EvangelischLutherische Gemeinde Rom Gemeindebrief September - November 2016 Inhalt Meditation Gemeindeleben Rückblick Mit Luther zum Papst Gemeindebasar Israelreise Frauenverein Seite 3-7 Seite 8-14 Seite 21-22 Seite 50-52 Seite 58 Seite 73 Seite 8 Gottesdienste Übersicht Familiengottesdienst Erntedank Gottesdienst mit Kardinal Marx Volkstrauertag/ Buß- und Bettag Familiengottesdienst am 1. Advent Seite 38-39 Seite 19-20 Seite 30-32 Seite 49 Seite 53-55 Veranstaltungen Buchvorstellung Seite 16-18 Kirche & Kultur Stadtspaziergänge Seite 46-48 Jubiläumsjahr „Wir lesen Luther“ Gottesdienste mit Liedern Luthers Europäischer Stationenweg „1517-1817-2017“ Reformation in Italien Luther für Kinder Luthers 95 Thesen Seite 23-24 Seite 25-29 Seite 33-35 Seite 41-43 Seite 44-45 Seite 56-57 Seite 59-68 Ökumene Papst Franziskus im Interview Kinder und Jugend Konfirmandenunterricht KiGo-Termine Kinderseite Informationen 2 Seite 11 Seite 48 Seite 69-72 Seite 15 Seite 36-37 Seite 40 Seite 74-75 Seite 58 Meditation “Was Jesus euch sagt, das tut” (Joh 2,5) Eine Hochzeit wird gefeiert. Zwei Menschen sagen Ja zueinander. Ein Fest ist deshalb angesetzt. Und das heißt: Es gibt von allem ein bißchen mehr: Mehr zu essen und mehr zu trinken, länger aufbleiben und sich schöner anziehen. Viele sind eingeladen. Jesus ist auch da und mit ihm seine Mutter und die Jünger. So gut fängt es an. So ist es gedacht. Ein Fest der Liebe, voller Fröhlichkeit und Fülle. Aber plötzlich geht eine Nachricht von Mund zu Mund: Sie haben keinen Wein mehr! Was für ein Unglück. Was für eine Blamage. Ein Alptraum für jeden Gastgeber. Das Fest steht vor dem Aus! Dieses Gefühl beschleicht auch gegenwärtig viele Menschen. Der Blick in die Zukunft ist dunkel verhangen. So gut wie bisher wird es wohl nicht weiter gehen. Es gibt keinen Wein mehr. Nur noch Wasser. Der Ton wird rauer und das soziale Klima auch. Die Bedenkenträger fragen: Ist das nicht eine Nummer zu groß? Sind da nicht viel mehr Gäste gekommen als erwartet? Und die Fragen infizieren mit dem lähmenden Gift der Angst: So viele, das kann auf Dauer nicht gut gehen. Wenn jetzt nicht ein Wunder geschieht, dann ist alles aus. Wie soll das nur weitergehen... In der biblischen Geschichte, wie sie der Evangelist Johannes erzählt, ist Maria, die Mutter Jesu, die erste, die davon redet. Aber sie redet nicht mit irgendwem. Sie schürt nicht die Enttäuschung und 3 Meditation Empörung. Sie weiß, an wen sie sich wenden muss. Maria redet mit Jesus und schildert ihm das Problem. Und sie lässt sich in ihrem Vertrauen auf Jesus auch nicht beirren, als er sie zunächst zurückweist. Maria wendet sich an die Diener des Brautpaares und sagt zu ihnen: „Was Jesus euch sagt, das tut“ (Joh 2,5). Dieser kleine Satz der Maria ist so wahr und so entscheidend für ein Christenleben, dass er es wert ist, ihn immer und überall in unseren Herzen und Köpfen zu haben: „Was Jesus euch sagt, das tut.“ Und das meint: 'Statt dass ihr verzweifelt, statt dass ihr Sündenböcke sucht, statt dass ihr Grenzen und Mauern errichtet, statt dass ihr auf ein Wunder wartet – haltet Ausschau nach Jesus, achtet auf seine Worte und „was er euch sagt, das tut!“ Und plötzlich ist da in unserer Geschichte tatsächlich Jesu Stimme zu hören: „Füllt die Wasserkrüge mit Wasser! (Joh 2,7) Gemeint sind die Riesenkrüge, die in jedem Haus am Eingang den Gästen für die Reinigung zur Verfügung standen. Während des Festes waren sie offensichtlich auch leer geworden. 'Also auf! Füllt sie mit Wasser', sagt Jesus. Das ist Arbeit, gewiss. Da muss man ein paarmal zum Brunnen laufen. Da muss man ganz schön schleppen. Aber andererseits. Es ist eigentlich nichts Besonderes. Kein Wunder ist nötig. Die Diener müssen nichts Übermenschliches vollbringen, damit das Fest weitergehen kann. Und die Gastgeber müssen nicht selbst das Fest am Laufen halten. Alle sollen einfach das tun, was ihre Aufgabe ist. Sie sollen tun, was den Alltag leichter macht. Wasser holen, damit die Gäste sich erfrischen können. Sie sollen ihre Pflichten erfüllen und jetzt nicht sagen: 'Na ja,wenn es schon so weit gekommen ist. Dann hat das doch 4 Meditation sowieso keinen Sinn mehr!' Auch wenn das anstrengend sein mag: Sie sollen das Leben erträglich halten mit dem Waschwasser in den Krügen. Als die Krüge bis obenan gefüllt sind, sagt Jesus zu ihnen: „Schöpft nun und bringt's dem Speisemeister!“ (Joh 2,8) Und da geschieht das Wunder! Der Speisemeister kostet und ist begeistert: Solch ein Wein! Ein Wein dessen Güte alles bisher Genossene übertrifft. Aus Wasser wurde W e i n . Verwandlung hat sich ereignet. Das Fest ist gerettet und kann weitergehen. Und es ist Jesus, der diese Verwandlung bewirkt. Das ist das erste Zeichen, sagt der Evangelist Johannes, das Jesus getan hat. Und die Jünger beginnen zu begreifen, dass dem Glaube die Kraft zur Verwandlung der Welt innewohnt. Kein Wein mehr da. Das mag so sein. Aber wir wissen jetzt: Das ist kein Grund, um die Hände resigniert in den Schoß sinken zu lassen. Man kann etwas tun. Noch genauer: Wir können etwas tun. Nicht 5 Meditation Lähmung und Rückzug ist angesagt, sondern Aufbruch und verantwortliches Handeln. Genau darauf macht uns Maria aufmerksam: „Was Jesus sagt, das tut!“ Wichtig ist dabei: Jesus fordert von uns keine außergewöhnlichen Dinge. Er weist uns vielmehr an unseren Alltag: 'Füllt die Krüge mit Wasser. Nehmt das, was euch zur Verfügung steht. Wasser statt Wein. Lasst alles andere Gottes Sache sein. Er wird das Seine dafür tun, damit das Fest der Liebe nicht scheitert und leeres Leben randvoll gefüllt wird.' Wenn die Worte von Willkommenskultur und Integration zu groß erscheinen, dann folgt dem, was Maria rät: „Was Jesus euch gesagt hat, das tut!“ Er fordert nicht zuerst eine Gesamtlösung. Er ermutigt und bestärkt darin, die eigenen Möglichkeiten zu nutzen. Das Selbstverständliche zu tun, auch wenn es Mühe kostet: Nehmt Kontakt auf zu Muslimen und Flüchtlingen. Lasst sie spüren, dass ihr ihnen freundlich und friedlich gesonnen seid. Helft ihnen, mit dem, was sie zum Leben brauchen. Zeigt ihnen, was euch an Werten, Traditionen und Verhaltensweisen wichtig ist. Nichts Besonderes eigentlich. Bloß Wasser in den Krügen. Aber wenn das Alltägliche klappt, dann wird das Zusammenleben leichter. Und damals in Kana haben sie erlebt, wie aus Wasser Wein wurde und das Fest weiterging. Auch wir dürfen darauf vertrauen. Und diese schwierige Zeit braucht genau solche Menschen, die Jesus Glauben schenken, auf sein Wort hören und sich von seinem Geist antreiben lassen und deshalb zuversichtlich, pragmatisch und kreativ die Verhältnisse so 6 Meditation mitgestalten helfen, dass niemand verloren geht und jeder Mensch, der zu uns kommt, nicht als Fall oder gar Problem, sondern in seiner je eigenen Besonderheit als Kind Gottes wahrgenommen wird. So wollen wir es tun: Uns einüben, stärken und ermutigen, dem Hinweis Marias zu folgen: „Was Jesus euch sagt, das tut“ und unsere Krüge mit unseren Gaben und Talenten zu füllen. Mehr braucht es oft nicht. Und Gott hat versprochen, dass er das Seine zum Gelingen des Festes beitragen wird. Mit herzlichen Grüßen, Ihr Pfarrer Dr. Jens-Martin Kruse 7 Gemeindeleben Aus dem Gemeindeleben Zu Ende gegangen war die „Saison“ vor der Sommerpause mit zwei besonderen Gottesdiensten. Am Sonntag, den 19. Juni 2016, haben wir wieder einen schönen und fröhlichen Familiengottesdienst im Pfarrgarten gefeiert. Im Mittelpunkt stand die Geschichte vom Kämmerer aus Äthiopien, der durch das Gespräch mit Philippus zum Glauben an Jesus findet und sich taufen lässt. Deshalb heißt es von ihm am Ende der Geschichte, dass er – trotz des Abschieds von Philippus - seine Straße fröhlich zog. 8 Gemeindeleben Auch von Tilmann, Randi, Pauline und Anna Kleinjung galt es in diesem Gottesdienst nach sechs Jahren, in denen sie sich intensiv in unser Gemeindeleben eingebracht haben, Abschied zu nehmen. Im Kindergottesdienst waren wunderbare Bilder von Rom gestaltet worden, mit denen wir uns bedankt haben und die auch in München in Erinnerung halten werden, dass alle vier uns immer willkommen sind. Im Juli endet immer auch das Jahr unserer Freiwilligen. Herzlich danken wir Hanna Mielke, die ein Jahr lang hilfsbereit und freundlich die Aufgabe der Freiwilligen versehen hat. Wir freuen uns sehr, dass wir mit Milena Tempel aus Schleswig eine neue Freiwillige gefunden haben, die ab September in unserer Gemeinde mitarbeiten wird. Herzlich willkommen und wir freuen uns auf die Zusammenarbeit! Eine Woche nach dem Familiengottesdienst, am Sonntag, den 26. Juni 2016, haben wir uns wieder in einem Themengottesdienst an das Augsburger Bekenntnis erinnert, das vor 486 Jahren entstanden ist und bis heute die grundlegende Bekenntnisschrift unserer Kirche bildet. Einen ganz besonders schönen und bunten Akzent setzte der 28. Juni 2016. Nach einer Führung über das Kapitol waren zum zweiten Mal der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt Dr. Reiner Haseloff und seine Frau in unserer Gemeinde zu Gast, um über die Aktivitäten zum Jahr 2017 in Wittenberg zu berichten und von 9 Gemeindeleben unseren römischen Vorbereitungen zu erfahren. Zur kleinen Delegation gehörte auch Pfarrer Friedrich Schorlemmer, der im nächsten Jahr in unserer Gemeinde einen Abend mit Texten von und zu Martin Luther gestalten wird. Bei beiden weckte der Abendmahlskelch, den Papst Franziskus uns geschenkt hat, großes Interesse. Am frühen Abend fand dann in der Sixtinischen Kapelle ein musikalisch wie ökumenisch sehr bedeutsames Konzert statt. Unter der Überschrift „Introite portas eius. La tradizione musicale Cattolica, Luterana e Anglicana“ sangen gemeinsam der Windsbacher Knabenchor, das New College Oxford und die Cappella Musicale Pontificia „Sistina“. Seinen Abschluss fand dieser ausgefüllte Tag beim sommerlichen Abendempfang zum Hochfest Peter und Paul in der Deutschen Botschaft beim Heiligen Stuhl. Der Sommer in Rom ist besonders schön. Der allgemeine Rhythmus in der Stadt wird ruhiger. Die Ferienzeit ermöglicht Ausspannen, Erholen und neue Kräfte tanken. Und in unserer Gemeinde gibt es gleichwohl viele interessante und anregende Akzente und vor allem Zeit für Begegnungen, Gespräche und Besuche. Da sind zum einen die mit unserer Gemeinde verbundenen Pfarrkollegen - Stefan Rost, Cyprian Matefy, Andreas Latz und Patrizia Müller, denen wir herzlich für ihre schönen Gottesdienste und Predigten danken! 10 Gemeindeleben Zum anderen hat sich das „Offene Pfarrhaus“ in diesem Jahr zu einem besonders stark frequentierten Ort für Begegnungen und Gespräche entwickelt. Zu den „Highlights“ in dieser Zeit gehört ohne Frage das „Offene Pfarrhaus“ am 21. Juli 2016 mit dem Live-Auftritt der „Red Lemon Cats“ aus München. Ein Traum wurde wahr. Der Pfarrgarten konnte die Besucher kaum fassen und verwandelte sich bei herrlich lauen Sommertemperaturen zu einer Konzertarena. Und die wunderbar spielfreudige Band um Kati Schulz und Thomas Blanck verzückte mit ihrer soulig, jazzige Musik Kleine wie Große. So soll Gemeinde sein... ...Wiederholung dringend geboten! 11 Gemeindeleben So hoffen wir sehr, dass es uns auch im nächsten Jahr gelingen wird, die „Red Lemon Cats“, die gegenwärtig in Deutschland von Erfolg zu Erfolg eilen, zu uns einzuladen. Als ein Glücksfall für unsere Gemeinde erweist sich Herr Gerhard Solfrank, der mit seinem Fachkönnen, seinem tatkräftigen Einsatz und seiner freundlichen und humorvollen Art nicht nur den Grill beim „Offenen Pfarrhaus“ meisterlich bedient hat, sondern zusammen mit Herrn Schmachtel zu einer Stütze der „Offenen Pfarrhäuser“ und bei allen hausmeisterlichen Tätigkeiten geworden ist. Schließlich ist die Sommerzeit immer auch die Zeit der Vorbereitungen und Planungen für unser Gemeindeleben in den nächsten Monaten. Soweit ich es überblicken kann, wird dieser Sommer in die Geschichte unserer Gemeinde als arbeitsreichster Sommer eingehen, was vor allem mit dem kurz bevorstehenden Beginn unseres Jubiläumsjahres „1517-1817-2017“ zu tun hat. 12 Gemeindeleben Trotz Ferien und Urlaub waren viele Gemeindeglieder an ganz unterschiedlichen Stellen mit überaus hohem Einsatz damit beschäftigt, Ideen zu entwickeln, Konzeptionen auszuarbeiten, Absprachen zu treffen und Projekte voranzutreiben. Vieles ist daher gegenwärtig in unserer Gemeinde im Entstehen: ● eine neue Beleuchtung der Christuskirche, ● ein neuer Kirchenführer, ● eine Ausstellung zu unserer Kirche, ● ein Logo für das Jubiläumsjahr, ● eine neue CD mit Improvisationen von Orgel und Oboe zu Luther-Liedern, ● eine Vielzahl von Veranstaltungen im Jahr 2016/2017 mit vielen Gästen aus Italien und Deutschland und ein Programmheft, in dem alle Veranstaltungen vorgestellt werden. Es ist eine große Freude zu sehen und zu erleben, wie viele Menschen sich mit ihrer Zeit, ihren Ideen und ihrer Arbeitskraft für unsere Gemeinde einsetzen und so dazu beitragen, dass uns immer wieder kleine Wunder möglich werden. Und manchmal fällt den Tüchtigen auch unverhofft ein kleiner Schatz in den Schoß: So wurden wir Ende August von Jugendlichen aus Erlangen, die zu einem Zeltlager in Ostia waren, mit einem Berg von Lebensmitteln beschenkt, die am Ende ihrer Freizeit übrig geblieben waren, und nun das Essensangebot bei unserem Gemeindebasar im November herrlich erweitern werden: Den Jugendlichen, die bei hochsommerlichen Temperaturen all die Dosen, Tüten und Säcke durch Rom getragen haben, damit sie in 13 Gemeindeleben unserer Gemeinde Verwendung finden, sei von ganzem Herzen für ihren tatkräftigen und großzügigen Einsatz gedankt! Noch manches mehr ist in Vorbereitung und vielleicht wird es auch noch die eine oder andere Überraschung geben... Auf jeden Fall verspricht es wieder ein vielfältiges, anregendes und fröhliches Gemeindeleben in den nächsten Monaten zu werden und ich freue mich sehr auf die Begegnungen, Gespräche und Gottesdienste mit Ihnen in unserer Gemeinde! Mit herzlichen Grüßen Ihr Pfarrer Dr. Jens-Martin Kruse 14 Kinder und Jugend Konfirmandenunterricht Unter der Überschrift „Evangelisch in Rom“ soll ab Ende September wieder ein Konfirmandenkurs stattfinden. Wer etwa 13 Jahre alt ist, und Freude daran hat, in Gemeinschaft Kirche, Gottesdienst und Glaube zu entdecken, ist herzlich eingeladen, sich zum neuen Konfirmandenkurs im Gemeindebüro (Tel.: 06.4817519) anzumelden. Der Konfirmandenkurs dauert ein knappes Jahr. Der Unterricht findet ca. alle drei Wochen, nachmittags, in der Regel im Gemeindesaal in der Via Toscana 7 statt. Feierlicher Abschluss wird die Konfirmation an Pfingsten (4. Juni 2017) sein. Ein erstes Vorbereitungstreffen für die Konfirmanden und ihre Eltern findet am Freitag, den 23. September 2016, um 17.00 Uhr im Gemeindesaal, Via Toscana 7, statt. Pfarrer Dr. Kruse 15 Veranstaltungen Buchvorstellung mit Marco Lodoli am 28. Sept. 2016 Wer in Rom lebt, der weiß, dass es – auch wenn man sich in der Ewigen Stadt gut auskennt – jeden Tag neu unglaublich viel Interessantes, Schönes, Anregendes, Wissenswertes und Überraschendes zu entdecken gibt. Und gleichzeitig wächst die Unzufriedenheit mit den üblichen Rom-Reiseführern, die sicher sehr solide über die wichtigsten Sehenswürdigkeit informieren, aber damit nur die Oberfläche Roms berühren. Wie gut, dass es da die „isole“ genannten Feuilletons gibt, die der römische Schriftsteller Marco Lodoli für die Zeitung „La Repubblica“ verfasst. „Jeden Sonntag versuche ich“, so schreibt Lodoli, „eine Insel im großen Meer der Stadt zu erkennen: und das können Bilder oder Bäume, Bücher oder Winkel im Halbschatten, Statuen oder Brunnen sein, Plätze, die sich nahezu verbergen, um nicht ausgelöscht zu werden“. Diese Entdeckungsreisen in den römischen Alltag sind kleine Meisterwerke, in denen der Autor voller Begeisterung für die Ewige 16 Veranstaltungen Stadt, mit profunder Bildung und viel Sprachwitz von vergessenen Persönlichkeiten, verborgenen Schönheiten oder verrückten Kuriositäten in Rom erzählt. Nach den wundervollen ersten beiden Büchern „Inseln in Rom“ (2003) und „Spaziergänge in Rom“ (2006) ist nun das dritte Buch mit den Feuilletons von Marco Lodoli unter dem Titel „Unter dem blauen Himmel Roms. Neue Streifzüge durch die Ewige Stadt“ (2016) erschienen. Im italienischen Titel kommt noch treffender das besondere Genus dieser Bücher zum Ausdruck. Er lautet: „Nuove Isole. Guida vagabonda di Roma“. Marco Lodoli versteht sich auf die hohe Kunst des Flanierens. Scheinbar Nebensächliches kommt ihm so auf seinen Wegen durch Rom in den Blick und wird von ihm in seiner Bedeutung erschlossen. „Es ist schön, gewisse Plätze zu entdecken“, schreibt Lodoli, „die wirken, als wollten sie sich verstecken, mit uns spielen wie Katzen, die sich in einem Winkel niedergeduckt haben, um nicht entdeckt zu werden. Und so kommt es nach der feierlichen Förmlichkeit des Quirinals und dem riesigen Durcheinander der Piazza Venezia die Via IV. Novembre hinunterschlendernd nur wenigen in den Sinn, in den Gassen zur Rechten herumzustöbern, die quasi um sich selbst zusammengeknäult sind, gleichgültig gegenüber dem Chaos. Aber ich rate dazu, in die Via della Cordonata einzubiegen, eine kleine Gasse, die wirkt wie von einem Meister der Radierung gestochen. 17 Veranstaltungen Man startet, kommt kurz ins Trudeln, doch nach wenigen Metern zeigt sich ein reizender kleiner Platz mit einem Hotel und einem Restaurant, wo einen der Wunsch befallen könnte, einige Tage in Frieden zu verbringen. Aber das Beste kommt erst noch: Von der Gasse führt eine kurze, elegante Stiege hinunter, eine Art Trinità de'Monti für Arme, ein kleiner Wasserfall aus heiteren Treppen. Und unten gibt es einen Brunnen... Die Rede ist von der Fontana delle Tre Cannelle, die auch der Straße, die wir unten kreuzen den Namen gegeben. Einspurig und spitz zulaufend ist die Straße eine Einladung, nach einem Essen mit den Freunden unseren Durst zu stillen...“ „Lodolis Leichtfüßigkeit ist ansteckend“, schreibt Maike Albath treffend, „und schon nach wenigen Seiten imitieren wir seinen Schritt, folgen seinem neugierigen Blick und flanieren mit ihm durch die 'caput mundi' auf der Suche nach unverbrauchten Augenblicken.“ In Zusammenarbeit mit der Herder Bücherstube am Vatikan freuen wir uns sehr, dass Marco Lodoli im Gespräch mit Jörg Bremer (FAZ) sein Buch „Unter dem blauen Himmel Roms“ am Mittwoch, den 28. September 2016, um 19.00 Uhr im Gemeindesaal, Via Toscana 7, vorstellen wird und möchten Sie sehr herzlich zu dieser Veranstaltung einladen. Björn Siller und Jens-Martin Kruse 18 Gottesdienste Familiengottesdiest zum Erntedankfest am 2. Oktober 2016 Erinnern Sie sich an den Familiengottesdienst zu Erntedank im letzten Jahr? Oder ist Ihnen davon erzählt worden? Es war feierlich und fröhlich zugleich. Große und Kleine haben zusammen Gottesdienst gefeiert und Dank gesagt für das Leben, das Gott uns schenkt und für den Reichtum seiner Gaben. Und nach dem Gottesdienst gab es das traditionelle Suppenessen und viel fröhliche Gemeinschaft im Gemeindesaal... Am Sonntag, den 2. Oktober 2016 ist es wieder soweit: Wir wollen gemeinsam mit den Kindern um 10.00 Uhr Familiengottesdienst zu Erntedank feiern und nach dem Gottesdienst sind Sie alle zum gemeinsamen Suppenessen eingeladen. 19 Gottesdienste Es ist für uns eine besondere Freude, dass in diesem Jahr Professor Dr. Dres. h.c. Christoph Markschies in diesem Gottesdienst die Predigt halten wird. Professor Markschies ist seit vielen Jahren durch persönliche Begegnungen, Vorträge und Predigten eng mit unserer Gemeinde verbunden. Er lehrt an der Theologischen Fakultät der HumboldtUniversität zu Berlin das Fach Ältere Kirchengeschichte (Patristik), ist Dekan des Johanniterordens und Vorsitzender der Theologischen Kammer der EKD. Für das Gelingen unseres Erntedankfestes bitten wir um eine zweifache Unterstützung: - Für unseren Erntealtar bitten wir Sie, Gaben mitzubringen, z.B. Obst und Gemüse, aber auch Marmelade, Konserven, Kaffee und Schokolade... Alle Erntegaben werden beim nächsten Armen-Frühstück den Teilnehmenden geschenkt. - Für das gemeinsame Mittagessen bitten wir um Spenden von Suppen. Wir danken herzlich und freuen uns Ihr Kommen! Das KiGo-Team und Pfarrer Dr. Kruse 20 Gemeindeleben Mit Luther zum Papst – Ökumenische Romreise Wir erwarten viele Gäste, genauer gesagt um die 1000 Jugendliche und Junggebliebene, die vom 10.-14. Oktober 2016 im Zeichen der Ökumene nach Rom kommen werden. Es ist ein besonders schönes und wichtiges Projekt, das unter dem Motto „Mit Luther zum Papst“ steht und von den großen christlichen Kirchen der Luther-Region Sachsen-Anhalt – des Bistums Magdeburg, der Evangelischen Landeskirche Anhalts und der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland - getragen wird. Sie laden bundesweit und konfessionsübergreifend dazu ein, eine gemeinsame Reisegruppe zu bilden und aus dem Land der Reformation an den zentralen Ort des römisch-katholischen Glaubens zu reisen. Im Logo des Projektes, das stilisiert Wittenberg, die Alpen und Rom zeigt, kommt dies anschaulich zum Ausdruck: Unter den gut 1000 Pilgern werden auch die leitenden Geistlichen der Region sein: Bischof Dr. Gerhard Feige, Landesbischöfin Ilse Junkermann und Kirchenpräsident Joachim Liebig. 21 Gemeindeleben Die Ewige Stadt sollen die Teilnehmer dabei aus ungewohnten Blickwinkeln kennenlernen und sich auf die Suche nach gemeinsamen Wurzeln begeben. Ein wichtiger Begegnungsort wird dabei unsere Christuskirche sein. Am 11. Oktober wird unsere Kirche Station auf einem sogenannten „7-Pforten Weg sein“. Gedacht ist auch an eine Beteiligung kleinerer Gruppen an unseren Sozialprojekten und eine Begegnung mit Gemeindemitgliedern am 13. Oktober und an einen evangelischen Gottesdienst. Wie die Teilnehmer der Pilgerfahrt sind auch wir als eine der gastgebenden Gemeinden eingeladen, uns an der Vorbereitung dieses Projektes zu beteiligen. Dazu sind wir gebeten, Thesen und Wünsche für die Ökumene zu formulieren, die im Oktober 2016 Papst Franziskus übergeben werden und dann 2017 zum Reformationsjubiläum mit auf den Kirchentag nach Wittenberg gebracht werden. Möglich ist dies unter folgender Internetadresse: http://www.mit-luther-zumpapst.de/de/sehen-verstehen/95-thesen-zur-oekumene Junge Menschen, die gemeinsam unterwegs sind, die voneinander erfahren, was den anderen Mitreisenden in ihrem Christsein wichtig ist und die in Rom die gemeinsamen Wurzeln ihres Glaubens entdecken und vertiefen – genauso macht das Reformationsgedenken Sinn und hat Ökumene eine gute Zukunft! Pfarrer Dr. Kruse 22 Jubiläumsjahr Eine Veranstaltungsreihe 2017 „Wir lesen Luther“ „Wir lesen Luther“ - so lautet der Titel einer Veranstaltungsreihe, die sich wie ein roter Faden durch das Reformationsgedenkjahr ziehen soll und in der jeweils ein wichtiger Text Martin Luthers kurz vorgestellt, in zentralen Passagen gemeinsam gelesen und anschließend besprochen wird. „Wir lesen Luther“ - Das ist keine Angelegenheit für Spezialisten, sondern ein Angebot für alle, die Lust haben, Luther in und durch seine Schriften näher kennenzulernen und sich durch Lektüre ein eigenes Urteil über sein Leben und seine Theologie zu bilden. Die Veranstaltungen finden jeweils mittwochs, wenn nicht anders angegeben, um 18.00 Uhr im Gemeindehaus, Via Toscana 7, statt. 23 Jubiläumsjahr Folgende Termine und Texte sind in den kommenden Monaten vorgesehen: 1. 19. Oktober 2016 – Luthers Vorlesung über den Römerbrief (1515/1516) „Dieser Brief ist das rechte Hauptstück des Neuen Testaments und das allerreinste Evangelium. Er ist es wert, dass ein Christ ihn nicht nur Wort für Wort auswendig kennt, sondern damit täglich umgeht als mit einem täglichen Brot der Seele.“ 2. 16. November 2016 – Die 95 Thesen über den Ablass (1517) 18.00 Uhr Einführung (in der Sakristei) 1. These: „Wenn unser Herr und Meister Jesus Christus spricht: 'Tut Buße...' (Mt 4,17), hat er gewollt, dass das ganze Leben der Gläubigen Buße sein soll.“ 18.30 Gottesdienst mit Beichte zum Buß- und der Christuskirche Bettag in 3. 14. Dezember 2016, 18.30 Uhr - „Das Magnificat verdeutscht und ausgelegt“ (1521) „Und darum rühmt Maria sich weder ihrer Würdigkeit noch ihrer Unwürdigkeit, sondern allein des göttlichen Ansehens, das so übergütig und übergnädig ist, dass er auch eine solch geringe Magd hat ansehen und so herrlich und ehrenvoll ansehen wollen.“ Pfarrer Dr. Kruse 24 Jubiläumsjahr Eine Veranstaltungsreihe 2017 - Gottesdienste mit Liedern Luthers Musik und Reformation – das gehört von Anfang an zusammen. Nicht nur Luthers Bibelübersetzung, sondern auch seine geistlichen Lieder haben das wiederentdeckte Evangelium in die Herzen und Köpfe der Menschen gebracht. Bereits im Jahre 1523, kurz nach dem Beginn der Reformation teilte Luther einem Freund seinen Entschluss mit, deutsche Psalmen oder geistliche Lieder für das Volk zu schaffen, damit das Wort Gottes auch durch den Gesang unter den Leuten bleibe. Dafür suchte Luther Dichter, die fähig waren, die Psalmen möglichst textnah, verständlich und klar, aber mit eigenen Worten zu übertragen. Als er keine geeigneten Personen fand, stellte sich Luther selbst der Aufgabe und wurde so zum Erfinder des evangelischen Kirchenliedes. Noch 1523 konnten die ersten Lieder Luthers in Einzeldrucken veröffentlicht werden. Wenig später erschien ein erstes Gesangbuch, 25 Jubiläumsjahr dass einunddreißig neue geistliche Lieder in deutscher Sprache enthielt. Von ihnen hat Luther allein vierundzwanzig Kirchenlieder gedichtet. Mit seinen Liedern ist Luther etwas außerordentlich Schönes und Bedeutsames gelungen. Die Lieder zeichnen sich durch die Verbindung von biblischem Wort, anspruchsvoller theologischer Aussage und persönlichem Glaubenszeugnis in Gestalt einfacher und verständlicher Sprache aus. Der poetischen Qualität der geistlichen Dichtung entspricht Luthers Anspruch, Melodien zu finden oder zu komponieren, welche die inhaltliche Botschaft der Lieder auch musikalisch zum Ausdruck bringen konnten. Wie bei der Übersetzung der Bibel in die deutsche Sprache, so hat Luther auch in musikalischen Angelegenheiten „dem Volk aufs Maul“ geschaut und bei den Melodien für seine Lieder neben kirchlichen Hymnen auch Anleihen bei Gassenhauern, Wirtshausliedern, Wanderliedern und Straßenmusik gemacht. Dies nicht, weil ihm die hohe Kunst der Musik fremd gewesen wäre. Im Gegenteil. Luther hat in seiner Jugendzeit eine exzellente musikalische Ausbildung genossen. Er kannte sich mit der polyphonen Musik seiner Zeit genauso aus wie mit Musiktheorie und hat in der gleichen Schola gesungen wie zweihundert Jahre später der junge Johann Sebastian Bach (1685-1750). Die ästhetisch-musikalische Qualität der Melodien und die theologisch-inhaltliche Aussage der Texte gehören in Luthers Liedschaffen unbedingt zusammen und entsprechen einander. In seinem bekannten Weihnachtslied „Vom Himmel hoch, da komm ich her“ hat Luther auf diesen Zusammenhang selbst hingewiesen. Die erste Strophe lautet: „Vom Himmel hoch, da komm ich her, / ich bring euch gute neue Mär; / der guten Mär bring ich so viel, / davon ich singn und sagen will.“ Beides gehört für Luther zusammen: „Singen und Sagen“. Wort und Klang. Theologie und Kirchenmusik. Die Verkündigung des Evangeliums geschieht mit lebendiger Stimme, die auf die Freude und 26 Jubiläumsjahr den Trost derer zielt, die sie hören. Luther schreibt dazu programmatisch in seiner Vorrede zum Babstschen Gesangbuch (1545): „Singet dem Herrn ein neues Lied. Singet dem Herrn alle Welt. Denn Gott hat unser Herz und Mut fröhlich gemacht durch seinen lieben Sohn, welchen er für uns gegeben hat zur Erlösung von Sünden, Tod und Teufel. Wer solches mit ernst glaubt, der kann's nicht lassen, er muss fröhlich und mit Lust davon singen und sagen, dass es andere auch hören und herzukommen.“ Das Vorhaben deutsche Kirchenlieder zu schaffen, stand in Verbindung mit der Reform der Messe und ist zugleich Ausdruck eines neuen Verständnisses des Gottesdienstes. Für Luther war entscheidend, dass die Gemeinde nicht nur an der Messe teilnimmt, sondern den Gottesdienst mitfeiert. Durch das Singen der Lieder wurde die Gemeinde vom Zuhörer zum Mitfeiernden. Im Gesang lobt und klagt sie, predigt und betet sie. Und sie tut dies in einer Sprache, die sie versteht. So eignet sich die Gemeinde nicht nur die Texte der Lieder an, sie singt deren Botschaft auch ihren Nachbarn zu. In der Musik im Gottesdienst verschafft sich die Mündigkeit der Christenmenschen einen kräftigen Ausdruck. Und nicht nur das: mit den Gesangbüchern 27 Jubiläumsjahr wandern die Lieder auch ins eigene Haus, in die Küchen und Kutschen, auf die Marktplätze und in die Wirtshäuser. So wird das evangelische Lied zur Trägerin reformatorischer Gedanken. Durch Lieder und Gesang kommt das wiederentdeckte Evangelium in der Muttersprache unter das Volk und wird hörend und singend verbreitet. In vielen Orten wurde die Reformation geradezu 'ersungen' wie eine schöne Begebenheit aus der Stadt Lemgo zeigt. Dort schickte der dem alten Glauben anhängende Bürgermeister einen Ratsdiener in die Kirchen, um zu schauen, wie die Dinge dort standen. Als der Ratsdiener zurückkehrte und dem Bürgermeister meldete „Ei, sie singen schon alle“, soll der Bürgermeister geantwortet haben: „Nun, dann ist alles verloren!“ Aus heutiger Sicht können wir den Satz dankbar umdrehen: Die Christenheit hat unendlich viel gewonnen: durch die evangelischen Choräle. In vielen Gottesdiensten werden bis heute die Lieder Luthers gesungen und Menschen finden in ihnen Halt und Trost im Glauben. Und durch die Jahrhunderte hindurch haben diese Lieder viele Komponisten zu eigenen wunderschönen Vertonungen angeregt. Dafür stehen Namen wie Heinrich Schütz (1585-1672), Johann Sebastian Bach (1686-1750) oder Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847), aber auch Max Reger (1873-1916), Paul Hindemith (1895-1963) und Mario Castelnuovo-Tedesco (1909-1968). Diesen Schatz wollen wir im Jubiläumsjahr neu entdecken, in dem wir Lieder Luthers im Gottesdienst singen, musikalische Interpretationen auf der Orgel hören und ihre Bedeutung in Predigten bedenken. Den Auftakt zu dieser neuen Veranstaltungsreihe bildete das Lied „Vater unser im Himmelreich“, das im Mittelpunkt des Begrüßungsgottesdienstes am 11. September 2016 stand. Die Termine der weiteren Gottesdienste mit Luther-Liedern in den kommenden Wochen sind: 28 Jubiläumsjahr Sonntag, 23. Oktober 2016 „Ein feste Burg ist unser Gott“ Sonntag, 20 November 2016 „Mitten wir im Leben sind mit dem Tod umfangen“ Sonntag, 11. Dezember 2016 „Nun komm der Heiden Heiland“ Pfarrer Dr. Kruse 29 Gottesdienste Ökumenischer Auftakt zum Jubiläumsjahr „1517-1817-2017“ – Gottesdienst mit Kardinal Marx am 30. Oktober 2016 Am Sonntag, den 30. Oktober 2016, eröffnen wir mit einem ökumenischen Gottesdienst unser Jubiläumsjahr, das bis zum 31. Oktober 2017 dauern wird und in unserer Gemeinde in derselben Weise durch die Erinnerung an den ersten evangelischen Gottesdienst in Rom vor 200 Jahren wie an die Anfänge der Reformation vor 500 Jahren geprägt ist. Der Gottesdienst zum Reformationsfest ist dafür besonders geeignet. Im Jahr 1817 war das Gedenken an die Anfänge der Reformation vor 300 Jahren der Anlass dafür, dass die Väter und Mütter unserer Gemeinde einen ersten evangelischen Gottesdienst gefeiert haben. Seit vielen Jahren erinnern wir uns in dem Gottesdienst, den wir zum Gedenken an die Reformation feiern, zugleich an die Unterzeichnung der „Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre “ am 31. Oktober 1999 in Augsburg und verstehen dies als Ermutigung und Verpflichtung zu weiteren Schritten auf dem Weg zur Einheit der Christenheit. Dieses Dokument, so hat Papst Johannes Paul II. damals zur Recht gesagt, stellt „einen Meilenstein auf dem nicht leichten Weg zur Wiederherstellung der vollen Einheit unter den Christen“ dar. Beide Kirchen erklärten, dass heute ein „Konsens in Grundwahrheiten der Rechtfertigungslehre besteht“ (GER 40) und dementsprechend die damaligen Lehrverurteilungen auf den heutigen Partner nicht mehr anwendbar sind. Damit kann ein zentraler Differenzpunkt des 16. 30 Gottesdienste Jahrhunderts, nämlich die kirchentrennenden Unterschiede in der Rechtfertigungslehre, als aufgearbeitet und überwunden gelten. Die Bedeutung dieser Einigung für die Verständigung und das Miteinander der Kirchen ist kaum zu überschätzen. Von daher ist es eine gute und bewährte Tradition, dass wir das Gedenken an dieses für unsere Kirchen grundlegende und wegweisende Dokument mit einem ökumenischen Gottesdienst feiern. Es ist eine große Freude und eine besondere Ehre für unsere Gemeinde, dass in diesem Jahr S.Em. Reinhard Kardinal Marx unsere Einladung angenommen hat, diesen Gottesdienst mit uns zu feiern und die Predigt zu halten. Kardinal Marx ist Erzbischof von München und Freising. Sein Bischofsmotto ist ein Wort des Apostel Paulus. Es lautet: „Ubi spiritus domini, ibi libertas“ - „Wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit“ (2. Kor 3,17). 31 Gottesdienste Seit 2012 ist Kardinal Marx Präsident der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft und seit 2014 Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz. Als Mitglied des neunköpfigen Kardinalrates, in den er im April 2013 berufen wurde, gehört Kardinal Marx – der zudem seit März 2014 Koordinator des neuen Päpstlichen Rates für die wirtschaftlichen Angelegenheiten ist - zu den engsten Beratern von Papst Franziskus. Herzlich möchten wir Sie einladen zu diesem Ökumenischen Gottesdienst mit S.Em. Reinhard Kardinal Marx am Sonntag, den 30. Oktober 2016, um 10.00 Uhr in der Christuskirche, Via Sicilia 70. Pfarrer Dr. Kruse 32 Jubiläumsjahr „Roma – Porta dell'ecumenismo“ Europäischer Stationenweg Reformatorische Gedanken kamen in der Frühen Neuzeit an manchen Orten auf, wie etwa in Prag, Wittenberg, Zürich und Rom. Die daraus entstandenen Bewegungen haben Europa und darüber hinaus die Welt verändert und geprägt. 33 Jubiläumsjahr Den Spuren, die die Reformation in Glaube, Kultur, Geschichte und Politik hinterlassen hat, will im Jahr des Reformationsgedenkens der Europäische Stationenweg nachspüren. Von Italien und England über Schweden und Finnland bis nach Lettland und Rumänien werden sich insgesamt 67 Städte in 18 Ländern an diesem Projekt beteiligen und über alle nationalen Grenzen und kulturellen, sprachlichen und politischen Unterschiede hinweg miteinander verbinden. Damit hat dieses Projekt des Reformationsgedenkens auch eine wichtige europäische Bedeutung, worauf auch der EKDRatsvorsitzende Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm hingewiesen hat: „Der Europäische Stationenweg ist genau die Idee, die wir jetzt in Europa brauchen. Wir müssen über Grenzen hinwegkommen!“ Der Europäische Stationenweg beginnt am 3. November 2016 in Genf und wird am 20. Mai 2017 in Wittenberg enden, wo die unterwegs gesammelten Geschichten Eingang in eine Weltausstellung finden. Am Mittwoch, den 18. Januar 2017 - dem ersten Tag der Gebetswoche für die Einheit der Christen – wird der Europäische Stationenweg auch in Rom zu Gast sein. Der Stationenweg steht unter dem Motto „Geschichten auf Reisen“. An jeder Station laden Kirchengemeinde dazu ein, regionale Zeugnisse, Akteure und Traditionen der Reformation neu zu entdecken und zu fragen, worin ihre Bedeutung für den christlichen Glauben heute besteht. Dabei sollen persönliche Geschichten mit der Reformation im Mittelpunkt stehen. 34 Jubiläumsjahr Deshalb wenden wir uns mit der herzlichen Einladung und Bitte an Sie: Ø Überlegen Sie einmal, wo es in Ihrem Leben Berührungspunkte mit der Reformation gegeben hat, was Ihnen Ihr evangelischer Glaube bedeutet und worin das Schöne oder auch Schwierige für Sie besteht, in Rom evangelisch zu sein? Ø Und bitte schreiben Sie Ihre Gedanken auf! Wir wollen die Geschichten sammeln und einige von Ihnen am Stationentag bei einer Veranstaltung in der Christuskirche verlesen. Unsere Station steht übrigens unter dem Motto „Rom – Tor der Ökumene“. Uns – das ist eine kleine Arbeitsgruppe, die an der Deutschen Botschaft beim Heiligen Stuhl angesiedelt ist und die das Programm an diesem Tag vorbereitet, scheint das Thema der Ökumene ein wichtiger Impuls zu sein, der heute von Rom aus geht und das Reformationsgedenken in unserer Stadt bestimmt. Zum weiteren Programm werden einen Präsentation von Schriften aus der Anfangszeit der Reformation, erläuternde Vorträge und ein geistlicher Abschluss gehören. Weitere Informationen über den Europäischen Stationenweg und auch eine Liste mit allen beteiligten Orten finden sich unter folgender Adresse im Internet: www.r2017.org/europaeischer-stationenweg. Pfarrer Dr. Kruse 35 Kinder und Jugend Wir treffen uns in der Regel einmal im Monat, sonntags um 10.00 Uhr in der Kirche. Nach dem ersten Lied ziehen die Kinder zum Kindergottesdienst in den Gemeindesaal. Alle Kinder sind herzlich eingeladen! Wir singen, beten, spielen zusammen. Das KiGo-Team bereitet ein Thema oder eine Geschichte vor, um die es geht. Lasst Euch überraschen! Al in K le 2. Oktober 2016 der Sind Herzl ich Eingeladen! 10.00 Uhr Familiengottesdienst zu Erntedank 23. Oktober 2016 10.00 Uhr Kindergottesdienst 13. November 201610.00 Uhr Kindergottesdienst 27. November 201610.00 Uhr Familiengottesdienst zum 1. Advent mit anschließendem Adventslieder-Singen 4. Dezember 2016 10.00 Uhr Erste Krippenspiel-Probe 11.30 Uhr Buchvorstellung „Martin Luthers 95 Thesen“ 11. Dezember 2016 10.00 Uhr Zweite Krippenspiel-Probe 18. Dezember 2016 10.00 Uhr Familiengottesdienst mit Schmücken des Weihnachtsbaumes und dritte Krippenspiel-Probe Wir freuen uns auf Euch! Das Kindergottesdienstteam 36 Kinder und Jugend Vorankündigung: Krippenspiel an Heiligabend Am Heiligabend soll wieder ein Krippenspiel stattfinden. Alle Kinder sind herzlich eingeladen, dabei mitzuspielen. Wir treffen uns das erste Mal nach dem Familiengottesdienst am 1. Advent für eine kurze Besprechung. Euer KiGo-Team 37 Gottesdienste Gottesdienste und Musik in der Christuskirche Abkürzungen: P = Pfarrer, PK = Prädikant (KiGo = Kindergottesdienst, I = Gottesdienst in italienischer Sprache) 11. September P. Dr. Kruse 16. Son. n. Trinitatis 10.00 Uhr Begrüßungsgottesdienst KiGo 18. September 10.00 Uhr Abendmahlsgottesdienst P. Dr. Kruse 10.00 Uhr Predigtgottesdienst P. Dr. Kruse 10.00 Uhr Familiengottesdienst zum Erntedankfest P. Dr. Kruse 17. Son. n. Trinitatis 25. September 18. Son. n. Trinitatis 2. Oktober Erntedankfest Liturgie: Predigt: Prof. Dr. Dres. h.c. Christoph Markschies (Berlin) P. Dr. Kruse P. Dr. Kruse 9. Oktober 10.00 Uhr Predigtgottesdienst 20. Son. n. Trinitatis 16.30 Uhr Concerto e Culto con Santa Cena in lingua italiana 16. Oktober 10.00 Uhr Abendmahlsgottesdienst P. Dr. Kruse 10.00 Uhr Predigtgottesdienst KiGo P. Dr. Kruse 21. Son. n. Trinitatis 23. Oktober 22. Son. n. Trinitatis 30. Oktober 23. Son. n. Trinitatis 10.00 Uhr Ökumenischer Festgottesdienst zum Beginn des Reformations-Gedenkjahres Liturgie: P. Dr. Kruse Predigt: S.Em. Kardinal Marx (München) 6. November Drittletzter Sonntag des Kirchenjahres 38 10.00 Uhr Predigtgottesdienst PK Anna Belli Gottesdienste 13. November Vorletzter Sonntag des Kirchenjahres 16. November Buß- und Bettag 20. November Ewigkeitssonntag 27. November 1. Advent 10.00 Uhr Predigtgottesdienst KiGo PK Stefan Schneck 10.30 Uhr Gedenken zum Volkstrauertag in Pomezia P. Dr. Kruse 16.30 Uhr Concerto e Culto con Santa Cena in lingua italiana P. Dr. Kruse 18.30 Uhr Abendandacht mit Beichte zum Buß- und Bettag P. Dr. Kruse 10.00 Uhr Abendmahlsgottesdienst mit Gedenken an die Verstorbenen (D+I) P. Dr. Kruse 10.00 Uhr Familiengottesdienst zur Einführung der neuen Luther-Bibel P. Dr. Kruse mit abschließendem Adventslieder-Singen mit Lorenzo Macrì 4. Dezember 2. Advent 11. Dezember 3. Advent 18. Dezember 4. Advent 10.00 Uhr Abendmahlsgottesdienst (KIGO mit anschließender Buchvorstellung) P. Dr. Kruse 10.00 Uhr Predigtgottesdienst KiGo P. Dr. Kruse 16.30 Uhr Concerto e Culto con Santa Cena in lingua italiana P. Dr. Kruse 10.00 Uhr Familiengottesdienst mit Adventsliedern und dem Schmücken des Weihnachtsbaumes P. Dr. Kruse KiGo 24. Dezember 15.30 Uhr Christvesper mit Krippenspiel P. Dr. Kruse Heiligabend 17.00 Uhr Christvesper P. Dr. Kruse 23.00 Uhr Christmette (I) P. Dr. Kruse 10.00 Uhr Abendmahlsgottesdienst P. Dr. Kruse 25. Dezember 1. Weihnachtstag 39 Kinderseite 40 Jubiläumsjahr Eine Veranstaltungsreihe 2017 – Die Vortragsreihe “1517-1817-2017” Das Jahr 2017 ist für unsere Gemeinde ein ganz besonderes Jubiläumsjahr. Zunächst und vor allem ist es für uns mit der Erinnerung an den ersten evangelischen Gottesdienst in Rom im November 1817 verbunden. Mit diesem Ereignis hat vor 200 Jahren die Geschichte unserer Gemeinde begonnen. Zugleich erinnern wir uns in diesem Jahr an die Anfänge der Reformation vor 500 Jahren, die sich im Rückblick in den 95 Thesen Martin Luthers vom 31. Oktober 1517 verdichten. Um Ereignisse, Personen und Geschichten vorzustellen, die mit diesen Jahreszahlen verbunden sind, wird es eine neue Vortragsreihe geben. Sie trägt den Titel „1517-1817-2017“ und will allgemein verständlich in grundlegende Aspekte aus Geschichte und Gegenwart unserer Kirchengemeinde einführen und sie in ihrer Bedeutung erschließen. Für die Vorträge haben wir mit den Professoren Golo Maurer (Rom), Silvana Seidel-Menchi (Pisa), Lothar Vogel (Rom), Friederike Nüssel (Heidelberg), Jens Schröter (Berlin) und Christoph Markschies (Berlin) international renommierte Wissenschaftler aus Italien und Deutschland gewonnen. Der Bogen, der in den Vorträge geschlagen wird, reicht von den Anfängen unserer Gemeinde, über die Reformation in Italien, Luthers 95 Thesen, Paulus und Luther bis hin zur Bedeutung Luthers für die Ökumene und unseren Glauben heute. 41 Jubiläumsjahr Im Mittelpunkt des ersten Vortrags, den PD Dr. Golo Maurer am 9. November 2016 halten wird, werden die Anfänge unserer Gemeinde auf dem Kapitol stehen. Nach den ersten Gottesdiensten, die in Privaträumen verborgen abgehalten wurden, ließ der Gesandte Christian Carl Josias Bunsen im Jahre 1823 im Erdgeschoss des Palazzo Caffarelli auf dem Kapitol, dem Sitz der preußischen Gesandtschaft beim Heiligen Stuhl, eine Kapelle einrichten, in der die evangelische Gemeinde bis zum Jahr 1915 ihre Gottesdienste feierte. Diese ebenso wichtige wie interessante Zeit wird Professor Dr. Maurer in seinem Vortrag vorstellen und dabei die Geschichte der Gemeinde im 19. Jahrhundert in den Kontext des Lebens auf dem preußisch-deutschen Kapitol einzeichnen und so zugleich ein bedeutendes, aber weitgehend in Vergessenheit geratenes Kapitel deutscher Geschichte in Rom wieder „lebendig“ werden lassen. Professor Maurer, der seit 2015 die Bibliothek der Bibliotheca Hertziana leitet, ist ein ausgewiesener Kenner dieser Geschichte und hat im Jahr 2005 unter dem Titel „Preußen am Tarpejischen Felsen. Chronik eines absehbaren Sturzes. Die Geschichte des Deutschen Kapitols 1817-1918“ eine exzellente und faszinierende Darstellung der gut hundertjährigen kulturellen, religiösen, politischen und wissenschaftlichen Präsenz Preußens und Deutschlands auf dem Kapitol vorgelegt. Dabei geht es natürlich immer wieder auch um wichtige Ereignisse und Abschnitte aus der Geschichte unserer Gemeinde. So schreibt Maurer über die Anfänge der Gesandtschaftskapelle: „Mit Niebuhrs 42 Jubiläumsjahr Weggang zog die Institution der preußischen Gesandtschaft in die Wohnung ihres Geschäftsträgers, also in den Palazzo Caffarelli auf dem Kapitol. Eine der ersten Amtshandlungen Bunsens war es, dort eine Kapelle einzurichten. Von der Familie des Herzogs Caffarelli wurde dafür ein größerer Lagerraum im Erdgeschoss des Palastes angemietet, der angeblich ein Pferdestall gewesen sein soll. Eine solche ehemalige Funktion war aus programmatischer Sicht sehr willkommen – man denke an den Ursprung des Christentums im Stall von Bethlehem … Bis zum Pfingstsonntag 1915, also 92 Jahre lang, sollte hier Sonntag für Sonntag der protestantische Gottesdienst gefeiert werden... Herzlich laden wir ein zur Auftaktveranstaltung der Reihe „1517-1817-2017“ mit dem Vortrag von PD Dr. Golo Maurer (Rom) „Die evangelische Gemeinde auf dem Kapitol“ am Mittwoch, den 9. November 2016, um 19.30 Uhr, im Gemeindehaus, Via Toscana 7. 43 Jubiläumsjahr Vortragsreihe “1517-1817-2017” II – Die Reformation in Italien Bei dem Wort „Reformation“ denkt man üblicherweise an Martin Luther, die Stadt Wittenberg und die Bibelübersetzung. Und wenn man sich den italienischen Protestantismus heute anschaut, dann kann man leicht den Eindruck gewinnen, dass die reformatorische Bewegung an diesem Land weitgehend vorbei gegangen ist. Doch es verhält sich anders als gedacht. Wie in vielen anderen europäischen Ländern gibt es auch in Italien im 16. Jahrhundert eine vielfältige und interessante Geschichte von spirituellen Aufbrüchen, neuen religiösen Gruppierungen und Reformbewegungen. Humanismus und Renaissance-Philosophie, „Evangelismo“ und „Spirituali“, getragen und geprägt von so unterschiedlichen Persönlichkeiten wie Bernardino Ochino, Juan de Valdés und Kardinälen wie Gasparo Contarini, Reginald Pole und Giovanni Morone. An manchen Stellen gab es Berührungspunkte mit der reformatorischen Theologie, wie sie in Nordeuropa entstand. In vielen Bereichen bildeten sich aber auch ganz eigene Reformansätze, bis sie schließlich Mitte des 16. Jahrhunderts durch die Inquisition in Italien beinahe vollständig unterbunden wurden. Der Kirchenhistoriker Klaus Ganzer urteilt: „Die religiösen Bewegungen im Italien des 16. Jahrhunderts zeugen von hoffnungsvollen Aufbrüchen und von vertanen Chancen, von weitreichenden Impulsen und von tragischen Schicksalen. Manche der theologischen und spirituellen Impulse jener Zeit konnten erst in späteren Jahrhunderten eine gewisse Verwirklichung erfahren.“ 44 Jubiläumsjahr Es sind zahlenmäßig kleine, aber sehr interessante Reformansätze, die es im Italien des 16. Jahrhunderts zu entdecken gilt. „Qualità, non quantità: in questo consiste la forza del movimento filoprotestante italiano“, so hat es Silvana Seidel Menchi ausgedrückt, die als eine der besten Expertinnen in unserer Veranstaltungsreihe den Vortrag über „Die Reformation in Italien“ halten wird. Frau Seidel Menchi ist Historikerin und lehrte an der Universität Trient, an der École des Hautes Études en Sciences Soziales (EHESS) in Paris, der Università degli Studi di Pisa und war Forschungsassistentin an der Harvard University. In ihren Forschungen hat sie sich intensiv mit Erasmus und dem Humanismus, der Reformation in Italien und den Geschlechterbeziehungen in der Frühen Neuzeit befasst. Herzlich laden wir in der Veranstaltungsreihe „1517-1817-2017“ ein zum Vortrag von Professorin Dr. Silvana Seidel Menchi“ (Pisa) „Die Reformation in Italien“ am Mittwoch, den 7. Dezember 2016, um 19.30 Uhr, im Gemeindehaus, Via Toscana 7. 45 Kirche & Kultur Stadtspaziergang Der Cimitero Acattolico, der von den Anfängen unserer Gemeinde bis heute für uns eine wichtige Bedeutung besitzt, feiert in diesem Jahr sein 300-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass findet vom 23. September bis 13. November 2016 in der Casa di Goethe die Ausstellung „Am Fuße der Pyramide. 300 Jahre Friedhof für Ausländer in Rom“ statt. Seit der Blütezeit der Grand Tour werden nicht-römisch-katholische Ausländer in Rom in der Nähe der pyramidenförmigen Grabmals des Caius Cestius beigesetzt. Das Gelände des heutigen Friedhofs wurde 1716 von Papst Clemens XI. zur Verfügung gestellt und diente zunächst als Grabstätte für die protestantischen Mitglieder des Exilhofs der Stuart. Im 19. Jahrhundert hat sich dann zunächst Preußen und später das Deutsche Reich sehr für die Pflege und Entwicklung dieses Friedhofes eingesetzt. Bis heute werden auf dem Cimitero acattolico Menschen aus unserer Gemeinde beerdigt. In der Pressemitteilung zur Ausstellung heißt es: „Zum ersten Mal vermittelt eine Ausstellung einen Überblick darüber, wie Künstler seit dem Ende des 18. Jahrhunderts bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts den sogenannten „Protestantischen Friedhof“ … in ihren Bildern dargestellt haben. Mehr als 40 Gemälde, Zeichnungen und Druckgraphiken zeigen 46 Kirche & Kultur die besondere Schönheit des Orts mit seinen hohen Bäumen, Grabdenkmälern und suggestiven Himmelsausschnitten.“ Zu sehen sind in der Ausstellung Werke u.a. von J.M.W. Turner, Jakob Philipp Hackert, Ettore Roesler Franz, Karl Friedrich Schinkel und Edvart Munch. Gezeigt werden sowohl Veduten des gesamten Gräberareals an der CestiusPyramide als auch Ansichten einzelner Gräber. Mehrere Darstellungen nächtlicher Bestattungszeremonien illustrieren die besonderen Bedingungen, unter denen evangelische Christen bestattet wurden. Wir wollen uns die Ausstellung unter Leitung von Frau Dörte Schmidt am Dienstag, den 11. Oktober 2016, um 16.00 Uhr ansehen. Der Eintrittspreis beträgt 5,00 Euro und wir treffen uns am Eingang der Casa di Goethe, Via del Corso 18. Pfarrer Dr. Kruse 47 Kirche & Kultur Stadtspaziergang auf dem Cimitero acattolico Wie im vergangenen Jahr wollen wir wieder einen geistlichen Stadtspaziergang über den protestantischen Friedhof machen und dabei der Verstorbenen aus unserer Gemeinde gedenken. Wir wollen die Namen unserer Toten nennen, für sie ein Licht entzünden und uns an ihr Leben erinnern. Wer mag, ist herzlich eingeladen, über eine Person, die er gekannt hat, etwas aufzuschreiben und mir einen Text zukommen zu lassen, so dass wir diese Person auf dem Gang über den Friedhof einbeziehen und etwas über ihr Leben vorlesen können. Unter dem Titel „Il Cimitero acattolico - Der protestantische Friedhof in Rom" soll dieser geistliche Stadtspaziergang mit Gedenken an die Verstorbenen aus unserer Gemeinde am Sonnabend, den 12. November 2016, stattfinden. Wir treffen uns um 10.00 Uhr am Eingangstor des Friedhofs. Pfarrer Dr. Kruse 48 Gottesdienste Gedenkfeier zum Volkstrauertag Am Sonntag, den 13. November 2016, findet um 10.30 Uhr auf dem deutschen Soldatenfriedhof in Pomezia wieder eine Gedenkfeier zum Volkstrauertag statt. Diese Gedenkfeier umfasst eine Ansprache, die Ehrung der Toten und ein Ökumenisches Gebet. Gemeindeglieder sind herzlich zur Teilnahme eingeladen. Wer eine Mit-Fahrgelegenheit sucht, wende sich bitte an das Gemeindebüro (Tel. 06. 4817519). Umkehr zu Jesus Christus – Abendandacht zum Buss- und Bettag Den Buss- und Bettag feiern wir am Mittwoch, den 16. November 2016, mit einem Gottesdienst in der Christuskirche um 18.30 Uhr – ein Abendgottesdienst, der gekennzeichnet ist von Stille und Musik, mit Zeit zum Nachdenken über das eigene Leben, mit der gemeinsamen Beichte und dem Zuspruch der Vergebung. 49 Gemeindeleben Der Gemeindebasar am 26. November 2016 Mit viel Spannung haben wir im vergangenen Jahr den Basartagen entgegen gefiebert. Würde unsere Hoffnung aufgehen und die Terminverschiebung von Donnerstag auf Sonnabend sowie die Veränderungen im Programm von den Besuchern angenommen werden? Und tatsächlich, Gott sei Dank, war es genau so: Den ganzen Tag über kamen Menschen ins Gemeindehaus und überall war Begeisterung und Freude über unseren Basar zu spüren und zu hören. Es war ein wirkliches Gemeindefest mit einem sehr guten finanziellen Erlös, mit dem wir soziale Projekte in unserer Gemeinde unterstützen. 50 Gemeindeleben So soll es auch in diesem Jahr sein. Mit viel Freude und großem Engagement wollen wir versuchen, wieder ein qualitativ hohes und ansprechende Angebot des Basars zu gestalten. Dafür bitten wir Sie um Ihre Unterstützung. Für einen erfolgreichen Basar benötigen wir: an Spenden: - 100 Kuchen, - 300 Gläser Marmelade, - 80kg Kekse & Gebäck, - 200 Sachspende für die Tombola, - 300 Adventskränze und zugleich Menschen, - die Freude und Lust haben, den Basar zu gestalten, - die Aufgaben übernehmen, - die sich in der Basarvorbereitung einbringen, - die am Basartag mitarbeiten und - die andere Menschen dafür gewinnen, in der Vorbereitung des Basars mit zu helfen und den Basar zu besuchen. Wir wollen möglichst viele Menschen mit ihren ganz unterschiedlichen Begabungen und Talenten einbinden und bitten Sie daher, Verwandte, Freunde, Nachbarn, Arbeitskollegen etc. auf unseren Basar anzusprechen und sie einzuladen, sich einzubringen, mitzumachen und unsere Gemeinde zu unterstützen. Bei allem gilt: Jeder – ob groß oder klein, ob jung oder alt, ob Gemeindemitglied oder interessiert, uns kennenzulernen – ist in unserer Gemeinde willkommen! 51 Gemeindeleben Hilfreich für unsere Planungen wäre es, wenn Sie uns möglichst früh und verbindlich signalisieren würden, wo Sie sich im Basar einbringen mögen. Am Sonnabend, den 19. November, findet wieder ein Aktionstag zur Vorbereitung des Basars statt, zu dem alle eingeladen sind – sei es zum Kränze-Binden, sei es zum gemeinsamen Kekse-Backen oder zur Gestaltung der einzelnen Abteilungen. Unser Basar im Überblick: Mi, 5.10. 18.00 Uhr Basar-Vorbesprechung 15.-16.11. Binden der Unterkränze 18.-24.11. Binden der Adventskränze Sa, 19.11. Gemeinde-Aktionstag zur Vorbereitung des Basars Fr, 25.11. 8.30 Uhr Verkauf der Adventskränze in der Christuskirche Sa, 26.11. 11.00 Uhr Gemeindebasar 17.00 Uhr Besinnlicher Abschluss des Basars in der Kirche Wir freuen uns sehr auf den Basar und hoffen, dass Sie sich mit Lust und Freude einbringen mögen! Der Gemeindevorstand 52 52 Gottesdienste Familiengottesdienst am 1. Advent mit Einführung der neuen Luther-Bibel „O dass Gott wollt, dass mein und aller Lehrer Auslegung untergingen und ein jeglicher Christ selbst die bloße Schrift und das lautere Gotteswort vor sich nähme“, schreibt Luther in seiner kräftigen und ausdrucksvollen Sprache. Es war ihm entscheidend wichtig, dass jeder Christenmensch die Bibel in seiner Sprache lesen und verstehen konnte. Dazu hat Luther selbst durch nichts so sehr beigetragen wie durch seine Übersetzung der Bibel ins Deutsche. Im Dezember 1521 hat Luther - als er für mehrere Monate auf der Wartburg versteckt worden war – mit der Übersetzung des Neuen Testaments begonnen. Nur elf Wochen hat er dafür gebraucht – das bedeutet im Schnitt zehn Seiten pro Tag. Dabei hat er kaum über Hilfsmittel verfügt. Nur die Vulgata, das heißt die im Gebrauch befindliche lateinische Übersetzung der Bibel, sowie der von Erasmus von Rotterdam 1519 herausgegebene und mit Erläuterungen 53 53 Gottesdienste versehene griechische Urtext des Neuen Testaments dienten ihm bei seiner Übersetzungsarbeit als Vorlage. Als Luther im März 1522 nach Wittenberg zurückkehrte, hatte er die fertige Übersetzung des Neuen Testaments im Gepäck. Schon im September 1522 erschien das Neue Testament gedruckt bei Melchior Lotter in Wittenberg, nach seinem Erscheinungstermin „Septembertestament“ genannt. Sogleich nach dem Neuen Testament hat Luther sich an die Übersetzung des Alten Testaments gemacht. Die Arbeit war nicht nur umfangreicher, sondern erwies sich auch als weit schwieriger. Sie dauerte insgesamt zwölf Jahre, während derer die jeweils fertigen Abschnitte in Einzelheften erschienen. Dieses Mal war Luther bei der Übersetzung nicht allein, sondern wurden von seinen Freunden Ph. Melanchthon, J. Bugenhagen, J. Jonas und M. Aurogallus unterstützt. Im Jahr 1534 war die Arbeit endlich beendet und es erschien die „Biblia. Das ist die ganze Heilige Schrift. Deutsch“. Fünf Jahre später begann dann eine Gesamtrevision, wiederum mit einem Stab von Mitarbeitern. 1541 ist man mit der zweiten Revision fertig, 1545 mit der endgültigen. Seither prägt die Luther-Bibel das geistliche Leben und eröffnete Menschen die Möglichkeit, die Bibel als Kraftquelle für ihren Glauben zu entdecken. In ihrer Sprachkraft ist sie nach wie vor beeindruckend 54 Gottesdienste und für viele Menschen sind Bibelworte in der Übersetzung Luthers vertraute Begleiter. Damit die Bibel Martin Luthers nicht zum sprachlichen Museumsstück wurde, hat die evangelische Kirche sie seit dem Ende des 19. Jahrhunderts mehrfach revidiert, um sie der sprachlichen Entwicklung und dem Stand der Wissenschaft anzupassen. Dies geschah zuletzt 1964 für das Alte Testament und 1984 für das Neue Testament. Nach über 30 Jahren erscheint jetzt die Lutherbibel pünktlich zum Beginn des Reformationsgedenkjahres - in einer neuen Überarbeitung. Diese Neuerscheinung der Bibel in Luthers Übersetzung bietet einen guten Anlass, um auf das Buch der Bücher neu aufmerksam zu werden und sie als Kraftquelle unseres Glaubens wieder zu entdecken. So laden wir herzlich ein zum Familiengottesdienst am 1. Advent (27. Nov. 2016) mit Einführung der Lutherbibel 2017 um 10.00 Uhr, in der Christuskirche Rom, Via Sicilia 70. Im Anschluss an den Gottesdienst findet das Adventslieder-Singen mit Maestro Lorenzo Macrì in der Kirche statt. Pfarrer Dr. Kruse 55 Jubiläumsjahr Luther für Kinder – Das Buch über sein Leben Das Jahr 1517 machte einen Mann berühmt. So berühmt, dass noch heute, auch nach 500 Jahren, viele Menschen mit dieser Jahreszahl einen Namen verbinden: Martin Luther. Doch wer war Luther? Wie verlief sein Leben und was war ihm wichtig? Auf diese Fragen antwortet die Autorin Meike Roth-Beck in ihrem Buch „Von Martin Luthers Wittenberger Thesen“. Dabei erzählt sie nicht nur über das spannende Leben Luthers, sondern stellt auch einige seiner wichtigsten Thesen über den Ablass vor und erklärt diese für Kinder. So zum Beispiel zur ersten Thesen: „Martin Luther findet in der Bibel, was Jesus über Buße dachte. Das unterscheidet sich von dem, was die Kirche lehrt. In der Bibel steht nichts davon, dass Ablassbriefe gekauft werden müssen, damit Gott den Menschen verzeiht. Buße bedeutet anders zu leben als gewohnt, achtsamer, stiller – vielleicht auch so still, dass man lernt Gott zu hören. Martin ist diese Einsicht so wichtig, dass er sie ganz an den Anfang stellt.“ (S. 23) 56 Jubiläumsjahr Ein Buch, das ein Stück Weltgeschichte ins Kinderzimmer holt. Und wie so oft bei guten Kinderbüchern ist die Lektüre auch für Erwachsene ein Genuss. Dazu tragen auch die Illustrationen von Klaus Ensikats bei, die wichtige Ereignisse und Personen, die zum Leben Luthers gehören, lebendig werden lassen. Erschienen ist dieses Buch im Kindermann Verlag, der 1994 in Berlin von der Germanistin Barbara Kindermann gegründet worden ist. Mit großem Erfolg produziert der Verlag Bücher, die Kindern einen ersten Zugang zu literarischen Klassikern eröffnen – so zum Beispiel in den Reihen „Weltliteratur für Kinder“, „Poesie für Kinder“ und „Kinder entdecken Kunst“. Wir freuen uns sehr, dass wir in der Reihe „Reformation. Für Kinder und Familien“ die Verlegerin Dr. Barbara Kindermann in unserer Gemeinde am 2. Adventssonntag zu Gast haben und laden alle Kinder, Eltern, Großeltern und alle Lesefreudigen herzlich ein zu einer Lesung von Frau Barbara Kindermann aus dem Buch „Von Martin Luthers Wittenberger Thesen“ am 2. Advent, 4. Dezember 2016, um 11.30 Uhr, in der Christuskirche Rom, Via Sicilia 70. Pfarrer Dr. Kruse 57 Gemeindeleben Nächstes Jahr in Jerusalem... Im Jahr 2017 wollen wir wieder eine Gemeindereise anbieten, die uns zu den Anfängen unseres Glaubens ins Heilige Land führen soll. Wann? Wo? Thema: Kosten: 7.-14. Juni 2017 Jerusalem und See Genezareth „Auf den Spuren der Anfänge unseres Glaubens“ ca. 1600,00 Euro (Flug, Unterkunft, Transfers und Verpflegung) Reiseleitung: Christiane Bremer und Pfarrer Dr. Kruse Anmeldung: bis zum 15. Januar 2017 über das Gemeindebüro (Tel.: 06.4817519) Wenn Sie Lust und Interesse an dieser Reise haben, sprechen Sie uns einfach an. Christiane Bremer und Jens-Martin Kruse 58 Jubiläumsjahr Einführung in die Reformationsgeschichte – Teil 2: Luthers 95 Thesen über den Ablass Die Erinnerungen an den Beginn der Reformation verdichten sich in symbolischer Weise in dem Datum 31. Oktober 1517 – jenem Tag, der im kollektiven Gedächtnis damit verbunden ist, dass der Mönch Martin Luther seine 95 Thesen über den Ablass an das Portal der Schlosskirche zu Wittenberg geschlagen und damit eine religiöse Revolution in Gang gesetzt habe. Um diesem Ereignis im Jahr 2017 angemessen gedenken zu können, ist es wichtig sowohl die historischen Umstände als auch den Inhalt der 95 Thesen in den Blick zu nehmen. Wer war Luther am 31. Oktober 1517, was tat er eigentlich an diesem Tag und was sagt er in seinen Thesen? Zunächst ist es wichtig wahrzunehmen, dass Luther in der Zeit als er seine 95 Thesen über den Ablass verfasste, ein unbekannter Augustinermönch war, der bisher weder eine eigene Schrift 59 Jubiläumsjahr veröffentlicht hatte noch in einer breiteren Öffentlichkeit in Erscheinung getreten war. Er war gerade mal 33 Jahre alt, war seit 12 Jahren Mönch und wirkte seit 5 Jahren als Theologieprofessor an der 1502 gegründeten Universität Wittenberg - einem kleinen Ort, der wie Luther später einmal selber schrieb, so fernab der Zivilisation lag, dass nur ein kleines Wegstück fehlte, und sie wäre in einem barbarischen Land gelegen. Dass die 95 Thesen über den Ablass an diesem unspektakulären Verlauf seines Lebens etwas verändern sollten, das war Luther zu diesem Zeitpunkt weder bewusst noch von ihm intendiert. Ob Luther am 31. Oktober 1517 seine Thesen an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg angenagelt hat, ist in der Forschung seit langem umstritten. Luther selbst hat über eine solche Handlung nichts berichtet. Die ersten, die von einem Thesenanschlag Luthers sprechen, sind Philipp Melanchthon und Luthers Sekretär Georg Rörer. Beide waren aber zum besagten Zeitpunkt noch nicht in Wittenberg und haben das Geschehen nicht als Augenzeugen erlebt. Was wir aber wissen ist, dass Luther am 31. Oktober 1517 an zwei hohe kirchliche Würdenträger – an Albrecht von Brandenburg, den Erzbischof von Mainz und Magdeburg und Administrator von Halberstadt und an den für Wittenberg zuständigen Ortsbischof Hieronymus Schulz – Briefe geschrieben hat, denen er seine 95 Ablassthesen beilegte. 60 Jubiläumsjahr Luther redete Albrecht in seinem Brief so an, wie es sich dessen Stand gegenüber gehörte. Er beginnt mit den Worten: „Verzeihe mir, hochwürdigster Vater in Christus, durchlauchtigster Fürst, dass ich als Niederer unter den Menschen die Kühnheit besitze zu erwägen, Eurer Hoheit einen Brief zu schreiben.“ Nachdem er dem Rangunterschied zwischen dem Kirchenfürsten und ihm Rechnung getragen hat, wendet sich Luther dem Gegenstand seines Schreibens zu: Seine aufrichtige Sorge galt dem geistlichen Wohl der Menschen und der Verantwortung der Kirche für die ihr anvertrauten Gläubigen. Hier nun waren in Luthers Sicht durch die Ablassverkündigung unhaltbare Zustände entstanden: „Es wird rings im Lande der päpstliche Ablass unter Deinem hocherhabenen Namen zum Bau von St. Peter verbreitet. Dabei klage ich nicht so sehr das Geschrei der Ablassprediger an..., sondern beklage vielmehr das grundfalsche Verständnis, das das Volk daraus gewinnt und das sie dem einfachen Volk überall hoch anpreisen: dass die unglücklichen Seelen glauben, wenn sie Ablassbriefe lösen, seien sie ihres Heils sicher“. Dagegen sagte Luther: „Der Mensch wird seines Heils nicht durch irgendein Gnadenerweis eines Bischofs sicher; vielmehr gebietet uns der Apostel, allezeit mit Furcht und Zittern zu schaffen, dass wir selig werden.“ In erstaunlich offener Weise forderte Luther den Erzbischof in seinem Brief auf, die Fehlentwicklungen zu unterbinden, und wies ihn darauf hin, dass diejenigen Kirchenführer, die eine derartige Ablasspraxis zulassen, sich vor Gott schuldig machen würden: „...so werden die Seelen, die Deiner Obhut anvertraut sind, teuerster Vater, zum Tode unterwiesen, und die strenge Rechenschaft, die Du für sie alle wirst ablegen müssen, wächst immer mehr an.“ 61 Jubiläumsjahr Die vornehmste und im Grund einzige Pflicht aller Bischöfe bestehe darin, führte Luther aus, „dafür zu sorgen, dass das Volk das Evangelium und die Liebe Christi lerne. Denn nirgends hat Christus befohlen, den Ablass zu predigen; aber das Evangelium zu predigen, hat er nachdrücklich empfohlen.“ Im Anhang des Briefes machte Luther den Erzbischof schließlich auf seine beigefügten 95 Thesen aufmerksam, über die er an der Universität Wittenberg disputieren wollte, um die strittigen Ablassfragen einer Klärung entgegen zu führen. Unterschrieben war der Brief an Erzbischof Albrecht mit „Indignus filius Martinus Luther Aug(ustinus) Doctor S(anctae) Theologie vocatus“. Es ist das erste Mal, dass die neue Namensform auftaucht. Der Wechsel von seinem Geburtsnamen „Luder“ zu „Luther“ war dadurch veranlasst, dass Luther das griechische Wort für Freiheit „eleutheria“ - in seinem Namen aufgespürt hatte. Einen Brief am 11. November 1517 an seinen Freund Johann Lang unterschrieb Luther als „Martinus Eleutherius“, als „Martin der Befreite“. Diese neue Namensform weist darauf hin, dass sich in dieser Zeit eine wichtige biographische Klärung vollzog und Luther sich nun als von Gott befreitem Knecht Christi verstand. 62 Jubiläumsjahr Mit dem Hinweis auf seinen Status als Doktor der Theologie belegte Luther schließlich seine Befugnis und Verpflichtung als theologischer Lehrer, sich zu kirchlichen Missständen zu äußeren und wissenschaftlich solche Problemstellungen zu erörtern, die noch nicht durch eine kirchliche Lehrentscheidung gelöst worden waren. Hierzu gehört nach Luthers Auffassung der Ablass und die für eine solche Erörterung an der Universität Wittenberg vorgesehene Form waren Disputationen. Eben zu einer solchen akademischen Diskussion wollte Luther mit seinen in lateinischer Sprache verfassten 95 Thesen einladen. 63 Jubiläumsjahr So heißt es im Vorspruch der 95 Thesen: „Aus Liebe zur Wahrheit und in dem Verlangen, sie ans Licht zu bringen, soll in Wittenberg über die folgenden Sätze disputiert werden, unter dem Vorsitz des ehrwürdigen Paters Martinus Luther, dort Magister der freien Künste sowie der heiligen Theologie, dazu deren ordentlicher Professor. Daher bittet er die, die nicht anwesend sein und sich mündlich mit uns unterreden können, dies in Abwesenheit schriftlich zu tun. Im Namen unsers Herrn Jesus Christus. Amen.“ In Luthers Sicht waren die 95 Thesen also ein akademischer Text, der in lateinischer Sprache verfasst und nicht für die allgemeine Öffentlichkeit gedacht war. Das Genre der Disputationsthesen schrieb nicht zwingend vor, dass der Autor dieser Thesen seine eigenen Überzeugungen formulierte: akademische Thesen zielten vielmehr darauf ab, eine Diskussion über wichtige Fragen auszulösen und waren daher oft zugespitzt formuliert. Von daher bestehen die 95 Thesen auch nicht aus einer systematisch aufeinander aufbauenden Reihe von Argumenten. Es handelt sich vielmehr um Thesen, die in einem eher lockeren Zusammenhang stehen und sich in knappen Behauptungen mit einigen Themen auseinandersetzen, die mit dem Ablasswesen verbunden sind. Von besondere Bedeutung ist die Eingangsthese, in der Luther die für ihn entscheidende theologische Einsicht benennt. Die These lautet: „Da unser Herr und Meister Jesus Christus spricht: 'Tut Buße' usw. (Matth 4,17), hat er gewollt, dass das ganze Leben der Gläubigen Buße sei.“ 64 Jubiläumsjahr Diese biblisch begründete erste These steht wie ein Vorzeichen vor allen Thesen und macht deutlich, dass Luthers Argumentation auf die Wiedergewinnung des vom Neuen Testament gebotenen Bußverständnisses zielte. Aus dem biblischen Wort „metanoia“ als Sinnesänderung erschließt sich Luther der Sinn der Buße. Sie ist für ihn kein einmaliger Akt, sondern die Übung der täglichen Buße im Hören auf das Wort Gottes als der lebenslang immer wieder neu notwendigen Hinwendung zu Jesus Christus. Schon mit der zweiten These wird deutlich, dass es nach Luther zumindest eine Spannung zwischen dieser vom Neuen Testament geprägten Bußauffassung und dem kirchlichen Bußsakrament gab: „2. Dies Wort kann nicht im Sinne der sakramentalen Buße verstanden werden (d.h. im Sinne der Beichte und Genugtuung, die durch das Amt des Priesters vollzogen wird.“ Eine ähnliche Spannung zwischen biblischer Sicht und damaliger kirchlicher Praxis machte Luther auch bei vielen anderen Themen aus, die zum Ablasswesen gehörten. Dabei kommt er auch zu Äußerungen, die den Einfluss und die Macht der kirchlichen Hierarchien, insbesondere des Papstes, neu bestimmen. So lauten die Thesen 5 bis 7: „5. Der Papst will und kann keine anderen Strafen erlassen als die, die er nach seiner eigenen Entscheidung oder nach der des kanonischen Rechts auferlegt hat. 6. Der Papst kann Schuld nicht anders vergeben, als indem er verkündet und bestätigt, sie sei von Gott vergeben; vergeben kann er allerdings in ihm selbst vorbehaltenen Fällen, verachtet man ihn da, so bliebe Schuld gewiß bestehen. 65 Jubiläumsjahr 7. Gott vergibt überhaupt niemandem die Schuld, ohne ihn zugleich auch in allem dem Priester als seinem Stellvertreter zu unterwerfen.“ An diesen Thesen wird etwas deutlich, was für die gesamte Thesenreihe gilt. Luther wollte weder eine grundsätzliche Kritik am Bußsakrament üben noch die kirchlichen Einrichtungen und Regelungen in Frage stellen. So konnte er in der 71. These sagen: „Wer gegen die Wahrheit des apostolischen Ablasse spricht, der sei verdammt und verflucht.“ Er hat den Ablass zur damaligen Zeit nicht verworfen, sondern nur seinen maßvollen Gebrauch gefordert. Und doch enthielten seine Auseinandersetzung mit den Missbräuchen der Ablasspraxis und seine Bemerkungen über das Papsttum ein Konfliktpotential. So stand die Äußerung, dass der Papst nur die von ihm selbst verhängten Strafen erlassen könne, in klarem Widerspruch 66 Jubiläumsjahr mindestens zu der Praxis des Ablasses für Fegefeuerstrafen sowie für Verstorbene. Wer Luthers Intention, nämlich mit einer akademischen Disputation zur Klärung einer offenen theologischen Frage beizutragen, keinen Glauben schenkte, konnte die 95 Thesen in einem sehr kirchenkritischen Sinn lesen und verstehen. Man spürt, so urteilt der Lutherforscher Bernhard Lohse, „im Hintergrund der 95 Thesen ein Beben, dessen Folgen damals ganz unabsehbar waren.“ In den ersten Tagen nach Versendung der Briefe mit den 95 Thesen jedoch passierte nicht viel. Die von Luther gewünschte Disputation in Wittenberg kam nicht zustande. Erzbischof Albrecht scheint Luthers Brief erst Ende November in Aschaffenburg erhalten zu haben. Er hat Luther nicht geantwortet. Am 1. Dezember 1517 bat er die Mainzer Universität um ein Gutachten zu den Thesen. Albrecht sah sich nicht dazu veranlasst, selbst ein Verfahren gegen Luther einzuleiten, sondern gab die Sache an Rom weiter, indem er die Thesen am 13. Dezember 1517 an den päpstlichen Hof sandte. Dass die Thesen, die Luther ja nur im kleinen Kreis verbreitet hatte, dann doch eine epochale Bedeutung erlangten, bewirkte zum einen die um die Jahreswende 1517/1518 einsetzenden kirchlichen Reaktionen und zum anderen Drucker an mehreren Orten – und zwar außerhalb Wittenbergs und gegen Luthers Willen –, die für ihre gezielte Vervielfältigung sorgten. Was das Unbehagen des Erzbischofs und die bald einsetzenden scharfen kirchlichen Gegenreaktionen, die bis zur Verurteilung Luthers führen sollten, hervorrief, waren zu einem Teil die finanziellen Implikationen der Ablasskritik, mehr aber noch die 67 Jubiläumsjahr Infragestellung der Funktion des Papsttums innerhalb der Christenheit. Aller Wahrscheinlichkeit nach wurden die Thesen zunächst handschriftlich verbreitet. Ein Wittenberger Urdruck, falls es ihn denn gegeben haben sollte, hat sich nicht erhalten. Ende 1517 wurden die Thesen in Leipzig, Nürnberg und Basel gedruckt. In Nürnberg wurde auch sogleich eine deutsche Übersetzung angefertigt. Von dem Zeitpunkt da die 95 Thesen gedruckt vorlagen, trifft die spätere Aussage Luthers zu, dass sie in 14 Tagen fast ganz Deutschland durchlaufen hätten, „als wären die Engel selbst Botenläufer und trügen's vor aller Menschen Augen.“ So nahm der Ablaßstreit seinen Lauf, an dessen Anfang weder Luther noch die kirchlichen Hierarchien in Deutschland und Rom absehen konnten, wie konfliktträchtig sich diese Kontroverse entwickeln würde. Pfarrer Dr. Kruse 68 Ökumene Papst Franziskus im Interview Im Pontifikat von Papst Franziskus besitzen Interviews eine bisher ungekannte, wichtige Bedeutung. Anders als seine Vorgänge nutzt Papst Franziskus die Gespräche mit Journalisten nicht nur um über bereits entschiedene Dinge zu sprechen, sondern er „macht aus diesem Dialog eine Gelegenheit für das Experimentieren und für die Suche nach möglichen Lösungen“, schreibt der Journalist Luigi Accattoli in der Einleitung zu dem Buch „Die Interviews mit Papst Franziskus“. Ob es das große erste Interview war, das der Chefredakteur der Civiltà Cattolica Antonio Spadaro SJ im Sommer 2013 mit Papst Franziskus führte, ob es die Interviews mit Vatikan-Korrespondenten, Starjournalisten oder Reportern von Obdachlosenzeitungen oder ob es die Gespräche sind, die Papst Franziskus auf seinen internationalen Reisen im Flugzeug mit Journalisten führt – immer bieten diese Interviews einen faszinierenden und oft überraschenden Einblick in das Denken und Handeln des Papstes. Eine kleine Sternstunde eignete sich am 26. Juni 2016 als Tilmann Kleinjung, seit sechs Jahren Leiter des ARD-Hörfunkstudios Rom und Gemeindemitglied, auf dem Rückflug von Armenien nach Rom im Rahmen der 'fliegenden Pressekonferenz' mit seiner Frage Papst Franziskus die Möglichkeit einer weitreichenden, ökumenisch sehr bedeutsamen Antwort eröffnete: Pater Lombardi:“... Jetzt erteilen wir Tilmann Kleinjung von der ARD, dem deutschen Nationalsender, das Wort. Auch für ihn ist es, glaube ich, die letzte Reise. So sind wir froh, ihm diese Gelegenheit zu geben. 69 Ökumene Tilmann Kleinjung: Ja, auch ich bin auf Abreise nach Bayern. Danke, dass ich diese Frage stellen darf. „Zu viel Bier, zu viel Wein.“ Heiliger Vater, ich wollte Sie fragen: Sie haben heute von den miteinander geteilten Gaben der Kirchen gesprochen. Da Sie in vier Monaten nach Lund gehen, um des fünfhundertsten Jahrestags der Reformation zu gedenken, meine ich, dass das vielleicht auch der richtige Moment ist, um nicht nur an die Verwundungen beider Seiten zu erinnern, sondern auch die Gaben der Reform anzuerkennen und eventuell sogar – und das ist eine häretische Frage – um die Exkommunizierung Luthers aufzuheben oder zurückzuziehen bzw. ihn irgendwie zu rehabilitieren. Papst Franziskus: Ich glaube, dass die Absichten Martin Luthers nicht falsch waren: Er war ein Reformer. Vielleicht waren einige Methoden nicht die richtigen, aber in jener Zeit… wenn wir zum Beispiel die Geschichte von Pastor lesen [vgl. Ludwig von Pastor, Geschichte der Päpste seit dem Ausgang des Mittelalters], sehen wir, dass die Kirche wirklich kein nachahmenswertes Vorbild war: Es gab Korruption in der Kirche, es gab Weltlichkeit, Anhänglichkeit ans Geld und an die Macht. Dagegen hat er protestiert. 70 Ökumene Außerdem war er intelligent; er hat einen Schritt vorwärts getan und sich für sein Tun gerechtfertigt. Und heute sind wir – Lutheraner und Katholiken, mit allen Protestanten – einig über die Rechtfertigungslehre: In diesem so wichtigen Punkt hatte er sich nicht geirrt. Er hat eine „Medizin“ für die Kirche geschaffen, dann hat sich diese Medizin verfestigt in einem Stand der Dinge, in einer Disziplin, in einer Art zu glauben, in einer Art zu handeln, in einer Art der Liturgie. Aber es war nicht er allein: Da war Zwingli, da war Calvin. Und hinter ihnen, wer war da? Die Fürsten. „Cuius regio eius religio“. Wir müssen uns in die Geschichte jener Zeit versetzen; sie ist nicht leicht zu verstehen. Dann haben sich die Dinge weiterentwickelt. 71 Ökumene Heute besteht ein sehr guter Dialog, und dieses Dokument über die Rechtfertigung ist, meine ich, eines der reichsten und tiefsten ökumenischen Dokumente. Einverstanden? Es gibt Spaltungen, aber die hängen auch von den Kirchen ab. In Buenos Aires gab es zwei lutherische Kirchen; eine dachte in einer Weise, die andere in einer anderen. Auch in der lutherischen Kirche selbst herrscht keine Einheit. Sie respektieren einander, sie lieben sich… Die Verschiedenheit ist das, was wohl uns allen viel geschadet hat, und heute versuchen wir, den Weg wieder aufzunehmen, um uns nach fünfhundert Jahren zu begegnen. Ich glaube, wir müssen gemeinsam beten. Für dieses Anliegen ist das Gebet wichtig. Zweitens: Arbeiten für die Armen, für die Verfolgten, für so viele Leidenden, für die Flüchtlinge… gemeinsam arbeiten und gemeinsam beten. Und die Theologen sollen gemeinsam studieren und suchen… Aber das ist ein langer Weg, ein sehr langer… Einmal habe ich im Scherz gesagt: „Ich weiß, wann der Tag der vollkommenen Einheit sein wird.“ – „Wann?“ – „Der Tag nach der Wiederkunft des Menschensohns!“. Denn man weiß es nicht… Der Heilige Geist wird diese Gnade bewirken. Doch inzwischen muss man beten, einander lieben und gemeinsam arbeiten, vor allem für die Armen, für die Menschen, die leiden, für den Frieden und vieles andere, gegen die Ausbeutung der Menschen… Viele Dinge, für die man gemeinsam an der Arbeit ist.“ © - Libreria Editrice Vaticana 72 Gemeindeleben Frauenverein Wir treffen uns mittwochs um 16.30 Uhr – jetzt im Sommer im Garten, bei unsicherem Wetter und dann nach der Zeitumstellung am 30. Oktober 2016 wieder um 16.00 Uhr im Gemeindesaal. Gespräch und persönlicher Erfahrungsaustausch bei Kaffee und Kuchen, der von den Teilnehmern mitgebracht wird, haben einen wichtigen Stellenwert. So entstehen Freundschaften und gegenseitige Solidarität. Alle sind herzlich willkommen und wir freuen uns über eine rege Teilnahme. Wir werden uns mit folgenden Themen beschäftigen: 21. Sept. Einladung zum Geburtstagskaffee in der Pfarrwohnung 5. Okt. Im Anschluss an den Frauenverein (ca. 18.00 Uhr) findet die Basar-Vorbesprechung statt 12. Okt. Schreibwerkstatt - „Warum bin ich evangelisch? Oder: Was bedeutet mir die Reformation?“ (Pfarrer Dr. Kruse) 19. Okt. Kerzen-Verdrahten für die Adventskränze 26. Okt. Kerzen-Verdrahten für die Adventskränze 3. Nov. Milena Tempel – Unsere neue Freiwillige stellt sich vor Und Zapfen-Verdrahten für die Adventskränze 7. Dez. Herzliche Einladung zum Dankeschön-Kaffee für die Basarhelfer und zur Adventsfeier 73 Informationen Nachbarschaften Casal Palocco Rom-Süd Die Nachbarschaft trifft sich jeden ersten Montag im Monat. Die Nachbarschaft trifft sich jeden zweiten Montag im Monat. Kontakt über Maria Alberti (Tel.: 06.5041443) Rom-Nord-West Die Nachbarschaft trifft sich jeden zweiten Donnerstag im Monat. Kontakt über das Gemeindebüro (Tel.: 06.4817519) Gruppo Italiano Die Italienische Gruppe trifft sich einmal im Monat. Ansprechpartnerin: Anna Belli (Tel.: 06.7915596) Gesprächskreis junger Erwachsener Ansprechpartner: Pfarrer Dr. Jens-Martin Kruse (Tel.: 06.4817519) Amtshandlungen Trauungen Ernst Helmut Kelity und Birgit Kraft, 06.09.2016 Trauerfeier Renate Fournell, 20.07.2016 74 Informationen Bankverbindungen Deutsche Bank Pforzheim Banca Popolare di Novara DE18 666 700 060 090059700 BIC: DEUT DE SM 666 IT55 X 05034 03255 0000 0000 2750 BIC: BAPPIT 21AI9 Impressum Herausgeber Gemeindevorstand der EvangelischLutherischen Gemeinde Rom Redaktion und Layout Pfarrer Dr. Jens-Martin Kruse Freiwillige Milena Tempel Mitarbeiter M. Schulz, Erscheinungsweise viermal im Jahr Auflage 400 Exemplare Druckerei www.gemeindebrief-in-farbe.de 75 Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Rom Unser Gemeindevorstand Pfarramt Via Toscana 7, 00187 Roma Telefon: 06.4817519 Fax: 06.42010417 E-Mail: [email protected] Web: www.ev-luth-gemeinde-rom.org Twitter: @RomaLuterani Öffnungszeiten Büro Montag bis Freitag 9:00 bis 13:00 Uhr Pfarrer Dr. Jens-Martin Kruse Sekretärin Marion Schulz Freiwillige Milena Tempel Anna Belli Via Gorizia 22, 00043 Ciampino [email protected] / 06.7915596 Anke de Bernardinis Via Monti Parioli 49, 00197 Roma [email protected] / 06.3218885 Nina Bewerunge Via Aventina 32 int. 4, 00153 Roma [email protected] / 06.5743939 Christiane Bremer, stellv. Vorsitzende Via di Santa Chiara 57, 00186 Roma [email protected] / 06.87786696 Anna-Claudia Teramo Piazza Verbano 8, Sc.2 Int.12, 00199 Roma [email protected] / 06.8555686 Prof. Dr. Wolfram Thomas, Vorsitzender Via Teheran 15, 00135 Roma [email protected] / 06.3296517 Dr. Johannes Timpe Via della Lungara 18, 00165 Roma [email protected]/ 06.45492897 Gertrud Wiedmer Via Michele Cantone 4, 00166 Roma [email protected] / 06.6693290 76 Wir sind Mitglied der Ev.-Luth. Kirche in Italien (ELKI) www.chiesaluterana.it/de
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