September 2016 AN ALLE VER.DI MITGLIEDER Tarifinfo zum aktuellen Stand für unseren Tarifvertrag in der DZ BANK VERSPROCHEN! GEBROCHEN!!! Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir hoffen, dass Sie einen schönen Urlaub hatten und sich gut erholt haben. So kann es wieder frisch ans Werk gehen. Die Anforderungen und Aufgaben verlangen nun wieder großen Einsatz von Ihnen. Die Arbeitsverdichtung nimmt unvermindert zu. Da sind die 6 Wochen Tarifurlaub zum Abspannen dringend geboten. Es gilt ja bis 67 (Gesetz), 69 (Wunsch Bundesbank) bzw. 70 (Junge Union) durchzuhalten. Erinnern Sie sich? Es gab eine Reihe von Aktivitäten für einen Haustarifvertrag, u. a. eine turbulente Woche rund um die Hauptversammlung mit zwei Streiktagen. Auf der einen Seite spielt der Vorstand die Teilnehmerzahlen der Streikenden und die Auswirkungen (gleich Null) herunter – auf der anderen Seite spricht Herr Kirsch von einem Schaden bis zu 10 Mio. Euro. Die Bank hat in einem Schreiben an ver.di die operationalen Risiken aufgelistet, die der Bank im Streikfall erheblichen Schaden zuführen könnten. Gleichwohl zeigte der Vorstand keine Bereitschaft auf ver.di zuzugehen, um dies zu verhindern und einen Kompromiss auszuloten. Ein Widerspruch! Daraufhin haben die Betriebsräte die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat aufgefordert, das Thema in den Aufsichtsrat zu bringen. Der Vorstand ist Kraft Gesetz verpflichtet, Schaden von der Bank abzuwenden. Und was macht der Vorstand? … nix! Er lässt es darauf ankommen, dass durch weitere Streiks Millionenschäden entstehen. Und der Streik nach dem „Brexit“ hat eindrucksvoll bewiesen, dass nicht die ganze Belegschaft in einen Streik treten muss, um Druck auszuüben. Die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat haben erwogen, eine Sondersitzung einzuberufen, um die Lage zu beraten. Der AR-Vorsitzende, Herr Gottschalk, wurde eingeschaltet. Ergebnis: Um die Diskussion auf einer a. o. AR-Sitzung zu vermeiden, hat der Vorstand ein Spitzengespräch angeboten. Aufgrund der Urlaubszeit könne dies aber erst am 22. August stattfinden. ver.di hat dem zugestimmt und bis dahin alle Aktivitäten ausgesetzt. V.i.S.d.P. Franziska Bruder/Sigi Stenzel ver.di - Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin, Fachbereich Finanzdienstleistungen Heute ist klar: Der Vorstand wollte gar nicht konstruktiv mit ver.di ins Gespräch kommen – er hatte allein das Ziel, bis zur Fusion Ruhe in der Bank zu haben. Bloß keine negativen Schlagzeilen. An eine ernsthafte Diskussion und einen Kompromiss war nicht gedacht. War zunächst von einem „Spitzengespräch“ die Rede, war es Anfang August ein „Informationsgespräch“, um am 22. August zu einem „Kennenlerngespräch“ degradiert zu werden. Die Fusion war unter Dach und Fach. Entsprechend hat sich Herr Kirsch gegeben. Er hat einen jeglichen Austausch über einen Kompromiss abgelehnt und trat gegenüber den ver.di-Vertretern oberlehrerhaft auf. Gesamtbetriebsrat und die ver.di-Haustarifkommission haben die Lage eingehend diskutiert. Das kann so nicht hingenommen werden! Es gilt, ein neues Gehaltssystem und eine merklich bessere betriebliche Altersversorgung zu regeln. Klassische Tarifthemen laut Gesetzgebung. Bisher sind die Betriebsräte mit Verhandlungen zu einem neuen, transparenten Gehaltssystem keinen Millimeter vorangekommen. Wir werden nicht zulassen, dass durch ein neues Gehaltssystem bei den Mitarbeitern gespart wird! Wir werden nicht zulassen, dass ein niedrigeres Gehaltsniveau im ehemaligen WGZ-Gebiet über Jahre fortbesteht mit dem Ziel, die Standorte gegeneinander auszuspielen Übrigens: Für die ehemaligen WGZ-Vorstände gilt selbstverständlich sofort das Vergütungssystem der DZ BANK! In Sachen verbesserte betriebliche Altersversorgung hat Herr Kirsch Klartext gesprochen: „Die Fusion ist nicht gedacht, um neue soziale Wohltaten zu verkünden.“ Verhandlungsbereitschaft - Fehlanzeige! Dabei sollte bei einem Einsparungspotenzial von 150 Mio. Euro doch auch ein Kuchenstück für die Angestellten übrig sein! Sie sorgen dafür, dass die Fusion erfolgreich über die Bühne geht und die Bank weiterhin gut verdient. Der Gesamtbetriebsrat hat für sich die Konsequenz gezogen und setzt auf ver.di. Anders sehen wir keine Chance. Der Erfolg hängt davon ab, wie wichtig der Belegschaft ein einheitliches, transparentes Gehaltssystem und eine Anpassung der betrieblichen Altersversorgung auf Marktniveau sind. Ohne aktive Unterstützung haben die Betriebsräte und ver.di keine Chance. Im Aufsichtsrat steht das Thema Tarifkonflikt auf der Tagesordnung. Die Arbeitnehmervertreter werden deutlich machen, dass – nach Selbsteinschätzung der Bank - auch durch partielle Arbeitsniederlegungen erhebliche operationale Risiken für die Bank entstehen. Dies zu verhindern, ist Aufgabe des Vorstands. Wenn der Vorstand diese Aufgabe nicht wahrnimmt und der Aufsichtsrat dies duldet – obwohl er ausführlich über die Risiken informiert wurde dann ist jedes AR-Mitglied, das diesen Weg duldet, persönlich in der Verantwortung – und Haftung! Insofern darf man gespannt auf das Ergebnis der AR-Sitzung am 22.9. sein. Zum Schluss: ver.di will der Bank keinen Schaden zufügen! Wir wollen in fairen Gesprächen einen Tarifkompromiss vereinbaren, der den Leistungen der Angestellten gerecht wird und ein finanziell sorgenfreies Leben im Ruhestand ermöglicht. Derartige Tarifverträge hat ver.di bereits in zahlreichen Banken verhandelt – auch in der DZ-Bank Gruppe. Ein Fusionstarifvertrag mit Regelungen zum Gehaltssystem und zur betrieblichen Altersversorgung stärkt die Attraktivität als Arbeitgeber. Und die Bank kann sinnvolle und harmonisierende Regelungen wirtschaftlich locker verkraften! Aber: Wenn der Vorstand sich allein für Dividendenerhöhungen einsetzt und die Angestellten leer ausgehen - dann sollten wir gemeinsam für einen Kurswechsel eintreten. Für Sie, für Euch in der Haustarifkommission der DZ BANK Felix Berndt, Michael Gahrtz, Susanna Gesang, Pilar Herrero-Lerma, Vera Hoffmann, Jürgen Lang, Renate Mack, Markus Milius, Karsten Möller, Sonja Webert – Frankfurt Rüdiger Beins, Gabriele Osthushenrich, Henryk Plonka, Monika Wenta – Hannover Christine Fürst, Franz Mayr – München Sonja Lenhardt, Klaus Röllecke, Thomas Wendel – Stuttgart David Uhrhan, Jenny Reith – Jugend
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