AZA 8152 Glattbrugg, Post CH AG Donnerstag, 15. September 2016 Nr. 37 ELEKTRO TELEMATIK Glattal Installationen AG Elektro + Telekommunikation Europastrasse 29, 8152 Glattbrugg Telefon: Fax: E-Mail: Internet: Amtliches Publikationsorgan von Opfikon, Glattbrugg, Oberhausen und Glattpark 044 828 80 00 044 828 80 01 [email protected] www.glattal-elektro.ch «Weil Sie mit uns jede Hürde meistern.» 100 Gründe für eine erfolgreiche Zusammenarbeit Grund 49 Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Stadt-Anzeiger Opfikon/Glattbrugg, Schaffhauserstrasse 76, 8152 Glattbrugg, Tel. 044 810 16 44, Fax 044 811 18 77 Wie «Gert» junge Menschen alt aussehen lässt Das Projekt «Jugend trifft Alter» der Jugendarbeit Opfikon und des Alterszentrums Gibeleich hilft, Hemmschwellen abzubauen und Verständnis für ältere Mitbürger zu schaffen. Luzia Montandon «Was?», schreit Lisa Weiss ihre Kollegin an, die nur wenige Meter entfernt von ihr steht. Die Lernende Fachangestellte Gesundheit des Alterszentrum Gibeleich deutet auf ihre Ohren und gibt zu verstehen, dass sie die ihr gestellte Frage nicht verstanden hat. Lisa leidet nämlich an Schwerhörigkeit. Schuld daran trägt «Gert» – ein sogenannter gerontologischer Testanzug. Mit Gewichten, Bandagen und Handschuhen werden Beweglichkeitseinschränkungen simuliert. Die Spezialbrille sorgt für eine schlechte Sicht und der Gehörschutz für Hörprobleme. Kurz: «Gert» lässt die fitte 19-Jährige im Nu alt aussehen. Verständnis schaffen Mit diesem Alterssimulationsanzug konnten Jugendliche im Rahmen des Projekts «Jugend trifft Alter» der Jugendarbeit Opfikon und des Alterszentrums Gibeleich am Samstag im Spielraum ARA typische Einschränkungen älterer Personen hautnah erleben. Ziel des Projektes sei es, Verständnis für ältere Menschen zu schaffen, erklärte Jugendarbeiter Yorgos Nassios. Die Sechstklässlerin Ariadna war eine der Teilnehmerinnen: «Ich habe erfolglos versucht, mit dem Anzug eine Münze aus dem Portemonnaie zu nehmen.» Sie werde künftig mehr Geduld aufweisen, wenn ältere Personen länger an der Kasse bräuchten. Neben dem Testen von «Gert» lernten die Jugendlichen Bewohner und Lernende des Alterszentrums kennen und konnten sich bei Spaziergängen sowie bei Kaffee und Kuchen mit ihnen austauschen. Für Miriam Meier, Ausbildungsverantwortliche im Gibeleich, diente der Ausflug in den Glattpark noch einem weiteren Zweck: «Einige Bewohner sind in der Gegend aufgewachsen, haben aber diesen neuen Stadtteil noch nie gesehen.» Der Spaziergang könne ihnen die Entwicklung näher bringen. Marie-Louise Wyrsch zeigte sich entsprechend erstaunt, als sie erfuhr, dass das Gelände des Spielraums ein Teil des ehemaligen Klärwerks ist. «Das hätte ich nicht vermutet. Es ist aber wirklich schön hier», sagte die Seniorin. Gemeinsamkeiten entdecken Die Diskussionen zwischen jungen und älteren Teilnehmern des Anlasses sorgten immer wieder für Überraschungen. Denn: Die Themen, die die Jugendlichen heute beschäftigen, unterscheiden sich kaum von denen von früher. Hausaufgaben waren bereits damals ein lästiges Übel und Sport eine Lieblingsbeschäftigung. Nur bei der Lehrstellensuche hätten die einen gerne mit ihren grau melierten Gesprächspartnern getauscht. Eine Lehrstelle habe er durch Bekannte erhalten, eine Bewerbung habe er damals keine schreiben müssen, erläuterte Herr Keller. Das Projekt «Jugend trifft Alter» war für Initiator Yorgos Nassios ein Erfolg: « Wir konnten den Austausch zwischen den Generationen fördern und Hemmschwellen abbauen.» Das Projekt werde nun weiter verfolgt. Ein Besuch im Alterszentrum sei bereits in Planung. Marie-Louise Wyrsch tauscht sich mit den Jugendlichen über ihre Erfahrungen aus. Mit «Gert» ausgerüstet, erlebt die Lernende Lisa Weiss die typischen Einschränkungen im Alter (links); Austausch zwischen den Generationen beim gemeinsamen Spaziergang. Fotos: Luzia Montadon Der Glattpark braucht zwei neue Kindergärten An seiner letzten Sitzung bewilligte der Stadtrat Kredite von über einer Million Franken für den Ausbau der Kindergartenplätze. Im boomenden Stadtteil Glattpark gibt es viel zu wenig Kindergartenplätze. Heute verfüge man im Glattpark über vier Abteilungen, für das Schuljahr 2019/20 bestehe jedoch ein Bedarf von neun bis elf Abteilungen – Platz für bis zu rund 200 Kindergärt- Der Glattpark wächst und mit ihm die Zahl der Kinder. Foto: rs. lern – errechnet worden, teilt der Stadtrat mit. An seiner letzten Sitzung hat er deshalb zwei Kredite von 520 000 bzw. 590 000 Franken für den Ausbau und die Einrichtung zweier Doppel-Kindergärten bewilligt: Der eine Doppel-Kindergarten soll am Boulevard Lilienthal 52 entstehen (Wright Place), der andere an der Thurgauerstrasse 132 (Lindberg-Allee). In beiden Fällen sind langjährige Mietverträge vorgesehen. Beide Kreditbeschlüsse müssen noch dem Gemeinderat vorgelegt werden. (sa.) Tram der Vergangenheit Hirn der Zukunft Challenge der Gegenwart «Von 0 auf 31,5 Millionen Passagiere»: Eine Ausstellung im Stadthaus erzählt aus der Erfolgsgeschichte des öffentlichen Nahverkehrs im mittleren Glattal. Mit vielen Originalfotos, und anderen Dokumente aus der Zeit. Seite 3 «Blöde» Fragen im Büro gehören der Vergangenheit an. Wer etwas nicht weiss, fragt anonym das Konzernhirn von Starmind. Pascal Kaufmann über seine Zeit an der Kanti in Bülach und wie sich die Arbeitswelt verändern wird. Seite 7 Die VBG lud am Sonntag ihre Fahrdienstmitarbeitenden mitsamt Familien zu einem Fest. Im Zentrum stand dabei die VBG-Trophy – ein Geschicklichkeitsparcours, an dem der Fahrplanstress für einmal aussen vor blieb. Seite 9 2 Nr. 37 LESERBRIEF 15. September 2016 AKTUELL KIRCHE Halbschatten-Mondfinsternis steht an «Einseitige Argumente» Halbmond sind wir uns geStellungnahmen von EVP und CVP zu den Abstimmungsvorlagen im «Stadt-Anzeiger» vom 8. September. Dass die EVP die AHVplus-Initiative falsch darstellt (+10%, nicht +200.–) und fadenscheinige Argumente der Rechtsaussengegner unreflektiert übernimmt (Ergänzungsleistungen usw.), stört mich an dieser sonst eher sozial denkenden Partei schon – nachdem sie noch vor einem Jahr mithalfen, die Gemeindezuschüsse beizubehalten. Und die CVP argumentiert ebenfalls einseitig, hier gegen den «teuren grünen Zwang». Alleingang der Schweiz nennt sie, wenn hierzulande der Beschluss von Paris umgesetzt werden soll, dem soeben die USA und China beigetreten sind: Nein, liebe CVP, da wären wir nicht ganz allein! Hans Richner, Opfikon Walter Bersinger Leichte Abschattung Mehrverkehr am Himmel Im August flogen 2 802 393 Passagiere über den Flughafen Zürich. Dies entspricht einem Plus von 4 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode. Wie die Flughafen Zürich AG mitteilt, stieg dabei die Anzahl Lokalpassagiere um 5,6 Prozent auf 1 967 728, die Zahl der Umsteigepassagiere blieb jedoch mit 829 1580 praktisch konstant. Der Transferanteil lag im gleichen Zeitraum bei 29.6 Prozent (–1,1 Prozentpunkte gegenüber Vorjahr), während sich die Anzahl Flugbewegungen um 1,7 Prozent auf 25 260 Starts oder Landungen erhöhte. Mit 35 302 Tonnen wurde zudem 3,5 Prozent mehr Fracht abgewickelt. (sa.) Hinweis Am übernächsten Sonntag, 25. September, ist Abstimmungstag. Um die Fairness zu garantieren, fveröffentlicht der «Stadt-Anzeiger» in der aktuellen Ausgabe die letzten neuen Texte zu den Abstimmungsvorlagen. Nächste Woche sind nur noch Repliken auf bereits Erschienenes möglich. Diese müssen bis Montag, 19. September, 13.30 Uhr, auf der Redaktion eintreffen. Die Redaktion Evangelisch-reformiert Kirchgemeinde wohnt. Halbe Sachen macht der Mond aber auch bei den viel selteneren Finsternissen. Eine solche steht am 16. September bevor. Eine Sonnen- oder Mondfinsternisse kommen nur bei Leer- oder Vollmond zustande. Sonnenfinsternisse immer bei Leermond, Mondfinsternisse bei Vollmond. Letzteres klingt zwar verkehrt, leuchtet aber bei näherem Hinsehen ein. Nur wenn der Mond von der Erde aus gesehen genau gegenüber der Sonne steht, erscheint er uns voll beleuchtet. In dieser Stellung gerät er aber in die Nähe des Erdschattens. Etwa alle sechs Monate streift der Vollmond den Schatten der Erde oder taucht teilweise oder ganz in diesen ein. Astronomen unterscheiden zwischen Kernschatten und Halbschatten. Je nachdem, wie nahe der Mond bei seinem Durchgang an die Mittenachse des Erdschattens heranrückt, kann es zu einer Halbschatten-, einer teilweisen Kernschatten- oder wie im September letzten Jahres zu einer totalen Mondfinsternis kommen. Nicht jede Mondfinsternis kann von unserem Land aus beobachtet werden, und nicht jede Finsternisart ist gleich spektakulär. Oft finden sie zu Uhrzeiten statt, wenn der Mond von unseren Regionen aus nicht sichtbar ist. Dann kommen andere Erdteile in den Genuss des Spektakels. Ausserdem sind Halbschattenfinsternisse überhaupt nur dann bemerkbar, wenn Nächsten Freitag verdüstert sich der Mond oben links. die Eindringtiefe des Erdtrabanten in den Halbschatten unseres Heimatplaneten sehr gross ist. Am 16. September ereignet sich nun eine solche mit einer Eindringtiefe von 93,3 Prozent des scheinbaren Monddurchmessers, die für eine schwache Verdüsterung des Mondrands oben links sorgen wird. Der maximale Verfinsterungsgrad ist um 20.54 Uhr erreicht. Unterländer Sternwarten öffnen Das Spektakel wird nicht an die wunderschöne Erscheinung der letztjährigen totalen Mondfinsternis heranreichen, ist aber trotzdem reizvoll zu beobachten. Die Sternwarte Rümlang führt deshalb bei günstiger Witterung eine Sonderveranstaltung für die Beobachtung der Halbschattenfinsternis am Freitag, 16. September, um 20 Uhr für das Publikum durch. Im Rah- Foto: zvg. men ihres regulären Beobachtungsabends wird die Sternwarte Bülach ihre Fernrohre ebenfalls auf den von Dunkelheit angehauchten Vollmond richten. Beide Zürcher Unterländer Beobachtungsstationen werden ihr Programm um weitere Beobachtungsziele bereichern. So bieten sich immer noch die Planeten Mars und Saturn an, gezeigt werden aber auch einige lohnende Objekte jenseits unseres Sonnensystems in den Tiefen des Alls. Freitag, 16. September, 20 Uhr, Sternwarte Rotgrueb, Rümlang, Chätschstrasse 2. Tel. 044 817 06 83 gibt eine Stunde vorher Auskunft über die Durchführung. Eintritt frei. www.sternwarte-ruemlang.ch. Sternwarte Bülach, Rotzibuech. Wie jeden Freitagabend ab 20 Uhr, bei jeder Witterung. Eintritt frei. Weitere Infos auf www.sternwartebuelach.ch. Abstimmungsparolen der Opfiker Parteien für den 25. September Vorlage/Partei Sonntag, 18. September Eidg. Bettag 10.00 Ökum. Gottesdienst katholische Kirche Pfr. Urs Naef und Pfr. Hans Schwegler Mittwoch, 21. September 18.30 Kochen mit der Bibel im Kirchgemeindehaus Auskunft und Anmeldung: Louise Plüss, 044 810 71 00 Donnerstag, 22. September 9.10 Ausflug nach Schaffhausen Treffpunkt Glattbrugg SBB Auskunft/Anmeldung bis 20. 9.: Urs Naef, 079 581 80 92 Fr, 23., bis So, 25. September Weekend für Familien in Greifensee Auskunft/Anmeldung bis 16. 9.: Pamela Blöchliger 079 579 25 75 Röm.-kath. Kirchgemeinde St. Anna Samstag, 17. September 2016 18.00 Eucharistiefeier Sonntag, 18. September 2016 10.00 Ökum. Bettagsgottesdienst untere Mitwirkung des Kirchenchors anschliessend Apéro im forum 11.30 Santa Messa con Predica Dienstag, 20. September 2016 9.00 Eucharistiefeier Freitag, 23. September 2016 18.00 Rosenkranz (ital.) Evangelisch-methodistische Kirche Sonntag, 18. September 10.00 Ökumenischer Gottesdienst zum Bettag in der kath. Kirche Opfikon Flughafenkirche Zürich-Kloten (Andachtsraum, Check-in 2, beim Durchgang Zuschauerterrasse) CVP EVP FDP GV JBL SVP NIO@GLP SP SVP Grüne Wirtschaft» «AHVplus: für eine starke AHV» Nein Nein Ja Nein Nein Nein Ja Ja Nein Nein Ja Nein Ja Ja Nein Nein Nachrichtendienstgesetz NDG Ja Ja Ja Ja Ja Nein Ja Ja Nein» Ja Nein Nein Nein k.E. Ja Nein Eidgenössische Vorlagen Kantonale Vorlagen «Bezahlbare Kinderbetreuung KIRCHENZETTEL k. E. = keine Empfehlung / Stimmfreigabe Sonntag, 18. September 2016 11.30 Ökum. Gottesdienst mit Abendmahl, Abschied Pfr. Walter Meier Begrüssung Pfr. Stephan Pfenninger Schait Liturgie: Pfr. Walter Meier, Pfr. Stephan Pfenninger, Pfr. Othmar Kleinstein, Andrea Thali Musik: Regine Bachmann, Klavier Der Gottesdienst ist öffentlich. www.flughafenkirche.ch (homepage in Bearbeitung) EIDGENÖSSISCHER DANK-, BUSS- UND BETTAG Sonntag, 18. September 2016 Buss- und Bettage haben in der Schweiz seit dem Spätmittelalter Tradition. Jahrhunderte später, am 17. September 1797, wurde unter dem Eindruck der Französischen Revolution erstmals ein gemeinsamer Bettag der katholischen und reformierten Kantone abgehalten. 1832 beschloss die Tagsatzung, dass der Bettag jeweils am dritten Sonntag im September gefeiert werden soll. Dank, Umkehr und Fürbitte sind die Grundthemen dieses alljährlichen besonderen Sonntags. Wir begehen auch dieses Jahr den Bettag mit einem ökumenischen Gottesdienst. Unser ökumenisches Beten ist geprägt von Dankbarkeit für das Leben in unserer Schweiz. Urs Naef, Pfarrer in der reformierten Kirche Glattbrugg, bewegt mit einem Gleichnis aus dem Lukasevangelium zum Nachdenken und Umdenken mit dem Predigtthema «Von Redlichen und Gerissenen». Hans Schwegler, Pfarrer der katholischen Glaubensgemeinde, führt durch den Gottesdienst und feiert mit uns Eucharistie, das Erinnerungsmahl an Jesus Christus. In den Fürbitten bringen wir unsere aktuellen Anliegen und Bitten vor GOTT. Musikalisch begleiten Kirchenchor und Orgelmusik unser Beten, Singen und Feiern. Die Kollekte ist für Hilfsaktionen der beteiligten Kirchen bestimmt. Der Aperitif nach dem Gottesdienst im Saal des forums bietet eine gute Gelegenheit zu persönlichen Begegnungen und Gesprächen. Alle Christinnen und Christen sind herzlich eingeladen zu diesem ökumenischen Gottesdienst: Sonntag, 18. September, 10.00 Uhr Katholische Kirche St. Anna Hans Schwegler und Urs Naef Gegründet 1955, 62. Jahrgang Amtliches Publikationsorgan Opfikon, Glattbrugg, Oberhausen, Glattpark Erscheint donnerstags Normalauflage (Wemf-beglaubigt): 1581 Grossauflage (Wemf-beglaubigt): 9055 (1 x monatlich in alle Haushaltungen) Online unter www.stadt-anzeiger.ch Herausgeberin: Lokalinfo AG Stadt-Anzeiger Opfikon/Glattbrugg Schaffhauserstrasse 76 8152 Glattbrugg Tel. 044 810 16 44, Fax 044 811 18 77 Redaktion: Roger Suter E-Mail: [email protected] Einsendeschluss Text: Montag 13.30 Uhr Anzeigen/Verkauf: Patrizia De Tomi E-Mail: [email protected] Einsendeschluss Inserate: Montag 10 Uhr Geschäftsleitung: Liliane Müggenburg Regelmässige freie Mitarbeiter: Marianne Grant (mg.), Friedjung Jüttner, Dounya Reiwald (rei.), Esther Salzmann (es.), Alfred Spaltenstein (as.), Werner Spath (sp.), Béatrice Christen (ch.), Julia Fischer (jfi.), Luzia Montandon (mon.) Layout: Roger Suter, Roland Wellinger Produktion: AZ Verlagsservice AG, Aarau Druck: AZ Print, Aarau Jahresabonnement adressiert: Fr. 83.– Einzelexemplar Fr. 2.– A K TU E L L FE L I C I TAS Nr. 37 3 15. September 2016 Die Haltestelle Löwen war gleichzeitig die Endstation der verlängerten Strassenbahn Zürich–Oerlikon–Seebach (ZOS); rechts eine Innenansicht des Fahrgastraums. Fotos: Trammuseum/ Zürich Glattbrugger Tramnostalgie in der Stadthaus-Galerie «Von 0 auf 31,5 Millionen Passagiere»: Eine Ausstellung im Stadthaus erzählt aus der Erfolgsgeschichte des öffentlichen Nahverkehrs im mittleren Glattal. Die Ausstellung, organisiert vom Dorf-Träff Opfikon, zeigt aus der spannenden Geschichte des ÖV in Glattbrugg viele interessante Aspekte – dokumentiert mit Originalfotos, Bildern, Fahrplänen, Modellen, Schienen und vielen Gegenständen aus der Zeit. Diese Geschichte fängt Ende des 19. Jahrhunderts an, als das Bedürfnis nach grösserer Mobilität vor allem für die Werktätigen immer dringender wurde. So ergriff die Maschinenfabrik Oerlikon als wichtiger Arbeitgeber 1894 die Initiative für den Bau einer elektrischen Strassenbahn vom Central in Zürich über Oerlikon nach Seebach. Nach nur einem Jahr wurde die Konzession erteilt, und schon 1897 nahm die Aktiengesellschaft Strassenbahn Zürich–Oerlikon–Seebach (ZOS) den Betrieb auf. Vom Central durch die Stampfenbachstrasse bis Unterstrass war das Gleis doppelspurig, der Rest der Strecke einspurig mit Ausweichstellen. Opfikon verwehrte Beitrag Mit 12 km/h in der Stadt und mit 20 km/h auf den Aussenstrecken fuhr die neue Bahn. In Oerlikon kreuzte das Tram die Linie der Nordostbahn. Die Fahrgäste nach Seebach mussten deshalb in Oerlikon umsteigen. Erst ab 1906 kam ein durchgehender Fahrbetrieb, nachdem in Seebach ei- ne Unterführung der Bahngeleise gebaut worden war. Bald wurde der Wunsch nach einer Verlängerung des Netzes nach Glattbrugg laut. Obwohl Opfikon an der Gemeindeversammlung 1907 den Beitrag von rund 3000 Franken abgelehnt hatte, wurde das 1,7 km messende Bauwerk in Angriff genommen und am 29. August 1908 dem Betrieb übergeben. Die damaligen Gesamtkosten betrugen genau 85 140 Franken und 29 Rappen. Die Summe scheint klein, wenn man jedoch bedenkt, dass der Taglohn eines gelernten Arbeiters damals 2 Franken betrug, relativiert sich das etwas. Die Niveaukreuzung mit der SBB in Glattbrugg wurde mit einer speziellen Signalanlage gesichert. Zusammen mit der Linie von Sternen Oerlikon nach Schwamendingen hatte die ZOS damals ihre maximale Ausdeh- nung erreicht. Zwar gab es verschiedene Anläufe, das Netz nach Wallisellen, Kloten, Affoltern und Regensdorf zu verlängern. Diese scheiterten jedoch samt und sonders. Von Anfang an florierend Die ZOS war ein florierendes Unternehmen. Bereits 1909 benützten rund 3 Millionen Fahrgäste ihre Dienste. Jährlich konnte sie eine Dividende von 5 bis 6 Prozent ausschütten. Am 26. Januar 1930 übernahm die Stadt Zürich nach zähen Verhandlungen die Aktien der ZOS für 2,4 Millionen Franken. Die Strecke Seebach–Oerlikon wurde für den Trambetrieb aufgehoben und durch einen Überlandbus ersetzt. Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Busbetrieb wegen Treibstoffmangels eingestellt. Erst 1947 konnte er wieder aufgenommen werden. Mit dem Bau des Flughafens ab 1947 wuchsen die Zahl der Arbeitsplätze und der Bedarf an Wohnraum immer schneller. Diese Entwicklung zwang dem ÖV eine immer grössere Ausdehnung auf. Ein Projekt für eine U-Bahn im Gebiet scheiterte an der Volksabstimmung. Die Probleme wurden aber nicht kleiner, sondern grösser. Die Lösung brachte schliesslich der Bau der SBahn und des dichten Netzes der VBG, das von der Stimmbürgerschaft mit Zweidrittelsmehrheit gutgeheissen wurde. (mai.) Galerie im Stadthaus, Oberhauserstrasse 25, Glattbrugg. Vernissage: Mittwoch, 21. September, ab 18.30 Uhr. Ausstellung bis 27. Januar 2017, jeweils Mo/Do 8–11.59 und 13.45–18.30 Uhr, Di/Mi 8–11.59 und 13.45–16.30 Uhr, Fr 8–13.59 Uhr. 4 Nr. 37 15. September 2016 Verwaltung D I E S E I TE D E R S TAD T O P F I KO N Abteilung Bau und Infrastruktur Stadtverwaltung Opfikon Oberhauserstrasse 25 8152 Glattbrugg Tel. 044 829 81 11 Fax 044 829 83 38 www.opfikon.ch Öffnungszeiten Stadtverwaltung Montag und Donnerstag 8 bis 12 Uhr 13.45 bis 18.30 Uhr Dienstag und Mittwoch 8 bis 12 Uhr 13.45 bis 16.30 Uhr Freitag 8 bis 14 Uhr (durchgehend) Schalteröffnungszeiten Alterszentrum Gibeleich Montag bis Freitag 9 bis 11 Uhr 14 bis 16 Uhr Bauausschreibung Swisscom (Schweiz) AG Wireless Access, Förrlibuckstrasse 60/62, 8005 Zürich, Umrüstung der bestehenden Mobilfunkanlage mit neuen Antennen, Kat.-Nr. 8189, Rietwiesenstrasse, Zone für öffentliche Bauten (OeB). Senioren Montags (ausser an Feiertagen) 8 Uhr: Juni, Juli, August 9 Uhr: übrige Monate Parkplatz Familiengärten Hauächer Walking im Hardwald Die Pläne und Unterlagen liegen in der Abteilung Bau und Infrastruktur Opfikon, Büro 21, während 20 Tagen zur Einsicht auf. Begehren um die Zustellung von baurechtlichen Entscheiden sind innert 20 Tagen seit der Ausschreibung bei der Abteilung Bau und Infrastruktur Opfikon schriftlich zu stellen. Wer das Begehren nicht innert dieser Frist stellt, hat das Rekursrecht verwirkt. Die Rekursfrist läuft ab Zustellung des Entscheids (§§ 314–316 PBG). Kontakt: Fredy Tschamper, 044 810 58 09 Karl Mäder, 044 810 77 83 Montags (nur auf Anmeldung) 10 bis 12 Uhr, Alterszentrum Gibeleich Raum der Stille CompuKurs Kontakt: Altersberatung, 044 829 85 50 Bestattungsamt Todesfälle Am 6. September verstarb: – Chiquet-Gander, Margrit Frieda, Jg. 1928, Glattbrugg Am 7. September verstarb: – Brunner, Helene, Jg. 1928, Glattbrugg Montag und Freitag (ausser Sommerferien und Feiertagen) 14 bis 16 Uhr, Alterszentrum Gibeleich Raum der Stille Computeria Kontakt: Altersberatung, 044 829 85 50 Senioren 19. bis 23. September 2016 12 Uhr, Restaurant Gibeleich Montag, 19. September 2016 12 Uhr, Restaurant Wunderbrunnen Spezialitäten-Woche Tavolata Dorfverein Opfikon Tischreservation empfohlen 044 829 85 33 «Zmittagässe in gemütlicher Runde» Unkostenbeitrag CHF 13.00 Anmeldung bis Freitag, 16. Sept. 2016 Anrufbeantworter Mirjam Schlatter 044 810 54 04 Dienstag, 20. September 2016 10 Uhr, P gegenüber Hotel Airport Velotour einfachere Variante Zweidlen (50 km) Picknick mitnehmen Kontakt: Heidi Jucks 044 810 93 22 /079 200 40 11 Cécile Scheidegger 044 836 69 93 /079 669 32 43 Kultur Jeden 1. Mittwoch ab 13.30 Uhr, Treffpunkt Rest. Gibeleich Senioren-Video-Club Kontakt: Wolfgang Schrade, 044 810 17 85 Dienstags (ausser Feiertagen) 9 bis 10 Uhr, Europastrasse 11 (Solis-Haus, Glattbrugg) Fit/Gym für Frauen – Bewegung, Kraft, Entspannung, Atmung Kontakt: Annmaria Mägerli, 079 319 23 89 Dienstags (ausser Schulferien und Feiertagen) 9 bis 10 Uhr Reformierter Kirchgemeindesaal Halden Fit/Gym mit Musik und Bodenturnen Kontakt: Therese Kümin, 044 830 71 23 Dienstags (ausser Schulferien und Feiertagen) 9.30 bis 10 Uhr und 10.15 bis 10.45 Uhr Hallenbad Bruggwiesen Wassergymnastik mit Musik Kontakt: Bethli Imhof 044 862 54 44, 079 253 57 39 Mittwochs (ausser Schulferien und Feiertagen) 9 bis 10 Uhr Reformierter Kirchgemeindesaal Halden Fit/Gym mit Musik Kontakt: Therese Kümin, 044 830 71 23 Donnerstags (ausser an Feiertagen) 9 Uhr (bei jedem Wetter) Parkplatz Familiengärten Hauächer Laufträff Kontakt: Karl Mäder, 044 810 77 83 Donnerstags (ausser an Feiertagen) 12 Uhr Mittagstisch im Restaurant Gibeleich Das Essen wird Ihnen serviert! Kontakt: Altersberatung, 044 829 85 50 Donnerstag, 15. September 2016 10 Uhr, Alterszentrum Gibeleich Raum der Stille Ökumenischer Gibeleich-Gottesdienst 19. bis 23. September 2016 11.30 Uhr, Restaurant Gibeleich Spezialitätenwoche Sri Lanka D I E S E I TE D E R S TAD T O P F I KO N Nr. 37 15. September 2016 5 Stadtrat – Opfikon aktuell Gelber Briefkasten statt Wahlurnen Steigende Schülerzahlen erfordern zusätzlichen Schulraum Stadtratssitzungen vom 23. August 2016 Abstimmungen und Wahlen – Reduktion der Urnenöffnungszeiten Von den an Wahlen/Abstimmungen teilnehmenden Stimmberechtigten reichen in Opfikon rund 90% ihre Stimmen auf dem Postweg ein. Im Betrieb bewähren sich die neuen Gebäude. Es wurde jedoch deutlich, dass Anpassungen und Erweiterungen der Ausstattung nötig waren, die Mehrkosten verursachten: Die bisherigen Urnenlokale am Samstag und Sonntag des Abstimmungswochenendes wurden von den Stimmberechtigten (umgerechnet auf eine Stunde) durchschnittlich wie folgt frequentiert: – Die Schulanlage wurde mit einer Schliessung ausgestattet, die sowohl zur Schulanlage Lättenwiesen als auch zur Schulanlage Halden kompatibel ist. – Die ICT-Infrastruktur wurde über den Baukredit finanziert. – In den Klassenzimmern wurde mehr Schrankvolumen benötigt. – Sowohl die Erstausstattung von Lehrerzimmer und Mittagstisch als auch die Ausrüstung mit Büromaterial wurden über den Baukredit finanziert. Samstag-Vormittag (Stadthaus): Samstag-Abend (Stadthaus): Samstag-Vormittag (Gate 26, Boulevard Lilienthal): Sonntag-Morgen (Alterszentrum Gibeleich) Sonntag-Morgen (Stadthaus): Sonntag-Morgen (Dorf-Träff): 23 35 38 15 69 45 Der Trend zur brieflichen Stimmabgabe akzentuiert sich in städtischen Gebieten. Die Bedeutung der persönlichen Stimmabgabe nimmt ab und äussert sich in schwach frequentierten Wahl-/Abstimmungslokalen. Mit der Schliessung aller Urnenlokale am Samstag verbleibt den Stimmberechtigten die Möglichkeit, am Abstimmungssonntag ihr Votum persönlich abzugeben. Gleichzeitig soll das bisher am Samstag im Gate 26 (Boulevard Lilienthal, Glattpark) geöffnete Wahllokal künftig am Sonntag von 9.00 bis 10.00 Uhr für die persönliche Stimmabgabe zur Verfügung stehen. Im Weiteren soll das nachfrageschwache Wahllokal im Alterszentrum Gibeleich geschlossen werden. Damit steht den Stimmberechtigten aller Stadtteile am Abstimmungssonntag ein Wahllokal in naher Distanz zur Verfügung. Die Urnenstandorte bzw. -öffnungszeiten präsentieren sich ab 1. Januar 2017 wie folgt: Abstimmungssonntag: – 9.00 bis 10.00 Uhr Stadthaus Opfikon – 9.00 bis 10.00 Uhr Dorf-Träff – 9.00 bis 10.00 Uhr Gate 26 Schulanlage Oberhausen – Zusatzkredit für Schulraumprovisorien Für die Erstellung der fünf Schulraumprovisorien an der Oberhauserstrasse bewilligte der Stadtrat im September 2014 einen Kredit von CHF 9’735’000. Drei der Pavillons wurden auf das Schuljahr 2015/16 hin erstellt und in Betrieb genommen. Die Inbetriebnahme der Pavillons 4 und 5 ist auf das Schuljahr 2017/18 geplant. Zudem wurde deutlich, dass der Platz in den geplanten vier weiteren Geschossen mittelfristig nicht ausreichen wird. So muss bis zum Jahr 2019 von einer Steigerung der Primarschülerzahl von 900 auf mindestens 1’238 (+37.5%) ausgegangen werden. Neben den bereits erstellten drei Pavillons sollen in der Schulanlage Oberhausen zwei dreigeschossige Pavillons (anstelle der ursprünglich geplanten zweigeschossigen Pavillons) erstellt werden. Weitere Projektänderungen sind: – Zwei Klassenzimmer werden als Handarbeitszimmer ausgerüstet. – Für Elternabende, Sitzungen oder Veranstaltungen wird die Hälfte eines Gruppenraumes dem angrenzenden Klassenzimmer zugeschlagen. So entsteht ein Singsaal für bis zu 100 Personen. – Das Lehrerzimmer im 1. Obergeschoss des Pavillons 5 soll durch eine aussenliegende, gedeckte Terrasse ergänzt werden. Damit entsteht u. a. ein geschützter Pausenplatzbereich für die Schüler. Die bisher aufgelaufenen Kosten betragen CHF 5.94 Mio. Aufgrund der Anpassungen und der Erweiterung wird der Gesamtaufwand neu auf CHF 12.7 Mio. veranschlagt. Angesichts des ausgewiesenen Platzbedarfes und der erforderlichen Fertigstellung der Pavillons 4 und 5 auf das Schuljahr 2017/18 hin, bewilligte der Stadtrat den nötigen Zusatzkredit von CHF 2’965’000 als gebundene Ausgabe. Neue Kindergärten im Stadtteil Glattpark Die Schulraumbedarfsplanung errechnet für das Schuljahr 2019/20 im Gebiet Glattpark 175 bis 197 Kindergartenschüler. Diese Zahl bedingt 9 bis 11 Kindergartenabteilungen. Heute verfügt das Gebiet Glattpark über vier Abteilungen. Für den Ausbau und die Einrichtung eines Doppel-Kindergartens im Glattpark, Wright-Place (Boulevard Lilienthal 52), bewilligte der Stadtrat CHF 520’000. Der entsprechende Mietvertrag ist für eine langfristige Dauer vorgesehen und beinhaltet ein jährlicher Bruttomietzins von CHF 108’459. Für den Ausbau und die Einrichtung eines Doppel-Kindergartens im Glattpark, Lindbergh-Allee (Thurgauerstrasse 132), bewilligte der Stadtrat CHF 590’000. Der entsprechende Mietvertrag ist für eine langfristige Dauer vorgesehen und beinhaltet ein jährlicher Bruttomietzins von CHF 121’068. Notfalldienste Ärztlicher Notfalldienst Gasversorgung Bei plötzlicher schwerer Erkrankung oder in Notfällen am Samstag und/oder Sonntag sowie während Feiertagen stehen folgende Notfalldienste zur Verfügung: Während der Bürozeit: Energie 360° AG Telefon 043 317 22 22 Notfalldienst Nummer: Telefon 0800 024 024 Ärztefon: Telefon 044 421 21 21 Zahnärztlicher Notfalldienst: Die Zahnärzte des Zürcher Unterlandes betreiben einen organisierten Notfalldienst. Dieser Notfalldienst hat eine eigene Telefonnummer: 079 819 19 19 Spitex-Verein Opfikon-Glattbrugg, Bettackerstrasse 18, erreichbar von Montag bis Freitag unter Telefon 044 811 07 77 oder Telefonbeantworter Apotheker-Notfalldienst, Telefon: 044 813 30 31 Sanitäts-Notruf, Telefon 144 Tox-Zentrum: Bei Vergiftungen aller Art (täglich 24h, kostenlos): Telefon 145 Elektrizitäts- und Wasserversorgung Ambulatorium und Gesundheitsberatung Montag bis Freitag, 15.00 bis 16.00 Uhr, Bettackerstrasse 18 Krankenmobilien-Magazin Montag bis Freitag, 15.00 bis 16.00 Uhr, Bettackerstrasse 18 Energie Opfikon AG, Schaffhauserstrasse 121, 8152 Opfikon Während der Bürozeit: Telefon 044 829 82 82 • Pikett-Nummer: Telefon 0848 44 81 52 SRK-Fahrdienst: Telefon 079 800 80 90 Montag bis Freitag, 08.00 bis 11.00 Uhr, übrige Zeit Combox Beide Kreditbeschlüsse unterliegen der Zustimmung durch den Gemeinderat. Geschäftsstelle für Zusatzleistungen zur AHV/IV – Zusammenarbeit mit der Sozialversicherungsanstalt des Kantons Zürich Die Zusatzleistungen zur AHV/IV bilden für 484 Bezüger einer AHVoder IV-Rente (Stand 31.12.2015) einen wichtigen Bestandteil der Existenzsicherung. Die Berechnung dieser Leistungen ist komplex und bedingt versierte Fachkräfte. Aktuell lassen sich diese schwer rekrutieren, da zahlreiche Gemeinden auf der Suche nach ausgebildetem Personal sind. Bedingt durch Personalabgänge erweist sich die ordnungsgemässe Führung der Geschäftsstelle Opfikon zum Jahresende hin als ungesichert. Auch aus betriebswirtschaftlichen Gründen hat sich der Stadtrat daher entschieden, ab 1. November 2016 die Durchführung an die Sozialversicherungsanstalt des Kantons Zürich zu übertragen. Diese Fachorganisation führt bereits für zahlreiche Gemeinden die Zusatzleistungen zur AHV/IV in bewährter Weise. Unterflurpresscontainer Das Entsorgungskonzept für den Stadtteil Glattpark sieht zentrale Sammelorte für den Haushaltkehricht vor. Dazu werden UnterflurPresscontainer mit Wiegesystem der Bevölkerung zur Verfügung gestellt. Die Sammlung von Glas, Aluminium und Metall erfolgt über Unterflursammelstellen. Für den Bau eines Unterflurpresscontainers und einer Nebensammelstelle bei der Wendeschlaufe der WrightStrasse bewilligte der Stadtrat Kreditmittel von CHF 324’000. Damit wird das Ziel verfolgt, dass Bewohner innerhalb von maximal 200 Metern eine Entsorgungsstelle für Abfall vorfinden. Strassenraumgestaltung Quimby-Kreisel – Glattpark Der Quimby-Kreisel dient als nördliches Eingangsportal zum Glattpark. Die angrenzenden Freiflächen sollen mit gestalterischen Massnahmen aufgewertet werden. Dazu wurden im Jahr 2013 23 Pflanzinseln installiert. Nach Abschluss verschiedenster Hochund Tiefbauten im Bereich der Voisin-Strasse und dem Voisin-Weg können die geplanten Aufwertungsarbeiten fortgesetzt werden. So sollen nunmehr weitere 16 Pflanzinseln platziert werden. Die vom Stadtrat bewilligten Kosten von CHF 26’028.05 umfassen die Lieferung und das Versetzen der Stahlringe für die 16 Pflanzinseln sowie das Auffüllen mit Erdsubstrat. Die Bepflanzung wird durch den Grünunterhalt der Stadt Opfikon realisiert und dürfte Aufwendungen von rund CHF 8’000 verursachen. Abwasserreinigung Kloten Opfikon – Jahresrechnung 2015 Die Jahresrechnung der Abwasserreinigung Kloten Opfikon (Kläranlage) weist in der Laufenden Rechnung 2015 bei einem Totalaufwand von CHF 3’542’686.48 und einem Totalertrag von CHF 4’835’063.21 einen Ertragsüberschuss von CHF 1’292’376.73 aus. Die Investitionsrechnung weist Nettoausgaben von CHF 1’515’436.60 aus. Die Kosten verteilen sich auf die Städte Kloten (45.58%), Opfikon (38%) und den Flughafen (16.42%). Die Abwasserreinigung Kloten Opfikon steht vor bedeutenden Investitionen, da sie an ihre Kapazitätsgrenzen gelangt. Eine Kapazitätssteigerung durch Umbau oder Ausbau zeichnet sich ab. Dabei soll auch die Belastung der Glatt reduziert werden. Unter www.klaeranlage.ch finden sich ergänzende Informationen. STADTRAT OPFIKON 6 Nr. 37 15. September 2016 AKTUELL Heinz Pfister sagt es am liebsten schwarz auf weiss Der renommierte Berner Papierkünstler Heinz Pfister zeigt zurzeit in der Galerie Dorf-Träff eine Auswahl seiner Werke: Papierschnitte, mal filigran und verspielt, mal plakativ und prägnant. Esther Salzmann Zur Eröffnung der Ausstellung «Papierschnitte» am letzten Freitag sprach Jürg Leuenberger, Präsident der Genossenschaft Dorf-Träff, die Laudatio und rühmte dabei Heinz Pfisters spielerische Fantasie und seinen wohltuenden Humor. Talentiert und detailversessen sei der Künstler. Passend zu den dessen Streifenbildern brachte Leuenberger auch das Gedicht «Der Lattenzaun» von Christian Morgenstern ins Spiel: «Es war einmal ein LattenKünstler mit Witz: zaun, mit Heinz Pfister. Zwischenraum, hindurchzuschaun …». Seine Aufforderung, die 55 ausgestellten Bilder zu geniessen und dann vielleicht auch eines zu erwerben, «garnierte» Leuenberger mit den Worten eines weiteren Dichters: «Denn was man schwarz auf weiss besitzt, kann man getrost nach Hause tragen» (aus Goethes «Faust»). Heinz Pfister ist 1949 in Aarberg geboren und aufgewachsen. In Basel liess er sich zum Chemielaboranten ausbilden, wurde dann Fachlehrer Streifen, wohin das Auge reicht: Viele Motive aus der Welt der Mode. Fotos: Esther Salzmann pier Dreidimensionalität zu zaubern. Die Frauenmode ist seit 25 Jahren sein Hauptthema. Ideen dazu findet er vielfach in Modezeitschriften. Er will informiert sein über aktuelle Trends in der Kleider- und Schuhmode. Vorteil dabei: Momentan gängige Farben und Muster kann er vernachlässigen, denn er hat ja seine Farben und Muster: Streifen in Schwarz und Weiss. Bei den von Pfister in jüngerer Zeit gefertigten Werken kommt dann tatsächlich Morgensterns «Zwischenraum, hindurchzuschaun» hinzu. Zuerst habe er, so erklärt der Künstler, für die Plastiken Eisen verwendet, was sich aber als zu schwer erwiesen habe und er daher auf den Einsatz von Aluminium gewechselt habe. Zum «Farbenspiel» von Schwarz und Weiss kommt bei diesen Werken bei entsprechender Beleuchtung ein interessantes Schattenspiel dazu. Clin d’Œuils aus dem Pissoir Geniale dreidimensionale Wirkung der Papierschnitte. und später Ausbildungsleiter für die Produktionsberufe. Das Papierschneiden betrieb er bis 1991 als Hobby und Ausgleich zum beruflichen Alltag. Nebenbei besuchte er Zeichenkurse an der Kunstgewerbeschule Basel und fotografierte viel. Ende 1991 kündigte er seine Stelle bei einem Basler Chemieunternehmen und ging zusammen mit seiner Frau auf Auslandreisen. 1994 folgte die Rückkehr in die Schweiz, wobei Pfister viele Skizzen, Fotos und «Selbstbewusst» nennt Pfister dieses Bild. Ideen zurückbrachte und schliesslich sein Hobby zum Beruf als freischaffender Künstler machte. Seine Frau Heidi hat ihn stets unterstützt, und erledigt heute auch die administrativen Arbeiten. Die beiden leben und arbeiten in Busswil im Seeland. Arbeit mit dem Skalpell Die Vorgehensweise bei Pfisters Papierschnitten ist immer die gleiche: Zuerst fertigt der Künstler auf einem weissen Blatt Papier eine detailgenaue Skizze an, die er dann auf zwei Blatt schwarzes Papier montiert. Danach schneidet er mit dem Skalpell die weissen Flächen aus. Seine Schnitte sind grundsätzlich aus einem Stück geschnitten – es wird nichts geklebt. Im Doppel gefertigt weisen sie keine Symmetrie auf, wie dies etwa bei Faltschnitten üblich ist. Pfister gelingt es, mit dem Skalpell aus einem Stück schwarzem Pa- Als humorvolle Abwechslung in der Ausstellung sind zwei von Pfisters «WC-Bildern» zu sehen. Beide Illustrationen zeigen drei Personen vor einer Pissoirschüssel. Das Überraschende dabei: Beim einen Bild steht in der Mitte eine Frau, die wie ganz selbstverständlich ihr Geschäft zu verrichten scheint. Titel dieses Bildes «Selbstbewusst». Beim andern Bild steht zwischen den zwei Männern ein Junge, der aus Distanz in «Manneken-Pis-Manier» in hohem Bogen auf die WC-Schüssel zielt. Bildtitel: «Vorteil Jugend». Galerie Dorf-Träff Opfikon, Dorfstrasse 32, Ausstellung bis 25. September. Öffnungszeiten: Fr, 16./23.9, 17–20 Uhr,; Sa, 10./ 17./24.9., 14–20 Uhr, So, 11./18./25.9., 11–17 Uhr. www. pfister-papierschnitte.ch Bestnote für Spitalpolitik In Sachen Spitalpolitik nimmt Zürich im Kantonsvergleich den Spitzenplatz ein. Dies besagt eine neue Studie des Vergleichsportals Comparis. Der Kanton Zürich zeichne sich «durch eine konsequente Umsetzung der neuen Spitalfinanzierung aus», urteilen die Verfasser der Studie: «Er war der erste Kanton, der über eine umfassende Spitalplanung verfügte und den Leistungseinkauf mit einem öffentlichen Ausschreibungsverfahren nach objektiven Kriterien tätigte.» Die meisten Kantone haben die Methodik der Zürcher Spitalplanung inzwischen über- nommen oder sich in wesentlichen Teilen darauf abgestützt. Die Studienautoren warnen dagegen explizit vor Eingriffen in den Spitalwettbewerb: «Meistens kommen diese Eingriffe zustande, weil Kantone neben einer effizienten Gesundheitsversorgung auch noch andere vor allem regionalpolitische Ziele verfolgen. Langfristig kann eine solche Politik zu Lasten einer effizienten Spitalversorgung gehen. Die Spitäler sind weniger gezwungen auf die Kosten zu achten, um im Wettbewerb bestehen zu können.» (pd./mai.) Eindringliche Musik zum Bettag Foto: Lisa Maire Recyclingvelos aus Opfikon für Afrika Ob Kindervelo, Damenrad, Renner oder Mountainbike: Auf dem Werkhof von Bau und Infrastruktur der Stadt Opfikon kamen am vergangenen Samstag über 20 Velospenden zugunsten von «Velafrica» zusammen. Es sei das erste Mal, dass die Stadt einen solchen Sammelanlass organisiert habe, sagt der Abfallbeauftragte André Gugg (im Bild oben). Das Ergebnis der besonderen Spendenaktion freut ihn. «Velafrica» sei wirklich eine gute Sache, ist er überzeugt. Das schweizweite Hilfsprojekt komme ja nicht nur vielen Menschen in Afrika zugute, sondern schaffe darüber hinaus Arbeitsplätze in der eigenen Region. Die zu den jeweiligen Sammelstellen gebrachten Velos gelangen nämlich zuerst an verschiedene soziale Einrichtungen in der Region, die Erwerbslose und Menschen mit Beeinträchtigungen beschäftigen. Dort werden sie wieder flott gemacht, oder – wenn allzu alt und beschädigt – in ihre einzelnen Bestandteile zerlegt und recycelt. Dank dieser Zusammenarbeit mit insgesamt rund 30 Partnerwerkstätten kann die Organisation «Velafrica» im ganzen Land Velos sammeln, verarbeiten und schliesslich jährlich viele Tausend fahrtüchtige Recyclingvelos in Containern in den Süden transportieren. Bisher hat der vor über 20 Jahren gegründete Verein bereits 150 000 Drahtesel nach Afrika verschifft. Dort erleichtern sie Kindern, Familien und auch ganzen Dorfgemeinschaften das Leben. Aktuell begleitet «Velafrica» (www.velafrica.ch) zudem 13 Entwicklungsprojekte in verschiedenen afrikanischen Ländern – insbesondere den Aufbau von Velowerkstätten und die Schaffung von Ausbildungsmöglichkeiten im Bereich Velomechanik. Dazu kommen spezielle Programme zur Förderung der Velomobilität. (mai.) Der katholische Kirchenchor singt am ökumenischen Bettagsgottesdienst die Messe «Missa in honorem Sanctae Annae» von Richard Flury (1896–1967). Er studierte Musikwissenschaft, aber auch Kunstgeschichte und Philosophie. Neben seiner Tätigkeit als Violinlehrer an der Musik- und an der Kantonsschule in Solothurn wirkte Flury vor allem als Komponist. Er pflegte insbesondere das spätromantische Genre, hinterliess aber verschiedenartige Werke. Die Messe, aus dem Repertoire des Kirchenchors komponierte er 1964 für den Kirchenchor von Gänsbrunnen. Ein Jugendfreund von ihm war Pfarrer in diesem kleinen Juradörfchen. Die Messe ist für drei Singregister konzipiert: Sopran-, Alt- und Männerstimmen. Der Komponist schrieb auch eine eigenwillige Instrumentalbegleitung, nämlich Orgel und Sologeige. Er verfasste dabei kurze Messeteile wie für eine Missa brevis. Nur das Gloria umfasst knapp 80 Takte, Kyrie, Sanctus/Benedictus und Agnus Dei hingegen nur je 20 bis 40 Takte. Das Credo ist noch kürzer und auf die liturgischen Kernsätze über Geburt, Tod und Auferstehung beschränkt. Die Musik zu diesem Messeteil ist daher besonders eindringlich gesetzt. Sonst hat der Tonsatz vorwiegend fast volksliedhaften Charakter und wirkt daher sehr gefällig. Die Solovioline umspielt die Melodien oft in virtuosen Figurationen. Die schlichten Einzelheiten machen das Werk zu einem gern gehörten liturgischen Erlebnis. Der Kirchenchor und die Instrumentalisten wollen die Liturgie des ökumenischen Gottesdienstes besonders festlich mitgestalten. Die musikalische Leitung liegt in den Händen von Chordirigent Oscar Mario EcheverryBernal. Georges C. Gross Sonntag, 18. September, 10 Uhr, ökumenischer Bettagsgottesdienst, katholische Kirche St. Anna, Wallisellerstrasse 20. Nr. 37 WIRTSCHAFT 15. September 2016 «Man kann sehr vieles automatisieren» Starmind, sondern «nur» noch der Niederlassung in Nordamerika. Haben Sie die Macht freiwillig abgegeben? In einem Startup geht es nicht um Macht. Mein Aufgabenfeld fokussiert sich nun auf unseren wichtigsten Markt. Wir sehen ein enormes Entwicklungspotenzial für Starmind in Nordamerika. Neu bin ich Mitglied des Verwaltungsrates und gestalte zusammen mit Marc die Strategie der Starmind International AG. Wir freuen uns sehr, dass wir den CEO-Posten mit Peter Waser besetzen konnten. Er war früher Chef von Microsoft Schweiz und bringt viel Erfahrung mit, von der wir profitieren werden. Vor allem hält er Marc und mir den Rücken frei für Innovationen. «Blöde» Fragen im Büro gehören der Vergangenheit an. Wer etwas nicht weiss, fragt anonym das Konzernhirn von Starmind. Pascal Kaufmann über seine Zeit an der Kantonsschule in Bülach und wie sich die Arbeitswelt verändern wird. Pascal Wiederkehr Waren Sie ein guter Schüler? An der Kantonsschule Zürich Unterland (KZU) war ich gut. Ein schlechter Schüler war ich eigentlich nie. Jetzt sind Sie also mehr in New York als in der Schweiz? In der Übergangsphase bin ich öfters in unseren Büros in Küsnacht. Nachher werde ich mich vor allem auf die USA konzentrieren. Die USA sind ein wichtiger Markt, die Technologie ist ein paar Jahre weiter und die Leute sind noch mehr bereit, Risiken einzugehen. Das ideale Umfeld für eine ambitionierte Tech-Company wie Starmind. Also waren Sie ein Streber? Ja, ich war eigentlich eher der Streber (lacht). Während die anderen Party gemacht haben, habe ich griechische Wörtchen gelernt. Und dann haben Sie Biologie an der ETH studiert und Starmind gegründet. Während meines Biologiestudiums an der ETH habe ich einen Austausch an die Northwestern University in Chicago gemacht. Dort war die Komplexität so hoch, dass ich am liebsten mit tausend Hirnen gleichzeitig hätte forschen und denken wollen. Gemeinsam mit Marc Vontobel, dem Mitgründer von Starmind, haben wir dann 12 000 Wissenschaftler weltweit vernetzt. Geld verdient haben wir damit keinen Franken. Was macht Starmind eigentlich genau? Starmind ist wie ein künstliches Gehirn, das wir an Grosskonzerne verkaufen. Es hilft den Mitarbeitern, dass sie nicht nur mit ihrem eigenen Hirn, sondern mit tausend verschiedenen Gehirnen denken können. Wenn jemand ein Problem hat, muss er es nicht selbst lösen, sondern er kann die Frage an das zentrale Konzernhirn schicken. Wie funktioniert das? Wir haben eine Software entwickelt, die mittels Algorithmen Fragen analysiert und herausfindet, wer diese intern beantworten kann. Wenn man überlegt, hat man bei 20 000 oder vielleicht 60 000 Mitarbeitern immer jemanden, der das Problem lösen kann. Das Hirn lernt konstant mit und macht die Firma und alle Mitarbeiter jeden Tag etwas effizienter. Wer speist die Antworten ins System ein? Das funktioniert so: Wenn eine Frage bereits bekannt ist, wird die Lösung sofort angezeigt. Wenn nicht, dann findet das Hirn heraus, wer der Know-how-Träger in der Firma ist, der die Frage beantworten kann und auch würde. Sämtliche erstellten Antworten werden vom Hirn gespeichert und automatisiert überprüft. Wie weiss das Hirn am Anfang, welcher Mitarbeiter was weiss? Das Hirn lernt von alleine, das ist das Besondere. Nach wenigen Klicks hat jeder Mitarbeiter Zugang zur gesamten Expertise des Unternehmens. Wer was weiss und wer wofür der richtige Experte ist, lernt die Starmind Brain Technology selbstständig. Wenn man schon genau weiss, wer der richtige Experte ist, kann man diesen auch vorschlagen. Am Tag 1 ist das Hirn also noch ziemlich dumm, aber es lernt dazu. Genau. Es ist wie ein Babyhirn, das herausfindet, wer was weiss, stets weiterlernt und mit der Zeit immer mehr weiss. Insbesondere das Wissen, das in den Köpfen der Mitarbeiter steckt, ist sehr entscheidend. Das Kon- Pascal Kaufmann übernimmt neu das Büro in New York. zernhirn hilft dabei, dieses nicht dokumentierte Wissen zu erschliessen. Wie ist die Idee entstanden? Ich bin Hirnforscher gewesen. Meine Aufgabe war es, Hirne in Gefässe einzutauchen und mit künstlichem Blut am Leben zu erhalten. Wir haben die Hirne mit Robotern verbunden. Der erste Roboter ist dann im Labor in einer Arena herumgefahren und hat die Videosignale direkt in das Sehzentrum gespeist. Das Rückenmark haben wir dann an Räder angeschlossen. So entstand im Jahr 2000 einer der ersten Cyborgs, also die Verschmelzung von Hirn und Maschine. Aber wie kommt man vom Hirnforscher zum Startup-CEO? Damals war ich total verloren, hatte zwar Ahnung von Hirnen, aber keine von Robotern oder Computern. Bis ich alles gelernt hätte, wäre ich 65 gewesen. Da ist mir die Idee von einem zentralen, künstlichen Gehirn gekommen. Marc hat die Idee dann weitergetrieben. Was sind eure bekanntesten Kunden? Wir haben Kunden in über 40 Ländern, darunter auch Grosskonzerne mit verschiedenen Tochtergesellschaften. Dazu gehören in der Schweiz unter anderem die UBS, Bayer Pharma, Georg Fischer, Planzer, Swisscom oder die Zürich Versicherung. Erhaltet ihr positive Rückmeldungen? Ja. Wenn man sich einmal daran gewöhnt hat, möchte man das Starmind Brain nicht mehr ausstecken. Es hat einen grossen Nutzen. Neue Mitarbeiter schämen sich oft, dem Vorgesetzten Fragen zu stellen. Wenn man sie dem Gehirn anonym stellen kann, dann wird man nicht blossgestellt und die Effizienz steigt. Der Mitarbeiter kann sich auf die wirklich wichtigen Dinge fokussieren. Eine grosse Datenbank also. Eher lebendiges Wissen. Wenn jemand die Firma verlässt, ging bisher viel Know-how verloren. Mit dem künstlichen Hirn bleibt das Wissen im Unternehmen, jederzeit zugänglich und aktuell. Foto: pw. Wie wird die künstliche Intelligenz die Arbeitswelt verändern? Künstliche Intelligenz wird dafür sorgen, dass Menschen immer weniger selbst zu tun haben und wegautomatisiert werden. Aber die wenigen die bleiben, sind extrem wichtig. Diese kann man offenbar nicht wegrationalisieren. Wenn man diese durch die Technologie besser und effizienter machen kann, dann ist das super. Starmind macht Mitarbeiter gegenüber Maschinen und Computer effizienter. Was kann man nicht automatisieren? Man kann sehr vieles automatisieren und eines Tages auch ein ganzes Gehirn künstlich bauen. Wir sind einfach noch nicht soweit. Was aktuell nicht geht, ist die ganze zwischenmenschliche Interaktion. Den Kontext mitdenken, wie sich jemand fühlt, das können Maschinen heutzutage noch nicht. Aber bald. Dunkle Zeiten für die Arbeitnehmer. Ich weiss nicht, ob sich die künstliche Intelligenz zum Guten oder zum Schlechten für die Menschheit entwickeln wird. Grundsätzlich kann ich mir aber eine Welt vorstellen, in denen die Menschen nicht mehr arbeiten müssen. Meine Zeit kann ich anders nutzen und meine Roboter für mich arbeiten lassen. Es gibt viel Unerforschtes und viele Grenzen, die man überschreiten kann, da möchte ich meine Zeit darauf verwenden. Dann braucht also jeder einen Roboter. Oder zwei bis drei. Seit kurzem sind Sie nicht mehr CEO von Zur Person Der 37-jährige Pascal Kaufmann hat Neurowissenschaften (Biologie) und Wirtschaft an der ETH und an der Northwestern University in Chicago studiert. 2010 gründete er mit Marc Vontobel Starmind. Neu ist er CEO der Niederlassung in New York. Mit Rolf Pfeifer initiierte Kaufmann den Roboter «Roboy» im Labor für künstliche Intelligenz der Universität Zürich. (pw.) Was ist Ihre Aufgabe? Ich werde das Ohr auf der Schiene haben, Talente finden und strategische Partnerschaften mit Technologiekonzernen knüpfen. Es ist wichtig für uns, nahe am Epizentrum der Tech-Industrie zu sein. Müsste man da nicht eine Niederlassung im Silicon Valley eröffnen? Marc und ich pendeln viel zwischen dem Silicon Valley und New York. Es ist aber so, dass New York wegen der Zeitverschiebung in einem ersten Schritt vorteilhafter ist und die wirklich grossen Konzerne ihren Sitz an der Ostküste haben. Im Silicon Valley sitzen die Entwickler. Vielleicht haben wir eines Tages dort ein Entwicklungsbüro, wer weiss. Die Entwicklung bleibt aber in Küsnacht? Ja. Die Algorithmen sind das, was uns ausmacht. Zürich ist ein guter Standort für Talente; es gelingt uns, Talente aus der ganzen Welt anzuziehen. Was ist das Ziel in zehn Jahren? Die Tech-Industrie ist sehr schnelllebig, wir planen operativ auf zwei bis drei Jahre hinaus. Unser Ziel ist es, dass jeder Konzern ein Unternehmenshirn hat. Eine Vision von uns ist es zudem, dass jeder Mensch eines Tages mit tausend Hirnen gleichzeitig denken kann. Ich kann mir spezielle Linsen vorstellen, die man auf dem Auge trägt und die Lösungen live anzeigen. Das Gegenüber merkt dabei nicht, über welches Know-how man selbst verfügt oder in Echtzeit bezieht. Sie stammen aus Kloten. Was verbindet Sie noch mit dem Zürcher Unterland? Ich bin in Kloten aufgewachsen und in Bülach ans Gymnasium gegangen. Mich verbindet noch viel mit dem Unterland. In Bülach sponsere ich jedes Jahr an der KZU einen Preis für den besten Maturaabschluss, in Kloten treffe ich mich mit Freunden. Bei jedem Start und jeder Landung am Flughafen fühle ich mich zu Hause. Haben Google oder Microsoft bereits angeklopft, um Starmind zu kaufen? Ich darf natürlich keine Namen nennen, es gibt immer Interessenten für neuartige Technologien. In der heutigen Zeit kann man schon mit drei guten Programmierern ein Produkt entwickeln, das die Welt verändert. Wir haben zurzeit kein Interesse, in einem Grosskonzern zu arbeiten. AUF EIN WORT Pascal Wiederkehr «Ein Roboter darf kein menschliches Wesen (wissentlich) verletzen oder durch Untätigkeit gestatten, dass einem menschlichen Wesen (wissentlich) Schaden zugefügt wird» lautet eines der Robotergesetze des russisch-amerikanischen Science-Fiction-Schriftstellers Isaac Asimov. Erstmals erwähnt wurden die Gesetze in seinem 1950 veröffentlichten Roman «Ich, der Robot». Schon damals waren Roboter keine Zukunftsmusik mehr. General Motors setzte bereits 1961 einen Roboter zum Entnehmen von Spritzgussteilen ein. Heute sind sie in der Industrie alltäglich. Sie können messen, schleifen, montieren, palettieren, kleben, abdichten, schneiden, sägen und vieles mehr. Und das, ohne zu Automatisierung schafft Jobs murren, schwanger zu werden, ein Burnout zu kriegen oder eine Lohnerhöhung zu verlangen. Ein Traum für jeden Arbeitgeber. Künstliche Intelligenz wird unsere Arbeitswelt verändern – unabhängig davon, ob es ein Roboter in einer Fabrikhalle oder eine Software ist, die mittels Algorithmen Aufgaben übernehmen. Die Frage ist, welche Rolle der Mensch in dieser automatisierten Welt spielen wird. Und ob Maschinen irgendwann gar intelligenter als Menschen sein könnten. Das Beratungshaus Deloitte geht für die Schweiz davon aus, dass in den nächsten Jahren und Jahrzehnten fast 50 Prozent der Beschäftigten durch Automatisierung ersetzt werden können. In der Vergangenheit sind schon viele Routinetätigkeiten verschwunden, in Zukunft liegt der Fokus auf dem Dienstleistungssektor sowie auf Stellen in der Administration im Industriebereich. Heisst das also, dass in zehn Jahren die Hälfte der Bevölkerung arbeitslos ist? Nein. Auch eine automatisierte Wirtschaft braucht Fachkräfte. Spezialisten werden immer gefragter. Es braucht Menschen, die Roboter programmieren, warten und weiterentwickeln. Zukunftssicherer sind kreative Berufe und Tätigkeiten, die Interaktionen mit Maschinen oder Menschen erfordern, beispielsweise im Gesundheitssektor. Zudem ist es schwer vorstellbar, dass dereinst ein Roboter das Haareschneiden übernimmt oder TVModerator wird. Hingegen wird wohl der Coiffeur-Termin von einer Software vereinbart und der Sport-Ticker automatisch vom Computer verfasst. Alles, was nach einem Schema erledigt werden kann, ist automatisierbar. «Gemäss Prognosen dürften auf gesamtwirtschaftlicher Ebene in der Schweiz bis 2025 netto rund 270 000 neue Arbeitsstellen entstehen», so Deloitte. Weiterbildung und Studium werden unabdingbar. Ständige Weiterqualifzierung ist der einzige Weg, um nicht von einem Roboter oder einem Programm ersetzt zu werden. Die Zeiten sind schon lange vorbei, als man nach einer Lehre oder einem Studium ausgelernt hatte. Auf lange Sicht wird es keine «einfachen» Jobs mehr geben. 7 8 Nr. 37 15. September 2016 MARKTPLATZ AKTUELL Im Glattpark halten Kunst und Kunsthandwerk Einzug Die Macherinnen der «Kunst-Bauwand» haben sich mit einem eigenen Atelier im Glattpark einen grossen Traum erfüllt. Esther Salzmann Über Stefanie Seiler und ihre Tochter Sara Haslacher (SaSté) ist im «StadtAnzeiger» schon verschiedentlich berichtet worden. In Opfikon kennt man die beiden Frauen spätestens, seit sie das Projekt «Kunst-Bauwand im Glattpark» realisiert haben. Am vergangenen Samstag nun hat das Mutter-Tochter-Gespann die Erfüllung seines Traums vom eigenen Atelier mit einem Tag der offenen Tür besiegelt. Die ideale Lokalität haben sie im Laden von «Just Bottle and Friends» im Glattpark gefunden. Am Boulevard Lilienthal 27 findet man nun Silberschmuck von Sara Haslacher, Kunstwerke von Stefanie Seiler und zeitgenössischen Gastkünstlern, ein Sortiment an Farben, Leinwänden und sonstigen Malutensilien, Upcycling-Produkte von «Just Bottle and Friends» und von internationalen Werkstätten. Ein Besuch des Laden- und Atelierlokals lohnt sich auf jeden Fall. Ob man sich selbst etwas gönnen oder einen lieben Menschen beschenken möchte. Der Tag der offenen Tür zog viele Interessierte ins neue Atelier am Boulevard Lilienthal. Kunst auf der Staffelei: Ausgewählte Bilder von Stefanie Seiler. Perlenarmbänder gestalten mit Sara Haslacher. Stephanie Seiler (Mitte) berät interessierte Kundinnen. Fotos: es. Säuli-Stafette mit stolzem Ergebnis Die Clubs von Rotary Schweiz/Liechtenstein sammelten gemeinsam mit Freunden und Unterstützern in der Ostschweiz, Graubünden und dem Kanton Zürich 612 620 Franken zugunsten von «mine-ex». Auf hohem Niveau und bildstark umgesetzt: T»Break the Tango». Foto: zvg. Feurig-explosiver Mix: Tango meets Streetdance «Break the Tango» ist die Symbiose von Tradition und Moderne, von Südamerika und Europa. Demnächst zu geniessen auf der Bühne in der Maag Halle. Was entsteht, wenn sich Tangotänzer aus Argentinien, internationale Breakdancer und eine ElektrotangoBand zusammentun? «Break the Tango» ist eine Tanzshow, die zwei ganz unterschiedliche Tanzstile zusammenführt, wo Tradition auf Moderne stösst und alle Regeln gebrochen werden. Während die Tangotänzer – darunter die beiden ehemaligen Tangoweltmeisterpaare German Cornejo und Gisela Galeassi sowie Ezequiel Lopez und Camila Alegre – elegant über das Parkett schweben, mischen die athletischen Breakdancer Milonga-Traditionen auf. Was anfänglich als schier unmöglich erscheint, verschmilzt im Laufe der Show zu einer Symbiose. «Break the Tango» zeigt, wie feurig, explosiv und mitreissend Wettbewerb Lokalinfo verlost 5x2 Eintritte für «Break The Tango» in der MaagHalle (Bons, Datum nach Wahl). Wer sein Glück versuchen will, schickt einfach bis spätestens 19. September eine E-Mail mit Betreffzeile «Tango» und vollständigem Absender an: [email protected] oder eine Postkarte an: Lokalinfo AG Wettbewerb «Tango» Buckhauserstrasse 11 8048 Zürich Keine Korrespondenz über den Wettbewerb.Rechtsweg ausgeschlossen. der Mix von Tango und Streetdance sein kann. Begleitet wird die Compagnie von einer vierköpfigen Liveband und einer Sängerin, die ElektrotangoHits und Popsongs von Adele bis Otros Aires zum Besten geben. (pd./mai.) 20. Septmeber bis 9. Oktober, Maag-Halle, Hardstrasse 219, 8005 Zürich. Di–Sa 19.30 Uhr, So 18 Uhr. Insgesamt dürften bei der Aktion landesweit rund 1 Million Franken für die Stiftung «mine-ex» zusammenkommen. Denn die Clubs der Romandie und der Kantone Bern, Basel und Aargau führen ihre Sammelaktionen in den nächsten Monaten weiter. Der Betrag kommt Minenopfern in Afghanistan und Kambodscha zugute (der «Stadt-Anzeiger» berichtete). Am Rotary Tag vom Samstag haben sich 77 Clubs im Thurgau, in St. Gallen, Appenzell, Graubünden, Glarus, Zürich, Schaffhausen und im Fürstentum Lichtenstein beteiligt. Rotary nutzte an vielen Orten die Möglichkeit, auf seine verschiedenen gemeinnützigen Projekte aufmerksam zu machen. Mit einem Stafettenlauf zu den Spendenorten Appenzell, Halbinsel Au am Zürichsee, Maienfeld, Rheinfall und Uster erreichten die blauen Sparschweinchen ihre erste Etappe. Danach ging es mit einer Club-Delegation weiter ins Ebianum in Fisibach AG, wo das Sammelergebnis bekannt gegeben wurde. Distrikt Governor Heinz Eberhard zeigte sich hocherfreut: «Die Clubs haben tolle Ideen für ihre Stafettenetappen entwickelt und so entscheidend zum überwältigenden Resultat beigetragen.» In Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Roten Kreuz leistet «mine-ex» Hilfe für Opfer von Antipersonenminen und Blindgängern. Sie finanziert die Ausbildung von Prothesenmachern vor Ort und leistet damit Hilfe zur Selbsthilfe. Im Weiteren unterstützt «mine-ex» die Aktivitäten für ein generelles weltweites Verbot von Personenminen und Streumunition. (pd./mai.). Ob im Rucksack, in der Sänfte, per Boot oder wie hier unter dem T-Shirt von Heinz Eberhard: Bei der Sparschweinchen-Transportstafette mit Start in Wallisellen liessen sich die Rotary Clubs etwas einfallen. Fliegende Säuli beim Etappentreff am Rheinfall. Fotos: zvg. AKTUELL Nr. 37 15. September 2016 9 «Lieber zu viele stehen lassen als zu viele umhauen» Die Verkehrsbetriebe Glattal luden am Sonntag ihre Fahrdienstmitarbeitenden mitsamt Familien zu einem Fest. Im Zentrum stand dabei die VBG-Trophy – ein Geschicklichkeitsparcours, an dem der tägliche Fahrplanstress für einmal aussen vor blieb. Hier geht es drum, die Breite des Busses möglichst gut zu schätzen. Lisa Maire «Ob ich hier beweisen will,, was ich kann? Wissen Sie, wir beweisen alle jeden Tag, was wir können!», lacht Antiopi Xylouri. Die Griechin, eine von etwa 30 Frauen im 350-köpfigen Fahrdienst-Team der VBG, ist mit Mann und Sohn zum Familienevent mit Essen, Trinken, Spiel und Spass auf dem Mitarbeiterparkplatz des Glattzentrums gekommen. Die fahrtechnische Herausforderung sei aber nur das eine, hält die Busfahrerin fest. Genauso wichtig im Job – und beileibe nicht immer einfach – findet sie den guten Umgang mit den Fahrgästen. Tückisches Kegeln: Die Holzpfähle müssen umfallen, die Hütchen dürfen nicht touchiert werden. Fotos: Lisa Maire Roman Zwicky stellt Antiopi Xylouri zum Schluss die Schätzfrage. Augenmass und Feingefühl gefragt So oder so: Der von der VBG ausgetüftelte Parcours hat’s in sich. Allen Hindernissen gemein ist, dass sie den Teilnehmern enorm viel Augenmass Feingefühl und Konzentration abfordern. So muss als erstes Hindernis eine fiktive Baustelle – nur wenige Zentimeter breiter als der Bus – durchfahren werden. Jedes Touchieren der Pfosten oder Markierbänder gibt einen Strafpunkt. Tückisch auch die Aufgabe: das lange Vehikel rückwärts möglichst nahe gegen die Wand parken, nur mit dem Rückspiegel als Hilfe. Nicht allen gelingt diese Millimeter-Arbeit gleich gut. «Wenn die TestWand nicht aus Styropor wäre, hätte es hier schon ein paar Beulen gegeben», sagt einer der «Strafpunkterichter», die mit dem Messband unterwegs sind. Auch beim Schätzen der Busbreite vertun sich einige: Sie setzen die zwei Fässer, zwischen denen sie danach möglichst knapp hindurchfahren sollten, zu weit auseinander. Beim Hindernis «Velofahrer» wiederum soll möglichst der gesetzlich vorgeschriebene Abstand von einem Meter eingehalten werden. Wer der Radlerpuppe näher auf die Pelle rückt, erhält pro Der «Punktrichter» misst den Abstand zum Velofahrer. Zentimeter einen Strafpunkt. Beim Überschreiten der Distanz gibt’s pro 5 Zentimeter einen Strafpunkt. «Die Situationen hier auf dem Platz sind ein wenig härter als im Berufsalltag», kommentiert der Leiter Betrieb bei der VBG, Marco Hardegger. Sooo genau müssten die Chauffeure auf ihren täglichen Routen ja nicht fahren. Ausserdem komme ihnen im Alltag die Routine zu Hilfe: Wer oft die gleiche Strecke fahre, kenne schnell auch die dazugehörigen Probleme und könne sie deshalb besser meistern. Der Parcours sei aber für sie ein willkommener Challenge. Genaues Gespür für die Buslänge gefragt: Rückwärts einparken gegen die Wand. «Man kann sich unter Kollegen zeigen, was man so draufhat.» Zum Beispiel auch die Haltestellenkanten superperfekt anfahren oder mit viel Feingefühl bremsen wie in den beiden letzten Aufgaben. Schweissperlen vom Zuschauen «Ich mache den Wettbewerb einfach zum Plausch – alles tiptop gelaufen», sagt ein Teilnehmer. Gerade eben hat allerdings auch er mit zusammengekniffenen Lippen hinter dem Steuer gesessen, als es ums «Kegeln in der Kurve» ging. In der Tat eine Aufgabe, die einem nur schon beim Zuschauen die Schweissperlen auf die Stirn treibt. Denn es braucht sehr viel Fingerspitzengefühl und Konzentration, mit der «Stossstange» des Busses eine Reihe von kleinen Holzpflöcken umzufahren, ohne dabei die dicht dahinterstehenden Pylonen zu berühren, geschweige denn umzufahren. «Wer diesen Test fehlerfrei schafft, ist schon sehr gut», meint ein Punkterichter. Und ein Fahrer kommentiert nach dem Durchgang grinsend: «Lieber zu viele stehen lassen als zu viele umhauen». Von den 25 Teilnehmern hat keiner den Parcours ganz fehlerfrei passiert. Der Beste kassierte 15 Straf- punkte, der Zweite und Dritte deren 19. Es ist hier halt wie bei den Zehnkämpfern», sagt Roman Zwicky, Koordination Betrieb. «Wenn einer überall mittelmässig ist, kommt er vielleicht weiter. Wenn er aber nur eine einzige Disziplin total versemmelt, ist’s vorbei.» Auf dem 4. Platz (22 Strafpunkte) landete übrigens Antiopi Xylouri Sie hatte den Parcours ausgesprochen sorgfältig und sanft gefahren. «Das habe ich im Bus-Alltag mit den vielen alten Leuten gelernt», meint sie lachend. «Da muss man auch immer sanft fahren, damit sie nicht umfallen.» «Das Schlimmste waren die Zigarettenstummel» Am nationalen Clean-upDay ging es auch auf Opfiker Strassen und Plätzen liegengebliebenem Unrat an den Kragen. Lisa Maire Mit ihrem nationalen Clean-up-Day will die IG saubere Umwelt (IGSU) ein Zeichen gegen das Unwesen «Littering» setzen. Einmal mehr beteiligten sich auch Opfiker Einwohner, Schulen, Firmen und Vereine an der Sensibilisierungsaktion. So befreiten am Freitag drei Primarschulklassen der Schule Lättenwiesen unter Leitung des Opfiker Abfallbeauftragten André Gugg das Schulareal und die nähere Umgebung von Abfall. Angestellte der Firma Tetra Pak säuberten zudem die Wege entlang des Glattufers. Am Samstag gingen dann etwa 30 motivierte Opfikerinnen und Opfiker auf kommunale Abfalltour. In Gruppen aufgeteilt und mit Greifzangen, Hand- Müll zu Müll: Am Ende der Sammeltour entledigt sich eine Helferin mit Foto: mai. viel Schwung eines Abfallsacks. schuhen, Abfallsäcken und Leuchtwesten ausgerüstet, suchten sie liegengebliebenen Abfall von Strassen und Plätzen, aus Wiesen und Gebüschen zusammen. Was verbirgt sich in den vielen gelben Säcken, die sich am Tourende auf dem städtischen Werkhof stapeln? Das Übliche halt – vor allem Papier, PET, Aludosen und Zigarettenstummel –, bilanzieren Freiwilli- Schüler der Schule Lättenwiesen nach vollbrachter Leistung: Rund um das Schulgelände kamen etwa 100 Kilo Abfall zusammen. Foto: André Gugg ge beim wohlverdienten Imbiss im Werkhof. Wobei das Schlimmste eindeutig die Zigistummel seien, meint eine Helferin. Ihr zufolge machen sie mindestens 80 Prozent aller Objekte aus, die mittels Greifzange aufgespiesst wurden. Ein anderer Helfer kommentiert: «Ich bin dafür, dass nur noch Zigaretten ohne Filter verkauft werden dürfen.» 10 Nr. 37 15. September 2016 H I N TE R G R U N D A K TU E L L Epilepsie – ein elektrisches Gewitter im Gehirn Rund 70 000 Menschen in der Schweiz leiden an Epilepsie. Eine von ihnen ist die junge Zürcherin Ann-Sophie Cochard. Die Familie der Achtjährigen hat den Umgang mit der Krankheit heute gut im Griff. Epilepsie Epilepsien sind zeitlich begrenzte Funktionsstörungen des zentralen Nervensystems. Sie äussern sich in Anfällen, das heisst in einer vorübergehenden Fehlfunktion der Hirnnervenzellen. Die Anfälle sind je nach Epilepsieform unterschiedlich. Epileptische Anfälle können bei jedem Menschen und in jedem Lebensalter auftreten. In der Schweiz ist 1 Prozent der Bevölkerung von Epilepsie betroffen. Das sind 70 000 Personen, davon 15 000 Kinder. Mehr Infos: www.epi-suisse.ch Karin Steiner «Ann-Sophie kam gesund zur Welt», erzählt Nadine Cochard. «Als sie achteinhalb Monate alt war, bemerkte ich, dass eine Art wellenförmige Bewegungen durch ihren Körper gingen.» Sofort suchten die besorgten Eltern die Notaufnahme des Kinderspitals auf, und obwohl diese am Wochenende überfüllt war, wurde das Baby sofort untersucht und musste über Nacht im Spital bleiben. «Ich fand das etwas übertrieben, denn inzwischen war Ann-Sophie wieder völlig munter.» In dieser Nacht erlitt das Kind einen sogenannten Status Epilepticus, einen epileptischen Anfall, der nicht von selbst wieder aufhörte. «Das war ganz schrecklich. Das Kind wirkte auf mich wie eine Puppe. Ich war überzeugt, dass es stirbt.» Ein solcher Status Epilepticus ist zum Glück nie wieder eingetreten, aber bei näheren Untersuchungen entdeckten die Ärzte bei Ann-Sophie eine Hirnmissbildung, die Ursache für die Epilepsie sein könnte. «Das war sehr schlimm für uns. Wir wurden aus unserem Alltag herausgerissen», erinnert sich Nadine Cochard. Das kleine Mädchen bekam Medikamente, und danach blieben die Anfälle vorerst aus. Mit zwei Jahren kehrten sie jedoch wieder zurück, und seitdem hat Ann-Sophie rund Nadine und Ann-Sophie Cochard mit Labrador Qube. drei Anfälle pro Monat. «Meistens kommen sie während des Schlafs oder in der Aufwachphase», sagt die Mutter. «Dann bekommt sie eine Art Valium-Nasenspray, der den Anfall stoppt und das Kind schlafen lässt.» Aufklärung über die Krankheit Während eines Anfalls sei das Kind völlig gelähmt und weggetreten. «Aber für die Familie gehört das zum Alltag. Auch die zwei Jahre jüngere Schwester geht unkompliziert damit um.» Die Lehrer der heilpädagogi- schen Schule, die Ann-Sophie besucht, sind informiert und wissen, was sie im Fall eines Anfalls zu tun haben. «Aber da die Anfälle immer beim Schlafen auftreten, ist es in der Schule noch nie dazu gekommen.» Äusserlich ist Ann-Sophie ein ganz normales kleines Mädchen. Da sie im Regelkindergarten überfordert war, besucht sie heute die Rafaelschule, eine Tagesschule für Kinder mit besonderen Bedürfnissen. Seit einiger Zeit ergänzt Labrador Qube die vierköpfige Familie Cochard. «Er hat Wenn das Baby zum Lehrer wird Elternpaare mit Säugling sind bereits gefunden, nun sucht die Schule Mettlen noch Trainer für das SchulPilotprogramm «Roots of Empathy». «Roots of Empathy» (ROE) ist ein Schulprogramm, das dazu beiträgt, Aggressivität unter Schulkindern zu vermindern und gleichzeitig soziale und emotionale Kompetenzen sowie Empathie – also Einfühlungsvermögen – bei Kindern und auch Erwachsenen zu fördern oder zu entwickeln. ROE engagiert sich für den Aufbau einer fürsorglichen, friedlichen und zivilen Gesellschaft. Das Programm wurde 1996 in Kanada durch Mary Gordon gegründet und wird seit zwei Jahren als Pilotprojekt auch in der Schweiz im Kanton Zürich angeboten. Die Primarschule Mettlen ist im kommenden Schuljahr mit drei Klassen mit dabei. Im Mittelpunkt des «Roots of Empathy»-Programms stehen ein Baby und seine Eltern aus dem Nachbarschaftsumfeld der Schule. Sie kommen im Laufe des Schuljahrs alle drei Wochen zu Besuch in die Klasse. Bei Programmbeginn nach den Herbstferien ist das Baby zwei bis vier Monate alt, bis zum Ende des Schuljahres wird es knapp jährig sein. Gefühle erkennen und benennen Ein ausgebildeter «Roots of Empathy»-Trainer oder eine -Trainerin leitet die Schüler während den Besuchen an, die Entwicklung des Babys zu beobachten und seine Gefühle zu benennen. Bei diesem auf Erfahrung beruhenden Lernen ist das Baby der «Lehrer», den der Trainer einsetzt, um den Kindern zu helfen, ihre eigenen Gefühle und die Gefühle anderer zu erkennen und zu reflektieren. Die Eltern, die als Freiwillige am Programm teilnehmen, bringen den Schulkindern in der Klasse die Eltern-Kind-Beziehung näher. So vermitteln sie den Schülern, was Empathie ist und wecken ihr Interesse dafür. Gleichzeitig bekommen die teilnehmenden Eltern ein grösseres Verständnis für das Gefühlsleben von Kindern und entwickeln ihre Empathiefähigkeit für den Umgang mit ihren eigenen Kindern. «Roots of Empathy»-Eltern bestätigen, dass das Programm die Empfindung von Empathie stärkt und Kinder dazu ermuntert, bei Konflikten über die Gefühle anderer Menschen nachzudenken. Bis heute haben weltweit bereits 800 000 Schulkinder das Programm durchlaufen und es liegen vielfältige empirische Studien über die Wirksamkeit vor. Beim Beobachten anleiten Wer Interesse hat, «Roots of Empathy»-Trainerin oder -Trainer für die Primarschule Mettlen zu werden, kann sich das nötige Rüstzeug bei einem Kurs holen: «Roots of Empathy» bietet vom 27. bis zum 30. September in Zürich eine Ausbildung an, die auf die Tätigkeit als ROE-Trainer vorbereitet. Sie richtet sich an liebevolle Frauen und Männer, die Erfahrung haben mit Kindern und/oder unterrichten und die Lust haben, das Programm an einer Schule in ihrer Nähe anzuleiten. Eine reine Teilnahme an der Ausbildung, ohne danach das Programm anzuleiten, ist nicht möglich. Die Ausbildung umfasst die theore- tischen Grundlagen des Programms (zum Beispiel Neurowissenschaften, Bindungstheorie, kindliche Entwicklung, Temperament), die Schaffung eines risikofreien Lernumfelds (zum Beispiel Danken statt Loben, Orchester) und auch ganz praktische Dinge wie das Beobachten eines Familienbesuchs und das Anleiten einer ersten Stunde. Respektvoll zusammenarbeiten Über das Schuljahr verteilt hält ein ROE-Trainer 27 Lektionen, ungefähr eine pro Woche (Start nach den Herbstferien, Ende vor den Sommerferien). Die Lektionen sind gut vorbereitet und sämtliche Materialien vorhanden. Neben dem Anleiten der Lektionen anhand des Curriculums umfassen die Verantwortlichkeiten als ROE-Trainer den Aufbau von respektvollen Beziehungen mit der teilnehmenden Familie, der Klassenlehrperson und den Schulkindern. Während der gesamten Zeit steht den ROE-Trainern ein Mentor zur Verfügung, mit dem sie die Arbeit reflektieren können. Während der Pilotphase sind Ausbildung und Mentoring noch auf Englisch, alles Material und die Schulstunden sind aber natürlich auf Deutsch. Die Tätigkeit als ROETrainer ist ehrenamtlich und wird mit einem Pauschalbetrag von 2000 Franken pro Jahr unterstützt. Dazu gibt es jede Menge herzberührende Momente mit dem Baby und den Schulkindern und viele Möglichkeiten für die eigene Reflexion. (pd./mai.) Wer sich für eine Teilnahme als ROE-Trainerin oder -Trainer interessiert, wendet sich an Miriam Stieger, Tel. 079 689 06 14, [email protected]. Weitere Infos: www.rootsofempathy.ch. Foto: zvg. eine unglaubliche Geduld mit Kindern und einen positiven Einfluss auf uns alle», sagt Nadine Cochard. Qube stammt aus der Zucht der Blindenhundeschule Allschwil, kam aber wegen mangelnder Schussfestigkeit als Blindenführhund nicht infrage. Nadine Cochard möchte mit ihm nun eine Sozialhunde-Ausbildung machen. Nadine Cochard geht mit der Krankheit ihrer Tochter sehr offen um und klärt die Leute auf. «Ich merke immer wieder, dass die Leute sich unter Epilepsie nichts vorstellen kön- nen und eine gewisse Angst davor haben.» Das bestätigt auch Dominique Meier, Geschäftsführerin von Epi-Suisse, einer gesamtschweizerischen Patientenorganisation, die sich für die Anliegen epilepsiebetroffener Erwachsener und Kinder einsetzt. «Kaum eine andere Krankheit ist von so vielen Vorurteilen belegt», sagt sie «Dies führt leider auch dazu, dass sich teilweise betroffene Familien oder Erwachsene nicht die Hilfe suchen, die sie benötigen.» In den Alltag der Familie Cochard ist schon lange wieder Normalität eingekehrt. Nadine Cochard kann auch gut damit umgehen, dass sie jede Nacht aufwacht und nach ihrem Kind sieht. «Durch ein Kind mit einer Behinderung lernt man sehr viel», sagt sie. «Es bringt viel Neues in unsere Familie.» «Die Wirkung von Antiepileptika verstehen»: Vortrag von Prof. Dr. Dr. Thomas Grunwald mit anschl. Diskussion am 22. September, 18.30 Uhr, Erkerzimmer im Zentrum Karl der Grosse, Kirchgasse 14. UUFGABLET Marianne Grant Ich habe eine Bekannte, die ordnungssüchtig ist und bei der ich voller Hemmungen werde, sobald ich mich bei ihr zu Haue befinde. Habe Angst, mich zu setzen, ohne den Seidenstuhl zu «verrumpfle». Und dann, oh nein, wenn ich endlich sitze, ohne Schuhe, versteht sich, sie mir Kaffee oder Tee anbietet, der in hauchdünnem Porzellan serviert wird, ein Erbstück aus dem 19. Jahrhun- Die Visite dert, wie sie mir stolz erzählt, ja dann beginne ich zu zittern vor Angst, das Prachtstück fallen zu lassen! Genau wie anno dazumal, wenn wir zu Hause Gäste hatten und ich, als Kleine, mit einem Teller voller Süssigkeiten, zum Servieren engagiert wurde, begleitet von Mutters Kriegsschrei: «Los es nöd gheie!» Zurück zur Bekannten: Sobald wir fertig sind mit der Trinkerei, saust sie in die Küche, um das Porzellan sofort sauber zu waschen und wieder in den Glasschrank zu versorgen. Nur zum Spass rufe ich dann in die Küche, ob ich helfen kann, was mit einem «Nein, Nein» (im Sinne von: «Ums Gotteswillen nicht») bestätigt wird. Manchmal, bevor ich flüchten kann, kommt es zu «weiblichen» Diskussionen über weiss Gott für banales Zeug. Letzthin erzählte sie von einer Wundersalbe, die einen nach Gebrauch mindestens zehn Jahre jünger erscheinen lässt; die kostete fette 100 Schtutz. Dabei schaute sie MICH vielsagend an. Es wird sich nun herausstellen, ob IHRE Haut nach der Salbenzeit nicht mehr wie diejenige eines Truthahns aussehen wird! Miiau…. Die Dame benötigt auch sehr viel Make-up, was bekanntlich für alte Frauen verhängnisvoll sein kann; und als ihr Ehemann verstarb und die Arme sichtlich geweint hatte, kam mir sage und schreibe ein «Pandabär» entgegen! (das Mascara hatte sich aufgelöst). Mein Mitgefühl war sicher gross, doch fand ich es sehr schwer, nicht laut zu lachen. Wäre es vielleicht besser, wenn ich diese «tierische» Bekanntschaft aufgeben würde? AU TO M O B I L Nr. 37 11 15. September 2016 Der Jaguar F-Pace verkauft sich bestens Endlich wildert auch Jaguar im Hochparterre. Der F-Pace ist ein Blickfang, voll vernetzt und je nach Motorisierung ein sehr bequemer Reisewagen oder ein SUV mit Sportlerqualitäten. Eine Probefahrt. 110 000 Franken teures mobiles Wohnzimmer aufschliesst, entfällt. Activity Key nennt sich die Entwicklung, die wie ein Fitnessarmband aussieht, stoss- und wasserfest ist. Der eigentliche Schlüssel, der Smart Key, bleibt im Auto. Der Activity Key ver- und entriegelt das Schloss und setzt den Smart Key ausser Kraft und wieder in Dienst. Dass man dabei ums Auto herum zum Heck laufen muss, wo sich die Antenne verbirgt, ist zwar umständlich, aber dort lädt man ja auch sein Surfboard aus – nicht im Tessin, aber andernorts. Marc Leutenegger Wer hätte gedacht, dass man mit einem SUV noch derart auffallen kann! Als wir in Ascona vom Parkplatz fahren, neben der grossen, übernutzten Promenade, drehen sich ein halbes Dutzend Köpfe mit. Als hätten wir am Filmfestival in Locarno tags zuvor einen Star aufgegabelt. La Dolce Vita ruht für einen Moment. Caesium-Blau glänzt unser FPace in der Sonne und walzt mit seinen 22-Zoll-Reifen im Helix-Design über den sonnengewärmten Asphalt. Wir drücken aufs Knöpfchen und fahren die Blende unter dem Panoramadach aus – und langsam klappen auch die Kinnladen des Rentnerpärchens im Café vis-à-vis wieder hoch. Selten ist die Übersetzung des Sportwagendesigns in die obere Etage so gut gelungen. Katzenaugen und Kühler erinnern an den XF und XE, das Heck gar an den F-Type, mit einem offenen Zitat der LED-Leuchten. Vor allem aber ist die Karosserie optisch verschmälert, ruht von den riesenhaften Rädern getragen im Orbit, spektakulär wie sonst nur bei Prototypen. Ein echtes Eigengewächs Viel Wert legt man bei Jaguar auf die Feststellung, dass der F-Pace kein verkleideter Evoque von Konzernschwester Land Rover ist, sondern ein echtes Eigengewächs. Zwar hat man bei der Konstruktion auf das Know-how der Allradmarke zurückgegriffen. Der F-Pace baut aber auf derselben modularen Plattform auf wie XE und XF. Wobei, ganz trennscharf ist die Sache dann doch nicht: Auf dieser Basis soll dann mal ein Land Rover oberhalb des Evoque folgen. Wie auch immer. Drei Motoren und vier Leistungsstufen bietet Jagu- Bequeme Sitze, jede Menge Luxus Unverkennbar ein Jaguar: Der neue F-Pace ist ein SUV ganz auf der Höhe der Zeit. ar für den F-Pace derzeit an, alles bewährte Aggregate. Krönung ist der aus dem F-Type bekannte V6-Kompressor mit wahlweise 340 oder 380 PS, der Lizenz zum Lärmen und zu einer Bestzeit im Tempo-100-Sprint von 5,5 Sekunden. Deutlich gesitteter wirkt da die Dieselfraktion: Den Zweiliterturbo gibt es mit 6-Gang-Schaltung und ohne Allrad als Einstiegsvariante ab 49 500 Franken und mit einem Normverbrauch von 4,9 Litern. Wir fahren den grösseren Diesel mit Achtgangautomatik: drei Liter Hubraum, 300 PS, Biturbo, 700 Newtonmeter maximales Drehmoment – auch kein Kind von Traurigkeit. Die Charakteristik jedoch entscheidet sich auf dem Knöpfchentableau. Im Sportmodus oder bei manueller Gangwahl stürmt der Koloss, der dank konsequenter Alubauweise zumutbare 1900 Kilogramm auf die Waage bringt, gierig voran. Sonst verrichtet er seinen Dienst unaufgeregt und souverän, bei einem Normverbrauch von 6 und einem Testverbrauch von 7,1 Litern. Er fährt sich gut Schnell warm werden wir mit dem Fahrverhalten. Trotz nahezu Flugzeugbereifung rollt der F-Pace rückenschonend auch über holpriges Geläuf. Möglich machen das adaptive Dämpfer, die sich variabel den Strassenverhältnissen anpassen. Auch das Kurvenverhalten regelt die Elektronik mit. Nebst der schlupf-optimierten Drehmomentverteilung ist auch Torque Vectoring, also das Einbremsen Fotos: zvg. der kurveninneren Räder, ab Serie an Bord. Technisch versiert ist der F-Pace in Sachen Konnektivität. Das neue, in der Gruppe entwickelte Multimedia- und Infotainmentsystem wird durch eigene Apps unterstützt. «Dude, where’s my car» – der Film wäre der Menschheit erspart geblieben, hätten die beiden dümmlichen Protagonisten einen F-Pace gehabt. Tankinhalt, Fensterstellung und Lage lassen sich über die App abrufen, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Auf der Höhe der Zeit ist auch das Paket der Assistenzsysteme. Das technische Highlight fehlt leider in unserem opulenten Testwagen. Dabei hätten wir es im Tessin, beim Bad in der Maggia, gut gebrauchen können. Das alte Problem: Wohin mit dem Autoschlüssel, der immerhin ein Die «Brumbeere» auf dem Sahnehäubchen Der neue Focus RS hat Fans und Fachjournaille den Kopf verdreht. Doch ist der Hot Hatch wirklich so gut? Die Antwort: «Oh ja!» Dave Schneider Gas geben, schalten, bremsen, lenken, diese banalen Tätigkeiten vollführen wir im Alltag ohne Nachdenken – und ohne Freude. Doch das kann auch anders sein. Der neue Ford Focus RS ist eines der Autos, die den dumpfen Automatismus aufbrechen und dabei Verblüffung, Freude und Glückshormone auslösen, selbst im alltäglichen Berufsverkehr. Und wenn man ihn in freiem Geläuf bewegt, kommt man aus dem Schwärmen nicht mehr heraus. Welch grandioser Wurf den Kölnern da gelungen ist – und der Basispreis von 48 900 Franken macht ihn erst noch für viele erschwinglich. Focus RS verfügt über 350 TurboPS, Allradantrieb mit Torque Vectoring, ein formidabel abgestimmtes Fahrwerk, Launch Control, Drift-Modus – schon die Theorie lässt Fahrspass-Aficionados das Wasser im Allrad und viel Power: Der Ford Focus RS klebt auf der Strasse. Mund zusammenlaufen. Die Praxis ist noch besser: Man sitzt in schönen, sehr gut stützenden Recaro-Sitzen, das Lenkrad liegt wunderbar in den Händen, der Schaltknauf ist da, wo er sein muss, genauso die Pedalerie. Der 2,3-Liter-Vierzylinder brummt mächtig, sein Klang kolportiert die RallyeGene, die der Focus RS besitzt. 4000 Touren, Kupplung schnalzen lassen, und die Welt fliegt an den Seitenscheiben vorbei. 0 auf 100 in 4,7 Sekunden – der Wert ist dank Launch Control erreichbar, wenn man flink schalten kann. Und das ist mit dem wunderbar abgestimmten Sechsganggetriebe nicht schwer. Doch schnell geradeaus, das kann auch die Kon- Foto: zvg. kurrenz. Was den Hot Ford so speziell macht, ist seine Abstimmung. Er klebt förmlich an der Strasse, hat unendlich Grip. Ausser man will bewusst darauf verzichten und die Kurven quer nehmen, was natürlich nur abseits des Strassenverkehrs stattfinden darf. Einlenken, Gasstoss, gegenlenken – und schon driftet man in bester Ken-Block-Manier über den Platz, ein wenig Lenkgeschick und Gefühl im Popometer vorausgesetzt. Denn der Allradantrieb mit zwei elektronisch geregelten Hinterachs-Differenzialen verteilt die Kraft genau so, wie es die Situation erfordert, stemmt bis zu 70 Prozent des Antriebs auf die Hinterachse und dort bis zu 100 Prozent auf ein einzelnes Rad. Das Resultat ist verblüffend. Untersteuern? Ach was, der RS drückt sich dank Torque Vectoring souverän in jeden Radius. Die Lenkung ist dabei gefühlvoll und übermittelt eine solide Rückmeldung. Die Bremsen haben Sportwagenqualität. Und das straffe Fahrwerk stimmt sich dank elektronischer Stossdämpfer-Verstellung an die unterschiedlichen Bedingungen an. So ist der Federungskomfort im Alltag erträglich und die Abstimmung auf der Rennstrecke so direkt, wie sie sein soll. Hoher Verbrauch ist «normal» In der zweiwöchigen Testzeit, im Alltag stellen sich dann hingegen fast immer kleine Mängel heraus, die die Freude an einem Fahrzeug trüben. Im Fall des Focus RS gab es die nicht. Natürlich könnte man den erhöhten Benzinverbrauch kritisieren: Wir notierten fast 11 Liter auf 100 Kilometer, in zurückhaltender Fahrweise sind 8,5 Liter realistisch. Und ja, das Aussehen des RS ist nicht jedermanns Sache, für manche wirken die Aerodynamik-Anbauteile schlicht pubertär. Doch der Rest – der ganze Rest ist Wohlgefallen. Kritik verdient der dicke Mitteltunnel, ein Fussraumkiller. Bei der Fahrt mit dem Tempomaten das rechte Bein entspannt anlehnen – das geht auch bequemer und in luftigerer Umgebung. Sonst ist das Platzangebot ziemlich gut. Nur Knieraum gibt es nicht im Übermass. Am Kofferraumvolumen von 650 bis 1740 Litern muss kein Ausflug scheitern. Die Sitze, Fauteuils mit Seitenhalt, sind über lange Strecken bequem. Und die Annehmlichkeiten, sie sind, wenn man es sich denn leisten kann, zahlreich, wie sich im Testwagen zeigt: Klimaanlage mit vier separaten Zonen, elektrisch verstellbare Rücksitze, Head-up-Display, TV-Tuner im 10,2-Zoll-Bildschirm, LED-Ambientbeleuchtung und das Soundsystem von Meridian mit – kein Witz – 17 Lautsprechern und 825 Watt, das allerdings bei der Wiedergabe von Sprechradio schwächelt. Von null auf eins Verrechnen wir diese Eindrücke zu einem Fazit, dann ist der F-Pace für Jaguar «The sure thing» – die sichere Sache, um noch einen Filmtitel zu zitieren. Seit April im Verkauf, ist der F-Pace in der internen Verkaufsrangliste von null auf eins geschossen. Die getestete First Edition, mit Hahnentritt-Muster-Leder und im erwähnten Caesium-Blau, ist bereits vergriffen, und das bei Preisen von mindestens 90 000 Franken. 100 Stück von den 2000 First-Edition-Fahrzeugen weltweit wurden in die Schweiz geliefert. Es sind 100 Gründe, den Kopf zu drehen. AUTONEWS Volkswagen Der VW Tiguan wird künftig mit zwei neuen Topmotorisierungen angeboten: Mit dem aus dem Golf GTI bekannten 2-Liter-TSI-Motor mit 220 PS oder mit dem 2-LiterSelbstzünder mit Biturbo-Aufladung und 240 PS. Toyota Toyota hat im Werk im russischen St. Petersburg die Produktion des RAV4 aufgenommen. Gemeinsam mit dem Camry wird der Kompakt-SUV dort für die Märkte Russland, Kasachstan und Weissrussland gefertigt. Lexus Lexus IS hat seit seiner Markteinführung 1999 viele Freunde gefunden. Ende Juli wurde nun die Marke von einer Million weltweit verkaufter Einheiten geknackt. Der IS war das erste Automobil von Lexus, das speziell mit Blick auf den europäischen Markt entwickelt wurde. 12 Nr. 37 15. September 2016 Rat & Rätsel BUCHTIPP Die Pestalozzi-Bibliothek Zürich (www.pbz.ch) empfiehlt: Lebenslügen In seinem letzten vollendeten Roman führt Richard Yates seine Leser ins Amerika der 1940er Jahre. Im Städtchen Cold Spring Harbor auf Long Island leben Charles und Grace Shepard mit ihrem einzigen Sohn Evan, der eine wilde Pubertät durchlebt. Kaum ist dieses Kapitel abgeschlossen, muss er mit 19 Jahren seine schwangere High-School-Liebe heiraten. Die Ehe wird nach nur eineinhalb Jahren geschieden. Bei einer Fahrt nach New York lernen Vater und Sohn zufällig die Familie Drake kennen. Die trinkfreudige Mutter bewundert Charles, und Evan verliebt sich in die Tochter Rachel. Evan verschiebt seine Pläne, aufs College zu gehen und Maschinenbau zu studieren, und heiratet zum zweiten Mal. In diesem Porträt der amerikanischen Mittelschicht in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zeigt uns Richard Yates mit viel Einfühlungsvermögen Menschen, die an falschen Hoffnungen und Lebenslügen zerbrechen. Richard Yates, 1926 bis 1992, zählt zu Recht zu den bedeutendsten Schriftstellern Amerikas. Sein erster Roman «Zeiten des Aufruhrs» wurde mit Leonardo DiCaprio und Kate Winslet verfilmt. DER GUTE RAT Seit der Trennung plagen mich unsere Kinder Mein Mann und ich haben uns vor einem halben Jahr getrennt. Unsere Beziehung war so schwierig, dass ich es nicht mehr ausgehalten habe. Unsere Söhne, beide im Schulalter, sind seither zu mir sehr frech und ziehen sich oft in ihre Zimmer zurück, als würden sie mir die Schuld für die Trennung geben und mich dafür bestrafen. Mein Mann hat aber auch in die Trennung eingewilligt, obwohl er wohl selber den Schritt nicht von sich aus getan hätte. Wenn ich mit den Kindern reden will, hören sie mir gar nicht zu und sagen nichts dazu. Eine Trennung ist für alle Beteiligten immer ein sehr einschneidendes Ereignis. Kinder leiden oft darunter, dass ein Elternteil nicht mehr mit ihnen zusammenwohnt und sich der Kontakt verringert. Auch das Paar braucht Zeit, um sich auf die neue Situation einzustellen. Wenn Eltern im Gespräch mit ihren Kindern gemein- «Ihre Söhne brauchen Zeit zur Verarbeitung.» sam Stellung nehmen, ohne auf Details des Trennunggrunds einzugehen, dann wirkt sich das auf die Kinder beruhigend aus, denn sie sind verunsichert und machen sich Sorgen um ihre Eltern. Es kann sein, dass sie in einem Elternteil den KREUZWORTRÄTSEL Stier 21.04.–20.05. Kommen Sie jetzt nicht auf dumme Gedanken, nur weil Ihnen eine Entscheidung Ihres Partners nicht gefällt. Sie haben ihn ja auch lange genug quasi nur gereizt. Zwillinge 21.05.–21.06. Kollegen sind nicht immer auch gleich die besten Freunde. Das spüren Sie jetzt besonders in einer delikaten Angelegenheit. Hätten Sie lieber einmal geschwiegen. Krebs 22.06.–22.07. Fahren Sie im privaten Bereich mal wieder einen Gang zurück. Nach einer Trennung haben Sie sich lange genug ausgetobt. Jetzt wird es wieder Zeit für Normalität. Löwe 23.07.–23.08. Aus den Augen, aus dem Sinn – nach diesem Motto haben Sie nun lange genug gelebt. Kein Wunder, wenn Sie damit so einige auch schon verärgert und vergrault haben. Jungfrau 24.08.–23.09. Immer wieder fallen Sie auf dieselben Floskeln der anderen herein. Allmählich müssten Sie doch begriffen haben, wann Sie sich abschotten und Nein sagen sollten. Waage 24.09.–23.10. Sie sind derzeit mal wieder sehr aktiv, was Herzensdinge angeht. Fast täglich verabreden Sie sich neu. Fallen Sie nicht auf hübsche Augen und nette Worte herein. Schütze 23.11.–21.12. Vor neuen Herausforderungen sind Sie noch nie zurückgeschreckt. Achten Sie aber darauf, dass ein neues Unterfangen jetzt nicht eine Nummer zu gross für Sie ist. Steinbock 22.12.–20.01. Es gilt wieder einmal die Devise, dass weniger mehr ist. Das merken Sie gerade jetzt leider etwas zu spät. Aber Sie versuchen immerhin noch, alles zu erklären. Wenn Träume das Handeln bestimmen Ursula Fricker, «Lügen von gestern und heute», Dtv-Verlagsgesellschaft, München, 2016. 362 Seiten. Schuldigen sehen und sich um den getrennt lebenden Elternteil besonders sorgen. Wenn Ihre Kinder diesen Eindruck erwecken, dann könnte es hilfreich sein, wenn Sie ihnen sagen oder per SMS mitteilen, dass Sie Verständnis dafür haben, wenn sie sich um den Vater Sorgen machen, und dass es für Sie selber auch schwer ist, dass es nicht gelungen ist, sich in der Ehe besser zu verstehen. Eine kurze Stellungnahme von Ihnen genügt vermutlich im Moment, denn Ihre Söhne brauchen Zeit zur Verarbeitung. Zudem wäre es wichtig, wenn Sie mit dem Vater nochmals besprechen könnten, dass Sie beide gegenüber den Kindern keinerlei Negatives übereinander zur Sprache bringen, damit die Schuldfrage in den Hintergrund tritt, was für die Kinder eine grosse Entlastung wäre. Silvia Eberle, Paarberatung und Mediation im Kanton Zürich, Beratungsstelle Bülach Widder 21.03.–20.04. Sie haben alle Beteiligten mehrfach vor den negativen Konsequenzen einer voreiligen Entscheidung gewarnt. Trotzdem droht eine bestimmte Sache auszuufern. Skorpion 24.10.–22.11. Sie können einfach nicht anders, Sie müssen sich einmischen. Auch wenn Ihnen der Verstand das verbietet, wollen Sie mit Rat und Tat helfen. Das kann schiefgehen. Richard Yates, «Cold Spring Harbor», Deutsche Verlags-Anstalt, 2015, 235 Seiten. Ursula Fricker erzählt in ihrem neuen Roman «Lügen von gestern und heute» von drei Personen in völlig unterschiedlichen Lebenssituationen. Beba ist Immigrantin, arbeitet als Prostituierte und träumt von einer Karriere als Pianistin. Isa ist in einem überbehüteten Haushalt aufgewachsen. Die Studentin sieht keinen Sinn im gut situierten Leben und schliesst sich einer Gruppe linksautonomer Aktivisten an, die sich für ein illegales Flüchtlingscamp engagiert. Die dritte Figur ist Innensenator Otten, der das Flüchtlingscamp räumen lässt, um seine Vorstellung von Rechtsstaatlichkeit wieder herzustellen. Damit macht er sich zur Zielscheibe der Aktivisten, und das Rad dreht sich weiter. Ursula Fricker verwebt die Geschichten der drei Menschen sehr geschickt. Dabei geht es ihr um die Fragen, wie stark uns die Herkunft prägt und mit welchen Aktionen etwas bewegt werden kann. Ein weiteres Thema des Buchs ist die aktuelle Flüchtlingsproblematik. Die Autorin ist 1965 in Schaffhausen geboren. Ihr dritter Roman «Ausser sich» wurde 2012 für den Schweizer Buchpreis nominiert. HOROSKOP Wassermann 21.01.–19.02. Ihr Zuhause ist Ihnen heilig. Daher reagieren Sie auch unverblümt heftig, als man Ihnen unverhofft fremden Besuch einquartiert. Stecken Sie Ihre Grenzen ab. Fische 20.02.–20.03. Jeder muss einmal Abstriche machen, auch wenn es schwerfällt. Das spüren Sie momentan am eigenen Leibe. Aber seien Sie zuversichtlich, dass es sich lohnen wird. Die Lösung ergibt eine Höhle hinter einem Wasserfall auf der Rgi-Südseite. AUFLÖSUNG SPORT Nr. 37 15. September 2016 13 Chancen verpasst und unnötig Punkte abgegeben Der Gast übernahm von Anfang an das Spieldiktat. In der 2. Minute, De Lima mit gutem Schuss aber über das Tor. Eine Minute später Mehinbasic, nach gutem Dribbling aber zu schwachen Schuss. 6. Minute: Eckball, drei FCG-ler bringen den Ball nicht ins Tor. Besser ging es dann beim nächsten Angriff, schöner Pass von Mehinbasic zu Bojkovic, platzierter Schuss und der Gast geht mit 0:1 in Führung. Der Gastgeber reagiert und ein verlängerter Kopfballpass führt fast zum Ausgleich. 10. Minute, De Lima schiesst knapp am Tor vorbei. Ominös dann die 11. Minute, rascher Gegenstoss von Brüttisellen, die FCG-Abwehr nicht auf der Höhe, drei Spieler vom Gastgeber alleine vor TH Müller, keiner erreicht den Querpass und der Ball rollt ins Aus, der FCG im Glück! 24. Minute, Luchena mit gutem Rush, aber der Abschluss misslingt. Das Gleiche passiert danach dreimal Mehinbasic, der Ball will einfach nicht ins Tor. Die Topchance noch vor der Pause hatte dann das Heimteam, aber auch hier noch Torflaute. Die erste Halbzeit sah somit den Gast als aktiveres Team, den Gastgeber aber mit schnellen Konterangriffen mit den klareren Torchancen, das Resultat hätte auch umgekehrt sein können. 47. Minute, der FCG startet wiederum vehement, Mehinbasic scheitert am aufmerksamen Torhüter. 54. Minute wiederum Mehinbasic, beim Dribbeln souverän, verpasst dann Tabelle 4. Liga, Gruppe 7 1.SV Seebach 2 4 4 0 0 (2) 17: 6 12 2.FC Brüttisellen-Dietlikon 2 4 2 1 1 (5) 11: 8 7 3.FC Kloten 2 3 2 0 1 (1) 7: 7 6 4.FC Bülach 2 3 2 0 1 (3) 11: 2 6 5.FC Glattbrugg 1 3 2 0 1 (3) 8: 2 6 6.Lafoes Club Portugues 1 3 2 0 1 (3) 12: 9 6 7.FC Dielsdorf 2 31 1 1 (6) 7:10 4 8.FC Schwamendingen 2 3 1 0 2(28) 9: 6 3 9.FC Bassersdprf 4 4 1 0 3 (7) 6:16 3 10. SV Rümlang 2 3 0 0 3 (1) 2:19 0 11. FC Räterschen 2 3 0 0 3 (4) 4: 9 0 aber die Ballabgabe und kommt nicht mehr zum Schuss. 55. Minute, unaufmerksame FCG-Abwehr, man geht zu wenig konsequent an den Gegenspieler, Stoppiani vom Gastgeber bedankt sich und reüssiert zum 1:1-Ausgleich. Der FCG reagiert, man hat aber zu viele Ballverluste und auffallend, dass über die Hälfte der Zweikämpfe verloren gehen. 60. Minute, Freistoss vom FCG schön in den Strafraum gespielt, wie vorhin beim Gastgeber, drei Mann bringen den Ball vor dem Tor nicht in dieses hinein. Brüttisellen macht es in der 69. Minute viel besser und schiesst das 2:1. 76. Minute, ein Freistoss von Giannetta geht knapp am Tor vorbei. Bis zum Ende hat nun der FCG noch etliche gute Torchancen, ein Erfolg bleibt aber aus. In der 89. Minute streckt sich dann Torhüter Müller noch einmal richtig und vereitelt einen weiteren Torerfolg des Gegners. Peter Berner Resultate der restlichen Gruppenspiele: Bülach 2 – Seebach 2 0:1, Lafoes Club Portugues – Dielsdorf 2 7:2, Kloten 2 – Bassersdorf 4 3:2, Schwamendingen 2 – Rümlang 2 8:1. Cuprunde: Am Samstag, 17. September, trifft der FCG 1 auf den 2.-Ligisten SC Veltheim. Anpfiff auf der Sportanlage Au ist um 18.30 Uhr. In der 5. Liga, der Gruppe 5, endete das Spiel zwischen dem FC Kempttal 2 – FCG 2 mit 1:7. Kurt Müller 4. Liga, Gr. 7, FC Brüttisellen-Dietlikon 2 – FC Glattbrugg 1 2:1 (0:1). Sportplatz Lindenbuck, Brüttisellen, Sonntag 11.09.16, 10 Uhr, Zuschauer ca. 60. Schiedsrichter: Chr. Bollier, Zürich. Eckbälle: 3:6. FC Glattbrugg 1: Müller, T. Bolliger, Buttazzo, M. Giannetta, Joksimovic, Mehinbasic, De Lima, Bojkovic, Luchena, Stevanovic. Ebenfalls eingesetzt: Dimic, Frei. Ersatz: S. Giannetta, Sacipi, Dersimi, TH Ackeret. Tore: 9. Minute Bojkovic 0:1, 55. Brüttisellen 1:1, 57. Brüttisellen 2:1 Samstag, 17. September 11 bis 14 Uhr, Kinderkleider- und Spielzeugbörse Herbst 2016. Ort: Saal St.-Anna Kirche, Wallisellerstrasse 20, Glattbrugg. Organisator: Familienzentrum Opfikon. E-Mail [email protected]. 18 Uhr, Wild Wild West. Schnürt eure Cowboystiefel und reitet gegen den Sonnenuntergang Richtung Saloon Opfikon. Dort gilt es, Postkutschen zu überfallen, Hufeisen zu werfen und seinen Revolver schneller als sein Schatten zu ziehen. Ort: Dorfkern Opfikon. Preis: CHF 10.–. Organisator: Party Union Opfikon. Kontakt: Tan Birlesik. E-Mail [email protected]. Mo, 19. Sept., bis Fr, 23. Sept. Saisonabschluss mit einem Lächeln: Die Klopfiker. 11.30 Uhr, Spezialitätenwoche mit Köstlichkeiten aus Sri Lanka. Ort: Restaurant Gibeleich, Talackerstrasse 70, Glattbrugg. E-Mail [email protected]. Foto: zvg. Montag, 19. September Klopfiker verpassen Finaleinzug an der Schweizer Meisterschaft Am Wochenende vom 10. und 11. September schlossen die Turnerinnen und Turner vom TV OpfikonKloten ihre Wettkampfsaison mit der Schweizer Meisterschaft im Vereinsturnen in Widnau ab. Am Samstag reisten die Chlopfiker in Widnau an und mussten sich sogleich für das erste Gerät vorbereiten. Sie schlossen mit der Note 8,45 am Sprung ab und erreichten somit den 16. Platz. Eine Stunde später ging es gleich weiter mit dem Boden. Mit 30 Turnerinnen und Turnern startete der Turnverein Opfikon-Kloten am Boden. Nach einigen kleinen Fehlern erhielten sie die Note 9,09, die für ihre Verhältnisse doch eher tief ist. Leider reichte es nicht für den Finaleinzug. Aber trotzdem verliessen die Chlopfiker den Wettkampfplatz mit einem Lächeln und stolz. Nachdem es an keinem Gerät für den Einzug ins Finale gereicht hat, gingen sich die erschöpften Turnerinnen und Turner im anliegenden Schwimmbad abkühlen. Am Abend genossen sie dann die entspannte Gesellschaft mit anderen Turnern aus der ganzen Schweiz. Bei strahlendem Sonnenschein starteten am Sonntag die Finalrunden, wo sich die Besten der Besten miteinander massen. Die Chlopfiker erlebten zwar ein nicht so ganz erfolgreiches Wochenende an der Schweizer Meisterschaft in Widnau, trotzdem waren sie bester Laune. Nun starten das Winterprogramm und die Vorbereitungen auf die kommende Turnshow sowie auf das Turnfest in Norwegen im Sommer 2017. Sarah Chiarolini Schachklub Glattbrugg sichert sich den Ligaerhalt Soeben ist die letzte Runde der Schweizer Mannschaftsmeisterschaft zu Ende gegangen, und erfreulicherweise hat Glattbrugg in seiner Klasse die bisher führenden Badener mit 3,5 zu 2,5 auf die Ränge verwiesen – mit Siegen von (Stadtrat) Valentin Perego, Irvin Pilav und Stani Suligoj sowie einem Remis von Mannschaftsleiter Werner Hagmann. Womit die Glattbruger den Ligaerhalt (3. Liga) gesichert haben, trotz Fehlens der zwei stärksten Spieler. Und das musste gefeiert werden – wozu am letzten Samstag die Waldhütte Au gemietet und einen Abend lang der Sommerausklang genossen wurde. Hans Richner, Präsident 12 bis 13.30 Uhr, Tavolata, Dorfverein Opfikon. Ort: Restaurant Wunderbrunnen, Dorfstrasse 36, Opfikon. Anmeldeschluss: Donnerstag vor dem Anlass. Unkostenbeitrag: Fr. 13.–. Kontakt: Mirjam Schlatter, Tel. 044 810 54 04. 17 bis 18.30 Uhr, Berufsinformation AGS, FaGe und Pflege HF. Treffpunkt: Réception Spital Bülach. Die Veranstaltung richtet sich an Jugendliche, Eltern und Lehrpersonen. Information über die erwähnten Berufe und die Ausbildung im Spital Bülach. Keine Anmeldung erforderlich. Eintritt frei. genüber Hotel Airport, Glattbrugg. Organisator: Felix Bächli, Tel. 044 810 08 27, E-Mail [email protected]. Bitte nehmen Sie ein Picknick mit. 19 Uhr 30 bis 21 Uhr, «Ich hab’s dir schon hundertmal gesagt! – Gehört und verstanden werden». Wie oft hören Kinder und Jugendliche – aber auch Partner und Mitarbeiter – nicht, was wir ihnen sagen? Neue Erkenntnisse aus der Neurobiologie, welche dieses Phänomen erklären und gleichzeitig aufzeigen, wie wir damit konstruktiv umgehen können. Ort: Mehrzweckraum Spital Bülach, Spitalstrasse 24. Referent: Dr. med. Urs Zimmermann, Chefarzt Neonatologie, Kinder – und Jugendmedizin. Eintritt frei. Anmeldeschluss 23. 9. 2016 um 18 Uhr. Anmeldung online oder unter der Telefonnummer 044 863 22 11. Mittwoch, 28. September 19 bis 19.45 Uhr, «Wenn Geschichten lebendig werden», Erzählabend mit Sibylle Baumann. Ort: Le Stecha die Kulturbar, Boulevard Lilenthal 65, Glattpark-Opfikon. Eintritt frei. Kollekte. Dienstag, 20. September 19.30 bis 21 Uhr, Honig für Schleckmäuler – Ein wertvolles Produkt aus dem Bienenstock. Honig-Degustation und Verkauf sowie Diskussion und anschliessender Apéro mit Brigitte Hilfiker. Ort: Stadtbibliothek Opfikon, Wallisellerstrasse 85, Opfikon. Eintritt frei. Keine Anmeldung erforderlich. Samstag, 1. Oktober Mittwoch, 21. September 18 Uhr, Vernissage, «ÖV im mittleren Glattal, Visionen und Realität 1850 bis heute.» Ort: Stadthaus Opfikon, Galerie, Oberhauserstrasse 25, Glattbrugg. Finissage: Freitag, 27. Januar 2017, 18 Uhr im Stadthaus Opfikon. Info: [email protected], 079 358 18 61. Aussteller: Genossenschaft Dorf-Träff und Stadt Opfikon. Vorschau und Diverses Samstag, 8. Oktober 8 Uhr, Papier- und Kartonsammlung. Ort: Ganzes Stadtgebiet, Glattbrugg. 15 bis 16 Uhr, «Wie wird meine Geburt im Spital Bülach sein?» Möglichkeit zu persönlichen Gesprächen mit Hebammen und Wochenbett-Pflegefachpersonen. Treffpunkt: Eingangshalle Spital Bülach, Spitalstrasse 24. Keine Anmeldung erforderlich. Eintritt frei. Regelmässig stattfindende Veranstaltungen Montags Gibeleich-Aktiv Ab 13 Uhr, Restaurant Gibeleich, Senioren-Schachnachmittag Dienstags Donnerstag, 29. September 10 bis 17 Uhr, Velotour einfachere Variante. Tour: Unterland-Rundfahrt (45 km). Treffpunkt: Parkplatz gegenüber Hotel Airport, Glattbrugg. Organisator: Hans Marta. Kontakt: 044 858 38 48, 079 530 04 52. E-Mail [email protected]. Bitte nehmen Sie ein Picknick mit. Ort: Mehrzweckraum des Alterszentrum Gibeleich, Talackerstrasse 70, Glattbrugg. E-Mail [email protected]. 8 bis 16 Uhr, Grosser Flohmarkt. Ort: Roter Marktplatz, Schaffhauserstrasse 94, Glattbrugg. Organisatorin: Madeleine Streuli. E-Mail [email protected]. Mütter-/Väterberatung, Oberhauserstrasse 130, Glattbrugg. 14 bis 16 Uhr in Doppelberatung (ohne Voranmeldung). Tel. Beratung: 043 259 95 55, Mo. bis Fr., 8.30 bis 10.30 Uhr. Mittwochs 17 bis 18.30 Uhr, Brockenstube im Alterszentrum Gibeleich. 15 bis 17 Uhr, jeden ersten Mittwoch im Monat Mutter-Kind-Treff. Ort: Familienzentrum Opfikon. Donnerstags Montag, 3. Oktober 19 Uhr, Sitzung des Gemeinderates. Ort: Singsaal der Schulanlage Lättenwiesen, Giebeleichstrasse 48, Glattbrugg. Kontakt: 044 829 82 25, [email protected]. Die Traktandenliste wird 10 Tage vor der Sitzung publiziert. Dienstag, 27. September Freitag, 7. Oktober 10 bis 17 Uhr, Velotour für geübte Fahrer. Tour: Uster–Pfaffenholz–Wetzikon (63 km). Treffpunkt: Parkplatz ge- 15 bis 16 Uhr, Klassisches Klavierkonzert. Tatjana «Classics» Schaumova präsentiert «Musik Perlen». 9 bis 11.15 Uhr, Nähshop für textile Änderungen und kleinere Neuanfertigungen, Europastrasse 22 (Clubhaus des Oldie Vereins). Telefonische Auskunft erteilt Frau Beatrice Begni, Tel. 044 862 75 80. 19.30 Uhr, kath. Kirche, forum (Clubraum 2), Schachklub. Samstags 9.30 bis 11.30 Uhr, Brockenstube im Alterszentrum Gibeleich. 14 Nr. 37 15. September 2016 ABSTIMMUNGEN «Klare Parolen zu den Abstimmungen» Aufgrund der wie immer gut vorbereiteten Kurzkommentare fassten die Mitglieder der CVP Opfikon Glattbrugg die Parolen zu den Abstimmungen vom 25. September zügig und nur mit wenig Diskussionsbedarf. Zu Beginn der Parteiversammlung wurde ein neues Mitglied aufgenommen, und dem erkrankten Vorstandsmitglied Josef Gander wurden die allerbesten Genesungswünsche ausgesprochen. «Ziel nicht umsetzbar» Alex Rüegg referierte über die Volksinitiative «Für eine nachhaltige und ressourceneffiziente Wirtschaft». Die Initiative verlangt die Einführung einer Kreislaufwirtschaft mit ausschliesslich geschlossenen Stoffkreisläufen. Bei Annahme der Initiative müsste der Ressourcenverbrauch in der Schweiz um 65 Prozent minimiert werden. Der Bund wäre aufgefordert, mittel- und langfristige Zwischenziele auf Gesetzesstufe zu definieren und regelmässig Bericht zu erstatten. Werden diese nicht erreicht, müsste der Bundesrat Massnahmen ergreifen wie zum Beispiel Vorschriften für Produkte oder Lenkungsabgaben erlassen. Das Kernanliegen der Initiative ist zwar begrüssenswert. Das Ziel ist jedoch nicht umsetzbar und unrealistisch. Einstimmig wird die Nein-Parole beschlossen. «Die meisten hätten weniger» Reto Bolliger stellte die Volksinitiative «AHVplus: für eine starke AHV» vor. Die Initiative verlangt, dass alle laufenden und zukünftigen AHV-Altersrenten um 10 Prozent erhöht werden. Rund 2,2 Millionen Menschen beziehen heute in der Schweiz eine AHV-Rente. Die meisten AHVRentner hätten mehr Geld zur Verfügung. Ein eher kleiner Teil hätte wohl mehr AHV-Geld, aber dadurch weniger Ergänzungsleistungen. Die jährlichen Ausgaben in der AHV würden ab 2018 um rund 4 Milliarden und bis im Jahr 2030 auf etwa 5,5 Milliarden steigen. Dem nun im Parlament zur Diskussion stehenden Reformvorschlag «Altersvorsorge 2020» steht die CVP grundsätzlich positiv gegenüber. Unter anderem betrifft dies das Rentenalter 65 für Männer und Frauen, flexible und individuelle Pensionierung, Senkung des Mindestumwandlungssatzes bei der Pensionskasse (2. Säule), Erhöhung der Mehrwertsteuer um ein Pro- «Wie mit dem Trottinett auf der Autobahn» zent. Bei 1 Ja und 2 Enthaltungen wurde mit grossem Mehr die NeinParole gefasst. «Keine willkürliche Überwachung» Thomas Schwyzer präsentierte anschliessend das revidierte Bundesgesetz über den Nachrichtendienst. Die Schweiz muss die Sicherheit aller Bürgerinnen und Bürger gewährleisten können. Es ist dies eine der Hauptaufgaben unseres Staates. Wir brauchen Gesetze, die den heutigen technischen Herausforderungen angepasst sind und die eine Überwachung auch der modernen Infrastrukturen zulassen. Die schrecklichen Anschläge in den vergangenen Wochen und Monaten zeigen, dass die Täter vor nichts zurückschrecken und dass sie ihre Taten zum Teil während langer Zeit planen. Wir brauchen neue Handlungsmöglichkeiten, um wenn nötig verdächtige Personen zu überwachen. Das dreistufige Bewilligungsverfahren für eine gezielte Überwachung stellt sicher, dass nicht willkürlich Leute überwacht werden. Es können aber Verdächtige beobachtet werden. Mit diesem neuen Nachrichtendienstgesetz wurde eine Vorlage geschaffen, die eine Überwachung zulässt, aber nur mit Bewilligung und Kontrolle. Bei 1 Gegenstimme wurde die Ja-Parole gefasst. «Nicht opportun im heutigen Wirtschaftsumfeld» Zum Abschluss der Verhandlungen stellte Doris Katz die Volksinitiative «Bezahlbare Kinderbetreuung für alle» vor. Im ersten Moment erscheint die Vorlage vernünftig. Bei näherer Betrachtung handelt es sich wieder einmal um einen Eingriff in bestehende Strukturen. Die Gemeinden sorgen schon heute für ein bedarfsgerechtes Betreuungsangebot und dieses wird laufend ausgebaut. Nun wird gefordert, dass Arbeitgeber und Selbstständigerwerbende einen Betreuungsfonds finanzieren sollen, der allerdings mit erheblichem Aufwand verbunden wäre. Das Ziel, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern und zu verbessern, ist berechtigt und wird ja auch von der CVP vertreten. Aber, dass nun direkt Firmen mit zusätzlichen Kosten belastet werden sollen, erscheint im heutigen Wirtschaftsumfeld als nicht opportun. Es würden mindestens zwei, maximal fünf Promille der AHV-pflichtigen Lohnsumme eingefordert. Einstimmig wird die Nein-Parole beschlossen. (pd.) Was verbirgt sich hinter dem neuen Nachrichtendienstgesetz, über das wir am 25. September abstimmen? In Zürich kreuzten die Nationalräte Balthasar Glättli (Grüne) und Doris Fiala (FDP) die Klingen. Nadine Golinelli Durch Netzwerkknoten der Firma Colt in Zürich jagen Daten und Telefonie, die aufgrund des Nachrichtendienstgesetzes (NDG) angezapft werden können. Hierher luden die Zürcher FDPFrauen zur Podiumsdiskussion. Geschäftsleiterin Tatjana Tankosic stellt die Firma Colt kurz vor: «Wir installieren Netzwerke und verwalten diese. Wir vernetzen beispielsweise Banken und Spitäler untereinander – doch auch die klassischen Verbindungen wie die Telefonie laufen über uns. Und dies immer über Glasfasernetzwerke.» Gregor Zweifel, Chef Installation, führt die Gruppe durch den sogenannten «node», zu Deutsch Knoten, und ergänzt: «Hierdurch verlaufen etwa zehn Prozent der Verbindungen der Firmenkunden in der Schweiz.» Unter ständigem Piepsen, Blinken und Rauschen der Kühlungsschächte blicken die Teilnehmenden hinter die Kulissen. Gefühlte tausend Meter Kabel sowie Abertausende Knöpfe, Anzeigen und Anschlüsse lassen es den Laien unmöglich erscheinen, dass hier jemand den Überblick wahren kann. «Das ist für mich alles sehr abstrakt, ich kann mir nicht genau vorstellen, wie das funktioniert», betont eine Teilnehmerin und spricht damit den anderen vermutlich aus der Seele. Mehr Sicherheit – ja oder nein? «Es ist keine klassische Links-RechtsDebatte», meint Ursula Uttinger, Präsidentin Datenschutzforum Schweiz, «sondern es geht um die Frage ‹Mehr Sicherheit – ja oder nein?›. Ich empfinde es momentan so, als würde die Schweiz im internationalen Vergleich mit einem Trottinett auf der Autobahn unterwegs sein. Es ist notwendig, dass wir endlich das Gefährt wechseln und die Kompetenzen des Nachrichtendiensts anpassen.» Dieser Meinung ist auch Paul Zinniker, stellvertretender Direktor des Nachrichtendiensts des Bundes. In seiner Präsentation bringt er ein Bild, in dem der abgeschlagene Radrennfahrer mit Schweizer Trikot zu seinen anderen europäischen Genossen aufschliesst. «Es ist nicht das Ziel, dass wir an die Spitze zu Israel und den USA auffahren, doch mit dem neuen Gesetz würden wir ins Mittelfeld auf- ANZEIGEN IMMOBILIEN . . . Gartenpflege . . . Spezial-Holzerei . . . Baum- & Kronenunterhalt . . . Obstbaumschnitt . . . Baumfällungen Gleiche Pose, unterschiedliche Ansichten: FDP-Nationalrätin Doris Fiala und ihr Ratskollege von den Grünen, Balthasar Glättli. Foto: Nadine Golinelli schliessen», erläutert Zinniker, der die Gesamtprojektleitung über das NDG inne hatte. Er betont mehrmals, dass die bisherigen Kompetenzen nicht bedrohungsgerecht seien. Im neuen Gesetz habe man versucht, sowohl die Kompetenzen den Veränderungen anzugleichen als auch Unsicherheiten zu klären. «Mehrfache Kontrolle» «Wichtigste Neuerungen sind die genehmigungspflichtigen Massnahmen, die Überwachungen erst erlauben, nachdem das Bundesverwaltungsgericht und die für Justiz, Polizei und Aussenpolitik zuständigen Bundesräte die Massnahmen genehmigt haben.» Deswegen sei es unpassend, von einer Mini-NSA oder von einem gläsernen Bürger zu sprechen, denn die Kompetenzen des Nachrichtendiensts unterlägen mehrfacher politischer sowie richterlicher Kontrolle. Dem widerspricht Balthasar Glättli, Nationalrat der Grünen: «Mich stört das Grundprinzip. Die Eingriffstiefe ist nicht linear mit der Verdachtsgrösse. Normalerweise sollten die Überwachungsmassnahmen linear zum Verdacht steigen. Doch das tun sie nicht.» Das neue Gesetz gebe dem Nachrichtendienst Mittel, die nicht einmal die Strafverfolgungsbehörde habe. Hier kontert Doris Fiala, Nationalrätin der FDP: «Es gibt eine klare Abgrenzung zwischen polizeilicher Repression und Nachrichtendienst-Prävention. Die Massnahmen sind angemessen und nichts Extremes.» Glättli argwöhnt, dass die Liberalen möglichst wenig Staat wollten, bei dieser Diskussion sich aber dafür aussprächen, dem Nachrichtendienst mehr Kompetenzen zu übertragen. Als Anwortet tut Fiala, ein für sie wichtiges Grundprinzip kund: «Ohne Sicherheit gibt es keine Freiheit. Ich bin der Meinung, dass Datenschutz nicht zu Täterschutz führen sollte.» Sie zeigt auf, dass wir in den Smartphone-Apps jeweils ohne zu zögern unsere Daten offenlegen, deswegen sei sie in Bezug auf diese politische Debatte weder ängstlich noch aufgeregt, denn die Datenspeicherung sei strikt geregelt und wirke gezielt – von einer Massenüberwachung könne man nicht sprechen. «Anschläge nicht verhindert» Doch Glättli betont: «Für mich ist es ein Unterschied, ob ein Unternehmen oder der Staat meine Daten besitzt. Ausserdem ist gar nicht sicher, ob die neuen Kompetenzen des Nachrichtendiensts die Sicherheit überhaupt erhöhen würden.» Bei den europaweiten Anschlägen seien die Täter der Polizei meist bekannt gewesen und hätten die Anschläge dennoch verüben können. «Ich habe Angst, dass der Nachrichtendienst die Leute länger beobachten will und deshalb die Strafverfolgung erst später einsetzt. Für mich steht das Versprechen für mehr Sicherheit auf wackligen Beinen», sagt Glättli.
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