Liebe Mitglieder und Bergfreunde, * wieder einmal hat möglicherweise das bisher unbeständige Wetter dieses Sommers manch geplante Tour beeinträchtigt und wird es weiterhin wohl auch noch tun. Andererseits sind diejenigen, die ihre Planungen auf das Frühjahr oder den Herbst gelegt haben, häufig mit perfekten Verhältnissen belohnt. So kann ich nur hoffen, dass uns das Bergjahr 2016 trotz aller Einschränkungen doch noch schöne Bergfahrten, Wanderungen und Klettertouren bescheren wird. Das für die Saison 2016 angebotene Ausbildungsund Tourenprogramm ist in vollem Umfange angenommen und ausgebucht. Die Breite der Aktivitäten ist nur durch das große Engagement der aktiven Gruppenleiter möglich. Durch die Verlegung und Entwicklung von Kletteraktivitäten in heimische Regionen kommt auch ein wenig frischer Wind dorthin. Nun könnte man meinen, alles konzentriere sich in der Sektion nur auf das Klettern. Der feste Stamm der Wanderer ist auch regelmäßig auf unterschiedlich anspruchsvollen Touren und Wegen unterwegs; die Senioren wandern und radeln gemeinsam und die Gemütlichkeit kommt auch nicht zu kurz. Im Vergleich zu anderen Sektion kann die Sektion Hagen leider immer noch keine Jugend- und Familienarbeit anbieten, obwohl Eltern mit ihren Kindern und Jugendlichen in den erforderlichen Altersgruppen schon zahlreich hier bei uns Mitglieder sind. Und nur von dort können die nötigen Impulse für die etwaige Einrichtung derartiger Erlebnisgruppen kommen. Gerade das Hinführen von jungen Menschen zu Verständnis, die Natur als schützenswert zu erachten und als Basis für die naturverträgliche Ausübung der bergsportlichen Aktivitäten zu erkennen, kann in diesen Arbeitskreisen nachhaltig und erfolgreich vermittelt werden. Der Vorstand unterstützt mögliches Engagement und gewährt bei Bedarf finanzielle Unterstützung bei der Ausbildung in Lehrgangsform. Deshalb zum Schluss noch einmal die herzliche Bitte: Engagieren Sie sich für unsere Sektion und sind Sie bereit zur Übernahme von Verantwortung! Die Sektion bietet dank der bereits erfolgreich ehrenamtlich tätigen Mitglieder wirklich für jeden etwas; sie könnten jedoch weitere Unterstützung brauchen. Abschließend wünsche ich allen Mitgliedern und Freunden der Sektion für die Reiseplanungen im Herbst viel Erfolg, Bergfreude, gelungene Unternehmungen sowie gute Erholung. Und einen goldenen Herbst Ihr / euer Horst Bruß * Selbstverständlich ist darin die weibliche Form mit eingeschlossen! 1 Impressum Mitteilungsblatt der Sektion Hagen des Deutschen Alpenvereins e.V. Herausgeber: Sektion Hagen des DAV Postanschrift: Postfach 746, 58007 Hagen, Tel. 02331-33 21 15, Fax 02331-375 24 97, E-Mail: [email protected] Internet: www.alpenverein-hagen.de Geschäftsstelle: Öffnungszeiten: Bankverbindung: Goldbergstr. 12a, 58095 Hagen Montags 16.30 bis 18.30 Uhr Sparkasse Hagen, Konto-Nr.: 100 034 071, BLZ: 450 500 01 IBAN: DE14450500010100034071 Swift-Bic: WELADE3H Redaktion: Versand: Klaus Herrmann Winfried Oster, Rosita + Klaus Herrmann u.a. Redaktionsschluss für Heft Nr. 1/2017: 02.12.2016 Erscheinungsdatum: 01.01.2017 Die Redaktion behält sich vor, Beiträge zu kürzen und/oder für einen späteren Abdruck zu verwenden. Die mit Namen oder Signum des Verfassers bzw. der Verfasserin gekennzeichneten Beiträge stellen dessen bzw. deren persönliche Meinung dar. Druck: Druckerei P.Hartgen, Remscheid. Auflage 900 - Bezugspreis im Mitgliedsbeitrag enthalten, Einzelverkaufspreis 1,25 €. Nachdruck nur mit Quellenangabe gestattet. Erscheinungsdatum Heft 4-2016: 1. Oktober 2016 Inhalt Vorwort – Horst Bruß Impressum und Inhalt Kontaktliste Informationen zur Mitgliedschaft , Horst Bruß Veranstaltungsplan Monte Thysso, Helmut Schmutz Umzug – Neues Konto? Sechs Richtige, Reinhard Kusch / Klaus Herrmann Skitour im Schnalstal, Dominik Schröder Neue Klettergruppe geplant, HW Treppmann / Sebastian Mertens 60 Skitouren in den Ostalpen / Bergverlag Rother Mittenwalder Klettersteig u. die Abhängigkeit vom Wetter, Reinhard Kusch Hochtourenwoche in den Ötztaler Alpen 2016, Murali Jung Harzer Träume, Susanne Isfort Kölner Alpintag Senioren wandern in Mallnitz, Klaus Herrmann u.a. S S S S S S S S S S S S S S S S Layout: Klaus Herrmann Titelfoto: 30.08.2016, Senioren der Sektion wandern in Mallnitz, hier vor der Hagener Hütte. 2 1 2 3 4 5 8 10 11 14 18 21 22 26 30 34 35 Kontaktliste Ehrenvorsitzender Dr. Hans Kilian Stand: 10. September 2016 Ausbildungsreferent Andreas Römer Mobil: 0171 488 06 16 E-Mail: [email protected] Tel.:040.6828 4444 E-Mail: [email protected] Vorstand Touren- u. Klettergruppe Bernd Körfer Tel.: 02334/441 159, Mobil: 0163 8811 690 E-Mail: [email protected] 1. Vorsitzender Rainer Schubert Mobil: 0172 27 09 704 E-Mail: [email protected] Sportklettern Sebastian Mertens Mobil: 0176 211 784 12 E-Mail: [email protected] 2.Vorsitzender Horst Bruß Tel.: 02371 / 77 86 149, E-Mail: [email protected] Sonntagswanderer Margret Maus Tel.: 02331 / 836 29 Geschäftsführer (Mitgliederverwaltung) Helmut Schmutz Tel.: 02333 / 4249 E-Mail: [email protected] Senioren II - (Donnerstagswanderer) Inge Fischer Tel.: 02330 / 72 481 Büchereiverwaltung Heinrich Beyer Schatzmeisterin (Presse) Gudrun Schöneborn Tel.: 02334 / 1757, E-Mail: [email protected] Tel.: 02331/484 66 83, Mobil:0176 241 162 80, E-Mail: [email protected] Redaktion "DAV-HAGENalpin" + Homepage Klaus Herrmann Tel.02331 / 403 057, Mobil: 0157 731 706 25 E-Mail: [email protected] Beirat Hüttenreferent „Hagener Hütte“ in Mallnitz kommissarisch Stefan Zimmermann Tel.:089 / 632 031 33, Mobil: 0171 17 67 283 E-Mail: [email protected] Veranstaltungsplan Hans-Walter Peperkorn Mobil: 0157 332 701 14 E-Mail: [email protected] Wegewart im Arbeitsgebiet Mallnitz Stephan Venus Tel.: 02373 / 178 17 89 E-Mail: [email protected] Hüttenwart „Hagener Hütte“ in Willingen Rudolf Horstmann Tel.:05632 / 96 88 23 E-Mail: [email protected] Naturschutzreferent Michael Mauren Tel.: 02331 / 43 459 E-Mail: [email protected] 3 Informationen zur Mitgliedschaft WICHTIG Es besteht Dringlichkeit darauf hinzuweisen, uns Änderungen von Adressen und Bankverbindungen zeitnah mitzuteilen, damit die bei der Sektion geführten Mitgliederdaten aktuell erhalten bleiben. Leider erreichen uns diese wichtigen Informationen oftmals verspätet oder gar erst durch eigene Nachforschung. Sie sichern sich so den verzugslosen Bezug der Zeitschriften „PANORAMA“ und „HAGEN-alpin“, wie auch die Zustellung des DAV-Ausweises. Der Versand erfolgt in der zweiten Februarhälfte direkt von der Zentraldruckerei in München. Die Jahresbeiträge werden immer am Jahresbeginn abgerufen, sofern hierfür Ermächtigungen erteilt worden sind. Ansonsten müssen eigene Überweisungen bis zum 31. Januar getätigt sein. Der Bankeinzug erfolgt mit Angabe der SEPA-Gläubiger-Identifikationsnummer: DE32ZZZZ 00001020706 und der/den Mitgliedsnummer(n). Erfolglose Beitragsabrufe wegen unzureichender finanzieller Deckung oder falscher Kontodaten bzw. Kontolöschungen verursachen zusätzliche Bankund Verwaltungskosten (und zusätzlichen Zeitbedarf für die Nachsteuerung), die bis zu 6,00 Euro betragen können. Diese Kosten müssen wir künftig den Mitgliedern in Rechnung stellen. Alle Kontoänderungen, die bis zum 31. Oktober 2016 noch der Mitgliederverwaltung vorgelegt werden, können für den Beitragseinzug 2017 – noch kostensparend – erfasst werden. Wir bitten um Beachtung! Die Gültigkeit der Mitgliedsausweise 2016 endet erst am 28.02.2017; gilt für alle Mitglieder, die ihre Mitgliedschaft fortführen! Bei einer Kündigung zum 31.12.2016 endet die Mitgliedschaft schon am Jahresende; zu diesem Termin erlischt auch der ASS-Versicherungsschutz. Kündigungen der Mitgliedschaft müssen satzungsmäßig drei Monate vor Jahresende (bis 30. September) schriftlich in der Geschäftsstelle vorliegen; es werden Kündigungsbestätigungen erteilt. 4 Veranstaltungen Überblick: Wanderungen und Klettertreffs Der folgende Veranstaltungsplan enthält zunächst eine Übersicht über die Wanderungen und Klettertreffs, die von den verschiedenen Gruppen in der Sektion angeboten werden. Der darauf folgende Teil enthält nähere Angaben zu diesen Veranstaltungen, wie auch Hinweise auf weitere nicht regelmäßig stattfindende Unternehmungen, z. B. Gruppenfahrten. Die Gruppen und ihre regelmäßig stattfindenden Veranstaltungen sind: Die Seniorengruppe S2, mit Wanderungen von ca.15 km, immer donnerstags, gemäß Veranstaltungsplan. Info: Inge Fischer , Tel. 02330/72481, Die Sonntagswanderer legen auf ihren Tageswanderungen mit Rucksackverpflegung zwischen 15 km und 22 km zurück. An den Sonntagen ohne festgelegte Wanderführung verabreden sich die DAV-Freunde gern samstags zuvor zu Touren aus dem Repertoire der Mitglieder. Info: Sigrid Kroll, Tel.: 02330/3263 + Udo Schmelter, Tel.: 02304/ 89478 Wenn Zeiten angegeben werden, so sind dies reine Gehzeiten. Pausen und Einkehren kann diese Angaben erheblich verlängern. Nähere Informationen zu allen Wanderungen enthält der folgende Veranstaltungsplan und weitere Angaben geben auch die jeweiligen Wanderführer bzw. Wanderführerinnen. Deren Telefonnummern finden Sie am Ende des Veranstaltungsplanes. Jedes Sektionsmitglied kann selbstverständlich an jeder Wanderung teilnehmen, auch Gäste sind willkommen. Wöchentliches Klettertraining der Sportkletterer und Sportkletterinnen. Montags ab 17.00 Uhr im Bergwerk Dortmund-Huckarde mit: Bernd Körfer, siehe Kontaktliste. Während der Schulferien und Feiertage in NRW findet kein (offizielles) Klettertraining statt. Ausfahrten in die Klettergebiete der näheren und weiteren Umgebung werden während der Treffs abgesprochen. Wanderplan / Veranstaltungen PT steht für: Parkplatz Tondernstraße, noch genauer: Bushaltestelle Tondernstraße. Dort ist Treffpunkt der S2-Wanderer, gegenüber dem Speiselokal „Zum Würzburger“ an der Feithstraße. PHS steht für: Parkplatz Hoch-Schule, hier treffen sich die Sonntagswanderer. Gegenüber der Fachhochschule, Ecke Feithstraße / Berchumer Straße. 5 Oktober 2016 Do. 06.10. Do. 13.10. So. 16.10. Do. 20.10. So. 23.10. Do. 27.10. So. 30.10. Wanderung ins Blaue, ca. 15 km PT 9.00 Uhr, Leitung: Paul Müller Unterwegs zwischen Ergste u. Humpertturm, ca. 15 km PT 9.00 Uhr, Leitung: Rolf Cremer Wanderung mit Elke Lenski, ca. 4 – 5 Std. PHS 9.00 Uhr, (Anm.erb.) Auf dem Neanderlandsteig, ca. 15 km, PT 9.00 Uhr, Leitung: Rainer Arnold (Start: Ghf. Blume) Wanderstart vom Pp. der Luisenhütte, ca. 5. Std. PHS 9.00.Uhr, Leitung: Udo Schmelter, (Anm.erb.) Wanderung im Einzugsgebiet von Hagen, ca. 15.km PT 9.00 Uhr, Leitung: Mechtild Mavridis Herbsttour mit Johanna Andre, ca. 4 – 5 Std. PHS 9.00.Uhr, (Anm.erb.) November 2016 Ab 03.11 Do. 03.11. treffen sich die Donnerstagswanderer um 9.30 Uhr Durch den Iserlohner Wald, ca. 15 km PT 9.30 Uhr, Leitung: Erika Salzmann Do. 10.11. Der Handwerkerweg von Voerde aus, ca.15 km PT 9.30 Uhr, Leitung: Wolfgang Schröder So. 13.11. Wanderung im Bereich Menden, ca. 4 – 5 Std. PHS 9.00.Uhr, Leitung: Gerd Hengst (Anm.erb.) Do. 17.11. Von und zur „Hölzernen Klinke“, ca. 15 km PT 9.30 Uhr, Leitung: H. u. G. Gabor So. 20.11. Winterwanderung mit Udo Schmelter, ca. 5 Std. PHS 9.00.Uhr, (Anm.erb.) Do. 24.11. Startpunkt „Am Schälk“, ca. 15 km PT 9.30 Uhr, Leitung: Reinhard Kusch Fr. 25.11. Gemeinsames Gänseessen der Sonntagswanderfreunde im Landgasthof Staplack um 18.00 Uhr. Anm. bei M. Maus Fr. 25.11. Letzte Abgabe der Wandervorschläge für das 1. Quartal 2017. Wir bitten alle Wanderleiter-/innen ihre Vorschläge mit den Wanderreferenten rechtzeitig abzusprechen und freuen uns auf eine rege Beteiligung, da nur so ein umfängliches und abwechslungsreiches Programm angeboten werden kann. Herzlich willkommen sind auch Wanderer, die bisher noch keine Tour geführt haben und gerne einmal eine Wanderung vorbereiten und führen wollen. So. 27.11. Wandervariationen im oberen Volmetal, ca. 4 – 5 Std. PHS 9.00.Uhr, Leitung: Klaus Lietz (Anm.erb.) 6 Dezember 2016 Do. 01.12. So. 04.12. Do. 08.12 Do. 15.12. Vom Lägertal nach Frönsberg, ca. 15 km PT 9.30 Uhr, Leitung: Margret Maus Letzte Wanderung des Jahres mit Margret Maus, ca. 4,5 Std. PHS 9.00 Uhr, (Anmeldung erbeten). Abwandern mit Inge Fischer, PHS 12.30 Uhr 15.00 Uhr gemeinsames Kaffeetrinken mit allen interessierten DAV-Freunden im Haus Hassley. Herzlich willkommen! Unterwegs im Umkreis von Wengern, ca. 15 km PT 9.30 Uhr, Leitung: Elke Löser Jahresabschlusswanderung u. Adventsfeier, 10 km 10.00 Uhr am Pp Anglerheim in Herdecke, Anmeldung u. Ansprechpartner Inge Fischer Vorschau Do. 12.01. Start in die neue Wandersaison 2017 Ihre Ansprechpartner für die Wanderungen und Veranstaltungen Andre Johanna Arnold, Rainer Bärenfänger, Günter Cremer, Rolf Dix, Sinnika Dürrmeier, Thomas Eggemann, Renate Flaßnöcker, Barbara Fischer, Inge Gabor, Hildegard + Georg Hackbarth, Fabian Hengst, Gerd Herrmann, Klaus Kittel, Margrit Körfer, Bernd Krämer, Mija Krause, Christa + Alfred Kroll, Sigrid Kusch, Reinhard Langer, Margarete, Lenski, Elke 02331-60463 Lietz, Klaus 02355-3642 Löser, Elke 02332-50090 Mauren, Michael 02331-4345 Mavridis, Mechtild 02331-586910 Maus, Margret 02331-83629 Morhenne, Siegfried 02338-745 Müller, Paul 02330-4176 Ollech, Ingrid 02332-61615 Peperkorn, Hans-Walter 02331-73354 Rath, Ursula 02331-332083 Römer, Andreas 02334-818100 Salzmann, Erika 02371-60559 Schausten, Käthe + Winfr.02304-72582 Schmelter, Regina + Udo 02304-89478 Schröder, Wolfgang 02331-52688 Vogel, Dietger 02975-8751 Wassalowski, Gerd 02305-978454 Wiesner, Christel 02331-51670 Winkler, Christa + Heiner 02330-2611 02338-2293 0209-591449 02374-4953 02331-3753 969 02331-340 91 71 0160 857 6622 02331-406624 02330-13584 02330-72481 02330-72780 0157 30891920 02373-964017 02331-403057 02378-1701 0163 8811 02331-882812 02331-589227 02330-3263 02334-42497 02335-61060 7 Monte Thysso Bericht vom Klettersteigkurs mit Andreas Römer am 4. Juni 2016 Wer weiß, wo der Monte Thysso liegt? Nun, er ragt neben der niedrigstgelegenen Berghütte des Alpenvereins auf. Gerade mal 35 Meter über dem Meeresspiegel liegt die Nordparkhütte mitten im Landschaftspark Duisburg-Nord. Dort wurde ein stillgelegtes Hüttenwerk in eine Sport- und Freizeitanlage umgewandelt. Aus dem ehemaligen Erzlagerbunker ist nun eine alpine Kletteranlage geworden. Im Gegensatz zu den meisten Alpengipfeln ist der Monte Thysso auch mit der Straßenbahn erreichbar. So war es für mich kein Problem, mit öffentlichen Verkehrsmitteln dorthin anzureisen. Am Eingang des Landschaftsparks traf ich auf Beate, Jürgen, Volker, Viviana und Andreas, unseren Kursleiter. Zusammen marschierten wir zum Fuß des Bergmassivs. Schwarz und senkrecht ragten die Wände der ehemaligen Erzbunker in den Himmel. Ehrfürchtig schaute ich hoch. Ein Drahtseil führte nach oben, an manchen Stellen waren Eisenbügel und Stahlstifte zu sehen. Eine Leiter versprach zumindest an einer Stelle sicheren Halt. Da sollte – oder wollte? - ich Zunächst führte uns Andreas in die Grundlagen der Begehung von Klettersteigen ein. Aus seiner dicken Tasche packte er die nötige Ausrüstung aus: Für jeden einen Klettergurt, ein Klettersteigset und einen Helm. Nachdem wir diese angelegt hatten, sahen wir wie richtige Bergsteiger aus. Andreas erklärte uns, wie wir damit umzugehen hätten. Das Klettersteigset ist wichtig zur Selbstsicherung. Doch diese Aufgabe kann es nur erfüllen, wenn mindestens einer der beiden Karabiner im Drahtseil eingeklinkt ist. Klingt sehr logisch. Dann gab es für jeden eine Bandschlinge, in die ein Karabiner geknotet war. „Das ist die dritte Hand“, klärte uns Andreas auf. „Eingebunden in den Gurt, könnt ihr euch mit ihr ans Drahtseil hängen und habt die beiden anderen Hände frei.“ An einem kurzen Übungsklettersteig, einem waagrecht an der Wand verlaufenden Drahtseil in etwa zwei Meter Höhe, probierten wir das Gehörte aus. Also, Karabiner ins Seil einhängen, das Seil mit beiden Armen packen und dann mit den Füßen die Wand queren. Ging erst mal ganz gut. Doch dann kam die erste Seilbefestigung. Sie verhindert dummerweise das Weiterschieben der Karabiner. Also, rechten Karabiner aus- und wieder einhängen, dasselbe mit dem linken Karabiner. Festhalten kann man sich dabei nur mit einer Hand. Kostet, wenn man das mehrmals macht, ganz schön Kraft. Doch wozu gibt es die dritte Hand? Ich hänge die Bandschlinge mit dem Karabiner ins Seil und versuche, beide Hände vom Seil zu nehmen. Hält das? Vorsichtig löse ich erst eine Hand, dann die andere vom Seil. Tatsächlich, es hält, ich sitze im Klettergurt und habe beide Hände frei. Anschließend besteigen wir den Monte Thysso. Ein wenig Dolomitenfeeling kommt bei mir auf, als ich den Einstieg der Via Ferrata hochklettere. Das Ein- und Ausklinken der Karabiner geht schon fast automatisch. Ich muss nur aufpassen, 8 dass ich dem Voraussteigenden nicht zu nahe komme. Und keinem auf die Finger trete. Über eine Leiter erreiche ich den Grat. Endlich freie Sicht nach allen Seiten. Da könnte ich doch ein Foto machen. Wozu habe ich mein Handy dabei? Ich suche eine interessante Perspektive. Da höre ich Andreas. „Helmut, was ist mit deiner Selbstsicherung?“ Schnell hake ich beide Karabiner wieder ins Seil und bin verblüfft, wie schnell ich eine so logische Regel vergessen kann. Jetzt folgt eine lange Querung der Wand. Knapp unter dem Grat, nur Luft unter dem Körper. Es gibt keine Eisenstifte für die Füße in der Wand. Nur die Arme, die fest das Drahtseil umgreifen und die Reibung der Schuhsohlen geben Halt. Nachdem wir diese schwierige Passage hinter uns gebracht haben, kann uns auch die Seilbrücke, die in 25 Meter Höhe den ehemaligen Erzbunker überquert, nicht schrecken. Dann geht es wieder abwärts und schließlich erreichen wir über eine Leiter das Gipfelkreuz. Der Abstieg über die Mauerkante erforderte noch einmal volle Konzentration. Nach der Mittagspause erfahren wir, wie wir uns mit einem Seil am Klettersteig sichern können. Andreas zeigt uns einige Knoten. Mit dem Halbmastwurf können wir den Partner am Seil ablassen. Das üben wir erst mal in geringer Höhe über dem Boden. Dann wird es ernst. Aus 25 Meter Höhe darf jeder mal den Partner ablassen und anschließend sich selbst dem Seil und Partner anvertrauen. Es kostet mich schon einige Überwindung, als ich mich einfach ins Seil hänge. Doch ich merkte rasch, dass ich von oben gut gesichert wurde. Ich musste nur die Füße an den Fels, der hier aus festem Beton bestand, drücken. Dann konnte ich einfach senkrecht die Wand hinunterlaufen. Mit dieser Aktion war der Klettersteigkurs zu Ende. Leider, muss ich sagen. Denn er hat mir nicht nur Spaß gemacht. Sondern er hat mir auch die Erfahrung geschenkt, dass sich die Grenzen, die die Schwerkraft setzt, verschieben lassen. Dazu haben auch die Gruppe und vor allem der Kursleiter beigetragen. Wir haben gelernt, wie man sich sicher auf einem Klettersteig bewegt. Wir haben Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten bekommen und das Gespür für die eigenen Grenzen weiterentwickelt. Auch dies ist wichtig, wenn man in den Bergen unterwegs ist. Am Eingang verabschiedeten wir uns. Tschüss und ein herzliches Dankeschön an Andreas, unserem Kursleiter. Dann gingen die einen zum Parkplatz und ich lief zur Straßenbahnhaltestelle. Helmut Schmutz Bilder zum Lehrgang auf der dritten Umschlagseite 9 Umzug ? Neues Konto ? Helfen Sie, sich und uns Geld zu sparen! Haben wir die richtigen Angaben zu ihrem Geldinstitut? Damit für Sie keine unnötigen Gebühren entstehen, bitten wir Sie, Änderungen umgehend der Geschäftsstelle der DAV-Sektion Hagen mitzuteilen. Änderungsmitteilung Mitgliedsnummer : .................................. Name : ......................................................... Vorname : .............................................. Alte Adresse: Straße, Haus-Nr.: .......................…………………………............................................... PLZ, Ort : ...…………………………………..................................................................... Neue Adresse: Straße, Haus-Nr.: ......................................................................................…………….. PLZ, Ort : …………………………………………….......................................................... Neue Bankverbindung: Kontoinhaber : .............................................. IBAN : .................................................... Kreditinstitut : ............................................... BIC : ....................................................... Soll die Änderung für weitere Familienmitglieder gelten? Wenn ja, bitte Namen angeben : ……………………......................................::: ........................................................................................................................:: Ort, Datum Unterschrift 10 Juli 2016 Mo. 04.07. – Fr. 08.07.16 Zur Hagener Hütte (Ettelshütte) in Willingen Ansprechpartner: Klaus Herrmann Do. 07.07.16 Wir wandern in Willingen mit Reinhard Kusch. Mit anschließendem Grillen und gemütlichem Beisammensein auf unserer Hütte. Sechs fanden sich zu einer kurzen Wanderwoche auf der Hagener Hütte in Willingen, aufgrund ihrer Lage auf dem Ettelsberg auch Ettelshütte: Elke, Mechtild, Sinnika, Paul, Rosita und ich. Nach Übernahme der Hütte mit dem obligatorischen Anzünden des Herdfeuers, dem „sich einrichten“ mit der Folge chaotischer Unordnung und dem Inspizieren unserer „Ferienanlage“ ließen wir keine Zeit verstreichen, mit dem eigentlichen Zweck unseres Aufenthaltes zu beginnen. Erstes Ziel war der Hochheideturm und seine nähere Umgebung: Der Kinderspielplatz mit seinem Trampolin ermöglichte auch ansonsten ernsthaften Seniorinnen eine lustige Hopserei, während dessen sich Paul bequem in der Hängematte räkelte. Mich trieb es langsam zur Hütte, aber die war noch nicht angesagt und so fanden wir uns nach einer guten Stunde an der Großen Grube wieder, auf dem gleichen Weg ging es zurück in unser immer noch warmes Domizil. Die abendlichen Mahlzeiten gehörten auf jeden Fall zu den Höhepunkten der Tage. Es ist kaum wiederzugeben, was aus unscheinbaren Rucksäcken ans neue HüttenLED-Licht gezaubert wurde: Für diese Zaubereien verteile ich im Nachhinein noch 5 Sterne, auch die anspruchsvollsten Gourmets unter uns rollten sich danach zufrieden und glücklich in ihre Schlafsäcke. Trotz mäßiger Wettervorhersagen ließ sich während dieser Tage die Sonne immer wieder blicken und trug ihren Teil zur guten Stimmung bei. Gleich am ersten Tag führte ich die Gruppe, mehr schlecht als recht, nach Titmaringhausen, erschreckend tief im Tal gelegen, wo wir aber in einem netten Gasthof dinnierten und uns für den wahrlich langen Aufstieg die nötigen Reserven einverleibten. Der Rückweg führte durch das romantische Strycktal bis zur Mühlenkopfschanze, mit deren Standseilbahn wir uns bis zu ihrem Anlaufturm hoch ziehen ließen und den Weg nach Hause, was einem die Hütte schnell wird, zügig 11 angingen. Ermattet, zufrieden, aber auch erwartungsfroh fanden wir uns, wie schon beschrieben, an der abendlichen Tafel zum letzten Highlight des Tages ein. Am Mittwoch gaben uns Hüttenwart Rudolf Horstmann und seine Frau Helga auf attraktiven Wegen durch den Willinger Forst die Ehre. Das Ziel, die neue Graf Stolberg Hütte, bot uns Gelegenheit zu ausgiebiger Rast in gepflegtem, alpenländischem Ambiente. Vorbei an der in der Nähe gelegenen Diemelquelle wanderten wir, von Helga und Rudolf bestens über lokale Interna und Kuriositäten unterhalten, über die Biathlon-Arena zurück in das schon vom Vortag bekannte Stryktal, in dem diese Wanderung dann auch endete und wir uns noch einmal bei unseren Wanderführern für eine interessante Wanderung bedankten. Hier trennte sich aber auch die Gruppe: Einige von uns gingen ins Städtchen, die anderen begannen mit dem langen Aufstieg zur Hütte, vorbei an den verlockenden, zumindest für Sinnika unwiderstehlichen Waldbeeren des Ettelsberges. Sinnika verschmolz förmlich mit den Waldbeerbüschen, zeitweise ward sie gar nicht mehr gesehen, um dann als unsere „Waldbeerkönigin“ glückstrahlend ihre beträchtliche Ernte zu präsentieren. Beim abendlichen Dinner besprachen wir den Ablauf des nächsten Tages, hatten sich doch lt. Veranstaltungsplan die Donnerstagswanderer angesagt. Ein weiterer, von uns allen freudig erwarteter Wandertermin wollte gut vorbereitet sein. Als Wanderführer für die auch S2 genannte Donnerstagswandergruppe schreibt Reinhard Kusch: „Unsere Wanderung begann am Parkplatz “Zum Wilddieb“ in Willingen, wo wir uns nach der Anfahrt mit Teilnehmern an den Hüttentagen und weiteren Mitgliedern, die in Willingen übernachtet hatten, trafen. Zunächst ging unsere Gruppe auf einem schmalen Pfad durch den Wald und dann über Wiesen zur Talstation der Gondelbahn. Hier trafen wir noch Margrit, die mit der Bahn angereist war. Gemeinsam wanderten wir dann auf dem Uplandsteig in großem Bogen um das Skigebiet Ritzenhagen aufwärts zum Richtplatz und weiter zum Langenberg. Über weite Strecken bildet der Weg dabei die Landesgrenze zwischen NRW und Hessen, dokumentiert durch alte Grenzsteine. Da die Fernsicht im Hochwald doch sehr eingeschränkt ist, besuchten wir unterwegs noch einen schönen Aussichtspunkt, abseits auf einer kleinen Lichtung am Hang gelegen. Auf dem höchsten Berg von NRW legten wir unsere Mittagspause ein, um dann über den Oberen Burbecker Platz zum Naturschutzgebiet Neuer Hagen zu marschieren. Das Naturschutzgebiet durchquerten wir auf dem mittleren Weg, konnten hier nicht nur 12 die Heidelandschaft betrachten, sondern auch die Fernsicht genießen und wanderten vorbei an der Hoppeckequelle zur Unterstandshütte Am Streit. Von dort ging es auf dem breiten Forstweg, auf dem sich im Winter die Skilangläufer tummeln, über Lütteke Feld zur Großen Grube. Auf dem Weg zum Ettelsberg machten wir noch den kleinen Abstecher über den Kyrill-Pfad, wo die Zeugnisse der Verwüstungen durch den Orkan langsam von der Vegetation überdeckt werden. Über den Gipfel mit prächtiger Aussicht und dann abwärts erreichten wir die Ettelshütte, wo wir gastfreundlich begrüßt wurden.“ Rosita, Paul und ich hatten die Zeit genutzt, gut 20, aufgrund herrlichstem Sommerwetters erschöpften, aber erwartungsfrohen Wanderern Biergartenatmosphäre zu vermitteln. Würstchen vom Grill war unser kulinarisches Angebot und ihr reißender Absatz bestätigte unser gastronomisches Gespür. Selbst der uns noch einmal besuchende Hüttenwart Rudolf und seine Frau Helga ließen sich von der guten Stimmung des von der Sektion gesponserten, fröhlichen Beisammenseins einfangen, wie aber auch alle anwesenden Senioren ob dieser Geste sehr beeindruckt waren und sich an dieser Stelle herzlich bedanken. Feste sollten beendet werden, wenn sie am schönsten sind – das war leider in diesem Fall eigentlich zu früh, doch eine lange Rückfahrt zwang zu einem zeitigen Ende des erinnerungswürdigen Tages. Schnell räumten wir zurückgebliebenen die Hütte wieder her und nach einer Stunde hatten wir immerhin noch die Erinnerung. Paul in froher Erwartung unserer Gäste Ein letzter Abend, ein letztes Glas, die letzte Nacht – Frühstück am Morgen. Routine nach wenigen Tagen, besenrein die Hütte, Aufbruch und Abstieg. Macht’s gut, ihr Lieben, wir seh’n uns. Es war schön mit euch! klausherrmann 13 Skitour im Schnalstal Früh morgens sind wir mit den ersten Sesseln von Kurzras aus zum Teufelseck auf 3000m hochgefahren. Zu dieser Zeit ist der Skibetrieb noch ruhig. Ich habe diese Tour schon mehrmals mit unterschiedlicher Begleitung gemacht. Bei der Tour im letzten April hat mich meine Tochter begleitet. An der Bergstation werden die Felle angelegt und der Anorak im Rucksack verstaut, weil die ersten Höhenmeter relativ windgeschützt das erste Wasser aus den Poren der Haut pressen wird. Dann geht es los. Sobald man sich einige hundert Meter von der Skipiste entfernt hat, begleitet einen nur noch das gleichmäßige Summen der Felle im Schnee. Es überkommt mich das wohlige Gefühl, eins mit der Natur und dem Schnee zu sein. Der übermäßige Sauerstoffzufluss beflügelt auch die Gedanken durch endogene körpereigene Drogenproduktion, bis das Glücksgefühl irgendwann der Qual durch die körperliche Belastung weicht. Ein Zufall hat mich zu Skitouren gebracht, als ein Freund einfach fragte, ob ich nicht mal mit auf Skitour gehen möchte. Seitdem hat es mich gepackt. Ich gehe gerne zum Wandern in die Berge, aber auch gerne Skilaufen. Am liebsten mache ich beides zusammen. Es gibt nichts Größeres auf den Tourenbrettern als in ein unverspurtes Gelände zu fahren. Aber zurück zur Tour: Bevor man den Hintereisgletscher erreicht, muss man über ein paar Köpfe auf etwa 3200m Höhe gehen. Der Übergang ist in der Regel unkompliziert, wenn genug Schnee liegt. Die Schneesituation ist auch für eine genüssliche Abfahrt auf dem Hintereisgletscher entscheidend, der sich von der Weißkugel hinunter bis in Höhe der Hochjoch-Hospiz Hütte auf 2500 m schlängelt, von wo aus sich über Tag dann auch Tourengänger mit guter Kondition in Richtung Weißkugel gesellen. Die Skiroute zieht sich dann endlos hinauf über den Hintereisgletscher vorbei an 14 Gletscherspalten und wird am Ende etwas steiler, ist aber noch bequem zu gehen. Dennoch merke ich die Kilometer mit ständiger Steigung, woraufhin der Körper mit einer wohligen Mattigkeit antwortet. Dieses Jahr brannte die Sonne nicht so unbarmherzig wie schon mal in vorangegangenen Jahren, so dass dieser Teil des Aufstiegs sehr angenehm verlief. Die Spaltengefahr ist auch überschaubar, so dass diese Tour auch von professionellen Tourengängern ohne Seil vorgenommen wird. Ich kenne den Weg mittlerweile recht gut, so dass ich einer Wolke nicht aus dem Wege gehe. Allerdings ist es dann schon unheimlich, im völligen Whiteout zu stehen und sich nur noch an den Spuren anderer zu orientieren. Auf dem Rückweg kann der Nebel dann schon unangenehmer werden, wenn man den Einstieg zum Überqueren der Köpfe nicht mehr findet. Man steht auf dem Gletscher und weiß nicht mehr, wo es rauf und wo es runter geht. Aber daran denke ich noch nicht beim Aufstieg. Glücklicherweise ist uns diese Erfahrung bei der Tour im April erspart geblieben. Am Ende des ersten steileren Aufstiegs erreichen wir in etwa 3400 m Höhe einen wunderschönen Serac am Sattel, der den Blick plötzlich nach Nordwesten öffnet. Das ist ein Punkt, der zur Pause einlädt, um die Natur in sich aufzusaugen. Bis dahin ist die Tour eine reine Genusstour ohne besondere Anstrengung, obwohl die Höhe nicht zu unterschätzen ist. Der Luftdruck beträgt nur noch 70% des Drucks auf Normalnull. Also führt jeder Atemzug dem Körper auch nur noch 70% Sauerstoff zu, wenn der Körper eigentlich nach der doppelten Menge verlangt. Nach einem Schluck aus der Flasche und einem kleinen Snack geht es weiter in die steile Flanke der Weißkugel. Hier ist die Schneesituation wiederum entscheidend und kann den Aufstieg zu einem anstrengenden Erlebnis werden lassen. Im oberen Teil des Steilhangs verlangen die Spitzkehren einige Akrobatik, was mir nicht immer leicht fällt. Jetzt ist auch der Zeitpunkt gekommen, dass ich mitunter stehen bleibe und den Muskeln Zeit gebe, wieder genügend Sauerstoff aufzunehmen. Damit bin ich aber nicht alleine. Immerhin hat mich keiner bis dahin überholt. Dann öffnet sich das Gelände auf etwa 3500m Höhe und die Skiroute führt über einen breiten Rücken mit mäßigem Anstiegswinkel. Der Rücken wird schließlich immer schmaler und endet vor einem Steinhügel namens Weißkugel. Der letzte Steinhügel von 30 m Aufbau kann dann nicht mehr mit Ski befahren werden. Hier trennen sich die reinen Tourengeher und die Bergsteiger. Ich bleibe auf dem obersten Schneefeld mit meiner Tochter. Wenn ich mich umsehe, machen es mir die meisten Tourengeher gleich. Jetzt ahne ich auch, warum ich am Steilhang nicht überholt wurde. Die meisten Tourengänger sind zwar nicht ganz so alt wie ich, aber über das jugendlich Ungestüme hinaus. Für mich war der Aussichtspunkt Weißkugel wieder ein Erlebnis 15 wie so oft schon zuvor, ohne dass ich mit den Skischuhen das Risiko eingehe, über die Felsen auf den Gipfel zu gehen. Nachdem ich auch hier die Aussicht und die grandiose Natur mit Blick vom Ortler im Süden bis weit nach Westen über die Viertausender der Schweiz und nach Osten über die Wildspitze hinaus aufgesogen und Kraft für den Abschwung gesammelt habe, geht es den Steilhang zurück bergab. Die Mittagssonne lässt dabei aber nicht unbedingt ein Vergnügen aufkommen, gibt einem aber das Gefühl, Herr auch bei den schwierigen Passagen über die eigenen Ski, den Schnee und den Berg zu bleiben. Im Vergleich zu den Bergwanderungen kann ich bei den Skitouren den Berg hinunter rauschen oder gleiten und muss nicht mühsam absteigen. Das schont die Knie und alle anderen Gelenke, was ich im fortgeschrittenen Alter sehr wohl zu schätzen weiß. Am Serac steht man dann vor der Wahl durch das Steinschlagtal oder über die Aufstiegsroute zurück zu fahren. Während die Route durch das Steinschlagtal direkt in Kurzras endet und ohne das lästige Auf- und Ablegen der Felle möglich ist, erfordert die Aufstiegsroute wieder den Gegenanstieg vom Hintereisgletscher zu den Köpfen oberhalb des Teufelsecks. -In diesem Jahr war aufgrund des Schneemangels nicht daran zu denken, durch das Steinschlagtal zu 16 fahren.- Bis dahin gibt es aber auf dem Hintereisgletscher je nach Schneelage, insbesondere in den Schattenbereichen noch einige schöne Schneefelder zu überqueren, auf denen man seine Tiefschneetechnik zeigen und verbessern kann. Das war jedoch dieses Jahr nicht möglich, lag doch dort so wenig Schnee, wie ich es zuvor noch nie erlebt habe. Nach dem Gegenanstieg vom Hintereisgletscher auf die Köpfe sieht man wieder das Schnalstaler Skigebiet, hat aber, bevor man die Pisten erreicht, noch eine schöne Hangabfahrt. Zuvor stehe ich jedoch nochmals minutenlang und ergötze mich an der Bergwelt, um zugleich die nächste Tour auf der gegenüberliegenden Seite des Hochjochgletschers am Finail zu planen. Der Blick gleitet dabei über die Schöne Aussicht Hütte, den Hochjochgletscher und Grawand. Die Finailtour bietet einen Abstecher zur Ötzifundstelle, die wir in den Vorjahren bereits mehrfach besucht haben. Selbst Ostern findet man dort trotz Sonne noch pulvrige Nordhänge. Nach einer Skitour ist eben immer vor der nächsten Tour. Hätte man mir vor 20 Jahren gesagt, dass ich beim Skitourengehen eine solche Faszination empfinden würde, hätte ich das aufgrund der damit verbundenen Gefahren sicher als Blödsinn abgetan. Aber Gefahren können minimiert werden, wenn man grundsätzliche Regeln berücksichtigt. Dann wird jede Skitour ein Genuß. Dominik Schröder 17 Neue Klettergruppe geplant Ich bin Hans-Werner Treppmann. Ich bin 62 Jahre alt. Beruflich bin ich im IT-Bereich tätig mit den Schwerpunkten Netzwerkadministration und Ausbildung von Fachinformatikern. Ich bin verheiratet mit Martina, wir haben 3 erwachsene Kinder und 4 Enkelkinder. Zuerst möchte ich meinen ehrenamtlichen Hintergrund aufzeigen. In der Freien evangelischen Gemeinde (FeG Hagen) biete ich schon seit über 30 Jahren Programm für Kinder von 6 bis 12 Jahren an. Diese Gruppe wird Jungschar genannt und hat zum Inhalt Sport, Spiel, Spannung und biblische Geschichten. Zusätzlich bin sich seit vielen Jahren mit in der Gemeindeleitung tätig. Für das Freizeitenwerk "Aufwind-Freizeiten" leite ich mit meiner Frau seit über 10 Jahren Familienfreizeiten in Südtirol. Neben verschiedenen Programmangeboten sind familiengerechte Tageswanderungen und Schnupperklettern im Angebot. Mich haben über die vielen Jahre die Erlebnispädagogik und die Pfadfindertechnik fasziniert. Seilbahnbau, Seilbrückenbau und Abseilen, aber auch Karte und Kompass, sowie fliegende Bauten erstellen und Geländespiele konzipieren waren für mich sehr interessante Dinge. Bei allen Angeboten und Unternehmungen ist mir wichtig, dass die Teilnehmer, Kinder und Erwachsene, Spaß haben und alles sicher durchgeführt werden kann. Zum Klettern kam ich vom Schnupperklettern aus den Freizeiten. Dort hatte ich bisher nur gesichert. Der Start war ein Top-Rope-Kurs vor gut 3 Jahren. Schnell entwickelte sich die Leidenschaft zum Klettern. Es folgten ein Vorstiegskurs und der Kurs "Von der Halle an den Fels". Ich bin für die Ausbildung zum Kletterbetreuer angemeldet. In der ersten Herbstferienwoche findet der statt. Meine Vorstellung für ein weiteres Kletterangebot ist natürlich die allgemeine Kletterbetreuung, aber auch das gemeinsame Verbessern der Klettertechnik und das gemeinsame Suchen nach Herausforderungen, sowie der gegenseitigen Unterstützung, diese auch zu bewältigen. …und mein Name ist Sebastian Mertens, die meisten nennen mich aber Basti. Ich stamme aus Niedersachsen, bin 33 Jahre alt und vor etwa 12 Jahren eher unfreiwillig ans Klettern gekommen, weil eine Freundin sich nicht allein zur Braunschweiger Uni-Klettergruppe getraut hat. Resultat: ihr war’s zu anstrengend, doch ich war Feuer und Flamme 18 Seither habe ich einige Kurse besucht und viel Sportkletter-Erfahrung an Plastik und Fels gesammelt, mich in verwandten Disziplinen wie Bouldern, Mehrseillängen, Klettersteigen und Steileisklettern versucht und einen Kurs zum Kletterbetreuer gemacht. Ein Paar von euch kennen mich auch bereits aus den Sicherungskursen (zum Toprope- und Vorstiegsschein). In letzter Zeit reicht’s leider nur für leichte Plaisir-Routen, aber das soll sich jetzt ändern! Beruflich bin ich ebenfalls viel in der Natur unterwegs, denn als Bildungsreferent bei einem großen Pfadfinderverband mache ich in einem Teil meiner Arbeitszeit all das für Geld, was Hans-Werner ehrenamtlich macht. Warum wir uns hier so ausführlich vorstellen? Wir wollen gemeinsam mit euch ein offenes Kletterangebot realisieren für Kletterer, die besser werden wollen. Dabei haben wir nicht an einen geschlossenen Kurs mit fester Stundenzahl gedacht, sondern an einen weiteren wöchentlichen Treffpunkt zum freien Klettern, in dessen Rahmen wir allen Interessierten jeden Donnerstag eine kompakte Trainingseinheit zu einem Schwerpunktthema anbieten wollen. Inhaltlich geht es dabei um Klettertechnik und –taktik, Auffrischung in Sicherungstechnik und Übungen zum richtigen Verhalten bei Stürzen. Neben freiem Klettern, Input und angeleiteten Übungen steht aber vor Allem der Aspekt der Gemeinsamkeit im Vordergrund: wir wollen… …gemeinsam unsere Klettertechnik verbessern, …gemeinsam nach Herausforderungen suchen, …uns gegenseitig dabei unterstützen, diese Herausforderungen auch zu …bewältigen, …zusammen Spaß haben …und natürlich andere Kletterer kennenlernen und mit ihnen weitere Abenteuer planen. 19 Als Teilnahmevoraussetzung solltet ihr zumindest die Inhalte des Toprope-Scheins beherrschen, denn dies ist kein Sicherungskurs, und die Verantwortung für sein Handeln trägt beim freien Klettern jeder selbst. Einen bestimmten Schwierigkeitsgrad müsst ihr allerdings nicht beherrschen! Über kurze Interessensbekundungen per Mail (an [email protected], Betreff: Klettergruppe)würden wir uns sehr freuen. Außerdem gibt uns das die Möglichkeit, euch weitere Infos zu schicken. Wir freuen uns schon sehr auf das erste Treffen und hoffen auf zahlreiche Mails bis dahin! Hans-Werner und Sebastian Der Artikel Skitour im Schnalstal fordert doch gerade die Skitourengeher der Sektion Hagen zu gemeinsamen Aktivitäten heraus. Für Freunde dieses weißen Sports muss es doch ein besonderes Vergnügen sein, mit gleichgesinnten der eigenen Sektion Skitouren zu planen, zu organisieren und dann auch durchzuführen! Der Spaß ist quasi programmiert! Dazu müssten sie allerdings schon bereit sein, ihre Anonymität aufzugeben – bestimmt käme eine interessante, bunte Truppe zusammen! Haben Sie keine Hemmungen, sich einer solchen Gruppe anzuschließen, ohne jede Verpflichtung, ohne jede Erwartung seitens der Sektion – ausschließlich mit dem Ziel gemeinsamer Skitouren. Dominik Schröder als Autor des oben genannten Artikels wäre Ihr Ansprechpartner, auch er will dbzgl. keine offizielle Aufgabe oder Funktion, sondern würde als gleichberechtigter unter gleichgesinnten dieser lockeren Gruppierung angehören. Seine Mail-Adresse: [email protected] kh 20 BERGVERLAG ROTHER Rother Selection Andrea und Andreas Strauß Große Skitouren Ostalpen 60 Touren zwischen Rätikon und Dachstein 1. Auflage 2015 GPS-Daten zum Download 240 Seiten mit 154 Farbabbildungen, 60 Tourenkärtchen im Maßstab 1:50.000, eine Übersichtskarte Format 16,3 x 23 cm, englische Broschur mit Umschlagklappe ISBN 978-3-7633-3127-7 Preis: € 29,90 (D) € 30,80 (A) SFr 39,50 60 Skitouren der Extraklasse vereint der Rother Selection Band »Große Skitouren Ostalpen« – allesamt Touren, die ein ambitionierter Skitourengeher einmal gemacht haben will, jede für sich ein Höhepunkt in der Tourensaison. Große Renommiergipfel befinden sich darunter – Großvenediger, Großglockner, Weißkugel und Cevedale –, aber auch eine Reihe von modernen Touren, die erst mit dem gestiegenen technischen Können und der besseren Skitourenausrüstung bekannter geworden sind: Im Birgkar am Hochkönig oder an der Ruderhofspitze musste man noch vor wenigen Jahren meist selbst spuren, heute stehen diese Touren weit oben auf dem Wunschzettel engagierter Tourengeher. Für die XXL-Touren in diesem Band benötigt es eine gute Kondition und eine sichere Technik. Die meisten Vorschläge sind anspruchsvolle Touren für einen Tag, einige lassen sich mit einer Hüttenübernachtung auf zwei Tage verlängern. Jeder Tourenvorschlag wird mit einer klaren Wegbeschreibung, Kartenausschnitt und aussagekräftigem Höhenprofil vorgestellt. Ein Foto mit eingetragener Route ist ideal zur Planung. GPS-Daten stehen zum Download bereit. Die praktische Umschlagklappe liefert einen Überblick über alle Touren mit ihren wichtigsten Eckpunkten. Die großzügige Ausstattung des Selection Bandes und exzellente Farbbilder machen Lust aufs Schmökern und noch viel mehr aufs Losgehen. Die Alpin-Autoren und Journalisten Andrea und Andreas Strauß sind in den Bergen zu jeder Jahreszeit unterwegs. Ihre Beiträge erscheinen in Magazinen und Zeitschriften; im Bergverlag Rother haben sie bereits viele Wanderführer und Bildbände veröffentlicht. 21 Der Mittenwalder Klettersteig und die Abhängigkeit vom Wetter Mittenwald hat für Bergsteiger eine attraktive Lage zwischen dem Wettersteingebirge im Westen und dem Karwendel im Osten. Unter der Vielzahl der Angebote ragt ein Weg besonders hervor: Auf der Grenze zwischen Bayern und Tirol immer in Gratnähe und über mehrere Gipfel der Nördlichen Karwendelkette (Nördliche, Mittlere und Südliche Linderspitze sowie die Sulzleklammspitze und Kirchlespitze, alle zwischen 2.203 und 2.374 m hoch) verläuft der Mittenwalder Höhenweg oder Mittenwalder Klettersteig. Es handelt sich um einen Steig, der keine besonderen Schwierigkeiten aufweist (lediglich A/B), Schwindelfreiheit und absolute Trittsicherheit auf den frei zu gehenden Stellen sind jedoch Voraussetzung. Durch Fixseile und Leitern ist der Steig sehr gut abgesichert. Er ist aber recht lang, die Begehung dauert etwa vier Stunden, hinzu kommt die Zeit für den An- und Abmarsch. Daher sollte der Steig nur bei sicherem Wetter begangen werden, bei Gefahr eines Gewitters ist wegen der exponierten Lage in Gratnähe und auf den Gipfeln von einer Begehung unbedingt abzuraten! Jährlich werden mehrere Blitzeinschläge in die Sicherungsseile festgestellt. Von Vorteil ist es, den Steig von Norden (Karwendelgrube) nach Süden (Brunnsteinanger) zu begehen, da man so von Mittenwald in zehn Minuten mit Hilfe der Karwendelbahn 1.311 Höhenmeter zum Einstieg in den Steig spart. Aber auch dann muss man für die gesamte Tour immer noch etwa acht Stunden einplanen. Vor etwa fünfzehn Jahren unternahmen Gerd Sander, Andreas Blohme und ich eine Bergtour durch das Wettersteingebirge und das Karwendel. Dabei hatten wir auch eine Begehung des Mittenwalder Klettersteigs eingeplant. Wir stiegen am Vortag hinauf zur Brunnsteinhütte auf 1.560 m Höhe, übernachteten dort und gingen dann 22 bei gutem Wetter wie geplant hinauf zum Einstieg am Brunnsteinanger, weiter über den Klettersteig, machten den kurzen Abstecher auf die Westliche Karwendelspitze und wanderten weiter zur Hochlandhütte. Die Begehung des Steigs habe ich in bester Erinnerung behalten: Die Fernsicht und die Tiefblicke waren atemberaubend. Ich nahm mir vor, den Steig bei nächster Gelegenheit wieder einmal zu begehen. Diese Möglichkeit bot sich mir mit weiteren Interessenten im Juli 2009, als wir mit der S 2 eine Wanderwoche in Gerold bei Mittenwald verbrachten. Leider wollte das Wetter aber nicht recht mitspielen. Wir verfolgten jeden Abend und Morgen den Wetterbericht und mussten uns immer wieder gleich entscheiden: Es geht nicht, das Wetter ist zu schlecht! Dabei lagen wir einmal völlig daneben. Nur eine Stunde, nachdem wir eine (sehr schöne) Ersatzwanderung angetreten hatten, war der Himmel blau und war es auch für den Rest des Tages. Schließlich blieb uns nur noch unser letzter Tag in Gerold. Der Wetterbericht versprach keinen strahlenden Sonnenschein, es gab aber keine Gewitterwarnung, und die Wahrscheinlichkeit von Regen wurde mit weit unter 20 % angegeben. Nach einer kurzen Beratung entschied unser Team, bestehend aus Margrit Kittel, Uli Hinz und mir: „Wir versuchen es.“ Wir fuhren mit der Karwendelbahn hinauf auf 2.243 m Höhe und wanderten um den Karkessel bis zum höchsten Punkt, wo der Klettersteig beginnt. Als wir unsere Klettersteigausrüstung anlegten, schien die Sonne durch ein kleines Loch in der Wolkendecke. Während der dann folgenden fünf Stunden auf dem Klettersteig hatten wir etwa vier Stunden abwechselnd Regen, Schneefall oder Graupelschauer. Dazu wehte ein kräftiger Wind; die Sicht war teilweise sehr eingeschränkt. Unter diesen Umständen ging es nur noch darum, den Klettersteig sicher durchzustehen. Bemerkennswert fand ich, dass Margrit diese für sie erste derartige Tour auf dem Klettersteig ohne irgendeine Klage ertrug. Ironischerweise schlossen sich die Schleusen des Himmels, als wir nach der Kirchlespitze das Ende des Klettersteigs erreichten. Es folgte bei gutem Wetter „nur“ noch der lange Weg durch steile Latschenhänge, durch den Bergwald und zum Schluss über Wiesenwege zum Parkplatz an der Seilbahn. Von dort fuhren wir direkt zum Lokal, in dem unsere Wanderfreundinnen und -freunde bereits mit dem Abschiedsessen begonnen hatten. An der von der S 2 für dieses Jahr in Mallnitz angebotenen Wanderwoche kann ich wegen anderer Termine nicht teilnehmen. Deshalb kam mir die Einladung meiner Tochter Steffi sehr gelegen, gemeinsam mit ihr und ihrem Mann Uli eine Woche in Seefeld/Tirol zu wandern. Natürlich hatte ich sofort im Hinterkopf, dass Mittenwald mit dem Klettersteig nicht weit von Seefeld entfernt liegt. Aber das Wetter spielte wieder nicht mit: Für die ersten fünf Tage wurde jeweils Regen mit Gefahr von Gewittern spätestens ab mittags angekündigt. Unsere Touren konnten daher zunächst nicht in größeren Höhen durchgeführt werden: Am Sonntag wanderten wir auf den Themenwegen `Skisport` und `Eiszeit` über den Brunschkopf zum malerischen Möserer See mit Freibad und empfehlenswertem Gasthof. Weiter ging es dann vorbei an den aperiodischen Seen Lottensee und Wildmoossee, die zur Zeit bis auf eine kleine Pfütze trocken waren. Dazwischen war 23 die zweimalige Querung des Golfplatzes, wenn man den aufgestellten Schildern glaubte, äußerst gefährlich. Zurück ging es über die Wildmoosalm - dort berührten wir den dritten Themenweg `Mentale Power´ - nach Seefeld. Steffi legte am Montag einen Ruhetag ein, und so wanderten Uli und ich zu zweit in das sehr schöne Gaisbachtal - im Winter ein Langlaufparadies, im Sommer ideal für Wanderungen. Wir nahmen den oberen Weg über die Almen bis vor das Skigebiet der Lermooser Alm und machten einen Abstecher zum Igelsee. Für den Rückweg wählten wir wieder den Weg vorbei am Ganghofer-Haus und über die Almen. Am Dienstag hatte sich am Wetterbericht nichts geändert, wir mussten „unten“ bleiben. Wir fuhren nach Mittenwald, um den Kranzberg zu umrunden. Dafür nahmen wir den Weg durch das enge, teilweise klammähnliche Tal des Lainbachs hinauf zum malerisch gelegenen Lautersee. Dieser Teil des Weges und weiter zum Ferchensee ist sicherlich der schönste Teil der Tour. An beiden Seen gibt es Freibäder, man kann Boote mieten oder in einem Gasthof einkehren. Außerdem kann man kapitale Karpfen beobachten, die sofort nahe ans Ufer kommen, wenn man herantritt. Sie sind es wohl gewohnt, gefüttert zu werden und dürfen nicht gefangen werden. Schloss Ellmau wirkte eindrucksvoll, aber wegen der Absperrungen auch abweisend, Zutritt haben nur Hausgäste. Beim Rückweg über Kranzbach und Klais sowie die Buckelwiesen waren unsere Regenschirme wieder einmal sehr hilfreich, zeitweise mussten wir sogar Schutz unter den Dächern von Heustadeln suchen. In Mittenwald ließ der Regen dann endlich nach, wir konnten unsere Tour mit einem kleinen Bummel durch den Ort abschließen. Für Mittwoch hatten Steffi und Uli sich etwas Besonderes ausgedacht: Wir wollten lauf-wandern. Dafür trugen wir Laufbekleidung und -schuhe sowie leichte Laufrucksäcke mit Getränken. Flache Wege und Gefällestrecken wurden gelaufen, an Steigungstrecken und dort, wo der Untergrund ein Laufen nicht zuließ, wurde gewandert. Wir umrundeten zunächst den Wildsee und dann mit vielen Höhenmetern hinunter und wieder hinauf den Gschwandtkopf. Als Nächstes liefen/wanderten wir 24 am Möserer See und seinen zur Zeit nicht vorhandenen Nachbarseen vorbei. Danach nahmen wir den Hagglweg, einen Steig, der sehr schön durch Wald zu mehreren Aussichtspunkten führt, unter anderem zum Zugspitzblick (Zugspitze leider in den Wolken). Abwärts joggten wir dann nach Seefeld zurück. Am vorletzten Tag in Seefeld war das Wetter besser, am frühen Nachmittag bestand aber wieder Gewittergefahr - der Klettersteig musste weiter warten. Steffi und Uli entschieden sich für einen weiteren Lauf-wander-Tag. Sie joggten über die Bodenalm nach Gießenbach und marschierten von dort im Gießenbachtal im Karwendel bis zur Eppzirler Alm auf 1.459 m Höhe. Bei gleichem Rückweg liefen sie an diesem Tag etwa 32 km mit über 700 m Höhenunterschied. - Ich entschied mich für eine Wanderung im Karwendel ab Scharnitz. Im Isartal ging es auf dem Isarsteig und dem Nederweg bis zur Mündung des Gleirschbaches in die Isar. Durch die eindrucksvolle Gleirschklamm, dann auf Forstwegen und schließlich wieder auf einem Fußpfad führte der Marsch zur Oberbrunnalm auf 1543 m Höhe, wo ich einkehrte. Die kleine Hütte ist einfach, aber gut bewirtschaftet. Sie ist über Forstwege erreichbar und daher außer von Wanderern auch von Bikern besucht. Ich kann sie wärmstens empfehlen: Jeder wird dort mit einem kostenlosen Schnaps begrüßt! Über den Zäunlkopf, mit 1746 m der bisher höchste Punkt in dieser Woche, und die Bärenklamm ging es zurück nach Scharnitz. Für Freitag war der Wetterbericht endlich so, dass höhere Ziele angepeilt werden konnten. Steffi und Uli machten eine schöne Wandertour auf die Seefelder Spitze. Ich fuhr nach Mittenwald und wie vor sieben Jahren mit der Karwendelbahn hoch auf 2.243 m, marschierte gemütlich zum Einstieg und machte mich fertig für den Klettersteig. Dabei ließ ich mir bewusst Zeit, bis alle, die mit mir in der Gondel hochgefahren waren, abmarschierten. Ich war jetzt alleine unterwegs, konnte mein Tempo gehen und unbedrängt die Kletterei und die Aussicht genießen. Das Wetter blieb die ganze Zeit gut, lockere Bewölkung störte zunächst überhaupt nicht. Es war im Gegenteil besonders reizvoll, Mittenwald und das Karwendeltal durch große Wolkenlöcher wie durch sich öffnende und wieder schließende Fenster zu betrachten. Die Fernsicht war fast die ganze Zeit über nicht beeinträchtigt, man hätte Stunden in die Runde blicken können. Gegenverkehr gab es kaum. Gegen Ende der Tour war die Wolkenbildung leider etwas ungünstig: Ich befand mich teilweise in den Wolken. Jetzt fiel mir ein, dass ich überhaupt noch nicht fotografiert hatte. Ich versuchte, dies bei ungünstigen Bedingungen nachzuholen. Die Bilder geben aber leider nicht den Charakter des Steigs wieder. Deshalb empfehle ich, sich unter www.mittenwalder-klettersteig.de die `Galerie` mit einer ganzen Serie von ausdrucksstarken Bildern anzuschauen. Nach dem Klettersteig machte ich am Brunnsteinanger eine längere Rast und beobachtete dabei eine Herde von ca. 20 Gämsen, die wiederum mich beobachteten, aber wohl als harmlos einstuften. Dann stieg ich durch die Latschenhänge ab, kehrte zu einer weiteren Rast in der Brunnsteinhütte ein und beendete die Tour mit dem Abstieg durch den Bergwald und die Wiesen im Tal bei Mittenwald. Dieser Tag war die Krönung einer trotz der Wetterverhältnisse sehr schönen Wanderwoche! Reinhard Kusch 25 Hochtourenwoche in den Ötztaler Alpen 2016 (13. 08. 2016 bis 19. 08. 2016) Die Tour startete am Samstag an der Pension Verwall in Obergurgl, wo sich die einzelnen Teilnehmer nach und nach einfanden. Nach der ersten freudigen Begrüßung wurden wir von der netten Pensionswirtin erst einmal auf einen leckeren Schnaps zum Willkommen eingeladen. Anschließend ging es daran, die Quartiere für die Nacht zu beziehen und sich dann auf die Suche nach einer Einkehrmöglichkeit für das Abendessen zu machen. Am Folgetag wurden morgens nach dem Frühstück die Rucksäcke für den ersten Abschnitt unserer Tour gepackt. Nachdem auch das ganze Material auf die Teilnehmer verteilt wurde, machten wir uns auf den Weg zur Liftstation in Obergurgl. Wir hatten geplant, mit der Hohen Mut Bahn hinaufzufahren und von dort dann eine schöne Eingehtour in überragender Kulisse zu unternehmen. Die Tour sollte uns an den Fuß des Rotmoosgletschers führen und über den Moränenrücken abwärts mit anschließendem Aufstieg zur Langtaler Eck Hütte, welche auf 2480 m Höhe liegt. Angekommen an der Hütte gab es erst einmal das obligatorische Radler, welches mit Genuss in geselliger Runde zu sich genommen wurde. Als die Zeit langsam in Richtung Abendessen fortschritt, wurde schnell noch das Lager in der Hütte bezogen. Die Hütte ist sehr schön gelegen und bietet einen schönen Ausblick auf die umliegenden Berge. Am nächsten Morgen ging es direkt nach dem Frühstück los, um den nahe an der Hütte gelegenen SchwärzenkammKlettersteig zu begehen. Nach kurzem schönen Zustieg wurden am Einstieg die Klettersteigsets angelegt, der wichtige Partnercheck wurde durchgeführt und schon konnte es losgehen. Der Klettersteig bietet sehr schöne Aussichten auf die umliegenden Berge und überzeugt mit einer sehr schönen Wegführung durch die Wand des Schwärzenkamms. Die Schwierigkeiten sind überschaubar und meist im B und C Bereich 26 angesiedelt, an zwei steilen Aufschwüngen ist der Steig mit D bewertet, aber absolut machbar. Da sich die Wetterlage rasch veränderte, musste die „Gipfelrast“ kurz ausfallen und wir machten uns zügig auf den Abstieg, welcher uns durch ein Seitental des Gurgeler Ferners führte. Eine wirkliche lohnende Tour. Angekommen auf der Hütte wurden auch nochmal die wichtigsten Techniken der Spaltenbergung kurz wiederholt, um für die anstehende Hochtour gewappnet zu sein. Für den folgenden Tag besprachen wir mit dem Hüttenwirt eine frühe Zeit für das Frühstück, um dann früh aufbrechen zu können, um den Hinteren Seelenkogel zu besteigen. Zunächst ging es moderat ansteigend in schönem Lichtspiel einer Grasflanke auf einem schmalen Pfad hinauf. Nach und nach wurde das Gelände felsiger und die umliegenden Gletscher kamen langsam in Sicht. Die Wegfindung gestaltete sich schwierig, da wir nun langsam im weglosen Gelände aufgestiegen waren. Unser Gruppenleiter Andreas Römer führte uns zu jeder Zeit zielsicher durch das Gelände weiter aufwärts, bis wir am unteren Rand des Gletschers ankamen. Nach einer kurzen Rast legten wir die Gletscherausrüstung an und bereiteten die Seilschaft vor. Das Wetter war zu diesem Zeitpunkt hervorragend und so begannen wir unseren Aufstieg über den Gletscher. Dabei umgingen wir zahlreiche Gletscherspalten und bahnten uns unseren Weg den Gletscher hinauf. An einer Stelle war eine große 27 Spalte nicht zu sehen gewesen und so passierte es: unser Gruppenführer verschwand in der Spalte. Nun zahlte es sich aus, dass wir alle die Techniken nochmal aufgefrischt hatten am Vortag. Souverän wurde der Sturz gehalten und schnellstmöglich der Kontakt hergestellt. Die Spalte erwies sich als stark überwächtet und daher gestaltete es sich schwierig, unseren Bergkameraden aus der Spalte zu befreien. Anschließend machten wir uns auf den weiteren Aufstieg. Angekommen auf dem Sattel eröffnete sich ein herrliches Bergpanorama für uns und unser Tagesziel kam in Sicht. Nun mussten wir noch ein Plateau überqueren, was wir aufgrund des Wetters zügig machten. Das Wetter hatte sich zugezogen und es bildeten sich unschöne Wolkentürme, Eile war nun geboten. Die letzten Höhenmeter wurden über losen Bruch und Blockwerk bewältigt und dann hatten wir es geschafft und den Gipfel des Hinteren Seelenkogels (3470 m) erreicht. Nach ein paar Gipfelfotos und einer kurzen Rast wurde es Zeit, aufgrund des Wetters den Abstieg anzutreten. Unsere Abstiegsroute sollte uns über den steilen Grat zur Zwickauer Hütte auf knapp 3000m führen, wir führten also eine Überschreitung durch. Die ersten steilen Meter wurden zusätzlich mit Seil gesichert. Glücklicherweise hielt das Wetter und wir konnten mit guter Sicht den teilweise stark ausgesetzten Abstieg angehen. Hoch konzentriert bahnten wir uns den Weg den Grat hinab, teilweise mussten Kletterstellen im 1 und 2 Grad bewältigt werden. Die Ausgesetztheit sorgte dafür, dass alle Teilnehmer hoch konzentriert zu Werke gingen und wir sicher an der Hütte ankamen, wo schon ein leckeres Radler auf uns wartete. Leider war es teilweise bewölkt, wodurch wir den ansonsten herausragenden Rundumblick nach Italien nicht bzw. nur teilweise genießen konnten. Nach einem schönen Hüttenabend stiegen wir am folgenden Tag nach dem Frühstück über herrliche Almwiesen ins Tal ab. Da sich die Teilnehmerzahl aus gesundheitlichen Gründen schon minimiert hatte und teilweise große Blasen im Spiel waren, wurde die Entscheidung getroffen, die Wildspitze nicht mehr in Angriff zu nehmen. In geselliger Runde wurde beim Abendessen entschieden, noch die Zugspitze durch das Höllental zu besteigen, um dann bereits am Freitagnachmittag die Rückreise anzutreten. Nach der Fahrt mit dem Auto nach Hammersbach wurde das zweite Auto am Eibsee geparkt. Dann ging es zunächst durch Wälder stetig dem Hammersbach folgend bergauf. Der Aufstieg durch die Höllentalklamm ist absolut sehenswert und bietet schöne Einblicke in die Klamm. Man muss nur vorbereitet sein, dass man diese Durchschreitung der Klamm nicht trocken beenden wird. Angekommen auf der Höllentalangerhütte mussten wir auf die Zuteilung unserer Schlafplätze warten, da die Hütte eigentlich ausgebucht gewesen war. Nach dem Abendessen verbrachten wir den Abend in der Hütte, bis wir gegen 22 Uhr unsere Schlafplätze zugeteilt bekamen. Nach einer unruhigen 28 Nacht in einem großen Bettenlager mit über 30 Schlafplätzen in dreistöckigen Hochbetten, machten wir uns direkt nach dem Frühstück auf den Weg. Zunächst war das Wetter sehr schlecht, es regnete leicht. Allerdings war für diesen Tag die Wetterprognose gut, so dass wir dennoch aufgebrochen sind. Der erste Aufschwung wird über einen Klettersteig überwunden, in welchem sich auch das berühmte Brett befindet. Die nächsten Meter kletterten wir in leichtem Gelände frei hinauf. Eine Herde Gämsen beobachtete uns bei unserem Aufstieg neugierig. Nach dem Aufschwung folgt eine lange Gehpassage durch Schotterhalden bis man zum Höllentalferner gelangt. Dort angekommen, legten wir erneut die Gletscherausrüstung an. Einige Bergsteiger konnten wir beobachten, wie diese teilweise völlig ohne Ausrüstung den Gletscher bestiegen. Im Nachhinein war in der Presse berichtet worden, das tags zuvor ein Mann allein in schlechtem Wetter ohne Ausrüstung an der Randkluft ausgerutscht sein musste und in eine Spalte gestürzt war. Dieser konnte durch die Bergwacht nur noch tot geborgen werden. Einen zweiten BeinaheSpaltensturz erlebten wir beim Einstieg in den Klettersteig auch mit. Echt verwunderlich, wie leichtsinnig sich einige Menschen in hochalpines Gelände begeben. Vielen Dank an dieser Stelle nochmal unserem Gruppenleiter, welcher immer auf Sicherheit bedacht, uns sicher geführt hat. Der Klettersteig ist ein schöner Genusssteig, wobei sich die Schwierigkeiten meist im A und B Bereich befinden. Leider konnten wir die Aussicht nicht genießen, da wir uns durch die dichten Wolken nach oben kämpften. Von oben konnte man immer wieder die Scharen von Bergsteigern sehen, welche an der Engstelle der Randkluft auf den Einstieg warteten. Mit zunehmender Höhe wurden die Wolken lichter und die Hoffnung stieg, einen schönen Gipfelausblick genießen zu können. Nach anstrengenden, aber schönen fast 1600 Höhenmetern standen wir dann endlich auf dem höchsten Punkt Deutschlands. Damit sind aber auch schon die schönen Sachen erzählt, denn von Bergsteigerromantik ist da oben nix zu spüren. Man kommt sich eher vor wie auf dem Affenfelsen im Zoo. Trotzdem ist die Zugspitze eine absolut lohnende und schöne Tour, welche nicht unterschätzt werden darf. Nach einer leckeren Mahlzeit am Eibsee machten wir uns auf den Rückweg. Vielen Dank für die schöne Tour. Murali Jung 29 Harzerträume oder doch Albträume? So, da bin ich wieder und was soll ich sagen: 17 Kletterfreunde sind zum Wochenende „Klettern und Wandern im Harz“ erschienen. Schon am Donnerstag ging es los. Die Wagen voll mit Lebensmitteln und Getränken. Der Wetterbericht ließ unsere Mundwinkel etwas zucken. Brrrrr! Regen, Wind…bitte nicht!!! Die Ankunft im Okertal. Der Bezug unserer Unterkunft. Die Begrüßung der Gruppe von Gleichgesinnten. Schnell kam unsere Fröhlichkeit zurück, denn schon am ersten Abend stellten wir fest: Sonnenschein bleibt gerne bis zum Sonnenuntergang! Das frühe Vogelgezwitscher am nächsten Morgen hat uns alle zeitig aus den Betten getrieben. Gemeinsam richteten 17 Leute in einem Haus, welches für 40 Personen geplant war, das Frühstück. Unsere Lust, bei herrlichstem Sonnenschein und hohen Temperaturen die Felsen zu erklimmen, motivierte uns zu einem zeitigen Aufbruch. Wir wollten schwitzen! Unseren inneren Schweinehund ignorieren und ab und zu alles geben. Mit großem Gepäck, einer Kühltasche für ein Picknick und bester Laune, teilten wir uns auf die Fahrzeuge auf und ab ging die Fahrt zur MarienwandGruppe. Der Tag war perfekt. Ein toller Fels. Ein kühler Bach direkt an unserem Standplatz. Einfach alles nach unserem Geschmack! Wir schwitzten bei den Herausforderungen und tollem Wetter. Die Freude war gigantisch. Wir lieben diesen Sport! Wir lieben den Sommer! Warum kann es nicht den ewigen Sommer geben und dieser Tag kein Ende finden? 30 Erschöpft aber glücklich ging es am späten Nachmittag wieder in unsere Herberge zurück. Der Abend ging ohne nervendes Mückensurren, aber im Summen von Stimmengewirr vorbei und das Haus schlief schnell ganz ruhig und selig in dieser Welt von glücklichen Reisenden. Der Samstag brach an und die Motivation, die Euphorie, diesen neuen Tag zu erobern, stand in unserer aller Gesichter. Ruckzuck, denn wir waren ja nun schon ein eingespieltes Team, ging es wieder los zu neuen Felsen, die von uns erobert werden wollten. Die Sonne brannte mehr als erwartet. Gefühlte 40 Grad und weite Wege mit Gepäck strengten uns mehr als gedacht an. Laut der vorher besorgten „Kletterbibel über den Westharz“, die uns die Welt zum Klettern im Okertal eröffnen sollte, stellte sich als doch nicht ganz so brauchbar dar. Schöne Namen wie die Studentenklippen und Kästeklippen brachten uns doch schneller an unsere Grenzen als wir dachten. Wir irrten mit Sack und Pack, bei brennendem Sonnenschein, bergauf und bergab, über Stock und Stein zum nächsten Ziel. 31 Nach großer Besprechung und einem Gruppenfoto entschieden wir uns für die Felsformation Adlerklippe/Schlafender Löwe. Nur noch wenige von uns sahen sich in der Lage, nach diesem heißen, langen Tag, sich den Weg an dem Fels zu suchen. Wir teilten uns auf. Einige zogen sich das Seil am Fels lang. Einige saßen auf der Wiese und andere suchten in der vorbeifließenden Oker Kühlung für ihre erhitzten Füße. Was soll ich sagen? Nach einem langen Tag mit nicht ganz so viel Glück und Erfolg bei der Suche nach einem passenden Felsen wurden wir von einem Unglück heimgesucht, das uns dieses Hobby Klettern wieder einmal mehr die Augen öffnen lässt. Durch einen tragischen Unfall ist unser Kletterfreund Andreas aus 6m Höhe abgestürzt und machte uns auf schmerzliche Weise deutlich, welche Risiken unser Tun und Handeln im Klettersport mit sich bringt. Der Schock, der uns alle in diesem Moment übermannt hat, hielt, Gott sei Dank, keinen von uns von einer reibungslosen Ersten Hilfe ab. Notärzte, Bergwacht, Feuerwehr, Hubschrauber und vor allem die Erstversorgung vor Ort hat ohne Komplikationen funktioniert. Zum Glück ist nach Intensivstation und Krankenhausaufenthalt in Braunschweig der jetzige Zustand von Andreas den Umständen entsprechend gut und ein Licht der guten Heilung ist zu sehen. Wir von mehr als Glück im Unglück sprechen können. 32 Ich brauche hier nicht weiter darüber zu berichten, dass wir alle nicht mehr in der Lage waren, überhaupt noch dieses Wochenende weiterzuführen. Sonntagvormittag wurde die Reise abgebrochen und jeder ist mit seinen Gedanken, was dort passiert ist, nach Hause gefahren, um sein Bewusstsein zu diesem Sport mit all seinen Möglichkeiten neu zu ordnen. Hier möchte ich den Moment nutzen und mich ganz groß in aller Form bei allen Teilnehmern bedanken. Es zeigt den Gruppenverband, der leider doch im Alltag oft verloren geht. Es zeigt wie Gleichgesinnte, auch in Schocksituationen, sehr gut reagieren können, um alles Wichtige einzuleiten und somit Leben retten können. Es war ein tragischer Unfall, der in jeder Form, in allen Lagen des täglichen Lebens, passieren kann. Somit hoffe ich dennoch, dass alle Kletterer auch weiterhin mit einem geschärften Blick und einem Gespür für sich und seinen Bedürfnissen diesen Sport weiter ausführen werden. Ich denke, gerade die Freude an einem Hobby ist wie eine Streicheleinheit für Körper, Geist und Seele. In diesem Sinne: 1000 Dank an Suse und Piet, Wolle, Florian, Julien, HansWerner und Martina, Tabea, Jörg, Gudrun, Bernd, Dennis, Murali und an die liebe Tanja. Einen ganz herzlichen Gruß an Jutta und Andreas und bestimmt bis in Kürze. Servus und Grüß Gott, Eure Suse Isfort 33 9. Kölner Alpintag am 29. Oktober 2016 Im Forum Leverkusen PRESSEMELDUNG Der Berg ruft, er ruft eben immerfort. Zudem gibt es Mitmachaktionen und spannende Outdoor-Aktivitäten am Kletterturm, Boulderwürfel, Workshop für Knotenkunde und Slacklines. Bereits zum neunten Mal treffen sich im Herbst Bergsportler und Abenteurer, um von ihren jüngsten Touren und Erlebnissen zu erzählen und gemeinsam aktuelle Innovationen und Trends zu entdecken. Genau die richtige Zeit, um neue alpine Erlebnisse und Abenteuer für die nächste Saison zu planen. Von professionellen Reisereporttagen über Workshops, bis hin zu kostenlosen Seminaren und Fachvorträgen – bei über 70 Programmpunkten ist für jeden Bergfan etwas dabei. Und dies ist nur ein Bruchteil der Erlebnisse und Angebote, die Sie am 9. Kölner Alpin Tag erwartet und die hohen Berge und weiten Welten mitnimmt. Informationen: Der Ausstellungsbereich des 9.Kölner Alpin Tags ist für Besucher am Samstag, den 29. Oktober 2016 von 10:00 bis 19:00 geöffnet. Der Eintritt Ist frei. Im großen Ausstellerbereich können Sie sich ein Bild über die aktuelle Outdoor-Szene machen und neuste Ausrüstungstrends unter die Lupe nehmen. Ausrüstungsfragen werden direkt vor Ort beantwortet. Ausgenommen sind Reisereportagen und ausgewählte Workshops. Bei allen kostenpflichtigen Reisereportagen und Workshops gibt es einen kostengünstigen DAV-Rabatt. Schnuppern Sie Expeditionsluft in Kurzvorträgen der Berg- und ReiseErlebnisveranstalter: Kostenlose Fachvorträge zur Klettersteigausrüstung, GPS-Orientierung, SchneeSchuhwandern und andere bieten einen informativen Einstieg in das Thema Bergsport und bereiten auf eigene Trips vor. Alle Informationen und Eintrittskarten sind unter: www.koelner-alpintag.de erhältlich. Für die kostenlosen Veranstaltungen ist eine vorherige Anmeldung nötig unter www.koelner-alpintag.de Gehen Sie auf Schnäppchenjagd! Der Alpine Second-Markt bietet Bergund Skisportartikel, gebrauchte Outdoor-Ausrüstung, alpines Zubehör und die Möglichkeit eigene Ware verkaufen zu lassen. Büro Kölner Alpin Tag Patricia Pilgram Telefon: 0221 – 719915-11 e-mail: [email protected] 34 Senioren wandern in Mallnitz vom 28. August – 4. September 2016 Irgendwann am Anfang des Jahres 2016 beschäftigte mich der Gedanke einer Seniorenfahrt unserer Sektion nach Mallnitz, dem Talort unserer Hagener Hütte in den Hohen Tauern, immer intensiver und ließ mich auch nicht mehr los. Nach ersten vorsichtigen Recherchen stieß ich bei den Donnerstagswanderern zumeist auf pure Zustimmung; einerseits bei denen, die Mallnitz schon kannten – andererseits aber auch bei Senioren, denen dieser Teil Kärntens völlig unbekannt war. Schnell fand die Gruppe obigen Termin, ich selbst suchte daraufhin den Eggerhof in Mallnitz als Standquartier aus und die „Einladung“ an alle Senioren der Sektion Hagen fand sich dann in der Vorschau im DAV-HAGENalpin 2-2016. Am Sonntag, 28.08., war gegen 18.30 Uhr im Eggerhof eingedeckt und 22 erwartungsfrohe Senioren verteilten sich, wie sie das schon in vorausgegangenen Wanderwochen praktiziert hatten, in sich immer verändernder Sitzordnung an den vier Tischen. Nach kurzer Begrüßung empfahl sich auch unser Wirt mit einem sehr, sehr leckeren Marillen-Schnapserl und hieß die Gruppe herzlich willkommen. Meine Wetter-App zeigte für die ganze Woche nur gutes Wanderwetter an, so konnten wir die für den ersten Wandertag geplante Tour auf den Auernig schon am 1. Abend festlegen, das Wetter brachte uns auch in den kommenden Tagen kein einziges Mal die Planung durcheinander! Frühstück immer ab 7.00 Uhr, Abmarsch Punkt 9. Für jede Wanderung wird ein Wanderführer wie auch ein Schlussmann bzw. -frau bestimmt. Die erste Wanderung führt aufgrund seiner Kenntnis des Auernigs Siegfried. Zur 1. Wanderung schreibt Bernd: „8:50 Uhr: Die Hagener Seniorengruppe versammelt sich im Hof des Hotels Eggerhof, um die Fahrt zum Parkplatz unterhalb der Wolligerhütte zu organisieren. Unser 35 Tagesziel ist der Gipfel des Auernig. Die Sonne scheint, wenige Wolken hängen am blauen Himmel. Gegen 10:00 Uhr passieren wir die Wolligerhütte und steigen stetig bergan, anfangs durch den Wald, weiter oben dann durch offenes Gelände. Grasende Kühe rechts des Weges beachten uns nicht weiter. Der Blick öffnet sich zum Auernig, das Gipfelkreuz erwartet uns 500 Höhenmeter weiter oben. Silberdisteln, Feldblumen und kleine dunkle Schmetterlinge säumen den Weg. Leider müssen fünf Leute unterwegs aufgeben und den Rückweg antreten. Nach knapp 2 Stunden erreichen wir ein Hochplateau und sehen das Gipfelkreuz direkt vor uns. Wir schieben eine Trinkpause ein und stürmen dann gemeinsam den Gipfel. Der Rundblick ist überwältigend. Mallnitz liegt tief unten im Tal, Züge verschwinden wie Spielzeugeisenbahnen im Tauerntunnel, markant gezackte Felsen bilden einen fotogenen Vordergrund. Zeit für die Mittagspause. Nach einer knappen Stunde mit vielen Fotos in den Kameras treten wir den Rückweg an. Der Abstieg fällt uns wesentlich leichter als der Aufstieg. Wolken verdecken jetzt die Sonne und sorgen für angenehme Wandertemperaturen. Gegen 14:00 Uhr erreichen wir wieder die Wolligerhütte und treffen auf den Rest der Hagener Seniorengruppe. Jetzt ist eine Jausenzeit angesagt. Der Hüttenwirt ist schlagfertig, sein Bernhardiner mit dem traurigen Blick wird von allen Besucherinnen gehätschelt, darf aber weder an den verschiedenen Kuchen noch an Winfrieds Wurst teilhaben. Die Umkehrer und Kurzwanderer entscheiden sich, zu Fuß nach Mallnitz zurückzukehren, wir anderen machen uns auf den kurzen Weg zu den Autos. Der erste Wandertag war für alle ein voller Erfolg. Der Wanderführer Siegfried und Klaus verdienen ein dickes Lob.“ Das abendliche Ritual im Hotel ist der Schlusspunkt jeder dieser oft anstrengenden Tage – Ruhe finden, Kraft sammeln für neue Aufgaben, Abendessen, lebhafter Austausch von Gedanken wie des Tagesgeschehens, jeder nach seiner Art. Kurze Besprechung des nächsten Tages, Alfred war für die Hagener Hütte der Wanderführer und Margret schreibt aus der Sicht einer Erstbesteigung folgende Sätze: Um 9.00 Uhr fuhren wir in Fahrgemeinschaften ins Naturschutzgebiet des Tauerntals und parkten nahe derJamnig-Alm. Hans, Inge und Walter wurden vom Hüttenfahrzeug abgeholt, lt. Inge eine grenzwertige Fahrt. 17 Wanderer wagten nun in kleinen Gruppen und einzeln den Aufstieg, der zunächst oberhalb der Baumgrenze durch Wiesen moderat bergan 36 führte. Wasserfälle im Blick, Geplätscher im Ohr und Kühe auf den Almen ließen die Landschaft friedlich und fast parkähnlich erscheinen. Mir flößten die 770 Höhenmeter, die wir zu bewältigen hatten, Respekt ein. Deshalb beeilte ich mich anfangs. Bald zogen schnellere Geher an mir vorbei. Eine Pause nach etwa 330 Hm tat gut und machte Mut zur nächsten Etappe. Die Sonne schien freundlich, aber bald breitete sich Nebel vom Tal her aus. Gottlob blieben wir über dem Dunst mit Sicht auf die (fast) 3000er Gipfel rundum. Am Gedenkkreuz für Theresia Angermann machten zu meiner Verwunderung unsere Hüttenprofis eine ausgiebige Pause. Ich wollte die letzte halbe Stunde laut Wegweiser rasch hinter mich bringen. Doch kurz darauf wusste ich, dass die anstrengenste Partie noch vor mir lag. Steinig, felsig und geröllig führte der Weg steil in Serpentinen hinauf. Mit ganz kleinen Schritten schob ich mich vorwärts. Als ich einen Blick nach oben riskierte, sah ich Wolfgangs Hemd weit über mir dem Ziel entgegen schweben. „So hoch muss ich noch steigen“, dachte ich und ermahnte mich, nicht zu denken, sondern einfach von Kehre zu Kehre weiter zu wandern. In der letzten Biegung sah ich Inge die Häupter ihrer ankommenden Crew zählen. Ich freute mich sehr, den Aufstieg geschafft zu haben. Es überraschte mich die Lage der Hütte inmitten der 37 Gipfelrunde. Ich drehte mich um mich selbst und konnte mich nicht sattsehen. Nach und nach trudelten alle Wanderer ein, aßen und tranken in dem gepflegten Gastraum und erholten sich. Leider war es zu kalt, um draußen auf der Terrasse zu sitzen. Anschließend zeigte uns der Hüttenwirt das Haus, das etliche von uns bis 2012 zum 100. Jubiläum mit umgebaut hatten. Waschräume, Toiletten für Damen und Herren, Zwei- und Vierbettzimmer, Matratzenlager – alles sauber und ansprechend. Im Keller besichtigten wir die technischen Räume und erfuhren, dass ein kleiner See unterhalb der Hütte das Wasser liefert. Ein weiteres Gebäude beherbergt einen Winterraum. Wir versammelten uns zu einem Gemeinschaftsfoto und trafen uns nach dem leichteren Abstieg an der Jamnigalm zu einem Umtrunk. Nach den Anstrengungen der ersten beiden Tage ohne besondere Aklimatisation im immerhin 1200m hoch gelegenen Mallnitz freuten sich alle auf das hochgepriesene Seebachtal, das dann aber auch wirklich allen positiven Vorstellungen entsprach. Bei herrlichstem Sonnenwetter genossen wir das liebliche, von etlichen Wasserfällen und den höchsten Bergen der Hohen Tauern umrahmte Tal. Das klare, grünschimmernde Wasser des Seebaches begleitete uns am Stappitzsee vorbei bis zum Talschluss, die Schwußnerhütte links liegen lassend, eine kleine Steilstufe hinauf in eine weitere, enger werdende Ebene, deren mäandernde Zuflüsse, von hohen Wänden umgeben, sich hier zum Seebach vereinigen. Schattenspendende Bäume erhöhten die majestätische Erhabenheit dieses ungewöhnlichen, besonderen Ortes. Doch zur Mittagszeit lockte eben doch die originelle Schwußnerhütte mit ihrem kulinarischen Angebot, bevor die Gruppe auf einem wunderschönen Wald- und Wiesenpfad die Kernzone des Nationalparks verließ und mit ihren an der Ankogelbahn geparkten Autos das nur wenige Km entfernte Mallnitz anvisierte. Am späten Nachmittag ergaben sich so für einige noch Shopping-Möglichkeiten im beliebten, aber auch einzigem Supermarkt in Mallnitz. 38 Am Abend folgt eine kurze Vorstellung des nächsten Tages mit dem Besuch des Arthur von Schmid-Hauses auf 2182m im Dösental. Winfried referierte über die geologischen Besonderheiten des Dösentales, auch als Tauernfenster bekannt – mit einem nur hier möglichen Einblick in tiefste Gebirgsstrukturen der Hohen Tauern. Donnerstag, 1.September 2016: Zwei Gruppen bilden sich: Die Dösentalwilligen und diejenigen, die sich diese Wanderung nicht zutrauen und lieber mit Inge eine leichtere Alternative wählen. 11 Wanderer hatten sich für den Aufstieg zum Arthur von Schmid-Haus entschieden und parkten die Autos am vorgesehenen Parkplatz, um sich von dort den langen Weg durch’s Dösental, über Almen, vorbei an der Konrad-Lacke, in unschwierigem Auf und Ab, zügig dem eigentlichen Anstieg zuzuwenden. Kräftiges Grün überlagerte die Landschaft, was sich auch bis auf eine erste Geländestufe nicht änderte, der ansteigende Pfad war aber wirklich nichts für Fußkranke, bei feuchter Witterung wollte keiner von uns diesen Weg gehen. Erste Rast oberhalb der Baumgrenze, aber alles im grünen Bereich: Das Wetter, unsere Lust und Laune, die Gelenke (bei Senioren immer ein aktuelles Thema). Das Arthur von Schmid-Haus liegt zwar tiefer als die HH, trotzdem ist der Anstieg knapp 100m höher – doch nichts hält uns auf! Nach 2 weiteren Geländestufen erreichen wir das an einem klaren Bergsee gelegene Refugium der Sektion Graz – übrigens 1 Jahr älter als die HH, glücklich und zufrieden. Oberhalb des Sees die Mallnitzer Scharte, das Säuleck, die Blockgletscher. Stärkung und Erholung in der urigen Hütte, das Wetter scheint sich zu verschlechtern – so nutzen wir die uns zur Verfügung stehende Zeit nicht aus, beginnen, nachdem der Hüttenwirt netterweise einige Bilder von uns, aber auch nicht ohne seinen Transport-Haflinger machte, mit frühzeitigem Abstieg. Meine Wetter-App hatte sich dann doch nicht geirrt, es blieb trocken. Die Gruppe, beim Abstieg sehr auseinandergezogen, sammelte sich im Tal an einer Hütte der kleinen Konrad-Lacke, um nach weiteren Fotos fröhlich den Rückweg anzutreten. Jeder durfte stolz auf sich sein, denn immerhin sind wir ja alle nicht mehr die jüngsten! 39 Zur zweiten Gruppe bemerkt Inge: Für das Alternativprogramm zum Arthur von Schmid-Haus fahren 7 Mitglieder unserer Wandergruppe mit dem „Wandertaxi“ zum Jamnigalmparkplatz. Erstes Ziel ist zuerst die kleine Runde des Römerweges. Gleich am Parkplatz geht es durch lichten Wald steil bergauf. Schon bald sehen wir das Gebäude der Alm unter uns liegen. Wir erreichen einen Höhenweg, umrunden ein Felssturzgelände und nach einem kurzen Abstieg sind wir auf dem Weg zur Hagener Hütte. Von nun an geht es für uns nur noch bergab. Unsere ausgiebige Mittagseinkehr geniessen wir auf der Jamnigalm. Danach nimmt uns der Rupertiweg auf. Immer auf der rechten Seite des Tauernbaches schlängelt sich der Weg vorwiegend durch Gebüsch mit vielen Himbeersträuchern ins Tal. Wir überqueren einige Nebenbäche, verlieren auch einmal die Markierung (die Richtung ist aber nicht zu verfehlen) und erreichen den Talgrund auf Höhe der Stockeralm. Über Weidegründe – vorbei am Gasthof Gutenbrunn – nähern wir uns Mallnitz. Eigentlich wollten wir alle noch den Margareten-Pavillon erklimmen, aber nur 3 von uns konnten sich dazu durchringen. Die anderen ziehen dann doch einen Besuch im BIOS-Nationalparkzentrum einschließlich Kaffeepause und Ausstellungsbesuch vor. Zum Abendessen sind wir dann alle wieder vereint. Der Plan für Freitag, 2.September, sieht die Groppensteinschlucht mit anschließender Rabischschlucht vor. Siegfried als kompetenter Kenner auch dieser Örtlichkeit übernimmt wieder einmal die Rolle des Wanderführers. Mit einem Linienbus fährt beinahe die komplette Gruppe nach Obervellach und begibt sich bei strahlendem Sonnenschein zum Eingang der Groppensteinschlucht. Einchecken dank Kärnten-Card – aufwendig, aber kostenlos! Schon bald stehen wir vor den ersten Highlights dieses über Jahrtausende entstandenen Naturmonuments und erklimmen auf z.T. an senkrechten Wänden angebrachte Treppen und Steige die Schlucht. Doch was soll ich lange schreiben, in unserem DAV-HAGENalpin 2-2016 hat Siegfried einen wunderbaren Artikel über die Schlucht geschrieben – dem kann ich eigentlich nichts mehr hinzufügen. Die zwischen beiden Schluchten befindliche Bushaltestelle ermöglichte dann doch nach den Anstrengungen des ersten Abschnittes einigen eine überraschende „Flucht“ nach Mallnitz. Denjenigen, die sich weiterwagten, bot die Rabischschlucht eine wilde, sehenswerte, gänzlich anders gestaltete Natur. Samstag, unser letzter Tag einer bis dahin wunderschönen Wanderwoche, sollte mit dem Besuch der Arnoldhöhe auf 2720m der „Höhepunkt“ werden. Die Ankogelbahn brachte uns alle in 2 Schritten bis auf 2626m, der Rest war für die meisten nicht spektakulär, doch eben nicht für alle. Walter hatte sich unseren Applaus wahrlich verdient – eine von ihm selbst nicht erwartete Leistung. Nochmalige Gratulation!!! Nach der Visite des neuen Hannoverhauses und ausgiebiger Rast mit phantastischer Sicht suchte sich jeder die ihm genehme Art des Abstiegs. Emotionaler Abschied nach dem Abendessen, Inge bedankte sich im Namen der Gruppe für diese sonnige Woche, ich mich bei ihr für ihren Einsatz, Dank an die Wanderführer Siegfried und Alfred! Gute Wünsche für die Heimfahrt, Hektik am letzten Morgen. Alles wird gut! klausherrmann 40
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