Flüchtlingsbetreuung in Bülach: Genügend Geld

36. Jahrgang
GZA/PP 8180 Bülach, Post CH AG
Mittwoch, 14. September 2016
Nr. 37
Zuhause ist, wo das Herz
eine Heimat findet
REMAX-BÜLACH.CH
Ihr Immobilienpartner
RE/MAX Bülach, Schaffhauserstrasse 35
CH-8180 Bülach, T +41 44 577 40 40
Bülach
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Mittwoch
Wochenspiegel, Feldstrasse 82, 8180 Bülach
Brennpunkt
Politik
Schlusspunkt
Höri: Flüchtling Mahmud ist nun Lehrling
Steinmaur: Umstrittene Schulprojekte
Rümlanger sammeln Abfall
Der 23-jährige Sayed Mahmud, Flüchtling aus
Syrien, will arbeiten. Die Höremer Innenausbaufirma Baumgartner stellte ihn deshalb als
Hilfskraft ein. Er ist so gut, dass der Syrer
inzwischen eine Lehrstelle erhalten hat. Seite 3
In Steinmaur befindet das Volk am 25. September über zwei Schulprojekte. Eines kostet 10,
das andere 18 Millionen Franken. Gemeinderat
und RPK lehnen aus finanzpolitischen Gründen
beide Varianten ab.
Seite 5
Am Clean-up-Day sammelten auch
Rümlanger Schüler und Fussballer
Abfall – mehrere Kubikmeter. Nun
ist der Abfallberg auf dem Gemeindehausplatz zu sehen.
Seite 16
40 000 Franken haben
die Stadt Bülach und die
Landeskirchen für die
Betreuung der Flüchtlinge
gesprochen. Nun fehlen
für das Projekt nur noch
genügend Freiwillige.
Daniel Jaggi
Cyrill Wälchli verpasst Podest
Cyrill Wälchli hat diesen Sommer die
Lehre als Automobil-Mechatroniker
bei der Amag Utoquai abgeschlossen.
Er war nicht nur ein guter Lehrling:
Er war der beste, zumindest im Kanton Zürich (siehe Bericht im «Wochenspiegel» vom 27. Juli).
Nun kämpfte er an den Schweizer
Meisterschaften um die Teilnahme an
den «WorldSkills» in Abu Dhabi. Dabei musste er sich gegen elf weitere
ANZEIGEN
Fax 044 863 72 01
Flüchtlingsbetreuung in Bülach:
Genügend Geld, aber kaum Freiwillige
Der Bülacher Automobil-Mechatroniker darf nicht nach Abu Dhabi. Foto: jb.
Der Automobil-Mechatroniker aus Bülach muss sich
an den Schweizer Meisterschaften geschlagen geben.
Das stört ihn aber nicht.
Verlag Tel. 044 863 72 00
Nachwuchstalente seines Berufs beweisen. Allerdings erhielten nur die
ersten drei die Chance, nach Abu
Dhabi zu reisen.
Für Cyrill Wälchli reichte es nicht.
«Es ist mir nicht so gut gelaufen»,
sagt er rückblickend. Er sei zu aufgeregt gewesen, und der nötige Ansporn
habe ihm letztlich gefehlt. «Klar hätte
ich gerne besser abgeschnitten, aber
ich bleibe sowieso nicht mehr lange
in diesem Beruf.» Er will die Berufsmaturität machen und danach Automobilingenieur studieren.
Die Punktezahlen lagen knapp
auseinander. Der Sieger heisst Janik
Leuenberger, ist 20 Jahre alt und
kommt aus Madiswil BE. Er kann
weiter von Abu Dhabi träumen. (fzw.)
Die Solidarität der Bülacher Bevölkerung war gross, als Anfang Jahr 40
Flüchtlinge aus Platzmangel in der
Zivilschutzanlage einquartiert werden mussten. Rund 70 Freiwillige
sorgten zusammen mit den beiden
Landeskirchen für eine Tagesstruktur
und ermöglichten den Asylbewerbern, dass sie die unterirdische Behausung regelmässig verlassen konnten. Die Freiwilligen erteilten den
jungen Männern Deutschunterricht,
schufen Spieltreffs, spielten mit ihnen
Fussball oder sorgten für Begegnungen.
Nur noch 30 Freiwillige
Inzwischen sind die Männer oberirdisch in Containern untergebracht.
Nun soll das Betreuungsprojekt weitergeführt werden. 30 000 Franken
sprach der Stadtrat deshalb für eine
Koordinationsstelle. Ferner stellt er
einen Schulungsraum zur Verfügung.
Die beiden Landeskirchen unterstützen das Projekt, das Anfang Oktober
Es braucht 50 Freiwillige: Sozialdiakonin Mirjam Meier.
Foto: dj.
Klassen und mit drei Niveaus geführt
werden soll. «Das ist nötig, weil das
Spektrum gross ist», sagt Meier. So
gebe es Flüchtlinge, die weder Lesen
noch Schreiben könnten, andere
würden bereits etwas Deutsch sprechen. Neben Deutschlehrerinnen und
-lehrern werden auch Klassenbetreuerinnen und -betreuer gesucht. Zudem soll wiederum ein Sport-, Spielund Begegnungsangebot geschaffen
werden. Meier: «Der Betreuungsaufwand ist hierfür aber geringer.» So
spiele ein Teil der Flüchtlinge bei
schönem Wetter inzwischen selbstständig im Schwerzgrueb Fussball.
«Einige sind auch regelmässig auf
dem Vita-Parcours anzutreffen», so
die Sozialdiakonin weiter.
Geld für verschiedene Aufgaben
gestartet werden soll, zudem mit je
5000 Franken. Während die Finanzierung des Projekts gesichert ist,
fehlt es inzwischen aber an Freiwilligen. Mit ein Grund dafür ist, dass das
Betreuungsangebot für die 40 Flüchtlingen vor den Sommerferien eingestellt wurde. «Zurzeit verfügen wir
nur noch über rund 30 Freiwillige»,
sagt Projektkoordinatorin Mirjam
Meier. Nach Angaben der Sozialdiakonin der reformierten Kirche Bülach
seien mindestens 50 Freiwillige nötig, dies auch, weil das Angebot künftig allen 120 Flüchtlingen offenstehen
soll. Freiwillige fehlen vor allem für
den Deutschunterricht, der in sechs
Die 40 000 Franken werden zur
Schaffung einer Koordinationsstelle,
für Lehrmittel, das Coaching der
Deutschlehrer, für gesundheitliche
Präventionsarbeit und zur Kulturvermittlung, die von Fachleuten erfolgen
soll, benötigt. Ob die Stadt Bülach
auch nach Ablauf des Projekts im
kommenden Sommer Geld zur Verfügung stellen wird, ist noch offen. Sollte der Beitrag künftig jährlich erfolgen, müsste auch das Parlament der
Ausgabe zustimmen.
Interessierte melden sich bitte bei Line
Kacprzak, Sozialarbeiterin der katholischen Kirche Bülach, Tel. 043 411 30 34
oder [email protected].
2
Wochenspiegel
Nr. 37
TRIBÜNE
14. September 2016
GASTKOMMENTAR
PRESSESCHAU
Bezahlbare Kitas und Schulhäuser
Ursula Fehr *
Kürzlich wurde ein neues Projekt der
Pro Juventute vorgestellt. Darin
kommt Projektleiterin Petra Stocker
zur Überzeugung, dass viele Schulkinder derart «verhäuslicht» seien,
dass ihnen selbstverständliche motorische Grundlagen wie eine Treppe
herunterzuspringen oder über eine
Mauer zu balancieren Mühe bereiteten. Dies, weil sie zu wenig Freiräume zum Spielen und Werkeln hätten.
Die modernen Spielplätze würden die
früheren Innenhöfe, Wiesen und
Winkel, wo nicht alles geordnet, gepützelt und geebnet war, nicht ersetzen. «Die Strassenkindheit, welche
die heute 30- bis 40-Jährigen noch
erleben durften, nimmt immer mehr
ab», ist Stocker überzeugt. Vielen
Kindern wird auch noch der Schulweg – ein wichtiger Faktor für soziale
Kompetenzen – abgenommen. Deshalb werden solche Freiräume bis zu
einem Beitrag von 4000 Franken gefördert.
Ziel dieser Spielmöglichkeiten ist,
dass die Kinder nicht nur in Reservaten erwünscht sind – begleitet von ihren Eltern –, sondern überall Orte
finden, an denen sie sich entfalten
können. Dafür reichen einfache Mittel: Sand, Kies, alte Räder, ein ausgedientes Schiff, Wasser zum Experimentieren.
Zudem läuft momentan die Initiative «Bezahlbare Kinderbetreuung
für alle», die ich persönlich unterstütze, denn nicht alle Gemeinden sind
«Spielflächen, Kitas und
Schulhäuser sollten wieder
vermehrt für die Förderung
und die Bedürfnisse der
Kinder gebaut werden»
so gut bestückt wie Eglisau. Eine erfreuliche Tatsache, die wir der Weitsicht der Schule und einzelner Privater zu verdanken haben. Verfügen
wir doch über Hort, Kitas, eine Spielgruppe plus mit zusätzlicher Sprachförderung und einen Mittagstisch.
Am 25. September stimmen wir darüber ab, ob es sinnvoll ist, dass die
Arbeitgeber – die hoffentlich nicht
auf die erfahrenen und gut ausgebildeten Mütter verzichten wollen – einen moderaten finanziellen Beitrag
leisten sollen.
Während ich mir seinerzeit meinen Wunsch, mich trotz zwei Kindern als Lehrerin und später als
Journalistin wenigstens zu 50 Pro-
zent weiterhin nützlich machen zu
dürfen, noch erkämpfen musste, sollte dies doch heute selbstverständlich
sein und nicht an den zum Teil sehr
hohen Kita-Kosten scheitern.
Seit einiger Zeit möchte ein
Zweckverband im Rafzerfeld eine gemeinsame Sekundarschule von Wasterkingen, Hüntwangen, Wil und Eglisau bewerkstelligen. Sie suchen dafür den optimalen Standort für den
neuen Schulraum.
Auch hier ist wichtig, dass das
Schulhaus zweckmässig und in moderater Weise um- oder neu gebaut
wird, sodass die laufenden Kosten,
die immer mehr ins Kraut schiessen,
trotzdem noch gedeckt werden können, ohne dass die Steuerzahler zu
stark zur Kasse gebeten werden.
Fazit: Spielflächen, Kitas und
Schulhäuser sollten wieder vermehrt
für die Förderung und die Bedürfnisse der Kinder geplant und gebaut
werden. Und Kinder würden wohl
Möglichkeiten für Freiräume und Bewegung vor Luxus und Prestige setzen. Oder haben Sie schon mal gehört, dass sich Kinder oder ihre Eltern über einfache Räume einer Kita
oder eines Schulhauses beklagen
oder eine repräsentative Eingangshalle fordern?
Prägend sind die Lehrpersönlichkeiten, die Lernziele, das Klima in
der Gruppe oder Klasse und der Pausenplatz.
* Ursula Fehr ist Autorin und Gemeindepräsidentin von Eglisau.
Glattfelden:
Die
Eltern eines Schülers aus Glattfelden
müssen keine Busse bezahlen, weil
sie am Elternabend
fehlten. Wie «20
Minuten online» berichtet, hat dies
das Bezirksgericht entschieden.
Eine Schule in Bülach hatte die Eltern eines Schülers angezeigt. Sie
hätten mit ihrem unentschuldigten
Fernbleiben gegen das Volksschulgesetz verstossen. Dagegen erhob
das Ehepaar erfolgreich Einsprache.
Die Eltern eines heute 14-jährigen
Sohns waren gemäss Strafbefehl des
Statthalteramts des Bezirks Bülach
wiederholt an obligatorischen Anlässen der Schule unentschuldigt ferngeblieben. Ausserdem hätten sie auch
nicht auf Schreiben der Schule, die
der Sohn nur wenige Monate lang besuchte, reagiert.
Die Schulleitung machte die Familie
aus Jamaika, die praktisch kein
Deutsch spricht, an einem Elterngespräch auf ihre Rechte und Pflichten
aufmerksam. Dabei hätten die Eltern
eine schriftliche Vereinbarung betreffend zukünftiger Teilnahmen an obligatorischen
Schulveranstaltungen
unterzeichnet.
Dennoch seien sie einen Monat später erneut einem Elternabend unentschuldigt ferngeblieben, worauf die
Schule ans Statthalteramt gelangte.
Dieses sprach eine Busse von 200
Franken aus. Dagegen erhob das
Ehepaar Einsprache, und der Fall
landete vor dem Bezirksgericht. Das
Gericht verwarf kürzlich die Argumentation des Statthalteramts und
sprach sowohl die Ehefrau als auch
den Ehemann vom Vorwurf der
Übertretung des Volksschulgesetzes
frei. Es gebe einen grossen Unterschied zwischen den Vorschriften zu
Elterngesprächen und Elternveranstaltungen. Die Veranstaltungen können nur in besonderen Fällen obligatorisch erklärt werden, «sonst sind
sie es nicht», sagte der Richter in der
Urteilsbegründung.
Kloten: Niemand mag Mehrverkehr:
Keine einzige Glattaler Gemeinde hat
deshalb im Entwurf des regionalen
Richtplans Zonen für Anbieter von
Billigparkplätzen definiert. Das lukrative Geschäftsmodell, das sich im
rechtlichen
Graubereich
bewegt,
droht nun gar vollkommen zurückgebunden zu werden, wie der «Zürcher
Unterländer» berichtet.
Das in Flughafennähe besonders lohnenswerte Geschäft mit Parkplätzen
in Konkurrenz zu den teuren Parkhäusern des Flughafens könnte bald
verboten werden. Zwei entsprechende Valet-Parking-Baugesuche sind
momentan hängig in Kloten.
Billigere Parkplätze als in den Parkhäusern am Flughafen anzubieten,
samt einem Bring- und Hol-Dienst für
die Besitzer der Autos: Dieses Geschäftsmodell ist unter dem Begriff
«Valet-Parking» vermehrt in den Fokus von Politik, Bewilligungsbehörden und Anwohnern geraten. Investiert werden muss vergleichsweise
wenig, während den Anbietern eine
relativ hohe Rendite winkt.
US-Kühlwahn verlangt nach einem Pullover
Wer im Sommer die USA
bereist, sollte Jacke und
Wolldecke nicht vergessen.
Sonst holt man sich
drinnen eine Erkältung
oder muss sich draussen
dringend aufwärmen.
Lena Schenkel
Nach dem Regen bei meiner Ankunft
im Hafen begrüsst mich New York an
meinem ersten Morgen in den USA
mit eitel Sonnenschein und hochsommerlichen Temperaturen. Freudig weihe ich Sommerkleid und Flipflops ein und begebe mich auf Erkundungstour durch meine neue Nachbarschaft. Bestimmt finde ich im hippen Brooklyn ein hübsches Plätzchen, um an der Sonne zu frühstücken. Da jedoch weit und breit kein
Café mit Aussenbereich zu finden ist,
setze ich mich in eines hinein.
Frösteln nach ein paar Minuten
Angenehm kühl ist es hier – für fünf
Minuten. Ab dann wird die kühle Klimaanlagenluft immer unangenehmer.
Keine halbe Stunde später habe ich
Hühnerhaut und fröstle, während ich
durchs Fenster auf die sonnenbeschienene Strasse hinaussehe – und
mich irgendwie im falschen Film fühle. Statt gemütlich und ausgiebig zu
brunchen, stürze ich meinen Kaffee
hinunter und dann hinaus.
Noch schlimmer ergeht es mir
zwei Tage später. Der Wetterbericht
verheisst den schönsten Tag der Woche bei über 30 Grad Celsius, und ich
beschliesse, der Freiheitsstatue einen
Besuch abzustatten. Für die Schifffahrt zur Liberty Island packe ich sicherheitshalber ein langärmliges
Jäckchen und eine Jeansjacke ein. Es
ist dann aber so heiss an Deck, dass
Unsere Frau
in Nordamerika
Ellis Island, New York. Hier mussten die Einwanderer aus Europa einen Gesundheitscheck bestehen. Foto: A. J. Minor
ich diese trotz Fahrtwind nicht benötige – wohl aber im Museum auf der
Nachbarinsel Ellis Island. Hier passierten zwischen 1892 und 1954
rund zwölf Millionen Immigranten
die damals darauf ansässige Einreisebehörde. Heute dokumentieren
dort mehrere Ausstellungen die Geschichte der Einwanderung und Bevölkerungsentwicklung in den USA.
Erfrierungssymptome im Museum
Leider konnte ich mir nicht alles davon ansehen. Nicht etwa, weil es
mich ermüdet oder ich zu wenig Zeit
gehabt hätte. Sondern weil ich sonst
erfroren wäre. Nach einer Stunde in
den stark klimatisierten Räumen
musste ich bereits das Jäckchen anziehen, nach einer weiteren die Jacke
– während die «Amis» unbekümmert
im T-Shirt an mir vorbeizogen. Und
nach drei Stunden musste ich kapitulieren, weil ich meine Finger kaum
noch spüren konnte. Es dauerte eine
Weile, bis ich mich draussen (!) wie-
der aufgewärmt hatte. Schockiert berichte ich abends im Airbnb-Appartement meinen Mitbewohnern von
meinen Horrorerlebnissen mit dem
Air-Conditioning-System – kurz AC
genannt.
Der Lehrer aus New Orleans hält
mich für einen «Gfrörli», und Frauen
hätten bekanntlich schneller kalt. Rückendeckung erhalte ich vom spanischen Musiker, der kontert, dass
auch er seine Jacke hier nicht brauche um raus-, sondern um reinzugehen. Die Jetzt-noch-Kellnerin-abervielleicht-schon-bald-Komikerin aus
Portland meint ebenfalls, sie höre das
nicht zum ersten Mal von Europäern.
Fenster sind nicht zum Kühlen da
Auf meine Frage, was es denn mit
diesem Kühlungswahn in den USA
auf sich habe, wittert sie wohl einen
Öko-Moralapostel in mir und meint
fast entschuldigend: «Es ist halt sehr
angenehm.» Natürlich können Klimaanlagen sehr angenehm sein, pflichte
ich ihr bei. An heissen Sommertagen
schätzte auch ich es, dass Busse und
Züge in der Schweiz damit ausgestattet seien. Und ich versichere ihr, dass
ich erst vor meiner eigenen Ökobilanz-Haustüre wischen müsste, ehe
ich die Amerikaner für diese unbestrittene Energieverschwendung kritisieren würde. Mit dem Argument,
dass die Innentemperatur hier
schlicht nicht mehr angenehm ist,
stossen wir Europäer an diesem
Abend aber weiterhin auf taube amerikanische Ohren.
Vielmehr können es die Einheimischen kaum fassen, dass europäische
Wohnungen AC-freie Zonen sind.
«Wir haben Fenster», erklärt der
englische Student lapidar-sarkastisch. Meine Hoffnung, dass man zumindest abends diese gute alte europäische Kühltechnik anwenden und
die AC ausschalten könnte, wird mit
der irrationalen Begründung «lieber
nicht – es wird nachts immer so
warm» erstickt.
Die Zürcherin Lena Schenkel (33)
ist freie Mitarbeiterin unserer
Zeitung. Während sechs Monaten
bereist sie die USA und berichtet
während dieser Zeit regelmässig
von ihren Erlebnissen. Nach der
Überfahrt per Schiff wird sie mit
dem Zug einmal das Land durchqueren und mit dem Auto die
Westküste entlangfahren. Dabei
verbringt sie einige Nächte in
grossen Metropolen, einen Monat
als Helferin auf einer Farm und
drei Monate in einem Sprachkurs.
Derzeit erkundet sie New York –
per pedes, Velo und U-Bahn. (zb.)
Seither ergebe ich mich meinem
Schicksal und sorge vor. Einkaufszentren etwa betrete ich nie ohne Langärmliges in petto. Nur einmal vergesse ich, mich für eine längere Busfahrt
an einem warmen Tag passend anzuziehen – und friere, während sich
meine Sitznachbarn wohlig in Wolldecken kuscheln. Umso mehr freue
ich mich über die Beschreibung meiner Unterkunft in Chicago: «Leider
keine Klimaanlage – nur Ventilatoren.» Endlich habe ich Zeit, meine
Erkältung auszukurieren.
Wochenspiegel
BRENNPUNKT
Rümlanger
Firma steigert
den Umsatz
Im ersten gemeinsamen
Geschäftsjahr steigerte
Dorma+Kaba den Umsatz
um 2,3 Millionen Franken.
Dorma+Kaba verfügt über eine starke Bilanz mit einer soliden Eigenkapitalquote von 43 Prozent und einer
Nettoliquidität von 160 Millionen
Franken. Der Integrationsprozess
verläuft planmässig. Im Zusammenhang mit der Integration fielen im
Berichtsjahr einmalige Sonderaufwendungen von 90 Millionen an, die
als ausserordentliches Ergebnis separat ausgewiesen werden. Für das Geschäftsjahr 2015/2016 beantragt der
Verwaltungsrat die Ausschüttung einer gegenüber dem Vorjahr unveränderten ordentlichen Dividende von
12 Franken pro Aktie.
Von Rümlang in die ganze Welt
Die Dorma+Kaba Gruppe ist einer
der Top-3-Anbieter im globalen
Markt für Zutritts- und Sicherheitslösungen. Mit starken Marken wie Dorma und Kaba im Portfolio bietet das
Unternehmen Produkte, Lösungen
und Services rund um die Türe und
sicheren Zutritt zu Gebäuden und
Räumen aus einer Hand. Dorma+Kaba ist mit rund 16 000 Mitarbeitenden und zahlreichen Kooperationspartnern in über 130 Ländern weltweit tätig. Die Dorma+Kaba-Gruppe
hat ihren Sitz in Rümlang und erwirtschaftet einen jährlichen Umsatz von
mehr als 2 Milliarden Franken.
Der strategische Fokus ist auf
nachhaltiges profitables Wachstum
ausgerichtet. Neue innovative Produkte und die Stärke des kombinierten Portfolios sollen es Dorma+Kaba
künftig ermöglichen, stärker als das
gewichtete BIP-Wachstum der für das
Unternehmen relevanten Märkte zu
wachsen. (pd.)
Arbeitslosigkeit im
Kanton Zürich stagniert
Im August ist die Zahl der Arbeitslosen im Kanton Zürich um 250 auf
29 100 Personen gestiegen, wobei die
Quote bei 3,5 Prozent verharrte.
Mehr Arbeitslose gab es insbesondere im Handel und im Gastgewerbe
sowie im Bereich Gesundheit und Sozialwesen, wie die Volkswirtschaftsdirektion in einer Mitteilung schreibt.
In der Industrie habe es dagegen in
diversen Berufen weniger Arbeitslose
gegeben.
Die Entwicklung im vergangenen
Monat sie mehrheitlich von konjunkturellen Einflüssen geprägt gewesen.
So habe bei den Berufen Handel und
Verkauf die Zahl der Arbeitslosen um
160 Personen zugenommen, im Gastgewerbe um 101 Personen. (pd.)
Otelfingen sucht neuen
Gemeindeschreiber
Fünf Jahre lang war Marcel Amhof
Gemeindeschreiber von Otelfingen.
Nun zieht es ihn weiter zu einer grösseren Verwaltung. Das Dorf im unteren Furttal sucht deshalb auf Beginn
des neuen Jahres nach einem Nachfolger. Zurzeit leben in Otelfingen
rund 2800 Leute. Die Gemeinde
wächst aber stetig. (pd.)
Weitere Auskünfte beim Gemeindepräsidenten Willy Laubacher (044 831 22 00)
oder bei Marcel Amhof, bisheriger Gemeindeschreiber (044 847 20 40).
Nr. 37
14. September 2016
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Flüchtling Mahmud ist nun Lehrling
Es war ein Experiment, ein
Versuch. Doch der Höremer
Schreinermeister Rolf
Baumgartner hat es gewagt
und einen Flüchtling als
Hilfsarbeiter angestellt.
Nun ist Sayed Mahmud
im 1. Lehrjahr.
Daniel Jaggi
«Ich habe ihm zwei Chancen gegeben
– und er hat beide gepackt»: Rolf
Baumgartner, Schreinermeister und
Chef des gleichnamiges Innenausbaubetriebs in Höri, hat bei der Personalführung
klare
Vorstellungen.
Selbst bei Sayed Mahmud, 23,
Flüchtling aus Syrien, den er versuchsweise als Hilfsarbeiter eingestellt hat, macht er keine Ausnahmen. «Die Vorgabe war klar: Kommt
er zweimal zu spät, ist Schluss.» Sayed Mahmud kommt während der
Probewoche nie zu spät, steht jeden
Tag pünktlich um 6.50 Uhr an der
Pressmaschine.
Nachdenken in Sri Lanka
Der Entscheid, einen Flüchtling anzustellen, ist bei Rolf Baumgartner,
der der Schweizer Flüchtlingspolitik
kritisch gegenübersteht, Anfang Jahr
gereift. Fernab der Heimat, in den
Ferien auf Sri Lanka, erörtert er zusammen mit seiner Frau Carmen die
Flüchtlingssituation
in
Europa.
Deutschland erlebte gerade eine gewaltige Flüchtlingswelle, die das
Land vor grosse Problem stellte.
«Wir kamen zum Schluss, dass auch
wir in der Schweiz das Flüchtlingsproblem wohl nicht so schnell in den
Griff bekommen werden», erinnert er
sich.
Aber statt den Kopf in den Sand
zu stecken, beschliessen sie, zu handeln. «Noch in den Ferien fassten wir
den Entschluss, sollte sich jemand
bei uns melden, dann würden wir
ihm einen Arbeitsplatz anbieten.»
Die Aussicht, dass sich ein geeigneter
Asylbewerber meldet, war aber eher
gering. Baumgartner: «Er musste
nicht nur willig sein, sondern auch
gut Deutsch sprechen. Letzteres ist
das A und O.» Zudem fragen bei ihm
pro Jahr höchstens zwei Asylbewerber um Arbeit nach. «Normalerweise
sage ich Nein, weil es an den
Deutschkenntnissen mangelt.»
Gibt dem syrischen Flüchtling Sayed Mahmud eine Chance: Schreinermeister Rolf Baumgartner aus Höri.
Doch als der Krieg das Land überzieht, gerät Mahmud in einen Gewissenskonflikt. Der Kurde aus Dyrik im
Nordosten
Syriens,
sunnitischen
Glaubens, wird in den Militärdienst
eingezogen. «Dabei hatte ich gerade
einen Platz an der Uni erhalten und
wollte mein Studium beginnen», sagt
Mahmud. Zusammen mit seiner jüngeren Schwester flieht er Richtung
Türkei. In einer viermonatigen Odyssee gelangen sie über Serbien, Ungarn, Österreich und Deutschland in
die Schweiz. 10 000 Franken habe
sie die Reise gekostet, erzählt er und
fügt an: «Das Geld haben wir vom
Vater erhalten.» Er bleibt einen Monat im Bundeszentrum in Kreuzlingen, bevor er in eine WG nach Glattbrugg ziehen darf.
Noch Mühe mit dem Dialekt
Die Probe-Arbeitswoche in Höri ist
schnell vorbei. Täglich um halb sechs
aufzustehen, bereitet Mahmut keine
Probleme. «Mehr Mühe hatte ich mit
der Dialektsprache.» Hochdeutsch
kann er bereits, auch weil er in der
Schule den Deutschunterricht besucht hatte. Er sagt weiter: «Zudem
war für mich vieles neu.» Rolf Baumgartner setzt den Syrer vor allem bei
der Produktion des Entkalkerstabs
ein. Hier muss er den aus Bauxit und
Acryl bestehende Stab zuerst auf die
Länge schneiden, ihn anschliessend
biegen und so in die für den Stab typische Formen bringen, danach
schleift er seine Enden. Der Syrer ist
willig, geschickt und fügt sich problemlos ins Team ein. Rolf Baumgartner musste nicht lange überlegen:
«Wir haben ihn ohne Umschweife
angestellt.»
Mahmud ist überglücklich. Zusammen mit seiner Frau, die ein Jahr
später aus Syrien geflohen ist, und
der erst wenige Monate alten Tochter
feiert er abends seine Anstellung.
Intelligent und geschickt
In den folgenden Monaten wird der
Syrer nicht nur bei der Produktion
des Entkalkerstabs eingesetzt, immer
häufiger darf er auch bei Montagearbeiten auf Baustellen mithelfen.
Baumgartner: «Die Echos von meinen Mitarbeitern zu seiner Arbeit
waren äusserst positiv. Es wurde gesagt, er sei intelligent, handwerklich
geschickt und von positivem Charakter.»
Nach vier Monaten wagt Baumgartner deshalb das nächste Experiment: Er offeriert Mahmud eine
Lehrstelle als Schreiner. Nach einem
Testtag in der Berufsschule, während
dem es darum ging, ob er sprachlich
mithalten kann, zögert der Syrer
nicht lange; er ergreift die Chance.
Baumgartner spricht von Fügung
Doch es kommt anders: Knapp einen
Monat später steht Sayed Mahmud
im Ausstellungsraum; keineswegs
überraschend, wie Baumgartner betont. Es spricht von Fügung. Sie sitzen am weissen Besprechungstisch
im hinteren Bereich des Ausstellungsraums, trinken einen Kaffee und
reden über die Zukunft, 20 Minuten
lang, auf Deutsch. Baumgartner: «Es
war ein sehr gutes Gespräch.» So
gut, dass der grossgewachsene Syrer
mit seinem präzise geschnittenen
Bart am nächsten Morgen zur Probe
arbeiten darf.
«Viele schaffen das nicht»
Vier Monate auf der Flucht
«Ich war nervös», erinnert sich Sayed Mahmud an das Gespräch mit seinem zukünftigen Chef. Und überrascht sei er gewesen, dass es doch
noch klappt. «Es war cool.» Monatelang sprach der Syrer bei unzähligen
Schreinerbetrieben im Kanton vor,
immer erhielt er ein Nein zur Antwort. Doch er gibt nicht auf, will mit
Holz arbeiten. Mahmud: «In meiner
Heimat habe ich in den dreimonatigen Sommerferien jeweils einem
Nachbarn im Schreinerbetrieb geholfen. Das hat Spass gemacht.»
F: dj.
Lehrling Sayed Mahmud mit Frau Rojda Mala Mirsa und Tochter Sulin.
So startete er am Montag, 22. August, abermals in ein «neues Leben»,
besucht erstmals die Gewerbliche Berufsschule in Winterthur und ist seither nicht mehr Flüchtling Sayed
Mahmud, sondern 1.-Lehrjahr-Stift
Sayed Mahmud. «Er darf stolz sein,
was er erreicht hat», sagt Baumgartner und fügt an: «Viele schaffen das
nicht.» Aber auch Mahmud ist überzeugt, die zwei Lehrjahre erfolgreich
abschliessen zu können. Mit welcher
Note, lässt er offen, Baumgartner dagegen ist überzeugt, dass es bestimmt eine 5,2 wird.
Der Höremer Schreinermeister
hegt keine Zweifel, dass Mahmud
auch diese Chance packen wird, so,
wie vor rund einem halben Jahr, als
er erstmals im Ausstellungsraum
stand und schüchtern um Arbeit
nachfragte, denn seit dieser Begegnung ist der Syrer noch nie zu spät
zur Arbeit erschienen.
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Wochenspiegel
Nr. 37
14. September 2016
MARKTPLATZ
Publireportage
Schleudertrauma erfolgreich therapieren Auch zwei Berufsmeister
Ein Autounfall verursacht meist komplexere Beschwerden, als vordergründig wahrgenommen wird. Viele
Betroffene erhalten oft nur eine symptomatische Behandlung am Nacken,
wodurch sich Beschwerden gerne
über Jahre hinziehen, chronisch werden und später niemand mehr an
den Unfall als die Schmerzursache
glauben will. Doch auch Jahrzehnte
später kann sich der Körper mit der
richtigen Therapie noch erholen und
zu weitgehender Schmerzfreiheit gelangen.
Franziska
Killermann-Chizzola,
diplomierte
Ergotherapeutin
mit
langjähriger Erfahrung, hat sich in
ihrem KC-Institut in Bülach auf genau diese chronischen Beschwerdebilder spezialisiert. Sie behandelt den
Körper ganzheitlich, unter anderem
aus der Sicht der Spiraldynamik. Bei
einem Aufprall kommt es im Körper
durch den diagonal angelegten Sitzgurt zu einer einseitigen Drehung,
während die andere Körperseite mit
dem Gurt starr fixiert bleiben. Auch
der Nacken wird zusätzlich zum Vorund Rückschleudern verdreht. Zudem erfolgt durch den Bremsfuss ei-
Kennt Methoden zur Behandlung
von Schleudertraumata: Franziska
Killermann-Chizzola.
Foto: zvg.
ne Stauchung in Knie und Hüfte, die
sich bis ins Becken fortsetzt. Dies erklärt Rückenbeschwerden nach einem Auffahrunfall. Der Körper verharrt gerne unbemerkt in dieser Drehung und entwickelt Fehlhaltungen.
So bleibt die alleinige Behandlung
des Nackens oft erfolglos und die
Schmerzen werden chronisch. Franziska Killermann-Chizzola hat in ihrer Praxis Methoden entwickelt, wie
komplexe Beschwerden in 90 Prozent
der Fälle, abhängig von individuellen
Faktoren, weitgehend schmerzfrei
gemacht werden können. Mit einer
Verordnung für Ergotherapie wird
die Therapie von der Grundversicherung übernommen.
In der 90-minütigen Behandlung
kommen auch modernste medizintechnische Geräte wie Stosswellenund High-Power-Lasertherapie zum
Einsatz, da bei chronischen Beschwerden eine rein manuelle Therapie nicht tief genug zur Schmerzursache vordringen kann.
Aufgrund mehrmonatiger Wartezeiten ist eine rechtzeitige Anmeldung empfehlenswert, damit die Behandlung optimal auf die Bedürfnisse
des Patienten abgestimmt werden
kann. (pd.)
KC-Institut, Stosswellen- und Laser-Fachinstitut, Sonnenhof 1, 8180 Bülach, Telefon 043 928 25 41. Weitere Infos unter
www.kc-institut.ch oder über die Mailadresse [email protected].
an der diesjährigen Büli-Mäss
Die im Oktober stattfindende BüliMäss richtet sich nicht nur an erwachsene Besucher, sie will auch
ganz bewusst die Jugend ansprechen. Sei dies mit dem Lehrlingsparcours, sei dies mit den zwei geladenen Schweizer Berufsmeistern, die
aus ihrem Leben erzählen. Es sind
dies Marina Spring, Schweizer Berufsmeisterin Floristik des Jahres
2014, sowie Cyril Wanner, Schweizer
Berufsmeister Applikationsentwickler
im Jahr 2015. Sie werden am Samstag, 29. Oktober, um 11 und 15 Uhr
Fragen beantworten. «Neben den
eher theoretischen Informationen
sollen die Interviews konkrete Erfahrungen und das persönliche Engagement von Lernenden aufzeigen, die
ihren Beruf hoch motiviert erlernen»,
sagt Berufsberater Tarek Eldaour.
Eingeladen wurden die beiden
Berufsmeister vom Berufsbildungszentrum biz in Kloten. Neben generellen Auskünften und Informationen
zur Arbeits- und Berufswelt können
Erwachsene Kurzchecks zur Arbeitszufriedenheit und Jugendliche Be-
Marina Spring.
Cyrill Wanner.
rufs-Checks vornehmen, Kurzgespräche mit Berufsberatern führen und
an einem Glücksrad auf neue Berufe
stossen.
Das biz teilt den Stand mit der
Standortförderung Zürcher Unterland. Geschäftsführer Andreas Maurer: «Uns als Standortförderung sind
die Jungen und ihr Berufsweg ein
grosses Anliegen. Deshalb haben wir
uns auch mit dem biz Kloten zusammengeschlossen und einen Lehrlingsparcours organisiert.» Auf dem Parcours mit 20 Ausstellern können die
Jugendlichen an den Ständen direkt
mit den Berufsleuten sprechen und
erste Kontakte knüpfen. (pd.)
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Wochenspiegel
POLITIK
Nr. 37
14. September 2016
5
Steinmaur stimmt über teure Projekte ab
Den Steuerfuss um neun
Prozent anheben, dafür
mehr Platz für die Schüler
erhalten? Vielleicht bald
Realität in Steinmaur.
Die Bevölkerung kann
aber auch ganz anders
entscheiden.
Flavio Zwahlen
Der Gemeinde Steinmaur stehen turbulente Wochen bevor. Am 25. September stimmt die Bevölkerung über
zwei Projekte der Primarschulpflege
ab. Der Knackpunkt: Die Kosten sind
enorm hoch und haben grossen Einfluss auf den Steuerzahler.
Berechnungen der Primarschulpflege zeigen: Die Kinderzahlen werden in Steinmaur in den nächsten
zehn Jahren nur moderat ansteigen.
Grund dafür sind die beschränkten
Baulandreserven. Und doch besteht
Raumbedarf. Schulleiter Ueli Schwab
sagt: «Wir müssen Anpassungen am
Gebäude und an den Bedürfnissen
der Schule vornehmen.» Dazu gehören einerseits Sanierungen, andererseits soll die Schule von Erweiterungen profitieren. Hinzu kommt der
Wunsch nach einer Doppelturnhalle,
einem Gemeindesaal sowie zusätzlicher Mediotheksfläche.
Zwei Varianten
Die Primarschulpflege entschied sich,
zwei Projekte auszuarbeiten. Eines
soll die Schulbedürfnisse abdecken,
das andere den Gesamtbedarf. Wobei
Rafzer und Wilemer
befinden über
Schwimmbad-Kredit
Die Stimmberechtigten von Rafz und
Wil entscheiden am Sonntag, 25.
September, über die Zukunft ihres
Schwimmbads. Dabei können sie
zwischen zwei Sanierungsvarianten
entscheiden: Auskleidung des Mehrzweckbeckens in Edelstahl (Kosten
4,052 Millionen Franken) oder eine
Auskleidung mit Folie (3,51 Millionen
Franken. Erneuert oder neu gestaltet
würden zudem die Badewassertechnik und das Kinderplanschbecken.
Allerdings: Nur bei einer Chromstahlausführung könnten im Nichtschwimmerbecken zusätzlich ein
Strömungskanal, eine Sprudelsitzbank und eine Sprudelplatte installiert werden, wie der Weisung zu entnehmen ist. (dj.)
Niederhasli: Ersatzwahl
für Sekundar-Behörde
Der Bezirksrat Dielsdorf hat Gabriela
Erni, Oberhasli, auf ihr Gesuch hin
per Ende Juli als Mitglied der Sekundarschulpflege Niederhasli Niederglatt Hofstetten entlassen. Der Gemeinderat Niederhasli hat mittels Beschluss das Verfahren zur Wahl einer
Nachfolgerin beziehungsweise eines
Nachfolgers für den Rest der laufenden Amtsdauer 2014 bis 2018 lanciert. Die Anordnung wurde Ende
August publiziert.
Wahlvorschläge sind der Gemeindeverwaltung Niederhasli bis zum 4.
Oktober einzureichen. Die provisorischen Wahlvorschläge werden nach
Ablauf der ersten Frist veröffentlicht.
Der Gemeinderat erklärt die vorgeschlagene Person als gewählt, wenn
die Voraussetzungen für eine stille
Wahl erfüllt sind. Sind diese nicht erfüllt, wird am 12. Februar 2017 eine
Urnenwahl durchgeführt. (pd.)
Mit oder ohne Doppelturnhalle (rechts)? Am 25. September befinden die Steinmaurer über zwei Schulausbau-Varianten. Der Gemeinderat und die
Rechnungsprüfungskommission lehnen aus finanzpolitischen Gründen beide Vorhaben ab, wie an einer Infoveranstaltung deutlich wurde.
Foto: zvg.
Letzteres viel teurer ist. Beim Projekt
«Schulbedarf» wird die Infrastruktur
nur bedingt ausgebaut. So soll zum
Beispiel die Mediotheksfläche vergrössert und ein ausreichend grosser
Parkplatz gebaut werden. Im Vordergrund stehen bei diesem Projekt aber
die Sanierungen der bestehenden Infrastruktur. So bleibt zum Beispiel die
Turnhalle bestehen. Sie wird lediglich
erneuert. Hinzu kommen ein Mittagstisch und Optimierungen im Lehrerbereich. Kostenpunkt: 10 Millionen
Franken. Das bedeutet, der Steuerfuss müsste um 5 Prozent erhöht
werden.
Das Projekt «Gesamtbedarf» beinhaltet zusätzlich noch den Bau einer
Doppelturnhalle inklusive Aussenan-
lagen, und die bestehende Turnhalle
würde zu einem Gemeindesaal umgebaut. Kostenpunkt: 18 Millionen
Franken. Dies hätte eine Steuerfusserhöhung von 9 Prozent zur Folge.
Schulleiter: «Investition wichtig»
Die Primarschule Steinmaur lud die
Bevölkerung letzte Woche zu einer
Infoveranstaltung ein. Diese fand,
passend zum Projekt, in der Turnhalle statt. Schulpräsidentin Franziska
Rickli sagte zu Beginn: «Wir möchten
unsere beiden Projekte vorstellen,
damit sich die Bevölkerung eine Meinung bilden kann.» Und sie warnte:
«Es wird sehr teuer.» Schulleiter Ueli
Schwab beschwichtigte: «Die Lehrund Lernbedingungen an unserer
Schule müssen dringend verbessert
werden. Das Geld ist ein gut investierter Beitrag in die Bildung.» Auch
Architekt Arthur Casagrande nahm
Stellung: «Als ich die Schule zum ersten Mal besichtigte, waren die zahlreichen Mängel nicht zu übersehen.»
Auf die Frage, wieso man die Schule
nicht ganz abreisst und neu aufbaut,
antwortete er: «Das würde noch
mehr kosten.» Nach der Sanierung
sei die Infrastruktur aber so gut wie
neu, versprach er.
Gemeinderat und RPK dagegen
Ganz anders beurteilt der Gemeinderat die beiden Projekte. Er lehnt beide Projekte ab. Gemeindepräsident
Andreas Schellenberg: «Wir anerken-
nen, dass die Schule mehr Raum
braucht. Doch finanziell würden beide Projekte die Gemeinde vor grosse
Probleme stellen.» Die Schulpflege
solle das Ganze deshalb nochmals
überdenken, meinte er weiter.
Ähnlich kritisch werden die beiden Projekte von der RPK beurteilt.
Präsident Laurent Gottraux: «Wir haben leer geschluckt, als wir die 18
Millionen Franken gesehen haben.»
Das «Gesamtbedarf»-Projekt sei zwar
nachhaltiger als das «Schulbedürfnis»-Projekt, aber dennoch viel zu
teuer. «Wir lehnen beide Projekte
ab.»
Man darf also gespannt sein, auf
wessen Seite sich die Bevölkerung
am 25. September stellt.
Badi Bülach: Porsche oder Rolls Royce?
Der Bülacher Gemeinderat
hat einer vollumfänglichen
Sanierung der Becken in
der Badi zugestimmt.
Somit können nun Lecks
geflickt und der schwermetallbelastete Anstrich
entfernt werden.
Daniel Jaggi
Die Meldung, wonach aus den Becken
der Bülacher Badi täglich bis zu 70
Kubikmeter Wasser entweichen, hat
aufgeschreckt und deutlich gemacht,
wie sanierungsbedürftig die Anlage
ist. Monatlich entweicht durch Risse
und undichte Fugen so viel Wasser,
wie im grossen Schwimmerbecken
Platz findet. Aber damit nicht genug:
Die Becken haben sich wegen der
geologischen Situation gesenkt, was
den Wasserverlusten über die zu klein
dimensionierten Aussenrinnen begünstigt. Insgesamt fallen durch den
Wasserverlust, der mit Frischwasser
wieder behoben werden muss, und
Dichtungsarbeiten dieses Jahr rund
50 000 Franken Mehrkosten an.
Sanierung ist unbestritten
Der Stadtrat beantragte dem Gemeinderat deshalb ein Sanierungsprojekt
mit Kosten von 1,3 Millionen Franken. Dies auch, weil der Kanton die
Situation im Bülacher Freibad nicht
mehr lange duldet. In der Ratsdebatte
zeigte sich von Beginn an, dass einer
Sanierung keine Opposition erwachsen wird. Sowohl RPK und Fachkom-
mission als auch die Fraktionen von
links bis rechts votierten für das Geschäft. Wie so oft bei Ratsdebatten
liegt der «Hund» aber im Detail begraben. So beantragte der Stadtrat,
die lecken Becken mit einer Folie auszukleiden. Kostenpunkt: 410 000
Franken. Aus finanzpolitischen Gründen wollte er aber auf die Entfernung
des schwermetallbelasteten Farbanstrichs verzichten. Die Entfernung
würde
zusätzliche
Kosten
von
186 000 Franken verursachen. Mit
ein Grund für den stadträtlichen Verzicht ist der Umstand, dass die
Schwermetalle in der Farbe gebunden
und nicht wasserlöslich seien, weshalb für die Benutzer keine Gefahr
bestehe. Dennoch sprach sich der Rat
einstimmig für die Entfernung des belasteten Farbanstrichs aus. Eine kon-
Ferner hat der Gemeinderat folgende Geschäfte behandelt:
• Andreas Müller ersetzt in der
Fachkommission II den aus dem
Gemeinderat zurücktretenden Dominique Lauber (GLP).
• Die Motion Wülser (GLP) wurde
mit 21:3 Stimmen nicht überwiesen. Wülser verlangte, alle Stellenausschreibungen von städtischen
Kadermitarbeitern öffentlich auszuschreiben.
• Innerhalb von drei Monaten muss
der Stadtrat die Interpellation von
Felix Böni (Grüne) beantworten. Er
will unter anderem wissen, weshalb die Sozialbehörde den Volkswillen missachte. So sprach sich
das Volk in einer Abstimmung dagegen aus, dass Flüchtlinge statt
Sozialhilfe nur Nothilfe erhalten
würden.
• Andrea Spycher (SVP) sprach bei
der Antwort des Stadtrats zur Interpellation der SVP/EDU-Fraktion
betreffend
Organisationsentwick-
lung von einer «absolut ungenügenden Antwort».
• Als ungenügend taxierte auch Romaine Rogenmoser (SVP) die Antwort
des Stadtrats betreffend Primarschule. «Es ist kein Wille sichtbar, Lösungen zu finden», sagte sie.
• Dagegen zog Romaine Rogenmoser
(SVP) gleich anschliessend vor dem
Stadtrat den Hut. Dies für die rasche
Beantwortung ihrer Interpellation
zum Gewerbe.
• Mit 15:9 Stimmen wurde das Postulat von Werner Oetiker (SP) überwiesen. Es fordert den Stadtrat auf, abzuklären, ob und in welcher Form
Tagesschulen eingeführt werden können. Schulpräsidentin Virginia Locher betonte, dass man sich hierzu
bereits Gedanken gemacht habe und
bereit sei, das Postulat entgegenzunehmen. Gegen die Überweisung
wehrte sich die SVP. Für sie ist Kindererziehung Sache der Eltern.
• Mit 14:10 Stimmen hat der Rat
das von Andrea Spycher im Namen
der RPK eingereichte Postulat nicht
abgeschrieben. Es bleibt weiterhin
pendent. Die RPK verlangt, dass
der Stadtat seinen Beschluss überprüft, Dienstleistungen der Abteilung Bildung nicht nur den Kreisgemeinden, sondern auch anderen
Gemeinden anzubieten.
• Mit 23:3 Stimmen ist die Motion
der Fachkommission III für erheblich erklärt worden. Der Stadtrat
hat nun ein Jahr Zeit, die Beitragsverordnungen über die familienergänzende Betreuung im Vorschulalter und jene über die schulische
Tagesbetreuung zu vereinheitlichen. Die Vereinheitlichung war im
Rat nicht umstritten. Von linker Seite wurde eine kostenneutrale Zusammenführung verlangt, sodass
den Eltern keine Zusatzkosten aufgebürdet werden.
troverse Diskussion entbrannte aber
am Minderheitsantrag der Fachkommission, die anstelle einer Ausgestaltung der Becken mit einer Plastikfolie
für eine solche mit Chromstahl plädierte. Die Verwendung von Chromstahl würde die Stadt aber rund
800 000 Franken mehr kosten. Für
das widerstandsfähige Metall spricht
vor allem die Langlebigkeit von 40 bis
50 Jahren, während die Folie nach 15
bis 20 Jahren ersetzt werden müsste.
Für Michel Pache (SVP) hilft Chromstahl zudem bei der Erwärmung des
Wassers durch die Sonneneinstrahlung. Da mit Fachkommissionsmitglied Samuel Lienhard (SP) die
Chromstahl-Variante auch auf linker
Seite Anhänger hatte, war der Ausgang der Abstimmung ungewiss. Porsche oder Rolls Royce? Das war nun
die Frage im Rat.
Chromstahl blockiert Flexibilität
Da schaltete sich Stadtrat Jürg Hintermeister ein und betonte, dass für
ihn das Kosten-/Nutzenverhältnis klar
für den Einsatz einer Folie spreche.
Zudem kam gegen Schluss der Debatte noch ein weiteres Argument gegen
die Verwendung von Chromstahl ins
Spiel: Das Metall würde nämlich eine
allfällige Verlegung der an schönen
Tagen aus allen Nähten platzenden
Badi ins Erachfeld für lange Zeit verbauen. Verschiedentlich wurde auch
darauf hingewiesen, dass bei einem
Ja zu Chromstahl mit der Planung
nochmals von vorne begonnen werden müsste, weshalb die Sanierung
erst auf die Saison 2018 abgeschlossen wäre.
Der Rat sprach sich sodann mit
16:9 Stimmen für die Ausgestaltung
der lecken Becken mit einer Folie aus.
Zusammen mit der genehmigten
Schwermetallsanierung beläuft sich
der Kredit nun auf 1,486 Millionen
Franken.
6
Wochenspiegel
Nr. 37
14. September 2016
Die Spitex Region
Bülach zieht um
Die Spitex der Region Bülach bezieht
ein neues, zeitgemässes Spitex-Zentrum. Sie betreibt ihre Dienste ab dem
16. September von der Feldstrasse
72 in Bülach aus, wie das Alterszentrum Bülach in einer Mitteilung
schreibt. Als Organisationseinheit im
Bereich der integrierten Versorgung
ist die Spitex Teil der Stiftung Alterszentrum Region Bülach. Das Angebot
ermögliche vielen Einwohnern der
Gemeinden Bachenbülach, Bülach,
Glattfelden, Hochfelden und Höri, im
vertrauten sozialen Umfeld wohnen
zu bleiben. Als Ausbildungsbetrieb
trage sie zudem zur Nachwuchssicherung bei. (pd.)
Online-Patientenanmeldungen sind unter
www.opanspitex.ch oder www.alterszentrum-buelach.ch/spitex möglich.
VE R M I S C H TE S
Rorbas: Entscheid über
Nutzungsplanung
PARTEIEN
Die SVP/EDU-Fraktion
zur Bülacher Gemeinderatssitzung
Die Traktandenliste der Gemeinderatssitzung vom September bot einen
umfangreichen Katalog an Vorstössen, an deren Erarbeitung auch die
Vertreter aus unseren Reihen mit Engagement beteiligt waren.
So bemängelte Andrea Spycher
das laienhafte Vorgehen im laufenden
Projekt
Organisationsentwicklung.
Gemäss Antwort des Stadtrats wurde
dieses ohne Einbezug einer Situationsanalyse angegangen. Weiter wurden interne Projektkosten weder veranschlagt noch im laufenden Projekt
erhoben. Für unsere Fraktion eine
absolut ungenügende und unbefriedi-
gende Leistung der zuständigen Personen auf Kosten der Bülacher Steuerzahler.
«Don't shoot the messenger»
(mach den Boten nicht für die
schlechte Nachricht verantwortlich)
war das Fazit von Romaine Rogenmoser zur Antwort des Stadtrats bezüglich renitenter Schüler und nicht
kooperierenden Eltern in der Primarschule. Zu
dieser berechtigten
Schlussfolgerung gelangte sie aufgrund der ebenfalls nicht überzeugenden Antwort zu ihrem Vorstoss.
Die
grösste
Diskussion
des
Abends wurde der Thematik Sanierung Freibad Bülach gewidmet. Es
war umstritten, ob die kostengünstigere Renovationsausführung mit Folie zu berücksichtigen sei, oder ob
man der teureren, dafür langlebige-
ren Variante eines Chromstahlbeckens zustimmen sollte.
Schlussendlich
stimmte
eine
Mehrheit unserer Fraktion und des
Gesamtgemeinderats für den günstigeren Vorschlag. Dies mit dem Ziel,
die strapazierten Finanzen der Stadt
Bülach mit dieser Lösung möglichst
nicht noch mehr zu beanspruchen.
Zum Schluss brachte unsere
Fraktion eine Rüge an den Gesamtstadtrat an. Sie kritisierte den Entscheid, mit Steuergeldern in Höhe
von 30 000 Franken eine Koordinationsstelle für das freiwillige Engagement der Landeskirchen in der Thematik Flüchtlings- und Asylkoordination zu finanzieren.
Cornel Broder,
Fraktion der SVP/EDU
Der Entwurf der revidierten Nutzungsplanung von Rorbas ist öffentlich aufgelegen. Innert der Frist ging
lediglich eine Einwendung ein, die
nach eingehender Prüfung in befürwortendem Sinn in die Revisionsvorlage eingeflossen ist.
Gleichzeitig wurde auch die Waldabstandslinie im Bereich alte Bütberstrasse/Birkenstrasse/Grundstrasse von 20 auf 15 Meter reduziert.
Wie die Behörde im Verhandlungsbericht schreibt, hat der Gemeinderat
die revidierte Bau- und Zonenordnung samt Zonenplan, Kernzonenplan und Waldabstandslinienplan sowie den Erläuternden Bericht nun
zuhanden der Gemeindeversammlung vom 23. November verabschiedet. (pd.)
Wochenspiegel
KULTUR
Nr. 37
14. September 2016
7
Rorbas hat ab Januar
auch zwei Tageskarten
im Angebot
Der Gemeinderat Rorbas hat entschieden, ab Januar zwei Tageskarten pro Tag anzubieten. Der Verkaufspreis pro Tageskarte wird 45
Franken betragen, was deutlich unter
dem üblichen Preis der SBB-Tageskarte liege, wie der Gemeinderat in
einer Mitteilung schreibt. Die Behörde will mit diesem Angebot einen
Beitrag zur Förderung der öffentlichen Verkehrsmittel leisten. Bezugsberechtigt seien grundsätzlich die
Einwohnerinnen und Einwohner von
Rorbas.
Hintergrund des Zusatzangebots
sei der Umstand, dass sich auf der
Gemeindekanzlei immer wieder Personen nach der Gemeinde-Tageskarte
erkundigt hätten. Mit der GemeindeTageskarte hat man analog dem Generalabonnement der SBB freie Fahrt
auf allen Strecken der SBB und Post
sowie auf den meisten Privatlinien
und Schiffsverbindungen. Die Gemeinde-Tageskarten sind auch ohne
Halbtaxabonnement gültig und können ausserdem für die öffentlichen
Verkehrsbetriebe in über 30 Schweizer Städten benützt werden. (pd.)
«Wohnenplus Bergli»:
Stadtrat beantragt
Genehmigung
Der Bülacher Stadtrat beantragt dem
Gemeinderat, der jährlich wiederkehrenden Miete von 249 000 Franken
und der einmaligen Investition von
234 000 Franken für Mobiliar für die
Pflegeplätze «Wohnenplus Bergli» zuzustimmen.
Am 18. Mai 2014 haben die
Stimmberechtigten entschieden, das
Grundstück an der Berglistrasse zu
verkaufen. Auf dem Grundstück realisieren die Arbeitsgemeinschaft
Wohn- und Siedlungs-Genossenschaft
Zürich und die Genossenschaft für
Alterswohnungen Bülach das Projekt
«Wohnenplus Bergli». Die Stadt mietet künftig die Räume für die Pflegeplätze. Mit einem Untermietvertrag
zwischen der Stadt und der Stiftung
Alterszentrum Region Bülach (SARB)
soll der Betrieb der Pflegewohngruppe durch die SARB sichergestellt
werden. (pd.)
Antrag und Weisung an den Gemeinderat
unter www.buelach.ch/gemeinderat.
Bülach: Atemtherapien
kennen lernen
Jeweils im Herbst laden sich die beiden Bülacher Frauenvereine im
Wechsel ein. Dieses Jahr wird der
Anlass vom Gemeinnützigen Frauenverein Bülach organisiert. Eingeladen
sind alle Mitglieder, aber auch alle interessierten Frauen, die mehr über
die Therapieform «Atem-Taiji» wissen möchten. Der Anlass findet am
Donnerstag, 22. September, von 14
bis 16 Uhr im katholischen Kirchgemeindezentrum, grosser Saal, an der
Scheuchzerstrasse 1 in Bülach statt.
Der Bülacher Atemtherapeut und
Taiji-Lehrer Ruedi Koller wird die
Teilnehmerinnen in die spezielle Methode des «Atem-Taiji» einführen. Er
wird die beiden Disziplinen «Taiji»
und «Erfahrbarer Atem» vorstellen
und die sich bereichernde Kombination mit einfachen Übungen praktizieren. Den Teilnehmerinnen wird
bequeme Kleidung empfohlen. Die
Übungen werden auf dem Stuhl sitzend oder im Stehen durchgeführt.
Im Anschluss werden Kaffee und Kuchen offeriert. Eine Anmeldung ist
nicht erforderlich. (pd.)
Auch mit 76 Jahren noch immer auf der Suche: Ernesto Krähenbühl vor seinem Bild «Herbstzeit».
Foto: Lena Tobler
Die Natur des Ernesto Krähenbühl
Ernesto Krähenbühls Bilder
zeigen eine abstrakte Natur
mit ihren Farben, Formen
und Schattierungen. Vom
18. September bis 1. Oktober gibt der Steinmaurer
Künstler in der Werkgalerie
«one» in Bülach einen Einblick in sein Schaffen.
Lena Tobler
«Auch nach Jahren gefällt mir das
Bild von dir wie am ersten Tag»: Ein
schöneres Kompliment kann man
dem Künstler aus Steinmaur nicht
machen. Von nah betrachtet, beeindrucken seine Gemälde mit ihrer Fülle von harmonischen, ineinanderfliessenden Farbflecken. Aber erst
aus der Distanz zeigen sie sich dem
Betrachter in ihrer ganzen Komposition. Ganz anders Krähenbühls Holzschnitte: Sie überzeugen mit ihren
klaren Linien, Farben und der vom
Künstler geschaffenen eigenen Plastizität. Mit seinen Bildern möchte Ernesto Krähenbühl den Reichtum an
Formen und Farben in der Natur
sicht- und erlebbar machen. «Oft sehe ich im Nicht-Spektakulären interessante Grundrhythmen und Charakteristiken.» So etwa in der Farbenpracht seines Gartens, die unter dem
Titel «Herbstgarten» auf der Einladung zur Ausstellung zu sehen ist.
Die Stimmung wiedergeben
Sieht der Künstler ein Sujet, hält er
es mit der Kamera fest, um es dann
im Atelier auf die Leinwand zu bringen. Mit einem Spachtel trägt er die
einzelnen Farbfelder oder -linien
rhythmisch auf und versucht so, die
Stimmung wiederzugeben, die er erlebt hat. «Diese Arbeitsweise», so
Krähenbühl, «erlaubt mir, mich ganz
auf den Farbklang und die Bildgestaltung zu konzentrieren.» Ihm ist wichtig, dass seine Gemälde, obwohl abstrakt, natürlich wirken und dass die
Farben lebendig spielen.
Holzschnitte sind eine intellektuelle Herausforderung, die neben der
Technik sehr viel Vorstellungsvermögen verlangt. Krähenbühl arbeitet
mit einer speziellen Reduktionsmethode nach dem Prinzip der «verlorenen Platte». Das heisst, für jede Far-
be wird dieselbe Holzplatte weiterbearbeitet. Anders als bei seinen Gemälden hat Ernesto Krähenbühl beim
Holzschnitt das fertige Bild schon vor
Beginn im Kopf.
Konturen reduzieren
Zunächst heisst es, das Bild spiegelverkehrt auf seine Konturen zu reduzieren und die einzelnen Schritte mit
den Farben festzulegen. Dann beginnt die eigentliche Arbeit: Sorgfältig
entfernt der Künstler aus der Holzplatte zunächst die Stellen, die weiss
bleiben sollen, und legt die Platte in
die Druckmaschine. Diesen Vorgang
wiederholt er für jede Farbe, bis das
geplante Bild nach vier, fünf oder
noch mehr Schritten fertig ist. Durch
Verwischen einzelner Farben verleiht
Krähenbühl seinen Holzschnitten
zum Schluss die für ihn typische dreidimensionale Wirkung.
Wand hängen konnte. Von der naturalistischen hat er sich über die impressionistische zur heute abstrakten
Malerei immer weiterentwickelt. Das
fachliche Rüstzeug holte er sich an
Kunstschulen in Zürich, Paris, Rom,
Nizza und Matera. Mit 61 sagte Krähenbühl seinem Beruf als Sekundarlehrer Adieu und widmet sich seither
ganz seiner Kunst.
Daneben lernt er Klarinette spielen und freut sich, immer wieder mit
seiner Frau auf Reisen zu gehen.
Dass sie in Italien, nahe am Meer, ein
Haus gefunden haben, ist für ihn ein
besonders Glück. Denn Wasser ist für
Krähenbühl eine wichtige Quelle der
Inspiration. Genauso wie die Berge,
die er auf seinen Wanderungen erlebt. Sich zur Ruhe zu setzen, ist für
den 76-Jährigen keine Option. «Ich
bin noch immer auf der Suche und
will die Besucher an der Ausstellung
mit Neuem überraschen.»
Die Besucher überraschen
Schon in der Schulzeit hat Krähenbühl an Zeichenwettbewerben Preise
gewonnen. Aber erst 1964, als er mit
seiner Frau in Rom an der Schweizerschule unterrichtete, begann er
Bilder zu malen, die man an die
Gemälde und Holzschnitte von Ernesto
Krähenbühl. Vom 18. September bis 1.
Oktober in der werk Galerie «one», Untergasse 1, Bülach. Vernissage: 18. September, 11 bis 14 Uhr.
Zürcher Platz-Kultur für unterwegs
Wer die öffentlichen Plätze
in Zürich und anderen
Schweizer Städten erkunden möchte, kann sich mit
dem mobilen Führer «Swiss
Squares» auf eine interaktive Reise begeben.
«Plätze sind Baukultur» heisst das
Motto der «Swiss Squares»-App des
Schweizerischen Ingenieur- und Architektenvereins
(SIA).
«Swiss
Squares» führt auf eine Reise zu den
wichtigsten Plätzen in der Stadt Zürich und in weiteren grösseren
Schweizer Städten. Ansichten von
gestern, heute und morgen erzählen
in Bildern und Texten, wie sich diese
Plätze entwickelt haben und weiter
verändern.
Die vor zwei Jahren erfolgreich
lancierte, kostenlose App dokumen-
tiert neben 30 Zürcher inzwischen
auch 15 Schaffhauser, 10 Berner, 20
Bieler und 16 Zuger Plätze. Sie arbeitet dabei mit Augmented Reality (AR),
das heisst, Bilder der Plätze können
GPS-basiert synchron zum Standpunkt des Betrachters ins Kamerabild eines Smartphones oder Tablets
eingeblendet werden. So ist es möglich, die aktuelle Situation mit vergangenen Zeiten, künftigen Platzgestaltungen oder auch alternativen
Planungen live zu vergleichen. Die
Anwendung lässt sich aber zugleich
ortsunabhängig nutzen, zum Beispiel
zu Hause auf dem Sofa.
Ein neuer Blick auf die Stadt
Ziel der App ist es, einem kulturinteressierten Publikum einen neuen Blick
auf den gebauten städtischen Lebensraum zu eröffnen. Denn während
sich mobile Führer zur Baukultur
bisher auf einzelne Gebäude konzen-
trierten, nimmt «Swiss Squares» öffentliche Plätze als Ensembles wahr.
Facetten wie Lage, Nutzung und Entwicklung kommen genauso zur Geltung wie bauliche Artefakte. Es findet
ein Perspektivwechsel statt: Von einer auf Ikonen konzentrierten Betrachtung von Baukultur hin zu einer
Sichtweise, die auch den Wandel des
öffentlichen Raums in der und durch
die Gesellschaft veranschaulicht.
«Swiss Squares» gliedert sich
nach Städten und Plätzen. Zur einfachen Orientierung bietet die App auf
jeder Ebene drei Ansichten: Liste, AR
und Karte. Für Zürich sind Informationen vom Altstetter- über den
Bahnhof- bis zum Turbinen- und Vulkanplatz abrufbar. (mai.)
Die App ist kostenlos für iPhone und iPad
im AppStore erhältlich. In deutscher, französischer, italienischer und englischer
Sprache. Infos: www.sia.ch/swiss-squares.
Im Zentrum von «Swiss Squares»
steht der öffentliche Platz in seinen verschiedenen Facetten. F: zvg.
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Wochenspiegel
Nr. 37
14. September 2016
H I N TE R G R U N D
Wochenspiegel
Nr. 37
14. September 2016
9
Winkel blickt mit Visions-Tag in die Zukunft
Winkel rüstet sich für die
Zukunft: Die erste Ladestation für Elektrofahrzeuge
wird eröffnet. Denn in
sechs Jahren sollen bereits
mehr E-Autos verkauft werden als Verbrenner. Bei
«Vision Winkel» dreht sich
alles um die Zukunft.
Nadja Hermann
Die Veranstaltung «Vision Winkel»
findet am Samstag, 17. September,
im Dorfzentrum von Winkel statt. Sie
steht ganz unter dem Motto «Neuzeitliche Energie erleben und sich zu seinem Vorteil machen». Grund für diesen Anlass ist die erste öffentliche
In Winkel können verschiedene Elektrofahrzeuge getestet werden.
Elektroauto-Ladestation in der Gemeinde Winkel. Es stehen mehrere
Programmpunkte auf dem Plan, die
vom Ortsverein Pro Winkel Rüti organisiert werden. Die Veranstaltung be-
F: dj.
ginnt um 10 Uhr, mit der Einweihung
der Ladestation durch den Gemeinderat. Ein weiterer Höhepunkt ist das
Referat von Lars Thomsen. Er ist Zukunftsforscher und gründete das
Schweizer Unternehmen «Future
matters». Thomsen zählt zu den
weltweit bekanntesten Experten, was
die Zukunft der Energie und Mobilität
anbelangt. An «Vision Winkel» blickt
er in das Jahr 2026 – wie sich unser
Leben, die Arbeit, unsere Energie
und Mobilität verändert. Die Neuzulassungen
an
Elektrofahrzeugen
nimmt in der Schweiz rasant zu.
Thomsen denkt deshalb: «Es wird
nicht mehr lange dauern, bis Ladesäulen so verbreitet sein werden wie
heute Parkscheinautomaten.» Ein
Trend, der unserer Umwelt und auch
uns Menschen zugutekommt. «In
zehn Jahren werden sich viele Menschen über Autos wundern und ärgern, die noch Verbrennungsgeräusche von sich geben – es sei denn, eine Oldtimer-Parade fährt gerade vorbei», sagt der Zukunftsforscher ge-
genüber dem «Wochenspiegel» (siehe
auch Interview unten).
Die Besucher können die verschiedenen Elektrofahrzeuge gleich
selbst testen. Ab elf Uhr stehen EBikes, E-Roller und E-Autos bereit.
Die Autos werden von den beiden
Herstellern Tesla und BMW zur Verfügung gestellt. Lars Thomsen ist sich
sicher: «Jeder, der einmal ein E-Auto
gefahren hat, kommt nie wieder auf
die Idee, sich einen Verbrenner zu
kaufen.» An den Infoständen können
sich die Besucher beraten lassen, wie
die neuzeitliche Energie erzeugt, gespeichert und schonend eingesetzt
werden kann.
Die Veranstaltung «Vision Winkel» findet
am Samstag, 17. September, von 10 bis 17
Uhr im Dorfzentrum von Winkel statt. Alle
Informationen und das Programm auf
www.visionwinkel.ch.
«Der Strassenlärm gehört bald der Vergangenheit an»
Keiner kennt sich besser
aus mit der Zukunft als
er: Zukunftsforscher Lars
Thomsen. Er spricht in
Winkel über die künftigen
Veränderungen der ElektroMobilität und beleuchtet
deren Auswirkungen.
Nadja Hermann
Lars Thomsen ist Zukunftsforscher
und befasst sich seit 20 Jahren mit
Trends. Der gebürtige Hamburger
gründete das Schweizer Unternehmen «Future matters» und berät Firmen bei der Entwicklung von Zukunftsstrategien und Geschäftsmodellen. Zudem ist er gefragter KeynoteSpeaker und reist um die ganze Welt,
um Vorträge zu halten. Auch an der
Veranstaltung «Vision Winkel» blickt
Thomsen in die Zukunft der Elektromobilität. Welche Veränderungen auf
uns zukommen und auf was wir uns
freuen können, erzählte er dem «Wochenspiegel» in einem Interview:
Herr Thomsen, welches Thema werden
Sie am 17. September an der Veranstaltung «Vision Winkel» ansprechen?
Ich werde als Zukunftsforscher einen
Blick in das Jahr 2026 wagen – und
wie sich unser Leben, die Arbeit, unsere Energie und Mobilität verändern
werden. Das Zusammenspiel von
neuen Technologien und dem gesellschaftlichen Wertewandel wird dabei
im Mittelpunkt stehen.
Die Gemeinde Winkel weiht die erste
Ladestation für Elektrofahrzeuge ein.
Wann ist eine zweite Ladestation nötig?
Reine Elektrofahrzeuge bilden bereits
heute mehr als 2 Prozent aller Neuzulassungen in der Schweiz, Tendenz
stark steigend. Gegen Ende des Jahrzehnts wird diese Zahl sicherlich 20
Prozent oder mehr betragen, und ab
da wird wohl niemand mehr ein EAuto als etwas Exotisches ansehen.
Zumal dann der Punkt erreicht ist, an
dem E-Fahrzeuge günstiger in der
ANZEIGEN
Anschaffung und im Unterhalt sind
als vergleichbare Verbrenner. Zudem
sind sie wesentlich dynamischer zu
fahren. Es wird also nicht mehr lange
dauern, bis Ladesäulen im öffentlichen Raum so verbreitet sein werden
wie heute Parkscheinautomaten.
man diesen Effekt bereits messen
und hören. In zehn Jahren werden
sich viele Menschen über Autos wundern und ärgern, die noch Verbrennungsgeräusche von sich geben. Es
sei denn, eine Oldtimer-Parade fährt
gerade vorbei.
Wie fortschrittlich ist die Schweiz im
Vergleich zu anderen Ländern Europas?
Gar nicht so schlecht: Im Segment
der Oberklasse-Limousinen dominiert ein reines Elektroauto schon
seit 2015 den Markt (das Model S von
Tesla wurde hier häufiger verkauft
als die zehn direkten Mitbewerber
zusammengenommen). Im europäischen Vergleich steht die Schweiz
ganz gut da. Aber derzeit gibt es
noch zu wenige attraktive Fahrzeuge
der Mittel- und Kompaktwagenklasse
sowie SUVs. Doch hier kommt in den
kommenden Monaten eine ganze Reihe von interessanten Angeboten. Ich
bin mir sicher, dass die Schweiz auch
in diesen Segmenten einen sehr hohen E-Anteil haben wird.
Genügen ein Umdenken der Menschen
und die Massnahmen der Wirtschaft, um
die Trendwende zu erreichen? Oder muss
der Staat stärker eingreifen?
In der Regel sehen wir einen Umbruch-Punkt, «Tipping Point» genannt, wenn eine neue Technologie
günstiger und besser wird als die bisher vorherrschende. Staaten haben
die Möglichkeit, aus umwelt- oder
wirtschaftspolitischen
Erwägungen
diese Veränderung durch steuerliche
Förderungen oder Gesetze zu beschleunigen. Langfristig wird sich
das durchsetzen, was ökonomisch
und nachhaltig sinnvoll ist.
Wann ist der Punkt erreicht, an dem die
Schweizer mehr Elektroautos fahren als
herkömmliche Verbrenner?
Bei Neuwagenverkäufen kann dies
bereits recht bald der Fall sein – vor
allem, wenn die Hersteller in allen
Modellreihen attraktive Fahrzeuge
anbieten und die Ladeinfrastruktur
flächendeckend vorhanden ist. Dies
sollte in den kommenden 300 Wochen der Fall sein. Auf der Strasse
werden wir aber auch noch einige
Jahre den Altbestand von Verbrennern haben. Oldtimer und Klassiker werden auch in Zukunft noch
mit Benzin fahren.
Und wie halten sie es persönlich mit
dem Autokauf?
Ich würde mir heute keinen neuen
Verbrenner mehr kaufen, weil es in
wenigen Jahren praktisch nicht mehr
möglich sein wird, diesen noch gebraucht zu verkaufen.
Eine Studie der ETH Zürich betreffend
Elektroautos ergab, dass in vier Jahren
Zukunftsforscher Lars Thomsen:
«Ich freue mich auf unseren ersten
Haushaltsroboter.»
Foto: zvg.
an einem Werktag 2,5 Prozent der Fahrleistung elektrisch bewältigt werden.
2035 beträgt der Wert gemäss Szenario
rund 40 Prozent und im Jahr 2050 über
84 Prozent. Ihre Meinung zum Resultat?
Wir kommen mit unseren Prognosemodellen auf andere Werte. Vor allem, weil wir aus der Vergangenheit
gelernt haben, dass technische Umbrüche zwar eine recht lange Anlaufzeit besitzen, aber nach dem «Tipping Point» fast immer exponentielle
Wachstums- und Adoptionsraten aufweisen.
Das bedeutet?
Der Anstieg ab 2020 dürfte wesentlich dynamischer verlaufen; vor allem
in der Schweiz mit ihren recht jungen Durchschnittsaltern der Fahrzeugflotten.
Und wie wird sich dieser Anstieg an
Elektrofahrzeugen auf den Strassenlärm
auswirken?
Man beginnt schon heute zu spüren,
welchen Einfluss ein leiser Verkehr
auf die Lebensqualität von Städten
und dicht besiedelten Gebieten hat.
In Oslo mit einem E-Auto-Anteil bei
Neuwagen von über 20 Prozent kann
Aber es geschieht nicht von heute auf
morgen?
Richtig. Ich wundere mich oft darüber, wie viele Menschen an etwas
Überkommenen unbedingt festhalten
wollen, nur weil sie Angst vor der
Veränderung haben. Viele erzählen
mir, dass sie ihren Verbrenner lieben
und dass E-Mobilität schlechter wäre. Komisch ist nur, dass wirklich jeder, der einmal ein E-Auto gefahren
hat, nie wieder auf die Idee kommt,
sich einen Verbrenner zu kaufen. So
schlecht kann es dann also doch
nicht sein.
Bisher ist immer nur von Elektroautos
die Rede. Wird es in Zukunft auch Elektroflugzeuge geben?
Es wird neben Autos auch Busse,
Fähren und Schiffe und auch Kleinflugzeuge geben, die sich elektrisch
fortbewegen. Gerade hat ein elektrisches Solarflugzeug, die Solar Impuls
2, die Erde umrundet. Der Schlüssel
zum elektrischen Fliegen liegt in der
Akku-Entwicklung. Sobald die Energiedichten einen gewissen Punkt
übersteigen, steht dem elektrischen
Fliegen nichts mehr entgegen. Es
wird wesentlich günstiger, umweltfreundlicher und vor allem für die
Anwohner von Flugplätzen leiser.
Eine Schweiz ohne Atomstrom: Real oder
eher ein utopisches Ziel?
Die Schweiz hat weltweit gesehen einen sehr niedrigen CO2-Wert pro
Kilowattstunde in ihrem Strommix.
Hauptgründe sind der hohe Anteil
von Wasserkraft und Kernenergie in
der Stromproduktion heute. Die Lücke, welche die sukzessive Abschaltung der Kernkraft füllt, muss über
Solarenergie und Windenergie gefüllt
werden. Im Zusammenspiel mit einem «smarten» Energiesystem, das
auch unkonventionelle Speicher wie
zum Beispiel Batterien und die Möglichkeiten der Energieeffizienz effizient nutzt, ist das durchaus innerhalb
von zehn Jahren machbar.
Aber mehr E-Verkehr erfordert auch
mehr Strom.
Selbst wenn ein Grossteil des Verkehrs zukünftig elektrisch fährt, erhöht das die zu erzeugende Menge
nur um zehn Prozent. Wir gewinnen
aber im Gegenzug so viel Regelspeicher-Kapazität, dass ein überwiegend
regenatives System damit erst möglich wird.
Zum Schluss: Auf was freuen Sie sich in
der Zukunft am meisten?
Auf unseren ersten Haushaltsroboter,
der rund 80 Prozent der lästigen
Routinetätigkeiten im Haus übernehmen wird. Ich fand die Idee, einen
Butler zu haben, schon immer klasse,
aber zu teuer. Ich denke aber, in den
nächsten 520 Wochen wird dies für
300 Franken pro Monat Leasing-Gebühr etwas recht normales sein. Ich
freue mich schon auf den Tag, wenn
wir als Familie diesen Roboter abholen und das erste Mal nach Hause
bringen. Meine Tochter hat schon gefragt: «Muss er in den Kofferraum,
oder darf er neben mir sitzen und
rausschauen?» Letzteres, natürlich.
Weitere Informationen über Lars Thomsen
auf www.future-matters.com.
10
Wochenspiegel
Nr. 37
14. September 2016
Wochenspiegel
Nr. 37
14. September 2016
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Rat & Rätsel
BUCHTIPP
Die Pestalozzi-Bibliothek Zürich
(www.pbz.ch) empfiehlt:
Lebenslügen
In seinem letzten
vollendeten Roman führt Richard Yates seine
Leser ins Amerika der 1940er
Jahre. Im Städtchen Cold Spring
Harbor auf Long Island leben
Charles und Grace Shepard mit ihrem einzigen Sohn Evan, der eine
wilde Pubertät durchlebt. Kaum ist
dieses Kapitel abgeschlossen, muss
er mit 19 Jahren seine schwangere
High-School-Liebe heiraten. Die
Ehe wird nach nur eineinhalb Jahren geschieden. Bei einer Fahrt
nach New York lernen Vater und
Sohn zufällig die Familie Drake
kennen. Die trinkfreudige Mutter
bewundert Charles, und Evan verliebt sich in die Tochter Rachel.
Evan verschiebt seine Pläne, aufs
College zu gehen und Maschinenbau zu studieren, und heiratet zum
zweiten Mal. In diesem Porträt der
amerikanischen Mittelschicht in
der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zeigt uns Richard Yates
mit
viel Einfühlungsvermögen
Menschen, die an falschen Hoffnungen und Lebenslügen zerbrechen. Richard Yates, 1926 bis
1992, zählt zu Recht zu den bedeutendsten Schriftstellern Amerikas.
Sein erster Roman «Zeiten des Aufruhrs» wurde mit Leonardo DiCaprio und Kate Winslet verfilmt.
DER GUTE RAT
Seit der Trennung plagen mich unsere Kinder
Mein Mann und ich haben uns vor
einem halben Jahr getrennt. Unsere
Beziehung war so schwierig, dass
ich es nicht mehr ausgehalten habe.
Unsere Söhne, beide im Schulalter,
sind seither zu mir sehr frech und
ziehen sich oft in ihre Zimmer zurück, als würden sie mir die Schuld
für die Trennung geben und mich dafür bestrafen. Mein Mann hat aber
auch in die Trennung eingewilligt,
obwohl er wohl selber den Schritt
nicht von sich aus getan hätte. Wenn
ich mit den Kindern reden will, hören sie mir gar nicht zu und sagen
nichts dazu.
Eine Trennung ist für alle Beteiligten immer ein sehr einschneidendes
Ereignis. Kinder leiden oft darunter,
dass ein Elternteil nicht mehr mit
ihnen zusammenwohnt und sich der
Kontakt verringert. Auch das Paar
braucht Zeit, um sich auf die neue Situation einzustellen. Wenn Eltern im
Gespräch mit ihren Kindern gemein-
«Ihre Söhne brauchen Zeit
zur Verarbeitung.»
sam Stellung nehmen, ohne auf Details des Trennunggrunds einzugehen, dann wirkt sich das auf die Kinder beruhigend aus, denn sie sind
verunsichert und machen sich Sorgen um ihre Eltern. Es kann sein,
dass sie in einem Elternteil den
KREUZWORTRÄTSEL
Stier 21.04.–20.05.
Kommen Sie jetzt nicht auf dumme
Gedanken, nur weil Ihnen eine Entscheidung Ihres Partners nicht gefällt. Sie haben ihn ja auch lange genug quasi nur gereizt.
Zwillinge 21.05.–21.06.
Kollegen sind nicht immer auch gleich
die besten Freunde. Das spüren Sie
jetzt besonders in einer delikaten Angelegenheit. Hätten Sie lieber einmal geschwiegen.
Krebs 22.06.–22.07.
Fahren Sie im privaten Bereich mal
wieder einen Gang zurück. Nach einer
Trennung haben Sie sich lange genug ausgetobt.
Jetzt wird es wieder Zeit für Normalität.
Löwe 23.07.–23.08.
Aus den Augen, aus dem Sinn – nach
diesem Motto haben Sie nun lange
genug gelebt. Kein Wunder, wenn Sie damit so
einige auch schon verärgert und vergrault haben.
Jungfrau 24.08.–23.09.
Immer wieder fallen Sie auf dieselben
Floskeln der anderen herein. Allmählich müssten Sie doch begriffen haben, wann Sie
sich abschotten und Nein sagen sollten.
Waage 24.09.–23.10.
Sie sind derzeit mal wieder sehr aktiv,
was Herzensdinge angeht. Fast täglich verabreden Sie sich neu. Fallen Sie nicht auf
hübsche Augen und nette Worte herein.
Schütze 23.11.–21.12.
Vor neuen Herausforderungen sind
Sie noch nie zurückgeschreckt. Achten Sie aber darauf, dass ein neues Unterfangen
jetzt nicht eine Nummer zu gross für Sie ist.
Steinbock 22.12.–20.01.
Es gilt wieder einmal die Devise, dass
weniger mehr ist. Das merken Sie gerade jetzt leider etwas zu spät. Aber Sie versuchen immerhin noch, alles zu erklären.
Wenn Träume das
Handeln bestimmen
Ursula Fricker, «Lügen von gestern und heute», Dtv-Verlagsgesellschaft, München,
2016. 362 Seiten.
Schuldigen sehen und sich um den
getrennt lebenden Elternteil besonders sorgen. Wenn Ihre Kinder diesen Eindruck erwecken, dann könnte
es hilfreich sein, wenn Sie ihnen sagen oder per SMS mitteilen, dass Sie
Verständnis dafür haben, wenn sie
sich um den Vater Sorgen machen,
und dass es für Sie selber auch
schwer ist, dass es nicht gelungen ist,
sich in der Ehe besser zu verstehen.
Eine kurze Stellungnahme von Ihnen
genügt vermutlich im Moment, denn
Ihre Söhne brauchen Zeit zur Verarbeitung.
Zudem wäre es wichtig, wenn Sie
mit dem Vater nochmals besprechen
könnten, dass Sie beide gegenüber
den Kindern keinerlei Negatives
übereinander zur Sprache bringen,
damit die Schuldfrage in den Hintergrund tritt, was für die Kinder eine
grosse Entlastung wäre.
Silvia Eberle, Paarberatung und
Mediation im Kanton Zürich,
Beratungsstelle Bülach
Widder 21.03.–20.04.
Sie haben alle Beteiligten mehrfach
vor den negativen Konsequenzen einer voreiligen Entscheidung gewarnt. Trotzdem
droht eine bestimmte Sache auszuufern.
Skorpion 24.10.–22.11.
Sie können einfach nicht anders, Sie
müssen sich einmischen. Auch wenn
Ihnen der Verstand das verbietet, wollen Sie mit
Rat und Tat helfen. Das kann schiefgehen.
Richard Yates, «Cold Spring Harbor», Deutsche Verlags-Anstalt, 2015, 235 Seiten.
Ursula Fricker
erzählt in ihrem
neuen
Roman
«Lügen von gestern und heute»
von drei Personen in völlig unterschiedlichen
Lebenssituationen. Beba ist Immigrantin, arbeitet als Prostituierte
und träumt von einer Karriere als
Pianistin. Isa ist in einem überbehüteten Haushalt aufgewachsen.
Die Studentin sieht keinen Sinn im
gut situierten Leben und schliesst
sich einer Gruppe linksautonomer
Aktivisten an, die sich für ein illegales Flüchtlingscamp engagiert.
Die dritte Figur ist Innensenator
Otten, der das Flüchtlingscamp
räumen lässt, um seine Vorstellung
von Rechtsstaatlichkeit wieder herzustellen. Damit macht er sich zur
Zielscheibe der Aktivisten, und das
Rad dreht sich weiter. Ursula Fricker verwebt die Geschichten der
drei Menschen sehr geschickt. Dabei geht es ihr um die Fragen, wie
stark uns die Herkunft prägt und
mit welchen Aktionen etwas bewegt werden kann. Ein weiteres
Thema des Buchs ist die aktuelle
Flüchtlingsproblematik.
Die Autorin ist 1965 in Schaffhausen geboren. Ihr dritter Roman
«Ausser sich» wurde 2012 für den
Schweizer Buchpreis nominiert.
HOROSKOP
Wassermann 21.01.–19.02.
Ihr Zuhause ist Ihnen heilig. Daher reagieren Sie auch unverblümt heftig,
als man Ihnen unverhofft fremden Besuch einquartiert. Stecken Sie Ihre Grenzen ab.
Fische 20.02.–20.03.
Jeder muss einmal Abstriche machen,
auch wenn es schwerfällt. Das spüren
Sie momentan am eigenen Leibe. Aber seien Sie
zuversichtlich, dass es sich lohnen wird.
Die Lösung ergibt eine Höhle hinter einem Wasserfall auf der Rgi-Südseite.
AUFLÖSUNG
Verkaufsleitung: Bruno Imhof,
Tel. +41 44 863 72 04, E-Mail [email protected]
Anzeigenberatung: Malaporn Schori,
Tel. +41 44 863 72 08, [email protected],
Susanne Hogg, Tel. +41 44 863 72 02,
[email protected],
Anzeigenverwaltung: Corinne Schelbli,
Tel. 044 913 53 62, [email protected]
Produktion: AZ Verlagsservice AG, Aarau
Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln
Adresse: Wochenspiegel,
Feldstrasse 82, 8180 Bülach,
Tel. +41 44 863 72 00, Fax +41 44 863 72 01,
E-Mail [email protected], www.wochenspiegel.ch
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Wochenspiegel
Nr. 37
14. September 2016
WWW
Wochenspiegel
Nr. 37
14. September 2016
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Veranstaltungen & Freizeit
Die Schönheit
sichtbar machen
Die Schönheit von Menschen mit der
Kamera festzuhalten ist das Ziel der
Zürcher Fotografin Cloudia Chen. Im
Café des GZ Oerlikon zeigt sie derzeit
eine Auswahl von Frauenporträts.
«Jeder Mensch hat 1000 Gesichter, und meine Aufgabe als Fotografin
ist es, das schönste davon zu finden»,
sagt Cloudia Chen. In einer Ausstellung im GZ Oerlikon zeigt sie eine
Auswahl von Porträts von Frauen aus
unterschiedlichen Ländern und Kulturen. «Es braucht manchmal viel
Geduld, bis ich das Optimale aus einem Gesicht herausgeholt habe»,
sagt sie. «Und oft sehen die Frauen,
die sich selber ja nur im Spiegel betrachten, sich anders, als ich sie sehe. Ich entdecke andere Vorzüge an
ihrem Gesicht als sie selber», sagt
Chen, die in China aufwuchs, in Hong
Kong, London und Südfrankreich
wohnte und nun in Zürich lebt. (ks.)
www.cloudiachen.com. Ausstellung vom 2.
September bis 6. Oktober im GZ Oerlikon,
Gubelstrasse 10.
Niederhasli wird Energiestadt
Uhr bis 17 Uhr auf dem Dorfplatz
und vor dem Gemeindehaus für Fragen und Auskünfte zur Verfügung.
Anlässlich des Strassenfests
vom Samstag, 17. September, wird um 11 Uhr Regierungsrat Markus Kägi der
Gemeinde das Label «Energiestadt» übergeben.
Nach einem intensiven Prozess darf
die
Gemeinde
Niederhasli
das
schweizweit etablierte EnergiestadtLabel entgegennehmen und sich
künftig Energiestadt nennen. Das Label ist ein Leistungsausweis für Gemeinden, die eine nachhaltige kommunale Energiepolitik vorleben und
umsetzen. Energiestädte fördern erneuerbare Energien, umweltfreundliche Mobilität und setzen auf eine
effiziente Nutzung der Ressourcen.
Die offizielle Verleihung des Labels findet anlässlich des diesjährigen Strassenfests am Samstag, 17.
September, auf dem Dorfplatz Niederhasli statt. Nach einem musikalischen Intermezzo der Young-Band
Anlässlich des Strassenfests gastiert
auf dem Dorfplatz Niederhasli die interaktive Ausstellung «Wasser – alles
klar» der Umweltorganisation Praktischer Umweltschutz Schweiz. Damit
stellt der Gemeinderat in seiner Anlassreihe «Die Gemeinde erleben»
das wichtigste Grundnahrungsmittel
für Menschen, für Tiere und Pflanzen
in den Fokus. Die interaktive Ausstellung vermittelt auf spielerische Art
Wissenswertes rund um das Thema
Wasser und bietet nützliche Handlungstipps für den Alltag. Mit verschiedenen Experimenten kann sich
Jung und Alt mit der Rolle des Wassers in unserer Gesellschaft auseinandersetzen. (pd.)
Das Leben mit Demenz betrifft nicht
nur die Erkrankten selbst, sondern
auch Familie, Freunde und Nachbarn. Personen über 80 Jahre weisen
bereits in 20 Prozent der Fälle eine
deutliche Demenz auf. Wir werden in
unserem Umfeld zunehmend von diesem Krankheitsbild berührt und sind
herausgefordert, einen würdigen
Umgang zu finden. Katharina Straubel, Ärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, gibt an der Volkshochschule Bülach einen Überblick über
Demenzerkrankungen, Ursachen, Diagnosen sowie Therapien und beantwortet Fragen dazu.
Dr. Katharina Straubel, FMH Psychiatrie und Psychotherapie: «Demenz – Ursachen, Diagnosen, Therapien», Mittwoch, 5. Oktober, 19.30
bis 21 Uhr, 29 Franken, Berufsschule
Bülach. (pd.)
Labelübergabe, Strassenfest und interaktive Ausstellung «Wasser – alles klar» am
Samstag, 17. September, 11 Uhr, Gemeindehaus/Dorfplatz.
Anmeldung und Infos unter:
www.volkshochschule-buelach.ch,
[email protected],
Tel. 044 864 44 55.
Interaktive Ausstellung
Auf dem Niederhasler Dorfplatz ist
eine interaktive Ausstellung zum
Thema Wasser zu sehen.
Foto: zvg.
der Musikgesellschaft Niederhasli
werden Regierungsrat Markus Kägi
und eine Vertretung des Trägervereins Energiestadt Gemeindepräsident
Marco Kurer das Label übergeben.
Verschiedene Aussteller stehen der
Bevölkerung mit ihren Produkten
rund um das Thema Energie von 9
Demenz: Ursachen,
Diagnosen, Therapien
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe im Zürcher Unterland
Mittwoch, 14. September
BÜLACH
19.30–21.30 Samariterübung: Thema:
Reanimation. Übungsleiter ist Hanspeter Kern. Schulhaus Hohfuri, Unterweg 51.
NEERACH
9.00–12.00
Sandbuck.
Neeri-Märt:
Schulanlage
RAFZ
15.30 Gedanken-Werkstatt: Es werden
gemeinsam Geschichten gewählt, um
sie nachher zu Hause zu lesen und
später in ungezwungener Runde darüber zu diskutieren, zu philosophieren oder auch nur zu lachen. Inspirierend, bereichernd und unterhaltend. Kein Unkostenbeitrag, die Bücher müssen bezahlt werden. Nähere
Auskünfte erteilt Heidi Eggerschwiler,
Rafz, 052 681 47 07. Die Veranstaltung findet 14-täglich, jeweils von
15.30 bis 17 Uhr, statt. Zentrum Casa
Rafz, Dorfstrasse 9.
ANZEIGEN
Zöpfe, italienische Spezialitäten, Blumengestecke,
Original-Fotokarten,
Selbstgebasteltes, Gemüse, Milchprodukte, Obst. Kaffeewirtschaft. Schulanlage Sandbuck.
ZÜRICH
6.00 Bergwanderung Klausenpass: Abfahrt ab Zürich HB 6.09 Uhr via Flüelen zum Klausenpass. Ab Klausenpass wandern die Naturfreunde Kloten zur Egghütte, Wannelen, Hinterboden nach Unterschächen. Dauer
zwischen 4 und 5 Stunden. Verpflegung aus dem Rucksack. Infos bei
Carl Röllin, 043 535 89 83. Hauptbahnhof Zürich, Bahnhofplatz.
9.00–11.30 Flohmärt: Mit vielen gut
erhaltenen Gegenständen für den
Haushalt (Geschirr, Glaswaren, Bilder, Schallplatten, Spielsachen und
vieles anderes). Organisiert vom
Frauenverein Neerach-Riedt. Zivilschutzanlage (beim Mehrzweckgebäude).
Samstag, 17. September
KLOTEN
10.00–20.00 Umweltfestival: Standaktion der Naturfreunde Kloten. Zudem findet zwischen 15.30 und 16.30
Uhr eine Bachputze statt. Interessierte können spontan daran teilnehmen.
Infos bei Martina Lötscher, 044 861
07 50. Ref.-Kirchen-Areal.
NEERACH
9.00–12.00 Neeri-Märt: Ein reichhaltiges, frisches Angebot aus der Region
erwartet die Besucher: Brote und
Himmlische Abwechslung, höllische Aufregung: Stéphanie Berger zeigt
am Donnerstag, 22. September, um 20 Uhr im Kulturzentrum Obere Mühle in Dübendorf ihr Programm «Höllelujah!».
Foto: zvg.
NIEDERHASLI
11.00 Niederhasli wird Energiestadt: Labelübergabe anlässlich des Strassenfests und interaktive Ausstellung
«Wasser – alles klar». Nach einem
musikalischen
Intermezzo
der
Young-Band der Musikgesellschaft
Niederhasli werden Regierungsrat
Markus Kägi und eine Vertretung des
Trägervereins Energiestadt GemeinFortsetzung auf Seite 14
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Wochenspiegel
Nr. 37
14. September 2016
Veranstaltungen & Freizeit
Kindertheater in Bülach
Glattfelden: Kulturfest und Flohmarkt
Das Kulturzentrum Sigristenkeller organisiert am
Mittwoch, 21. September,
15 Uhr ein Kindertheater.
Nach der Umstrukturierung
des Vereins «Dorftreff» zur
«IG-Kultur» findet das beliebte Fest dieses Jahr am
Samstag, 17. September,
wieder gemeinsam mit
dem Flohmarkt statt.
Das Figurentheater Vagabu spielt das
Stück «Der Hühnerdieb», nach dem
Bilderbuch von Béatrice Rodriguez.
Bär, Hase, Hahn und Hühner leben zusammen in einem Häuschen.
Ihr Frühstück wird aber jäh unterbrochen: Ein Fuchs springt aus dem
Gebüsch, schnappt sich das schöne
weisse Huhn und läuft mit ihm davon. Er wird es fressen, denken die
Tiere – und nehmen die Verfolgung
auf. Aber verhält es sich mit dem
Fuchs und dem Huhn wirklich so,
wie es aussieht? Das Stück nimmt
einen unerwarteten Verlauf.
In der Theaterversion des Figurentheaters Vagabu gehen zwei Erzähler (Christian Schuppli und Michael Studer) der Geschichte vom
Huhn und vom Fuchs nach, begleitet
Wie stehen der Fuchs und das
Huhn wirklich zueinander? Foto: zvg.
von Tierpuppen in verschiedenen
Grössen und von Livemusik. Die Tiere selbst sprechen eine eigene Lautsprache, die leicht zu verstehen ist,
aber viel Interpretations-Spielraum
lässt. (pd.)
Für alle ab 4 Jahren. Dauer zirka 50 Minuten. Vorverkauf: www.sigristenkeller.ch
oder Tuttolana, Marktgasse 25, Bülach,
Telefon 044 862 36 36. Weitere Informationen unter www.vagabu.ch.
Die schönen Marktgässchen am
Grünheinrichweg und am Schnapsgässli laden alle Besucher zum Flanieren ein. Beim Kulturzentrum unterhalb der Marktgassen findet das
IG-Kultur-Fest statt, das mit vielen attraktiven Angeboten für Familien und
Kinder lockt. Für das kulinarische
Wohl ist gesorgt. Die IG-Kultur verwöhnt die Besucher zusammen mit
dem Glattfelder Kulturzentrum im
Kafi Judith mit Grillwürsten, Glacestand und einem Kuchenbuffet.
Für
kurzentschlossene
Flohmarktaussteller sind noch wenige
Standplätze frei. Anmeldung unter
Ein Fest für die ganze Familie mitten in Glattfelden.
044 867 34 46 möglich. Die Standgebühr beträgt 15 Franken. Weitere
Infos sind unter www.kultur-glattfelden.ch/agenda/ zu finden. (pd.)
Foto: zvg.
Der Flohmarkt und das IG-Kultur-Fest finden am Samstag, 17. September, von 9
Uhr bis 15 Uhr im Herzen von Glattfelden
statt. Durchführung bei jedem Wetter, Kinderprogramm ab 11 Uhr.
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe im Zürcher Unterland
Fortsetzung von Seite 13
depräsidenten Marco Kurer das Label übergeben. Verschiedene Aussteller stehen der Bevölkerung mit ihren
Produkten rund um das Thema Energie von 9 Uhr bis 17 Uhr auf dem
Dorfplatz und vor dem Gemeindehaus für Fragen und Auskünfte zur
Verfügung. Zudem gastiert auf dem
Dorfplatz die interaktive Ausstellung
«Wasser – alles klar» der Umweltorganisation Praktischer Umweltschutz
Schweiz (PUSCH). Dorfplatz.
OBERGLATT
12.00–15.00 Velo-Sammelaktion: Die
EVP-Bezirkspartei Dielsdorf führt bereits zum dritten Mal diese Aktion
durch. Ziel der Sammlung sind 300
Velos. Die Velos können in jedem Zustand abgeben werden (auch Ersatzteile). Ebenso werden Spenden für
den Transport nach Africa entgegengenommen.
Gemeindewerke/Sammelstelle, Bülachstrasse 17 c.
13.30–15.30 Kinderkleiderbörse und
Kinderflohmarkt: Detaillierte Informationen unter www.elternvereinigung.
ch/chinderchleiderboersen-2016
oder [email protected]. Mit Kafistübli.
Kleiderannahme im Singsaal von
9.30 bis 10.30. Primarschulhaus.
19.30 Von Morgarten bis Marignano:
Themenabend in 60 Bildern, musikalisch umrahmt mit historischen Musikinstrumenten. Dabei wird den
Fragen nachgegangen, was die Auswirkungen der Geschehnisse sind,
welche Mythen und Traditionen daraus entstanden sind und welche Bedeutung sie heute für uns haben. Mit
Roman Bont, Historiker, Petra Geissberg und Margrit Schärrer (beide
Musik). Mehr unter www.kircheoberglatt.ch. Reformierte Kirche.
REGENSDORF
11.00–18.00 Fashion and Beauty Day:
Rafael Beutl begrüsst zum ersten
«Fashion and Beauty Day». Anschliessend gibt es eine Autogrammstunde. Programm im Detail: Modeschau um 11, 14 und 17 Uhr, Catwalk-Coach um 12, 13 und 15 Uhr.
Mehr zum Anlass ist unter www.zentrum-regensdorf.ch zu finden. Einkaufszentrum Regensdorf.
Sonntag, 18. September
KLOTEN
11.00–17.00 Umweltfestival: Standaktion der Naturfreunde Kloten. Zudem findet zwischen 15.30 und 16.30
Uhr eine Bachputze statt. Interessierte können spontan daran teilnehmen.
Infos bei Martina Lötscher, 044 861
07 50. Ref.-Kirchen-Areal.
Montag, 19. September
BACHENBÜLACH
Tenniskurse 60+: Acht Lektionen. Gespielt wird am Montagmorgen in
Kleingruppen mit drei oder vier Teilnehmenden. Weitere Infos zu freien
Plätzen unter 044 860 08 48 oder
044 860 53 90. Pro Senectute. Tennishalle Ambiance.
EGLISAU
20.00 Lese-Reise: Die Fachstelle Kultur reist mit Empfängerinnen und
Empfängern eines Werkbeitrags im
Bereich Literatur durch den Kanton
Zürich und macht im Gasthof Hirschen in Eglisau halt. Die Lesung findet mit Odette Frey und Simone Mei-
ANZEIGEN
IMMOBILIEN
www.unterländer-brocki.ch
Telefon Abholdienst: 044 851 13 63
er statt. Odette Frey arbeitete als
Wissenschaftsredaktorin
bei
der
«Sonntagszeitung» und bei «Facts».
Sie moderiert seit August dieses Jahres das Gesundheitsmagazin «Puls»
auf SRF 1. Simone Meier ist Autorin,
Kolumnistin und Kulturredaktorin
und arbeitet aktuell bei «Watson».
Beide erhielten für ihr Romanmanuskript einen Werkbeitrag. Als Laudator wird Martin R. Dean auftreten. Er
ist Mitglied der kantonalen Kulturförderkommission, Schriftsteller, Journalist und Gymnasiallehrer in Basel.
Gasthof Hirschen, Eglisau, Untergass
28.
nen jeden Dienstag an (ausser während der Ferien der Bülacher Volksschulen). Auskunft erteilt Sigrid Bachofner, 079 218 06 56. Ref. Kirchgemeindehaus, Grampenweg 5.
ZÜRICH
9.30 60+ Wanderung Flims–Caumasee–
Trin: Abfahrt ab Zürich HB 9.37 Uhr
via Chur nach Flims. Die Naturfreunde Kloten wandern zum Caumasee,
weiter nach Trin Portalavanda (2¼
Std.). Verpflegung im Restaurant
beim Caumasee. Anmeldung bis 17.
September. Info bei Otto Maneth, 044
813 33 66. Hauptbahnhof Zürich,
Bahnhofplatz.
Dienstag, 20. September
BÜLACH
13.40–14.40 Chorprobe Senioren-Männerchor: Die Chorproben finden jeden
Dienstag statt (ausser während der
Ferien der Bülacher Volksschulen).
Auskunft erteilt Fritz Schärer, 044
860 68 56. Ref. Kirchgemeindehaus,
Grampenweg 5.
15.00–16.00 Männerturnen für Senioren: Der Seniorenclub bietet das Tur-
14.00–17.00 Thé Dansant: Einmal im
Monat wird schwungvoll zu Kaffee
und Kuchen getanzt. Tanzwerk 101,
Pfingstweidstrasse 101.
Mittwoch, 21. September
BÜLACH
15.00 Figurentheater: «Der Hühnerdieb», nach dem Bilderbuch von
Béatrice Rodriguez. Gespielt vom Figurentheater Vagabu. Kulturzentrum
Wochenspiegel
Veranstaltungen & Freizeit
In Rafz gemeinsam
Geschichten diskutieren
Info-Veranstaltung am Mittwoch, 14.
September, um 15.30 Uhr im Zentrum Casa, Dorfstrasse 9, Rafz.
Der Leser hats gut: Er kann sich
seine Schriftsteller aussuchen, das
wusste schon Kurt Tucholsky.
In der «Gedanken-Werkstatt»
wählt man die Geschichten gemeinsam aus, liest sie zu Hause, um nachher in ungezwungener Runde darüber zu diskutieren, zu philosophieren
oder auch nur zu lachen. Und nicht
selten rücken dann eigene Standpunkte durch die Sichtweise anderer
in ein völlig neues Licht.
Es soll keine Literatur auf allerhöchstem intellektuellem Niveau thematisiert werden. Man befasst sich
ganz einfach mit interessanten und
gut geschriebenen Erzählungen. (pd.)
Die entsprechenden Diskussionsrunden
finden nur nachmittags statt: jeweils 14täglich an einem Mittwoch von 15.30 bis
17 Uhr im Zentrum Casa in Rafz. Nähere
Auskünfte: 052 681 47 07.
Fortsetzung von Seite 14
Sigristenkeller. Für Kinder ab Kindergarten und Erwachsene. Bär, Hase,
Hahn und Hühner leben zusammen
in einem Häuschen im Grünen: Ihr
gemütliches Frühstück wird jäh unterbrochen. Ein Fuchs springt aus
dem Gebüsch, schnappt das schöne
weisse Huhn und läuft mit ihm davon. Ein humorvolles Figurenspiel
über vorschnelle Urteile, erzählt von
Christian Schuppli und Michael Studer, mit Live-Musik (Dauer zirka 50
Minuten). Infos: www.vagabu.ch.
Vorverkauf:
www.sigristenkeller.ch
oder Tuttolana, Marktgasse 25, Bülach, 044 862 36 36. Sigristenkeller
(Kellertheater), Hans-Haller-Gasse 4.
FREIENSTEIN
15.00–17.00 Kinderkleiderbörse für
Herbst- und Winterartikel: Annahme
von 9 bis 10 Uhr. Infos und Nummernvergabe (nach Möglichkeit Mail
benutzen) unter [email protected] oder bei Daniela Longhitano, Tel. 044 865 10 06 (Di–Do). Gemeindesaal, Dorfstrasse 7.
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Mittwoch
Normalauflage: 36 714 Exemplare
Grossauflage: 72 072 Exemplare
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Foto: zvg.
Kürbisfest in Steinmaur
Es ist wieder so weit: Am Sonntag, 18. September, startet um 11 Uhr
das Kürbisfest bei Caroline und Andreas Schellenberg an der Salenstrasse
10 in Steinmaur. Nebst grosser Kürbisausstellung sind verschiedene Anbieter regionaler Produkte mit dabei. Angeboten werden Obst, Gemüse,
frischer Süssmost, Fleisch und Murmeli-Kräutersalbe. In der Beiz kann
man sich verpflegen mit Kürbissuppe, Risotto, Würsten, Getränken und
grossem Kuchenbuffet. Für gute Unterhaltung ist gesorgt mit Livemusik
von «Wolkenbruch». Für die Kinder ist die Schminkfrau hier, natürlich
auch wieder ein grosser Sandhaufen und ein riesiges Gumpischloss. Mehr
Infos unter Telefon 044 854 01 79 oder www.kuerbisland.ch. (pd.)
Donnerstag,
22. September
BÜLACH
14.00–16.00 «Atem-Taiji»: Der Atemtherapeut und Taiji-Lehrer Ruedi Koller wird in die Methode des «AtemTaiji» einführen. Gezeigt werden die
beiden Disziplinen «Taiji» und «Erfahrbarer Atem». Bequeme Kleidung
empfohlen. Die Übungen werden sitzend oder im Stehen durchgeführt.
Anmeldung nicht nötig. Organisation:
Gemeinnütziger Frauenverein Bülach. Fragen an Vroni Strasser, 044
865 63 23. Kath. Kirchgemeindezentrum, Scheuchzerstrasse 1.
14.00–16.30 Spielnachmittag für Senioren: Organisation Pro Senectute Bülach. Reformiertes Kirchgemeindehaus, Grampenweg 5.
Samstag, 24. September
NIEDERHASLI
14.00–17.00 Tag der offenen Tür: Der
Erweiterungsbau bei der Schulanlage
Linden wird nun nach den Herbst-
ferien dem Schulbetrieb übergeben.
Das abgeschlossene Projekt wird im
Rahmen eines Tages der offenen Tür
der Bevölkerung vorgestellt. Der öffentliche Anlass startet um 14 Uhr
mit einer Begrüssung durch den Gemeindepräsidenten und einer Projektpräsentation durch den Architekten. Allen Besucherinnen und Besuchern werden ein Getränk und ein
Snack offeriert. Aufgrund der beschränkten Anzahl Parkplätze wird
empfohlen, zu Fuss oder mit dem Velo anzureisen. Für Autos stehen im
Dorfzentrum Niederhasli oder bei der
Familiengartenanlage Säget Parkplätze zur Verfügung. Schulanlage Linden.
WINKEL
8.30 Zmorgebuffet, Kinderkleiderbörse
und Herbstmärt: Ab 8.30 Uhr Zmorgebuffet im Foyer, anschliessend Kuchenbuffet. 9.30 bis 15 Uhr Herbstmärt auf dem Dorfplatz. Vielfältiges
Angebot an den Marktständen und
vom Märtbeizli. Zwischen 9.30 und
13.30 Uhr Kinderartikelbörse. Breiti-Saal und Dorfplatz.
Nr. 37
14. September 2016
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Wochenspiegel
Nr. 37
14. September 2016
SCHLUSSPUNKT
Schüler und Sportler auf Abfalltour
Dem Clean-up-Day folgten
auch Unterländer. In
Rümlang waren Schüler
und Fussballer im Einsatz.
Bereits am Freitag versammelten
sich 127 Schüler aller Mittelstufenklassen des Schulhauses Worbiger
auf dem Gemeindehausplatz, um Abfall zu sammeln. Der Einsatz hat sich
gelohnt: Innerhalb von drei Stunden
sammelten sie oberhalb der Bahngleise über zwei Kubikmeter Abfall.
Darunter vorwiegend PET-Flaschen.
Neben alten Zeitungen, Plastiktüten
Bier- und Getränkebüchsen und allerhand Haushaltsabfall gehörten
aber auch Trottinetts und ein halbes
Katzenklo zu den Fundstücken. Barbara Hinnen bemerkte, dass sich einige Passanten beklagt hätten, dass
Kinder den Erwachsenen den Müll
wegräumen müssten. Die Event-Assistentin von Mc Donalds bemerkte,
dass es bei dieser Aktion nicht nur
um das Sammeln von Abfall gehe:
«Die Kinder und Jugendlichen sollen
mit den Eltern und Geschwistern
darüber diskutieren, warum so eine
Aktion überhaupt nötig ist.»
Am Samstag waren dann nochmals 21 Männer von der zweiten
Mannschaft des Sportvereins Rümlang im Einsatz. Sie sammelten unterhalb der Bahngleise bis zur Glatt
Abfall ein. Die Fussballer sehen den
aussergewöhnlichen Einsatz als Gegenleistung für ihren Sponsor McDonalds. «Es ist ein Geben und Nehmen, eine Hand wäscht doch die andere», sagte Pablo Garcia. Die Fussballer wurden nach der Sammelaktion ins Mc-Donalds-Restaurant zum
Mittagessen eingeladen. Die Schüler
erhielten am Vortag das Essen sogar
auf den Dorfplatz geliefert. Die Gemeinde Rümlang transportierte den
gesammelten Abfall auf den Gemeindehausplatz, wo er eine Woche lang
zu Demonstrationszwecken stehen
bleibt und zur Schau gestellt wird.
Mit viel Eifer waren die Fussballer der zweiten Mannschaft des Sportvereins Rümlang beim Clean-up-Day im
Einsatz. Wie viel Abfall gefunden wurde, ist auf dem Gemeindehausplatz zu sehen.
Fotos: Thomas Güntert
Steve Krebser: «Leute, die Red Bull
trinken, werfen viel Müll weg.»
Stürmer Nicola Genazzi findet die
Abfallsammlung eine gute Sache.
Diskussion anregen: Barbara Hinnen von Mc Donalds.
Thomas Güntert
Daniel Zigerli: Viele Zigarettenpakete gefunden.
Marco Schiavi, Winkel: Half seinen
Rümlanger Sportfreunden.
Aufklären statt verzeigen
Cornaz: «Mutig das Unbekannte wagen»
Die Katzensee-Ranger
sorgen mittels Information
dafür, dass sich die Spaziergänger und Velofahrer
rund um den Katzensee
richtig verhalten.
Am Arbeitgeberanlass
in Bülach ging es um das
künftige Zusammenwirken
von Firmen, Chefs und Angestellten. Dabei war auch
Visionäres ein Thema.
Pia Meier
Daniel Jaggi
Die Katzensee-Ranger führten am
Unterdorf-Fäscht Führungen durch.
Im Gebiet sind sie nicht regelmässig
anzutreffen. Sie patrouillieren sporadisch. Die Ranger werden vom Kanton entschädigt. Sie sind keine Polizei. Sie informieren und ermahnen
die Fehlbaren. Im Jahr 2014 haben
die Ranger auf ihren Rundgängen im
Schnitt 3,11 Übertretungen registriert. Die meisten Fälle gingen auf
das Konto von Velofahrern, die die
Wege verlassen hatten. Immer wieder lassen auch Hundehalter ihre
Lieblinge im Schutzgebiet frei laufen.
90 Prozent der Leute verhalten sich
aber korrekt.
Nutzungskonflikte um den Katzensee haben Tradition. Sie tauchen
schon im Gutachten auf, das die kantonale Heimatschutzkommission vor
Die Ranger kennen Fauna und Flora.
hundert Jahren zur Schutzwürdigkeit
des Katzensees ablieferte. Das Gebiet
wurde bereits 1912 vom Kanton Zürich unter Schutz gestellt und blieb
daher weitgehend vor Verbauungen
und Meliorationen bewahrt. 1977
wurde es ins Bundesinventar der
Landschaften und Naturdenkmäler
von nationaler Bedeutung aufgenommen. Die intensive Bautätigkeit in Affoltern hat den Druck auf das Naturschutzgebiet erhöht. Einschränkungen zur Schonung der Natur am Katzensee sind darum unumgänglich, so
Kanton und Stadt Zürich. Damit die
Erholungssuchenden die Spielregeln
einhalten, setzt die Fachstelle Naturschutz auf Information und Dialog.
Das Katzensee-Gebiet ist ein Eldorado für Pflanzen und Tiere.
Wie die Zukunft gemeistert werden
könnte, beleuchteten Stadtrat Willi
Meier (SVP), Claude Cornaz, CEO der
Vetropack Holding, RAV-Leiter René
Panholzer und Andreas Mauer, Leiter
Standortförderung Zürcher Unterland, an bedeutenden Örtlichkeiten in
Bülach. Dabei war man sich bereits
zu Beginn einig: Um die künftigen
Herausforderungen und die härter
werdende Konkurrenz auf dem
Werkplatz Schweiz meistern zu können, müssen alle Marktteilnehmer
noch enger zusammenrücken. Dies,
um konkurrenzfähige Rahmenbedingungen für den Wirtschaftsstandort
Zürcher Unterland zu schaffen.
René Panholzer, Leiter des Regionalen Arbeitsvermittlungszentrums,
äusserte dabei die Hoffnung, dass
sein Arbeitsplatz in 20 Jahren nicht
Stadtrat Willi Meier, RAV-Leiter René Panholzer, Vetropack-CEO Claude
Cornaz und Andreas Mauer, Standortförderung (v.l.) am Rundgang. F: dj.
mehr nötig sei. «Schön wäre, Politik
und Wirtschaft hätten bis dahin Regulationsmöglichkeiten gefunden, die
Massnahmen der Öffentlichkeit überflüssig machen würden.»
nnGefordert seien bis dahin aber
nicht nur Politik und Wirtschaft, so
Willi Meier, sondern auch die Arbeitnehmer selbst, die sich stärker als
früher kontinuierlich weiterbilden
müssten. Hierzu sei auch der Wille
der Firmen nötig, betonte RAV-Leiter
Panholzer. Worauf Cornaz konterte,
dieser sei bei der Vetropack vorhanden und ginge sogar so weit, dass
man bewusst auch ältere Mitarbeiter
einstelle. Denn: «Die Jungen können
zwar schneller rennen, die Älteren
kennen aber die Abkürzungen.»
Trotzdem seien die Herausforderungen für die Unternehmen gross,
wurde weiter betont. «Manchmal
muss man mutig ins Unbekannte vorstossen», betonte Cornaz und verwies
mit Wehmut auf die in Bülach Nord
vor Jahren aufgegebene Glasproduktion. Man habe – zum Glück – die
Produktion ins Ausland verlegt. Cornaz’ Rezept dazu: «Aber nicht immer
führt der Schritt ins Unbekannte zum
Erfolg, weshalb man auch bereit sein
muss, Korrekturen vorzunehmen.»
Kantonsrat will Pisten-Abstimmung
Fotos: pm.
Nach dem Regierungsrat und der
Kommission für Energie, Verkehr und
Umwelt (Kevu) des Zürcher Kantonsrats hat kürzlich auch der Kantonsrat,
mit 123:48 Stimmen, deutlich Ja zur
Volksinitiative «Pistenveränderungen
vors Volk!» gesagt. Die Fraktionen von
CVP, FDP, SP, BDP und SVP unterstützen die Initiative geschlossen oder mit
grosser Mehrheit. Sie begründen ihr
Ja unter anderem mit dem grösseren
Gewicht, das der Bund der Position
des Kantons Zürich einräumt, wenn
diese durch einen Volksentscheid gestützt wird. Die Volksinitiative sieht
vor, dass über Projekte zur Veränderung des Pistensystems am Flughafen
Zürich in jedem Fall eine Volksabstimmung möglich sein soll, unabhängig
davon, ob der Kantonsrat eine ent-
sprechende Vorlage des Regierungsrats annimmt oder ablehnt. Mit seiner
Zustimmung hat der Kantonsrat die
Abänderung des Flughafengesetzes
gemäss dem Wortlaut der Initiative
beschlossen. Wird gegen diesen Entscheid das Referendum ergriffen, wird
das Volk über die Gesetzesänderung
entscheiden. Andernfalls tritt sie automatisch in Kraft. (pd./mai.)