36. Jahrgang GZA/PP 8180 Bülach, Post CH AG Mittwoch, 14. September 2016 Nr. 37 Zuhause ist, wo das Herz eine Heimat findet REMAX-BÜLACH.CH Ihr Immobilienpartner RE/MAX Bülach, Schaffhauserstrasse 35 CH-8180 Bülach, T +41 44 577 40 40 Bülach Erscheint 1-mal wöchentlich, am Mittwoch Wochenspiegel, Feldstrasse 82, 8180 Bülach Brennpunkt Politik Schlusspunkt Höri: Flüchtling Mahmud ist nun Lehrling Steinmaur: Umstrittene Schulprojekte Rümlanger sammeln Abfall Der 23-jährige Sayed Mahmud, Flüchtling aus Syrien, will arbeiten. Die Höremer Innenausbaufirma Baumgartner stellte ihn deshalb als Hilfskraft ein. Er ist so gut, dass der Syrer inzwischen eine Lehrstelle erhalten hat. Seite 3 In Steinmaur befindet das Volk am 25. September über zwei Schulprojekte. Eines kostet 10, das andere 18 Millionen Franken. Gemeinderat und RPK lehnen aus finanzpolitischen Gründen beide Varianten ab. Seite 5 Am Clean-up-Day sammelten auch Rümlanger Schüler und Fussballer Abfall – mehrere Kubikmeter. Nun ist der Abfallberg auf dem Gemeindehausplatz zu sehen. Seite 16 40 000 Franken haben die Stadt Bülach und die Landeskirchen für die Betreuung der Flüchtlinge gesprochen. Nun fehlen für das Projekt nur noch genügend Freiwillige. Daniel Jaggi Cyrill Wälchli verpasst Podest Cyrill Wälchli hat diesen Sommer die Lehre als Automobil-Mechatroniker bei der Amag Utoquai abgeschlossen. Er war nicht nur ein guter Lehrling: Er war der beste, zumindest im Kanton Zürich (siehe Bericht im «Wochenspiegel» vom 27. Juli). Nun kämpfte er an den Schweizer Meisterschaften um die Teilnahme an den «WorldSkills» in Abu Dhabi. Dabei musste er sich gegen elf weitere ANZEIGEN Fax 044 863 72 01 Flüchtlingsbetreuung in Bülach: Genügend Geld, aber kaum Freiwillige Der Bülacher Automobil-Mechatroniker darf nicht nach Abu Dhabi. Foto: jb. Der Automobil-Mechatroniker aus Bülach muss sich an den Schweizer Meisterschaften geschlagen geben. Das stört ihn aber nicht. Verlag Tel. 044 863 72 00 Nachwuchstalente seines Berufs beweisen. Allerdings erhielten nur die ersten drei die Chance, nach Abu Dhabi zu reisen. Für Cyrill Wälchli reichte es nicht. «Es ist mir nicht so gut gelaufen», sagt er rückblickend. Er sei zu aufgeregt gewesen, und der nötige Ansporn habe ihm letztlich gefehlt. «Klar hätte ich gerne besser abgeschnitten, aber ich bleibe sowieso nicht mehr lange in diesem Beruf.» Er will die Berufsmaturität machen und danach Automobilingenieur studieren. Die Punktezahlen lagen knapp auseinander. Der Sieger heisst Janik Leuenberger, ist 20 Jahre alt und kommt aus Madiswil BE. Er kann weiter von Abu Dhabi träumen. (fzw.) Die Solidarität der Bülacher Bevölkerung war gross, als Anfang Jahr 40 Flüchtlinge aus Platzmangel in der Zivilschutzanlage einquartiert werden mussten. Rund 70 Freiwillige sorgten zusammen mit den beiden Landeskirchen für eine Tagesstruktur und ermöglichten den Asylbewerbern, dass sie die unterirdische Behausung regelmässig verlassen konnten. Die Freiwilligen erteilten den jungen Männern Deutschunterricht, schufen Spieltreffs, spielten mit ihnen Fussball oder sorgten für Begegnungen. Nur noch 30 Freiwillige Inzwischen sind die Männer oberirdisch in Containern untergebracht. Nun soll das Betreuungsprojekt weitergeführt werden. 30 000 Franken sprach der Stadtrat deshalb für eine Koordinationsstelle. Ferner stellt er einen Schulungsraum zur Verfügung. Die beiden Landeskirchen unterstützen das Projekt, das Anfang Oktober Es braucht 50 Freiwillige: Sozialdiakonin Mirjam Meier. Foto: dj. Klassen und mit drei Niveaus geführt werden soll. «Das ist nötig, weil das Spektrum gross ist», sagt Meier. So gebe es Flüchtlinge, die weder Lesen noch Schreiben könnten, andere würden bereits etwas Deutsch sprechen. Neben Deutschlehrerinnen und -lehrern werden auch Klassenbetreuerinnen und -betreuer gesucht. Zudem soll wiederum ein Sport-, Spielund Begegnungsangebot geschaffen werden. Meier: «Der Betreuungsaufwand ist hierfür aber geringer.» So spiele ein Teil der Flüchtlinge bei schönem Wetter inzwischen selbstständig im Schwerzgrueb Fussball. «Einige sind auch regelmässig auf dem Vita-Parcours anzutreffen», so die Sozialdiakonin weiter. Geld für verschiedene Aufgaben gestartet werden soll, zudem mit je 5000 Franken. Während die Finanzierung des Projekts gesichert ist, fehlt es inzwischen aber an Freiwilligen. Mit ein Grund dafür ist, dass das Betreuungsangebot für die 40 Flüchtlingen vor den Sommerferien eingestellt wurde. «Zurzeit verfügen wir nur noch über rund 30 Freiwillige», sagt Projektkoordinatorin Mirjam Meier. Nach Angaben der Sozialdiakonin der reformierten Kirche Bülach seien mindestens 50 Freiwillige nötig, dies auch, weil das Angebot künftig allen 120 Flüchtlingen offenstehen soll. Freiwillige fehlen vor allem für den Deutschunterricht, der in sechs Die 40 000 Franken werden zur Schaffung einer Koordinationsstelle, für Lehrmittel, das Coaching der Deutschlehrer, für gesundheitliche Präventionsarbeit und zur Kulturvermittlung, die von Fachleuten erfolgen soll, benötigt. Ob die Stadt Bülach auch nach Ablauf des Projekts im kommenden Sommer Geld zur Verfügung stellen wird, ist noch offen. Sollte der Beitrag künftig jährlich erfolgen, müsste auch das Parlament der Ausgabe zustimmen. Interessierte melden sich bitte bei Line Kacprzak, Sozialarbeiterin der katholischen Kirche Bülach, Tel. 043 411 30 34 oder [email protected]. 2 Wochenspiegel Nr. 37 TRIBÜNE 14. September 2016 GASTKOMMENTAR PRESSESCHAU Bezahlbare Kitas und Schulhäuser Ursula Fehr * Kürzlich wurde ein neues Projekt der Pro Juventute vorgestellt. Darin kommt Projektleiterin Petra Stocker zur Überzeugung, dass viele Schulkinder derart «verhäuslicht» seien, dass ihnen selbstverständliche motorische Grundlagen wie eine Treppe herunterzuspringen oder über eine Mauer zu balancieren Mühe bereiteten. Dies, weil sie zu wenig Freiräume zum Spielen und Werkeln hätten. Die modernen Spielplätze würden die früheren Innenhöfe, Wiesen und Winkel, wo nicht alles geordnet, gepützelt und geebnet war, nicht ersetzen. «Die Strassenkindheit, welche die heute 30- bis 40-Jährigen noch erleben durften, nimmt immer mehr ab», ist Stocker überzeugt. Vielen Kindern wird auch noch der Schulweg – ein wichtiger Faktor für soziale Kompetenzen – abgenommen. Deshalb werden solche Freiräume bis zu einem Beitrag von 4000 Franken gefördert. Ziel dieser Spielmöglichkeiten ist, dass die Kinder nicht nur in Reservaten erwünscht sind – begleitet von ihren Eltern –, sondern überall Orte finden, an denen sie sich entfalten können. Dafür reichen einfache Mittel: Sand, Kies, alte Räder, ein ausgedientes Schiff, Wasser zum Experimentieren. Zudem läuft momentan die Initiative «Bezahlbare Kinderbetreuung für alle», die ich persönlich unterstütze, denn nicht alle Gemeinden sind «Spielflächen, Kitas und Schulhäuser sollten wieder vermehrt für die Förderung und die Bedürfnisse der Kinder gebaut werden» so gut bestückt wie Eglisau. Eine erfreuliche Tatsache, die wir der Weitsicht der Schule und einzelner Privater zu verdanken haben. Verfügen wir doch über Hort, Kitas, eine Spielgruppe plus mit zusätzlicher Sprachförderung und einen Mittagstisch. Am 25. September stimmen wir darüber ab, ob es sinnvoll ist, dass die Arbeitgeber – die hoffentlich nicht auf die erfahrenen und gut ausgebildeten Mütter verzichten wollen – einen moderaten finanziellen Beitrag leisten sollen. Während ich mir seinerzeit meinen Wunsch, mich trotz zwei Kindern als Lehrerin und später als Journalistin wenigstens zu 50 Pro- zent weiterhin nützlich machen zu dürfen, noch erkämpfen musste, sollte dies doch heute selbstverständlich sein und nicht an den zum Teil sehr hohen Kita-Kosten scheitern. Seit einiger Zeit möchte ein Zweckverband im Rafzerfeld eine gemeinsame Sekundarschule von Wasterkingen, Hüntwangen, Wil und Eglisau bewerkstelligen. Sie suchen dafür den optimalen Standort für den neuen Schulraum. Auch hier ist wichtig, dass das Schulhaus zweckmässig und in moderater Weise um- oder neu gebaut wird, sodass die laufenden Kosten, die immer mehr ins Kraut schiessen, trotzdem noch gedeckt werden können, ohne dass die Steuerzahler zu stark zur Kasse gebeten werden. Fazit: Spielflächen, Kitas und Schulhäuser sollten wieder vermehrt für die Förderung und die Bedürfnisse der Kinder geplant und gebaut werden. Und Kinder würden wohl Möglichkeiten für Freiräume und Bewegung vor Luxus und Prestige setzen. Oder haben Sie schon mal gehört, dass sich Kinder oder ihre Eltern über einfache Räume einer Kita oder eines Schulhauses beklagen oder eine repräsentative Eingangshalle fordern? Prägend sind die Lehrpersönlichkeiten, die Lernziele, das Klima in der Gruppe oder Klasse und der Pausenplatz. * Ursula Fehr ist Autorin und Gemeindepräsidentin von Eglisau. Glattfelden: Die Eltern eines Schülers aus Glattfelden müssen keine Busse bezahlen, weil sie am Elternabend fehlten. Wie «20 Minuten online» berichtet, hat dies das Bezirksgericht entschieden. Eine Schule in Bülach hatte die Eltern eines Schülers angezeigt. Sie hätten mit ihrem unentschuldigten Fernbleiben gegen das Volksschulgesetz verstossen. Dagegen erhob das Ehepaar erfolgreich Einsprache. Die Eltern eines heute 14-jährigen Sohns waren gemäss Strafbefehl des Statthalteramts des Bezirks Bülach wiederholt an obligatorischen Anlässen der Schule unentschuldigt ferngeblieben. Ausserdem hätten sie auch nicht auf Schreiben der Schule, die der Sohn nur wenige Monate lang besuchte, reagiert. Die Schulleitung machte die Familie aus Jamaika, die praktisch kein Deutsch spricht, an einem Elterngespräch auf ihre Rechte und Pflichten aufmerksam. Dabei hätten die Eltern eine schriftliche Vereinbarung betreffend zukünftiger Teilnahmen an obligatorischen Schulveranstaltungen unterzeichnet. Dennoch seien sie einen Monat später erneut einem Elternabend unentschuldigt ferngeblieben, worauf die Schule ans Statthalteramt gelangte. Dieses sprach eine Busse von 200 Franken aus. Dagegen erhob das Ehepaar Einsprache, und der Fall landete vor dem Bezirksgericht. Das Gericht verwarf kürzlich die Argumentation des Statthalteramts und sprach sowohl die Ehefrau als auch den Ehemann vom Vorwurf der Übertretung des Volksschulgesetzes frei. Es gebe einen grossen Unterschied zwischen den Vorschriften zu Elterngesprächen und Elternveranstaltungen. Die Veranstaltungen können nur in besonderen Fällen obligatorisch erklärt werden, «sonst sind sie es nicht», sagte der Richter in der Urteilsbegründung. Kloten: Niemand mag Mehrverkehr: Keine einzige Glattaler Gemeinde hat deshalb im Entwurf des regionalen Richtplans Zonen für Anbieter von Billigparkplätzen definiert. Das lukrative Geschäftsmodell, das sich im rechtlichen Graubereich bewegt, droht nun gar vollkommen zurückgebunden zu werden, wie der «Zürcher Unterländer» berichtet. Das in Flughafennähe besonders lohnenswerte Geschäft mit Parkplätzen in Konkurrenz zu den teuren Parkhäusern des Flughafens könnte bald verboten werden. Zwei entsprechende Valet-Parking-Baugesuche sind momentan hängig in Kloten. Billigere Parkplätze als in den Parkhäusern am Flughafen anzubieten, samt einem Bring- und Hol-Dienst für die Besitzer der Autos: Dieses Geschäftsmodell ist unter dem Begriff «Valet-Parking» vermehrt in den Fokus von Politik, Bewilligungsbehörden und Anwohnern geraten. Investiert werden muss vergleichsweise wenig, während den Anbietern eine relativ hohe Rendite winkt. US-Kühlwahn verlangt nach einem Pullover Wer im Sommer die USA bereist, sollte Jacke und Wolldecke nicht vergessen. Sonst holt man sich drinnen eine Erkältung oder muss sich draussen dringend aufwärmen. Lena Schenkel Nach dem Regen bei meiner Ankunft im Hafen begrüsst mich New York an meinem ersten Morgen in den USA mit eitel Sonnenschein und hochsommerlichen Temperaturen. Freudig weihe ich Sommerkleid und Flipflops ein und begebe mich auf Erkundungstour durch meine neue Nachbarschaft. Bestimmt finde ich im hippen Brooklyn ein hübsches Plätzchen, um an der Sonne zu frühstücken. Da jedoch weit und breit kein Café mit Aussenbereich zu finden ist, setze ich mich in eines hinein. Frösteln nach ein paar Minuten Angenehm kühl ist es hier – für fünf Minuten. Ab dann wird die kühle Klimaanlagenluft immer unangenehmer. Keine halbe Stunde später habe ich Hühnerhaut und fröstle, während ich durchs Fenster auf die sonnenbeschienene Strasse hinaussehe – und mich irgendwie im falschen Film fühle. Statt gemütlich und ausgiebig zu brunchen, stürze ich meinen Kaffee hinunter und dann hinaus. Noch schlimmer ergeht es mir zwei Tage später. Der Wetterbericht verheisst den schönsten Tag der Woche bei über 30 Grad Celsius, und ich beschliesse, der Freiheitsstatue einen Besuch abzustatten. Für die Schifffahrt zur Liberty Island packe ich sicherheitshalber ein langärmliges Jäckchen und eine Jeansjacke ein. Es ist dann aber so heiss an Deck, dass Unsere Frau in Nordamerika Ellis Island, New York. Hier mussten die Einwanderer aus Europa einen Gesundheitscheck bestehen. Foto: A. J. Minor ich diese trotz Fahrtwind nicht benötige – wohl aber im Museum auf der Nachbarinsel Ellis Island. Hier passierten zwischen 1892 und 1954 rund zwölf Millionen Immigranten die damals darauf ansässige Einreisebehörde. Heute dokumentieren dort mehrere Ausstellungen die Geschichte der Einwanderung und Bevölkerungsentwicklung in den USA. Erfrierungssymptome im Museum Leider konnte ich mir nicht alles davon ansehen. Nicht etwa, weil es mich ermüdet oder ich zu wenig Zeit gehabt hätte. Sondern weil ich sonst erfroren wäre. Nach einer Stunde in den stark klimatisierten Räumen musste ich bereits das Jäckchen anziehen, nach einer weiteren die Jacke – während die «Amis» unbekümmert im T-Shirt an mir vorbeizogen. Und nach drei Stunden musste ich kapitulieren, weil ich meine Finger kaum noch spüren konnte. Es dauerte eine Weile, bis ich mich draussen (!) wie- der aufgewärmt hatte. Schockiert berichte ich abends im Airbnb-Appartement meinen Mitbewohnern von meinen Horrorerlebnissen mit dem Air-Conditioning-System – kurz AC genannt. Der Lehrer aus New Orleans hält mich für einen «Gfrörli», und Frauen hätten bekanntlich schneller kalt. Rückendeckung erhalte ich vom spanischen Musiker, der kontert, dass auch er seine Jacke hier nicht brauche um raus-, sondern um reinzugehen. Die Jetzt-noch-Kellnerin-abervielleicht-schon-bald-Komikerin aus Portland meint ebenfalls, sie höre das nicht zum ersten Mal von Europäern. Fenster sind nicht zum Kühlen da Auf meine Frage, was es denn mit diesem Kühlungswahn in den USA auf sich habe, wittert sie wohl einen Öko-Moralapostel in mir und meint fast entschuldigend: «Es ist halt sehr angenehm.» Natürlich können Klimaanlagen sehr angenehm sein, pflichte ich ihr bei. An heissen Sommertagen schätzte auch ich es, dass Busse und Züge in der Schweiz damit ausgestattet seien. Und ich versichere ihr, dass ich erst vor meiner eigenen Ökobilanz-Haustüre wischen müsste, ehe ich die Amerikaner für diese unbestrittene Energieverschwendung kritisieren würde. Mit dem Argument, dass die Innentemperatur hier schlicht nicht mehr angenehm ist, stossen wir Europäer an diesem Abend aber weiterhin auf taube amerikanische Ohren. Vielmehr können es die Einheimischen kaum fassen, dass europäische Wohnungen AC-freie Zonen sind. «Wir haben Fenster», erklärt der englische Student lapidar-sarkastisch. Meine Hoffnung, dass man zumindest abends diese gute alte europäische Kühltechnik anwenden und die AC ausschalten könnte, wird mit der irrationalen Begründung «lieber nicht – es wird nachts immer so warm» erstickt. Die Zürcherin Lena Schenkel (33) ist freie Mitarbeiterin unserer Zeitung. Während sechs Monaten bereist sie die USA und berichtet während dieser Zeit regelmässig von ihren Erlebnissen. Nach der Überfahrt per Schiff wird sie mit dem Zug einmal das Land durchqueren und mit dem Auto die Westküste entlangfahren. Dabei verbringt sie einige Nächte in grossen Metropolen, einen Monat als Helferin auf einer Farm und drei Monate in einem Sprachkurs. Derzeit erkundet sie New York – per pedes, Velo und U-Bahn. (zb.) Seither ergebe ich mich meinem Schicksal und sorge vor. Einkaufszentren etwa betrete ich nie ohne Langärmliges in petto. Nur einmal vergesse ich, mich für eine längere Busfahrt an einem warmen Tag passend anzuziehen – und friere, während sich meine Sitznachbarn wohlig in Wolldecken kuscheln. Umso mehr freue ich mich über die Beschreibung meiner Unterkunft in Chicago: «Leider keine Klimaanlage – nur Ventilatoren.» Endlich habe ich Zeit, meine Erkältung auszukurieren. Wochenspiegel BRENNPUNKT Rümlanger Firma steigert den Umsatz Im ersten gemeinsamen Geschäftsjahr steigerte Dorma+Kaba den Umsatz um 2,3 Millionen Franken. Dorma+Kaba verfügt über eine starke Bilanz mit einer soliden Eigenkapitalquote von 43 Prozent und einer Nettoliquidität von 160 Millionen Franken. Der Integrationsprozess verläuft planmässig. Im Zusammenhang mit der Integration fielen im Berichtsjahr einmalige Sonderaufwendungen von 90 Millionen an, die als ausserordentliches Ergebnis separat ausgewiesen werden. Für das Geschäftsjahr 2015/2016 beantragt der Verwaltungsrat die Ausschüttung einer gegenüber dem Vorjahr unveränderten ordentlichen Dividende von 12 Franken pro Aktie. Von Rümlang in die ganze Welt Die Dorma+Kaba Gruppe ist einer der Top-3-Anbieter im globalen Markt für Zutritts- und Sicherheitslösungen. Mit starken Marken wie Dorma und Kaba im Portfolio bietet das Unternehmen Produkte, Lösungen und Services rund um die Türe und sicheren Zutritt zu Gebäuden und Räumen aus einer Hand. Dorma+Kaba ist mit rund 16 000 Mitarbeitenden und zahlreichen Kooperationspartnern in über 130 Ländern weltweit tätig. Die Dorma+Kaba-Gruppe hat ihren Sitz in Rümlang und erwirtschaftet einen jährlichen Umsatz von mehr als 2 Milliarden Franken. Der strategische Fokus ist auf nachhaltiges profitables Wachstum ausgerichtet. Neue innovative Produkte und die Stärke des kombinierten Portfolios sollen es Dorma+Kaba künftig ermöglichen, stärker als das gewichtete BIP-Wachstum der für das Unternehmen relevanten Märkte zu wachsen. (pd.) Arbeitslosigkeit im Kanton Zürich stagniert Im August ist die Zahl der Arbeitslosen im Kanton Zürich um 250 auf 29 100 Personen gestiegen, wobei die Quote bei 3,5 Prozent verharrte. Mehr Arbeitslose gab es insbesondere im Handel und im Gastgewerbe sowie im Bereich Gesundheit und Sozialwesen, wie die Volkswirtschaftsdirektion in einer Mitteilung schreibt. In der Industrie habe es dagegen in diversen Berufen weniger Arbeitslose gegeben. Die Entwicklung im vergangenen Monat sie mehrheitlich von konjunkturellen Einflüssen geprägt gewesen. So habe bei den Berufen Handel und Verkauf die Zahl der Arbeitslosen um 160 Personen zugenommen, im Gastgewerbe um 101 Personen. (pd.) Otelfingen sucht neuen Gemeindeschreiber Fünf Jahre lang war Marcel Amhof Gemeindeschreiber von Otelfingen. Nun zieht es ihn weiter zu einer grösseren Verwaltung. Das Dorf im unteren Furttal sucht deshalb auf Beginn des neuen Jahres nach einem Nachfolger. Zurzeit leben in Otelfingen rund 2800 Leute. Die Gemeinde wächst aber stetig. (pd.) Weitere Auskünfte beim Gemeindepräsidenten Willy Laubacher (044 831 22 00) oder bei Marcel Amhof, bisheriger Gemeindeschreiber (044 847 20 40). Nr. 37 14. September 2016 3 Flüchtling Mahmud ist nun Lehrling Es war ein Experiment, ein Versuch. Doch der Höremer Schreinermeister Rolf Baumgartner hat es gewagt und einen Flüchtling als Hilfsarbeiter angestellt. Nun ist Sayed Mahmud im 1. Lehrjahr. Daniel Jaggi «Ich habe ihm zwei Chancen gegeben – und er hat beide gepackt»: Rolf Baumgartner, Schreinermeister und Chef des gleichnamiges Innenausbaubetriebs in Höri, hat bei der Personalführung klare Vorstellungen. Selbst bei Sayed Mahmud, 23, Flüchtling aus Syrien, den er versuchsweise als Hilfsarbeiter eingestellt hat, macht er keine Ausnahmen. «Die Vorgabe war klar: Kommt er zweimal zu spät, ist Schluss.» Sayed Mahmud kommt während der Probewoche nie zu spät, steht jeden Tag pünktlich um 6.50 Uhr an der Pressmaschine. Nachdenken in Sri Lanka Der Entscheid, einen Flüchtling anzustellen, ist bei Rolf Baumgartner, der der Schweizer Flüchtlingspolitik kritisch gegenübersteht, Anfang Jahr gereift. Fernab der Heimat, in den Ferien auf Sri Lanka, erörtert er zusammen mit seiner Frau Carmen die Flüchtlingssituation in Europa. Deutschland erlebte gerade eine gewaltige Flüchtlingswelle, die das Land vor grosse Problem stellte. «Wir kamen zum Schluss, dass auch wir in der Schweiz das Flüchtlingsproblem wohl nicht so schnell in den Griff bekommen werden», erinnert er sich. Aber statt den Kopf in den Sand zu stecken, beschliessen sie, zu handeln. «Noch in den Ferien fassten wir den Entschluss, sollte sich jemand bei uns melden, dann würden wir ihm einen Arbeitsplatz anbieten.» Die Aussicht, dass sich ein geeigneter Asylbewerber meldet, war aber eher gering. Baumgartner: «Er musste nicht nur willig sein, sondern auch gut Deutsch sprechen. Letzteres ist das A und O.» Zudem fragen bei ihm pro Jahr höchstens zwei Asylbewerber um Arbeit nach. «Normalerweise sage ich Nein, weil es an den Deutschkenntnissen mangelt.» Gibt dem syrischen Flüchtling Sayed Mahmud eine Chance: Schreinermeister Rolf Baumgartner aus Höri. Doch als der Krieg das Land überzieht, gerät Mahmud in einen Gewissenskonflikt. Der Kurde aus Dyrik im Nordosten Syriens, sunnitischen Glaubens, wird in den Militärdienst eingezogen. «Dabei hatte ich gerade einen Platz an der Uni erhalten und wollte mein Studium beginnen», sagt Mahmud. Zusammen mit seiner jüngeren Schwester flieht er Richtung Türkei. In einer viermonatigen Odyssee gelangen sie über Serbien, Ungarn, Österreich und Deutschland in die Schweiz. 10 000 Franken habe sie die Reise gekostet, erzählt er und fügt an: «Das Geld haben wir vom Vater erhalten.» Er bleibt einen Monat im Bundeszentrum in Kreuzlingen, bevor er in eine WG nach Glattbrugg ziehen darf. Noch Mühe mit dem Dialekt Die Probe-Arbeitswoche in Höri ist schnell vorbei. Täglich um halb sechs aufzustehen, bereitet Mahmut keine Probleme. «Mehr Mühe hatte ich mit der Dialektsprache.» Hochdeutsch kann er bereits, auch weil er in der Schule den Deutschunterricht besucht hatte. Er sagt weiter: «Zudem war für mich vieles neu.» Rolf Baumgartner setzt den Syrer vor allem bei der Produktion des Entkalkerstabs ein. Hier muss er den aus Bauxit und Acryl bestehende Stab zuerst auf die Länge schneiden, ihn anschliessend biegen und so in die für den Stab typische Formen bringen, danach schleift er seine Enden. Der Syrer ist willig, geschickt und fügt sich problemlos ins Team ein. Rolf Baumgartner musste nicht lange überlegen: «Wir haben ihn ohne Umschweife angestellt.» Mahmud ist überglücklich. Zusammen mit seiner Frau, die ein Jahr später aus Syrien geflohen ist, und der erst wenige Monate alten Tochter feiert er abends seine Anstellung. Intelligent und geschickt In den folgenden Monaten wird der Syrer nicht nur bei der Produktion des Entkalkerstabs eingesetzt, immer häufiger darf er auch bei Montagearbeiten auf Baustellen mithelfen. Baumgartner: «Die Echos von meinen Mitarbeitern zu seiner Arbeit waren äusserst positiv. Es wurde gesagt, er sei intelligent, handwerklich geschickt und von positivem Charakter.» Nach vier Monaten wagt Baumgartner deshalb das nächste Experiment: Er offeriert Mahmud eine Lehrstelle als Schreiner. Nach einem Testtag in der Berufsschule, während dem es darum ging, ob er sprachlich mithalten kann, zögert der Syrer nicht lange; er ergreift die Chance. Baumgartner spricht von Fügung Doch es kommt anders: Knapp einen Monat später steht Sayed Mahmud im Ausstellungsraum; keineswegs überraschend, wie Baumgartner betont. Es spricht von Fügung. Sie sitzen am weissen Besprechungstisch im hinteren Bereich des Ausstellungsraums, trinken einen Kaffee und reden über die Zukunft, 20 Minuten lang, auf Deutsch. Baumgartner: «Es war ein sehr gutes Gespräch.» So gut, dass der grossgewachsene Syrer mit seinem präzise geschnittenen Bart am nächsten Morgen zur Probe arbeiten darf. «Viele schaffen das nicht» Vier Monate auf der Flucht «Ich war nervös», erinnert sich Sayed Mahmud an das Gespräch mit seinem zukünftigen Chef. Und überrascht sei er gewesen, dass es doch noch klappt. «Es war cool.» Monatelang sprach der Syrer bei unzähligen Schreinerbetrieben im Kanton vor, immer erhielt er ein Nein zur Antwort. Doch er gibt nicht auf, will mit Holz arbeiten. Mahmud: «In meiner Heimat habe ich in den dreimonatigen Sommerferien jeweils einem Nachbarn im Schreinerbetrieb geholfen. Das hat Spass gemacht.» F: dj. Lehrling Sayed Mahmud mit Frau Rojda Mala Mirsa und Tochter Sulin. So startete er am Montag, 22. August, abermals in ein «neues Leben», besucht erstmals die Gewerbliche Berufsschule in Winterthur und ist seither nicht mehr Flüchtling Sayed Mahmud, sondern 1.-Lehrjahr-Stift Sayed Mahmud. «Er darf stolz sein, was er erreicht hat», sagt Baumgartner und fügt an: «Viele schaffen das nicht.» Aber auch Mahmud ist überzeugt, die zwei Lehrjahre erfolgreich abschliessen zu können. Mit welcher Note, lässt er offen, Baumgartner dagegen ist überzeugt, dass es bestimmt eine 5,2 wird. Der Höremer Schreinermeister hegt keine Zweifel, dass Mahmud auch diese Chance packen wird, so, wie vor rund einem halben Jahr, als er erstmals im Ausstellungsraum stand und schüchtern um Arbeit nachfragte, denn seit dieser Begegnung ist der Syrer noch nie zu spät zur Arbeit erschienen. 4 Wochenspiegel Nr. 37 14. September 2016 MARKTPLATZ Publireportage Schleudertrauma erfolgreich therapieren Auch zwei Berufsmeister Ein Autounfall verursacht meist komplexere Beschwerden, als vordergründig wahrgenommen wird. Viele Betroffene erhalten oft nur eine symptomatische Behandlung am Nacken, wodurch sich Beschwerden gerne über Jahre hinziehen, chronisch werden und später niemand mehr an den Unfall als die Schmerzursache glauben will. Doch auch Jahrzehnte später kann sich der Körper mit der richtigen Therapie noch erholen und zu weitgehender Schmerzfreiheit gelangen. Franziska Killermann-Chizzola, diplomierte Ergotherapeutin mit langjähriger Erfahrung, hat sich in ihrem KC-Institut in Bülach auf genau diese chronischen Beschwerdebilder spezialisiert. Sie behandelt den Körper ganzheitlich, unter anderem aus der Sicht der Spiraldynamik. Bei einem Aufprall kommt es im Körper durch den diagonal angelegten Sitzgurt zu einer einseitigen Drehung, während die andere Körperseite mit dem Gurt starr fixiert bleiben. Auch der Nacken wird zusätzlich zum Vorund Rückschleudern verdreht. Zudem erfolgt durch den Bremsfuss ei- Kennt Methoden zur Behandlung von Schleudertraumata: Franziska Killermann-Chizzola. Foto: zvg. ne Stauchung in Knie und Hüfte, die sich bis ins Becken fortsetzt. Dies erklärt Rückenbeschwerden nach einem Auffahrunfall. Der Körper verharrt gerne unbemerkt in dieser Drehung und entwickelt Fehlhaltungen. So bleibt die alleinige Behandlung des Nackens oft erfolglos und die Schmerzen werden chronisch. Franziska Killermann-Chizzola hat in ihrer Praxis Methoden entwickelt, wie komplexe Beschwerden in 90 Prozent der Fälle, abhängig von individuellen Faktoren, weitgehend schmerzfrei gemacht werden können. Mit einer Verordnung für Ergotherapie wird die Therapie von der Grundversicherung übernommen. In der 90-minütigen Behandlung kommen auch modernste medizintechnische Geräte wie Stosswellenund High-Power-Lasertherapie zum Einsatz, da bei chronischen Beschwerden eine rein manuelle Therapie nicht tief genug zur Schmerzursache vordringen kann. Aufgrund mehrmonatiger Wartezeiten ist eine rechtzeitige Anmeldung empfehlenswert, damit die Behandlung optimal auf die Bedürfnisse des Patienten abgestimmt werden kann. (pd.) KC-Institut, Stosswellen- und Laser-Fachinstitut, Sonnenhof 1, 8180 Bülach, Telefon 043 928 25 41. Weitere Infos unter www.kc-institut.ch oder über die Mailadresse [email protected]. an der diesjährigen Büli-Mäss Die im Oktober stattfindende BüliMäss richtet sich nicht nur an erwachsene Besucher, sie will auch ganz bewusst die Jugend ansprechen. Sei dies mit dem Lehrlingsparcours, sei dies mit den zwei geladenen Schweizer Berufsmeistern, die aus ihrem Leben erzählen. Es sind dies Marina Spring, Schweizer Berufsmeisterin Floristik des Jahres 2014, sowie Cyril Wanner, Schweizer Berufsmeister Applikationsentwickler im Jahr 2015. Sie werden am Samstag, 29. Oktober, um 11 und 15 Uhr Fragen beantworten. «Neben den eher theoretischen Informationen sollen die Interviews konkrete Erfahrungen und das persönliche Engagement von Lernenden aufzeigen, die ihren Beruf hoch motiviert erlernen», sagt Berufsberater Tarek Eldaour. Eingeladen wurden die beiden Berufsmeister vom Berufsbildungszentrum biz in Kloten. Neben generellen Auskünften und Informationen zur Arbeits- und Berufswelt können Erwachsene Kurzchecks zur Arbeitszufriedenheit und Jugendliche Be- Marina Spring. Cyrill Wanner. rufs-Checks vornehmen, Kurzgespräche mit Berufsberatern führen und an einem Glücksrad auf neue Berufe stossen. Das biz teilt den Stand mit der Standortförderung Zürcher Unterland. Geschäftsführer Andreas Maurer: «Uns als Standortförderung sind die Jungen und ihr Berufsweg ein grosses Anliegen. Deshalb haben wir uns auch mit dem biz Kloten zusammengeschlossen und einen Lehrlingsparcours organisiert.» Auf dem Parcours mit 20 Ausstellern können die Jugendlichen an den Ständen direkt mit den Berufsleuten sprechen und erste Kontakte knüpfen. (pd.) ANZEIGEN IMMOBILIEN Zu vermieten in Stadel nach Vereinbarung 4½-Zi.-Familienwohnung, 110 m2, Dusche/WC, Bad/WC, mit Waschmaschine und Tumbler, Cheminée und Balkon. Nettomiete Fr. 1740.– Tiefgarage Fr. 110.– Aussenparkplatz Fr. 50.– Telefon 044 858 27 83 / 079 451 66 98 Kaufe Autos und Lieferwagen STELLEN Alle Marken & Jahrgänge Sofortige gute Barzahlung Gratis-Abholdienst Telefon 079 777 97 79 (auch Sa/So) Wochenspiegel POLITIK Nr. 37 14. September 2016 5 Steinmaur stimmt über teure Projekte ab Den Steuerfuss um neun Prozent anheben, dafür mehr Platz für die Schüler erhalten? Vielleicht bald Realität in Steinmaur. Die Bevölkerung kann aber auch ganz anders entscheiden. Flavio Zwahlen Der Gemeinde Steinmaur stehen turbulente Wochen bevor. Am 25. September stimmt die Bevölkerung über zwei Projekte der Primarschulpflege ab. Der Knackpunkt: Die Kosten sind enorm hoch und haben grossen Einfluss auf den Steuerzahler. Berechnungen der Primarschulpflege zeigen: Die Kinderzahlen werden in Steinmaur in den nächsten zehn Jahren nur moderat ansteigen. Grund dafür sind die beschränkten Baulandreserven. Und doch besteht Raumbedarf. Schulleiter Ueli Schwab sagt: «Wir müssen Anpassungen am Gebäude und an den Bedürfnissen der Schule vornehmen.» Dazu gehören einerseits Sanierungen, andererseits soll die Schule von Erweiterungen profitieren. Hinzu kommt der Wunsch nach einer Doppelturnhalle, einem Gemeindesaal sowie zusätzlicher Mediotheksfläche. Zwei Varianten Die Primarschulpflege entschied sich, zwei Projekte auszuarbeiten. Eines soll die Schulbedürfnisse abdecken, das andere den Gesamtbedarf. Wobei Rafzer und Wilemer befinden über Schwimmbad-Kredit Die Stimmberechtigten von Rafz und Wil entscheiden am Sonntag, 25. September, über die Zukunft ihres Schwimmbads. Dabei können sie zwischen zwei Sanierungsvarianten entscheiden: Auskleidung des Mehrzweckbeckens in Edelstahl (Kosten 4,052 Millionen Franken) oder eine Auskleidung mit Folie (3,51 Millionen Franken. Erneuert oder neu gestaltet würden zudem die Badewassertechnik und das Kinderplanschbecken. Allerdings: Nur bei einer Chromstahlausführung könnten im Nichtschwimmerbecken zusätzlich ein Strömungskanal, eine Sprudelsitzbank und eine Sprudelplatte installiert werden, wie der Weisung zu entnehmen ist. (dj.) Niederhasli: Ersatzwahl für Sekundar-Behörde Der Bezirksrat Dielsdorf hat Gabriela Erni, Oberhasli, auf ihr Gesuch hin per Ende Juli als Mitglied der Sekundarschulpflege Niederhasli Niederglatt Hofstetten entlassen. Der Gemeinderat Niederhasli hat mittels Beschluss das Verfahren zur Wahl einer Nachfolgerin beziehungsweise eines Nachfolgers für den Rest der laufenden Amtsdauer 2014 bis 2018 lanciert. Die Anordnung wurde Ende August publiziert. Wahlvorschläge sind der Gemeindeverwaltung Niederhasli bis zum 4. Oktober einzureichen. Die provisorischen Wahlvorschläge werden nach Ablauf der ersten Frist veröffentlicht. Der Gemeinderat erklärt die vorgeschlagene Person als gewählt, wenn die Voraussetzungen für eine stille Wahl erfüllt sind. Sind diese nicht erfüllt, wird am 12. Februar 2017 eine Urnenwahl durchgeführt. (pd.) Mit oder ohne Doppelturnhalle (rechts)? Am 25. September befinden die Steinmaurer über zwei Schulausbau-Varianten. Der Gemeinderat und die Rechnungsprüfungskommission lehnen aus finanzpolitischen Gründen beide Vorhaben ab, wie an einer Infoveranstaltung deutlich wurde. Foto: zvg. Letzteres viel teurer ist. Beim Projekt «Schulbedarf» wird die Infrastruktur nur bedingt ausgebaut. So soll zum Beispiel die Mediotheksfläche vergrössert und ein ausreichend grosser Parkplatz gebaut werden. Im Vordergrund stehen bei diesem Projekt aber die Sanierungen der bestehenden Infrastruktur. So bleibt zum Beispiel die Turnhalle bestehen. Sie wird lediglich erneuert. Hinzu kommen ein Mittagstisch und Optimierungen im Lehrerbereich. Kostenpunkt: 10 Millionen Franken. Das bedeutet, der Steuerfuss müsste um 5 Prozent erhöht werden. Das Projekt «Gesamtbedarf» beinhaltet zusätzlich noch den Bau einer Doppelturnhalle inklusive Aussenan- lagen, und die bestehende Turnhalle würde zu einem Gemeindesaal umgebaut. Kostenpunkt: 18 Millionen Franken. Dies hätte eine Steuerfusserhöhung von 9 Prozent zur Folge. Schulleiter: «Investition wichtig» Die Primarschule Steinmaur lud die Bevölkerung letzte Woche zu einer Infoveranstaltung ein. Diese fand, passend zum Projekt, in der Turnhalle statt. Schulpräsidentin Franziska Rickli sagte zu Beginn: «Wir möchten unsere beiden Projekte vorstellen, damit sich die Bevölkerung eine Meinung bilden kann.» Und sie warnte: «Es wird sehr teuer.» Schulleiter Ueli Schwab beschwichtigte: «Die Lehrund Lernbedingungen an unserer Schule müssen dringend verbessert werden. Das Geld ist ein gut investierter Beitrag in die Bildung.» Auch Architekt Arthur Casagrande nahm Stellung: «Als ich die Schule zum ersten Mal besichtigte, waren die zahlreichen Mängel nicht zu übersehen.» Auf die Frage, wieso man die Schule nicht ganz abreisst und neu aufbaut, antwortete er: «Das würde noch mehr kosten.» Nach der Sanierung sei die Infrastruktur aber so gut wie neu, versprach er. Gemeinderat und RPK dagegen Ganz anders beurteilt der Gemeinderat die beiden Projekte. Er lehnt beide Projekte ab. Gemeindepräsident Andreas Schellenberg: «Wir anerken- nen, dass die Schule mehr Raum braucht. Doch finanziell würden beide Projekte die Gemeinde vor grosse Probleme stellen.» Die Schulpflege solle das Ganze deshalb nochmals überdenken, meinte er weiter. Ähnlich kritisch werden die beiden Projekte von der RPK beurteilt. Präsident Laurent Gottraux: «Wir haben leer geschluckt, als wir die 18 Millionen Franken gesehen haben.» Das «Gesamtbedarf»-Projekt sei zwar nachhaltiger als das «Schulbedürfnis»-Projekt, aber dennoch viel zu teuer. «Wir lehnen beide Projekte ab.» Man darf also gespannt sein, auf wessen Seite sich die Bevölkerung am 25. September stellt. Badi Bülach: Porsche oder Rolls Royce? Der Bülacher Gemeinderat hat einer vollumfänglichen Sanierung der Becken in der Badi zugestimmt. Somit können nun Lecks geflickt und der schwermetallbelastete Anstrich entfernt werden. Daniel Jaggi Die Meldung, wonach aus den Becken der Bülacher Badi täglich bis zu 70 Kubikmeter Wasser entweichen, hat aufgeschreckt und deutlich gemacht, wie sanierungsbedürftig die Anlage ist. Monatlich entweicht durch Risse und undichte Fugen so viel Wasser, wie im grossen Schwimmerbecken Platz findet. Aber damit nicht genug: Die Becken haben sich wegen der geologischen Situation gesenkt, was den Wasserverlusten über die zu klein dimensionierten Aussenrinnen begünstigt. Insgesamt fallen durch den Wasserverlust, der mit Frischwasser wieder behoben werden muss, und Dichtungsarbeiten dieses Jahr rund 50 000 Franken Mehrkosten an. Sanierung ist unbestritten Der Stadtrat beantragte dem Gemeinderat deshalb ein Sanierungsprojekt mit Kosten von 1,3 Millionen Franken. Dies auch, weil der Kanton die Situation im Bülacher Freibad nicht mehr lange duldet. In der Ratsdebatte zeigte sich von Beginn an, dass einer Sanierung keine Opposition erwachsen wird. Sowohl RPK und Fachkom- mission als auch die Fraktionen von links bis rechts votierten für das Geschäft. Wie so oft bei Ratsdebatten liegt der «Hund» aber im Detail begraben. So beantragte der Stadtrat, die lecken Becken mit einer Folie auszukleiden. Kostenpunkt: 410 000 Franken. Aus finanzpolitischen Gründen wollte er aber auf die Entfernung des schwermetallbelasteten Farbanstrichs verzichten. Die Entfernung würde zusätzliche Kosten von 186 000 Franken verursachen. Mit ein Grund für den stadträtlichen Verzicht ist der Umstand, dass die Schwermetalle in der Farbe gebunden und nicht wasserlöslich seien, weshalb für die Benutzer keine Gefahr bestehe. Dennoch sprach sich der Rat einstimmig für die Entfernung des belasteten Farbanstrichs aus. Eine kon- Ferner hat der Gemeinderat folgende Geschäfte behandelt: • Andreas Müller ersetzt in der Fachkommission II den aus dem Gemeinderat zurücktretenden Dominique Lauber (GLP). • Die Motion Wülser (GLP) wurde mit 21:3 Stimmen nicht überwiesen. Wülser verlangte, alle Stellenausschreibungen von städtischen Kadermitarbeitern öffentlich auszuschreiben. • Innerhalb von drei Monaten muss der Stadtrat die Interpellation von Felix Böni (Grüne) beantworten. Er will unter anderem wissen, weshalb die Sozialbehörde den Volkswillen missachte. So sprach sich das Volk in einer Abstimmung dagegen aus, dass Flüchtlinge statt Sozialhilfe nur Nothilfe erhalten würden. • Andrea Spycher (SVP) sprach bei der Antwort des Stadtrats zur Interpellation der SVP/EDU-Fraktion betreffend Organisationsentwick- lung von einer «absolut ungenügenden Antwort». • Als ungenügend taxierte auch Romaine Rogenmoser (SVP) die Antwort des Stadtrats betreffend Primarschule. «Es ist kein Wille sichtbar, Lösungen zu finden», sagte sie. • Dagegen zog Romaine Rogenmoser (SVP) gleich anschliessend vor dem Stadtrat den Hut. Dies für die rasche Beantwortung ihrer Interpellation zum Gewerbe. • Mit 15:9 Stimmen wurde das Postulat von Werner Oetiker (SP) überwiesen. Es fordert den Stadtrat auf, abzuklären, ob und in welcher Form Tagesschulen eingeführt werden können. Schulpräsidentin Virginia Locher betonte, dass man sich hierzu bereits Gedanken gemacht habe und bereit sei, das Postulat entgegenzunehmen. Gegen die Überweisung wehrte sich die SVP. Für sie ist Kindererziehung Sache der Eltern. • Mit 14:10 Stimmen hat der Rat das von Andrea Spycher im Namen der RPK eingereichte Postulat nicht abgeschrieben. Es bleibt weiterhin pendent. Die RPK verlangt, dass der Stadtat seinen Beschluss überprüft, Dienstleistungen der Abteilung Bildung nicht nur den Kreisgemeinden, sondern auch anderen Gemeinden anzubieten. • Mit 23:3 Stimmen ist die Motion der Fachkommission III für erheblich erklärt worden. Der Stadtrat hat nun ein Jahr Zeit, die Beitragsverordnungen über die familienergänzende Betreuung im Vorschulalter und jene über die schulische Tagesbetreuung zu vereinheitlichen. Die Vereinheitlichung war im Rat nicht umstritten. Von linker Seite wurde eine kostenneutrale Zusammenführung verlangt, sodass den Eltern keine Zusatzkosten aufgebürdet werden. troverse Diskussion entbrannte aber am Minderheitsantrag der Fachkommission, die anstelle einer Ausgestaltung der Becken mit einer Plastikfolie für eine solche mit Chromstahl plädierte. Die Verwendung von Chromstahl würde die Stadt aber rund 800 000 Franken mehr kosten. Für das widerstandsfähige Metall spricht vor allem die Langlebigkeit von 40 bis 50 Jahren, während die Folie nach 15 bis 20 Jahren ersetzt werden müsste. Für Michel Pache (SVP) hilft Chromstahl zudem bei der Erwärmung des Wassers durch die Sonneneinstrahlung. Da mit Fachkommissionsmitglied Samuel Lienhard (SP) die Chromstahl-Variante auch auf linker Seite Anhänger hatte, war der Ausgang der Abstimmung ungewiss. Porsche oder Rolls Royce? Das war nun die Frage im Rat. Chromstahl blockiert Flexibilität Da schaltete sich Stadtrat Jürg Hintermeister ein und betonte, dass für ihn das Kosten-/Nutzenverhältnis klar für den Einsatz einer Folie spreche. Zudem kam gegen Schluss der Debatte noch ein weiteres Argument gegen die Verwendung von Chromstahl ins Spiel: Das Metall würde nämlich eine allfällige Verlegung der an schönen Tagen aus allen Nähten platzenden Badi ins Erachfeld für lange Zeit verbauen. Verschiedentlich wurde auch darauf hingewiesen, dass bei einem Ja zu Chromstahl mit der Planung nochmals von vorne begonnen werden müsste, weshalb die Sanierung erst auf die Saison 2018 abgeschlossen wäre. Der Rat sprach sich sodann mit 16:9 Stimmen für die Ausgestaltung der lecken Becken mit einer Folie aus. Zusammen mit der genehmigten Schwermetallsanierung beläuft sich der Kredit nun auf 1,486 Millionen Franken. 6 Wochenspiegel Nr. 37 14. September 2016 Die Spitex Region Bülach zieht um Die Spitex der Region Bülach bezieht ein neues, zeitgemässes Spitex-Zentrum. Sie betreibt ihre Dienste ab dem 16. September von der Feldstrasse 72 in Bülach aus, wie das Alterszentrum Bülach in einer Mitteilung schreibt. Als Organisationseinheit im Bereich der integrierten Versorgung ist die Spitex Teil der Stiftung Alterszentrum Region Bülach. Das Angebot ermögliche vielen Einwohnern der Gemeinden Bachenbülach, Bülach, Glattfelden, Hochfelden und Höri, im vertrauten sozialen Umfeld wohnen zu bleiben. Als Ausbildungsbetrieb trage sie zudem zur Nachwuchssicherung bei. (pd.) Online-Patientenanmeldungen sind unter www.opanspitex.ch oder www.alterszentrum-buelach.ch/spitex möglich. VE R M I S C H TE S Rorbas: Entscheid über Nutzungsplanung PARTEIEN Die SVP/EDU-Fraktion zur Bülacher Gemeinderatssitzung Die Traktandenliste der Gemeinderatssitzung vom September bot einen umfangreichen Katalog an Vorstössen, an deren Erarbeitung auch die Vertreter aus unseren Reihen mit Engagement beteiligt waren. So bemängelte Andrea Spycher das laienhafte Vorgehen im laufenden Projekt Organisationsentwicklung. Gemäss Antwort des Stadtrats wurde dieses ohne Einbezug einer Situationsanalyse angegangen. Weiter wurden interne Projektkosten weder veranschlagt noch im laufenden Projekt erhoben. Für unsere Fraktion eine absolut ungenügende und unbefriedi- gende Leistung der zuständigen Personen auf Kosten der Bülacher Steuerzahler. «Don't shoot the messenger» (mach den Boten nicht für die schlechte Nachricht verantwortlich) war das Fazit von Romaine Rogenmoser zur Antwort des Stadtrats bezüglich renitenter Schüler und nicht kooperierenden Eltern in der Primarschule. Zu dieser berechtigten Schlussfolgerung gelangte sie aufgrund der ebenfalls nicht überzeugenden Antwort zu ihrem Vorstoss. Die grösste Diskussion des Abends wurde der Thematik Sanierung Freibad Bülach gewidmet. Es war umstritten, ob die kostengünstigere Renovationsausführung mit Folie zu berücksichtigen sei, oder ob man der teureren, dafür langlebige- ren Variante eines Chromstahlbeckens zustimmen sollte. Schlussendlich stimmte eine Mehrheit unserer Fraktion und des Gesamtgemeinderats für den günstigeren Vorschlag. Dies mit dem Ziel, die strapazierten Finanzen der Stadt Bülach mit dieser Lösung möglichst nicht noch mehr zu beanspruchen. Zum Schluss brachte unsere Fraktion eine Rüge an den Gesamtstadtrat an. Sie kritisierte den Entscheid, mit Steuergeldern in Höhe von 30 000 Franken eine Koordinationsstelle für das freiwillige Engagement der Landeskirchen in der Thematik Flüchtlings- und Asylkoordination zu finanzieren. Cornel Broder, Fraktion der SVP/EDU Der Entwurf der revidierten Nutzungsplanung von Rorbas ist öffentlich aufgelegen. Innert der Frist ging lediglich eine Einwendung ein, die nach eingehender Prüfung in befürwortendem Sinn in die Revisionsvorlage eingeflossen ist. Gleichzeitig wurde auch die Waldabstandslinie im Bereich alte Bütberstrasse/Birkenstrasse/Grundstrasse von 20 auf 15 Meter reduziert. Wie die Behörde im Verhandlungsbericht schreibt, hat der Gemeinderat die revidierte Bau- und Zonenordnung samt Zonenplan, Kernzonenplan und Waldabstandslinienplan sowie den Erläuternden Bericht nun zuhanden der Gemeindeversammlung vom 23. November verabschiedet. (pd.) Wochenspiegel KULTUR Nr. 37 14. September 2016 7 Rorbas hat ab Januar auch zwei Tageskarten im Angebot Der Gemeinderat Rorbas hat entschieden, ab Januar zwei Tageskarten pro Tag anzubieten. Der Verkaufspreis pro Tageskarte wird 45 Franken betragen, was deutlich unter dem üblichen Preis der SBB-Tageskarte liege, wie der Gemeinderat in einer Mitteilung schreibt. Die Behörde will mit diesem Angebot einen Beitrag zur Förderung der öffentlichen Verkehrsmittel leisten. Bezugsberechtigt seien grundsätzlich die Einwohnerinnen und Einwohner von Rorbas. Hintergrund des Zusatzangebots sei der Umstand, dass sich auf der Gemeindekanzlei immer wieder Personen nach der Gemeinde-Tageskarte erkundigt hätten. Mit der GemeindeTageskarte hat man analog dem Generalabonnement der SBB freie Fahrt auf allen Strecken der SBB und Post sowie auf den meisten Privatlinien und Schiffsverbindungen. Die Gemeinde-Tageskarten sind auch ohne Halbtaxabonnement gültig und können ausserdem für die öffentlichen Verkehrsbetriebe in über 30 Schweizer Städten benützt werden. (pd.) «Wohnenplus Bergli»: Stadtrat beantragt Genehmigung Der Bülacher Stadtrat beantragt dem Gemeinderat, der jährlich wiederkehrenden Miete von 249 000 Franken und der einmaligen Investition von 234 000 Franken für Mobiliar für die Pflegeplätze «Wohnenplus Bergli» zuzustimmen. Am 18. Mai 2014 haben die Stimmberechtigten entschieden, das Grundstück an der Berglistrasse zu verkaufen. Auf dem Grundstück realisieren die Arbeitsgemeinschaft Wohn- und Siedlungs-Genossenschaft Zürich und die Genossenschaft für Alterswohnungen Bülach das Projekt «Wohnenplus Bergli». Die Stadt mietet künftig die Räume für die Pflegeplätze. Mit einem Untermietvertrag zwischen der Stadt und der Stiftung Alterszentrum Region Bülach (SARB) soll der Betrieb der Pflegewohngruppe durch die SARB sichergestellt werden. (pd.) Antrag und Weisung an den Gemeinderat unter www.buelach.ch/gemeinderat. Bülach: Atemtherapien kennen lernen Jeweils im Herbst laden sich die beiden Bülacher Frauenvereine im Wechsel ein. Dieses Jahr wird der Anlass vom Gemeinnützigen Frauenverein Bülach organisiert. Eingeladen sind alle Mitglieder, aber auch alle interessierten Frauen, die mehr über die Therapieform «Atem-Taiji» wissen möchten. Der Anlass findet am Donnerstag, 22. September, von 14 bis 16 Uhr im katholischen Kirchgemeindezentrum, grosser Saal, an der Scheuchzerstrasse 1 in Bülach statt. Der Bülacher Atemtherapeut und Taiji-Lehrer Ruedi Koller wird die Teilnehmerinnen in die spezielle Methode des «Atem-Taiji» einführen. Er wird die beiden Disziplinen «Taiji» und «Erfahrbarer Atem» vorstellen und die sich bereichernde Kombination mit einfachen Übungen praktizieren. Den Teilnehmerinnen wird bequeme Kleidung empfohlen. Die Übungen werden auf dem Stuhl sitzend oder im Stehen durchgeführt. Im Anschluss werden Kaffee und Kuchen offeriert. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. (pd.) Auch mit 76 Jahren noch immer auf der Suche: Ernesto Krähenbühl vor seinem Bild «Herbstzeit». Foto: Lena Tobler Die Natur des Ernesto Krähenbühl Ernesto Krähenbühls Bilder zeigen eine abstrakte Natur mit ihren Farben, Formen und Schattierungen. Vom 18. September bis 1. Oktober gibt der Steinmaurer Künstler in der Werkgalerie «one» in Bülach einen Einblick in sein Schaffen. Lena Tobler «Auch nach Jahren gefällt mir das Bild von dir wie am ersten Tag»: Ein schöneres Kompliment kann man dem Künstler aus Steinmaur nicht machen. Von nah betrachtet, beeindrucken seine Gemälde mit ihrer Fülle von harmonischen, ineinanderfliessenden Farbflecken. Aber erst aus der Distanz zeigen sie sich dem Betrachter in ihrer ganzen Komposition. Ganz anders Krähenbühls Holzschnitte: Sie überzeugen mit ihren klaren Linien, Farben und der vom Künstler geschaffenen eigenen Plastizität. Mit seinen Bildern möchte Ernesto Krähenbühl den Reichtum an Formen und Farben in der Natur sicht- und erlebbar machen. «Oft sehe ich im Nicht-Spektakulären interessante Grundrhythmen und Charakteristiken.» So etwa in der Farbenpracht seines Gartens, die unter dem Titel «Herbstgarten» auf der Einladung zur Ausstellung zu sehen ist. Die Stimmung wiedergeben Sieht der Künstler ein Sujet, hält er es mit der Kamera fest, um es dann im Atelier auf die Leinwand zu bringen. Mit einem Spachtel trägt er die einzelnen Farbfelder oder -linien rhythmisch auf und versucht so, die Stimmung wiederzugeben, die er erlebt hat. «Diese Arbeitsweise», so Krähenbühl, «erlaubt mir, mich ganz auf den Farbklang und die Bildgestaltung zu konzentrieren.» Ihm ist wichtig, dass seine Gemälde, obwohl abstrakt, natürlich wirken und dass die Farben lebendig spielen. Holzschnitte sind eine intellektuelle Herausforderung, die neben der Technik sehr viel Vorstellungsvermögen verlangt. Krähenbühl arbeitet mit einer speziellen Reduktionsmethode nach dem Prinzip der «verlorenen Platte». Das heisst, für jede Far- be wird dieselbe Holzplatte weiterbearbeitet. Anders als bei seinen Gemälden hat Ernesto Krähenbühl beim Holzschnitt das fertige Bild schon vor Beginn im Kopf. Konturen reduzieren Zunächst heisst es, das Bild spiegelverkehrt auf seine Konturen zu reduzieren und die einzelnen Schritte mit den Farben festzulegen. Dann beginnt die eigentliche Arbeit: Sorgfältig entfernt der Künstler aus der Holzplatte zunächst die Stellen, die weiss bleiben sollen, und legt die Platte in die Druckmaschine. Diesen Vorgang wiederholt er für jede Farbe, bis das geplante Bild nach vier, fünf oder noch mehr Schritten fertig ist. Durch Verwischen einzelner Farben verleiht Krähenbühl seinen Holzschnitten zum Schluss die für ihn typische dreidimensionale Wirkung. Wand hängen konnte. Von der naturalistischen hat er sich über die impressionistische zur heute abstrakten Malerei immer weiterentwickelt. Das fachliche Rüstzeug holte er sich an Kunstschulen in Zürich, Paris, Rom, Nizza und Matera. Mit 61 sagte Krähenbühl seinem Beruf als Sekundarlehrer Adieu und widmet sich seither ganz seiner Kunst. Daneben lernt er Klarinette spielen und freut sich, immer wieder mit seiner Frau auf Reisen zu gehen. Dass sie in Italien, nahe am Meer, ein Haus gefunden haben, ist für ihn ein besonders Glück. Denn Wasser ist für Krähenbühl eine wichtige Quelle der Inspiration. Genauso wie die Berge, die er auf seinen Wanderungen erlebt. Sich zur Ruhe zu setzen, ist für den 76-Jährigen keine Option. «Ich bin noch immer auf der Suche und will die Besucher an der Ausstellung mit Neuem überraschen.» Die Besucher überraschen Schon in der Schulzeit hat Krähenbühl an Zeichenwettbewerben Preise gewonnen. Aber erst 1964, als er mit seiner Frau in Rom an der Schweizerschule unterrichtete, begann er Bilder zu malen, die man an die Gemälde und Holzschnitte von Ernesto Krähenbühl. Vom 18. September bis 1. Oktober in der werk Galerie «one», Untergasse 1, Bülach. Vernissage: 18. September, 11 bis 14 Uhr. Zürcher Platz-Kultur für unterwegs Wer die öffentlichen Plätze in Zürich und anderen Schweizer Städten erkunden möchte, kann sich mit dem mobilen Führer «Swiss Squares» auf eine interaktive Reise begeben. «Plätze sind Baukultur» heisst das Motto der «Swiss Squares»-App des Schweizerischen Ingenieur- und Architektenvereins (SIA). «Swiss Squares» führt auf eine Reise zu den wichtigsten Plätzen in der Stadt Zürich und in weiteren grösseren Schweizer Städten. Ansichten von gestern, heute und morgen erzählen in Bildern und Texten, wie sich diese Plätze entwickelt haben und weiter verändern. Die vor zwei Jahren erfolgreich lancierte, kostenlose App dokumen- tiert neben 30 Zürcher inzwischen auch 15 Schaffhauser, 10 Berner, 20 Bieler und 16 Zuger Plätze. Sie arbeitet dabei mit Augmented Reality (AR), das heisst, Bilder der Plätze können GPS-basiert synchron zum Standpunkt des Betrachters ins Kamerabild eines Smartphones oder Tablets eingeblendet werden. So ist es möglich, die aktuelle Situation mit vergangenen Zeiten, künftigen Platzgestaltungen oder auch alternativen Planungen live zu vergleichen. Die Anwendung lässt sich aber zugleich ortsunabhängig nutzen, zum Beispiel zu Hause auf dem Sofa. Ein neuer Blick auf die Stadt Ziel der App ist es, einem kulturinteressierten Publikum einen neuen Blick auf den gebauten städtischen Lebensraum zu eröffnen. Denn während sich mobile Führer zur Baukultur bisher auf einzelne Gebäude konzen- trierten, nimmt «Swiss Squares» öffentliche Plätze als Ensembles wahr. Facetten wie Lage, Nutzung und Entwicklung kommen genauso zur Geltung wie bauliche Artefakte. Es findet ein Perspektivwechsel statt: Von einer auf Ikonen konzentrierten Betrachtung von Baukultur hin zu einer Sichtweise, die auch den Wandel des öffentlichen Raums in der und durch die Gesellschaft veranschaulicht. «Swiss Squares» gliedert sich nach Städten und Plätzen. Zur einfachen Orientierung bietet die App auf jeder Ebene drei Ansichten: Liste, AR und Karte. Für Zürich sind Informationen vom Altstetter- über den Bahnhof- bis zum Turbinen- und Vulkanplatz abrufbar. (mai.) Die App ist kostenlos für iPhone und iPad im AppStore erhältlich. In deutscher, französischer, italienischer und englischer Sprache. Infos: www.sia.ch/swiss-squares. Im Zentrum von «Swiss Squares» steht der öffentliche Platz in seinen verschiedenen Facetten. F: zvg. 8 Wochenspiegel Nr. 37 14. September 2016 H I N TE R G R U N D Wochenspiegel Nr. 37 14. September 2016 9 Winkel blickt mit Visions-Tag in die Zukunft Winkel rüstet sich für die Zukunft: Die erste Ladestation für Elektrofahrzeuge wird eröffnet. Denn in sechs Jahren sollen bereits mehr E-Autos verkauft werden als Verbrenner. Bei «Vision Winkel» dreht sich alles um die Zukunft. Nadja Hermann Die Veranstaltung «Vision Winkel» findet am Samstag, 17. September, im Dorfzentrum von Winkel statt. Sie steht ganz unter dem Motto «Neuzeitliche Energie erleben und sich zu seinem Vorteil machen». Grund für diesen Anlass ist die erste öffentliche In Winkel können verschiedene Elektrofahrzeuge getestet werden. Elektroauto-Ladestation in der Gemeinde Winkel. Es stehen mehrere Programmpunkte auf dem Plan, die vom Ortsverein Pro Winkel Rüti organisiert werden. Die Veranstaltung be- F: dj. ginnt um 10 Uhr, mit der Einweihung der Ladestation durch den Gemeinderat. Ein weiterer Höhepunkt ist das Referat von Lars Thomsen. Er ist Zukunftsforscher und gründete das Schweizer Unternehmen «Future matters». Thomsen zählt zu den weltweit bekanntesten Experten, was die Zukunft der Energie und Mobilität anbelangt. An «Vision Winkel» blickt er in das Jahr 2026 – wie sich unser Leben, die Arbeit, unsere Energie und Mobilität verändert. Die Neuzulassungen an Elektrofahrzeugen nimmt in der Schweiz rasant zu. Thomsen denkt deshalb: «Es wird nicht mehr lange dauern, bis Ladesäulen so verbreitet sein werden wie heute Parkscheinautomaten.» Ein Trend, der unserer Umwelt und auch uns Menschen zugutekommt. «In zehn Jahren werden sich viele Menschen über Autos wundern und ärgern, die noch Verbrennungsgeräusche von sich geben – es sei denn, eine Oldtimer-Parade fährt gerade vorbei», sagt der Zukunftsforscher ge- genüber dem «Wochenspiegel» (siehe auch Interview unten). Die Besucher können die verschiedenen Elektrofahrzeuge gleich selbst testen. Ab elf Uhr stehen EBikes, E-Roller und E-Autos bereit. Die Autos werden von den beiden Herstellern Tesla und BMW zur Verfügung gestellt. Lars Thomsen ist sich sicher: «Jeder, der einmal ein E-Auto gefahren hat, kommt nie wieder auf die Idee, sich einen Verbrenner zu kaufen.» An den Infoständen können sich die Besucher beraten lassen, wie die neuzeitliche Energie erzeugt, gespeichert und schonend eingesetzt werden kann. Die Veranstaltung «Vision Winkel» findet am Samstag, 17. September, von 10 bis 17 Uhr im Dorfzentrum von Winkel statt. Alle Informationen und das Programm auf www.visionwinkel.ch. «Der Strassenlärm gehört bald der Vergangenheit an» Keiner kennt sich besser aus mit der Zukunft als er: Zukunftsforscher Lars Thomsen. Er spricht in Winkel über die künftigen Veränderungen der ElektroMobilität und beleuchtet deren Auswirkungen. Nadja Hermann Lars Thomsen ist Zukunftsforscher und befasst sich seit 20 Jahren mit Trends. Der gebürtige Hamburger gründete das Schweizer Unternehmen «Future matters» und berät Firmen bei der Entwicklung von Zukunftsstrategien und Geschäftsmodellen. Zudem ist er gefragter KeynoteSpeaker und reist um die ganze Welt, um Vorträge zu halten. Auch an der Veranstaltung «Vision Winkel» blickt Thomsen in die Zukunft der Elektromobilität. Welche Veränderungen auf uns zukommen und auf was wir uns freuen können, erzählte er dem «Wochenspiegel» in einem Interview: Herr Thomsen, welches Thema werden Sie am 17. September an der Veranstaltung «Vision Winkel» ansprechen? Ich werde als Zukunftsforscher einen Blick in das Jahr 2026 wagen – und wie sich unser Leben, die Arbeit, unsere Energie und Mobilität verändern werden. Das Zusammenspiel von neuen Technologien und dem gesellschaftlichen Wertewandel wird dabei im Mittelpunkt stehen. Die Gemeinde Winkel weiht die erste Ladestation für Elektrofahrzeuge ein. Wann ist eine zweite Ladestation nötig? Reine Elektrofahrzeuge bilden bereits heute mehr als 2 Prozent aller Neuzulassungen in der Schweiz, Tendenz stark steigend. Gegen Ende des Jahrzehnts wird diese Zahl sicherlich 20 Prozent oder mehr betragen, und ab da wird wohl niemand mehr ein EAuto als etwas Exotisches ansehen. Zumal dann der Punkt erreicht ist, an dem E-Fahrzeuge günstiger in der ANZEIGEN Anschaffung und im Unterhalt sind als vergleichbare Verbrenner. Zudem sind sie wesentlich dynamischer zu fahren. Es wird also nicht mehr lange dauern, bis Ladesäulen im öffentlichen Raum so verbreitet sein werden wie heute Parkscheinautomaten. man diesen Effekt bereits messen und hören. In zehn Jahren werden sich viele Menschen über Autos wundern und ärgern, die noch Verbrennungsgeräusche von sich geben. Es sei denn, eine Oldtimer-Parade fährt gerade vorbei. Wie fortschrittlich ist die Schweiz im Vergleich zu anderen Ländern Europas? Gar nicht so schlecht: Im Segment der Oberklasse-Limousinen dominiert ein reines Elektroauto schon seit 2015 den Markt (das Model S von Tesla wurde hier häufiger verkauft als die zehn direkten Mitbewerber zusammengenommen). Im europäischen Vergleich steht die Schweiz ganz gut da. Aber derzeit gibt es noch zu wenige attraktive Fahrzeuge der Mittel- und Kompaktwagenklasse sowie SUVs. Doch hier kommt in den kommenden Monaten eine ganze Reihe von interessanten Angeboten. Ich bin mir sicher, dass die Schweiz auch in diesen Segmenten einen sehr hohen E-Anteil haben wird. Genügen ein Umdenken der Menschen und die Massnahmen der Wirtschaft, um die Trendwende zu erreichen? Oder muss der Staat stärker eingreifen? In der Regel sehen wir einen Umbruch-Punkt, «Tipping Point» genannt, wenn eine neue Technologie günstiger und besser wird als die bisher vorherrschende. Staaten haben die Möglichkeit, aus umwelt- oder wirtschaftspolitischen Erwägungen diese Veränderung durch steuerliche Förderungen oder Gesetze zu beschleunigen. Langfristig wird sich das durchsetzen, was ökonomisch und nachhaltig sinnvoll ist. Wann ist der Punkt erreicht, an dem die Schweizer mehr Elektroautos fahren als herkömmliche Verbrenner? Bei Neuwagenverkäufen kann dies bereits recht bald der Fall sein – vor allem, wenn die Hersteller in allen Modellreihen attraktive Fahrzeuge anbieten und die Ladeinfrastruktur flächendeckend vorhanden ist. Dies sollte in den kommenden 300 Wochen der Fall sein. Auf der Strasse werden wir aber auch noch einige Jahre den Altbestand von Verbrennern haben. Oldtimer und Klassiker werden auch in Zukunft noch mit Benzin fahren. Und wie halten sie es persönlich mit dem Autokauf? Ich würde mir heute keinen neuen Verbrenner mehr kaufen, weil es in wenigen Jahren praktisch nicht mehr möglich sein wird, diesen noch gebraucht zu verkaufen. Eine Studie der ETH Zürich betreffend Elektroautos ergab, dass in vier Jahren Zukunftsforscher Lars Thomsen: «Ich freue mich auf unseren ersten Haushaltsroboter.» Foto: zvg. an einem Werktag 2,5 Prozent der Fahrleistung elektrisch bewältigt werden. 2035 beträgt der Wert gemäss Szenario rund 40 Prozent und im Jahr 2050 über 84 Prozent. Ihre Meinung zum Resultat? Wir kommen mit unseren Prognosemodellen auf andere Werte. Vor allem, weil wir aus der Vergangenheit gelernt haben, dass technische Umbrüche zwar eine recht lange Anlaufzeit besitzen, aber nach dem «Tipping Point» fast immer exponentielle Wachstums- und Adoptionsraten aufweisen. Das bedeutet? Der Anstieg ab 2020 dürfte wesentlich dynamischer verlaufen; vor allem in der Schweiz mit ihren recht jungen Durchschnittsaltern der Fahrzeugflotten. Und wie wird sich dieser Anstieg an Elektrofahrzeugen auf den Strassenlärm auswirken? Man beginnt schon heute zu spüren, welchen Einfluss ein leiser Verkehr auf die Lebensqualität von Städten und dicht besiedelten Gebieten hat. In Oslo mit einem E-Auto-Anteil bei Neuwagen von über 20 Prozent kann Aber es geschieht nicht von heute auf morgen? Richtig. Ich wundere mich oft darüber, wie viele Menschen an etwas Überkommenen unbedingt festhalten wollen, nur weil sie Angst vor der Veränderung haben. Viele erzählen mir, dass sie ihren Verbrenner lieben und dass E-Mobilität schlechter wäre. Komisch ist nur, dass wirklich jeder, der einmal ein E-Auto gefahren hat, nie wieder auf die Idee kommt, sich einen Verbrenner zu kaufen. So schlecht kann es dann also doch nicht sein. Bisher ist immer nur von Elektroautos die Rede. Wird es in Zukunft auch Elektroflugzeuge geben? Es wird neben Autos auch Busse, Fähren und Schiffe und auch Kleinflugzeuge geben, die sich elektrisch fortbewegen. Gerade hat ein elektrisches Solarflugzeug, die Solar Impuls 2, die Erde umrundet. Der Schlüssel zum elektrischen Fliegen liegt in der Akku-Entwicklung. Sobald die Energiedichten einen gewissen Punkt übersteigen, steht dem elektrischen Fliegen nichts mehr entgegen. Es wird wesentlich günstiger, umweltfreundlicher und vor allem für die Anwohner von Flugplätzen leiser. Eine Schweiz ohne Atomstrom: Real oder eher ein utopisches Ziel? Die Schweiz hat weltweit gesehen einen sehr niedrigen CO2-Wert pro Kilowattstunde in ihrem Strommix. Hauptgründe sind der hohe Anteil von Wasserkraft und Kernenergie in der Stromproduktion heute. Die Lücke, welche die sukzessive Abschaltung der Kernkraft füllt, muss über Solarenergie und Windenergie gefüllt werden. Im Zusammenspiel mit einem «smarten» Energiesystem, das auch unkonventionelle Speicher wie zum Beispiel Batterien und die Möglichkeiten der Energieeffizienz effizient nutzt, ist das durchaus innerhalb von zehn Jahren machbar. Aber mehr E-Verkehr erfordert auch mehr Strom. Selbst wenn ein Grossteil des Verkehrs zukünftig elektrisch fährt, erhöht das die zu erzeugende Menge nur um zehn Prozent. Wir gewinnen aber im Gegenzug so viel Regelspeicher-Kapazität, dass ein überwiegend regenatives System damit erst möglich wird. Zum Schluss: Auf was freuen Sie sich in der Zukunft am meisten? Auf unseren ersten Haushaltsroboter, der rund 80 Prozent der lästigen Routinetätigkeiten im Haus übernehmen wird. Ich fand die Idee, einen Butler zu haben, schon immer klasse, aber zu teuer. Ich denke aber, in den nächsten 520 Wochen wird dies für 300 Franken pro Monat Leasing-Gebühr etwas recht normales sein. Ich freue mich schon auf den Tag, wenn wir als Familie diesen Roboter abholen und das erste Mal nach Hause bringen. Meine Tochter hat schon gefragt: «Muss er in den Kofferraum, oder darf er neben mir sitzen und rausschauen?» Letzteres, natürlich. Weitere Informationen über Lars Thomsen auf www.future-matters.com. 10 Wochenspiegel Nr. 37 14. September 2016 Wochenspiegel Nr. 37 14. September 2016 11 Rat & Rätsel BUCHTIPP Die Pestalozzi-Bibliothek Zürich (www.pbz.ch) empfiehlt: Lebenslügen In seinem letzten vollendeten Roman führt Richard Yates seine Leser ins Amerika der 1940er Jahre. Im Städtchen Cold Spring Harbor auf Long Island leben Charles und Grace Shepard mit ihrem einzigen Sohn Evan, der eine wilde Pubertät durchlebt. Kaum ist dieses Kapitel abgeschlossen, muss er mit 19 Jahren seine schwangere High-School-Liebe heiraten. Die Ehe wird nach nur eineinhalb Jahren geschieden. Bei einer Fahrt nach New York lernen Vater und Sohn zufällig die Familie Drake kennen. Die trinkfreudige Mutter bewundert Charles, und Evan verliebt sich in die Tochter Rachel. Evan verschiebt seine Pläne, aufs College zu gehen und Maschinenbau zu studieren, und heiratet zum zweiten Mal. In diesem Porträt der amerikanischen Mittelschicht in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zeigt uns Richard Yates mit viel Einfühlungsvermögen Menschen, die an falschen Hoffnungen und Lebenslügen zerbrechen. Richard Yates, 1926 bis 1992, zählt zu Recht zu den bedeutendsten Schriftstellern Amerikas. Sein erster Roman «Zeiten des Aufruhrs» wurde mit Leonardo DiCaprio und Kate Winslet verfilmt. DER GUTE RAT Seit der Trennung plagen mich unsere Kinder Mein Mann und ich haben uns vor einem halben Jahr getrennt. Unsere Beziehung war so schwierig, dass ich es nicht mehr ausgehalten habe. Unsere Söhne, beide im Schulalter, sind seither zu mir sehr frech und ziehen sich oft in ihre Zimmer zurück, als würden sie mir die Schuld für die Trennung geben und mich dafür bestrafen. Mein Mann hat aber auch in die Trennung eingewilligt, obwohl er wohl selber den Schritt nicht von sich aus getan hätte. Wenn ich mit den Kindern reden will, hören sie mir gar nicht zu und sagen nichts dazu. Eine Trennung ist für alle Beteiligten immer ein sehr einschneidendes Ereignis. Kinder leiden oft darunter, dass ein Elternteil nicht mehr mit ihnen zusammenwohnt und sich der Kontakt verringert. Auch das Paar braucht Zeit, um sich auf die neue Situation einzustellen. Wenn Eltern im Gespräch mit ihren Kindern gemein- «Ihre Söhne brauchen Zeit zur Verarbeitung.» sam Stellung nehmen, ohne auf Details des Trennunggrunds einzugehen, dann wirkt sich das auf die Kinder beruhigend aus, denn sie sind verunsichert und machen sich Sorgen um ihre Eltern. Es kann sein, dass sie in einem Elternteil den KREUZWORTRÄTSEL Stier 21.04.–20.05. Kommen Sie jetzt nicht auf dumme Gedanken, nur weil Ihnen eine Entscheidung Ihres Partners nicht gefällt. Sie haben ihn ja auch lange genug quasi nur gereizt. Zwillinge 21.05.–21.06. Kollegen sind nicht immer auch gleich die besten Freunde. Das spüren Sie jetzt besonders in einer delikaten Angelegenheit. Hätten Sie lieber einmal geschwiegen. Krebs 22.06.–22.07. Fahren Sie im privaten Bereich mal wieder einen Gang zurück. Nach einer Trennung haben Sie sich lange genug ausgetobt. Jetzt wird es wieder Zeit für Normalität. Löwe 23.07.–23.08. Aus den Augen, aus dem Sinn – nach diesem Motto haben Sie nun lange genug gelebt. Kein Wunder, wenn Sie damit so einige auch schon verärgert und vergrault haben. Jungfrau 24.08.–23.09. Immer wieder fallen Sie auf dieselben Floskeln der anderen herein. Allmählich müssten Sie doch begriffen haben, wann Sie sich abschotten und Nein sagen sollten. Waage 24.09.–23.10. Sie sind derzeit mal wieder sehr aktiv, was Herzensdinge angeht. Fast täglich verabreden Sie sich neu. Fallen Sie nicht auf hübsche Augen und nette Worte herein. Schütze 23.11.–21.12. Vor neuen Herausforderungen sind Sie noch nie zurückgeschreckt. Achten Sie aber darauf, dass ein neues Unterfangen jetzt nicht eine Nummer zu gross für Sie ist. Steinbock 22.12.–20.01. Es gilt wieder einmal die Devise, dass weniger mehr ist. Das merken Sie gerade jetzt leider etwas zu spät. Aber Sie versuchen immerhin noch, alles zu erklären. Wenn Träume das Handeln bestimmen Ursula Fricker, «Lügen von gestern und heute», Dtv-Verlagsgesellschaft, München, 2016. 362 Seiten. Schuldigen sehen und sich um den getrennt lebenden Elternteil besonders sorgen. Wenn Ihre Kinder diesen Eindruck erwecken, dann könnte es hilfreich sein, wenn Sie ihnen sagen oder per SMS mitteilen, dass Sie Verständnis dafür haben, wenn sie sich um den Vater Sorgen machen, und dass es für Sie selber auch schwer ist, dass es nicht gelungen ist, sich in der Ehe besser zu verstehen. Eine kurze Stellungnahme von Ihnen genügt vermutlich im Moment, denn Ihre Söhne brauchen Zeit zur Verarbeitung. Zudem wäre es wichtig, wenn Sie mit dem Vater nochmals besprechen könnten, dass Sie beide gegenüber den Kindern keinerlei Negatives übereinander zur Sprache bringen, damit die Schuldfrage in den Hintergrund tritt, was für die Kinder eine grosse Entlastung wäre. Silvia Eberle, Paarberatung und Mediation im Kanton Zürich, Beratungsstelle Bülach Widder 21.03.–20.04. Sie haben alle Beteiligten mehrfach vor den negativen Konsequenzen einer voreiligen Entscheidung gewarnt. Trotzdem droht eine bestimmte Sache auszuufern. Skorpion 24.10.–22.11. Sie können einfach nicht anders, Sie müssen sich einmischen. Auch wenn Ihnen der Verstand das verbietet, wollen Sie mit Rat und Tat helfen. Das kann schiefgehen. Richard Yates, «Cold Spring Harbor», Deutsche Verlags-Anstalt, 2015, 235 Seiten. Ursula Fricker erzählt in ihrem neuen Roman «Lügen von gestern und heute» von drei Personen in völlig unterschiedlichen Lebenssituationen. Beba ist Immigrantin, arbeitet als Prostituierte und träumt von einer Karriere als Pianistin. Isa ist in einem überbehüteten Haushalt aufgewachsen. Die Studentin sieht keinen Sinn im gut situierten Leben und schliesst sich einer Gruppe linksautonomer Aktivisten an, die sich für ein illegales Flüchtlingscamp engagiert. Die dritte Figur ist Innensenator Otten, der das Flüchtlingscamp räumen lässt, um seine Vorstellung von Rechtsstaatlichkeit wieder herzustellen. Damit macht er sich zur Zielscheibe der Aktivisten, und das Rad dreht sich weiter. Ursula Fricker verwebt die Geschichten der drei Menschen sehr geschickt. Dabei geht es ihr um die Fragen, wie stark uns die Herkunft prägt und mit welchen Aktionen etwas bewegt werden kann. Ein weiteres Thema des Buchs ist die aktuelle Flüchtlingsproblematik. Die Autorin ist 1965 in Schaffhausen geboren. Ihr dritter Roman «Ausser sich» wurde 2012 für den Schweizer Buchpreis nominiert. HOROSKOP Wassermann 21.01.–19.02. Ihr Zuhause ist Ihnen heilig. Daher reagieren Sie auch unverblümt heftig, als man Ihnen unverhofft fremden Besuch einquartiert. Stecken Sie Ihre Grenzen ab. Fische 20.02.–20.03. Jeder muss einmal Abstriche machen, auch wenn es schwerfällt. Das spüren Sie momentan am eigenen Leibe. Aber seien Sie zuversichtlich, dass es sich lohnen wird. Die Lösung ergibt eine Höhle hinter einem Wasserfall auf der Rgi-Südseite. AUFLÖSUNG Verkaufsleitung: Bruno Imhof, Tel. +41 44 863 72 04, E-Mail [email protected] Anzeigenberatung: Malaporn Schori, Tel. +41 44 863 72 08, [email protected], Susanne Hogg, Tel. +41 44 863 72 02, [email protected], Anzeigenverwaltung: Corinne Schelbli, Tel. 044 913 53 62, [email protected] Produktion: AZ Verlagsservice AG, Aarau Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln Adresse: Wochenspiegel, Feldstrasse 82, 8180 Bülach, Tel. +41 44 863 72 00, Fax +41 44 863 72 01, E-Mail [email protected], www.wochenspiegel.ch 12 Wochenspiegel Nr. 37 14. September 2016 WWW Wochenspiegel Nr. 37 14. September 2016 13 Veranstaltungen & Freizeit Die Schönheit sichtbar machen Die Schönheit von Menschen mit der Kamera festzuhalten ist das Ziel der Zürcher Fotografin Cloudia Chen. Im Café des GZ Oerlikon zeigt sie derzeit eine Auswahl von Frauenporträts. «Jeder Mensch hat 1000 Gesichter, und meine Aufgabe als Fotografin ist es, das schönste davon zu finden», sagt Cloudia Chen. In einer Ausstellung im GZ Oerlikon zeigt sie eine Auswahl von Porträts von Frauen aus unterschiedlichen Ländern und Kulturen. «Es braucht manchmal viel Geduld, bis ich das Optimale aus einem Gesicht herausgeholt habe», sagt sie. «Und oft sehen die Frauen, die sich selber ja nur im Spiegel betrachten, sich anders, als ich sie sehe. Ich entdecke andere Vorzüge an ihrem Gesicht als sie selber», sagt Chen, die in China aufwuchs, in Hong Kong, London und Südfrankreich wohnte und nun in Zürich lebt. (ks.) www.cloudiachen.com. Ausstellung vom 2. September bis 6. Oktober im GZ Oerlikon, Gubelstrasse 10. Niederhasli wird Energiestadt Uhr bis 17 Uhr auf dem Dorfplatz und vor dem Gemeindehaus für Fragen und Auskünfte zur Verfügung. Anlässlich des Strassenfests vom Samstag, 17. September, wird um 11 Uhr Regierungsrat Markus Kägi der Gemeinde das Label «Energiestadt» übergeben. Nach einem intensiven Prozess darf die Gemeinde Niederhasli das schweizweit etablierte EnergiestadtLabel entgegennehmen und sich künftig Energiestadt nennen. Das Label ist ein Leistungsausweis für Gemeinden, die eine nachhaltige kommunale Energiepolitik vorleben und umsetzen. Energiestädte fördern erneuerbare Energien, umweltfreundliche Mobilität und setzen auf eine effiziente Nutzung der Ressourcen. Die offizielle Verleihung des Labels findet anlässlich des diesjährigen Strassenfests am Samstag, 17. September, auf dem Dorfplatz Niederhasli statt. Nach einem musikalischen Intermezzo der Young-Band Anlässlich des Strassenfests gastiert auf dem Dorfplatz Niederhasli die interaktive Ausstellung «Wasser – alles klar» der Umweltorganisation Praktischer Umweltschutz Schweiz. Damit stellt der Gemeinderat in seiner Anlassreihe «Die Gemeinde erleben» das wichtigste Grundnahrungsmittel für Menschen, für Tiere und Pflanzen in den Fokus. Die interaktive Ausstellung vermittelt auf spielerische Art Wissenswertes rund um das Thema Wasser und bietet nützliche Handlungstipps für den Alltag. Mit verschiedenen Experimenten kann sich Jung und Alt mit der Rolle des Wassers in unserer Gesellschaft auseinandersetzen. (pd.) Das Leben mit Demenz betrifft nicht nur die Erkrankten selbst, sondern auch Familie, Freunde und Nachbarn. Personen über 80 Jahre weisen bereits in 20 Prozent der Fälle eine deutliche Demenz auf. Wir werden in unserem Umfeld zunehmend von diesem Krankheitsbild berührt und sind herausgefordert, einen würdigen Umgang zu finden. Katharina Straubel, Ärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, gibt an der Volkshochschule Bülach einen Überblick über Demenzerkrankungen, Ursachen, Diagnosen sowie Therapien und beantwortet Fragen dazu. Dr. Katharina Straubel, FMH Psychiatrie und Psychotherapie: «Demenz – Ursachen, Diagnosen, Therapien», Mittwoch, 5. Oktober, 19.30 bis 21 Uhr, 29 Franken, Berufsschule Bülach. (pd.) Labelübergabe, Strassenfest und interaktive Ausstellung «Wasser – alles klar» am Samstag, 17. September, 11 Uhr, Gemeindehaus/Dorfplatz. Anmeldung und Infos unter: www.volkshochschule-buelach.ch, [email protected], Tel. 044 864 44 55. Interaktive Ausstellung Auf dem Niederhasler Dorfplatz ist eine interaktive Ausstellung zum Thema Wasser zu sehen. Foto: zvg. der Musikgesellschaft Niederhasli werden Regierungsrat Markus Kägi und eine Vertretung des Trägervereins Energiestadt Gemeindepräsident Marco Kurer das Label übergeben. Verschiedene Aussteller stehen der Bevölkerung mit ihren Produkten rund um das Thema Energie von 9 Demenz: Ursachen, Diagnosen, Therapien Was, wann, wo – Tipps für Anlässe im Zürcher Unterland Mittwoch, 14. September BÜLACH 19.30–21.30 Samariterübung: Thema: Reanimation. Übungsleiter ist Hanspeter Kern. Schulhaus Hohfuri, Unterweg 51. NEERACH 9.00–12.00 Sandbuck. Neeri-Märt: Schulanlage RAFZ 15.30 Gedanken-Werkstatt: Es werden gemeinsam Geschichten gewählt, um sie nachher zu Hause zu lesen und später in ungezwungener Runde darüber zu diskutieren, zu philosophieren oder auch nur zu lachen. Inspirierend, bereichernd und unterhaltend. Kein Unkostenbeitrag, die Bücher müssen bezahlt werden. Nähere Auskünfte erteilt Heidi Eggerschwiler, Rafz, 052 681 47 07. Die Veranstaltung findet 14-täglich, jeweils von 15.30 bis 17 Uhr, statt. Zentrum Casa Rafz, Dorfstrasse 9. ANZEIGEN Zöpfe, italienische Spezialitäten, Blumengestecke, Original-Fotokarten, Selbstgebasteltes, Gemüse, Milchprodukte, Obst. Kaffeewirtschaft. Schulanlage Sandbuck. ZÜRICH 6.00 Bergwanderung Klausenpass: Abfahrt ab Zürich HB 6.09 Uhr via Flüelen zum Klausenpass. Ab Klausenpass wandern die Naturfreunde Kloten zur Egghütte, Wannelen, Hinterboden nach Unterschächen. Dauer zwischen 4 und 5 Stunden. Verpflegung aus dem Rucksack. Infos bei Carl Röllin, 043 535 89 83. Hauptbahnhof Zürich, Bahnhofplatz. 9.00–11.30 Flohmärt: Mit vielen gut erhaltenen Gegenständen für den Haushalt (Geschirr, Glaswaren, Bilder, Schallplatten, Spielsachen und vieles anderes). Organisiert vom Frauenverein Neerach-Riedt. Zivilschutzanlage (beim Mehrzweckgebäude). Samstag, 17. September KLOTEN 10.00–20.00 Umweltfestival: Standaktion der Naturfreunde Kloten. Zudem findet zwischen 15.30 und 16.30 Uhr eine Bachputze statt. Interessierte können spontan daran teilnehmen. Infos bei Martina Lötscher, 044 861 07 50. Ref.-Kirchen-Areal. NEERACH 9.00–12.00 Neeri-Märt: Ein reichhaltiges, frisches Angebot aus der Region erwartet die Besucher: Brote und Himmlische Abwechslung, höllische Aufregung: Stéphanie Berger zeigt am Donnerstag, 22. September, um 20 Uhr im Kulturzentrum Obere Mühle in Dübendorf ihr Programm «Höllelujah!». Foto: zvg. NIEDERHASLI 11.00 Niederhasli wird Energiestadt: Labelübergabe anlässlich des Strassenfests und interaktive Ausstellung «Wasser – alles klar». Nach einem musikalischen Intermezzo der Young-Band der Musikgesellschaft Niederhasli werden Regierungsrat Markus Kägi und eine Vertretung des Trägervereins Energiestadt GemeinFortsetzung auf Seite 14 14 Wochenspiegel Nr. 37 14. September 2016 Veranstaltungen & Freizeit Kindertheater in Bülach Glattfelden: Kulturfest und Flohmarkt Das Kulturzentrum Sigristenkeller organisiert am Mittwoch, 21. September, 15 Uhr ein Kindertheater. Nach der Umstrukturierung des Vereins «Dorftreff» zur «IG-Kultur» findet das beliebte Fest dieses Jahr am Samstag, 17. September, wieder gemeinsam mit dem Flohmarkt statt. Das Figurentheater Vagabu spielt das Stück «Der Hühnerdieb», nach dem Bilderbuch von Béatrice Rodriguez. Bär, Hase, Hahn und Hühner leben zusammen in einem Häuschen. Ihr Frühstück wird aber jäh unterbrochen: Ein Fuchs springt aus dem Gebüsch, schnappt sich das schöne weisse Huhn und läuft mit ihm davon. Er wird es fressen, denken die Tiere – und nehmen die Verfolgung auf. Aber verhält es sich mit dem Fuchs und dem Huhn wirklich so, wie es aussieht? Das Stück nimmt einen unerwarteten Verlauf. In der Theaterversion des Figurentheaters Vagabu gehen zwei Erzähler (Christian Schuppli und Michael Studer) der Geschichte vom Huhn und vom Fuchs nach, begleitet Wie stehen der Fuchs und das Huhn wirklich zueinander? Foto: zvg. von Tierpuppen in verschiedenen Grössen und von Livemusik. Die Tiere selbst sprechen eine eigene Lautsprache, die leicht zu verstehen ist, aber viel Interpretations-Spielraum lässt. (pd.) Für alle ab 4 Jahren. Dauer zirka 50 Minuten. Vorverkauf: www.sigristenkeller.ch oder Tuttolana, Marktgasse 25, Bülach, Telefon 044 862 36 36. Weitere Informationen unter www.vagabu.ch. Die schönen Marktgässchen am Grünheinrichweg und am Schnapsgässli laden alle Besucher zum Flanieren ein. Beim Kulturzentrum unterhalb der Marktgassen findet das IG-Kultur-Fest statt, das mit vielen attraktiven Angeboten für Familien und Kinder lockt. Für das kulinarische Wohl ist gesorgt. Die IG-Kultur verwöhnt die Besucher zusammen mit dem Glattfelder Kulturzentrum im Kafi Judith mit Grillwürsten, Glacestand und einem Kuchenbuffet. Für kurzentschlossene Flohmarktaussteller sind noch wenige Standplätze frei. Anmeldung unter Ein Fest für die ganze Familie mitten in Glattfelden. 044 867 34 46 möglich. Die Standgebühr beträgt 15 Franken. Weitere Infos sind unter www.kultur-glattfelden.ch/agenda/ zu finden. (pd.) Foto: zvg. Der Flohmarkt und das IG-Kultur-Fest finden am Samstag, 17. September, von 9 Uhr bis 15 Uhr im Herzen von Glattfelden statt. Durchführung bei jedem Wetter, Kinderprogramm ab 11 Uhr. Was, wann, wo – Tipps für Anlässe im Zürcher Unterland Fortsetzung von Seite 13 depräsidenten Marco Kurer das Label übergeben. Verschiedene Aussteller stehen der Bevölkerung mit ihren Produkten rund um das Thema Energie von 9 Uhr bis 17 Uhr auf dem Dorfplatz und vor dem Gemeindehaus für Fragen und Auskünfte zur Verfügung. Zudem gastiert auf dem Dorfplatz die interaktive Ausstellung «Wasser – alles klar» der Umweltorganisation Praktischer Umweltschutz Schweiz (PUSCH). Dorfplatz. OBERGLATT 12.00–15.00 Velo-Sammelaktion: Die EVP-Bezirkspartei Dielsdorf führt bereits zum dritten Mal diese Aktion durch. Ziel der Sammlung sind 300 Velos. Die Velos können in jedem Zustand abgeben werden (auch Ersatzteile). Ebenso werden Spenden für den Transport nach Africa entgegengenommen. Gemeindewerke/Sammelstelle, Bülachstrasse 17 c. 13.30–15.30 Kinderkleiderbörse und Kinderflohmarkt: Detaillierte Informationen unter www.elternvereinigung. ch/chinderchleiderboersen-2016 oder [email protected]. Mit Kafistübli. Kleiderannahme im Singsaal von 9.30 bis 10.30. Primarschulhaus. 19.30 Von Morgarten bis Marignano: Themenabend in 60 Bildern, musikalisch umrahmt mit historischen Musikinstrumenten. Dabei wird den Fragen nachgegangen, was die Auswirkungen der Geschehnisse sind, welche Mythen und Traditionen daraus entstanden sind und welche Bedeutung sie heute für uns haben. Mit Roman Bont, Historiker, Petra Geissberg und Margrit Schärrer (beide Musik). Mehr unter www.kircheoberglatt.ch. Reformierte Kirche. REGENSDORF 11.00–18.00 Fashion and Beauty Day: Rafael Beutl begrüsst zum ersten «Fashion and Beauty Day». Anschliessend gibt es eine Autogrammstunde. Programm im Detail: Modeschau um 11, 14 und 17 Uhr, Catwalk-Coach um 12, 13 und 15 Uhr. Mehr zum Anlass ist unter www.zentrum-regensdorf.ch zu finden. Einkaufszentrum Regensdorf. Sonntag, 18. September KLOTEN 11.00–17.00 Umweltfestival: Standaktion der Naturfreunde Kloten. Zudem findet zwischen 15.30 und 16.30 Uhr eine Bachputze statt. Interessierte können spontan daran teilnehmen. Infos bei Martina Lötscher, 044 861 07 50. Ref.-Kirchen-Areal. Montag, 19. September BACHENBÜLACH Tenniskurse 60+: Acht Lektionen. Gespielt wird am Montagmorgen in Kleingruppen mit drei oder vier Teilnehmenden. Weitere Infos zu freien Plätzen unter 044 860 08 48 oder 044 860 53 90. Pro Senectute. Tennishalle Ambiance. EGLISAU 20.00 Lese-Reise: Die Fachstelle Kultur reist mit Empfängerinnen und Empfängern eines Werkbeitrags im Bereich Literatur durch den Kanton Zürich und macht im Gasthof Hirschen in Eglisau halt. Die Lesung findet mit Odette Frey und Simone Mei- ANZEIGEN IMMOBILIEN www.unterländer-brocki.ch Telefon Abholdienst: 044 851 13 63 er statt. Odette Frey arbeitete als Wissenschaftsredaktorin bei der «Sonntagszeitung» und bei «Facts». Sie moderiert seit August dieses Jahres das Gesundheitsmagazin «Puls» auf SRF 1. Simone Meier ist Autorin, Kolumnistin und Kulturredaktorin und arbeitet aktuell bei «Watson». Beide erhielten für ihr Romanmanuskript einen Werkbeitrag. Als Laudator wird Martin R. Dean auftreten. Er ist Mitglied der kantonalen Kulturförderkommission, Schriftsteller, Journalist und Gymnasiallehrer in Basel. Gasthof Hirschen, Eglisau, Untergass 28. nen jeden Dienstag an (ausser während der Ferien der Bülacher Volksschulen). Auskunft erteilt Sigrid Bachofner, 079 218 06 56. Ref. Kirchgemeindehaus, Grampenweg 5. ZÜRICH 9.30 60+ Wanderung Flims–Caumasee– Trin: Abfahrt ab Zürich HB 9.37 Uhr via Chur nach Flims. Die Naturfreunde Kloten wandern zum Caumasee, weiter nach Trin Portalavanda (2¼ Std.). Verpflegung im Restaurant beim Caumasee. Anmeldung bis 17. September. Info bei Otto Maneth, 044 813 33 66. Hauptbahnhof Zürich, Bahnhofplatz. Dienstag, 20. September BÜLACH 13.40–14.40 Chorprobe Senioren-Männerchor: Die Chorproben finden jeden Dienstag statt (ausser während der Ferien der Bülacher Volksschulen). Auskunft erteilt Fritz Schärer, 044 860 68 56. Ref. Kirchgemeindehaus, Grampenweg 5. 15.00–16.00 Männerturnen für Senioren: Der Seniorenclub bietet das Tur- 14.00–17.00 Thé Dansant: Einmal im Monat wird schwungvoll zu Kaffee und Kuchen getanzt. Tanzwerk 101, Pfingstweidstrasse 101. Mittwoch, 21. September BÜLACH 15.00 Figurentheater: «Der Hühnerdieb», nach dem Bilderbuch von Béatrice Rodriguez. Gespielt vom Figurentheater Vagabu. Kulturzentrum Wochenspiegel Veranstaltungen & Freizeit In Rafz gemeinsam Geschichten diskutieren Info-Veranstaltung am Mittwoch, 14. September, um 15.30 Uhr im Zentrum Casa, Dorfstrasse 9, Rafz. Der Leser hats gut: Er kann sich seine Schriftsteller aussuchen, das wusste schon Kurt Tucholsky. In der «Gedanken-Werkstatt» wählt man die Geschichten gemeinsam aus, liest sie zu Hause, um nachher in ungezwungener Runde darüber zu diskutieren, zu philosophieren oder auch nur zu lachen. Und nicht selten rücken dann eigene Standpunkte durch die Sichtweise anderer in ein völlig neues Licht. Es soll keine Literatur auf allerhöchstem intellektuellem Niveau thematisiert werden. Man befasst sich ganz einfach mit interessanten und gut geschriebenen Erzählungen. (pd.) Die entsprechenden Diskussionsrunden finden nur nachmittags statt: jeweils 14täglich an einem Mittwoch von 15.30 bis 17 Uhr im Zentrum Casa in Rafz. Nähere Auskünfte: 052 681 47 07. Fortsetzung von Seite 14 Sigristenkeller. Für Kinder ab Kindergarten und Erwachsene. Bär, Hase, Hahn und Hühner leben zusammen in einem Häuschen im Grünen: Ihr gemütliches Frühstück wird jäh unterbrochen. Ein Fuchs springt aus dem Gebüsch, schnappt das schöne weisse Huhn und läuft mit ihm davon. Ein humorvolles Figurenspiel über vorschnelle Urteile, erzählt von Christian Schuppli und Michael Studer, mit Live-Musik (Dauer zirka 50 Minuten). Infos: www.vagabu.ch. Vorverkauf: www.sigristenkeller.ch oder Tuttolana, Marktgasse 25, Bülach, 044 862 36 36. Sigristenkeller (Kellertheater), Hans-Haller-Gasse 4. FREIENSTEIN 15.00–17.00 Kinderkleiderbörse für Herbst- und Winterartikel: Annahme von 9 bis 10 Uhr. Infos und Nummernvergabe (nach Möglichkeit Mail benutzen) unter [email protected] oder bei Daniela Longhitano, Tel. 044 865 10 06 (Di–Do). Gemeindesaal, Dorfstrasse 7. Erscheint 1-mal wöchentlich, am Mittwoch Normalauflage: 36 714 Exemplare Grossauflage: 72 072 Exemplare (jeweils am letzten Mittwoch im Monat) Jahresabonnement: 90 Franken Anzeigenschluss: Freitag, 10 Uhr, AgendaEinträge: Freitag der Vorwoche, 10 Uhr Herausgeberin: Lokalinfo AG, 8048 Zürich Geschäftsleitung: Liliane Müggenburg, Tel. +41 44 913 53 33, E-Mail [email protected] Redaktionsleiter: Andreas J. Minor, Tel. +41 44 913 53 30, E-Mail [email protected] Redaktion: Daniel Jaggi, Tel. +41 44 863 72 11, E-Mail [email protected]. Flavio Zwahlen, Tel. +41 44 863 72 05, E-Mail [email protected] Verkaufsleitung: Bruno Imhof, Tel. +41 44 863 72 04, E-Mail [email protected] Anzeigenberatung: Malaporn Schori, Tel. +41 44 863 72 08, [email protected], Susanne Hogg, Tel. +41 44 863 72 02, [email protected] Anzeigenverwaltung: Corinne Schelbli, Tel. +41 44 913 53 62, [email protected] Produktion: AZ Verlagsservice AG, Aarau Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln Adresse: Wochenspiegel, Feldstrasse 82, 8180 Bülach, Tel. +41 44 863 72 00, Fax +41 44 863 72 01, E-Mail [email protected], www.wochenspiegel.ch Foto: zvg. Kürbisfest in Steinmaur Es ist wieder so weit: Am Sonntag, 18. September, startet um 11 Uhr das Kürbisfest bei Caroline und Andreas Schellenberg an der Salenstrasse 10 in Steinmaur. Nebst grosser Kürbisausstellung sind verschiedene Anbieter regionaler Produkte mit dabei. Angeboten werden Obst, Gemüse, frischer Süssmost, Fleisch und Murmeli-Kräutersalbe. In der Beiz kann man sich verpflegen mit Kürbissuppe, Risotto, Würsten, Getränken und grossem Kuchenbuffet. Für gute Unterhaltung ist gesorgt mit Livemusik von «Wolkenbruch». Für die Kinder ist die Schminkfrau hier, natürlich auch wieder ein grosser Sandhaufen und ein riesiges Gumpischloss. Mehr Infos unter Telefon 044 854 01 79 oder www.kuerbisland.ch. (pd.) Donnerstag, 22. September BÜLACH 14.00–16.00 «Atem-Taiji»: Der Atemtherapeut und Taiji-Lehrer Ruedi Koller wird in die Methode des «AtemTaiji» einführen. Gezeigt werden die beiden Disziplinen «Taiji» und «Erfahrbarer Atem». Bequeme Kleidung empfohlen. Die Übungen werden sitzend oder im Stehen durchgeführt. Anmeldung nicht nötig. Organisation: Gemeinnütziger Frauenverein Bülach. Fragen an Vroni Strasser, 044 865 63 23. Kath. Kirchgemeindezentrum, Scheuchzerstrasse 1. 14.00–16.30 Spielnachmittag für Senioren: Organisation Pro Senectute Bülach. Reformiertes Kirchgemeindehaus, Grampenweg 5. Samstag, 24. September NIEDERHASLI 14.00–17.00 Tag der offenen Tür: Der Erweiterungsbau bei der Schulanlage Linden wird nun nach den Herbst- ferien dem Schulbetrieb übergeben. Das abgeschlossene Projekt wird im Rahmen eines Tages der offenen Tür der Bevölkerung vorgestellt. Der öffentliche Anlass startet um 14 Uhr mit einer Begrüssung durch den Gemeindepräsidenten und einer Projektpräsentation durch den Architekten. Allen Besucherinnen und Besuchern werden ein Getränk und ein Snack offeriert. Aufgrund der beschränkten Anzahl Parkplätze wird empfohlen, zu Fuss oder mit dem Velo anzureisen. Für Autos stehen im Dorfzentrum Niederhasli oder bei der Familiengartenanlage Säget Parkplätze zur Verfügung. Schulanlage Linden. WINKEL 8.30 Zmorgebuffet, Kinderkleiderbörse und Herbstmärt: Ab 8.30 Uhr Zmorgebuffet im Foyer, anschliessend Kuchenbuffet. 9.30 bis 15 Uhr Herbstmärt auf dem Dorfplatz. Vielfältiges Angebot an den Marktständen und vom Märtbeizli. Zwischen 9.30 und 13.30 Uhr Kinderartikelbörse. Breiti-Saal und Dorfplatz. Nr. 37 14. September 2016 15 16 Wochenspiegel Nr. 37 14. September 2016 SCHLUSSPUNKT Schüler und Sportler auf Abfalltour Dem Clean-up-Day folgten auch Unterländer. In Rümlang waren Schüler und Fussballer im Einsatz. Bereits am Freitag versammelten sich 127 Schüler aller Mittelstufenklassen des Schulhauses Worbiger auf dem Gemeindehausplatz, um Abfall zu sammeln. Der Einsatz hat sich gelohnt: Innerhalb von drei Stunden sammelten sie oberhalb der Bahngleise über zwei Kubikmeter Abfall. Darunter vorwiegend PET-Flaschen. Neben alten Zeitungen, Plastiktüten Bier- und Getränkebüchsen und allerhand Haushaltsabfall gehörten aber auch Trottinetts und ein halbes Katzenklo zu den Fundstücken. Barbara Hinnen bemerkte, dass sich einige Passanten beklagt hätten, dass Kinder den Erwachsenen den Müll wegräumen müssten. Die Event-Assistentin von Mc Donalds bemerkte, dass es bei dieser Aktion nicht nur um das Sammeln von Abfall gehe: «Die Kinder und Jugendlichen sollen mit den Eltern und Geschwistern darüber diskutieren, warum so eine Aktion überhaupt nötig ist.» Am Samstag waren dann nochmals 21 Männer von der zweiten Mannschaft des Sportvereins Rümlang im Einsatz. Sie sammelten unterhalb der Bahngleise bis zur Glatt Abfall ein. Die Fussballer sehen den aussergewöhnlichen Einsatz als Gegenleistung für ihren Sponsor McDonalds. «Es ist ein Geben und Nehmen, eine Hand wäscht doch die andere», sagte Pablo Garcia. Die Fussballer wurden nach der Sammelaktion ins Mc-Donalds-Restaurant zum Mittagessen eingeladen. Die Schüler erhielten am Vortag das Essen sogar auf den Dorfplatz geliefert. Die Gemeinde Rümlang transportierte den gesammelten Abfall auf den Gemeindehausplatz, wo er eine Woche lang zu Demonstrationszwecken stehen bleibt und zur Schau gestellt wird. Mit viel Eifer waren die Fussballer der zweiten Mannschaft des Sportvereins Rümlang beim Clean-up-Day im Einsatz. Wie viel Abfall gefunden wurde, ist auf dem Gemeindehausplatz zu sehen. Fotos: Thomas Güntert Steve Krebser: «Leute, die Red Bull trinken, werfen viel Müll weg.» Stürmer Nicola Genazzi findet die Abfallsammlung eine gute Sache. Diskussion anregen: Barbara Hinnen von Mc Donalds. Thomas Güntert Daniel Zigerli: Viele Zigarettenpakete gefunden. Marco Schiavi, Winkel: Half seinen Rümlanger Sportfreunden. Aufklären statt verzeigen Cornaz: «Mutig das Unbekannte wagen» Die Katzensee-Ranger sorgen mittels Information dafür, dass sich die Spaziergänger und Velofahrer rund um den Katzensee richtig verhalten. Am Arbeitgeberanlass in Bülach ging es um das künftige Zusammenwirken von Firmen, Chefs und Angestellten. Dabei war auch Visionäres ein Thema. Pia Meier Daniel Jaggi Die Katzensee-Ranger führten am Unterdorf-Fäscht Führungen durch. Im Gebiet sind sie nicht regelmässig anzutreffen. Sie patrouillieren sporadisch. Die Ranger werden vom Kanton entschädigt. Sie sind keine Polizei. Sie informieren und ermahnen die Fehlbaren. Im Jahr 2014 haben die Ranger auf ihren Rundgängen im Schnitt 3,11 Übertretungen registriert. Die meisten Fälle gingen auf das Konto von Velofahrern, die die Wege verlassen hatten. Immer wieder lassen auch Hundehalter ihre Lieblinge im Schutzgebiet frei laufen. 90 Prozent der Leute verhalten sich aber korrekt. Nutzungskonflikte um den Katzensee haben Tradition. Sie tauchen schon im Gutachten auf, das die kantonale Heimatschutzkommission vor Die Ranger kennen Fauna und Flora. hundert Jahren zur Schutzwürdigkeit des Katzensees ablieferte. Das Gebiet wurde bereits 1912 vom Kanton Zürich unter Schutz gestellt und blieb daher weitgehend vor Verbauungen und Meliorationen bewahrt. 1977 wurde es ins Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung aufgenommen. Die intensive Bautätigkeit in Affoltern hat den Druck auf das Naturschutzgebiet erhöht. Einschränkungen zur Schonung der Natur am Katzensee sind darum unumgänglich, so Kanton und Stadt Zürich. Damit die Erholungssuchenden die Spielregeln einhalten, setzt die Fachstelle Naturschutz auf Information und Dialog. Das Katzensee-Gebiet ist ein Eldorado für Pflanzen und Tiere. Wie die Zukunft gemeistert werden könnte, beleuchteten Stadtrat Willi Meier (SVP), Claude Cornaz, CEO der Vetropack Holding, RAV-Leiter René Panholzer und Andreas Mauer, Leiter Standortförderung Zürcher Unterland, an bedeutenden Örtlichkeiten in Bülach. Dabei war man sich bereits zu Beginn einig: Um die künftigen Herausforderungen und die härter werdende Konkurrenz auf dem Werkplatz Schweiz meistern zu können, müssen alle Marktteilnehmer noch enger zusammenrücken. Dies, um konkurrenzfähige Rahmenbedingungen für den Wirtschaftsstandort Zürcher Unterland zu schaffen. René Panholzer, Leiter des Regionalen Arbeitsvermittlungszentrums, äusserte dabei die Hoffnung, dass sein Arbeitsplatz in 20 Jahren nicht Stadtrat Willi Meier, RAV-Leiter René Panholzer, Vetropack-CEO Claude Cornaz und Andreas Mauer, Standortförderung (v.l.) am Rundgang. F: dj. mehr nötig sei. «Schön wäre, Politik und Wirtschaft hätten bis dahin Regulationsmöglichkeiten gefunden, die Massnahmen der Öffentlichkeit überflüssig machen würden.» nnGefordert seien bis dahin aber nicht nur Politik und Wirtschaft, so Willi Meier, sondern auch die Arbeitnehmer selbst, die sich stärker als früher kontinuierlich weiterbilden müssten. Hierzu sei auch der Wille der Firmen nötig, betonte RAV-Leiter Panholzer. Worauf Cornaz konterte, dieser sei bei der Vetropack vorhanden und ginge sogar so weit, dass man bewusst auch ältere Mitarbeiter einstelle. Denn: «Die Jungen können zwar schneller rennen, die Älteren kennen aber die Abkürzungen.» Trotzdem seien die Herausforderungen für die Unternehmen gross, wurde weiter betont. «Manchmal muss man mutig ins Unbekannte vorstossen», betonte Cornaz und verwies mit Wehmut auf die in Bülach Nord vor Jahren aufgegebene Glasproduktion. Man habe – zum Glück – die Produktion ins Ausland verlegt. Cornaz’ Rezept dazu: «Aber nicht immer führt der Schritt ins Unbekannte zum Erfolg, weshalb man auch bereit sein muss, Korrekturen vorzunehmen.» Kantonsrat will Pisten-Abstimmung Fotos: pm. Nach dem Regierungsrat und der Kommission für Energie, Verkehr und Umwelt (Kevu) des Zürcher Kantonsrats hat kürzlich auch der Kantonsrat, mit 123:48 Stimmen, deutlich Ja zur Volksinitiative «Pistenveränderungen vors Volk!» gesagt. Die Fraktionen von CVP, FDP, SP, BDP und SVP unterstützen die Initiative geschlossen oder mit grosser Mehrheit. Sie begründen ihr Ja unter anderem mit dem grösseren Gewicht, das der Bund der Position des Kantons Zürich einräumt, wenn diese durch einen Volksentscheid gestützt wird. Die Volksinitiative sieht vor, dass über Projekte zur Veränderung des Pistensystems am Flughafen Zürich in jedem Fall eine Volksabstimmung möglich sein soll, unabhängig davon, ob der Kantonsrat eine ent- sprechende Vorlage des Regierungsrats annimmt oder ablehnt. Mit seiner Zustimmung hat der Kantonsrat die Abänderung des Flughafengesetzes gemäss dem Wortlaut der Initiative beschlossen. Wird gegen diesen Entscheid das Referendum ergriffen, wird das Volk über die Gesetzesänderung entscheiden. Andernfalls tritt sie automatisch in Kraft. (pd./mai.)
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