Coburger Tageblatt vom 14.09.2016

10 COBURG STADT
MITTWOCH, 14. SEPTEMBER 2016
Die Pioniere der Medical School
Dual Medizin studieren in Split und Coburg? 25 Studenten testen das neue Konzept der Regiomed Medical School und dürfen bald
Medizinerluft in Kroatien schnuppern. Als erster Jahrgang des Projekts legen sie den Grundstein – und sind schon voller Aufregung und Vorfreude.
ENTSENDUNGSFEIER
VON UNSERER MITARBEITERIN
NELLY RITZ
Coburg — In ihren schicken Kleidern und mit einem Lächeln auf
den Lippen strahlen Susan Hagazy aus Niederfüllbach und
Laura Hartnik aus Bad Staffelstein um die Wette. Beide sind
aufgeregte Studenten des ersten
Jahrgangs der neuen Regiomed
Medical School, die schon bald
an der Kooperationsuniversität
in Split für drei Jahre die „School
of Medicine“ besuchen werden.
Persönlichkeit und Wille
„Ich wusste, das hier ist meine
letzte Chance. Schließlich bin
ich auch schon 24“, gibt Susan
Hagazy zu. Nach einem „leicht
machbaren“ ersten Bewerbungsschritt folgten zwei Auswahltage, in denen die Bewerber
Präsentationen halten, Diskussionen leiten und führen und ein
Vorstellungsgespräch meistern
mussten. Für die meisten Bewerber war der hohe Numerus
Clausus im normalen Medizinstudium ein Hindernis. „Das
Schöne bei diesen Auswahltagen
war, dass insbesondere deine
Persönlichkeit und dein Wille im
Vordergrund standen, nicht die
Noten“, erinnert sich Laura
Hartnik.
Insgesamt wurden 25 Studenten ausgewählt, die die nächsten
drei Jahre an der Universität in
Split die nötigen Kenntnisse er-
werben werden, um dann drei
weitere Jahre in den RegiomedKliniken praxisorientiert zu lernen und zu arbeiten. „Die Auswahl war sehr hart, aber jetzt haben wir die besten Bewerber herausgepickt“, sagt Dragan Primorac, der einst kroatischer Minister für Wissenschaft, Bildung
und Sport war und das Projekt
mit in die Wege leitete. Er freut
sich, das erste duale Medizinstudium in der Region auf die Beine
gestellt zu haben: „Wir hoffen,
wir können dieser tollen Gruppe
damit alle Türen öffnen, um sie
zu kompetenten und guten Ärzten auszubilden.“
Frank Wellmann, der bei den
Regiomedkliniken für das Projektmanagement zuständig ist,
hegt noch ganz andere Hoffnungen: „Wir wollen gute Ärzte aus
der Region für die Region ausbilden.“ Natürlich wünsche man
sich, dass viele nach der dreijährigen Praxisphase an den Regiomedkliniken in Coburg, Lichtenfels, Neustadt und Südthüringen bleiben. Und mit der Annahme eines Vollstipendiums
hätten sich einige angehende
Ärtze verpflichtet, ihre Facharztausbildung an einer der Regiomedkliniken zu absolvieren.
Manche Studenten kommen
von weit her: Stuttgarter, Hamburger, auch eine Schweizerin
sind unter den Auserwählten.
Kennengelernt haben sie sich in-
zwischen schon auf den Einführungstagen, die gestern mit einer Entsendungsfeier im Kaisersaal auf Kloster Banz feierlich
beendet wurden. Mit zum Programm gehörten ein Kroatischsowie ein Medical EnglishKurs, kroatische Landeskunde
und ein Erste-Hilfe-Kurs. Außerdem erhielten die Studenten
einen Einblick in die Kliniken in
Lichtenfels und Coburg und trafen die dafür zuständigen Doktoren Bernd Greger und Johannes Brachmann.
Gewappnet für die Zukunft
Diese übergaben ihren zukünftigen Nachfolgern am Ende der
Entsendungsfeier einen Beutel,
gefüllt mit allerlei nötigen „Kleinigkeiten“, wie zum Beispiel
Wörterbüchern, von den Ärzten
handsignierte Lesezeichen, einer Badehaube – „auch die Freizeit darf schließlich nicht zu
kurz kommen“ – und einem nagelneuen Apple iPad. Zusammen mit all den guten Wünschen
unter anderem von Oberbürgermeister Norbert Tessmer und
Regiomed Geschäftsführer Joachim Bovelet sollten die Studenten damit gerüstet sein für ihre
Zukunft in Kroatien, aber auch
in Deutschland.
„The best way to predict your
future is to create it“, zitiert
Dragan Primorac daher passend
Abraham Lincolns Aufforde-
Laura Hartnik (links) und Susan Hagazy freuen sich auf sechs spannende Jahre.
rung, seine Zukunft selbst zu gestalten. Susan Hagazy dazu erwartungsvoll:„Ich freue mich
auf die Auslandserfahrung, die
Leute dort und auf die praxisorientierte medizinische Ausbildung.“
Viele von den Studenten waren schon einmal in Split und
konnten einen ersten Eindruck
von Stadt und Leuten gewinnen.
„Dort herrscht eine tolle Atmosphäre, die Menschen sind sehr
freundlich“, berichtet Laura
Hartnik.
Natürlich habe man Respekt
vor dem neuen Land und dem
Studium auf Englisch. „Die ers-
Foto: Nelly Ritz
ten Wochen, bis man sich einfindet, könnten schwierig werden“, vermutet Susan Hagazy.
Dennoch: Bei allen 25 überwiegt
die Aufregung und Vorfreude,
endlich seinem Ziel näher zu
kommen. Und darauf wird jetzt
erst einmal angestoßen. Prost –
oder auf Kroatisch: Uzdravlje!
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HOCHSCHULE
Kurz notiert
Anja Bauchowitz beleuchtet
die Versicherungswirtschaft
Alarm sprang bei
Diebstahl nicht an
Coburg — Die Hochschule Coburg
und die HUK-Coburg-Versicherungsgruppe vertiefen ihre Zusammenarbeit in der versicherungswirtschaftlichen
Forschung. Der große nordbayerische Versicherer finanziert drei
Jahre lang die Stelle einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin. Sie
wird sich zum Beispiel mit der
Frage beschäftigen, wie sich die
Megatrends „Gesundheit“ und
„demografischer Wandel“ auf
die Versicherungswirtschaft auswirken.
Die HUK-Coburg und die
Hochschule Coburg arbeiten seit
vielen Jahren eng in der versicherungswirtschaftlichen Lehre und
Weiterbildung zusammen. So
gibt es in der Fakultät Wirtschaft
unter anderem einen dualen Bachelor-Studiengang
Versicherungswirtschaft und einen berufsbegleitenden MBA-Studiengang
Versicherungsmanagement. Nun wird auch die Kooperation in der versicherungswirtschaftlichen Forschung weiter
ausgebaut.
Anja Bauchowitz beschäftigt
sich als neue wissenschaftliche
Mitarbeiterin unter anderem mit
der Frage, wie Versicherungen
dazu beitragen können, dass
Menschen gesund bleiben. „Die
Versicherungsunternehmen
müssen auch in Zukunft die geänderten Lebensbedingungen
der Menschen im Blick haben
und ihre Angebote daran ausrichten“, davon ist Prof. Mirko Kraft
überzeugt. Der Professor für
Versicherungsbetriebslehre an
der Hochschule Coburg betreut
die wissenschaftliche Arbeit von
Anja Bauchowitz.
Bauchowitz studierte Betriebswirtschaftslehre an der
Hochschule Coburg und schloss
ein Masterstudium in Gesundheitsökonomie in Köln an. Be-
reits in ihrer Masterarbeit setzte
sie sich mit dem Thema Krankenversicherung
auseinander.
„Ich finde die Verknüpfung von
Gesundheitsfragen und Versicherung spannend“, erklärt die
gebürtige Coburgerin.
Hochschul-Vizepräsidentin
Prof. Jutta Michel sieht in der
Förderung
durch
die
HUK-Coburg
sowohl
eine
Stärkung der
versicherungswissenschaftlichen
Forschung als auch
der Lehre an Anja
der Hochschu- Bauchowitz
le Coburg. Sie
betont: „Neue Erkenntnisse aus
der Forschung fließen unmittelbar in das Studium der Versicherungswirtschaft ein. So bilden
wir junge Menschen aus, die fit
sind für den Arbeitsmarkt der
Zukunft.“ Wolfgang Weiler, Vorstandssprecher der HUK-Coburg und Honorarprofessor der
Hochschule Coburg, unterstreicht ebenfalls die erfolgreiche
Zusammenarbeit: „Für die
HUK-Coburg hat die Kooperation mit der Hochschule Coburg
schon immer hohe Bedeutung
gehabt. Das Zusammenspiel zwischen der Hochschule Coburg
und der Wirtschaft der Region ist
für beide Seiten unabdingbar:
Die Wirtschaft braucht die
Hochschule, weil die Hochschule
ihr die Gewinnung von qualifiziertem Personal erleichtert. Und
die Hochschule braucht die Wirtschaft, um attraktive Ausbildungswege anbieten zu können,
die anwendungsbezogen sind
und ihren Absolventen damit
auch gute berufliche Perspektiven eröffnen.“
red
Coburg — Drei Bluetooth-Lautsprecherboxen im Gesamtwert
von 637 Euro entwendeten
zwei unbekannte Langfinger
am Samstag um 17 Uhr aus einem Elektronikfachmarkt auf
der Lauterer Höhe. Die beiden
Unbekannten trugen die Lautsprecherboxen mit einem Einkaufskorb aus dem Elektronikgeschäft, ohne dass die Diebstahlsicherung anschlug. Der
Diebstahl der Lautsprecherboxen fiel dem Verkaufspersonal
erst im Nachhinein auf, so dass
erst am Montag eine Anzeige
wegen Ladendiebstahls bei der
Coburger Polizei erfolgte. Hinweise nimmt die Coburger Polizei unter der Rufnummer
09561/645-209 entgegen. pol
Casimirianum trauert
um Hilmar Lauer
Coburg — Studiendirektor a. D.
Hilmar Lauer ist mitten in seinem 94. Lebensjahr verstorben. „Er fehlt. Er fehlt unserer
schulischen Welt am Gymnasium Casimirianum, seiner Schule, die er zunächst als Schüler
bis 1941 von Ebersdorf aus besuchte und mit einem Spitzenabitur als Klassenprimus abschloss. Vor kurzem erst hat
sich sein Abitur zum 75. Mal
gerundet“, heißt es in einem
Nachruf der Schule. Vom Jahr
1961 an unterrichtete Lauer am
Gymnasium Casimirianum neben Latein und Deutsch auch
Griechisch. Lauer war Lehrer
aus Berufung, der über das exzellente Fachliche hinaus bei allem fordernden Leistungsanspruch ein individuell fördernder Lehrer war. Mit der Pensionierung im Sommer 1985 endete zwar sein aktiver Dienst –
nicht jedoch die Verbundenheit
mit seiner Schule. Die Weihnachtsfeiern und Stiftungsfeste
hat er meistens besucht.
red