Kanu-Marathon-Masters-Weltcup 2016 (13. und 14.09.2016) und Weltmeisterschaften 2016 (16. bis 18.09.2016) Kleines 1x1 des Kanu-Marathons Was ist Kanu-Marathon? Das ist Ausdauersport in Vollendung, bei dem der lang anhaltende Kampf von Mensch, Boot und Paddel gegen die Zeit im Mittelpunkt steht. Im Gegensatz zum „normalen“ Kanurennsport, wo kurzfristig alle Leistungsreserven vor allem über 200 und 500 m zu aktivieren sind, gilt es auf den langen Distanzen, sich sein Rennen intelligent einzuteilen und mit den Kraftreserven zu haushalten. Schließlich haben die Aktiven nicht nur die körperlichen Strapazen zu meistern, insbesondere auch bei den sogenannten Portagen, wo sie ihre Boote über eine ca. 200 m lange Strecke im Laufschritt tragen müssen. Während des Rennens machen sie sich darüber hinaus auch ständig Gedanken, welche Taktik am Ende zum Erfolg führt. Gerade deshalb werden viele Langstrecken-Rennen nicht zuletzt im Kopf entschieden. Welche Disziplinen und Distanzen stehen auf dem Programm? Beim Masters-Weltcup starten Sportlerinnen und Sportler, die 35 Jahre und älter sind. Sie sind in verschiedene Altersgruppen eingeteilt, wobei der Abstand i.d.R. fünf Jahre beträgt. Die Ältesten starten in der Gruppe „>70“. Am Dienstag (13.09.) gehen die Frauen und die Männer im Kajak-Einer (K1) und Canadier-Einer (C1) an den Start. Am Mittwoch (14.09.) folgen dann die Zweier-Wettbewerbe, also K2 und C2. Die Streckenlänge variiert zwischen 14, 19 und 22,6 km. Bei den Weltmeisterschaften werden ebenfalls Rennen in den Bootsklassen K1 und K2 sowie C1 und C2 ausgetragen. Die Starterinnen und Starter sind in drei Altersklassen unterteilt (Junioren, U23 und Erwachsene). Je nach Alter und Bootsklasse sind Strecken über 14,4 km, 18,3 km, 22,2 km, 26,1 km oder 30 km zu absolvieren. Wie ist die Streckenführung? Beim Kanu-Marathon wird nicht in den sonst üblichen, mit Bojen gekennzeichneten Regattabahnen gefahren, sondern auf einem rund 3,6 Kilometer langen Rundkurs. Der Massenstart befindet sich ca. 100 m rechts vom Zielturm. Zunächst geht es an der Tribüne und der Insel „Acapulco“ vorbei bis fast zum 2.000 m-Start und von dort zurück. Am Anfang des Tribünenbereiches befindet sich der Steg zum Aussteigen für die Portage, die entlang der Tribüne führt. Am Fuß des Zielturms befindet sich ein weiterer Steg für den Wiedereinstieg ins Boot und das Fortsetzen des Rundkurses. Um auf die genaue Streckenlänge zu kommen, wird zum Schluss des Rennens eine „kleine Runde“ gefahren, bevor der Zieleinlauf erfolgt. Warum gibt es die Portagen? Als „Portagen“ werden die sogenannten Umtragestellen bezeichnet. Durch sie sollen vor allem Krämpfe in der Beinmuskulatur verhindert werden, die durch einseitige Belastung während des langen Sitzens oder Kniens im Boot auftreten können. Nach jeder Runde müssen die Aktiven daher an einem Steg aus dem Boot aussteigen, mit dem Boot in der Hand oder auf der Schulter vor der Tribüne entlang laufen und danach das Boot wieder zu Wasser lassen, um die nächste Runde in Angriff zu nehmen. Die Portagen sind auch für die Zuschauer sehr reizvoll, da sie von den Aktiven oft für spannende Positionskämpfe genutzt werden und manchmal beim Ein- und Aussteigen oder beim Bootstransport auch Missgeschicke passieren.
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