Tag der Patientensicherheit am Klinikum stellt am 17. September

URL: http://www.uni-jena.de/Mitteilungen/PM160909_UKJ_Patientensicherheit.pdf
Mehr Sicherheit durch "Stations-Apotheker"
Tag der Patientensicherheit am Klinikum stellt am 17. September das
Thema "Medikation" in den Mittelpunkt
Mit zunehmendem Lebensalter wächst auch die Möglichkeit von Wechselwirkungen bei
Arzneimitteln: "Etwa ein Drittel aller Deutschen im Alter über 70 Jahre nimmt bis zu acht
Medikamente am Tag. Das bedeutet, dass im Einzelfall bis zu 28 Wechselwirkungen dieser
Medikamente theoretisch möglich sind. Daher ist es absolut richtig und wichtig, dass der
Internationale Tag der Patientensicherheit am 17. September das Thema Medikation in den
Mittelpunkt stellt", erklärt Prof. Dr. Michael Hartmann, Leiter der Apotheke des
Universitätsklinikums Jena (UKJ).
Am Thüringer Uniklinikum wird das Thema der Medikationssicherheit auf verschiedenen Ebenen
verfolgt. "Täglich werden am UKJ rund 90.000 Medikamente an unsere Patienten ausgegeben,
etwa als einzelne Tablette, Injektion, Infusion, Kapsel oder Salbe. Diese Arzneimittel werden über
unsere klinikeigene Apotheke beschafft oder individuell zubereitet. Unsere 46 Mitarbeiter sind also
integraler Bestandteil des Klinikums, kein Fremdkörper. Das erhöht die Sicherheit für unsere
Patienten", so Hartmann, der bereits als Sachverständiger den Europarat zur
Arzneimitteltherapiesicherheit beraten hat.
So gibt es am UKJ zum Beispiel das Konzept der "Stations-Apotheker": Dabei handelt es sich um
fünf Apotheker, die jeweils direkt in den Kliniken auf den Stationen arbeiten. "So können wir die
behandelnden Ärzte ganz spezifisch bei einzelnen Patienten unterstützen und etwa zu
Wechselwirkungen beraten und sensibilisieren."
Standardisierte Farbkennzeichnung von Medikamenten
Zudem hat das Thüringer Universitätsklinikum bereits seit Jahren die Empfehlung der Deutschen
Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) umgesetzt: So werden etwa
Spritzen mit farblich unterschiedlichen Etiketten versehen, die eine sichere und deutliche
Wahrnehmung der unterschiedlichen Medikamentengruppen gewährleisten. "Diese standardisierte
Farbkennzeichnung ist ein einfacher, aber effektiver Weg, um die Sicherheit bei der Medikation
weiter zu verbessern", ergänzt Ralf Maisel, Risikomanager am UKJ. Ein anderes Beispiel ist die
Verwendung von Großbuchstaben bei Wirkstoffen, die ähnlich klingen: Ein Teil des Namens wird in
Großbuchstaben geschrieben ("Tall-Man-Letter-Prinzip"). Auch das minimiere das Risiko von
Verwechslungen, so Hartmann.
Nach Angaben des Aktionsbündnisses Patientensicherheit sind etwa fünf Prozent aller
Einweisungen in Krankenhäuser die Folge nicht korrekter Medikamenteneinnahme. Prof.
Hartmann: "Medikationssicherheit ist daher ein Thema aller Akteure im Gesundheitswesen: Von
der Arztpraxis, der Klinik, der Reha-Einrichtung bis hin zum Pflegeheim." Auch daher plant Prof.
Hartmann aktuell, das Thema Arzneimittelsicherheit noch intensiver im Medizinstudium zu
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verankern: "So können angehende Medizinerinnen und Mediziner bereits während ihrer
Ausbildung noch stärker für das Thema sensibilisiert werden."
Weitere Informationen zum Tag der Patientensicherheit unter: www.tag-der-patientensicherheit.de
Meldung vom: 09.09.2016 09:25 Uhr
Tag der Patientensicherheit am Klinikum stellt am 17. September dasThema "Medikation" in den Mittelpunkt
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