spiritual care - Palliative Care Netzwerk

LASSALLE-HAUS
BAD SCHÖNBRUNN
Zentrum für Spiritualität, Dialog und Verantwortung
ARE
SPIRITUALCARE
S
SPIRITUAL
CARE
PIRITUALCARESPIRITU
Lehrgang
Spiritual Care
2016–2017
Medizin und Spiritualität
in Gesundheitsberufen
Ausgangslage und Anliegen
Lehrgang Spiritual Care
Spiritual Care
Der spirituelle Aspekt des menschlichen Lebens kann als Komponente ver­standen
werden, welche die physische, die psychische und die soziale Dimension
des Menschen verbindet und zusammenhält. Im breiten Feld des Gesundheitswesens will Spiritual Care als Inter-Disziplin die unterschiedlichen Lebens­
einstellungen und Weltanschauungen aller Betroffenen und Beteiligten
beachten und spirituelle Bedürfnisse und Wünsche angemessen einbeziehen
in die Behandlung, Betreuung und Begleitung von Menschen in Krankheit,
Krise und Grenzsituationen.
Der Lehrgang Spiritual Care beinhaltet 6 Module von je 2 Kurstagen (Start
jeweils am Vorabend mit einem gemeinsamen Nachtessen und anschliessender
Hinführung zum Thema), 3 Vertiefungstage zu ausgesuchten Themenbereichen
sowie 3 Einzelsitzungen zur individuellen Reflexion und persönlichen
Begleitung während des Lehrgangs.
Informationsanlass
Der Informationsanlass zum Lehrgang Spiritual Care findet nach der
Fachtagung «Medizin zwischen Funktionalität und Achtsamkeit» am
2. Mai 2016 von 17:30 Uhr bis 19 Uhr im Lassalle-Haus statt.
Begegnung der Professionen
Spiritual Care findet im institutionellen Kontext von Organisationen des
Gesundheitswesens statt. Charakteristisch für diese Organisationen ist die
hohe Arbeitsteilung in verschiedene Berufsgruppen. Der Lehrgang leistet
einen Beitrag an die Entwicklung kompetenter, reflektierter und kritischer
DialogpartnerInnen im Bereich von Spiritual Care.
Spiritueller Weg
Die Entfaltung der Persönlichkeit ist ein integraler Bestandteil des Lehrgangs
Spiritual Care. Dazu bietet das Lassalle-Haus einen Ort der Stille für den
eigenen spirituellen Weg mit qualifizierter Begleitung. Eine lebendige und
den PatientInnen dienende Spiritual Care-Praxis ist vom Individuum erfahren,
reflektiert und vom eigenen Lebensentwurf getragen.
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Die 6 Module des Lehrgangs
Modul 1
1.–3.9.2016 Grundlagen von Spiritual Care (Startmodul)
• Die spirituelle Dimension des menschlichen Lebens und seine Bedeutung
für Krankheit und Heilung
• Reflexion der eigenen Position im spirituell- religiösen Feld
• Spiritual Care als fachübergreifende Disziplin in den Gesundheitsberufen
• Methoden und Zugänge zum Einbeziehen der spirituellen Dimension in
den Praxisalltag
Tobias Karcher, Dorothee Bürgi, Regula Tedaldi, Andrea Capone
Modul 2
3.–5.11.2016 Wege der eigenen Spiritualität
• Die existentielle Bedeutung von Spiritualität
• Existenz und Sinnfragen
• Bedeutung des Spirituellen im eigenen Leben
• Eigene Sprache der Spiritualität
• Die Begegnung mit anderen
• Persönliche Praxis der eigenen Spiritualität
Alfried Längle, Dorothee Bürgi
Modul 3
23.–25.2.2017 Anthropologie – Spiritualität – Religionen
• Menschenbilder
• Anthropologische Grundlagen (theologisch, philosophisch) und deren
Bedeutung für das Gesundheitswesen
• Die Bedeutung eines kultursensiblen Ansatzes in den Gesundheitsberufen
• Spiritual Care im interreligiösen Kontext
Modul 4
27.–29.4.2017 Ausgewählte Themen von Spiritual Care
• Spiritual Care in der Praxis
• Spiritual Care und Interdisziplinarität
• Entwicklung und Einüben von Grundhaltungen
• Ethische Aspekte im Umgang mit Spiritual Care-Konzepten
Simon Peng-Keller, Regula Gasser
Modul 5
8.–10.6.2017 Begegnungskompetenz im Feld Spiritualität
• Selbstverständnis des Caregivers und Rollenerwartung
der CarempfängerInnen
• Berufsrollen und Erwartungen der Organisation
• Unterschiedliche Professionen und ihre Handlungstraditionen
(Pflege, Medizin, Seelsorge u.a.)
• Begegnungskontexte von Spiritual Care
• Interprofessionelle Kommunikation
Christian Metz, Tony Styger
Modul 6
31.8.–2.9.2017 Spiritual Care in Organisationen und Systemen
• Spiritual Care und Organisationsentwicklung
• Anspruchsgruppen von Spiritual Care
• Interdisziplinäres Projektmanagement
• Aufgaben von Verantwortungstragenden
• Aspekte von Führung und Zusammenarbeit
Volker Schulte, Magdalena Maria Berkhoff
Christian Rutishauser, Lea Stocker
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Vertiefungstage
19.1.2017:
Spiritual Care in der Pädiatrie, Andrea Capone Mori
9.–10.2.2017:
Spiritualität und Medizin (Do 15 Uhr bis Fr 17 Uhr; diese Vertiefung ist
integraler Bestandteil des Lehrgangs), Eckhard Frick
30.3.2017:
Spiritual Care in der Psychiatrie, Ulrike Büchs
11.5.2017:
Spiritual Care in der Notfallversorgung, Dagmar Keller Lang
21.9.2017:
Spiritual Care in der ambulanten Pflege, Monika Obrist
19.10.2017:
Spiritual Care und Gesundheitsnetzwerke Schweiz (n.n.)
Didaktische Gestaltung
Referate, Austausch, Diskussionen, thematische Verknüpfungen mit der
eigenen Praxis, Vertiefung der Inhalte in Kleingruppen und Einzelarbeit,
Übungen, vor- und nachbereitende Lektüre, Räume zur Einkehr und persönlichen Reflexion
Lehrgangsleitung
Tobias Karcher, SJ, Lassalle-Haus Bad Schönbrunn
Dorothee Bürgi, PhD, Psychologin FH, e.U.
Dr. Beat Altenbach, SJ, Lassalle-Haus Bad Schönbrunn
Kooperation
Die Durchführung findet in Kooperation mit Prof. Dr. Simon Peng-Keller,
Professur für Spiritual Care, Universität Zürich, statt.
ReferentInnen
Prof. Dr. Simon Peng-Keller, Universität Zürich | Prof. Dr. Eckhard Frick, SJ,
Philosophische Hochschule München | Prof. Dr. Alfried Längle, Wien | Dr.
Christian Rutishauser, SJ, Lassalle-Haus | Dr. Lea Stocker, Waidspital Zürich |
Tony Styger, Dargebotene Hand Zürich | Dr. Andrea Capone Mori, Kantonsspital Aarau | Dr. Regula Gasser, Universität Zürich | Prof. Dr. Volker Schulte,
Hochschule für Wirtschaft FHNW | Pfr. Ulrike Büchs, Psychiatrische Universitätsklinik Zürich | Dr. Christian Metz, Kardinal König Haus Wien | Monika
Obrist, Pallnetz zh+sh | Dr. Magdalena Maria Berkhoff, Psychiatrische Klinik
Zugersee | Dr. Regula Tedaldi, Spital Muri | Prof. Dr. Dagmar Keller Lang,
Universitätsspital Zürich
Begleitung während den Modulen
Pfr. Noa Zenger, Kursleiterin Exerzitien und Kontemplation, geistliche
Begleiterin Lassalle-Haus Bad Schönbrunn
Dr. Beat Altenbach, SJ, Exerzitienleiter, geistlicher Begleiter Lassalle-Haus
Bad Schönbrunn
Dr. Heidi Eilinger, Kursleiterin Exerzitien und Kontemplation, geistliche
Begleiterin und Zen-Erfahrung Lassalle-Haus Bad Schönbrunn
Zielgruppe
Professionelle in Gesundheitsberufen wie Medizin, Pflege, Seelsorge, Psychotherapie, soziale Arbeit, Tätige mit Entwicklungspotenzial für Spiritual Care
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Teilnahmebedingungen
Veranstaltungsort
Möglichkeit zur Entwicklung und Anwendung von Spiritual Care im beruflichen
Umfeld, Interesse und Bereitschaft zur persönlichen Auseinandersetzung
mit der eigenen Spiritualität.
Vor Lehrgangsbeginn erfolgt ein Zulassungsgespräch mit der Lehrgangsleitung.
In diesem Gespräch werden die individuellen Voraussetzungen und persönlichen Ziele mit den Inhalten des Lehrgangs abgestimmt und gemeinsam
besprochen.
Lassalle-Haus
Bad Schönbrunn
CH - 6313 Edlibach
+41 41 757 14 14
[email protected]
www.lassalle-haus.org
Anmeldung
Die Anmeldung erfolgt schriftlich per E-Mail ([email protected])
und beinhaltet einen kurzen Lebenslauf mit Foto, ein Motivationsschreiben
und Hinweise zur aktuellen Berufspraxis und persönlichem Erfahrungshintergrund mit Spiritual Care.
Der Lehrgang wird mit max. 25 TeilnehmerInnen durchgeführt, damit eine
individuelle und gemeinschaftsfördernde Lern- und Entwicklungsatmosphäre
gewährleistet ist. Die Anmeldungen werden nach Eingang berücksichtigt.
Anmeldeschluss ist der 15. Juli 2016.
Anerkennung mit Zertifikat
Das Zertifikat des Lassalle-Hauses bescheinigt die Teilnahme am Lehrgang,
an drei Vertiefungstagen, an den lehrgangsbegleitenden Einzelgesprächen
und bestätigt den Kompetenzerwerb in den Bereichen:
• Spiritualität im medizinischen Kontext
• Forschung und Diskurse zu Spiritual Care
• Praktisches Einbeziehen und Vertiefen der spirituellen Dimension
im Praxis-Alltag
• Eigene Spiritualität als Erfahrungshintergrund
• Spiritual Care als Inter-Disziplin
Credits bei Fachgesellschaften beantragt
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Kurszeiten
Lehrgangsmodule: Do 18:30–21:00 Uhr | Fr 09:00–17:30 Uhr (Abendsequenz) | Sa 09:00–16:00 Uhr
Vertiefungstage : 09:00–17:00 Uhr
Kosten
Lehrgang Spiritual Care: CHF 5770 inkl. 3 Vertiefungstage
Eine Einzelsitzung zur individuellen Reflexion und persönlichen Begleitung
wird mit CHF 60 (½h) oder CHF 120 (1h) verrechnet.
Der Lehrgangspreis versteht sich inkl. Zertifikat und kann in zwei Raten
bezahlt werden.
Nach dem Eingang der 1. Ratenzahlung gilt die Anmeldung als definitiv.
Bei Annullation nach dem ersten Modul werden CHF 1 500 in Rechnung
gestellt.
Pension: Die Pensionskosten werden pro Modul im Lassalle-Haus entrichtet.
Die Preise verstehen sich CHF 150 im Einzelzimmer mit Dusche/WC,
CHF 110 im Einzelzimmer mit Lavabo (Dusche/WC auf der Etage) und
beinhalten Frühstück, Mittag- und Abendessen.
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Medizin und Spiritualität im Lassalle-Haus
Weitere Hinweise
Als Zentrum für Spiritualität, Dialog und Verantwortung leistet das LassalleHaus einen Beitrag zur Weltgestaltung. In der Einrichtung der Schweizer
Jesuiten werden die spirituellen Wege aus Zen, Exerzitien, Kontemplation
und Yoga vermittelt; hier wird der Dialog zwischen den Religionen eingeübt
und ausbuchstabiert, wie Verantwortung in der Gesellschaft übernommen
werden kann. Wir eröffnen einen Raum der Spiritualität, in dem Menschen
auf ihrem Weg unterstützt und begleitet werden. Der Weg nach innen dient
letztlich der Persönlichkeitsentwicklung des Menschen sowie seinem
Engagement und seiner Verantwortung in der Welt.
Fachtagungen Medizin und Spiritualität:
In diesem Geist und in einer offenen und wertschätzenden Haltung gegenüber der Vielfalt spiritueller Traditionen und individueller Bedürfnisse der
Menschen, laden wir Sie herzlich ein zur Begegnung von Medizin und
Spiritualität.
Im Dialog mit Gesundheitsberufen
Aus dem Wissen um die verschiedenen Dimensionen von Gesundheit,
Krankheit und Krise sucht das Lassalle-Haus den Dialog und die Zusammenarbeit mit Fachpersonen aus Gesundheitsorganisationen. Medizin und
Spiritualität begegnen sich, indem sich engagierte Menschen begegnen.
Dafür will das Lassalle-Haus einen Raum bieten, in dem FachvertreterInnen
aus unterschiedlichen Disziplinen zusammenkommen und diesen Prozess
aktiv gestalten – geleitet von der Idee der gemeinsamen Entwicklung einer
Spiritual Care-Praxis und der Begegnung von Medizin und Spiritualität.
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Medizin zwischen Funktionalität und Achtsamkeit
Organisationen im Gesundheitswesen sind von ökonomischer und gesellschafts­
politischer Seite einem zunehmenden Druck ausgesetzt. Wenn die Ver­
sorgungsqualität trotz Ressourcenkürzungen aufrechterhalten werden muss,
drohen ökonomische Prioritäten die Abläufe zu diktieren und die Patienten
aus dem Mittelpunkt zu verdrängen. Wo Funktionieren, Sanieren und Rentieren
die leitenden Paradigmen sind, zählen Zuwendung und Achtsamkeit für die
Patientenanliegen kaum mehr.
Mo 2. Mai 2016 mit Vorabend-Soirée
Lassalle-Haus, Bad Schönbrunn
Ab 17:30 Uhr Informationsanlass zum Lehrgang Spiritual Care
Spiritual Care – für mehr Seele angesichts von Technik und Ökonomie
Die Dominanz der Wissenschaften hat das Spirituelle in der Pflege an die
Seelsorge delegiert. Gleichzeitig besteht ein hoher Bedarf an spiritueller
Orientierung – gehört nicht das unvermittelte Angesprochen werden auf
existentielle Fragen, der Umgang mit Leid oder Sinnfragen und die Auseinandersetzung mit unerträglichen Lebenslagen zum Alltag von Pflegenden? Ist
Spiritual Care nur eine neue Zuständigkeit für Seelennöte oder gibt es auch
angesichts von ökonomischem Druck, Zeitmangel und Überlastung durch Bürokratie Möglichkeiten, die spirituelle Dimension in der Pflege zu integrieren?
15. September 2016 mit Vorabend-Soirée
Lassalle-Haus, Bad Schönbrunn
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