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Zivile Luftfahrt: Flugsicherung sieht Luftfahrt in Deutschland wachsen
Geschrieben 08. Sep 2016 - 14:43 Uhr
Für das Luftverkehrsaufkommen in Deutschland wird im Gesamtjahr 2016 im Vergleich zum Vorjahr eine deutliche Zunahme
erwartet. Nachdem 2015 insgesamt nur ein moderates Wachstum von 1,5 Prozent zu verzeichnen war, erwartet die
Expertengruppe Verkehrsprognosen der Deutsche Flugsicherung, dass sich die dynamische Entwicklung des ersten
Halbjahres 2016 auch in der zweiten Jahreshälfte fortsetzt. 1,491 Millionen kontrollierte Flüge wurden im Zeitraum bis
einschließlich Juni im deutschen Luftraum gezählt, das sind 2,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Für das Gesamtjahr rechnen die
DFS-Experten mit einem Verkehrszuwachs um 2,3 Prozent auf insgesamt 3,097 Millionen IFR-Flüge.
Die DFS geht für Deutschland für die nächsten Jahre von einem durchschnittlichen Jahreswachstum von 1,1 Prozent aus. Der
Rekordwert aus dem Jahr 2008 – 3,150 Millionen Flüge – wird der DFS-Prognose zufolge jedoch frühestens 2018 wieder
erreicht. Das Verkehrswachstum im deutschen Luftraum ist dabei vor allem auf eine Zunahme der Überflüge
zurückzuführen, deren Anteil auf 38,2 Prozent zunahm (Vorjahr: 37,5 Prozent). Auch bei den Starts und Landungen war im 1.
Halbjahr ein deutlicher Zuwachs zu verzeichnen. In dieser Zeitspanne starteten und landeten 973.799 Luftfahrzeuge von/an
den 16 internationalen Verkehrsflughäfen in Deutschland. Das ist eine Verkehrssteigerung von 2,1 Prozent im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum 2015. Für das Gesamtjahr erwartet die DFS-Expertengruppe beim An- und Abflug ein Plus von 1,7 Prozent
zum Vorjahr.
Die Verkehrsentwicklung an den einzelnen Flughäfen war sehr uneinheitlich. Der Anteil der Hub-Flughäfen an allen Starts
und Landungen sank im 1. Halbjahr 2016 geringfügig von 54,0 auf 53,3 Prozent. Der Flughafen München verzeichnete mit
einem Plus von 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum das größte Wachstum, gefolgt von Düsseldorf (+1,3 Prozent).
Der Verkehr in der Gruppe der sogenannten International Access Airports 1 (u. a. Berlin-Tegel, Berlin-Schönefeld, Köln/Bonn,
Stuttgart) wuchs um 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Anteil an allen Starts und Landungen stieg auf 42,4
Prozent. Die Top-Performer mit den dynamischsten Zuwachsraten der IAA1-Flughäfen waren Köln/Bonn (+9,7 Prozent) und
Berlin Gesamt mit einem Plus von 9,6 Prozent (Berlin-Schönefeld + 29,2 Prozent, Berlin-Tegel +1,9 Prozent). Ein gesundes
Wachstum verzeichnet ebenfalls Stuttgart (+2,2 Prozent).
Maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung des Luftverkehrs hat die stabile gesamtwirtschaftliche Lage der Bundesrepublik
und ein Ölpreis auf weiterhin niedrigem Niveau. Wachstumstreiber waren im ersten Halbjahr 2016 erneut vor allem die LowCost-Carrier, die sich weiterhin einen intensiven Wettbewerb im deutschen Luftraum liefern. Demgegenüber steht eine Reihe
von Sondereffekten auf nationaler und internationaler Ebene, die für die Verkehrsentwicklung ein Risiko darstellen. Hierzu
zählen terroristische Anschläge, politische Spannungen, Streiks, langhaltende Unwetter sowie die ungewissen Auswirkungen
eines möglichen Brexits. Die Zunahme terroristischer Anschläge prägte das erste Halbjahr 2016. Neben Anschlägen in
touristischen Zentren Nordafrikas und der Türkei waren Flughäfen Ziele von Attentätern. Die Gefahr terroristischer
Anschläge bleibt auch für das zweite Halbjahr ein großes Risiko.
Die politischen Spannungen zwischen der Türkei und Russland, die sich Ende des ersten Halbjahres gelockert haben, sowie
die Sicherheitslage in den touristischen Gebieten Nordafrikas und der Türkei führten zu einer Umorientierung der Urlauber.
Die Türkei büßte ca. 29 Prozent an Buchungen deutscher Touristen gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein. Der PutschVersuch des türkischen Militärs und die danach ausgelösten Massenentlassungen in staatlichen Einrichtungen werden
voraussichtlich zu weiteren Verunsicherungen der Urlauber führen und diesen Trend noch verstärken. Dagegen verzeichnet
Spanien steigende Buchungszahlen. Von der starken Nachfrage an Flugzielen in Spanien profitiert der deutsche
Überflugverkehr. Diese Entwicklung wird sich auch im zweiten Halbjahr fortsetzen.
Für den Mittelfristzeitraum 2017 bis 2022 geht die DFS deshalb von einem gedämpften Verkehrswachstum unterhalb des
Niveaus von 2016 aus. Der Verkehr wird im Jahr 2017 auf 3,135 Millionen IFR-Flüge steigen, ein Plus von 1,2 Prozent zum
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Vorjahr. Bis zum Jahrtäglich
2022 unterstellen
DFS-Experten eine kontinuierliche Entwicklung entlang des langfristigen
aktuellendie
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Wachstumspfades für Deutschland und erwarten in ihrer Prognose einen Anstieg der Flugbewegungen um ein Prozent
jährlich im Durchschnitt. Für das Jahr 2022 werden 3,296 Millionen kontrollierte Flüge prognostiziert. Das entspricht einem
Zuwachs von nahezu 200.000 Flügen bzw. eine Steigerung von 6,4 Prozent gegenüber 2016.
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