Treffpunkt Mitgliederzeitschrift des CDU-Stadtverbandes Ludwigsburg Seite 4 Seite 5+6 Seite 10-12 Bundestagswahl 2017: Steffen Bilger MdB wieder nominiert im WK Ludwigsburg CDU-Stadtverband: Neuwahlen Vorstand und Klaus Herrmann Ehrenmitglied Pro & Kontra: Stadtbahn Ludwigsburg • Hans Schmid • Klaus Herrmann September 2016 INHALT TITELBILD • Circus Roncalli in Ludwigsburg (Bild: Peter Schmid) EDITORIAL VORWORT • Stadtverbandsvorsitzender Maik Stefan Braumann .................................................. Seite 3 • Stuttgart 21: Grundsteinlegung Hauptbahnhof Stuttgart ........................................ Seite 3 Hereinspaziert, hereinspaziert: Manege frei für Roncalli im Blüba NOMINIERUNG BUNDESTAGSWAHL 2017 – WAHLKREIS 265 LUDWIGSURG • 100 Prozent für Steffen Bilger ...................................................................................... Seite 4 STADTVERBAND AKTUELL • Jahreshauptversammlung des CDU-Stadtverbandes ................................................ Seite 5 • Ehrenmitgliedschaft für Klaus Herrmann ................................................................... Seite 6 • CDU-Montagstreff: Fabian Gramling MdL ................................................................. Seite 7 • Gratulation: Rosina Kopf und Klaus Herrmann .......................................................... Seite 7 MITGLIEDER AKTUELL • Gedenken / Ehrungen .................................................................................................... Seite 8 • Neuwahl KPV-Landesvorsitzender: Klaus Herrmann ................................................ Seite 9 • Pro & Kontra: Pro Stadtbahn Hans Schmid ............................................................... Seite 10 • Pro & Kontra: Kontra Stadtbahn Klaus Herrmann .................................................... Seite 11 POLITIK AKTUELL • Erdogans ewiger Halbmondschatten über Deutschland: Birgül Akpinar ............. Seite 13 GEISTLICHER IMPULS • Seht da ist ein Mensch ................................................................................................. Seite 16 AUS DEN VEREINIGUNGEN • Mittelstandsvereinigung: Jubiläum 30 Jahre MIT Ludwigsburg ............................. Seite 17 • Junge Union: JU geht neue Wege ............................................................................... Seite 18 • Senioren Union: Sommerfest, Jahreshauptversammlung ....................................... Seite 18 AUS DER REGION – Elke Kreiser ..................................................................................... Seite 19 AUS DEM LANDTAG – Fabian Gramling MdL ............................................................ Seite 20 AUS DEM BUNDESTAG – Steffen Bilger MdB ............................................................ Seite 21 AUS DEM EUROPAPARLAMENT – Rainer Wieland MdEP ........................................ Seite 22 POST SCRIPTUM – ODER WAS AM ENDE ÜBRIG BLEIBT ....................................... Seite 22 BEILAGE DER CDU-FRAKTION IM LUDWIGSBURGER GEMEINDERAT • CDU-Montagstreff: Thomas Lutz .................................................................................. Seite I • Stadtteilausschusses Oßweil: Änderung der Besetzung ........................................... Seite I • CDU-Montagstreff: Elke Kreiser .................................................................................. Seite II • CDU-Gemeinderatsfraktion:Anträge ......................................................................... Seite III • Radroute Marbacher Straße: Maik Stefan Braumann .............................................. Seite V • Bebauungsplan „Schauinsland“: Tim Krautschneider ............................................. Seite VI • Jägerhofkaserne: Maik Stefan Braumann ............................................................... Seite VIII IMpRESSUM Herausgeber: CDU Stadtverband Ludwigsburg, Postfach 266, 71602 Ludwigsburg, [email protected] Bankverbindung: Kreissparkasse Ludwigsburg, IBAN DE75 6045 0050 0000 0955 03 Verantwortlich: Für die Texte: die jeweiligen Autoren Redaktion: Maik Stefan Braumann, Reiner v. Bronewski, Ingeborg Choeb (Leiterin Projektgruppe Treffpunkt), Peter Schmid Gestaltung: moreVision | Reiner v. Bronewski Bezugspreis: 3,– €. Für Mitglieder im Mitgliedsbeitrag enthalten. Bildnachweis: Andreas Essig (essigfoto.de), Büro Steffen Bilger, Büro Rainer Wieland, Ingeborg Choeb, Reiner v. Bronewski, Senioren Union, Junge Union, CDU-Baden-Württemberg, Joachim Hofmann, Maik Stefan Braumann, Peter Schmid Treffpunkt CDU ist das offizielle Mitteilungsmagazin des Stadtverbandes der CDU Ludwigsburg. Es erscheint drei- bis viermal jährlich. Das war ein Ereignis, das es im Südgarten des Blühenden Barock noch nicht gab: Circus Roncalli, dieses Jahr 40 Jahre jung, gastierte dreieinhalb Wochen in Ludwigsburg. Zirkusdirektor Bernhard Paul war des Lobes voll und erfreute sich an der „wunderbaren Kulisse des Residenzschlosses. Wir sind sehr froh, gerade in unserem Jubiläumsjahr mit dem Blühenden Barock in Ludwigsburg einen so schönen Ort zu unserer Tourliste dazugewonnen zu haben“. Eine gute Wahl, denn die täglich zwei Vorstellungen waren nahezu ausverkauft, und bedeuten eine besonders positive und sympathische Imagewerbung für Ludwigsburg. BITTE BEACHTEn SIE DIE AnzEIgEn UnSERER WERBEkUnDEn. Architekt Maik Stefan Braumann Bäckerei Konditorei Lutz Concordia Bestattungen Elektro Noz Goldener Pflug Holzwarth mC Seniorenstift Mylius Apotheke Seybold’s Fischhalle Tanzschule Piet & Müller Werbebüro Gerger Die CDU Ludwigsburg bedankt sich für die Unterstützung. www.cdu-ludwigsburg.de VORWORT Die Stadt scheint wie ein Magnet gerade junge Familien anzuziehen, was für jede Stadt ein Glücksfall ist. Die Infrastruktur muss allerdings Schritt halten können. Ob eine überdimensionierte Fahrradroute, wie über die Marbacher Straße geplant, die richtige Maßnahme für die Zukunft ist, stößt bei den Neckarweihingern und Poppenweilern weitgehend auf Unverständnis, aber vielleicht nutzen ja die Radfahrer aus dem benachbarten Bottwartal zukünftig die Schnellradroute, um zur Arbeit zu fahren? Maik Stefan Braumann, CDU-Stadtverbandsvorsitzender Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Leserinnen und Leser, diesen Herbst stehen wichtige Projekte zur Entscheidung in unserer Stadt an: neben der Zentralen Innenstadt-Entwicklung wird der Wettbewerb „Bahnhofsareal“ auf den Weg gebracht. Auch an das Thema „Stadtbahn“ muss ein Knopf gemacht werden, hat eine Linienführung doch Auswirkungen auf die Innenstadtentwicklung. Doch wo – wenn überhaupt – soll eine Niederflur-Stadtbahn oder ein Bus-RapidTransit-System fahren? Durch die Wilhelmstraße oder südlich an der Kernstadt vorbei, entlang des alten Schienenverlaufs oder besser über die Schwieberdinger Straße, wo wenigstens wichtige Wirtschaftsbetriebe und Schulzentren angebunden werden könnten? Mobilität ist eines der zentralen Zukunftsfelder in der Stadt. Hierzu gehört auch die Wohnraumversorgung für alle Bevölkerungsgruppen. Neue Baugebiete werden in den nächsten Jahren entstehen: das BIMA-Areal in Grünbühl-Sonnenberg sowie Sonnenberg-West, Scholppenäcker in Nekkarweihingen, in der Oststadt die Fuchshofstraße, der Sportpark Ost und das Jägerhofkasernen-Areal. Aber auch das wird nicht reichen und die Verdichtung der Baugebiete kann kein Allheilmittel sein. Was in den vergangenen Jahrzehnten versäumt wurde zu bauen, kann nicht in einzelnen Neubauquartieren übererfüllt werden, da dies auf Kosten der Aufenthaltsund Lebensqualität sowie des sozialen Gefüges gehen würde. www.cdu-ludwigsburg.de „Putsch und Terror – ein Sommer der Extreme“ haben wir als Thema für unseren Sommer-Empfang gewählt. Was passiert, wenn täglich Tausende Asylbewerber deutsche Grenzen passieren, haben wir bis kurz vor dem Europa-Türkei-Deal erlebt. Die Situation besitzt gesellschaftspolitischen Sprengsatz. Passende Sicherheitskonzepte scheinen erforderlicher denn je zu sein. Selbst das Bundeskabinett hat ein neues Zivilschutzkonzept verabschiedet, zuletzt gab es dies während des Kalten Krieges. Auch in der Stadt müssen wir uns Gedanken machen, wie in Ausnahmesituationen zu handeln ist. Viele Bürgerinnen und Bürger sehen schon jetzt die eigene Sicherheit in ihrem persönlichen Umfeld bedroht, war es noch im Sommer die Flüchtlingsthematik mit Angst vor Überfremdung, kommt nun der Sicherheitsaspekt hinzu. Taschenkontrollen und Rucksackverbote bei Veranstaltungen sind besser als nichts, mag sich da der eine oder andere denken. Doch ob beispielsweise das viel diskutierte Burka-Verbot ein Beitrag zur Sicherheit sein kann, ist unklar. Vielmehr muss man sich doch die Frage stellen, ob Burka-Trägerinnen in unserer Gesellschaft überhaupt integrationsfähig sind. Wir gehen keinen einfachen Zeiten entgegen, die Grundfesten unserer Demokratie werden immer wieder auf die Probe gestellt. Bewährte Konzepte greifen nicht mehr. Umso wichtiger ist es für uns als Partei, die Stimmung in der Bevölkerung wahrzunehmen und die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen unserer Beiträge in dieser Ausgabe und wir freuen uns auf einen Meinungsaustausch mit Ihnen – vielleicht beim nächsten Montagstreff? Ihr Maik Stefan Braumann STUTTgART 21 Es wird höchste Zeit, dass sich die Befürworter des Bahnprojekts Stuttgart 21 wieder einmal bemerkbar machen. Die Grundsteinlegung für den neuen Bahnhof am 16. September 2016 (ohne MP Kretschmann, Verkehrtminister Hermann und OBM Kuhn) könnte eine gute Gelegenheit sein. TP 2011 Wir kramen unsere Pro-S-21-Buttons heraus, holen unser Demo-Plakat aus dem Keller und machen uns auf nach Stuttgart zur Baustelle beim Stuttgarter Hauptbahnhof! Zeigen wir mutig den unverbesserlichen Fortschritts-Verhinderern und Jeden-Montagabend-Verkehrs-Lahmlegern, dass wir uns – auch ohne Trillerpfeife und Geschrei – auf die Fertigstellung des Jahrhundertprojektes freuen! Ingeborg Choeb Treffpunkt September 2016 3 NOMINIERUNG BUNDESTAGSWAHL 2017 Der CDU-Kreisvorsitzende Rainer Wieland MdEP (li.) gratuliert dem wiedergewählten Kandidaten im Wahlkreis 265 Ludwigsburg, Steffen Bilger MdB. Der wieder nominierte Abgeordnete mitten in seinem Stadtverband, v.l.: Maik Stefan Braumann, Klaus Herrmann, Steffen Bilger, Ingeborg Choeb und Peter Schmid. 100 pROzEnT füR STEffEn BILgER Nominierung im Wahlkreis 265 Ludwigsburg Der Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises Ludwigsburg, Steffen Bilger, wurde im vollbesetzten MTV-Campus in Ludwigsburg einstimmig erneut als Kandidat der CDU für die Bundestagswahl 2017 gewählt. Auf der vom CDU-Kreisvorsitzenden Rainer Wieland geleiteten Nominierungsversammlung stimmten alle 95 anwesenden Mitglieder für Steffen Bilger. Erstmals waren auch CDU-Mitglieder aus Weissach stimmberechtigt, da durch die Wahlkreisreform 2017 die Gemeinde Weissach aus dem Landkreis Böblingen zum Bundestagswahlkreis Ludwigsburg hinzukommt. Steffen Bilger gab einen Rückblick auf seine Arbeit in den vergangen drei Jahren seit der letzten Bundestagswahl. Er betonte, wie wichtig ihm der Kontakt zur Basis ist: „Ohne die Unterstützung der Ortsverbände wäre meine Arbeit als Wahlkreisabgeordneter so nicht möglich.“ Zahlreiche aktuelle Themen wie die Diskussionen um die Deponien in Steffen Bilger, 37-jähriger Rechtsanwalt, wurde bereits zum dritten Mal für den Wahlkreis Ludwigsburg nominiert, den er seit 2009 im Bundestag vertritt. Im Jahr 2013 wurde er mit 50,4 Prozent der Wählerstimmen erneut direkt in den Bundestag gewählt. Er ist Mitglied im Bundestagsausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur, im Parlamentarischen Beirat für Nachhaltige Entwicklung und im Vermittlungsausschuss. Seit 2014 ist Steffen Bilger Vorsitzender der Jungen Gruppe in der CDU/CSU-Fraktion, seit 2011 ist er Vorsitzender des CDU-Bezirksverbandes Nordwürttemberg, dem größten der vier Bezirksverbände im CDU-Landesverband. 4 Treffpunkt September 2016 Schwieberdingen und Horrheim, die Auswirkungen der neuen Bundesverkehrswegeplanung auf die Wahlkreisgemeinden oder die Bewältigung der Flüchtlingskrise benötigten den Einsatz aller betroffenen politischen Ebenen von der Kommune bis zum Bund. Als Mitglied des Verkehrsausschusses und zuständiger Unions-Abgeordneter für den Bundesverkehrswegeplan in Baden-Württemberg setze er sich besonders für die Wahlkreisinteressen im Bereich der Infrastruktur ein. Aber auch Themenfelder wie die Elektromobilität oder der Lärmschutz an Straße und Schiene seien Beispiele für Möglichkeiten des konkreten Einsatzes für den Wahlkreis. Er erinnerte in diesem Zusammenhang an Erfolge, wie eine Sonderlösung für mehr Lärmschutz in Ditzingen, an die Bereitstellung von Haushaltsmitteln für die Sanierung des trotz aller Bemühungen noch immer nicht zufriedenstellend funktionierenden Aufzugs am Ludwigsburger Bahnhof oder an die gute Bewertung des Neckarausbaus und anderer Projekte im Bundesverkehrswegeplan. Im Hinblick auf die Bundestagswahl stehe die CDU vor großen Herausforderungen. Als wichtiges Thema nannte er die Innere Sicherheit, auch unter dem Eindruck der am Abend aus München eintreffenden Nachricht über eine schreckliche Bluttat. Er dankte der Polizei für ihren Dienst und kritisierte die Vorwürfe der Grünen-Politikerin Renate Künast gegenüber der Polizei nach dem Anschlag von Würzburg: „Der erste Gedanke der Vorsitzenden des Rechtsaus- schusses des Deutschen Bundestages nach einer solchen Tat sollte Dankbarkeit gegenüber der Polizei sein und nichts anderes.“ Die Herausforderungen durch die Flüchtlingskrise hätten das vergangene Jahr stark geprägt. Bei seinen regelmäßigen Besuchen in Gemeinden und durch den guten Kontakt zu den Bürgermeistern und anderen Kommunalpolitikern seien ihm – ebenso wie bei seinen Gesprächen mit Bürgern in der Bürgersprechstunde – immer wieder auch Ängste, Sorgen und Nöte geschildert worden, die sehr ernst zu nehmen seien. Die Flüchtlingskrise lasse sich nur bewältigen, wenn sowohl die Hilfe bei der Integration derer geleistet werde, die lange in Deutschland bleiben werden, als auch eine konsequente Linie jenen gegenüber umgesetzt werde, die kein Recht haben, in unserem Land zu bleiben. In diesem Zusammenhang begrüßte er die gestiegene Zahl von Abschiebungen in Baden-Württemberg seit der Regierungsbeteiligung der CDU. Bei vielen bleibenden Herausforderungen auf Bundesebene sei es ein großer Erfolg, dass die Große Koalition unter Bundeskanzlerin Angela Merkel die Haushaltskonsolidierung fortgesetzt habe, trotz gegenläufiger Interessen der SPD. Bundeshaushalte ohne neue Schulden seien ein wichtiger Beitrag für mehr Generationengerechtigkeit. Unerlässlich sei aber auch, Zukunftsthemen im Blick zu behalten, wie die Digitalisierung oder Investitionen in Forschung und Bildung. Nach der Bekanntgabe des Wahlergebnisses dankte Steffen Bilger für das große Vertrauen der CDU-Mitglieder. Er freue sich auf den kommenden Wahlkampf und bat schon jetzt um Unterstützung durch die Mitglieder und Anhänger der CDU im Wahlkreis. <<< www.cdu-ludwigsburg.de STADTVERBAND AKTUELL Der Fraktionsvorsitzende im Ludwigsburger Gemeinderat, Klaus Herrmann, bei seinem Bericht. Das Tagungspräsidium, v.l.: Klaus Herrmann, Steffen Bilger, Elke Kreiser, Peter Schmid, Ingeborg Choeb und am Rednerpult Maik Stefan Braumann. JAHRESHAUpTvERSAMMLUng DES CDU-STADTvERBAnDES Maik Stefan Braumann bleibt Vorsitzender – Klaus Herrmann zum Ehrenmitglied ernannt Bei der Hauptversammlung des Stadtverbandes der CDU Ludwigsburg wurde unter anderem der Vorstand neu gewählt. Der Vorsitzende Maik Stefan Braumann konnte auch den örtlichen Bundestagsabgeordneten Steffen Bilger begrüßen. In seinem Rückblick ließ Braumann die letzte Amtsperiode Revue passieren. Neben den Stadtteilgesprächen und Montagstreffs zu aktuellen Themen in der Stadt, waren weitere Höhepunkte der vergangenen zwei Jahre Veranstaltungen mit Bundesstaatssekretär Jens Spahn MdB, die Nachtschicht, wo Unternehmen besucht werden, die nachts für uns arbeiten, sowie zahlreiche Informationsveranstaltungen im Rahmen der Landtagswahl. Beim Landtags-Wahlkampf war der Einsatz des Abgeordneten Klaus Herrmann und der örtlichen Mitglieder wieder äußerst engagiert. Mehrere Diskussionsstände in der Fußgängerzone wurden gut angenommen. Die Musikhalle mit dem Spitzenkandidaten, Guido Wolf, war hervorragend gefüllt. Die Stimmung schien gut, das Ergebnis spiegelte dies jedoch am Wahlabend nicht wider. Der Ludwigsburger Landtagsabgeordnete, der in der Stadt auch Fraktionsvorsitzender der CDU-Gemeinderatsfraktion sowie Kreisrat ist, hat den Einzug in das Parlament leider nicht wieder geschafft. Für die CDU im Kreis war die Nichtwiederwahl Herrmanns ein herber Verlust. Die CDU-Fraktion im Landtag verliert mit ihm einen seiner kompetentesten und aktivsten Posten. Aber Klaus Herrmann wäre nicht er selbst, www.cdu-ludwigsburg.de wenn er nicht ein neues Betätigungsfeld gefunden hätte. Seit kurzem ist er neu gewählter Landesvorsitzender der Kommunalpolitischen Vereinigung der CDU (KPV). Seinen Fokus für die nächste Wahlperiode legt der Stadtverband auf die Fortschreibung und Weiterentwicklung des kommunalen Leitprogramms der CDU vor Ort. Diskussionen dazu werden in der nächsten Zeit vom Stadtverband initiiert. Einer der Schwerpunkte wird dabei die Mobilität sein. CDU-Lösungsvorschläge umzusetzen wird leider im Gemeinderat immer schwieriger. Es gibt kaum noch einen bürgerlichen Konsens, und die Vorschläge, die zur Diskussion stehen, sind realistisch betrachtet, kaum umzusetzen. Sie sind vornehmlich ideologisch beeinflusst. An diesen Themen werden sich die monatlichen CDU-Montags-Treffs, die regelmäßig immer am letzten Montag eines Monats im Jahr stattfinden, orientieren. Zu Beginn der Mitgliederversammlung wurde Klaus Herrmann von der Hauptversammlung zum Ehrenmitglied ernannt. Die Vorbereitungen dazu liefen stillschweigend im Hintergrund und der völlig überraschte Geehrte war sichtlich gerührt. Zum Dank wurde ihm vom Stadtverband eine CDUMedaille aus Silber mit Urkunde und Blumen überreicht. Klaus Herrmann berichtete dann aus der Gemeinderatsfraktion. Die Arbeit sei seit der letzten Wahl durch die Mehrheitsverhältnisse deutlich schwieriger geworden. Zum viel diskutierten Thema Stadtbahn for- derte Herrmann, dass die jährlichen Kosten für die Stadt vorgelegt werden müssen. Nach den vorliegenden Gutachten entstehen jährliche Kosten in Höhe von 1,5 Millionen Euro für Ludwigsburg und 42 Busse fallen gleichzeitig weg. Es müsse vorher klar sein, wie es finanziert werden soll und wel- Treffpunkt September 2016 5 STADTVERBAND AKTUELL Der örtliche Bundestagsabgeordnete Steffen Bilger berichtet aus Berlin. V.l.: CDU-Stadtverbandsvorsitzender Maik Stefan Braumann, sein Stellvertreter Peter Schmid, das neue Ehrenmitglied Klaus Hermann und die stellvertretende Stadtverbandsvorsitzende Ingeborg Choeb. che Busse wo eingespart werden sollen! Ein anderes Themenfeld sind Schulen und Kindertageseinrichtungen. Neben dem Ausbau der Schulen ist der Beitrag der Stadt an den Kindertageseinrichtungen enorm hoch. Die gute Qualität in unseren Kindertageseinrichtungen, die Öffnungszeiten, die auf die Bedürfnisse der Eltern ausgerichtet sind und die bessere Bezahlung der Erzieherinnen kosten Geld. Allein 25 Millionen Euro Zuschuss kostet die Stadt die Betreibung der Kindertageseinrichtungen nach Abzug aller Zuschüsse und der Elternbeiträge. Die CDU-Fraktion werde alles daran setzen, dass es zu einer gerechten Verteilung der Kosten kommt. Ein weiteres Thema ist der Kulturbereich. Bei Institutionen wie dem Scala und dem Forum darf das Defizit nicht weiter steigen. Unterstützen werde die CDU weiterhin die Arbeit der Vereine, die in Ludwigsburg sehr gute Arbeit leisten. Ebenso berichtete der örtliche CDU-Bundestagsabgeordnete, Steffen Bilger, aus seiner Arbeit in Berlin. Er lobte und freute sich Ergebnis der vorstandswahlen CDU Stadtverband Ludwigsburg Vorsitzender: Maik Stefan Braumann Stellvertreter: Ingeborg Choeb, Peter Schmid Schriftführer: Lukas Robert Schatzmeisterin: Ingeborg Choeb Presse- und Medienreferent: Reiner von Bronewski Internetreferent: Jan Martens Mitgliederbeauftragter: Tim Krautschneider Beisitzer: Andreas Essig, Stefan Diefenbach, Prof. Dr. Andrea Wechsler, Robert Gerlitzky, Roland Schmierer, Dr. Oliver Lentz, Dr. Joachim Hofmann, Andreas Holzwarth, Heiderose Henssler-Wolf, Lothar Willner 6 Treffpunkt September 2016 über die vielerlei Aktivitäten des CDUStadtverbandes. Zurzeit gebe es viele Herausforderungen auf Bundesebene. Allein in der letzten Sitzungswoche vor der Parlaments-Sommerpause wurden auf den Weg gebracht: die Verschärfung des Sexualstrafrechts, ein neues Integrationsgesetz mit Fördermaßnahmen, aber auch mit klareren Regeln, der Haushalt 2017 ohne neue Schulden, was ein Erfolg der CDU sei, der dem Koalitionspartner SPD abgerungen werden musste. Die Reform der Erbschaftssteuer wurde vom Bundesrat in den Ve r m i t t l u n g s a u sschuss verwiesen, diesem gehört Steffen Bilger seit wenigen Wochen an. Kritik äußerte Bilger an der Blockade der Ausweitung der sicheren Herkunftsstaaten auf Algerien, Marokko und Tunesien. Obwohl der Bundestag dies bereits beschlossen habe, blockierten die Grünen aus nicht nachvollziehbaren Gründen diesen wichtigen nächsten Schritt zur Bewältigung der Flüchtlingskrise. Zu den schwierigen Themen sei nun noch die Brexit-Entscheidung hinzugekommen, bei der sich einmal mehr zeige, dass Angela Merkel Deutschland auf internationaler Ebene hervorragend mit einer klaren Linie vertrete. Faule Kompromisse werde es nicht geben. Steffen Bilger berichtete zudem über aktuelle Entwicklungen im Verkehrsausschuss, die auch Ludwigsburg betreffen. So stehe der Bundesverkehrswegeplan kurz vor seiner Bestätigung durch das Bundeskabinett. In diesem Plan sind unter anderem der Ausbau der A81, der Nordostring und der Nekkarausbau vorgesehen. (rvb) www.cdu-ludwigsburg.de STADTVERBAND AKTUELL Fabian Gramling (li.) und der Ludwigsburger Stadtverbandsvorsitzende Maik Stefan Braumann. Fabian Gramling bei seinem Referat. fABIAn gRAMLIng MDL: üBERzEUgUngEn kOMMUnIzIEREn UnD MEnSCHEn BEgEISTERn „Es geht um die Zukunft der CDU. Wir müssen unsere Konturen schärfen und zeitgemäße Antworten auf die kommenden Herausforderungen geben“, sagte der CDU-Landtagsabgeordnete Fabian Gramling beim Montagstreff der CDU Ludwigsburg. Das große Gesprächsthema beim Montagstreff der CDU in Ludwigsburg waren die Folgen der Landtagswahl für die CDU im Land. Zu Gast war der neu gewählte CDU-Landtagsabgeordnete Fabian Gram- ling, der neben seinen ersten Erfahrungen aus dem Landtag auch über die künftige Ausrichtung der CDU sprach. Für ihn sei es notwendig, dass sich die CDU richtungsweisend für die Zukunft aufstelle. Beispielsweise sei eine Mitgliederbeteiligung über Kommunikationsmedien, wie das Internet, für viele Parteifreunde wichtiger denn je geworden. Der Landtagsabgeordnete betonte auch die notwendige Flexibilisierung von Organisationsstrukturen innerhalb der Partei und die gesellschaftli- DER CDU STADTvERBAnD LUDWIgSBURg gRATULIERT gAnz HERzLICH zUR BüRgERMEDAILLE che Vernetzung. „Das Ziel soll sein, Überzeugungen und Standpunkte wieder besser zu kommunizieren und die Menschen somit für unsere Ideen zu begeistern“, so Gramling abschließend. Bei diesem Termin gab es kontroverse Diskussionen über die Neuausrichtung der Partei und die zukünftigen Herausforderungen. Die Anwesenden waren sich einig, dass genau solche Diskussionen eine Volkspartei ausmachen. <<< vERDIEnSTABzEICHEn In SILBER Bei der diesjährigen Stadtgründungsfeier wurde unserer langjährigen Stadträtin, Rosina Kopf, in Anerkennung ihres jahrzehntelangen Wirkens in Ludwigsburg die Bürgermedaille verliehen. Der Städtetag Baden-Württemberg hat Stadtrat Klaus Herrmann das Verdienstabzeichen in Silber für sein mehr als 20-jähriges Wirken in den Gemeinderäten in Ludwigsburg und in Gerlingen verliehen. Herzlichen Glückwunsch! www.cdu-ludwigsburg.de Treffpunkt September 2016 7 MITGLIEDER AKTUELL † Wir gedenken unserer Verstorbenen Alfred Bendfeld Mechthild Mayer Horst Huttenlocher Bei dem letzten CDU-Kreisparteitag wurden auch Ludwigsburger Mitglieder geehrt. Auf dem oberen Bild für 25 Jahre Mitgliedschaft: Gerhard Schroth (2. v. re.) Auf dem zweiten Bild für 40 Jahre Mitgliedschaft: Dr. Ulrich Wedig (3. v. re.) und Ralf Siegmund (2. v. re.) Der CDU-Stadtverband freut sich mit den Geehrten und gratuliert herzlich. Kaum wiederzuerkennen: Klaus Herrmann (mit Zylinder) und CDU-Kreisvorsitzender Rainer Wieland auf dem Ludwigsburger Pferdemarktumzug. 8 Treffpunkt September 2016 www.cdu-ludwigsburg.de MITGLIEDER AKTUELL Klaus Herrmann. Der CDU-Landesvorsitzende und Innenminister Thomas Strobl sprach auf der KPV-Landestagung, neben ihm der neu gewählte KPV-Landesvorsitzende Klaus Herrmann. kLAUS HERRMAnn nEUER kpv-LAnDESvORSITzEnDER Bei der Landestagung der Kommunalpolitisieht man von Großbritannien über Badenschen Vereinigung der CDU Baden-WürtWürttemberg und bis in die Kommunen temberg (KPV) in Ludwigsburg wurde Klaus hinein“, so Herrmann. Um Populisten zu beHerrmann mit 100 Prozent der Mitgliederkämpfen, gehöre für Herrmann neben gustimmen der Landestagung zum neuen Lantem Zuhören, verantwortungsbewusster desvorsitzenden der 5.600 Kommunalpolitiund pragmatischer Politik auch eine Diskuskerinnen und Kommunalpolitiker der CDU sion über das aktuelle Kommunalwahlrecht. in Baden-Württemberg gewählt. In seiner „Das derzeitige Kommunalwahlrecht bevorVorstellungsrede hob Herrmann hervor, zugt Kleingruppierungen überverhältnisdass er die Aufgabe der KPV darin sehe, mäßig vor allem bei den Ausschussbesetkommunale Positionen in die Landes-CDU zungen, daran muss gearbeitet werden“, so und die CDU-Landtagsfraktion einzubrinHerrmann. gen: „Kommen neue Aufgaben auf die Gesellschaft zu, so sind dies meist Aufgaben, denen sich die Kommunen stellen müssen, sei es bei der Flüchtlingskrise, bei den jüngsten Unwetterereignissen oder Köhle-Hotel-Betriebs Köhle-Hotel-Betriebs GmbH in den letzten Jahren beim Thema Bildung und Betreuung – deshalb muss kommunale Kompetenz im Land gehört werden“, so Herrmann. Eine wichtige Aufgabe sei es auch, PopuɂȳȺΎȺΎ listen von rechts und ΎƠȽɂȳ ȼȳɀɀΎΎƨ˫ɃȵΎƠ ȳ Ȳ Ⱥ ȺȲ Ƚ Ɵ links zu bekämpfen: ȼɂ ΎƪȳɁɂɂȯȯɃɀȯ ɃȼȲΎƪ „Populisten vergiften ˹̵ ̱ Ύ ȳΎ ƜȽɀȴɁɂɀȯʩ ȷȵɁȰɃɀȵ das gesellschaftliche Ύ ɃȲɅ ̳Ύ̰Ύ ̰ΎΎ̯ ̶̵̵̰̲ΎƤ ̳ und parlamentariΎ ΎΎ̶̰ΎΎ̳̰ΎΎ̐ΎΎ ƬȳȺȳȴȽȼ˶Ύ̯ Ύ Ƚȼɂȯȹɂ˲ȴȽ sche Klima und drükƥȯȷȺ˶Ύȹ ˫Ƀȵ˷ȷȼ ȵȽȺȲȳȼȳɀȾ ken sich vor der Verantwortung. Dies Der 57-jährige Herrmann ist seit Jahrzehnten in der Kommunalpolitik verwurzelt: Seit 17 Jahren Stadtrat und Kreisrat in Ludwigsburg, zuvor vier Jahre Stadtrat in Gerlingen, seit 23 Jahren Mitglied im KPV-Landesvorstand und dort seit 17 Jahren stellvertretender Landesvorsitzender sowie lange Jahre Dozent für Kommunalverfassungsrecht an der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen in Ludwigsburg. Rössl R ös e www.cdu-ludwigsburg.de ΎƟ ΎƟȯɁɂȶȯ ɃɁΎƪ ΎƪʔɁ ɁȺȳ Ⱥȳ ƝȵȺȽɁȶȳ ȷȻȳɀɁɂɀȯ ̶̵̵̰̲ΎƤ ʩ ȳΎ̰Ύ ƬȳȺȳȴȽȼ˶Ύ Ύ ɃȲɅȷȵɁȰɃɀȵ Ύ̯Ύ̶ Ύ ̰ΎΎ̳̰ΎΎ̐ΎΎ̳ ̳Ύ̰Ύ ̰ΎΎ̴̴ Treffpunkt September 2016 9 MITGLIEDER AKTUELL pRO & Hans Schmid, Mitglied der CDU-Fraktion im Kreistag und ehemaliger Baubürgermeister der Stadt Ludwigsburg. DIE STADTBAHn – EIn AUfRUf füR DIE zUkUnfT! Die erste für den Personenverkehr konzipierte Bahn in Deutschland war die LUDWIGS-EISENBAHN-GESELLSCHAFT, die im Dezember 1835 (in Nürnberg) gegründet wurde. Bereits elf Jahre später, am 5. Oktober 1846, erreichte diese Innovation mit dem ersten Zug LUDWIGSBURG. Die Haltepunkte zwischen Stuttgart und Ludwigsburg bedienten die Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen erst zehn Tage später. Der Festakt zur Einweihung des neuen Verkehrsweges fand in Stuttgart statt. Die Ludwigsburger Stadträte nahmen daran nicht teil. Noch war der Verlust des Hauptstadttitels nicht überwunden (Quelle: Wikipedia). Das Automobil hielt erst vierzig Jahre später im August 1888 mit der ersten Automobilfahrt der Welt von Mannheim nach Pforzheim Einzug in die Weltgeschichte. Die couragierte Bertha Benz zeigte damit allen Skeptikern, was Zukunftsmotor „Made in Germany“ bedeuten kann. Inzwischen ist das Thema Mobilität zu einem der größten Standort- und Wohlstandsfaktoren geworden. Das Auto ist aus unserem Lebens- und Verkehrssystem nicht mehr wegzudenken, gerade weil es viele Vorteile gebracht hat – aber eben auch Nachteile: Durch den massenhaften Einzug versperrt es eine Menge (Park-)Platz; Platz, der in einer dynamischen und urbanen Stadt immer wertvoller wird. Würde man alle in Ludwigsburg zugelassenen Fahrzeuge auf die A 81/A 8 stellen, würden sie Stoßstange an Stoßstange einen Pulk von Ludwigsburg bis weit über München hinaus bilden. Man wundert sich also, dass es auf den Ludwigsburger Straßen überhaupt noch Platz zum Fahren gibt. Die durchschnittliche Reisegeschwindigkeit in Großstädten beträgt übrigens 19 km/h. In Ludwigsburg läuft es noch gut – von der Postkutsche mit 11 km/h sind wir nach 100 Jahren Automobilbau aber trotzdem manchmal nur noch wenig entfernt. Ludwigsburg hat mit über 2.000 Einwohner/qkm eine Einwohnerdichte wie die Metropole Hamburg. Die Region Stuttgart hat mit 2,6 Millionen Einwohnern fast soviel wie Hamburg und München zusammen. Über den Bedarf eines Stadtbahnsystems sollte man sich also eigentlich nicht streiten müssen. Jetzt kann man einwenden: auch wir haben eine S-Bahn! Das stimmt natürlich. Aber unsere Eisenbahnlinien, die Autobahn A 81, die B 27, ja sogar der Neckar verlaufen weg von Stuttgart in Nord-Süd-Richtung. Eine MobilitätsSchwerlastverbindung in Ost-West-Richtung gibt es praktisch nicht. Die vorhandenen Straßenverbindungen kommen harmlos als Landesstraßen daher, obwohl die Verkehrsstärken längst Bundesstraßenniveau überschritten haben. Natürlich ist die Stadtverträglichkeit einer Hochflur-Stadtbahn nicht ohne Weiteres gegeben. Richtig ist: es gäbe elegantere und wendigere Fahrzeuge als die der SSB. Stehendes Blech ist aber auch nicht schöner. Deshalb sollte man auch die positiven Verlagerungseffekte – weg vom Auto/Bus – mit in Betracht ziehen. Und warum echauffieren wir uns nicht im selben Maße über die Zerstörungen der B 27, insbesondere vor dem Schloss? Haben wir uns an die Lärm- und Luftbeeinträchtigungen schon so sehr gewöhnt? Eine erste elektrische Oberleitungsbahn fuhr 1908 schon einmal durch die Myliusstraße und die Wilhelmstraße. Das will derzeit Keiner! Im Fokus steht die Strecke über Pattonville, die Hindenburgstraße (Landratsamt) und Leonberger Straße zum Bahnhof, dann überwiegend über Bestandsgleise nach Markgröningen. In sensiblen Bereichen könnte schon heute auf Oberleitungen verzichtet werden; die eigenständigen Fahrbereiche bilden meist Rasenflächen, wie z.B. in Karlsruhe. Über Jahrzehnte wurde das Schienennetz nur in der Landeshauptstadt und in Karlsruhe mit Steuergeldern (aus dem sog. GVFGTopf) ausgebaut. Jetzt wird es Zeit, dass auch Ludwigsburg, als zweitgrößte Stadt der Region, daran partizipiert. Ludwigsburg hat sich als zentraler, kultureller und wirtschaftlicher Standort extrem positiv entwickelt und etabliert – mittlerweile sogar Richtung Großstadt strebend. Neue Wohnungsbauschwerpunkte, wie z.B. auch in Pattonville und Grünbühl, rufen geradezu nach einem Anschluss an das Stuttgarter Stadtbahnnetz, zumal die Abbiegespur von der B 27 in Richtung RobertFranck-Allee schon heute überlastet und nicht ausbaufähig ist. Stadtbahnen sind ein Stadtentwicklungsinstrument par excellence. Das hat uns Frankreich vorgemacht, aber auch Freiburg, Karlsruhe, und ganz aktuell Heilbronn (bis nach Öhringen). Dort gibt es keine Bürgerinitiativen gegen eine Stadtbahn, sondern für Stadtbahnverlängerungen. In Grenoble/ Frankreich hat sich die Zustimmung innerhalb von fünf Jahren auf 92 Prozent erhöht. Die Stadtbahn ist ein Schwerlastesel des Fortsetzung auf Seite 12 links –> 10 Treffpunkt September 2016 www.cdu-ludwigsburg.de MITGLIEDER AKTUELL kOnTRA Klaus Herrmann, Mitglied der CDU-Fraktion im Kreistag und Fraktionsvorsitzender der CDU-Gemeinderatsfraktion in Ludwigsburg. DIE STADTBAHn – EIn UnkALkULIEBARES RISIkO? Seit Jahren wird über eine Bahnverbindung von Ludwigsburg zunächst nach Möglingen, dann nach Markgröningen, jetzt von Markgröningen über Ludwigsburg nach Remseck diskutiert. Bereits im Landtagswahlkampf 1996 war die Bahnverbindung nach Möglingen ein Thema, sie wurde damals allerdings auch von der Gemeinde Möglingen abgelehnt. zunächst einige vorbemerkungen: Eine Bahnverbindung ist nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) dann förderfähig, wenn ein Nutzen-Kosten-Faktor von über 1,0 erreicht wird. Die Landkreisverwaltung und insbesondere Landrat Dr. Haas haben drei Mal Gutachten in Auftrag geben lassen, bis der Kostenfaktor knapp erreicht wurde. Das allein zeigt schon, auf welch fragwürdigen Planungen das Projekt steht. Die grün-rote Landesregierung hat 2012 die Förderung von ÖPNV-Maßnahmen nach dem GVFG von 75 Prozent auf 50 Prozent abgesenkt. Damit können zwar bei gleichbleibenden Landesmitteln mehr Projekte gefördert werden, aber der kommunale Anteil hat sich verdoppelt. Die vom Landkreis favorisierte Fortführung der Strohgäubahn von Korntal nach Weissach hat in den letzten Jahren deutlich gezeigt, dass die tatsächlichen Kosten heute weitaus höher liegen, als die ursprünglich dem Kreistag bei der Beschlussfassung vorgelegten Schätzungen. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass die Befürworter der Stadtbahn kaum etwas zur Finanzierung sagen. Nach diesen Vorbemerkungen will ich nun einige Fragen ansprechen, die geklärt werden müssen, bevor eine endgültige Entscheidung getroffen werden kann. Hochflur- oder niederflurbahn? Zunächst ist die Frage zu klären, ob eine Hochflur- oder eine Niederflurbahn gebaut werden soll. Eine Hochflurbahn hätte den Vorteil, dass ein unmittelbarer Anschluss an das Stuttgarter Stadtbahnnetz, das in Hochflurform betrieben wird, möglich ist. Im Ludwigsburger Stadtbild eine Hochflurbahn mit eigenem Gleiskörper ist eigentlich für niemanden vorstellbar. Die Fraktionen des Gemeinderats haben sich dafür ausgesprochen, wenn überhaupt, eine Niederflurvariante weiter zu prüfen. Das wiederum hält der Landrat für nicht machbar. Wegfall von Bussen Weiterhin ist zu klären, wo Buslinien ausgedünnt werden oder ganz wegfallen. Bei einer Stadtbahn in Niederflur werden nach der Nutzen-Kosten-Berechnung 42 Busse (nicht Buslinien sondern Fahrzeuge) eingespart. So sagen es die Gutachter. Die CDU-Fraktion dringt seit Monaten darauf, dass den Bürgern endlich gesagt wird, wo das erfolgen soll. Natürlich braucht man dann entlang der Bahnstrecke keine Buslinien, aber der Verzicht auf 42 Busse bedeutet für die Bürger, die bisher gut an den ÖPNV angebunden waren und nicht an der Stadtbahn wohnen, einen Qualitätsverlust. Warum haben wir auf unsere diesbezüglichen Fragen keine Antwort erhalten? Von den Grünen war hierzu nur zu hören, dass man zunächst mal die Stadtbahn bau- en solle, dann könne man sich das Bussystem vornehmen. Wenn aber die 42 Busse nicht wegfallen, stimmt die Kosten-Nutzen-Rechnung nicht mehr. Wenn einige Tausend Bürger von der Stadtbahn profitieren, weil sie in deren Einzugsgebiet wohnen, dürfen nicht mehrere Zehntausend Bürger benachteiligt werden, weil sie dann ein ausgedünntes Bussystem vorfinden. Investitions- und Betriebskosten Wichtigstes Thema ist allerdings die Kostenfrage. Nach der standardisierten Bewertung von 2015 betragen die Investitionskosten knapp 200 Millionen Euro (allerdings Preise von 2013!). Die jährlichen Betriebskosten wurden damals auf knapp 1 Million Euro geschätzt (allerdings Preisstand 2006!!). Wenn man das auf einen Jahresbetrag umrechnet mit Abschreibung, Unterhalt usw. betragen die Infrastrukturkosten etwa 11 Millionen Euro jährlich. Diese Zahl ist im Gutachten von 2015 genannt. Da die Hälfte von Bund und Land getragen werden, muss die kommunale Seite 5,5 Millionen Euro bezahlen. Davon wiederum würde der Landkreis nach dem bisherigen Verfahren die Hälfte übernehmen. Also müssten die beteiligten Kommunen 2,7 Millionen Euro tragen. Davon wiederum wird die Stadt Ludwigsburg etwa 1,5 Millionen Euro jährlich aufbringen müssen. Das alles mit einem veralteten Preisstand, d.h. dass die Kosten heute wahrscheinlich noch höher liegen. Das bedeutet für den städtischen Haushalt, dass die Grundsteuer erneut erhöht werden müsste. 10 Punkte Grundsteuer erbringen 400 000 Euro, also wäre für die Stadtbahn Fortsetzung auf Seite 12 rechts –> www.cdu-ludwigsburg.de Treffpunkt September 2016 11 MITGLIEDER AKTUELL Sind Hochbahnsteige noch zeitgemäß? So sah die Myliusstraße im Jahr 1908 aus. Fortsetzung von Seite 10 „PRO“ Fortsetzung von Seite 11 „KONTRA“ Öffentlichen Personennahverkehrs mit bis zu 300 Personen je Zug. Bezogen auf einen Meter Straßenquerschnitt schneidet die Stadtbahn deutlich besser ab, als das Auto, zumal meistens nur mit dem Fahrer besetzt, und sogar besser als der Bus. Das Busangebot ist in Ludwigsburg unbestritten sehr gut und qualitativ hochwertig, stößt aber mit 41.000 Fahrgästen am Tag und 120 km Liniennetz mittlerweile an seine Kapazitäts- und Komfortgrenzen. Allein vom Rathaus bis zum ZOB werden täglich 18.000 Personen befördert – für den Bus gibt es auch mit einer Stadtbahn noch genug zu tun. Und mit der Stadtbahn könnten auf einen Schlag „Zehntausend Elektroautos“ in Betrieb gehen (Verlagerungseffekt). Damit würden allen Klimakonzepten und erneuerbaren Strategien messbare Taten folgen. eine Grundsteuererhöhung um 40 Punkte erforderlich. Bei einem Gespräch mit Vertretern der CDU-Gemeinderatsfraktionen der beteiligten Städte und Gemeinden wurde deutlich, dass die Finanzierung der Stadtbahn bisher nirgends Thema war. Das Motto muss deshalb lauten: Mit der Stadtbahn in die Wilhelma und zum Schäferlauf. Und umgekehrt können wieder zusätzliche Kunden bequem und umweltfreundlich in die Innenstadt kommen. Ein Breuningerland würde sich diese Chance eines Anschlusses sicher nicht entgehen lassen. Die Verkehrsdiskussionen drehen sich seit Jahrzehnten im Kreis. Immer wieder werden neue Straßen-Hoffnungsprojekte – zumeist auf fremder Gemarkung – diskutiert und zusammengezimmert. Unsere Region ist jedoch politisch zersplittert. Allein Ludwigsburg hat mit seiner kleinen Gemarkung zehn (!) kommunalpolitisch eigenständige Nachbarn. Wäre Ludwigsburg historisch und rechtlich ein Teil der Landeshauptstadt (was heute ja keiner will und nicht gut wäre), gäbe es diesen Streckenabschnitt aber doch schon längst – oder? Für die SSB ist diese Radialanbindung äußerst attraktiv, nicht umsonst ist das Nutzen-Kosten-Verhältnis mit 1,38 überdurchschnittlich hoch. Die Politik hat derzeit keine anderen Lösungsmöglichkeiten mehr für die faktischen Verkehrsprobleme, die täglich schlimmer werden. Tut sie nicht das Mögliche, macht sie sich bei den Menschen unmöglich. Die Landkreisverwaltung und die Nachbarkommunen Remseck, Möglingen und Markgröningen benötigen für dieses Zukunftsprojekt ein deutliches Votum und eine aktive Unterstützung. Ich hoffe, dass die Stadtbahn endlich aufs Gleis gesetzt wird und Schwung bekommt. Wenn wir es ernst meinen, müssen wir jetzt eine gemeinsame Projektgesellschaft gründen oder den Bürgerinnen und Bürgern erklären, wie wir die Verkehrsthemen mit immer mehr Menschen in der Region lösen wollen. Übrigens: Die LUDWIGS-EISENBAHN-GESELLSCHAFT konnte schon 1836 eine Dividende von 20 Prozent zahlen und eine Geschwindigkeit von 60 km/h erreichen. <<< 12 Treffpunkt September 2016 Beeinträchtigung anderer verkehrsteilnehmer Völlig außer Acht gelassen wurde bisher die Tatsache, dass dort, wo die Stadtbahn fährt, der Autoverkehr beeinträchtigt wird. Sicherlich werden bei einem Stadtbahnbetrieb mehr Bürger vom Auto auf die Bahn umsteigen und damit wird der Autoverkehr abnehmen. Wenn der Tunnel unter dem ZOB von der Stadtbahn genutzt wird, verlagert sich der Verkehr in andere Bereiche. Wir wollen nicht, wie viele Grüne, das Autofahren den Bürgern zwangsweise abgewöhnen. Immer wieder wird das Beispiel Remseck angeführt. Dort führt die 1998 in Betrieb genommene Stadtbahn direkt am Neckar entlang nach Stuttgart, sie führt nicht durch Wohngebiete, sie beeinträchtigt nirgends den Autoverkehr. Damals wurden noch 75 Prozent der Kosten über das GVFG übernommen. Welche Alternativen gibt es nun zur Stadtbahn? Entlastungen vom Autoverkehr sind möglich durch Umgehungsstraßen. Ich wünsche mir vom Landrat, dass er mit der gleichen Energie, mit der er für die Stadtbahn streitet, den Nord-Ost-Ring vorantreibt. Dann würde es für Ludwigsburg, Remseck und Kornwestheim eine spürbare Entlastung vom Autoverkehr geben. Die Umfahrung von Eglosheim-Nord, die „Mäurach-Querspange“ ist ein gutes Beispiel. Ich habe mich am Beginn meiner Abgeordnetentätigkeit sehr für den Bau eingesetzt, Gegen viele Widerstände konnte diese Straße durchgesetzt werden. Die Monreposallee und die anliegenden Straßen wurden so vom Durchgangsverkehr befreit und die Lebensqualität für die dortigen Bewohner spürbar verbessert. Beim Bau neuer Wohngebiete muss auch die Verkehrsbelastung thematisiert werden. Eine weitere Möglichkeit ist, den Busverkehr in Ludwigsburg weiter auszubauen und wo nötig und möglich zu verbessern. An bestimmten Stellen kann es Bevorrechtigungen geben. Ein System wie in Straßburg mit bequemen Schnellbussen kann ebenfalls eine Lösung sein. Von Remseck nach Ludwigsburg entlang der Landesstraße ist eine solche Verbindung möglich. Auf alle von mir angesprochenen Fragen müssen vor einer Entscheidung Antworten gegeben werden. <<< www.cdu-ludwigsburg.de POLITIK AKTUELL Birgül Akpinar ist Mitglied im Landesvorstand der CDU Baden-Württemberg. ERDOgAnS EWIgER HALBMOnDSCHATTEn üBER DEUTSCHLAnD Am 15.07.2016 flimmerten Bilder von bewaffneten Soldaten und Panzern über den Bildschirm. Ein besetzter Flughafen und gesperrte Brücken in Istanbul waren zu sehen. Soldaten, die versuchten, Polizisten zu entwaffnen und die Bevölkerung aufforderten, in ihre Häuser zu gehen und dort zu bleiben. Etwas Furchtbares braute sich da zusammen. Recep Tayyip Erdogan rief „seine Bevölkerung“ in staatsnahen Sendern per iPhone live auf, auf die Straßen zu gehen und sich der Besetzung des Militärs zu widersetzen. Mit diesem Vorgehen werden Menschen aufgewiegelt, es werden Feindbilder verstärkt und die Emotionen der Menschen für politische Zwecke instrumentalisiert. Sehr geehrte Damen und Herren, den militärischen Putschversuch in der Türkei konnten viele von Ihnen in den Medien live mitverfolgen und auch Tage später wurde noch darüber berichtet. Was war nun schlimmer, der Versuch eines halbherzigen Militärputsches oder dass ein Staatsoberhaupt sein Volk auf die Straßen scheuchte? Nein, das war keine Zivilgesellschaft, die da und an den darauffolgenden Tagen auf die Straße ging. Es waren radikalisierte Menschen, die auf einer Treibjagd nach Soldaten und Ungläubigen waren. Das war und ist Selbstjustiz, legitimiert durch den Staatspräsidenten Erdogan. Die Muezzine in den Moscheen riefen die Gläubigen bis in die Morgenstunden auf, gegen die „Gottlosen“ auf die Straße zu ziehen. In Scharen stürmten sie auf die Straßen Istanbuls, Izmirs und Ankaras und riefen „Allahu Akbar“ (Gott ist groß). Ein Extrem sollte nun ein anderes Extrem bekämpfen. Die Bevölkerung als Schutzschild für Erdogan, Menschen, die www.cdu-ludwigsburg.de sogar bereit waren, ihr Leben für diesen Mann zu opfern. Menschliche Opfer wurden nur wenige Stunden später, als Märtyrer gefeiert, zu Grabe getragen. Was für ein Wahn! In meiner Zeit bei der Bundeswehr konnte ich einige Truppenübungen miterleben. So war mir hier sehr schnell klar, dass dieser Putschversuch eher an eine Truppenübung von Grundwehrdienstleistenden erinnerte, als an einen strategisch gut vorbereiteten Militärputsch. Dabei gehören die türkischen Streitkräfte zu den am besten ausgebildeten Truppen weltweit. Neben China, Russland und den USA verfügen sie über modernste Waffensysteme und sind ca. 700.000 Mann stark. Für das Jahr 2014 stand den türkischen Streitkräften ein Etat von 22,5 Milliarden US-Dollar zur Verfügung. Die Türkei gab in den letzten Jahren viel Geld für Kriegsgerät aus. Haupthandelspartner dabei war die Bundesrepublik Deutschland. Dass sich türkische Soldaten mit erhobenen Händen der Polizei und vor allem Zivilisten wie verschüchterte kleine Buben ergeben und sich vorführen lassen, ist nahezu unwahrscheinlich. Dass „Putschisten“ den staatlichen Fernsehsender „TRT“ stürmen und eine Pressemitteilung des Militärs durch eine Moderatorin verlesen lassen, ist „unüblich“. Bei einem ernsthaften Putschversuch hätten die Verantwortlichen, allen voran die Militärs, „üblicherwei- Treffpunkt September 2016 13 POLITIK AKTUELL Schnappschuss aus der ZDF-Serie „heute SHOW“. se“ selbst über die Fernsehsender zum Volk gesprochen und die Ablösung der Regierung durch das Militär verkündet! verschwörungstheorien kursieren auch in Deutschland So werden als Anstifter die konservativ-islamische Gülen-Bewegung oder Überreste der Kemalisten vermutet. Dass auch Erdogan sich selbst einen kleinen Staatsstreich erlaubt haben könnte, darüber wird reichlich spekuliert. Viele Fragen, Ungereimtheiten und Vermutungen über die Vorgänge in der Türkei werden auch in den nächsten Wochen und Monaten die Medien beschäftigen, sie werden zusätzlich von türkischsprachigen Medien und Verbänden in Deutschland enorm befeuert. Eine Aufklärung der Ereignisse wird wohl nie richtig stattfinden – können. Transparentes Handeln gehört nicht zum Repertoire des Herrn Erdogan. Erdogans Ideologien – Aufbau eines religiösen Staates Recep Tayyip Erdogans Ziehvater war Necmetin Erbakan, der 1970 die erste islamische Partei der Türkei, „Milli Nizam Partisi“ (MNP), gegründet hatte. Es sollten noch weitere islamische Parteien entstehen, die jedoch immer wieder verboten wurden. Erbakan war auch Gründungsvater des „politischen Islam“ in der Türkei. Er war nicht nur bekennender Antizionist, sondern auch Ideologiestifter des „Adil Düzen“ (Gerechte Ordnung) und großer Visionär der „Milli Görüs“ (Nationale Sicht), allesamt Ideologien, die eindeutig extremistisch sind. Erbakan besuchte ein deutschsprachiges Gymnasium in Istanbul und studierte Ma- 14 Treffpunkt September 2016 schinenbau, zunächst in Istanbul, nach 1951 an der Technischen Universität Aachen, wo er später promovierte. Er gehörte dem Naksibendi-Orden (Sufi-Orden) an. Auch wenn es zwischen Erdogan und seinem Ziehvater Erbakan bis zu dessen Tode im Jahr 2011 zu politischen Unstimmigkeiten und Zerwürfnissen kam, so waren sie ideologisch stets im Geiste miteinander verbunden. Die politischen Ziele beider Herren waren identisch. Nur den strategischen Weg dorthin teilten sie nicht. Erdogan und viele der AKP-Funktionäre haben ihre Wurzeln in den vielen Milli-GörüsParteien Necmettin Erbakans. So ist auch die AKP eine Abspaltung aus diesen Parteien. Sehr wohl blieb man, wenngleich unter einem anderen Deckmantel, der Milli-Görüs-Ideologie stets treu! In Deutschland hat die Milli-Görüs-Bewegung mehrere Ableger. Unter diesen Ablegern ist die „Islamische Gemeinschaft Milli Görüs“ (IGMG) die größte und zugleich mitgliederstärkste islamistische Organisation in Deutschland. In einer seiner Reden sagte Erbakan 2009: „Der Zionismus bedroht heute die Welt wie ein Krokodil, dessen Oberkiefer Amerika bildet. Den Unterkiefer bildet die Europäische Union, den Schwanz Israel. Den Rumpf bilden die Kollaborateure, zu denen leider auch einige muslimische Länder und deren Führer gehören.“ Demokratie in der Türkei? Die Türkei ist ein Land voller innenpolitischer Widersprüche. Sie ist zerspalten und droht wie ein Kartenhaus in sich zusammenzubrechen. So versuche ich mich zu erinnern, wann das Land tatsächlich mal in Richtung Demokratie und Rechtsstaatlichkeit steuerte. Mir fällt es nicht ein. Daher werde ich auch wohl nie den politisch korrekten Satz „Die Türkei entfernt sich zunehmend von der Demokratie und von Europa“ verwenden. Man kann sich nicht von etwas entfernen, dessen man sich nie wirklich genähert hat. Ja, Erdogan hat seinem Land den wirtschaftlichen Aufschwung gebracht, auch stabile Infrastrukturen geschaffen, aber zu welchem Preis? Um die türkische Politik zu verstehen, reicht es nicht aus, bei Mustafa Kemal Atatürk anzusetzen und dann einen großen Bogen zu Recep Tayyip Erdogan zu Schlagen. Alle politischen Ereignisse zwischen 1938 und 1997 haben heute zum Erstarken der islamisch-konservativen Kräfte in der Türkei geführt. Erdogan erhob sich 2002 wie Phönix aus der Asche, ein Mann, der gleich nach seinem Amtsantritt im selben Jahr damit begonnen hat, innerhalb der türkischen Streitkräfte, der Polizei und der Nachrichtendienste paramilitärische Sondereinheiten aufzubauen. Das Land erlebte mit Erdogan und der AKP-Regierung einen regelrechten Boom an „Imam-Hatip-Schulen“ (religiöse Schulen). Im Grunde führt er nur das weiter aus, was sein Ziehvater Erbakan begonnen hatte. Erdogan hat aber aus den Fehlern Erbakans gelernt. Heute wäre Erbakan wohl stolz auf seinen Ziehsohn, wenn er wüsste, dass Erdogan Tausende von Staatsanwälten, Richtern, Offizieren, Wissenschaftlern, Professoren und Journalisten verhaften lässt, jene, die einst seine größten Erzfeinde waren. Freiwerdende Posten werden jetzt mit treuen Gefolgsleuten besetzt, der beginnende Aufbau eines religiösen Staates. Ein verspäteter aber effektiver Rachefeldzug gegen Kemalisten, Zionisten, Linke und Imperialisten – ganz nach dem Geschmack von Erbakan! www.cdu-ludwigsburg.de POLITIK AKTUELL zitate des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan: “Die Demokratie ist nur der Zug, auf den wir aufsteigen, bis wir am Ziel sind. Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette, die Kuppeln unsere Helme und die Gläubigen unsere Soldaten.” – 6. Dezember 1997, auf einer Wahlveranstaltung, zitiert nach einem alten religiösen Gedicht von Ziya Gökalp. Im Jahr 1998 wurde Erdogan aufgrund dieser Aussage zu einem Jahr Haft verurteilt. „Unsere Kinder müssen Deutsch lernen, aber sie müssen erst Türkisch lernen… Man nennt euch Gastarbeiter, Ausländer oder Deutschtürken. Aber egal, wie euch alle nennen: Ihr seid meine Staatsbürger, ihr seid meine Leute, ihr seid meine Freunde, ihr seid meine Geschwister!“ – Am 27. Februar 2011 vor 11.000 Türkischstämmigen in Düsseldorf. „Gegenwärtig leben 170.000 Armenier in unserem Land. Nur 70.000 sind türkische Staatsbürger, aber wir tolerieren die übrigen 100.000. Wenn nötig, kann es passieren, dass ich diesen 100.000 sagen muss, dass sie in ihr Land zurückgehen sollen, weil sie nicht meine Staatsbürger sind. Ich muss sie nicht in meinem Land behalten.“ – Am 16. März 2010 in einem Interview mit der BBC. „Ein Muslim kann keinen Völkermord begehen. Gaza und Darfur soll man nicht vermischen.“ – Am 9. November 2009 im Staatsfernsehen TRT, über den sudanesischen Präsidenten Omar al-Bashir. Strikte Trennung von Staat und Religion Man sagt uns Aleviten nach, dass wir hinter allem muslimisch-konservativen oder türkisch-nationalistischem etwas Gefährliches vermuten und daher schon mal überreagieren. Manchen konservativen Kreisen sind wir ein Dorn im Auge, den man am liebsten entfernen möchte. Wir selbst sehen uns jedoch eher als eine Art „Frühwarnsystem“ in der Gesellschaft, das sich zu Wort meldet, wenn man Gefahren erkennt. Nicht das türkische Militär war der Hüter der Demokratie, es waren die „Aleviten“ in der Türkei, die diese Rolle schon zu Zeiten Kemal Atatürks übernommen hatten. Wir Aleviten fallen kaum innerhalb der deutschen Gesellschaft auf. Wir haben kaum Integrationsprobleme und ca. 60 Prozent sind deutsche Staatsbürger. Wenn es um Rechte von ethnisch-religiösen Minderheiten geht, wie Kurden, Yeziden oder Armeniern, stehen wir jenen zur Seite, auch wenn wir selbst einer religiösen Minderheit in unserem Herkunftsland Türkei angehören. So leiden viele Aleviten in der Türkei unter der Minderheitenpolitik der AKP-Regierung. Dies führt dazu, dass viele der alevitischen Gemeinden in Deutschland noch immer zu sehr türkeiorientiert sind – aus Angst vor neuerlichen Pogromen gegen Aleviten, wie 1977, 1978, 1980 und 1993 wiederholt geschehen. Viele Regierungsanhänger liefen nach dem Putschversuch mit „Allahu Akbar“Rufen in die überwiegend von Aleviten bewohnten Viertel. Die dortigen Einwohner sollten provoziert und aus den Häusern gelockt werden. Für die islamisch-konser- www.cdu-ludwigsburg.de vativen Kreise sind Aleviten „Gottlose“, genauso wie jene Soldaten am Abend des Aufstandes. Wir Aleviten sind leidenschaftliche Verfechter der Trennung von Staat und Religion. Wir werden uns daher immer dann zu Wort melden, wenn wir merken, dass konservative islamische oder nationalistische Kräfte versuchen, Einfluss innerhalb der deutschen Politik zu nehmen. Sehen Sie es uns Aleviten daher nach, wenn wir mal wieder an Ihre Tür klopfen und sagen: „Bitte kein Kopftuch für Staatsanwälte und Richter“. Migration – Integration: Der Weg? Sie alle kennen den Satz, den auch ich tausendfach zu hören bekam: „Wir müssen mit allen Migranten und deren Verbänden sprechen, denn nur so wissen wir, was sie denken und was sie tun.“ Die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion e.V. (DITIB) ist der mitgliederstärkste islamische Verband in Deutschland, aber eben auch der verlängerte Arm der türkischen Regierung. Plötzlich sind viele Politiker besorgt und entsetzt über die engen Verflechtungen der DITIB zur türkischen Regierung. Dabei war die DITIB immer schon ein nicht wegzudenkender Dialogpartner der Politik und man wusste auch immer schon, dass sie ein Ableger der türkischen Regierung in Deutschland ist. Und jetzt warnt man vor ihnen? Gerne holte sich auch das Bundesverfassungsgericht 2015 bei seinem „KopftuchUrteil“ vorher ein Gutachten von der DITIB ein, also ein Gutachten der AKP-Regierung! Bei einem Besuch der Verbände darf man nicht selbstredend und teetrin- kend in einen „Dialogwahn“ verfallen. Man muss kritische Themen ernsthaft ansprechen und sich nicht vor einem sachlichen Streit fürchten bei Themen wie Minderheitenpolitik, Antisemitismus, Nationalismus und vielem mehr. Es reicht nicht, nur zu sagen: „Wir dulden keine Konflikte aus den Herkunftsländern auf unseren Straßen.“ Es reicht auch nicht, zu sagen: „Wir sind besorgt“, „Wir sind erschüttert“. Wir brauchen deutlichere Worte und klare Grenzen, die der Öffentlichkeit zeigen, dass radikale politische Organisationen auch dann nicht in den politischen Diskurs eingebunden gehören, wenn sie einen sogenannten „Migrationshintergrund“ haben. Der Migrationshintergrund darf nicht zum Privileg für Radikale werden, die sich Ideologien, eine Religion, eine Sprache oder eine Rasse auf die Fahnen schreibt! Nationalistischer Rassenwahn und religiöser Fundamentalismus sind Verbrechen an der Gesellschaft. Das Grundgesetz der Bundesrepublik spricht hier eine deutliche Sprache! Es liegt an uns, der Verfassung Genüge zu tun. Es liegt an uns, Gesetze zu achten und auf deren Einhaltung zu bestehen. Wir müssen unseren säkularen Staat stärken, auch und vor allem die säkularen Kräfte innerhalb der MigrantenCommunity! Eins sollte jedem bewusst sein, dass wir nur einzelne Personen integrieren können, da Integration ein ganz persönlicher Weg ist, den jeder selbst gehen muss. Wir können nicht einen ganzen Verband und seine Mitglieder integrieren! Man sollte auch die Illusion aufgeben, dass Integration über Religion und deren Aufwertung gelingen könnte. Birgül Akpinar Treffpunkt September 2016 15 GEISTLICHER IMPULS Die Teilnehmer beim Katholikentag in Leipzig (v.l.): Roland Schmierer und Dr. Joachim Hofmann. SEHT DA IST EIn MEnSCH So wie wir kamen 40.000 Besucher zum Katholikentag nach Leipzig. In dieser Stadt leben gerade mal 22.000 Katholiken. Und nur 17 Prozent der Bevölkerung sind überhaupt Mitglied einer christlichen Kirche. So verstand sich dieser Katholikentag als Mittel zur Mobilisierung von Gläubigen in einer Diaspora-Gegend. 16 Treffpunkt September 2016 Ein großes Thema war das kommende Luther-Jahr anlässlich 500 Jahre Reformation. Die Jubiläumsveranstaltungen im Jahr 2017 finden dann vor allem in der Region rund um Leipzig statt. Die offizielle katholische Kirche gab sich dennoch zugeknöpft: „Es ist halt alles noch nicht so weit.“ Und so beschränkte man sich im zentralen ökume- nischen Gottesdienst nur auf die gemeinsame Erinnerung an die Taufe. Das Interesse an Ökumene war auf dem Katholikentag riesig. Es gab Veranstaltungen wie „Beten mit Luther“, „Was hätte Martin Luther gesagt“, „Bruder Martin“ etc.“ Auch sonst wurde heftig diskutiert. Zentrale Themen: Wiedervereinigung und Fremdenfeindlichkeit, AfD und Islam, Ökumene und Diakoninnen-Weihe. Einigkeit bestand darin, dass Rechtspopulismus auf dem Katholikentag nichts verloren hat. Die Vertreter der AfD waren zu den Diskussionsrunden mit Politikern schon gar nicht eingeladen worden. Joachim Hofmann und Roland Schmierer www.cdu-ludwigsburg.de AUS DEN VEREINIGUNGEN Zu Gast bei Hahn Automobile Ludwigsburg. V.l.n.r.: Dr. Heike Entenmann, Mitglied im Vorstand der MIT Ludwigsburg; Dr. Carsten Linnemann MdB; Steffen Bilger MdB; Petra Maschke und Armin Maschke. Fotos: Gunnar Rübenach, Art Galerie Ludwigsburg (www.art-galerie-lb.de) üBER 200 gäSTE fEIERn 30 JAHRE MIT LUDWIgSBURg Über 200 Gäste konnte der Kreisvorsitzende der Mittelstandsvereinigung Ludwigsburg, Armin Maschke, in der Audi-Niederlassung der Hahn Automobile in Ludwigsburg begrüßen. Sie alle feierten die Gründung der MIT vor 30 Jahren. Redner der Festveranstaltung waren Michael Fischer, Geschäftsführender Gesellschafter der LOBA GmbH & Co. KG, und Dr. Carsten Linnemann MdB, der Vorsitzende der MIT Deutschlands. Zu Beginn der Veranstaltung konnten sich die Gäste auf der MIT-Weinlaube für den Abend einstimmen und Weine der Weingüter Dautel, Graf Adelmann, Herzog von Württemberg und Sonnenhof probieren. In seiner Begrüßung wertete MIT-Vorsitzender Armin Maschke die große Gästezahl als Ausdruck der Verbundenheit der regionalen Wirtschaft zur MIT. „Es gibt außer uns keine politische oder sonstige Vereinigung, der es gelingt, Vertreter des Mittelstands in so großer Zahl zusammenzubringen. Damit geben wir Freiberuflern, Selbstständigen und Unternehmern im Kreis eine Stimme, die politisch gehört wird.“ Michael Fischer legte in seiner Ansprache den Finger gleich mehrfach in die Wunde und ersparte den anwesenden Abgeordneten nicht die kritischen Ansichten eines Unternehmers. „Es hilft uns nicht, wenn wir Mittelständler in jeder Sonntagsrede als Rückgrat der Wirtschaft genannt werden, von Montag bis Freitag aber Politik gegen uns gemacht wird“, so der LOBA-Chef. Er forderte die Vertreter der Regierungsparteien auf, zu einem politischen Kurs zurückzukehren, der Innovation und Wachstum fördere. „Nur dann sichern und schaffen wir www.cdu-ludwigsburg.de Arbeitsplätze und erhalten den Wohlstand gerade unserer Region.“ Als Mitglied des Deutschen Bundestags nutzte der MIT-Bundesvorsitzende Dr. Carsten Linnemann die Chance, den Gästen die Schwierigkeiten im politischen System zu erläutern. „Vieles von dem, was wir für dringend notwendig halten, ist im Deutschen Bundestag mit seiner linken Mehrheit nicht durchsetzbar.“ Umso erfreulicher sei es daher, dass die MIT den Abbau der kalten Progression und die Flexi-Rente durchs Parlament bringen konnte. „Dazu mussten wir sehr dicke Bretter bohren. Es hat sich aber gelohnt, da beide Vorhaben den Mittelstand fördern und zumindest in Teilen ausgleichen, was wir in der großen Koalition als Kröten schlucken mussten.“ <<< Treffpunkt September 2016 17 AUS DEN VEREINIGUNGEN Auch Marbachs Bürgermeister Jan Trost und die Abgeordneten Fabian Gramling, Steffen Bilger und Eberhard Gieger beim Sommerfest der Senioren Union. Aufmerksame Zuhörer beim Erste-Hilfe-Kurs. JU gEHT nEUE WEgE Erste-Hilfe-Kurs als Plattform Die Jungen Union Ludwigsburg hatte zu einem Erste-Hilfe-Kurs im Hause der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. geladen. Ziel war es aufgrund der zwanglosen Form potenzielle Neumitglieder über einen kostenfreien Erste-Hilfe-Kurs über die Arbeit der JU zu informieren, mehr Menschen zu Ersthelfern auszubilden und aktuelle politische Themen aktiv anzugehen. <<< SOMMERfEST DER CDU-SEnIOREn UnIOn Geselligkeit, Unterhaltung, Information, Politik Zu seinem traditionellen Sommerfest konnte der Kreisverband der Senioren Union über 100 Mitglieder und Freunde begrüßen. Der Kreisvorsitzende Karl Wißkirchen stellte bei seiner Begrüßung mit Freude fest, dass der Kreisverband einen sehr erfreulichen Mitgliederzuwachs verzeichnen kann, sodass ihn nur noch wenige Mitglieder davon trennen, zum größten Kreisverband der Senioren-Union in BadenWürttemberg aufzusteigen. Erfreut zeigten sich die Besucher über die Teilnahme der drei prominenten Mitglieder der Senioren Union: des Kreisrats und ehemaligen Oberbürgermeisters von BietigheimBissingen, Manfred List, Prof. Dr. Heinz Griesinger und des früheren Bürgermeisters von Oberstenfeld, Manfred Läpple. Siegfried Dannwolf JAHRESHAUpTvERSAMMLUng DER SEnIOREn-UnIOn kREISvERBAnD LUDWIgSBURg Auf Vorschlag des Vorstandes haben die Mitglieder den früheren Vorsitzenden der Senioren-Union Kreisverband Ludwigsburg, Herrn Dr. Ingo Schwytz, zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Aus der Stadt Ludwigsburg wurden folgende Mitglieder In den neugewählten Kreisvorstand berufen: Stellv. Vorsitzender: Dr. Winfried Breil; Schatzmeisterin: Agnes Arlt-Mangold; Beisitzer: Ingeborg Choeb, Gerhard Bäuerlein, Ingrid Mutschler, Christel Rabe, Rainer Hofmaier und Walter Krauß <<< 18 Treffpunkt September 2016 www.cdu-ludwigsburg.de AUS DER REGION QR-Code CDU Region Stuttgart Elke Kreiser, Regionalrätin und Ludwigsburger Stadträtin LICHTkUnSTfESTIvAL In DER REgIOn STUTTgART Vom 16. September bis zum 9. Oktober 2016 findet das Lichtkunstfestival „Aufstiege“ der KulturRegion Stuttgart in 25 Städten und Gemeinden statt. Nach Einbruch der Dunkelheit lassen sich drei Wochen lang Installationen und Projektionen auf zahlreichen Treppen und Anstiegen entdecken. Joachim Fleischer, Stuttgarter Lichtkünstler und Kurator des Festivals, hat KünstlerInnen aus zehn Nationen eingeladen, sich von den Aufstiegsorten der Region inspirieren zu lassen. Die über 40 Licht- und IntermediakünstlerInnen entwickeln spezifische Arbeiten für Stäffele, Freitreppen, Türme oder Unterführungen. Die Kunstwerke überraschen an frei zugänglichen Orten von Herrenberg bis Schwäbisch Gmünd und von BietigheimBissingen bis Bad Urach. Sechs Kommunen aus dem Kreis Ludwigsburg beteiligen sich an dem Kunstprojekt, neben der Stadt Ludwigsburg die Städte Gerlingen, Ditzingen, Kornwestheim, Remseck und Vaihingen. Auf unterschiedlichste Art eröffnen die durch namhafte Künstler ortsspezifisch gestaltete Installationen ganz neue Blickweisen auf verschiedene Anstiege. Akademiehof mit Lichtinstallation im Bühnenturm Der japanischen Künstlers Ryoji Ikeda gestaltet das Ludwigsburger Projekt „Test pattern Nummer eins“, eine Installation, in der der Künstler zum Projektthema „Aufstiege“ stufenartige Strukturen auf Boden und Wände projizieren will. Es soll eine www.cdu-ludwigsburg.de temporäre Installation sein, die vom 17. September bis 9. Oktober 2016 im Bühnenturm der Akademie für Darstellende Kunst zu sehen sein wird. Neben der Stadt Ludwigsburg beteiligte sich auch die Wüstenrotstiftung mit 20.000 Euro an den Kosten. kulturRegion Stuttgart Die KulturRegion Stuttgart – deren Vorstandsvorsitzender Oberbürgermeister Werner Spec ist – zählt 47 Mitglieder, darunter 43 Städte und Gemeinden, drei Vereine sowie der Verband Region Stuttgart. Seit der Neuaufstellung der KulturRegion 2011/2012 plant und veranstaltet sie regionale Kulturprojekte, bündelt und bewirbt das vorhandene Kulturangebot, stärkt das künstlerische und kulturelle Profil in der Region Stuttgart und fördert den kulturpolitischen Austausch zwischen Kommunen, Kulturschaffenden und Bürgern. Bei einer Mitfinanzierung der Kommunen von rund 150.000 Euro stellt der Verband Region Stuttgart jährlich 250.000 Euro zur Verfügung. Die Stadt Ludwigsburg beteiligt sich seit Bestehen der KulturRegion regelmäßig an den Projekten in der Region, z.B. im Jahr 2014 mit „Garten und Eden“, wo verschiedene Veranstaltungen auch in den Stadtteilen stattfanden. Aber auch mit der Schlange, die über der Stern-Kreuzung thront, hat der international agierende niederländische Künstler Auke de Vries nachhaltige Spuren in Ludwigsburg hinterlassen. Die markante Skulptur wurde anlässlich des Kunstprojekts „Platzverführung“ im Jahr 1992 installiert. Wir freuen uns auf drei spannende Wochen, in denen die Lichtkunst die die topographische Besonderheit unsere Region künstlerisch in Szene setzt. <<< Wir backen seit 50 Jahren in Ludwigsburg in 3. Generation... ... nach traditionellen Rezepten mit rein natürlich Zutaten. Und das schmeckt man! Bäckerei Konditorei Lutz Wettemarkt 2 71640 Ludwigsburg 07141 86 26 36 [email protected] Natürlich backen - besser essen! Treffpunkt September 2016 19 AUS DEM LANDTAG QR-Code Fabian Gramling Fabian Gramling MdL, Abgeordneter des Nachbarwahlkreises 14 – Bietigheim, betreut unseren Wahlkreis 12 – Ludwigsburg. DIE ERSTEn EInDRüCkE AUS DEM HOHEn HAUS Nach der vergangenen Landtagswahl stand die CDU-Landtagsfraktion vor einem Umbruch. Schon vor der Wahl war klar, dass man einen großen Aderlass an Wissen und Erfahrung durch altersbedingtes Ausscheiden langjähriger Landtagsabgeordneter hinnehmen muss. Neben meinem in der Fraktion und im Wahlkreis hochgeschätzten Vorgänger Manfred Hollenbach entschieden sich die ehemalige Ministerin Monika Stolz, die ehemaligen Minister Heribert Rech, Helmut Rau, Gerhard Stratthaus, Ulrich Müller und viele andere dazu, 2016 nicht mehr zu kandidieren. Zusätzlich führte das schwache Wahlergebnis dazu, dass weitere erfahrene Abgeordnete nicht mehr in den Landtag einziehen konnten. Bedauerlicherweise wurde auch unser Freund Klaus Herrmann nicht mehr gewählt. Dieses Wissen fehlt nun in der Fraktion. Auch aufgrund der neuen Regierungsbeteiligung musste sich die Fraktion in den ersten Wochen und Monaten neu formieren. Die erste Zeit im „Hohen Haus“ war für 20 Treffpunkt September 2016 mich – und ich denke ich kann in diesem Fall für alle neuen Abgeordneten sprechen – sehr spannend. Neben den wöchentlichen Fraktionssitzungen, in denen kontrovers diskutiert wurde, und der täglichen Arbeit in meinem neuen Abgeordnetenbüro, hatte ich viele interessante Termine und Gespräche im Wahlkreis und in Stuttgart. Zudem durfte ich mein erstes Live-Radiointerview geben und wurde für den neuen Imagefilm des Landtags mehrere Tage von einem Kamerateam begleitet. Neben Plenarsitzungen, Fraktionssitzungen, der Arbeit im Abgeordnetenbüro und dem Wahlkreis, nimmt die Ausschussarbeit viel Platz ein. Meine Fraktion benannte mich in den Ausschuss für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau und den Ausschuss für Europa und Internationales. Im fraktionsinternen Arbeitskreis Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau wurde ich zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Am 30. Juni, in der 8. Sitzung des Landtags von Baden-Württemberg, kam ich zudem in der Funktion des Arbeitsmarktpolitischen Sprechers der CDU zu meiner ersten Rede. Vor vollen Rängen durfte ich in von der SPD beantragten Aktuellen Debatte über das Lohngleichstellungsgesetz sprechen. Das erste Mal am Rednerpult im Hohen Haus zu stehen, das war natürlich etwas ganz Besonderes für mich. Spannende Wochen stehen uns nach der Sommerpause mit der Haushaltsberatung bevor. Die große Herausforderung wird sein, die von Grün-Rot hinterlassene und leichtsinnig erhöhte Deckungslücke von rund drei Milliarden Euro pro Jahr zu schließen. Hierzu haben die Grünen als mögliche Finanzierungsmaßnahme eine Erhöhung der Grunderwerbsteuer ins Spiel gebracht. In Zeiten sprudelnder Steuereinnahmen, explodierender Immobilienpreise sowie dem Hilferuf nach mehr Sozialwohnungen und bezahlbarem Wohnraum wäre das meines Erachtens der völlig falsche Weg. Hier gilt es, als CDU klar Kante zu zeigen. <<< www.cdu-ludwigsburg.de AUS DEM BUNDESTAG QR-Code Steffen Bilger Steffen Bilger mit der Stipendiatin für das Parlamentarische Patenschaftsprogramm, Cora Strobel. STEffEn BILgER EnTSEnDET EInE SCHüLERIn füR EIn JAHR In DIE USA Für die Gymnasiastin Cora Strobel aus Ditzingen geht ein Traum in Erfüllung. Sie wurde von Steffen Bilger als Stipendiatin ausgewählt, über das Parlamentarische Patenschafts-Programm (PPP) des Deutschen Bundestages und des Amerikanischen Kongresses für ein Jahr in der USA zu leben. Das Parlamentarische Patenschafts-Programm ist ein vom Bundestag finanziertes Stipendium, bei dem die Bundestagsabgeordneten die Möglichkeit haben, einen Schüler oder jungen Berufstätigen aus ihrem Wahlkreis zu entsenden. Der Ludwigsburger Abgeordnete Steffen Bilger hat sich unter mehreren hervorragenden Bewerbern für die 17-jährige Gymnasiastin Cora Strobel entschieden. Neben guten schulischen Leistungen, die die junge Frau überzeugend vorweisen kann, zählen bei der Auswahl auch die Persönlichkeit und das gesellschaftliche Engagement. Cora Strobel ist Mitte August aufgebrochen, um ein Jahr bei einer amerikanischen Gastfamilie in Chicago, Illinois, zu leben und die High School zu besuchen. Hier hat sie die 11. Klasse des Technischen Gymnasiums der Max-Eyth-Schule in Stuttgart abgeschlossen und wird nach ihrem Aufenthalt in den USA dort die 12. Klasse besuchen. In Chicago warten neben ihren Gasteltern noch eine Gastschwester und zwei Gastbrüder auf sie: „Ich freue mich auf meine große Gastfamilie“, schwärmt die technikbegeisterte Schülerin, die eine Schwäche für Autos hat, kurz vor ihrer Abreise. Cora Strobel hat selbst drei Geschwister, die sie www.cdu-ludwigsburg.de neben ihren Freunden natürlich vermissen werde. Die Neugier der jungen Frau ist aber deutlich größer als der Abschiedsschmerz. In ihrer Heimat auf Zeit möchte Cora Strobel den Lebensstil der Amerikaner, ihre Kultur und Traditionen kennenlernen. Sie selbst musiziert in ihrer Freizeit in einem Orchester und gehört einem Basketballteam an. Beste Voraussetzungen, um in Amerika, wo Basketball ein Volkssport ist, schnell Anschluss zu finden, was der aufgeschlossenen Schülerin sicherlich rasch gelingen wird. „Seit ich erfahren habe, dass ich nach Amerika darf, plane ich täglich für diese spannende Zeit“, erzählt die Stipendiatin. „Selbstverständlich darf da die selbstgemachte Marmelade für die Gastfamilie nicht fehlen, damit die neuen Familienmitglieder auch etwas von der guten schwäbischen Küche kosten können.“ „Ich bin mir sicher, dass Cora Strobel die Rolle der jungen Botschafterin in Amerika gut erfüllt“, so Steffen Bilger, der während des Auslandsjahres in regelmäßigem Kontakt zu seiner Stipendiatin und ihrer Gastfamilie steht. Der beidseitige Schüleraustausch, der 1983 ins Leben gerufen wurde, soll zur besseren Verständigung zwischen jungen Deutschen und Amerikanern beitragen. Bis heute wurden über das PPP über 20.000 junge Menschen gefördert. „Ein Auslandsjahr ist eine tolle Chance, etwas Neues kennenzulernen. Zum einen werden junge Menschen gefördert und gleichzeitig das deutsch-amerikanische Verhältnis ver- tieft“, so Steffen Bilger. Auch 2017 bietet das PPP Schülern und jungen Berufstätigen wieder die Chance, amerikanisches Familien-, College- und Arbeitsleben aus erster Hand kennenzulernen. Bewerben können sich alle Schüler mit erstem Wohnsitz in der Bunderepublik Deutschland und guten Schulleistungen, die zwischen dem 1. August 1999 und dem 31. Juli 2002 geboren sind. Junge Berufstätige, die sich für das Programm bewerben, müssen nach dem am 31. Juli 1992 geboren sein und die Ausbildung spätestens am 31. Juli 2017 abgeschlossen haben. Bei Fragen rund um das Parlamentarische Patenschafts-Programm steht das Wahlkreisbüro von Steffen Bilger unter 07141 9133980 oder unter [email protected] gerne zur Verfügung. Die Bewerbungen für den im Sommer startenden Austausch werden online unter www.bundestag.de/bundestag/europa_internationales/internat_austausch/ppp/ppp-formular entgegengenommen Bewerbungsschluss ist der 16. September 2016. <<< Wir freuen uns, wenn Sie uns mit einer Spende unterstützen würden! Spendenkonto: CDU Stadtverband Ludwigsburg IBAN: DE75 6045 0050 0000 0955 03 Treffpunkt September 2016 21 AUS DEM EUROPAPARLAMENT / POST-SCRIPTUM – ODER WAS AM ENDE ÜBRIG BLEIBT QR-Code Rainer Wieland-app CDU-Kreisvorsitzender Rainer Wieland MdEP, Vizepräsident des Europäischen Parlaments. QR-Code Rainer Wieland füR JägER UnD SpORTSCHüTzEn In DEUTSCHLAnD BLEIBT ALLES BEIM ALTEn Nach den Anschlägen in den vergangenen Monaten wurden Rufe nach einer Verschärfung der Regelungen für Waffenbesitzer lauter. Eine entsprechende Revision der EUFeuerwaffen-Richtlinie wurde durch die EUKommission auf den Weg gebracht, die jedoch über das Ziel hinausgeschossen ist. Dies hat gerade in Deutschland – einem Land, das bereits eines der strengsten Waffengesetze für Jäger und Sportschützen hat – für Unmut gesorgt. Für den Erwerb und den Besitz von Feuerwaffen sollen zwar künftig strengere Standards in der EU gelten. Der Binnenmarktausschuss des Europaparlaments hat jedoch die überzogenen Vorstellungen der EU-Kommission zur Revision der EU-Feuerwaffen-Richtlinie korrigiert. So konnte beispielsweise die verbindliche Auflage regelmäßiger medizinischer Überprüfungen berichtigt werden. Die in Deutschland bewährten Überwachungsregeln für Jäger und Sportschützen gelten weiter. Auch das unverhältnismäßige Verbot halbautomatischer Waffen wurde abgewendet. Klar ist für uns, dass dort, wo es ganz offensichtlich keinen Zusammenhang mit Terrorismus gibt, bürokratische Auswüchse verhindert werden müssen, ohne dass die Kontrolle über den Besitz von Waffen aufgeben wird. Künftig strenger reguliert wird allerdings der online-Verkauf von Waffen. Für Händler sind strenge Auflagen vorgesehen. Die Gefahr, die von Waffen, Waffenteilen oder Munition ausgeht, die von Privatpersonen übers Internet erworben werden können, ist einfach zu groß. Dieser Verbotsschritt ist richtig und stärkt 22 Treffpunkt September 2016 die Innere Sicherheit in der gesamten EU. Die Mitgliedstaaten der EU sind durch die neue Richtlinie angehalten, den legalen Waffenbesitz kontinuierlich zu überwachen. Wenn sie dies innerhalb eines so genannten Monitoring-Systems tun, sind eine Befristung der Waffenbesitzkarte sowie ein periodischer Gesundheitstest nicht vorgeschrieben. Damit bleibt es auch hier bei der heute schon geltenden Rechtslage in Deutschland. Die geltende EU-Feuerwaffen-Richtlinie stammt aus dem Jahr 2008. Nach den Terroranschlägen von Paris und Brüssel hatte die EU-Kommission einen Überarbeitungsvorschlag vorgelegt. Voraussichtlich im September wird das Plenum des Europaparlaments abstimmen. Danach beginnen die Verhandlungen zwischen dem Parlament und den Mitgliedstaaten über den endgültigen Text der Richtlinie. <<< EIgEnTLICH SOLLTEn WIR MEHR könnEn, ABER könnEn WIR? Über den Zustand von „Made in Germany“ Was war das für ein Sommer! Nicht des Wetters wegen, hier könnte man ja gefühlt durchaus auch ein Fragezeichen setzen. Auch sportlich war es sicher spannend, wenn auch die Fußball-EM nicht im Gewinn des silbernen Wunsch-Gefäßes gipfelte. Auch bei Olympia fiel zwar die Zahl der Medaillen bei Deutschland durchaus rekordverdächtig aus, aber man weiß ja nie, ob Gegner oder Gegnerin illegale Substanzen konsumiert haben. Manchmal weiß man es wohl selber nicht, sogar als Athlet … ?! Terroralarme in Deutschland, Erdogan übersteht einen offensichtlich reichlich dilettantischen Putsch, Flüchtlingsthemen überlagern die innenpolitische Diskussion in Deutschland, das Vereinigte Königreich möchte raus aus der EU (bis auf Schottland und London) und dann soll man sich nun auch noch Notrationen in den Haushalten zulegen! Allerhand, aber bei der vergangenen Generation gar nicht so ungewöhnlich. Ich weiß noch, dass ich im Keller meiner Tante angestaubte Wurstdosen mit Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums 1975 aussortierte. Eigentlich, dachte ich, eine Vollkonserve hielte annähernd eine Ewigkeit. Aber gut, besser wird’s halt auch nicht über die Jahre, vor allem, wenn es sich vielleicht schon von Anfang an nicht einer einwandfreien Qualität erfreute. Auch die Tatsache, dass die Wasservorräte www.cdu-ludwigsburg.de POST-SCRIPTUM – ODER WAS AM ENDE ÜBRIG BLEIBT QR-Code CDU Stadtverband Ludwigsburg Peter Schmid, stellvertretender Vorsitzender des CDU Stadtverbandes Ludwigsburg mehrere Liter betragen sollen, schreckt nicht wirklich, handelt es sich doch dabei um die empfohlene Tageszuführung bei einem oder zwei heißen Sommertagen für eine Familie. Da muss Papi zusätzlich zu den Bierkästen halt noch ein paar Sprudelkisten aus dem Getränkemarkt stemmen. Da sind wir doch froh, dass wenigstens in Ludwigsburg nichts passiert, bei der ganzen Aufregung allemal. Durchsuchung der Taschen auf Konzerten und der Weinlaube? Die einen lassen es über sich ergehen, für die anderen werden zwei Fliegen mit einer Klappe erledigt: Werden doch auf diese Art und Weise auch von zuhause mitgebrachte Weinflaschen aussortiert. Statt dessen beschäftigt uns der Verbleib eines Sportgeschäfts und der angeblich damit unmittelbar verbundenen diversen Stadtläufe, die immer mit einer Komplettabriegelung der Innenstadt einhergehen. Vielleicht sollte das Geschäft an der Peripherie ansiedeln, dann könnte der Stadtlauf da auch gleich stattfinden. Man wünscht sich manchmal, dass das Aussortieren von Flaschen durch eine einfache Durchsuchung erledigt sei. Doch so läuft es eben nicht immer, müssen doch beide, Durchsucher und Durchsuchter damit einverstanden sein. Wer für sich nur Mittelmaß beansprucht, wird auch beim Führungspersonal häufig nichts Besseres antreffen. Allerdings sieht es dann oft bei der Durchsetzung persönlicher Interessen anders aus: Das Eigene, das Persönliche ist immer ganz wichtig und wenn es nicht so läuft, wie man das für sich persönlich erhofft hätte, sind immer die anderen schuld. Der Blick auf das selbst Verschuldete verblasst dann meist im Unbestimmten und schuld sind dann immer die anderen: die Politik, die fehlende Mitbestimmung via www.cdu-ludwigsburg.de Volksentscheide, die Flüchtlinge. Geht’s uns eigentlich zu gut? Lächelnd quittiert habe ich früher immer die Aussage manches Altvorderen, der vor 1930 geboren wurde, es müsse mal wieder einen Krieg geben. Das wurde dann immer mit einem gönnerhaften „ist ja ruhig, Brauner,“ abgetan, wobei hier natürlich auf die Farbe der kräftigen Vierbeiner Bezug genommen wurde, nicht etwa auf eine Gesinnung. Allerdings drängt sich der Verdacht auf, dass es natürlich so richtig nur eine Generation zu schätzen weiß, die all das, was wir nun wie selbstverständlich genießen, auch schon einmal nicht hatte. Meint Demokratie das Recht auf freie Meinungsäußerung (ich bin da immer mit dieser Kolumne sehr dankbar dafür!), ja selbst, dass bei uns Zehntausende Menschen ein System hochleben lassen dürfen, das seine letzten demokratischen Überbleibsel gerade abschafft? Oder man durchaus von seinem Recht in der Form Gebrauch macht, dass man einen am Wahlkampfstand zur Landtagswahl „alles heißt“ und ganz unverhohlen mit der AfD-Wahl droht und es wahrscheinlich, dem Wahlergebnis nach, auch gemacht hat. Viel Gesprächskultur geht da gerade den Bach runter, man merkt es auch häufig bei FacebookKommentaren. Aber vielleicht ist das auch gerade das Problem: Man spricht nicht mehr miteinander, sondern haut sich einen fiesen „post“ nach dem anderen um die Ohren. Man muss dazu noch nicht mal das Haus verlassen, die Quintessenz des „Couch-Potatoe-tums!“ Um nochmal auf Olympia zurückzukommen: Nach Aussage einiger Kritiker am Abschneiden der Deutschen auf der breiten Front aus den Fachverbänden war zu hören, dass vielen Athleten mittlerweile „der Biss“ fehle, was immer auch damit gemeint war. Sind wir vielleicht zu „verweichlicht“? Können wir noch „das Beste“ abrufen? Verstrikken wir uns in Grundsatzdiskussionen, ohne noch auf das „große Ganze“ zu achten? Sind wir mittlerweile derart „demobilisiert“, dass wir nur noch im Hamsterrad auf der Stelle treten, die wirklichen Herausforderungen aber nicht mehr erkennen? Jedes Elend auf der Welt muss uns kümmern und uns schuldig fühlen lassen, aber wie sieht es in unserem eigenen Land eigentlich aus? Wie steht es um die Rente der Zukunft, was passiert auf dem Gebiet des Gesundheitswesens, kommen die Kommunen mit den Herausforderungen einer immer weiter fortschreitenden Landflucht noch klar und wie reagieren wir in diesem Zusammenhang auf den Wohnungsbau? Werden die Anforderungen in Bezug auf Vorschriften an den Wohnungsbau noch der Notwendigkeit gerecht, mehr Wohnraum zu schaffen? Wie vermeiden wir langfristig das Auseinanderbrechen der EU? Wie sieht sie denn aus, Deutschlands Rolle in der EU und in der Welt? Übernehmen wir auch noch für etwas anderes Verantwortung, als für unser Gewissen? Nicht dass AfD & Konsorten darauf eine Antwort hätten, im Gegenteil. Aber liefern WIR sie gerade, sodass es jeder versteht? Es ist gerade viel davon die Rede, dass wir „das schaffen“ – aber eigentlich sollten wir uns fragen, ob wir das (noch) können. „Made in Germany“ war immer eine ‚Benchmark’ für besonders gute Produkte aus Deutschland, es war keine für jene Produkte, die wir nicht konnten. Die hat man dann häufig sein lassen, wenn es auch nicht viele waren. Wenn wir uns über unsere Werte nicht klar sind, können wir sie noch nicht mal irgendwohin exportieren, so gut wir als Menschen auch immer sein wollen. <<< Treffpunkt September 2016 23 CDU-SOMMER-EMpfAng u ss eb en .. m n n. a M d a s L ta n z e „putsch und Terror – ein Sommer der Extreme“ mit Deniz Ankaya, M. A. Freitag, 9. September 2016, 18:30 Uhr hule zsc üller tan &m piet n keite glich che ö M iele rtnersu ba, a m t es v s gib ndkurs (P bank), Zu le g in n u . r . S e . t . r G Fü B. ein -Da Stepen . , ingle wie z nsere S e-Dance u in r L e , b ü tep ba S Zum n Sie , wen aß auf ig t h p ric viel S ne enau Sie g chritt mit hten. Oh ares d in S s Hier chritt für eben möc anwendb rnen. le S sich arkett beg erden Sie nd Bälle u w das Pnntnisse , Party´s e e Vork für Fest h n e ndlic z n Ta it une r Dism z n hta nen. De weg d Dre ht tio el- unund Varia ion schlic s! k ic s W g u r n e e e R D n m für ur serer önne n Fig viele x ist in un n jeder k eier oder f e o co-F TANZ“, d Hochzeits R ie E d „D ob für Egal, . ´s Party ngle si re paa o disc (Einlass ab 18:00 Uhr) Staatsarchiv Ludwigsburg Arsenalplatz 3, 71638 Ludwigsburg Mit einem Impuls-Vortrag und einer Diskussion wollen wir auf diesen Sommer der Extreme zurückblicken und gleichzeitig den thematischen Teil als Start für unsere Veranstaltungsreihe SICHERHEIT, nach dem Motto "Wir schaffen das" – schaffen wir das? nutzen. Bei einem anschließenden Umtrunk ist uns aber auch der Kontakt zu unseren Mitbürgern, Funktionsträgern und Freunden der CDU sehr wichtig und so laden wir Sie mit Ihrer Begleitung zu unserem Sommer-Empfang recht herzlich ein. -fox Tanzschule Piet & Müller Oscar-Walcker-Str. 32-34 / 71636 LB Fon: 07141 / 921111 www.tanzschule-piet.de 22. fESTAkT zUM TAg DER DEUTSCHEn EInHEIT am Samstag, 3. Oktober 2016, 11:00 Uhr Landratsamt, Großer Saal Hindenburgstraße 40, Ludwigsburg Bereits zum dritten Mal wird der CDU-Kreisverband den Annemarie-Griesinger-Preis verleihen. FRAKTION QR-Code CDU Fraktion Ludwigsburg Der Oßweiler CDU-Stadtrat Thomas Lutz. nEUE EnTWICkLUngEn UnD EnTSCHEIDUngEn DES gEMEInDERATES Stadtrat Thomas Lutz beim CDU-Montagstreff Die Fußball-EM lief auf allen Kanälen, zum Glück an diesem Abend ohne Deutschland. Davon ließen sich jedoch die zahlreichen interessierten Besucher nicht abhalten. Sie wollten von Stadtrat Thomas Lutz Neues zu den aktuellen Fragen der Entwicklung in Ludwigsburg erfahren, welche Zukunftsvisionen Wirklichkeit werden können, und vor allem wann? So konnte Stadtrat Lutz aus dem übervollen Fragenkatalog die drängendsten herausgreifen und sich mit den Bürgern über die Zentrale Innenstadt-Entwicklung ZIEL, das Radroutenkonzept mit dem umstritte- nen Radweg Marbacher Straße, die angedachte Parkraumbewirtschaftung in der Weststadt – von den einen herbeigesehnt, von anderen gänzlich abgelehnt, den Lärmaktions- und Luftreinhalteplan, den ‚grünen Ring’ um Ludwigsburg und natürlich über das heiß und kontrovers diskutierte Thema Stadtbahn austauschen. Auch die Entwicklung der anstehenden Wohnraum-Quartiere in der Oststadt, mit der Fuchshofstraße und dem Sportpark Ost, mit der Jägerhofkaserne – als letztem noch verbliebenen Kasernenareal, sowie in Grünbühl-Sonnenberg das BIMA-Quartier, BESCHLUSS DES gEMEInDERATS zUR änDERUng DER BESETzUng DES STADTTEILAUSSCHUSSES OSSWEIL In der Sitzung des Gemeinderats vom 13.07.2016 wurde gemäß den Bedingungen fur die Bildung von Stadtteilausschussen vom 17.01.1997 auf Vorschlag der CDU-Fraktion vom 30.06.2016 Herr Stefan Diefenbach als Mitglied in den Stadtteilausschuss Oßweil berufen. Das bisherige Mitglied, Herr Alexander Takacs, scheidet aufgrund seines Wegzugs aus dem Stadtteil Oßweil aus dem Stadtteilausschuss aus. Dieser Beschluss wurde einstimmig angenommen. Wir gratulieren! www.cdu-ludwigsburg.de beschäftigte die Teilnehmer. Bei allen Themen seien unsere CDU-Stadträte gefordert, die Entwicklung der Stadt in vernünftige, zukunftsweisende und die Bedürfnisse aller gesellschaftlicher Gruppen berücksichtigende, faire Entscheidungen zu lenken, so Stadtrat Lutz. Die Innenstadt boomt: vom Bahnhof über Arsenalplatz mit WilhelmGalerie, der Eberhardstraße bis in die Untere Stadt mit dem wieder eröffneten Marstall, könne sich Ludwigsburg glücklich schätzen, eine solch intakte Gewerbelandschaft mit diesen großartigen Einkaufsmöglichkeiten zu haben. Dennoch dürfe die Weiterentwicklung der Seestraße nicht vernachlässigt werden, für den Arsenalplatz gebe es zahlreiche Überlegungen einer Nutzung ohne Autos, die dann jedoch den Bau einer Tiefgarage erfordern würden. Früher oder später komme aber auch wieder eine mögliche Weiterentwicklung des BreuningerLandes auf die Stadt und den Gemeinderat zu. Die vorbildliche Aufenthaltsqualität in der Innenstadt sei sowohl für Ludwigsburger wie auch für Touristen ein Glücksfall mit großer Anziehungskraft, erkennbar an den zahlreichen gut besuchten ‚Events’, die übers Jahr in Ludwigsburg angeboten werden. Insgesamt sei Ludwigsburg, so Stadtrat Lutz, auf einem guten Weg in die Zukunft. Ingeborg Choeb Treffpunkt September 2016 I FRAKTION Für solche Hochflurbahnsteige gibt es in der Innenstadt von Ludwigsburg keinen Platz. Die Hohenecker CDU-Stadträtin Elke Kreiser sitzt auch im Regionalparlament Stuttgart. nEUES AUS STADT UnD REgIOn Regional- und Stadträtin Elke Kreiser beim CDU-Montagstreff Beim Montagstreff des CDU Stadtverbanentwickle sich immer weiter zum Mobilides Ludwigsburg waren regionale Themen tätsverbund. Den steigenden Fahrgastzahangesagt. Gast war die aus Hoheneck len soll unter anderem Rechnung getragen stammende Regional- und Stadträtin Elke werden durch Taktverbesserungen im Kreiser. Spätverkehr, Nacht-S-Bahnen sowie BahnZunächst ging Elke Kreiser auf die Bevölverlängerungen. „Inzwischen sind wir kerungsentwicklung ein. Durch das Arschon bei 390.000 Fahrgästen pro Tag anbeitsplatzangebot haben wir eine überprogelangt. Die S-Bahn fährt zurzeit auf sieportionale Zuwanderungsquote von 30 ben Linien mit 720 Zügen pro Tag mehr als Prozent. Zweiter im Ranking ist der Rhein83 Haltestellen an. Bis zum Jahr 2025 will Neckar-Kreis mit 11,1 Prozent. Demzufolge man eine deutliche Fahrgaststeigerung ersei auch die Wohnungsnachfrage regional reichen“, so Kreiser. sehr unterschiedlich. Da das WohnungsanKonkret wolle man bis 2017/18 den 15-Migebot nur sehr langsam wachse, könne nuten Takt bis 20:30 Uhr ausweiten, ebensich in verschiedenen Ballungsgebieten so den Nachtverkehr an den Wochenendie Wohnsituation auch verschärfen. Von den. Zusätzlich zur Entlastung der S-Baheiner Wohnungsnot zu sprechen hält Kreinen werden Expressbuslinien eingesetzt ser aber für übertrieben, Wohnungsmanvon Kirchheim/Teck zum Flughafen, von gel würde die Situation eher beschreiben. Waiblingen nach Esslingen und von LeonEs bestehe jedoch unbestritten Handberg zum Flughafen. lungsbedarf. Noch gebe es in manchen GeAuch die Finanzierung werde neu geregelt, meinden Hemmnisse bei der Verkaufsbeso Elke Kreiser. Die neue Allgemeine Vorreitschaft. Es gebe auch Gemeinden, die einfach nicht entwickeln wollen. Die Region habe sich deshalb entschlossen, offensiv auf die einzelnen Kommunen zuzugehen. Ein Schwerpunkt liege dabei auf S-Bahn Nähe, um den Verkehrskollaps in der Region zu vermeiden. Der Verkehrsverbund, so die Regionalrätin, Stadträtin Elke Kreiser (mitte) mit Peter Schmid und Ingeborg Choeb. II Treffpunkt September 2016 schrift löst 150 Vereinbarungen sowie 40 Einzelverträge zwischen Verband, Kreis und Busunternehmer ab. Ziel sei es, die 100 Millionen Euro einheitlich, leistungsbezogen und transparent zu verteilen. Die Allgemeine Vorschrift schaffe klare Zuständigkeiten zwischen Region, Landkreisen und Kommunen. Zum Schluss kam die Regionalrätin auch auf den Punkt Stadtbahn Ludwigsburg zu sprechen. Genau genommen sei die Stadtbahn kein regionales Thema, da diese Bahn ausschließlich im Kreis Ludwigsburg verkehren solle. Kreiser betonte jedoch, es dürfe keine Denkverbote geben. Ludwigsburg selbst habe sich bis jetzt noch nicht endgültig entschieden. Der Landrat mache zwar Druck, da er 2016 noch eine Entscheidung wolle – aber dazu müssten erst einmal die Kosten auf den Tisch. Nicht nur die Baukosten, sondern ebenso die Unterhaltungskosten. Einer Beantragung eines Zuschusses habe man zwar zugestimmt, aber Elke Kreiser kann es sich schwer vorstellen, dies mit dem aktuellen Wagenmaterial der SSB zu verwirklichen. Sie sieht darin Lösungen von gestern, die schon längst überholt wären. Wenn, dann müssten wir mit zukunftsfähigen Ideen das Projekt angehen. (rvb) www.cdu-ludwigsburg.de FRAKTION Bild aus dem Treffpunkt im Dezember 2009: „Demonstrationszug für einen verbesserten Lärmschutz an der A 81. Die Demo führen u.a. Stadtrat Reinhold Noz und der Landtagsabgeordnete Klaus Herrmann an.“ AnTRägE der CDU-Gemeinderatsfraktion Betreff: Stadtbahn Antragstext: Im Zusammenhang mit der Überlegung für eine Stadtbahn wird 1.) ein Konzept für ein Bus-Rapid-TransitSystem (BRT) oder eine Erweiterung und Optimierung des Busnetzes mit Umstellung auf E-Busse vorgelegt und 2.) über eine zusätzliche Einbindung der Gewerbegebietsflächen der Weststadt und des Berufschulzentrums am Römerhügel berichtet. Begründung: Bei der bisher geplanten Überlegung, eine Stadtbahn auf der bestehenden Trasse vom Bahnhof Ludwigsburg über Möglingen bis Markgröningen zu führen, sind keine zwingenden Notwendigkeiten vorhanden, die eine Stadtbahn auf dieser Strecke rechtfertigen. Zwingende Notwendigkeiten sind im Bereich der Gewerbebetriebe und des Berufschulzentrums Römerhügel gegeben. Daher sollte eine Trassenführung mit optimaler Einbindung dieser Gebiete geprüft werden. Herrmann, Noz, Köhle, Braumann, Th. Lutz Betreff: Jägerhofkaserne Antragstext: Die Jägerhofkaserne bleibt als stadtbildprägendes Gebäude erhalten. Es wird überprüft, ob ein Rückbau auf die ursprünglichen Bauformen machbar ist. Begründung: Die Jägerhofkaserne ist mit ihren Gebäuden, die aus den Jahren 1894 – 1901 sowie mit Erweiterungen von 1937 Stadtbild prägend. Die Verwaltung erarbeitet Vorschläge, wie die Mannschaftsgebäude 1 – 4 in der Zukunft genutzt werden kön- www.cdu-ludwigsburg.de nen, insbesondere aus gehobenem Wohnraum und Wohnen mit Arbeit verbunden. Herrmann, Noz, Th. Lutz, V. Lutz, Braumann, Kreiser Betreff: Wohnbaulandentwicklung Westen Antragstext: Im Bereich des Westens der Stadt (Pflugfelden, Weststadt und Eglosheim) werden mittelfristig Entwicklungsflächen für den Wohnbau ausgewiesen. Begründung: Solange keine Entwicklungsperspektiven vorhanden sind überaltern Stadtteile, die Attraktivität und das Eigenleben gehen verloren. Herrmann, Noz, Köhle, Braumann, Link mit Einzelmaßnahmen, wie eine Containerlösung für eine Flüchtlingsunterkunft in einer Baulücke, in der sich Pflugfelden weiterentwickeln könnte und es keine planerischen Grundlagen und Überlegungen gibt, wie die Parkierung gelöst werden kann. Bevor weitere Beschlüsse gefasst werden, legt die Verwaltung eine Gesamtplanung vor, um nicht durch vorgezogene Einzelmaßnahmen eine gesamte sinnvolle Entwicklung zu verhindern. Herrmann, Noz, Köhle, Braumann Betreff: gesamtplanung pflugfelden Betreff: Lärmschutz A81, Erweiterung der kapazität der A81 und Ausweisung von Lösungsvorschlägen zur Entlastung der friedrichstraße und Schwieberdinger Straße Antragstext: Bevor weitere Entscheidungen getroffen werden, ist eine Gesamtplanung der Flächen Grundschule und Parkplatz in Pflugfelden im Bereich der Strohgäustraße/Ditzinger Straße und Kleines Feldle vorzunehmen. Hierbei ist insbesondere zu berichten wie – die Grundschule geplant wird. – die notwendigen Parkplätze für die Nutzung von Sportgelände/Hallen/Schule/ Flüchtlingsunterkunft nachgewiesen werden können. – die Anbindung der Grundschule Friedenstraße erfolgen kann. – die Flüchtlingsunterkunft in dieses Konzept passt. Begründung: Zwischenzeitlich wurde für die zwingend notwendige Erweiterung der Schulräume eine Containerlösung beschlossen, die im Herbst auch umgesetzt werden soll. Jetzt will man weiter fortfahren Antragstext: Der Gemeinderat fordert zwingend und zeitnah das Regierungspräsidium auf, das Planfeststellungsverfahren für die Erweiterung der A81 in die Wege zu leiten. Der Gemeinderat fordert zwingend das Regierungspräsidium auf, Lärmschutzmaßnahmen für die Stadtteile Eglosheim und Pflugfelden vorzulegen. Der Gemeinderat fordert das Regierungspräsidium auf, Lösungen vorzulegen, wie die Schwieberdinger Straße und Friedrichstraße durch entsprechende Entlastungsstraßen oder andere Maßnahmen entlastet werden können. Begründung: Die CDU-Fraktion hat mit Antrag 276/08 beantragt, dass Lärmschutzmaßnahmen an der A81 errichtet werden und es ist bis heute – sechs Jahre später – noch nichts passiert. Nicht einmal entsprechende Planfeststellungsverfahren wurden in die Wege geleitet. Ludwigsburg leidet unter Lärm- und Abgasbelastungen in den Treffpunkt September 2016 III FRAKTION Die Neckarweihinger Kandidatin Maria José Piqueras Solana (li.) mit Ingeborg Choeb und dem Fraktionsvorsitzenden Klaus Herrmann. Vor dem neuen Seniorenheim „Wittumhof“ v.r.: Stadtrat Claus-Dieter Meyer, Stadtverbandsvorsitzender Maik Auf derBraumann, vierspurigen Marbacher Straße in jeder RichStefan Roland Schmierer undsoll Tim eine Spur zugunsten eines Radweges wegfallen. tung Krautschneider. oben erwähnten Straßenzügen und es zeichnen sich keine umsetzbaren Maßnahmen ab, da die entsprechenden Vorschläge vom Regierungspräsidium fehlen. Herrmann, Noz, Link, Köhle, Seyfang Betreff: vORL.nR. 146/16 parkraumkonzept Ludwigsburg Weststadt und nördliche Innenstadt/Untere Stadt Auftragsvergabe Antragstext: Der Beschlusstext wird um die Ziffern 2, 3 und 4 ergänzt: Ziffer 2 (Ergänzung) Die Erarbeitung der Parkraumkonzeptionen berücksichtigt die in den vergangenen Jahren den Stadtraum betreffende Konzepte, Untersuchungen und Planungsstudien und stellt dar, wie viele Parkplätze derzeit zur Verfügung stehen und wie viele künftig zur Verfügung stehen werden. Hierzu gehören beispielsweise der Lärmaktionsplan, der Luftreinhalte- und Aktionsplan zur Feinstaubregulierung, das Klimaanpassungskonzept, das Flächenentwicklungskonzept, das Radroutenkonzept, Linienführungskonzepte einer Stadtbahnlinie sowie städtebauliche Maßnahmen zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität im Zuge der weiteren Entwicklung des Gewerbestandortes Weststadt. Ziffer 3 (Ergänzung) Vor einer Beschlussfassung einer Parkraumbewirtschaftung ist auch der Personalkostenaufwand für die Überprüfung einer Parkraumbewirtschaftung in der Weststadt darzustellen. Ziffer 4 (Ergänzung) Gleichzeit wird die Verwaltung beauftragt, zeitnah eine Vorlage eines Parkraumkonzepts für die Südstadt vorzubereiten. Herrmann, Braumann, Meyer IV Treffpunkt September 2016 Betreff: Weitere planung Radroute Marbacher Straße Antragstext: Die CDU befürwortet eine Radroute zwischen Ludwigsburg und Nekkarweihingen entlang der Marbacher Straße. Um ein sinnvolles Nebeneinander von Radfahrern und Autofahrern zu ermöglichen und mögliche Gefahrenpunkte, die bei der bisherigen Planung entstehen, auszuschließen, sind bei der weiteren Planung der Fahrradverbindung folgende Punkte aufzunehmen: Über die Neckarbrücke ist die Radroute auf einer Seite der Brücke (der südlichen Seite) in beiden Richtungen zu führen. Die bisherige Planung sieht vor, die Radroute von Neckarweihingen Richtung Ludwigsburg auf der nördlichen Seite über die Nekkarbrücke zu führen. Um die Marbacher Straße vor der Brücke zu überqueren ist eine Ampel geplant. Diese Ampel stellt eine Gefahrenstelle dar, die es zu vermeiden gilt. Wenn die Radroute auf der südlichen Seite der Brücke geführt wird, ist die geplante Ampel entbehrlich. Dabei kann in Kauf genommen werden, dass die Radroute auf dem kurzen Stück über die Neckarbrücke auf einer Seite in beide Richtungen geführt wird. Ein Queren der Marbacher Straße nach der Neckarbrücke ist für die in Richtung Ludwigsburg fahrenden Radfahrer durch die bestehende Unterführung möglich. Die Neckarbrücke müsste geringfügig nach Süden erweitert werden. Da auf der erweiterten Fläche nur Rad- und Fußgängerverkehr stattfindet, ist nur eine geringe Gewichtsbelastung gegeben. Die Radroute bergaufwärts Richtung Ludwigsburg ist über die Reichertshalde zu führen. Die Reichertshalde ist für Autofahrer eine Sackgasse und hat daher wenig Auto- verkehr, hier kann der Radweg geführt werden, ohne dass Parkplätze verloren gehen. Von der Marbacher Straße zur Reichertshalde ist eine kurze Steigung zu überwinden, die hinnehmbar ist und lediglich beleuchtet werden muss. Dann kann auf der Reichertshalde ohne Anstieg gefahren werden. Dagegen steigt die Marbacher Straße stetig an. Die Radroute über die Reichertshalde bergaufwärts ist für Radfahrer sicherer. Radfahrer sind dort weniger Lärm- und Schadstoffen ausgesetzt als entlang der Marbacher Straße. Die Radroute bergabwärts Richtung Neckarweihingen führt an der Marbacher Straße entlang und ist bei der Einmündung der Gemsenbergstraße über die bestehende Busspur zu führen. Herrmann, Noz, Link, Kreiser, Seyfang, Braumann Betreff: Sicherheitskonzept bei veranstaltungen Antragstext: Die Verwaltung möge berichten, inwieweit es für Veranstaltungen der Stadt Ludwigsburg und ihrer Töchter sowie für die Veranstaltung bei Traditionsfesten und Vereinsfesten ein vorgegebenes Sicherheitskonzept gibt, das die Notwendigkeiten der heutigen Sicherheitslage abdeckt. Sollten durch neue Vorgaben Änderungen an bestehenden Sicherheitskonzepten notwendig werden, weil die Sicherheitslage sich verändert hat, sind die Veranstalter von Festen frühzeitig darüber zu informieren und bei der Umsetzung der Vorgaben durch die Stadtverwaltung zu unterstützen. Kosten, die Veranstaltern durch neue Vorgaben entstehen, werden von der Stadt getragen. Herrmann, Noz, Meyer, Th. Lutz, Braumann, Link, Köhle, Seyfang <<< www.cdu-ludwigsburg.de FRAKTION Maik Stefan Braumann, Stadt- und Kreisrat sowie Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes Ludwigsburg. RADROUTE MARBACHER STRASSE Redebeitrag von Stadtrat Maik Stefan Braumann am 27.07.2016 im Gemeinderat „Durch unsere Anträge 557/15 sowie 199/16 (siehe Fraktionsteil dieser Treffpunktausgabe auf Seite IV – links nebenan) wurden verschiedene Punkte aufgenommen, die zu einer Verbesserung des Planungsentwurfs der Radroute in der Marbacher Straße beitragen. Das ist positiv. Dennoch ist ein wesentlicher Punkt bislang unberücksichtigt: nämlich die Streckenführung stadteinwärts über die Reichertshalde. Bei einer gemeinsamen Fahrradtour über die Marbacher Straße und Reichertshalde jeweils hin und zurück konnte sich unsere Fraktion ein gutes Bild von den unterschiedlichen Situationen verschaffen. Die Schnelligkeit mag für manche der wichtigste Aspekt einer Hauptradroute sein. Wir denken aber, die Qualität eines Radweges ist entscheidend, die Autofahrer und Busbenutzer in Zukunft dazu bewegen kann, auf das Fahrrad umzusteigen. Die vorliegende Konzeption prognostiziert, dass es in der morgendlichen Spitzenstunde spürbare Reisezeitminderungen geben werde und, würde man die Busspur verkürzen, kämen wir noch schneller stadteinwärts und das, obwohl die Knotenpunkte nahezu unverändert bleiben sollen (die mit Verkürzung der Busspur um wenige PkwLängen deutlicher ausfallen würden). Das ist eine sehr mutige Behauptung, die Ihnen in den betroffenen Stadtteilen so gut wie keiner glaubt. Wir sind davon überzeugt, dass das Konzept, wie es jetzt ge- www.cdu-ludwigsburg.de plant ist, eben nicht alltagstauglich ist. Das sehen zwischenzeitlich auch viele andere Bürger im Stadtteil so: – Verkehrsverlagerungen und damit weitere Staus werden befürchtet – Unattraktivere ÖPNV-Verbindungen – die vorhandene Busspur soll ja sogar noch verkürzt werden, statt zu einer Beschleunigung der Buslinie beizutragen, kommt es womöglich noch zu Verlangsamung. Es wird auch nachgefragt, wie viel Radfahrer künftig auf der Strecke erwartet werden? Die 50 Schüler aus der oberen Marbacher Straße sind bekannt. Wie hoch ist das Potenzial an Fahrradfahrern, die diese Route benutzen sollen? Wie lautet die Prognose für die Gesamtstrecke in den nächsten Jahren? Das sind Fragen und Sorgen aus den Stadtteilen, die durchaus berechtigt sind. Die Route über die Reichertshalde stadteinwärts und über die Marbacher Straße in Richtung Neckar sehen wir nach wie vor als zielführend an. Damit könnte ein sicherer und komfortabler Fahrradweg angeboten werden. Wir stellen daher den Antrag 199/2016 mit der Ziffer 2 stadteinwärts über Reichertshalde und der Ziffer 3 stadtauswärts in Richtung Neckarweihingen über Marbacher Straße erneut zur Abstimmung. Die CDU unterstützt Mobilitätskonzepte mit Nutzung der verschiedenen Fortbewegungsmittel und wir sind grundsätzlich für eine gute Erreichbarkeit der Schulzentren und des Bahnhofs sowie allgemein der Innenstadt. Das hat für uns oberste Priorität. Die Konzeption muss schlüssig sein und für alle Verkehrsteilnehmer akzeptabel. Das sehen wir in diesem Entwurf nicht umgesetzt und falls diese so zur Abstimmung kommt, werden wir ihn mit Mehrheit ablehnen.“ Eine Anmerkung, stellvertretend für die kritischen Stimmen aus neckarweihingen „Mit Bestürzung lese ich in der heutigen LKZ, dass die verbindende Lebensader von Neckarweihingen nach Ludwigsburg zu einem einspurigen, staugeplagten Zugang degradiert werden soll und das für 980.000 Euro. Damit wird Neckarweihingen ein Stück weit vom Stadtzentrum Ludwigsburg abgekoppelt. Jedes stehende Fahrzeug auf der Marbacher Straße, wie z.B. Müllentsorgung oder die oft lange Schlange an der Einfahrt zur Jet-Tankstelle, sowie der zunehmende Autoverkehr durch den Ausbau des Wohngebietes Neckarterrassen wird dann zu zusätzlichen Staus mit Abgasbelastung führen. Dies ist eine Zumutung für die überwiegende Mehrheit der nicht radfahrenden Bürger Neckarweihingens und ein Schlag ins Gesicht der Älteren und eine einseitige Bevorzugung einer kleinen Minderheit, der kein demokratisch handelnder Mandatsträger zustimmen dürfte, denn der wirkliche Bedarf eines beidseitigen Radweges wird idiologiegetrieben wahnsinnig überschätzt.“<<< Treffpunkt September 2016 V FRAKTION Tim Krautschneider, Mitglied des Stadtteilausschusses Neckarweihingen und Stadtverbandsvorsitzender der Jungen Union Ludwigsburg. AUfSTELLUngSBESCHLUSS BEBAUUngSpLAn „SCHAUInSLAnD“ Stellungnahme des Stadtteilausschussmitgliedes Tim Krautschneider aus Neckarweihingen Anmerkungen zu der Vorl. Nr. 064/15 und zum Antrag der Grünen (Vorl. Nr. 404/14). I. kritikpunkte zur vorl. nr. 064/15: 1.) geschosswohnungsbau Die Vorlage sieht – und zwar in beiden Varianten (vgl. Anlagen 1 und 2) – Geschosswohnungsbau vor und zwar mit vier (!) Vollgeschossen und einem Dachgeschoss. Laut der Anlage fassen diese Häuser jeweils im süd-westlichen Bereich einmal 15 und zweimal 20 Wohneinheiten, im südöstlichen Bereich einmal 6, einmal 12 und zweimal 16 Wohneinheiten; im nord-westlichen Bereich kommen dann nochmal einmal 6, einmal 8, einmal 9, einmal 11 und einmal 16 Wohneinheiten hinzu. Insgesamt sind 200 Wohneinheiten vorgesehen. Das halte ich für völlig überzogen. Eine Bebauung in diesem Umfang passt aus meiner Sicht ein keiner Weise zu der bestehenden Bebauung entlang der Straße Schauinsland bzw. dem angrenzenden Kniebis- und Belchenweg: Dort stehen (wie man den Anlagen auch schön entnehmen kann) überwiegend Einfamilien- und Reihenhäuser. Der vorgesehene Geschosswohnbau zieht sich also parallel zur Straße Schauinsland wie eine Mauer zwischen die bereits vorhandene Bebauung im Süden und das weitere Plangebiet im Norden. VI Treffpunkt September 2016 Dieser Eindruck wird dadurch verschärft, dass die Abstände zwischen den Häusern mit Geschosswohnbau – mit Ausnahme des Parkplatzes – sehr gering sind. Ich sehe das als eine völlig verfehlte Planung an, denn das Ziel müsste es doch eigentlich sein, das Neubaugebiet möglichst harmonisch und mit fließenden Übergängen in die bestehende Bebauung einzubinden. Mit den Einfamilienhäusern im übrigen Plangebiet kann ich gut leben, denn das spiegelt aus meiner Sicht den Charakter der ganzen Umgebung wider und würde sich gut in Neckarweihingen einfügen. Dieses Neubaugebiet sollte hochwertig entwickelt werden. Zum einen, um die Zuweisungen bei der Einkommenssteuer zu verbessern, zum anderen aber auch, weil die soziale Lage im Gebiet Sudentenring und teilweise auch entlang der Schwarzwaldstraße und im Gebiet Beuzlen für Neckarweihinger Verhältnisse relativ „angespannt“ ist. Natürlich ist die Situation nicht mit Teilen von Grünbühl oder Eglosheim zu vergleichen, es wäre jedoch für die soziale Durchmischung der Bevölkerung absolut schädlich, im Plangebiet sozialen Wohnungsbau zu betreiben. 2.) verkehrserschließung Das neue Plangebiet soll ausschließlich über eine (!) Straße angeschlossen werden, die lediglich in die Hauptstraße (westlicher Rand des Plangebiets) mündet. Bei geplanten knapp 200 Wohneinheiten (d.h. realistischer Weise ca. 300-400 Pkw) führt das in Stoßzeiten zu einem Chaos bei der Einmündung in die Hauptstraße und verschärft die ohnehin schon angespannte Verkehrslage auf der Landesstraße und im weiteren Verlauf auf der Marbacher Straße. Das Gebiet sollte daher eine weitere Verkehrsanbindung im Osten erhalten, nämlich in die Hohenrainstraße. Von dort aus bestehen dann zahlreiche alternative Fahrrouten Richtung Hauptstraße und Neckarbrücke, sodass sich der Verkehr besser verteilen würde. Für Fußgänger sollten außerdem Verbindungswege zwischen der Straße Schauinsland und der Straße, die in ost-westlicher Richtung durch das Plangebiet läuft, geben. Das wäre schon für die Anbindung des Friedhofs wichtig, aber auch für den Schulweg der Kinder aus dem Plangebiet zur Friedrich-von-Keller-Schule, die an der Schwarzwaldstraße liegt. Laut dem vorliegenden Plan gibt es aber nur bei dem öffentlichen Parkplatz die Möglichkeit, vom Plangebiet in das bestehende Wohngebiet zu gehen. Gerade im südöstlichen Bereich fehlt es völlig an Übergängen, obwohl das Plangebiet hier sogar in einem Eck bis an die Schwarzwaldstraße heranreicht. 3.) keine Busanbindung Für geradezu fatal halte ich es, ein Neubaugebiet ohne jede Busanbindung zu planen. Für die Bewohner des östlichen Teils www.cdu-ludwigsburg.de I M p R E S S U M FRAKTION Herausgeber: CDU Gemeinderatsfraktion Ludwigsburg, Rathaus, 71638 Ludwigsburg, Fraktionsvorsitzender Klaus Herrmann, Im Vogelsang 23, 71638 Ludwigsburg Verantwortlich: Für die Texte: die jeweiligen Autoren Redaktion: Maik Stefan Braumann, Reiner v. Bronewski, Ingeborg Choeb (Leiterin PG Treffpunkt) Gestaltung: moreVision | Reiner v. Bronewski Bildnachweis: Andreas Essig (essigfoto.de), Ingeborg Choeb, Reiner v. Bronewski Treffpunkt CDU Fraktion im Ludwigsburger Gemeinderat ist das offizielle Mitteilungsmagazin der CDU-Gemeinderatsfraktion Ludwigsburg. Es erscheint drei- bis viermal jährlich. des Plangebiets verbleibt zwar die Nutzung der Haltestelle „Hohenrainstraße“, dies dürften aber selbst von der nächsten Position im Plangebiet nach meiner Schätzung über 200 Meter sein, d.h. für die Bewohner der nördlichsten und damit am weitesten abgelegenen Häuser mindestens 500-600 Meter. Hinzukommt, dass das Gelände an dieser Stelle sehr abschüssig ist, d.h. die Bewohner der nördlichen und westlichen Häuser müssen zusätzlich zu der reinen Entfernung noch den Berg hochlaufen, was die Nutzung der Bushaltestelle „Hohenrainstraße“ zumindest nicht erleichtert. Für die Bewohner des südlichen und südwestlichen Plangebiets käme zwar an sich noch die Nutzung der Bushaltestelle „Schwarzwaldstraße“ in Betracht, wenn man über den geplanten öffentlichen Parkplatz und die Straße Schauinsland in den Belchenweg gehen könnte (was aus dem Plan nicht ganz sicher hervorgeht). Entfernungsmäßig dürfte das aber auch ca. 200400 Meter weiter ausmachen, d.h. zwar nicht völlig unmöglich, aber gerade auch nicht besonders attraktiv sein. Nach alledem wäre es aus meiner Sicht absolut geboten, das Neubaugebiet an den Bus anzubinden. Wenn man die Verkehrserschließung so gestaltet, dass man im Westen aus dem Plangebiet in die Hohenrainstraße fahren könnte, könnte der Bus 421 nach der Haltestelle „Wendeplatte“ zunächst an der Kreuzung Schwarzwaldstraße/Hauptstraße halten (das hat er dieses Jahr schon einmal gemacht, als es eine Baustelle im Bereich Schwarzwaldstraße/Hohenrainstraße gab und der Bus 421 damals an der Immanuel-Dornfeld-Straße geendet hat), dann die Neckarterrasse und die Haltestelle „Immanuel-Dornfeld-Stra- www.cdu-ludwigsburg.de ße“ anfahren, dort auf der extra dafür angelegten (!) Wendeplatte wenden und dann durch das Plangebiet in ost-westlicher Richtung fahren und etwa dort, wo jetzt der „Quartiersplatz“ eingezeichnet ist, anhalten. Danach könnte der Bus weiter zur Haltestelle „Hohenrainstraße“ fahren. Auf diese Weise hätte man nicht nur die Neckarterrasse sondern auch das jetzige Plangebiet sinnvoll an den ÖPNV angeschlossen und würde den Anwohnern attraktive Alternativen zum Pkw bieten. Gerade für Familien, deren Kinder in der Innenstadt auf die Schule müssen und deswegen auf den Bus angewiesen sind (von Neckarweihingen fährt kein Schüler mit dem Fahrrad in die Innenstadt!), wäre das sehr attraktiv. 4.) konflikte mit dem Bolzplatz (sog. „Erlebniswiese“ im plan) und Robi Das Plangebiet grenzt unmittelbar an den bestehenden Bolzplatz bzw. die Erlebniswiese und im weiteren Verlauf den Robinson-Spielplatz an. Die Erlebniswiese, bzw. der Bolzplatz sind einerseits durchaus genutzte Treffpunkte für Jugendliche, auf der es andererseits aber in der Vergangenheit auch immer wieder Probleme (Vandalismus, etc.) gegeben hat. Nichtsdestoweniger sollte diese Fläche in der jetzigen Art und Weise erhalten werden, da Jugendliche heute fast keine Freiräume mehr haben, an denen sie ungestört ihre Zeit verbringen können. Vor allem die Planung in der Variante 2 (Anlage 2) würde dazu führen, dass die Wohnbebauung sehr nah, bzw. nur durch einen Geh- und Radweg getrennt, an den Bolzplatz angrenzt. Damit sind Konflikte zwischen den dortigen Jugendlichen und den künftigen Bewohnern im Plangebiet vorprogrammiert! Dies entspricht nicht dem Gebot planerischer Konfliktbewältigung, dem der Städtebau nach ständiger Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts zu folgen hat. In der Variante 1 (Anlage 1) würde dies zwar dadurch etwas abgemildert, dass noch ein Spielplatz dazwischen gestellt würde, ob dies Konflikte völlig ausschließt, ist aber wegen der geringen Entfernung sehr fragwürdig. 5.) fazit Beide Planungsvarianten sind aus meiner Sicht so nicht zustimmungsfähig. Der Aufstellungsbeschluss sollte daher verschoben und der Fachbereich Stadtplanung und Vermessung beauftragt werden, eine dritte Alternative zu entwickeln, in der ausschließlich Einfamilienhäuser vorgesehen werden und eine durchgängige Verkehrsanbindung (für Pkw und Fußgänger, wie beschrieben) mit einer Bushaltestelle vorgesehen ist. II. Antrag der grünen Die Vorl. Nr. 404/14 bezweckt offensichtlich Wohnraum für die eigene Klientel zu schaffen, d.h. eine „Hartenecker Höhe 2.0.“, das zeigen vor allem der erste und der dritte Punkt des Antrags. Er sollte daher abgelehnt werden. <<< Treffpunkt September 2016 VII FRAKTION Hinter den Bäumen der großzügig ausgefallene Kaserneninnenhof. Der Gebäudekomplex an der Hindenburgstraße und der Jägerhofallee. JägERHOfkASERnE Redebeitrag von Stadtrat Maik Stefan Braumann am 21.07.2016 im Ausschuss BTU Bauen Technik Umwelt: „Die Jägerhof-Kaserne sehen wir als ein Ensemble, das unser Stadtbild prägt, Zudem besitzen einzelne Gebäude charakteristische Stilelemente, was auch ein Ausdruck unserer baukulturellen Identität ist. Darauf verweist auch unser Antrag vom Februar d.J. Gerade der Umgang im Sinne des Erhalts oder einer adäquaten Sanierung der Fassaden, besonders der löchrigen Klinker, muss als Herausforderung den Planern mitgegeben werden. Wir haben uns noch Gedanken zur Anzahl der Wohnungen gemacht und haben den Eindruck, dass die Anzahl sehr – wenn nicht sogar zu – ambitioniert ist. Wenn diese Anzahl von Wohnungen nur erreicht werden kann, indem historische Bausubstanz abgerissen wird, dann wollen wir die Anzahl der Wohnungen reduziert haben. Anfang des Jahres war von 150 Wohneinheiten die Rede. Das Thema Stellplatzschlüssel ist auch hier von Bedeutung, wie in allen Quartieren! Wie hoch ist dieser im Bebauungsplan? Wir wollen nicht, dass der minimalste Stellplatzschlüssel angesetzt wird, nachdem im Umfeld auch Behörden angesiedelt sind. Die Vorgehensweise, wie der Wettbewerb bearbeitet wird, findet bei uns Anklang. Es wäre in unserem Interesse, wenn wir tatsächlich von 35 Wettbewerbsteilnehmern VIII Treffpunkt September 2016 Vorschläge bekommen würden. Die Planungsaufträge zu teilen, kann auch eine gute Vorgehensweise sein. Die Form der Bestandsgebäude sollte, wenn überhaupt, sehr behutsam umgebaut und ergänzt werden und der Kaserneninnenhof des historischen Ensembles erhalten bleiben.“ Anmerkungen von Ingeborg Choeb, stellv. vorsitzende des vereins der östlichen Stadt Ludwigsburg - Oststadtverein: „Seit bekannt wurde, dass ein Abriss der Jägerhofkaserne, erbaut 1894 – 1903, in Erwägung gezogen wird, hat unser Bürgerverein massiv dafür geworben, dies zu verhindern. Öffentlich (LKZ vom 22.12.2015, Seite 9), als auch mit Schreiben an Entscheidungsträger wurde von uns darauf hingewiesen, welche, nach unserer Meinung, historische Bedeutung das Areal zwischen Alt-Württemberg- und Jägerhofallee als baulicher Zeitzeuge für Ludwigsburg – und besonders für die Oststadt, hier befanden sich die größten Kasernenanlagen der Stadt – hat. Die Stadt Ludwigsburg hat sich selbst mit der Erhaltungssatzung die Verpflichtung auferlegt, das „historische Erbe“ der Gründungszeit zu erhalten. Die Jägerhofkaserne ist eine der letzten Gelegenheiten, ein stadtbildprägendes Ensemble, zwar außerhalb der „Historischen Innenstadt“, aber doch innerhalb der vormaligen Stadtmauer, zu erhalten. Die Jägerhofallee gehört, wie andere Alleen, zum von Herzog Carl Eugen angelegten Alleensystem in Ludwigsburg. Die Kasernengebäude befinden sich heute in einem erstaunlich guten Zustand, auch nach jahrelangem Leerstand handelt es sich um besonders erhaltenswerte Bausubstanz. Die für Ludwigsburg so typische Backsteinfassade kann unter dem in den 1930er Jahren aufgebrachten Putz nach einer Sanierung wieder sichtbar gemacht werden, die ursprünglich erbauten vier Mannschaftsgebäude – teilweise im Stile „italienischer Palazzi“ errichtet, ohne die später dazu gebauten Zwischengebäude – bilden mit dem Kasernenhof hervorragende Möglichkeiten einer sinnvollen Stadtentwicklung, in dem Wohnen, Gewerbe und Dienstleistung möglich wären. Auch der im Stadtentwicklungskonzept verankerte Wunsch nach wohnortnahem Arbeiten kann hier verwirklicht werden. Unserem Werben um den Erhalt der Jägerhofkaserne hat sich auch die Militärgeschichtliche Gesellschaft Ludwigsburg e.V., die sich der Erforschung und Pflege der Militärgeschichte der ehemaligen Garnisonstadt Ludwigsburg widmet, angeschlossen und für den Erhalt der Gebäude des Jägerhof-Kasernenareals ausgesprochen.“ <<< www.cdu-ludwigsburg.de
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