brian bress - die Mobiliar

BRIAN BRESS
Ursprünglich hat Brian Bress an der Rhode Island School
of Design Film, Video und Animation studiert. Im Master­
studium an der University of California in Los Angeles
widmete er sich dann der Malerei. Heute verbindet er in seinen Arbeiten häufig Animation, Malerei, Zeichnung,
Video und Performance zu einer neuen Ausdrucksform.
­Dabei spielt besonders die filmische Animation immer wieder
eine zentrale Rolle.
In «Doctor/Patient #2» sehen wir zwei menschliche
Figuren (es ist der Künstler selbst), wie wir sie auch aus
3D-gerenderten Disney-Animationen kennen. Beide Figuren
– Arzt und Patient – zeichnen simultan Picasso-­ähnliche
Figuren auf eine Glasscheibe, wobei der Arzt immer mit
leichter Verzögerung die Zeichnung seines Patienten
­interpretiert. Schliesslich wird die Zeichnung weggewischt
und eine neue begonnen. So läuft das Spiel immer weiter.
Mit den selbst gefertigten und gespielten Figuren –
präsentiert auf LCD-Bildschirmen in Bilderrahmen – wählt
Brian Bress das Format des Portraits und hinterfragt
­gewissermassen die Rolle des Künstlers in der virtuellen Welt.
Seine Arbeit kann im Kontext von Künstlern wie Paul
­McCarthy oder Mathew Barney betrachtet werden, die seit
den 1990er Jahren für ihre aufwändigen Filmproduktionen
bekannt sind, in denen sie den Einfluss der Massen­medien
auf die Kunst und die Gesellschaft parodieren.
Wer macht es besser: Doktor oder Patient, Künstler
oder Nicht-Künstler? Bress hält die Beantwortung dieser Frage spielerisch in der Schwebe.
Brian Bress wurde 1975 in Norfolk (Virginia) geboren.
Er lebt und arbeitet in Los Angeles.
D O C T OR / PAT I E N T # 2 (ON OR A NGE A N D Y E L L OW GR I D S), 2 014
Z W E I K A N A L H D V I D E O ( C O L O R ) , H D M O N I T O R E U N D P L A Y E R B E F E S T I G U N G , R A H M E N , 2 -P A R T A P
9 5 , 8 9 × 1 2 1 , 9 2 × 1 0 , 1 6 C M
K UNSTSA M M LUNG DER SCH W EIZERISCHEN MOBILI A R GENOSSENSCH A FT