Liberaler Blickpunkt 27. Ausgabe | August 2016 „Wi könt dat, un wi moakt dat!” Gedanken unseres Kreisvorsitzenden zur Kommunalwahl am 11. September 2016 Liebe Mitglieder des Kreisverbandes - diese Aussage von unserem vor zehn Jahren verstorbenen Heinrich Jürgens ist inzwischen nicht nur legendär - sie trifft auch heute „den Nagel auf den Kopf!” Am 11. September ist Kommunalwahl - und wir Liberale spüren, dass die FDP ein gutes Ergebnis erzielen wird. In den vergangenen Wochen und Monaten habe ich viele Tagungen, Sitzungen und Einzelgespräche geführt. Und ich habe mit Freude und Genugtuung festgestellt: alle verantwortlichen Liberale in diesem Landkreis Diepholz sind hoch motiviert und engagiert in die Wahlvorbereitungen und in den Wahlkampf für die FDP eingestiegen. Ich glaube, wir alle wissen, dass liberale Politik unersetzbar ist. Die Ergebnisse aus der Kommunalwahl 2011 haben uns in ein Stimmungstief versetzt. Von 12,0% sind wir im Landkreis Diepholz auf ganze 7,4% geschmolzen. Der Gegenwind aus der Bundespolitik hat uns das Ergebnis „verhagelt” und unsere Sitze im Kreistag auf Fünf reduziert. Deshalb ist diese neue Begeis terung und die Zuversicht auf ein gutes Wahlergebnis um so erstaunlicher. Ich glaube, das Ergebnis wird wieder auf den Stand von 2006 - mindestens ?- steigen. Und ich weiß, dass dies vor allem auf die begeis terte Arbeit der Mitglieder und Freunde/Unterstützer vor Ort zurück zu führen ist. Der Wahltag ist nicht mehr lange hin - aber schon jetzt möchte ich mich bei Ihnen allen für Ihr unermüdliches Engagement bedanken! Wir alle sind davon überzeugt: „Wi könt dat und wi moakt dat!” Mit liberalem Gruß Ihr Marco Genthe Hören was ist machen was geht! Jürgen Timm Stuhr Reinhard Hansemann Syke Die FDP-Spitzenkandidaten im Landkreis Diepholz für die Kreistagswahl am 11. September 2016! Dr. Marco Genthe, MdL Weyhe Hans-Werner Schwarz Diepholz Markus Thiede Twistringen Rolf Husmann Kirchdorf Henning Jürgens Schwaförden Hans-Walter Scheland Wagenfeld Aus den Ortsverbänden Risiko- und Leistungsbereitschaft zeichnen Familienbetriebe aus FDP Ortsverband Barnstorf zu Gast im Gartenbaubetrieb der Familie Grunz Zur Betriebsbesichtigung trafen sich Fraktions- und Vorstandsmitglieder der Barnstorfer FDP in einem traditionellen Barnstorfer Familienbetrieb. Und der bringt Grün ins Leben der Menschen: Dipl.-Agrar-Ingenieur für Gartenbau Gerald Grunz und sein Team. Bereits 1924 gründete sein Urgroßvater die Gärtnerei an der Kampstraße, die Gerald Grunz 1985 von seinem Großvater Fritz Albertzard übernahm, und 1991 auf das, ca. 2 Hektar große Gelände an die Bremer Straße 102, verlegte. Hier findet in den Gewächshäusern auch der Blumen- und Pflanzenverkauf statt. „An den Wünschen unserer langjährigen Stammkunden zwischen Bassum und Lemförde orientieren wir unsere Leistungen”, so der Firmenchef. Sein Unternehmen gilt als kompetenter Betrieb bei Anlage, Umgestaltung und Pflege von Hausgärten mit Terrassen, Teichen und auch Bachläufen. „Jeder Kunde wünscht sich einen Ort, an dem Körper und Geist Erholung finden, und der Kraft und Energie spendet. Und der Hausgarten ist so eine kleine Oase,” so Gerald Grunz. Zum weiteren Leistungsspektrum, und als Ausdruck der Wertschätzung für die Verstorbenen gehört auch traditionell die Grabpflege auf den heimischen Friedhöfen. Auch Auftragsarbeiten aus der Wirtschaft und von Gewerbebetrieben werden seit Jahren ausgeführt, dazu kommen Dienstleis tungen für öffentliche Stellen im Rahmen des Natur und Umweltschutzes. Einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg seines Unternehmens führt Gerald Grunz auch auf seine acht ganzjährig festangestellten, kompetenten und motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Ein gelungenes Sommerfest des FDPOrtsverband Barnstorf mit vielen Gästen Alle Fotos Reinhard Kawemeyer 2 Liberaler Blickpunkt · Ausgabe 27 - 26. August 2016 teilweise seit Jahrzehnten zum Team gehören, zurück. „Sie sind unser größtes Kapital”, so Gerald Grunz. „Risiko- und Leistungsbereitschaft zeichnen Familienbetriebe, wie den von Karin und Gerald Grunz in unserer Samtgemeinde aus. Sie gewährleisten den gesellschaftlichen Zusammenhalt vor Ort und den Fortbestand unserer Sozialen Marktwirtschaft. Dabei leisten sie einen unschätzbaren Beitrag zum Wohlstand unserer Gesellschaft: Sie schaffen und sichern durch ihren Einsatz und ihren Fleiß Arbeitsplätze und bezahlen wichtige Steuern. Der FDP-Ortsverband ist stolz auf solche Familienbetriebe wie die Gärtnerei Grunz in Barnstorf”, so Ortsverbandsvorsitzender Reinhard Börger. Aus den Ortsverbänden Vielfältige Seniorenbetreuung im „Loger Treff” Der FDP-Ortsverband Barnstorf auf Besichtigungstour in Eydelstedt „Begegnen, begleiten, bewegen”, nach diesem Leitwort bietet die Tagespflegeeinrichtung „Loger Treff” in Eydelstedt eine Tagesbetreuung für ältere Menschen. Bei einer Besichtigung der Einrichtung informierte sich der FDP-Ortsverband Samtgemeinde Barnstorf über dieses weitere Angebot der Seniorenbetreuung in der Samtgemeinde. Engagiert, und mit viel Herzblut stellten das Betreiberehepaar Gaby und Wilhelm Boutter, sowie Pflegedienstleiterin Mascha Pohlmann ihre Konzeption und die Betreuung ihrer täglichen Gäste, die von einen Spezialbus von zu Hause abgeholt und zurück gebracht werden können, vor. Gemeinsame Mahlzeiten, die tlw. auch von den Besuchern vorbereitet werden, Gedächtnistraining und Bewegungstherapie gehören ebenfalls zum Tagesablauf. Eine großartige Gartenanlage, in der es täglich Neues zu entdecken gibt, rundet das liebevolle Angebot, für die tlw. an Demenz erkankten Gäste ab. Der Betreuungsschlüssel der Einrichtung, eine Mitarbeiterin für fünf Besucher gewährleistet selbstbestimmtes Leben, freie Entscheidungen und wohlfühlen im Loger Treff. „Diese Teilstationäre Betreuung bietet unseren Gästen die Möglichkeit, ihr soziales Umfeld zu erhalten und neu zu gestalten. „Unsere Arbeit mit Seniorinnen und Senioren lehrt, wie verletzlich das Leben im Alter sein kann. Für uns alle im Loger Treff gilt helfen und sich helfen lassen gleichermaßen und sorgt so für den Kontakt zwischen den Generationen”, er gänzt Pflege- dienstleiterin Mascha Pohlmann, die seit der Gründung dabei ist. Dankbar sind Gaby und Wilhelm Boutter für die Unterstützung und Hilfe der Gemeinden, der Politik und Verwaltung sowie der beteiligten Behörden bei allen Formalitäten, Anträgen und Genehmigungen bei der Gründung des Unternehmens. „Die Barnstorfer FDP freut sich über dieses tolle und bereichernde weitere Angebot der vielfältigen Seniorenbetreung in der Samtgemeinde”, so FDP Vorsitzender Reinhard Börger, „denn Würde behält das Alter, indem unsere Seniorinnen und Senioren in verschiedenster Weise an der Gesellschaft teilnehmen können sowie Aufgaben und soziale Kontakte behalten. So wie im Loger Treff.” Bildnachlese vom FDP-Seniorentag 2016 in Wagenfeld - Alle Fotos: Reinhard Kawemeyer - Redaktion: [email protected] 3 Aus den Ortsverbänden Finanziellen Anreiz für Pflegekräfte schaffen Marco Genthe hatte die sozialpolitische Sprecherin Sylvia Bruns aus dem Landtag eingeladen Das Thema Pflege ist inzwischen zu einer großen Herausforderung in Deutschland geworden. Während immer mehr Einrichtungen entstehen, fehlt es im großen Umfang an qualifiziertem Personal. Auch im Landkreis Diepholz wurde diese Debatte im Rahmen der Diskussion um die Pflegeschule geführt. Auf Einladung von Marco Genthe besuchte nun die sozialpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion Sylvia Bruns drei Einrichtungen der Residenz-Gruppe in Weyhe, Syke und Stuhr. Der geschäftsführende Gesellschafter Rolf Specht stellte die Einrichtungen vor und diskutierte die Situation mit den Landespolitikern sowie den Ortsvorsitzenden Günther Borchers, Reinhard Hansemann und Jürgen Timm. Er brachte die Idee ein, einen finanziellen Anreiz für Pflegekräfte zu schaffen, indem der Staat bei examinierten Pflegekräften auf die Lohnsteuer des Arbeitnehmers verzichtet. Einen ähnlichen Anreiz gibt es bereits bei der Schifffahrt. Der Vorschlag wurde von allen sehr positiv aufgenommen und Sylvia Bruns beabsichtigt, ihn nun in die Diskussion einzubringen. Neues Vorstandsteam bei der FDP Weyhe gewählt gutenbergstraße 1 49419 wagenfeld telefon 05444 9889-0 telefax 05444 9889-50 [email protected] www.digitales.de Günther Borchers als Vorsitzender im Amt bestätigt - Antje Sengstake jetzt Stellvertreterin Die vergangene Jahreshauptversammlung 2016 der FDP-Weyhe hatte neben der Wahl der BewerberInnen für die Kommunalwahl am 11. September auch die Neuwahlen des kompletten Vorstandes auf der Tagesordnung. Der Vorstand wird satzungsgemäß alles zwei Jahre gewählt. Die diesjährige Mitgliederversammlung hatte folgendes Wahlergebnis zu verzeichnen:. 1. Vorsitzender: Günther Borchers Stellvertretende Vorsitzende: Antje Sengstake und Dr. Marco Genthe Schatzmeister: Hans-Herbert Gaul Schriftführer: Jürgen Wiechmann Beisitzer: Klaus Reiners Vorsitzender Günther Borchers bedankte sich bei den Mitgliedern für das Vertrauen. „Die FDP Weyhe ist gut aufgestellt, die Arbeit im Ortsverband und in der Fraktion wird erfolgreich im Team erledigt, und durch die neue Stellvertreterin Antje Sengstake haben wir eine gute Verstärkung in unserem Team bekommen" - so der alte und neue erste Vorsitzende. Antje Sengstake bedankte sich ebenfalls für das entgegengebrachte Vertrauen und brachte zum Ausdruck, dass Engagement und politisches Gespür für die Sor- 4 gen und Wünsche der Bürger ihr künftiges Handeln in der politischen Arbeit bestimmen werden. Liberaler Blickpunkt · Ausgabe 27 - 26. August 2016 ZEIT FÜR FRISCHE IDEEN ... IDEE DESIGN DRUCK Aus dem Kreisverband Mit großer Zuversicht starten die Freien Demokraten (FDP) in den Wahlkampf für die bevorstehende Kommunalwahl am 11. September. Unser Foto zeigt einen Großteil der Kandidaten, die sich um einen Sitz im Kreistag bewerben. Foto: Reinhard Kawemeyer 53 Personen kandidieren für die Liberalen Freie Demokraten stellten ihre Kreistagslisten für die Wahl am 11. September 2016 auf Das war ein guter Abend für die Freien Demokraten (FDP) im Landkreis Diepholz. Gut besucht war die Aufstellungsversammlung Museumscafé in Sulingen – trotz des EM-Fußballspiels der Deutschen – um ihre Kandidaten für die bevorstehende Kreistagswahl am 11. September 2016 in geheimer Abstimmung zu wählen. Kreisvorsitzender Dr. Marco Genthe war erfreut u, denn er konnte in seinem kurzen Statement berichten, dass der Rückgang oder auch die Stagnation bei der FDP vorüber sei. Davon zeugten auch die fünf Neuaufnahmen , die an diesem Abend vom Kreisvorstand positiv verabschiedet wurden. Danach erfolgten die geheimen Wahlen, zu denen sich aus den acht Wahlbezirken im Landkreis Diepholz insgesamt 53 Personen aufgestellt hatten. Alle Bereiche wurden einstimmig verabschiedet. In den verschiedenen Wahlbereichen bewerben sich folgende Personen um einen Sitz im Kreistag: Wahlbereich I - Stuhr: 1. Jürgen Timm, 2. Alexander Carapinha Hesse, 3. Jan-Alfred Meyer-Diekena, 4. Claus Peter Timm, 5. Miroslawa Meyer-Diekena, 6. Horst Dieter Hoyer. Wahlbereich II - Weyhe: 1. Dr. Marco Genthe, 2. Günther Borchers, 3. Antje Sengstake, 4. Jürgen Wiechmann, 5. Reinhard Röhrbein, 6. Joyce Budelmann, 7. Klaus Reiners. Wahlbereich III - Syke: 1. Reinhard Hansemann, 2. Ralf Seedorf, 3. Erich Rieckers, 4. Ernst Hoffmann. Wahlb ereich IV - Bassum, Twistringen: 1. Markus Thiede, 2. Thomas Becker, 3. Fritz Wüppenhorst. Wahlbereich V - BruchhausenVilsen, Schwaförden: 1. Henning Jürgens, 2. Wilfried Rottmann, 3. Bernd Wulferding, 4. Heinrich Beneke, 5. Dieter Bischoff. Wahlbereich VI - Barnstorf, Diepholz: 1. Hans-Werner Schwarz, 2. Reinhard Börger, 3. Wilhelm Reckmann, 4. Klaus Naber, 5. Heinrich Buck, 6. Imke Abeling, 7. Lars Mester, 8. Wilhelm Dieke, 9. Sylvia Scheland, 10. Domingo Peiniger, 10. Eckhard Hage. Wahlbereich VII - Kirchdorf, Siedenburg, Sulingen: 1. Rolf Husmann, 2. Dörte Knake, 3. Andreas Bodtke, 4. Friedrich Wietelmann, 5. Ulrich Spilker, 6. Georg Klein, 7. Dr. Henning Kayser, 8. Heinfried Ehlers, 9. Gerd Nagel, 10. An Thi Dong. Wahlbereich VIII - Lemförde, Rehden, Wagenfeld: 1. Hans-Walter Scheland, 2. Stehpanie BudkeStambusch, 3. Renate Leopold, 4. Jürgen Hage, 5. Wilhelm Brüggemann, 6. Norbert Thöle, 7. Mike Luersen. Aus dem Landtag von Dr. Marco Genthe Kommunalwahl-Ergebnis deutlich verbessern Die Freien Demokraten aus Salzgitter und Braunschweig feierten Sommerfest mit Dr. Marco Genthe MdL aus Weyhe Zum Glück hatte der Kreisverband der Kreisvorsitzende Ralf Ludwig. Salzgitter für sein Sommerfest ein Renate Conze ist als Einzige für die Zelt organisiert. Es fing dann auch Liberalen im Stadtrat und hat entgleich zu Beginn der Veranstaltung sprechend wenig Gestaltungsmögan zu regnen. Dank der guten Vor- lichkeiten. Dennoch sei man guter bereitung konnte jedoch auch un- Hoffnung, das Ergebnis der letzten ter einem Dach gegrillt werden. Wahl deutlich zu verbessern. Die Freien Demokraten aus Salz- Dr. Marco Genthe berichtete in gitter und Braunschweig ließen seiner Rede über die Justizpolitik sich dann auch nicht stören und in Niedersachsen, über den parladiskutierten über den Kommunal- mentarischen Untersuchungsauswahlkampf. Der findet insbeson- schuss zum Salafismus und über dere in Salzgitter unter erschwer- die Diskussion um die Islamverträten Bedingungen statt, berichtete ge. In der anschließenden Diskus- sion wurde auch viel über die Rolle der Justiz bei der VW Abgasaffäre gesprochen. Verschiedene Liberale, die bei VW gearbeitet haben, zeigten sich über die Vorgänge entsetzt und befürchteten noch umfangreiche Auswirkungen der Affäre. Es wurde deutlich, wie abhängig die ganze Region von Volkswagen ist. Insoweit war man sich einig in der Einschätzung, dass die Landesregierung viel zu wenig von ihrem Einfluss geltend machen würde, um Volkswagen wieder nachhaltig zum Erfolg zu führen. Redaktion: [email protected] 5 Aus dem Landtag von Dr. Marco Genthe Diskussionen um Cannabis und Wahlalter-Senkung Interessante Themen auf dem Landesparteitag in Oldenburg Nachdem die Julis auf dem Landesparteitag 2015 das Thema „Freigabe von Cannabis“ ganz weit nach vorne gebracht hatten, brachten sie auf dem diesjährigen Landesparteitag in Oldenburg den Antrag auf Absenkung des Wahlalters von 18 auf 16 Jahre auf die Tagesordnung. Der Landesvorsitzende der Julis, Lars Alt, hatte bei der Einbringung des Antrags engagiert für eine Absenkung des Wahlalters Stellung genommen. Jugendliche wären bereits mit 16 Jahren in der Lage, politische Verantwortung zu übernehmen. Es würde Zeit werden, so Alt weiter, auch diesen Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, mitbestimmen zu dürfen. Der FDP würde es zudem gut anstehen, nicht nur die Farbe zu wechseln, sondern auch die Themen. Gegner einer Absenkung des Wahlalters bezeichnete er als „Ewig Gestrige“ und „Bedenkenträger“. Für diese Bezeichnungen hat sich Alt am darauf folgenden Tag, bei seiner Vorstellungsrede zur Wahl des Landesvorstandes, sodann entschuldigt. Die Landtagsfraktion musste sich bereits ein paar Wochen zuvor mit einem gleichlautenden Antrag der SPD und der Grünen im Landtag beschäftigen. Nach einer entsprechenden Diskussion hat sich die Landtagsfraktion, bei einer Gegenstimme, gegen eine Absenkung des Wahlalters ausgesprochen. Das geschah unter anderem vor dem Hintergrund, dass der rotgrüne Antrag aus rein taktischen Erwägungen in den Landtag eingebracht wurde. Im Jahr 2008 wollten die niedersächsischen Grünen im Landtag das Wahlalter noch auf 14 Jahre senken. Die hessischen Grünen akzeptieren hingegen ein passives Wahlalter von 21 Jahren. Zudem wurde, entgegen dem sonst üblichen Prozedere bei verfassungsändernden Anträgen, zuvor nicht das Gespräch mit der Landtagsfraktion der FDP gesucht. Aber auch aus inhaltlichen Gründen lehnt die Landtagsfraktion in der Mehrheit diesen Antrag ab. Sechzehn bis achtzehnjährige Jugendliche sind im Zivilrecht und im Strafrecht besonders ge- 6 schützt. Das ist gesellschaftlich gewollt, da die Gesellschaft davon ausgeht, dass Jugendliche zivilrechtliche Verträge gegebenenfalls noch nicht vollständig überblicken und bei Straftaten weniger Einsichtsfähigkeit als Erwachsene haben können. Eine Absenkung der Volljährigkeit auf 16 Jahre beabsichtigen die Julis jedoch nicht, um diesen Schutz der Jugendlichen aufrechtzuerhalten. Der Antrag der Julis bedeutet daher, dass Volljährigkeit und Wahlalter auseinanderfallen würden. Die daraus konsequenterweise folgende Frage beantworten die Julis nach Meinung des rechtspolitischen Sprechers der Landtagsfraktion Dr. Marco Genthe jedoch nicht: „Aus welchem Grund sollen 16- und 17 jährige über gesellschaftliche Zukunftsfragen mit entscheiden dürfen, wenn gleichzeitig die Gesellschaft sie für noch nicht reif genug hält, das eigene Leben eigenverantwortlich zu regeln?” Für Genthe gehören Rechte und Pflichten immer zusammen. Die Behauptung der Julis, die Absenkung des Wahlalters sei allgemein gesellschaftlich gewollt und die FDP würde sich auf das Abstellgleis begeben, sollte sie dagegen argumentieren, ist nach Ansicht von Genthe nicht nachvollziehbar. In seiner Rede vor dem Landesparteitag verwies Genthe auf diverse Umfragen, die Gegenteiliges vermuten lassen. Bis zu 77% der deutschen Bevölkerung sind gegen eine Absenkung Liberaler Blickpunkt · Ausgabe 27 - 26. August 2016 des Wahlalters. In einem Referendum in Luxemburg aus dem letzten Jahr sprachen sich sogar 80,8% der Luxemburger gegen eine Absenkung aus. Das Wahlalter 16 gibt es lediglich in Brasilien, Nicaragua, Kuba und seit 2007 in Österreich. Außer Genthe schalteten sich keine Mitglieder der Landtagsfraktion auf dem Landesparteitag in die Diskussion ein. Nur der Ehrenvorsitzende des Landesverbandes, Walter Hirche, sprach sich leidenschaftlich dafür aus, Volljährigkeit und Wahlalter nicht auseinanderfallen zu lassen. Für ihn sind Sechzehnjährige noch zu stark zu beeinflussen. Er sprach in diesem Zusammenhang vom „begleitetem Wählen“. Dem Antrag auf Verschiebung der Diskussion auf den darauf folgenden Tag des Landesparteitages wurde nicht gefolgt. Stattdessen wurde die Rednerliste geschlossen und die Abstimmung vorgenommen. Wie bereits bei dem Cannabisantrag wurde auch dieser Antrag sodann am späten Abend von den dann noch anwesenden Delegierten angenommen und ist nun Beschlusslage des Landesverbandes. Die Landtagsfraktion hat inzwischen beschlossen, das Votum des Landesparteitages zu übernehmen und den rot-grünen Antrag im weiteren parlamentarischen Verfahren doch zu unterstützen. Erfolg braucht starke Partner Aus dem Landtag von Dr. Marco Genthe Spitzenreiter im Sozialministerin Claudia Rundt sorgte für einen Eklat Investitionsstau der Gerichte Äußerung der Ministerin wertete Dr. Genthe im ist das Amtsgericht Diepholz Plenum als „Unverschämtheit” Für die heftig erkältete sozialpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion Sylvia Bruns sprang spontan Marco Genthe während der Landtagsdebatte zu einem Antrag von SPD und Grünen auf Bekämpfung der Kinderarmut ein. Er machte in der Rede deutlich, dass es auch die Freien Demokraten unterstützen, wenn die Mittel aus dem Bildungs- und Teilhabepaket erhöht würden. Es war auch die FDP, die in der letzten Legislaturperiode im Bundestag durchgesetzt habe, dass die Ferienjobs der Kinder nicht mehr auf die Regelsätze aus dem SGB II angerechnet würden. Wichtig sei zudem, dass die Leistungen aus dem Teilhabepaket diskriminierungsfrei ausgestattet würden. So dürften zum Beispiel andere Kinder bei der Ausgabe von Schulessen nicht erkennen können, wer Leistungsempfänger sei und wer nicht. Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 27. Oktober 2016 Genthe ging zudem auf den Armutsbegriff ein. Als arm gelte, wer weniger als 60% des mittleren Einkommens habe. Diese Definition könne zu kuriosen Ergebnissen führen. Wenn zum Beispiel ab morgen alle Bundesbürger das Doppelte an Einkommen hätten, würde sich nach dieser Definition die Anzahl der Armen nicht verändern. Er machte deutlich, dass bei der Diskussion um die Bekämpfung von Armut auch der relative Armutsbegriff hinterfragt und gegebenenfalls neu definiert werden müsse. Die Sozialministerin Claudia Rundt (SPD) sorgte anschließend für einen Eklat, indem sie Genthe vorwarf, für ihn würden Kinder erst dann als arm gelten, wenn sie Hunger hätten. Genthe ließ sich nach der Erklärung der Ministerin zusätzliche Redezeit von dem Landtagspräsidium genehmigen und bezeichnete die Äußerung der Ministerin als „Unverschämtheit“. Offenbar habe die Ministerin kein Interesse an einer inhaltlichen Diskussion über Familienleis tungen und Teilhabe, sondern es würde ihr um schlichte und veraltete Grabenkämpfe zwischen den Parteien gehen, so der rechtspolitische Sprecher Genthe in der Erwiderung. Auf Einladung der Präsidentin des Landgerichtes Hildesheim, Frau Dr. Knüllig-Dingeldey, besuchten der Landesvorsitzende Dr. Birkner, der juristische Referent der Landtagsfraktion Marbina und der rechtspolitische Sprecher Dr. Genthe das Gericht. Birkner kennt das Gericht noch aus seiner Zeit als Staatsanwalt. Die Präsidentin stellte ihren Gerichtsbezirk vor und sprach die offenen Probleme in der niedersächsischen Justiz an. Insoweit waren die Einführung des elektronischen Rechtsverkehrs, die Personalausstattung und die bauliche Situation mancher Gebäude wichtige Themen des Gespräches. So wurde unter anderem deutlich, dass der Deckungsgrad im richterlichen Dienst lediglich 88,2% beträgt. Ähnlich sehe es bei den Rechtspflegern und im mittleren Dienst aus. Auch der Zustand mancher Gebäude mache der Präsidentin Sorgen. Dabei ging es nicht nur um das Gebäude des Landgerichtes, sondern auch um viele Amtsgerichte in ihrem Bezirk. Nach den 29 parlamentarischen Anfragen von Genthe an die Landesregierung zu dem Zustand der Gebäude der Amtsgerichte liege jetzt auch schriftlich vor, wie groß der Investitionsstau tatsächlich sei. Spitzenreiter sei insoweit das Amtsgericht in Diepholz mit einem Reparaturstau von über 1,6 Millionen Euro. Birkner und Genthe machten deutlich, dass nach Ansicht der FDP-Fraktion der Justizhaushalt, aus vielen Gründen, mittelfristig mit sehr viel mehr Finanzmitteln ausgestattet werden müsse. Auch wenn die niedersächsische Justiz mal nicht durch Skandale Schlagzeilen mache, würde es in der Bevölkerung sicher nicht akzeptiert werden, wenn die Rechtsprechung nicht ordnungsgemäß funktioniere. Das gelte insbesondere für Zeiten, wo Fragen über den Lebensstil in Deutschland große gesellschaftspolitische Bedeutung bekämen. Ausriss aus „Neue Presse” Hannover Redaktion: [email protected] 7 Aus dem Landtag von Dr. Marco Genthe Bürger nicht weiter belasten Wutbrief der Richter sollte Jan-Christoph Oetjen: Freie Demokraten fordern Alarmsignal sein komplette Abschaffung von Straßenausbaubeiträgen Die FDP-Fraktion im Landtag Niedersachsen lehnt das von der rotgrünen Landesregierung geplante neue Kommunalabgabengesetz ab. Grund dafür ist die darin vorgesehene Möglichkeit, dass Kommunen künftig wiederkehrende Straßenbaubeiträge einführen können. „Das ist eindeutig die falsche Antwort auf ein bestehendes Problem. Damit werden die Bürger künftig dauerhaft für die Sanierung von Straßen zur Kasse gebeten”, sagte der innenpolitische Sprecher der Fraktion, Jan-Chris toph Oetjen, bei den Beratungen im Landtag. In der Problemanalyse stimmte Oetjen der Landesregierung vollkommen zu. „Die bisherige hohe Belastung einzelner Anlieger bei der Straßensanierung war ungerecht. Aber eine schlechte Regelung macht man nicht durch eine ebenfalls schlechte Neuregelung besser”, so der FDP-Politiker. Die Freien Demokraten fordern deshalb die komplette Abschaffung von Straßenausbaubeiträgen. Sinnvoller wäre es, die Sanie- rung von Straßen aus dem allgemeinen Steueraufkommen, etwa der Grundsteuer, zu bezahlen, so wie es heute bereits ein Drittel der Kommunen in Niedersachsen praktiziert. Eine Finanzierung aus dem Steueraufkommen hätte auch den Vorteil, dass Kommunen die Straßen nicht einfach jahrelang verkommen lassen. Die Kosten für Reparaturen können nämlich im Vergleich zu Komplettsanierungen nicht auf die Bürger umgelegt werden. Hintergrund: Im neuen Kommunalabgabengesetz, das am Mittwoch erstmals im Landtag beraten wurde, ist eine Alternative für die Erhebung von Straßenausbaubeiträgen enthalten. Die Gemeinden sollen zukünftig die Option erhalten, wiederkehrende Beiträge für innerhalb einer Gemeinde liegende Abrechnungsgebiete als Alternative zu den bisher einmalig erhobenen Straßenausbaubeiträgen zu erheben und damit die Beiträge auf einen längeren Zeitraum und mehr Grundstückseigentümer verteilen können. Rechtsgrundlage muss aktuell überprüft werden Marco Genthe: Eheschließungen mit Minderjährigen nimmt immer mehr zu Der justizpolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Landtag Nieder sachsen, Marco Genthe, fordert im Zusammenhang mit der gestiegenen Zahl von Ehen mit Minderjährigen eine Prüfung der aktuellen Rechtsgrundlage. „Ich mache mir ernsthaft Sorgen, inwiefern die zahlreichen Fälle von Ehen Minderjähriger mit unseren strengen Jugendschutzregeln in Deutschland zu vereinbaren sind”, so Marco Genthe. Man müsse sich fragen, ob es richtig sei, solche im Ausland vollzogenen Eheschließungen anzuerkennen, obwohl Minderjährige in Deutschland ausdrücklich vor Ausbeutung durch Erwachsene zu schützen sind. „Wir sollten darüber reden, ob wir die Eckpfeiler der Ehemündigkeit in Deutschland nicht zur Maßgabe machen, wenn es um die Anerkennung ausländischer Ehen unter Beteiligung Minderjähriger geht.” Vor dem Hintergrund der massiv 8 gestiegenen Zahl der Betroffenen in Deutschland müsse die bisherige Rechtsgrundlage überprüft Liberaler Blickpunkt · Ausgabe 27 - 26. August 2016 Justizministerin nimmt Probleme der Justiz nicht ernst unterstreicht Marco Genthe Das Justizministerium nimmt nach Ansicht der FDP-Fraktion die Sorgen und Probleme der niedersächsischen Justiz nicht ernst. „Die Richter sind besorgt wegen zahlreicher Probleme vor Ort und die Ministerin hat einfach keinen Plan“, sagt der rechtspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Marco Genthe. Es sei an der Zeit, dass die Ministerin den gerade an sie gerichteten Wutbrief der Richter nun als „Alarmsignal“ verstehe und die Probleme nicht weiter aussitze. Bislang sei etwa weiter unklar, wie Ministerin Niewisch-Lennartz den von ihr nun offenbar doch beabsichtigten unbedingten Erhalt der kleinen Amtsgerichte bei der bevorstehenden Digitalisierung der Justiz organisieren will. Dabei fällt insbesondere auf, dass sich die Mi- nisterin von der Formulierung im Rot-Grünen Koalitionsvertrag, wo noch von der Bildung von Justizzentren die Rede ist, absetzt. „Für den Erhalt stellt sie aber keine ausreichenden Finanzen bereit“, so Genthe. Auch die Kritik der Richter über mangelnde Sicherheit sei zudem gerechtfertigt. Genthe: „Das stellt neben der teuren Anbindung an das digitale System eines der Hauptprobleme dar. Die Ministerin nimmt das aber einfach nicht ernst. Es wäre Zeit für ein Signal.“ Hintergrund: Die Bild-Zeitung berichtet in ihrer heutigen Ausgabe über einen Wut-Brief von Niedersachsens Richtern. Sie hatten sich bei der Justizministerin über mangelnde Sicherheit an den Gerichten beschwert. werden. „Die Debatte müssen wir jetzt führen und sie darf nicht aufgrund vermeintlicher Political Correctness gescheut werden”, so der Jurist. Schließlich habe der Gesetzgeber damals eine solche Situation, wie wir sie heute haben, nicht bedacht. Hintergrund: In Deutschland gilt als ehemündig, wer laut §1303 BGB volljährig ist. Abweichend davon kann das Familiengericht auf Antrag von dieser Vorschrift Befreiung erteilen, wenn der Antragsteller das 16. Lebensjahr vollendet hat und sein künftiger Ehegatte volljährig ist. Die Anerkennung im Ausland geschlossener Ehen unter Beteiligung eines minderjährigen Ehepartners folgt hingegen lediglich der Maßgabe, dass die Eheschließung nicht unter Zwang erfolgte. Das Oberlandesgericht Bamberg stellte erst kürzlich in einem Urteil (Az: 2 UF 58/16) klar, dass solche Ehen rechtmäßig seien – Gegenstand war die Ehe mit einer 14-jährigen. Aus dem Landtag von Dr. Marco Genthe FDP fragt nach Schließungsplänen Marco Genthe: Justizministerin sorgt für Unsicherheit bei Amtsgerichten Die FDP-Fraktion befürchtet umfangreiche Schließungen von kleinen Amtsgerichten im Land. Zuletzt hatte der Landesrechnungshof die Schließung oder Zusammenlegung von 29 der 80 niedersächsischen Amtsgerichte gefordert. „Die Justizministerin vermeidet bislang jegliche Stellungnahme zu diesen Vorschlägen und sorgt damit für Verunsicherungen“, kritisiert der justizpolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Marco Genthe. Schließlich wurde schon im rot-grünen Koalitionsvertrag die Bildung von Justizzentren erwogen. „Kleine Standorte auf dem Land stehen damit wohl vor dem Aus“, so Genthe. Mit 29 Anfragen will die FDP-Fraktion deshalb nun wissen, ob und wenn ja welche konkreten Schließungs- und/oder Zusammenlegungspläne bei den Amtsgerichten im Justizministerium erarbeitet werden. Genthe warnt davor, ausgerechnet bei den Gerichten den Sparhammer zu schwingen. „Es ist ein Grundanspruch des Bürgers an den Staat, dass seine Rechte gesichert werden - und das nicht erst 150 Kilometer weiter. Eine bürgernahe Rechtsprechung ist eine wichtige Grundlage für gesellschaftlichen Frieden. Deshalb sollte man damit vorsichtig umgehen“, so der FDP-Abgeordnete. Ohne auf die Umstände an den einzelnen Standorten einzugehen oder diese zu thematisieren, seien Zusammenlegungen und Schließungen nicht sinnvoll. Der Justizministerin warf er vor, nach wie vor auch keinen Plan zu haben, wie die Digitalisierung der Justiz gerade an den kleineren Standorten organisiert werden soll. Genthe: „Die Effektivität der Justiz steigert ihre Akzeptanz in der Bevölkerung und stärkt den Rechtsstaat. Daher würde die Schließung oder Zusammenlegung kleinerer Amtsgerichte das Rechtsempfinden der Bevölkerung beeinträchtigen.“ Hintergrund: Der Landesrechnungshof hat zuletzt in seinem Jahresbericht die Schließung oder Zusammenlegung von 29 der 80 niedersächsischen Amtsgerichte empfohlen. Von der Justizministerin gibt es dazu bislang keine Stellungnahme. Allerdings hatte sie in früheren Interviews Schließungen nicht ausgeschlossen. Zu Besuch in Duderstadt Dr. Marco Genthe informierte sich als rechtpolitischer Sprecher im Landtag über die Situation am Amtsgericht Ein Foto vor dem Museum: Dr. Marco Genthe, Geschäftsführerin Mira Keune, Landrats-Kandidatin Oldenburg und der Ortsverbands-Vorsitzende Wolfgang Feike aus Duderstadt. Nach dem Vorschlag des Landesrechnungshofes, unter anderem das Amtsgericht in Duderstadt zu schließen, besuchte Marco Genthe als rechtspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion auf Einladung des dortigen Ortsvorsitzenden Wolfgang Feike die Stadt an der Landesgrenze zu Thüringen. Bei einem Empfang im Rathaus machte der Bürgermeister Wolfgang Nolte deutlich, welche Bedeutung das Amtsgericht für die Stadt hat. Er kritisierte, dass der ländliche Raum insgesamt durch die Landespolitik immer weiter abgehängt wird. Amtsgerichtspräsident Gerhard von Hugo erläuterte die Aufstellung seines Gerichtes und zeigte auf, wie effizient auch ein kleineres Gericht arbeiten kann. Genthe stellte dar, wie wichtig den Freien Demokraten eine bürgernahe Justiz ist. Der Rechtsstaat sei eine der tragenden Säulen unserer Gesellschaft. Dazu würde insbesondere eine effektive und von allen anerkannte Rechtsprechung gehören. Der anschließende Besuch im Grenzlandmuseum machte nochmal anhand der Verhältnisse in der ehemaligen DDR deutlich, was es bedeutet, wenn die Menschen nicht durch einen funktionierenden Rechtsstaat geschützt werden. Die Geschäftsführerin des Museums Mira Keune wünschte sich, dass die Erinnerung an die Grenze mit ihrem Todesstreifen und an das System der DDR auch bei den jungen Menschen als Warnung präsent bleibt. Insoweit würde sie sich auch wünschen, dass nicht nur das Land Thüringen, sondern auch Niedersachsen ausreichend finanzielle Mittel bereit stellt, um die Erinnerungsstätte weiter zu erhalten. Lesen Sie auch Online unter: www.fdp-diepholz.de Redaktion: [email protected] 9 Aus dem Landtag von Dr. Marco Genthe Schnelle Entscheidungen sind Justizministerium eine enorme Herausforderung sollte zuständig sein Diskussion mit dem Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA) Holger Münch Marco Genthe: Lockerungen im Maßregelvollzug besser überprüfen Nach dem mutmaßlichen Tötungsdelikt, das von einem im Maßregelvollzug untergebrachten Straftäter während des Freigangs begangen worden sein soll, sieht die FDP-Fraktion Handlungsbedarf. „Es gilt zu klären, ob im Maßregelvollzug die Gewährung von Lockerungen ausreichend überprüft wird”, sagt der justizpolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Marco Genthe. Die Unterrichtung habe erneut deutlich gemacht, dass es im Zusammenspiel zwischen Justizministerium und Sozialministerium Reibungsverluste gebe. Der Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA) Holger Münch stellte in Weyhe einige Zahlen und Hintergründe zu Fragen der Sicherheit in Deutschland vor. Der Titel des Vortrages, „Freiheit bewahren - Sicherheit gewährleisten”, beschreibt genau das Spannungsfeld, welches auch für die Freien Demokraten von großer Bedeutung ist. Münch machte deutlich, dass die Polizei vor ganz neuen Herausforderungen stehen würde. Insbesondere was den Terrorismus betrifft, präsentierte er einige erschreckende Zahlen und Zusammenhänge. Der islamische Terrorismus habe inzwischen eine große Dynamik. Große Gefahr würde von Einzeltätern und Kleingruppen ausgehen. Der sogenannte IS würde auch über das Internet, oft auch durch Videos, die insbesondere Jugendliche ansprechen sollen, zu Anschlägen auffordern. Dem BKA sind zurzeit 18 deutsche bekannt, denen man Selbstmordattentate Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 27. Oktober 2016 10 zutrauen müsse. Inzwischen habe es elf Anschlagsversuche in Deutschland gegeben. So sind auch die Gefährdungshinweise stark gestiegen. Im Jahr 2009 waren es noch 200, im Jahr 2015 schon 500. Dabei wären den Ermittlern zur Zeit 472 „Gefährder“ mit terroristischen Hintergrund bekannt. Münch war grundsätzlich der Ansicht, dass das Sicherheitsinstrumentarium des BKA und der Polizei ausreichen würde. Auf Nachfrage des rechtspolitischen Sprechers der Landtagsfraktion Dr. Marco Genthe machte er aber auch deutlich, dass die Schnelligkeit von notwendigen Entscheidungen eine enorme Herausforderung sei. Das habe sich insbesondere bei der Absage des Fußballländerspiels in Hannover und des Karnevals in Braunschweig gezeigt. Die Ermittlungsverfahren, die oft einen Auslandsbezug haben, könnten nach Ansicht von Münch durchaus noch optimiert werden. Herrin dieser Verfahren sind immer die jeweiligen Staatsanwaltschaften. Hier würden oft Reibungsverluste entstehen. Münch und Genthe verabredeten, diesen Punkt noch intensiver zu diskutieren und vereinbarten insoweit einen weiteren Gesprächstermin. Liberaler Blickpunkt · Ausgabe 27 - 26. August 2016 Deshalb stellte Genthe erneut die Forderung auf, dass der Maßregelvollzug durch das Justizministerium zentral betreut wird. „Auch wenn es sich im Maßregelvollzug um Patienten handelt, gibt es auch im Justizministerium ausreichend Kenntnis über Therapie im Strafvollzug”, so der FDP-Politiker. Hintergrund: Die Sozialministerium Cornelia Rundt unterrichtete in vertraulicher Sitzung des Sozialausschusses über ein Tötungsdelikt, das ein im Maßregelvollzug untergebrachter Straftäter begangen haben soll. FDP fordert umfassende Strategie Mehr Wohnungseinbrüche im Landkreis Diepholz Der FDP-Landtagsabgeordnete Dr. Marco Genthe ist besorgt über den starken Anstieg von Wohnungseinbrüchen im Landkreis Diepholz. Von 2013 bis 2015 gab es im Landkreis Diepholz 41.10 Prozent mehr Einbrüche, wie aus der Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage der FDP-Landtagsfraktion hervorgeht. „Das Eindringen in die eigenen vier Wände ist für die Betroffenen ein traumatisierendes Erlebnis. Meist lässt sich das Geborgenheitsgefühl im eigenen Haus danach nur schwer wieder herstellen“, sagt Genthe. Der rechtspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion fordert mehr Engagement der Politik für die Ver- besserung der Sicherheit. „Die Landesregierung sollte mehr auf Prävention setzen“, so Genthe. Wichtig sei es zudem, Kapazitäten bei der Polizei zu schaffen, damit auch bei Wohnungseinbrüchen umfassend ermittelt werden kann. Die FDP-Fraktion im Landtag hat bereits ein umfassendes Konzept in den Landtag eingebracht, mit dem Wohnungseinbrüche besser aufgeklärt werden sollen. Dazu gehört auch ausreichend Personal zur Spurensicherung und -auswertung. Marco Genthe: „Oft haben wir es mit Einbrecher-Banden zu tun, die eine Wohnung nach der anderen aufsuchen. Diese Kriminellen müssen gestoppt werden.“ Aus dem Landtag von Dr. Marco Genthe Ein interessanter Zukunftstag in Hannover Landtagsabgeordneter Dr. Marco Genthe hatte Schüler aus dem Landkreis eingeladen Zukunftstag: 13 Schüler aus dem Landkreis Diepholz erleben Politik hautnah in der FDP-Fraktion Abstimmung über selbst erarbeiteten Antrag: Was ist ein „Hammelsprung?” und was hat dieser Sprung eines Schafes eigentlich mit Politik zu tun? Solche und mehr Fragen haben 13 Schüler überwiegend aus Weyhe gemeinsam mit anderen 40 Schülern aus ganz Niedersachen gestern beim Zukunftstag in der FDP-Landtagsfraktion beantwortet bekommen. Politische Themen, die auf den ersten Blick häufig langweilig wirken, haben dann doch sehr viel Potenzial zum Diskutieren - das fanden zumindest die beteiligten Schüler im Anschluss dieses „Rollenspiels” mit realistischen Themen der Politik im Landtag Hannover. An dem Zukunftstag haben sich die Schüler mit drei Themen auseinander gesetzt, die dann in drei Arbeitsgruppen beraten und anschließend im Plenum vorgestellt und als Antrag eingebracht wurden. Am Ende stimmten die Schüler in einer Art eigenen Plenardebatte mit einem Hammelsprung über den Gewinner-Antrag ab, der von der FDP-Fraktion auch in den Landtag eingebracht werden soll. Der Antrag „Integration in die Gesellschaft durch Arbeit, Bildung und Familie” erhielt dabei dann die meisten Stimmen. Die Schüler fanden diesen Tag ziemlich spannend - so die überwiegenden Äußerungen der über 50 Teilnehmer. Um 16.00 Uhr war der Zukunftstag beendet und die Schüler konnten ihren - teils ziemlich langen - Heimweg antreten, ohne jedoch vorab von dem Fraktionsvorsitzenden Christian Dürr und „ihrem” Landtagsabgeordneten Marco Genthe darüber aufgeklärt worden zu sein, was im Landtag z.B. „Pairing” bedeutet, wie abgestimmt wird, wer im Plenarsaal wo sitzt und auch wie die beiden Politiker eigentlich zur Politik gekommen sind. Ein erlebnisreicher Tag - empfehlenswert! » UNSERE BÜROZEITEN « Durchgehend geöffnet! Bei uns erhalten Sie eine große Auswahl an en Einladungskart s! für jeden Anlas Mo. - Do. 8.00 - 16.30 Uhr Fr. 8.00 - 13.00 Uhr Wir stellen Ihnen unsere Kataloge auch gerne über das Wochenende zur Verfügung. Termine nach Vereinbarung möglich! digitales gmbh · gutenbergstraße 1 · 49419 wagenfeld „Kiffen ist nicht kriminell” Diskussion der Friedrich-Naumann-Stiftung zur Freigabe von Cannabis mit Marco Genthe Zu einer Diskussionsveranstaltung mit dem Titel „Kiffen ist nicht kriminell!“ der FriedrichNaumann-Stiftung wurden unter anderem der Berliner Jugendrichter und Befürworter einer Legalisierung Andreas Müller und Dr. Marco Genthe eingeladen. Die Veranstaltung fand in einem alternativen Theater in HannoverLinden statt. Müller bezeichnete all diejenigen, die unter der Prohibition von Cannabis stehen würden, als Opfer. Deren Verfolgung wäre unverhältnismäßig und sei im übrigen gescheitert. Nach seiner Meinung hätte jeder das Recht, die Stoffe seinem Körper zuzuführen, die er möchte. Genthe räumte ein, dass die bundesuneinheitlichen Eigenbedarfsgrenzen und überhaupt die Tatsache, dass der Besitz einer bestimmten Menge straffrei ist, jedoch das Inbesitznehmen bestraft wird, absurd ist. Zudem sei nicht nachvollziehbar, warum Cannabis nicht als Medikament zugelassen wird. Er wies jedoch darauf hin, dass es mit einer einfachen Legalisierung nicht getan sei. Vom Arbeitsrecht bis zum Straßenverkehrsrecht wären unglaublich viele Gesetzesänderungen und Ergänzungen notwendig. Zudem müsse dem Jugendschutz sehr viel mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden. Medizinisch sei es bereits herrschende Meinung, dass das menschliche Gehirn bis zu einem Alter von 25 Jahren sehr viel empfindlicher auf die Droge Cannabis reagieren würde. Zudem müsse verhindert werden, dass durch die organisierte Kriminalität ein kos tengünstigerer Konkurrenzmarkt zum legalen Markt etabliert wird. Genthe trat insgesamt für eine Entkriminalisierung ein, hielt den Weg dorthin aber noch nicht für ausdiskutiert. Die Diskussion zwischen Müller und Genthe wurde im Laufe des Abends immer mehr durch persönliche Vorwürfe und einem teilweise sehr laut werdenden Müller geprägt. Die bestimmende Mehrheit der ca. 130 anwesenden Zuhörer sowie verschiedene Überraschungsgäste, wie der Ex-Junkie und YouTuber „Sick“, traten für eine völlige Freigabe von Cannabis und einem „Recht auf Kiffen“ ein. Eine differenzierte Diskussion über die einzelnen Aspekte fand praktisch nicht statt. Redaktion: [email protected] 11 Hören was ist machen was geht! Redaktion: [email protected] EINLADUNG zu einem THEMENABEND „Ländlicher Raum” Stuhr 19 Syke Bassum Schwaförden Barnstorf Sulingen Diepholz Lemförde Agrarpolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion Mittwoch, 31. August 2016, um 19.30 Uhr in Störmers Gasthaus in Ströhen-Butzendorf 12 Liberaler Blickpunkt · Ausgabe 27 - 26. August 2016 BruchhausenVilsen Twistringen Rehden Kirchdorf Wagenfeld mit Hermann Grupe Weyhe Siedenburg
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