Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf

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AfD vor Einzug ins Rathaus
BERLIN-WAHL: Umfragen zufolge könnten die Alternativen ein zweistelliges Ergebnis erzielen.
DIE LINKE und die SPD ringen um die Macht im Rathaus am Alice-Salomon-Platz.
von Marcel Gäding
D
ie Alternative für Deutschland
(AfD) steht vor einem Einzug
in das Rathaus von MarzahnHellersdorf. Parteienforscher gehen davon aus, dass die AfD bei den Wahlen
am 18. September nicht nur den Sprung
ins Berliner Abgeordnetenhaus schafft,
sondern auch in die Bezirksverordnetenversammlungen. „Ich vermute, dass
jemand, der die AfD auf Landesebene wählt, dies auch auf Bezirksebene
macht“, sagt der Politologe Carsten
Koschmieder von der Freien Universität Berlin. AfD-Wahlkampfmanager
Karsten Woldeit erklärt selbstbewusst,
dass die AfD in Lichtenberg, MarzahnHellersdorf und Treptow-Köpenick 20
Prozent der Stimmen anstrebe.
Treten die Prognosen ein, dürfte sich
die Zusammensetzung der Bezirksver-
Am 18. September wird zweimal gewählt: Zum einen das Bezirksparlament, zum anderen
das Abgeordnetenhaus.
FOTOMONTAGE: M. GÄDING
ordnetenversammlung (BVV) stark verändern. Dort ist derzeit DIE LINKE
stärkste Fraktion; SPD, CDU und Grüne stellen mit ihren Stimmen Bezirksbür-
germeister Stefan Komoß (SPD). Diese
Position will ihm Dagmar Pohle (DIE
LINKE) streitig machen. Sie war schon
einmal Bezirksbürgermeisterin und
erhebt den Anspruch auf das Bürgermeisteramt, wenn DIE LINKE stärkste
Fraktion wird. Unklar ist jedoch, ob die
Partei dieses Ziel erreicht. Denn mit den
Prognosen für die AfD dürften sich die
Verhältnisse in der BVV verändern – zu
Lasten der dort vertretenen Parteien.
Das könnte auch das Problem von Komoß werden. Verliert seine „Koalition“
an Stimmen, könnte DIE LINKE allein
oder mit Partnern zum Zuge kommen.
Je nach Ausgang der Wahl kann es
auch passieren, dass einer der vier vakanten Stadtratsposten an die AfD geht.
Relativ wahrscheinlich ist hingegen,
dass DIE LINKE bei der Abgeordnetenhauswahl fünf Wahlkreise gewinnt und
Mario Czaja (CDU) das Mandat für
Mahlsdorf holt.
Mehr zum Thema BVV- und Abgeordnetenhauswahl in unserer großen
Wahlbeilage im Innenteil!
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Bezirks-Leben
September 2016 | Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf
Platz für eine ganze Kleinstadt
STADTENTWICKLUNG: Der Bezirk bereitet sich auf den weiteren Zuzug vor und ermittelt Flächen für Wohnungsbau.
von Marcel Gäding
D
er Bezirk Marzahn-Hellersdorf
bereitet sich auf einen Anstieg
der Bewohnerzahlen vor: Bis
zum Jahr 2030 werden aktuellen Prognosen des Bezirksamtes zufolge gut
20.000 Menschen mehr links und rechts
der Wuhle wohnen. Innerhalb dieses
Zeitraums müssen deshalb weitere Wohnungen gebaut werden. Insgesamt ist
Potenzial für fast 9.000 Wohneinheiten
vorhanden, wie Stadtentwicklungsstadtrat Christian Gräff (CDU) im Rahmen
der Vorstellungen des aktuellen Wohnungsmarktentwicklungskonzeptes,
kurz WEK, sagte.
In Berlin werden Wohnungen knapp,
das bekommt jetzt auch Marzahn-Hellersdorf zu spüren. Stadtweit soll allein
der Bestand an städtischen Wohnungen
von derzeit 293.000 auf 400.000 steigen.
Hintergrund: Derzeit ziehen jedes Jahr
rund 40.000 Menschen nach Berlin.
„Der Druck aus der Innenstadt kommt
jetzt auch bei uns an“, sagte Christian
Gräff. Allerdings: Es sind weniger die
Neuberliner, die sich für eine Wohnung
am östlichen Stadtrand interessieren.
Vielmehr werden alteingesessene Bewohner verdrängt. „Wir müssen aufpassen, dass wir nicht in eine soziale
Schieflage gelangen.“ Derzeit sind die
sogenannten Angebotsmieten mit durchschnittlich 5,76 Euro pro Quadratmeter
deutlich unter dem Berliner Schnitt von
8,80 Euro pro Quadratmeter. Das lockt
in erster Linie Menschen, die sich die
teurer werdenden Wohnungen in der Innenstadt nicht mehr leisten können.
Das Grundstück an der Marchwitzastraße wird wieder mit Wohnhäusern bebaut.
aus DDR-Zeiten abreißen lassen. Grund
war der zunehmende Leerstand. Doch
der Trend ist seit 2012 gestoppt. Aktuell
stehen nur 2,1 Prozent der Wohnungen
leer; seit 2012 stieg die Zahl der Woh-
und die sich auch ein Quartier für 8 bis 9
Euro nettokalt pro Quadratmeter leisten
könnten.
Das Wohnungsmarktentwicklungskonzept weist Flächen mit Platz für
FOTO: MARCEL GÄDING
tian Gräff nicht allein durch den Bau
neuer Wohnungen begegnen. „Unser
Fokus muss auch auf den sogenannten
Wohnfolgebedarfen liegen.“ Damit ist
vor allem die Infrastruktur in Form von
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2.400 Wohnungen bis 2019
Angesichts steigender Bevölkerungszahlen werden dringend neue Quartiere
benötigt. So entsteht an der Stelle, an
der sich einst an der Marchwitzastraße 1
ein Doppelhochhaus befand, ein neues
Wohngebäude mit 126 Wohneinheiten.
Der auf der nach dem Abriss des Plattenbaus für viel Geld hergerichtete Park
muss dem Vorhaben weichen. Baubeginn soll noch in diesem Jahr sein. Bislang wachsen auf der Fläche nahe der
Märkischen Spitze Kräuter teilweise
kniehoch. Bis zum Jahr 2019 gibt es im
ganzen Bezirk bereits feste Vorhaben für
2.400 neue Wohnungen, deren Bau zumeist noch 2016 beginnen wird. Die derzeit größte neue Wohnanlage ist mit 481
Quartieren im Gut Biesdorf am Stawesdamm geplant. Noch allerdings streiten
sich die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Stadt und Land sowie der
Bezirk, denn ursprünglich war nur von
200 Wohnungen die Rede. „Schon jetzt
ist klar, dass die angedachten 70 Parkplätze nicht ausreichen werden“, sagte
Christian Gräff. Benötigt würden mindestens 400.
Besonders skurril: Bis zum Jahr 2010/
2011 hatte der Bezirk mit Mitteln aus
dem Bundessonderprogramm „Stadtumbau Ost“ an die 6.500 Wohnungen
nungen um 1,4 Prozent auf 133.415.
Mittlerweile haben alle namhaften
landeseigenen Wohnungsunternehmen,
ortsansässige Genossenschaften und
auch bekannte Projektwicklungsgesellschaften ihre Fühler in den Osten ausgestreckt. „Allerdings müssen wir darauf
achten, dass trotz des Wohnungsmangels die städtebauliche Qualität nicht
leidet“, erklärte Gräff. Zentrales Motto der Stadtentwicklungsabteilung sei
daher „Qualität vor Quantität“. Auch
müsse man darauf achten, dass eine
gute soziale Mischung sichergestellt
werde. Heißt konkret: Neben bezahlbaren Wohnungen für Menschen mit geringem Einkommen sollen auch Familien in Marzahn-Hellersdorf eine Heimat
finden, die zur Mittelschicht gehören
8.698 Wohneinheiten aus – das entspricht fast der Einwohnerzahl der märkischen Kleinstadt Storkow im Landkreis Oder-Spree. Größtes Potenzial hat
nach Recherchen des Büros „TOPOS“
die Großsiedlung Hellersdorf, wo für
3.169 Wohneinheiten 19 Flächen ausfindig gemacht wurden, gefolgt von der
Großsiedlung Marzahn, in der auf ebenfalls 19 Flächen immerhin noch 2.211
Wohneinheiten entstehen könnten. In
den Einfamilienhausgebieten von Biesdorf sowie Mahlsdorf und Kaulsdorf
könnten auf 27 Flächen immerhin 3.300
Wohneinheiten entstehen.
Doch dem nicht enden wollenden
Zuzug von Menschen nach MarzahnHellersdorf kann man nach Darstellung
von Stadtentwicklungsstadtrat Chris-
Schulen und Kitas gemeint. An einigen
Stellen entstehen derart viele Wohnungen, dass beispielsweise komplett neue
Schulen errichtet werden müssten.
Nachholebedarf sieht Gräff zudem
beim öffentlichen Personennahverkehr.
So halte er es für notwendig, dass an den
Bahnhöfen Park & Ride-Parkplätze geschaffen werden – also Abstellplätze für
Autos, deren Besitzer mit der Bahn weiter Richtung Innenstadt fahren. „Dass
der Senat so etwas ablehnt, weil er keinen zusätzlichen Verkehr in die Stadt
holen will, ist zumindest für den Bezirk
Marzahn-Hellersdorf Wunschdenken.“
Er fordert zudem, die Taktzeiten von
Buslinien zu verkürzen und zusätzliche
Stellflächen für Fahrräder an den Bahnhöfen zu schaffen.
Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf | September 2016
Bezirks-Leben
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Eine neue Klinik für Altersmedizin
GESUNDHEIT: Krankenhaus soll ältere Patienten aus Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf versorgen.
gut die Hälfte der zusätzlichen Betten
im Bereich der Geriatrie in MarzahnHellersdorf sowie Lichtenberg vor. Ihm
sei wichtig, dass zwischen dem ukb und
der Klinik für Altersmedizin eine Verzahnung stattfindet. Denn in erster Li-
von Marcel Gäding
D
er Krankenhausstandort Marzahn-Hellersdorf bekommt Zuwachs: Am Blumberger Damm
entsteht eine Klinik für Altersmedizin.
Bis 2018 entsteht ein Krankenhaus, in
dem vor allem alte, hochbetagte Patienten aus Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf versorgt werden sollen.
Spätestens im Herbst sollen die ersten
Bagger für das neue Projekt rollen, wie
die Arona Klinik für Altersmedizin mitteilte. Ab 2018 wird der helle, geschwungene Dreigeschosser den Patienten zur
Verfügung stehen. Auf jeder Etage gibt
es Ein- und Zweibettzimmer, Therapieund Teamräume sowie jeweils einen
Raum für Fitness. Bewusst habe man
sich für die Nähe zum Unfallkrankenhaus Berlin (ukb) entschieden. Geplant
ist eine enge Zusammenarbeit mit der
derzeit modernsten Klinik Deutschlands. „Das betrifft sowohl Diagnostik
als auch Therapie“, sagte Projektleiter
Dr. Andreas Schwitzke. Kooperationen
wird es etwa mit den ukb-Fachabteilungen Radiologie, Neurologie, Kardiologie und der Apotheke geben. Insbesondere soll der Schwerpunkt auf die frühe
Rehabilitation älterer Patienten gesetzt
werden. „Ärzte, Physio- und Ergotherapeuten legen gemeinsam die Behandlungsziele fest, damit Patienten nach
dem Krankenhausaufenthalt weiter
möglichst lange selbstbestimmt in ihrer
gewohnten Umgebung leben können.“
Die Idee für den Klinikneubau hatte
der Krankenhaus-Unternehmer Nikolai
Burkart, der unter anderem Gesellschafter des Pflegekonzerns Vitanas ist. „Hier
entsteht ein Campus, der sich weiter
entwickelt“, sagte Burkart. Weil Vitanas keinen Partner im Bereich der ambulanten Altersmedizin fand, habe man
sich entschlossen, eine eigene Klinik zu
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Starteten symbolisch den Neubau: Christian Gräff, Mario Czaja, Niklaus Burkart, An­
dreas Schwitzke und Axel Ekkernkamp.
FOTO: MARCEL GÄDING
bauen. Und bei dem 65-Betten-Haus soll
es nicht bleiben. Vorgesehen ist auch
der Bau eines Instituts für regenerative
Medizin. Auch das ukb möchte expandieren. Geschäftsführer Prof. Dr. Axel
Ekkernkamp kündigte an, dass ganz in
der Nähe des Unfallkrankenhauses eine
Rehabilitationsklinik gebaut werde. Erst
in der vergangenen Woche hat der Bezirk zudem den Weg für den Bau eines
Hauses der Gesundheits- und Pflegewirtschaft freigemacht.
Der Bezirk hofft sich durch den Krankenhaus-Neubau eine noch bessere Versorgung älterer Menschen. Denn deren
Zahl steigt, wie die erst kürzlich von
Sozialstadträtin Dagmar Pohle (Linke)
vorgestellte Sozialstudie „50 Jahre und
älter in Marzahn-Hellersdorf 2015“
zeigt. Demnach stieg die Anzahl der
Menschen ab dem 50. Lebensjahr innerhalb von 15 Jahren von 69.627 auf
112.730, das sind 61 Prozent. Gemessen
an der Gesamtbevölkerung von Marzahn-Hellersdorf beträgt deren Anteil
inzwischen 43 Prozent.
In erster Linie sollen Patienten aus
Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf
von der neuen Klinik für Altersmedizin profitieren. Diese Region sei in besonderem Maße davon betroffen, dass
die Zahl der älteren Menschen steige,
sagte am Sonntag Berlins Gesundheitssenator Mario Czaja (CDU). So sieht
der Berliner Krankenhausplan, der erst
kürzlich auf den Weg gebracht wurde,
nie behandele das ukb Notfallpatienten.
Auf Alterserkrankungen spezialisierte
Fachabteilungen hat das Krankenhaus
nicht. Die Versorgung älterer und hoch
betagter Patienten solle die neue Klinik
übernehmen. Czaja dankte dem Investor ausdrücklich für seine Entscheidung, am Standort Blumberger Damm
zu investieren. „Alleine hätten wir das
nicht stemmen können.“ Für Projektleiter Schwitzke, der nach Eröffnung des
Hauses die Leitung übernehmen wird,
sei das neue Krankenhaus ein „Vorzeigeprojekt für Altersmedizin“. Zwischen
dem ukb und der Klinik würden nicht
nur Patienten, sondern auch Kompetenzen ausgetauscht. Er wies jedoch darauf
hin, dass auch Hausärzte aus der Region
Patienten in die Spezialklinik überweisen könnten. „Dies wird eine Klinik der
kurzen Wege, ein modernes Haus“, sagte Schwitzte.
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Bezirks-Leben
September 2016 | Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf
Einladung zum Berufe-Testen
STADTTEILARBEIT: Integration statt Ausgrenzung lautet das Motto im gerade eröffneten „Kastaniennest“.
von Steffi Bey
B
ei schönem Wetter stehen die
bunten Stühle draußen: Direkt
vor dem „Kastaniennest“, mitten auf dem Boulevard Kastanienallee.
Auch ein breiter, hölzerner Relaxsessel
lädt zum Entspannen ein. Die besondere
Sitzgelegenheit ist selbstgebaut – von jungen Leuten, die beim Verein Kids & Co
in verschiedenen Projekten mitmachen.
Im großzügigen Café-Raum ist ebenso
die Kreativität der Einrichter zu spüren.
Denn alles, was auf den rund 150 Quadratmetern steht oder hängt wurde entweder von Jugendlichen selbst hergestellt
oder in Abstimmung mit dem Team gekauft und so platziert, dass es nicht nur
hübsch aussieht, sondern auch zweckmäßig ist.
Natürlich gibt es im „Kastaniennest“
vor allem viel Platz zum Spielen: auf den
Stoff-Liegewiesen oder an den kleinen
Tischen in der Ecke. Eltern können sich
den selbstgebackenen Kuchen schmecken lassen, mit anderen Besuchern ins
Gespräch kommen oder tauschen im
Umsonstregal Kleidung, Bücher oder
Spielzeug.
Auf den ersten Blick scheint dieses Eltern-Kind-Café, das im neuen MarzahnHellersdorfer Quartiersmanagementgebiet liegt, eine Einrichtung zu sein, wie
sie auch andere Bezirke anbieten.
„Doch wir sind viel mehr, nämlich
eine Bildungseinrichtung für Gastgewerbe und bieten jungen Menschen, die
nach einer beruflichen Perspektive suchen an, sich bei uns auszuprobieren“,
erklärt Projektleiterin Cornelia Sauer
vom Verein Kids & Co.
Vor allem Langzeitarbeitslose zwischen 18 und 35 Jahre, die weder eine
Ausbildung noch eine Vorstellung davon
haben, was sie einmal beruflich machen
möchten, sind willkommen. „Wir kümmern uns um diejenigen, die aus schwierigen Familienverhältnissen kommen,
beispielsweise hohe Schulden haben oder
momentan keine berufliche Perspektive
sehen“, macht die Vereinsmitarbeiterin
deutlich. Ziel sei es, Hilfe bei der Überwindung von Krisensituationen und der
selbstständigen Bewältigung des Alltags
zu geben. Wer möchte, nutzt den Förderunterricht und holt Schulabschlüsse
nach. Außerdem werden mit den Teilnehmern individuell Bewerbungsunterlagen erstellt.
Die hohe Vermittlungsrate sei schließlich der Beweis, für den richtigen Weg,
den Kids & Co mit dem aus EU- und
Bundesmitteln geförderten Projekt geht.
Vorgaben, wie lange jemand dabei
bleibt, gibt es nicht. Doch die meisten
verbringen etwa drei Monate in einem
der angebotenen Bereiche. Neben dem
Gastgewerbe sind das Malerei, Metall,
Holz, Garten- und Landschaftsbau.
Erst dieser Tage wurden wieder drei
junge Frauen aus dem „Kastaniennest“
Alexandra findet im „Kastaniennest“ fin­
den junge Menschen Hilfe und Rat.
FOTO: STEFFI BEY
verabschiedet. „Ich habe hier sehr viel
gelernt, zum Beispiel, mich auch mal
zurückzunehmen und freundlich auf
andere Menschen zuzugehen“, berichtet Christine. Doch vor allem weiß die
23-Jährige nach dem praktischen Arbeiten in der Küche und im Service, was sie
beruflich machen will: eine Ausbildung
zur Fachkraft im Gastgewerbe. Auch
Anne verlässt mit gestärktem Selbstbewusstsein das Café und beginnt eine
Ausbildung zur Hauswirtschaftlerin.
„Den meisten fällt es anfangs schwer,
Struktur in ihren Tagesablauf zu bekommen“, sagt Ausbilder Josef Lindauer.
Veranstaltungstermine im September
VERBRAUCHER 60+: Informationen für Ältere zu den Themen Gesundheit und Abzocke
frontiert“, weiß Geschäftsführer Georg
Abel. Hier müssen sie oft unter (Zeit-)Druck
Entscheidungen treffen, zum Beispiel über
individuelle und zu bezahlende Gesundheitsleistungen (iGel) beim Arzt, die Medikamentenwahl oder über die Bezugsquelle
des Medikaments. Im Mittelpunkt der beiden Lichtenberger Veranstaltungen stehen
daher Themen wie „Selbstbewusster Patient:
Meine Rechte beim Arzt und im Krankenhaus“ und „Mündiger Kunde: Zum Umgang
mit Individuellen Gesundheitsleistungen und
verschiedenen Einkaufsmöglichkeiten“.
Ältere Menschen sind auch ein beliebtes
Ziel für altersgruppenspezifische Formen der
Weitere Informationen zum Projekt Zukunftsmacher – Integration ohne Ausgrenzung beim
Verein Kids & Co unter Telefon: 54376812
oder www.kids-und-co.de
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Aktiv und selbstbewusst
Die Themen „Gesundheit“ und „Abzocke“
stehen im Mittelpunkt von drei Informationsveranstaltungen in Lichtenberg. Die
VERBRAUCHER INITIATIVE e. V. wendet sich
damit im September gezielt an die wachsende Zahl älterer Bürger im Bezirk. Der
Bundesverband kritischer Verbraucherinnen
und Verbraucher verfolgt das Leitbild des
mündigen, verantwortlichen Konsumenten.
Voraussetzung dafür sind glaubwürdige und
anbieterunabhängige Informationen, das
Wissen über die Handlungsmöglichkeiten
und über die Rechte als Verbraucher.
„Besonders ältere Verbraucher sind mit
Veränderungen im Gesundheitswesen kon-
Mit viel Geduld, zuhören, zureden und
dem positiven Vorleben gelingt es ihm,
die Teilnehmer „in die richtige Bahn zu
lenken“. „Sie lernen Verantwortung zu
übernehmen, was schließlich auch ihr
Selbstwertgefühl stärkt“, sagt Lindauer.
So wird im Eltern-Kind-Café nicht nur
gemeinsam überlegt, welches gesunde
Mittagessen auf den Tisch kommt, sondern es muss auch von den Jugendlichen
kalkuliert werden. Aus Kostengründen
wurde dann schon mal kein echtes Wiener Schnitzel aus teurem Kalbsfleisch zubereitet, stattdessen ein Schweineschnitzel Wiener Art.
Zurzeit hat das „Kastaniennest“ montags bis freitags, 9 bis 16 Uhr, geöffnet.
Geplant ist eine Erweiterung, wenigstens
zwei Tage die Woche, bis 18 Uhr. „Doch
auch unsere Mitarbeiter sollen in den
Genuss familienfreundlicher Arbeitszeiten kommen“, betont Projektleiterin
Cornelia Sauer.
Gesucht werden jederzeit junge Erwachsene, die sich auf dem Weg ins Berufsleben ausprobieren möchten. Einsteigen in die verschiedenen Projekte kann
man jederzeit. Den Teilnehmern entstehen keine Kosten. „Es besteht jedoch
keine Möglichkeit zur Vergütung von
Leistungen“, sagt Sauer.
Abzocke. Beispiele sind die Abzocke bei Kaffeefahrten oder vermeintlich kostenlose oder
günstige Angebote auf Reisen oder speziellen Messen. „Fast immer werden dabei das
Vertrauen, die Höflichkeit, die Scham, die
Angst oder die Einsamkeit der Menschen
ausgenutzt“, so Georg Abel. Der Schaden,
der jährlich dadurch entsteht, geht in die
Millionen.
Auf einer Veranstaltung in Hohenschönhausen informiert die VERBRAUCHER INITIATIVE e. V. zusammen mit dem Weißen Ring
e. V. u. a. über „Kaffeefahrten und Angebote
auf Reisen, Messen usw.“ und „Internetfallen
erkennen und vermeiden“.
Die VERBRAUCHER INITIATIVE e. V. (Bundesverband) | Elsenstr. 106, 12435 Berlin | Tel: 030/53 60 73-41 | Internet: www.verbraucher.org
THEMA GESUNDHEIT
 19.09., 09:30-12:30 Uhr, Kiezspinne
Lichtenberg, Schulze-Boysen-Str. 38, Ortsteil
Frankfurter Allee Süd
 27.09., 15:00-18:00 Uhr, iKARUS stadtteilzentrum, Wandlitzstr. 13, Ortsteil Karlshorst
THEMA ABZOCKE
 26.09., 10:00-13:00 Uhr, Horizont Selbsthilfe
Kontaktstelle, Ahrenshooper Str. 5, Ortsteil
Hohenschönhausen
Die Teilnahme an den Veranstaltungen zu
den Themen „Gesundheit“ und „Abzocke“ ist
kostenlos, eine vorherige Anmeldung unter
Tel. 030/ 53 60 73-3 oder mail@verbraucher.
org wird empfohlen. Unterstützt wird dieses
Informationsangebot von der Stiftung Deutsche
Klassenlotterie Berlin.
Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf | September 2016
Bezirks-Leben
Das Ende vom Kino „Sojus“
5
STADTENTWICKLUNG: Einstiges DDR-Vorzeigekino am Helene-Weigel-Platz weicht einem Neubau.
von Volkmar Eltzel
J
etzt steht fest: Spätestens im Frühjahr 2017 müssen sich die Tauben,
die den Helene-Weigel-Platz 12 seit
Jahren als ihre Heimstatt erkoren haben,
ein neues Zuhause suchen. Denn dann
rollen die Bagger an und reißen das in
den Jahren 1980/81 nach Plänen der
Architekten Wolf R. Eisentraut und R.
Kabisch erbaute Kino Sojus an der Allee
der Kosmonauten ab. An gleicher Stelle
soll ein dreigeschossiges Gebäude mit
einem Verbrauchermarkt (Rewe) im Erdgeschoss und seniorengerechten Wohnungen für 100 Personen entstehen.
Wie Stadtentwicklungsstadtrat Christian Gräff (CDU) informierte, ist nördlich davon außerdem ein zugehöriges
Parkdeck mit 215 Pkw-Stellplätzen auf
vier Ebenen geplant. „Es geht kein Stellplatz verloren“, sagte der Stadtrat. „Im
Gegenteil: Während wir bis dato 246
Stellplätze auf der östlichen Seite des
Helene-Weigel-Platzes haben, werden es
nach Fertigstellung des Gebäudeensembles knapp 280 sein.“ Das Parkdeck sei
öffentlich und für Anwohner kostenfrei
nutzbar. Auch die knapp 60 Parkplätze
des Verbrauchermarktes seien nach La-
Geht in die Geschichte ein: das Kino Sojus. Es ist nicht das erste Gebäude des Architek­
ten Eisentraut, das Platz für Neubauten machen muss.
FOTO: MARCEL GÄDING
denschluss weiter öffentlich zugänglich.
Die öffentliche Hand werde nicht in das
Parkdeck investieren. Gemäß einem vor
kurzem gefassten Bezirksamtsbeschluss
werde eine zusätzliche Fläche von unter
2.000 Quadratmetern, die bislang dem
Bezirk gehört, im Direktvergabeverfahren an den Investor verkauft, sagte der
Stadtrat. „Sonst wäre der Baukörper, so
wie er jetzt projektiert ist, nicht möglich
gewesen.“
Matthias Faust vom Architektenbüro „Fabrik No°40 Architekten Weiß &
Faust“ erläuterte, dass in dem ProjektEntwurf das städtebauliche Leitbild
beachtet wurde. So werde es kein neues
Hochhaus geben, sondern die Höhe der
Umgebungsbauten seien aufgenommen
worden. Die Investitionssumme für ein
Projekt dieser Art liege erfahrungsgemäß
zwischen zehn und 15 Millionen Euro.
Darin sei das Parkdeck jedoch noch
nicht enthalten. Der Neubau soll mehrere Ein- und Ausgänge erhalten, insbesondere in Richtung Ärztehaus. Über
dem Rewe-Markt sei eine Dachterrasse
als Aufenthaltsfläche für die Bewohner
vorgesehen. Eine zweite Terrasse solle es
auf dem Obergeschoss geben. Die altersgerechten Ein-bis Zwei-Zimmerwohnungen würden mit Balkonen ausgestattet.
Die Idee mit dem Wohnen ist nicht
neu. Bereits die 2012 gestartete „Zukunftsagentur
Helene-Weigel-Platz“
hatte sich unter anderem auch mit den
Problemlagen und Nutzungskonflikten,
insbesondere des östlichen Platzes auseinandergesetzt und 2014 ein städtebauliches Entwicklungskonzept erstellt. Darin festgehalten ist die Vorstellung einer
mehrgeschossigen Bebauung am SojusStandort auch zu Wohnzwecken.
Erst vor wenigen Wochen, so der
Stadtrat, habe es eine Einigung mit dem
jetzigen Eigentümer gegeben. Dieser hatte das Sojus 2007 im Zuge einer Zwangsversteigerung erworben und das Kino
nach 26 Betriebsjahren umgehend geschlossen, um es meistbietend weiter zu
veräußern. Weil das nicht klappte, verfiel
das Haus zusehends. „Das Amt musste
Sicherungsmaßnahmen
vornehmen“,
erklärte der Stadtentwicklungsstadtrat.
Ein missglückter Verkauf des ehemaligen Kinos an eine Privatperson, die den
Kaufbetrag nicht zahlte, muss nun rückabgewickelt werden.
6
Bezirks-Wirtschaft
September 2016 | Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf
Netzwerken bis über
den großen Teich
LOKALWIRTSCHAFT: Bezirk und Landkreis ziehen
erste Bilanz für das neue Regionalmanagement.
von Marcel Gäding
A
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cht Monate nach der Gründung
haben die Initiatoren des Regionalmanagements für MarzahnHellersdorf, Märkisch-Oderland und
Ahrensfelde ein erstes positives Fazit
gezogen. Unter dem Motto „Für die Metropolenregion Ost Berlin-Brandenburg“
sei die neue Anlaufstelle „mit viel Aufmerksamkeit gestartet“, wie MarzahnHellersdorfs Wirtschaftsstadtrat Christian Gräff (CDU) in Strausberg sagte.
Das Regionalmanagement war im Januar dieses Jahres an den Start gegangen
und hat länderübergreifend zum Ziel,
den Wirtschaftsraum von Marzahn-Hellersdorf, Märkisch-Oderland und Ahrensfelde zu vermarkten. Immerhin umfasst die Region eine Fläche, die mehr
als doppelt so groß ist wie Berlin und in
dem rund 450.000 Menschen leben. Um
den gemeinsamen Wirtschaftsraum voranzubringen, sollen Unternehmen in der
Region vernetzt werden. „In den vergangenen acht Monaten haben wir rund 125
Termine absolviert“, sagte Kerstin Karrasch, die Leiterin des Regionalmanagements. Dabei sei es in erster Linie darum
gegangen, die neue Anlaufstelle bekannt
zu machen und erste Projekte zu initiieren. Dazu gehört unter anderem das
Sommerfest der Gesundheitswirtschaft,
das am 22. Juni im Schlossgut Altlandsberg stattfand und die Gründung einer
Arbeitsgruppe „Tourismus“. Erste Gespräche fanden mit den Machern der
Internationalen Gartenausstellung statt,
die ab April 2017 in Marzahn ihre Pforten öffnet. Darüber hinaus gab es einen
Erfahrungsaustausch mit den Wirtschaftsförderern der Region. Wichtig
sei vor allem, mit dem Regionalmanagement keine Parallelstrukturen zu schaffen, sagte Karrasch mit Blick auf seit
vielen Jahren bestehende Wirtschaftsund Unternehmensverbände sowie den
kommunalen Wirtschaftsförderungen.
„Allerdings könnten die Netzwerke etwas besser laufen“, räumt die Regionalmanagerin ein.
Öffentlichkeitswirksam ist das Team
um Kerstin Karrasch vor wenigen Tagen in Erscheinung getreten. Das Regionalmanagement präsentiere sich beim
Brandenburg-Tag in Hoppegarten. Anfang Oktober ist man auf der internationalen Fachmesse für Immobilien und Investitionen, der Expo Real, in München
zu Gast. Geplant ist, die Potenziale im
Bereich freier Gewerbeflächen zu bewerben. Um wie viele freie Immobilien es
sich handelt, soll im Rahmen einer Bestandsanalyse eruiert werden. Ein Höhepunkt ist zudem die Teilnahme an einer
vom CleanTech Business-Location-Center organisierten dreitägigen Konferenz
in New York. Für das kommende Jahr
ist ein Wirtschaftstag vorgesehen, auf
dem regionale Unternehmen und Schü-
ler aufeinandertreffen. Denn ein zentrales Thema des Regionalmanagements
sei die Gewinnung von Fachkräften.
Auch soll die Region auf der IGA2017
beworben werden. In Planung ist zudem
ein Innovationsforum „Energieeffizienz
und Elektromobilität“.
Bewusst soll das Regionalmanagement Unternehmen für die Region interessieren. „Sobald es konkret an die
Ansiedlung von Unternehmen geht,
kommen die Wirtschaftsförderer ins
Spiel“, sagte Wirtschaftsstadtrat Christian Gräff. Der für Wirtschaft zuständige
Beigeordnete des Landkreises MärkischOderland, Rainer Schinkel, ist zuversichtlich, dass weitere Unternehmen für
die Region geworben werden können.
„Gemeinden, die sich in der Nähe des
Berliner Autobahnrings befinden, sind
bereits jetzt stark nachgefragt. Olaf
Borchardt, der parteilose Bürgermeister
von Petershagen-Eggersdorf, erklärte,
dass in seiner Gemeinde gar keine Gewerbeflächen mehr frei seien. „In der
Gemeindevertretung wird sogar schon
darüber diskutiert, ob man nicht neue
Gebiete erschließt“, sagte Borchardt.
Er selbst sei da skeptisch, weil ihm auch
daran gelegen sei, den grünen Charakter des Vorortes zu erhalten. Dass aber
die Region wächst, belegten die Zahlen,
etwa bei den Zuzügen. Lebten 1993 in
dem Doppeldorf noch 8.600 Menschen,
sind es jetzt bereits 15.000 – Tendenz
steigend. Daher sei der Bau neuer Mietwohnungen unumgänglich. Denn neue
Einwohner bedeutet auch neues Personal für ortsansässige Unternehmen –
weil sich der Weg zur Arbeit vom neuen
Wohnort deutlich verkürzen dürfte.
Region hofft auf Aufschwung
Rainer Schinkel geht davon aus, dass
auch die Gemeinden entlang der Ostbahn zwischen Berlin und Küstrin profitieren werden und damit auch die Abwanderung von Menschen etwa aus dem
weiter von Berlin entfernten Oderbruch
gestoppt wird. Nicht zuletzt auch, weil
Wohnraum in Marzahn-Hellersdorf
knapp wird, darf die Region auf einen
Aufschwung hoffen. Gut möglich, dass
dann auch eine der Visionen des Regionalmanagements aufgeht. Unter anderem wolle man das wirtschaftliche Zentrum im Osten Deutschlands werden,
sagt Kerstin Karrasch. Bis dahin ist aber
noch einiges zu tun. Auf der Agenda
steht unter anderem das Thema Infrastruktur, sagte Schinkel. So sind sowohl
der Bezirk Marzahn-Hellersdorf als
auch der Landkreis Märkisch-Oderland
und die Gemeinde Ahrensfelde daran interessiert, dass die B1/ B2 ausgebaut und
eine Ortsumfahrung der B158 umgesetzt
werden.
Weitere Informationen im Internet:
www.regionalmanagement.eu
XO
XO
VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG VON BEZIRKS-JOURNAL UND LICHTENBERGMARZAHNPLUS.DE ZUR BERLIN-WAHL AM 18. SEPTEMBER 2016
Marzahn-Hellersdorf wählt
www.lichtenbergmarzahnplus.de/wahlen-2016
WAHLENDSPURT
Rot-Schwarz-Grün oder Rot und Schwarz?
Im Rathaus am Alice-Salomon-Platz könnte eine Chefin regieren.
 Von Birgitt Eltzel
G
laubt man den Demoskopen,
könnte alles auf einen Wechsel
an der Rathaus-Spitze hinauslaufen. Demnach schwindet die Zustimmung zu SPD und CDU in Berlin,
die Linke behauptet sich relativ stabil, die Grünen sind im Aufwind. Da
diese jedoch traditionell in MarzahnHellersdorf nicht so stark sind, dürfte ein stadtweites gutes Abschneiden
der Ökopartei nicht unbedingt dafür
entscheidend sein, wer künftig auf
dem Chefsessel im Rathaus am Hellersdorfer Alice-Salomon-Platz Platz
nimmt. Letztlich wird wohl alles davon
abhängen, wer am wenigsten verliert:
SPD oder CDU und wie sich die Linke
platziert.
Diese ist im Bezirk in einer verhältnismäßig komfortablen Position. Denn
die Partei fuhr 2011 in Marzahn-Hellersdorf zwar längst nicht mehr die absolute Mehrheit ein wie noch 2001 (51,1
Prozent), aber mit 31,2 Prozent noch
immer das höchste Ergebnis. Die SPD
lag rund fünf Prozentpunkte darunter. Dass SPD-Spitzenkandidat Stefan
Komoß dann trotzdem Bürgermeister
wurde, lag daran, dass sich Sozialund Christdemokraten mit den Bündnisgrünen zu einer Zählgemeinschaft
zusammenschlossen. Mit 29 Stimmen
(Linke 19) hatten sie nun die Mehrheit
– und kürten Komoß zum Bezirkschef.
Dieser würde das gern wiederholen,
die Zählgemeinschaft hält er für stabil.
Doch auch Dagmar Pohle (Linke),
die von Komoß abgelöst wurde, strebt
wieder ins Bürgermeisteramt. Bisher
ist sie Vize sowie Gesundheits- und
Sozialstadträtin. Treffen die Umfrageergebnisse der Meinungsforschungsinstitute zu, könnte ihr der Wechsel
durchaus gelingen. Denn selbst wenn
die Linken Prozentpunkte verlieren,
dürfte es im Hinblick auf die Bundespolitik, die auch bei den Berlin-Wahlen
eine große Rolle für die Entscheidung
vieler Bürger spielen wird, bei SPD und
CDU zu größeren Verlusten kommen.
Die Frage: Reicht es dann überhaupt
noch für die Fortsetzung der bisherigen Zählgemeinschaft?
CDU um Sozialsenator Mario Czaja
bewusst keine Aussage für eine Zählgemeinschaft getroffen hat. Bereits
einmal, im Jahr 2006 als Pohle Bürgermeisterin wurde, hatte die CDU mit der
Linken, die damals noch PDS hieß, zusammengearbeitet. Indizien sprechen
dafür, dass es zu einer Neuauflage des
Bündnisses kommen könnte: Schon
in der Juni-Tagung des Bezirksparlaments war ein ausgesprochen pflegli-
cher Umgang beider Parteien miteinander zu beobachten.
Eines schließen alle Parteien derzeit
aus: eine Zusammenarbeit mit den
Rechtspopulisten der AfD. Diese könnte allerdings, je nach Wahlbeteiligung
und erzielten Wählerstimmen, einen
oder sogar zwei Stadträte stellen. Dazu
braucht es keine Zählgemeinschaft,
diese gibt es nur für die Kür des Bezirksbürgermeisters.
Das Rathaus Marzahn-Hellersdorf in Helle Mitte. Dagmar Pohle (DIE LINKE) will
wieder Bürgermeisterin werden.
Foto: Marcel Gäding
Karten werden neu gemischt
Mit den prognostizierten hohen
Wahlgewinnen für die Alternative für
Deutschland (AfD), Piraten, die so
schwach sind, dass sie wohl kaum ins
Bezirksparlament einziehen werden
und (vielleicht) dem Wiederkehren der
FDP dürften die Karten neu gemischt
werden. Sicherlich ist das auch einer
der Gründe, warum die bezirkliche
Qual der Wahl
Wenn man das alles so liest, was auf
den Plakaten steht, mag man denken,
dass alle Politiker und Parteien quasi
ein Schlaraffenland versprechen. Die
Politiker verheißen eine schöne Heimat, sie sorgen für Sicherheit, günstiges Wohnen, neue Kitas, kostenlose
Kitaplätze und neue Schulen. Die Politiker sind vertrauenswürdig, für die
Menschen da, ungeduldig, unduldsam.
Selbst die S-Bahn soll wieder pünktlich
fahren, wird versichert.
Und wie wird das dann in der Realität aussehen? Selbst bei einer Koalition
dürfte es ja funktionieren, dass wenigstens ein Teil der Wahlversprechen eingelöst werden könnte. Aber jede Wette,
dass sich nicht viel verändern wird. Die
Politiker werden sich wieder herausreden und herumeiern; es werden keine
großen Erneuerungen oder Umgestaltungen passieren, leider... Die Menschen
sind nicht von der Politik verdrossen,
sondern von den Politikern und Parteien.
Die zahllosen Wahlplakate an Bäumen und Laternenmasten mag man alle
gar nicht mehr sehen. Da sind ja oft die
Bäume interessanter anzusehen als die
Aussagen der Parteien auf den Plakaten! Z. B. wirbt da einmal eine Oma für
die Geradlinigkeit einer Partei, auf einem anderen Plakat ist sie eine Mietrebellin. Für wie primitiv hält die Politik
denn die Menschen?
Eigentlich sind wir doch ein reiches
Land. Da dürften doch Investitionen in
Bildung, Gesundheit, Kultur, Infrastruktur kein Problem sein. Doch die Politik
hat sich inzwischen vom Menschen abgekehrt. Sehr viele Politiker verlieren
mittlerweile den Blick für die Realität
und die wirklichen Sorgen und Probleme der Menschen; ein großer Teil der
Bevölkerung wird nicht mehr erreicht.
Die Arbeit der Politikerinnen und Politiker in den Parlamenten, Ausschüssen, Gremien erfolgt oft fernab von der
Realität. Die Politiker werden hofiert,
erhalten VIP-Bändchen, werden beköstigt, gehen auf Reisen– im Glauben, sie
würden für die Menschen - für uns - eine
gute Arbeit leisten.
Die Politik und die gewählten Abgeordneten sollten endlich wieder mehr
für die Menschen tun! Und ich habe die
Hoffnung, dass es so passieren und alles wieder gut wird!
Hauptsache, es wird nicht radikal –
was ganz schlimm wäre und ein fürchterliches Ende haben könnte; das gab es
leider schon in der deutschen Geschichte. Davor kann man gar nicht oft genug
warnen!
Martin W. Brösel
Unser Autor heißt bürgerlich Mike Abramovici,
ist Handwerker und politisch denkend. Seine
Wahlen zur BVV: DIE LINKE war 2011 stärkste Kraft. Dennoch stellte die SPD den
Bezirksbürgermeister.
Grafik: Volkmar Eltzel/ Quelle: Landeswahlleiterin
Kolumnen erscheinen unter http://broeselberlin.blogspot.de/
2
Wahlspezial 2016
September 2016 | Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf
PARTEIENFORSCHER
Die AfD gibt sich in Berlin bürgerlicher
Der Politologe Carsten Koschmieder rechnet mit einem Einzug der Alternativen in die Bezirksparlamente.
W
enn die Berliner zur Wahl gehen, entscheiden sie auch
über die Zusammensetzung
der Bezirksverordnetenversammlungen (BVV). Der Politologe Carsten Koschmieder von der FU Berlin rechnet
damit, dass die AfD den Sprung in die
Bezirksparlamente schaffen wird.
Herr Koschmieder, welchen Stellenwert haben die BVV-Wahlen für Berlin?
Zunächst einmal einen geringen. Der
Fokus der Berlin-Wahl liegt eindeutig
auf der Landesebene, also in Richtung
Abgeordnetenhaus. Dort werden alle
für Berlin wichtigen Entscheidungen
getroffen. Aber: Die BVV in jedem Bezirk ist Teil der Verwaltung. Daher werden Beschlüsse gefasst, die Einfluss
und auch Auswirkungen auf die jeweilige Bezirksverwaltung haben können.
Es gibt Meldungen, wonach die AfD
den Einzug in die Bezirksparlamente
schafft und in einigen Bezirken sogar
Stadtratsposten besetzen könnte.
Darüber wissen wir wenig, weil sich
aus den berlinweiten Umfragen für die
Bezirke keine eindeutigen Prognosen
ableiten lassen. Wir wissen jedoch,
dass die Wählerinnen der AfD sich ganz
überwiegend aufgrund bundespolitischer Themen für ihre Partei entscheiden und lokale Themen kaum eine
Rolle spielen. Ich vermute daher, dass
jemand, der die AfD auf Landesebene wählt, dies auch auf Bezirksebene
macht. Die AfD-Klientel fühlt sich von
den bundespolitischen Metathemen
angesprochen. Dazu gehören unter
anderem die Unzufriedenheit mit der
Flüchtlingspolitik der Bundesregierung
oder die Kritik am bestehenden Parteiensystem. Innerhalb Berlins macht
die AfD keinen Hehl daraus, dass sie
rechts außen steht. Sie ist gegen den
Islam, gegen Muslime. Und sie besetzt
Themen wie Sicherheit und Ordnung.
Deshalb glaube ich, dass sich das Ergebnis für die AfD auf Landesebene
nicht sonderlich von den Bezirken unterscheiden wird, und die Partei daher
tatsächlich Stadtratsposten erhalten
dürfte. Die AfD versucht den Eindruck
Spitzenkandidat Georg Pazderski gibt
sich gemäßigt.
Dr. Carsten Koschmieder ist Politikwissenschaftler.
Foto: privat
zu erwecken, dass sie für die kleinen
Leute da ist. Ich sehe da schon einen
Unterschied zu dem Auftreten auf Bundesebene. In der Hauptstadt gibt sie
sich deutlich bürgerlicher. Auffallend
ist zudem, dass sich prominente AfDSpitzenkräfte wie Beatrix von Storch
zurückhalten. Sie spielt im Berliner
Wahlkampf so gut wie keine Rolle. Der
Diese Strategie scheint für die AfD aufzugehen, wenn wir dem Ergebnis der
Umfragen Glauben schenken.
Gerade nach dem Erfolg in Mecklenburg-Vorpommern, welcher der
Partei noch einmal Auftrieb gibt, wird
sie in Berlin sicher mit einem zweistelligen Ergebnis ins Abgeordnetenhaus einziehen. Aus Befragungen von
AfD-Anhängern wissen wir, dass sie in
der Regel Angst um ihre Zukunft haben. Das können soziale Ängste sein,
aber auch Angst vor dem Islam oder
Veränderungen in der Gesellschaft.
Genau an diesem Punkt setzt die AfD
an, weswegen sie wohl in Stadtteilen
mit einer schwierigeren sozialen Lage
besser abzuschneiden in der Lage sein
wird. Hinzu kommt, dass vor allem die
Menschen im Ostteil der Stadt weniger
traditionelle Parteienbindung haben
als im Westteil und darum eher bereit
sind, eine neue Partei zu wählen.
Interview: Marcel Gäding
BVV-WAHLEN
Diese Parteien treten in Marzahn-Hellersdorf an
F
Muster des Wahlzettels für die Wahlen
zur BVV.
Foto: Bezirks-Journal
ür die Wahl zur Bezirksverordnetenversammlung (BVV) wurden zwölf Parteien zugelassen.
Das Bezirks-Journal und lichtenberg-
marzahnplus.de stellen die Namen
der jeweils drei Erstplatzierten vor.
Selbstverständlich treten die Parteien mit deutlich mehr Kandidatinnen
und Kandidaten an. Die Wähler haben
die Möglichkeit, sich jeweils für eine
Partei zu entscheiden. Es gibt keine
Personenwahl.
Sozialdemokratische Partei Deutschlands
Komoß, Stefan
Ollech, Liane
Lemm, Gordon
Piratenpartei Deutschland
Tanger, Volker
Lehmann, Paul
Beckmann, Christoph
Allianz für Fortschritt und Aufbruch
Scheel, Antje
Krisp, Martin
Scherka, Axel
Christlich Demokratische Union
Deutschlands
Gräff, Christian
Bernikas, Kathrin
Herrmann, Alexander
Nationaldemokratische Partei
Deutschlands
Käfer, Andreas
Leonhardt, Nadine
Rockel, Marcel
Alternative für Deutschland
Auricht, Jeannette
Keßler, Rolf
Geißler, Jörn
Bündnis 90/Die GRÜNEN
Streich, Cordula
von Neumann , Nickel
Buchwald, Beate
Freie Demokratische Partei
Kastschajew, Peter
Molnar, Anja
Kirchhof, Marco
DIE LINKE
Pohle, Gisela Dagmar
Witt, Juliane
Tielebein, Björn
Bürgerbewegung pro Deutschland
Rouhs, Manfred
Bettermann, Wolfgang
Kühnold, Dieter
DIE EINHEIT
Rempel, Dimitri
Nikiforov, Igor
Edel, Sergej
Graue Panther
Harder, Thomas
Harder, Kerstin
SIE HABEN DIE WAHL!
Das Bezirks-Journal, Ihre verlässliche Monatszeitung für Marzahn und Hellersdorf, finden Sie an vielen Auslagestellen im
Bezirk. Das E-Paper können Sie im Internet abrufen. Gern liefern wir Ihnen das Bezirks-Journal auch nach Hause. Alle Informationen zu unserem Abo gibt es im Internet unter http://bezirks-journal.de/abo/
Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf | September 2016
Wahlspezial 2016
3
WAS WIRD GEWÄHLT?
Zwei Wahlen, drei Stimmen
Die Berliner wählen am 18. September zweimal: auf Landes- und auf Bezirksebene. Wir sagen Ihnen, worum es geht.
 Von Marcel Gäding
hend aus der Bezirksbürgermeisterin
oder dem Bezirksbürgermeister und
den Stadträtinnen und Stadträten.
Jedes Bezirksparlament verfügt über
55 Sitze. Abhängig vom Wahlergebnis
stehen den Parteien mit den meisten
Stimmen Posten im Bezirksamt zu.
Ein Bezirksverordneter bekommt eine
monatliche Aufwandsentschädigung
in Höhe von 520 Euro sowie pro Teilnahme an einer BVV-Sitzung 31 Euro
und an einer Ausschussitzung 20 Euro.
Bezirksverordnete engagieren sich im
Bezirksparlament in ihrer Freizeit, also
nach Feierabend. Ein Bezirksbürgermeister verdient rund 8.500 Euro, ein
Bezirksstadtrat rund 8.000 Euro. Das
Gehalt ist zu versteuern. Bezirksbürgermeister und Bezirksstadträte bilden ein Kollegialorgan. Das bedeutet,
dass sie mit einer Stimme sprechen
und gemeinsame Entscheidungen
treffen. In der Regel sind sie politische
Vorgesetzte von rund 1.800 Mitarbeitern der jeweiligen Bezirksverwaltungen. Unter anderem entscheiden sie,
wofür die vom Land Berlin zugewiesenen Finanzmittel verwendet werden.
Die Mitglieder der Bezirksverordnetenversammlungen müssen den
Haushaltsplänen der Bezirksämter
zustimmen, ebenso wie der Hauptausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses. Weil mit den zugewiesenen
Finanzmitteln jedoch auch zahlreiche
gesetzliche Pflichtaufgaben finanziert
werden müssen, sind die Spielräume
für zusätzliche freie Investitionen relativ gering.
D
ie Berliner haben die Wahl: Am
18. September sind sie aufgerufen, ein neues Abgeordnetenhaus zu wählen. Parallel finden die
Wahlen zu den Bezirksverordnetenversammlungen statt. Insgesamt hat
jeder Wahlberechtigte drei Stimmen.
Wir erklären Ihnen, was gewählt wird
und wozu jede Stimme dient.
Drei Stimmen:
Sie haben am 18. September drei
Stimmen. Ihre Erststimme geben Sie
dem Direktkandidaten Ihres Vertrauens. Der- oder Diejenige, welcher im
Wahlkreis die meisten Stimmen auf
sich vereint, gewinnt das Direktmandat und zieht direkt ins Abgeordnetenhaus von Berlin. Es gibt 78 Wahlkreise
in der Stadt, sodass aus jedem Wahlkreis ein Kandidat direkt ins Abgeordnetenhaus gewählt werden kann.
Das Abgeordnetenhaus:
Das Landesparlament von Berlin
ist das Abgeordnetenhaus. Es verfügt
über mindestens 130 Sitze. Die Abgeordneten entscheiden unter anderem, wer Regierender Bürgermeister
der Stadt wird. Das passiert, in dem
entweder eine Fraktion mit absoluter
Mehrheit einen Kandidaten ins Rennen schickt oder aber – wie in den
vergangenen Jahren – Parteien Koalitionen eingehen. Die Mitglieder des
Abgeordnetenhauses werden für eine
Dauer von fünf Jahren gewählt und
verfügen über die gesetzgebende Gewalt. Anders als bei den Landtagen
in den Flächenländern sind Berliner
Abgeordnete nur halbtags parlamentarisch tätig. Die Entschädigung pro
Abgeordneten beträgt im Monat 3.601
Euro und muss versteuert werden. Darüber hinaus haben sie Anspruch auf
eine steuerfreie Pauschale in Höhe
von 2.518 Euro für Sachmittel und
Büroausstattung. Den Abgeordneten
werden zudem Personalkosten von bis
zu 3.021 Euro monatlich erstattet.
Das Rote Rathaus in Mitte dient seit 1991 wieder als Regierungssitz für ganz
Berlin.
Fotos: Marcel Gäding
Anzeige
Der Senat von Berlin:
Aus den Reihen des Abgeordnetenhauses wird der Regierende Bürgermeister gewählt. Dieser wiederum
ernennt die Senatorinnen und Senatoren, die einem Landesminister gleichgestellt sind.
Bezirksämter und BVV:
Jeder der zwölf Berliner Bezirke
verfügt über eine Bezirksverwaltung,
die aus Bezirksamt und Bezirksverordnetenversammlung besteht. Die
zwölf Bezirksverwaltungen bilden die
untere Stufe der Verwaltung. Sie sind
vorrangig für Angelegenheiten vor Ort
in den Bezirken zuständig. Dazu gehören die Kultur, die Grünflächen oder
die Schulen. Das Bezirksamt ist eine
kollegiale Verwaltungsbehörde, beste-
Blick in den BVV-Saal.
4
Wahlspezial 2016
September 2016 | Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf
DIE ETABLIERTEN PARTEIEN
Das große Ringen um die Macht im Rathaus
DIE LINKE will wieder die Bürgermeisterin stellen und Amtsinhaber Stefan Komoß (SPD) ablösen.
 Von Marcel Gäding
W
enige Tage vor der großen
Berlin-Wahl ist unklar, wer in
Marzahn-Hellersdorf künftig
das Sagen hat. Denn für SPD und CDU
läuft es derzeit in den Umfragen auf
Landesebene nicht gut. Stefan Komoß
(SPD) weiß, dass seine Zukunft als Bezirksbürgermeister nicht nur von einer
starken SPD, sondern auch von einer
gefestigten CDU und am Ende auch
von den Grünen abhängt. Denn nur
mit deren Stimmen gelang es 2011, den
erfahrenen Kommunalpolitiker an der
Partei Die Linke vorbei zum Bürgermeister zu küren. Zählgemeinschaft
nennt sich diese Art bezirklicher Koalition.
„Die alte Zählgemeinschaft aus CDU,
SPD und Grüne ist so stabil, dass sie
ihre Arbeit fortsetzen wird“, sagt Stefan Komoß (SPD). Der 52-Jährige gibt
sich siegessicher – auch, weil er aus
seiner Sicht eine ganz passable Bilanz seiner Arbeit vorzuweisen hat:
Deutlich weniger junge Arbeitslose, Abbau der Schulden von 35 auf 9
Millionen Euro, Eröffnung der naturwissenschaftlichen
Forschungseinrichtung Helleum. Weniger glücklich
liefen andere Vorhaben ab – darunter
der umstrittene, geplante Abriss der
Achard-Schule in Kaulsdorf. Quasi in
letzter Minute konnte dieser abgewendet werden. Bis heute werden Komoß
daher Intransparenz und Versagen der
Verwaltung vorgeworfen. Komoß hofft
trotz dieses Dämpfers, seine Arbeit
als Bezirksbürgermeister fortsetzen zu
können. Auf seiner Agenda steht der
Stefan Komoß (SPD, links) muss um seinen Posten fürchten. Dagmar Pohle (DIE
LINKE, Mitte) macht ihn ihm streitig. Christian Gräff (CDU) wiederum kann mit
Beiden.
Foto: Marcel Gäding
Ausbau der öffentlichen Infrastruktur wie Schulen, Straßen und Kitas.
„Es gehört auch dazu, Sicherheit und
Sicherheitsempfinden der Menschen
zu stärken.“ Grundsätzlich sei wichtig,
die Bewohner bei der Gestaltung ihres Bezirks einzubeziehen und ihr Engagement zu nutzen. Zudem wolle er
die sozial unterschiedlich geprägten
Stadtteile besser zusammenführen
und die Integration geflüchteter Menschen fortsetzen.
Genau an diesem Punkt passt zwischen Komoß und seiner Herausforderin Dagmar Pohle (Die Linke) inhaltlich
kein Blatt. Aber: „Die Linke wurde aus
vielen Entscheidungsprozessen herausgehalten“, sagt Pohle. „Es herrscht
nicht wirklich eine offene Atmosphäre, zu vielen Vorhaben gibt es im Bezirksamt kaum Diskussionen.“ Pohle
geht davon aus, dass Die Linke wieder die Bezirksbürgermeisterin stellt
und kündigt schon mal einen anderen Politikstil an. Von Teamarbeit ist
die Rede und davon, wichtige Fragen
im Bezirk gemeinsam im Bezirksamt
zu erörtern. Für die vergangenen fünf
Jahre zieht sie eine positive Bilanz, zu
der unter anderem mehr Personal im
Sozialamt zählt. „Außerdem haben wir
in jedem Stadtteil ein gut funktionierendes Stadtteilzentrum.“ Froh sei sie
darüber, dass am Standort des Krankenhauses Kaulsdorf die Psychiatrie
eröffnet werden konnte. Als Bezirks-
bürgermeisterin will sie sich gegen
den landesweit angeordneten Personalabbau einsetzen und fordert, den
Bezirk sachgerecht mit Personal auszustatten. Darüber hinaus spricht sie
sich für einen ausgeglichenen Haushalt aus und plädiert für eine „soziale Stadtentwicklung“, um das „weitere
Auseinanderdriften der Stadtteile zu
verhindern“.
Einer, der sowohl mit der SPD als
auch mit den Linken gut kann, ist Christian Gräff (CDU), Bezirksstadtrat für
Stadtentwicklung und Wirtschaft sowie Spitzenkandidat. Auf Gräffs Konto
gehen unter anderem die Ansiedlung
der Internationalen Gartenausstellung
IGA und des Clean Tech Business Parks.
Ihm sei daran gelegen, dass die CDU
den Bezirk mitgestalte und ihn voranbringe. Auf seine Fahnen schreibt
er sich, dass es gelungen sei, ressortübergreifend den Bedarf an sozialer
Infrastruktur zu ermitteln und dass
es bis Ende des Jahres möglich wird,
alle noch nicht befestigten Straßen in
den Siedlungsgebieten von Mahlsdorf,
Kaulsdorf und Biesdorf mit Asphalt zu
befestigen. Der größte Erfolg für ihn
sei der Neubau der Grundschule in
Habichtshorst in Biesdorf. Gern würde er nach der Wahl – gemeinsam mit
den anderen demokratischen Parteien – dringende Projekte wie den Bau
der Tangentialen Verbindung Ost, die
Ortsumfahrung Ahrensfelde und die
Sanierung des Rathauses Marzahn
– angehen. Möglich wäre aus Gräffs
Sicht auch eine bezirkliche Koalition
zwischen der CDU, der SPD und den
Linken. „Das wäre eine Ideallösung.“
GRÜNE, PIRATEN, FDP UND DIE KLEINEN
Zittern vor der Drei-Prozent-Hürde
Ökopartei hofft auf Wiedereinzug in die BVV. FDP will zurück in die Rathäuser. Spätaussiedler gründen eine eigene Partei.
 Von Birgitt Eltzel
S
ie haben bei den BVV-Wahlen
2011 das niedrigste bzw. zweitniedrigste Ergebnis im Vergleich
der zwölf Berliner Bezirke eingefahren,
dennoch waren die Bündnisgrünen in
Lichtenberg (Land 7,6 Prozent, BVV 7,5)
und in Marzahn-Hellersdorf (Land 5,6
Prozent, BVV 5,8) das Zünglein an der
Waage. Durch das Bündnis mit ihnen
und der CDU war es der SPD gelungen,
in beiden Bezirken Zählgemeinschaften zu etablieren und damit der Linken
den Bürgermeisterposten abzujagen.
In Lichtenberg könnte sich die Konstellation weiter zugunsten der Ökopartei verbessert haben. Denn in den
vergangenen Jahren erfolgte dort ein
beachtlicher Zuzug von klassisch grünem Wählerpotential, vorwiegend in
die Gebiete der Rummelsburger Bucht,
in Karlshorst und in den Weitlingkiez/
Frankfurter Allee. Auch in MarzahnHellersdorf wächst der Zuzug. Allerdings kommen wegen der dort noch
vergleichsweise preisgünstigen Mieten
vor allem Menschen, die sich das Wohnen in der Innenstadt nicht mehr leisten können – erfahrungsgemäß nicht
unbedingt das Klientel der Bündnisgrünen. Als Spitzenkandidaten für die
BVV treten in Lichtenberg die bisherige
Fraktionsvorsitzende Camilla Schuler
und in Marzahn-Hellersdorf Cordula
Streich, Leiterin der Geschäftsstelle
von Bündnis 90/Grüne, an.
Während die Piraten 2011 noch der
Shooting-Star waren (Lichtenberg:
Land 9,3 Prozent, BVV 9,2; MarzahnHellersdorf: 8,8 bzw. 8,6), sind sie seit
Monaten im freien Fall – etliche namhafte Politiker sind ausgetreten und/
oder haben im Januar 2016 dazu auf-
gerufen, die Linke zu unterstützen.
In Lichtenberg gelang es den Piraten
zwar noch, Direktkandidaten für alle
sechs Wahlkreise und eine BVV-Liste
mit sechs Kandidaten aufzustellen, in
Marzahn-Hellersdorf verzichteten sie
ganz auf Kandidaten für das Abgeordnetenhaus und stellen nur drei für die
BVV-Liste.
Eine Traditionspartei, die 2011 sogar
die Drei-Prozent-Hürde für die Bezirksparlamente dramatisch verfehlte,
strebt ebenfalls wieder in die Parlamente: Die FDP (2011 Lichtenberg: Land
0,9, BVV 0,8 Prozent; Marzahn-Hellersdorf: 1,3 bzw. 1,1 Prozent). Es sind junge,
unverbrauchte Gesichter, mit denen
die Freien Demokraten antreten: Dirk
Gawlitza (38), Unternehmer und aktiver Elternvertreter, steht auf Platz 1 der
Liste für die BVV Lichtenberg. Im Nachbarbezirk hat der Student Peter Kast-
schajew (26) die Spitzenposition auf
der BVV-Liste inne. Das könnte klappen
– Umfragen sehen die FDP zwischen 4
und 5 Prozent.
Weniger Chancen können sich wohl
die kleinen und Kleinstparteien ausrechnen. Außer der AfD und den etablierten (Volks)Parteien, den Rechtsextremen NPD und Pro Deutschland
sowie den oben Genannten treten in
Lichtenberg und Marzahn acht weitere Parteien für das Abgeordnetenhaus
an. Darunter sind die als Abspaltung
von der AfD hervorgegangene ALFA, die
DKP, die Tierschutzpartei und Die Partei um den Satiriker Martin Sonneborn.
Für die BVV Lichtenberg bewerben sich
neun Parteien. In Marzahn-Hellersdorf
sind es zwölf: Dort hat u.a. auch die sogenannte Migrantenpartei Die Einheit,
die sich vor allem für Spätaussiedler
engagiert, eine Bezirksliste aufgestellt.
Wahlspezial 2016
Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf | September 2016
5
ALTERNATIVE FÜR DEUTSCHLAND
Die unbekannte Größe
Sehr wahrscheinlich zieht die AfD in die Bezirksparlamente ein. Das dürfte allen Parteien Stimmen kosten, auch der NPD.
 Von Birgitt Eltzel
H
inter vorgehaltener Hand wird
von Vertretern der bereits im
Abgeordnetenhaus und in den
BVV sitzenden Parteien geäußert, dass
man einen Einzug der 2013 gegründeten Alternative für Deutschland in veritabler Größe in die Berliner Parlamente befürchtet. In den Bezirken könnten
Stadtratsposten für die Rechtspopulisten denkbar sein. Zwar sind viele Kandidaten und Mitglieder der AfD eher
wenig bekannt – etliche Thesen der
einst vor allem als Euroskeptiker angetretenen, konservativ-nationalistischen Partei sind es umso mehr durch
eine offensive Verbreitung in den sozialen Netzwerken. Islam-Kritik, Forderungen wie die nach Begrenzung von
Flüchtlingszahlen und der schnelleren
Abschiebung von abgelehnten oder
straffällig gewordenen Asylbewerbern,
der Ruf nach mehr Sicherheit und die
Absage an Gender Mainstreaming –
das hat bereits im Frühjahr 2016 bei
Landtagswahlen verfangen.
Die AfD, als junge Partei noch recht
heterogen, ist die unbekannte Größe. Wird es ihr auch in Berlin gelingen, Menschen, die sich in den letzten
Jahren vom Politikbetrieb abgewandt
haben, zu ihren Gunsten zu mobilisieren? 2011 stimmten in Berlin nur 60,2
Prozent der Wahlberechtigten ab, in
Marzahn-Hellersdorf wählten mit 51,0
Prozent (Zweitstimmen Abgeordnetenhaus) die wenigsten Menschen.
Die AfD strebt in Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf und Treptow-Köpenick um 20 Prozent der Stimmen an
(berlinweit 15 Prozent). Noch mehr
erhofft sich der AfD-Kreisverband
Marzahn-Hellersdorf um seine Vorsitzende Jeanette Auricht. Die 46-Jährige
kaufmännische Angestellte, Mitglied
des AfD-Landesvorstandes, ist Spitzenkandidatin für den Bezirk, Direktkandidatin im Wahlkreis 5 und auf Platz 12
der Berliner Landesliste. „20 plus X“ sei
das Wahlziel für Marzahn-Hellersdorf.
Auricht verweist auf das Ergebnis der
Europawahlen 2014: Da verzeichnete
die AfD in Marzahn-Hellersdorf mit 11,7
Prozent ihr höchstes Berliner Ergebnis
in der Hauptstadt.
Das Bezirkswahlprogramm der AfD
beschäftigt sich mit Alltagsthemen: u.a.
Forderungen nach einem Kombi- oder
Freibad im Bezirk, der Wiederinbetriebnahme der Jugendverkehrsschule
Borkheider Straße in Marzahn und der
dichteren Zugfolge von Tram, U- und
S-Bahnen. Beim Thema Migration gibt
man sich auf den ersten Blick moderat:
Es wird sowohl verlangt, anerkannten
Flüchtlingen „die Werte unserer Gesellschaft zu vermitteln und deren Einhaltung einzufordern“ als auch für Asylbewerber menschenwürdige Wohn- und
Lebensbedingungen zu schaffen. Jedoch wird es wohl auch im Bezirk weniger um kommunalpolitischen Fragen
Die rechten Parteien gehen mit radikalen Themen auf Stimmenfang.
Foto: Marcel Gäding
gehen, wie Erfahrungen aus vorausgegangenen Wahlen zeigen. Von einem
Denkzettel wird gesprochen, Themen
der Bundes- und Landespolitik dürften
bestimmend sein. Und dort schlagen
bekanntlich Parteivertreter wie die
Vorsitzende Frauke Petry, die Berliner
Landesvorsitzende, die AfD-EuropaAnzeige
MarzahnHellersdorf
sozial gerecht
für alle!
Am 18. September 2016
mit allen Stimmen:
Wahlkampfabschluss der LINKEN:
17.09.2016 ab 15:30 Uhr - Helene-Weigel-Platz
Mit Bürgermeisterkandidatin Dagmar Pohle, Petra
Pau (MdB), allen Direktkandidierenden für das
Abgeordnetenhaus und vielen mehr.
Musik von „Next Generation“
www.dielinke-marzahn-hellersdorf.de
www.facebook.com/dielinke.marzahn-hellersdorf | www.twitter.com/die_linke_mahe
abgeordnete Beatrice von Storch, und
der Thüringer Björn Höcke härtere und
schrillere Töne an.
AfD-Wahlkampfmanager
Karsten
Woldeit, der in Lichtenberg antritt,
spricht von einer „Mitte-Rechts-Partei
in der demokratischen Gesellschaft“.
Auricht sieht die AfD nicht rechts, sondern in der gesellschaftlichen Mitte
verortet. Sie prognostiziert, dass alle
bisher in den Parlamenten vertretenen
Parteien am 18. September Federn lassen müssen. Zudem werde die AfD bisherige Nichtwähler mobilisieren.
Die Anziehungskraft der AfD wird
sich insbesondere auch negativ für
die NPD und Pro Deutschland auswirken. Protestwähler werden wohl eher
bei ihr das Kreuz machen als bei den
Rechtsextremen. Diese dürften im Wesentlichen nur ihren treuen Anhängern
attraktiv erscheinen. Bei den BVV-Wahlen 2011 erzielte die NPD in MarzahnHellersdorf 4,1 Prozent der Stimmen
und zwei Mandate in der BVV, 2006 war
sie noch als Fraktion ins Bezirksparlament eingezogen. Seit 2013 hatten laut
Verfassungsschutz
Rechtsextremisten unter dem Deckmantel scheinbarer Bürgerbewegungen Demos gegen
Asylbewerber unter dem Motto „Nein
zum Heim“ initiiert, die erste fand im
Sommer 2013 in Hellersdorf statt und
diente quasi als Blaupause für ähnliche Aktionen in der gesamten Bundesrepublik. Traurige Berühmtheit
verzeichneten auch die sogenannten
Montagsdemonstrationen 2014/2015
gegen eine Flüchtlingsunterkunft am
Blumberger Damm. Laut einer Auskunft von Innen-Staatssekretär Bernd
Krömer (CDU) wohnen etwa 20 Prozent
der in Berlin bekannten Rechtsextremisten in Marzahn-Hellersdorf. Dort
lauten die ersten drei Namen auf dem
Wahlvorschlag zur BVV: Andreas Käfer,
Nadine Leonhardt und Marcel Rockel.
Käfer ist der Bezirksvorsitzende, seine
Lebensgefährtin Leonhardt war laut
dem antifaschistischen Informationsdienst Indymedia Anmelderin und Organisatorin von Demonstrationen gegen das Flüchtlingsheim im Köpenicker
Allendeviertel. Rockel gilt als einer der
Initiatoren der Heimgegner-Kampagne
und als Hauptverantwortlicher für die
aggressive Social-Media-Propaganda
der sogenannten Bürgerbewegung
Hellersdorf bzw. Marzahn-Hellersdorf.
IMPRESSUM
Sonderbeilage von Bezirks-Journal und
lichtenbergmarzahnplus.de
Redaktion: Birgitt Eltzel, Volkmar Eltzel,
Marcel Gäding (V.i.S.d.P.)
Gestaltung: Marcel Gäding
Anzeigenverkauf: Lutz Neumann
Kontakt:
Tel. 030 55494360/ 55654330
6
Wahlspezial 2016
September 2016 | Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf
WAHLPROGRAMME
Kein Mangel an Ideen
Parteien setzen in erster Linie auf den aufstrebenden Bezirk. Überblick über Konzepte und Ideen.
E
ines trifft auf alle zu: An Ideen
mangelt es nicht. Doch wie so
oft lohnt sich ein Blick auf das
Detail. Bis zu 40 Seiten stark sind die
Wahlprogramme der Parteien für die
DIE LINKE
jeweiligen Bezirke. Wer alles einmal
gelesen haben will, sollte sich einen
Tag lang Zeit nehmen. Bezirks-Journal
und lichtenbergmarzahnplus.de nehmen Ihnen diese Arbeit ab. Unsere Re-
daktion hat sich aus den Programmen
der Parteien, von denen anzunehmen
ist, dass sie gute Chancen auf einen
Platz in der BVV haben, Stichworte
notiert. Natürlich ist dies angesichts
des zur Verfügung stehenden Platzes
nur ein Auszug. Links zu den Wahlprogrammen haben wir unter http://
www.lichtenbergmarzahnplus.de/
wahlen-2016/ zusammengestellt.
SPD
CDU
Bündnis 90/ Die Grünen
SCHULE & BILDUNG: Vorrang Gemeinschafts-
SCHULE & BILDUNG: Sanierungsstau abbauen;
SCHULE & BILDUNG: Flächen für Schulneubau
SCHULE & BILDUNG: Zügige Realisierung nötiger
schulen; Personelle Stärkung der Bildungsein-
Schulneubau und Errichtung von Ergänzungsbau-
bereithalten, bessere bauliche Unterhaltung
Grundschulplätze; Unterstützung von Gemein-
richtungen; Errichtung bzw. Reaktivierung von
ten; Stärkung der Gemeinschaftsschulen durch
der bestehenden; Erweiterung Hortangebote;
schaftsschulen; Gesunde Ernährung beim Schu-
Schulstandorten; Sanierung Bestandsschulen;
eine weitere; Stärkung Bildungsangebote in sozia-
qualifizierte, gut ausgestattete Ganztagsschu-
lessen (Zubereitung vor Ort, regional/Bio); Schu-
Unterstützung in sozialen Brennpunkten; kos-
len Brennpunkten; konsequentes Vorgehen gegen
len; eigener Laptop für jeden Schüler.
len zu offenen Häusern im Stadtteil entwickeln.
tenlose warme Mahlzeit an Schulen und Kitas.
Schulschwänzen.
SOZIALES: Stärkung von Familien durch Betreu-
SOZIALES: Unterstützung von jungen Familien
SOZIALES: Mehr Jugendclubs, Freizeiteinrich-
SOZIALES: Arbeits- und Ausbildungsplatz für jeden
ungs- und Freizeitangebote; Angebotsschwer-
und Alleinerziehenden; Projekt Stadtteilmütter
tungen und Spielplätze; Ausbildung und exis-
Bürger; Beschäftigungsmodelle für Arbeitnehmer
punkte nach den Problemlagen in den einzel-
einführen; Angebote der Jugendtreffs ausbauen,
tenzsichernde Beschäftigung für alle; mehr Ar-
ab 50 Jahren entwickeln.
nen Ortsteilen; Einrichtung von Bürgerhäusern
auch an Wochenenden.
beitsförderungmaßnahmen; Stellenabbau in der
Verwaltung beenden.
in Mahlsdorf, Kaulsdorf und Biesdorf.
MIGRANTEN: Menschen unabhängig ihrer Herkunft
MIGRANTEN: Gebündeltes Leistungsangebot in
gleiche Chancen ermöglichen; Weiterentwicklung
MIGRANTEN: Instrumente der Sprachförderung
Willkommenszentrum zur Unterbringung, Schul-
MIGRANTEN: Keine Ausgrenzung und Diskri-
des Integrationsprogramms, Förderung von Kitas
ausschöpfen; Selbsthilfeangebote von und für
und Kitaplätzen sowie zur gesundheitlichen Ver-
minierung von Menschen aufgrund Herkunft,
und Schulen bei Entwicklung interkultureller Ange-
Zuwanderer; Leistungskürzung bei Nichtbesu-
sorgung; Unterstützung der Volkshochschule bei
Kultur, Weltanschauung, Religion oder sexuel-
bote; Einführung berufsbezogener Deutschkurse;
chen verpflichtender Integrationskurse.
der Sprachförderung; Stadtteilzentren stärken.
ler Orientierung; Stärkung der Stadtteilzentren;
interkulturelle Öffnung des öffentlichen Dienstes.
WOHNEN: Flächen für Wohnungsneubau ohne
WOHNEN: Erhalt bezahlbaren Wohnraums und
WOHNEN: Ziel: sozial durchmischte Stadt; Bestand
Identität der Kieze zu gefährden; behutsame
Schaffung von neuem mit Infrastruktur; Unter-
Aktivitäten zur Schaffung von Arbeit/Ausbildung
für Flüchtlinge fördern.
sichern und Wohnungsneubau; bezahlbare Mie-
Weiterentwicklung der Siedlungsgebiete; alle
stützung von Modellen wie Mietshäuser-Syndi-
WOHNEN: Bezahlbares Wohnen in allen Teilen
ten durch Wohnungsbauförderung; Unterstützung
sozialen Schichten sollen weiterhin gut im Be-
kat; Förderung von Genossenschaften.
des Bezirks; bei Neubau soziale Mischung er-
Eigenheimbau; altersgerechte- und barrierefreie
zirk leben können, Miet- und Eigentumswoh-
halten; familien-, altersgerechter, barrierefreier
Wohnungen.
nungen sollen entstehen.
WIRTSCHAFT: Entwicklung zukunftsfähiger und
innovativer Branchen, u.a. aus dem Bereich
Wohnungsneubau auch in den Großsiedlungen.
WIRTSCHAFT: Weiterführung Standortmarketing,
WIRTSCHAFT: Chance auf Arbeit und Ausbildung
Energie und Umwelt, vorantreiben; ökologische
WIRTSCHAFT: Voraussetzungen schaffen für
um Bestand an Unternehmen zu schützen und neue
für alle. Erhaltung des breiten Angebots der
und bezahlbare Wärme- und Energieversorgung,
Gründung und Ansiedlung innovativer Unterneh-
Investoren zu gewinnen; bei öffentlicher Auftrags-
bezirklichen Wirtschaftsförderung. Aufträge der
dabei auch Nutzung von Erdwärme; Ausbau
men; aktive Bestandspflege, Erleichterung der
vergabe steigender Anteil an Unternehmen aus dem
öffentlichen Hand sollen in der Region bleiben;
Dach-Solaranlagen u.a. durch das Mieterstrom-
Auftragsvergabe an heimische Unternehmen.
Bezirk; 2018 Beginn Bau der TVO.
„bürgerfreundliche“ Variante der TVO.
Modell.
FDP
Piraten
AfD
NPD
SCHULE & BILDUNG: Saubere und sanierte Schu-
SCHULE & BILDUNG: Uneingeschränkter Zugang
SCHULE & BILDUNG: Schulentwicklungsplan an-
SCHULE & BILDUNG: Trennung von Deutschen
len; moderne IT-Infrastruktur für jede Schule mit
zu Inhalten offener Datennetze, Ausbau der Inf-
passen; bestehende Schulstandorte ausbauen,
und „Fremden“ in Hort und Schule; Verbot von
ganzheitlichem Konzept schaffen; freies Wlan an
rastruktur an öff. Bildungseinrichtungen; gleich-
weitere Projekte vorantreiben; bauliche Instand-
Inklusion und Gender-Zwang; kostenlose Schul-
jeder Oberschule, eine gut ausgestatte Biblio-
berechtigte Förderung staatlicher und Schulen
setzung aller Schulen und Turnhallen; kleine
und Hochschulausbildung
thek für jede Schule.
freier Träger; kostenlose warme Schulmahlzeit.
Schäden kurzfristig beseitigen.
SOZIALES: Junge Menschen, Familien, aber auch
SOZIALES: Modellprojekt für bedingungsloses
SOZIALES: Quantität der ärztlichen Versorgung
sche Kind; kostenlose Kindergartenplätze für
die älteren Generationen sollen ohne Probleme
Grundeinkommen; Neuausrichtung der Jobcen-
verbessern; Unterversorgung bei Fachärzten
Deutsche; Erziehungsurlaub wird auf jedes neu-
beieinander und miteinander leben können.
ter auf wirksame Förderung insbesondere von
durch Förderung von Praxisverlegungen aus bes-
geborene Kind auf fünf Jahre ausgedehnt; Er-
Langzeit-Erwerbslosen; Umwandlung der Job-
ser versorgten Bezirken begegnen.
höhung der Grundrente für jedes neugeborene
SOZIALES: 500 Euro Kindergeld für jedes deut-
MIGRANTEN: Respekt gegenüber Menschen,
center zu einem kommunalen Träger.
Kind um 300 Euro im Monat; Arbeitslosenhilfe
MIGRANTEN: Anerkannte Flüchtlinge bei Integ-
gleich welchen Altes oder Geschlechts, ethni-
an das vorherige Einkommen koppeln.
schen Herkunft, Religion, Weltanschauung, sexu-
MIGRANTEN: Kommunales Wahlrecht für EU-
ration unterstützen, dabei Werte der hiesigen
ellen Identität oder Orientierung; menschenwür-
Bürger auf alle Menschen mit Lebensmittel-
Gesellschaft vermitteln und deren Einhaltung
MIGRANTEN: Befristete Vergabe von Arbeits-
dige Unterbringung Geflüchteter; Schulen oder
punkt Berlin ausweiten; geflüchtete Kinder und
einfordern; bis zum Ende des Asylverfahren hat
plätzen an Ausländer; „systematische Vorbe-
Turnhallen als Unterkünfte nicht akzeptabel.
Jugendliche früh in Regelklassen integrieren;
der Bezirk menschenwürdige Wohn- und Le-
reitung und ideelle Begleitung der Fremden für
zügige Anerkennungsverfahren; Maßnahmen zur
bensbedingungen für Flüchtlinge zu schaffen;
ihre Heimkehr“; Unterbringung aller in Berlin
Weiterbildung.
Überarbeitung der Standortplanungen für mo-
und Brandenburg untergebrachten Asylbewer-
dulare Unterkünfte (MUF), um Ghettobildung
ber und Flüchtlinge auf dem Gelände des BER.
WOHNEN: Neubau mit generationengerechter
Nachhaltigkeit planen; muss dem demografischen Wandel gerecht werden und bezahlbar
WOHNEN: Ablehnung von Verkäufen landeseige-
bleiben; Land und Bezirk sollten an einem Strang
ner Liegenschaften; bedarfsgerechter Neubau
ziehen.
von preisgünstigen Mietwohnungen durch städ-
WOHNEN: Soll bezahlbar für alle Bürger blei-
der privaten Wohnungswirtschaft; sozial ver-
tische Wohnungsbaugesellschaften; Begrenzung
ben; Schaffung seniorengerechter Wohnungen,
trägliche öffentliche Wohnungsbauförderung.
der Verdichtung.
Wohngemeinschaften älterer Menschen und an-
WIRTSCHAFT: Vision Gründerhochburg MarzahnHellersdorf; Standort für neue kleine und mittel-
vorzubeugen.
WOHNEN: staatliche Kontrolle und Regulierung
WIRTSCHAFT: Arbeit für Deutsche, Einführung
dere kooperativen Wohnformen.
ständische Unternehmen und Startups; gezielte
WIRTSCHAFT: Unterstützung regional nachhalti-
Wirtschaftsförderung zur Ansiedlung von Unter-
ger Produktion und Förderung fair gehandelter
WIRTSCHAFT: TVO im Sinne der Anwohner pla-
von Gewerbesteuer und Gebühren für Existenz-
nehmen der digitalen Wirtschaft; Verwaltung mit
Produkte; Berlin als Innovationshochburg mit
nen, zusätzliche Kosten sollen bei Entscheidung
gründer und strukturell benachteiligten kleinen
zeitgemäßer Informationstechnik ausstatten.
Startups, Kunst & Kultur weiter fördern.
keine Rolle spielen.
Unternehmen; Förderung des Mittelstandes.
eines Berliner Arbeitsdienstes; Suspendierung
Zusammenstellung: Birgitt Eltzel & Marcel Gäding
Wahlspezial 2016
Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf | September 2016
7
AUS DEM LEBEN EINES LOKALPOLITIKERS
Angetreten, um zu gestalten
Klaus-Jürgen Dahler ist Bezirksverordneter. In seiner Freizeit widmet er sich der Kommunalpolitik im Bezirk.
 Von Marcel Gäding
passiert es, dass ich als Vorsitzender
des Hauptausschusses fünf Stunden in
die Vorbereitung einer zweistündigen
Sitzung investiere.“ Denn: Dahler liest
alle Unterlagen, greift vor den Tagungen zum Telefon, um im Rathaus seine
Fragen zu stellen. So manchem politischen Konkurrenten kann das schon
mal in der monatlichen Tagung der BVV
zum Verhängnis werden – schließlich
steckt Dahler tief in seinen Themen.
E
s gab Zeiten, da türmte sich bei
Klaus-Jürgen Dahler das Papier.
Bezirkliche Haushaltspläne hier,
Drucksachen für die Bezirksverordnetenversammlung da, mittendrin Vorlagen zur Kenntnisnahme. Das mit dem
Papier ist längst Geschichte, denn Dahler studiert viele Unterlagen aus dem
Rathaus von Marzahn-Hellersdorf inzwischen online. Eines hat sich für den
studierten Ökonom und Psychologen
eines aber nicht: Die Zeit, die er investiert, um alle Unterlagen akribisch
durchzulesen.
Seit 24 Jahren ist Klaus-Jürgen Dahler (DIE LINKE) Mitglied der Bezirksverordnetenversammlung (BVV). Einer,
der einen Großteil seiner Freizeit der
Kommunalpolitik widmet. Dahler, dreifacher Vater und zweifacher Großvater,
kann ohne Politik nicht. Und wer das
Politikgeschehen in Marzahn-Hellersdorf verfolgt, kommt schnell zu dem
Schluss: Ohne Dahler wäre die BVV um
einiges ärmer. Vielleicht ist es seine
Art, komplizierte Dinge unkompliziert
auf den Punkt zu bringen. Oder aber
seine Sachkunde, die er seit 1992 gesammelt hat.
Es ist einem Zufall geschuldet, dass
der Hellersdorfer in die Bezirkspolitik
ging. In den Wirren der Wende wählte
man ihn zum Bezirksvorsitzenden der
PDS – und 1992 in die damalige BVV
von Hellersdorf. Angetreten, um zu
gestalten – diesen Anspruch hatte der
heute 60-Jährige aber schon davor, in
den letzten Jahren der DDR. Er macht
keinen Hehl daraus, dass er einst als
Offizier der Volkspolizei auch mit dem
Ministerium für Staatssicherheit zusammenarbeitete, 1987 aber zu dem
Schluss kam: So, wie es in der DDR
ist, kann es nicht weitergehen. „Ich
habe gesehen, woran die DDR gescheitert ist“, sagt Dahler heute. „Am System.“ Mit der Wende fand sich Dahler
schließlich in einem gerade gegründeten Stadtbezirk wieder, dem jüngsten
von Ostberlin. „Im Prinzip war Hellersdorf nicht fertig, überall fehlte es an
Infrastruktur.“ Denn als die Mauer fiel,
machten sich die Bauarbeiter aus dem
Staub – und hinterließen Wohnhäuser, Wohngebietsgaststätten, Kaufhallen und Schulen. Doch Grünanlagen,
Spielplätze, Innenhöfe, Gehwege oder
Schwimmhallen suchte man vielerorts
in Hellersdorf vergebens. Hinzu kam
ein weiteres Problem: Viele Hellersdorfer, in der Regel gut ausgebildete
Akademiker, waren plötzlich ohne Job
und damit ohne Perspektive. „Fraktionsübergreifend beschlossen wir Anträge, den Bezirk zu verändern“, sagt
Dahler. Neben bezirklichen Arbeitsbeschaffungsprogrammen wurde Geld
für Investitionen freigegeben – manchmal mehr, als die Bezirkskasse hergab.
„Ja, wir haben auf Pump gelebt“, gibt
Dahler selbstkritisch zu. Erst später
Keine Lust auf Nazis
Klaus-Jürgen Dahler in seinem Kiez in Hellersdorf. Seit 24 Jahren macht er Kommunalpolitik.
Foto: Marcel Gäding
kam die Einsicht, dass man zwar alles fordern kann. „Aber es muss auch
finanzierbar sein.“ Nicht ohne Stolz ist
er aber, dass im bezirklichen Haushalt
stets Geld für die freiwillige soziale Arbeit bereitgestellt wurde. „Darauf basieren heute unsere Stadtteilzentren.“
Sozial- und Haushaltspolitik sind bis
heute Schwerpunkte seiner Arbeit im
Bezirksparlament, dem er mal als einfacher Bezirksverordneter, mal als Ausschussvorsitzender und mal als Frak-
tions-Chef angehörte. Gelernt hat er
den Job nicht, denn dafür gibt es keine
Ausbildung. Ihm kommen aber seine
psychologische Ausbildung schon mal
zu Gute. Bis heute kennen ihn seine
Kollegen in der BVV als wachsamen,
aber stets fairen Mitstreiter. In der Regel investiert er gut fünf Stunden in der
Woche in die Kommunalpolitik. Nur in
den Monaten, in denen es darum geht,
wofür der Bezirk sein Geld ausgibt,
kann es schon mal länger dauern. „Da
Natürlich hat er so manches Mal ans
Aufhören gedacht. Doch ihm macht die
Kommunalpolitik Spaß. „Ich will weiter gestalten“, sagt Klaus-Jürgen Dahler mit Blick auf den demografischen
Wandel im Bezirk, auf drohende Altersarmut und auf Menschen, die von
der eigenen Arbeit nicht leben können. Derzeit treibt ihn auch an, mit allen Mitteln dem möglichen Einzug der
AfD etwas entgegenzusetzen. „Ich will
nicht, dass die Nazis hier das Sagen
haben“, erklärt Dahler.
Welche Themen ihn nach der Wahl
erwarten, kann Klaus-Jürgen Dahler
bereits absehen. Gerade im Bereich
Soziales gibt es eine Menge zu tun.
„Die soziale Entwicklung im Bezirk hat
sich rasant verändert“, stellt er fest.
Und mahnt abschließend in Richtung
der eigenen Partei: „DIE LINKE muss
sich mit ihrem Anspruch der sozialen
Gerechtigkeit in der Kommunalpolitik
einbringen.“
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8
Wahlspezial 2016
September 2016 | Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf
Neben den Direktkandidaten buhlen auch Berliner Spitzenpolitiker um die Gunst der Wählerinnen und Wähler.
Foto: Marcel Gäding
ABGEORDNETENHAUSWAHL
DIE LINKE liegt in Umfragen vorn
SPD muss damit rechnen, Wahlkreise zu verlieren. Die CDU darf in Mahlsdorf und Hellersdorf auf ein Direktmandat hoffen.
 Von Birgitt Eltzel
A
m 18. September wird auch ein
neues Abgeordnetenhaus gewählt. Ein Blick auf die Umfragen zeigt, dass die Stadt nach wie vor
gespalten ist – zumindest politisch.
Während der Westen meist bürgerlichsozialdemokratisch wählt, haben die
Grünen in der City die Nase vorn. Und
im Osten? Dort ist nach wie vor DIE
LINKE stark. Ein Blick in die Wahlkreise:
Wahlkreis 1: Wolfgang Brauer (Linke)
will zum fünften Mal das Direktmandat
holen. Gordon Lemm, Fraktionsvorsitzender der SPD in der BVV, wird ihm
kaum gefährlich werden. Einen Strich
durch die Rechnung könnte beiden der
AfD-Kandidat Gunnar Norbert Lindemann machen, wenn es dieser Partei
gelingt, viele Nichtwähler zu motivieren. Der Wahlkreis hatte 2011 mit 39,2
Prozent die geringste Wahlbeteiligung
im Bezirk.
Wahlkreis 2: Manuela Schmidt (Linke) will ihr Abgeordnetenhausmandat
verteidigen, die ehemalige Jugendstadträtin von Marzahn-Hellersdorf
ist bestens vernetzt. Ulrich Brettin
von der SPD und Sergej Henke von
der CDU, beide bisher im Bezirksparlament, haben weniger gute Chancen.
Hans-Joachim Selle von den Grünen
ist zu unbekannt.
Wahlkreis 3: Gabriele Hiller (Linke)
ist mit den Slogan „Verliebt in Hellersdorf“ in den Wahlkampf gezogen.
Nach den Umfragen sieht es so aus,
als könnte sie nochmals das Direktmandat gewinnen. Enrico Stölzel (SPD)
könnte auch punkten. Er hat einen
ungewöhnlichen Wahlkampf gemacht,
ist in Kneipen gegangen und hat mit
Nichtwählern und den Stammtischen
diskutiert. BVV-Vorsteherin Kathrin
Bernikas (CDU) blieb hingegen blass.
Wahlkreis 4: Regina Kittler, seit 2011
für die Linke direkt im Abgeordnetenhaus, will es erneut schaffen. Mit
Christian Gräff (CDU), Stadtrat für Wirtschaft und Stadtentwicklung, hat sie
einen ernstzunehmenden Konkurrenten, der vor allem in den bürgerlichen
Gebieten von Biesdorf auf Stimmen
zählen darf. Liane Ollech von der SPD,
bereits seit mehreren Legislaturperioden im Abgeordnetenhaus, blieb im
Wahlkreis eher unsichtbar.
Wahlkreis 5: Trotz aller Querelen
rund um die Flüchtlingsproblematik
dürfte Gesundheits- und Sozialsenator Mario Czaja (CDU) zum vierten Mal
das Direktmandat erringen. Nach wie
vor ist er dort populär. Iris Spranger
von der SPD hat als Direktkandidatin
gegen Czaja nur eine AußenseiterChance ebenso wie Olaf Michael Ostertag von den Linken. Vermutlich wird
Jeannette Auricht, die Bezirksvorsitzende der AfD, Stimmen aus bürgerlichen Kreisen auf sich vereinen.
Wahlkreis 6: Er hatte nur wenige
Stimmen mehr als der Konkurrent von
der Linken – trotzdem gewann Sven
Kohlmeier (SPD) 2011 das Direktmandat. Diesmal dürfte ihm Alexander
Herrmann von der CDU Konkurrenz
machen, der äußerst beliebt und aktiv
in Kaulsdorf-Nord und Hellersdorf ist.
Nutznießer könnte Kristian Ronneburg
(Linke) sein. Aussichtlos ist ein Direktmandat für die Grünen, auch wenn mit
Stefan Ziller ein über die Parteigrenzen anerkannter, junger Politiker antritt.
Die ausführlichen Wahlkreisporträts mit
vielen Fotos und Grafiken können Sie unter
http://www.lichtenbergmarzahnplus.de/
wahlen-2016/lichtenberg/ nachlesen!
Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf | September 2016
Bezirks-Leben
Viel Platz für Bello und Co.
7
KIEZLEBEN: In Hellersdorf ist der Weg frei für das erste offizielle Hundeauslaufgebiet des Bezirks.
von Birgitt Eltzel
D
er Bezirk bekommt seinen ersten offiziellen Hundeauslaufplatz. Eine Nutzungsvereinbarung über ein 7.500 Quadratmeter
großes Gelände an der Quedlinburger/
Weißenfelser Straße mit dem Verein
Helle Hunde ist unterzeichnet. Danach
kann dieser das Areal kostenlos nutzen.
Der Verein muss allerdings die Betriebskosten in Höhe von 2.500 Euro pro
Jahr tragen. Auch für eine vollständige
Umzäunung und das Herrichten des seit
Jahren brach liegenden Geländes ist er
zuständig, ebenso für Ordnung und Sicherheit. Der Verein hatte nach einem
Interessenbekundungsverfahren des Bezirksamtes den Zuschlag bekommen.
Das Gelände müsste von ihm allerdings
geräumt werden, wenn dort eine Schule
entstehen sollte. Bisher gibt es dazu aber
keine Pläne.
Dass der Bezirk überhaupt eine Fläche zur Verfügung stellt, hängt vor allem mit dem im Sommer beschlossenen
neuen Berliner Hundegesetz zusammen.
Das sieht zahlreiche Reglementierungen
für Hundehalter vor, u.a. eine strenge
Leinenpflicht. In Marzahn-Hellersdorf
Das neue Hundeauslaufgebiet. Noch gibt es
viel zu tun.
FOTO: BIRGITT ELTZEL
gibt es über 10.000 angemeldete Hunde,
mehr als in allen anderen Bezirken. Das
Bezirksamt hatte schon im Mai den Beschluss für ein Hundeauslaufgebiet an
der Weißenfelser/Quedlinburger Straße
gefasst. Danach sollte dessen Nutzung
einem Verein übertragen werden.
Ende August wurde der Zusammenschluss „Helle Hunde“ im Lern- und
Medienzentrum Helliwood an der Riesaer Straße, dem früheren „Baukasten“,
zu einem Verein umfunktioniert. Insgesamt 24 Mitglieder gibt es nun, weitere
Mitstreiter werden gesucht. 1. Vorsitzender wurde der Initiator André Kiebis, 2.
Vorsitzende die Hundetrainerin Elisa
Lange. Die Erzieherin Julia Reuter, die
auch die Social-Media-Kommunikation
für den Verein erledigt, ist Kassenwartin. Der Verein will sich nicht nur für
artgerechte Hundehaltung engagieren,
sondern auch um die Verbesserung des
Miteinanders von Mensch und Tier in
der Großstadt. Ein erstes konkretes Vorhaben gibt es schon: Auf dem Boulevard
Kastanienallee soll das Projekt Tütenpaten realisiert werden – es sollen Spender
mit Tüten für die Hinterlassenschaft der
Vierbeiner aufgestellt werden.
Der Hundeplatz steht lediglich den
Mitgliedern des Vereins zur Verfügung
(außer bei öffentlichen oder anderen
Veranstaltungen). Die Mitgliedsbeiträge sind moderat: Zu zahlen sind eine
Aufnahmegebühr von 5 Euro und ein
monatlicher Mitgliedsbeitrag von 5
Euro. Auf Antrag kann es Härtefallregelungen geben. Jedes Vereinsmitglied
muss pro Monat zwei ehrenamtliche
Arbeitsstunden auf dem Gelände, auf
dem früher eine Schule stand, leisten.
Dafür kann der Platz jederzeit genutzt
werden, zudem wird es Ermäßigungen
auf dort ebenfalls angedachte Kurse wie
Hundeschule, Agililty-Training und das
Ablegen des Hundeführerscheins geben.
Gleich nach der Gründungsversammlung überbrachte der für die bezirkli-
chen Immobilien und Liegenschaften
verantwortliche Stadtrat Stephan Richter (SPD) die Nutzungsvereinbarung
zur Unterzeichnung. Und außerdem
zwei gute Botschaften: Das Bezirksamt
fördert die Einrichtung des Hundeplatzes mit einer Summe von 3.000 Euro.
Zudem hat der Bezirk bereits bei der
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
einen Antrag auf 7.500 Euro jährlich
für den Verein gestellt. Stephan Richter
bedankte sich bei den Initiatoren des
Vereins und den Gründungsmitgliedern
von Helle Hunde für das Projekt, über
das rund zwei Jahre immer wieder verhandelt worden war.
Landes- und Kommunalpolitiker
verschiedener Parteien hatten an der
Zusammenkunft und Vertragsunterzeichnung teilgenommen, darunter die
Abgeordneten Gabriele Hiller (Linke)
und Alexander J. Herrmann (CDU).
Herrmann, tierschutzpolitischer Sprecher seiner Fraktion, hatte das Projekt
Hundeplatz bereits im Vorfeld begleitet.
„Ich halte es für ein wichtiges und richtiges Vorhaben für Hellersdorf“, sagte der
Christdemokrat, der deshalb Fördermitglied des Vereins wurde. Selbst hat er allerdings keinen Hund: „Dafür aber fünf
Goldfische.“
Infos: www.helle-hunde.de
ANZEIGENSPEZIAL/ VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG
A
Bildung,
Gut versichern
Wiedereinstieg
Azubis sollten sich gegen Risiken schützen
Kurse für Frauen, die zurück in den Beruf wollen
m 1. September war offizieller
Ausbildungsstart in Deutschland. Viele, vor allem junge
Menschen starten mit ihrer Berufsausbildung. Für die Berufsanfänger bedeutet der neue Lebensabschnitt nicht nur
mehr Unabhängigkeit, sondern auch
mehr Verantwortung - zum Beispiel
in Sachen Versicherungsschutz. Dabei
genügt es durchaus, sich zunächst auf
einen wesentlichen Schutz zu beschränken. Wichtig ist vor allem der Schutz gegen Berufsunfähigkeit und die Absicherung des eigenen Hausrats.
Grundversicherungen sind auch bei
geringem Gehalt unerlässlich. So sollte
auf die private Haftpflichtversicherung
nicht verzichtet werden. Sie schützt vor
Schadenersatzansprüchen Dritter, heißt
es hierzu von der Zurich Versicherung.
Auszubildende sind in der Regel über
ihre Eltern abgesichert, aber nur, wenn
diese über eine private Haftpflichtversicherung verfügen. Wer aber beispielsweise bereits eine Ausbildung abgeschlossen
hat, ist nicht mehr durch den Vertrag der
Eltern geschützt und muss selbst vorsorgen. Spätestens dann muss ein eigener
Privathaftpflichtschutz her.
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung
gehört beim Start in das Berufsleben
zu den wichtigsten Absicherungen
überhaupt. Durchschnittlich trifft eine
Berufsunfähigkeit jeden vierten Arbeitnehmer. Gerade Menschen in den vermeintlich ungefährlichen Berufen mit
Bürotätigkeit unterschätzen das Risiko,
berufsunfähig zu werden. Beim Einstieg
in die Berufsunfähigkeitsversicherung
gilt: Je früher, desto besser, da sich die
Beitragsprämie am Alter und der Gesundheit des Versicherungsnehmers orientiert.
Wer keine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen kann oder will, sollte
eine private Unfallversicherung in Betracht ziehen. Zwar bietet die gesetzliche
Unfallversicherung einen Basisschutz,
sofern der Unfall zum Beispiel während
der Arbeitszeit oder einer dienstlichen
Fortbildung passiert, in der Freizeit
greift sie allerdings nicht.
Auszubildende, die eine eigene Wohnung oder ein WG-Zimmer beziehen,
sollten eine Hausratversicherung abschließen. Diese greift dann, wenn beispielsweise durch Brand, Leitungswasser
oder Sturm die Wohnungseinrichtung
beschädigt wird. Bei einem Einbruch
oder Raub sind Möbel, Elektrogeräte
und Kleidung ebenfalls versichert. Auch
das Fahrrad, mit dem viele Auszubildende zur Arbeit fahren, kann bei Bedarf
mit in die Versicherung aufgenommen
werden und ist so gegen Diebstahl abgesichert. (ots.)
Im Berufsleben, aber auch privat gibt es
viele Risiken.
FOTO: PIXABAY
I
nnerhalb des Programms zur Berufsorientierung und Berufsvorbereitung für Frauen beginnen wieder
Berufsinformations- und Orientierungskurse. Darüber hinaus werden diverse
Beratungen und Kurse für Frauen angeboten, die über den Schritt in die Selbständigkeit nachdenken.
Das
Berufsorientierungsprogramm
richtet sich an Frauen, die nach einer
meist familiär bedingten Berufsunterbrechung oder aufgrund von Erwerbslosigkeit eine neue berufliche Perspektive
suchen.
In den Berufsinformations- und Orientierungskursen wird nach einer ausführlichen Bestandsaufnahme mit den
Frauen ein tragfähiger Berufswegplan
erarbeitet, der sich an der persönlichen
Lebenssituation orientiert. Zu den Kursschwerpunkten gehören die Erstellung
eines Profils der beruflichen und persönlichen Kompetenzen, ein individuell zugeschnittenes Bewerbungstraining und
die Beratung zu Weiterbildungswegen.
Gezielte Beratungsangebote
Für Frauen, die sich bereits für den
(Wieder-)Einstieg in eine bestimmte
Berufstätigkeit entschieden haben, werden berufsfeldbezogene Beratungen und
Kurse angeboten. Dazu gehören Beratungen sowie Kurse für Existenzgründerinnen und Computerlehrgänge für
Berufsrückkehrerinnen aus Büro- und
Verwaltungsberufen.
Hervorzuheben ist ein kostenloser
zehnmonatiger Vollzeitkurs zur Berufsvorbereitung für Flüchtlingsfrauen.
Fachvorträge zu aktuellen Regelungen
in der Arbeitsmarktpolitik sowie Beratungen und Informationsveranstaltungen von Bildungs- und Beratungsstellen
zu den Themen Beruf, Bildung und Arbeit ergänzen die Kurse. Die Förderung
des Programms erfolgt aus Mitteln der
Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen und des Europäischen
Sozialfonds.
Unter der FIONA-Infoline – einem
Zusammenschluss von Beratungseinrichtungen – informieren Beraterinnen
zu Angeboten der Berliner Bildungsberatungsstellen. Die Infoline ist von
Montag bis Freitag in der Zeit von 10:00
bis 16:00 Uhr unter der Telefonnummer
0180/11 34 662 (für 3,9 Cent pro Minute) zu erreichen. Individuelle Beratungstermine können hier ebenfalls vereinbart
werden.
Kostenlose Datenbank
Ein weiteres Angebot ist die kostenlose Nutzung der Informationsdatenbank:
www.frauen-berufsperspektive.de. Hier
finden sich Informationen rund um die
Themen Weiterbildung, Berufseinstieg,
Studium, Eltern im Job, Bewerbung und
vieles mehr.
Die Programmübersicht für das 2.
Halbjahr 2016 kann angefordert werden
bei: zgs consult GmbH, Rungestraße
19, 10179 Berlin, Tel. 030 – 278733-0,
[email protected], und ist online abrufbar unter dem Punkt „Aktuelles“ auf
der Seite www.zgs-consult.de/weiterbildung/frauenspezifische-beruflicheorientierung. (sen.)
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Karriere & Beruf
ANZEIGENSPEZIAL/ VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG
Fit in Sachen IT
Hasso-Plattner-Institut bietet kostenlose Onlinekurse an
A
uf Gründer von IT-Unternehmen und Software-Entwickler
warten viele rechtliche Fallstricke. Wie lässt sich die eigene Software
schützen? Welche rechtlichen Rahmenbedingungen gilt es bei der Verwendung
von Open-Source-Software zu beachten
und welche Lizenzbedingungen gibt es?
Ein neuer kostenloser Online-Kurs des
Hasso-Plattner-Instituts (HPI) mit dem
Titel „IT-Recht für Software-Entwickler“
will diese und viele weitere rechtliche
Fragen klären. Der 4-wöchige MOOC
beginnt am 14. September auf der interaktiven Bildungsplattform openHPI.
Die Dozenten des Kurses sind die auf
IT-Recht spezialisierten Anwälte Dr. Anselm Brandi-Dohrn und Prof. Christian
Czychowski. Sie werden insbesondere
auf die Bereiche Verträge, Urheberrechte, Markenrecht, Patentrechte und Recht
des Datenschutzes im Kurs eingehen. Es
wird aber auch einige Bezüge zu Fragen
bei Unternehmensverkäufen geben. Beide Fachanwälte hoffen auf einen regen
Austausch unter den Kursteilnehmern,
ein besonderer Vorzug, den die openHPI-Plattform bietet.
Der Kurs erfordert keine Vorkenntnisse. Das Angebot richtet sich insbesondere an Software-Ingenieure sowie Leiter
und Gründer von IT-Unternehmen. Die
Kurssprache ist Deutsch. Pro Kurswoche sind je nach Vorkenntnissen drei bis
sechs Stunden einzukalkulieren - für die
Beschäftigung mit den Lernvideos, die
Kontrolle des eigenen Lernfortschritts
anhand der bereitgestellten Selbsttests
und die aktive Teilnahme an den Diskussionsforen.
Das Hasso-Plattner-Institut bietet unter openHPI seit 2012 seine kostenlosen,
für alle frei zugänglichen Online-Kurse
zu Themen der Informationstechnologie an. Derzeit gibt es bereits mehr
als 300.000 Einschreibungen von gut
124.000 Nutzern aus etwa 180 Ländern
auf openHPI. Mehr als 35.000 Zertifikate konnten bereits für erfolgreiche
Lernende ausgestellt werden. Sämtliche
25. MARKTPLATZ BILDUNG
Kompetent in der
digitalen Welt
Z
Neue Berufe – neue Chancen
um 25. Mal öffnet für Sie der Marktplatz Bildung mit aktuellen Bildungs
und Beratungs- sowie Jobangeboten
der Hauptstadtregion. Dieses Jubiläum ist
natürlich Anlass für Stolz und Freude über
das Erreichte, zugleich aber auch Verpflichtung für künftige Bildungsmessen. „Da ist für
mich nichts Neues zu erfahren; Das kenn ich
schon seit hunderttausend Jahren.“1 Nicht
ahnend, dass dies ein Goethe-Zitat ist, wird
damit ohne zu prüfen über vermeintlich
wohlbekannte Dinge geurteilt. In unserem
Fall ist es das Lernen, dessen wohl nervendste Eigenschaft die allgegenwärtige Aufforderung an uns ist, sich ständig neue Kenntnisse
aneignen zu müssen. Schule, Lehre, Studium
sind selbstverständliche Bestandteile unseres Lebens – und eigentlich nichts Neues.
Wie steht es aber um die Inhalte? Nehmen
Sie nur die Jahre seit der letzten Jahrtausendwende: Computer, Internet, Mobiltelefon, Smartphone: Anfangs noch als exotische
Erscheinungen misstrauisch beäugt, gehören sie heute zu jedem Haushalt und sind
in den meisten Unternehmen mittlerweile
unverzichtbare Arbeitsmittel. Und die Digitalisierung schreitet in Riesenschritten voran.
Manchmal auch mit ärgerlichen Nebenwirkungen, wie die nach einem Einkauf im Internetshop wochenlang permanent eingeblendete Werbung, mit der das soeben Gekaufte
in allen Varianten angepriesen wird. Ja, diese
Digitalisierung zu beherrschen und mög-
lichst zum Nutzen der Gesellschaft einzusetzen, erfordert wieder einmal mehr neues
Wissen. Gleiches gilt für die Regelungen der
Arbeitsprozesse, für die Gestaltung des Verhältnisses von Arbeitszeit und Freizeit und
nicht zuletzt für Arbeitsverhältnisse und
Vergütungssysteme sowie für den Schutz
personenbezogener Daten. Auf dem 25.
Marktplatz Bildung finden Sie neben neuen Inhalten der beruflichen Weiterbildung
auch Informationen zu neuen Lernformen,
die sich der Möglichkeiten digitaler Technik
bedienen. Kompetente Antworten auf Ihre
Fragen zur beruflichen Weiterbildung oder
zu Fördermöglichkeiten erhalten Sie im Beratungszentrum der Berliner Beratungsstellen
im Großen Saal. Im Saal 7 erwartet Sie der
JobPoint Mitte zu einem Jobdating mit Berliner Unternehmen. Ob auf der Suche nach
einer neuen Anstellung oder nach einer notwendigen Zusatzqualifizierung, Sie werden
immer auf neue technische Anforderungen
stoßen. Keine Angst, es ist alles zu schaffen,
denken Sie nur an Ihr Smartphone, erst 2007
entwickelt – heute schon für jedes Kind ein
normales Kommunikationsmittel. Wir sehen
uns auf dem Marktplatz Bildung! Es warten
noch viele Überraschungen auf Sie!
25. Marktplatz Bildung, 11. Oktober 2016,
10-18 Uhr, Kosmos Berlin,
Karl-Marx-Allee 131A, 10243 Berlin
www.marktplatzbildung.de
Onlinekurse, die bislang auf Deutsch,
Englisch und Chinesisch auf der Plattform angeboten wurden, sind auch später
noch jederzeit im Archivmodus nutzbar,
allerdings ohne Prüfung und Zertifikat.
Die Internet-Bildungsplattform openHPI ist dadurch weltweit einzigartig, dass
sich die Inhalte auf Informationstechnologie und Informatik konzentrieren und
die Kurse sowohl in deutscher, englischer
und chinesischer Sprache angeboten
werden. Im Unterschied zu „traditionellen“ Vorlesungsportalen folgen die Kurse bei openHPI einem festen Zeitplan
- mit definierten Angebotsimpulsen wie
Lehr-Videos, Texten, Selbsttests, regelmäßigen Haus- und Prüfungsaufgaben.
Kombiniert sind die Angebote mit einem
Forum, in dem sich die Teilnehmerinnen
und Teilnehmer mit dem Teaching Team
und anderen Lernenden austauschen,
Fragen klären und weiterführende Themen diskutieren können. (ots.)
Die Anmeldung ist möglich unter https://
open.hpi.de/courses/it-recht2016.
Unterrichtsplattform in
neuem Design
Pünktlich zum Schulstart präsentiert
sich die Unterrichtsplattform www.
handel-erklaert.de mit einem neuen, benutzerfreundlicheren Auftritt. Bereits in
2015 hatten die METRO GROUP, der
Handelsverband Deutschland (HDE)
und der Bundesverband Großhandel,
Außenhandel, Dienstleistungen (BGA)
das Onlineportal für umfassende Unterrichtsmaterialien zum Thema Handel ins
Leben gerufen. Unter dem Link www.
handel-erklaert.de finden Lehrer der weiterführenden Schulen und Berufsschulen
werbefreie, didaktisch aufbereitete und
geprüfte Unterrichtsinhalte zu verschiedenen Aspekten des Handels für die Fächer Wirtschaft, Politik und Sozialkunde.
Top-Themen wie die Rückverfolgbarkeit
von Lebensmitteln runden das Angebot
ab. Die Gesellschaft für Pädagogik, Information und Medien e.V. (GPI) hat das
Onlineportal
www.handel-erklaert.de
mit der Comenius EduMedia Medaille
2015 ausgezeichnet. Mit der Verleihung
des europäischen Bildungsmedienpreises
fördert die GPI pädagogisch, inhaltlich
und gestalterisch herausragende multimediale Bildungsangebote. (ots.)
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10 Bezirks-Sport
September 2016 | Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf
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Power Factory – das
andere Fitnesscenter
Grenzgänger in luftiger Höhe
Mit einer Kombination aus Fitness- und
Tanzstudio werden bei Power Factory
alle Familienmitglieder angesprochen.
Martina Pradel und ihr Team bieten den
Eltern und Großeltern parallel zu dem
Fitness- oder Tanztraining der Kids an,
die freie Zeit gleichzeitig mit eigenem
Fitness- oder Kurstraining sinnvoll zu
nutzen und somit selbst etwas für die Gesunderhaltung und -prophylaxe zu tun.
Am 3. September konnten Interessierte
bei der Neueröffnung die Einrichtung
kennenlernen. Im Bereich für das Fitness-Training mit speziellen Geräten erfolgt ein qualitativ hohes und persönlich
betreutes Zirkeltraining. Zuvor können
mit mobee fit Beweglichkeit gemessen
werden, um somit ein maßgeschneiderten Trainingsplan zu erstellen, der
Beweglichkeit messbar verbessert und
damit zu Schmerzfreiheit und voller Beweglichkeit führt.
Im Kursbereich besteht die Möglichkeit
Kurse für Fitness und Entspannung sowie spezielle Kurse für Ausdauerfitness
zu besuchen. Das Tanzstudio ist in den
Tanzrichtungen Hip Hop und DiscoDance speziell auf Kinder und Jugendliche ausgerichtet. Aber auch Rehabilitationssport nach ärztlicher Verordnung
wird in speziellen Kursen mit ausgebildeten Trainern bei Power Factory
angeboten sowie ein Ernährungs- und
Bewegungskonzept mit dem Ziel einer
Umstellung in der Lebensführung ohne
Einbuße der Lebensqualität. (ln.)
Power Factory GmbH, Tangermünder Straße
129, 12627 Berlin, Tel. 030/86 31 79 76/7,
E-Mail: [email protected]
FREIZEITSPORT: Die Giants-Cheerleader stehen für waghalsige Stunts.
Anna-Sophie Kowohl erklärt Mike Ebert
die Besonderheit der egym­Beinpresse.
von Benedikt Paetzholdt
V
om Sommerloch, das zur Ferienzeit in vielen Sportvereinen klafft,
war bei den Giants in der vergangenen Woche nichts zu spüren. Zwischen 20 und 30 Cheerleaderinnen sind
in die Sporthalle der Marcana-Grundschule gekommen, um an ihren Übungen zu feilen. Auf der einen Seite die
sogenannten Peewees zwischen 6 und 12
Jahren, auf der anderen die Juniors, von
13 bis 18. Die Großen, im CheerleadingFachjargon Seniors genannt, sollten erst
am Abend die Bühne betreten.
Wenn die Mädchen und jungen Frauen ihre Salti und Flic Flacs üben, scheinen die Regeln der Erdanziehungskraft
für sie nicht zu gelten. Man könnte also
meinen, dass es ein paar Jahre im Turnverein braucht, um überhaupt Cheerleader zu werden. Dem ist allerdings überhaupt nicht so. „Es ist sehr selten, dass
jemand mit Vorahnung kommt“, sagt
der Zweite Vorsitzende Stefan Knop,
38. Das Meiste, was hier an beeindruckenden Aktionen gezeigt wird, wurde
im Verein gelernt. In der Schule würden
viele Übungen falsch vermittelt.
Als Knop zusammen mit der Vorsitzenden Viktoria Pohl die Giants im November 2014 gründete, legte sie deshalb
großen Wert auf die hundertprozentig
richtige Vermittlung der Technik. Zuvor
waren sie mit einigen anderen Mitgliedern bei einem anderen Verein. „Wir
wollen, dass unsere Cheerleader langsam
lernen und sich nicht nach zwei Wochen
den Nacken brechen“, sagt Pohl, 28. Immer wieder ärgert sie sich, wenn Sportlerinnen zu ihr kommen und erzählen,
„dass sie woanders auf den Kopf gefallen sind oder sich sonst wo verletzt haben.“
Obwohl die Cheerleader sehr sicher in
ihrer Bewegung wirken, zählt die Sportart zu den gefährlichsten überhaupt.
Die Mannschaft der Giants­Cheerleader.
„Dessen müssen sich die Sportler auch
immer bewusst sein“, sagt Pohl. Wer
hoch hinaus will, muss über Grenzen
gehen. Das wird allen vermittelt, die neu
dazukommen. Bislang sei aber nichts
Schlimmeres passiert. „Unsere Cheerleader wissen, wie sie reagieren müssen,
wenn mal was schiefgeht“, sagt die Vorsitzende. Deshalb achten die Trainer pingelig darauf, dass bei den Übungen und
Stunts alles richtig abläuft. Entsprechend
deutlich klingen die Ansagen. Regelmäßig besuchen die Trainer auch Camps,
auf denen sie sich weiterbilden lassen.
Die Giants sind stolz darauf, dass mittlerweile auch Mädchen fest zum Team
gehören, die vorher so gut wie keinen
Zugang zum Sport hatten. „Niemand ist
zu unsportlich fürs Cheerleading“, sagt
Knop. Auch an diesem Tag probiert sich
ein Mädchen aus, das noch eine ganze Weile brauchen wird, bis sie elegant
durch die Halle wirbeln wird. Wie rasant
die Entwicklung gehen kann, zeigen hier
viele, die innerhalb kürzester Zeit enorme Fortschritte machen. Paradebeispiel
ist die elfjährige Emily, die schon bei den
Juniors mittrainiert, obwohl sie eigentlich noch ein bisschen zu jung dafür ist.
FOTO: BENEDIKT PAETZHOLDT
„Sie macht das echt toll“, lobt Knop. Sie
pariert mit einem breiten Strahlen.
Fast so wichtig wie die körperlichen
Fortschritte sind die Veränderungen, die
die Trainer im Wesen der Sportlerinnen
wahrnehmen. „Bei manchen muss man
schon froh sein, wenn sie zwei Sätze mit
dir reden“, weiß Pohl. Mit zunehmender
Akzeptanz blühen viele Mädchen dann
regelrecht auf. „Das ist wie bei jedem
Mannschaftssport“, sagt Knop, „du bist
nur erfolgreich, wenn das Zusammengehörigkeitsgefühl stimmt“. Bei den Giants
ist das offensichtlich gegeben. 120 Mitglieder zählt der Verein, obwohl er noch
keine zwei Jahre alt ist.
Inzwischen hat sich das Cheerleading
voll etabliert, auch im Osten Deutschlands. „Alleine hier im Bezirk gibt es drei
Vereine“, sagt Pohl, die sich auch um die
Öffentlichkeitsarbeit im Berliner Cheerleading-Verband kümmert. Als die Welle
Anfang der 2000er-Jahre nach Deutschland schwappte, ergriff sie zunächst mal
vor allem den Westen Deutschlands.
Und obwohl nach wie vor Mädchen sich
in dieser Sportart heimisch fühlen, „passiert auch bei den Männern ein bisschen
was“, sagt Knop.
Das Bezirks-Journal frei Haus – im Abo!
Das Bezirks-Journal ist Berlins Monatszeitung mit interessanten Geschichten aus Lichtenberg, Hohenschönhausen und aus Marzahn und Hellersdorf. Sie finden unsere Zeitung
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Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf | September 2016
THEATER & BÜHNE
Der Bär: Theaterstück in deutscher und russischer Sprache von und mit dem Ensemble
T&T frei nach Anton Tschechow am 18. September um 15 Uhr. Eintritt 7, erm. 5 Euro. Ort:
Berliner Tschechow-Theater, Märkische Allee 410, 12689 Berlin, Tel. 030 93661078.
Zivilblamage – aller doof, außer ich! Comedy-Kabarett mit Ralph Richter am 30. September um 19 Uhr. Karten: 8, erm. 6 Euro.
Ort: Berliner Tschechow-Theater, Märkische
Allee 410, 12689 Berlin, Tel. 030 93661078.
MUSIK & KONZERT
Berlin und seine Pärchen: Gerda Buchholz
und Benno Radke philosophieren am 14.
September um 14 Uhr charmant und frech
über das Liebesleben der Berliner. Anmeldungen unter Tel. 030 89998796. Eintritt:
2,50 Euro, Kaffeegedeck 2 Euro. Ort: Jenaer
Treff, Jenaer Straße 56, 12627 Berlin.
Renft: Musik von Peter „Cäsar“ Gläser, Christian „Kuno“ Kunert und Thomas „Monster“
Schoppe am 16. September um 21 Uhr. Karten: 21 Euro. Ort: KISTE Kino & Konzerte &
mehr am U-Bahnhof Hellersdorf, Heidenauer Str. 10, 12627 Berlin, Tel. Tel. 030 9987481.
Lukas Natschinski & seine Gäste: Jazz und
Talk mit Amelie Schreiber sowie Lukas Natschinski. In seiner Reihe begrüßt der junge,
virtuose Pianist und Gitarrist am 17. September um 19.30 Uhr die junge Jazzsängerin
Amelie Schreiber. Gemeinsam bringen sie
bekannte Jazzstandards auf die Bühne, aber
auch Stücke aus dem Werk von Lukas‘ Vater
Gerd Natschinski. Karten: 15, erm. 12 Euro.
Ort: Kulturforum Hellersdorf, Carola-NeherStr. 1, 12619 Berlin, Tel. 030 5611153.
„Johann Strauß und seine musikalischen
Zeitgenossen“: Musikalischer Salon am
17. September um 15 Uhr mit Werken von
Strauß, Offenbach, Brahms, Wagner, Liszt
u.a. Eintritt: 13 Euro. Ort: Freizeitforum Marzahn, Marzahner Promenade 55, 12679 Berlin. Tickets unter Tel. 030 5427091.
Engerlings Apfeltraum: Konzert mit der
Kultband Engerling sowie der Band Apfeltraum am 23. September um 18 Uhr. Eintritt:
22 Euro. Ort: Biesdorfer Parkbühne, Nordpromenade 5, 12683 Berlin. Infos unter Tel.
030 9987481.
Musikalisches Rendezvous: Zum 25-jährigen Bestehen des Frauenchors „Friedrichsfelder Spätsommer“ & mit dem Männerchor
von Bella Musica als Gratulanten am 25.
September um 14.30 Uhr. Eintritt: 6 Euro.
Kaffee & Kuchen ab 14 Uhr. Ort: Kulturforum
Hellersdorf, Carola-Neher-Str. 1, 12619 Berlin, Tel. 030 5611153.
„Berliner Lieder – Dialekt und jutet Liedjut“: Liedernachmittag am 25. September,
16 Uhr, mit Asuka Tovazzi als Hans-Werner
Palutzke und Annette Kittlas am Klavier mit
einer Prise Erich Kästner und einer Schippe
Volksmund mittenmang! Text und Regie: Birgit Letze-Funke. Eintritt: 8 Euro. Ort: Freizeitforum Marzahn, Marzahner Promenade 55,
12679 Berlin. Tickets unter Tel. 030 5427091.
„15. Lange Nacht der Senioren“: Präsentiert von Siegfried Trzoß. Seine Gäste am
16. Oktober um 19 Uhr: Hartmut Haker
Trio, Dagmar Frederic, Undine Lux, MaFu
& GoGo, Zauberer Dirk Mohr und Tänzern
vom Tanzcenter Jacobi. Karten: 20 Euro. Ort:
Frauensporthalle Freizeitforum Marzahn,
Marzahner Promenade 51-55, 12679 Berlin.
Tickets: unter Tel. 030 5427091 oder Mail unter [email protected]
FÜHRUNG & EXKURSION
Exkursion nach Biesenthal: Der Heimatverein Marzahn-Hellersdorf e.V. lädt am 24.
September zur Exkursion nach Biesenthal
ein. Es geht unter anderem in den historischen Altstadtkern. Los geht es um 8.45 Uhr
mit eigenen Autos vom Parkplatz der Mühle
in Alt-Marzahn. Interessenten müssen sich
daher unbedingt unter Tel. 030 54376997
oder 67896442 anmelden. Teilnahmebetrag:
3 Euro.
MALEREI/ FOTOGRAFIE
„Denn es sind Menschen wie du und ich“: Zu
sehen sind Zeichnungen von Flüchtlingskindern und Porträtfotos junger Künstler.
Ausstellung bis zum 6. Oktober. Ort: Freizeitforum Marzahn, Marzahner Promenade
55, 12679 Berlin. Eintritt frei.
„Bilder aus der Mongolei“: Ausstellung von
Gerhard Goßmann, Buchgestalter, Grafiker
und Maler. Eröffnung am 12. September,
19 Uhr. Zu sehen bis zum 31. Oktober. Ort:
Kulturforum Hellersdorf, Carola-Neher-Str.
1, 12619 Berlin, Tel. 030 5611153. Öffnungszeiten: Mo, Mi-Fr 9-16.30 Uhr, Di 9-18 Uhr.
Eintritt frei.
GEDOK URBAN: Installation, Malerei, Fotografie und Video anlässlich des 90. Jahrestages der Künstlerorganisation GEDOK.
Vernissage: 17. September, 19 Uhr. Zu sehen
bis zum 26. Oktober immer Mo-Fr 10-18 Uhr.
Ort: Ausstellungszentrum Pyramide, Riesaer Str. 94, 12627 Berlin, Tel. 030 90293-4132.
Farbzüge: Ausstellung von Antje Püpke und
Matthias Hartje. Zu sehen bis zum 27. Oktober tägl. 14-22 Uhr, außer Fr und Sa. Ort: Ort:
KISTE Kino & Konzerte & mehr am U-Bahnhof Hellersdorf, Heidenauer Str. 10, 12627
Berlin, Tel. Tel. 030 9987481.
Die Kunst des Upcycling: Ausstellung von
Elio Yuri Figini bis zum 31. Oktober. Der Bibliothekar Elio Yuri Figini verwendet alte,
nicht mehr benötigte Bücher, die für den Abfall bestimmt waren und möchte ihnen mit
seiner Kunst einen neuen Wert geben. Die
15 „Kunstbücher“ der Ausstellung wurden in
verschiedenen Techniken kreiert. Ort: Stadtteilbibliothek Kaulsdorf Nord, Cecilienplatz
12, 12619 Berlin, Tel. 030 5636705. Öffnungszeiten: Mo, Di, Do 12-19 Uhr, Mi, Fr 9-13 Uhr.
Bezirks-Kulturkalender
Erinnerungen an Rio Reiser: Gert Möbius, der Bruder von Rio Reise („König von
Deutschland“) ist am 11. Oktober um 20 Uhr
zu Gast. Er stellt das Buch „Halt dich an deiner Liebe fest“ vor. Eintritt frei. Anmeldungen unter 030 54704142. Ort: Bezirkszentralbibliothek Mark Twain (im Freizeitforum
Marzahn), Marzahner Promenade 52-54,
12679 Berlin.
Ein Bayer in Biesdorf: Aus der Reihe Marzahn-Hellersdorfer Gespräche zur Geschichte stellt der Historiker Lutz Heuer
am 12. Oktober um 18 Uhr den Schauspieler
Martin Flörchinger (1909-2004) vor. Eintritt
frei. Ort: Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf, Alt-Marzahn 51, 12681 Berlin, Tel. 030
54790921.
GESPRÄCH & TALK
„Wenn die Neugier nicht wär´…“: Die besondere Talkshow. Zu Gast bei Barbara
Kellerbauer ist am 24. September um 19 Uhr
die Schauspielerin Petra Kelling. Ort: Studiobühne, Freizeitforum Marzahn, Marzahner
Promenade 51-55, 12679 Berlin. Karten für
13, erm. 10 Euro unter Tel. 030 5427091 oder
Mail unter ticket@freizeitforum-marzahn.
de.
Eduard Geyer im Gespräch: Als ehemaliger Fußballspieler und Trainer von Dynamo
Dresden, der DDR-Nationalmannschaft, von
Energie Cottbus und Sachsen Leipzig sowie
verschiedener internationaler Mannschaften ist er ein erfolgreicher Mann. Er ist eine
Legende auf und neben dem Fußballfeld.
Am 29. September ist Geyer um 20 Uhr zu
Gast in der Mark-Twain-Bibliothek. Anmeldungen unter 030 54704142. Ort: Bezirkszentralbibliothek Mark Twain (im Freizeitforum
Marzahn), Marzahner Promenade 52-54,
12679 Berlin.
Küstenkoller: Lesung mit mit Richard Fasten am 28. September um 18 Uhr. Provinzpolizist Boris Kröger stolpert am Strand
über einen Schuh – mit Fuß... Anmeldungen
unter 030 54704142. Ort: Bezirkszentralbibliothek Mark Twain (im Freizeitforum Marzahn), Marzahner Promenade 52-54, 12679
Berlin.
Aus dem Leben Rudi Strahls: Der 85. Geburtstag des Schriftstellers Rudi Strahl, der
in Mahlsdorf lebte. Vortrag mit dem Historiker Lutz Heuer am 28. September um 18
Uhr. Eintritt: 3 Euro. Ort: Stadtteilzentrum
Biesdorf, Alt Biesdorf 15, 12683 Berlin, Tel.
030 526784593.
Bezirks-Journal
Unabhängige Monatszeitung für
die Berliner Bezirke. In Kooperation mit
www.lichtenbergmarzahnplus.de und www.qiez.de
Das Bezirks-Journal erscheint einmal im Monat und liegt
derzeit an ca. 300 Orten in den Bezirken Lichtenberg sowie
Marzahn-Hellersdorf kostenlos zur Mitnahme aus. Die
Zeitung finanziert sich ausschließlich durch Werbung.
Herausgeber/ Chefredakteur:
Marcel Gäding (V.i.S.d.P.)
Verlag:
Medienbüro Gäding | Marcel Gäding
im Medienzentrum Marzahn
Zur Alten Börse 77 | 12681 Berlin
Telefon: 030 55 49-43 60
Telefax: 030 55 49-43 69
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Internet: www.bezirks-journal.de
Facebook: www.facebook.com/bezirksjournalberlin
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Redaktion & Internet:
Marcel Gäding (Ltg.), Volkmar Eltzel (lima+)
freie Mitarbeit: Steffi Bey, Benedikt Paetzholdt,
Birgitt Eltzel
Anzeigen & Werbung:
Lutz Neumann, Tel. 030 55 49-96 55
E-Mail: [email protected]
Vertrieb & Verteilung:
Fa. Friedrich Sadowski, Eckhard Kietzmann
E-Mail: [email protected]
Druck:
Pressedruck Potsdam GmbH
MADSACK Mediengruppe
Friedrich-Engels-Straße 24, 14473 Potsdam
Mitglied im
Deutschen Journalistenverband e.V.
Wirtschaftskreis Hohenschönhausen-Lichtenberg e.V.
Bundesverband mittelständische Wirtschaft e.V.
Gesamtauflage: 100.000 Exemplare
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 3/2015.
Das nächste Bezirks-Journal erscheint am 13.10.2016
Mailen Sie uns Ihre Termine!
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FILM & KINO
Kurzfilmabend mit Dietmar Schürtz: Der
Amateurfilmer Dietmar Schürtz zeigt am
16. September um 19.30 Uhr in der FilmclubReihe die Kurzfilme „Bittersüßer Schmerz“
und „Bodypainting“, die sich mit den Kunstformen des Tätowierens und der Körperbemalung als Kunstform des Einmaligen beschäftigen. Dazu kommt das Hellersdorfer
Portrait „Ich und du, Müllers Kuh …“. Karten:
7, erm. 5 Euro. Ort: Kulturforum Hellersdorf,
Carola-Neher-Str. 1, 12619 Berlin, Tel. 030
5611153.
VORTRAG & LESUNG
Usbekistan: 1001 Nacht, Seidenstraße, Moderne und Aralsee - Bilderreise in das zentralasiatische Land mit Christoph Albrecht
am 28. September um 19.30 Uhr im Rahmen
der Reihe WeltErkunder. Eintritt: 7, erm. 5
Euro. Ort: Kulturforum Hellersdorf, CarolaNeher-Str. 1, 12619 Berlin, Tel. 030 5611153.
IMPRESSUM
11
GESCHICHTE
MenschenLeben – Lebenswerke: Sonderausstellung des Bezirksmuseums MarzahnHellersdorf Dauer: bis 2. Oktober 2016. Ort:
Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf, Haus
1, Alt-Marzahn 51, 12685 Berlin, Tel. 030
54790921, Internet: www.museum-marzahnhellersdorf.de. Öffnungszeiten: Mo-Fr 11-17
Uhr, So 11-17 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Von besonderem Geschmack. Kaffee - DDR
– Design: Ausstellung von Porzellan- und
Steingutgeschirr im zeitlos schönen DDRDesign der 1950er- bis 1980er-Jahre. Ergänzt
wird die Ausstellung durch Informationen
zu einigen Produktdesignern der gezeigten Objekte und eine kleine Reise durch
die Geschichte des Kaffeekonsums in der
DDR. Ausstellung bis zum 19. März 2017.
Öffnungszeiten: Mo-Fr und So 11-17 Uhr. Ort:
Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf, AltMarzahn 51, 12681 Berlin, Tel. 030 54790921.
12 Bezirks-Nachrichten
September 2016 | Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf
Museum öffnet
wieder Haus 2
Alles, was Marzahn-Hellersdorf bewegt. Kurz. Bündig. Kompakt.
Senden Sie uns Ihre Infos!
E-Mail: [email protected]
Ende der Kaufhalle
HELLERSDORF. Die frühere Kaufhalle an der Stendaler Straße 73/77 weicht
einem Wohnungsbauvorhaben. Nachdem bereits im Mai die entsprechende
Baugenehmigung erteilt wurde, soll nun
ab Oktober der Bau von 100 neuen Wohnungen beginnen. Dafür werden die alten Gewerbeeinheiten abgerissen. (ba.)
Geschlossen
„Außer Betrieb“ hat ein humorvoller Zeitgenosse an das Vogelfutterhäuschen
geschrieben, das unser Fotograf von der Fotogruppe des Deutschen SeniorenComputerclubs entdeckt hat. Und in der Tat: Weil der Sommer es mit uns noch
gut meint, finden auch die heimischen Vögel noch genug Nahrung in den Parks
und Grünanlage von Marzahn-Hellersdorf. Erst mit dem ersten Frost sind die
Vögel auf Hilfe bei der Nahrungssuche angewiesen.
FOTO: KLAUS CASSUBE
MARZAHN. Das Haus 2 des Bezirksmuseums in Alt-Marzahn steht wieder
Besuchern offnen. Die Museumsmacherinnern nutzten die Gelegenheit,
um die Dauerausstellung um etliche
neue Objekte zu erweitern. So erinnern
selbstgenähte Alliiertenfahnen aus dem
Dorf Marzahn an die Situation zum
Ende des Zweiten Weltkrieges. Zusätzliche landwirtschaftliche Geräte ergänzen die Präsentation. Auch die Vitrine
„Museumsreif“ stellt ein neues Objekt
vor: den Baukasten „Der kleine Großblockbaumeister“. Neues Highlight
im Obergeschoss wird das Modell der
Großsiedlung Hellersdorf sein, welches
bisher im Alten Rathaus Marzahn stand.
Gleichzeitig wird eine neue Sonderausstellung eröffnet: Unter dem Titel „Von
besonderem Geschmack. Kaffee – DDR
– Design“ zeigt das Museum bis zum 19.
März 2017 einen Teil der Privatsammlung von Richard Anger. (ba.)
Ein Katzensprung von Seilbahn und Busparkplatz entfernt
M
attgold glänzen wird die aluminiumbeschichtete Fassade
des geplanten Informationszentrums am Fuße des künftigen Kienberg-Parks an der Hellersdorfer Straße.
Für das Gebäude, das im nächsten April
mit der Internationalen Gartenausstellung (IGA) Berlin 2017 eröffnet wird,
erfolgte der erste Spatenstich.
Das Haus, das aus vorgefertigten Betonelementen errichtet wird, entsteht
auf einem 800 Quadratmeter großen
Grundstück. Es wird rund 300 Quadrat-
Florian Münter
IGA 2017: Bau für die neue Touristinfo gestartet.
meter Nutzfläche haben und soll sowohl
eine Dauerausstellung über die Entwicklung des Bezirks als auch Raum für Gesprächsrunden und andere Veranstaltungen bieten. 100 Gäste werden in einem
multifunktionalen Saal Platz finden. Im
Infozentrum wird auch die bezirkliche
Tourist-Info ihren Sitz haben, die von
den „Gärten der Welt“ dorthin zieht.
Praktisch, denn der Parkplatz für Busreisende und die Seilbahn-Station befinden
sich gleich in der Nähe. Beide bleiben
auch nach der IGA in Betrieb.
Bestattungen
S O Z I A L B E S TAT T U N G
Feuer-oderErdbestattung
unverbindlicher und kostenfreier Hausbesuch
komplette Antragsstellung und Erledigung alle Formalitäten
Kostenübernahme durch das Sozialamt
Tag & Nacht
30 34 04 47
Rund 1,4 Millionen Euro Fördergelder
des Bundes und des Landes fließen für
das Informationszentrum. „Es entsteht
ein besonderer Ort“, sagt Christian Gräff
(CDU), Bezirksstadtrat für Wirtschaft
und Stadtentwicklung. Das Gebäude
wird weit über die IGA hinaus in Betrieb
bleiben, mindestens 15 Jahre: „Wir bekommen damit einen neuen Eingang in
den künftigen Volkspark.“ Bekanntlich
werden nach der Gartenschau die Zäune um Wuhletal und Kienberg wieder
abgebaut und das Gelände dann erneut
frei zugänglich. Auch der Besuch des Infozentrums wird kostenfrei sein. Mit dessen Bau reagiere der Bezirk auf die wachsende touristische Attraktivität Berlins,
zu der auch Marzahn-Hellersdorf beigetragen hat, so Gräff. Dr. Hans Reckers,
Staatssekretär der Senatswirtschaftsverwaltung, betont: „Das bezirkliche Informationszentrum schafft … einen Anlaufpunkt, der über die Sehenswürdigkeiten,
Geschichte und Zukunft des Bezirks informiert, der in den vergangenen Jahren
immer attraktiver geworden ist.“ (el.)