L`AUSTRAL°Polynesien

L’AUSTRAL° Polynesien
Traumreise
am Ende
der Welt
Auf den Spuren der Polynesier, die über
Jahrtausende in die Weiten des Pazifiks
vorstießen, genießen die Passagiere
der französischen Luxusyacht L’Austral
das ultimative Südsee-Erlebnis.
In Mangarevas
einzigem Ort,
Rikitea, werden
die Passagiere
von jungen
Polynesiern in
traditioneller
Kleidung, mit
Blumenketten
und Schmuck
aus Palmblättern
empfangen.
44 °azur.de
4/2016
4/2016
azur.de
45 °
L’AUSTRAL° Polynesien
Rechts: Die Gambier-Inseln liegen
im Südosten Französisch-Polynesiens, im Tuamotu-Archipel, 1800
Kilometer von Tahiti entfernt.
43 idyllische Eilande zählen die
Gambiers, doch nur vier von ihnen
sind bewohnt. Sie sind die Reste
eines zerborstenen Vulkans und
haben mit dichter Vegetation bewachsene Berge. Unten: Für ihre
Gäste haben sich die Bewohner
Rikiteas festlich gekleidet. Die
Männer spielen zum Tanz auf.
Links: Dieses
Ladenschild in
Rikitea ziert das Bild
einer Vahiné, der
tahitianischen Frau.
Links Mitte: Die
berühmten silbergrau
schimmernden Perlen
der Gambier-Inseln
werden vor Aukena
im Meer gezüchtet.
Links unten: Wo
steckt sie? Ein
Experte aus China
erntet die Perlen
der Austern.
Rechts: Geheimnisvoll blicken die
Augen des Moai
auf der Osterinsel
zum Himmel.
46 °azur.de
4/2016
4/2016
azur.de
47 °
L’AUSTRAL° Polynesien
Oben: Das Fakarava-Atoll
liefert wohl das Idealbild der
Südsee. Dichte Palmenhaine
auf der schmalen Landfläche,
unter denen sich kleine
Hütten ducken. Ein strahlend
heller Strand, türkises Wasser
zum Baden und Schnorcheln.
Unten: Auch diese Tänzerin
in Rikitea trägt den traditionellen Schmuck aus Palmblättern über ihrem Pareo.
Links: Auf der Osterinsel ist Ahu a
Kivi einer der bekanntesten Orte der
berühmten Moai-Statuen.
Links unten: Der Neuseeländer
John Singer ist der einzige Polizist
auf der Insel Pitcairn.
Unten: Im Orongo-Krater auf der
Osterinsel haben kleine Pflanzeninseln
die Wasserfläche besiedelt.
Ganz unten: In der Kathedrale von Rikitea
ist der Altar reich mit Perlmutt verziert.
48 °azur.de
4/2016
4/2016
azur.de
49 °
L’AUSTRAL° Polynesien
50 °azur.de
4/2016
milch aus der Nuss,
die Pareos der Frauen
leuchten in knalligen
Farben. Wenn Klischees passen, dann
hier. Ein Spaziergang
am Strand, Schnorcheln im Flachwasser,
frische Papaya, Maniokkuchen – in Französisch-Polynesien steht
stets das traditionelle
Südseebild im Vordergrund. Die Lebensart
der europäischen Kolonialherren ist auf
abgelegenen Archipelen bis heute kaum zu
spüren. Die Menschen
produzieren Kopra und
leben von den wenigen
Touristen. In Strandhäuschen mit roten
Dächern haben sich
ein paar Weltenbummler à la Robert Louis
Stevenson eingemietet. Auch der Schriftsteller war ein Südsee-Junkie. Die
Bewohner Fakaravas wohnen dahinter in Bungalows
an der einzigen Straße, die zur Flugpiste führt und
frisch asphaltiert ist. Frankreich finanziert sein größtes
Off-Shore-Département nahezu komplett.
Um von Fakarava zu den Gambier-Inseln zu gelangen, verbringt die L’Austral zwei Tage nur auf See. Der
Reisende lernt dabei die nächste Lektion: mit Muße umzugehen. Unterwegs im Pazifik kennt kein karibisches
Island Hopping, kein Whale Watching, kein Tagesprogramm im Stundentakt. Hier lassen sich altmodische
Tugenden wiederentdecken wie das Lesen eines Buches,
das Gespräch mit Mitreisenden oder die, wer kennt das
noch, Kontemplation. Das Betrachten des vermeintlichen Nichts kann, ganz ähnlich wie in Wüsten, faszinierend sein. Keine anderen Schiffe bis zum Horizont,
keine aus dem Wasser hüpfenden Delfine, nicht einmal der Kondensstreifen eines Flugzeugs am Himmel.
Stattdessen träge ziehende Wolkentürme, wechselnde
Blautöne, Meeresrauschen. Stevenson, Herman Melville, Jack London, William Somerset Maugham, James
Michener – lang ist die Liste der Literaten, die, einer
dem anderen folgend, hier Inspiration suchten und zum
Teil jahrelang von Insel zu Insel schipperten, die traditionelle Art der Fortbewegung.
Schon die Besiedlung Ozeaniens war eine nicht
endende Wanderungsbewegung. Völker, über deren
Zur Begrüßung der
Besucher auf Fakarava
spielt ein schwergewichtiger Musiker
auf der Ukulele.
Kulturen es kaum noch Zeugnisse gibt, segelten in
Wellen von Südostasien aus Jahrtausende, um bis zur
Osterinsel vorzudringen. Stets fuhren sie auch wieder
dahin zurück, von wo sie aufgebrochen waren, um
Kontakt mit den Zurückgebliebenen zu halten. Wochen
auf See waren normal. So ist es kein Wunder, dass sich
bis heute der Zauber dieser Weltgegend nur dem erschließt, der sich ihr ebenfalls vom Meer aus zuwendet.
M
angareva ist die größte Insel des GambierArchipels. Hier haben die Bewohner eine
Tanzshow in Kostümen aus Palmwedeln
vorbereitet und ein tolles Buffet voller
Köstlichkeiten der Insel. Roher Mahi Mahi-Fisch in
Limettensaft, frittierte Brotfrucht, Huhn in Taroblättern – man kommt aus dem Staunen nicht heraus, was
es alles gibt, kommt schnell miteinander ins Gespräch
und nimmt den Menschen die Freude über den Besuch der Passagiere der L’Austral gerne ab. Nur zwei
Kreuzfahrtschiffe pro Jahr besuchen Mangareva, große
Oceanliner können die flachen Atolle nicht anlaufen.
Auf Mangareva trieb Kirchenmann Laval ab 1834 sein
Unwesen und installierte ein Regime feudaler Ausbeutung. Der Export schwarzer Perlen machte seinen Orden reich, die Urbevölkerung verarmte. Die Einkünfte
finanzierten den Bau einer Kathedrale aus Kalkstein
und Perlmutt im Hauptort Rikitea. Sie bietet bis heute
▼
M
anu Marin trägt ihre Familie
ben portraitiert von frühen Malern wie John Webber
auf der Haut. Ihre Brüder Maund späten wie Henry Matisse. Vor allem aber von
hana, Moana, Teriimanahiva
Paul Gauguin, dessen barbrüstige Mädchen nicht nur
als Sonne, den Ozean und die
die eigene Obsession waren, sondern durch seine Gemälde auch bis heute unser Frauenbild Polynesiens
heilige Kraft, die sie, Manu,
prägen. Denn viel hat sich an dem Klischee nicht verden kleinen Vogel, beschützen
ändert. Touristen werden schon im Flughafen von Pasoll. Sie fliegt zwischen ihren Eltern hindurch als Petea,
peete von hüftschwingenden Mädchen mit stark duftenden Blumenketten begrüßt. Auch bei den späteren
die langschwänzige Seeschwalbe der Marquesas, eine
Inselbesuchen der L’Austral wird dieses Ritual stets
Formation größer werdender Silhouetten in M-Form:
M wie Manu. Dazwischen Tikis, Götter, die sie verehrt.
eingehalten.
Ihre langen Haare, wie zwei geflochtene Bänder, rahZunächst aber heißt es Einchecken. Die Begrüßung
men das Tattoo voller Symbolik ein, wie ein breiter Reif
der Gäste an Bord ist herzlich. Kapitän Jean-Philippe
umläuft es ihren linken Arm. „Ich habe es mir nach
Lemaire wartet in seiner weißen Uniform auf der Gangway und drückt jedem Passagier die Hand. Die knapp
einer schweren Krankheit von einem befreundeten
200 Gäste finden reibungslos ihre Kabinen, das GeKünstler auf Hiva Oa machen lassen“, sagt Manu, „aus
päck ist bereits da. Fast 150 Crewmitglieder, von deDankbarkeit, dass ich noch lebe.“ Das schöne Mädchen
nen alle Englisch und einige auch Deutsch sprechen,
aus Tahiti, gerade 31 Jahre alt, steht an der Reling und
werden sich in den nächsten zwölf Tagen um sie kümblickt hinaus auf den Pazifik. „Ich liebe meine Familie
mern. Der persönliche Kontakt gehört zu den vielen
und meine Heimat“, sagt sie mit leiser Stimme, „ich will
Annehmlichkeiten an Bord dieser französischen Yacht.
sie immer bei mir haben.“ Sie wird sie für eine Weile
Dann läuft die L’Austral auch schon aus. Ein letzter
nicht mehr sehen. Die französische L’Austral, auf der
Blick zurück vom Balkon der Kabine. Das Abenteuer
sie im Bordshop arbeitet, ist auf dem Weg von Papeete
kann beginnen.
zur Osterinsel. Zwei Wochen dauert die 4000 Kilometer
Fakarava ist ein Atoll im Tuamotu-Archipel. Es
lange Kreuzfahrt, weit weg von zu Hause, nicht nur für
liegt nur einen Katzensprung von Tahiti entfernt. Eine
Manu. Über einen Tag im Flieger sind auch die Passagiere der Luxusyacht unterwegs, um schließlich auf
Tagesreise auf dem Schiff, das ist die nächste polynesische Lektion, ist ein Besuch beim Nachbarn. Der
Tahiti an Bord zu gehen.
geografische Raum, den das Dreieck zwischen NeuseeFranzösisch-Polynesien ist ein Mythos, kaum zu
land, Hawaii und der Osterinsel ganz im Südosten eingreifen, noch weniger zu begreifen. Eine europäische
nimmt, ist fünfmal so groß wie der Kontinent Europa.
Männerfantasie, seit die frühen Entdecker nach MoMehr als einen Ausschnitt zu bereisen würde Monate
naten auf See in ranzigen Klamotten in der Weite
dauern. Fakarava, diese 26 Quadratkilometer Land,
des südpazifischen Ozeans auf Hunderte Eilande mit
dünn wie ein Lidstrich, fassen
spärlich bekleideten Menschen
eine einzige Lagune ein, in der
trafen. Darunter viele schöne
man locker ganz Berlin versenFrauen, die entspannt mit ihrem
ken könnte. Die Dimensionen
Körper umgingen und wenig
im Südpazifik sind XXL. Die
Scham kannten. Die Vahiné wurde zum Inbegriff der ZügellosigL’Austral hat noch in der Nacht in
keit. Ihr verfielen viele Seeleute,
der Lagune Anker geworfen. In
nicht nur die „Bounty“-Meuterer
Schlauchbooten geht es nun an
um Fletcher Christian, die sich
Land. Die Insel ist fast zu schön,
mit ihren tahitianischen Gefährum wahr zu sein. Im ersten Tatinnen nach Pitcairn absetzten.
geslicht brennen die Farben des
Eine Briefmarke der Pitcairn-Inseln mit
Sie wurde auch zum Albtraum
Atolls in den Augen. Vor dem
dem Profil von King George VI.
für katholische Missionare, MänSandstrand färbt sich das Wasser
ner wie den französischen Misin der Sonne cyan. Ein dichtes,
sionar Honoré Laval, der alle Frauen des Mangarevadunkelgrünes Palmenband liegt über den flachen Häusern. Hinter der schmalen Landbrücke beginnt schon
Atolls in einem eigens gebauten Konvent internieren
wieder der kobaltblaue Ozean. Nun liegt dieses Idyll
ließ, um sich die Sünde vom Hals zu halten, nachdem
vor den staunenden Augen der Passagiere. Blumenihm von den Bewohnern als Willkommensgruß weibliche Begleitung zugeführt worden war. Polynesien war
ketten mit duftenden Frangipani-Blüten werden den
stets ein Synonym für Exotik und Erotik freigiebiger
Besuchern von den wenigen Bewohnern Fakaravas
Naturkinder ohne puritanische Zwänge, in satten Farumgelegt, ein Ukulelespieler singt dazu. Es gibt Kokos-
4/2016
azur.de
51 °
Wo verbirgt sich Fletcher
Christian? Auf Pitcairn
führt ein pittoresker Rundweg zu den Verstecken der
„Bounty“-Meuterer.
52 °azur.de
4/2016
D
och die neun Meuterer und ihre tahitianischen Begleiter, nun auf der unbewohnten
Insel auf Gedeih und Verderb aufeinander
angewiesen, stritten sich bald, vor allem
um die wenigen Frauen, und massakrierten sich gegenseitig innerhalb weniger Jahre in ihrem selbst gewählten Gefängnis – Fluch. Nur ein Mann blieb übrig
und mit ihm die Mütter und ihre auf Pitcairn geborenen
Kinder. Über 200 Jahre ist das jetzt her. All das geht
einem durch den Kopf, während die L’Austral Anker
wirft. Auch dieser Mythos von Rebellion und Freiheitswille, von Hollywood verfilmt ohne das brutale Ende,
wieder und wieder, mit Clark Gable, Marlon Brando,
Mel Gibson – eine Abenteuersaga für viele Generationen von Kinogängern, die nichts von ihrer Faszination
verloren hat.
„machen wir einmal im Jahr alle gemeinsam Urlaub.“
Das sind 150 Kilometer übers Meer mit Sack und Pack
in zwei offenen Langbooten, den einzigen Pitcairns. Die
Kreuzfahrtgäste raunen. Wie viele Leute denn da reinpassen, fragt einer. „Alle 45“, sagt Simon. „44“, korrigiert ihn Shirley, „so viele sind wir hier.“
Hier, das ist Adamstown. Man kann das gute Dutzend
Häuser am Steilhang vom Schiff aus sehen. Sie stehen
enn ich in England bin“, meint Simon
versteckt zwischen Bananenstauden, Kokospalmen und
Young, „und sage, woher ich komme, sesubtropischen Blumenrabatten. Vegetation und Klima
hen mich die Leute erstaunt an, weil sie
sind ähnlich wie auf den Kanaren, nur mit mehr Regen.
glauben, die ‚Bounty‘-Story sei Fiktion,
Beide Inselgruppen sind etwa gleich weit vom Äquator entfernt. Ob man Pitcairns einzigen Ort, in dem alle
nur ein Filmstoff eben.“ Der dünne 50-jährige Brite mit
Inselbewohner leben, auch betreten wird, hängt ganz
wallendem Haar unterm Baseballcap schüttelt den Kopf.
vom Wetter ab. Da es weder ein flaches Stück Küste
Er ist einer der wenigen, die Pitcairn je verlassen. Eigentlich Gärtner von Beruf und mit einem Containernoch ein Korallenriff gibt, reicht schon ungünstiger
frachter auf dem Weg nach Neuseeland, blieb er mit
Wind, und man muss, 20.000 Kilometer von Europa
entfernt und das Ziel vor Augen, wieder abdrehen. Etwa
Shirley, seiner Frau, hier vor 15 Jahren hängen. Nun ist
er auch Souvenirhändler, Amtmann für Quarantänefünf kleinere Kreuzfahrtschiffe pro Jahr kommen
fragen und Inselvertreter, wenn sich die Abgesanddurch. Die Mole ist kurz, die Brecher rauschen ungeten der britischen Überseegebiete, zu denen auch Pitbremst an Land. Die Schlauchboote der L’Austral surfen
cairn als letzte Bastion des Empires im Pazifik gehört,
eines nach dem anderen auf einer Welle direkt zum
mal wieder in London trefPier. Dort wedelt ein Mann
fen. „Man kommt hier halt
in Shorts und T-Shirt mit
Auf dem Fakarava-Atoll gibt es auch für
einer Flagge, als winke er
kaum weg, und wenn, ist es
Tagesbesucher viele Inseltouren.
gerade ein Formel-1-Rensehr teuer. Kein Flugplatz,
nen ab.
vier Versorgungsschiffe im
Andrew
Christian
Jahr, die nächsten Häfen
spricht ein schnelles Engsind 2000 Kilometer entfernt“, zählt er auf. „Wenn
lisch. 30 Jahre ist er alt und
jemand ernsthaft krank ist,
zeigt die typische Physibitten wir ein Handelsognomie aus polynesischen
schiff, hier anzuhalten und
und europäischen Zügen
ihn mitzunehmen.“ Simon
der Pitkerner, wie sie sich
und Shirley sind an Bord
selbst nennen. Auch seine
gekommen, um die Pastahitianischen Tattoos, gesagiere der L’Austral willgelte Haare und viele Pierkommen zu heißen. Und die
cings sind ein Crossover
vielen Fragen zu beantworder Kulturen. Andrew, geten, die jeder hat, der nach
lernter Bauarbeiter und nun
Pitcairn kommt: Ja, der
Lotse, ist auch der Internetguru der Insel. Er hat PitStrom kommt vom Dieselgenerator, Trinkwasser vom
cairns Website aufgebaut,
Regen, Telefon und Internet
über die er mit der Welt in
inzwischen vom Satelliten,
Kontakt bleibt. Dann bietet
Baustoffe aus Neuseeland,
er seine Dienste als Chauffeur an. Für fünf US-Dollar,
das die Insel und ihre drei
die offizielle Währung auf
unbewohnten Atolle Henderson, Ducie und Oeno
Pitcairn, fährt er fußlahme
auch juristisch betreut.
Kreuzfahrtgäste mit seinem
„Auf Oeno“, sagt Simon
Quad den Hill of Difficulty
und zeigt ein Dia mit Stränhoch nach Adamstown,
den, türkisem Badewasser
eine steile, kurze Straße
direkt am Kliff, die einund wenigen Palmhütten,
W
▼
mehr Menschen Platz, als Mangareva Einwohner hat,
sie zeigt die Hybris eines größenwahnsinnigen Priesters. Der polynesische Alltag in der einzigen Siedlung
des Archipels besteht aus Jobs in der Verwaltung,
Fischfang und dem Gemüseanbau im eigenen Garten.
In Blickweite Mangarevas, auf der Insel Aukena,
liegt eine der größten Perlenzuchten. Schwarze Perlen
sind das einzig weltweit begehrte Exportprodukt in
Französisch-Polynesien. Mit silbergrau bis blassgrün
schimmerndem Perlmutt überziehen die Austern, die
an Gestellen im Lagunenwasser dümpeln, die ihnen
implantierten Perlenkerne, Nuklei genannt. Das dauert
zwei Jahre. Sekunden nur dagegen der Austausch gegen einen neuen, an eine Macadamia-Nuss erinnernden
Nukleus. Eine Arbeit, die chinesische Spezialisten, extra dafür eingeflogen, im Akkord erledigen. Mit flinken
Händen und einer langen Pinzette entnehmen sie die
Perlen. Dann kommen die Tiere für zwei weitere Jahre
zurück ins Wasser und beginnen von Neuem ihre Arbeit. Kaufen kann man die Perlen aber nur in Rikitea
auf Mangareva. Ein tolles Souvenir, das es hier zu wesentlich günstigeren Preisen als zu Hause gibt.
Als das Schiff nach fünf Tagen Abschied nimmt
von Französisch-Polynesien, stehen viele Passagiere an
Deck, einen der Cocktails in der Hand, die Barmann
Raimanu Teamotuaitau so unvergleichlich mixt. Rai-
manu ist der zweite
Polynesier an Bord der
L’Austral. Groß, kräftig, mit breitflächigen,
tintenfarbigen Tattoos
unter dem Kellnerhemd. Die zarte Manu
nennt ihn ihren kleinen Bruder. Beide sind
von königlichem Geblüt, Nachfahren alter
Herrschergeschlechter
aus Raiatea und Tahiti,
die vor langer Zeit untergingen. Sie sind aber
auch moderne Vertreter
ihrer Generation. Sie
sprechen mehrere Sprachen, beide haben in
Frankreich gelebt, beide
schätzen ihren europäischen Pass. Beide kopieren, wie alle jungen
Leute auf den SüdseeArchipelen, den American Way of Life aus
TV und Internet. Aber
wenn Manu abends auf
dem Schiff zu Raimanus Ukulele tanzt, lächelnd und
gedankenverloren, dann sind sie wieder vor allem eins:
Kinder Polynesiens.
Wie die „Bounty“-Jäger sie übersehen konnten,
scheint immer noch ein Wunder. War es Glück oder
Fluch? Schon aus großer Entfernung taucht sie wie ein
Monolith aus dem Pazifik auf, steil, schroff – man denkt
an den Gibraltarfelsen, Ayers Rock, beide ähnlich groß
und hoch –, die scharfen Umrisse einer Insel im Gegenlicht: Pitcairn. Dorthin also flüchteten sich die Meuterer
um Fletcher Christian, verbrannten ihr Schiff, um eine
Flucht unmöglich zu machen, begannen ein neues Leben. Und die Häscher, entsandt von Kapitän Bligh und
der Royal Navy, durchkreuzten den polynesischen Archipel monatelang vergebens. Pitcairn, in frühen Seekarten ungenau eingetragen, fanden sie nicht – Glück.
L’AUSTRAL° Polynesien
4/2016
azur.de
53 °
FranzösischPolynesien
Fakarava
Australien
Papeete
Tahiti
L’AUSTRAL° Polynesien
Exotische Traumreise
durch den Südpazifik
Mangareva
Rikitea
0
D
54 °azur.de
4/2016
Pitcairn
Adamstown
Südpa
zifischer
Osterinsel
Ozean
Hanga Roa
Von Tahiti zur Osterinsel führt diese Kreuzfahrt
durch die Inselwelt Polynesiens.
TAHITI
Fotos: Sven Weniger, Infografik: www.AxelKock.de für AZUR
zig asphaltierte der Insel.
Briefmarken verkauft werden. Man kommt leicht ins
Oben liegen unter Palmen,
Gespräch. Die Pitkerner
Brotfrucht-, Pandanusbäumen und Norfolktannen die
freuen sich über die seltene
Krankenstation, die Schule
Abwechslung. „Klar, es ist
und der Laden, der dreimal
nicht einfach für junge
Leute, hier einen Partner zu
die Woche für eine Stunde
finden“, sagt Andrew und
öffnet. Dazu kommen am
blickt verschämt, „deshalb
überdachten Marktplatz die
Adventistenkirche, der alle
sind in den letzten Jahrzehnten viele von hier wegPitkerner angehören, die
gezogen, nach Neuseeland
Post – nächste Leerung in
und Australien.“ „Natürdrei Monaten – und die Gemeindehalle, in der alle Thelich brauchen wir dringend
men gemeinsam behandelt
Zuwanderer“, fügt Shirley
und entschieden werden,
hinzu. „Jedem, der wirklich
Ein Nachfahre des „Bounty“-Anführers: Der tätowierte
von der Bürgermeisterwahl
hier leben will, machen wir
Pitkerner Andrew Christian zeigt Touristen seine Insel.
bis zu Umweltthemen. „Mit
daher die Tür weit auf.“ Sie
unserem Mikrokosmos sorgund Simon waren die letzten
sam umzugehen, mussten wir erst lernen“, sagt Simon,
Siedler, die sich auf Pitcairn niederließen. In den vergangenen zehn Jahren wurden dort nur zwei Kinder
der intellektuelle Kopf Pitcairns. „Seit wir die Ratten
geboren. „Über unsere Website kann man sich dafür
auf Oeno, Henderson und Ducie ausgerottet haben, sind
bewerben, hier zu leben“, sagt Simon. „Interviews maderen Seevogelbestände stark gestiegen.“ Kletten, auch
chen wir über Skype. Wer es wirklich will, kann das
irgendwann eingeschleppt, sind die aktuelle Bedrohung. Wer auf den vielen Wanderwegen durch Rosenin wenigen Monaten schaffen.“ Ein junges Paar aus
apfelwälder hoch zu den Aussichtspunkten oder histoDeutschland sei gerade der heißeste Kandidat, fügt er
rischen Stätten marschiert, sei es die Höhle Christian’s
noch hinzu. Und Hoffnung liegt in seinen Augen.
Cave in den Bergen, die letzte „Bounty“-Kanone oder
Drei Seetage und 2000 Kilometer entfernt steigt
die wenigen Wrackteile des Meutererschiffes, bringt
die Endstation der Südseereise aus dem Pazifik: Rapa
Hunderte an der Kleidung zurück nach Adamstown,
Nui, die Osterinsel. Sie ist nicht nur für die L’Austral
die dort sofort Fuß fassen würden. „Wir stellen Hinweidas Finale einer langen Seereise. Sie war einst auch
se auf, alle Kletten penibel abzuzupfen. Unsere kleine
das südöstliche Ende der Odyssee, zu der die polyneGemeinschaft steht vor vielen Herausforderungen.“
sischen Entdecker aufbrachen, um diesen Lebensraum
zu erobern, wofür sie wohl etwa 2000 Jahre brauchten.
ie Einzigartigkeit Pitcairns in der Welt ist
Wissenschaftler vermuten, dass die ersten Menschen
für alle Zeit untrennbar mit der Geschichte
ab dem 5., vielleicht aber auch erst im 13. oder 14.
Jahrhundert die Küste Rapa Nuis betraten. Es gibt keiverbunden. Die meisten Pitkerner stammen
ne zuverlässigen Beweise. Tatsache ist, dass die beimmer noch direkt von den Meuterern ab.
rühmten Steinfiguren, Moai genannt, nicht älter als
Wer den Friedhof mit Meerblick besucht, findet auf
1500 Jahre sein können. Viele Rätsel bleiben.
zwei Dritteln der Gräber den Namen des Anführers
Natürlich geht es beim ersten Landgang gleich zu
der Meuterer, Christian. Fast alle Pitkerner sind über
den mächtigen, bis zu zehn Meter hohen und über zehn
Generationen miteinander verwandt. John Adams, der
Tonnen schweren Kolossen. Der Tuffstein wurde nicht
letzte Überlebende der „Bounty“ und Namensgeber des
mit Metall, sondern mit sehr hartem glasähnlichem
Ortes, starb 1829 eines natürlichen Todes. Sein Grab ist
Obsidian vulkanischen Ursprungs bearbeitet. Etwa
das einzige, das von den Meuterern erhalten blieb. John
900 Moai sind heute erfasst. Einige stehen, erst halb
Singer aus Auckland ist der Inselpolizist. Er bleibt ein
aus dem Fels gehauen, in den Steinbrüchen der Insel.
Jahr auf Pitcairn. Dann wird er ausgewechselt. So soll
Es muss aber weit mehr gegeben haben zur Zeit der
verhindert werden, dass zu enge Beziehungen zwischen
Hochkultur, als die Osterinsel etwa 10.000 Einwohner
Gesetzeshüter und den Bewohnern entstehen. „Aber
zählte. Nahrungsknappheit und die darauf folgenden
ehrlich“, sagt John mit einem Lächeln, „das Leben hier
kriegerischen Auseinandersetzungen um die schwinist total entspannt. Es gibt keinerlei Probleme.“ Erfrischende Normalität angesichts der Abgeschiedenheit.
denden Ressourcen dezimierten die Bevölkerung auf
Auf dem Marktplatz werden die Gäste mit Andenwenige tausend Menschen. Das war nach 1600, viele
kenständen empfangen, an denen Pitcairn-Honig und
Moai wurden dabei zerstört. Die später eintreffenden
500 km
Europäer deportierten darüber hinaus viele Bewohner zur Zwangsarbeit in die Salpeterminen Perus und
Chiles. Eingeschleppte Krankheiten wüteten unter der
Bevölkerung. 1877 waren noch genau 111 Insulaner
übrig. Die heute wieder etwa 4000 Bewohner Rapa
Nuis sind fast alle Mischlinge polynesisch-europäischer Abstammung.
In der Kultstätte Ahu a Kivi blicken die sieben
Moai aufs Meer, von dem die ersten Siedler, wohl von
den Marquesas-Inseln, kamen. Das ist ungewöhnlich,
da die Figuren vor allem eine Schutzfunktion hatten und daher landeinwärts dem Dorf zugewandt errichtet wurden, das sie behüten sollten. Beim nächsten Stop, in Uri a Hurenga, kommen die Besucher
das einzige Mal ganz nah an einen Moai heran, die
sonst heutzutage aus Angst vor Beschädigung weiträumig abgesperrt sind. Gut zu sehen die vier Arme
und Hände, auch das eine Besonderheit, deren Bedeutung nicht bekannt ist. In Tahai schließlich steht
auch ein herrliches Exemplar mit dem ebenfalls
typischen breiten Hut. Überraschend ist, dass dies
gar keine Kopfbedeckung darstellt, sondern das
rot gefärbte Haar der Siedler. Denn die Tattoos
der Polynesier aus Französisch-Polynesien, so die
Erklärung, ersetzten in dieser Volksgruppe kräftige
Farben für Körper und Haare. Eine weitere Seltenheit sind die aus Korallenkalk geformten Augen des
Moai. Nur wenige haben sie noch. Fast alle wurden zerstört, die des Tahai-Moai wurden rekonstruiert.
Die Osterinsel, eine von erodierten, mit flacher
Vegetation überzogenen Vulkanen geprägte Landschaft, hat klimatisch und geografisch nur noch
wenig mit der tropischen Urwüchsigkeit Tahitis gemeinsam. Sie gehört heute zu Chile, die Bevölkerung spricht Spanisch. In weniger als zwei Wochen
hat die L’Austral drei Sprachräume durchfahren,
auch ein Zeichen für die wechselvolle Geschichte
Polynesiens. Eine schier unfassbare Weite mit
Abertausenden Inseln und Eilanden, von denen man
kaum jemals gehört hat. Ein Lebensraum, den man
auch heute noch, wie die Passagiere der L’Austral,
nur auf dem Wasser entdecken kann. Daran wird
sich auch in der Zukunft nichts ändern – und das
ist gut so.
Text: Sven Weniger
Sprache: Französisch. Hauptinsel (1045 km2) des Archipels der
Gesellschaftsinseln. Bergig mit
tropischer Vegetation. Hauptstadt ist Papeete mit ca. 26.000
Einwohnern. Sie ist auch Verwaltungszentrum des gesamten
französischen Übersee-Départements. Neben dem Finanzsektor
ist der Tourismus der wichtigste
Wirtschaftsfaktor Tahitis. Die
Hotels liegen nahe der Hauptstadt.
FAKARAVA
Das Atoll im Tuamotu-Archipel
ist eine 1100 km2 große Lagune
mit nur 26 km2 Landfläche.
Stopp zum Schnorcheln und
Erkunden. Inselrundfahrt:
1 Std. (17 Euro).
MANGAREVA
Die Hauptinsel (18 km2) des
Gambier-Archipels mit dem
größten Ort, Rikitea, wird etwa
zweimal im Jahr von Kreuzfahrtschiffen angelaufen. Besichtigt
werden die Kathedrale und
weitere Zeugen der französischen
Kolonisation. Tolle Aussicht vom
Mt. Duff. Souvenir: Mangareva
Art, im Ort, verkauft Schmuck
aus schwarzen Perlen, die vor
Mangareva im Meer gezüchtet
werden, günstiger als in Papeete.
AUKENA
Auf der Insel (1,4 km2) wird
eine der großen Zuchtfarmen
schwarzer Perlen in FranzösischPolynesien besucht. Daneben ist
Zeit zum Baden und Schnorcheln.
PITCAIRN
Sprache: Englisch. 4,5 km2
kleines, steil aus dem Pazifik
aufragendes Eiland. Tagesbesuch (wenn Wetterbedingungen
es erlauben) der Insel, die ein
Bounty-Honig von Inselbienen gehört zu den Spezialitäten Pitcairns.
Britisches Überseegebiet ist.
Hauptort ist Adamstown. 44
Bewohner (Stand 2015), die fast
alle von den „Bounty“-Meuterern
abstammen. Verschiedene gute
Wanderwege mit tollen Fernsichten. Souvenirs: Briefmarken,
Pitcairn-Honig (10 US$).
OSTERINSEL
Sprache: Spanisch. 162 km2
große Insel, die, obwohl fast
4000 km vom südamerikanischen Festland entfernt, zu
Chile gehört. Hauptort ist Hanga
Roa, mit vielen kleinen Restaurants und Souvenirshops das
Zentrum des Tourismus. Besucht
werden an zwei Tagen mehrere
Standorte der berühmten Moai,
weitere Kultstätten und das
kleine Anthropologische Museum
der Insel mit vielen historischen
Artefakten in Tahai.
REISEZEIT
Oktober. Es werden fünf Zeitzonen durchfahren.
BORDWÄHRUNG
Euro, alle Kreditkarten.
LESETIPP
Reise-Handbuch
Südsee, Dumont,
26,99 Euro
4/2016
azur.de
55 °
SCHIFFSTEST
Polynesien für Genießer
Die L’AUSTRAL verbindet einmalige Naturerlebnisse mit höchstem Reisekomfort.
SCHIFF
Bitte, an Bord kommen zu dürfen – nach jedem Landausflug werden die Passagiere der L’Austral in Zodiacs zurück aufs Schiff gebracht.
Eine schlanke Luxusyacht im
klassischen Stil – elegant, distinguiert, exklusiv ausgestattet
ohne jede Aufdringlichkeit –, so
präsentiert sich die französische
L’Austral. Das technisch top
ausgestattete Schiff ist innen
und außen in Farben zwischen
Creme und Anthrazit gehalten
und zeigt so modernes Understatement jenseits des Einheitsweißes der Kreuzfahrtbranche.
Akzente setzen vier Außendecks
in Teakbohlen-Optik (zwei vorne,
zwei hinten, dort mit Deckbar
und kleinem Pool) zum Sonnen,
Relaxen, Beobachten, Holzgeländer und die nostalgisch-marine
Dekoration im öffentlichen Bordbereich. Plüschiges Showtheater.
Die Piano-Bar mit Panoramablick,
eine kleine Bibliothek und die
große Main Lounge sind auch bequeme Rückzugsorte zum Lesen
und Plaudern. Eine Open-DoorPolitik an Bord macht das Schiff
(auch die Brücke) weitgehend für
alle und jederzeit zugänglich. Die
L’Austral ist ideal für Paare und
Individualisten, Familien werden
nicht angesprochen.
REEDEREI
Luxus an Bord gehört auch in den Kabinen zum Standard.
56 °azur.de
4/2016
Bei bestem Südsee-Wetter laden die Köche mittags zum Barbecue
auf dem Pooldeck.
Ponant ist eine französische
Reederei mit einer Segel- und
vier Motoryachten, die exklusive
Reiserouten anbietet – von der
Antarktis zur Arktis, von Kamtschatka bis Polynesien. Die Le
Boréal, L’Austral und Le Soléal
(2010–2012) sind baugleich. Die
Le Lyrial (2015) ist mit 122 Kabinen etwas kleiner. Der Dreimaster
Le Ponant (1988) hat 32 Kabinen.
Zwischen April und Oktober sind
die Schiffe auf der Nordhalbkugel
unterwegs (Nordasien, Europa,
Nordamerika, Arktis), zwischen
Oktober und April auf der Südhalbkugel (Südasien, Südamerika,
Ozeanien, Antarktis). Ponant
bietet einmal im Jahr (2016 zwischen September und November)
drei Kreuzfahrten in Polynesien
an. Die beschriebene Route geht
vom 6.10. bis 19.10.216. Sie kostet
ab 4260 Euro/Person ohne Flüge.
ma Lounge auf Deck 6 und die
der Main Lounge servieren alle
Getränke – es sei denn, anders
ausgewiesen – kostenfrei.
KABINEN
SERVICE
132 Außenkabinen (davon 3
behindertengerecht) auf 4 Decks,
davon 124 mit Balkon (5-10 m²),
28 Deluxe (18,5 m²), 8 Superior
(21 m²), 92 Prestige (18,5 m²), 3
Deluxe-Suiten (27 m²), 1 Owner’s
Suite (45 m²). 40 PrestigeKabinen können in 20 Suiten
(37 m²) umgewandelt werden.
Alle Bäder mit Regendusche,
L’Occitane-Produkten, separatem
WC. Individuelle Klimaanlage,
Inhouse-Telefon, Flachbild-TV,
Video-on-Demand, iPod-Player,
USB, WLAN (kostenpflichtig),
Minibar inklusive.
Sehr freundlich und locker,
besonders in den Restaurants,
in denen mehrsprachige Kellner,
vor allem Indonesier und
Filipinos, arbeiten. Auch der
Kabinenservice ist effizient und
fast komplett asiatisch. Trinkgeld: 10–12 Euro pro Tag, keine
Verpflichtung, keine Belastung
des Bordkontos.
GASTRONOMIE
Die Küche ist international, oft
mit Tagesthemen – von Skandinavisch bis Thai. Fast alles wird
täglich frisch an Bord hergestellt,
auch diverse Brotsorten und
das breite Dessert-Angebot. Das
Buffet-Restaurant „Le Rodrigues“
(Getränke-Service am Tisch) auf
dem Oberdeck mit Panoramablick
und geschützter Außenterrasse
ist trubelig und leger, der Stil
maritim-mediterran. Das „Le
Coromandel“ auf Deck 2 in Höhe
der Wasserlinie ist größer und
französisch-elegant. Hier zum
Lunch und Dinner Tischservice,
abends mit 4-Gänge-Menü
zur Wahl. Je ein Chef’s- und
Captain’s-Dinner. Tischzeiten
jeweils ca. 2 Std., freie Platzwahl.
3 Weine, Bier, Wasser, Softdrinks,
Kaffee werden in beiden Restaurants gereicht. Außerdem frühmorgens und nachmittags Kaffee
und Tee zur Selbstbedienung in
der Main Lounge, gelegentlich
auch Snacks. All das ist im Reisepreis inbegriffen. Extra kosten
Weine der Weinkarte, Spirits und
Cocktails. Die Bars der Panora-
SPORT & WELLNESS
Tgl. Morgengymnastik, Tanzkurse.
24-Std.-Fitness-Gym (20 m2) mit
Hometrainern und Laufbändern,
Hamam, beides gratis. Das Sothys
Spa (150 m2) mit Beauty-Abteilung hat drei Behandlungsräume
für etwa ein Dutzend WellnessAnwendungen.
ten ist locker und entspannt.
Durchschnittsalter: ca. 60 Jahre.
SHOPPING
Der Bordshop „La Boutique“
führt Marken-Freizeitkleidung,
ein kleines Schmuckangebot,
Souvenirs.
DRESSCODE
Es gibt keine Vorgaben, casual
ist ebenso in Ordnung wie
formellere Kleidung. Nur für das
Chef’s- und Captain’s-Dinner
darf es etwas schicker sein.
PREISNIVEAU
Ab 500 Euro pro Tag.
★★★★★
BORDPROGRAMM
Mehrere Tanzshows im Theater,
dazu Entertainment von Quiz bis
Karaoke. Täglich Live-Loungemusik (Piano, Gesang). WineTasting. Internetports. Spiel- und
Dokumentarfilme, regelmäßige
Vorträge (in Französisch und
Englisch). Keine Vorträge auf
Deutsch.
AUSFLUGSANGEBOT
Die Ausflüge/Landgänge (in
Gruppen, zweisprachig) vom
Schiff aus in Schlauchbooten
oder Tendern.
PUBLIKUM
Etwa 70 Prozent der Gäste sind
Franzosen. Der Rest kommt aus
Europa, wenige aus Nordamerika
und Australien. Vorwiegend
Paare zwischen 55 und 75 Jahren. Auf alle Passagiere (auch
solche mit Behinderungen)
wird große Rücksicht genommen.
Die Atmosphäre unter den Gäs-
L’AUSTRAL
Schiff19,0
Kabinen9,0
Gastronomie
18,5
Service19,0
Sport & Wellness
6,0
Bordprogramm
8,0
Ausflugsangebot
9,5
GESAMT Punkte
89,0
Bordsprache: Französisch,
Englisch
Bordwährung: Euro
Passagiere: 264
Crew: 152
PCR: 1,74
SR: 25,72
Baujahr: 2011
Flagge: Frankreich
BRZ: 10.700
Länge/Breite: 142 m/18 m
4/2016
azur.de
57 °