4. September 2016
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SCHAU
Der Sonntag
Heute*
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13 -- 17 kein
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SONNTAG
varia-emmendingen.de
in Freiburg
*
Eine phantastische Reise
Boom der Achtsamkeit
Ein Sieg ist Pflicht
Drei Jahre und 110 Tage lang haben Gwen Weisser
(24) aus Buchenbach und Patrick Allgaier (33) aus
Norsingen 38 Länder bereist. Rund 96 000 Kilometer haben sie zurückgelegt und Dinge erlebt,
die den Rest ihres Lebens tief prägen.
SEITE 3
Achtsamkeit ist angesagt: Managerseminare,
Kochrezepteund Ausmalbücherversprechen Ruhe und Gelassenheitvia Meditation. Lienhard Valentin erklärt den Trend, zu dem er einen Fachkongressveranstaltet.
SEITE 8
Als Favorit startet in Norwegen
die DFB-Elf in die Qualifikation
zur Fußball-WM 2018. Bundestrainer Joachim Löw (Foto) fordert in Oslo einen Sieg. SEITE 13
Tod eines Hoffnungsträgers
DOPING-GUTACHTEN
Telekom und
Uni im Fokus
Die Universität Freiburg hat in
dieser Woche das vierte von sieben Doping-Gutachten veröffentlicht (siehe Seite 4). Darin belastet der Mainzer Sportwissenschaftler Andreas Singler den
früheren Radsport-Sponsor Telekom schwer. Singler geht davon
aus, dass der Konzern nicht nur
frühzeitig über Dopingpraktiken des Team Telekom/T-Mobile
informiert war. Manches spreche dafür, dass Doping zum Auftrag des Teams seit 1992 gehörte,
schreibt Singler. Dafür führt er
neben Indizien und Zeugenaussagen vom Bundeskriminialamt
sichergestellte SMS-Nachrichten
von Jan Ullrich und dem Freiburger Arzt Lothar Heinrich an.
Die Telekom AG weist die Vorwürfe, Ärzte der Uniklinik für
das Doping angeworben zu haben, als „ein starkes Stück“ zurück. Konzernsprecher Stephan
Althoff sagte dem Sonntag, gerade weil es Gerüchte um den damaligen sportlichen Leiter Walter Godefroot gegeben habe, entschied sich Telekom dafür, neutrale Ärzte aus der Uniklinik zur
Betreuung der Radprofis zu gewinnen. Eine frühere TelekomMitarbeiterin schilderte gegenüber der Dopingkommission die
Vorgänge anders. Der später geständige Dopingarzt Andreas
Schmid habe regelrecht um ein
Engagement im Team gebuhlt.
Erhebliche Zweifel äußert
Singler am absoluten Aufklärungswillen der Universität
nach Bekanntwerden des Skandals 2007. So einigte sich der damalige Kaufmännische Direktor
der Uniklinik, Frank Wertheimer, mit den Anwälten der Dopingärzte Heinrich und Schmid
darauf, einen Arbeitsgerichtsprozess ruhen zu lassen, um die
Exzellenzinitiative der Uni nicht
zu gefährden. Dies geht aus einem Aktenvermerk hervor, den
Wertheimer Rektor Wolfgang Jäger zukommen ließ. Jäger bleibt
dabei, dass seine Linie die totale
Aufklärung gewesen sei. An die
Aktennotiz habe er nach neun
Jahren keine Erinnerung.
RIX
10
Förster und Naturschützer streiten über den richtigen Umgang mit den sterbenden ESCHEN
2002 wurde erstmals das
Eschensterben in Deutschland festgestellt. Inzwischen ist die Krankheit unübersehbar. In den kommenden Jahren müssen in
Baden-Württemberg 14 Millionen kranke Bäume gefällt
werden. Es ist eine Frage der
Mathematik, wann die
Esche im Land weitgehend
verschwunden ist, sagt der
Freiburger Forstpräsidenten Meinrad Joos.
MICHAEL HABERER
Zwar macht die Esche nur gut
vier Prozent der Waldbäume im
Land aus, rechnet Joos bei einem
Treffen mit Friedlinde GurrHirsch (CDU), Staatssekretärin
im Landwirtschaftsministerium, vor. Aber diese vier Prozent
seien zum guten Teil konzen- Zum Teil stehen die Bäume schon schief: Waldexkursion im Auenwald bei Weisweil mit Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch, Forstpräsident
triert auf die Rheinauen zwi- Meinrad Joos (rechts), links neben Gurr-Hirsch Landrat Hanno Hurth und Forstdirektor Jürgen Schmidt.
FOTO: HAB
schen Lörrach und Mannheim,
sagt Joos. Er und seine Kollegen die es verkraftet, im Wasser zu die Querelen mit den Natur- Bestände, da es laut Joos bei den schläge gibt es nur, wenn der Anvom Forst haben der Staatsse- stehen, sagt Schmidt. „Die Esche schützern an. „Naturschutz in Fällarbeiten bereits tödliche Un- teil der Eschen über 70 Prozent
kretärin und dem Emmendinger kann nasse Füße bekommen“, zwei Häusern ist schwierig“, sagt fälle gegeben hat.
beträgt. „Wir wollen keine Tabula
Landrat Hanno Hurth in dieser nennt das Joos.
Joos und spricht die Problematik
Forstpathologe
Berthold rasa machen“, sagt Joos. Aber anWoche die Folgen des Eschensder neuerdings zwei zuständi- Metzler hat noch nicht alle Hoff- gesichts 70 Prozent kranker Bäuterbens in den Rheinauen bei
gen Ministerien an: das Land- nung aufgegeben. Der Spezialist me in einem Wald sieht er die
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wirtschafts- und das Umweltmi- für Waldkrankheiten hofft, dass Vorgehensweise als eine von der
Weisweil vor Augen geführt.
In den Rheinauen nördlich des
nisterium. Denn Bäume wie der ein paar Prozent der Eschen ge- Natur aufgezwungene.
Tulpenbaum sind nicht hei- netisch so ausgestattet sind, dass
Kaiserstuhls gibt es Bestände, in
Die Eichenkulturen, die im
denen mehr als die Hälfte der
misch und stoßen auf Wider- sie dem Feind standhalten kön- Weisweiler Wald gepflanzt wurBäume Eschen sind. Die lassen
stand bei Naturschützern. „Wir nen. Dieser Feind ist ein kleiner den, machen auch deutlich, welFür anspruchsvolle
müssen auch Baumarten nut- Schlauchpilz. Seit den 90er Jah- che finanziellen Konsequenzen
sich auch daran erkennen, dass
Immobilien
sie teils schon schief stehen. Das
zen, die nicht da waren, aber in- ren hat sich das aus Asien stam- das Eschensterben hat. Rund
ist die Gegenwart. Auf einer antegriert werden können“, meint mende sogenannte falsche wei- 20 000 Euro muss ein Waldbederen Fläche zeigen die ForstwirJoos. „Integrieren“ heißt, auf ße Stengelbecherchen in Europa sitzer pro Hektar für einen neuVielfalt setzen. „Wenn wir jetzt eingeschlichen. Erst 2006 war en Wald investieren. Weisweil
te ihren Gästen, wie sie gerne mit
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stauss-immobilien.de
nur bei einer Baumart bleiben, wirklich klar, woran die Eschen hat das Glück, dass die Bahn die
kranken Eschenbeständen verhaben wir in einer Generation kranken. Inzwischen sterben neuen Eichen bezahlt – als ökolofahren würden: mit frisch genicht nur die Triebe. „Der gischen Ausgleich für die
Diese Qualität eines Baumes vielleicht das gleiche Problem.“
pflanzten Eichen nach einem
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Der
Sonntag
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10:51
Kahlschlag. Ist das die Zukunft? gewinnt am Oberrhein mit dem
Schlauchpilz öffnet am Fuß der Ausbautrasse der Rheintalbahn.
„Die Esche war ein Hoffnungs- Integrierten Rheinprogramm Junge Eschen
Esche die Tore für weitere Holz- Damit ist die Rechnung aber
träger“, erklärt Jürgen Schmidt, und den ökologischen Flutun- fallen einfach um
zerstörer“, sagt Metzler. Der An- nicht beglichen. Die Eiche
Chef des Forstamtes in Emmen- gen an Bedeutung. Denn dann –
griff von oben und unten führt braucht doppelt so lange, bis sie
dingen, warum in den Rheina- könnte es in den Rheinauen im- Dass die Esche dann noch eine dazu, dass besonders die jünge- geerntet werden kann. Das
uen so starke Eschenbestände zu mer wieder einmal bis zu drei große Rolle spielt, erscheint un- ren Eschen nach etwa vier Jahren Eschenholz kann der Waldbesitfinden sind. Der Baum liefert Meter hoch „Land unter“ heißen. wahrscheinlich. Um die Bäume einfach umfallen. Immerhin ist zer nur als Brennholz verkaufen.
nicht nur relativ schnell gutes Bäume, die das aushalten, sind vor dem Zusammenbrechen zu es Forstwirten und Naturschüt- Beim Schreiner könnte er für geStammholz – also in etwa 80 Jah- neben der Eiche die Platane und fällen, müssen die Forstwirte zern gelungen, sich auf einen sundes Holz den doppelten Preis
ren. Sie sei auch eine Baumart, der Tulpenbaum. Aber da fangen schon mit dem Vollernter in die Kompromiss zu einigen: Kahl- erzielen.
–
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2 LOKALES
Der Sonntag · 4. September 2016
Vierer im Zeugnis
KURZ GEFASST
BREISACH
Picknick mit den Nachbarn
Anbauberater HUBERT SCHNEIDER im Gespräch über das Erntejahr 2016
Zu einem großen gemeinsamen Picknick
für die Bürger von Breisach und Neuf-Brisach
lädt am heutigen Sonntag ab 12 Uhr die
Breisacher Partnerstadt in die Vauban-Festungsanlage zwischen der Porte de Strasbourg und der Porte de Bâle ein. Es ist die
fünfte Ausgabe dieses Events. Besucher
können mit gepackten Picknickkörben kommen und mitgebrachtes Grillgut auf großen
Gemeinschaftsgrills zubereiten oder sich an den Ständen vor
Ort verköstigen. Tische und Bänke sind vor Ort. Ein Rahmenprogramm mit Tanz und Musik sorgt für Unterhaltung. Für
Kinder gibt es verschiedene Spielangebote. Ponyreiten oder
Kutschfahrten durch den Festungsgraben werden auch angeboten. Mit dabei ist auch die Breisacher Spielkarre. Infos
DS
unter www.tourisme-paysdebrisach.com
BÖTZINGEN
20. Ausgabe des Weinfests steht an
Die Weinfestsaison geht weiter. Am kommenden Woche ist
Bötzingen an der Reihe, wo am Freitagabend, 9. September,
um 18 Uhr die zwanzigste Ausgabe des Dorf- und Weinfests
startet. Bis Montag, 12. September, um 17 Uhr, wird dann im
Ortskern in typischer Festatmosphäre gefeiert.
IHRINGEN
Weniger Äpfel in den Körben, und auch bei Kirschen
und Zwetschgen sah die
Ernte in diesem Jahr mau
aus, wie das Statistische
Landesamt verkündete.
Auch Hubert Schneider, Anbauberater beim Obst- und
Gemüsevertrieb Südbaden
(OGS) mit Sitz in Vogtsburg
gibt dem Erntejahr 2016
keine gute Note.
Hubert Schneider ist viel
unterwegs. An diesem Freitag ist der 61-Jährige auf
Tour im Markgräflerland.
Ein Besuch bei einem Erzeuger von Herbstäpfeln,
Kernobstbegehung, und die
Vorstellung einer neuen
Sorte stehen auf dem Programm für den Anbauberater des OGS, der jährlich bis
zu 12 000 Tonnen Obst aus Anbau zwischen dem Kaiserstuhl
und Basel in ganz Deutschland
sowie im nahen Ausland vermarktet.
DS
Sanierung der Straße verzögert sich
Wie das Regierungspräsidium Freiburg mitteilt, verzögert
sich die Sanierung der L 114 zwischen Ihringen und Wasenweiler.
Der Grund: Die Belastung des teerhaltigen Straßenaufbruchs
und der darunterliegenden Schichten konnte erst bei genauerer
Beprobung festgestellt werden. „Die Beprobung und aufwändige
Analyse sowie die Suche einer geeigneten Deponie benötigten
mehr Zeit“, schreibt die Behörde. Die Bauarbeiten an der
geplanten Überquerungshilfe werden in dieser Woche weitergeführt. Am Dienstag, 6. September, wird die Fahrbahn
asphaltiert. Die Straße soll am Mittwochabend, 7. September,
wieder freigegeben werden. Die restlichen Arbeiten an der
Infobucht werden noch bis zum 23. September andauern.
DS
WASSERSCHUTZPOLIZEI
Herr Schneider, was macht ein
Anbauberater?
Zeugen gesucht
Die Wasserschutzpolizei Vogelgrun bittet Verkehrsteilnehmer
auf dem Rhein um gegenseitige Rücksichtnahme. Aufgrund
der sommerlichen Temperaturen werde der Rhein gerne als
Freizeitgewässer zum Baden und Bootfahren genutzt, heißt
es in einer Pressemitteilung. Doch sei besonders an Wochenenden
zu beobachten, dass Motorbootfahrer mit zu hoher Geschwindigkeit ohne Rücksicht auf Badende unterwegs seien. Zeugen
von Verstößen sollen sich unter Telefon 07 61/8 82 21 00 oder
per E-Mail an [email protected] melden.
DS
BEILAGEN
Teile dieser Ausgabe des Sonntag enthalten Beilagen der
Firmen Real, Aldi Süd, Neukauf, Treff 3 000, Thomas Philipps,
Dänisches Bettenlager, Rossmann, Kik, Medimax, Drogeriemarkt Müller, Sutter Büroorganisation, Danner Lebensmittelmarkt, Tedi, BayWa Bau- & Gartenmärkte, Zipse Ausbaufachmärkte, Mega Küchen, Obi, Wiehle Optik.
DS
Typ-Check für Neukunden
Welche Frisur steht mir wirklich?
Welche Haarlänge steht mir am besten?
Soll ich meine Haarfarbe verändern?
R Wir beraten Sie professionell.
ger
die
komplette
Ernte hängen lassen
mussten. Da fehlen dann die Einnahmen, für den Erzeuger ist das
natürlich katastrophal. Man hat
auch noch die Kosten für den
Pflanzenschutzaufwand, aber
das hat nichts geholfen. In diesem Jahr war es auch noch so,
dass die Preise insgesamt
schlecht waren. Da bist du dann
doppelt gestraft. Am Kaiserstuhl
und im Markgräflerland war das
neben dem vielen Regen auch
das Hauptproblem.
Die an den OGS angeschlossenen Erzeuger dabei beraten, was
sie wie pflanzen sollen. Ich gebe
Empfehlungen zu Düngung und
Pflanzenschutz und bin auch beWodurch entstehen diese
ratend um die Ernte herum tätig.
schlechten Preise?
Dann kommt auch noch die Versuchstätigkeit mit dem Anlegen
Durch viel Menge in Deutschvon neuen Sorten hinzu.
land und durch massive ImporWas ist das aus Ihrer Sicht bislang te, hauptsächlich aus der Türkei.
Die bringen halt stabile und billifür ein Erntejahr?
ge Ware, die mit niedrigen StunEs hat ja schon schlecht angefan- denlöhnen produziert werden.
gen. Mit zu viel Regen, dadurch Es sind keine Zölle drauf. Da könstarke Qualitätsmängel, Ern- nen wir nicht mehr mithalten.
teeinbußen sowohl bei Spargel
und Erdbeeren, als auch anWenn Sie der Ernte eine klassischließend bei den Süßkirschen.
sche Schulnote geben müssten,
Da sind ganze Anlagen kaputt
welche wäre das?
gegangen, es gab keine Erträge,
teilweise sind durch die massi- Eine 4. Ausreichend, man kann
ven Niederschläge auch Bäume einfach nicht mit dem Gesamtkaputt gegangen. Auch die Ap- ertrag zufrieden sein. Im Vorjahr
war es mindestens eine Note
felsaison war ganz schlecht.
besser.
Und wie ging es weiter?
Gibt es auch Positives zu
berichten?
Da war vor allem bei den Kirschen der Befall durch die Kirschessigfliegen. Zum Teil war das Wir haben schon auch Erzeuger,
so extrem, dass manche Erzeu- die bisher ein gutes Jahr haben.
Das sind die, die vornehmlich
Frühsorten haben und da das
Glück hatten, dass hier die Preise
noch gut waren. Es gibt in anderen Obstbereichen wie etwa Stachelbeeren ein ganz gutes Jahr.
Das ist eine Ausnahme und da
gibt es auch nicht viele Erzeuger.
Unter den Zwetschgenerzeugern gibt es auch welche, die zufrieden sein können, wenn sie
bei dem momentan guten Preis
volle Erträge haben. Auf der anderen Seite gibt es aber auch
Zwetschgenerzeuger, die leere
Bäume haben, denen nützt der
gute Preis nichts.
zent des gesamten Gemüse- und
Obstumsatzes in Deutschland
macht. Bei uns ist das ungefähr
die gleiche Zahl.
Das Jahr hat ja noch vier Monate.
Was erwarten oder erhoffen Sie
sich von dieser Zeit?
Es sind jetzt noch drei Wochen
Zwetschgenzeit. Ich denke, das
wird gut laufen. Wir haben da ein
sehr gutes Gefühl, denn die
Menge ist nicht zu hoch, die Preise sind stabil, eher steigend. Bei
den Frühäpfeln, die wir gerade
ernten und die dann in den Verkauf kommen, sieht es auch momentan gut aus. Das WintergeWie viele Erzeuger sind an den
OGS angeschlossen?
schäft insgesamt kann ich aber
noch nicht beurteilen, allzu gut
Momentan sind es um die 1 000. wird es aber wohl nicht werden.
Knapp die Hälfte davon macht
Blicken Sie sorgenvoll in die ZuUmsatz. Die andere Hälfte besteht aus Kleinerzeugern, die
kunft über dieses Jahr hinaus?
Mitglieder, aber inzwischen aus
der Produktion ausgestiegen Ja. Die Frage stellt sich, wie soll
sind. Wir machen mit 125 Erzeu- man das alles noch bezahlen und
gern 95 Prozent unseres Umsat- die Ernte stemmen. Bei gleichzes. Verkauft werden die Produk- bleibendem Preis können wir die
te von uns vor allem an Groß- jährlich steigenden Stundenlöhmärkte oder Discounter, aber ne nicht mehr bezahlen. Meine
auch an Hofläden und die einzel- Befürchtung, und mit der bin ich
ne Hausfrau. Wir beliefern alles, nicht allein, ist auch noch, dass
was geht.
wir dadurch manche Kulturen
nicht mehr im Anbau haben
Wie hoch ist der Anteil der
werden. Zum Beispiel JohannisDiscounter?
beeren, das ist ein typischer Fall,
oder Erdbeeren im späten BeSie müssen davon ausgehen. reich. Wenn da die Preise auf ein
dass der deutsche Discounter- gewisses Niveau runterfahren,
und Lebensmittelmarkt – dazu zerstört das etwas, was über viele
gehört also auch Edeka, der nicht Jahre aufgebaut wurde.
als Discounter zählt – mittlerDAS GESPRÄCH FÜHRTE
weile zwischen 65 und 70 ProDANIEL WEBER
„Jammern auf hohem Niveau“
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Das WEINFEST für Kaiserstuhl und Tuniberg litt beim 60-jährigen Jubiläum unter der Hitze
*
* keine Beratung – kein Verkauf
Die Kirschernte litt dieses Jahr unter dem Befall der Kirschessigfliege, erzählt Hubert
Schneider, Anbauberater des Obst- und Gemüsevertriebs Südbaden, FOTOS: DPA/ZVG
Es gilt als größtes Weinfest Südbadens und ist längst zum
Selbstläufer und Publikumsmagneten geworden. Das hat auch
die vergangene Woche zu Ende
gegangene 60. Ausgabe des
Weinfests für Kaiserstuhl und
Tuniberg in Breisach wieder einmal gezeigt – trotz tropischer
Temperaturen.
Eine Besucherzahl für ein solches Fest zu nennen, ist in jedem
Jahr wieder ein kleines Rätselraten. Die Richtzahl für das Breisacher Weinfestgelände hat sich in
den vergangenen Jahren bei etwa 80 000 Besuchern über die
vier Festtage eingependelt – mal
mehr, mal weniger. In diesem
Jahr dürfte es wieder zweiteres
gewesen sein. Das hing mit den
tropischen Temperaturen zusammen, die am Wochenende
herrschten. „Die ersten drei Tage
waren einfach zu heiß“, so Waldemar Isele, Geschäftsführer für
weinwirtschaftliche Belange der
Kaiserstühler Wein-Marketing
GmbH, die das Weinfest organisiert. „Am Montag hatte es dann
aber ideales Weinfestwetter“, so
Isele weiter. Schon im vergangenen Jahr lag während des Festes
eine brütende Hitze über Südbaden. Isele sah die positive Seite:
„Es hätte ja auch regnen können,
das wäre noch schlimmer gewesen“.
Im Vergleich zur Besucherzahl
sind andere Zahlen einfacher
herauszufinden. So wurden in
diesem Jahr insgesamt 18 000
kleine Stielgläser verkauft, und
damit 1 500 weniger als im Vorjahr. 2014 lag die Zahl noch bei
21 400. Auch bei den verkauften
Weinflaschen waren es mit insgesamt 27 950 weniger als im
Vorjahr. Auch hier war das Jahr
2014 mit 32 800 deutlich besser.
Der Umsatzrekord von 600 000
Euro aus 2014 wurde somit auch
in diesem Jahr nicht gebrochen.
Der Verkauf von Mineralwasser-
Schutz vor der Sonne suchte auch
diese Teilnehmerin am Kreistrachtenfest.
FOTO: AGNES POHRT
flaschen dürfte dagegen wohl
keinen Umsatzeinbruch erlitten
haben. Den Rückgang der Zahlen
kommentiert Waldemar Isele
entspannt, man sei dennoch zufrieden mit dem Ergebnis. „Wir
jammern hier schon auf einem
sehr hohen Niveau“, so Isele weiter. Noch immer liege man über
dem zehnjährigen Schnitt von
knapp 27 000 verkauften Flaschen.
Das Rahmenprogramm zum
60-jährigen Jubiläum lief laut
Isele einwandfrei. Sei es das traditionelle Feuerwerk über dem
Rhein am Freitag, diesmal musikalisch untermalt, die Weinprobe von Rebecca Klein, Geschäftsführerin für die organisatorische Abwicklung und ehemalige
Badische Weinprinzessin oder
der Kreistrachtenumzug am
Sonntag.
„Mit der Nachbereitung und
der Abrechnung des Festes sind
wir jetzt noch zwei, drei Wochen
intensiv beschäftigt“, so Isele. Ende des Jahres beginnt dann die
Planung für das Jahr 2017.
DANIEL WEBER
DIE DRITTE SEITE 3
Der Sonntag · 4. September 2016
Ein Lebensabschnitt unterwegs
Die Südbadener Gwen Weisser und Patrick Allgaier reisten mehrere Jahre durch 38 LÄNDER
OTTO SCHNEKENBURGER
E
Auf herzliche Menschen trafen die Weltreisenden, wie hier in der Ukraine, fast überall.
weile 16 Monate alte Junge der
beiden, der in Mexiko auf die
Welt kam und dem Unternehmen einen anderen Charakter
verlieh. Ohnehin hatte dieses
Reiseziel, auch wenn es in den Videos publikumswirksam mit auf
diverse Arten vernichteten FünfEuro-Scheinen veranschaulicht
wurde, eher symbolischen Charakter.
–
Nichts überbrücken, keine
Kultursprünge machen
–
Wichtiger war dem Duo die Beschränkung auf den Land- und
Seeweg und die damit einhergehende Langsamkeit. Es ging ihnen um das Gefühl, nichts zu
überbrücken, keinen Kultursprung zu haben, mitzuerleben,
wie sich Schritt für Schritt Essensgewohnheiten, Kleider, Traditionen und Landschaften verändern. „In Georgien merkt man
russischen und armenischen
Einfluss, in Armenien wieder iranischen Einfluss, Pakistan hat
was vom Iran und von Indien zugleich“, stellte Patrick Allgaier
fest.
Im Schnee sind sie im Frühjahr 2013 aufgebrochen, über die
Alpen, den Balkan und die Ukraine ging es nach Moskau. Dann
durch diverse ehemalige Sowjetrepubliken, den Iran, Pakistan
und Indien bis nach China und
Japan. Übers Meer nach Mittelamerika, später wieder übers
Meer nach Europa zurück. Die
Bulgaren warnten sievor den Rumänen, die wiederum vor den
Moldawiern. Weisser und Allgaier halfen in der Ukraine bei einem traditionellen Frühlingsfest mit, verbrachten zehn Tage
allein im georgischen Wald, Allgaier verdiente mit Jonglage
Geld dazu.
Sie wurden immer wieder von
der Gastfreundschaft, die ihnen
entgegenschlug,
überwältigt,
wagten sich – des Landwegs nach
Indien wegen – nach Pakistan
und mussten es nicht bereuen.
Sie waren vom dicht bevölkerten
hektischen Indien überfordert,
wo es nicht möglich war, mal
eben ein Zelt aufzustellen und
die Einheimischen nicht nachvollziehen konnten, wie jemand
angesichts
der
niedrigen
Zugpreise durchs Land trampen
will.
Schwierigkeiten mit der Geschäftigkeit bekamen sie im
aserbaidschanischen Baku und
in Tokio. „Städte suggerieren,
dass man Geld braucht. Sie machen nur Spaß, wenn man am
kulturellen Angebot teilhaben
kann, konsumiert, in Cafés geht.
Darauf hatten wir keine Lust und
nicht das Geld dazu“, sagt Weisser. „Unsere Art des Reisens hat
nicht in Städte gepasst“, ergänzt
Allgaier.
–
Immer beobachten,
nie belehren
–
„Wir kamen überall später an, als
wir geplant hatten, weil wir überall länger geblieben sind, als wir
dachten“, sagt Allgaier. „Es war,
das hatte ich auch am Anfang
schon zu Patrick gesagt, gar nicht
unbedingt eine Reise. Sondern
es war ein Lebensabschnitt, in
dem wir unterwegs waren“,
meint Gwen Weisser. Ohne klar
definierten Anfang und Ende.
Bei aller Herzlichkeit, die ihnen in den zahllosen Familien
von Einheimischen entgegenWieder in der Heimat: Gwen Weisser und Patrick Allgaier auf dem Bat- schlug, bereiste das Paar auch
FOTO: OSC Staaten, die eine problematische
zenberg, mit dem Schwarzwald im Hintergrund.
Menschenrechtssituation aufweisen, in patriarchalen Strukturen verharren und gefährlich
sind. Etwa Pakistan. „Klar ist das
schlimm, aber letztlich bist du
Gast. Ich hatte nie das Gefühl, die
Menschen belehren zu müssen,
das stand uns nicht zu. Wir waren Beobachter.“ Und die Gefahr
des Reisens in Pakistan? „Die
großen Sorgen sind bei uns an
der Grenze weggefallen, als die
Menschen auf uns zukamen“,
sagt Patrick Allgaier. „Man wird
schnell Teil eines Alltages“, er-
FOTO: ZVG
Mit der Geburt des heute fast
anderthalbjährigen Bruno bekam die Reise in Mexiko eine
entscheidende Wendung. Das
Trampen fiel weg – wegen der
Möglichkeit, Menschen kennenzulernen bis dahin eigentlich die
liebste Reiseform der beiden.
„Wir sind viel oberflächlicher gereist, mehr in touristischen Gebieten, sagt Allgaier. „Wir waren
auf uns fokussiert, haben es genossen, unsere kleine Familie in
anderen Kulturen zu erleben,
hatten beim Reisen nicht mehr
Das Trampen bildete ein zentrales Element der Reise.
gänzt er, ohne die Gefahr, die in
Teilen des Landes herrsche, herabspielen zu wollen.
Als Beobachter mussten die
beiden immer wieder miterleben, dass Menschen ihre Ideale
nicht teilen. Etwa in der Mongolei, wo sie auf der Suche nach
dem einfachen und gerne romantisch verklärten Leben in
den Jurten waren, und auf eine
Landbevölkerung trafen, die es
nur in die Hauptstadt Ulan Bator
zieht. „Wir gehen gerne davon
aus, dass das, was wir anstreben,
gut für alle ist“, sagt Gwen Weisser. „In der Mongolei haben wir
gesehen, dass dem oft nicht so
ist. Unser Luxus sorgt dafür, dass
wir uns nach ländlicher Ruhe
und einem nachhaltigen Leben
sehnen. Die junge Bevölkerung
in der Mongolei aber sieht die
Bildungs- und Arbeitsmöglichkeiten in der Stadt“, erzählt sie.
„Da ist kein Platz für Romantik.
Das ist uns an ganz vielen Stellen
in der Welt begegnet.“
diese Tiefe“, sagt Weisser. Schnell
war klar, dass sie nicht nach Hause gehen. „Egal, wo du ein Kind
kriegst, es ist immer eine Riesenumstellung. Und diese Herausforderung haben wir eben im
Ausland angenommen“, sagt
Weisser. Zumal es einen Vorzug
gab: „Wir hatten zwar nicht die
Struktur im Alltag, die für ein
Kind eigentlich wichtig ist. Dafür
waren wir beide immer 24 Stunden für Bruno da. So waren wir
seine Struktur.“
Die Reise wird in Vorträge (für
den 4. Februar 2018 haben die
beiden schon einen Termin
beim Freiburger Festival für Fotografie, Abenteuer und Reisen
„Mundologia“), in ein magazinartiges Buch und in einen Kinofilm münden – Projekte, die über
Crowdfunding
vorfinanziert
werden (Informationen hierzu
gibt es über die Homepage
www.weitumdiewelt.de).
Der
Film soll vornehmlich in den
Kommunalen Kinos der Republik gezeigt werden, Weisser und
Allgaier wollen mitreisen und
dabei auch wieder auf Couchsurfing, das Leben im Bus oder das
Trampen zurückgreifen. „Wer
einmal so unterwegs war, wird
im Kopf nie wieder komplett
sesshaft werden“, meint Weisser.
Und wie ist das wieder sesshafte Leben so? „Man ist sehr
schnell wieder akklimatisiert, es
ist ganz schwer, die Person, die
man im Ausland drei Jahre lang
war, nach Hause mitzubringen.
Und sie zu vereinbaren mit der
Person, die man hier ist,“ schildert Gwen Weisser ihre Erfahrung. Patrick Allgaier hat aber
auch Vorzüge der wieder erlangten Sesshaftigkeit ausgemacht:
„Momentan sind wir auch echt
froh, einen Kleiderschrank zu
haben.“
FOTO: ZVG
RAUSVERKAUF
50% - 70%
Wegen Sortimentsaufgabe
s war eine Reise um die Welt,
mehr als drei Jahre lang,
durch viele Länder, auch
über die Meere. Fünf Euro am
Tag als Maßgabe reichten einem
jungen Paar dabei lange Zeit.
Gwen Weisser aus Buchenbach
im Dreisamtal und Patrick Allgaier aus dem südlich von Freiburg gelegen Norsingen sind
wieder zurück in ihrer Heimat,
haben sich dort re-akklimatisiert
und bereits neue Pläne. Und das,
was sie sich vor dem Start vorgenommen hatten, hat sich im
Prinzip als Reiseroute erfüllt:
„Richtung Osten reisen, soweit,
biswir irgendwann aus dem Westen wieder nach Hause kommen.“
Drei Jahre und 110 Tage waren
die 24-Jährige und der 33-Jährige
unterwegs, sie haben 38 Länder
besucht, etwa 96 000 Kilometer
zurückgelegt,
davon
rund
50 000 Kilometer per Anhalter.
In 667 Autos wurden die beiden
beim Trampen mitgenommen,
mehr als ein ganzes Jahr haben
sie unter freiem Himmel genächtigt. 1 700 Kilometer sind
sie gelaufen, vor allem am Ende
der Tour, als sie den Rückwegvon
Barcelona über die Pyrenäen
und durch ganz Frankreich in einem mehr als dreimonatigen
Fußmarsch zurücklegten.
Nun gibt es immer mehr solch
ausgedehnter Touren. Mal wird
ganz Amerika mit dem Motorrad durchquert, mal halb Europa
mit dem Fahrrad. Nicht jeder
kann davon aber so schön, sympathisch und kurzweilig erzählen, wie es Allgaier und Weisser
in kurzen Videos für die Badische Zeitung taten, die in den
vergangenen Jahren als eine Art
Tagebuch immer wieder Lebenszeichen aus aller Welt von ihnen
sendeten.
Es sei gleich aufgeklärt, dass
das mit den fünf Euro nicht immer funktioniert hat: „Die ersten
anderthalb Jahre bis Tokio haben
wir weniger als fünf Euro pro
Person am Tag ausgegeben, ohne Visakosten und Versicherung.
Danach können wir es nicht
mehr so genau sagen, mit Bruno
ist alles ein wenig durcheinander
geraten“, erzählt Weisser, „es waren ein paar Knaller dabei, wie
die Pazifiküberquerung, die Geburt, ein Bus und neue Kameras.“ Bruno, das ist der mittler-
Dani’s le
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4 LOKALES
GESICHT DER WOCHE
DIE SÜSSWASSERMEDUSE
Ein stetig Auf und Ab
E
s muss ein wunderbares
meisten eingeschleppten PolyLeben sein: „Sie steigen im- pen gleichgeschlechtlich seien.
mer wieder zur WasserDie Medusen, die durch Knosoberfläche empor, um sich an- pung der Polypen entstehen,
schließend wieder absinken zu können sich aber auch sexuell
lassen.“ Die Rede ist von den
fortpflanzen. Um die nötige
SüßwasserqualEnergie fürs belen, die sich in
ständige Aufdiesem Sommer
und Absteigen
im Teich des Trizu haben, futtern
nationalen Umdie Quallen
weltzentrums
Kleinkrebse, Rä(Truz) tummeln.
dertierchen und
In dieser Woche
Einzeller. Die
stellte das Truz
Süßwasserqualle
die etwa zwei
hat mit 99,3 ProWinzige Süßwasserqualle.
Zentimeter grozent den höchsße und mit bis zu FOTO: KATHARINA FAUTZ (ZVG) ten bei Tieren
500 fadenförmifestgestellten
gen Tentakeln ausgestatteten
Wassergehalt, ist für den MenSüßwassermedusen vor. „Das
schen harmlos und stört auch
ist schon was Tolles“, sagt Thonicht weiter im Ökosystem.
mas Schwarze, Fachbereichslei- Laut einem Artikel des Aqualog
ter Umweltbildung beim Truz. stammen die Tiere höchstDie Süßwassermedusen seien
wahrscheinlich aus dem Jangnur in ganz wenigen Gewässern tse-Einzug in China. Wie sie es
zu finden, leben als Polypen
geschafft haben, sich über die
aber möglicherweise schon län- ganze Welt – außer in der Antger im Teich beim Truz. Denn
arktis – zu verbreiten, ist unklar.
als Quallen sind die Tiere nur
In Europa entdeckt wurden sie
wenige Wochen im Jahr bei
erstmals im 1880 im Regent’s
Temperaturen ab 25 Grad unPark in London. Fest steht: der
terwegs. Den Rest ihrer ExisPolyp kann sich an Wassertenz, von der man nicht genau pflanzen anheften. Und im Geweiß, wie lange sie dauert, ver- fieder von Wasservögeln mitbringen die Craspedacusta soreisen. Die kleinen Quallen
werbii als gerade mal zwei Milli- schwimmen gerne am Gewäsmeter große Polypen auf dem
serrand herum, wo das Wasser
Boden von stehenden oder
schön warm ist. So lange das so
langsam fließenden Gewäsist, kann man ihr Auf und Ab im
sern. Die tentakellosen Polypen Teich beim Sundgauhaus (Lage
vermehren sich laut dem Onunter www.truz.org) sehr gut
linelexikon Wikipedia asexuell beobachten. Zumindest so landurch Knospung, Querteilung
ge es warm genug bleibt.
KATHRIN GANTER
oder durch Frusteln, da die
Regionalverband
warnt vor Fehlplanung
Appell: Rheintalbahnausbau und A 5 parallel planen
Der Regionalverband Südlicher zwischen Riegel und der March
Oberrhein drängt darauf, dass werden beim Bahnausbau 20
der Ausbau der Autobahn A 5 Brücken und Unterführungen
zwischen Offenburg und Frei- berührt, betonte Neideck. Wenn
burg auf sechs Spuren vom wei- man bei einem späteren Autoteren in den vordringlichen Be- bahnausbau dann alles neu madarf kommt. Voraussichtlich am chen müsste, sei dies niemanJahresende soll der Bundesver- dem zu erklären.
kehrswegeplan, der bis 2030 gilt,
Für das grün geführte Landesdurch den Bundestag beschlos- verkehrsministerium wäre die
sen werden. Das Bundesver- Aufnahme der A 5 in den vorkehrsministerium
dringlichen Bedarf zwar
hatte in seinem Entwünschenswert gewewurf den Autobahnsen, wie ein Sprecher
abschnitt mit Plaauf Nachfrage mitteilt.
nungsrecht versehen.
Das Planungsrecht sei
„Das war eine gewisse
für das Ministerium
Aufwertung“, sagte
aber bereits „ein deutliVerbandsdirektor
cher Fortschritt“.
Dieter Karlin in dieser
Zurückhaltender äuWoche bei einem
ßert sich Kerstin AndPressegespräch. Denn
reae. Die Freiburger
nun übernimmt BerGrünen-Bundestagsablin die Kosten für die
geordnete unterstützt
Planung – eine Umaus Effizienzgründen
setzung bleibt aber in
eine gemeinsame Plaweiter Ferne. Regionung von Bahn- und
nalverbandspräsiAutobahnausbau. Sie
dent Otto Neideck
schließt aber nicht aus,
(CDU) appelliert dadass mit dem Rheintalher an die Bundespobahnausbau Pläne für
litiker der Region, sich
die sechsspurige Autofür die Höherstufung
bahn obsolet sein könneinzusetzen. Noch geten. „Wir dürfen das Ziel,
be es Chancen, sagte
Güter von der Straße
Neideck. „In Badenauf die Bahn zu brinWürttemberg gibt es
gen, nicht aus den Aunicht so viele Projek- Die A 5 bei Offen- gen verlieren.“
FOTO: BZ
te, die höher gestuft burg.
Der Emmendinger
werden sollen. DesCDU-Bundestagsabgehalb sehe ich dafür Chancen.“
ordnete Peter Weiß hatte im Juli
Als Gründe nennt der Regio- die Grünen in der Region aufgenalverband nicht nur das hohe fordert, klar Stellung zum AutoVerkehrsaufkommen auf dem bahnausbau zu beziehen – so
Autobahnabschnitt, er würde wie es Verkehrsminister Wingerne auch den Ausbau der fried Hermann in einem SchreiRheintalbahn mit dem Auto- ben an den Lahrer OberbürgerRIX
bahnausbau verknüpfen. Allein meister getan habe.
Der Sonntag · 4. September 2016
Ullrich und die sauberen Docs
DOPINGGUTACHTEN
belastet Telekomkonzern und damalige Leitung der Universität
Offenbar bangte die Universität Freiburg 2007 ärger
um ihre Exzellenzinitiative
wegen des Dopingskandals
in der Sportmedizin als zugegeben. Dies legt der Autor
Andreas Singler in seinem
brisanten Gutachten „Doping beim Team Telekom/TMobile“ nah.
KLAUS RIEXINGER
Nach dem Ausschluss Jan Ullrichs von der Tour de France
2006 ist es zwischen dem Radsportler und dem Freiburger Dopingarzt Lothar Heinrich zu erheblichen Spannungen gekommen. Es hätte nicht viel gefehlt
und die Dopingmachenschaften
in der Freiburger Sportmedizin
wären schon im Herbst 2006
aufgeflogen. Heinrich hatte sich
in den Stuttgarter Nachrichten
„menschlich sehr enttäuscht“
über Jan Ullrich geäußert. Also
der Arzt, der Ullrich gedopt hat.
Darauf platzte Ullrich der Kragen, und er schickte dem Freiburger Arzt eine Kurznachricht,
in der er Heinrich als „Doc der
sauberen Art“ bezeichnete.
Dann forderte er ihn auf, seine
Stellungnahme zurückzuziehen,
sonst gebe es eine „große Menge
Ärger“ und zwar „der feinsten
Art“. Per SMS informierte Heinrich dann den involvierten Arzt
Andreas Schmid – und den Leiter
des Sponsors Telekom-Kommunikation, Christian Frommert.
Schließlich erklärte sich Ullrich
per SMS für den 21. Oktober zu
einem Gespräch mit Lothar
Heinrich bereit. Damit war für
die Sportärzte die größte Gefahr
erstmal abgewendet. Der Spiegel
deckte den Skandal im April
2007 dann aber auf.
Andreas Singler beschreibt
diese dramatische Episode in
seinem 207 Seiten starken Doping-Gutachten, das die Universität Freiburg diese Woche publizierte. Die Kurznachrichten hatte das Bundeskriminalamt (BKA)
sichergestellt. Bemerkenswert
ist, dass der Telekomkonzern in
den SMS-Verkehr miteinbezogen war. Für das BKA ein Hinweis, dass der Sponsor Kenntnis
vom Doping im Team T-Mobile
gehabt haben muss. So lässt sich
auch nachvollziehen, weshalb
der wegen Dopings aus dem
Team geschmissene Jan Ullrich
eine Abfindung von 250 000 Euro bekommen hat. In diesem Fall
wäre es treffender, von Schweigegeld zu sprechen.
Singler kritisiert die restriktive Informationspolitik des einstigen Staatsunternehmens Telekom AG, an dem der Staat
knapp ein Drittel der Aktien hält.
Bis heute sei so gut wie nichts
über das Telekom-Doping bekannt. Singler spricht von einem
2007 war Schluss mit Doping an der Freiburger Sportmedizin: Lothar Heinrich (Mitte) und Andreas Schmid
FOTOS: DPA
(rechts) räumten Doping ein. Jan Ullrich (links) hätte beinahe schon 2006 ausgepackt.
„skrupellosen Radsportengagement“ des Sponsors. Das Bundeskriminalamt fand laut Singler auch Hinweise, dass Heinrich
den deutschen Radsportstar bereits 1996 – im Jahr vor seinem
Tour-de-France-Sieg – mit Epo
behandelte. Der Mainzer Sportwissenschaftler geht davon aus,
dass Doping spätestens 1992
zum Team gehörte. Nach einem
erfolglosen Jahr suchte das Team
Telekom offenbar den Erfolg mit
allen Mitteln: So stellte es den
vorbelasteten Walter Godefroot
als sportlichen Leiter ein sowie
Jef D’hont, „einem in der Radsportszene geradezu berüchtigten Pfleger“. Ein früherer Mitarbeiter behauptete im Zeugeninterview mit der Freiburger Dopingkommission,
dass
der
Konzern die Zusammenstellung
„eines pharmakologisch unter-
FAKTEN
DER MAINZER Sportwissenschaftler Andreas Singler
drängte nach seinem Eintritt
in die Dopingkommission
2011 darauf, den Dopingskandal um das Team Telekom/T-Mobile erneut zu untersuchen. Die erste, kleine
Freiburger Dopingkommission hatte ihren Abschlussbericht dazu 2009 vorgelegt.
Singler sah bestimmte Aspekte als revisionsbedürftig
an, zudem versprach er sich
neue Erkenntnisse durch die
verbesserte Aktenlage. Nach
Singlers Ausscheiden aus der
Kommission 2015 hielt Unirektor Hans-Jochen Schiewer
den Auftrag aufrecht. Die
Restkommission, sagt Singler, versuchte, das Gutachten
aus formalen Gründen zu
verhindern. Die Uni Freiburg
hat nun vier von sieben Doping-Gutachten publiziert.
Die restlichen werden noch
RIX
rechtlich geprüft.
stützten“ Teams dirigierte. Den
Kontakt zu Ärzten der Freiburger
Sportmedizin soll allerdings
Andreas Schmid hergestellt haben, der laut Telekom-Mitarbeiterin Martina Wechsung um ein
Engagement im Team regelrecht
buhlte. Wechsung war für die Zusammenstellung des Radteams
zuständig. Die Telekom AG widerspricht dieser Darstellung.
Konzernsprecher Stephan Althoff sagte, er hätte Andreas
Schmid solche Praktiken nie zugetraut. „Er hat uns eiskalt angelogen.“
DOPINGG U TA C H T E N
FREIBURG
ative der Universität. Am Tag
darauf informierte er Unirektor
Wolfgang Jäger, der in der Öffentlichkeit die bedingungslose
Aufklärung des Dopingskandals
zur Maxime der exzellenten
Universität erhoben hatte. Singler spricht von einer „nach außen hin ritualistisch vorgetragenen Inszenierung von Empörung“. Auf Nachfrage des Sonntag
widerspricht
Jäger
vehement. Er habe die beiden
Ärzte loswerden wollen, was ihm
gelungen sei. Zudem habe er der
Sportmedizin die Betreuungvon
Profisportlern untersagt, was
ihm Ärger mit dem SC Freiburg
und dem Badischen Sportbund
einbrachte. Schließlich habe er
zwei unabhängige Dopingkommissionen eingesetzt. „Was sollte
ich noch machen?“
Singler nimmt in seiner Studie auch die Schnittstellen zwischen dopenden Ärzten und unbeteiligten Klinikmitarbeitern
unter die Lupe. Fast zwangsläufig wurden Außenstehende mit
dopingverdächtigen Verhaltensweisen konfrontiert. Dass dies
keine Folgen hatte, liegt laut
Singler an der fehlenden Kultur
des Whistleblowing. Stattdessen
herrschte eine Kultur, die auf die
Unterstützung des Leistungssports angelegt gewesen sei.
Dem früheren Leiter der Sportmedizin, Joseph Keul, gibt er dafür die zentrale Verantwortung.
Die Dopingkultur an der Uniklinik lasse sich bis in die 60er Jahre zurückverfolgen.
Der Schäfer-Kommission (siehe Kasten) wirft Singler ein
schweres Versäumnis beim Umgang mit vertraulichen Zeugenaussagen vor. Ohne Not seien
diese der Staatsanwaltschaft
Freiburg übergeben worden –
worauf die Anwälte der beschuldigten Ärzte Akteneinsicht verlangten und so an die Gesprächsprotokolle kamen.
Merkwürdigkeiten ganz anderer Art beschreibt Singler in der
Aufarbeitung des Dopingskandals. Frank Wertheimer, kaufmännischer Uniklinikumsdirektor, hatte aus dem zuständigen
Regierungspräsidium Stuttgart
im Juni 2007 erfahren, dass die
Behörde „auf Grundlage des jetzigen Kenntnisstandes nicht beabsichtigt, den beiden Ärzten
(Schmid und Heinrich) die Approbation zu entziehen. Ich hielte dies auch für eine unverhältnismäßige Maßnahme“. Das Ergebnis stand somit quasi fünf
Jahre, bevor die Staatsanwaltschaft Freiburg ihre Ermittlungen gegen die beiden Ärzte einstellte, fest. Der Aktenvermerk
Wertheimers hat für Singler „einen eindeutig präjudizierenden
Charakter“. Wertheimer hatte
sich mit den Anwälten der Ärzte
darauf verständigt, das Arbeitsgerichtsverfahren wegen der
fristlos entlassenen Ärzte „im
beiderseitigen Einvernehmen“
ruhen zu lassen. Wertheimer begründete diesen Schritt aus- > www.uni-freiburg.de/universidrücklich mit der Exzellenziniti- taet/einzelgutachten
Kontrolliert vom Himmel gefallen
Die Deutsche Meisterschaft im FALLSCHIRMSPRINGEN ging gestern in Eschbach zu Ende
Fünf Tage lang war das Spektakel
zu Gast im Markgräflerland, gestern dann endete die Deutsche
Meisterschaft im Fallschirmspringen.
200
Teilnehmer
sprangen aus teilweise mehr als
3 000 Metern Höhe über Eschbach ab und versuchten dabei,
eine möglichst gute Figur zu machen.
Die wohl bekannteste Disziplin, das Formationsspringen,
wurde in Teams aus vier und
acht Springern ausgeführt. Da-
neben waren auch Sprünge in
Wingsuits zu bestaunen. Das
sind Anzüge mit Stoff-Flächen
zwischen den Beinen sowie zwischen Armen und Oberkörper,
die sich im freien Fall mit Luft
füllen. Ferner zeigten die Springer Rotationen mit geöffneten
Schirmen sowie die Disziplin
„Speed Skydiving“, bei der es darum geht, möglichst schnell zu
fallen. Dabei ist die Aussicht
doch einmalig, wie das nebenDS Fallschirmspringerformation über Fessenheim.
stehende Foto belegt.
FOTO: PFROMMER
KW 36. Gültig vom 05.09. bis 10.09.2016
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6 LOKALES
Der Sonntag · 4. September 2016
NACHGEFRAGT
VERONIKA WÄHNERT, PILZSACHVERSTÄNDIGE
„Ohne Pilze kein Brot“
Frau Wähnert, Sie sind als Pilzsachverständige im Freiburger Waldhaus tätig.
Mit welchen Anliegen können Pilzsammler
zu Ihnen kommen?
Pilzberatung funktioniert, indem man
seine gesammelten Pilze mitbringt. Ich
kläre die Ratsuchenden dann über die
Essbarkeit der Pilze auf. Aber auch darüber hinaus, wenn jemand einfach wissen möchte, was er denn da gefunden
hat, kann ich viele Informationen liefern. Wie der Pilz heißt,
wozu man ihn verwenden kann, zum Beispiel zum Färben.
Da gibt es vielfältige Möglichkeiten, das Wichtigste in der
Beratung ist jedoch die Aufklärung. Damit sich niemand
gesundheitlichen Schaden zufügt, indem er Pilze isst.
Pilze bilden ein eigenes Reich neben dem Reich der Pflanzen und
Tiere, daher bezeichnet man sie als Lebewesen. Wie können diese
Lebewesen für den Menschen nützlich sein, wenn nicht nur als
Nahrungsmittel?
Pilze sind in erster Linie Zersetzer. Damit haben sie eine ganz
wichtige Funktion für uns Menschen: Sie bauen organische
Stoffe ab. Sie sind die einzigen Lebewesen, die Holz abbauen
können. Wenn wir sie nicht hätten, könnten wir keinen Wald
betreten, da sich das ganze Material stapeln würde. Die anderen
Nutzbarkeiten der Pilze sind auch sehr interessant, denken
wir an die industrielle Nahrungsmittelproduktion und damit
an Hefen. Ohne Pilze hätten wir weder Bier noch Brot.
Hilfe für ein zerrissenes Land: Prälat Peter Neher im ostukrainischen Krisengebiet.
FOTO: CARITAS UKRAINE (ZVG)
„Jede Nacht fielen Schüsse“
Caritas-Präsident Peter Neher über seinen Besuch in der kriegsgeplagten UKRAINE
Inwiefern spielen Pilze in der Medizin eine wichtige Rolle?
Es gibt viele Medikamente, die wir ohne Pilze nicht hätten.
Das berühmteste ist natürlich Penicillin. Gerade in letzter
Zeit tut sich da auch viel in der Forschung, so gibt es Pilze, die
nach einer Organtransplantation verhindern, dass die Organe
EVA-CHRISTIN SCHEU
abgestoßen werden.
> PILZBERATUNG am 25. September von 15 bis 17 Uhr imWaldhaus,
Wonnhaldestraße 6, Freiburg. Unkostenbeitrag: 3 Euro, ohne
Anmeldung. Weitere Infos unter www.waldhaus-freiburg.de .
KURZ GEFASST
HERZZENTRUM
Höchste EU-Förderung für Forschung
Mit sechs Millionen Euro unterstützt die Europäische Union
ein Forschungsprojekt des Universitäts-Herzzentrums Freiburg
Bad Krozingen gemeinsam mit 20 weiteren europäischen
Zentren. Fünf Jahre lang werden die Forscher der Klinik für
Herz- und Gefäßchirurgie eine Methode für die bessere Behandlung des Aorten-Aneurysmas untersuchen. Diese Erweiterung der Hauptschlagader erstreckt sich vom Brustkorb
in den Bauchraum, ihre Operation gehört zu den technisch
anspruchsvollsten Eingriffen in der Herz- und Gefäßchirurgie.
Die zu erforschende Methode soll die Gefahr einer Querschnittslähmung als Folge der Operation vermindern. Die Art der
Förderung durch einen sogenannten EU-Grant ist die höchste
DS
finanzielle Förderung der EU für Forschungsprojekte.
ST.GEORGEN
Flohmarkt im Kulturbahnhof
Kommenden Samstag, 10. September, findet von 11 bis 17 Uhr
ein Flohmarkt im Kulturbahnhof St. Georgen statt. Unter
anderem mit Arbeiten aus dem Projekt „Lebens-Künstler –
Kultur für alle“: Dieses bündelt künstlerische Arbeiten aus
sozialen Projekten, zum Beispiel für Frauen in Wohnungsnot
oder aus psychiatrischen Hilfen. Der Kulturbahnhof befindet
sich im ehemaligen Bahnhofsgebäude des Freiburger Stadtteils
St. Georgen, Im Glaser 31. Regelmäßig verbinden die Betreiber
DS
künstlerische Events mit entspanntem Cafébetrieb.
Der kriegerische Konflikt
in der Ostukraine ist noch
lange nicht beendet. Prälat
Peter Neher, Präsident des
Deutschen Caritasverbandes mit Sitz in Freiburg, war
diese Woche in der Region
unterwegs. Bei den Menschen dort mache sich eine
depressive Stimmung breit,
sagt er und fordert eine politische Lösung.
Herr Neher, Sie kommen gerade
von Ihrer Ukraine-Reise zurück.
Was ist Ihr Eindruck von der Lage
im Land?
Es ist ein gespaltenes, ein zerrissenes Land. Wenn man in Kiew
ankommt, erlebt man eine quirlige europäische Großstadt. Auf
den Straßen herrscht lebendiges
Treiben, die Menschen sitzen in
Cafés. Doch dann bin ich in die
Ostukraine gefahren, bis in die
Pufferzone, die zwischen den Separatistengebieten und den von
der Regierung kontrollierten
Landesteilen eingerichtet wurde. Dort sieht und spürt man,
dass Krieg in der Luft liegt. Die
Stimmung ist hier viel gedrückter, immer wieder sieht man
auch die Spuren des Konflikts,
etwa zerschossene Häuser. Wir
mussten mehrere Checkpoints
passieren, hatten schusssichere
Westen an und einen Sicher-
heitsberater ständig an unserer Hoffnung, dass der Konflikt irSeite.
gendwann endet und sie wieder
in ihre Wohnungen zurückkehWie hilft die Caritas den Menren und ein normales Leben fühschen in der Ostukraine?
ren können.
Einerseits leisten wir mit unserem Hilfswerk Caritas international humanitäre Hilfe. Den
Menschen fehlen oft Lebensmittel und andere Güter des täglichen Bedarfs. Die medizinische
Versorgung ist schlecht, weil die
Bewohner durch den Frontverlauf von den großen Städten mit
Krankenhäusern abgeschnitten
sind. Wir helfen hier, Schulen
wieder herzurichten, etwa durch
den Austausch zerstörter Fenster. Andererseits sind wir als Caritas auch außerhalb dieser Gebiete aktiv. Da geht es um Menschen, die vor dem Krieg geflohen sind. Es gibt 1,7 Millionen
Vertriebene im eigenen Land,
darunter viele Kinder. Die sind
oft traumatisiert und benötigen
neben der materiellen vor allem
psychosoziale Unterstützung.
Sie haben mit Flüchtlingen gesprochen. Wie groß ist deren
Hoffnung auf ein baldiges Ende
des Konflikts?
Leider gering. Es macht sich eine
depressive Stimmung breit. In
der Pufferzone fielen während
unseres Besuchs immer noch jede Nacht Schüsse. Doch gleichzeitig haben die Menschen natürlich trotz allem noch die
HEXE VON FREIBURG
WAS
GEHT WO?
Premiere
steigt heute
WIR ERZÄHLEN
KEINE MÄRCHEN
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… sondern wissen, was hinter der Maskerade
Maske
steckt!
INVESTIGATIVE GESCHICHTEN
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JAHRESABO: 10 AUSGABEN FÜR NUR 18 EURO*
* nur innerhalb Deutschlands
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Bei der Aufführung der Inszenierung „Die Hexe von Freiburg“
durch Freiburg Living History
machen professionelle Schauspieler wieder einmal die Altstadt zur Bühne und Geschichte
auf lebendige Art und Weise erfahrbar. Es geht dabei um die
einstige Hexenverfolgung in
Freiburg, drei Witwen ehemaliger Ratsherren stehen unter Verdacht der Hexerei ...
Die Premiere der Inszenierung ist heute, 19 Uhr, Treffpunkt für das Publikum ist am
Hauptportal des Münsters. Weitere Aufführungen gibt es an allen Wochenenden bis zum 3. Oktober. Infos unter www-freiburgDS
living-history.de .
bedürftigkeit. Das erkennen
auch die Menschen in der Ostukraine. Als wir dort mit unserem
gekennzeichneten Auto durch
die Straßen gefahren sind, habe
ich einen Mann gehört, der seiWäre es dann nicht wichtiger,
nen Freunden gesagt hat: „Das
die Ukraine militärisch zu unist die Caritas, die haben uns geterstützen? Was bringt es, neue
holfen.“ Außerdem spielt die
Fensterscheiben einzubauen,
Konfessionszugehörigkeit
in
wenn die Gefahr besteht, dass
dem Konflikt keine Rolle. Die
sie bald wieder zerschossen wer- Frage, ob man Russland und die
den?
Separatisten unterstützt oder
die ukrainische Regierung, zerDie Gefahr besteht leider. Aber reißt Familien und Ehen jenseits
wir müssen den Menschen hel- religiöser Zugehörigkeiten.
fen, die dort leben. Da sind Kinder, die zur Schule gehen wollen.
Dennoch ist die Caritas nur im
Gleichzeitig muss nach einer povon der Regierung kontrollierten
litischen Lösung des Konflikts
Teil des Landes aktiv, nicht in den
gesucht werden, aber militärisch
von Russland unterstützen Sewird die nicht zu finden sein. Die
paratistengebieten.
Ukraine weiß sich einem politischen Europa zugeordnet und Ursprünglich war die Caritas
fühlt sich aber auch dem russi- auch in Donezk sehr engagiert.
schen Kultur- und Lebensraum Aber vergangenes Jahr mussten
sehr nahe. Das müsste in anste- die Mitarbeiter dort ihre soziale
henden Friedensverhandlungen Arbeit einstellen. Einen entspreunbedingt berücksichtigt wer- chenden Antrag, dort weiter arden.
beiten zu dürfen, haben die
Machthaber dieses Gebietes leiWird die Caritas als katholische
der abgelehnt. Umso wichtiger
Hilfsorganisation im Ukraineist unser Einsatz für die vielen
konflikt als parteiisch wahrgeFlüchtlinge – unabhängig davon,
nommen?
aus welchen Landesteilen sie
kommen. Dieses Engagement
Nein. Denn wir machen in der haben wir im vergangenen Jahr
Ukraine, wie überall auf der Welt, noch einmal deutlich ausgebaut,
keinen Unterschied zwischen insbesondere was die humanitäReligionen oder Konfessionen. re Hilfe anbelangt.
DAS GESPRÄCH FÜHRTE
Entscheidendes Kriterium unseDANIEL GRÄBER
res Engagements ist die Hilfs-
Begehrte Douglasienzapfen
ETLICHE ZAPFENPFLÜCKER sind, wie hier Kristian Ross, in den vergangenen Tagen durch die Kronen der mächtigen Douglasien im Freiburger
Bergwald geklettert und haben rund eine Million der noch grünen
Zapfen – 27 500 Kilo sind das – geerntet. Das Saatgut aus Freiburgs
Wäldern hat seinen Ursprung in Nordamerika und ist aufgrund seines
FOTO: ECHLE (ZVG)
geraden Wuchses und der feinen Äste sehr begehrt.
LOKALES 7
Der Sonntag · 4. September 2016
Als Spock weinen musste
Der Fanstammtisch in Freiburg begeht 50 Jahre STAR TREK
„Der Weltraum: Unendliche
Weiten...“ Am 8. September
1966 waren diese Worte im
Original erstmals im USFernsehen zu hören, als die
erste Folge der Serie „Star
Trek“ oder „Raumschiff Enterprise“ ausgestrahlt wurde. Noch nicht ganz so lange
existiert der Star-TrekStammtisch Freiburg.
ADRIAN STEINECK
Es gebe, sagt Sybille Morgenroth,
zwei große Vorurteile über
Science-Fiction im Speziellen
und Star Trek im Besonderen.
„Einmal, dass dies nichts für Erwachsene sei, dann, dass es
nichts für Frauen sei.“ Beide Vorurteile widerlegt ein Besuch
beim zweiwöchentlichen StarTrek-Stammtisch Freiburg. Die
Zahl der Frauen und Männer hält
sich in etwa die Waage, auch ist
von Ende 20 bis zum Rentenalter
alles vertreten in der Runde, die
bis zu 24 Teilnehmer hat.
An diesem Freitag sind es
zwölf, die engagiert und leidenschaftlich diskutieren. „Mit TOS
kann ich eigentlich nichts mehr
anfangen“, heißt es da. Oder: „Die
Düsternis von DS9 wird oft nur
behauptet, es gibt bei TNG Episoden, die viel dunkler sind.“ Einem Star-Trek-Uneingeweihten
mögen angesichts der Geschwindigkeit, mit der hier für
Fans selbstverständliche Abkürzungen durch die Runde fliegen,
die Ohren klingeln. Und doch
zeichnet sich der Stammtisch
durch Niedrigschwelligkeit aus,
wie Susanne Stopfel sagt. „Wir
haben keinen Uniform- oder
Kostümzwang, keine Vereinslis-
ten und keine Mitgliedsbeiträge.“
Alles begann in der Weihnachtszeit 1994, als zwei StarTrek-Fans oder Trekkies in Freiburg die Idee hatten, Briefe an
Gleichgesinnte zu verfassen.
Über Fanclubs suchten sie sich
damals Adressen zusammen.
Beim ersten Star-Trek-Stammtisch am 10. Februar 1995 kamen
zehn Trekkies. Von dieser „Gründergeneration“ ist heute noch
Lukas Beck aus Waldkirch übrig.
Er erinnert sich an ein frühes
Highlight der Vereinsgeschichte.
„Wir durften 1995 bei den Montagsmalern in der ARD auftreten
und bildeten gemeinsam mit
Eva Pflug, die in der Serie Raumpatrouille Orion Leutnant Tamara Jagellovs spielte, ein Team.“ Es
habe fast zum interstellaren
Konflikt geführt, fährt Beck lachend fort, als die Schauspielerin sagte, sie sei nicht über die
Teilnahme von Star-Trek-Fans
informiert worden.
„Star Trek“ (1966 bis 1969) lief
1972 als „Raumschiff Enterprise“
erstmals im ZDF. Für die damalige Zeit sehr fortschrittlich
schickte Serienerfinder Gene
Roddenberry eine bunt zusammengesetzte Crew auf den „Zug
zu den Sternen“, so die wörtliche
Übersetzung des Originaltitels.
Neben dem Draufgänger und
Kommandanten James Tiberius
Kirk waren der streng logisch
denkende Wissenschaftsoffizier
und Halb-Vulkanier Spock, der
schottische
Bordingenieur
Montgomery „Scotty“ Scott und
der Bordarzt Leonard „Pille“
McCoy an Bord. Komplettiert
wurde die Mannschaft durch die
dunkelhäutige Kommunikationsoffizierin Uhura, den Japaner
Hikaru Sulu und ab der zweiten
Die Ur-Besatzung der Enterprise, William Shatner (rechts) als Captain James T. Kirk und Leonard Nimoy als Mr. Spock, sind natürlich immer
FOTOS: DPA/ADRIAN STEINECK
wieder Gesprächsthema beim Freiburger Star-Trek-Stammtisch.
Staffel den Russen Pavel Chekov.
In Zeiten des Kalten Krieges und
der einsetzenden Bürgerrechtsbewegung zur Gleichstellung
der Afroamerikaner setzte die
Serie fortschrittliche Zeichen.
Dennoch sagt Sybille Morgenroth: „Eigentlich kann man die
Ur-Serie heutzutage nicht mehr
ohne ein Schmunzeln anschauen.“ Eine andere Teilnehmerin
erzählt von einem „Feldversuch“
in ihrer Familie. „Meine elfjährige Tochter kriegte sich bei der
Episode, in der Captain Kirk gegen den Gorn, eine humanoide
Echse, kämpfen muss, nicht
mehr ein und fragte, ob das
ernsthaft eine Actionszene sein
solle.“ Sybille Morgenroth erfuhr
1996 von der Existenz des
Stammtischs. Da hatten die Teilnehmer gerade für die von SAT1
initiierte Aktion „Galaktische
Grüße“ einen dreiminütigen
Film gedreht, der zu den besten
50 Einsendungen gewählt wurde.
Besonders gerne denken die
Trekkies auch an Besuche bei
Conventions zurück, von Fanclubs organisierte Veranstaltungen für Science-Fiction-Fans. Da
sang 1992 in Nürnberg der 2005
verstorbene „Scotty“-Darsteller
James Doohan auf der Bühne
„Muss i denn zum Städtele hinaus“. „Er war als Soldat in
Deutschland, daher konnte er
die Sprache ein wenig“, sagt Lukas Beck.
Auch Leonard Nimoy, der Darsteller von Mr. Spock, schaute
1999 auf einem deutschlandweiten Star-Trek-Fantreffen in Bonn
vorbei. Eine große Sache war das,
weil Nimoy als Sohn jüdisch-orthodoxer Einwanderer aus der
Querulanten in der Pflanzenwelt
Ukraine Deutschland nie besuchen wollte. Nimoy sei jedoch
dann von dem herzlichen Empfang in Deutschland zu Tränen
gerührt gewesen.
Tränen vergossen einige der
Stammtischbesucher auch, als
sie im Februar 2015 vom Tode Leonard Nimoys erfuhren. Der
Schauspieler war 83-jährig einem Lungenleiden erlegen. „Ich
hätte schwören können, dass das
erst dieses Jahr war“, zeigt sich
Susanne Morgenroth überrascht
und betroffen. Im Jubiläumsjahr
gilt es für die Trekkies zwei weitere Todesfälle zu verkraften. Im
Juni starb Anton Yelchin, der in
den neuen Kinofilmen mit der
verjüngten Originalcrew Pavel
Chekov spielte, mit 27 Jahren bei
einem Unfall. Anfang August
verstarb mit 75 Jahren Barry Jenner, der in der Star Trek-Serie
Krautartigen und Sträuchern besteht“, erklärt Hellmann. Dadurch verändert die Akazie das
Lichtklima. Die kleinen Arten bekommen weniger Sonne ab und
werden so verdrängt.
Der rasante Wuchs der Akazie
hat seine Ursache in einem ganz
bestimmten Mechanismus. Mit
Hilfe von Bakterien an seinen
Wurzeln kann der Baum Luftstickstoff binden. Dadurch
bringt die Akazie Stickstoff in ein
eigentlich stickstoffarmes System. Das wirkt sich auf die umgebenden Arten aus, die an wenig Stickstoff gewöhnt sind.
Manche gedeihen besser, andere
lässt das Wirken der Akazie kalt,
wieder andere werden negativ
beeinflusst. Artenschützer sehen das nicht gern. „In solchen
Ökosystemen gibt es oft sogenannte endemische Arten, also
welche, die nur dort vorkommen. Diese können nur erhalten
werden, wenn es weiterhin nährstoffarme Systeme gibt“, sagt
Hellmann. Die Veränderungen
durch die eingeführte Acacia
longifolia sind dauerhaft: Selbst
wenn man die Bäume entfernt,
ist ihre Auswirkung noch Jahrzehnte messbar.
Was die Akazie in Portugal –
und auch in Südafrika – anrichtet, ist nur ein Beispiel. Weltweit
werden Arten eingeschleppt.
Doch die machen nicht immer
Probleme. „In Forscherkreisen
spricht man von der Zehnerregel“, sagt Christine Hellmann.
„Von allen eingeschleppten Arten verschwindet der Großteil
wieder oder führt am neuen
Standort ein Nischendasein, etwa 1 Prozent etabliert sich, nur
0,1 Prozent machen Probleme.“
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Dünen in Portugal: Die dichte, höhere Akazie verdrängt einheimische
Zwergsträucher (links). Garaus für das indische Springkraut: BUND-Akteure in Erlenried entfernen das invasive Kraut, das vielerorts im
FOTOS: ZVG, BUND
Schwarzwald zur Plage geworden sind (rechts).
In Deutschland sorgt vor allem die Robinie für Ärger. Diese
stammt aus Nordamerika und
beherrscht ähnliche Tricks wie
die in Portugal angesiedelte Akazienart. Auch sie kann Luftstickstoff fixieren und dem Boden
zuführen. Dadurch werden bestimmte Krautpflanzen wie
Brennnesseln angezogen, seltene Pflanzen verdrängt. Auch der
Riesen-Bärenklau – bekannt unter den Namen Bärenkralle oder
Herkulesstaude – ist kein Einheimischer, sondern stammt aus
dem Kaukasus. Seit mehr als 100
Jahren ist er in Nordwest- und
Mitteleuropa verbreitet und gefürchtet. Denn so schön diese
krautige Pflanze während ihrer
Blütezeit anzusehen ist: Sie ist
sehr giftig. Wer sie bei Tageslicht
berührt,
entwickelt
sehr
schmerzhafte und schlecht heilende Quaddeln und Blasen. Unangenehm ist auch das Beifußblättrige Traubenkraut, bekannt
unter dem Namen Ambrosie,
das aus Nordamerika in unsere
Breitengerade
eingeschleppt
worden ist. Seine Pollen und der
Hautkontakt können schwere
Allergien auslösen. „Um neue Invasionen zu verhindern, sollten
Urlauber zum Beispiel keine
Pflanzen mit nach Hause nehmen, nur weil sie ihnen am Urlaubsort so gefallen“, sagt Christine Hellmann. „Auch Gartenabfälle gehören nicht in den Wald,
denn oft sind darin exotische
Zierpflanzen enthalten, die das
empfindliche Ökosystem des
Waldes durcheinander bringen
CLAUDIA FÜSSLER
können.“
> STAR-TREK-STAMMTISCH
FREIBURG Nächstes Treffen am
Freitag, 9. September, um 20 Uhr
im Oscar’s, Humboldtstraße 4. Anmeldungen unter [email protected].
an der Dreisam
Bärenklau, Robinie oder Akazie: EINGESCHLEPPTE Pflanzen sorgen weltweit für Ärger – Studie der Uni Freiburg
Wenn Pflanzen ihren angestammten Platz verlassen und
ein neues Ökosystem besiedeln,
kann das massive Einflüsse auf
die einheimische Pflanzenwelt
haben. Das hat ein Forscherteam
um die Freiburger Professorin
für
Ökosystemphysiologie
Christiane Werner gerade gezeigt. Die Wissenschaftler haben
sich die ursprünglich in Australien heimische Akazienart Acacia
longifolia näher angeschaut, die
seit Ende des 19., Anfang des 20.
Jahrhunderts zunächst als Dünenbefestigung in Portugal angebaut worden ist und jetzt unkontrolliert wuchert. Ihre Ergebnisse haben sie in der Fachzeitschrift „Plos one“ veröffentlicht.
„Die Akazie wächst schneller und
breitet sich invasiv aus, dadurch
verdrängt sie viele andere Arten“,
sagt Christine Hellmann, die an
den Universitäten Bielefeld und
Freiburg an dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft
geförderten Projekt arbeitet.
Die gut 100 Jahre, die die Akazienart jetzt auch in Portugal zu
Hause ist, hat sie effektiv genutzt: Sie ist sowohl in Dünenals auch in Waldökosysteme vorgedrungen und hat dort zu gravierenden Veränderungen geführt. Schuld daran sind vor allem ihr schnelles Wachstum und
ihre besondere Wuchsform. „An
der Düne ist die Akazie dichter
und höher als die meisten einheimischen Arten, im Wald ist
sie zwar nicht der höchste Baum,
füllt aber eine wichtige Lücke,
die zwischen den hohen Bäumen und den bodennahen
„Deep Space Nine“ (1993 bis
1999) als Admiral William Ross
zu sehen war. „Am Ende des Jahres lesen wir die Namen aller verstorbenen Prominenten vor und
trinken auf sie“, sagt Susanne
Stopfel.
Sogar ein bekennender NichtTrekkie habe den Stammtisch regelmäßig besucht. Ebenso ein
Priester aus St. Peter im Hochschwarzwald. Es ist also nicht
weit her mit dem Klischee vom
weltfremden SF-Fan. Sybille
Morgenroth bringt es auf den
Punkt: „Im Grunde sind wir erschreckend normal.“
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8 LOKALES
Der Sonntag · 4. September 2016
Die Welle surfen
Lienhard Valentin über den Trend ACHTSAMKEIT und die Tücken der Praxis
tue ich mir nicht mehr an, und
kündigen. Das Gute ist: Wer sich
manipuliert fühlt, wird aufhören zu meditieren. Weiterüben
wird nur, wem es gut tut. Ich vertraue hier auf Selbstregulation.
In Psychotherapie und
Wirtschaft, Ernährung und
Kindererziehung: Achtsamkeit ist angesagt. Lienhard
Valentin hat die Entwicklung mit seinem Freiburger
Arbor-Verlag seit 30 Jahren
mitgestaltet. Von 23. bis 25.
September lädt er zum
Fachkongress „Achtsamkeit
und Mitgefühl in Therapie
Die Abstimmungsergebnisse lassen sich mit „Voat“ unterschiedlich darstellen.
FOTOS: KNG und Gesellschaft“ ins Forum Merzhausen.
Den Überblick
behalten, aber stylisch
Gundelfinger Brüder entwickeln die App VOAT
„Wir sind ein großer Freundeskreis, der sich zum Grillen oder
Schneeschuhwandern
trifft“,
antwortet Josef Hehn auf die Frage, wozu er die App braucht, die
er mit seinem Bruder selbst entwickelt hat. „Voat“ heißt sie und
soll Gruppen dabei helfen, sich
abzustimmen – zum Beispiel
eben über den Termin für den
nächsten gemeinsamen Ausflug. Herkömmliche Chats über
das Mobiltelefon werden dabei
schnell unübersichtlich, also
musste etwas speziell zum
Zweck der Abstimmung her.
Die Idee ist nicht neu, beliebt
ist „Doodle“ – eine Internetseite,
auf der man verschiedene Terminvorschläge machen kann,
dann schickt man seinen Freunden oder Arbeitskollegen einen
Link und am Ende steht fest, welche Option die beliebteste ist.
Genauso funktioniert die App
der beiden Gundelfinger, die
man auch über den Browser des
Computers erreicht. „Aber wir
wollten was Stylisches“, sagt Tiberius Hehn, der in einer Werbeagentur arbeitet und für die Optik verantwortlich zeichnet.
Erweiterungen der bisher
üblichen Möglichkeiten bietet
„Voat“ auch, beispielsweise kann
man über Fotos abstimmen, sollte man sich mal nicht sicher sein,
welches Outfit das geeignete ist
oder beim Einkaufen den Rat der
Freunde brauchen. Und die Ergebnisse lassen sich dann – fürs
Handy optimiert – als Diagramm anzeigen.
Die Brüder können sich vorstellen, das Angebot auch auf andere Dateiformate auszuweiten,
ein Update ist bereits in Planung,
die Hehns kooperieren dabei mit
der Hochschule Karlsruhe. Bei
der ersten Version hatten Profis
die Programmierung übernommen – dafür haben die beiden
tief in die eigene Tasche gegriffen, ein
niedriger fünfstelliger Betrag soll drinstecken. Nun haben
sie ein Werkzeug,
das ihre Freunde rege nutzen, und das
sich – so die Hoffnung – langfristig
etabliert.
SAVERA KANG
> https://voat.info
Josef und Tiberius Hehn.
seit 1 9 2 4
Sonne und Wein. Vom Kaiserstuhl.
Als Sie vor 30 Jahren Ihren Verlag
gründeten, haben Sie da damit
gerechnet, dass die Achtsamkeit
einen solchen Boom erleben würde, Herr Valentin?
Überhaupt nicht, damit konnte
niemand rechnen. Ich selber hatte damals zwar schon mit Vipassana-Meditation
angefangen,
doch im Verlag ging es zunächst
um Körperarbeit und Pädagogik.
Als bei uns 1998
dann die deutsche
Ausgabe
von Jon und Myla Kabat-Zinns
Buch „Mit Kindern wachsen“
über Achtsamkeit für Eltern erschien, haben
wir die beiden
nach Freiburg eingeladen. Jon
fragte, ob er hier einen Kurs in
der von ihm entwickelten Stressbewältigung durch Achtsamkeit
(Mindfulness-based Stress Reduction – MBSR), geben könne.
Ich kannte das nicht, sagte aber
zu und es kamen 20 Leute. Als er
letzten Sommer hier wieder einen Workshop gab, standen zwei
Stunden nach Öffnung der Webseite 500 auf der Warteliste.
Der US-Amerikaner Jon KabatZinn, der 1979 die Stress Reduction Clinic und 1995 das Center
for Mindfulness an der University
of Massachusetts gründete, hat
mit seinen Büchern der Achtsamkeit im Westen einen Schub
gegeben. Ist sein Erfolgsgeheimnis, dass er Meditation von Religion befreit hat?
Das ist ein wesentlicher Grund.
Doch das Allerwichtigste ist vermutlich, dass er die Anwendung
der Achtsamkeit von Anfang an
mit Forschung begleitet hat. Er
hatte die buddhistische Meditationspraxis kennengelernt und
wollte wissen: Wie und warum
funktioniert Achtsamkeit? Für
seine Arbeit war entscheidend,
dass sie aus der Esoterik-Ecke
herauskam und heute weltweit
ernst genommen wird.
seit 1 9 2 4
Was genau ist Achtsamkeit Ihrer
Erfahrung nach – etwa im Unterschied zu Aufmerksamkeit
oder Entspannung?
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am Donnerstag, 8. September 2016
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Kritiker sehen noch eine andere
Gefahr: Dass man sich zu sehr
im Nicht-Bewerten übt, statt die
Ungerechtigkeiten auf der Welt
anzupacken. Der ethische Aspekt
der Achtsamkeit, der im Buddhismus dazu gehört, werde oft
ausgeklammert, sagt Paul Grossmann, einer Ihrer Referenten.
Tatsächlich kommen viele Menschen zur Achtsamkeit, weil sie
Ruhe und Entspannung suchen
oder sich besser konzentrieren
und effizienter arbeiten wollen.
Wer sich einlässt auf die Praxis,
merkt aber, dass sie mehr bewirkt: Indem wir unser Gewahrsein auf die Erfahrung im gegenwärtigen Moment richten, kommen wir mehr in Einklang mit
uns selbst,werden präsenter und
lebendiger. Im Alltag hetzen wir
ja oft auf Autopilot durchs Lebens, funktionieren nur. Sobald
unangenehme Gefühle wie Hilflosigkeit, Wut oder Scham auftauchen, versuchen wir, sie wegzudrücken, und das verursacht
Stress, der wiederum zu Depres-
„Wer innehält, merkt erstmal, was sich alles in seinem Kopf
abspielt. Dann gilt es zu unterscheiden: Was sind wirkliche
Erfahrungen und was sind nur Gedanken?“, sagt Lienhard
Valentin (links). FOTOS: PATHDOC/FOTOLIA/ANJA LIMBRUNNER/ZVG
sionen und Angsterkankungen
führen
kann. In der Achtsamkeit geht es darum, mit
den unangenehmen Gefühlen
erstmal zu sein und unterscheiden zu lernen: Was erfahre ich
denn wirklich im Moment und
was denke ich mir nur dazu? Dadurch lernt man, seine Emotionen zu regulieren, nicht mehr
ständig in destruktive Gedanken
hineinzufallen. Ein schönes Bild
für die Achtsamkeitspraxis ist
das Bestellen des inneren Gartens.
Was ich gieße, das wächst?
Ja. Wenn ich grüble, mir Ängste
mache und Selbstvorwürfe,
dann nimmt das zu. Wenn ich
meine Aufmerksamkeit auf etwas richte, das ich habe, liebe
und kann, fängt das an zu wachsen. Insofern ist Achtsamkeit ein
Geistestraining, das insgesamt
resilienter macht.
und nicht, um möglichst schnell
Ergebnisse zu erzielen. Hier lässt
sich das Paradoxon der Veränderung erleben: Der Umgang mit
Leid und Krankheit wird leichter,
wenn ich aufhöre, Gesundheit
erreichen zu wollen, sondern annehme, was ist. Diese offene Haltung zu kultivieren, ist für uns
im Westen ungewohnt. Schön
finde ich das Bild: Wir können
die Wellen, die das Leben uns
bringt, nicht stoppen, aber wir
können surfen lernen. Dann
wirft Stress uns nicht aus der
Bahn, sondern stärkt uns.
Inzwischen wächst die Kritik an
dieser Sichtweise – von „McMindfulness“ ist die Rede. Wird Achtsamkeit zur nächsten Selbstoptimierungsfalle?
Dass das passieren kann, sehen
wir sehr deutlich. Auch Achtsamkeit kann missverstanden
und instrumentalisiert werden.
Wenn Firmen wie Google oder
Facebook Achtsamkeitskurse für
Wer mit Meditation beginnt,
ihre Mitarbeiter anbieten, dann
merkt oft erstmal, wie gestresst, tun sie das, damit sie weniger
traurig oder ungeduldig er ist
krank sind und effizienter arbeiund erlebt eine Art Erstverschlim- ten. Dochwir haben schon einige
merung. Gehört das dazu?
Male erlebt, dass Kursteilnehmer danach sagen: Diesen Stress
Nicht unbedingt. Oft gibt es zunächst eine eine Art VerliebtFAKTEN
heitsphase, die Desillusionierung folgt dann etwas später.
FACHKONGRESS AchtsamAber natürlich merken viele,
keit und Mitgefühl in Thewenn sie einmal innehalten, was
rapie und Gesellschaft von
sich da alles in ihrem Kopf ab23. bis 25. September im Fospielt. Das kann schon einen
rum, Am Marktplatz, Merzkleinen Schrecken auslösen.
hausen. Anmeldung und InDoch ich wundere mich eher,
formationen beim Veranstalwie schnell erste Verbesserunter Arbor-Seminare: Telefon
gen auftreten. Die Psychologin
07 61/89 62 91 10, info@
und
Neurowissenschaftlerin
arbor-seminare.de. TeilnahBritta Hölzel hat in ihren Forme (inklusive Mittagessen
schungen an der Universität
am Samstag) 340 Euro.
Harvard gezeigt, wie sich das Gehirn schon nach achtwöchiger
DIE REFERENTEN sind inAchtsamkeitspraxis verändert.
ternational renommierte
Das finde ich sehr ermutigend.
Vertreter der Achtsamkeitsforschung, darunter ChrisAchtsamkeit soll gegen Schmertopher Germer, Paul Grosszen helfen, bei Depressionen
man, Susan Bögels, Luise
Rückfälle verhindern, bei MulReddemann und Joachim
tipler Sklerose und gar Krebs
Bauer. Programm mit Vorhilfreich sein. Das klingt, als sei
trägen und Workshops:
sie ein Allheilmittel.
www.arbor-seminare.de.
Da wäre ich wiederum vorsichtig
INFO zu Lienhard Valentin:
(lacht). Es ist wie im Märchenvon
www.lienhard-valentin.de,
Frau Holle: Die Achtsamkeitswww.arbor-verlag.de.
SIR
praxis trägt Früchte, wenn wir
sie um ihrer selbst willen tun,
Meine Erfahrung ist, dass Ethik
und moralisches Verhalten ganz
natürlich wachsen, wenn man
sich auf Achtsamkeit einlässt.
Daniel Siegel, Psychiater und Leiter des Mindful Awareness Research Center der University of
California, erklärt: Durch die
Übung des Gewahrseins stärken
wir den entwicklungsgeschichtlich neueren Teil unseres Gehirns, in dem Empathie und Abwägen verankert sind. Es übernimmt dann mehr und mehr die
Führung von unserem alten Gehirn, das auf Stress mit Angreifen, Fliehen oder Totstellen reagiert. Außerdem nährt die Achtsamkeitspraxis das Gefühl der
Verbundenheit zur Natur und zu
anderen Menschen. Wenn ich
mich verbunden fühle, ist es mir
ein Anliegen, dass der andere
nicht misshandelt wird.
Wird der Achtsamkeitsboom
anhalten?
Ich denke, wie alle Hypes wird
auch dieser abflauen, aber das,
was Substanz und Qualität hat,
wird bleiben und sich entwickeln. Es gibt so gute Ansätze: In
Großbritannien etwa hat das
Parlament, angeregt durch die
Forschungen an der Universität
Oxford, im Oktober 2015 eine
Mindfulness-Initiative beschlossen. Demnach soll Achtsamkeit
in vier Bereichen der Gesellschaft – Gesundheit, Bildungswesen, Ernährung und Strafvollzug – gefördert werden. Ich glaube, dass die Unterstützung spezieller Zielgruppen ein künftiges
Forschungs- und Anwendungsfeld der Achtsamkeit sein wird.
So arbeitet etwa der Psychologe
Russell Kolts, der auch zum Kongress kommt, in den USA mit
Strafgefangenen, sie lernen, besser mit Wut umzugehen. Wir selber machen sehr gute Erfahrungen mit Achtsamkeit an Kindergärten und Schulen. So viele Kinder sind sozial und emotional
unterernährt, sodass es sinnvoll
ist, ihnen auch etwas an die
Hand zu geben, das sievon innen
stärkt. Wir glauben, dass der beste Ansatzpunkt die Pädagogen
sind: Wenn die achtsam sind, geben sie es an die Kinder weiter.
Beim Kongress steht das Thema
Mitgefühl im Mittelpunkt. Diese
Haltung ist zum Trendwort geworden, zugleich nehmen vor
allem im Netz Hass und Verachtung enorm zu.
Achtsamkeit und Mitgefühl werden oft bezeichnet als zwei Flügel, die notwendig sind, um zu
fliegen. Achtsamkeit allein
könnte, wenn sie nur zur Selbstoptimierung benutzt wird, kaltherzig werden, Herzenswärme
allein wäre „Idiotenmitleid“. Es
braucht beides, in der Balance.
Viele unserer Referenten forschen gerade über Mitgefühl
und Selbstmitgefühl – mit erstaunlichen Ergebnissen.
DAS GESPRÄCH FÜHRTE
SIGRUN REHM
LOKALES 9
Der Sonntag · 4. September 2016
„Wir kriegen österreichische Verhältnisse“
Redaktionsbesuch: Der Emmendinger SPD-Bundestagsabgeordnete JOHANNES FECHNER plädiert für ein Ende der Großen Koalition
Die Bundestagswahl im
kommenden Jahr wirft
längst ihre Schatten voraus.
Der Emmendinger SPDBundestagsabgeordnete Johannes Fechner will keine
Fortführung der großen
Koalition und im Wahlkampf sowohl Angela Merkels CDU als auch die AfD
hart attackieren.
TONI NACHBAR
Ein paar Gesetze sollen in den
nächsten vier, fünf Monaten
noch verabschiedet werden,
dann sei die Zeit reif für ein Ende
der „Lebensabschnittspartnerschaft“ mit den Christdemokraten: „Es gibt kaum noch Gemeinsamkeiten für weitere vier Jahre.
Bei einer eventuellen Fortführung der großen Koalition drohen uns österreichische Verhältnisse, was zum Schaden der Demokratie wäre.“ Dies sagte der
43-jährige Parlamentarier während eines Redaktionsbesuchs
beim Sonntag diese Woche. Als
„zu schwierig“ beschreibt der
promovierte Jurist das derzeitige Verhältnis der SPD zur Partei
der Bundeskanzlerin: „Die internen Querelen zwischen der CDU
und der CSU halten den Laden
auf.“
Auf die Bundestagswahl im
Herbst 2017 bereits vorausblickend, wünscht sich Fechner eine Ampel-Regierungskoalition
mit der FDP und den Grünen.
Oder eine mit den Grünen und
leichter angreifen. Egal, ob deren
Spitzenkandidat Ursula von der
Leyen oder Thomas de Maiziére
hieße. Aber auch Merkel kriegt
von Fechner ihr Fett weg: „Dass
weniger Flüchtlinge derzeit nach
Deutschland kommen, kann
nicht als ihr Verdienst gelten. Ihre Sommertour durch Europa
war ein Flop, sie ist politisch auf
dem Kontinent isoliert.“ In der
Frage der europäischen Flüchtlingspolitik riskiert Fechner bei
seinem Diskurs nonchalant sogar ein Dilemma. Trotz der von
ihm beklagten Situation, in der
sich die Bundeskanzlerin vermeintlich auf europäischem
Parkett befinde, sollte sie dennoch, so Fechner, manchen europäischen Partner verstärkt unter Druck setzen: „Das geht nur
über das Geld.“
der Linken. Das Verhältnis zur
Partei der Sahra Wagenknecht
sei nicht so verkrampft, wie vermutet. Fechner: „Mit vielen Abgeordneten der Linken bin ich
per Du. Ich würde sagen, nur 15
Prozent der Linken im Bundestag hassen die SPD. Mit denen
wird es natürlich schwierig.“
Dass die Sozialdemokraten
derzeit in der Wählergunst (23
Prozent) zehn Punkte hinter der
CDU (33) liegen, kann den zweifachen Familienvater nicht entmutigen. Sorgen bereiten ihm
allerdings die Annäherungsversuche der Grünen an die Christdemokraten sowie eine steigende Zustimmung in der Gesellschaft für ein schwarz-grünes
Regierungsbündnis in Berlin. Eine Attacke in Richtung des grünen baden-württembergischen
Ministerpräsidenten Winfried
Kretschmann verkneift sich
Fechner nicht: „Heftig, wie sich
dieser Mann der CDU anbiedert.
Das konnte man vor allem in der
Frage erkennen, ob gewisse
nordafrikanische Länder als sichere Drittländer gelten können.“
–
12 000 mehr Beamte bei
der Bundespolizei
–
–
„Merkel
ist isoliert“
–
Auf einen harten Wahlkampf sei
er eingestellt, sagt Fechner. Den
soll seitens seiner Partei vor allem die CDU zu spüren bekommen, aber auch die AfD. Es sei im
baden-württembergischen
Wahlkampf ein Fehler gewesen,
so Fechner, der Auseinandersetzung mit der AfD aus dem Weg
schäftigt.“ So gesehen, sagt Fechner, komme die SPD an dem Thema „innere Sicherheit“ nicht
vorbei: „Wir brauchen 2 000
neue Richter und 12 000 zusätzliche Beamte bei der Bundespolizei. Die CDU hat sich gegen diese
Stellen bislang immer gesperrt.“
Dabei wären viele Bürger um die
innere Sicherheit besorgt – als
Beispiel nennt er die zahlreichen
Wohnungseinbrüche in der Republik: „Wir müssen Anti-Einbruchstechnik fördern und dafür nötiges Geld bereitstellen.“
Im Wahlkampf müsse sich die
SPD außerdem für den sozialen
Wohnungsbau, ein gerechteres
Mietrecht sowie dafür einsetzen,
dass die Atomkonzerne nach
2017 nicht von der Brennelementsteuer befreit würden.
Trotz der katastrophalen
Wahlniederlage der SPD in Baden-Württemberg und der keineswegs guten aktuellen Umfrageergebnisse muss sich Johannes Fechner um die eigene politische Zukunft kaum Sorgen
machen. Der rechtspolitische
Sprecher der SPD im Bundestag
ist in seiner Partei mittlerweile
derart etabliert, dass er mit einem sicheren Platz auf der Landesliste rechnen darf.
Mit einer gewissen Sorge
blickt er hingegen auf den Freiburger Wahlkreis, wo seine Partei
in Gernot Erler nicht nur einen
anerkannten
Außenpolitiker
sondern ein veritables Zugpferd
verliert: „Sollte Julien Bender in
Freiburg für die SPD kandidieren, hat er meine vollste Unterstützung.“
Im Wahlkampf auf die Menschen hören: Johannes Fechner.
zu gehen. Dies soll nun im kommenden Bundestagswahlkampf
anders werden.
Dass Merkel sich derzeit nicht
festlegt, ob sie überhaupt wieder
FOTO: GTR
kandidiert, weckt bei Fechner leise Hoffnungen. Denn eine CDU
ohne die amtierende Bundeskanzlerin als Frontfrau ließe sich
seitens der Sozialdemokraten
Nicht festlegen will Johannes
Fechner sich allerdings auf den
SPD-Kandidaten, der erfolgreich
einen Wahlkampf gegen die CDU
bestreiten könne. Sowohl der
ehrgeizige
Parteivorsitzende
Sigmar Gabriel, als auch der zurückhaltendere Außenminister
Frank-Walter Steinmeier besäßen seine Loyalität. Viel wichtiger als diese Personalie, so der
gebürtige Emmendinger, wären
die Themen, mit denen die Sozialdemokraten im Wahlkampf
um Stimmen kämpfen: „Wir
müssen da sehr gut in die Gesellschaft hineinhören und darüber
sprechen, was die Menschen be-
„Ein Jahr für Könner“
BAUERNVERBAND
beklagt schlechte Ernte und lobt chemischen Pflanzenschutz
Badens Ackerbauern müssen in
diesem Jahr teils beträchtliche
Ertragsausfälle verkraften: Beim
Ernte-Rückblick, den der Badische Landwirtschaftliche Hauptverband (BLHV) diese Wochevorstellte, zogen die Verbandsvertreter eine negative Bilanz: Hohe
Niederschlagsmengen und große Probleme mit Pilzkrankheiten nannte BLHV-Präsident Werner Räpple als Hauptfaktoren
für die schlechten Ergebnisse.
„Wenn wir dieses Jahr keinen chemischen Pflanzenschutz gehabt
hätten, hätten wir gar keine Ernte gehabt“, sagte Räpple.
Niedrige Erträge und oftmals
auch eine schlechtere Qualität
der Ernte waren in allen Bereichen zu verzeichnen – ob beim
Getreide, beim Mais, bei Kartoffeln oder bei Obst und Spargel.
Insgesamt sei 2016 „ein Jahr für
Könner“, erklärte Werner Räpple:
Nur diejenigen landwirtschaftlichen Betriebe, die die technischen Möglichkeiten voll ausgeschöpft haben und beim Pflanzenschutz immer rechtzeitig aktiv geworden seien, hätten
einigermaßen ordentliche Erträge erzielt. Im Durchschnitt wur-
den laut BLHV von den badischen Ackerbauern lediglich 50
bis 60 Dezitonnen Weizen pro
Hektar geerntet, in guten Jahren
seien bis zu 100 Tonnen möglich. Auch bei der Gerste waren
es durchschnittlich 20 bis 40
Prozent weniger. Bei der Qualität
waren ebenfalls Einbußen zu
verzeichnen. So habe etwa ein
Großteil des Weizens nicht den
Mindestanforderungen
entsprochen, um als „Brotweizen“
verkauft zu werden – er wurde zu
Futtermitteln weiterverarbeitet,
für den die Erzeuger weniger
Geld bekommen.
Generell blicken die Landwirte
mit Sorge auf den Markt, und
zwar den internationalen: Weil
in der Region um das Schwarze
Meer, in China und den USA gute
Ernten eingefahren worden sind,
befinden sich die Getreidepreise
auf einem Tiefstand. Großes Angebot – kleiner Preis lautet die
einfache Gleichung. Und auch
von Seiten des Handels bekommen die Ackerbauern Druck:
Dessen Forderungen nach einem geringeren Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel werden von den konventionell wirt-
Die steigende Nachfrage nach ökologisch angebauten Lebensmitteln
sehen die Vertreter des Bauernverbands kritisch. „Wir brauchen wieder
ein anderes Bewusstsein beim Pflanzenschutz“, sagte BLHV-Präsident
FOTO: BGR
Werner Räpple (Zweiter von links).
schaftenden Landwirten mehrheitlich abgelehnt. Auch Werner
Räpple unterstrich diese Woche
bei der Erntebilanz: „Wir brauchen wieder ein anderes Bewusstsein
beim
Pflanzenschutz.“ Der sei nicht nur etwas
Schlechtes, „sondern er sichert
auch die Versorgung“. Dass nun
auch noch seitens der grünschwarzen Landesregierung eine Erhöhung der Gewerbesteuer
ins Spiel gebrachtwird, stößt den
Landwirten zusätzlich sauer auf.
Sie fordern im Gegenteil eine
Entlastung.
Zu einem geringen Teil entschied in diesem Jahr auch der
jeweilige Standort der landwirtschaftlichen Flächen über Wohl
und Weh bei der Ernte. Das
feuchtwarme Klima in der Region begünstige beispielsweise
den Pilzbefall, so Karl Silberer, Vizepräsident des BLHV. Doch anders als beim Weinbau, wo sich
Flächen, die aufgrund ihrer Lage
nach Regen schneller wieder trocken werden, besser gegen den
sogenannten Falschen Mehltau
schützen ließen, spielte eine gute Lage bei den Feldfrüchten in
diesem Jahr kaum mehr eine
Rolle: „Das schlechte Wetter hat
alles andere überlagert“, erklärte
Klaus Mastel, Landwirtschaftsdirektor beim Regierungspräsidium in Freiburg.
Lichtblicke gibt es aber auch.
So sei der Anbau von Soja in Baden durchaus erfolgreich, berichtete Karl Silberer. Auch die
Weinbauern seien derzeit wieder
optimistischer, weil das warme
und trockene Wetter gegen die
gefürchtete
Kirschessigfliege
von Nutzen sei. Und bei den Äpfeln wird nach einem „katastrophalen Jahr“, so Werner Räpple,
für 2016 eine erfolgreiche Ernte
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10 MENSCHEN UND MÄRKTE
Arbeitslosenquote und
ihre Veränderung gegenüber dem Vormonat
Mehr Arbeitslose
Landkreis
Emmendingen
3,1%
+0,2
6,0%
Landkreis
BreisgauHochschw.
+0,2
Stadt
Freiburg
3,3%
+ 0,1
BZ-Grafik
Erwartungsgemäß ist die Zahl der
Arbeitslosen in der Region laut
Arbeitsagentur Freiburg im August
angestiegen.
Ende August waren bei der
Arbeitsagentur 14710 Menschen
arbeitslos gemeldet – 628 mehr
als im Vormonat.
Die Arbeitslosenquote stieg von
4,0 auf 4,2 Prozent.
Quelle: Agentur für Arbeit, Freiburg
ARBEITSMARKT IM AUGUST
20 000
6000
Arbeitslose
14710
offene Stellen
4000
+200
15 000
+628
10 000
S O N D J F M A M JJ A
4900
0
S O N D J F M A M JJ A
KURZ GEFASST
Landwirte sprechen über faire Preise
Bei einem gemeinsamen Vesper mit Landwirten können
Besucher am heutigen Sonntag, 4. September, mit Landwirten
ins Gespräch über die Wertigkeit landwirtschaftlicher Produkte
kommen. 23 Cent bleiben einem Landwirt im Schnitt von jedem
Euro, den Verbraucher für Lebensmittel ausgeben, teilt der
Bauernverband BLHV mit. Der Wille, faire Preise für hochwertige
Produkte zu zahlen, sei gering, der aktuelle Milchpreis befinde
sich auf einem historischen Tiefstand. Leidtragende seien
die Landwirte, die eine höhere Wertschätzung ihrer Produkte
fordern. Mit dem Ziel, Verbraucher zu informieren und aufzuklären, veranstaltet der BLHV im Freiburger Haus der Bauern
in der Merzhauserstraße von 10 bis 18 Uhr einen Aktionstag
unter dem Motto „Faire Preise für die Landwirtschaft“.
DS
FLÜCHTLINGE
Unternehmen öffnen sich
Bei vielen in der Region ansässigen Unternehmen gewinnt
die Qualifizierung von Flüchtlingen an Bedeutung, teilt der
Arbeitgeberverband Südwestmetall mit. Integrationslotsen,
die Unternehmen bei Fragen bezüglich der Beschäftigung
von Geflüchteten beraten, waren dieses Jahr landesweit an
der Vermittlung von 60 Praktikums- und 20 Ausbildungsplätzen
beteiligt. Die Zahl werde laut Geschäftsführer Stephan Wilcken
weiter steigen. Das kürzlich in Kraft getretene Integrationsgesetz,
erleichtere Flüchtlingen den Zugang zum Arbeitsmarkt. Die
„3+2-Regelung“ verhindere zudem, dass Geflüchtete mit Aufenthaltsgestattung und Duldung während der drei Jahre ihrer
Ausbildung und den sich anschließenden ersten beiden Beschäftigungsjahren abgeschoben werden können.
DS
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Zwei Mal Glück gehabt
Badenova-Chef RADENSLEBEN über neue Geschäftsmodelle im gesättigten Strommarkt
Der Strommarkt ist im Umbruch. Thorsten Radensleben, Vorstandsvorsitzender
des südbadischen Energieversorgers Badenova sagt,
was er von neuen Vertriebsmodellen und Mieterstrom,
von Batterie-Cloud und
Kühltruhen, die drei Stunden lang keinen Strom bekommen, hält.
2000
TROTZ DES ANSTIEGS der Arbeitslosenzahlen im August spricht Freiburgs Arbeitsagenturchef Christian Ramm von einem weiterhin stabilen Arbeitsmarkt. Der Anstieg in der Ferienzeit sei dieses Jahr moderat
ausgefallen und habe rein saisonale Gründe. Die Zahl arbeitsloser
Flüchtlinge in der Region Freiburg ist im August von 665 auf 704 gestiegen. Ramm rechnet in den kommenden Monaten mit einem weiteren Ansteigen, weil viele der Menschen noch Integrationsmaßnahmen besuchen.
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Der Sonntag · 4. September 2016
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Herr Radensleben, die großen
Stromkonzerne RWE und Eon
sind nur noch ein Schatten ihrer
selbst. Badenova liefert weiterhin gute Gewinne ab – was haben Sie besser gemacht?
Wir stecken nicht in großen Investments, die bleischwer auf
den Bilanzen liegen. Große unrentable
Erzeugungsanlagen,
wie sie die Konzerne haben, gibt
es bei uns nicht.
Das sogenannte Smart Home bietet Energieversorgern neue Geschäftsperspektiven.
Hat Badenova die nie gewollt,
oder war rückblickend auch
Glück dabei?
Auch wir wollten vor etwa zehn
Jahren, als überall Kraftwerke geplant wurden, unser Stromerzeugungsportfolio umbauen.
Die Kohle, die heute für viele Unternehmen der Verlustbringer
ist, wollten wir nie. Wir dachten
an Kraft-Wärme-Kopplung mit
Gas und wir haben uns viele Investments angeschaut. Aber jedes Mal haben wir uns dagegen
entschieden, es war einfach nie
das richtige dabei. Heute sind
wir darüber nicht unglücklich.
Statt dessen haben Sie viel Geld
für Anteile an der Thüga investiert ...
... unser zweiter Glücksfall. Die
Thüga liefert konstant Gewinne
ab, sie trägt jährlich einen hohen
einstelligen
Millionenbetrag
zum Badenova-Gewinn bei.
Gleichwohl ging die Entwicklung
natürlich auch an Badenova
nicht spurlos vorbei, unser Gewinn ist von jahrelang um die 60
Millionen auf gut 50 Millionen
gesunken. Ohne interne Sparprogramme wäre er noch deutlich weiter zurückgegangen.
Ist die Thüga nur ein Gewinnbringer, oder schafft der Verbund
von rund 100 Unternehmen
auch Synergien?
Natürlich auch das. Wir machen
zum Beispiel bei den Abrechnungen manches gemeinsam.
Es gibt außerdem einen regen
Austausch, etwa beim Thema
Smart Home.
Vernetzte Hausgeräte – ist das
nicht nur ein Modethema? Aus
energiewirtschaftlicher Sicht
wird sich daraus doch kaum ein
Markt ergeben...
Der ursprüngliche Gedanke,
dass man seine Waschmaschine
startet, wenn der Strom billiger
ist, wird kein ernsthaftes Marktmodell sein, das ist richtig. Aber
eventuell werden andere Ansätze funktionieren. Etwa so: Wir
bieten dir einen günstigeren
Strompreis, wenn wir die Möglichkeit haben, deine Kühltruhe
für drei Stunden vom Netz zu
nehmen. Das ist für eine Kühltruhe kein Problem.
Aber die ganze Technik, die dazu
nötig ist, wird sich doch nie amortisieren ...
Alleine durch den günstigeren
Strompreis natürlich nicht.
Smart Home funktioniert nur in
Haushalten, die bereit sind, für
die Vernetzung zu bezahlen –
aus Spaß, aus Bequemlichkeit
oder weil die Hausbewohner Sicherheitstechnik
installieren.
Ich bin überzeugt, dass es genug
Leute gibt, die ihren Haushalt
vernetzen wollen. Wenn die Infrastruktur im Haus da ist, können wir – so hoffen wir – eines Tages Stromangebote draufsatteln,
die für Kunden attraktiv sind.
Die Verquickung des Stromverkaufs mit diversen anderen Angeboten probieren Sie bereits
aus. Ist das wirklich die Zukunft?
Der Wettbewerb im Strommarkt
ist inzwischen enorm. Der Markt
wächst nicht mehr, das heißt, es
geht allen Akteuren vor allem
um Verdrängung. Wir probieren
daher gerade, was an Produktkombinationen funktioniert, ob
ein Stromvertrag zusammen
mit einem Handy angenommen
wird, oder auch mit einem Fahrrad. Da können wir mitunter
bessere Preise bieten, als wenn
der Kunde sich alles einzeln
kauft. Aber wir lernen auch gerade, was angenommen wird. Und
was vielleicht auch nicht.
ZUR PERSON
THORSTEN RADENSLEBEN
(Jahrgang 1962) ist seit 2002
Vorstand des Energieversorgers Badenova mit Sitz in
Freiburg, seit 2005 ist er Vorstandsvorsitzender. Radensleben ist in Berlin geboren,
ist verheiratet, er hat
zwei Kinder und
wohnt in
Gundelfingen. Nach
dem Studium der Betriebswirtschaftlehre und
einer Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter der
TU Berlin mit anschließender Promotion trat er in die
Dienste der Stadtwerke Hannover AG als Assistent des
Vorstandsvorsitzenden ein.
Im Anschluss daran leitete
er die Abteilung Unternehmenscontrolling und Organisation bei der Thüga AG
in München. Von 2001 bis
zu seiner Berufung zu Badenova war Radensleben Geschäftsführer der Erdgas
DS
Schwaben GmbH.
Badenova als Gemischtwarenladen mit Stromverkauf?
FOTO: DPA
Solarstrom vom eigenen Dach
auch für Mehrfamilienhäuser.
Mieterstrommodelle finde ich
grundsätzlich gut. Die Idee, vor
Ort Strom für den eigenen Verbrauch zu erzeugen, ist richtig.
Wir haben daher auch schon einzelne solcher Solarprojekte zusammen mit Mietergemeinschaften realisiert. Ein kompeEnergiedienstleister statt Energieversorger – ist nicht ganz neu, tenter Partner dabei ist wichtig,
die Forderung
weil die formale
Gestaltung der Eigab es schon in
den 90er-Jahren.
genstromversor„Wir lernen
gung nicht ganz
gerade, was der
Wir sind auf dem
einfach ist. Nur
Markt annimmt.
Feld schon seit eimüssen wir realisniger Zeit unterUnd was vielleicht tisch sein: Sollte
wegs. Wir bieten
das Konzept ein
auch nicht.“
Kunden zum Beigroßer Erfolg werThorsten Radensleben
spiel Solaranlagen
den, bin ich überund Speicher an
zeugt davon, dass
und stehen auch während des der Gesetzgeber es stoppen wird.
Betriebs als Ansprechpartner Es dürfte ein kurzer Erfolg werzur Verfügung. Das alles ist au- den.
ßerdem ausbaufähig. Vielleicht
werden wir die Speicher eines TaUnd wie geht es mit Blockheizges auch bewirtschaften als eine
kraftwerken voran, also der kombinierten Erzeugung von Strom
Art Batterie-Cloud. Im Moment
gibt es dazu noch keine tragfähiund Wärme?
gen Geschäftsmodelle, was auch
am regulatorischen Rahmen Im Einfamilienhaus ist das ein
liegt. Wenn zum Beispiel unsere schwieriger Markt. Wir sind früh
Netzsparte zum Ausregeln Spei- eingestiegen, aber offenbar wacher betreiben dürfte, wäre das ren wir zu früh dran. Auch in
ein Fortschritt.
Mehrfamilienhäusern geht es
nur schleppend voran. Sehr gefragt sind Blockheizkraftwerke
Nochmal zu Ihrem Marketingauftritt, wie Sie ihn zum Beispiel im Gewerbe. Und weil sich dort
die Betriebsweise der Anlagen
im Internet unter sparstrom.de
gestartet haben: Wie passt der
ändert, werden sie auch zunehzu einem Unternehmen, das vor mend für den Strommarkt interallem mit seiner Regionalität
essant. Früher hat man sie wärzu punkten versucht?
megeführt betrieben – die Anlagen liefen dann, wenn man die
Es herrscht ein massiver Ver- Wärme brauchte. Der Strom fiel
drängungswettbewerb im End- nebenher an. Heute steuern wir
kundenmarkt, und da müssen sie vermehrt aus Sicht der
wir mit einer Kombinationvieler Stromerzeugung. Grundsätzlich
Argumente antreten. Die Ökolo- sind hier in Zukunft weitere Ergie und die Regionalität gehören lösmodelle denkbar, etwa indem
natürlich immer dazu, das ist man die Leistung der Anlagen
unsere DNA. Auch wettbewerbs- am Regelenergiemarkt anbietet,
fähige Preise und attraktive Kop- sie also zur Stabilisierung des
pelangebote – zum Beispiel mit Netzes einsetzt.
Telefonverträgen im Festnetz
Und noch ein Wort zur Energiefür Firmen – sind wichtig. Und
wende: Wo steht sie, woran
um zu den Privatkunden auch
hängt sie?
über die Region hinaus stärker in
Kontakt zu treten, setzen wir verstärkt auf das mobile Internet, Das EEG war eine gute Sache,
auf Angebote, die erst in zweiter es hat viel bewirkt. Aber nachLinie mit dem Stromverkauf zu dem der Ökostrom inzwischen
tun haben. Es geht dabei um die ein Drittel des deutschen Strommixes ausmacht, kann man
Pflege von Kundenkontakten.
nicht mehr weitermachen, wie
Zu den Dienstleistungen, die
bisher. Doch der Politik fehlt die
Kunden suchen, gehören offenKraft für ein grundsätzlich neues Modell. Es gibt dabei viele Anbar zunehmend auch Mietersätze, einer könnte eine angestrommodelle. Die großen bunmessene CO2-Bepreisung sein.
desweiten Ökostromanbieter
haben das Konzept gerade als
DAS GESPRÄCH FÜHRTE
einen Markt erkannt: günstiger
BERNWARD JANZING
Der Absatz von Strom und Gas
wird mittelfristig abnehmen,
das haben wir erkannt. Wir müssen daher zunehmend auf
Dienstleistungen setzen, was wir
ja auch seit einiger Zeit tun.
NACHRICHTEN 11
Der Sonntag · 4. September 2016
„Klares Bekenntnis“
KURZ GEFASST
KURDEN
China und USA einigen sich vor Beginn des G20-Gipfels bei KLIMAZIELEN
Hangzhou (dpa). Das Inkrafttreten des weltweiten
Klimaschutzabkommens
von Paris ist ein entscheidendes Stück näher gerückt.
Die beiden größten Produzenten von Treibhausgasen,
China und die USA, schlossen sich gestern der historischen Vereinbarung an.
selstreit im Südchinesischen
Meer sagte der US-Präsident in
einem CNN-Interview: „Was wir
den Chinesen sagen – und wir
sind in dieser Sache standfest:
Man muss verstehen, dass mit
wachsender Macht auch mehr
Verantwortung verbunden ist.“
Er wolle dem chinesischen Präsidenten vermitteln, dass es im
langfristigen Interesse einer großen Macht sei, sich an internationale Regeln zu halten und eine starke weltweite Ordnung
aufzubauen. China ignoriert eine Entscheidung des internationalen Schiedsgerichts in Den
Haag, das seine Gebietsansprüche im Südchinesischen Meer
im Juli abgewiesen hatte.
Kurz vor dem G20-Gipfel im chinesischen Hangzhou übergaben
die Präsidenten Xi Jinping und
Barack Obama UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon die Ratifizierungsurkunden. Die beiden
Staatschefs riefen die anderen
Länder dazu auf, ihrem Beispiel
möglichst schnell zu folgen, damit das Abkommen noch in diesem Jahr in Kraft treten kann.
Mit der Entscheidung Chinas
und der USA steigt die Zahl der
zum Abkommen beigetretenen
Länder auf 26. Zusammen sind
sie für 39 Prozent des Treibhausgas-Ausstoßes verantwortlich.
Die Vereinbarung tritt in Kraft,
wenn sie mindestens 55 Länder
angenommen haben, die zusammen mindestens 55 Prozent
der weltweiten Treibhausgase
produzieren. Ziel ist es, die Erderwärmung unter zwei Grad im
Vergleich zur vorindustriellen
Zeit zu halten.
Das Pariser Abkommen war
im Dezember vergangenen Jahres von 195 UN-Mitgliedern beschlossen worden. In Deutschland hat das Kabinett zwar das
Ratifizierungsgesetz schon verabschiedet, der Bundestag muss
aber noch zustimmen.
China und die USA sind die
beiden maßgeblichen Länder im
–
Putin stellt Einigung im
Syrienkrieg Aussicht
–
Wollen dem Pariser Abkommen vom Dezember 2015 beitreten: die PräFOTO: AFP
sidenten Xi Jinping (rechts) und Barack Obama.
Kampf gegen den Klimawandel,
weil sie für 38 Prozent des Treibhausgas-Ausstoßes verantwortlich sind. Die bisher zum Abkommen beigetreten 24 Staaten
kommen zusammen nur auf
1,08 Prozent. Obama und Xi hatten sich 2014 auf gemeinsame
Anstrengungen geeinigt und damit die Pariser Vereinbarung
erst ermöglicht.
Klimaschutzorganisationen
begrüßten die Ratifizierung.
Germanwatch sprach von einem
„Riesenschritt“ und einem „kla-
ren Bekenntnis“ zum Klimaschutz.
Greenpeace-Klimaexperte Martin Kaiser sagte: „Es
braucht politischen Willen, um
das Pariser Klimaabkommen
von einer guten Idee zu einem
wirklichen Plan zu machen. Obama und Xi haben diesen Willen
heute bewiesen.“
Bei einem anderen Thema
richtete Obama vor dem Gipfel
der führenden Industrie- und
Schwellenländer sowie der Europäischen Union mahnende Worte an China. Mit Blick auf den In-
Zu den Hauptthemen am Rande
des Gipfels dürfte der seit mehr
als fünf Jahren ungelöste SyrienKonflikt gehören. Der russische
Präsident Wladimir Putin stellte
in einem Interview der Agentur
Bloomberg ein gemeinsames
Vorgehen zusammen mit den
USA in Aussicht. „Wir bewegen
uns allmählich, allmählich in die
richtige Richtung“, sagte er. „Ich
will nicht ausschließen, dass wir
uns in naher Zukunft auf etwas
einigen können und unsere Vereinbarung der internationalen
Gemeinschaft präsentieren.“
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) äußerte in einem Podcast die Hoffnung, dass in Hangzhou Fortschritte in der SyrienFrage erzielt werden können. Der
Gipfel könne zwar nicht „den
Krieg in Syrien lösen“, aber die
die Gespräche am Rande könnten dabei helfen.
30000 demonstrieren in Köln für Öcalan
Knapp 30 000 Kurden haben in Köln für
die Freilassung des PKK-Anführers Abdullah
Öcalan und gegen die Politik des türkischen
Präsidenten Recep Tayyip Erdogan demonstriert. Die kurdische Arbeiterpartei PKK ist
in der EU als Terrororganisation eingestuft
und in Deutschland verboten. Die Redner
der Kundgebung vertraten aber den Standpunkt, nur unter Beteiligung der PKK und
Öcalans könne eine Friedenslösung mit der Türkei gefunden
werden. Viele Demonstranten schwenkten Fahnen mit Öcalans
Bildnis (Foto). Mehr als 1 000 Polizisten waren im Einsatz. Vor
fünf Wochen hatten an gleicher Stelle mehrere zehntausend
DPA
Erdogan-Anhänger demonstriert.
GRÜNE
Rechte für bis zu vier Eltern pro Kind gefordert
Die Eltern trennen sich und finden neue Partner, ein lesbisches
Paar bekommt ein Kind mit einem schwulen: Für solche Fälle
fordern Grünen-Politiker Rechte und Pflichten für bis zu vier
Eltern. Neben den biologischen Eltern sollten bis zu zwei soziale
Eltern die „elterliche Mitverantwortung“ erhalten können,
fordern die Bundestagsabgeordneten Volker Beck und Katja
Dörner. Soziale Eltern hätten dann die Möglichkeit, Entscheidungen beim Arzt zu treffen, Schulausflüge zu erlauben oder
DPA
mit dem Kind in den Urlaub zu fahren.
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Deutschlands und im Umkreis von
40 km um den Markt.
Für Großgeräte (ausgenommen
Einbaugeräte) sowie TVs ab 43".
Anschlag auf den Philippinen
Regierung macht ABU SAYYAF verantwortlich – Mindestens 14 Tote
DAVAO (AFP). Die philippinische Regierung hat die Islamistengruppe Abu Sayyaf für einen
Anschlag in der Heimatstadt von
Präsident Rodrigo Duterte verantwortlich gemacht. Bei dem
Bombenanschlag auf einem
Markt in der Hafenstadt Davao
im Süden des Inselstaats waren
am Freitagabend mindestens 14
Menschen getötet und mehr als
60 verletzt worden. Duterte, der
lange in Davao Bürgermeister
war, verkündete umgehend Sondervollmachten für das Militär.
Der Sprengsatz war auf einem
belebten Nachtmarkt in Davao
explodiert. Duterte, der sich
zum Zeitpunkt des Anschlags in
der Stadt aufgehalten hatte,
sprach am Samstag bei einem
Besuch am Anschlagsort von einem „Terrorakt“. Soldaten sollen
nun Aufgaben der Polizei übernehmen.
Wie
Verteidigungsminister
Delfin Lorenzana erklärte, hat
sich bislang niemand zu dem
Anschlag bekannt. Die Regierung gehe aber gerade deswegen
davon aus, dass die Bluttat auf
das Konto von Abu Sayyaf gehe,
erklärte er. Die Islamistengruppe habe bei einer Armeeoffensive zuletzt „schwere Verluste“ erlitten, weshalb die Regierung mit
Vergeltungsmaßnahmen
gerechnet habe. Auch Davaos Bürgermeisterin Sara Duterte, eine
Tochter des Präsidenten, sagte
dem Fernsehsender CNN Philippines, dass es sich vermutlich
um eine Vergeltungstat der Islamisten handele.
Die Gruppe Abu Sayyaf, die
der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) die Treue geschworen hat, war in den 90er
Jahren im muslimischen Süden
der Philippinen mit Geld des Terrornetzwerks al-Qaida gegründet worden und machte seitdem
wiederholt mit der Entführung
von Ausländern Schlagzeilen.
NOTDIENSTE
Duterte, der im Mai zum
Staatschef gewählt worden war,
hatte kürzlich zur Vernichtung
der Gruppe aufgerufen. In der
vergangenen Woche ordnete er
eine Offensive gegen die Rebellen auf der Insel Jolo an. Am
Montag waren bei Gefechten mit
Abu-Sayyaf-Kämpfern 15 Soldaten getötet worden.
Davao ist mit rund zwei Millionen Einwohnern die größte
Stadt im Süden der Philippinen.
Sie gehört zur Region Mindanao,
wo Islamisten seit Jahrzehnten
gegen die Regierung kämpfen.
Mehr als 120 000 Menschen
wurden in dem Konflikt getötet.
DA S W E T TE R
24°
15° Lahr
Ettenheim
24°
6°
Rhe
in
23°
14°
isam
Breisach a. Rh.
Dre
Emmendingen
Elzach
Elz
Waldkirch
Freiburg
Titisee
Lörrach
Bad Säckingen
morgen
20°
3
Neustadt
FELDBERG
1493 m
15°
Schluchsee
7°
Bonndorf
21°
St. Blasien
13°
25° Schopfheim
WaldshutWeil a. Rh. 15°
Tiengen
Rheinfelden
Viele Wolken und Regen. Teils auch kräftige
Schauer oder Gewitter. An den Küsten und im
Bergland oft stürmischer, sonst lebhafter Westbis Südwestwind. Maximal 18 bis 25 Grad.
heute
23°
Müllheim
Basel
DEUTSCHLANDWETTER
Ein Tief über der Nordsee lenkt feuchte Luft
nach Südbaden. Heute scheint anfangs noch
etwas die Sonne. Dann ziehen dichte Wolkenfelder auf und bringen im Laufe des Tages Schauer
und einzelne Gewitter. Dazu weht mäßiger, in
Böen lebhaft auffrischender Südwestwind. Die
Temperaturen steigen bis 24 Grad. Auch morgen
halten sich noch viele Wolken und zeitweise regnet es. Erst am Dienstag ist es wieder überwiegend trocken und freundlich.
21°
13°
23°
14°
Bad Krozingen
Furtwangen
REGIONALWETTER
24°
15°
13 l/m²
Niederschlag
übermorgen
22°
2
2
6 l/m²
g
Niederschlag
0 l/m²
Niederschlag
25°
20°
15°
Kiel
21°
14°
Bremen
Hannover
Dresden
Nürnberg
5°
6 12 18 0
6 12
18
0
6 12 18 Uhr
Windstärken in den Kreisen in Beaufort
06:50/20:04Uhr
09:52/21:31Uhr
Auf- und Untergangszeiten gelten für Freiburg
Saarbrücken
Stuttgart
23°
14°
Freiburg
18°
15°
21°
16° Berlin
Essen
22°
23°
15°
15°
Köln
Frankfurt
10°
1
Rostock
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23°
14°
25°
14° München
24°
16°
präsentiert von
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Feuerwehr/Notarzt/Rettungsdienst: 112
Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116 117
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Faxnotruf für Hörgeschädigte:
Freiburg: 0761/201-3399
Informationszentrale für Vergiftungen:
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Freiburg-Stadt: 01 80/3 222 555 - 42
Freiburg-Land: 01 80/3 222 555 - 41
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Universitäts-Augenklinik, Killianstr. 5
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Festnetz: 0800/00 22 8 33 (kostenfrei);
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Im Internet: mehr.bz/apotheken
Badenova: 0 18 02/767767
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am Wochenende und an Feiertagen rund
um die Uhr, 01 72/745 19 40
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282930
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THW Emmendingen: 07641/2181
Apotheken-Notdienst-Infotelefon:
Festnetz: 0800/00 22 8 33 (kostenfrei);
Mobilfunk: 22833 (max. 0,69 €/Minute);
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Eine Offenbarung
Nur ein Sieg zählt
–
Oslo weckt Erinnerungen
–
verfrühte Ankunft in der norwegischen Hauptstadt per Bordmikrofonverkündet. Löw wird es
in der ersten Sitzreihe als Signal
verstehen. Umwege oder Hindernisse soll es auf dem neuen
WM-Weg nicht geben. „Wir dürfen uns keinen Fehlstart wie
2014 erlauben“, sagte der DFBChefcoach.
Vor zwei Jahren hatten die in
Köpfen und Beinen müden Weltmeister in den ersten drei Spielen gleich fünf Punkte liegen lassen. „Diesmal wollen wir von Beginn an vorneweg gehen. Die
Qualifikationsrunden kann man
nicht einfach so wegspielen, ein
guter Auftakt ist also wichtig“,
sagte der frisch in den Mannschaftsrat
aufgenommene
Kroos. Einschneidende taktische
Veränderungen erwartet er
nicht. „Viel wird sich an unserer
Philosophie nicht ändern, weil
die gut ist. Ich hoffe, dass das
morgen wieder zackiger zugeht“,
sagte er.
Löw machte nochmals klar,
dass gegen einen der stärkeren
Kontrahenten in der Gruppe C
die Konzentration da sein muss.
Auch die Jungstars Julian Brandt
und Max Meyer bekamen wegen
der Personalknappheit noch ein
Oslo-Ticket ausgestellt. Sorgen
um seine Fitness müsse man
sich nicht machen, meinte der
wie sein Rio-Kollege Meyer im
August hoch belastete Brandt:
„Wenn der Bundestrainer zu dir
kommt und dich bittet auszuhelfen, weil sich Spieler verletzt
haben, dann muss man nicht
lange überlegen. Dann ist es eine
Selbstverständlichkeit.“
Erstmals muss Deutschland
als Weltmeister in eine Qualifikation für das nächste Turnier.
Nach dem letzten Triumph vor
Rio 2014, noch unter Teamchef
Franz Beckenbauer 1990, war der
amtierende Champion noch automatisch qualifiziert. Diese Regel wurde erst vor der Heim-WM
2006 von der FIFA geändert. Weitere Qualifikations-Gegner sind
Tschechien, Nordirland, Aserbaidschan und San Marino. Den
Auftakt in Oslo bewerteten Löw
und Kroos als eine der schwersten Aufgaben.
Zum Auftakt einer WM-Qualifikation hat ein DFB-Team noch
nie verloren. In Oslo ist das DFBTeam bislang unbesiegt. Vor 63
Jahren startete die DFB-Elf schon
einmal gegen Norwegen in eine
WM-Ausscheidung.
Damals
reichte es für Torschütze Fritz
Walter und Co. nur zu einem 1:1,
im folgenden Jahr gelang mit
dem Wundervon Bern allerdings
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der erste WM-Titel.
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Der radikale Neuanfang
ist oft nur eine Illusion
W
enn die
cher war die EM in
deutsche
Frankreich ein unNationalerträgliches Debamannschaft heute
kel.
Abend in Oslo in die
Neuaufbau hier und
QualifikationskamNeuanfang dort verpagne zur Fußballheißen bessere ZeiWM 2018 startet,
ten, die heute beginTONI NACHBAR
geht symbolisch ein
nen sollen. Der beSommer zu Ende –
tagte Giampiero
voller Bitternis und EnttäuVentura will die veraltete
schungen. Das unerklärliche
„Squadra Azzura“ verjüngen,
Handspiel eines Bastian
Roberto Martinez muss das
Schweinsteiger zu Marseille
große Talentpotenzial der Belund der verschossene Elfmeter gier zum Erblühen bringen,
des Freiburgers Nils Petersen
Sam Allardyce den Engländern
im Maracana sind Wehwehdie Würde zurückgeben. Dem
chen, blickt man auf die
recht unbekannten Julen LoSchwermut, die andernorts
petegui haben die Spanier das
Fußball-Nationen heimsucht. Schicksal der „furia roja“ in die
In Amsterdam und Rotterdam Hände gelegt ...
hat man konsterniert auf ein
Aber alles kann sich schon
24er-EM-Teilnehmer-Feld gelogisch nicht zum Guten wenblickt, in dem sich für Oranje
den, der Fußball trennt in Siekein Platz mehr fand. Den Spa- ger und Verlierer, manches
niern sangen Spötter ein gräss- Kräfteverhältnis bleibt auf
liches Requiem zum UnterSicht zementiert. Neubeginne
gang der schönsten Spielweise, sind oft nur eine Illusion, das
die es je zu bewundern gab.
Vergangene drängt ins KünfRussland, der Ausrichter der
tige, wie eine Haut, aus der
kommenden Titelkämpfe bla- man nicht schlüpfen kann.
mierte sich in Frankreich bis
Möglicherweise wird das kaum
auf die Knochen. Vielumjueiner so intensiv erfahren wie
belte aber eigentlich nur rusChristoph Daum, der das Wagtikale Isländer demütigten
nis riskiert, die rumänische
England. Für Schweden, TürNationalmannschaft zu reforken, Tschechen und Österreimieren.
KURZ GEFASST
MOTORSPORT
P
direkt vor dem Haus
Formel 1 vor demVerkauf
Nach endlosen Spekulationen steht die Formel 1 einem Bericht
des Fachmagazins Auto, Motor und Sport zufolge unmittelbar
vor dem Verkauf. Für 8,5 Milliarden Dollar will das US-amerikanische Medien- und Unterhaltungsunternehmen Liberty
Media die Königsklasse des Motorsports übernehmen. Formel-1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone bestätigte dem Magazin
am Samstag am Rande des Großen Preises von Italien, dass
das Geschäft in der kommenden Woche abgewickelt werden
soll. Am Dienstag soll die erste von zwei Raten gezahlt werden.
Wie es mit Ecclestone weitergeht, ist unklar. Der mittlerweile
86-Jährige meinte: „Ich tue, was ich immer getan habe. Es ist
meine Entscheidung, welche Rolle ich einnehme.“ Der Brite
führt die Formel 1 seit Ende der 70er Jahre, als er die TV- und
DPA
Vermarktungsrechte gekauft hatte.
FORMEL 1
Hamilton holt in Monza Pole-Position
Formel-1-Fahrer Lewis Hamilton hat sich die Pole Position
für den Großen Preis von Italien gesichert. Der dreimalige
Weltmeister war im Mercedes am Samstag in der Qualifikation
in Monza nicht zu schlagen. Mit deutlichen 0,478 Sekunden
Rückstand landete sein deutscher WM-Widersacher und Teamkollege Nico Rosberg auf dem zweiten Platz. Dritter wurde
Sebastian Vettel beim Heimspiel von Ferrari. Sein Teamkollege
Kimi Räikkönen kam auf Rang vier. Im Klassement führt
Hamilton vor dem letzten Saisonrennen in Europa mit neun
Punkten Vorsprung auf Rosberg. Schon in den vergangenen
beiden Jahren hatte Hamilton die Pole geholt und danach
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auch das Rennen gewonnen.
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STANDPUNKT
„Norwegen verteidigt gut, wie an
der Schnur gezogen. Die werden
schon einen heißen Kampf abliefern.“ Das 0:1 gegen Weißrussland am Mittwoch sei kein Indikator für einen leichten Sieg.
„Morgen wird eine andere
Mannschaft spielen. Wir können
uns darauf einstellen, dass richtig Rambazamba sein wird.“
Nach dem Ausfall von Kevin
Volland und Emre Can, der geplanten Heimreise von Nachwuchsmann Niklas Süle sowie
dem Rücktritt von Bastian
Schweinsteiger hat Löw nur
noch 16 Feldspieler und drei Torhüter in seinem Kader. Immerhin: Alle sind einsatzbereit, verkündete Löw. Julian Draxler
konnte nach leichter Grippe wieder trainieren und ist bereit für
die Norwegen-Partie.
Will keinen holprigen Auftakt in der WM-Qualifikation erleben: BunFOTO: DPA
destrainer Joachim Löw.
Hin + Zurück
DIE QUALIFIKATION ZUR FUSSBALL-WM 2018
FUSSBALL-WM-QUALIFIKATION : Gegen Norwegen ist Deutschland in Oslo klarer Favorit
Jetzt sind die Weltmeister wieder
gefordert. Joachim Löw nahm
die Stufe zum Pressepodium mit
einem flotten Schritt, gönnte
sich einen großen Schluck aus
dem Wasserglas und machte seine Ziele unmissverständlich
deutlich. „Wir sind nicht nach
Norwegen gekommen, um die
wunderbare Natur anzuschauen
und zu genießen. Wir wollen das
erste Spiel gewinnen“, sagte er
bei der Pressekonferenz vor dem
heutigen Auftaktspiel in der
WM-Qualifikation, 20.45 Uhr,
live bei RTL, im Ullevaal-Stadion
von Oslo.
Die Erinnerung an eine holprig gestartete EM-Qualifikation
vor zwei Jahren sitzt noch tief
beim Weltmeister-Trainer und
seinen Spielern. Auf dem Weg
zur angestrebten WM-Titelverteidigung 2018 in Russland soll
gleich der erste Schritt problemlos gelingen. „Wir wissen, dass
wir die bessere Mannschaft sind.
Nur, dass wir es wissen, bringt
uns wenig. Wir müsse es auch
zeigen“, forderte Toni Kroos.
Der Profivon Real Madrid wird
wie mehrere andere feste Größen um den neuen Kapitän Manuel Neuer, Sami Khedira, Mats
Hummels und Thomas Müller
wieder in der Startelf stehen. Die
Probierphase vom 2:0 gegen
Finnland am Mittwoch mit vielen Nachwuchskräften ist erstmal wieder beendet.
Die bewährten Kräfte sollen
den ersten Schritt nach Russland
machen. Denn: „Dieses Mal
möchte ich nicht wieder so eine
durchwachsene Qualifikation
haben, wie es in der letzten Periode war“, sagte Löw. Erschwerend hinzu kommt: Nur der
Gruppensieger qualifiziert sich
direkt für die WM.
Richtung Oslo hatte der Kapitän der Sondermaschine LH 342
einen direkten Anflug und eine
Einfach
Die Freiburger Tänzerin Karolin Stächele (Foto)will in diesem Herbst auf
der Bühne das zeigen,was bishervon
ihr unsichtbar blieb. Das Solo „Radical Matter“ läuft im E-Werk. SEITE 17
4.September2016
Einen Start in die WM-Qualifikation in Oslo gab es für
Deutschland schon einmal.
Am Ende des Weges stand
1954 das Wunder von Bern.
Weltmeistertrainer Joachim
Löw beschäftigt sich aber
nicht mit der Vergangenheit. Richtung Russland
2018 zählt nur ein Auftaktsieg.
Freiburg - EuroAirport Basel - Freiburg
AusführlicheTV-Berichte
Die öffentlich-rechtlichen TV-Sender berichten ausführlich
von den Paralympics vom 7. bis 18. September in Rio de Janeiro
in Brasilien. Die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF
senden etwa 60 Stunden live. Hinzu kommen Zusammenfassungen, ausführliche Streaming-Angebote sowie die Berichte
der ARD-Hörfunkwellen. „Wir freuen uns, mit unseren Übertragungen und unserer Berichterstattung im Fernsehen, im
Radio und Online dazu beitragen zu können, dass die Wettbewerbe für Menschen mit Behinderungen die große Beachtung
bekommen, die sie verdienen“, sagte Lutz Marmor, Intendant
des für die ARD federführenden NDR, in einer Mitteilung am
DPA
Samstag.
14 SPORT
Der Sonntag · 4. September 2016
Kuntz feiert guten
Einstand bei der U 21
Berlin – noch in den Kleidern
Gegen den FC Luzern kommt der SC FREIBURG nicht über ein Remis hinaus
Klarer 3:0-SIEG gegen die Slowakei beim Test in Kassel
Die Rückkehr auf die Trainerbank ist Stefan Kuntz nicht
schwergefallen, doch einige Abläufe waren für den neuen U-21Coach des DFB bei seinem ersten
Spiel noch neu. „Im organisatorischen Bereich ist mir noch das
eine oder andere durchgeflutscht. Zum Beispiel die Abläufe beim Wechseln oder ob man
sich schon in die Arme nimmt,
wenn die Hymne des Gegners
gespielt wird. Aber das Coachen
ist mir sehr schnellwieder leichtgefallen“, erzählte der neue DFBTrainer nach seinem erfolgreichen Einstand.
Mit dem 3:0 (2:0) im ersten
Saisontest gegen die Slowakei
konnte der Europameister von
1996 durchaus zufrieden sein.
„Das war für die Jungs wegen der
unterschiedlichen Belastungen
nicht so einfach. Dafür haben sie
es überragend gemacht“, sagte
Kuntz. Tatsächlich bot das Team
den knapp 7 000 Besuchern in
Kassel eine flotte Partie und kam
durch die Treffer von Grischa
Prömel (4. Minute), Niklas Stark
(40.) und Levin Öztunali (90.+1)
zu einem ungefährdeten Sieg dem neunten in Serie. Der Rekord steht bei zehn Siegen nacheinander und kann schon am
nächsten Dienstag eingestellt
werden.
Dann steht für Kuntz und seine neue Truppe das EM-Qualifikationsspiel in Finnland an. Die
deutsche Mannschaft führt die
Gruppe 7 drei Runden vor
Schluss mit 21 Punkten vor Österreich (18) an. Die Österreicher
setzten sich am Freitag mit einem in der Nachspielzeit erzielten Treffer 1:0 in Finnland durch.
Nur die Gruppenersten qualifizieren sich direkt für die EM, die
vier besten Zweiten spielen in
den Playoffs zwei weitere Teilnehmer für die erstmals mit
zwölf Teams stattfindende Endrunde aus.
„Wir können in Finnland den
nächsten Schritt machen und
wollen weiter unbesiegt bleiben.
Aber wir müssen sehen, wer uns
am Dienstag zur Verfügung
Das Trauma von Berlin am
ersten Spieltag der Bundesliga-Saison konnte der SC
Freiburg im Testspiel gegen
den FC Luzern nicht aus den
Kleidern schütteln. Das 2:2
gegen die Schweizer ist aber
nicht die Nachricht der Woche. Denn in Georg Niedermeier hat sich der Sportclub
mit einem routinierten Verteidiger verstärkt.
TONI NACHBAR
Hochzufrieden nach dem 3:0: SteFOTO: DPA
fan Kuntz.
steht“, sagte der DFB-Trainer. Seine Spieler sind jedenfalls zuversichtlich. „Wir haben schnell zusammengefunden und eine hohe Qualität in der Truppe. Wir
haben die Qualifikation bislang
mit Bravour gemeistert und wollen nun das maximale Ziel erreichen“, sagte Defensivspieler Yannick Gerhardt.
Kapitän Maximilian Arnold
findet die Zusammenarbeit mit
dem neuen Coach gut. „Wir waren ja erst fünf Tage zusammen,
das hat er ordentlich gemacht. Er
versucht viel einzugreifen und
gibt jedem Spieler das Gefühl,
dass er dazugehört“, befand der
Mittelfeldspieler aus Wolfsburg.
Doch richtig zählt es erst im
Pflichtspiel. „Wir haben noch ein
Stück Arbeit vor uns. In Finnland
wollen wir unsere Chance nutzen“, sagte Arnold.
Auch Kuntz hatte am Ende
noch ein Lob für seine Jungs übrig. „Wenn drei oder vier Spieler
in der Nachspielzeit noch einen
Spurt über 80, 90 Meter hinlegen und Öztunali dann noch das
Tor macht, dann ist das ein gutes
Beispiel dafür, dass die Mannschaft Charakter hat.“
DPA
Georg Niedermeier, 30-jähriger
gebürtiger Münchner, muss keine badischen Stammtische besuchen, um eine gewisse Skepsis
zu spüren, die ihm entgegenschlägt. Dem robusten Verteidiger dürfte schon die Lektüre des
donnerstägigen kicker gereicht
haben, um zu verstehen, dass
sich so mancher darüber wundert, wieso sich der SC Freiburg
ausgerechnet aus der Konkursmasse des abgestiegenen VfB
Stuttgart bedient. Passt ein rustikaler Abwehrhüne zum Spiel des
Streich-Ensembles – fragte das
Fachblatt unverhohlen.
Die Antwort wird die Zukunft
geben oder noch präziser Niedermeier selbst. Unterschätzen
sollte man im Badischen den ExSchwaben keineswegs: Immerhin 148 Spiele hat der 1,90 Meter
große Abwehrspieler für den VfB
bestritten und dabei nicht weniger als zwölf Tore erzielt. Zu seinem Dienstantritt in Freiburg
äußerte sich der seit Ende Juni
vertragslose Fußballer so, wie es
KURZ GEFASST
FUSSBALL
Daum will mit Rumänien zur WM
Als neuer rumänischer Trainer will Christoph Daum in der
anstehenden WM-Qualifikation an den früheren Offensivfußball
des Nationalteams anknüpfen. „Immer anzugreifen, ob mit
oder ohne Ball, war eine rumänische Tugend“, sagte der 62
Jahre alte Coach vor der Partie gegen Montenegro am Sonntag.
„Dies gilt es uns wieder bewusst zu machen und dazu mit
Flexibilität und taktischer Disziplin eine unerschütterliche
Siegermentalität und größtmöglichen Teamgeist zu aktivieren.“
An einer WM-Endrunde nahm der Viertelfinalist von 1994
zuletzt 1998 in Frankreich teil.
DPA
Robust, kopfballstark und torgefährlich: SC-Neuzugang Georg
Niedermeier.
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Gruppe
die Medienabteilungen der Vereine inzwischen diktieren: Gute
Gespräche hätte es mit den
Sportclub-Verantwortlichen gegeben, die ihn überzeugt hätten,
an der Dreisam anzuheuern.
Beim 2:2 am Freitagnachmittag im Schwarzwaldstadion gegen den FC Luzern gab Niedermeier sein Debüt im Freiburger
Trikot. Weil Marc-Oliver Kempf
und Marc Torrejón verletzt sind,
und Caglar Söyüncü bei der türkischen
Nationalmannschaft
weilt, bildete er das Innenverteidiger-Paar mit Manuel Gulde.
Nach einer Stunde wurde Niedermeier nach solider Leistung
ausgewechselt, SC-Trainer Christian Streich beurteilte seine Leistung als „okay“.
Zuvor hatte SC-Sportdirektor
Klemens Hartenbach erklärt,
warum die Freiburger den Verteidiger – Vertragsdauer wird geheim gehalten – verpflichtet haben: „Wir haben uns mit vielen
Spielern beschäftigt. Bei Georg
sehen wir die größte Schnittmenge zwischen unserem Anforderungsprofil, der direkten
sportlichen Hilfe und der Umsetzbarkeit. Er bringt mit seiner
Bundesligaerfahrung, Körperlichkeit, Kopfballstärke und
Mentalität einige Qualitäten ein,
die unserer Mannschaft in der
Bundesliga guttun werden.“
Zurück zum Spiel gegen Luzern: Wie tief der Stachel der Berliner Niederlage mit dem entscheidenden Gegentor in der
Nachspielzeit noch sitzt, verrät
die Streich-Aussage nach dem
2:2: „Man sollte so ein Spiel gewinnen.“ Der Sieg in einem
Freundschaftsspiel während der
Länderspielpause wäre ein gutes
Trostpflaster auf die Wunde aus
der Hauptstadt gewesen.
–
Niederlechner zusammen
mit Petersen
–
Den nur rund 800 Zuschauern
im Schwarzwaldstadion präsentierte sich in der Kombination
Florian Niederlechner und Nils
Petersen ein Angriffsduo, das
bisher kaum für den Sportclub
auflaufen durfte. Wieder einmal
stellte dabei Niederlechner seine
gute Form und Torgefährlichkeit
unter Beweis: Der Leihstürmer
aus Mainz brachte in der 12. und
60. Minute den Sportclub zwei
Mal in Führung, doch Abwehrunsicherheiten verhinderten
deren Verteidigung bis zum
Schluss.
Auch ohne den ersehnten Erfolg war der Trainerstab im Hinblick auf das kommende Bundesliga-Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach am nächsten
Samstag
von
der
FUSSBALL
Oberliga
2:0
FSV Hollenbach - Offenburger FV
1:1
SSV Reutlingen - FV Ravensburg
1:3
SV Spielberg - SV Oberachern
1:3
TSG Balingen - FSV Bissingen
0:5
3:1
SC Freiburg II - Spvgg. Neckarelz
heute
Karlsruher SC II - SV Sandhausen II
heute
1.
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10.
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17.
18.
1. CfR Pforzheim
FSV Bissingen
FV Ravensburg
Offenburger FV
FSV Hollenbach
1. Göppinger SV
SC Freiburg II
Astoria Walldorf II
Bahlinger SC
SV Oberachern
Neckarsulmer SU
SSV Reutlingen
TSG Balingen
SV Sandhausen II
SV Spielberg
Spvgg. Neckarelz
Karlsruher SC II
Stuttg. Kick. II
7
7
6
6
7
6
6
7
6
7
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6
7
6
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6
6
5
5
4
4
4
3
3
3
3
3
3
3
2
2
2
1
1
0
0
1
2
2
1
2
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1
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1
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2
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3
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2
1
1
1
0
1
2
2
2
3
2
3
3
2
4
4
3
5
4
4
15:9
17:5
15:8
11:7
10:9
10:4
8:7
8:8
6:6
12:13
11:10
8:7
9:15
7:8
9:13
3:18
5:10
2:9
16
14
14
13
11
10
10
10
10
10
9
8
7
6
6
3
2
1
Landesliga
6:1
1:0
1:2
2:2
2:0
*
heute
heute
heute
Freiburger FC - 1. SV Mörsch
FC Bad Dürrheim - FC Auggen
SV Bühlertal - SC Lahr
SV Endingen - FC 08 Villingen
Kehler FV - FC Waldkirch
SV Stadelhofen - Solvay Freiburg
FC Bötzingen - SC Pfullendorf
FC Denzlingen - Rielasingen-Arl.
SV Kuppenheim - SV Linx
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
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10.
11.
12.
13.
14.
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18.
19.
Freiburger FC
FC Denzlingen
SV Endingen
SV Kuppenheim
FC 08 Villingen
Kehler FV
SV Linx
SC Lahr
Rielasingen-Arl.
FC Bad Dürrheim
SV Bühlertal
FC Auggen
1. SV Mörsch
SV Stadelhofen
FC Waldkirch
Solvay Freiburg
SC Pfullendorf
FC Neustadt
FC Bötzingen
Notwendigkeit des Tests überzeugt. In Stenzel, Niedermeier,
Gulde und Günter setzte dabei
Streich anders als in Berlin auf
einer Viererkette in der Defensive. Nach dem Schlusspfiff sagte
er jedoch, dies bedeute keine
grundsätzliche Abkehr von der
Dreier-Abwehr, die im hauptstädtischen
Olympiastadion
verwendet worden war. Vielmehr sei es ihm darum gegangen, taktische Variabilität zu erproben.
Ob dies auch für die Besetzung des Angriffsduos gilt, bleibt
dahingestellt. Fakt ist: Gegen die
Luzerner erspielten sich die Freiburger viele Torchancen. Gegen
den Champions-League-Teilnehmer aus Mönchengladbach in
knapp einer Woche wird dies
schwerer fallen.
Dennoch wollte Streich das 2:2
in seiner Bedeutung gewürdigt
wissen. Schließlich habe der
Sportclub in dem Schweizer Erstligisten aus Luzern nicht gegen
„irgendwen“ gespielt.
Der SC FREIBURG spielte gegen den FC Luzern in folgender
Aufstellung: Gikiewicz – Stenzel,
Niedermeier (61. Schuster), Gulde, Günter – Höfler, Meffert – Bulut (66. Frantz), Grifo – Niederlechner (78. Nielsen), Petersen
(66. Guédé).
FUSSBALL
Verbandsliga
1. Göppinger SV - Astoria Walldorf II
1. CfR Pforzheim - Bahlinger SC
Jeden Sonntag
370.000 mal
im Briefkasten.
Zwölf Minuten lang kam auch Havard Nielsen gegen den FC Luzern zum Einsatz. In dieser Szene scheitert
er am Schweizer Torhüter Jonas Omlin.
FOTO: AKE
7
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3
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1
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Bezirksliga
SV Kirchzarten - FSV RW Stegen
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Gundelf./Wildt. - SG Simonswald
SC Wyhl - FC Zell
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Ballr.-Dottingen - SG Nordweil
SV Laufenburg - FC Emmendingen
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SV Munzingen - Freiburger FC II
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FV Herbolzheim - Frbg.-St. Georg.
1:2
FC Heitersheim - Untermünstertal
hetue
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Bahlinger SC II - Precht./O'precht.
heute
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FC Bad Krozingen - Frei.-Ottoschw.
heute
VfR Merzhausen - SV Biengen
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SV Weil - Efringen-Kirch.
Wasser/Kollm. - FSV Rheinfelden
SF Elzach-Yach - Lörrach-Bromb.
heute
SV Au-Wittnau - VfR Hausen
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SV Kirchzarten
FC Emmendingen
SV Weil
SV Au-Wittnau
Wasser/Kollm.
Lörrach-Bromb.
FV Herbolzheim
Frbg.-St. Georg.
SF Elzach-Yach
SC Wyhl
VfR Hausen
FSV RW Stegen
FSV Rheinfelden
SV Laufenburg
Efringen-Kirch.
FC Zell
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0 6:1 10
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1 5:3
6
1 5:3
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2 5:4
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2 5:5
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3 3:3
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VfR Merzhausen
SG Simonswald
Frei.-Ottoschw.
Ballr.-Dottingen
FC Heitersheim
Untermünstertal
SV Heimbach
Bahlinger SC II
FC Teningen
SF Oberried
SV Munzingen
Freiburger FC II
Precht./O'precht.
SG Nordweil
FC Bad Krozingen
SV Biengen
Gundelf./Wildt.
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4:11
10:7
6:7
5:4
5:6
7:12
6:13
6:11
3:11
5:14
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SPORT 15
Der Sonntag · 4. September 2016
Reifeprozess im Hexental
Trainer Nejat Cosar führt AU-WITTNAU in der Landesliga an die Tabellenspitze
Der SV Au-Wittnau hat einen Saisonstart nach Maß
hingelegt und steht nach
drei Spieltagen ungeschlagen an der Tabellenspitze
der Landesliga. Zu erklären,
sei das eigentlich nicht, sagt
Erfolgstrainer Nejat Cosar.
Dennoch und gerade deswegen: Erfolgs-Spurensuche im Hexental.
Messi fehlt gegenVenezuela
Die argentinische Nationalmannschaft muss im WM-Qualifikationsspiel am Dienstag in Venezuela auf Lionel Messi
verzichten. Der 29 Jahre alte Profi vom FC Barcelona habe noch
Schmerzen nach einer in Spanien erlittenen Schambeinverletzung, erklärte Trainer Edgardo Bauza. „Wir wollen keine
Risiken eingehen.“ Messi hatte im Qualifikationsspiel am
Donnerstag gegen Uruguay das entscheidende Tor zum 1:0-Sieg
geschossen und war auch vom gegnerischen Trainer Oscar
DPA
Tabárez gelobt worden: „Man muss ihn bewundern.“
Mühevoller Sieg gegenTschechien
Die deutschen Volleyballer haben ein Testspiel für die EMQualifikation gegen Tschechien erst nach großem Kampf
gewonnen. Die Mannschaft von Bundestrainer Vital Heynen
musste in Bremen beim 3:2 (18:25, 25:17, 26:24, 22:25, 15:10)
über die volle Distanz gehen. Heynens Team bestreitet noch
zwei Tests am kommenden Freitag gegen die Niederlande
und tags darauf gegen Belgien. Danach nominiert der Nationaltrainer seinen Kader für die EM-Qualifikation. Dort
bekommen es die Deutschen in zwei Turnieren vom 16. bis
18. September iund vom 23. bis 25. September mit der Schweiz,
DPA
Montenegro und Spanien zu tun.
EISHOCKEY
Effiziente Arbeit: Nejat Cosar, Coach des SV Au-Wittnau.
sich bislang stabil in der Verteidigung und effizient im Angriff.
Baustein 2: Wenige Landesligateams können auf einen derart breiten Unterbau setzen wie
die Hexentäler. Gleich drei aktive Männermannschaften stellt
der SV. Auch in der Jugend wird
seit Jahren gute Arbeit geleistet.
Mehr als fünf A-Jugendspieler
hat Cosar bereits in die erste
Mannschaft integriert. „Dadurch
können wir die vielen Verletzten
und Urlauber gut ersetzen und
im Training ein hohes Niveau
gewährleisten“, freut sich Cosar.
–
„Wir sind weiterhin
nur ein kleiner Fisch“
–
Baustein 3: Der Coach lässt ein
flexibles System spielen. „Wichtig sind mir die Grundlagen“, erklärt der ehemalige KrozingenTrainer. Schnelles Umschalten
im Angriff und in der Verteidigung, ein ständiges Verschieben
der Spieler nach hinten und vorne sowie fest gesicherte Seitenbahnen sind seine Grundsätze.
FOTO: HECHT
Durch diesen Fokus vermeidet
Cosar ein starres System, das viel
Übung erfordert. Die personellen Engpässe können dadurch
leicht aufgefangen werden, da
die neuen Spieler kaum Einarbeitungszeit brauchen.
Baustein 4: Der Architekt des
derzeitigen Erfolgs ist Nejat Cosar. Der 41-jährige trainiert die
Hexentäler im vierten Jahr. 2014
schaffte er mit Au-Wittnau den
Aufstieg in die Landesliga, wo
man im Folgejahr spektakulär
den vierten Platz erreichte. Die
letzte Saison beendete Wittnau
nach Durststrecken als Achter.
Die derzeitige Spitzenposition
mache ihn stolz. „Das haben die
Spieler verdient“, findet Cosar,
der aber differenziert: „Wir sind
weiterhin nur ein keiner Fisch in
der Landesliga.“ Überhaupt kann
man die derzeitige Situation im
Hexental einschätzen. „Wir können zwar gegen alle gewinnen,
aber auch genauso gegen jeden
verlieren“, ist sich Cosar bewusst.
Dieser klare Blick ist sinnbildlich für ihn. Der ehemalige Spie-
ler der Sportclub-Amateure ist
kein Dampfplauderer. Cosar ist
Analytiker. Überschwung und
Enthusiasmus findet man bei
ihm selten. Für ihn gilt eher:
Nach dem Erfolg ist vor der
nächsten Herausforderung. So
hofft er auch im Derby gegen
den VfR Hausen am heutigen
Sonntag auf einen Sieg. Wichtiger ist ihm aber, dass sein Team
sein eigenes Spiel macht. Cosar
will aktiv Fußball spielen und
sich nicht vom Gegner eine
Spielweise diktieren lassen.
Gegen Hausen wird das eine
Herausforderung. Die Mannschaft ist ordentlich in die Liga
gestartet. Vergangenes Wochenende allerdings kam das Team
von Trainer Daniel Kreisl gegen
Weil mit 2:6 unter die Räder. „Dafür wollen wir uns rehabilitieren“, sagt Kreisl, der gerade im
Kurzurlaub in Österreich weilt.
Rechtzeitig zur Partie gegen den
Tabellenführer wird er aber wieder zurück sein. Und er freut
sich: „Gegen Wittnau ist es immer brisant.“
Reifeprüfung in Flushing Meadows
Die selbsbewusste ANGELIQUE KERBER muss sich bei den US Open mit Wimbledonsiegerin Petra Kvitova messen
Auf Angelique Kerber wartet in
New York die erste Reifeprüfung.
Nach den Pflichtaufgaben gegen
Polona Hercog, Mirjana LucicBaroni und Catherine Bellis sieht
sich die 28-Jährige im Achtelfinale der US Open am Sonntag
mit der zweimaligen Wimbledonsiegerin Petra Kvitova konfrontiert.
Die 26 Jahre alte Tschechin hat
2011 und 2014 das bedeutendste
Tennisturnier der Welt gewonnen, war bereits die Nummer
zwei im Ranking und kämpft
sich nach Schwächephase und
Krankheit gerade in die Weltspitze zurück.
„Sie spielt wieder gut, das sieht
jeder. Sie hat ihre Matches hier
bislang sehr souverän durchgezogen“, sagte Kerber vor dem
neunten
Aufeinandertreffen
mit Kvitova. Im direkten Vergleich steht es 4:4, die vergangenen beiden Partien im Halbfinale von Stuttgart in diesem Jahr
und bei der WTA-WM 2015 in Singapur entschied Kerber für sich.
Doch die Australian-Open-Siegerin hat gegen die OlympiaDritte von Rio de Janeiro auch
schon schmerzhafte DreisatzNiederlagen kassiert:wie im FedCup-Endspiel in Prag 2014 oder
der WTA-WM 2013 damals noch
in Istanbul. „Wir hatten großartige Spiele in der Vergangenheit.
Ich glaube, es wird wieder ein en-
FUSSBALL
VOLLEYBALL
JAKOB SCHÖNHAGEN
Irgendetwas an der Geschichte
stimmt nicht, die Fakten wollen
nicht so richtig zusammenpassen. Zwei 2:1-Erfolge und ein 2:0
haben zur Tabellenführung in
der Landesliga geführt, die Qualifikation fürs Achtelfinale im
Südbadenpokal ist ebenfalls unter Dach und Fach – die bisherige
Bilanz der Hexentäler in dieser
Spielzeit kann sich sehen lassen.
Gleichzeitig klagt SV-Trainer
Nejat Cosar über Personalprobleme. Seit Saisonstart musste
der 41-jährige jede Woche auf
mindestens zehn Spieler verzichten, in jedes Spiel schickte
Cosar bislang eine neue Formation auf den Platz. Warum läuft es
dennoch so rund für Au-Wittnau
im dritten Landesliga-Jahr? Vier
verschiedene Bereiche zeichnen
die Hexentäler in dieser Spielzeit aus.
Baustein 1: Durch die vielen
personellen Engpässe sind die
übrig gebliebenen Spieler in die
Verantwortung gerückt. „Jeder
ist in der Pflicht, seine Leistung
zu bringen“, erklärt der SV-Coach.
Dieser Lage sei sich sein Team
bewusst. Die vorhandenen Spieler arbeiten gut im Training, im
Wettkampf brennen alle, berichtet Cosar. Das zahlt sich aus: Das
Gros der Spieler hat einen Schritt
nach vorne gemacht. Umgemünzt aufs Spielfeld bedeutet
diese Entwicklung die Tabellenführung. Au-Wittnau präsentiert
KURZ GEFASST
In New York in der Spur: Angelique Kerber.
ges Match, ein gutes Match“, sagte Kerber vor dem Duell der
Linkshänderinnen, betonte aber
mit dem Selbstbewusstsein einer
Weltranglisten-Zweiten
auch: „Für mich ist es nicht so
wichtig, wie sie spielt. Ich schaue
auf meine Stärken und wie ich
mich fühle. Und ich fühle mich
auch sehr gut.“
FOTO: AFP
Das 6:1, 6:1 gegen die amerikanische Qualifikantin Bellis in der
Night Session war Kerbers 50.
Sieg im Hauptfeld eines WTATurniers in diesem Jahr – keine
andere Spielerin hat mehr Partien gewonnen. „Ich habe ins Turnier gefunden und bin in der
zweiten Woche, was das Ziel jeder Spielerin ist“, sagte Kerber.
Das Achtelfinale soll aber
noch lange nicht das letzte
Match der Wimbledonfinalistin
sein – auch wenn sie die Nummer-eins-Debatte
weiterhin
charmant und gekonnt abwiegelt. „Ich konzentriere mich hier
jetzt nicht auf die Nummer eins,
sondern auf meine Spiele, die ich
gewinnen möchte“, sagte die
Norddeutsche. „Ich fühle mich
gut. Schauen wir mal, was die Tage und Wochen so bringen.“
Je weiter Kerber beim letzten
Grand-Slam-Turnier des Jahres
kommt, desto wahrscheinlicher
wird eine Übernahme der Weltranglistenführung. Amtsinhaberin Serena Williams muss in
jedem Fall ins Halbfinale kommen, um ihre Position nicht zu
verlieren. Doch Kerber will sich
nicht unter Druck setzen lassen
und tritt im Flushing Meadows
Corona Park bislang im Stile einer wahren Spitzenspielerin auf.
„ Ich versuche mit meiner Körpersprache auszustrahlen, dass
ich viel Selbstvertrauen habe“,
sagte Kerber nach dem 55-minütigen Einsatz gegen Bellis im Arthur-Ashe-Stadium. Bundestrainerin Barbara Rittner verfolgte
das einseitige Match entspannt
in Kerbers Box und nannte den
Auftritt „souverän und spielstark“. Doch Kvitova hat eine andere Qualität als die Nummer
DPA
158 der Weltrangliste.
Gegen Lettland kommt es zum Finale
Gastgeber Lettland hat sich am Freitagabend
zu einem 3:1 gegen Außenseiter Japan in
der Eishockey-Olympia-Qualifikation gezittert. Einen Tag nach dem 8:1 gegen Österreich taten sich die Letten überraschend
schwer. Heute kommt es gegen Deutschland,
17 Uhr, live auf Sport 1, zum Endspiel um
die Teilnahme an den Winterspielen 2018
im südkoreanischen Pyeongchang. Beide
Teams sind punktgleich mit sechs Punkten. Das Team von
Bundestrainer Marco Sturm (Foto) geht nach dem 5:0 gegen
Japan und dem 6:0 gegen Österreich als Tabellenführer in
DPA
das Spiel.
FUSSBALL
Sané und Gündogan in der CL
Die deutschen Fußball-Nationalspieler Leroy Sané und Ilkay
Gündogan haben gute Chancen, in der aktuellen Saison international für Manchester City zu spielen. Die beiden Neuzugänge wurden von Trainer Pep Guardiola für den Champions-League-Kader nominiert. Auf Mittelfeldspieler Yaya
Touré verzichtet Guardiola dagegen. Jeder Verein kann maximal
17 ausländische Profis berufen, bei den „Citizens“ stehen
DPA
allerdings 18 Spieler aus dem Ausland unter Vertrag.
FUSSBALL
Peyer wird neuer Fifa-Finanzdirektor
Der Schweizer Thomas Peyer folgt beim Fußball-Weltverband
FIFA als Finanzdirektor auf den entlassenen Markus Kattner.
Der vorige Finanzchef der Kuoni Gruppe, eines internationalen
Reisekonzerns, trete am Montag kommender Woche seinen
DPA
neuen Job an, teilte die FIFA mit.
Schon wieder Stress
im Davis-Cup-Team
Absage von ALEXANDER ZVEREV wirft Fragen auf
Dem deutschen Davis-CupTeam drohen wieder einmal
Querelen und Zoff. Zwei Wochen
vor der Relegationspartie gegen
Polen in Berlin muss TennisBundestrainer Michael Kohlmann nicht nur die Absage von
Top-Talent Alexander Zverev
verkraften und moderieren. Der
bedauernswerte Mannschaftskapitän sieht sich zudem gezwungen, öffentliche Aussagen
des 19 Jahre alten Hamburgers
klarzustellen.
Ganz nebenbei muss der frühere Profi nach den abschlägigen Bescheiden von Dustin
Brown und Mischa Zverev sowie
der Unsicherheit um den verletzten Philipp Kohlschreiber bis
Dienstag ein Team nominieren,
das den ersten Abstieg aus der
Weltgruppe seit 2003 verhindern soll.
„Das ist jetzt so eine Partie, die
auch zeigt, was manche Spieler
vielleicht vom Davis Cup halten.
Das ist schade zu sehen“, sagt
Kohlmann am Wochenende bei
den US Open. Der 42-Jährige sitzt
auf der Terrasse vor dem PresseRestaurant und spricht ruhig
und überlegt über die wohl
schwierigste Phase seiner knapp
zweieinhalbjährigen Amtszeit.
Kohlmann ist aber viel zu intelligent und zu sehr Profi, um öf-
fentlich all das zu sagen, was ihn
umtreibt und beschäftigt.
„Ich möchte das gar nicht in
Worte fassen. Zu emotional zu
werden wäre jetzt der verkehrte
Weg“, sagte Kohlmann und kündigte an, „alles aufzuarbeiten“
und sich dann mit dem Präsidium des Deutschen Tennis Bundes (DTB) zusammenzusetzen
und zu überlegen, „wie man damit umgeht“.
Alexander Zverev antwortete
in der Pressekonferenz nach seinem Auftaktsieg in New York auf
die Frage, ob er gegen Polen für
das deutsche Davis-Cup-Team
spielen werde: „Es ist noch zu
früh, um darüber zu sprechen.
Mit mir hat noch keiner geredet.“ Dieser Darstellung widersprachen sowohl Verantwortliche des DTB unter der Hand als
auch Kohlmann jetzt in seiner
Rolle als Kapitän.
„Ich kann es mir nur so erklären, dass er das Thema damit beenden wollte. Das ist meine Vermutung. Ich würde lügen, wenn
ich jetzt sagen würde, ich hätte
nicht mit ihm gesprochen. Wir
haben mehrmals gesprochen“,
sagte Kohlmann und betonte
mit Blick auf die Partie vom 16.
bis 18. September im Steffi-GrafStadion von Berlin: „Ich gehe davon aus, dass er nicht spielt.“ DPA
16 LESERBRIEFE · EXTRA
Der Sonntag · 4. September 2016
LESERMEINUNG
RAUBÜBERFÄLLE
Zum Artikel „Polizei zeigt vermehrt
Präsenz“ in der Ausgabe vom 21.
August:
Politik der
Realitätsverweigerung
Anerkennnenswert, dass der
Sonntag endlich mal ein wieder
unübersehbares Problem antippt, wenn auch mit spitzen
Fingern und unter bezeichnenden Auslassungen.
Fast täglich können wir in den
letzten Wochen von Gewaltübergriffen und Raubüberfällen lesen, verübt von südländisch aussehenden oder dunkelhäutigen
Tätern. Ich stelle das nur mal
fest, ohne Wertung, einfach als
Faktum. Was sagt die Polizei dazu? Der Eindruck dieser Häufung sei leider statistisch nicht
belegbar, der Beobachtungszeitraum zu kurz. Wie lang muss er
denn sein? Hundert Jahre? Auch
seien die Opfer meist alkoholisiert gewesen. Was soll das heißen? Dass sie selbst schuld sind,
und dass sie schwarz und weiß
nicht mehr unterscheiden können? Mit diesen Verlautbarungen setzt die Polizei leider die Politik der Realitätsverweigerung
und Verharmlosung fort, die
sich schon seit Jahren hierzulande beobachten lässt. Ist es der
politisch überkorrekte Geist der
Green City? Befürchtet die Polizei, man werfe ihr vor, ihre Aufgaben nicht zu erledigen? Das
hat noch niemand getan. Hat die
Polizei von Köln nichts gelernt?
Wenn ihr etwas schadet, ist es
der Versuch, durch Beschwichtigungen die Menschen, die Zeitung lesen, für dumm zu verkau-
fen. Ich jedenfalls habe derzeit
kein Vertrauen mehr zur Polizei wohlgemerkt und ausdrücklich
nicht wegen ihrer Arbeit und Effizienz, wohl aber zu ihrer Aufrichtigkeit und Informationspolitik.
MANFRED KLEEHAMMER,
FREIBURG
Den Anstieg einfach
relativiert
Fast täglich berichten die Medien von Kapitalverbrechen im
Stadtgebiet von Freiburg. Raubüberfälle auf der Straße, im
Bahnhof, in Parks. Belästigung
und Körperverletzungen in Bussen und Straßenbahnen.
Das Sicherheitsgefühl der Bürger in Freiburg ist erneut empfindlich gestört. Viele Bürger
trauen sich bei Dunkelheit nicht
mehr auf die Straße. Soweit hätte es nicht kommen dürfen.
Die Polizei verharmlost die Situation, indem sie den enormen
Anstieg der Straftaten im öffentlichen Raum auf die Jahresstatistik umlegt und damit den Anstieg relativiert. Für die Sicherheit ist in erster Linie die Landespolizei zuständig. Weil diese aus
vielerlei Gründen offensichtlich
nicht in der Lage ist, der Aufgabe
gerecht zu werden, haben alle
großen Städte in Baden-Württemberg, mit Ausnahme von
Freiburg, einen Kommunalen
Ordnungsdienst aufgebaut.
Die Ergebnisse werden von den
Stadtverwaltungen als sehr positiv bezeichnet. Dies besonders
bei Bekämpfung der Straßenkriminalität. Spätestens jetzt sind
die Freiburger Stadtverwaltung
und der Gemeinderat aufgefor-
Das neue Stadion bleibt Gesprächsthema – bei Unterstützern und Gegnern. Im Foto das alte Stadion, das der SC 2019 verlassen will.
nur dieser beiden Weingüter
wohl die Bürger und Bürgerindert, den 2014 abgelehnten
nen selbst hätten auf den Weg
Kommunalen Sicherheitsdienst stark verbesserungsfähig.
RAINER MUCKS, BRITZINGEN bringen müssen! Erlauben Sie
erneut auf die Agenda zu setzen.
HORST DIETER AKERMANN,
mir, liebe Redaktion des SonnFREIBURG
tag, noch eine Anmerkung in IhFUSSBALL
re Richtung. Zur Olympiade fällt
Ihnen nichts Anderes ein, als
Zum Interview mit Fritz Keller „Wir
SCHEUREBE
wieder zum Thema Fußball
haben ein weiteres Jahr verloren“
hauptsächlich zu schreiben. Die
Zum Artikel „Hundert Jahre Scheu- in der Ausgabe vom 7. August:
Fragen an Keller bezüglich
rebe“ in der Ausgabe vom 14. AuOlympia drücken meines Erachgust:
Immer nur Fußball,
tens nur das schlechte Gewissen
aus. Es ist schade, dass nicht mal
auch zur Olympiade
Stark
bei der alle vier Jahre stattfinVielen Dank für das erhellende
denden Olympiade die anderen
verbesserungsfähig
Interview mit SC-Freiburg-Präsi- Sportarten ein wenig mediale
Als Freund (nicht nur) der Scheu- dent Fritz Keller. Er hat sich als
Aufmerksamkeit erhalten.
FOLKMAR BINIARZ, FREIBURG
rebe finde ich Ihren Beitrag etundemokratischer Machtwas sehr selektiv... Neben den
mensch geoutet. Er hätte es liebeiden genannten Weingütern
ber gehabt, wenn der Gemeinde„Als wäre längst alles
muss zum Beispiel das Weingut rat schneller die Entscheidung
Lämmlin-Schindler in Mauchen für das neue Stadion getroffen
in trockenen Tüchern“
erwähnt werden. In Baden gibt es hätte. Bürgerentscheide sind
in der Tat nur wenige Weingüter von Übel, so seine hier geäußerte
mit empfehlenswerten Scheure- Überzeugung. Er verkennt wohl, Eine ganze Zeitungsseite lang
ben, daher wäre etwas Recherche dass, wenn nicht der Gemeinde- lässt der Sonntag dem SC Präsiangebracht gewesen. Insofern ist rat den Weg für einen Bürgerent- denten Fritz Keller Raum für seine Visionen. Auffallend ist dabei,
die abschließende Aufzählung
scheid freigemacht hätte, es
dass Herr Keller mehrfach das
neue Stadion als Realität anspricht. Sind das vielleicht gar
keine Visionen? Weiß der mehr?
Auch die Stadtspitze tut immer
wieder so als wäre längst alles in
trockenen Tüchern. Freiburg Lebenswert schreibt am 29. Juli auf
ihrer Website: „Genehmigungsfähigkeit des SC Stadion ist weiterhin offen“. Was läuft da im
Hintergrund ? Es wäre langsam
mal an der Zeit, dass die Badische
Zeitung und ihre diversen Ableger sich des Themas ungeschönt
annehmen und die anhaltende
Volksverdummung durch Stadt
und SC beenden.
HELMUT STOLZ, FREIBURG
> LESERBRIEFE können wir nur
abdrucken, wenn sie mit vollem
Namen und mit Wohnort unterzeichnet sind. Kürzungen behalten
wir uns vor. Sie erreichen uns unter
„Leserservice & Kontakt“ auf
www.der-sonntag.de.
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Integration durch Bildung und Arbeit
Bildungswerk der Erzdiözese startet neues Projekt für Geflüchtete
Flüchtlingen den Zugang zu Bildung, Ausbildung und Arbeit ermöglichen – das möchte ein neues
Projekt des Bildungswerks der Erzdiözese Freiburg.
In Zusammenarbeit mit der
Agentur für Arbeit, dem katholischen Verband für Mädchen- und
Frauensozialarbeit „In Via“ und
dem Bildungszentrum Freiburg,
Sprach- und Computerkurse, wird
am 12. September „Orientierung in
Arbeit und Beruf“ kurz „OAB 20+“
starten. Damit sollen erwachsene
Geflüchtete auf den Hauptschulabschluss vorbereitet werden. Angeboten werden 15 bis 20 Plätze.
Der Fachbereichsleiter 2. Bildungsweg des Bildungswerks der
Erzdiözese Freiburg, Hubert Heidiri, erklärt die Zielsetzung des neuen
Projektes so: „Bis dato gibt es
hauptsächlich Vorbereitungskurse
für Jugendliche zwischen 16 und 20
Jahren. Deshalb sehen wir unser
Projekt als einen wichtigen Pfeiler,
um auch Erwachsenen, die ja einen
Großteil der Geflüchteten ausmachen, den Zugang zum Arbeitsmarkt zu ermöglichen.“ Letztendlich soll durch die Vermittlung in
den Arbeitsmarkt oder eines Ausbildungsplatzes die Integration der
Flüchtlinge gefördert werden. Der
Kurs startet am 12. September
2016 und endet am 31. Juli 2017.
Das Projekt soll auch in den kommenden Jahren fortgeführt werden.
Der Kurs ist als Ganztagesveranstaltung geplant. Im letzten Drittel
des Projektes sollen dann die Praktika in den Betrieben stattfinden.
Der erste Teil ist eine Kombination
aus sprachsensiblem Unterricht
und individueller Förderung. Während vormittags die Fächer
Deutsch, Mathematik, Englisch und
FOTO: DPA
OAB 20 +
Orientierung in
Arbeit und Beruf
Vorbereitung auf den
Hauptschulabschluss
Bildung und Teilhabe für Flüchtlinge – das Bildungswerk Freiburg bietet ab dem 12. September
RIDO/FOTOLIA.COM
Kurse an, um geflüchtete Erwachsene in den Arbeitsmarkt zu integrieren.
politische und wirtschaftliche Bildung unterrichtet werden, findet am
Nachmittag eine intensive Hausaufgabenbetreuung und Nacharbeit
statt. „Hier wollen wir ganz individuell auf die Bedürfnisse der Geflüchteten eingehen und sie in den Bereichen fördern, in denen sie besondere Unterstützung brauchen“, so Heidiri. Unterstützung erhalten die Teilnehmer auch bei der Planung ihres
weiteren Berufsweges. Bewerben
können sich erwachsene Geflüchte-
te ab 20 Jahren, die eine gute Bleibeperspektive haben und über
Deutschkenntnisse
auf
dem
Sprachniveau B1 sowie bereits über
Arbeitserfahrung verfügen.
Das Projekt ist AZAV zertifiziert
und so förderfähig durch die Arbeitsagenturen und Jobcenter. Damit entstehen keine Kosten für die
Geflüchteten. Auch für eine eventuelle Kinderbetreuung ist gesorgt.
Ebenso werden eventuelle Fahrtkosten teilweise übernommen. Wei-
tere Infos gibt es bei Bettina Verrier,
der Pädagogischen Leiterin des Projektes, unter 07 61/70 86 22 3 oder
im Internet unter www.zweiterbweg.de.
Am 9. September kann man sich
über das Projekt OAB 20 + außerdem in der Waldorfschule FreiburgSt. Georgen, Bergiselstraße 11, informieren. Dort findet von 10 bis 14
Uhr eine Ausbildungs- und Jobbörse
für Geflüchtete statt, zu der alle Interessierten eingeladen sind. CLK
– Unterricht (Deutsch, Mathematik, Englisch,
Politische und wirtschaftliche Bildung)
– Sprachförderung
– Berufswegeplanung
– Betriebspraktikum (mehrwöchig)
Start: 12. September 2016
Ort: Kolping-Kolleg
79102 Freiburg
Infos: www.zweiter-bweg.de
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Weitere INFORMATIONEN unter Tel.
0761/496-4101
Der Sonntag
Kultur
Süße Tortenkunst
Außen zuckersüß und prächtig, innen Biskuit, Buttercreme und Blaubeermasse: Prinzessinnentortenwie
diese backt Rebecca Schweizer in BuSEITE 19
chenbach.
4.September2016
Mal die Sparte wechseln
NEUE TONTRÄGER
ROBERT SCHUMANN
Eine Ausstellung im E-WERK bringt Theater, Tanz und bildende Kunst zusammen
D
Performance verpasst, Pech
gehabt. Die Performance
ist eine Kunst des Augenblicks. Die Ausstellung „Performing Grounds“ hat Verständnis für alle Zuspätkommenden und zeigt belebte Installationen, lädt zu
Führungen und hat auch
ein paar Performances in
petto – nicht nur zur Vernissage am 9. September.
ANNETTE HOFFMANN
Nicola Sabbatini war im barocken Theater der Mann für die
Special Effects. In seinem 1638
erschienen Traktat legte der Architekt dar, wie man Wolkenmaschinen konstruiert oder die Illusion eines stürmisch werdenden
Meeres schafft. Das Theater im
Barock beruhte auf einer anderen Form der Anschauung. In ihrer Arbeit „Limbs Describe Curves“ beauftragt Leonor Serrano
Rivas, die selbst einmal Architektur studiert hat, Tänzer die Beschreibungen Sabbatinis umzusetzen.
Wenn die Londoner Künstlerin ihre Tanzcompagnie instruiert, ein von Wellen bewegtes
Meer zu imitieren, heben sich
zuerst nacheinander deren
Waden, so dass die Beine der Tanzenden, die im Reißverschlusssystem auf dem Boden liegen, einen Winkel bilden. Dann gehen
sie in die Brücke, später richten
sie in weichen Bewegungen den
Oberkörper auf, während der
Kopf nach hinten fällt. Aber das
sind dann auch schon die wirklich hohen Brecher.
Wenn Informationen von einem Medium in das andere
übertragen werden, verändern
sich diese, manchmal verschwindet etwas und etwas anderes kommt hinzu. In der Gale-
Leonor Serrano Rivas Installation „Limbs Describe Curves“ von 2015.
rie für Gegenwartskunst im EWerk wird Serrano Rivas’ Video
auf einer in weiche Falten gelegte Projektionsfläche gezeigt. Sie
erinnert nicht nur an einen
Theatervorhang, sondern auch
daran, dass Falten manches verbergen können. Serrano Rivas„
Installation „Limbs Describe
Curves“ ist eine der Arbeiten der
Ausstellung
„Performing
Grounds. Performance als Situation, Installation und skulpturale Intervention“. Sie befasst sich
mit Performances und ihren
Überbleibseln und Requisiten
sowie
Interventionen
von
Künstlern und Installationen.
Live-Performances sind nicht
nur bei der Eröffnung, sondern
auch während der Nocturne und
der Finissage zu erleben. Die
Grenzen zwischen darstellender
und bildender Kunst, Theater
und Museum sind durchlässig
geworden, hat Kuratorin Heidi
Brunnschweiler beobachtet. „Ich
frage mich, was passiert, wenn
Künstler die Sparten wechseln“,
sagt sie. Die Ausstellung verbindet Arbeiten von Freiburger
Künstlern wie der Tänzerin Emi
Miyoshi und dem bildenden
Künstler Jürgen Oschwald aus
Freiburg mit internationalen Positionen. Eingeladen ist auch eine Performance, die Samuel Leuenberger initiiert hat. Er betreibt
in Birsfelden mit dem Salts den
derzeit angesagtesten Off-Space
von Basel.
Bereits im Juli fand im E-Werk
ein Workshop mit Dora García
statt, der sich mit dem Briefwechsel
zwischen
Hannah
Arendt und Martin Heidegger
FOTO: GALERIE MARTA CERVERA (ZVG)
befasste. García interessierte
nicht nur der Umstand, dass die
Briefe in Freiburg entstanden
waren, sondern was sie über das
20.
Jahrhundert
aussagen.
Schließlich ist die Konstellation
dieses Briefwechsels - zwei Philosophen, zwei Liebende, eine Jüdin und ein Antisemit – so ungewöhnlich wie exemplarisch.
KlareVerhältnisse
urchsichtig, beweglich,
frei in der Agogik – so
musizierte das Freiburger Barockorchester unter Pablo Heras-Casado die Solokonzerte für Violine (Isabelle
Faust) und Klavier (Alexander
Melnikov) von
Robert
Schumann auf
den ersten beiden CDs. Nun
ist die spannende Trilogie mit
dem Cellokonzert, das mit
dem ersten Klaviertrio in dMoll op. 63 kombiniert wird,
vollendet. Jean-Guihen Queyras schenkt dem lyrischen Werk
auf Darmsaiten viele Zwischentöne und einen erzählerischen
Duktus. Immer wieder streut er
Atempausen ein, um dem Gesagten nachzuhören. Sein Celloton ist hell und genau definiert. Selbst auf der tiefen C-Saite wabert nichts. Sie dient als
Sprungbrett für seine Höhenflüge, auf denen sein Cello fast
so leicht wie eine Violine klingt.
Ein intimer, kammermusikalischer Ton prägt auch das Spiel
des Freiburger Barockorchesters. So wird das dichte motivische Beziehungsnetz mit leichter Hand gestrickt. Auch das Finale musiziert der Freiburger
> PERFORMING
GROUNDS –
Performance als Situation, Installation und skulpturale Intervention. Galerie für Gegenwartskunst,
E-Werk Freiburg, Eschholzstr. 77,
Freiburg. Öffnungszeiten: Donnerstag und Freitag 17 bis 20.30
Uhr, Sa 14 bis 20.30 Uhr, So 14 bis
18 Uhr. 10. September bis 2. Oktober, Vernissage: 9. September,
19.30 Uhr. Weitere Performances
16. September, 2. Oktober.
Die dritte Tanzproduktion von KAROLIN STÄCHELE „Radical Matter“ ist ein Solo
Was ist so radikal an „Radical
Matter“? „Ich habe den Mut,
mich wertfrei auf die unterdrückten Teile in mir einzulassen. Alle Tänzer haben in sich einen inneren Richter, den ich dieses Mal zum Schweigen bringen
möchte“, sagt Karolin Stächele.
Für sie heißt das, ihre pinkfarbene Seite nach außen zu wenden,
lauter zu sein als das gewöhnlich
goutiert wird, ein bisschen trashig und ihr Faible für Popmusik, insbesondere für Beyoncé,
auszuleben. „Tänzer wollen auf
der Bühne gut aussehen. Doch
nach welchen Kriterien wird
Schönheit definiert?“, fragt Karolin Stächele. In gut 50 Minuten
wird „Radical Matter“ versuchen,
darauf eine Antwort zu finden.
CARL-SCHURZ-HAUS
Erinnerung an 9/11
Am 15. Jahrestag der Terroranschläge vom 11. September 2001
bringt das Carl-Schurz-Haus am nächsten Sonntag, 11 Uhr,
das Opus des texanischen Ambient-Avantgardekomponisten
William Basinski im Kunstverein Freiburg, Dreisamstraße
21, zur Aufführung und bietet dem Publikum die Möglichkeit,
dieses einzigartige Erinnerungswerk an den großen Schicksalstag
DS
dieses Jahrhunderts zu erfahren. Der Eintritt ist frei.
jazzhaus
Fr, 09.09., 21.30 h
Ladies Only Party
Sa, 10.09., 23 h
CONNECTED
Die 90er Party
Di, 13.09., 20 h
JOCHEN DISTELMEYER
Singer/Songwriter
Veranstalter: KAROevents GmbH & Co. KG
Sa, 17.09., 20 h
Eröffnungskonzert Minigipfel
Sa, 17.09., 23 h
IN THE MIX
Die 2000er Party
So, 18.09., 20 h
Jazz
Mo, 19.09., 20 h
TITO & TARANTULA Rock
Di, 20.09., 20 h
ANNETTE HOFFMANN
STÄCHELE, Radical
Matter. E-Werk Freiburg, Eschholzstr. 77, Freiburg. Premiere: 15.
September 20.30 Uhr. Weitere Vorstellungen: 16. und 17. September,
jeweils 20.30 Uhr.
Jazz
Mi, 21.09., 20 h
> KAROLIN
konzert op. 129, Klaviertrio Nr. 1
op. 63. Jean-Guihen Queyras (Violoncello), Isabelle Faust (Violine),
Alexander Melnikov (Klavier),
Freiburger Barockorchester (Leitung: Pablo Heras-Casado), CD
plus DVD, harmonia mundi.
DAS FREIBURGER BAROCKORCHESTER spielt morgen, 5. September, um 20 Uhr das Eröffnungskonzert der Ensemble-Akademie 2016 im Ensemblehaus,
Schützenallee 72. Weitere Infos:
www.ensemble-akademie.de .
KURZ GEFASST
PINK PLANET
Ist Kunst zu schaffen, nicht
Künstlern zu tun, für die
schon an sich radikal?
ausgerechnet die Kunst –
Beim neuen Stück der Freineben Jobs, Schreiben von
burger Tänzerin und ChoFörderanträgen und Bereografin Karolin Stächele
werbungen für Stipendiwird diese allein auf der
en und Residenzen – keine
Bühne stehen und ab dem
Selbstverständlichkeit ist.
15. September das zeigen,
Umso wichtiger war ihr
was ansonsten unsichtbar
wohl der Austausch.
bleibt.
Gleich mit drei ChoreoDas Solo „Radical Matgrafen hat sie für „Radical
ter“ von Karolin Stächele
Matter“ zusammengeargehört zu den ersten Probeitet. Den letzten Schliff
duktionen nach der Somgibt nun Yannis Karalis
merpause im E-Werk und
der Tanzperformance, mit
die Freiburger Choreogradem sie auch zu proben
fin und Tänzerin sieht so
angefangen hatte. Die beigar nicht nach Herbst aus.
den kennen sich gut aus
FOTO: ZVG ihrer gemeinsamen AusSehr blond und braun ge- Karolin Stächele.
brannt nimmt sie jetzt die
bildungszeit bei „beweProben wieder auf. Sicher, das ist lung einer Gruppe, einer Kultur gungsart“ und haben schon oft
nur eine Marginalie, aber beim oder eines Einzelnen zur Welt. miteinander gearbeitet. DazwiTanz geht es auch um die Frage, Dass sie bei ihrer dritten Produk- schen fanden Proben mit André
was man von sich und wie man tion selbst im Mittelpunkt ste- Soares und Christina Mertzani
sich zeigt.
hen sollte, war für die 1984 gebo- statt. Als ungemein bereichernd,
Insbesondere bei einem Solo. rene Stächele nur folgerichtig. habe sie diese Arbeitsweise empAlle Tanzstücke ihrer Compag- Und ein bisschen hat diese radi- funden, erzählt sie, da alle drei
nie Dagada behandeln je auf ihre kale Selbstbefragung auch mit auf unterschiedliche Weise QuaWeise die Frage nach der Stel- der Lebensweise von freien litäten aus ihr lockten.
GEORG RUDIGER
> ROBERT SCHUMANN, Cello-
Das Ich im Mittelpunkt
Celloprofessor flexibel und assoziativ, ganz ohne effektvolle
Zuspitzung. Nur die allerletzten, vom Orchester mit Leuchtstift markierten Takte passen
nicht zu den
übrigen Pastellfarben. Im Klaviertrio in dMoll herrscht
wieder eine
perfekte Balance, ohne dass es
der Durchführung des Kopfsatzes an Dramatik fehlt. Die
vielen Akkordbrechungen auf dem Hammerflügel von Alexander Melnikov
decken nichts zu. Das dezente
Vibrato von Isabelle Faust sorgt
ebenfalls für klare Verhältnisse.
Tickets & Info
reservix.de | jazzhaus.de
JASMIN TABATABAI
Vorschau
Do, 22.09., 20 h
Soul/Funk
Mo, 26.09., 20 h
GEMMA RAY
Singer/Songwriter
Mi, 28.09., 20 h
LOLA MARSH
Pop
Sa, 15.10., 20 h
MULE & MAN
Bonaparte & Kid Simius
Do, 20.10., 20 h
CARROUSEL
Neo-Chanson/Folk/Pop
So, 13.11., 20 h
NILS WÜLKER
Jazz
Mo, 14.11., 20 h
SUNSET SONS Indie
Fr, 25.11., 20 h
EZIO Songwriter Pop
18 KULTUR · KALENDER
Der Sonntag · 4. September 2016
Kürbis und Waterphone
KURZ GEFASST
NICK CAVE
Entstehungsfim zum neuen Album
Die Produktion des neuen Nick Cave-Albums
„Skeleton Tree“, das am 9. September erscheint, wurde mitgefilmt. Weltweit wird
der Dokumentarfilm „One More Time With
Feeling“ am 8. September in den Kinosälen
gezeigt – im Original mit Untertiteln auch
im Freiburger Harmonie-Kino (21 Uhr).
Performance-Passagen der Bad Seeds sind
durchzogen von Interviews und Filmmaterial, das von Caves
DS
lakonischen Grübeleien begleitet wird.
Der Verein Mehrklang lädt zu einem KLANGPARCOURS am Waldsee
Neue Musik muss nicht
schräg oder sperrig sein –
das wollen die Veranstalter
eines neuen musikalischen
Konzepts zeigen. Und verlegen ihre Klangkunst dafür
in die freie Natur.
STEFAN FRANZEN
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3. Farhad Khosrokhavar: Radikalisierung CEP
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Republik werden muss! Eine politische Utopie Dietz, € 18,00
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2. Navid Kermani: Einbruch der
Wirklichkeit. Auf dem Flüchtlingstreck durch Europa
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3. Wolfgang Benz: Die Protokolle der
Weisen von Zion. Die Legende von
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Vor rund 170 Jahren zog der amerikanische Schriftsteller Henry
David Thoreau an den Waldensee in Massachussetts, um eine
neue Lebensweise im Einklang
mit der Natur auszuprobieren.
Zu den eindrücklichsten Stellen
in seinem berühmten Buch „Walden“ zählen die Schilderungen
der Klänge, deren Zeuge er inmitten der Wälder um Concord
wurde, vom Lärm der Ochsenfrösche über die nächtlichen Eulenrufe bis hin zum fernen Heulen der Lokomotiven. Das
Lauschen des Menschen in der
Natur und die Wechselbeziehung mit demvon ihm selbst gemachten Tönen – ein beliebtes
Thema gerade in der zeitgenössischen Klangkunst. In der
Schweiz ist ihm mit der Neuen
Musik Rümlingen ein ganzes
Festival gewidmet, auch die Tage
für Neue Kammermusik in Witten haben eine solche Begegnung schon inszeniert.
In Freiburg ist das Konzept
noch neu: „Wir wollten unbedingt eine Kombination schaffen zwischen einem Naturerlebnis und Neuer Musik“, sagt Beate
Rieker, Geschäftsführerin von
Mehrklang, dem Zusammenschluss der hiesigen Akteure des
Genres. „Der Waldsee bietet sich
da als ein Stück kultivierte Natur
an, er ermöglicht einen Rundgang und er beherbergt auch
kleine ’Bühnen’. Wir dachten:
Das könnte etwas Magisches
werden.“ Ihre Ideen setzen die
Mehrklang-Leute nun in einem
„Klangparcours“ um, der einmal
mehr ihr Anliegen unterstreicht,
Neue Musik aus der üblichen
Aufführungssituation des Konzertsaals hinauszutragen, dieses
Der Freiburger Waldsee ermöglicht einen Rundgang zu zehn musikalischen Stationen – bietet aber auch
FOTO: KUNZ
viele kleine Bühnen, um einfach zu verharren und zu horchen.
Mal im ganz konkreten Wortsinn. Zehn Stationen sind am
und um den See postiert, der auf
vielen Ebenen in die Stücke einbezogen wird. „Das Wasser als
Weiterträger des Klanges spielt
eine wichtige Rolle“, so Rieker,
„sei es einmal anhand von Kürbissen, die vom Schlagwerker
Michael Kiedaisch auf der Wasseroberfläche gespielt werden,
sei es durch das Musizieren in einem Boot.“
–
Wasser oder Dämmerung
lassen Klänge neu wirken
–
An die junge Komponistin Hana
Hosea wurde eine Auftragskomposition vergeben, sie fängt die
Waldsee-Atmosphäre in einem
Duo von Flöte und Fagott ein.
Das berüchtigte Waterphone, ein
mit Wasser befülltes, glasig klingendes
Streichinstrument
kommt zum Einsatz, und
schließlich wird mit einer Klangkugelbahn auch ein spielerisches Element für Kinder eingebaut. Dieses wird beim zweiten
WENN STERNE REDEN KÖNNTEN
versuchen;
weibl.
Kurzname überprüfen
Schuft,
Schurke
Liebe: Instinktiv wissen Sie,
wann Ihr Partner mehr Zuwendung braucht. Beruf: Ein Kollege lässt sich etwas Hilfreiches für Sie einfallen. Allgemein: Ein Zugeständnis wird
Ihnen nicht ganz leichtfallen.
STIER
Liebe: Ein Geständnis verursacht Herzklopfen. Genießen
Sie den Moment. Beruf: Ihre
Konzentration lässt zwischendurch nach.
Pausieren Sie. Allgemein: Die Aussichten
auf eine super Chance stehen günstig.
ZWILLINGE
Liebe: Amor zeigt sich gut gelaunt und sorgt für so manches Highlight. Beruf: Nun
sollte klar vor Augen liegen, was wirklich
wichtig ist. Allgemein: Jemand lässt sich
zu einer Unüberlegtheit hinreißen.
KREBS
Liebe: Glückliche Momente
sind zu jeder Zeit und an jedem
Ort möglich. Beruf: Jemand
gibt sich große Mühe, von Ihnen anerkannt zu werden. Allgemein: Manches
ließe sich jetzt gut von Grund auf erneuern.
LÖWE
Liebe: Sie werden bei jemandem einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Beruf:
Neue Aufträge sollten Sie mit Ihrer bewährten Ruhe angehen. Allgemein: Etwas
nervös und umtriebig. Sorgen Sie für Erholung.
JUNGFRAU
Liebe: Wenn Sie dauernd Angst
haben, zu verlieren, gewinnen
Sie nicht. Beruf: Gehen Sie bei
Angebotsvergleichen lieber auf Nummer
sicher. Allgemein: Eine Veränderung wird
bestimmt zu Ihrem Besten sein.
WAAGE
Liebe: Gute Zeit um Missverständnisse einmal aus der Welt
zu schaffen. Beruf: Bringen Sie
ein Projekt zu Ende, sonst verzetteln Sie
sich. Allgemein: Sie zeigen wieder Bereitschaft, Neuland zu betreten.
gebundene
Schreibblätter
Haarbogen
über dem
Auge
ugs.:
Greisin
zustellen
SCHÜTZE
Liebe: Bleiben Sie offen, wenn
es um die Bedürfnisse des anderen geht. Beruf: Kein Grund
für Sorgenfalten. Für alles gibt es eine Lösung. Allgemein: Einigen Vorschlägen
sollten Sie unbedingt zustimmen!
STEINBOCK
Liebe: Machen Sie sich um einen kleinen Streit nicht dauernd Gedanken. Beruf: Bei Unsicherheiten unbedingt mit einer Entscheidung warten. Allgemein: Denken Sie
über Möglichkeiten, Geld anzulegen,
nach.
9
Windbluse
mit
Kapuze
Verdickung
Heim f.
gefangene
Tiere
FISCHE
Liebe: Spontaneität garantiert
Ihnen zurzeit einige sinnliche
Momente. Beruf: Lassen Sie
sich keine unverständlichen Vorschriften
machen. Allgemein: Hervorragende Woche, um persönlich Bilanz zu ziehen.
> KLANGPARCOURS
am Waldsee, Waldseestraße 84 in Freiburg,
Freitag, 16. September, 19 bis 23
Uhr und Sonntag, 18. September,
11 bis 15 Uhr. Eintritt frei. Die Veranstaltungen finden bei jedem
Wetter statt.
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Entschädigung
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Laubbaum
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2099,-
höckerloses
Kamel
Nagetier
in Süd-,
Mittelamerika
1
3
4
5
6
8
Kfz-Z.
Monaco
Abk.:
Tabelle
3
männliches
Schwein
Teil von
Vietnam
7
10
7
Auf-,
Zusammenbau
2
2
Nichtfachmann
Staat
der USA
Flussübergang
auf der
Reede
liegen
(Schiff)
gesellschaftliches
Ansehen
Menschen
poetisch:
nord.
Nutztier Erquickung
Bodenfläche
1
bestimmter
Artikel
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Währungscode für
Euro
hebr.
Grußwort
kleine
Krabbe,
Schalentier
9,-
59
UVP 2
nur
Redner;
Ansager;
Wortführer
gefeierte
Künstlerin
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Heilpflanze
Fremdsprachenwort
6
500,-
Abkürzung
(Kurzform)
Schulter- empfeh- metallstück
lenswert haltiges
(Kleid)
Mineral
Teilhaber,
Gesellschafter
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Klangfarbe der
Gesangsstimme
kurz
für: Los
Angeles
großer
Deichschleuse Zeitanzeiger
Unbeweglichkeit
E-POWER XT ACTIVE
4
hawaiische
Grußformel
griech.
Vorsilbe:
Erd...
Fruchtbrei
Mienenspiel
WASSERMANN
Liebe: Ihre positive Ausstrahlung lässt so manches Herz
höherschlagen. Beruf: Bewahren Sie Stillschweigen, wenn es um Insiderwissen geht. Allgemein: Verständnisvoll sein und viel Optimismus verbreiten!
Zeichen
für
Radon
5
Zeichen
für
Magnesium
11
angenommen,
dass;
falls
Segelschiff,
Zweimaster
8
SKORPION
Liebe: Sie möchten jetzt gern
neuen Schwung in Ihre Beziehung bringen. Beruf: Insgesamt eine anstrengende Zeit, sie bringt
aber viel ein. Allgemein: Es kommen einige Tage voller Turbulenzen auf Sie zu.
ne Töne über den See ans andere
Ufer schickt. Womit wiederum
die Räumlichkeit ins Spiel
kommt: Zuhörer können die Stationen sukzessive ablaufen, aber
auch an einem fixen Punkt verharren, die Musik aus verschiedenen Hörwinkeln zu sich kommen lassen. So wie dies auch
Henry David Thoreau tat, als er
sich in der Einsamkeit immer
wieder horchend an die Ufer
oder in ein Boot hockte. Die Verbindung zwischen Waldensee
und Waldsee übrigens wird während des Klangparcours auch
ganz konkret – dann nämlich,
wenn in der Nacht das Ensemble
Aventure die von Thoreau inspirierte Komposition „Walden“ des
Dänen Hans Abrahamsen auf
die Freilichtbühne bringen wird.
KREUZWORTRÄTSEL
IHR HOROSKOP VOM 4. BIS 10. SEPTEMBER
WIDDER
Termin am Sonntagmittag zum
Zuge kommen, während zwei Tage zuvor die hereinbrechende
Dämmerung als Dialogelement
mit der Natur eine ganz andere
Atmosphäre bieten wird.
Nicht nur im topographischen Sinne öffnet der Parcours
Räume, auch stilistisch werden
Grenzen aufgebrochen. Mit der
Integration des Freiburger Akkordeonorchesters und des Musikvereins Littenweilers in die
Dramaturgie zeigt Mehrklang,
dass man nicht in hermetischen
Stilbegriffen denken möchte:
„Wir wollen mit dem Klischee
aufräumen, dass Neue Musik
sperrig, schwierig, schräg und
kratzig ist“, bekräftigt Rieker. „Es
kann auch Akkordeonisten oder
Bläsern eines Musikvereins Spaß
machen, sich damit auseinanderzusetzen, gerade an einem so
schönen Ort.“ Mit dem Akkordeonorchester setzt Mehrklang eine erfolgreiche Zusammenarbeit fort, und der Musikverein ist
beteiligt an einem Stück, das mit
Alphorn, Schlagzeug und Posau-
9
10
11
®
s1813-0875
Lösung vom vergangenen Sonntag:
GEOMETRIE
DREI GÄNGE 19
Der Sonntag · 4. September 2016
Die Tortenbäckerin
REBECCA SCHWEIZER
CAFÉ PAUSENRAUM
Auf eine Siesta
fertigt Kutschen und Schiffe aus Biskuit und Zuckermasse
Eine Prinzessinnenkutsche,
ein Feuerwehrauto, ein Piratenschiff und eine dreistöckige Achterbahn – auf
ausgefallene Torten wie diese hat sich die Konditorin
Rebecca Schweizer aus Buchenbach spezialisiert. In
der Region steigt die Nachfrage nach bunten und individuell gestalteten Kuchen und Cupcakes.
SUSANNE MAERZ
Rebecca Schweizer knetet weiße
Zuckermasse, sogenanntes Fondant, rollt es gleichmäßig aus
und legt es wie eine Decke über
eine mit Buttercreme bestrichene Biskuitkugel. Dann streicht
sie die Zuckermasse vorsichtig
fest, glättet sie und schneidet
den überstehenden Rest ab. Anschließend dekoriert sie das Gebilde mit rosafarbenen Blümchen und Vorhängen, klebt weiße Wagenräder daran und setzt
eine goldene, glitzernde Krone
oben drauf. Fertig ist die Prinzessinnenkutschen-Torte, mit der
ein vierjähriges Mädchen überrascht werden soll.
Ausgefallene, bunte Torten,
wie es sie in den USA seit langem
gibt und wie sie hier nach und
nach in Mode kommen, haben es
der gelernten Konditorin Rebecca Schweizer schon länger angetan. Vor rund drei Jahren, als ihr
jüngster Sohn ein Jahr alt war,
hat sich die 35-Jährige als Einzelunternehmerin selbstständig
gemacht und auf ausgefallene
Torten spezialisiert. Während ihrer Elternzeit bildete sie sich in
diesem Bereich weiter und ließ
sich von Videos auf Youtube inspirieren. Als sie selbst vor rund
15 Jahren zur Konditorin ausgebildet wurde, „da gab es diese
neumodischen Torten noch
nicht“, sagt sie. Und auf der Berufsschule habe man ihr und
den anderen Auszubildenden
gesagt, bunte Farben kämen
hierzulande auf Torten nicht an.
GAUMENSCHMAUS & RACHENPUTZER
Außen zuckersüß und prächtig, innen Biskuit, Buttercreme und BlauFOTO: MAE
beermasse: Rebecca Schweizers Prinzessinnenkutsche.
Auch heute ist derlei Backwerk
in Konditoreien selten zu finden,
auf Bestellung wird es aber immer häufiger gefertigt. In der Region gibt es bereits einige Anbieter, die auf Wunsch und meist
für besondere Anlässe wie Hochzeiten, Taufen oder Geburtstage
kunterbunte Torten und kunstvolle Cupcakes backen. Neben
der Konditorin Rebecca Schweizer sind da etwa die SelfmadeBäckerinnen Anina Schiwitz und
Ulrike Dahl mit „Freiburger Cake-Art“, Daniela Deis aus Rheinhausen mit „Like a Cake“ und
„Tortenwunder“ in Bötzingen.
Backzubehör und Workshops
vom Zuckerblumen- bis zum
Vintage-Cupcake-Kurs
bieten
Mariella und Gerald Peter mit
„Crazy Cake“ in Waldkirch an.
sie sehen richtig süß aus“, erklärt
Rebecca Schweizer den Namen.
Außerdem stehen die Anfangsbuchstaben von „richtig süß“ für
die ihres Namens.
Etwa fünf Stunden Arbeit stecken in der Prinzessinnenkutschentorte, die sie für 50 Euro
verkauft; kleinere Torten gibt es
ab 30 Euro. Das Zitronenbiskuit
für die Kutsche hat sie am Vortag
in einer Kugelform gebacken
und mehrmals aufgeschnitten.
Die einzelnen Schichten wurden
mit Buttercreme und einer Blaubeermasse bestrichen. Krone,
Wagenräder sowie das übrige
Kutschenzubehör hat Rebecca
Schweizer aus Zuckermasse aufwändig modelliert, die rosafarbenen Blümchen mit speziellen
Rollfondant-Ausstechern
aus
schnell trocknender Zuckermasse gefertigt.
Der Aufwand hat sich gelohnt:
Das vierjährige Mädchen strahlt,
als es die Prinzessinnenkutschentorte geschenkt bekommt.
Biskuit, Buttercreme und Blaubeermasse unter der zuckersüßen Hülle schmecken dezent
süß. „Kinder haben immer ausgefallenere Wünsche“, berichtet
die Konditorin. Für ihre eigene
achtjährige Tochter hat sie bereits eine Eisköniginnentorte gebacken, für ihren Sohn eine Piratenschifftorte und für ihren Neffen eine Torte in Form eines
überdimensionalen Legosteins.
Über Freunde und Bekannte
kam die Buchenbacherin daraufhin an weitere Aufträge. Ihr
bislang spektakulärstes und zugleich anspruchsvollstes Backwerk: eine dreistöckige Hochzeitstorte, an der sich Achterbahnschienen empor schlängeln. Das Brautpaar – zwei
Achterbahnfans – thronte auf einem Wagen oben drauf. „Jede
Torte ist anders, das macht es so
spannend“, schwärmt Rebecca
Schweizer von ihrer Arbeit.
Rebecca Schweizer backt ihre
Torten in der Backstube der Bäckerei Brüstle im Freiburger
Ortsteil Kappel und hilft als Gegenleistung dort ab und zu aus.
In ihrer eigenen Küche in Buchenbach dürfte sie die Torten
auch gar nicht fertigen, denn das
verbietet die Lebensmittelverordnung. Bei Brüstle ist sie auch
in die Lehre gegangen und hat
insgesamt rund zehn Jahre dort
gearbeitet. Die Kreativität ist es,
die ihr nach wie vor an ihrem Beruf am besten gefällt. „Ich mache
es, weil es meine Leidenschaft
ist“, sagt die Konditorin. Unter
www.richtig-süss.de macht sie
im Internet Appetit auf ihre > RICHTIG SÜSS, Rebecca SchweiBackwerke: „Die Torten schme- zer, Falkenhofweg 8, Buchenbach.
cken aber gar nicht sooo süß, Info: www.richtig-süss.de, Telefon
weil das viele nicht mögen, aber 01 60/8 05 56 44.
Im Hintergrund lockt die Hängematte: Wiebke Gerhardt (links) und
FOTO: SEL
Lea Bartels vom Pausenraum.
A
lle paar Minuten rauscht
ein Zug am Pausenraum
in Freiburgs Norden vorbei. Direkt gegenüber dem Café,
doch unsichtbar hinter einer
Lärmschutzwand verborgen
liegt die Hauptstrecke der
Rheintalbahn. Bummelzüge,
ICEs, Regionalbahnen, Güterzüge wechseln sich hier ab – und
auch die Dieseltriebwagen der
Breisgau-S-Bahn tuckern vorbei, die auch der Laie am Geräusch erkennt, denn sie klingen nun mal wie ein Lkw. Für Eisenbahnfreaks müsste es ein
wunderbares Spiel sein, Züge
am Geräusch zu erraten. Oder
an der Uhrzeit zu erkennen, ob
sie pünktlich sind oder einmal
mehr mit Verspätung vorbeirauschen. Der Pausenraum ist,
wenn man so will, ein Gegenentwurf zur Deutschen Bahn.
Die getaktete Zeit ist außer
Kraft gesetzt und Wohlfühlen
wird groß geschrieben. Das leise Wuschwuschwusch der vorbeifahrenden Züge ist nur noch
Sound, keine Termine, keine
Verpflichtungen verbinden
sich damit. Hier ist Urlaub, und
wer einmal in einer der der
Hängematten versunken ist,
steht so schnell nicht wieder
auf. Das haben nicht nur die
Zähringer gemerkt. Denn viele
Radfahrer entdecken das Café
beim Vorbeifahren auf der vielbefahrenen Strecke und legen
eine kleine Siesta ein. Wiebke
Gerhardt und Lea Bartels haben
einen freundlichen kleinen
Kosmos geschaffen, ein offenes
Haus für zwischenmenschliche
Begegnungen der unterschiedlichen Art: Kaffeetrinken, Mittagessen, Privatpartys, Tanzabende mit Lindy Hop und vieles mehr ist hier möglich. Versorgt werden die Gäste mit
Süßem und Herzhaften. Oder
sie versorgen sich selbst, wenn
sie die Küche für einen Abend
buchen. Kuchen, Quiches oder
Linsensalat – was das Küchenteam des Pausenraums zaubert, schmeckt durchweg gut
und nach mehr. Bei einem
Stück Schwarzwälder Kirschtorte vergisst man schnell, dass
hier alles vegan ist – ein starkes
Plädoyer für die tierfreie KüSTEPHAN ELSEMANN
che.
> PAUSENRAUM, Burgdorfer
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Bestattet im Haus des Lebens
Ausflugstipp: Am Europäischen Tag der jüdischen Kultur öffnet der JÜDISCHE FRIEDHOF Breisach seine Tore
„Seine Seele sei eingebunden in
das Bündel des Lebens.“ Dieser
Wunsch ist in hebräischer
Schrift auf vielen Gräbern des alten jüdischen Friedhofs in Breisach zu lesen. Ein gutes Stück außerhalb der Stadt, liegt dieser ruhig und in grüner Umgebung.
Christiane Walesch-Schneller,
die sich seit vielen Jahren mit der
jüdischen Geschichte der Stadt
Breisach auseinandersetzt, berichtet, wie nach mehreren
Grabschändungen auf dem
Friedhof im Jahr 2004 eine mühsame Rekonstruktion von fehlenden Namen der Bestatteten
stattfand: „Immer wieder kommen Familienangehörige aus
weiter Ferne, um die Gräber ihrer Verwandten zu besuchen, die
lange Zeit bis zur Unkenntlichkeit zerstört waren.“
Für Besucher öffnet der Friedhof heute, 4. September, seine
Tore. Im Rahmen des Europäische Tages der jüdischen Kultur,
besteht die Möglichkeit an einer
Führung über den jüdischen
Friedhof teilzunehmen, der
sonst abgeschlossen ist. Seit
1996, damals noch unter dem
Namen „Porte Ouverte“, wird an
diesem Tag ein vielfältiges Programm in den jüdischen Gemeinden, Gedenkstätten und
Jüdische Symbole auf Grabsteinen: Die segnenden Hände zeigen, dass
FOTO: ECS
der Verstorbene Nachkomme eines Priesters ist.
Museen von mehr als 30 europäische Ländern geboten. Ziel ist
es, das Judentum Europas in seiner Tradition und Geschichte bekannt zu machen. Das Augenmerk liegt 2016 auf den Sprachen der Juden – in Breisach wird
die Symbolsprache auf jüdischen Grabsteinen genauer betrachtet.
Da es Juden untersagt war,
Grabsteine anzufertigen, wurde
diese Aufgabe von christlichen
Steinmetzen übernommen. „Ornamente dieser Art würden Sie
daher ebenso auf christlichen
Friedhöfen finden“, erklärt Walesch-Schneller. Anders verhält
es sich mit Symbolen wie Händen: Sind diese auf einem Grabstein zu finden, kann der Besucher davon ausgehen, dass an
dieser Stelle der Nachkomme eines Priesters begraben liegt. Ein
Krug hingegen verweist auf einen Nachkommen eines Priesterdieners, ein Messer auf einen
Beschneider, eine abgebrochene
Säule auf einen jung Verstorbenen. Auch die Abgeschiedenheit
jüdischer Friedhöfe hat laut Walesch-Schneller symbolischen
Charakter: „Der jüdischen Lehre
nach sollen die Verstorbenen bis
zur Ankunft des Messias unbehelligt ruhen können.“ Gräber
würden daher gekauft und nicht
nur für eine bestimmte Zeit gemietet. Eine gewisse Entfernung
zum Stadtgeschehen solle dieses
ewige Ruhen ermöglichen.
Feindliche Attacken stören
diese Ruhe immer wieder aufs
Neue. Spuren von Schändungen
sind auf nahezu jedem der Grabsteine des Friedhofs in Breisach
zu sehen. Wurden Männer und
Frauen lange Zeit getrennt bestattet, so gibt es inzwischen
auch gemeinsame Gräber. Nach
wie vor sind sie alle nach Jerusalem ausgerichtet. Christiane Walesch-Schneller wünscht sich einen lebendingen Austausch in
diesem „Haus des Lebens“, wie
Friedhöfe im Judentum traditionell bezeichnet werden.
EVA-CHRISTIN SCHEU
> FÜHRUNG über den alten jüdi-
schen Friedhof in Breisach heute, 4.
September, um 17 Uhr. Treffpunkt:
Blaues Haus, Rheintorstraße 3. Das
Programm des Tags der jüdischen
Kultur in Baden-Württemberg:
www.gedenkstaetten-bw.de
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aus der Provence: Nächste Woche findet der Französische Markt in
der Innenstadt Bad Krozingen statt. Am Freitag, 9. September, von
10 bis 20 Uhr und am Samstag, 10. September, von 9 bis 18 Uhr bieten
Markthändler in bretonischer Fischertracht kulinarische Köstlichkeiten aus dem Land der Gourmets an. Rund 20 Stände sind auf dem
Bahnhofsplatz und in der Fußgängerzone in der Bahnhofstraße aufgebaut. Zu verkosten gibt es außerdem Oliven und Trockenfrüchte,
Kekse und Nougat, Crepés und Galettes. Ein Akkordeonspieler und
ein Unterhaltungsduo wollen mit Chansons das bunte Markttreiben
FOTO: ZVG
umrahmen und französisches Flair verbreiten.
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EMMENDINGEN
Mittelalterflair beim Hochburgfest
Der Verein zur Erhaltung der Ruine Hochburg lädt heute, 4.
September, zum traditionellen Hochburgfest auf die Burganlage
hoch über Emmendingen. Eröffnung ist um 11 Uhr unter
Mitwirkung der Hachberger Herolde und dem Einzug zahlreicher
Mittelaltergruppen. Bis 18 Uhr ist das kleine Museum geöffnet.
Es gibt Bewirtung zu familienfreundlichen Preisen und einen
Shuttle-Bus, der vom Emmendinger Festplatz an der Elz über
das Bürkle-Bleiche-Gebiet, Kollmarsreute und Sexau zur Hochburg fährt. Der Erlös ist dem Erhalt der Burg bestimmt.
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Anliegen der Deutschen Herzstiftung. Denn Forschung trägt
dazu bei, die Lebensqualität von
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