Sonderveröffentlichung

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Donnerstag, 8. September 2016
Wochenblatt
17
40 600 junge Menschen sind in Baden-Württemberg in die Berusfausbildung gestartet – im zweiten Jahr in Folge nahmen die Ausbildungsverträge leicht zu
Die Region verzeichnet unterschiedliche Ergebnisse
A
dung«, sagt Erbe. Von
den 2 329 neuen Ausbildungsverträgen sind 869
in technischen und 1 460
in kaufmännischen Berufen abgeschlossen worden.
m 1. September ha- nahme bei den neu abgeben fast 40 600 jun- schlossenen Ausbilge Menschen in Baden- dungsverträgen.
Württemberg ihre Berufs-
ausbildung begonnen.
Die Industrie- und Handelskammern (IHKs) im
Land haben damit zum
31. August rund 400
Lehrverträge mehr eingetragen als zum selben
Stichtag des Jahres zuvor
– ein Plus von einem Prozent. Die Kammern registrieren damit zum zweiten Jahr in Folge eine Zu-
IHK Reutlingen: Steigerung bei den Abschlüssen
2 329 neue Ausbildungsverträge in Industrie,
Handel und Dienstleistungsgewerbe wurden
zum 31. August bei der
IHK Reutlingen für das
aktuelle Ausbildungsjahr
registriert. Zum gleichen
Zeitpunkt des Vorjahres
waren es
2 267. Das entspricht einer Steigerung von 2,7
Prozent.
Dennoch freie Stellen
Unter dem Aspekt der demographischen Entwicklung und des Fachkräftebedarfs in vielen Branchen sind die Bedingungen für den Einstieg ins
Berufsleben zurzeit besonders gut. Zahlreiche
Unternehmen suchen
Während es immer mehr Kaufleute gibt, bleiben im Handwerk viele Stellen unbesetzt.
Foto: HWK Reutlingen
noch geeignete Bewerberinnen und Bewerber. »Es
konnten wieder nicht alle
angebotenen Plätze vergeben werden. In unserer
Lehrstellbörse sind im-
mer noch freie Plätze für
das aktuell beginnende
Ausbildungsjahr 2016/
2017 gemeldet«, kommentiert IHK-Präsident
Christian O. Erbe.
Der Ausbildungsmarkt
zeigt sich erfreulich robust. »Gerade im Hinblick
auf den Fachkräftemangel setzen viele Betriebe
auf die eigene Ausbil-
Landkreise und Branchen
Die Lage in den drei
Landkreisen hat sich zum
Stichtag 31. August überall positiv entwickelt: Der
Landkreis Reutlingen verzeichnet mit 0,8 Prozent
oder 1 054 Ausbildungsverträgen ein leichtes
Plus. Nach einem Minus
von 13 Prozent in 2015
liegt der Landkreis Tübingen mit einem Zuwachs
von 4,7 Prozent beziehungsweise 561 Ausbildungsverträgen an der
Spitze. Der Zollernalbkreis konnte mit 714
Ausbildungsverträgen
gleichfalls einen ordentlichen Gewinn von 4,2 Prozent erzielen.
Jedes Jahr gehören zu
den stärksten technischen Ausbildungsberufen die Berufe der Metalltechnik, wo die IHK allein
469 neue Lehrverträge
registrierte, sowie in der
Elektrotechnik (184). Bei
den kaufmännischen Berufen liegen die Kaufleute im Handel (581), in Industrie (219) und Banken
(124) vorn. Entgegen der
vergangenen Jahre konnten die Berufe aus Hotel
und Gastronomie zulegen. In diesem Jahr wurden 112 Ausbildungsverträge geschlossen. Das
ist ein Zuwachs von plus
36,6 Prozent.
In den Bereichen
Verkehr- und Transportwesen, Bekleidung und
Textil und der Elektrotechnik konnten mehr
Ausbildungsplätze besetzt werden. Gleiches
gilt für den Beruf der Industriekaufleute.
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Fortsetzung Seite 18
18
Sonderveröffentlichung
Vermögensbildung beginnt mit dem ersten Geldverdienen
Geldgeschenke für Azubis
Donnerstag, 8. September 2016
Wochenblatt
Fortsetzung von Seite 17 – Nachvermittlungen möglich
Dagegen haben sich die
Ausbildungszahlen bei
Banken, Versicherungen
und im Druckgewerbe negativ entwickelt. Auch der
Handel ist leicht rückläufig.
dung bei der IHK. Nach
ersten Erfahrungen der
IHK in der Beratung von
it dem neuen AusbilFlüchtlingen ist vielen die
dungsjahr beginnt
duale Ausbildung noch
für Schulabgänger ein
unbekannt. »Wir haben
neuer Lebensabschnitt.
hier noch einiges an AufViele werden zum ersten
klärungsarbeit zu leiMal eigenes Geld verdiesten«, so Brenner.
Flüchtlinge
in
Ausbildung
nen und lernen damit umZahlenmäßig noch keine
zugehen. Da bietet es
große Rolle in der Ausbilsich an, im Betrieb zu fradung spielen derzeit
gen, ob vermögenswirkFlüchtlinge. Aktuell wursame Leistungen Beden 20 Ausbildungsverstandteil des Tarifvertraträge mit Staatsangehöriges sind. Ist das der Fall,
gen aus Afghanistan,
können Auszubildende
Irak, Syrien und Gambia
dieses Geld in einem
geschlossen. GrundsätzBausparvertrag anlegen
lich ist die Bereitschaft
und dafür die so genannder Wirtschaft, junge
te ArbeitnehmersparzulaFlüchtlinge auszubilden, Handwerkskammer
ge bekommen. Die SparEigenes Geld verdienen: Endlich geht’s los.
vorhanden. »Die Betriebe Reutlingen:
zulage ist ein staatlicher
Foto: Strachovsky
erwarten jedoch ein Min- Rückgang bei den
Bonus, also geschenktes
destmaß an Ausbildungs- Abschlüssen
me Leistungen nicht im trag, kann er für diese
Geld. Sie beträgt neun
Summe Wohnungsbau- fähigkeit, dazu gehören
Prozent der vermögens- Tarifvertrag vereinbart
sind, kann der Auszubil- prämie bekommen. Die vor allem ausreichende Die Handwerksbetriebe
wirksam angelegten
in der Region konnten
dende mit seinem Arbeit- höchstmögliche Prämie Sprachkenntnisse.
Summe; maximal sind
geber vereinbaren, dass für Ledige beträgt 45
470 Euro förderfähig.
Außerdem sollte die Blei- nicht so viele Lehrstellen
ein Teil des Lohnes oder Euro im Jahr, wofür jähr- beperspektive klar sein«, wie im Vorjahr besetzen.
Das heißt, die höchstGehaltes so angelegt
lich 512 Euro in den Ver- erläutert Petra Brenner, Die Handwerkskammer
mögliche Jahreszulage
wird, dass er die Sparzu- trag eingezahlt werden
beträgt 42,30 Euro.
Bereichsleiterin Ausbil- Reutlingen verzeichnet
1 885 neu abgeschlossemüssen.
Ein Anrecht darauf haben lage bekommen kann.
ne Ausbildungsverträge.
Unter bestimmten Bedin- Ein Alleinstehender, der
jene, deren zu versteuVor zwölf Monaten waren
gungen hat ein Azubi
Wohnungsbauprämie und
erndes JahreseinkomNachvermittlung
es 1 932 Neuverträge,
Arbeitnehmersparzulage
men unter 17 900 Euro auch Anspruch auf die
Am 16. September
ein Rückgang von 2,4
Wohnungsbauprämie.
bekommt,
würde
bei
entliegt. Das entspricht eigibt es von 13.30
Prozent.
nem Jahresbruttoeinkom- Überweist er zusätzlich sprechenden Einzahlunbis 17.30 Uhr bei
zu den vermögenswirksa- gen auf sein Bausparkonmen von knapp
»Nachdem wir drei Jahre
den Arbeitsagentuto – mindestens 982
21 000 Euro. Aber auch, men Leistungen noch
nacheinander als einzige
ren in Balingen und
wenn vermögenswirksa- Geld in den Bausparver- Euro jährlich – maximal
Kammer in Baden-WürtReutlingen eine
87,30 Euro vom Staat getemberg kräftige ZuwächNachvermittlungsschenkt bekommen. Wer
se verzeichnen konnten,
aktion, an der sich
weniger einzahlt, bekommt diese Entwicklung
auch die IHK Reutkommt die Förderung annicht überraschend«,
lingen beteiligt.
teilig.
–be.p
sagt Karl-Heinz Goller,
Leiter der AusbildungsabLandkreis Reutlingen
teilung der Handwerkskammer. Er rechnet damit, dass in den nächsten Wochen noch zahlWir bieten zum 1. September 2017 einen Ausbildungsplatz für die
reiche Nachzügler ihre
Laufbahn des gehobenen nichttechnischen Verwaltungsdienstes an:
Ausbildung beginnen werBachelor of Arts (B. A.)
den. »Erfahrungsgemäß
Studiengang Public Management /
tut sich im Herbst noch
gehobener Verwaltungsdienst
einiges«, so Goller. Eine
Voraussetzungen:
ausgeglichene Bilanz
• Abitur oder Fachhochschulreife
zum Jahresende sei
• deutsche Staatsangehörigkeit oder Staatsangehörigkeit eines
durchaus noch möglich.
Mitgliedstaates der Europäischen Union
Audi steht für Sportlichkeit, Innovation und für ei• Bewerbung um Zulassung bei der zuständigen Hochschule für
Regionale Entwicklungen
M
Im Landkreis Reutlingen
ist die Zahl der neuen
Ausbildungsverträge um
1,3 Prozent gestiegen
(2016: 609; 2015: 601).
Der Landkreis Tübingen
verzeichnet ebenfalls einen Zuwachs. Dort wurden 0,5 Prozent mehr
Ausbildungsverträge als
im Vorjahr geschlossen
(2016: 387; 2015: 385).
Auch die Handwerksbetriebe im Zollernalbkreis
konnten mehr Auszubildende gewinnen. Die
Kammer verzeichnet 376
Neuverträge (2015: 371;
+ 1,3 Prozent).
Deutlich schlechter fällt
die Bilanz in den Landkreisen Sigmaringen und
Freudenstadt aus. Im
Kreis Sigmaringen beträgt der Rückgang minus
8,5 Prozent (2016: 291;
2015: 318). Negativer
Spitzenreiter ist der
Landkreis Freudenstadt
mit einem Rückgang von
13,5 Prozent. Damit ist
das deutliche Plus vom
vergangenen Jahr (18,9
Prozent) nahezu vollstän-
dig aufgehoben. Allerdings lassen sich im
Landkreis Freudenstadt
häufig große Schwankungen von Jahr zu Jahr feststellen.
Freie Lehrstellen
»Wer noch in diesem Jahr
eine Ausbildung beginnen will, hat gute Aussichten«, betont Goller.
In der Internet-Lehrstellenbörse der Handwerkskammer sind für dieses
Jahr noch 453 freie Lehrstellen zu finden. Das Angebot reicht vom Augenoptiker bis zum Zimmerer, vom Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik
bis hin zum Hörgeräteakustiker oder Modellbauer.
Für das Jahr 2017 sind
es sogar 861 freie Ausbildungsplätze, und zwar
quer durch die mehr als
einhundert Ausbildungsberufe des Handwerks –
vom Augenoptiker bis hin
zum Zweiradmechaniker.
–pi/rw
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Sonderveröffentlichung
Donnerstag, 8. September 2016
Wochenblatt
19
Neue Techniken – neue Einsatzgebiete – noch mehr Kundenorientierung
Ausbildungsordnungen im Handwerk modernisiert
Sechs Ausbildungsprofile
des Handwerks wurden jetzt modernisiert
und an aktuelle technologische Entwicklungen
angepasst.
Fotos: AMH
P
ünktlich zum Start ins
neue Ausbildungsjahr
lernen Auszubildende im
Handwerk in sechs Berufen bereits für die Zukunft. Neue Techniken,
neue Einsatzgebiete,
noch mehr Kundenorientierung sind die Stichworte.
werk ihren Wunschberuf.
Jeder kann seine Ziele
selbst definieren – nach
oben sind dabei keine
Grenzen gesetzt!«
Anpassungen
Folgende sechs Ausbildungsprofile des Handwerks wurden jetzt modernisiert und an aktuelle
Handwerk, Gewerkschaf- technologische Entwickten und die Bundespolitik lungen – wie zum Beisorgen alljährlich dafür, spiel die Digitalisierung –
dass die Ausbildungsord- angepasst:
nungen an die aktuellen
Entwicklungen angepasst Bei den Anlagenmechaniwerden – so bleibt die
kern für Sanitär-, HeiAusbildung im Handwerk zungs- und Klimatechnik
zukunftsfest.
steht die Einführung der
gestreckten AbschlussRund 2 000 junge Men- prüfung im Fokus. Sie
schen werden auch in
stellt sicher, dass einige
diesem Jahr wieder eine Kompetenzen bereits zur
Ausbildung in den fünf
Hälfte der AusbildungsLandkreisen der Handzeit abgeprüft werden.
werkskammer Reutlingen Bisher wurden Handbeginnen. Präsident Ha- lungsfelder benannt rald Herrmann, selbst
künftig gibt es EinsatzgeFliesenlegermeister und biete (Sanitärtechnik,
Betriebswirt (HWK), be- Heizungstechnik, Lüfgrüßt die angehenden
tungs- und Klimatechnik,
Nachwuchskräfte: »Bei
erneuerbare Energien
über 130 Ausbildungsbe- und Umwelttechnik). Das
rufen finden alle im Hand- Einsatzgebiet wird vom
bildner erforderlich. Auszubildenden stehen künftig die drei Fachrichtungen Gürtlertechnik, Metalldrücktechnik oder Ziseliertechnik offen. Auch
Die AusbildungsberufsIn der Ausbildung zum
bei den Metallbildnern
Dachdecker gibt es statt bezeichnung der Hörgeräzwei künftig fünf Schwer- teakustiker wird in Hör- Verfahrens- und Produkt- wurde die gestreckte Geinnovationen, aber auch sellenprüfung eingeführt.
punkte (Dachdeckungs- akustiker geändert. Einen neuen fachlichen
die veränderten Kundentechnik, AbdichtungsSchwerpunkt
bilden
peranforderung machen die Bei der Neufassung der
technik, Außenwandbekleidungstechnik, Ener- sonenbezogene Dienst- Neuordnung der Metall- Ausbildungsordnung der
gietechnik an Dach und
Wand, Reetdachtechnik).
Insbesondere die Energietechnik berücksichtigt
dabei die neuesten technologischen Entwicklungen der Branche: vom
Schutzdach zum Nutzdach.
Ausbildungsbetrieb festgelegt und ist in der Abschlussprüfung zu berücksichtigen.
Hauptgrund für die Neuordnung bei den Graveuren sind die technologischen Entwicklungen im
Bereich digitaler auf- und
abtragender Verfahren.
Auch hier wird die gestreckte Gesellenprüfung
eingeführt. Die Struktur
der Verordnung ändert
sich ebenfalls: Bislang
gab es zwei Schwerpunkte (Flachgraviertechnik
und Reliefgraviertechnik), nun wird der Beruf
ohne Differenzierung ausgebildet.
leistungen. Damit wird
dem verstärkten individuellen Beratungsbedarf
der Kunden bereits in der
Ausbildung Rechnung getragen.
Rollladen- und Sonnenschutzmechatroniker zum
1. August 2016 stehen
ebenfalls neue technologische Entwicklungen der
Branche im Mittelpunkt.
Vor allem bei der Antriebs- und Steuerungstechnik hat sich das Angebot der Betriebe in den
vergangenen Jahren weiterentwickelt.
–rw
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Sonderveröffentlichung
20
Donnerstag, 8. September 2016
Wochenblatt
Bundesagentur aktuell – Endspurt am Ausbildungsmarkt
Aus »Meister-BAföG« wird »Aufstiegs-BAföG«
Die Chancen stehen gut
Ein klares familienfreundliches Zeichen
D
ie Bundesagentur für
Arbeit (BA) – als Mitglied in der Ende 2014
gegründeten Allianz für
Aus- und Weiterbildung –
verweist auf die guten
Chancen für Ausbildungssuchende und Betriebe,
auch jetzt noch den passenden Ausbildungsbetrieb oder Auszubildenden zu finden.
Aktuell suchen bundesweit noch 148 555 junge
Menschen einen Ausbildungsplatz – dem gegenüber stehen 172 224
noch unbesetzte Lehrstellen. Die meisten noch
freien Ausbildungsplätze
gibt es für Kaufleute im
Einzelhandel (12 836),
Verkäufer/in (11 394),
Köche/Köchinnen (6
187) und Bürokaufleute
(5 347). Die meisten Jugendlichen, die noch auf
der Suche sind, suchen
Lehrstellen in kaufmännischen Berufen, im Medizinbereich, als Industriemechaniker/in oder KFZMechatroniker/in.
Freie Stellen melden –
Alternativen in Betracht
ziehen
Detlef Scheele, Vorstandsmitglied der BA,
verweist auf die hohe Dynamik auf dem Ausbildungsmarkt: »Viele Betriebe stellen auch zum
September oder Oktober
ein, Lehrverträge werden
in der Probezeit wieder
gelöst.Betrieben wie Bewerberinnen und Bewerbern bieten sich deshalb
in nahezu allen Berufsfeldern gute Chancen.
Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber sollten dabei
verstärkt auch Lehrstellensuchende in den Blick
nehmen, die nicht auf
den ersten Blick allen formalen Anforderungen
entsprechen. Die Jugendlichen wiederum sollten
Alternativberufe nahe am
Wunschberuf in Betracht
ziehen.« Für beide Seiten
gelte: »Bei der Arbeitsagentur oder dem Jobcenter vor Ort erhalten
sie umfassende Beratung und Unterstützung.«
Mit einer Meldung ihrer
noch unbesetzten Lehrstellen bei ihrer Arbeitsagentur beziehungsweise
ihrem Jobcenter erhöhen
die Betriebe ihre Chancen auf passende Bewerberinnen und Bewerber.
Bei Anlaufschwierigkeiten in der Ausbildung
kann zudem mit ausbildungsbegleitenden Hilfen und assistierter
Ausbildung begleitende
Unterstützung für den
Betrieb und den Auszubildenden angeboten werden, um die Ausbildung
zum erfolgreichen Abschluss zu führen.
–rw
Ausbildung
Studium
2017
Fabelhaft: ab in die Zukunft. Foto: Fotolia
E
in starkes Zeichen für
die Attraktivität der beruflichen Bildung: Mit der
Novelle des Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetzes (AFBG) sind
zum 1. August 2016 viele
Verbesserungen in Kraft
getreten. Davon profitieren nicht nur angehende
Meister.
Der maximale Unterhaltsbeitrag für Alleinstehende steigt auf 768 Euro
pro Monat. Das ist ein
Plus von 71 Euro. Der
Höchstbeitrag für Lehrgangs- und Prüfungsko-
sten steigt von 10 226
Euro auf 15 000 Euro.
Weitere Sätze, Freibeträge und Zuschussanteile
werden ebenfalls erhöht.
»Wir setzen mit der Novelle des AFBG ein klares
familienfreundliches Zeichen. Die Fortbildungen
zur Meisterin, Fachwirtin
oder zum Erzieher mit
AFBG-Förderung sind
eine hervorragende Aufstiegschance für jene,
die mit Familie bereits
mitten im Leben stehen«,
sagt Bundesministerin
Johanna Wanka.
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Ausbildungszeit 3 Jahre.
• Bachelor of Arts (B. A.) – Studiengang Wirtschaftsförderung
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ehemalige »Meisterden Kosten der FortbilBAföG« zu einem attraktidung und bei Vollzeitmaßnahmen zusätzlich ven »Aufstiegs-BAföG« für
einkommensabhängig ei- alle, die ihre Chance auf
nen Beitrag zum Lebens- eine Karriere im dualen
unterhalt. Die Unterstüt- System nutzen wollen.
zung erfolgt teils als Zu1,7 Millionen
schuss, teils als zinsgünberufliche Aufstiege
stiges Darlehen der Kreditanstalt für WiederaufDas AFBG gibt es seit
bau.
Auch Bachelorabsolven- 1996. Bis heute konnten
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AFBG erhalten, wenn sie rungskräften, Mittelzusätzlich einen Meister- ständlern und Ausbildern
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Sonderveröffentlichung
Donnerstag, 8. September 2016
Wochenblatt
Ausbildungsmarketing: viele Möglichkeiten
Azubi-Start: Versicherungsstart
Lohnenswerte Investitionen
Nicht vergessen
21
J
Austausch gewünscht: Gespräch in der Azubi-BusinessLounge. Foto: pr/Corinna Spitzbarth
S
eit Jahren investiert
die Industrie- und
Handelskammer (IHK)
Reutlingen in Sachen
Ausbildungsmarketing
und erzielt damit gute Erfolge. »Unser langfristiges Engagement zahlt
sich aus«, bilanziert IHKPräsident Christian O.
Erbe kurz vor Beginn des
neuen Lehrjahres.
»Wirtschaft macht Schule«, IHK-Berufsinfotage,
Azubi-Lounge, Lehrstellenbörse, Ausbildungsatlas, Eltern-Café oder Studienabbrecher-Beratung:
Die IHK-Angebote zur
Nachwuchssicherung
sind umfangreich. Weil
die Anzahl potenzieller
Lehrlinge zurückgeht,
sorgt die IHK seit Jahren
mit verschiedenen Aktivitäten dafür, junge Leute
für eine duale Ausbildung zu begeistern.
»Wir haben zum Glück
sehr früh begonnen, auf
den sich wandelnden
Ausbildungsmarkt zu reagieren, weil wir absehen
konnten, was auf uns zukommt«, erinnert Erbe.
Hörsaal statt Ausbildung
Grund für den Mangel an
Nachwuchskräften ist
zum einen der demographische Wandel. Zum anderen wirkt sich ein verändertes Berufswahlverhalten vieler Jugendlicher
immer deutlicher auf dem
Ausbildungsmarkt aus.
Denn immer mehr Schulabgänger zieht es in die
Hörsäle der Hochschulen
statt in die betriebliche
Ausbildung. 50 Euro pro
Azubi und Ausbildungsjahr gibt die IHK derzeit
für das Ausbildungsmarketing aus. »Diese Investitionen rechnen sich.
Ohne Ausbildungsmarketing wäre die Bewerberlücke sicher viel größer«,
sagt der IHK-Präsident.
Die Ausbildung spielt gerade in der mittelständischen Wirtschaft eine immer größere Rolle.
Viele Wege, ein Ziel
Dabei geht die IHK unterschiedlichste Wege. Mit
»Wirtschaft macht Schule« bringt sie Schülerinnen und Schüler in Kontakt mit der Arbeitswelt,
bei den Berufsinfotagen
oder der Azubi-Lounge
kommen Betriebe und
Bewerber ins Gespräch,
mit den Eltern-Cafés werden Mütter und Väter
über die Karriere mit Lehre informiert und bei der
Studienabbrecher-Beratung über Alternativen zu
einem Hochschulstudium. »Wir brauchen viele
Anknüpfungspunkte. Junge Leute erreicht man
eher niederschwellig, Eltern wollen umfassend
informiert sein und Studienabbrecher benötigen
eine gute Beratung. Alle
diese Dinge bieten wir,
um am Ende gute Bewerberinnen und Bewerber
zu finden«, sagt Ida Willumeit, die bei der IHK das
Ausbildungsmarketing
verantwortet. Für Herbst
sind bereits weitere Aktivitäten geplant. Am
9. und 10. November
sind die IHK-Berufsinfotage und am 30. November
lädt die IHK Reutlingen
zur Informationsveranstaltung »Es gibt ein Leben nach dem Abitur«
ein.
–rw
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nicht verzichtet werden.
Sie schützt vor Schadenersatzansprüchen Dritter. Auszubildende sind
in der Regel über ihre Eltern abgesichert, aber
nur, wenn diese über
eine private Haftpflichtversicherung verfügen.
Wer aber beispielsweise
bereits eine Ausbildung
abgeschlossen hat, ist
nicht mehr durch den Vertrag der Eltern geschützt
und muss selbst vorsorgen.
Spätestens dann muss
ein eigener Privathaftpflichtschutz her.
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung gehört beim
Auch bei kleinem Budget Start in das Berufsleben
unverzichtbar: Berufsun- zu den wichtigsten Absifähigkeit & Haftpflicht
cherungen überhaupt.
Grundversicherungen
Durchschnittlich trifft
sind auch bei geringem eine Berufsunfähigkeit jeGehalt unerlässlich. So den vierten Arbeitnehsollte auf die private
mer. Gerade Menschen
Haftpflichtversicherung in den vermeintlich ungeetzt geht’s los: Viele,
vor allem junge Menschen starten dieser
Tage mit ihrer Berufsausbildung. Für die Berufsanfänger bedeutet der neue
Lebensabschnitt nicht
nur mehr Unabhängigkeit, sondern auch mehr
Verantwortung – zum Beispiel in Sachen Versicherungsschutz. Dabei genügt es durchaus, sich
zunächst auf einen wesentlichen Schutz zu beschränken. Wichtig ist
vor allem der Schutz gegen Berufsunfähigkeit
und die Absicherung des
eigenen Hausrats.
Ausbildungsstart in Deutschland. Es gibt einiges zu
beachten. Foto: Zurich
fährlichen Berufen mit
Bürotätigkeit unterschätzen das Risiko, berufsunfähig zu werden. Beim
Einstieg in die Berufsunfähigkeitsversicherung
gilt: Je früher, desto besser, da sich die Beitragsprämie am Alter und der
Gesundheit des Versicherungsnehmers orientiert.
Wer keine Berufsunfähigkeitsversicherung ab-
schließen kann oder will,
sollte eine private Unfallversicherung in Betracht
ziehen. Zwar bietet die
gesetzliche Unfallversicherung einen Basisschutz, sofern der Unfall
zum Beispiel während
der Arbeitszeit oder einer
dienstlichen Fortbildung
passiert, in der Freizeit
greift sie allerdings nicht.
–pi/rw
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Sonderveröffentlichung
Donnerstag, 8. September 2016
Wochenblatt
Kindergeld für Studenten und Azubis – unter bestimmten Bedingungen auch bei der zweiten Ausbildung oder dem Zweitstudium möglich
Viele Regeln, viele Ausnahmen
er 18. Geburtstag:
ein Einschnitt. Nun
ist der Nachwuchs volljährig und könnte selbstständig ins Leben starten. Doch meist kommt
es anders: In vielen Fällen beginnen die Sprösslinge nämlich ein Studium oder eine Ausbildung
und sind finanziell nach
wie vor auf die Eltern angewiesen. Da stellt sich
die Frage: Gibt es auch
für erwachsene Töchter
und Söhne Kindergeld?
Die Vereinigte Lohnsteuerhilfe e.V. (VLH) beant-
wortet diese Frage und
erklärt, was zu beachten
ist. 190 Euro pro Monat
fürs erste und zweite,
196 Euro fürs dritte und
221 Euro für jedes weitere Kind. Das sind die Kindergeld-Beträge, die Eltern minderjähriger Kinder grundsätzlich zustehen (Stand: 2016). Um
dieses Geld zu erhalten,
muss ein Antrag bei der
Familienkasse oder der
Agentur für Arbeit gestellt
werden. Der KindergeldAnspruch endet dann mit
Ablauf des Monats, in
dem der Nachwuchs sein
18. Lebensjahr vollendet. Und dann? Tatsächlich gewährt der
Staat unter bestimmten
Voraussetzungen auch
für erwachsene Kinder
Kindergeld – und zwar in
der Regel bis zu deren
25. Geburtstag. Dafür
muss beispielsweise
eine der folgenden Voraussetzungen erfüllt
sein: Das Kind studiert
oder wird für einen Beruf
ausgebildet – das gilt unter bestimmten Bedingungen auch bei der zweiten Ausbildung oder dem
Zweitstudium. ... muss
auf einen Ausbildungsoder Studienplatz warten. ... leistet einen Freiwilligendienst wie ein
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Freiwilliges Soziales Jahr
oder den Bundesfreiwilligendienst. ... macht eine
Pause von höchstens vier
Monaten zwischen zwei
Ausbildungen. Die Kindergeld-Stelle spricht
hier von einer »Zwangspause«.
Wichtig ist: Die Tochter
Regeln bei Studium oder kann, etwa in den Semesterferien, auch mal
Ausbildung inklusive
mehr als 20 WochenstunEltern, denen über den den arbeiten – wenn ihre
Nebentätigkeiten aufs
18. Geburtstag des
Sprösslings hinaus Kin- ganze Jahr gesehen 20
dergeld zusteht, müssen Stunden pro Woche nicht
überschreiten.
das Kindergeld erneut
bei der zuständigen Fami- Eine weitere Besonderheit: Der Bundesfinanzlienkasse beantragen.
Die Kasse prüft den An- hof (BFH) hat ein Urteil
trag und erstellt gegebe- zur »mehraktigen Berufsausbildung« gefällt. So
nenfalls einen Kindergilt ein Masterstudium
geldbescheid.
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als Teil der Erstausbildung, wenn auf den vorhergehenden Ausbildungsabschnitt abgestimmt ist. Eltern haben
Anspruch auf Kindergeld,
wenn ihr Kind zum Bachelorabschluss ein darauf
aufbauendes Masterstudium beginnt und nebenher mehr als durchschnittlich 20 Wochenstunden arbeitet. Generell gilt: Ist das Kind in
der ersten Ausbildung,
kann es nebenher so viel
verdienen, wie es möchte
Steckt das Kind in der
zweiten Ausbildung und
arbeitet mehr als 20 Wochenstunden, entfällt der
Anspruch.
–vlh/rw
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Ist das Studium ihre erste Berufsausbildung,
spielt es keine Rolle, wie
viel Geld sie im Nebenjob
verdient. Die Eltern haben auf jeden Fall Anspruch auf Kindergeld.
Anders sieht es aus,
wenn es sich um die
zweite Berufsausbildung
handelt. In diesem Fall
gibt es nur dann weiterhin Kindergeld, wenn die
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