Nachruf Wolfgang Löw

Wolfgang (Wolfi) Löw
– ein Urgestein des Tiroler Reitsports –
hat uns für immer verlassen
21. Oktober 1947 – 31. August 2016
Der Tiroler Pferdesportverband trauert um Wolfi Löw.
Mit seiner ruhigen, kompetenten und pferdegerechten Arbeit
war er für viele Tiroler SpringreiterInnen ein hervorragender
Lehrmeister und Trainer. Das Wohl der Pferde stand bei ihm
immer im Mittelpunkt.
Eine besonders gute Beziehung pflegte er zum Reitverein in Telfs und zur Familie Widauer (Reiterhof
zum Penz). Niemand hätte mir bei seinem Nachruf besser helfen können als Familie Widauer, bei der
ich mich im Namen des gesamten Tiroler Pferdesportverbandes ganz herzlich dafür bedanken möchte.
Mag. Klaus Haim
Präsident des Tiroler Pferdesportverbandes
Nachruf auf Wolfi Löw
Wolfi Löw wurde am 21.10.1947 in Innsbruck geboren. Bereits als kleiner Junge kam er mit seiner
Schwester Brigitte und seiner Mutter Trude in den Stall der Campagnereitergesellschaft Innsbruck um
dort die ersten Reitstunden zu nehmen. Es kristallisierte sich bald sein Talent für den Springsport
heraus und gemeinsam mit seiner Mutter und den damaligen Mitgliedern der CRG wie Adolf Lauda
oder Waltraud Benda, fuhr er noch mit dem Zug zu den Turnieren. Vom Langen Weg bis zum
Frachtenbahnhof wurde geritten, dort die Pferde auf die Waggons verladen, am Bahnhof in Wien
wieder ausgeladen und bis in die Freudenau geritten. Auf der Rückfahrt ein Zwischenstopp in Velden
eingelegt, um noch ein Turnier zu bestreiten und das alles ohne Hänger oder LKW!!
Besonders erfolgreich war Wolfi im Jahre 1970. In den Zeitungen ist zu lesen, dass er auf dem irischen
Wallach „Urker Lad“ zahlreiche Springen der Klasse S, wie zB beim Burgturnier auf Hochosterwitz und
in Velden, sowie den großen Preis von Graz gewann. Beim Mächtigkeitsspringen in Velden wurde er
hinter dem damaligen Europameister Piero d’Inzeo (I) mit einer übersprungenen Höhe von 1,85m
Zweiter.
Die Liebe zu den Pferden hat Wolfi auch seinen beiden Töchtern Nina und Sarah mitgegeben, die
besonders sein enormes Fachwissen und seinen Pferdeverstand schätzten. Er war immer sehr stolz auf
seine beiden Mädels auf ihren Pferden.
Nachdem Wolfi vor mehr als 20 Jahren dem aktiven Reitsport Adieu sagte, widmete er sich ganz der
Ausbildung von Tiroler NachwuchsreiterInnen. Zahlreiche heute erfolgreiche ReiterInnen wie Thomas
Burger, Sarah Löw und Theresa Widauer tragen seine Handschrift. Kaum jemand der Wolfi nicht kennt,
wie er am Abreiteplatz steht und seinen SchülerInnen die letzten Instruktionen vor den Bewerben gibt.
Auch als Parcoursbauassistent war auf den „LÖW“, wie viele ihn nannten, immer Verlass.
Bewundernswert war der Umgang von Wolfi mit seiner unheilbaren Krankheit, welche die letzten Jahre
seines Lebens bestimmte. Diszipliniert und geduldig hat er die vielen schweren Eingriffe ertragen.
Wenn es ihm dann zwischendurch wieder etwas besser ging, hat er großen Wert auf ein gepflegtes
Äußeres, gesunde Ernährung und viel Bewegung in der Natur gelegt.
Bis zuletzt stand er am „Platz“, um sein Wissen an seine SchülerInnen weiterzugeben – immer
freundlich und gut gelaunt. Der Kontakt mit Menschen, das Erzählen von meist lustigen Episoden aus
seinem Leben und die große Liebe zu Pferden gehörten in seinen Alltag.
Am Mittwoch, den 31.08.2016 hat Wolfi, für uns alle überraschend, den Kampf gegen seine Krankheit
verloren und ist friedlich eingeschlafen. Wir haben mit ihm einen Menschen verloren, ohne den die
Tiroler Reitsportszene kaum vorstellbar ist, einen echten Pferdemenschen. Er hinterlässt eine große
Lücke, besonders bei seinen vielen treuen SchülerInnen.
Leb wohl, alter Freund, wir werden Dich nie vergessen.
Deine Tiroler Pferdesportfamilie