Diakonie 54 - Diakonie Düsseldorf

Diakonie 2016
Sommer
54
Das Magazin der Diakonie Düsseldorf
Diakonie 54
Männersache – Wie die Diakonie Jungen mit speziellen Angeboten fördert
Fahr Rad! Aktionstag für Neuzugezogene und Alteingesessene 14 Wo Perspektiven geboren
werden – 20 Jahre TrebeCafé 19 Vom Lehrer zum Altenpfleger
Thema
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Diakonie 54
Anmerkung
Schwer zu glauben
Es gibt eine enorme Sehnsucht nach
Menschlichkeit, nach Gemeinschaft,
nach Sinn. Das wurde 2016 deutlich, als
sich viele spontan für Flüchtlinge enga­
gierten. Das hatte etwas von Aufbruch
zu einer anderen Gesellschaft und zu
einem anderen Füreinander. Diese Stim­
mung hält auch noch ein bisschen vor,
ist aber bei vielen irritiert worden: weil
immer mehr Menschen gekommen sind
und das eigene Engagement dazu kein
Verhältnis gefunden hat. Und dann ließ
auch noch der mediale Beifall nach. Das
alles führte zu einer großen Verunsi­
cherung und dazu, dass nur die dabei­
blieben, für die es aufging.
Es gibt einige solcher Beispiele für
Menschen, die auf der Suche nach dem
Sinn ihres Lebens irgendwann stecken
bleiben, ein bisschen enttäuscht sind
und schließlich lieber ihre Sehnsucht
verbergen. Vor anderen und irgend­
wann auch vor sich selbst.
Die Erfahrung, dass es nicht leicht ist,
haben Menschen schon immer gemacht.
An Gott zu glauben, Sinn zu erleben,
ist ein Geschenk. Sinn ist nicht produ­
zierbar. Biblisch gesprochen: Der Geist
Gottes weht, wo und wann er will. Und
deshalb kann es sich trotz der Zugehö­
rigkeit zur Kirche oder anderen Glau­
bensgemeinschaften anfühlen, als hätte
Gott sich versteckt, als wäre der Sinn
aus dem Leben gewichen.
Der Ausruf Jesajas: „Fürwahr, du bist
ein verborgener Gott“, drückt das
aus, öffnet aber zugleich eine andere
Dimension: Dass wir den Sinn nicht
immer sehen, spricht nicht gegen ihn.
Mut und Geduld machen auf Dauer den
Unterschied. Sich zu etwas zu halten,
das nicht in der allgemeinen Gunst
steht. Warten zu können, dass sich
das mit Sinn erfüllt, was man schon
als sinnerfüllt erlebt hat. Das gilt für
Beziehungen, Engagement, Gemein­
schaft und vielleicht sogar in beson­
derer Weise für den Glauben an Gott,
der es uns nicht leicht macht, dessen
Kirche und Diakonie es uns nicht immer
leicht machen, dessen Menschen es uns
manchmal schwer machen, der aber
gerade darin eine große Verheißung ent­
hält: Glaube ist ein schönes, aber kein
leichtes Geschenk.
Thorsten Nolting
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Thema
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Männersache Wie die Diakonie Männer und
Jungen mit speziellen Angeboten fördert
„Fürwahr, du bist ein
verborgener Gott.“
Jesaja, Kapitel 45, Vers 15
Sich Hilfe suchen, wenn es zu Hause einmal nicht
so gut läuft? Sich beraten lassen, wenn die Kinder
nach einer Scheidung nur noch schlechte Noten
mit nach Hause bringen oder man das Gefühl hat,
sich selbst nicht mehr im Griff zu haben? Das fällt
Männern häufig schwer. Zu groß ist die Sorge,
vor den Kumpels als Versager dazustehen, zu tief
sitzt immer noch die Vorstellung, dass der Mann
der Versorger ist, der immer irgendwie alles gere­
gelt bekommt und immer alles mit sich selbst
Diakonie 54
Thema
ausmacht. Hinzu kommt, dass viele Hilfsangebote
nur in Verbindung mit Frauen zu haben sind, vor
denen die Männer sich – auch aus Scham – lieber
nicht offen äußern möchten.
Die Diakonie hat das früh erkannt und bietet des­
halb verschiedene Hilfen speziell für Jungen und
Männer an. Statt zu warten, dass Männer in die
Beratungsstellen kommen, laden die Kollegen der
einzelnen Fachbereiche der Diakonie sie zum Bei­
spiel lieber selbst ein: etwa zum Fußballspiel nach
Feierabend. Anders als bei einer Beratung im Büro
können Sorgen – etwa um die Familie – dann ganz
nebenbei zur Sprache gebracht oder Erziehungs­
fragen diskutiert werden.
Spezielle Angebote für Väter gibt es auch in den
Kitas. So bietet die Kita am Hackenbruch zum Bei­
spiel regelmäßig Aktionen ausschließlich für Väter
und ihre Kinder an, an denen natürlich statt des
Vaters auch der Lebensgefährte der Mutter oder
der Großvater teilnehmen kann. Gemeinsames
Zelten auf der Wiese in der Nachbarschaft steht
dabei ebenso auf dem Programm wie Geschich­
tenerzählen am Lagerfeuer oder Kuchenbacken.
Mit der Aktion will die Diakonie auch den Zusam­
menhalt von Vater und Kind stärken. Denn immer
noch ist der Vater häufig der Alleinernährer, der
seine Kinder nur abends und vor dem Zubettgehen
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Weil viele ältere Männer sich von den Angeboten
des Sozialen Dienstes wie Basteln oder Aquarellmalen nicht angesprochen fühlten, hat
die Diakonie in einem ihrer Pflegeheime eine Kleine
Kneipe eingerichtet. Dort können sich die Senioren
nun auf ein Bierchen, zum Kartenspielen
oder einfach nur zum Klönen treffen. Die Kneipe
ist beliebt – auch bei den Frauen, die natürlich
ebenfalls vorbeischauen dürfen.
Diakonie 54
Thema
sieht. Dabei sind Männer – das haben Studien
gezeigt – für die Kindererziehung genauso unver­
zichtbar wie Frauen: Bringen Männer und Frauen
sich gleichermaßen in die Erziehung ein, kann sich
das sogar positiv auf die Entwicklung der Kinder
auswirken.
Darum, Männlichkeit neu zu definieren, geht es
unter anderem bei AlleMann am Oberlinplatz. Alle­
Mann ist Ausgangspunkt für die flexible Jungen­
arbeit in Düsseldorf. Hier treffen sich regelmäßig
Jungengruppen, um sich bei freizeitpädagogischen
Angeboten wie Holzhacken und Feuermachen
auszuprobieren und über Dinge zu sprechen, die
sie beschäftigen. Von hier aus steuern die Mit­
arbeitenden die Projektarbeit an Schulen und im
Jugendarrest oder planen erlebnispädagogische
Workshops für Jungen. Außerdem bekommen
Jungen bei AlleMann individuelle Hilfe, etwa wenn
sie Schwierigkeiten in der Familie, in Schule, Aus­
bildung oder im Job haben. Ein wichtiger Baustein
der Jungenarbeit ist bei AlleMann auch die Ausei­
nandersetzung mit der Körperlichkeit, zum Beispiel
im Rahmen von Kampfesspielen, bei denen sich
die Jugendlichen körperlich messen können. Dabei
lernen die Jungen auch, sich gegenüber anderen
fair zu behaupten, ohne gewalttätig zu sein, ein
realistisches Selbstbild zu entwickeln und Grenzen
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zu akzeptieren. Zugleich ist AlleMann ein Schutz­
raum, in dem Jungen tradierte Rollenbilder infrage
stellen und ihre Fähigkeiten unabhängig von
Geschlechterrollen entwickeln können. Anders als
auf dem Schulhof, wo die Jungen im Zweifel lieber
auf „bewährte“ Verhaltensmuster zurückgreifen.
Doch um tradierte Rollenbilder infrage zu stellen,
braucht es auch männliche Vorbilder. Zumal
Ju­gendliche heute überwiegend von Frauen um­geben sind: Immer noch leben viele Scheidungs­
kinder bei ihren Müttern, in den Sozialberufen sind
überwiegend Frauen tätig. Darum tut die Diakonie
einiges dafür, um mehr Männer für den Beruf zu
gewinnen. Denn eines ist klar: Sollen Männer sich
an der Erziehung beteiligen, brauchen sie positive
Vorbilder: Und das fängt schon beim Erzieher in
der Kita an.
Rudolf Brune
Diakonie 54
Kommentar
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Diakonie 54
„Der geringe Männeranteil in den sozialen Berufen
wird zum Problem“
Ein Kommentar von Prof. Dr. Holger Brandes, Rektor
der Evangelischen Hochschule Dresden
Prof. Dr. Holger Brandes hat Psychologie,
Pädagogik und Soziologie an der
Universität Münster studiert und war als
Psychotherapeut unter anderem in
der Männerarbeit tätig. 2002 wurde
Brandes Prorektor der Evangelischen
Hochschule Dresden, seit 2013 ist er
deren Rektor. Schwerpunkte seiner Lehre
sind unter anderem Genderaspekte
in sozialer Arbeit und Erziehung und die
Männerforschung. Der 63-Jährige
ist verheiratet, hat zwei Töchter und
lebt in Dresden
Kommentar
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In Zeiten der Gleichstellung ist es nicht
selbstverständlich, geschlechtsspe­
zifische Förderung für notwendig zu
erachten und entsprechende Angebote
zu machen. Zumindest nicht bezogen
auf Jungen und Männer. Als in den
1970er- und 1980er-Jahren in Erziehung
und Bildung, der Jugendarbeit, in sozi­
alen Hilfen sowie der Beratung spe­
zielle Förderangebote für Frauen und
Mädchen gefordert und entwickelt
wurden, geschah dies mit der Zielper­
spektive der Überwindung einer über
Jahrhunderte zementierten Benachteili­
gung. Inzwischen sind Frauen und Mäd­
chen ebenso wie Männer und Jungen
in den Sog gesellschaftlicher Verände­
rungen gekommen, die die Lebensbe­
dingungen und Zukunftsperspektiven
beider Geschlechter tangieren und
dabei Ungleichheiten abbauen, aber
auch neue Problemlagen schaffen: Die
Geschlechtsrollen haben sich ange­
glichen, dabei aber an Eindeutigkeit
verloren.
Berufstätigkeit und Karriereplanung von
Frauen sind zur Selbstverständlichkeit
geworden und Männer werden vermehrt
bei der Kindererziehung in die Pflicht
genommen, das Problem der Vereinbar­
keit von Familie und Beruf wird dadurch
aber nicht gelöst, sondern betrifft viel­
mehr jetzt beide Geschlechter. Im Bil­
dungsbereich haben wir es sogar mit
einer Umkehrung der Verhältnisse zu
tun: Inzwischen liegen Mädchen bei
den Abiturientenzahlen vorn, während
Jungen die Mehrheit der Schulabbre­
cher und Hauptschüler stellen.
Galten in den 1970er-Jahren Mädchen
aus katholisch geprägten ländlichen
Regionen als Inbegriff für Bildungsbe­
nachteiligung, betrifft die deutlichste
Problemanzeige heute Jungen aus städ­
tischen Regionen und mit Migrations­
hintergrund, die Leistungsdefizite oder
Verhaltensauffälligkeiten aufweisen.
Angesichts dieser Entwicklung stehen
Erziehung und Bildung, aber auch die
sozialen Hilfesysteme vor der Herausfor­
derung, in ihren Angeboten eine neue
Form der Geschlechterbalance herzu­
stellen. Für beide Geschlechter gilt,
dass sich mit veränderten Lebensbe­
dingungen und Problemlagen auch ihr
Orientierungsbedarf ändert – und zwar
bei Frauen und Männern, Mädchen
und Jungen unterschiedlich. Deshalb
müssen nicht nur Mädchen in Bildung
und Freizeit gezielt angesprochen
werden, auch die Förderung von Jungen
setzt voraus, dass sie sich mit ihren
spezifischen Interessen, Themen und
Neigungen in dem wiederfinden, was
ihnen zur Unterstützung und Orientie­
rung angeboten wird. Und Gleiches gilt
auch für Erwachsene.
Angesichts dieser Herausforderung
wird der anhaltend geringe Männer­
anteil in den sozialen Berufen und im
Bildungssystem zum Problem. Denn
Jungen sind im Bildungsbereich häufig
vergeblich auf der Suche nach männli­
chen Vorbildern, und Männer finden nur
schwer den Zugang zu professionellen
Hilfe- und Beratungssystemen, wenn sie
sich lediglich weiblichen Fachkräften
gegenübersehen. Insofern spricht viel
dafür, gezielte Anstrengungen zu unter­
nehmen, um in diesen Berufsfeldern
den Anteil männlicher Fachkräfte zu
erhöhen. Im Bereich der Kindertages­
einrichtungen werden Schritte in diese
Richtung unternommen. Gleiches wäre
aber auch notwendig in anderen Berei­
chen der Sozialarbeit und Pädagogik.
Diakonie 54
Rückblick
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Diakonie 54
Rückblick
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Einfach eine gute Zeit Das Filmfest „Ja Hallo!“ brachte die
Menschen zusammen
Fahr Rad! Beim Aktionstag für Neuzugezogene und
Alteingesessene war richtig was los
Es war ein sonniger, warmer Frühlingstag auf
dem Lessingplatz in Düsseldorf-Oberbilk. Für Tim
Turiak und Tobias Textor fast ein wenig zu sonnig.
Sie hofften zumindest auf ein paar Wolken bis
18 Uhr, aber auch darauf, dass es trocken bleiben
würde. Dann wären die Sichtverhältnisse per­
fekt für den Auftakt zum Filmfest „Ja Hallo!“ für
Flüchtlinge und Alteingesessene.
„Na, was gibt’s?“ Schüchtern rollt ein
vielleicht gerade einmal Sechsjähriger
sein Rad an den Stand von Armin Dörr
vom Verein vision:teilen, deutet dann
auf den wackeligen Lenker und die
platten Reifen. Dörr lässt sich nicht
lange bitten und greift zum Schrau­
benschlüssel, um den Lenker festzu­
zurren. Es dauert nicht lange, bis auch
sein kleiner Kunde seine Zurückhal­
tung überwindet und kräftig mit an­packt. Keine fünf Minuten später ist
das Fahr­rad repariert und der nächste
Besucher an der Reihe.
Die Filme leben durch
die Kraft der Bilder
Turiak und Textor sind zwei der Organisatoren
des Filmfestes. An drei Terminen im Mai und Juni
zeigten sie in Kooperation mit der Diakonie Filme
in Oberbilk, Golzheim und Kaiserswerth. „Die Idee
kam uns, als wir im vergangenen Jahr ein Film­
fest in einem kleinen Dorf in Island veranstaltet
haben. Da haben Menschen zusammengesessen
und einfach Filme zusammen geschaut. Das war
eine tolle Atmosphäre und die wollten wir hier
auch schaffen.“
So war das Ziel des Filmfests in Düsseldorf ein­
fach: Menschen zusammenbringen. Oder wie es
auf der Webseite ja-hallo.com steht: „Wir vom ,Ja
Hallo!‘-Filmfest haben uns gefragt, was wäre,
wenn wir uns einfach mal kennenlernen: im
echten Leben, anstatt nur aus der Zeitung oder,
noch schlimmer, aus dem Fernsehen voneinander
zu hören. An drei Terminen wollen wir deshalb
das tun, was sehr gute Nachbarn manchmal
machen: bei Essen und Trinken einen tollen Film
zusammen schauen.“ Tobias Textor glaubt daran,
dass es solche einfachen Begegnungen braucht:
„Bei vielen Veranstaltungen wird über Prob­
leme und Schwierigkeiten diskutiert. Wir wollen
einfach nur, dass wir miteinander eine gute Zeit
verbringen.“
Und weil dazu Essen und Trinken gehört, gab es
internationale Gerichte und Erfrischungsgetränke
von einem Sponsor. Die Kinder spielten Fußball,
malten oder bastelten. Um 18 Uhr ging es dann
auf der Leinwand los – erst mit einem Film für die
Kinder, „Chihiros Reise ins Zauberland“, später
dann mit dem Weltall-Abenteuer „Gravity“ für die
Erwachsenen. Filme, die durch die Kraft der Bilder
leben und ohne ausgefeilte Dialoge – schließlich
sollten auch die etwas davon haben, die des Deut­
schen noch nicht so mächtig sind.
Die Sonne stand tief genug, die Sicht war perfekt,
es blieb warm an diesem Abend. Menschen ver­
schiedenster Herkunft schauten sich gemeinsam
einen Film an. Sie hatten einfach eine gute Zeit.
Christoph Wand
Akteure wollen Geschmack
aufs Fahrradfahren machen
Armin Dörr repariert kostenlos Fahr­
räder für Menschen in Not und ist nur
einer von vielen Akteuren beim Akti­
onstag „Fahr Rad!“ auf dem Platz der
Diakonie. Mit dem Aktionstag unter
Schirmherrschaft von Bürgermeisterin
Klaudia Zepuntke wollen die Akteure
Neuzugezogenen und Alteingeses ­
senen Geschmack aufs Fahrradfahren
machen, Grundlegendes zur Sicherheit
vermitteln, und – wie Dörr – die ein
oder andere lose Schraube festdrehen.
„Das Fahrrad ist kostengünstig, man
steht damit nicht im Stau und tut
nebenbei sogar etwas für die Gesund­
heit. Für Menschen, die nach Deutsch­
la nd gef lüchtet sind, ka n n es ein
idea­les Fortbewegungsmittel sein“,
sagt Christel Powileit vom Stadtteil­
laden der Diakonie, die den Tag mitor­
ganisiert hat. „Allerdings müssen sich
die Neuzugezogenen oft erst einmal an
den Verkehr in Düsseldorf gewöhnen: In
Syrien herrscht zum Beispiel Linksver­
kehr.“ Auch Menschen, die schon länger
in Düsseldorf leben, seien oft unsicher,
was auf dem Fahrrad alles zu beachten
ist, und ließen es deshalb im Zweifels­
fall häufig lieber in der Garage stehen.
Um sattelfester zu werden, können
Gäste beim Aktionstag zum Beispiel
bei ADFC und Verkehrswacht an einem
Fahrradtraining teilnehmen und bei
einer Fahrt durch einen mit Verkehrs­
schildern gesäumten Parcours ihre Geschicklichkeit testen.
Jugendliche
geben schlappen
Reifen Luft
Die Fahrtüchtigkeit des Rades selbst
steht am Stand der Generationenwerk­
statt und des zentrum plus Flingern
der Diakonie an erster Stelle, wo unter
anderem Schülerinnen und Schüler der
KGS Mettmanner Straße schlappen
Reifen neue Luft geben.
Gegen 17 Uhr neigt sich der Aktionstag
auf dem Campus dem Ende zu. Das heißt
aber nicht, dass Fahrradfahren bei der
Diakonie nun kein Thema mehr ist. So
trifft sich zum Beispiel regelmäßig frei­
tags die Fahrradgruppe 1996 Flingern
am Platz der Diakonie, um gemeinsam
zu Radtouren aufzubrechen. In diesem
Jahr feiert die Gruppe am 17. Juli ihren
20. Geburtstag mit einer Jubiläumstour
zum Geopark nach Dormagen. Treff­
punkt ist um 9.45 Uhr am Platz der Dia­
konie. „Wer sich anschließen möchte,
ist herzlich willkommen“, sagt Mitbe­
gründer Paul Drüge.
Anne Wolf
Aus dem Nähkästchen plauderte
der Düsseldorfer Radrennprofi Ruben
Zepuntke, der beim Rad-Aktionstag
am Platz der Diakonie genauso
vorbei­s chaute wie Oberbürgermeister
Thomas Geisel.
Wer an den Touren der Fahrradgruppe
1996 der Diakonie teilnehmen
möchte, kann Routen und Uhrzeit
erfragen bei Paul Drüge unter
Tel 0211 7 33 40 15
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Ehrenamt
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Ehrenamt
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Zwischen Szeneviertel und sozialem Brennpunkt
Patrick Guttek engagiert sich im Stadtteilladen Flingern
Der 25 -jährige Patrick Guttek liebt
Kontraste: Er lebt auf der Ackerstraße
mit ihren trendigen Läden und Cafés,
arbeitet bei einer Modekette, aber
engagiert sich ehrenamtlich im Stadt­
teilladen der Diakonie Düsseldorf. „Mir
gefällt dieser Gegensatz: auf der einen
Seite Leuten Mode und Style nahe­
bringen, auf der anderen Seite Men­
schen unterstützen, die dringend Hilfe
brauchen“, erzählt er mit einer Inbrunst,
die im Gespräch oft zutage tritt. Unge­
wöhnlich für einen so jungen Mann.
Denn mit seinen 25 Jahren ist er fast
ein Exot unter den Ehrenamtlichen.
Jeden Mittwoch zwischen 9 und 12 Uhr
kommt Guttek in den Stadtteilladen
am Platz der Diakonie. Dann ist er
Ansprechpartner für alle, die dort Hilfe
suchen: Flüchtlinge, wohnungslose oder
alte Menschen oder auch Menschen, die
Schwierigkeiten haben beim Ausfüllen
von Formularen. „Das Behördendeutsch
ist auch für mich oft eine Herausforde­
rung, wie sollen dann erst Menschen
den Inhalt verstehen, die nicht so gut
oder gar kein Deutsch verstehen“, unter­
streicht er. Nicht immer hat der junge
Mann gleich eine Antwort auf alle
Fragen parat; dann sucht er im Internet
nach Lösungen, oder er ruft eine der
Sozialarbeiterinnen aus dem Stadtteil­
laden an und fragt nach.
Geschichten,
die berühren
Ei n ma l ka m ei n ju nger I ra ker zu
ihm, der ihm die Geschichte seiner
Flucht erzählte: eine harte Reise mit
vielen unsicheren Etappen, teils von
Schleppern im Laderaum eines LKWs
versteckt, ständig in Angst vor der
Entdeckung oder dass es nicht weiter­
geht. Eine Geschichte, die Guttek sehr
berührt hat: „Meist hört man so etwas
nur in den Nachrichten, aber wenn die
Geschichte einer Flucht von einem Men­
schen erzählt wird, der sie durchlitten
hat und der direkt vor einem sitzt, dann
wird das alles plötzlich ganz echt und
real.“ Solche Geschichten beschäftigen
ihn lange. Aber es erfüllt ihn auch mit
Stolz, wenn sich ihm Menschen anver­
trauen und wenn er dazu beitragen
kann, dass sich die Situation eines Men­
schen verbessert.
Aufgewachsen ist Guttek in Duisburg.
Zur Ausbildung kam er nach Düs ­
seldorf, und er ist immer noch davon
begeistert, hier zu leben: „Hier ist so
viel los, es gibt immer etwas Neues zu
entdecken.“ Seit einem Jahr wohnt er in
einem kleinen, liebevoll eingerichteten
Apartment auf der Ackerstraße. Mit­
tendrin im Leben. Er trifft sich gerne
mit Freunden auf einen Kaffee, weil
er es als Luxus empfindet, Teil der
Gesellschaft zu sein und in Kontakt mit
Menschen zu stehen. Aber manchmal
schaut er dem Treiben auch nur zu:
Dann sitzt er in seiner Lieblingsbuch­
handlung mit seinem Notizblock und
schreibt kleine Texte über all das,
was ihn beschäftigt und ihm auf der
Seele brennt. Denn Patrick Guttek liebt
Gegensätze.
Kira Küster
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Spenden
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Vom Smoothie bis zum Arztbesuch Gesundheitsprojekt für
benachteiligte Menschen geht an den Start
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Spenden
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Flüchtlingspatinnen und Sprachlernkisten Experian
unterstützt Integrationsprojekte der Diakonie
Das Projekt ist mit einer Gesundheitswoche in allen drei Tagesstätten
für Wohnungslose öffentlich gestartet.
Koch-, Kreativ- und Sportangebote,
ein Gesundheitsquiz und Vorträge
standen auf dem Programm. Bilder dazu
finden Sie auch der Facebookseite
der Diakonie unter www.facebook.com/
diakonie.duesseldorf
Hans ist obdachlos. Das Leben auf der
Straße hat die Gesundheit des 40-Jäh­
rigen angegriffen. Jetzt benötigt er
regelmäßig Medikamente. Die Versi­
cherung übernimmt nur einen Teil der
Kosten. Für den Rest muss Hans auf­
kommen. „Das Geld dafür habe ich aber
nicht“, erzählt er. So wie Hans geht es
vielen Menschen ohne Wohnung in Düs­
seldorf. Hinzu kommt, dass sich viele
von ihnen scheuen, zum Arzt zu gehen.
Nicht nur, weil sie keine Versicherungs­
karte haben, sondern auch, weil sie sich
für ihren Lebenswandel schämen. Um
ihnen zu helfen, bietet die Diakonie
künftig in einem neuen Projekt ärzt­
liche Sprechstunden für wohnungslose
Menschen im Arztmobil des Vereins
„Medizinische Hilfe für Wohnungslose“
an. Auch Hans bekommt Hilfe von der
Diakonie, die nun die Kosten für seine
Medikamente übernimmt.
Die medizinische Erstversorgung im
Arztmobil ist nur ein Baustein des neuen
Gesundheitsprojekts der Diakonie.
Das forschende Pharmaunternehmen
Janssen, die Pharmasparte des welt­
weit tätigen Gesundheitskonzerns
Johnson & Johnson, und der Johnson &
Johnson Corporate Citizenship Trust,
eine Treuhandgesellschaft, finanzieren
mit einer Geldspende das Projekt, das
sich die Verbesserung der Gesundheit
sozial benachteiligter Menschen in Düs­
seldorf zum Ziel gesetzt hat. Das Projekt
ist zunächst auf drei Jahre angelegt
und zeichnet sich durch seinen ganz­
heitlichen Ansatz aus. „Wir freuen uns,
dass wir mit der Diakonie Düsseldorf
einen Partner gefunden haben, der die
Bedürfnisse der Zielgruppe kennt und
mit dem wir gemeinsam hier vor Ort
viel bewegen können“, sagt Barbara
Stählin, Manager Corporate Communi­
cations von Janssen.
So kommen in den Tagesstätten Hori­
zont, café pur und Shelter künftig zum
Beispiel einmal in der Woche ein gesundes Frühstück mit Obst und täglich
Smoothies auf den Tisch. Außerdem
will die Diakonie im Zuge des Projekts
in den drei Tagesstätten regelmäßig
eine Ernährungsberatung und ein Grup­
penprogramm anbieten. Mitarbeitende
von Janssen werden sich ebenfalls
gerne engagieren, zum Beispiel Vor­
träge zu gesundheitlichen Themen wie
Infektions- oder Suchterkrankungen
anbieten.
Und weil zum gesunden Leben auch
die Pflege der Seele gehört, werden im
Rahmen des Projekts kreative Ange­
bote in den Tagesstätten gefördert, zum
Beispiel das Werken mit Holz oder Ton
oder Museums- und Ausstellungsbe­
suche. „Wir arbeiten mit den Menschen
an ihrem Selbstwert und ermutigen
sie, ihr Leben selbstbestimmter zu
gestalten“, erklärt Projektkoordinator
Kai Lingenfelder. Auch Soforthilfen,
zum Beispiel wenn ein Wohnungsloser
dringend eine Brille braucht, werden
durch die Spende des Unternehmens
finanziert.
Eine weitere Säule des Gesundheitspro­
jekts ist die präventive Sozialberatung.
Denn auch hohe Schulden, anhaltende
Schwierigkeiten mit Ämtern oder lange
Arbeitslosigkeit können krank machen,
beispielsweise Depressionen auslösen.
Die Sozialberatung der Diakonie sucht
gemeinsam mit den Betroffenen nach
Lösungen. Außerdem motiviert sie die
Menschen, etwas für ihre Gesundheit
zu tun und bei gesundheitlichen Pro­
blemen einen Arzt aufzusuchen, oder
vermittelt sie an entsprechende Fach­
stellen. „Und nicht zuletzt erklären wir
auch, wie sich mit einfachen Mitteln
leckere und gesunde Mahlzeiten zube­
reiten lassen“, erklärt Lingenfelder.
Anne Wolf
Oft müssen sie monatelang, wenn nicht
jahrelang darauf warten. Dann ist sie
endlich da – die Anerkennung als Asyl­
berechtigte. Damit haben Flüchtlinge
endlich eine Perspektive. Die Integ­
ration ist damit aber natürlich noch
lange nicht abgeschlossen. Um sich
zurechtzufinden, ist es auch für aner­
kannte Flüchtlinge hilfreich, wenn sie
Menschen an ihrer Seite haben, die
sie bei der Bewältigung des Alltags
unterstützen. Dafür sind die Flücht­
lingspatinnen der Diakonie in Düssel­
dorf-Flingern da. Mit einer Spende des
Marketing-Spezialisten Experian in
Höhe von 10.000 Euro können jetzt vier
zusätzliche Patinnen Flüchtlingsfami­
lien im Stadtteil zur Seite stehen.
Flüchtlingspatinnen sind Frauen, die
selbst eine Migrationsgeschichte haben,
aber inzwischen gut in die Gesell­
schaft integriert sind. Sie stehen neu
zugewanderten Familien eine Zeit­
lang zur Seite, begleiten die Eltern zu
Elternsprechtagen, zum Kinderarzt,
zu Behörden. Sie dolmetschen und
erklären den Eltern all die Dinge, die
wichtig sind für Gesundheit, Erzie­
hung und gesellschaftliche Integration.
„Außerdem sind sie auch ein Vorbild für
die Neuangekommenen“, sagt Christel
Powileit, Leiterin des Welcome Points
02 der Diakonie, wo das Projekt ange­
dockt ist: „Schließlich haben sie sich
schon erfolgreich integriert.“ Für ihr
Engagement erhalten die Flüchtlings­
patinnen eine Aufwandsentschädi­
gung im Rahmen der sogenannten
Übungsleiterpauschale.
Für die Kinder in den
Offenen Ganztagsschulen
gibt es Sprachlernkisten
„Für uns als Unternehmen ist es wichtig,
unserer sozialen Verantwortung gerecht
zu werden. Im Rahmen unseres Heart
of Experian Charity Funds fördern wir
soziale Projekte rund um die Welt. Wir
freuen uns sehr, die Diakonie Düssel­
dorf von einem unserer deutschen
Unternehmensstandorte aus unter­
stützen zu können und bei der Integ­
ration von Flüchtlingen zu helfen. Die
Patinnen, die selbst einen Migrations­
hintergrund haben, leisten hier echte,
wertvolle Basisarbeit. Für uns ein wun­
derbares und zielführendes Projekt“,
sagt Gregor Wolf, Geschäftsführer Ex­perian Deutschland GmbH.
Experian setzt sich auch über das Pro­
jekt hinaus für die soziale Arbeit ein.
So konnten mit weiteren 5.000 Euro die
Offenen Ganztagsschulen der Diakonie
Materialkisten mit vielfältigem Spielund Sprachlernmaterial anschaffen.
Puppen mit schwarzer Hautfarbe, mehr­
sprachige Kinderbücher oder Bausteine mit arabischen Ornamenten: Die
Materialien eignen sich besonders gut,
um speziell mit Flüchtlingskindern zu
arbeiten und ihre Deutschkenntnisse
zu verbessern. „Die Auswahl solcher
Materialien ist wichtiger, als man viel­
leicht denkt“, sagt Heike Kasch von der
Integrationsagentur der Diakonie. Sie
hat das Sachgebiet Offene Ganztags­
schule bei der Zusammenstellung der
Materialien beraten. „Für die Kinder
ist es wichtig, dass sie in Büchern
vorkommen, mit ihrer Religion, Haut­
farbe oder anderen Merkmalen, in
ganz banalen Geschichten.“ Im EUgeförderten Projekt „Bilder im Kopf“
berät die Diakonie auch pädagogische
Fachkräfte zur Vielfalt in Kinder- und
Jugendmedien, zu Antidiskriminierung,
zum Einsatz mehrsprachiger Materia­
lien und einer Pädagogik, die sich der
alltäglichen Vorurteile bewusst ist und
entsprechend handelt. Mehr dazu auf
www.bilderimkopf.eu.
Christoph Wand
Diakonie 54
Jugend und Familie
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Wo Perspektiven geboren werden Seit 20 Jahren ist das
TrebeCafé für Mädchen in Schwierigkeiten da
Diakonie 54
Jugend und Familie
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Kakao ist fertig! An der Alfred-Herrhausen-Schule kümmert
sich der Nachwuchs selbst ums Frühstück
In diesem Jahr feiert das TrebeCafé
der Diakonie Düsseldorf. 1996 wurde
die Anlaufstelle für Mädchen, die ihren
Lebensmittelpunkt auf der Straße
haben, dank einer großzügigen Spende
von Ute Huneke eröffnet, erst an der
Eintrachtstraße, später dann in
größeren Räumen an der Kölner Straße.
Nein, schön war Lenas Kindheit nicht. Die Mutter
psychisch krank, der Vater gewalttätig – kein
Wunder, dass Lena sich früh eine eigene Bleibe
suchte. Aber auch da war es nicht einfach, mit
einer Mitbewohnerin, mit der sie sich nicht ver­
stand, und einem Ex-Freund, der ihr dort auflau­
erte. So verbrachte Lena viel Zeit auf der Straße,
rauchte Marihuana, trank viel, machte Schulden.
Und so gewalttätig, wie ihr Vater war, waren auch
ihre Beziehungspartner. Die Signale für Lenas
Zukunft standen nicht sehr positiv. Dann kam die
junge Frau mit dem TrebeCafé der Diakonie in
Kontakt. Ein Wendepunkt in ihrem Leben.
Die Mitarbeiterinnen
begleiten die Gäste auch zum
Arzt oder ins Jobcenter
Im TrebeCafé können Mädchen und junge Frauen
an einigen Stunden des Tages den schwierigen
Alltag auf der Straße hinter sich lassen und
sich ausruhen, etwas essen oder sich waschen.
Sozialarbeiterinnen stehen für Gespräche zur
Verfügung und unterstützen bei Gesprächen
mit Eltern oder offiziellen Stellen, helfen beim
Schulabschluss oder der Suche nach TherapieAngeboten, einem Job oder einer Wohnung. Street­
workerinnen suchen außerdem die Mädchen auf
der Straße auf.
Die Präventionsarbeit des TrebeCafés richtet sich
gezielt an Schulen, Jugendeinrichtungen oder Kon­
firmandengruppen. Hier wird das Selbstwertge­
fühl der Jugendlichen gestärkt und sie lernen, mit
Gefühlen und Krisen umzugehen oder Konflikte
und Stress ohne Suchtmittel zu bewältigen.
Wie bei allen Mädchen, die in die Anlaufstelle
an der Kölner Straße in Düsseldorf-Oberbilk kom­
men, fand auch Lena erst einmal ein offenes Ohr.
Frauen, die ihr zuhörten, die sie nicht verurteilten,
sondern gemeinsam mit ihr Perspektiven entwi­
ckelten, wie es weitergehen könnte. Die Mitarbei­
terinnen des TrebeCafés begleiteten Lena zum
Jobcenter, zur Verbraucherberatung, zur statio­
nären Therapie. Sie berieten sie, was ihre Schulden
angeht, zu ihrer familiären Situation, aber auch
dazu, was sie denn selbst für Ziele im Leben hat.
Sie vermittelten ihr eine weitere ambulante The­
rapie und besuchten sie auch zu Hause. „Unsere
Arbeit ist Beziehungsarbeit“, sagte Marita Wenzel,
Leiterin des TrebeCafés. „Die Mädchen und jungen
Frauen wissen, dass sie sich in allen Situationen
an uns wenden können, dass wir sie nicht fallen
lassen. Das Vertrauen, das dadurch entsteht, trägt,
auch wenn es zwischendurch mal Rückschläge
geben mag.“
Bei Lena hat die intensive Begleitung des Trebe­
Cafés auf jeden Fall das Leben verändert. Sie ist
in eine andere Stadt gezogen, hat ihre Schulden
getilgt und eine Arbeit aufgenommen. Sie lebt
jetzt in einer neuen, stabilen Beziehung und hat
ein Kind bekommen. Die Kontakte ins TrebeCafé
seien natürlich selten geworden, sagt Marita
Wenzel. „Sie braucht uns nicht mehr – und das ist
ja gut so.“
Christoph Wand
Sorgfältig gießt Joel die Milch in die
Becher, fügt ein paar Teelöffel Kakao
hinzu und rührt dann ein paarmal kräftig um. Während er die Becher seinen
Mitschülern über den Tresen reicht,
schneiden seine Mitstreiterinnen und
Mitstreiter Obst in handliche Stücke
und stecken sie auf Schaschlikspieße.
Der 16-jährige Kevin wirft einen zufrie­
denen Blick auf sein Werk. „Das sieht
doch gut aus.“ Joel und Kevin gehören
zu einer Gruppe Schülerinnen und Schü­
­ler, die an der Alfred-Herrhausen-Schule
dafür sorgt, dass die Mitschülerinnen
u nd Mitschü ler jeden Morgen vor
dem Unterricht ein gesundes Frühstück
bekommen. Die Idee stammt von den
Schülern selbst.
Jeder kann seine
Talente einbringen
Schulsozialarbeiterin Anna Gojtowski
von der Diakonie betreut das Projekt,
das im Rahmen des buddY-Programms
entstanden ist. „Ob als Moderatorin oder
Moderator in den Teamsitzungen oder
bei der Erstellung der Essenspläne am
Computer – im Frühstückstreff kann
jeder verschiedene Talente einbringen
und diese weiterentwickeln“, erläutert
sie das Konzept. „Und ganz nebenbei
lernen die Kinder, mit Lebensmitteln
zu haushalten und respektvoll mitein­
ander umzugehen.“ Thematisiert werde
außerdem, wie wichtig Hygiene beim
Umgang mit Lebensmitteln ist und was
eine ausgewogene und gesunde Ernäh­
rung ausmacht.
Manchmal dürfen es auch
Brötchen mit Schokoküssen sein
Das bedeutet nicht, dass beim Früh­
stückstreff ausschließlich Obst auf den
Teller kommt. Ab und zu dürfen es
auch Brötchen belegt mit Schokoküssen
sein. Ein Kompromiss, denn die Kinder
können selbst entscheiden, was sie im
Frühstücktstreff servieren wollen. Die
Gruppe trifft sich jeden Freitag, um den
Essensplan für die kommende Woche
aufzustellen und abzusprechen, wer
wann bei der Vorbereitung des Früh­
stücks hilft. Die Abstimmung erfolgt
ganz demokratisch per Handzeichen.
Wer deshalb meint, dass SchokokussBrötchen jeden Tag auf der Speisekarte
stehen, irrt gewaltig: Tatsächlich sind
Haferflocken und frisches Obst beson­
ders beliebt. Angeliefert werden die
Lebensmittel von der Tafel.
Das Projekt hat auch den Verein buddY
überzeugt, der den Frühstückstreff an
der Alfred-Herrhausen-Schule jetzt aus­
gezeichnet hat. Ihre Urkunden konnten
die Frühstückstreffler und Coach Anna
Gojtowski von buddY-Programmleiterin
Anja Throm und von Andrea Zinnen­
lauf, Leiterin Programmbereich Bil­
dungspraxis von der Vodafone Stiftung
Deutschland, entgegennehmen. „Uns hat
überzeugt, dass die Schülerinnen und
Schüler keinen Anstoß brauchen und
alles aus ihnen selbst herauskommt“,
sagte Throm bei der Preisverleihung
und lobte auch den Umgang der BuddYs
untereinander. „Sie respektieren sich
gegenseitig, geben Tipps und nehmen
Rücksicht aufeinander.“
Anne Wolf
Die Schulsozialarbeiterinnen
und Sozialarbeiter der Diakonie sind
an 25 Schulen in Düsseldorf für
Schülerinnen und Schüler da.
Sie helfen dem Nachwuchs nicht nur,
wenn es zu Hause oder in der Schule
Probleme gibt, sondern betreuen
auch besondere Gruppen­a ngebote in
Zusammenarbeit mit internen
und externen Kooperationspartnern.
Mehr Infos zu buddY gibt's unter:
www.buddy-ev.de
Diakonie 54
Gesundheit und Soziales
16
„Der Weg aus der Sucht ist für jeden anders“ Expertin
Anja Vennedey erklärt, welche Hilfen es gibt
Außerdem bieten wir Gruppen an, die
informieren und motivieren, der Sucht
ein Ende zu machen. In den ersten
Gesprächen geht es oft auch darum, bei
den Betroffenen eine Krankheitseinsicht
zu schaffen. So kommen zum Beispiel
viele Menschen mit der Bitte zu uns,
ihnen beizubringen, kontrollierter zu
trinken. Das ist natürlich nicht möglich,
denn Alkoholismus ist eine Krankheit,
die nur durch Abstinenz „stillgelegt“
werden kann. In solchen Fällen geben
wir den Tipp, einfach mal vier Wochen
gar keinen Alkohol anzufassen. Wer das
nicht schafft, kommt dann vielleicht zu
der Einsicht, dass sich etwas grundle­
gend ändern muss.
Oft sind es ja die Angehörigen, denen
als Erstes auffällt, dass etwas nicht
stimmt. Woran kann ich erkennen, dass
Familienmitglieder oder Freunde ein
Suchtproblem – zum Beispiel mit
Alkohol – haben?
Anja Vennedey ist Sozialarbeiterin und
Suchttherapeutin. Die 41-Jährige lei­
tet das Suchtberatungs- und Thera­pie-­
zentrum der Diakonie an der Langer­
straße. Im Interview erzählt sie, woran
sich eine Abhängigkeit erkennen lässt,
wie Angehörige helfen können und
warum Rückfälle vorkommen können.
Frau Vennedey, im Sucht- und Therapiezentrum der Diakonie haben sich im
vergangenen Jahr mehr als 1.000 Menschen
mit Suchtproblem oder deren Ange­
hörige beraten lassen. Darunter Menschen,
die ein Problem mit Alkohol, Medikamenten, Glücks- oder Computerspiel
haben. Was erwartet Menschen, die zum
ersten Mal zu Ihnen kommen?
Wenn Menschen von Außenstehenden
schon öfter auf ihren Alkoholkonsum
angesprochen worden sind, der Füh­
rerschein vielleicht bereits wegen Trun­
kenheit am Steuer eingezogen worden
ist oder Familienmitglieder möglicher­
weise heimlich trinken, können das
Anzeichen für eine Alkoholabhängig­
keit sein. Auch wichtig zu wissen: Tat­
sächlich greifen viele Alkoholiker nicht
bereits morgens, sondern erst abends
zur Flasche. Wer abhängig ist, kann
leichter reizbar oder aggressiv sein,
manche Menschen ziehen sich aber
auch einfach immer mehr aus ihrem
sozialen Umfeld zurück.
Diakonie 54
Zu helfen heißt in dem Fall, nicht zu
helfen. Es ist entscheidend, das zu
akzeptieren. Sonst wird der Betroffene
nie zu der Einsicht gelangen, dass er
ein Problem hat. Decken Angehörige
das Familienmitglied, etwa indem sie
es nach einer durchzechten Nacht beim
Arbeitgeber entschuldigen, erleichtern
sie ihm dagegen das Weitertrinken.
Wichtig ist außerdem, dass Angehörige
von Suchtkranken lernen, sich abzu­
grenzen. Nur so kann die Spirale des
Deckens und Helfenwollens ein Ende
17
Ein neues Zuhause für Familie Bastouni Wie das Ehepaar
aus Syrien endlich eine Wohnung fand
haben. In speziellen Gruppen unterstüt­zen wir Angehörige auf diesem Weg.
In der Tagesklinik des Sucht- und
Therapiezentrums kommen Menschen
mit einer Suchterkrankung tagsüber
in die Therapie, den Abend können Sie
zu Hause verbringen. Für wen eignet
sich das Konzept?
Vor allem für Menschen, die in sich
gefestigt sind, Wohnung, Familie und
vielleicht einen Arbeitsplatz haben, ist
das Konzept ideal. In der Tagesklinik
können sie sich Schritt für Schritt von
ihrer Sucht lösen, ohne ihr gewohntes
Umfeld verlassen zu müssen. Der Vor­
teil daran: Sie können die Erkenntnisse
aus der Therapie unmittelbar in ihrem
eigenen Umfeld in die Tat umsetzen.
Und wenn einer der Menschen, die Sie
betreuen, doch rückfällig wird?
Früher haben Rückfälle dazu geführt,
dass Menschen von der Therapie ausge­
schlossen wurden. Das ist heute nicht
mehr so. Denn der Weg in die Absti­
nenz ist steinig. Und Rückfälle können
auch dazugehören. Leider ist es heute
immer noch so, dass viele Menschen
nicht begreifen, dass Alkoholismus
keine Schwäche, sondern eine Krank­
heit ist. Das muss sich dringend ändern.
Das Gespräch führte Anne Wolf
Die Haustür steht offen, wie eine Ein­
ladung an die Nachbarschaft, jederzeit
vorbeizuschauen. Durch den Türrahmen
fällt der Blick auf den gedeckten Kaffee­
tisch. Auf jedem Teller liegt ein großes
Stück Zitronenkuchen. „Greifen Sie zu,
den hat Aya gebacken“, sagt Ayman
Bastouni nicht ohne Stolz und nickt
seiner 13-jährigen Tochter anerken­
nend zu. Die strahlt. Wer die Familie
Bastouni besucht, fühlt sich dort sofort
wohl. Auch wenn das Wohnzimmer bis
auf ein paar Bücher noch leer ist und
ein Plastikstuhl aus dem Garten als
Sitzplatz herhalten muss.
Großfamilien haben es besonders
schwer, eine Wohnung zu finden
Wie können Angehörige dann helfen?
Der Weg aus der Sucht ist für jeden
anders. Darum unterscheiden sich auch
die Beratungsverläufe. Grundsätzlich
klären wir erst einmal in einem Zweier­
gespräch die persönliche Situation. Je
nachdem bieten wir dann weitere Bera­
tungsgespräche an, auch in der Gruppe,
um auszuloten, wie wir helfen können.
Wenn es sinnvoll ist, suchen wir dann
nach einer möglichen Therapie – die
kann in einer Klinik stattfinden, aber
auch tagsüber bei uns. Auch eine ambu­
lante Therapie mit Gruppenbesuchen in
den frühen Abendstunden ist möglich.
Gesundheit und Soziales
Wegen Umbauarbeiten war das
Suchtberatungs- und Therapiezentrum
der Diakonie 18 Monate lang an der
Fichtenstraße untergebracht. Jetzt ist es
zurück an der Langerstraße: Unter
anderem sind in der Einrichtung nun alle
Räume barrierefrei und auch für
Menschen mit Gehbehinderung
problemlos zugänglich. Den Umbau haben
die Stiftung Wohlfahrtspflege NRW
und die Aktion Mensch mit insgesamt
560.000 Euro gefördert.
Ayman Bastouni ist Syrer und vor bald
zwei Jahren als Flüchtling nach Düssel­
dorf gekommen. Seinen Besitz musste
er in seiner Heimat zurücklassen. Die
vergangenen Monate haben er, seine
Frau Dalin Awad und die fünf Kinder
in einer Flüchtlingsunterkunft in Düs­
seldorf gelebt – obwohl Ayman Bas­
touni längst als Flüchtling anerkannt
war und aus der Unterkunft hätte aus­
ziehen können. „Aber es ist schwierig,
eine Wohnung zu finden. Vor allem
für Großfamilien“, sagt der 42-Jährige.
Dank einer großzügigen Spende von fif­
tyfifty konnte die Familie Bastouni nun
eine Wohnung in einem Haus beziehen,
das die Diakonie extra für Flüchtlinge
gekauft hat. 320.000 Euro hat fiftyfifty
dafür zur Verfügung gestellt. Das Geld
stammt aus dem Verkauf von sechs Bil­
dern des Malers Gerhard Richter.
Schulen und Kindergärten
liegen ganz in der Nähe
Im Haus befinden sich drei Wohnungen
auf drei Etagen. Es liegt in einer ganz
normalen Wohngegend im Düsseldorfer
Stadtteil Reisholz mit Schulen und Kin­
dergärten ganz in der Nähe. Im August
wird die Kleinste (5), Asmaa, nur ein
paar Meter weiter in den Kindergarten
gehen. Aya und ihr Bruder Mohammad
(14) werden ganz in der Nähe die Schule
besuchen. Die anderen Kinder (7 und
12) gehen bereits zur Schule. „Uns
gefällt es in Reisholz sehr“, sagt Dalin
Awad. Auch mit der Wohnung sei sie
sehr zufrieden. „Toll ist, dass es einen
Garten gibt, in dem die Kinder mitein­
ander spielen können.“
Die Unterbringung mitten im Quartier
gehört zum Konzept: „Denn für die Inte­
gration ist es das Beste, wenn Flücht­
linge mitten unter uns leben“, erklärt
Sabine Hollands von der Diakonie.
Gemeinsam mit Kulturmittlerin Fassla
Alomari bringt sie seit Mitte Oktober in
Zusammenarbeit mit dem städtischen
Amt für Wohnungswesen Flüchtlinge
und Vermieter zusammen. Auch nach
Abschluss des Mietvertrages und nach
dem Einzug sind sie für beide Seiten
ansprechbar, wenn es Fragen und Prob­
leme gibt. So sind die beiden weiterhin
für die Familie Bastouni da, falls diese
Hilfe braucht.
Ayman Bastouni hofft, dass er schnell
in Deutschland Fuß fasst. Erst einmal
will er jetzt seinen Führerschein ein
zweites Mal machen, damit dieser auch
in Deutschland gültig ist. Er würde
gerne als LKW-Fahrer arbeiten und das
so schnell wie möglich. „Zu Hause rum­
zusitzen und nichts zu tun, ist einfach
nichts für mich“, sagt er. Da kann die
Wohnung noch so perfekt sein.
Anne Wolf
Diakonie 54
Leben im Alter
18
Diakonie 54
Ran an die Beete Beim Urban Gardening: Kinder und
Senioren pflanzen Gemüse
Leben im Alter
19
„In älteren Menschen steckt so viel Lebensfreude!“
Vom Lehrer zum Altenpfleger – ein Auszubildender erzählt
Mehr Informationen zur Ausbildung in
der Altenpflege bei der Diakonie
und einen Film, in dem Auszubildende
von ihren Erfahrungen in der Altenpflege berichten, gibt es im Internet
unter: www.altenpflege-jetzt.de
nur hauchdünn mit Erde bedeckt sein.
Als Faustregel gelte: Nie mehr Erde
über ein Samenkorn streuen, als es dick
ist. „Sonst verfaulen die Samen.“ Bald
möchte sie auch Setzkartoffeln mit­
bringen. „Aus einem Hochbeet mit den
Ausmaßen wie hier habe ich schon mal
zwölf Kilo rausbekommen.“
Die Nachbarn können jederzeit
in den Garten kommen
Es geht nur um ein paar Beete. Aber
um diese Beete ranken sich Werte – wie
Gemeinschaft und Verantwortung: Drei
mit Erde gefüllte Gefäße mit Holzver­
schalung stehen im Innenhof des zen­
trum plus Golzheim-Derendorf bereit.
Genau genommen sind es Hochbeete,
in die Seniorinnen und Senioren und
Kinder aus der benachbarten Kita der
Diakonie in der Collenbachstraße die
ersten Samen und Setzlinge pflanzen,
damit dort Gemüse, Blumen und Kräuter
wachsen.
Astrid Walker, Waldpädagogin, Ingeni­
eurin für Landespflege und Referentin
für das Projekt, hat spezielle Erde mit­
gebracht. „Torffrei“ steht auf der Ver­
packung. „Diese Erde ist zwar etwas
teurer, schont aber die Natur“, sagt die
Fachfrau. Der Torf könne so bleiben,
wo er hingehört: in den Mooren, wo er
oft über Jahrhunderte entstanden ist
und einen wertvollen Lebensraum für
Pflanzen und Tiere bietet.
Fünf Termine sind angesetzt, um die
Hochbeete zu bepflanzen. „Es geht
um das Miteinander der Generationen,
um Nachhaltigkeit und darum, neue
Zugänge zum Gärtnern in der Stadt zu
schaffen“, sagt Inge Gößling, Leiterin
des zentrum plus. Eingebettet ist das
Projekt in eine Reihe von Veranstal­
tungen, bei der sich Kitakinder und
ältere Menschen schon seit Jahren mit
unterschiedlichsten Themen beschäf­
tigen, zum Beispiel Theaterspielen,
Lesen oder Gespräche über Demenz.
Die Freizeitgärtner wollen auch
Kartoffeln pflanzen
Diesmal ist also Pflanzen angesagt. Von
„Urban Gardening“ spricht die Refe­
rentin in einem Nebensatz und ver­
weist damit auf eine soziale Bewegung,
getragen von Menschen, die mitten in
der Stadt gärtnern – ob in New York,
London oder eben Düsseldorf.
Die Kinder, alle im Vorschulalter, stehen
neugierig vor den Beeten und greifen
zu den Schaufeln. „Achtet darauf, die
Samen nicht zu tief in die Erde zu
pflanzen“, sagt Astrid Walker. Die feinen
Samen von Kräutern und Blumen dürften
Ben, fünf Jahre alt, ist eifrig bei der Sache.
Er greift beherzt in die Erde, gräbt Setz­
ling nach Setzling ein. „Möhren kann
man zum Glück essen“, sagt er unver­
mittelt. Das findet auch Sigrid Emme­
rich, eine von gut zehn Seniorinnen und
Senioren, die am Projekt teilnehmen.
Sie hat drei Enkel, ist gerne mit Kindern
zusammen. „Kinder stellen interessante
Fragen, auf die man als Erwachsener
nicht kommt“, sagt sie. „Wir können alle
etwas voneinander lernen.“
Jetzt, da Kräuter und Gemüse sprießen,
soll der Innenhof auch von Nachbarn
genutzt werden, die durch ein stets
offenes Tor freien Zugang haben. „Wir
möchten einen Ort schaffen, an dem sich
Menschen treffen“, sagt Inge Gößling.
Eine Oase der Ruhe mitten in der Stadt.
Thomas Becker
Philipp Wienke hat fünf Jahre als Lehrer
gearbeitet. Jetzt macht der 31-Jährige
eine Ausbildung zum Altenpfleger im
Ferdinand-Heye-Haus in Gerresheim. Im
Interview erklärt er, was ihn antreibt
und warum ihn der Beruf fasziniert.
Herr Wienke, vom Lehrer zum Altenpfleger – das ist ein eher ungewöhnlicher Werdegang. Wieso haben Sie
sich für eine Ausbildung in der Altenpflege entschieden?
Ich wollte schon immer Menschen, die
auf Unterstützung angewiesen sind,
helfen. Darum habe ich mich neu ori­
entiert. Anfangs konnte ich mir auch
vorstellen, eine Ausbildung zum Ret­
tungssanitäter oder Krankenpfleger zu
machen. Doch dann habe ich ein Prak­
tikum in der Altenpflege absolviert und
sofort gewusst: Der Beruf passt zu mir.
Was gefällt Ihnen an dem Beruf?
Als Altenpfleger kann ich viel bewirken.
Zum Beispiel Menschen dabei helfen, im
Alter ein schönes Leben zu haben – trotz
all der Defizite, die das Leben im Alter
mit sich bringen kann. Viele meinen
immer, Altenpflege sei eine bitterernste
Sache. Das stimmt nicht. Ich bin selbst
oft überrascht, wie viel Lebensfreude in
den Seniorinnen und Senioren steckt.
Wir lachen viel zusammen.
Was sagen Ihre Freunde zu Ihrer Entscheidung, in die Altenpflege zu gehen?
Wie gelingt es Ihnen, diese Lebensfreude zu erhalten?
Das Wichtigste ist, die Menschen ernst
zu nehmen, ihre Wünsche zu respek­
tieren. Manchen Bewohnerinnen oder
Bewohnern ist zum Beispiel ihr Aus­
sehen sehr wichtig. Sie brauchen des­
halb im Bad morgens oft länger. Das
kann schon mal den Ablauf etwas
durcheinanderbringen, weil vielleicht
das Frühstück wartet – aber wir lassen
ihnen diese Zeit. Ältere Menschen
wissen übrigens ganz genau, was sie
wollen, und das sagen sie auch. Diese
direkte Art gefällt mir sehr.
Meine Freunde finden das toll. Gleich­
zeitig bekomme ich oft zu hören: „Krass,
das könnte ich nicht.“ Viele haben Vor­
urteile, was die Altenpflege betrifft. So
denken einige immer noch, dass Alten­
pflege gleichzusetzen ist mit Körper­
pflege. Dabei macht die Körperpflege
nur einen Teil unserer täglichen Arbeit
aus. Wir müssen uns zum Beispiel
auch eng mit Ärzten abstimmen und
Medikamente verabreichen. Außerdem
befassen w i r u ns m it recht l ichen
Fragen oder arbeiten am Computer,
etwa um den Gesundheitszustand
der Bewohnerinnen und Bewohner zu
dokumentieren.
Wie gehen Sie damit um, wenn einer
der Menschen, die Sie betreuen, stirbt?
Haben Sie schon Pläne, wie es für Sie
nach der Ausbildung weitergehen soll?
Die Menschen, die ich betreue, wachsen
mir ans Herz. Deshalb ist es natür­
lich belastend, wenn einer von ihnen
stirbt. Aber in der Ausbildung lernen
wir auch, damit umzugehen. Der Tod
gehört nun einmal zum Leben. Wer
das nicht akzeptieren kann, ist falsch
in dem Beruf.
Ich möchte mich auf jeden Fall wei­
terbilden, könnte mir sogar vorstellen,
künftig selbst Auszubildende zu be-­
treuen. Denn es gibt zu wenig Nach­
wuchs. Das möchte ich gerne ändern.
Wozu ich keine Lust habe, ist, in die
Verwaltung zu gehen. Ich brauche ein­
fach den Kontakt zu den Menschen.
Das Gespräch führte Anne Wolf
Diakonie 54
Diakonie und Kirche
20
Unter einem Dach Frischer Wind in der Matthiaskirche
in Lichtenbroich
Diakonie 54
Diakonie und Kirche
21
Talente ausfindig machen Ehrenamtskoordination deckt
versteckte Potenziale auf
methodistischen Gemeinden und dem
zentrum plus angehören. Wir haben
einiges vor: Das Haus wird umgebaut,
wir lassen demnächst eine barrierefreie
Toilette einbauen und die Küche neu
gestalten. Im Hausteam koordinieren
wir eigene Veranstaltungen, daneben
bekommen wir viele Anfragen von Ver­
einen und Gruppen aus dem Stadtteil,
die unsere Räume nutzen möchten.
Der Flüchtlingsbeauftragten der Stadt
Düsseldorf, Miriam Koch, haben wir
beispielsweise ermöglicht, eine Sprech­
stunde abzuhalten, damit sich Bürger
über die Unterbringung von Flücht­
lingen vor Ort informieren konnten –
eine wichtige Veranstaltung für den
Stadtteil. Als zentrum plus haben wir
gerade auch einen Deutschkurs für
Flüchtlinge in Lichtenbroich mit ehren­
amtlichen Sprachlehrern gestartet.
Seit sieben Jahren ist das zentrum plus
Lichtenbroich der Diakonie in der Mat­
thiaskirche untergebracht. Die Evan­
gelische Kirchengemeinde Unterrath
hat die Kirche vor einem Jahr verkauft.
Neue Eigentümerin ist die evangelischmethodistische Kirche (emK), die mit
gleich drei Gemeinden einzogen ist:
einer internationalen, einer deutschen
und einer ghanaischen Gemeinde.
Das zentrum plus darf die Räume wei­
terhin nutzen und will mit der emK
kooperieren.
Thomas Becker sprach mit Andrea
Faust, Sozialpädagogin und Leiterin
des zentrum plus Lichtenbroich, und
Van Jollie, evangelisch-methodistischer
Pastor im Bezirk Rheinland (Bonn,
Düsseldorf, Köln).
Wofür steht die evangelisch-methodistische Kirche?
Van Jollie Theologisch unterscheiden
wir uns kaum von der Evangelischen
Kirche in Deutschland, mit der wir
eine Kanzel- und Abendmahlsgemein­
schaft vereinbart haben: Ordinierte
dürfen gegenseitig in Gottesdiensten
predigen und die Abendmahlsliturgie
durchführen. Als Methodisten ist es
uns wichtig, Glauben bewusst zu leben
und die Welt durch unser Handeln zu
verbessern. Unsere Erfahrung ist, dass
Menschen, die Gott in Christus ken­
nenlernen, sich dazu verpflichtet und
angetrieben fühlen, sich aktiv in die
Gesellschaft einzubringen und sie
mitzugestalten.
Auch bei der Diakonie stehen Hilfe und
Handeln im Vordergrund.
Andrea Faust Ja, wir erleben das Mitei­
nander als gute Ergänzung und sehen
auf diakonischer Ebene viele Gemein­
samkeiten: Menschen zu unterstützen
und sie zu begleiten, wobei unser
Schwerpunkt als zentrum plus auf der
Seniorenarbeit liegt. Wir zeigen Mög­
lichkeiten auf, wie Seniorinnen und
Senioren das Leben und den Alltag
besser bewältigen können, machen
Angebote zu Freizeitgestaltung und
Gesundheit und fördern die Beteiligung
älterer Menschen in ihrem Stadtteil.
Gibt es auch gemeinsame Projekte
mit den evangelisch-methodistischen
Gemeinden?
Andrea Faust Wir sind erst seit gut
einem halben Jahr unter einem Dach
und noch dabei, uns kennenzulernen.
Wir haben ein Hausteam gegründet,
dem Personen aus den drei evangelisch-
Beteiligen sich auch Ehrenamtliche
aus den evangelisch-methodistischen
Gemeinden?
Van Jollie Zurzeit nicht, was aber einen pra k t ischen Gr u nd hat: A l le
Mitglieder unserer drei Gemeinden
stammen aus anderen Stadtteilen oder
Nachbarstädten, wo sich einige auch
engagieren. Die meisten reisen extra
an, samstags und sonntags. Ich bin mir
sicher: Die Schnittmengen unserer
Arbeit werden sich im Laufe der Zeit
zeigen. Wir haben einander nicht aus­
gesucht, uns aber beide für den Ort, die
Kirche, entschieden. Aus dieser Nähe
und gemeinsamen Interessen kann eine
Zusammenarbeit wachsen.
Andrea Faust Man merkt schon jetzt,
dass ein frischer Wind weht. Der Ein­
führungsgottesdienst, den die drei
Gemeinden gemeinsam gefeiert haben,
war sehr beeindruckend. Ein Gottesdienst mit Chören, Trachten und viel
Bewegung, in drei Sprachen: Deutsch,
Englisch und Twi, einer ghanaischen
Sprache. Da musste man einfach mit­machen.
Ehrenamtskoordination – was bürokra­
tisch klingt, hat sich bei der Diakonie
über Jahre hinweg bewährt. Verläss­
liche Strukturen zu schaffen macht
die Zusammenarbeit zwischen Hauptund Ehrenamtlichen – wie im Café des
Evangelischen Gemeindezentrums an
der Hardenbergstraße – einfacher und
erhöht die Zufriedenheit sowohl bei den
Engagierten als auch bei den Einrich­
tungen. Der Erfolg gibt Ursula Wolter
vom Referat Ehrenamt der Diakonie
Düsseldorf recht: Ihr „Qualitätshand­
buch Freiwilligenmanagement am Bei­
spiel von Diakonie und Kirche“ ist so
etwas wie das Standardwerk für viele
soziale Einrichtungen geworden. Seit
einiger Zeit ist ihr Referat jetzt auch
im Evangelischen Kirchenkreis veran­
kert, und gemeinsam mit Kolleginnen
und Kollegen aus mehreren Kirchenge­
meinden hat sie im „Arbeitskreis Ehren­
amtskoordination“ einen intensiven
Austausch zwischen Diakonie und Kir­
chengemeinden vorangebracht.
Ehrenamtliche sollen von Anfang
an wissen, worauf sie sich einlassen
Pfarrer Stefan Kläs aus der Evangeli­
schen Kirchengemeinde Unterrath ist
Mitglied im Arbeitskreis. Für ihn ist
Ehrenamtskoordination auch in den
Kirchengemeinden absolut notwendig.
„Wir können damit besser heraus ­
finden, welche Talente die Menschen
mitbringen. Bisher ist es in vielen
Kirchengemeinden Zufall, wer in wel­
chem Bereich etwas eh renamtlich
macht. Wenn wir das Ganze koordi­
nieren, können wir damit unsere großen
Potenziale besser nutzen, als wir das
bisher tun. Und für die Ehrenamtlichen
ist das auch gut. Sie wissen dann von
Anfang an, worauf sie sich einlassen.
Es ist ja bisher oft so, dass man, wenn
man für ein Ehrenamt gefragt wird,
auf einmal in noch ein anderes rein­
rutscht, ohne dass man das eigentlich
will. Oder man wird seine Aufgabe,
die man eigentlich zeitlich befristet
machen wollte, einfach nicht mehr los.“
Eine Kultur der Begrenzung oder des
Abschiednehmens vom Amt – auch so
etwas gehört zur Ehrenamtskoordina­
tion, genauso wie verlässliche Regeln
für Zuständigkeiten oder für die Erstat­
tung von Fahrtkosten.
Eine Befürchtung, die gerade im kirch­
lichen Bereich öfter geäußert wird:
Wenn man das Ehrenamt koordiniert,
dann begräbt man alle Freiheiten und
alle Kreativität. Stefan Kläs kann diese
Befürchtung nicht nachvollziehen. „Eine
Freiheit, die ganz ungestaltet ist, in der
man diffus vor sich hin arbeitet, da bin
ich skeptisch. Es ist im Gegenteil wohl­
tuend, wenn alle Beteiligten wissen,
worauf sie sich einlassen. Damit sind
ja nicht a lle Spielräume weg. Das
Schlimmste ist, wenn die Ehrenamtli­
chen gar nicht wissen, welche Spiel­
räume sie haben.“
Klaes freut sich über die professio­
nelle Erfahrung, die die Diakonie in
diesen Austausch mit hineinbringt.
Die Dia konie kön ne v iel leicht von
den Kirchengemeinden lernen, wie
groß die Bedeutung von Beziehungen
und informellen Leitungsstrukturen
sind. „Und wir als Kirchengemeinden
können lernen, wie wir unsere Arbeit
mit Ehrenamtlichen so ausrichten, dass
wir besser unsere Ziele erreichen. ‚Wir
haben’s schön miteinander‘, das ist
auch wichtig, aber nicht alles.“
Christoph Wand
Den Fachaustausch zum Thema
„Ehrenamt und Ehrenamtskoordination –
Chancen für die Zukunft einer
Kirchengemeinde“ dokumentiert eine
Handreichung, die beim Evangelischen
Kirchenkreis erschienen ist. Sie
ist bei der Evangelischen Pressestelle
erhältlich, Telefon 0211 95 75 77 81.
Diakonie 54
Kurzmeldung
22
Diakonie 54
Palliative Versorgung im
Pflegeheim Ältere Menschen
bis zuletzt begleiten
Gastfamilien für junge
Flüchtlinge gesucht Diakonie
unterstützt Pflegeeltern
Umzug zur Kirchfeldstraße
Schuldnerberatung in neuen
Räumen
Offener Brief an die Bundes­
kanzlerin „Abschiebungen in
die Türkei sind inhuman“
Impressum
Die meisten älteren Menschen wün­
schen sich, ihre letzte Lebensphase
in ihrer vertrauten Umgebung zu ver­
bringen. Für viele Seniorinnen und Seni­
oren zählt dazu nicht nur das eigene
Zuhause, sondern auch das Pflege­
heim. Dennoch sterben immer noch
rund 20 Prozent der Bewohnerinnen
und Bewohner von Pflegeheimen im
Krankenhaus. „Oft weisen Notärzte
ältere Menschen ins Krankenhaus ein
aus Unwissenheit darüber, dass eine
Spezialisierte Ambulante Palliative
Versorgung (SAPV) von Menschen
im Pflegeheim genauso möglich ist.“
Darauf hat Dr. Nada Ralic vom Quali­
tätsmanagement der Diakonie anläss­
lich des Internationalen Tags der Pflege
am 12. Mai hingewiesen.
Um unheilbar kranken Menschen ihren
letzten Wunsch zu erfüllen, arbeitet
die Diakonie Düsseldorf in ihren Pfle­
geheimen eng mit dem Palliative Care
Team Düsseldorf der Stiftung Evan­
gelisches Krankenhaus Düsseldorf
zusammen. Dem Palliative Care Team
Düsseldorf gehören Ärzte, Pflegefach­
kräfte, Psycho-Onkologen und Sozialpä­
dagogen an. Die Diakonie ruft das Team
immer dann, wenn die Pflege nicht
mehr ausreicht, die Bewohnerinnen
zum Beispiel an starken Schmerzen
oder Übelkeit leiden oder große Angst
haben.
Im vergangenen Jahr sind auch viele
unbegleitete minderjährige Flücht­
linge nach Düsseldorf gekommen. Die
meisten von ihnen leben in Wohn­
gruppen, von denen auch die Diakonie
einige betreut. Für andere aber wären
Gastfamilien eine ideale Möglichkeit.
Die Diakonie sucht jetzt Familien, die
sich vorstellen können, einen unbe­
gleiteten minderjährigen Flüchtling
aufzunehmen. Voraussetzungen sind
ein Zimmer für den jungen Menschen,
Neugier und Geduld. Wer sich vor­
stellen kann, einen Jugendlichen an die
Hand zu nehmen und ihm das Leben in
Deutschland näherzubringen, kann sich
an Boris Wellssow vom Adoptions- und
Pflegekinderdienst der Diakonie Düssel­
dorf wenden, Telefon 0211 60 10 11 61,
[email protected]
Die Evangelische Schuldnerberatung
der Diakonie Düsseldorf ist umge ­
zogen – von der Collenbachstraße in
Derendorf an die Kirchfeldstraße 149 in
Friedrichstadt. Die Beratungsstelle ist
jetzt die erste Schuldner- und Verbrau­
cherinsolvenzberatungsstelle der Wohl­
fahrtsverbände im Stadtbezirk 3, dem
bevölkerungsreichsten Stadtbezirk in
Düsseldorf. Die neue Räume sind barrie­
refrei und gut mit öffentlichen Verkehrs­
mitteln zu erreichen. Im neuen, größeren
Veranstaltungsraum können die Berate­
rinnen und Berater jetzt Seminare zur
Schuldenprävention anbieten.
Im Zentrum der Arbeit steht nach wie
vor die Einzelfallberatung für über­
schuldete Bürgerinnen und Bürger aus
Düsseldorf. Außerdem vermitteln die
Mitarbeitenden Finanzkompetenz an
Kinder, Jugendliche und junge Erwach­
sene – zukünftig auch speziell an min­
derjährige, unbegleitete Flüchtlinge und
Menschen im Übergang vom Arbeits­
leben in den Ruhestand. Ziel ist, früh­
zeitig für den bewussten Umgang mit
Geld zu sensibilisieren, auf Schulden­
fallen hinzuweisen und finanzielle Ver­
änderungen rechtzeitig zu planen.
In der Einzelfallberatung wurden im
vergangenen Jahr 1.042 Bürgerinnen
und Bürger betreut. Ein wichtiges Ins­
trument zur Schuldenregulierung stellt
das Verbraucherinsolvenzverfahren dar.
2015 wurden insgesamt 153 Ratsu­
chende bei der Antragstellung begleitet.
Die Diakonie Düsseldorf hat sich in
einem offenen Brief an Bundeskanz­
lerin Angela Merkel gewandt. Darin
kritisiert sie die Zustände in den Flücht­
lingslagern in Griechenland und der
Türkei. Außerdem appelliert sie an
die Kanzlerin, die Vereinbarung mit
der Türkei, alle illegal nach Griechen­
land eingereisten Flüchtlinge zurückzu­
nehmen, vorerst auszusetzen. „Vor allem
die Inhaftierung von Flüchtlingen,
dar­u nter auch schwer traumatisierte
Menschen, ist inhuman“, sagt Diakonie­
pfarrer Thorsten Nolting.
Die Diakonie Düsseldorf betreut in Düs­
seldorf rund 5.000 Flüchtlinge. Viele von
ihnen seien in großer Sorge um Fami­
lienmitglieder, die in der Türkei und
in Griechenland unter teilweise men­
schenunwürdigen Bedingungen leben
müssten, so Nolting: „Wir haben die
Bundeskanzlerin deshalb gebeten, auf
eine europäische Lösung hinzuarbeiten,
die mit den Schutzrechten der Europä­
ischen Menschenrechtskonvention, der
Genfer Flüchtlingskonvention und des
Europarechts in Einklang steht. Jeder
Flüchtling muss einen fairen Zugang
zum Asylverfahren haben.“
Herausgeber
Diakonie Düsseldorf –
Gemeindedienst der evangelischen
Kirchengemeinden e. V.
www.diakonie-duesseldorf.de
Anne Wolf
Christoph Wand
Christoph Wand
Kurzmeldung
23
Redaktion
Christoph Wand (verantwortlich)
Kira Küster
Anne Wolf
Redaktionssekretariat
Katharina Fornfeist
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Gestaltung
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Fotografie
Gerald Biebersdorf (S. 1–5, S. 8, S. 12,
S. 14, S. 17, S. 19–21), Judith Michaelis
(S. 15), privat (S. 7), Christoph Wand
(S. 13), Petra Warrass (S. 10, S. 16, S. 18)
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Druck
Tannhäuser Media, Düsseldorf
Print CO 2 -kompensiert: Id-Nr. 1654147
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Papier
Cyclus Offset, 100 % Altpapier,
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EU-Blume, ISO 41 001, EMAS
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Erscheinungsweise
Vierteljährlich
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Diakonie 54
53
Termine
Juli / August 2016
September 2016
Andererseits
Andacht für Diakonie und Holthausen
Mit Thorsten Nolting
Donnerstag, 7. Juli, 8.30 Uhr
Diakonie-Institut, Oberlinplatz 2
Andererseits
Andacht für Diakonie und Holthausen
Mit Thorsten Nolting
Donnerstag, 1. September, 8.30 Uhr
Diakonie-Institut, Oberlinplatz 2
Lutherratten
Kirchenkabarett zum Diakoniejubiläum
Samstag, 17. September, 18 Uhr
Versöhnungskirche, Platz der Diakonie 2
Eintritt frei!
Andererseits
Andacht für Diakonie und Flingern
Mit Heinz Frantzmann
Montag, 11. Juli, 8.30 Uhr
Versöhnungskirche, Platz der Diakonie 2
Diakoniegottesdienst
Mit Thorsten Nolting und Heinz
Frantzmann
Donnerstag, 1. September, 18 Uhr
Bergerkirche, Berger Straße 18b
Aus der Geschichte der Diakonie
Düsseldorf
Vorstellung der Forschungsergebnisse
Vortrag von Dr. Uwe Kaminski
Dienstag, 20. September, 19.30 Uhr
Versöhnungskirche, Platz der Diakonie 2
Kunst & Kohlrabi
Sommerfest
Donnerstag, 21. Juli, 12 bis 14.30 Uhr
zentrum plus Derendorf-Golzheim,
Klever Straße 75
Gospelchurch – 100 Jahre
Nächstenliebe
Mit dem Pater Noster Chor Eller,
Heinz Frantzmann (Predigt) und
Elke Wisse (Leitung)
Samstag, 3. September, 18 Uhr
Johanneskirche, Martin-Luther-Platz 1
Diakoniegottesdienst
Mit Heinz Frantzmann und Team
Mittwoch, 27. Juli, 18 Uhr
Bergerkirche, Berger Straße 18b
Andererseits
Andacht für Diakonie und Holthausen
Mit Thorsten Nolting
Donnerstag, 4. August, 8.30 Uhr
Diakonie-Institut, Oberlinplatz 2
Andererseits
Andacht für Diakonie und Flingern
Mit Thorsten Nolting
Donnerstag, 29. August, 8.30 Uhr
Versöhnungskirche, Platz der Diakonie 2
Campusfest – 100 Jahre Diakonie
Wir feiern in Flingern.
Donnerstag, 25. August, 17 Uhr
Platz der Diakonie 1–3
Geheiligt werde Dein Name
20 Jahre Interreligiöser Dialog im
Stadtteilladen Flingern
Mit Thorsten Nolting und Rabbiner
Jehoshua Ahrens
Montag, 5. September 2016, 18.30 Uhr
Platz der Diakonie 2a
Ehrenamtstag
Dienstag, 6. September, 17 Uhr
Markuskirche,
Sandträgerweg 101
zentrum plus – open air
Das zentrum plus stellt sich vor
Mittwoch, 7. September,
11 bis 13.30 Uhr
Vor der evangelischen Kreuzkirche,
Collenbachstraße 10
Zukunft gestalten
Kongress für soziale Entwicklungen
Freitag, 9. September, ab 11 Uhr
Factory Campus Düsseldorf
Erkrather Straße 401
Anmeldung erforderlich!
Mehr Informationen:
www.zukunftdessozialen.de
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100 Jahre Diakonie Düsseldorf
Festgottesdienst
Sonntag, 25. September, 10 Uhr
Johanneskirche, Martin-Luther-Platz 39
Andererseits
Andacht für Diakonie und Flingern
Mit Thorsten Nolting
Montag, 26. September, 8.30 Uhr
Versöhnungskirche, Platz der Diakonie 2
Dankbar ohne Buddha?
Christlicher Dialog
mit Thorsten Nolting
Erntedank Mittwoch, 28. September, 15 Uhr
Bergerkirche, Berger Straße 18b
Die Bergerkirche ist dienstags bis
sonntags von 15 bis 18 Uhr geöffnet,
samstags zusätzlich von 12 bis 15 Uhr.
Ehrenamtliche Ansprechpartner
geben Auskunft zu Geschichte und
gegenwärtiger Gestaltung der Bergerkirche. Immer donnerstags (außer
in den Ferien und an Feiertagen) finden
außerdem von 19 bis 21.30 Uhr
die Ringgespräche des OMNIBUS für
Direkte Demokratie mit Johannes
Stüttgen in der Bergerkirche statt.