Private KLEINANZEIGEN ganz bequem schalten! Kleinanzeigen im Internet aufgeben: www.der-sonntag.de 4. September 2016 Leserservice 08 00/222 42 24 02 · www.der-sonntag.de Der Sonntag am Hochrhein „Österreichische Verhältnisse“ Eine fantastische Reise Ein Sieg ist Pflicht Die Bundestagswahl im kommenden Jahrwirft ihre Schattenvoraus. Der Emmendinger SPDBundestagsabgeordnete Johannes Fechner erklärt beim Redaktionsbesuch,warum er keine SEITE 2 Fortführung der großen Koalitionwill. Drei Jahre und 110 Tage lang haben Gwen Weisser (24) aus Buchenbach und Patrick Allgaier (33) aus Norsingen 38 Länder bereist. Rund 96 000 Kilometer haben sie zurückgelegt und Dinge erlebt, SEITE 3 die den Rest ihres Lebens tief prägen. Als Favorit startet in Norwegen die DFB-Elf in die Qualifikation zur Fußball-WM 2018. Bundestrainer Joachim Löw (Foto) fordert in Oslo einen Sieg. SEITE 11 Tod eines Hoffnungsträgers DOPING-GUTACHTEN Telekom und Uni im Fokus Die Universität Freiburg hat in dieser Woche das vierte von sieben Doping-Gutachten veröffentlicht (siehe Seite 4). Darin belastet der Mainzer Sportwissenschaftler Andreas Singler den früheren Radsport-Sponsor Telekom schwer. Singler geht davon aus, dass der Konzern nicht nur frühzeitig über Dopingpraktiken des Team Telekom/T-Mobile informiert war. Manches spreche dafür, dass Doping zum Auftrag des Teams seit 1992 gehörte, schreibt Singler. Dafür führt er neben Indizien und Zeugenaussagen vom Bundeskriminialamt sichergestellte SMS-Nachrichten von Jan Ullrich und dem Freiburger Arzt Lothar Heinrich an. Die Telekom AG weist die Vorwürfe, Ärzte der Uniklinik für das Doping angeworben zu haben, als „ein starkes Stück“ zurück. Konzernsprecher Stephan Althoff sagte dem Sonntag, gerade weil es Gerüchte um den sportlichen Leiter Walter Godefroot gegeben habe, entschied man sich für neutrale Ärzte aus der Uniklinik zur Betreuung der Radprofis. Eine frühere TelekomMitarbeiterin schilderte gegenüber der Dopingkommission die Vorgänge anders. Der später geständige Dopingarzt Andreas Schmid habe regelrecht um ein Engagement im Team gebuhlt. Erhebliche Zweifel äußert Singler am absoluten Aufklärungswillen der Universität nach Bekanntwerden des Skandals 2007. So einigte sich der damalige Kaufmännische Direktor der Uniklinik, Frank Wertheimer, mit den Anwälten der Dopingärzte Heinrich und Schmid darauf, einen Arbeitsgerichtsprozess ruhen zu lassen, um die Exzellenzinitiative der Uni nicht zu gefährden. Dies geht aus einem Aktenvermerk hervor, den Wertheimer Rektor Wolfgang Jäger zukommen ließ. Jäger bleibt dabei, dass seine Linie die totale Aufklärung gewesen sei. An die Aktennotiz habe er nach neun RIX Jahren keine Erinnerung. Förster und Naturschützer streiten über den richtigen Umgang mit den sterbenden ESCHEN 2002 wurde erstmals das Eschensterben in Deutschland festgestellt. Inzwischen ist die Krankheit unübersehbar. In den kommenden Jahren müssen in Baden-Württemberg 14 Millionen kranke Bäume gefällt werden. Es ist eine Frage der Mathematik, wann die Esche im Land weitgehend verschwunden ist, sagt der Freiburger Forstpräsidenten Meinrad Joos. MICHAEL HABERER Zwar macht die Esche nur gut vier Prozent der Waldbäume im Land aus, rechnet Joos bei einem Treffen mit Friedlinde GurrHirsch (CDU), Staatssekretärin im Landwirtschaftsministerium, vor. Aber diese vier Prozent seien zum guten Teil konzentriert auf die Rheinauen zwischen Lörrach und Mannheim, sagt Joos. Er und seine Kollegen vom Forst haben der Staatssekretärin und dem Emmendinger Landrat Hanno Hurth in dieser Woche die Folgen des Eschensterbens in den Rheinauen bei Weisweil vor Augen geführt. In den Rheinauen nördlich des Kaiserstuhls gibt es Bestände, in denen mehr als die Hälfte der Bäume Eschen sind. Die lassen sich auch daran erkennen, dass sie teils schon schief stehen. Das ist die Gegenwart. Auf einer anderen Fläche zeigen die Forstwirte ihren Gästen, wie sie gerne mit kranken Eschenbeständen verfahren würden: mit frisch gepflanzten Eichen nach einem Kahlschlag. Ist das die Zukunft? „Die Esche war ein Hoffnungsträger“, erklärt Jürgen Schmidt, Chef des Forstamtes in Emmendingen, warum in den Rheinauen so starke Eschenbestände zu finden sind. Der Baum liefert nicht nur relativ schnell gutes Stammholz – also in etwa 80 Jah- Zum Teil stehen die Bäume schon schief: Waldexkursion im Auenwald bei Weisweil mit Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch, Forstpräsident FOTO: HAB Meinrad Joos (rechts), links neben Gurr-Hirsch Landrat Hanno Hurth und Forstdirektor Jürgen Schmidt. ren. Sie sei auch eine Baumart, die es verkraftet, im Wasser zu stehen, sagt Schmidt. „Die Esche kann nasse Füße bekommen“, nennt das Joos. Diese Qualität eines Baumes gewinnt am Oberrhein mit dem Integrierten Rheinprogramm und den ökologischen Flutungen an Bedeutung. Denn dann könnte es in den Rheinauen immer wieder einmal bis zu drei Meter hoch „Land unter“ heißen. Bäume, die das aushalten, sind neben der Eiche die Platane und der Tulpenbaum. Aber da fangen die Querelen mit den Naturschützern an. „Naturschutz in zwei Häusern ist schwierig“, sagt Joos und spricht die Problematik der neuerdings zwei zuständigen Ministerien an: das Landwirtschafts- und das Umweltministerium. Denn Bäume wie der Tulpenbaum sind nicht heimisch und stoßen auf Wider- stand bei Naturschützern. „Wir müssen auch Baumarten nutzen, die nicht da waren, aber integriert werden können“, meint Joos. „Integrieren“ heißt, auf Vielfalt setzen. „Wenn wir jetzt nur bei einer Baumart bleiben, haben wir in einer Generation vielleicht das gleiche Problem.“ – Junge Eschen fallen einfach um – Dass die Esche dann noch eine große Rolle spielt, erscheint unwahrscheinlich. Um die Bäume vor dem Zusammenbrechen zu fällen, müssen die Forstwirte schon mit dem Vollernter in die Bestände, da es laut Joos bei den Fällarbeiten bereits tödliche Unfälle gegeben hat. Forstpathologe Berthold Metzler hat noch nicht alle Hoffnung aufgegeben. Der Spezialist für Waldkrankheiten hofft, dass ein paar Prozent der Eschen genetisch so ausgestattet sind, dass sie dem Feind standhalten können. Dieser Feind ist ein kleiner Schlauchpilz. Seit den 90er Jahren hat sich das aus Asien stammende sogenannte falsche weiße Stengelbecherchen in Europa eingeschlichen. Erst 2006 war wirklich klar, woran die Eschen kranken. Inzwischen sterben nicht nur die Triebe. „Der Schlauchpilz öffnet am Fuß der Esche die Tore für weitere Holzzerstörer“, sagt Metzler. Der Angriff von oben und unten führt dazu, dass besonders die jüngeren Eschen nach etwa vier Jahren einfach umfallen. Immerhin ist es Forstwirten und Naturschützern gelungen, sich auf einen Kompromiss zu einigen: Kahlschläge gibt es nur, wenn der Anteil der Eschen über 70 Prozent beträgt. „Wir wollen keine Tabula rasa machen“, sagt Joos. Aber an- gesichts 70 Prozent kranker Bäume in einem Wald sieht er die Vorgehensweise als eine von der Natur aufgezwungene. Die Eichenkulturen, die im Weisweiler Wald gepflanzt wurden, machen auch deutlich, welche finanziellen Konsequenzen das Eschensterben hat. Rund 20 000 Euro muss ein Waldbesitzer pro Hektar für einen neuen Wald investieren. Weisweil hat das Glück, dass die Bahn die neuen Eichen bezahlt – als ökologischen Ausgleich für die Ausbautrasse der Rheintalbahn. Damit ist die Rechnung aber nicht beglichen. Die Eiche braucht doppelt so lange, bis sie geerntet werden kann. Das Eschenholz kann der Waldbesitzer nur als Brennholz verkaufen. Beim Schreiner könnte er für gesundes Holz den doppelten Preis erzielen. Gelb ist nicht gleich giftig Alle KREUZKRÄUTER sind bei häufigem Verzehr für Pferde, Schafe und Rinder giftig, warnt das Landratsamt Vor giftigem Jakobskreuzkraut warnte das Landratsamt Lörrach kürzlich. Gerade im Spätsommer sind die gelbgoldblühenden Gewächse besonders auffällig. Auch im Landkreis Waldshut wachsen sie im sogenannten Straßenbegleitgrün fleißig vor sich hin und wandern von dort aus ins Grünland weiter. Dort werden die Kreuzkräuter vor allem wegen seiner Toxizität den Tieren gefährlich. Während das giftige Jakobskreuzkraut dem Lörracher Landratsamt Sorgen bereitet, ist es im Landkreis Waldshut auf Grünland, also den landwirtschaftlich genutzen Flächen, eher ein Einzelfall, teilt Pressesprecher Michael Swientek auf Anfrage mit. „Nicht alles, was gelb blüht, ist ein giftiges Kreuzkraut“, differenziert er, für Laien seien die Pflanzen nicht einfach zu bestimmen. Landwirte und Bürger könnten sich daher gerne an das Landwirtschaftsamt wenden. Denn die Kreuzkräuter können, bei häufigem Verzehr, Nutztieren wie Pferden, Schafen und Rindern gefährlich werden. Mit der chemischen Keule kann dem Kraut bisher nicht beigekommen werden, es gibt schlicht keine zulässigen chemischen Bekämpfungsmaßnahmen außerhalb der landwirtschaftlich genutzten Flächen, so das Landratsamt Lörrach. Daher bleibe Betroffenen nur das mehrmalige präventive Mähen oder verhältnismäßig aufwändige Ausreißen auf den befallenen Flächen als wirksamer Schutz übrig. Entscheidend ist dabei der Zeitpunkt vor der Samenbildung. Die Werkhöfe stelle dies vor eine schier nicht zu bewältigende Aufgabe, denn dank langer Blühphasen kann sich dieser Zeitpunkt von Ende Juni bis Anfang Oktober erstrecken. Für häufige Mähtermine mangle es den zuständigen Stellen an PerPRO sonal und Geräten. > FÜR BERATUNGEN ist das Landwirtschaftsamt zuständig, Kontakt über 07751/86-5301. Weitere Infos hat zudem der Arbeitskreis Kreuzkraut unter www.ak-kreuzkraut.de gesammelt. Sorgt bei Landwirten im Landkreis Lörrach vermehrt für Ärger, im Landkreis Waldshut dagegen noch eher selten zu sehen: Das gelb blühende Jakobskreuzkraut, auch Greiskraut oder nur Kreuzkraut geFOTO: ZVG/WWW.AK-KREUZKRAUT.DE nannt 2 AUS DER REGION Solidarität mit bedrohtem Kollegen Stellungnahme: ANGRIFF auf die Demokratie Der Lörracher Gemeinderat stellt sich hinter seinen Kollegen Matteo Di Prima, gegen den in der vergangenen Woche anonyme Drohbriefe bei der Stadt und örtlichen Zeitungen eingegangen waren. In der gemeinsamen Stellungnahme aller Fraktionen heißt es: „Mit Entsetzen und Abscheu mussten wir, die Mitglieder des Gemeinderates Lörrach, von dem anonymen Drohschreiben aus der rechten Ecke gegen unseren Gemeinderatskollegen Matteo Di Prima lesen. Dieses feige Schreiben aus der Anonymität ist nicht nur eine persönliche Bedrohung von Di Prima und ein massiver Einschüchterungsversuch, es ist mit der Überschrift „Linke Schweine jagen und töten“ sogar ein zumindest indirekter Aufruf zum Mord. Zudem fordert es auch uns Stadträte zum „Rausschmiss“ von Di Prima aus dem Gemeinderat auf und bedroht auch uns, in dem es androht „sonst gibt es Blut“, wenn der absurden Forderung nach einem Rausschmiss nicht nachgekommen wird. Das Drohschreiben ist somit auch ein Angriff auf uns alle als gewählte Vertreter der Bürgerschaft der Stadt Lörrach – und damit auch ein Angriff auf alle Demokraten und die Demokratie. Wir alle verurteilen als gewählte Vertreter demokratischer Parteien geschlossen diese Bedrohungen und diesen Einschüchterungsversuch aus der rechten Ecke gegen Matteo Di Prima als Angriff auf alle Demokraten und unsere demokratische Gesellschaft auf das Schärfste. Für Feinde der Demokratie gibt es in unserer Stadt keinen Platz!“ Zudem rufen die Stadträte dazu auf, am Sternmarsch der „Aktion Miteinander“ für Toleranz am 17. September in Weil am Rhein teilDS zunehmen. KURZ GEFASST RECHTSEXTREME Sie kenne die betroffene Familie nicht und habe sie erstmalig anlässlich des Verhandlungstermins vor dem Amtsgericht kennengelernt. Die Familie haIm Fall der Annäherungsverbe ihrvollstes Mitgefühl. Weiter bote gegen eine bedrohte Faheißt es in der Stellungnahme: milie in Weil am Rhein wurde „Ich bin weder ausländerfeindam Donnerstag ein weiterer lich noch rechtsradikal und Vergleich vor dem Amtsgericht dulde es nicht, dass Menschen Lörrach geschlossen. Die davon wegen ihrer Herkunft oder webetroffene Frau verpflichtete gen einer Beeinträchtigung sich freiwillig, Abstand von der benachteiligt werden. Im GeFamilie zu halten – und das gilt genteil: in meinem eigenen auch umgekehrt. Das Annäfamiliären Umfeld lebte und herungsverbot wurde von Rich- lebe ich mit Menschen aus vieter Alexander Bartels aufgelen unterschiedlichen Kulturen hoben. Die Frau, die Mitarbeizusammen, was ich sehr geterin der Stadtverwaltung Weil nieße. Ich habe deshalb auch am Rhein ist, ließ dem Sonntag noch nie an einer gegen Ausüber ihre Anwältin eine Stelländer gerichteten Demonslungnahme zukommen, in der tration teilgenommen und sie sich deutlich von der rechts- werde das auch sicher künftig DS extremen Szene distanziert. nicht tun.“ Mitarbeiterin der Satdt distanziert sich UNFALL AUF L 152 Fahrschülerin verunglückt Am Donnerstag gegen 13.50 Uhr verunglückte auf der L 152 beim Kavernenkraftwerk eine 42 Jahre alte Fahrschülerin mit ihrem Motorrad. Laut Polizei kam die Frau infolge eines Fahrfehlers in einer Linkskurve von der Straße ab. Ihr Motorrad prallte gegen die Leitplanken, die Frau wurde über diese geschleudert und erlitt schwere Verletzungen und kam mit DS dem Rettungsdienst ins Spital nach Bad Säckingen. ALBBRUCK Österreichische Verhältnisse Redaktionsbesuch: MdB JOHANNES FECHNER plädiert für ein Ende der großen Koalition Die Bundestagswahl im kommenden Jahr wirft längst ihre Schatten voraus. Der Emmendinger SPDBundestagsabgeordnete Johannes Fechner will keine Fortführung der großen Koalition und im Wahlkampf sowohl Angela Merkels CDU als auch die AfD hart attackieren. will Johannes Fechner sich allerdings auf den SPD-Kandidaten, der erfolgreich einen Wahlkampf gegen die CDU bestreiten könne. Sowohl der ehrgeizige Parteivorsitzende Sigmar Gabriel, als auch der zurückhaltendere Außenminister Frank-Walter Steinmeier besäßen seine Loyalität. TONI NACHBAR Viel wichtiger als diese Personalie, so der gebürtige Emmendinger, wären die Themen, mit denen die Sozialdemokraten im Wahlkampf um Stimmen kämpfen: „Wir müssen da sehr gut in die Gesellschaft hineinhören und darüber sprechen, was die Menschen beschäftigt.“ So gesehen, sagt Fechner, komme die SPD an dem Thema „innere Sicherheit“ nicht vorbei: „Wir brauchen 2 000 neue Richter und 12 000 zusätzliche Beamte bei der Bundespolizei. Die CDU hat sich gegen diese Stellen bislang immer gesperrt.“ Dabei wären viele Bürger um die innere Sicherheit besorgt – als Beispiel nennt er die zahlreichen Wohnungseinbrüche in der Republik: „Wir müssen Anti-Einbruchstechnik fördern und dafür nötiges Geld bereitstellen.“ Im Wahlkampf müsse sich die SPD außerdem für den sozialen Wohnungsbau, ein gerechteres Mietrecht sowie dafür einsetzen, dass die Atomkonzerne nach 2017 nicht von der Brennelementsteuer befreit würden. Trotz der katastrophalen Wahlniederlage der SPD in Baden-Württemberg und der keineswegs guten aktuellen Umfrageergebnisse muss sich Johannes Fechner um die eigene politische Zukunft kaum Sorgen machen. Der rechtspolitische Sprecher der SPD im Bundestag ist in seiner Partei mittlerweile derart etabliert, dass er mit einem sicheren Platz auf der Landesliste rechnen darf. Mit einer gewissen Sorge blickt er hingegen auf den Freiburger Wahlkreis, wo seine Partei in Gernot Erler nicht nur einen anerkannten Außenpolitiker sondern ein veritables Zugpferd verliert: „Sollte Julien Bender in Freiburg für die SPD kandidieren, hat er meine vollste Unterstützung.“ Ein paar Gesetze sollen in den nächsten vier, fünf Monaten noch verabschiedet werden, dann sei die Zeit reif für ein Ende der „Lebensabschnittspartnerschaft“ mit den Christdemokraten: „Es gibt kaum noch Gemeinsamkeiten für weitere vier Jahre. Bei einer eventuellen Fortführung der großen Koalition drohen uns österreichische Verhältnisse, was zum Schaden der Demokratie wäre.“ Dies sagte der 43-jährige Parlamentarier während eines Redaktionsbesuchs beim Sonntag diese Woche. Als „zu schwierig“ beschreibt der promovierte Jurist das derzeitige Verhältnis der SPD zur Partei der Bundeskanzlerin: „Die internen Querelen zwischen der CDU und der CSU halten den Laden auf.“ Auf die Bundestagswahl im Herbst 2017 bereits vorausblickend, wünscht sich Fechner eine Ampel-Regierungskoalition mit der FDP und den Grünen. Oder eine mit den Grünen und der Linken. Das Verhältnis zur Partei der Sahra Wagenknecht sei nicht so verkrampft, wie vermutet. Fechner: „Mit vielen Abgeordneten der Linken bin ich per Du. Ich würde sagen, nur 15 Prozent der Linken im Bundestag hassen die SPD. Mit denen wird es natürlich schwierig.“ Dass die Sozialdemokraten derzeit in der Wählergunst (23 Prozent) zehn Punkte hinter der CDU (33) liegen, kann den zweifachen Familienvater nicht entmutigen. Sorgen bereiten ihm allerdings die Annäherungsversuche der Grünen an die Christdemokraten sowie eine steigende Zustimmung in der Gesellschaft für ein schwarz-grünes Regierungsbündnis in Berlin. Eine Attacke in Richtung des grü- – 12 000 mehr Beamte bei der Bundespolizei – Im Wahlkampf auf die Menschen hören: Johannes Fechner. nen baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann verkneift sich Fechner nicht: „Heftig, wie sich dieser Mann der CDU anbiedert. Das konnte man vor allem in der Frage erkennen, ob gewisse nordafrikanische Länder als sichere Drittländer gelten können.“ – „Merkel ist isoliert“ – Auf einen harten Wahlkampf sei er eingestellt, sagt Fechner. Den soll seitens seiner Partei vor allem die CDU zu spüren bekommen, aber auch die AfD. Es sei im baden-württembergischen Wahlkampf ein Fehler gewesen, so Fechner, der Auseinandersetzung mit der AfD aus dem Weg zu gehen. Dies soll nun im kommenden Bundestagswahlkampf anders werden. Dass Merkel sich derzeit nicht festlegt, ob sie überhaupt wieder Zweites Gutachten zur Albtalsanierung Wie der SWR meldet, soll ein zweites Gutachten die Machbarkeit einer Sanierung der seit eineinhalb Jahren gesperrten, historischen Straße durch das Albtal prüfen. Dass die Strecke wegen der Gefahr von Felsstürzen möglicherweise auf Dauer für den Verkehr gesperrt bleibt, hatte ein Gutachten im April diesen Jahres ergeben. Dagegen gibt es in der Region massive DS Proteste. AKW BEZNAU Greenpeace sucht Whistleblower Die Schweizer Umweltorganisation Greenpeace sucht per Zeitungsanzeigen sogenannte „Whistleblower“. Mitarbeiter des Atomkraftwerks Beznau werden aufgefordert, vertrauliche Informationen über den Zustand des Atomkraftwerks anonym an die Umweltorganisation weiterzugeben. Hintergrund ist ein Rechtsstreit zwischen Greenpeace und den Kraftwerksbetreibern. Diese weigern sich, alle ihre Messdaten zu verDS öffentlichen. POLIZEI Der Sonntag · 4. September 2016 Mutmaßlich fremdenfeindlicher Anschlag Von einem fremdenfeindlichen Anschlag geht die Polizei bei einem Brand in Weil am Rhein aus: Am Mittwoch gegen 0.45 Uhr meldeten Anwohner einer Flüchtlingsunterkunft in Weil-Otterbach ein Feuer – eine unter einem Gebäude stehende Couch brannte. Der Schaden beträgt etwa 4 000 Euro, verletzt wurde niemand. Laut Polizei fanden Kriminaltechniker Hinweise auf eine Brandstiftung. Am selben Gebäude, in dem derzeit 16 Flüchtlinge wohnen, wurde bereits im Oktober Laub angezündet. Allerdings konnte damals nicht ermittelt werden, ob es sich um fahrlässige oder um vorsätzliche Brandstiftung DS handelte. FOTO: GTR kandidiert, weckt bei Fechner leise Hoffnungen. Denn eine CDU ohne die amtierende Bundeskanzlerin als Frontfrau ließe sich seitens der Sozialdemokraten leichter angreifen. Egal, ob deren Spitzenkandidat Ursula von der Leyen oder Thomas de Maiziére hieße. Aber auch Merkel kriegt von Fechner ihr Fett weg: „Dass weniger Flüchtlinge derzeit nach Deutschland kommen, kann nicht als ihr Verdienst gelten. Ihre Sommertour durch Europa war ein Flop, sie ist politisch auf dem Kontinent isoliert.“ In der Frage der europäischen Flüchtlingspolitik riskiert Fechner bei seinem Diskurs nonchalant sogar ein Dilemma. Trotz der von ihm beklagten Situation, in der sich die Bundeskanzlerin vermeintlich auf europäischem Parkett befinde, sollte sie dennoch, so Fechner, manchen europäischen Partner verstärkt unter Druck setzen: „Das geht nur über das Geld.“ Nicht festlegen WAR NOCH WAS? Die Woche vom 29. August bis 3. September Montag den VAG-Betriebshof ein und suchen Hilfe, Mitarbeiter kommen sofort. Als auch der herbeigerufene Notarzt ankommt, ist das BABY schon auf der Welt und putzmunter, die Mutter ist ebenfalls wohlauf. In einigen Jahren kann das Mädchen diese ungewöhnliche Geschichte dann erzählen, wenn sie gefragt wird, wie sie zur lebenslangen Freifahrt kommt. Die gab’s nämlich als Willkommensgeschenk von der Verkehrs AG. Geburtshilfe bei der VAG. Wohl keine biblische Bedeutung BRENNENDEN kann dem STRAUCH an der Zellerstraße in Bad Säckingen zugesprochen werden, wegen dem die Feuerwehrleute gegen 15 Uhr ausrücken. Als die Männer eintreffen, haben aufmerksame Nachbarn das Feuer längst gelöscht. Dienstag Im Zug von Bad Säckingen nach Wehr gerät eine Gruppe von Männern in STREIT, der am Bahnhof Wehr-Brennet eskaliert. Dort treten und schlagen die Männer auf ihr Opfer dermaßen ein, dass sie dem Mann dabei das Nasenbein brechen. Die Polizei nimmt, so teilt sie später mit, im Bereich des Wehrer Bahnhofs vier Männer im Alter zwischen 23 und 32 Jahren fest, die laut Polizeimeldung zu einer dort bekannten und immer wieder auftretenden Bettlergruppe aus Südosteuropa gehören. Samstag Ende einer Ära: nach 47 Jahren schließen Elisabeth und Andreas SteiFOTO: HILDEGARD SIEBOLD gerwald ihre Bäckerei in Schwörstadt. gere Frau ist mit ihrem Schwiegervater auf dem Weg ins Krankenhaus, als sie feststellen muss, Diese schöne Nachricht verkün- dass sie es dorthin nicht mehr det die VAG: Eine hochschwan- schafft. Die beiden biegen auf Freitag Der Ofen ist aus: Nach 47 Jahren schließen Elisabeth und Andreas Steigerwald ihre BÄCKEREI in Schwörstadt. 1969 hatten sie die von August Kaufmann, dem Großvater von Andreas Steigerwald, gegründete Bäckerei übernommen und fast fünf Jahrzehnte lang geführt – ohne Urlaub. Ein Nachfolger ist gefunden: Der „Pfeiffer-Beck“ aus Bad GTR/NIL Säckingen. DIE DRITTE SEITE 3 Der Sonntag · 4. September 2016 Auf herzliche Menschen trafen die Weltreisenden, wie hier in der Ukraine, fast FOTO: ZVG überall. Ein Lebensabschnitt unterwegs Die Südbadener Gwen Weisser und Patrick Allgaier reisten mehrere Jahre durch 38 LÄNDER OTTO SCHNEKENBURGER E s war eine Reise um die Welt, mehr als drei Jahre lang, durch viele Länder, auch über die Meere. Fünf Euro am Tag als Maßgabe reichten einem jungen Paar dabei lange Zeit. Gwen Weisser aus Buchenbach im Dreisamtal und Patrick Allgaier aus dem südlich von Freiburg gelegen Norsingen sind wieder zurück in ihrer Heimat, haben sich dort re-akklimatisiert und bereits neue Pläne. Und das, was sie sich vor dem Start vorgenommen hatten, hat sich im Prinzip als Reiseroute erfüllt: „Richtung Osten reisen, soweit, biswir irgendwann aus dem Westen wieder nach Hause kommen.“ Drei Jahre und 110 Tage waren die 24-Jährige und der 33-Jährige unterwegs, sie haben 38 Länder besucht, etwa 96 000 Kilometer zurückgelegt, davon rund 50 000 Kilometer per Anhalter. In 667 Autos wurden die beiden beim Trampen mitgenommen, mehr als ein ganzes Jahr haben sie unter freiem Himmel genächtigt. 1 700 Kilometer sind sie gelaufen, vor allem am Ende der Tour, als sie den Rückwegvon Barcelona über die Pyrenäen und durch ganz Frankreich in einem mehr als dreimonatigen Fußmarsch zurücklegten. Nun gibt es immer mehr solch ausgedehnter Touren. Mal wird ganz Amerika mit dem Motorrad durchquert, mal halb Europa mit dem Fahrrad. Nicht jeder kann davon aber so schön, sym- pathisch und kurzweilig erzählen, wie es Allgaier und Weisser in kurzen Videos für die Badische Zeitung taten, die in den vergangenen Jahren als eine Art Tagebuch immer wieder Lebenszeichen aus aller Welt von ihnen sendeten. Es sei gleich aufgeklärt, dass das mit den fünf Euro nicht immer funktioniert hat: „Die ersten anderthalb Jahre bis Tokio haben wir weniger als fünf Euro pro Person am Tag ausgegeben, ohne Visakosten und Versicherung. Danach können wir es nicht mehr so genau sagen, mit Bruno ist alles ein wenig durcheinander geraten“, erzählt Weisser, „es waren ein paar Knaller dabei, wie die Pazifiküberquerung, die Geburt, ein Bus und neue Kameras.“ Bruno, das ist der mittlerweile 16 Monate alte Junge der beiden, der in Mexiko auf die Welt kam und dem Unternehmen einen anderen Charakter verlieh. Ohnehin hatte dieses Reiseziel, auch wenn es in den Videos publikumswirksam mit auf diverse Arten vernichteten FünfEuro-Scheinen veranschaulicht wurde, eher symbolischen Charakter. – Nichts überbrücken, keine Kultursprünge machen – Wichtiger war dem Duo die Beschränkung auf den Land- und Seeweg und die damit einhergehende Langsamkeit. Es ging ihnen um das Gefühl, nichts zu überbrücken, keinen Kultursprung zu haben, mitzuerleben, Das Trampen bildete ein zentrales Element der Reise. wie sich Schritt für Schritt Essensgewohnheiten, Kleider, Traditionen und Landschaften verändern. „In Georgien merkt man russischen und armenischen Einfluss, in Armenien wieder iranischen Einfluss, Pakistan hat was vom Iran und von Indien zugleich“, stellte Patrick Allgaier fest. Im Schnee sind sie im Frühjahr 2013 aufgebrochen, über die Alpen, den Balkan und die Ukraine ging es nach Moskau. Dann durch diverse ehemalige Sowjetrepubliken, den Iran, Pakistan und Indien bis nach China und Japan. Übers Meer nach Mittelamerika, später wieder übers Meer nach Europa zurück. Die Bulgaren warnten sievor den Rumänen, die wiederum vor den Moldawiern. Weisser und Allgaier halfen in der Ukraine bei einem traditionellen Frühlingsfest mit, verbrachten zehn Tage allein im georgischen Wald, Allgaier verdiente mit Jonglage Geld dazu. Sie wurden immer wieder von der Gastfreundschaft, die ihnen entgegenschlug, überwältigt, wagten sich – des Landwegs nach Indien wegen – nach Pakistan und mussten es nicht bereuen. Sie waren vom dicht bevölkerten hektischen Indien überfordert, wo es nicht möglich war, mal eben ein Zelt aufzustellen und die Einheimischen nicht nachvollziehen konnten, wie jemand angesichts der niedrigen Zugpreise durchs Land trampen will. Schwierigkeiten mit der Geschäftigkeit bekamen sie im FOTO: ZVG aserbaidschanischen Baku und in Tokio. „Städte suggerieren, dass man Geld braucht. Sie machen nur Spaß, wenn man am kulturellen Angebot teilhaben kann, konsumiert, in Cafés geht. Darauf hatten wir keine Lust und nicht das Geld dazu“, sagt Weisser. „Unsere Art des Reisens hat nicht in Städte gepasst“, ergänzt Allgaier. „Wir kamen überall später an, als wir geplant hatten, weil wir überall länger geblieben sind, als wir dachten“, sagt Allgaier. „Es war, das hatte ich auch am Anfang schon zu Patrick gesagt, gar nicht unbedingt eine Reise. Sondern es war ein Lebensabschnitt, in dem wir unterwegs waren“, meint Gwen Weisser. Ohne klar definierten Anfang und Ende. Bei aller Herzlichkeit, die ihnen in den zahllosen Familien von Einheimischen entgegenschlug, bereiste das Paar auch Staaten, die eine problematische Menschenrechtssituation aufweisen, in patriarchalen Strukturen verharren und gefährlich sind. Etwa Pakistan. „Klar ist das schlimm, aber letztlich bist du Gast. Ich hatte nie das Gefühl, die Menschen belehren zu müssen, das stand uns nicht zu. Wir waren Beobachter.“ Und die Gefahr des Reisens in Pakistan? „Die großen Sorgen sind bei uns an der Grenze weggefallen, als die Menschen auf uns zukamen“, sagt Patrick Allgaier. „Man wird schnell Teil eines Alltages“, ergänzt er, ohne die Gefahr, die in Teilen des Landes herrsche, herabspielen zu wollen. Als Beobachter mussten die beiden immer wieder miterleben, dass Menschen ihre Ideale nicht teilen. Etwa in der Mongolei, wo sie auf der Suche nach dem einfachen und gerne romantisch verklärten Leben in den Jurten waren, und auf eine Landbevölkerung trafen, die es nur in die Hauptstadt Ulan Bator zieht. „Wir gehen gerne davon aus, dass das, was wir anstreben, gut für alle ist“, sagt Gwen Weisser. „In der Mongolei haben wir gesehen, dass dem oft nicht so ist. Unser Luxus sorgt dafür, dass wir uns nach ländlicher Ruhe und einem nachhaltigen Leben sehnen. Die junge Bevölkerung in der Mongolei aber sieht die Bildungs- und Arbeitsmöglichkeiten in der Stadt“, erzählt sie. „Da ist kein Platz für Romantik. Wieder in der Heimat: Gwen Weisser und Patrick Allgaier auf dem BatFOTO: OSC zenberg, mit dem Schwarzwald im Hintergrund. Das ist uns an ganz vielen Stellen in der Welt begegnet.“ Mit der Geburt des heute fast anderthalbjährigen Bruno bekam die Reise in Mexiko eine entscheidende Wendung. Das Trampen fiel weg – wegen der Möglichkeit, Menschen kennenzulernen bis dahin eigentlich die liebste Reiseform der beiden. „Wir sind viel oberflächlicher gereist, mehr in touristischen Gebieten, sagt Allgaier. „Wir waren auf uns fokussiert, haben es genossen, unsere kleine Familie in anderen Kulturen zu erleben, hatten beim Reisen nicht mehr diese Tiefe“, sagt Weisser. Schnell war klar, dass sie nicht nach Hause gehen. „Egal, wo du ein Kind kriegst, es ist immer eine Riesenumstellung. Und diese Herausforderung haben wir eben im Ausland angenommen“, sagt Weisser. Zumal es einen Vorzug gab: „Wir hatten zwar nicht die Struktur im Alltag, die für ein Kind eigentlich wichtig ist. Dafür waren wir beide immer 24 Stunden für Bruno da. So waren wir seine Struktur.“ Die Reise wird in Vorträge (für den 4. Februar 2018 haben die beiden schon einen Termin beim Freiburger Festival für Fotografie, Abenteuer und Reisen „Mundologia“), in ein magazinartiges Buch und in einen Kinofilm münden – Projekte, die über Crowdfunding vorfinanziert werden (Informationen hierzu gibt es über die Homepage www.weitumdiewelt.de). Der Film soll vornehmlich in den Kommunalen Kinos der Republik gezeigt werden, Weisser und Allgaier wollen mitreisen und dabei auch wieder auf Couchsurfing, das Leben im Bus oder das Trampen zurückgreifen. „Wer einmal so unterwegs war, wird im Kopf nie wieder komplett sesshaft werden“, meint Weisser. Und wie ist das wieder sesshafte Leben so? „Man ist sehr schnell wieder akklimatisiert, es ist ganz schwer, die Person, die man im Ausland drei Jahre lang war, nach Hause mitzubringen. Und sie zu vereinbaren mit der Person, die man hier ist,“ schildert Gwen Weisser ihre Erfahrung. Patrick Allgaier hat aber auch Vorzüge der wieder erlangten Sesshaftigkeit ausgemacht: „Momentan sind wir auch echt froh, einen Kleiderschrank zu haben.“ 4 AUS DER REGION Der Sonntag · 4. September 2016 GESICHT DER WOCHE DIE SÜSSWASSERMEDUSE Ein stetig Auf und Ab E s muss ein wunderbares meisten eingeschleppten PolyLeben sein: „Sie steigen im- pen gleichgeschlechtlich seien. mer wieder zur WasserDie Medusen, die durch Knosoberfläche empor, um sich an- pung der Polypen entstehen, schließend wieder absinken zu können sich aber auch sexuell lassen.“ Die Rede ist von den fortpflanzen. Um die nötige SüßwasserqualEnergie fürs belen, die sich in ständige Aufdiesem Sommer und Absteigen im Teich des Trizu haben, futtern nationalen Umdie Quallen weltzentrums Kleinkrebse, Rä(Truz) tummeln. dertierchen und In dieser Woche Einzeller. Die stellte das Truz Süßwasserqualle die etwa zwei hat mit 99,3 ProWinzige Süßwasserqualle. Zentimeter grozent den höchsße und mit bis zu FOTO: KATHARINA FAUTZ (ZVG) ten bei Tieren 500 fadenförmifestgestellten gen Tentakeln ausgestatteten Wassergehalt, ist für den MenSüßwassermedusen vor. „Das schen harmlos und stört auch ist schon was Tolles“, sagt Thonicht weiter im Ökosystem. mas Schwarze, Fachbereichslei- Laut einem Artikel des Aqualog ter Umweltbildung beim Truz. stammen die Tiere höchstDie Süßwassermedusen seien wahrscheinlich aus dem Jangnur in ganz wenigen Gewässern tse-Einzug in China. Wie sie es zu finden, leben als Polypen geschafft haben, sich über die aber möglicherweise schon län- ganze Welt – außer in der Antger im Teich beim Truz. Denn arktis – zu verbreiten, ist unklar. als Quallen sind die Tiere nur In Europa entdeckt wurde sie wenige Wochen im Jahr bei erstmals im 1880 im Regent’s Temperaturen ab 25 Grad unPark in London. Fest steht: der terwegs. Den Rest ihrer ExisPolyp kann sich an Wassertenz, von der man nicht genau pflanzen anheften. Und im Geweiß, wie lange sie dauert, ver- fieder von Wasservögeln mitbringen die Craspedacusta soreisen. Die kleinen Quallen werbii als gerade mal zwei Milli- schwimmen gerne am Gewäsmeter große Polypen auf dem serrand herum, wo das Wasser Boden von stehenden oder schön warm ist. So lange das so langsam fließenden Gewäsist, kann man ihr Auf und Ab im sern. Die tentakellosen Polypen Teich beim Sundgauhaus (Lage vermehren sich laut dem Onunter www.truz.org) sehr gut linelexikon Wikipedia asexuell beobachten. Zumindest so landurch Knospung, Querteilung ge es warm genug bleibt. KATHRIN GANTER oder durch Frusteln, da die KURZ GEFASST WASSERSCHUTZPOLIZEI Zeugen gesucht In einer Pressemitteilung bittet die Wasserschutzpolizei Vogelgrun Verkehrsteilnehmer auf dem Rhein um gegenseitige Rücksichtnahme. Aufgrund der sommerlichen Temperaturen wird der Rhein gerne als Freizeitgewässer zum Baden und Bootfahren genutzt, heißt es dort. Doch sei besonders an Wochenenden zu beobachten, dass Motorbootfahrer mit erhöhter Geschwindigkeit ohne Rücksicht auf Badende im Rhein unterwegs seien. Die Polizei bittet darum, die Höchstgeschwindigkeit von 10 (rheinaufwärts) und 20 Kilometern pro Stunde (rheinabwärts) einzuhalten. Zeugen von Verstößen bittet die Polizei sich zu melden, Telefon 0761 / 882 2100 oder DS per E-Mail an [email protected]. WUTÖSCHINGEN Lebensgefährlicher Arbeitsunfall Bei einem Arbeitsunfall, der sich am Mittwoch in einem Metallbetrieb in Wutöschingen ereignete, sind zwei Männer lebensgefährlich verletzt worden. Die beiden wollten eine zwei Tonnen schwere Maschine in eine Halle transportieren. Beim Abladen kippte die Maschine um und klemmte die beiden DS ein. Sie wurden lebensgefährlich verletzt. Hilfe für ein zerrissenes Land: Prälat Peter Neher im ostukrainischen Krisengebiet. FOTO: CARITAS UKRAINE (ZVG) „Jede Nacht fielen Schüsse“ Caritas-Präsident Peter Neher über seinen Besuch in der kriegsgeplagten UKRAINE Der kriegerische Konflikt in der Ostukraine ist noch lange nicht beendet. Prälat Peter Neher, Präsident des Deutschen Caritasverbandes mit Sitz in Freiburg, war diese Woche in der Region unterwegs. Bei den Menschen dort mache sich eine depressive Stimmung breit, sagt er und fordert eine politische Lösung. Herr Neher, Sie kommen gerade von Ihrer Ukraine-Reise zurück. Was ist Ihr Eindruck von der Lage im Land? Es ist ein gespaltenes, ein zerrissenes Land. Wenn man in Kiew ankommt, erlebt man eine quirlige europäische Großstadt. Auf den Straßen herrscht lebendiges Treiben, die Menschen sitzen in Cafés. Doch dann bin ich in die Ostukraine gefahren, bis in die Pufferzone, die zwischen den Separatistengebieten und den von der Regierung kontrollierten Landesteilen eingerichtet wurde. Dort sieht und spürt man, dass Krieg in der Luft liegt. Die Stimmung ist hier viel gedrückter, immer wieder sieht man auch die Spuren des Konflikts, etwa zerschossene Häuser. Wir mussten mehrere Checkpoints passieren, hatten schusssichere Westen an und einen Sicher- heitsberater ständig an unserer Hoffnung, dass der Konflikt irSeite. gendwann endet und sie wieder in ihre Wohnungen zurückkehWie hilft die Caritas den Menren und ein normales Leben fühschen in der Ostukraine? ren können. Einerseits leisten wir mit unserem Hilfswerk Caritas international humanitäre Hilfe. Den Menschen fehlen oft Lebensmittel und andere Güter des täglichen Bedarfs. Die medizinische Versorgung ist schlecht, weil die Bewohner durch den Frontverlauf von den großen Städten mit Krankenhäusern abgeschnitten sind. Wir helfen hier, Schulen wieder herzurichten, etwa durch den Austausch zerstörter Fenster. Andererseits sind wir als Caritas auch außerhalb dieser Gebiete aktiv. Da geht es um Menschen, die vor dem Krieg geflohen sind. Es gibt 1,7 Millionen Vertriebene im eigenen Land, darunter viele Kinder. Die sind oft traumatisiert und benötigen neben der materiellen vor allem psychosoziale Unterstützung. Sie haben mit Flüchtlingen gesprochen. Wie groß ist deren Hoffnung auf ein baldiges Ende des Konflikts? Leider gering. Es macht sich eine depressive Stimmung breit. In der Pufferzone fielen während unseres Besuchs immer noch jede Nacht Schüsse. Doch gleichzeitig haben die Menschen natürlich trotz allem noch die bedürftigkeit. Das erkennen auch die Menschen in der Ostukraine. Als wir dort mit unserem gekennzeichneten Auto durch die Straßen gefahren sind, habe ich einen Mann gehört, der seiWäre es dann nicht wichtiger, nen Freunden gesagt hat: „Das die Ukraine militärisch zu unist die Caritas, die haben uns geterstützen? Was bringt es, neue holfen.“ Außerdem spielt die Fensterscheiben einzubauen, Konfessionszugehörigkeit in wenn die Gefahr besteht, dass dem Konflikt keine Rolle. Die sie bald wieder zerschossen wer- Frage, ob man Russland und die den? Separatisten unterstützt oder die ukrainische Regierung, zerDie Gefahr besteht leider. Aber reißt Familien und Ehen jenseits wir müssen den Menschen hel- religiöser Zugehörigkeiten. fen, die dort leben. Da sind Kinder, die zur Schule gehen wollen. Dennoch ist die Caritas nur im Gleichzeitig muss nach einer povon der Regierung kontrollierten litischen Lösung des Konflikts Teil des Landes aktiv, nicht in den gesucht werden, aber militärisch von Russland unterstützen Sewird die nicht zu finden sein. Die paratistengebieten. Ukraine weiß sich einem politischen Europa zugeordnet und Ursprünglich war die Caritas fühlt sich aber auch dem russi- auch in Donezk sehr engagiert. schen Kultur- und Lebensraum Aber vergangenes Jahr mussten sehr nahe. Das müsste in anste- die Mitarbeiter dort ihre soziale henden Friedensverhandlungen Arbeit einstellen. Einen entspreunbedingt berücksichtigt wer- chenden Antrag, dort weiter arden. beiten zu dürfen, haben die Machthaber dieses Gebietes leiWird die Caritas als katholische der abgelehnt. Umso wichtiger Hilfsorganisation im Ukraineist unser Einsatz für die vielen konflikt als parteiisch wahrgeFlüchtlinge – unabhängig davon, nommen? aus welchen Landesteilen sie kommen. Dieses Engagement Nein. Denn wir machen in der haben wir im vergangenen Jahr Ukraine, wie überall auf der Welt, noch einmal deutlich ausgebaut, keinen Unterschied zwischen insbesondere was die humanitäReligionen oder Konfessionen. re Hilfe anbelangt. DAS GESPRÄCH FÜHRTE Entscheidendes Kriterium unseDANIEL GRÄBER res Engagements ist die Hilfs- Als Spock weinen musste Der Fanstammtisch in Freiburg begeht 50 Jahre STAR TREK Es gebe, sagt Sybille Morgenroth, zwei Vorurteile über Science-Fiction im Speziellen und Star Trek im Besonderen. „Einmal, dass dies nichts für Erwachsene sei, dann, dass es nichts für Frauen sei.“ Beide Vorurteile widerlegt ein Besuch beim Star-TrekStammtisch Freiburg. An diesem Freitag sind es zwölf, die engagiert und leidenschaftlich diskutieren. „Mit TOS kann ich eigentlich nichts mehr anfangen“, heißt es da. Oder: „Die Düsternis von DS9 wird oft nur behauptet, es gibt bei TNG Episoden, die viel dunkler sind.“ Einem Star-TrekUneingeweihten mögen angesichts der Geschwindigkeit, mit der hier für Fans selbstverständliche Abkürzungen durch die Runde fliegen, die Ohren klin- geln. Und doch zeichnet sich der Stammtisch durch Niedrigschwelligkeit aus, wie Susanne Stopfel sagt. „Wir haben keinen Uniform- oder Kostümzwang, keine Vereinslisten und keine Mitgliedsbeiträge.“ Alles begann 1994, als zwei Star-Trek-Fans oder Trekkies in Freiburg die Idee hatten, Briefe an Gleichgesinnte zu verfassen. Über Fanclubs suchten sie Adressen zusammen. Beim ersten Star-Trek-Stammtisch 1995 kamen zehn Trekkies. Von dieser „Gründergeneration“ ist heute nur noch Lukas Beck aus Waldkirch übrig. „Star Trek“ (1966 bis 1969) lief 1972 als „Raumschiff Enterprise“ erstmals im ZDF. Für die damalige Zeit sehr fortschrittlich schickte Serienerfin- der Gene Roddenberry eine bunt zusammengesetzte Crew auf den „Zug zu den Sternen“, so die wörtliche Übersetzung des Originaltitels. Neben dem Draufgänger und Kommandanten James Tiberius Kirk waren der streng logisch denkende Wissenschaftsoffizier und Halb-Vulkanier Spock, der schottische Bordingenieur Montgomery „Scotty“ Scott und der Bordarzt Leonard „Pille“ McCoy an Bord. Komplettiert wurde die Mannschaft durch die dunkelhäutige Kommunikationsoffizierin Uhura, den Japaner Hikaru Sulu und ab der zweiten Staffel den Russen Pavel Chekov. In Zeiten des Kalten Krieges und der einsetzenden Bürgerrechtsbewegung zur Gleichstellung der Afroamerika- ner ein fortschrittliches Zeichen. Doch Sybille Morgenroth sagt: „Eigentlich kann man die Ur-Serie heutzutage nicht mehr ohne ein Schmunzeln anschauen.“ 1996 erfuhr sie von der Existenz des Stammtischs. Da hatten die Teilnehmer gerade für die von SAT1 initiierten Aktion „Galaktische Grüße“ einen dreiminütigen Film gedreht, der zu den besten 50 Einsendungen gewählt wurde. Besonders gerne denken die Trekkies an Besuche bei Conventions zurück, von Fanclubs organisierte Veranstaltungen für Science-Fiction-Fans. Da sang 1992 in Nürnberg der 2005 verstorbene „Scotty“-Darsteller James Doohan auf der Bühne „Muss i denn zum Städtele hin- Der Freiburger Star-Trek-Stammtisch. aus“. Auch Leonard Nimoy, Darsteller von Mr. Spock, schaute 1999 auf einem deutschlandweiten Star-Trek-Fantreffen in Bonn vorbei., der von dem herzlichen Empfang in Deutschland zu Tränen gerührt gewesen sei. Tränen vergossen einige Stammtischbesucher auch, als sie 2015 vom Tode Leonard Nimoys erfuhren. Im Jubiläumsjahr gilt es für die Trekkies zwei weitere Todesfälle zu verkraften. Im Juni starb An- FOTO: ADRIAN STEINECK ton Yelchin, der in den neuen Kinofilmen mit der verjüngten Originalcrew Pavel Chekov spielte, mit 27 Jahren bei einem Unfall. Anfang August verstarb mit 75 Jahren Barry Jenner, der in der Star Trek-Serie „Deep Space Nine“ (1993 bis 1999) als Admiral William Ross zu sehen war. „Am Ende des Jahres lesen wir die Namen aller verstorbenen Prominenten vor und trinken auf sie“, sagt Susanne Stopfel. AUS DER REGION 5 Der Sonntag · 4. September 2016 Jan Ullrich und die sauberen Docs DOPINGGUTACHTEN belastet Telekomkonzern und die damalige Leitung der Universität Offenbar bangte die Universität Freiburg 2007 ärger um ihre Exzellenzinitiative wegen des Dopingskandals in der Sportmedizin als zugegeben. Dies legt der Autor Andreas Singler in seinem brisanten Gutachten „Doping beim Team Telekom/TMobile“ nah. den Ärzten und unbeteiligten Klinikmitarbeitern unter die Lupe. Fast zwangsläufig wurden Außenstehende mit dopingverdächtigen Verhaltensweisen konfrontiert. Dass dies keine Folgen hatte, liegt laut Singler an der fehlenden Kultur des Whistleblowing. Stattdessen herrschte eine Kultur, die auf die Unterstützung des Leistungssports angelegt gewesen sei. Dem früheren Leiter der Sportmedizin, Joseph Keul, gibt er dafür die zentrale Verantwortung. Die Dopingkultur an der Uniklinik lasse sich bis in die 60er Jahre zurückverfolgen. Der Schäfer-Kommission (siehe Kasten) wirft Singler ein schweres Versäumnis beim Umgang mit vertraulichen Zeugenaussagen vor. Ohne Not seien diese der Staatsanwaltschaft Freiburg übergeben worden – worauf die Anwälte der beschuldigten Ärzte Akteneinsicht verlangten und so an die Gesprächsprotokolle kamen. KLAUS RIEXINGER Nach dem Ausschluss Jan Ullrichs von der Tour de France 2006 ist es zwischen dem Radsportler und dem Freiburger Dopingarzt Lothar Heinrich zu erheblichen Spannungen gekommen. Es hätte nicht viel gefehlt und die Dopingmachenschaften in der Freiburger Sportmedizin wären schon im Herbst 2006 aufgeflogen. Heinrich hatte sich in den Stuttgarter Nachrichten „menschlich sehr enttäuscht“ über Ullrich geäußert. Also der Arzt, der Ullrich gedopt hat. Darauf platzte Ullrich der Kragen, und er schickte dem Freiburger Arzt eine Kurznachricht, in der er Heinrich als „Doc der sauberen Art“ bezeichnete. Dann forderte er ihn auf, seine Stellungnahme zurückzuziehen, sonst gebe es eine „große Menge Ärger“ und zwar „der feinsten Art“. Per SMS informierte Heinrich dann den involvierten Arzt Andreas Schmid – und den Leiter des Sponsors Telekom-Kommunikation, Christian Frommert. Schließlich erklärte sich Ullrich per SMS für den 21. Oktober zu einem Gespräch mit Heinrich bereit. Damit war für die Sportärzte die größte Gefahr erstmal abgewendet. Der Spiegel deckte den Skandal 2007 dann aber auf. Andreas Singler beschreibt diese dramatische Episode in seinem 207 Seiten starken Doping-Gutachten, das die Universität Freiburg diese Woche publizierte. Die Kurznachrichten hatte das Bundeskriminalamt (BKA) sichergestellt. Bemerkenswert ist, dass der Telekomkonzern in den SMS-Verkehr miteinbezogen war. Für das BKA ein Hinweis, dass der Sponsor Kenntnis vom Doping im Team T-Mobile gehabt haben muss. So lässt sich auch nachvollziehen, weshalb > www.uni-freiburg.de/universitaet/einzelgutachten 2007 war Schluss mit Doping an der Freiburger Sportmedizin: Lothar Heinrich (Mitte) und Andreas Schmid (rechts) räumten Doping ein. Jan FOTOS: DPA Ullrich (links) hätte beinahe schon 2006 ausgepackt. der wegen Dopings aus dem Team geschmissene Jan Ullrich eine Abfindung von 250 000 Euro bekommen hat. In diesem Fall wäre es treffender, von Schwei- DOPINGG U TA C H T E N FREIBURG gegeld zu sprechen. Singler kritisiert die restriktive Informationspolitik des einstigen Staatsunternehmens Telekom AG, an dem der Staat knapp ein Drittel der Aktien hält. Bis heute sei so gut wie nichts über das Telekom-Doping bekannt. Singler spricht von einem „skrupellosen Radsportengagement“ des Sponsors. Das Bundeskriminalamt fand laut Singler auch Hinweise, dass Heinrich den deutschen Radsportstar bereits 1996 – im Jahr vor seinem Tour-de-France-Sieg – mit Epo behandelte. Der Mainzer Sportwissenschaftler geht davon aus, dass Doping spätestens 1992 zum Team gehörte. Nach einem erfolglosen Jahr suchte das Team Telekom offenbar den Erfolg mit allen Mitteln: So stellte es den vorbelasteten Walter Godefroot als sportlichen Leiter ein sowie Jef D’hont, „einem in der Radsportszene geradezu berüchtigten Pfleger“. Ein früherer Mitarbeiter behauptete im Zeugeninterview mit der Freiburger Dopingkommission, dass der Konzern die Zusammenstellung „eines pharmakologisch unterstützten“ Teams dirigierte. Den Kontakt zu Ärzten der Freiburger Sportmedizin soll allerdings Andreas Schmid hergestellt haben, der laut Telekom-Mitarbeiterin Martina Wechsung um ein Engagement im Team regelrecht buhlte. Wechsung war für die Zusammenstellung des Radteams zuständig. Die Telekom AG widerspricht dieser Darstellung. Konzernsprecher Stephan Alt- hoff sagte, er hätte Andreas Schmid solche Praktiken nie zugetraut. „Er hat uns eiskalt angelogen.“ Merkwürdigkeiten ganz anderer Art beschreibt Singler in der Aufarbeitung des Dopingskandals. Frank Wertheimer, kaufmännischer Uniklinikumsdirektor, hatte aus dem zuständigen Regierungspräsidium Stuttgart im Juni 2007 erfahren, dass die Behörde „auf Grundlage des jetzigen Kenntnisstandes nicht beabsichtigt, den beiden Ärzten (Schmid und Heinrich) die Approbation zu entziehen. Ich hielte dies auch für eine unverhältnismäßige Maßnahme“. Das Ergebnis stand somit quasi fünf Jahre, bevor die Staatsanwaltschaft Freiburg ihre Ermittlungen gegen die beiden Ärzte einstellte, fest. Der Aktenvermerk Wertheimers hat für Singler „einen eindeutig präjudizierenden Charakter“. Wertheimer hatte sich mit den Anwälten der Ärzte darauf verständigt, das Arbeitsgerichtsverfahren wegen der fristlos entlassenen Ärzte „im beiderseitigen Einvernehmen“ ruhen zu lassen. Wertheimer begründete diesen Schritt ausdrücklich mit der Exzellenzinitiative der Universität. Am Tag darauf informierte er Unirektor Wolfgang Jäger, der in der Öffentlichkeit die bedingungslose Aufklärung des Dopingskandals zur Maxime der exzellenten Universität erhoben hatte. Singler spricht von einer „nach außen hin ritualistisch vorgetragenen Inszenierung von Empörung“. Auf Nachfrage des Sonntag widerspricht Jäger vehement. Er habe die beiden Ärzte loswerden wollen, was ihm gelungen sei. Zudem habe er der Sportmedizin die Betreuungvon Profisportlern untersagt, was ihm Ärger mit dem SC Freiburg und dem Badischen Sportbund einbrachte. Schließlich habe er zwei unabhängige Dopingkommissionen eingesetzt. „Was sollte ich noch machen?“ Singler nimmt in seiner Studie auch die Schnittstellen zwischen dopen- FAKTEN DER MAINZER Sportwissenschaftler Andreas Singler drängte nach seinem Eintritt in die Dopingkommission 2011 darauf, den Dopingskandal um das Team Telekom/T-Mobile erneut zu untersuchen. Die erste, kleine Freiburger Dopingkommission hatte ihren Abschlussbericht dazu 2009 vorgelegt. Singler sah bestimmte Aspekte als revisionsbedürftig an, zudem versprach er sich neue Erkenntnisse durch die verbesserte Aktenlage. Nach Singlers Ausscheiden aus der Kommission 2015 hielt Unirektor Hans-Jochen Schiewer den Auftrag aufrecht. Die Restkommission, sagt Singler, versuchte, das Gutachten aus formalen Gründen zu verhindern. Die Uni Freiburg hat nun vier von sieben Doping-Gutachten publiziert. Die restlichen werden noch RIX rechtlich geprüft. 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Die wohl bekannteste Disziplin, das Formationsspringen, wurde in Teams aus vier und acht Springern ausgeführt. Daneben waren auch Sprünge in Wingsuits zu bestaunen. Das sind Anzüge mit Stoff-Flächen zwischen den Beinen sowie zwischen Armen und Oberkörper, die sich im freien Fall mit Luft füllen. Ferner zeigten die Springer Rotationen mit geöffneten Schirmen sowie die Disziplin „Speed Skydiving“, bei der es darum geht, möglichst schnell zu fallen. Dabei ist DS die Aussicht doch einmalig, wie das Foto belegt. BEILAGEN Teile der heutigen Ausgabe unserer Zeitung enthalten Beilagen der Firmen:ALDI Süd, Thomas Philipps, KIK, Wollworth, Villringer GmbH, Penny, Tedi, Parfümerie Ruthe, Mega Küchen ANZEIGE Die BZ präsentiert mit BZCard Vorteil Genussvolle Herbsttage in Trentino vom 10. bis 13. Oktober 2016 Erleben Sie die mächtigen Brenta-Dolomiten bei unserer Reise durchs Trentino. Ob Wein, Salami, Grappa oder Käse – das Trentino lässt keine Wünsche offen! 1. Tag: Anreise mit Zimmermann-Bus Anreise durch die Schweiz, Arlberg, Inntal nach Südtirol ins Trentino. Abendessen im Hotel. Anschließend erhalten Sie eine exklusive Präsentation über die typischen Produkte aus Trentino und Umgebung. Zimmerbezug für 3 Nächte im 4* Hotel Imperial Grand Terme in Levico Terme. 2. Tag: Besichtigung von Rovereto und Trient mit Wein- und Grappaprobe Nach dem Frühstück Fahrt in das historische Zentrum von Rovereto. Bevor Sie weiter in die Renaissance-Stadt Trient fahren, besuchen wir eine Grappabrennerei mit kleiner Probe. Anschließend Weiterfahrt nach Trient. Unser Reiseleiter wird Sie von der Schönheit der Stadt, der herrlichen Paläste und den imposanten Türmen überzeugen. Auf der Rückfahrt Halt in einer Weinkellerei mit kleiner Kostprobe. Anschließend Rückfahrt und Abendessen im Hotel. 3. Tag: Brenta-Dolomiten Nach einem genussvollen Frühstück fahren wir zu den Brenta-Gruppen, den südlichen Teil der Dolomiten. Genießen Sie das schöne Bergpanorama der mächtigen Felsformationen, die steil in den Himmel ragen. Weiterfahrt über Mezzolombardo und Fai nach Molveno und genießen Sie die beeindruckende Natur am Molvenosee. Nach dem Ausflug zu der bezaubernden Bergwelt fahren wir zur Besichtigung einer Salamifabrik inkl. Verkostung. Anschließend Rückfahrt und Abendessen im Hotel. 4. Tag: Abreise Nach den Frühstück Heimreise zu unseren Einstiegsorten. Inklusiv-Leistungen • 3 x Übernachtung mit Halbpension • 1 x Begrüßungsgetränk im Hotel • 1 x Präsentationsabend mit typischen Produkten • 1 x Ganztagsführung Trentino • 1 x Besuch einer Weinkellerei mit kleiner Verkostung • 1 x Grappabrennereibesichtigung inkl. Grappaprobe mit Trentiner Käse und Brot • 1 x Ganztagesführung Brenta-Dolomiten • 1 x Salamiverkostung inkl. 1 Glas Wein und Wasser • und alle Ausflüge Reisepreis pro Person im DZ b 526 Einzelzimmerzuschlag b 64 BZ-Card Besitzer erhalten einen Vorteilspreis von e 499 Mit Haustür-Taxi-Service Zustiegsmöglichkeiten: Emmendingen bis Lörrach, Wiesental, Hochrheinstrecke Buchung und Info: Tel. 0800/9 92 23 33 gebührenfrei Reisebüro Zimmermann Bad Säckingen, Tel. 0 77 61/9 23 70 Der Sonntag · 4. September 2016 „Wir sollten vorsichtig sein“ Fair oder unfair? SOZIALE AUSGRENZUNG hängt auch vom Gesichtsausdruck ab Ein Forscherteam der Universität Basel hat herausgefunden, dass die Ausgrenzung von Personen aus einer Gruppe für unbeteiligte Dritte unter Umständen akzeptabel ist. Das hänge davon ab, wie die Gesichtszüge der Ausgeschlossenen wahrgenommen werden, erklärt Studienleiterin Selma Rudert von der Abteilung für Sozialpsychologie. Frau Rudert, seit vier Jahren forschen sie zum Thema soziale Ausgrenzung, jetzt haben sie zusammen mit ihrem Team herausgefunden, dass die Ausgrenzung von Personen von unbeteiligten Dritten unter Umständen als fair wahrgenommen wird. Ob sie akzeptiert wird, hängt von den Gesichtszügen der Ausgeschlossenen ab. Genau. Ob diese Ausgrenzung als moralisch gerechtfertigt betrachtet wird oder nicht, kann für die Betroffenen sehr wichtig sein, weil davon eine mögliche Unterstützung abhängt. Ein moralisches Urteil zu treffen ist aber meist schwierig und zeitaufwendig, weshalb sich Außenstehende von relativ oberflächlichen Hinweisen leiten lassen. Ein solcher Hinweis ist etwa das Gesicht der ausgegrenzten Person. Man muss kein Wissenschaftler zu sein, um zu wissen: Soziale Ausgrenzung und Mobbing, in der Schule oder am Arbeitsplatz, ist für die Betroffenen in der Regel eine schmerzhafte Erfahrung. Und sie lässt auch Unbeteiligte nicht kalt: Mobbing und Ausgrenzung mit dem Ziel, die Opfer gezielt zu verletzen, werden in der Regel als unfair und inakzeptabel wahrgenommen. Doch es gibt auch Fälle, in denen Ausgrenzung als gerechtfertigt angesehen wird. Wann ist das der Fall? Wenn Personen ausgeschlossen werden, die für Unruhe und Streit sorgen, um damit die Harmonie in der Gruppe wiederherzustellen. Ihre Probanden aber urteilten nur aufgrund der gezeigten Geschichtszüge einer Person. Ja, in allen Studien fanden es die Teilnehmenden am ehesten ver- Wärme/Liebenswürdigkeit und Zielstrebigkeit/Kompetenz sind zwei enorm wichtige PersönlichkeitsdimenFOTOS: MIRELLA WALKER sionen in der Beurteilung von Menschen. tretbar, Menschen auszugrenzen, die aufgrund ihrer Gesichtszüge kühl und wenig kompetent wirkten. Am wenigsten akzeptabel fanden es die Probanden hingegen, Menschen auszuschließen, die zugleich liebenswürdig und wenig kompetent wirkten. Dies könnte daran liegen, dass solche Personen häufig als besonders schützenswert wahrgenommen werden und sie auszugrenzen besonders grausam erscheint. sität Basel unter der Leitung meiner Kollegin Mirella Walker eine Methode zur Manipulation von Gesichtern entwickelt. Probanden haben mehr als 200 verschiedene Gesichter auf mehreren Persönlichkeitseigenschaften beurteilt. Auf Basis dieser Urteile kann das entstandene Computerprogramm nun Gesichter so verändern, dass diese zum Beispiel wärmer oder kompetenter erscheinen. Vereinfacht sagen wir dem Programm: Wende den Vektor Wärme an, Warum untersuchen sie ausgeund das Gesicht erscheint wärrechnet die Wahrnehmung von mer. Was genau sich hierbei in Liebenswürdigkeit und Kompeeinem Gesicht ändert, lässt sich tenz? dementsprechend nicht so einfach sagen, aber wir arbeiten darWärme/Liebenswürdigkeit und an, das wissenschaftlich zurückZielstrebigkeit/Kompetenz sind zuverfolgen. zwei sehr wichtige Persönlichkeitsdimensionen in der BeurWissenschaftlich aber gibt es bis teilung von Menschen. In der heute keine Studien, die einen Forschung spricht man auchvon Zusammenhang zwischen den den „Big Two“, den „großen Zwei“, Gesichtszügen und den Persöndie darüber entscheiden, wie wir lichkeitseigenschaften einer Perandere Menschen wahrnehmen. son beweisen. Mit anderen Worten: Der Schein trügt, aber MenSchaut man sich die verschieschen lassen sich von diesem denen Gesichtsausdrücke an, Schein in ihrem Urteil leiten. fällt die Unterschiedlichkeit der Augenpartie auf, wobei große, Das ist besonders kritisch, wenn weit geöffnete Augen ein Zeies um Urteile über soziale Auschen von Liebenswürdigkeit und grenzung geht. Heute weiß man, Kompetenz zu sein scheinen. dass andauernde Ausgrenzung und Mobbing Depressionen und Aus früheren Forschungsarbei- vollkommene Passivität nach ten ist bekannt, dass Menschen sich ziehen können. Wenn die sehr klare Vorstellungen davon Betroffenen keine Hilfe erhalten, haben, wie etwa eine herzliche da andere Menschen denken, sie oder eine gefühlskalte Person seien selbst schuld an ihrem aussieht. Davon ausgehend hat Schicksal, kann dies die Situation ein Forschungsteam der Univer- verschlimmern. Wir sollten dar- um vorsichtig sein mit vorschnellen Beurteilungen und uns und den Anderen die Chance geben, den ersten Eindruck durch zusätzliche Informationen über Personen zu revidieren. DAS GESPRÄCH FÜHRTE NINA LIPP ZUR PERSON SELMA RUDERT, Jahrgang 1987, forscht als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung Sozialpsychologie an der Universität Basel. Ihr Forschungsinteresse bezieht sich auf soziale Ausgrenzung. Im August hat Selma Rudert ihre Promotion mit dem Titel „The Subjective Construal of Social Exclusion: An Integrative Model“ (Auf deutsch: „Die subjektive Konstruktion sozialer Ausgrenzung: Ein integratives Modell“) erfolgreich abgeschlossen. Ihre aktuelle Studie widmet sich der Frage, wie Ausgrenzung von anwesenden Beobachtern interpretiert und wahrgenomNIL men wird. Literatur und Musik am Rhein LITERARISCHER SOMMER in Schloss Beuggen – Auftakt heute mit einem literarisch-musikalischen Gottesdienst Blick aufs Wasser, Teehaus, Garten – sie laden ein, Literatur zu lesen, Musik zu hören, ein Glas Wein zu genießen. Die Lage am Fluss und der Charme des Geländes haben Pfarrer Gernot Meier von der Evangelischen Akademie Baden, Karlsruhe, und Pfarrer Martin Abraham, Studienleiter in Schloss Beuggen, zu einem Literarischen Sommer in Beuggen inspiriert. Die Abendreihe eröffnet ein literarisch-musikalischer Gottesdienst heute um 19.30 Uhr. Unter dem Titel „Von Fluss- und Lebensläufen“ – treten biblische und literarische Texte in Spannung zueinander. Gernot Meier und Martin Abraham lesen, Ralf Roland Brunner Friedrich Schillers „Verbrecher aus verlorener Ehre“. Aus seinem Roman „Polarrot“ liest am Dienstag Patrick Tschan aus Allschwil. Der Held des Romans verdient sein Geld als Handelsvertreter diesseits und jenseits des Rheins für das Rot der Nazi-Flaggen. „Der schöne Fischer“ heißt es am Mittwoch. Volker Patalong erzählt Märchen und musiziert mit der Obertonflöte. Am Donnerstag bringt Markus Manfred Claudia Gabler liest am Freitag Jung alemannische Gedichte aus ihrem jüngsten Buch „Wohlund Geschichten zu Gehör. Claustandshasen“. FOTO: BARBARA RUDA dia Gabler, in Lörrach geborene Autorin von Lyrik und HörspieGeisler spielt Saxophon. Am len, liest am Freitag aus ihrem Montag liest der Schauspieler jüngsten Buch „Wohlstandsha- sen“. Mit Dieter Schwarzwälder und Rolf Rosendahl als „Die Zwei Wunderfitze“ klingt der literarische Sommer am Samstag aus. Ergänzt wird das Abendprogramm durch verschiedene Tagesangebote wie Fährfahrten und Schlossführungen sowie eiDS nen Erzählworkshop. > DER PREIS für die Lesungen, den Gottesdienst ausgenommen, beträgt jeweils 12 Euro, alle Abende zusammen kosten 60 Euro. Beginn der Veranstaltung ist jeweils um 19.30 Uhr. Weitere Informationen zu den Tagesangeboten gibt es im Internet unter www.ev-akademiebaden.de oder unter der Telefonnummer 0721/9175358. AUS DER REGION 7 Der Sonntag · 4. September 2016 Das feminine Ensemble LES ELLES SYMPHONIQUES sind das einzige reine Frauensinfonieorchester in der Region Was sich 2014 eher zufällig ergab – Valérie Seiler suchte recht kurzfristig für ein Projekt Musiker und bekam nur Zusagen von Musikerinnen – machte sie zur Tugend und gründete das erste Frauensinfonieorchester der Region: Les Elles Symphoniques. SARAH NÖLTNER Frauen aus Frankreich, der Schweiz und Deutschland musizieren unter Valérie Seiler gemeinsam. Seiler hat Saxophon, Akkordeon und Dirigieren studiert, sie ist Musikschulleiterin in Wittenheim und dirigiert mehrere Musikvereine. Problematisch ist für sie nicht, für alle Instrumente gute Musikerinnen zu finden, sondern eher die terminliche Koordination über die Landesgrenzen hinweg. Die Frauen beschreibt Seiler als motiviert, sie stehen hinter dem Projektorchester und engagieren sich gern. Als angenehm und wertschätzend erlebt Seiler die Stimmung im Frauenorchester. Dirigentin Valérie Seiler. Zickereien, wie sie vielen Frauen auf einem Haufen oft nachgesagt werden, habe sie bisher nicht erlebt. Alle Musikerinnen gingen respektvoll miteinander um, über sprachliche, nationale und Altersgrenzen hinweg. Ein reines Frauensinfonieorchester – da ist es nicht weit bis zu Klischees und Vorurteilen. Im Musikerinnen unter sich: Les Elles Symphoniques machen auch auf die Benachteiligung von Frauen in FOTOS: ZVG/SARAH NÖLTNER klassischen Orchestern aufmerksam. tiefen Blech (Tuba, Posaune) gibt es doch keine (guten) Frauen, oder? Doch, gibt es. Und beim Schlagwerk? Auch. Frauen mit Festanstellung sind in den klassischen Sinfonieorchestern noch immer unterrepräsentiert. Es tut sich etwas, wie die aktuelle Studie des Deutschen Kulturrates „Frauen in Kultur und Medien“ belegt. Doch gerade in Orchestern sind die Frauen-Anteile je nach Instrument sehr unterschiedlich. Vereinfacht lässt sich sagen: es gibt viele Geigerinnen (der Anteil der Konzertmeisterinnen liegt laut der Studie bei 38 Prozent), Flötistinnen und Harfe-Spielerinnen, doch kaum Posaunistinnen, Tubistinnen oder Kontrabassistinnen. Und von den 131 öffentlichen Sinfonieorchestern Deutschlands werden laut BR Klassik lediglich drei von Dirigentinnen geleitet. Fragt man Musiker und Musikerinnen nach ihren Erfahrungen hinsichtlich Sexismus in Orchestern, hat fast jeder eine Geschichte dazu zu erzählen. Man hört von Proben, in denen Frauen wegen ihrer Geschlechtszugehörigkeit benachteiligt werden. Von Frauen, die von den männlichen Kollegen mit blöden Sprüchen, anzüglichen Witzen oder frauenverachtenden Bildern konfrontiert werden, und von Musikern, die ihren männlichen Kollegen gegenüber ungeniert sagen, dass sie keine Frau in ihrem Register wollen. Valérie Seiler ist es wichtig, das Bewusstsein auf die Situation von Musikerinnen in Orchestern zu lenken. Doch vor allem geht es ihr und ihren Frauen um die Musik. Der Unterschied beim Dirigieren sei, sagt Seiler: „Ich fühle mich wohler vor einem Frauenorchester. Es gibt keine komischen Blicke, man kann gleich mit der Musik beginnen.“ In gemischten Orchestern habe sie erlebt, dass die Männer erst von ihrer Kompetenz überzeugt werden mussten. Männliche Dirigenten haben laut Seiler etwa zehn Minuten, um ein ihnen unbekanntes Orchester von sich zu überzeugen. Frauen nur zwei. Und auf ihre Bewerbungen für ausgeschriebene Dirigentenstellen habe sie oftmals überhaupt keine Reaktion bekommen. Manche Kolleginnen versuchten, ihr Äußeres quasi geschlechtsneutral zu gestalten, wenn sie vor einem Orchester stünden, berichtet Seiler. „Ich möchte nicht auf meine Feminität verzichten, wenn ich dirigiere“, sagt Seiler und verweist lachend auf ihre Absatzschuhe, mit denen sie einfach eine bessere Körperhaltung vor dem Orchester habe. Langfristig wünscht Seiler sich „Parität in den Orchestern“. Sie beschreibt ihr Orchester als „lebendiges Projekt“ und ein Projekt entwickele sich im Tun weiter. Könnte es also sein, dass irgendwann in der Zukunft im Sinne der Gleichberechtigung auch Männer mitspielen könnten? Seiler lacht und sagt „Wer weiß?“ Bei den Besuchern beiderlei Geschlechts kamen die bisherigen Konzerte der Les Elles Symphoniques gut an. Ob die Männer sich klischeegemäß freuten, „was zum Gucken zu haben“, und die Frauen sich an der „Frauenpower auf der Bühne“ ergötzten, wie Jürg-Peter Lienhard, Mentor des Frauenorchesters, vermutet, oder ob es einfach die gute Musik ist, die begeistert, darüber kann sich jeder selbst einen Eindruck machen. > HEUTE UM 17 UHR spielen Les Elles Symphoniques in der Basler Martinskirche und am 30. Oktober um 17 Uhr in der Stadtkirche Liestal. Das Programm widmet sich Frauen: Frauen als Musikerinnen, als Komponistinnen, als Inspirationsquelle und Muse. Infos: www.les-elles-symphoniques.eu. Querulanten in der Pflanzenwelt Regionalverband warnt vor Fehlplanung Appell: Rheintalbahnausbau und A 5 parallel planen Der Regionalverband Südlicher Oberrhein drängt darauf, dass der Ausbau der Autobahn A 5 zwischen Offenburg und Freiburg auf sechs Spuren vom weiteren in den vordringlichen Bedarf kommt. Voraussichtlich am Jahresende soll der Bundesverkehrswegeplan, der bis 2030 gilt, durch den Bundestag beschlossen werden. Das Bundesverkehrsministerium hatte in seinem Entwurf den Autobahnabschnitt mit Planungsrecht versehen. „Das war eine gewisse Aufwertung“, sagte Verbandsdirektor Dieter Karlin in dieser Woche bei einem Pressegespräch. Denn nun übernimmt Berlin die Kosten für die Planung – eine Umsetzung bleibt aber in weiter Ferne. Regionalverbandspräsident Otto Neideck (CDU) appelliert daher an die Bundespolitiker der Region, sich für die Höherstufung einzusetzen. Noch gebe es Chancen, sagte Neideck. „In Baden-Württemberg gibt es nicht so viele Projekte, die höher gestuft werden sollen. Deshalb sehe ich dafür Chancen.“ Als Gründe nennt der Regionalverband nicht nur das hohe Verkehrsaufkommen auf dem Autobahnabschnitt, er würde gerne auch den Ausbau der Rheintalbahn mit dem Autobahnausbau verknüpfen. Allein zwischen Riegel und der March werden beim Bahnausbau 20 Brücken und Unterführungen berührt, betonte Neideck. Wenn man bei einem späteren Autobahnausbau dann alles neu machen müsste, sei dies niemandem zu erklären. Für das grün geführte Landesverkehrsministerium wäre die Aufnahme der A 5 in den vordringlichen Bedarf zwar wünschenswert gewesen, wie ein Sprecher auf Nachfrage mitteilt. Das Planungsrecht sei für das Ministerium aber bereits „ein deutlicher Fortschritt“. Zurückhaltender äußert sich Kerstin Andreae. Die Freiburger Grünen-Bundestagsabgeordnete unterstützt aus Effizienzgründen eine gemeinsame Planung Die A 5 bei Offenburg. FOTO: BZ von Bahn- und Autobahnausbau. Sie schließt aber nicht aus, dass mit dem Rheintalbahnausbau Pläne für die sechsspurige Autobahn obsolet sein könnten. „Wir dürfen das Ziel, Güter von der Straße auf die Bahn zu bringen, nicht aus den Augen verlieren.“ Der Emmendinger CDU-Bundestagsabgeordnete Peter Weiß hatte im Juli diesen Jahres die Grünen in der Region aufgefordert, klar Stellung zum Autobahnausbau zu beziehen – so wie es Verkehrsminister Winfried Hermann in einem Schreiben an den Lahrer OberbürgerRIX meister getan habe. Bärenklau, Robinie oder Akazie: EINGESCHLEPPTE Pflanzen sorgen weltweit für Ärger – Studie der Uni Freiburg Wenn Pflanzen ihren angestammten Platz verlassen und ein neues Ökosystem besiedeln, kann das massive Einflüsse auf die einheimische Pflanzenwelt haben. Das hat ein Forscherteam um die Freiburger Professorin für Ökosystemphysiologie Christiane Werner gerade gezeigt. Die Wissenschaftler haben sich die ursprünglich in Australien heimische Akazienart Acacia longifolia näher angeschaut, die seit Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts als Dünenbefestigung in Portugal angebaut worden ist und jetzt unkontrolliert wuchert. Ihre Ergebnisse haben sie in der Fachzeitschrift „Plos one“ veröffentlicht. „Die Akazie breitet sich invasiv aus, dadurch verdrängt sie viele andere Arten“, sagt Christine Hellmann, die an den Universitäten Bielefeld und Freiburg an dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekt arbeitet. Die gut 100 Jahre, die die Akazienart jetzt auch in Portugal zu Hause ist, hat sie effektiv genutzt: Sie ist in Dünen- und Waldökosysteme vorgedrungen und hat dort zu gravierenden Veränderungen geführt. Schuld daran sind vor allem ihr schnelles Wachstum und ihre besondere Wuchsform. „An der Düne ist die Akazie dich- Die schönsten Tagesfahrten D Dünen in Portugal: Die dichte, höhere Akazie verdrängt einheimische Zwergsträucher (links). Garaus für das indische Springkraut: BUND-Akteure in Erlenried entfernen das invasive Kraut, das vielerorts im FOTOS: ZVG, BUND Schwarzwald zur Plage geworden sind (rechts). ter und höher als die meisten einheimischen Arten, im Wald ist sie zwar nicht der höchste Baum, füllt aber eine wichtige Lücke, die zwischen den hohen Bäumen und den bodennahen Krautartigen und Sträuchern besteht“, erklärt Hellmann. Die kleinen Arten bekommen weniger Sonne ab und werden so verdrängt. Der rasante Wuchs der Akazie hat seine Ursache in einem ganz bestimmten Mechanismus. Mit Hilfe von Bakterien an seinen Wurzeln kann der Baum Luftstickstoff binden. Dadurch bringt die Akazie Stickstoff in ein eigentlich stickstoffarmes System. Das wirkt sich auf die umgebenden Arten aus, die an wenig Stickstoff gewöhnt sind. Manche gedeihen besser, andere lässt das Wirken der Akazie kalt, wieder andere werden negativ beeinflusst. Artenschützer sehen das nicht gern. „In solchen Ökosystemen gibt es oft sogenannte endemische Arten, also welche, die nur dort vorkom- men. Diese können nur erhalten werden, wenn es weiterhin nährstoffarme Systeme gibt“, sagt Hellmann. Was die Akazie in Portugal – und auch in Südafrika – anrichtet, ist nur ein Beispiel. Weltweit werden Arten eingeschleppt. Doch die machen nicht immer Probleme. „In Forscherkreisen spricht man von der Zehnerregel“, sagt Christine Hellmann. „Von allen eingeschleppten Arten verschwindet der Großteil wieder oder führt am neuen Standort ein Nischendasein, etwa 1 Prozent etabliert sich, nur 0,1 Prozent machen Probleme.“ In Deutschland sorgt vor allem die Robinie für Ärger. Diese stammt aus Nordamerika und beherrscht ähnliche Tricks wie die in Portugal angesiedelte Akazienart. Auch der Riesen-Bärenklau – bekannt unter den Namen Bärenkralle oder Herkulesstaude – ist kein Einheimischer, sondern stammt aus dem Kaukasus. Seit mehr als 100 Jahren ist er in Nordwest- und Mitteleuropa verbreitet und gefürchtet. Denn diese krautige Pflanze ist sehr giftig. Wer sie bei Tageslicht berührt, entwickelt sehr schmerzhafte und schlecht heilende Quaddeln und Blasen. CLAUDIA FÜSSLER Mi. Mi. Sa. So. Mi. So. 7. 9. 7. 9. 10. 9. 11. 9. 14. 9. 18. 9. Große Berner Oberlandfahrt – Grindelwald 28,– Berner Oberland, Kl. Scheidegg einschl. Bergbahn 64,– Einkaufsfahrt nach Mailand 44,– Europapark Rust Eintritt extra! 24,– Luino – größter Wochenmarkt Oberitaliens 39,– Große 3-Pässe-Fahrt 39,– Badeferien Spanien – Sonne – Strand und Meer Jede Woche: Costa Brava und Costa Dorada ab HP 363,Herzlich willkommen bei unseren beliebten Reisen 7. 9.–11. 9. 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Der Ingenieur Heinz Weiler fand all das als rechtlicher Betreuer von derzeit sechs Menschen, die ihre Angelegenheiten nicht mehr selbst regeln können. Zweifelsfälle, die den Betreuer an eigene psychische und ethische Grenzen führen, gehören dazu. „Die Frage, ob bei einem Todkranken die lebenserhaltenden Maßnahmen beendet werden, ist sicherlich die schwerste im Leben eines rechtlichen Betreuers“, sagt Edgar Schell, „doch gemeinsam mit dem Arzt kann man sie treffen.“ Das nötige Know-how vermittelt der Verein den Betreuern in sechs Einführungsabenden, regelmäßigen Fortbildungen und jederzeit auf Nachfrage. Juristische Vorlesungen zu besuchen sei die Ausnahme, sagt Schell. Bis zu zwei Stunden pro Woche be- SIGRUN REHM „Das Rechtliche hat mich immer interessiert und ich wollte mit Menschen zu tun haben“, sagt Weiler über seine Vorstellungen, als er 2008 nach vier Jahrzehnten bei der Telekom in den Vorruhestand ging. Über den Betreuungsverein des Diakonischen Werks Freiburg fand er eine neue Aufgabe: Er wurde rechtlicher Betreuer einer jungen Frau, die überschuldet und krank war und kaum Deutsch sprach. „Ich habe mich ins Sozialrecht eingearbeitet und mich als Gasthörer in die Katholische Hochschule gesetzt“, erzählt er. Heute betreut er sechs Menschen, von denen drei im Wachkoma liegen. In Freiburg leben rund 2 850 Männer und Frauen, für die eine rechtliche Betreuung besteht, wie Edgar Schell, Sozialarbeiter und Vereinsbetreuer bei der Diakonie, erklärt. Die Gründe reichen von geistiger Behinderung über psychische Erkrankung bis zu altersbedingten Einschränkungen. Mehr als die Hälfte der nötigt Weiler pro Klient, was ihm mit jeweils 399 Euro im Jahr vergütet wird. Er wendet sich gegen Vorurteile: „Die Vorstellung, dass der Betreuer seinen Klienten einfach ins Heim stecken kann, ist ganz falsch“, sagt er. Auch müsse er jede Ausgabe, die er mit dessen Geld tätigt, dem Gericht vorlegen. „Ich kann die Arbeit nur jedem empfehlen“, sagt Weiler: „Man bekommt Einblick in neue Lebensumstände und entwickelt sich weiter.“ Wichtig sei allerdings eine vernünftige Distanz, damit einem das Schicksal des Klienten nicht zu nah gehe. Und sein Tod, mit dem die meisten der Betreuungen enden. FAKTEN ImLandkreisWaldshut Ein gutes Team: Diakonie-Sozialarbeiter Edgar Schell (rechts) und Ehrenamtlicher Heinz Weiler. Betroffenen wird von professionellen Betreuern unterstützt, bei den übrigen 1 230 Menschen regeln Ehrenamtliche die Geschäfte. Der Betreuungsverein der Diakonie begleitet derzeit 86 Betreuer, davon sind 33 Familienangehörige, die insgesamt 136 Menschen versorgen. Daneben gibt es in Freiburg zwei weitere solche Vereine, die bei den Sozialdiensten katholischer Frauen und Männer (SkF und SkM) angesiedelt sind. Tätig werden die drei Betreuungsvereine im Auftrag des städtischen Sozialamts, das beim Amtsgericht angesie- delte Betreuungsgericht bestellt dann den vom Verein vorgeschlagenen Ehrenamtlichen. Finanziert wird die Arbeit vom Land mit 24 000 Euro und der Stadt mit 27 000 Euro im Jahr. Ende 2015 blieb ein Defizit von 28 000 Euro, das die Diakonie begleichen musste. „Wir brauchen dringend mehr Geld, außerdem haben wir Nachwuchssorgen“, sagt Schell. Fingen 2015 noch 13 neue Freiwillige an, so waren es dieses Jahr nur vier. „Und jetzt hören zwei Betreuer auf, die je sechs Fälle hatten.“ Zahlt die Krankenkasse den Roll- FOTO: SIR stuhl, kann die Hausratversicherung gekündigt werden, darf der Baum im Garten gefällt werden? Alltagsfragen wie diese sind es, die der Betreuer in Absprache mit seinem Klienten zu klären sucht. „Der Wille des Betreuten ist immer die letzte Instanz, es sei denn, es liegt Selbstgefährdung vor“, erklärt Edgar Schell, der als professioneller Betreuer selbst 25 Klienten begleitet. Ist eine Einigung nicht möglich oder geht es um heikle Fragen wie etwa den Freiheitsentzug eines dementen Menschen, so entscheidet das Betreuungsgericht. erfolgt die Akquise der ehrenamtlichen Betreuer über den SKM Betreuungsverein, einem Fachverband im Deutschen Caritasverband. Die Betreuungsbehörde des Landkreises Waldshut bearbeitet Betreuungsverfahren und erstellt Sachverhaltsermittlungen für die Amtsgerichte in Waldshut, Bad Säckingen und St. Blasien. Darüber hinaus bearbeitet die Betreuungsbehörde des Landratsamtes Meldungen zum Beispiel von Gemeinden oder Institutionen und Einrichtungen und informiert über das Betreuungsrecht und über die Möglichkeit einer Vorsorge- vollmacht. Der SKM Betreuungsverein bietet für die ehrenamtlichen Betreuer Einführungsabende und Fortbildungen an. Nach Informationen des SKM Betreuungsvereins sind derzeit 156 ehrenamtliche Betreuer tätig. Diese führen insgesamt 186 ehrenamtliche Betreuungen durch. Aktuell werden im Kreis Waldshut 2 669 rechtliche Betreuungen geführt. Ansprechpartner bei der Betreuungsbehörde des Landratsamtes Waldshut ist Bertram Weis, Telefon 07751/86-0, Ansprechpartner beim SKM Betreuungsverein ist Hermann Huttner, Telefon 07751/ DS 800 08 88. Leben in und mit der Natur STEINLABYRINTH -Eröffnung in Todtmoos ist am 17. September Die REGIO dreifach erleben MIT DEN BESTEN TIPPS FÜR… Freizeit Kultur Der Verein Keltisch-Druidisches Erbe will altes europäisches Wissen in die heutige Zeit transportieren. Eine Brücke zwischen der Märchenwelt und dem heutigen Leben bauen die sieben Mitglieder auch durch Kooperationen, etwa mit der Gemeinde Todtmoos, die nun ein keltisches Steinlabyrinth ihr Eigen nennt und die Eröffnung groß feiert. Einen Ort, an dem sie die Natur genießen kann, wünschte sich Christiane Hammer schon lange. In Freiburg ist sie zwar so oft wie möglich im Grünen, doch wohnt die Heilpraktikerin in der Stadt. Vor drei Jahren entdeckte sie das Matrihaus, in dem sie ei- FAKTEN DAS LABYRINTH im Neuen Genuss AKTION „12 FÜR 10“ 12 Monate lesen, nur 10 Monate zahlen. 1 JAHR NUR 39,92 € STATT 47,90 € Entdecken Sie im REGIO Magazin… jeden Monat die schönsten Seiten des Dreiländerecks und die besten Tipps für Freizeit, Genuss und Kultur. So können Sie bestellen: Tel. 0 800/22 24 22 410 (gebührenfrei aus dt. Festnetz) www.regio-magazin.de/12fuer10 Kurpark Todtmoos wird am Samstag, 17. September, eröffnet. Bürgermeisterin Janette Fucks spricht um 16 Uhr, ab 16.30 Uhr gibt es Kinderschminken und Steine bemalen, gegen 17 Uhr spielt die Gruppe Federhut keltische Musik. Um 19.30 Uhr wird die Herbst Tag- und Nachtgleiche gefeiert, ein Erntedankritual mit Feuer und Feuershow. Am Samstag gibt es eine Naturpilgerreise, auf der Interessierte mit dem Schwarzwaldverein um 9 Uhr die Kraft des Drachenweges erfahren können, Treffpunkt ist am Busbahnhof Todtmoos. Labyrinthbegehungen sind am Samstag von 14.30 bis 15.15 Uhr möglich. Anmeldung und Informationen bei Christiane Hammer 0162 / 104 68 94, www.keltenverein.de. Das Keltische Stein-Labyrinth soll beim Nachdenken helfen und Energien freisetzen. Hier sind Sandra Neuhold (links) und Christiane HamFOTO: PRO mer in ihrem eigenen direkt neben dem Matrihaus. ne Gemeinschaftspraxis mit der Shakti-Yoga-Lehrerin Sandra Neuhold betreibt. Bei ihren ausgedehnten Spaziergängen in und um Todtmoos-Rütte stießen die Frauen auf Überbleibsel der Kelten, die von Heimatforschern schon lange untersucht werden. Zusammen mit Katja Oomen-Welte, Fachärztin für Homöopathie und Akupunktur, gründeten die Frauen im Oktober nun den Verein KeltischDruidisches Erbe. Noch sind sie „ein ganz kleiner Verein“, so Hammer, sieben Mitglieder haben sich bisher zusammengefunden, doch das Potenzial zu wachsen sei da. Grundlage des Vereins ist die Kommunikation mit der Natur, sei es bei Spaziergängen, Führungen zu sogenannten Energiepunkten oder auch bei Vorträgen. Werden heute bereits die vier Sonnenund Mondfeste von ihnen gefeiert, um alte Rituale zu reanimieren und neu anzupassen, planen sie für das nächste Jahr Vorträge zu den Jahreskreisfesten, von denen manche auch vom Christentum leicht abgeändert übernommen wurden, wie etwa das Erntedankfest. Hammer ist überzeugt, dass die Zeit reif sei, das Keltentum parallel zum Christentum leben zu können. Denn „Das Göttliche ist in jeder Pflanze, in jedem Baum, überall“. Erfahrung mit dem Labyrinthbau haben die Frauen bereits. 2013 hatten sie einen Fachmann aus Russland eingeladen, der vor dem Matrihaus ein kleines Steinlabyrinth für sie baute. So konnten sie selbst erfahren, welche Kräfte das meditative Gehen durch dieses in ihnen auslöst. Zwar will der Verein primär weder wissenschaftlich noch archäologisch arbeiten, eine qualitative Forschungsarbeit über die Wirkung von Labyrinthen ist dennoch geplant. Da ihr eigenes Labyrinth nicht jedem zugänglich ist, freuen sich die Frauen nun auf die Eröffnung des großen Steinlabyrinths im Kurpark Todtmoos. Angst vor Vandalismus haben sie zwar keine, hoffen aber auf Labyrinthpaten, Erwachsene oder Jugendliche, die ein Auge auf das liebevoll aufgebaute Konstrukt haben werden, alle paar Wochen vorbeischauen und etwa Abfall der Touristen entsorMARTINA PROPRENTER gen. MENSCHEN UND MÄRKTE 9 Der Sonntag · 4. September 2016 Zwei Mal Glück gehabt ARBEITSMARKT IM AUGUST Rekord bei den offenen Stellen Badenova-Chef RADENSLEBEN über neue Geschäftsmodelle im gesättigten Strommarkt Der Strommarkt ist im Umbruch. Thorsten Radensleben, Vorstandsvorsitzender des südbadischen Energieversorgers Badenova sagt, was er von neuen Vertriebsmodellen und Mieterstrom, von Batterie-Cloud und Kühltruhen, die drei Stunden lang keinen Strom bekommen, hält. ... unser zweiter Glücksfall. Die Thüga liefert konstant Gewinne ab, sie trägt jährlich einen hohen einstelligen Millionenbetrag zum Badenova-Gewinn bei. Gleichwohl ging die Entwicklung natürlich auch an Badenova nicht spurlos vorbei, unser Gewinn ist von jahrelang um die 60 Millionen auf gut 50 Millionen gesunken. Ohne interne Sparprogramme wäre er noch deutlich weiter zurückgegangen. Ist die Thüga nur ein Gewinnbringer, oder schafft der Verbund von rund 100 Unternehmen auch Synergien? Natürlich auch das. Wir machen zum Beispiel bei den Abrechnungen manches gemeinsam. Es gibt außerdem einen regen Austausch, etwa beim Thema Smart Home. Vernetzte Hausgeräte – ist das nicht nur ein Modethema? Aus energiewirtschaftlicher Sicht wird sich daraus doch kaum ein Markt ergeben... Der ursprüngliche Gedanke, dass man seine Waschmaschine startet, wenn der Strom billiger ist, wird kein ernsthaftes Marktmodell sein, das ist richtig. Aber eventuell werden andere Ansätze funktionieren. Etwa so: Wir bieten dir einen günstigeren Strompreis, wenn wir die Möglichkeit haben, deine Kühltruhe für drei Stunden vom Netz zu nehmen. Das ist für eine Kühltruhe kein Problem. Aber die ganze Technik, die dazu nötig ist, wird sich doch nie amortisieren ... Alleine durch den günstigeren 3,3% + 0,2 Veränderungen gegenüber dem Vormonat 3007 + 140 Kreis Lörrach 1545 - 77 Kreis Waldshut offene Stellen Arbeitslose offene Stellen Quelle: Agentur für Arbeit, Lörrach Wir stecken nicht in großen Investments, die bleischwer auf den Bilanzen liegen. Große unrentable Erzeugungsanlagen, wie sie die Konzerne haben, gibt Das sogenannte Smart Home bietet Energieversorgern neue Geschäftsperspektiven. es bei uns nicht. Statt dessen haben Sie viel Geld für Anteile an der Thüga investiert ... 3,4% + 0,2 1826 + 127 Arbeitslose Auch wir wollten vor etwa zehn Jahren, als überall Kraftwerke geplant wurden, unser Stromerzeugungsportfolio umbauen. Die Kohle, die heute für viele Unternehmen der Verlustbringer ist, wollten wir nie. Wir dachten an Kraft-Wärme-Kopplung mit Gas und wir haben uns viele Investments angeschaut. Aber jedes Mal haben wir uns dagegen entschieden, es war einfach nie das richtige dabei. Heute sind wir darüber nicht unglücklich. Kreis Waldshut Kreis Lörrach 4338 + 237 Herr Radensleben, die großen Stromkonzerne RWE und Eon sind nur noch ein Schatten ihrer selbst. Badenova liefert weiterhin gute Gewinne ab – was haben Sie besser gemacht? Hat Badenova die nie gewollt, oder war rückblickend auch Glück dabei? Arbeitslosenquoten Im August waren im Dreiländereck 7345 Menschen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote liegt bei 3,4 Prozent und ist weiterhin niedriger als die des Landes Baden-Württemberg (3,9 %). Der Stellenbestand erreicht mit 3371 Jobangeboten einen neuen Höchststand. Strompreis natürlich nicht. Smart Home funktioniert nur in Haushalten, die bereit sind, für die Vernetzung zu bezahlen – aus Spaß, aus Bequemlichkeit oder weil die Hausbewohner Sicherheitstechnik installieren. Ich bin überzeugt, dass es genug Leute gibt, die ihren Haushalt vernetzen wollen. Wenn die Infrastruktur im Haus da ist, können wir – so hoffen wir – eines Tages Stromangebote draufsatteln, die für Kunden attraktiv sind. Die Verquickung des Stromverkaufs mit diversen anderen Angeboten probieren Sie bereits aus. Ist das wirklich die Zukunft? Der Wettbewerb im Strommarkt ist inzwischen enorm. Der Markt wächst nicht mehr, das heißt, es geht allen Akteuren vor allem um Verdrängung. Wir probieren daher gerade, was an Produktkombinationen funktioniert, ob ein Stromvertrag zusammen mit einem Handy angenommen wird, oder auch mit einem Fahrrad. Da können wir mitunter bessere Preise bieten, als wenn der Kunde sich alles einzeln kauft. Aber wir lernen auch gerade, was angenommen wird. Und was vielleicht auch nicht. ZUR PERSON THORSTEN RADENSLEBEN (Jahrgang 1962) ist seit 2002 Vorstand des Energieversorgers Badenova mit Sitz in Freiburg, seit 2005 ist er Vorstandsvorsitzender. Radensleben ist in Berlin geboren, ist verheiratet, er hat zwei Kinder und wohnt in Gundelfingen. Nach dem Studium der Betriebswirtschaftlehre und einer Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter der TU Berlin mit anschließender Promotion trat er in die Dienste der Stadtwerke Hannover AG als Assistent des Vorstandsvorsitzenden ein. Im Anschluss daran leitete er die Abteilung Unternehmenscontrolling und Organisation bei der Thüga AG in München. Von 2001 bis zu seiner Berufung zu Badenova war Radensleben Geschäftsführer der Erdgas DS Schwaben GmbH. Badenova als Gemischtwarenladen mit Stromverkauf? „Schulabgänger und junge Menschen, die eine Ausbildung beendet haben, meldeten sich im August verstärkt arbeitslos. Erfahrungsgemäß entspannt sich die Situation durch Ausbildungsbeginn und Arbeitsaufnahmen ab September wieder“, beschreibt Norbert Sedlmair, Leiter der Lörracher Arbeitsagentur, die aktuelle Situation. „Auch die Zunahme arbeitsloser Flüchtlinge macht sich deutlich bemerkbar. Aufgrund ihrer Teilnahme an Integrations- und Qualifizierungsmaßnahmen wird sich ihre Suche nach Arbeitsstellen allerdings erst in den kommenden Monaten auf dem regionalen Arbeitsmarkt spürbar auswirken.“ FOTO: DPA Solarstrom vom eigenen Dach auch für Mehrfamilienhäuser. Mieterstrommodelle finde ich grundsätzlich gut. Die Idee, vor Ort Strom für den eigenen Verbrauch zu erzeugen, ist richtig. Wir haben daher auch schon einzelne solcher Solarprojekte zusammen mit Mietergemeinschaften realisiert. Ein kompeEnergiedienstleister statt Energieversorger – ist nicht ganz neu, tenter Partner dabei ist wichtig, weil die formale die Forderung Gestaltung der Eigab es schon in genstromversorden 90er-Jahren. „Wir lernen gung nicht ganz gerade, was der einfach ist. Nur Wir sind auf dem Markt annimmt. müssen wir realisFeld schon seit einiger Zeit unterUnd was vielleicht tisch sein: Sollte das Konzept ein wegs. Wir bieten auch nicht.“ großer Erfolg werKunden zum BeiThorsten Radensleben den, bin ich überspiel Solaranlagen zeugt davon, dass und Speicher an und stehen auch während des der Gesetzgeber es stoppen wird. Betriebs als Ansprechpartner Es dürfte ein kurzer Erfolg werzur Verfügung. Das alles ist au- den. ßerdem ausbaufähig. Vielleicht Und wie geht es mit Blockheizwerden wir die Speicher eines Takraftwerken voran, also der komges auch bewirtschaften als eine binierten Erzeugung von Strom Art Batterie-Cloud. Im Moment und Wärme? gibt es dazu noch keine tragfähigen Geschäftsmodelle, was auch am regulatorischen Rahmen Im Einfamilienhaus ist das ein liegt. Wenn zum Beispiel unsere schwieriger Markt. Wir sind früh Netzsparte zum Ausregeln Spei- eingestiegen, aber offenbar wacher betreiben dürfte, wäre das ren wir zu früh dran. Auch in Mehrfamilienhäusern geht es ein Fortschritt. nur schleppend voran. Sehr gefragt sind Blockheizkraftwerke Nochmal zu Ihrem Marketingauftritt, wie Sie ihn zum Beispiel im Gewerbe. Und weil sich dort die Betriebsweise der Anlagen im Internet unter sparstrom.de ändert, werden sie auch zunehgestartet haben: Wie passt der zu einem Unternehmen, das vor mend für den Strommarkt interessant. Früher hat man sie wärallem mit seiner Regionalität megeführt betrieben – die Anlazu punkten versucht? gen liefen dann, wenn man die Es herrscht ein massiver Ver- Wärme brauchte. Der Strom fiel drängungswettbewerb im End- nebenher an. Heute steuern wir kundenmarkt, und da müssen sie vermehrt aus Sicht der wir mit einer Kombinationvieler Stromerzeugung. Grundsätzlich Argumente antreten. Die Ökolo- sind hier in Zukunft weitere Ergie und die Regionalität gehören lösmodelle denkbar, etwa indem natürlich immer dazu, das ist man die Leistung der Anlagen unsere DNA. Auch wettbewerbs- am Regelenergiemarkt anbietet, fähige Preise und attraktive Kop- sie also zur Stabilisierung des pelangebote – zum Beispiel mit Netzes einsetzt. Telefonverträgen im Festnetz Und noch ein Wort zur Energiefür Firmen – sind wichtig. Und wende: Wo steht sie, woran um zu den Privatkunden auch hängt sie? über die Region hinaus stärker in Kontakt zu treten, setzen wir verstärkt auf das mobile Internet, Das EEG war eine gute Sache, auf Angebote, die erst in zweiter es hat viel bewirkt. Aber nachLinie mit dem Stromverkauf zu dem der Ökostrom inzwischen tun haben. Es geht dabei um die ein Drittel des deutschen Strommixes ausmacht, kann man Pflege von Kundenkontakten. nicht mehr weitermachen, wie bisher. Doch der Politik fehlt die Zu den Dienstleistungen, die Kraft für ein grundsätzlich neuKunden suchen, gehören offenes Modell. Es gibt dabei viele Anbar zunehmend auch Mietersätze, einer könnte eine angestrommodelle. Die großen bunmessene CO2-Bepreisung sein. desweiten Ökostromanbieter DAS GESPRÄCH FÜHRTE haben das Konzept gerade als BERNWARD JANZING einen Markt erkannt: günstiger Der Absatz von Strom und Gas wird mittelfristig abnehmen, das haben wir erkannt. Wir müssen daher zunehmend auf Dienstleistungen setzen, was wir ja auch seit einiger Zeit tun. BZ-Grafik „Ein Jahr für Könner“ BAUERNVERBAND beklagt schlechte Ernte Badens Ackerbauern müssen in diesem Jahr teils beträchtliche Ertragsausfälle verkraften: Beim Ernte-Rückblick, den der Badische Landwirtschaftliche Hauptverband (BLHV) diese Wochevorstellte, zogen die Verbandsvertreter eine negative Bilanz: Hohe Niederschlagsmengen und große Probleme mit Pilzkrankheiten nannte BLHV-Präsident Werner Räpple als Hauptfaktoren für die schlechten Ergebnisse. „Wenn wir dieses Jahr keinen chemischen Pflanzenschutz gehabt hätten, hätten wir gar keine Ernte gehabt“, sagte Räpple. Niedrige Erträge und oftmals auch eine schlechtere Qualität der Ernte waren in allen Bereichen zu verzeichnen – ob beim Getreide, beim Mais, bei Kartoffeln oder bei Obst und Spargel. Insgesamt sei 2016 „ein Jahr für Könner“, erklärte Werner Räpple: Nur diejenigen landwirtschaftlichen Betriebe, die die technischen Möglichkeiten voll ausgeschöpft haben und beim Pflanzenschutz immer rechtzeitig aktiv geworden seien, hätten einigermaßen ordentliche Erträge erzielt. Im Durchschnitt wurden laut BLHV von den badischen Ackerbauern lediglich 50 bis 60 Dezitonnen Weizen pro Hektar geerntet, in guten Jahren seien bis zu 100 Tonnen möglich. Auch bei der Gerste waren es durchschnittlich 20 bis 40 Prozent weniger. Bei der Qualität waren ebenfalls Einbußen zu verzeichnen. Generell blicken die Landwirte mit Sorge auf den Markt, und zwar den internationalen: Weil in der Region um das Schwarze Meer, in China und den USA gute Ernten eingefahren worden sind, befinden sich die Getreidepreise auf einem Tiefstand. Großes Angebot – kleiner Preis lautet die einfache Gleichung. Und auch von Seiten des Handels bekommen die Ackerbauern Druck: Dessen Forderungen nach einem geringeren Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel werden von den konventionell wirtschaftenden Landwirten mehrheitlich abgelehnt. Auch Werner Räpple unterstrich diese Woche bei der Erntebilanz: „Wir brauchen wieder ein anderes Bewusstsein beim Pflanzenschutz.“ Der sei nicht nur etwas Schlechtes, „sondern er sichert auch die Versorgung“. Zu einem geringen Teil entschied in diesem Jahr auch der Standort der landwirtschaftlichen Flächen über Wohl und Weh bei der Ernte. Das feuchtwarme Klima in der Region begünstige beispielsweise den Pilzbefall, so Karl Silberer, Vizepräsident des BLHV. Doch anders als beim Weinbau, wo sich Flächen, die aufgrund ihrer Lage nach Regen schneller wieder trocken werden, besser gegen den sogenannten Falschen Mehltau schützen ließen, spielte eine gute Lage bei den Feldfrüchten in diesem Jahr kaum mehr eine Rolle: „Das schlechte Wetter hat alles andere überlagert“, erklärte Klaus Mastel, Landwirtschaftsdirektor beim Regierungspräsidium in Freiburg. Lichtblicke gibt es aber auch. So sei der Anbau von Soja in Baden durchaus erfolgreich, berichtete Karl Silberer. Auch die Weinbauern seien derzeit wieder optimistischer, weil das warme und trockene Wetter gegen die gefürchtete Kirschessigfliege von Nutzen sei. BETTINA GRÖBER Die steigende Nachfrage nach ökologisch angebauten Lebensmitteln sehen die Vertreter des Bauernverbands kritisch. „Wir brauchen wieder ein anderes Bewusstsein beim Pflanzenschutz“, sagte BLHV-Präsident FOTO: BGR Werner Räpple (Zweiter von links). 10 NACHRICHTEN Der Sonntag · 4. September 2016 „Klares Bekenntnis“ KURZ GEFASST KURDEN 30000 demonstrieren in Köln für Öcalan Knapp 30 000 Kurden haben in Köln für die Freilassung des PKK-Anführers Abdullah Öcalan und gegen die Politik des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan demonstriert. Die kurdische Arbeiterpartei PKK ist in der EU als Terrororganisation eingestuft und in Deutschland verboten. Die Redner der Kundgebung vertraten aber den Standpunkt, nur unter Beteiligung der PKK und Öcalans könne eine Friedenslösung mit der Türkei gefunden werden. Viele Demonstranten schwenkten Fahnen mit Öcalans Bildnis (Foto). Mehr als 1 000 Polizisten waren im Einsatz. Vor fünf Wochen hatten an gleicher Stelle mehrere zehntausend DPA Erdogan-Anhänger demonstriert. GRÜNE Rechte für bis zu vier Eltern pro Kind gefordert Die Eltern trennen sich und finden neue Partner, ein lesbisches Paar bekommt ein Kind mit einem schwulen: Für solche Fälle fordern Grünen-Politiker Rechte und Pflichten für bis zu vier Eltern. Neben den biologischen Eltern sollten bis zu zwei soziale Eltern die „elterliche Mitverantwortung“ erhalten können, fordern die Bundestagsabgeordneten Volker Beck und Katja Dörner. Soziale Eltern hätten dann die Möglichkeit, Entscheidungen beim Arzt zu treffen, Schulausflüge zu erlauben oder DPA mit dem Kind in den Urlaub zu fahren. shootdiem /iStock Geiz ist Shrimps Die Nachfrage nach billigen Garnelen ist groß. Auch bei uns. Andere bezahlen dafür einen hohen Preis: Zum Beispiel Tausende Kinder in Thailand. Sechs Tage die Woche, mehr als zehn Stunden am Tag pulen sie Garnelen. Schuften für den Export. Ein Knochenjob für einen Hungerlohn – wer arm ist, bleibt auch arm. terre des hommes kämpft gegen die Ausbeutung von Kindern. Unterstützen Sie uns, diesen Kindern die Chance auf eine Zukunft zu geben. Weitere Informationen unter Telefon 05 41 / 71 01-128 oder www.tdh.de/shrimps China und USA einigen sich vor Beginn des G20-Gipfels bei KLIMAZIELEN Hangzhou (dpa). Das Inkrafttreten des weltweiten Klimaschutzabkommens von Paris ist ein entscheidendes Stück näher gerückt. Die beiden größten Produzenten von Treibhausgasen, China und die USA, schlossen sich gestern der historischen Vereinbarung an. selstreit im Südchinesischen Meer sagte der US-Präsident in einem CNN-Interview: „Was wir den Chinesen sagen – und wir sind in dieser Sache standfest: Man muss verstehen, dass mit wachsender Macht auch mehr Verantwortung verbunden ist.“ Er wolle dem chinesischen Präsidenten vermitteln, dass es im langfristigen Interesse einer großen Macht sei, sich an internationale Regeln zu halten und eine starke weltweite Ordnung aufzubauen. China ignoriert eine Entscheidung des internationalen Schiedsgerichts in Den Haag, das seine Gebietsansprüche im Südchinesischen Meer im Juli abgewiesen hatte. Kurz vor dem G20-Gipfel im chinesischen Hangzhou übergaben die Präsidenten Xi Jinping und Barack Obama UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon die Ratifizierungsurkunden. Die beiden Staatschefs riefen die anderen Länder dazu auf, ihrem Beispiel möglichst schnell zu folgen, damit das Abkommen noch in diesem Jahr in Kraft treten kann. Mit der Entscheidung Chinas und der USA steigt die Zahl der zum Abkommen beigetretenen Länder auf 26. Zusammen sind sie für 39 Prozent des Treibhausgas-Ausstoßes verantwortlich. Die Vereinbarung tritt in Kraft, wenn sie mindestens 55 Länder angenommen haben, die zusammen mindestens 55 Prozent der weltweiten Treibhausgase produzieren. Ziel ist es, die Erderwärmung unter zwei Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu halten. Das Pariser Abkommen war im Dezember vergangenen Jahres von 195 UN-Mitgliedern beschlossen worden. In Deutschland hat das Kabinett zwar das Ratifizierungsgesetz schon verabschiedet, der Bundestag muss aber noch zustimmen. China und die USA sind die beiden maßgeblichen Länder im – Putin stellt Einigung im Syrienkrieg Aussicht – Wollen dem Pariser Abkommen vom Dezember 2015 beitreten: die PräFOTO: AFP sidenten Xi Jinping (rechts) und Barack Obama. Kampf gegen den Klimawandel, weil sie für 38 Prozent des Treibhausgas-Ausstoßes verantwortlich sind. Die bisher zum Abkommen beigetreten 24 Staaten kommen zusammen nur auf 1,08 Prozent. Obama und Xi hatten sich 2014 auf gemeinsame Anstrengungen geeinigt und damit die Pariser Vereinbarung erst ermöglicht. Klimaschutzorganisationen begrüßten die Ratifizierung. Germanwatch sprach von einem „Riesenschritt“ und einem „kla- ren Bekenntnis“ zum Klimaschutz. Greenpeace-Klimaexperte Martin Kaiser sagte: „Es braucht politischen Willen, um das Pariser Klimaabkommen von einer guten Idee zu einem wirklichen Plan zu machen. Obama und Xi haben diesen Willen heute bewiesen.“ Bei einem anderen Thema richtete Obama vor dem Gipfel der führenden Industrie- und Schwellenländer sowie der Europäischen Union mahnende Worte an China. Mit Blick auf den In- Zu den Hauptthemen am Rande des Gipfels dürfte der seit mehr als fünf Jahren ungelöste SyrienKonflikt gehören. Der russische Präsident Wladimir Putin stellte in einem Interview der Agentur Bloomberg ein gemeinsames Vorgehen zusammen mit den USA in Aussicht. „Wir bewegen uns allmählich, allmählich in die richtige Richtung“, sagte er. „Ich will nicht ausschließen, dass wir uns in naher Zukunft auf etwas einigen können und unsere Vereinbarung der internationalen Gemeinschaft präsentieren.“ Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) äußerte in einem Podcast die Hoffnung, dass in Hangzhou Fortschritte in der SyrienFrage erzielt werden können. Der Gipfel könne zwar nicht „den Krieg in Syrien lösen“, aber die die Gespräche am Rande könnten dabei helfen. Anschlag auf den Philippinen Regierung macht ABU SAYYAF verantwortlich – Mindestens 14 Tote DAVAO (AFP). Die philippinische Regierung hat die Islamistengruppe Abu Sayyaf für einen Anschlag in der Heimatstadt von Präsident Rodrigo Duterte verantwortlich gemacht. Bei dem Bombenanschlag auf einem Markt in der Hafenstadt Davao im Süden des Inselstaats waren am Freitagabend mindestens 14 Menschen getötet und mehr als 60 verletzt worden. Duterte, der lange in Davao Bürgermeister war, verkündete umgehend Sondervollmachten für das Militär. Der Sprengsatz war auf einem belebten Nachtmarkt in Davao explodiert. Duterte, der sich zum Zeitpunkt des Anschlags in der Stadt aufgehalten hatte, sprach am Samstag bei einem Besuch am Anschlagsort von einem „Terrorakt“. Soldaten sollen nun Aufgaben der Polizei übernehmen. Wie Verteidigungsminister Delfin Lorenzana erklärte, hat sich bislang niemand zu dem Anschlag bekannt. Die Regierung gehe aber gerade deswegen davon aus, dass die Bluttat auf das Konto von Abu Sayyaf gehe, erklärte er. Die Islamistengruppe habe bei einer Armeeoffensive zuletzt „schwere Verluste“ erlitten, weshalb die Regierung mit Vergeltungsmaßnahmen gerechnet habe. Auch Davaos Bürgermeisterin Sara Duterte, eine Tochter des Präsidenten, sagte dem Fernsehsender CNN Philippines, dass es sich vermutlich um eine Vergeltungstat der Islamisten handele. Die Gruppe Abu Sayyaf, die der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) die Treue geschworen hat, war in den 90er Jahren im muslimischen Süden der Philippinen mit Geld des Terrornetzwerks al-Qaida gegründet worden und machte seitdem wiederholt mit der Entführung von Ausländern Schlagzeilen. Duterte, der im Mai zum Staatschef gewählt worden war, hatte kürzlich zur Vernichtung der Gruppe aufgerufen. In der vergangenen Woche ordnete er eine Offensive gegen die Rebellen auf der Insel Jolo an. Am Montag waren bei Gefechten mit Abu-Sayyaf-Kämpfern 15 Soldaten getötet worden. Davao ist mit rund zwei Millionen Einwohnern die größte Stadt im Süden der Philippinen. Sie gehört zur Region Mindanao, wo Islamisten seit Jahrzehnten gegen die Regierung kämpfen. Mehr als 120 000 Menschen wurden in dem Konflikt getötet. DA S W E T TE R Hilfe für Kinder in Not 24° 15° Lahr Ettenheim 24° 6° 23° 14° Polizeinotruf: 110 Feuerwehr/Rettungsdienst: 112 Krankentransporte: DRK 07761/1 92 22 Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116 117 Apotheken-Notdienst-Infotelefon: Festnetz: 0800/0022833 (kostenfrei); Mobilfunk: 22833 (max. 0,69 €/Minute); Im Internet: mehr.bz/apotheken Frauenhaus: 0 77 51/35 53 Giftnotruf: 0761/19240 Notfallpraxis Bad Säckingen: 9 bis 13 und 15 bis 19 Uhr 0 7761/9 33 72 22 Notfalldienst Wehr: 11 bis 12 und 18 bis 18.30 Uhr Tel. 0 18 05/19 29 24 30 Telefonseelsorge: 08 00/1 11 01 11 Rhe in NOTDIENSTE isam Breisach a. Rh. Dre Emmendingen Elzach Elz Waldkirch Freiburg Titisee Lörrach Bad Säckingen morgen 20° 3 Neustadt FELDBERG 1493 m 15° Schluchsee 7° Bonndorf 21° St. Blasien 13° 25° Schopfheim WaldshutWeil a. Rh. 15° Tiengen Rheinfelden Viele Wolken und Regen. Teils auch kräftige Schauer oder Gewitter. An den Küsten und im Bergland oft stürmischer, sonst lebhafter Westbis Südwestwind. Maximal 18 bis 25 Grad. heute 23° Müllheim Basel DEUTSCHLANDWETTER Ein Tief über der Nordsee lenkt feuchte Luft nach Südbaden. Heute scheint anfangs noch etwas die Sonne. Dann ziehen dichte Wolkenfelder auf und bringen im Laufe des Tages Schauer und einzelne Gewitter. Dazu weht mäßiger, in Böen lebhaft auffrischender Südwestwind. Die Temperaturen steigen bis 24 Grad. Auch morgen halten sich noch viele Wolken und zeitweise regnet es. Erst am Dienstag ist es wieder überwiegend trocken und freundlich. 21° 13° 23° 14° Bad Krozingen Furtwangen REGIONALWETTER 24° 15° 13 l/m² Niederschlag übermorgen 22° 2 2 6 l/m² g Niederschlag 0 l/m² Niederschlag 25° 20° 15° Kiel 21° 14° Bremen Hannover Dresden Nürnberg 5° 6 12 18 0 6 12 18 0 6 12 18 Uhr Windstärken in den Kreisen in Beaufort 06:50/20:04Uhr 09:52/21:31Uhr Auf- und Untergangszeiten gelten für Freiburg Saarbrücken Stuttgart 23° 14° Freiburg 18° 15° 21° 16° Berlin Essen 22° 23° 15° 15° Köln Frankfurt 10° 1 Rostock Hamburg 23° 14° 25° 14° München 24° 16° Der Sonntag Ihre Meinung interessiert uns! Leserbrief im INTERNET schreiben: www.der-sonntag.de Sport Vom Zwang befreit In der Riehener Fondation Beyeler explodieren die Farben. Mit der Ausstellung „Kandinsky, Marc & Der Blaue Reiter“ startet ein leuchtendes Highlight des Kunstjahres. SEITE 14 4.September2016 Nur ein Sieg zählt FUSSBALL-WM-QUALIFIKATION : Gegen Norwegen ist Deutschland in Oslo klarer Favorit Einen Start in die WM-Qualifikation in Oslo gab es für Deutschland schon einmal. Am Ende des Weges stand 1954 das Wunder von Bern. Weltmeistertrainer Joachim Löw beschäftigt sich aber nicht mit der Vergangenheit. Richtung Russland 2018 zählt nur ein Auftaktsieg. Jetzt sind die Weltmeister wieder gefordert. Joachim Löw nahm die Stufe zum Pressepodium mit einem flotten Schritt, gönnte sich einen großen Schluck aus dem Wasserglas und machte seine Ziele unmissverständlich deutlich. „Wir sind nicht nach Norwegen gekommen, um die wunderbare Natur anzuschauen und zu genießen. Wir wollen das erste Spiel gewinnen“, sagte er bei der Pressekonferenz vor dem heutigen Auftaktspiel in der WM-Qualifikation, 20.45 Uhr, live bei RTL, im Ullevaal-Stadion von Oslo. Die Erinnerung an eine holprig gestartete EM-Qualifikation vor zwei Jahren sitzt noch tief beim Weltmeister-Trainer und seinen Spielern. Auf dem Weg zur angestrebten WM-Titelverteidigung 2018 in Russland soll gleich der erste Schritt problemlos gelingen. „Wir wissen, dass wir die bessere Mannschaft sind. Nur, dass wir es wissen, bringt uns wenig. Wir müsse es auch zeigen“, forderte Toni Kroos. Der Profivon Real Madrid wird wie mehrere andere feste Größen um den neuen Kapitän Manuel Neuer, Sami Khedira, Mats Hummels und Thomas Müller wieder in der Startelf stehen. Die Probierphase vom 2:0 gegen Finnland am Mittwoch mit vielen Nachwuchskräften ist erstmal wieder beendet. Die bewährten Kräfte sollen den ersten Schritt nach Russland machen. Denn: „Dieses Mal möchte ich nicht wieder so eine durchwachsene Qualifikation haben, wie es in der letzten Periode war“, sagte Löw. Erschwe- „Morgen wird eine andere Mannschaft spielen. Wir können uns darauf einstellen, dass richtig Rambazamba sein wird.“ Nach dem Ausfall von Kevin Volland und Emre Can, der geplanten Heimreise von Nachwuchsmann Niklas Süle sowie dem Rücktritt von Bastian Schweinsteiger hat Löw nur noch 16 Feldspieler und drei Torhüter in seinem Kader. Immerhin: Alle sind einsatzbereit, verkündete Löw. Julian Draxler konnte nach leichter Grippe wieder trainieren und ist bereit für die Norwegen-Partie. – Oslo weckt Erinnerungen – Will keinen holprigen Auftakt in der WM-Qualifikation erleben: BunFOTO: DPA destrainer Joachim Löw. rend hinzu kommt: Nur der Gruppensieger qualifiziert sich direkt für die WM. Richtung Oslo hatte der Kapitän der Sondermaschine LH 342 einen direkten Anflug und eine verfrühte Ankunft in der norwegischen Hauptstadt per Bordmikrofonverkündet. Löw wird es in der ersten Sitzreihe als Signal verstehen. Umwege oder Hindernisse soll es auf dem neuen WM-Weg nicht geben. „Wir dürfen uns keinen Fehlstart wie 2014 erlauben“, sagte der DFBChefcoach. Vor zwei Jahren hatten die in Köpfen und Beinen müden Weltmeister in den ersten drei Spielen gleich fünf Punkte liegen lassen. „Diesmal wollen wir von Beginn an vorneweg gehen. Die Qualifikationsrunden kann man nicht einfach so wegspielen, ein guter Auftakt ist also wichtig“, sagte der frisch in den Mannschaftsrat aufgenommene Kroos. Einschneidende taktische Veränderungen erwartet er nicht. „Viel wird sich an unserer Philosophie nicht ändern, weil die gut ist. Ich hoffe, dass das morgen wieder zackiger zugeht“, sagte er. Löw machte nochmals klar, dass gegen einen der stärkeren Kontrahenten in der Gruppe C die Konzentration da sein muss. „Norwegen verteidigt gut, wie an der Schnur gezogen. Die werden schon einen heißen Kampf abliefern.“ Das 0:1 gegen Weißrussland am Mittwoch sei kein Indikator für einen leichten Sieg. Auch die Jungstars Julian Brandt und Max Meyer bekamen wegen der Personalknappheit noch ein Oslo-Ticket ausgestellt. Sorgen um seine Fitness müsse man sich nicht machen, meinte der wie sein Rio-Kollege Meyer im August hoch belastete Brandt: „Wenn der Bundestrainer zu dir kommt und dich bittet auszuhelfen, weil sich Spieler verletzt haben, dann muss man nicht lange überlegen. Dann ist es eine Selbstverständlichkeit.“ Erstmals muss Deutschland als Weltmeister in eine Qualifikation für das nächste Turnier. Nach dem letzten Triumph vor Rio 2014, noch unter Teamchef Franz Beckenbauer 1990, war der amtierende Champion noch automatisch qualifiziert. Diese Regel wurde erst vor der Heim-WM 2006 von der FIFA geändert. Weitere Qualifikations-Gegner sind Tschechien, Nordirland, Aserbaidschan und San Marino. Den Auftakt in Oslo bewerteten Löw und Kroos als eine der schwersten Aufgaben. Zum Auftakt einer WM-Qualifikation hat ein DFB-Team noch nie verloren. In Oslo ist das DFBTeam bislang unbesiegt. Vor 63 Jahren startete die DFB-Elf schon einmal gegen Norwegen in eine WM-Ausscheidung. Damals reichte es für Torschütze Fritz Walter und Co. nur zu einem 1:1, im folgenden Jahr gelang mit dem Wundervon Bern allerdings DPA der erste WM-Titel. Jeden Sonntag 370.000 mal im Briefkasten. STANDPUNKT DIE QUALIFIKATION ZUR FUSSBALL-WM 2018 Der radikale Neuanfang ist oft nur eine Illusion W enn die cher war die EM in deutsche Frankreich ein unNationalerträgliches Debamannschaft heute kel. Abend in Oslo in die Neuaufbau hier und QualifikationskamNeuanfang dort verpagne zur Fußballheißen bessere ZeiWM 2018 startet, ten, die heute beginTONI NACHBAR geht symbolisch ein nen sollen. Der beSommer zu Ende – tagte Giampiero voller Bitternis und EnttäuVentura will die veraltete schungen. Das unerklärliche „Squadra Azzura“ verjüngen, Handspiel eines Bastian Roberto Martinez muss das Schweinsteiger zu Marseille große Talentpotenzial der Belund der verschossene Elfmeter gier zum Erblühen bringen, des Freiburgers Nils Petersen Sam Allardyce den Engländern im Maracana sind Wehwehdie Würde zurückgeben. Dem chen, blickt man auf die recht unbekannten Julen LoSchwermut, die andernorts petegui haben die Spanier das Fußball-Nationen heimsucht. Schicksal der „furia roja“ in die In Amsterdam und Rotterdam Hände gelegt ... hat man konsterniert auf ein Aber alles kann sich schon 24er-EM-Teilnehmer-Feld gelogisch nicht zum Guten wenblickt, in dem sich für Oranje den, der Fußball trennt in Siekein Platz mehr fand. Den Spa- ger und Verlierer, manches niern sangen Spötter ein gräss- Kräfteverhältnis bleibt auf liches Requiem zum UnterSicht zementiert. Neubeginne gang der schönsten Spielweise, sind oft nur eine Illusion, das die es je zu bewundern gab. Vergangene drängt ins KünfRussland, der Ausrichter der tige, wie eine Haut, aus der kommenden Titelkämpfe bla- man nicht schlüpfen kann. mierte sich in Frankreich bis Möglicherweise wird das kaum auf die Knochen. Vielumjueiner so intensiv erfahren wie belte aber eigentlich nur rusChristoph Daum, der das Wagtikale Isländer demütigten nis riskiert, die rumänische England. Für Schweden, TürNationalmannschaft zu reforken, Tschechen und Österreimieren. KURZ GEFASST MOTORSPORT Formel 1 vor demVerkauf Nach endlosen Spekulationen steht die Formel 1 einem Bericht des Fachmagazins Auto, Motor und Sport zufolge unmittelbar vor dem Verkauf. Für 8,5 Milliarden Dollar will das US-amerikanische Medien- und Unterhaltungsunternehmen Liberty Media die Königsklasse des Motorsports übernehmen. Formel-1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone bestätigte dem Magazin am Samstag am Rande des Großen Preises von Italien, dass das Geschäft in der kommenden Woche abgewickelt werden soll. Am Dienstag soll die erste von zwei Raten gezahlt werden. Wie es mit Ecclestone weitergeht, ist unklar. Der mittlerweile 86-Jährige meinte: „Ich tue, was ich immer getan habe. Es ist meine Entscheidung, welche Rolle ich einnehme.“ Der steinreiche und distinguierte Brite führt die Formel 1 seit Ende der 70er Jahre, als er die Fernseh- und Vermarktungsrechte der Rennserie gekauft hatte. Das neue Unternehmen will die Formel 1 an DPA der Börde platzieren. 12 SPORT Der Sonntag · 4. September 2016 Kuntz feiert guten Einstand bei der U 21 Berlin – noch in den Kleidern Gegen den FC Luzern kommt der SC FREIBURG nicht über ein Remis hinaus Klarer 3:0-SIEG gegen die Slowakei beim Test in Kassel Die Rückkehr auf die Trainerbank ist Stefan Kuntz nicht schwergefallen, doch einige Abläufe waren für den neuen U-21Coach des DFB bei seinem ersten Spiel noch neu. „Im organisatorischen Bereich ist mir noch das eine oder andere durchgeflutscht. Zum Beispiel die Abläufe beim Wechseln oder ob man sich schon in die Arme nimmt, wenn die Hymne des Gegners gespielt wird. Aber das Coachen ist mir sehr schnellwieder leichtgefallen“, erzählte der neue DFBTrainer nach seinem erfolgreichen Einstand. Mit dem 3:0 (2:0) im ersten Saisontest gegen die Slowakei konnte der Europameister von 1996 durchaus zufrieden sein. „Das war für die Jungs wegen der unterschiedlichen Belastungen nicht so einfach. Dafür haben sie es überragend gemacht“, sagte Kuntz. Tatsächlich bot das Team den knapp 7 000 Besuchern in Kassel eine flotte Partie und kam durch die Treffer von Grischa Prömel (4. Minute), Niklas Stark (40.) und Levin Öztunali (90.+1) zu einem ungefährdeten Sieg dem neunten in Serie. Der Rekord steht bei zehn Siegen nacheinander und kann schon am nächsten Dienstag eingestellt werden. Dann steht für Kuntz und seine neue Truppe das EM-Qualifikationsspiel in Finnland an. Die deutsche Mannschaft führt die Gruppe 7 drei Runden vor Schluss mit 21 Punkten vor Österreich (18) an. Die Österreicher setzten sich am Freitag mit einem in der Nachspielzeit erzielten Treffer 1:0 in Finnland durch. Nur die Gruppenersten qualifizieren sich direkt für die EM, die vier besten Zweiten spielen in den Playoffs zwei weitere Teilnehmer für die erstmals mit zwölf Teams stattfindende Endrunde aus. „Wir können in Finnland den nächsten Schritt machen und wollen weiter unbesiegt bleiben. Aber wir müssen sehen, wer uns am Dienstag zur Verfügung Das Trauma von Berlin am ersten Spieltag der Bundesliga-Saison konnte der SC Freiburg im Testspiel gegen den FC Luzern nicht aus den Kleidern schütteln. Das 2:2 gegen die Schweizer ist aber nicht die Nachricht der Woche. Denn in Georg Niedermeier hat sich der Sportclub mit einem routinierten Verteidiger verstärkt. TONI NACHBAR Hochzufrieden nach dem 3:0: SteFOTO: DPA fan Kuntz. steht“, sagte der DFB-Trainer. Seine Spieler sind jedenfalls zuversichtlich. „Wir haben schnell zusammengefunden und eine hohe Qualität in der Truppe. Wir haben die Qualifikation bislang mit Bravour gemeistert und wollen nun das maximale Ziel erreichen“, sagte Defensivspieler Yannick Gerhardt. Kapitän Maximilian Arnold findet die Zusammenarbeit mit dem neuen Coach gut. „Wir waren ja erst fünf Tage zusammen, das hat er ordentlich gemacht. Er versucht viel einzugreifen und gibt jedem Spieler das Gefühl, dass er dazugehört“, befand der Mittelfeldspieler aus Wolfsburg. Doch richtig zählt es erst im Pflichtspiel. „Wir haben noch ein Stück Arbeit vor uns. In Finnland wollen wir unsere Chance nutzen“, sagte Arnold. Auch Kuntz hatte am Ende noch ein Lob für seine Jungs übrig. „Wenn drei oder vier Spieler in der Nachspielzeit noch einen Spurt über 80, 90 Meter hinlegen und Öztunali dann noch das Tor macht, dann ist das ein gutes Beispiel dafür, dass die MannDPA schaft Charakter hat.“ Georg Niedermeier, 30-jähriger gebürtiger Münchner, muss keine badischen Stammtische besuchen, um eine gewisse Skepsis zu spüren, die ihm entgegenschlägt. Dem robusten Verteidiger dürfte schon die Lektüre des donnerstägigen kicker gereicht haben, um zu verstehen, dass sich so mancher darüber wundert, wieso sich der SC Freiburg ausgerechnet aus der Konkursmasse des abgestiegenen VfB Stuttgart bedient. Passt ein rustikaler Abwehrhüne zum Spiel des Streich-Ensembles – fragte das Fachblatt unverhohlen. Die Antwort wird die Zukunft geben oder noch präziser Niedermeier selbst. Unterschätzen sollte man im Badischen den ExSchwaben keineswegs: Immerhin 148 Spiele hat der 1,90 Meter große Abwehrspieler für den VfB bestritten und dabei nicht weniger als zwölf Tore erzielt. Zu seinem Dienstantritt in Freiburg äußerte sich der seit Ende Juni vertragslose Fußballer so, wie es Robust, kopfballstark und torgefährlich: SC-Neuzugang Georg FOTO: AKE Niedermeier. AUTOHAUS Oberliga Gündenhausen 61 I Schopfheim www.autohaus-boehler.de Tel. +49 (0) 76 22 / 67 61-0 Top-Angebote Tageszulassungen Günstige Finanzierungsmöglichkeiten über die Suzuki Finance – 5 Jahre Garantie* *3 Jahre Hersteller und 2 Jahre Anschluß-Car-Garantie gem. den Bedingungen der CG Car-Garantie AG, 79098 Freiburg i.Br. Farbe 1.6 4X2 M/T COMFORT+ 1.6 DDIS 4X2 COMFORT die Medienabteilungen der Vereine inzwischen diktieren: Gute Gespräche hätte es mit den Sportclub-Verantwortlichen gegeben, die ihn überzeugt hätten, an der Dreisam anzuheuern. Beim 2:2 am Freitagnachmittag im Schwarzwaldstadion gegen den FC Luzern gab Niedermeier sein Debüt im Freiburger Trikot. Weil Marc-Oliver Kempf und Marc Torrejón verletzt sind, und Caglar Söyüncü bei der türkischen Nationalmannschaft weilt, bildete er das Innenverteidiger-Paar mit Manuel Gulde. Nach einer Stunde wurde Niedermeier nach solider Leistung ausgewechselt, SC-Trainer Christian Streich beurteilte seine Leistung als „okay“. Zuvor hatte SC-Sportdirektor Klemens Hartenbach erklärt, warum die Freiburger den Verteidiger – Vertragsdauer wird geheim gehalten – verpflichtet haben: „Wir haben uns mit vielen Spielern beschäftigt. Bei Georg sehen wir die größte Schnittmenge zwischen unserem Anforderungsprofil, der direkten sportlichen Hilfe und der Umsetzbarkeit. Er bringt mit seiner Bundesligaerfahrung, Körperlichkeit, Kopfballstärke und Mentalität einige Qualitäten ein, die unserer Mannschaft in der Bundesliga guttun werden.“ Zurück zum Spiel gegen Luzern: Wie tief der Stachel der Berliner Niederlage mit dem entscheidenden Gegentor in der Nachspielzeit noch sitzt, verrät die Streich-Aussage nach dem 2:2: „Man sollte so ein Spiel gewinnen.“ Der Sieg in einem Freundschaftsspiel während der Länderspielpause wäre ein gutes Trostpflaster auf die Wunde aus der Hauptstadt gewesen. – Niederlechner zusammen mit Petersen – Den nur rund 800 Zuschauern im Schwarzwaldstadion präsentierte sich in der Kombination Florian Niederlechner und Nils Petersen ein Angriffsduo, das bisher kaum für den Sportclub auflaufen durfte. Wieder einmal stellte dabei Niederlechner seine gute Form und Torgefährlichkeit unter Beweis: Der Leihstürmer aus Mainz brachte in der 12. und 60. Minute den Sportclub zwei Mal in Führung, doch Abwehrunsicherheiten verhinderten deren Verteidigung bis zum Schluss. Auch ohne den ersehnten Erfolg war der Trainerstab im Hinblick auf das kommende Bundesliga-Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach am nächsten Samstag von der FUSSBALL Suzuki-Vertragshändler VITARA Zwölf Minuten lang kam auch Havard Nielsen gegen den FC Luzern zum Einsatz. In dieser Szene scheitert FOTO: AKE er am Schweizer Torhüter Jonas Omlin. UVPE € TOP-Preis € Cosmic/Superior White 25.640,– Cosmic Black Pearl Metallic 24.180,– 20.490,– 20.490,– 20.990,– 17.890,– 23.990,– 1.6 DDIS 4X2 M/T COMFORT Atlantis Turquoise Pearl Metallic 24.180,– 1.6 M/T 4X2 COMFORT Cool White Pearl Metallic 21.880,– 1.6 DDiS 4x4 Comfort+ Savanna/Cosmic Black Pearl Metallic 28.750,– 2:0 FSV Hollenbach - Offenburger FV 1:1 SSV Reutlingen - FV Ravensburg 1:3 SV Spielberg - SV Oberachern 1:3 TSG Balingen - FSV Bissingen 0:5 1. CfR Pforzheim - Bahlinger SC 3:1 SC Freiburg II - Spvgg. Neckarelz heute Karlsruher SC II - SV Sandhausen II heute 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 1. CfR Pforzheim FSV Bissingen FV Ravensburg Offenburger FV FSV Hollenbach 1. Göppinger SV SC Freiburg II Astoria Walldorf II Bahlinger SC SV Oberachern Neckarsulmer SU SSV Reutlingen TSG Balingen SV Sandhausen II SV Spielberg Spvgg. Neckarelz Karlsruher SC II Stuttg. Kick. II 7 7 6 6 7 6 6 7 6 7 6 6 7 6 7 6 6 5 5 4 4 4 3 3 3 3 3 3 3 2 2 2 1 1 0 0 1 2 2 1 2 1 1 1 1 1 0 2 1 0 3 0 2 1 1 1 0 1 2 2 2 3 2 3 3 2 4 4 3 5 4 4 15:9 17:5 15:8 11:7 10:9 10:4 8:7 8:8 6:6 12:13 11:10 8:7 9:15 7:8 9:13 3:18 5:10 2:9 16 14 14 13 11 10 10 10 10 10 9 8 7 6 6 3 2 1 Landesliga 6:1 1:0 1:2 2:2 2:0 * heute heute heute Freiburger FC - 1. SV Mörsch FC Bad Dürrheim - FC Auggen SV Bühlertal - SC Lahr SV Endingen - FC 08 Villingen Kehler FV - FC Waldkirch SV Stadelhofen - Solvay Freiburg FC Bötzingen - SC Pfullendorf FC Denzlingen - Rielasingen-Arl. SV Kuppenheim - SV Linx 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. Freiburger FC FC Denzlingen SV Endingen SV Kuppenheim FC 08 Villingen Kehler FV SV Linx SC Lahr Rielasingen-Arl. FC Bad Dürrheim SV Bühlertal FC Auggen 1. SV Mörsch SV Stadelhofen FC Waldkirch Solvay Freiburg SC Pfullendorf FC Neustadt FC Bötzingen Der SC FREIBURG spielte gegen den FC Luzern in folgender Aufstellung: Gikiewicz – Stenzel, Niedermeier (61. Schuster), Gulde, Günter – Höfler, Meffert – Bulut (66. Frantz), Grifo – Niederlechner (78. Nielsen), Petersen (66. Guédé). FUSSBALL Verbandsliga 1. Göppinger SV - Astoria Walldorf II Notwendigkeit des Tests überzeugt. In Stenzel, Niedermeier, Gulde und Günter setzte dabei Streich anders als in Berlin auf einer Viererkette in der Defensive. Nach dem Schlusspfiff sagte er jedoch, dies bedeute keine grundsätzliche Abkehr von der Dreier-Abwehr, die im hauptstädtischen Olympiastadion verwendet worden war. Vielmehr sei es ihm darum gegangen, taktische Variabilität zu erproben. Ob dies auch für die Besetzung des Angriffsduos gilt, bleibt dahingestellt. Fakt ist: Gegen die Luzerner erspielten sich die Freiburger viele Torchancen. Gegen den Champions-League-Teilnehmer aus Mönchengladbach in knapp einer Woche wird dies schwerer fallen. Dennoch wollte Streich das 2:2 in seiner Bedeutung gewürdigt wissen. Schließlich habe der Sportclub in dem Schweizer Erstligisten aus Luzern nicht gegen „irgendwen“ gespielt. 7 6 7 6 6 6 6 7 5 6 6 7 6 5 7 5 4 6 6 7 5 4 4 4 4 3 3 2 2 2 2 2 1 1 1 0 0 0 0 1 3 2 1 0 1 1 2 2 1 1 1 1 1 1 1 0 0 0 0 0 0 1 2 2 3 1 2 3 4 3 3 5 3 3 6 6 35:9 19:4 17:8 17:10 26:5 14:7 15:15 14:17 9:4 6:7 10:11 11:14 7:15 10:13 14:20 7:16 2:9 4:21 6:38 21 16 15 14 13 12 10 10 8 8 7 7 7 4 4 4 1 0 0 Bezirksliga SV Kirchzarten - FSV RW Stegen 1:0 FC Erzingen - Brennet-Öflingen 0:1 SC Wyhl - FC Zell 4:1 SV Herten - FC Wittlingen 2:3 SV Laufenburg - FC Emmendingen 1:2 VfB Waldshut - FC Wallbach 1:3 FV Herbolzheim - Frbg.-St. Georg. 1:2 SV Weil II - SV Buch SV Weil - Efringen-Kirch. 3:0 FC Schönau - VfR Bad Bellingen heute heute * Wasser/Kollm. - FSV Rheinfelden heute FC 08 Tiengen - FC Wehr SF Elzach-Yach - Lörrach-Bromb. heute Lörrach-Bromb. II - SV Jestetten heute SV Au-Wittnau - VfR Hausen heute Wutöschingen - RW Weilheim heute 1. 2. 3. 4. 5. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. SV Kirchzarten FC Emmendingen SV Weil SV Au-Wittnau Wasser/Kollm. Lörrach-Bromb. FV Herbolzheim Frbg.-St. Georg. SF Elzach-Yach SC Wyhl VfR Hausen FSV RW Stegen FSV Rheinfelden SV Laufenburg Efringen-Kirch. FC Zell 4 4 4 3 3 3 4 4 3 4 3 4 3 4 4 4 3 3 3 3 2 2 2 1 2 1 1 1 0 0 0 0 1 1 0 0 0 0 0 3 0 1 1 0 2 1 0 0 0 7:2 10 0 6:1 10 1 17:6 9 0 6:2 9 1 5:3 6 1 5:3 6 2 5:4 6 0 4:3 6 1 3:4 6 2 5:5 4 1 6:7 4 3 3:3 3 1 2:5 2 3 4:9 1 4 2:10 0 4 3:16 0 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. FC Wehr SV Weil II FC Wittlingen Lörrach-Bromb. II FC Wallbach FC Schönau FC 08 Tiengen SV Buch Wutöschingen FC Erzingen RW Weilheim SV Jestetten Brennet-Öflingen SV Herten VfB Waldshut VfR Bad Bellingen 3 3 4 3 4 3 2 3 3 4 3 2 4 4 4 3 3 3 3 2 2 2 1 1 1 1 1 1 1 1 0 0 0 0 0 1 0 0 1 1 1 1 1 0 0 0 0 0 0 11:3 0 10:3 1 15:10 0 6:2 2 8:8 1 5:5 0 4:2 1 3:2 1 6:6 2 5:5 1 6:8 1 3:5 3 4:7 3 5:11 4 4:10 3 3:11 9 9 9 7 6 6 4 4 4 4 4 3 3 3 0 0 SPORT · EXTRA 13 Der Sonntag · 4. September 2016 Reifeprüfung in Flushing Meadows Die selbsbewusste ANGELIQUE KERBER muss sich bei den US Open mit Wimbledonsiegerin Petra Kvitova messen Auf Angelique Kerber wartet in New York die erste Reifeprüfung. Nach den Pflichtaufgaben gegen Polona Hercog, Mirjana LucicBaroni und Catherine Bellis sieht sich die 28-Jährige im Achtelfinale der US Open am Sonntag mit der zweimaligen Wimbledonsiegerin Petra Kvitova konfrontiert. Die 26 Jahre alte Tschechin hat 2011 und 2014 das bedeutendste Tennisturnier der Welt gewonnen, war bereits die Nummer zwei im Ranking und kämpft sich nach Schwächephase und Krankheit gerade in die Weltspitze zurück. „Sie spielt wieder gut, das sieht jeder. Sie hat ihre Matches hier bislang sehr souverän durchgezogen“, sagte Kerber vor dem neunten Aufeinandertreffen mit Kvitova. Im direkten Vergleich steht es 4:4, die vergangenen beiden Partien im Halbfina- le von Stuttgart in diesem Jahr und bei der WTA-WM 2015 in Singapur entschied Kerber für sich. Doch die Australian-Open-Siegerin hat gegen die OlympiaDritte von Rio de Janeiro auch schon schmerzhafte DreisatzNiederlagen kassiert:wie im FedCup-Endspiel in Prag 2014 oder der WTA-WM 2013 damals noch in Istanbul. „Wir hatten großartige Spiele in der Vergangenheit. Ich glaube, es wird wieder ein enges Match, ein gutes Match“, sagte Kerber vor dem Duell der Linkshänderinnen, betonte aber mit dem Selbstbewusstsein einer Weltranglisten-Zweiten auch: „Für mich ist es nicht so wichtig, wie sie spielt. Ich schaue auf meine Stärken und wie ich mich fühle. Und ich fühle mich auch sehr gut.“ Das 6:1, 6:1 gegen die US-amerikanische Qualifikantin Bellis in der Night Session war Kerbers 50. Sieg im Hauptfeld eines WTATurniers in dieser Spielzeit – keine andere Spielerin hat in diesem Jahr mehr Partien gewonnen. „Ich habe ins Turnier gefunden und bin in der zweiten Woche, was das Ziel jeder Spielerin ist“, sagte Kerber. – Kerber will sich nicht unter Druck setzen lassen – Das Achtelfinale soll aber noch lange nicht das letzte spannende Match der Wimbledonfinalistin sein – auch wenn sie die lästige Nummer-eins-Debatte weiterhin charmant und gekonnt abwiegelt. „Ich konzentriere mich hier jetzt nicht auf die Nummer eins, sondern auf meine Spiele, die ich gewinnen möchte“, sagte die Norddeutsche. „Ich fühle mich gut. Schauen wir mal, was die kommenden Tage und Wochen so bringen.“ Je weiter Kerber beim letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres kommt, desto wahrscheinlicher wird eine Übernahme der Weltranglistenführung. Amtsinhaberin Serena Williams muss in jedem Fall ins Halbfinale kommen, um ihre Position nicht zu verlieren. Doch Kerber will sich nicht unter Druck setzen lassen und tritt im Flushing Meadows Corona Park bislang im Stile einer wahren Spitzenspielerin auf. „ Ich versuche mit meiner Körpersprache auszustrahlen, dass ich viel Selbstvertrauen habe“, sagte Kerber nach dem 55-minütigen Einsatz gegen Bellis im Arthur-Ashe-Stadium. Bundestrainerin Barbara Rittner verfolgte das einseitige Match entspannt in Kerbers Box und nannte den Auftritt „souverän und spielstark“. Doch Kvitova hat eine andere Qualität als die Nummer DPA In New York in der Spur: Angelique Kerber. 158 der Weltrangliste. Anzeige FOTO: AFP Anzeige Eröffnung nach Geschäftserweiterung/Umbau SPORT UND LEITERN Waßmer BAD SÄCKINGEN seit 1923 Ein Betrieb mit zwei Säulen Das Familienunternehmen SPOR T UND LEITERN WASSMER ist für die Zukunft gerüstet Sport und Leitern Waßmer in Obersäckingen setzt mit einem Um- und Anbau ein Zeichen für die Zukunft. Auf 1 000 Quadratmetern zeigt sich das Familienunternehmen in neuem Outfit. Sport und Leitern sind die beiden Säulen des Geschäfts. Wintersport, Outdoor, Freizeit- und Teamsport sowie Fitness sind die Hauptthemen im Sportbereich, der mit Sortimentstiefe und Fachkompetenz punktet. Die Stärken von Waßmer liegen im Service, der in allen Bereichen groß geschrieben wird. Dazu gehört auch ein Heimlieferservice insbesondere im Leitern-Segment, das alle speziellen Angebote im Bereich Serienprogramm und Sonderkonstruktionen umfasst. Der 1923 von Otto Waßmer gegründete und heute von Josef Waßmer geführte Betrieb ist geprägt von Tradition und Fortschritt. Aus den Anfängen als Wagnerei kristallisierten sich die beiden heutigen Säulen heraus: Als Wagnermeister hat Josef Waßmer Leitern hergestellt und führen. Sie verstehen sich als Dienstleister in den beiden Säulen Sport und Leitern. Reparaturen verschiedenster Art an Sportgeräten sind ein wichtiger Teil der Arbeit für die Kunden. Im Wintersport gibt es zudem eine Verfügbarkeitsgarantie für Verleihmaterial. „Kein Kunde geht ohne Skier, Snowboard oder Skischuhe aus dem Geschäft“, versichert Brigitta WaßmerSchäuble. Angeboten werden Eintages- und Saisonverleih. Im Zuge des Anbaus kann im Ski-, Langlauf- und Snowboardbereich mit einem noch moderneren Schleifroboter neuste Technik angeboten werden. Ebenso können Wintersportgeräte mit neuster Wachstechnik behandelt werden. Der Umbau mit neuer Genießerecke, dort können auch die Brände von Waßmers Streuobstbrennerei verkostet werden, soll den Kunden ein schönes Ambiente bieten. Damit Sport und Leitern Waßmer seine Erfolgsgeschichte weiter fortschreiben OLD kann. Das Team von Sport und Leitern Waßmer (von links): Josef Waßmer, Johannes Waßmer, Lukas Wiedemann, Martina Hieke, Dennis Liebenow, Vivian Ferrara sowie (vorne von links) Ilse Waßmer und Brigitta FOTO: OLD Waßmer-Schäuble mit Töchterchen Marie. repariert und somit begann dann auch die Reparatur von Holzskiern. Daraus wiederum entwickelte sich deren Vertrieb. Ebenfalls aus der Wagnerei heraus entwickelte sich später der Vertrieb und Verleih von PkwAnhängern. Heute bringen sich in den Betrieb neben Firmenchef Josef Waßmer und seiner Frau Ilse auch drei ihrer vier Kinder mit ein. Diese Dreierkonstellation mit Johannes Waßmer, Martina Hieke und Brigitta Schäuble-Waßmer will den Familienbetrieb in die Zukunft Wir bedanken uns bei Familie Waßmer für den Auftrag und wünschen weiterhin viel Erfolg mit ihrem Familienunternehmen. Wir bedanken uns für den Auftrag. ● ● ● ● ● ● ● Elektroinstallation Elektrogeräte Antennenanlagen Klimatechnik EDV-Netzwerke Beleuchtungstechnik Gebäudesystemtechnik (EIB) 79713 Bad Säckingen Lindenmatten 9 콯 0 77 61 / 87 90 · F: 5 86 50 Rufle GmbH · Im Grütt 2 79713 Bad Säckingen Telefon 07761-92310 info@rufle.de Parkett und Holzdielen | Laminat | Kork | Linoleum | PVC | Hohlraum- und Doppelböden | Industrieböden | Estrich | Sanierung alter Böden | Teppichböden | Gardinen | Hier könnte Ihre Anzeige stehen! Weitere INFORMATIONEN unter Tel. 07761/9219-0 Der Sonntag Kultur Süße Tortenkunst Außen zuckersüß und prächtig, innen Biskuit, Buttercreme und Blaubeermasse: Prinzessinnentortenwie diese backt Rebecca Schweizer in BuSEITE 16 chenbach. 4.September2016 Hingehen, schauen, erleben und genießen Laufenburg lädt am 10. September zur KULTURNACHT Eine Bronzeskulptur, die ein Liebespaar abbildet, steht am deutschen Rheinufer in Laufenburg. Dahinter bilden die schmalen, bunten Häuser der gleichnamigen Stadt auf der schweizerischen Seite eine malerische Kulisse. Geschaffen hat das Kunstwerk die Laufenburger Bildhauerin Simone Urbanke. Sie und viele weitere Künstler öffnen bei der grenzüberschreitenden Kulturnacht am 10. September ihre Ateliers. Zudem gibt es Musik, Tanz, Theater, Lesungen und ein reichhaltiges kulinarisches Angebot. Vom Publizisten Roy Oppenheim ins Leben gerufen, findet die Kulturnacht dieses Jahr zum 12. Mal statt. „Die großen blauen Pferde von Franz Marc“ gehen dem Wesen der Tiere auf den Grund. FOTO: WWW.BRIDGEMANIMAGES.COM Die Farbe vom Zwang befreit Die FONDATION BEYELER zeigt Werke von Franz Marc, Wassily Kandinsky und anderen In der Riehener Fondation Beyeler explodieren die Farben. Mit der Ausstellung „Kandinsky, Marc & Der Blaue Reiter“ startet heute ein leuchtendes Highlight des Kunstjahres. ANNETTE MAHRO August 1914 Kandinsky Deutschland als feindlicher Ausländer verlassen, während der gebürtige Münchner Franz Marc einberufen und im März 1916 bei Verdun tödlich getroffen wird. Das Buch, in dem neben Marc und Kandinsky auch August Macke, David Burljuk, der Komponist Arnold Schönberg und weitere, heute kaum mehr bekannte Autoren zu Wort kommen, dokumentiert ein radikales Umdenken sowohl in der Malerei als auch in der Musik. Es geht nicht mehr ums Abbilden sondern, wie es Kandinsky auch 1911 schon in seiner Schrift „Über das Geistige in der Kunst“ geschrieben hatte, um das Verbildlichen viel tiefer liegender Inhalte und um die Bezüge untereinander. Die Landschaft löst sich auf, Blumen wachsen in den Himmel, Wolken schäumen übers Firmament und die Farbe übernimmt die Macht. Franz Marcs blauschwarzer Fuchs, seine jauchzendgelbe Kuh und die alles andere in den Schatten stellenden blauen Pferde sind nicht mehr naturgemäßes Abbild, sondern sie gehen dem Wesen der Tiere auf den Grund und befragen die Welt. Wassily Kandinsky bewegt sich auf der anderen Seite Stück für Stück zu auf die Gegenstandslosigkeit, auf Bild gewordene Musik und reine Empfindung. Bis er so weit ist, malt der spätere BauhausLehrer wie schon die Impressionisten das Licht und taucht die Berge in Blau und Rosa, lässt das Gelb des Kornfelds sich in Wol- Murnau, Kohlgruberstraße von Kandinsky. ken und Kirchturm spiegeln. Bald bleiben nur noch Die Farbe wird Ausdruck. „NieFarbfelder übrig, über die sich mals werde ich um dekorativer Schraffuren und Zeichen legen. Wirkung willen einen Busch blau Beide revolutionieren, jeder auf machen, sondern nur um das seine Art, die Kunst des frühen Pferd, das sich von ihm abhebt, 20. Jahrhunderts. in seiner ganzen Wesenheit zu Dem 1866 geborenen Russen steigern“, schreibt Franz Marc und dem 14 Jahre jüngeren Deut- seiner späteren Frau Maria schen bleibt jedoch nicht viel Franck 1911 in einem Brief und Zeit, um sich gemeinsam am umreißt damit das neue Prinzip. Einläuten der neuen Epoche zu Im Bezug auf Kandinsky und beteiligen. Die beiden Künstler, dessen frühere Werke im ersten die 1912 ihren berühmten Alma- Ausstellungsraum formuliert nach mit dem Titel „Der Blaue Kurator Ulf Küster die Dinge proReiter“ herausgebracht hatten, faner: „Die Farbe wurde immer waren einander erst ein Jahr frü- mehr vom Zwang befreit, etwas her zum ersten Mal begegnet. darstellen zu müssen.“ Zwischen Wenig später muss mit Aus- 1908 und 1914 folgt Küsters Ausbruch des Ersten Weltkriegs im wahl der Bewegung hin zur Abs- traktion und versammelt dazu rund 70 Werke und weitere 90 Exponate von der afrikanischen Maske bis zum Votivbild aus der Kirche von Murnau, dem Wohnund Arbeitsort von Kandinsky und seiner Lebensgefährtin Gabriele Münter. Die Ausstellungsstücke, zu denen auch balinesische Figuren, ein Selbstportrait Arnold Schönbergs und ein Robert Delaunay gehören, verbindet der Umstand, dass sie allesamt im Almanach abgebildet waren, dem im Herzstück der Ausstellung ein eigener Raum gewidmet ist. Zu sehen sind auch die verschiedenen Ausgaben des Almanachs, der im März 1914 seine zweite Auflage erfuhr. Dass das Buch, auf das der Name zurückgeht, bis heute eine solche Berühmtheit bewahrt hat, beruht beinahe auf einem Missverständnis. Wird doch mit dem Blauen Reiter gemeinhin eine Künstlergruppe ähnlich der Brücke verbunden, die es so nie gab. Auch waren in der gleichnamigen Ausstellung, die die Redaktion des Almanachs 1911/12 zunächst in der MünchFOTO: ZVG ner Galerie Tannhauser zeigte und die bis 1914 durch elf Städte in ganz Europa tourte, Werke vertreten, die auf den ersten Blick niemand dem Blauen Reiter zuordnen würde, so etwa ein Bild des „Zöllners“ Henri-Rousseau. Andererseits existierte sie selbstverständlich, die Bewegung, die sich in der Gedankenwelt Marcs und Kandinskys wiederfand. Neben den bereits Genannten zählten Marianne von Werefkin, Alexej von Jawlensky und Heinrich Campendonck, die in Riehen mit Arbeiten vertreten sind,dazu, aber auch Alfred Kubin, Paul Klee und andere. Dass die Ausstellung im 150. Geburtsjahr Kandinskys, in dem sich auch Franz Marcs Todestag zum hundertsten Mal jährt, den beiden Urhebern größten Raum widmet und gleichzeitig die Entwicklung in neun Sälen nachvollzieht, macht den epochalen Umbruch erlebbar. So lässt sich etwa an Münters „Landschaft mit Hütte im Abendrot“ von 1908 oder Jawlenskys um 1909 entstandenen „Murnau – Landschaft, orange Wolke“ der Sprung zum Abstrahieren nachvollziehen, während einen Saal weiter Franz Marcs sowohl in sich ruhender als auch innere Spannung vermittelnder Fuchs von 1911 wartet. Aus demselben Jahr stammen „Die großen blauen Pferde“, die aus dem Walker Art Center in Minneapolis ausgeliehen werden konnten. Marc sucht und findet die Essenz der dargestellten Natur und er tut es in der Chronologie der Ausstellung vor der Bewegung in die Gegenstandlosigkeit, zu der Kandinsky nicht zuletzt in Ernst Beyelers 1910 datierter „Improvisation 10“ ansetzt. Im letzten Raum lassen Marcs finster dämonische Wölfe von 1913 die drohende Apokalypse vorahnen, während Kandinskys gegenüber gehängte „Komposition VII“von 1913 1913 ebenso wie seine „Fuga“ von 1914 mit der dahinter stehenden Frage „Wie klingt Malerei?“ noch einmal die ganze Bewegung bündelt, die alle Grenzen sprengen und die Kunstformen zusammenbringen will. Der über allem schwebende Titel soll übrigens, der Erzählung nach, am Kaffeetisch bei den Marcs im nahe Murnau gelegenen oberbayrischen Sindelsdorf gefunden worden sein. Die beiden Maler hätten die Farbe Blau geliebt, Marc Pferde und Kandinsky Reiter. „So kam der Name von selbst“, so Kandinsky. > „KANDINSKY, der Laufenbrücke statt. Gesangseinlagen bieten der Chor Vox Nova aus Frick im RehmannMuseum sowie Saghar Gill aus Pakistan im Restaurant Castillo. Das Tambourencorps Laufenburg gibt Platzkonzerte, zudem sind einige Musiker in den Gassen unterwegs. Tina & Jo laden zum offenen Singen ein, sie treten vor dem Atelier „Zum guten Ton“ auf, das Ulrike Marquart betreibt. Bei ihr können Besucher Keramik bemalen. Ein paar Häu- – Deutsche und schweizer Künstler stellen aus – „Wir bieten eine einmalige Vielfalt“, resümiert Roland Kaufmann, Mitglied im sechsköpfigen Organisationskomitee. Worauf sich die Besucher freuen dürfen, berichten die Teilnehmer selbst. „Sechs Künstler aus Deutschland und der Schweiz zeigen in der Freiluftgalerie auf der Laufenbrücke Skulpturen aus Holz, Bronze, Metall und Keramik“, so Roland Köpfer, der außerdem in der Gruppe H’Art um die Künstler Scheurer und Kipfmüller aktiv ist: Sie warten mit der Installation „Triangle Spiritual“ auf – einem Spiel um Form, Farbe und roten Ballons. Gladys Rüegsegger vertritt das Projekt „mit.dabei_Fricktal“, das sich an Migranten und Zugezogene wendet: „Wir möchten durch Kunst integrieren.“ Über sie bekommt der Grafikdesigner Claudio Ayala Pérez aus Chile die Gelegenheit, sich bekannt zu machen. Auszüge aus ihrem aktuellen Krimi „Schwarzwaldrauch“ präsentieren Alexander Riekhoff und Stefan Ummenhofer im Rathaus und in der Stadtbücherei auf der deutschen Seite. „Die beiden verkörpern ihr Ermittlerduo, es wird eine unterhaltsame Lesung mit viel Action“, kündigt Gabriele Meisel vom Tourismusund Kulturamt an. Passend zur Geschichte, die im Hotzenwald spielt, können die Zuhörer Schwarzwälder Schinken verkosten. Deutschschweizerische Sketche zeigt das Theaterensemble Wiwa des Vereins Kultschüür. Eine Tanzvorführung der Ballettschule Krey findet auf Die Skulptur am Rheinufer stammt von Simone Urbanke, die auch dieses Jahr an der Kulturnacht teilnimmt. ser weiter stellt Simone Urbanke ihr Werkzeug zur Verfügung: „Wer bildhauern möchte, kann es hier ausprobieren.“ Eine weitere Mitmachaktion bietet Edita Soldati mit Malen für Kids. Mit keltischen Klängen dabei ist das Druidenhaus. Zum Highlight erklärt Mirko Purgato vom Verein Pro Römische Geschichte Laufenburg eine römische Weihzeremonie mit Feuer. Legionäre werden vor Ort sein und Kampfformationen demonstrieren, dazu zeigt eine Römerin die Wollverarbeitung vom Schaf bis zur Tunika. Alle 27 Programmpunkte sind auf einem Flyer aufgelistet, den Roland Sens entworfen hat. Als neues Mitglied in Organisationsteam hat er das komplette Erscheinungsbild überarbeitet: Erstmals gibt es ein Logo, ergänzend zur Homepage ist die Kulturnacht zudem auf Facebook vertreten. Für den motorisierten Verkehr ist die Altstadt des schweizerischen Laufenburgs von 15 bis 24 Uhr gesperrt, ein Durchfahrtsverbot auf der deutTKS schen Seite gilt ab 17 Uhr. LAUFEN> KULTURNACHT BURG Samstag, 10. September, 18 bis 24 Uhr. Eintritt frei. Die offizielle Eröffnung findet um 17 Uhr auf der Laufenbrücke statt. Mehr Infos unter www.kulturnachtlaufenburg.com. Marc & Der Blaue Reiter“, Fondation Beyeler Riehen, Baselstraße 101, täglich 10-18 Uhr, Mi bis 20 Uhr (bis 22. Januar 2017) – umfangreiches Be- Das Organisationskomitee und die Künstler freuen sich auf nächsten gleitprogramm, www.fondation- Samstag, wenn um 17 Uhr auf der Laufenbrücke die Kulturnacht eröffFOTOS: TINA SAUR/ZVG net wird. beyeler.ch KULTUR IN DER REGION 15 Der Sonntag · 4. September 2016 Werbung im Wandel der Zeit NEUE TONTRÄGER ROBERT SCHUMANN KlareVerhältnisse Eine Ausstellung im Spielzeug-Welten-Museum Basel zeigt historische EMAIL-SCHILDER Reklame aus der Zeit von 1890 bis 1970 zeigt derzeit das Spielzeug-Welten-Museum in Basel. Mehr als 150 Email-Schilder bieten eine Reise durch acht Jahrzehnte Werbegeschichte – und veranschaulichen zugleich den gesellschaftlichen Wandel. Es beginnt mit einer Kindheitserinnerung: Wer im dritten der vier Stockwerke des Museums am Barfüßerplatz aus dem Fahrstuhl tritt, steht vor einem Pez-Automaten und dem dazugehörigen Werbeplakat von Gerhard Brause aus den 1950er-Jahren. Eine lächelnde blonde Frau hält dem Besucher den legendären Bonbonspender entgegen. Während der Pez-Spender sich heute wie damals ungebrochener Beliebtheit erfreut, ist der Ruhm anderer Werbeobjekte mittlerweile verblasst. Wer erinnert sich noch an Murphy-Pfeifen? Vor allem weckt ihr Slogan „Making Wireless Simple“ in Zeiten von Internet und Mobiltelefon ganz andere Assoziationen als zum Zeitpunkt des Erscheinens der hier gezeigten Werbekampagne. Die 158 Exponate stammen aus dem Bestand des Schweizer Sammlers Michael Müller, der auch Hintergrundwissen beisteuerte. Konzipiert wurde die Ausstellung mit viel Liebe zum Detail vom Museumsteam um Kuratorin und Geschäftsführerin Laura Sinanovitch. Neben Schildern sind einige der darauf beworbenen Objekte auch selbst zu sehen, vom Röhrenradio der Marke Visseaux über Bally-Schuhe bis hin zu historischen Maggi-Fläschchen. Ein Teeservice aus Porzellan zeigt das Abbild des wackeren Babys, das sich auf dem daneben gezeigten Schild durch den Genuss von „Galactina Alpen Milch Mehl“ zum einhändigen Stemmen einer Hantel bekräftigt fühlt. Zugleich ist Gesellschaftsgeschichte abgebildet. Angesichts der aktuellen Diskussion um Zigaretten- und Tabakwerbung – diese soll in Deutschland ab Juli D Von Motiven der Deutschen Grammophon-Gesellschaft mit dem Hund, der die Stimme seines Herrn hört, bis zum eher ungesund wirkenden „Villigermann“ reicht das Spektrum der aktuellen Sonderausstellung FOTOS: SWMB (ZVG) im Spielzeug-Welten-Museum Basel. den 1930er-Jahren. Der darauf zu sehende „Villigermann“ wirkt zwar mit seiner orangenen Gesichtsfarbe und dem verhärmten Gesichtsausdruck nicht gerade so, als bereite ihm das Rauchen seines Stumpens Freude und eine stabile Gesundheit. – Zigaretten mit Alpenflora – 2020 auf Plakaten und im Vorfeld von Kinofilmen, die nicht erst ab 18 Jahren freigegeben sind, verboten sein – verleitet der früher vergleichsweise zwanglose Umgang mit dem Glimmstängel zum Schmunzeln. „Raucht Villiger Stumpen“, fordert ein Reklameschild aus Das Bild erinnert eher an die mit abschreckenden Stereotypen arbeitenden Propagandaplakate aus dem Zweiten Weltkrieg. Daneben wird die Zigarettenmarke Weber aus Munziken als „fein und mild“ angepriesen, ein anderes Schild verspricht Rauchern sogar mutig den Geschmack von Alpenflora. Auch abseits der Sonderausstellung bietet das SpielzeugWelten-Museum eine schier unglaubliche Fülle. Von der Teddybärenrennbahn im vierten Stock, auf der einige der brummeligen Exemplare der mehr als 2 500 Bären umfassenden – und damit laut Internetseite des Museums weltgrößten – Teddybärensammlung auf Knopfdruck Rennen fahren, bis hin zur Margarete-Steiff-Sammlung im zweiten Stockwerk, in dem ein Film das wechselvolle Leben der Stofftierschöpferin zeigt. Auch beim wiederholten Besuch lassen sich immer wieder neue liebevoll gestaltete Feinheiten und Details entdecken – das lädt ein zum Wiederkommen und Staunen, sei der Besucher nun sechs oder 60 Jahre alt. ADRIAN STEINECK > REKLAMESCHILDER aus Blech und Email von gestern. SpielzeugWelten-Museum Basel, Steinenvorstadt 1. Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr geöffnet (bis 9. Oktober). Infos: www.swmb.museum. KREUZWORTRÄTSEL versuchen; weibl. Kurzname überprüfen Schuft, Schurke gebundene Schreibblätter Haarbogen über dem Auge ugs.: Greisin zustellen Windbluse mit Kapuze Verdickung Heim f. gefangene Tiere 4 hawaiische Grußformel vermodern Dateiendung für Bilddateien Abkürzung (Kurzform) kurz für: Los Angeles 1 Fremdsprachenwort 3 Laubbaum hebr. Grußwort bestimmter Artikel 4 5 6 7 8 Zeichen für Chrom gesellschaftliches Ansehen Menschen 11 IHR HOROSKOP VOM 4. BIS 10. SEPTEMBER WIDDER 10 7 Liebe: Ein Geständnis verursacht Herzklopfen. Genießen Sie den Moment. Beruf: Ihre Konzentration lässt zwischendurch nach. Pausieren Sie. Allgemein: Die Aussichten auf eine super Chance stehen günstig. KREBS Nichtfachmann Kfz-Z. Monaco Abk.: Tabelle Liebe: Glückliche Momente sind zu jeder Zeit und an jedem Ort möglich. Beruf: Jemand gibt sich große Mühe, von Ihnen anerkannt zu werden. Allgemein: Manches ließe sich jetzt gut von Grund auf erneuern. LÖWE 3 männliches Schwein 10 Zum ersten Mal auf europäischem Boden präsentiert die Kunsthalle Basel bis zum 6. November 2016 eine Einzelausstellung der kanadischen Künstlerin Erin Shirreff mit dem Titel „Halves and Wholes“. Aus einer Ansammlung von Skulpturen, Fotografien und Videos erprobt die Ausstellung das Zusammenwirken von Bildern, Erinnerungen, Zeit und körperlicher Erfahrung. Die Künstlerin selbst erklärt ihr Schaffen mit ihrem beständigen Interesse an der physischen und psychischen Eigenschaft eines Bildes. Öffnungszeiten sind dienstags bis DS freitags jeweils von 11 bis 18 Uhr. Liebe: Amor zeigt sich gut gelaunt und sorgt für so manches Highlight. Beruf: Nun sollte klar vor Augen liegen, was wirklich wichtig ist. Allgemein: Jemand lässt sich zu einer Unüberlegtheit hinreißen. Staat der USA 9 konzert op. 129, Klaviertrio Nr. 1 op. 63. Jean-Guihen Queyras (Violoncello), Isabelle Faust (Violine), Alexander Melnikov (Klavier), Freiburger Barockorchester (Leitung: Pablo Heras-Casado), CD plus DVD, harmonia mundi. DAS FREIBURGER BAROCKORCHESTER spielt morgen, 5. September, um 20 Uhr das Eröffnungskonzert der Ensemble-Akademie 2016 im Ensemblehaus, Schützenallee 72. Weitere Infos: www.ensemble-akademie.de . Werke von Erin Shirreff ZWILLINGE kleine Krabbe, Schalentier höckerloses Kamel Teil von Vietnam 2 Redner; Ansager; Wortführer gefeierte Künstlerin Auf-, Zusammenbau auf der Reede liegen (Schiff) 2 6 poetisch: nord. Nutztier Erquickung Flussübergang KUNSTHALLE BASEL STIER Entschädigung Bodenfläche GEORG RUDIGER > ROBERT SCHUMANN, Cello- KURZ GEFASST Liebe: Instinktiv wissen Sie, wann Ihr Partner mehr Zuwendung braucht. Beruf: Ein Kollege lässt sich etwas Hilfreiches für Sie einfallen. Allgemein: Ein Zugeständnis wird Ihnen nicht ganz leichtfallen. Flächenmaß könnte Ihr idealer Werbeplatz sein – attraktiv und mit hohem Aufmerksamkeitswert. Sie erreichen uns unter Telefon 0 77 61/9 21 90. Wir beraten Sie gerne! Nagetier in Süd-, Mittelamerika Währungscode für Euro Schulter- empfeh- metallstück lenswert haltiges (Kleid) Mineral Teilhaber, Gesellschafter Der Sonntag Heilpflanze großer Deichschleuse Zeitanzeiger Unbeweglichkeit Dieser Platz... Mienenspiel Klangfarbe der Gesangsstimme Fruchtbrei Celloprofessor flexibel und assoziativ, ganz ohne effektvolle Zuspitzung. Nur die allerletzten, vom Orchester mit Leuchtstift markierten Takte passen nicht zu den übrigen Pastellfarben. Im Klaviertrio in dMoll herrscht wieder eine perfekte Balance, ohne dass es der Durchführung des Kopfsatzes an Dramatik fehlt. Die vielen Akkordbrechungen auf dem Hammerflügel von Alexander Melnikov decken nichts zu. Das dezente Vibrato von Isabelle Faust sorgt ebenfalls für klare Verhältnisse. WENN STERNE REDEN KÖNNTEN griech. Vorsilbe: Erd... 5 Zeichen für Magnesium 11 1 Zeichen für Radon 8 9 angenommen, dass; falls Segelschiff, Zweimaster urchsichtig, beweglich, frei in der Agogik – so musizierte das Freiburger Barockorchester unter Pablo Heras-Casado die Solokonzerte für Violine (Isabelle Faust) und Klavier (Alexander Melnikov) von Robert Schumann auf den ersten beiden CDs. Nun ist die spannende Trilogie mit dem Cellokonzert, das mit dem ersten Klaviertrio in dMoll op. 63 kombiniert wird, vollendet. Jean-Guihen Queyras schenkt dem lyrischen Werk auf Darmsaiten viele Zwischentöne und einen erzählerischen Duktus. Immer wieder streut er Atempausen ein, um dem Gesagten nachzuhören. Sein Celloton ist hell und genau definiert. Selbst auf der tiefen C-Saite wabert nichts. Sie dient als Sprungbrett für seine Höhenflüge, auf denen sein Cello fast so leicht wie eine Violine klingt. Ein intimer, kammermusikalischer Ton prägt auch das Spiel des Freiburger Barockorchesters. So wird das dichte motivische Beziehungsnetz mit leichter Hand gestrickt. Auch das Finale musiziert der Freiburger ® s1813-0875 Lösung vom vergangenen Sonntag: GEOMETRIE Liebe: Sie werden bei jemandem einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Beruf: Neue Aufträge sollten Sie mit Ihrer bewährten Ruhe angehen. Allgemein: Etwas nervös und umtriebig. Sorgen Sie für Erholung. JUNGFRAU Liebe: Wenn Sie dauernd Angst haben, zu verlieren, gewinnen Sie nicht. Beruf: Gehen Sie bei Angebotsvergleichen lieber auf Nummer sicher. Allgemein: Eine Veränderung wird bestimmt zu Ihrem Besten sein. WAAGE Liebe: Gute Zeit um Missverständnisse einmal aus der Welt zu schaffen. Beruf: Bringen Sie ein Projekt zu Ende, sonst verzetteln Sie sich. Allgemein: Sie zeigen wieder Bereitschaft, Neuland zu betreten. SKORPION Liebe: Sie möchten jetzt gern neuen Schwung in Ihre Beziehung bringen. Beruf: Insgesamt eine anstrengende Zeit, sie bringt aber viel ein. Allgemein: Es kommen einige Tage voller Turbulenzen auf Sie zu. SCHÜTZE Liebe: Bleiben Sie offen, wenn es um die Bedürfnisse des anderen geht. Beruf: Kein Grund für Sorgenfalten. Für alles gibt es eine Lösung. Allgemein: Einigen Vorschlägen sollten Sie unbedingt zustimmen! STEINBOCK Liebe: Machen Sie sich um einen kleinen Streit nicht dauernd Gedanken. Beruf: Bei Unsicherheiten unbedingt mit einer Entscheidung warten. Allgemein: Denken Sie über Möglichkeiten, Geld anzulegen, nach. WASSERMANN Liebe: Ihre positive Ausstrahlung lässt so manches Herz höherschlagen. Beruf: Bewahren Sie Stillschweigen, wenn es um Insiderwissen geht. Allgemein: Verständnisvoll sein und viel Optimismus verbreiten! FISCHE Liebe: Spontaneität garantiert Ihnen zurzeit einige sinnliche Momente. Beruf: Lassen Sie sich keine unverständlichen Vorschriften machen. Allgemein: Hervorragende Woche, um persönlich Bilanz zu ziehen. 16 DREI GÄNGE Der Sonntag · 4. September 2016 Die Tortenbäckerin PERLEN DER PROVINZ ROSENSTÜBCHEN NEUENWEG Kuchenessers Paradies Üppig mit Früchten umrankt werden die Kuchen im Rosenstübchen FOTO: SARAH TRINLER serviert. H och oben im Belchendorf Neuenweg im Kleinen Wiesental liegt ein romantischer Café-Landgasthof. Im Rosenstübchen, dem alten Gretherhof an der Kreuzung in der Ortsmitte, kann man entdecken, erleben und genießen. Schon beim Betreten des Rosencafés weiß der Besucher nicht, wo er zuerst hinschauen soll. Überall weiße Rosen, Herzen, Geschirr mit Rosenmotiv, Porzellantierchen, Marmelade, Vasen, Kerzenhalter, Dekoartikel – Tanja Matt, die das Café seit 2009 mit ihrem Mann Joachim führt, hat beim Einrichten und Dekorieren ein Händchen bewiesen. Im Dorflädele gegenüber im Landhausstil können die Accessoires fürs Wohnen auch gekauft werden. Die Liebe zum Detail ist in allen Ecken spürbar und lässt viele Frauenherzen höher schlagen. Doch auch für die Herren der Schöpfung lohnt sich ein Besuch im Café: Eine riesige Auswahl an selbstgemachten Kuchen und Torten – am Wochenende sind es bis zu 17 verschiedene – steht bereit: Mohn-Marzipan mit Streusel, Käsekuchen mit Aprikosen, Schokoladentorte mit Chantillycreme, Amaretto und Sauerkirschen – wer die Wahl hat, hat die Qual. Das wissen die Matts und so gibt es die Möglichkeit auf ein doppeltes Kuchenerlebnis. Dies ist ganz einfach: Zwei schmale Stücke Kuchen ergeben eins. Unter den Sonnenschirmen draußen auf der Terrasse Platz genommen, kann man einfach mal abschalten. Wanderer, Radler und Biker kommen gerne für einen Abstecher ins Rosenstübchen. Wenn der ausgewählte Kuchen dann auf einem großen Teller gebracht wird, schmiegen sich ausgewählte Früchte liebevoll hergerichtet um den Kuchen. Das Auge isst eben mit. Freundlichkeit, Ruhe und der besondere Flair zeichnen das Rosenstübchen aus und lassen den Alltag komplett vergessen. Und wenn man die üppige Portion verputzt hat, offenbart sich auf dem Teller das Rezept zum Schriftzug „Kochen ist Liebe“, der einem auch im Café mehrfach ins Auge fällt. Man nehme 100 Gramm Liebe, eine Prise Leidenschaft, ein Esslöffel Zeit, drei Pfund Geschmacksknospen, einen Becher geschärfte Sinne und 50 Gramm Muße. SARAH TRINLER > ROSENSTÜBCHEN, Dorfplatz 4, Kleines Wiesental-Neuenweg, Telefon 07673/7450, Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr. „Kultur kocht!“ REBECCA SCHWEIZER fertigt Kutschen und Schiffe aus Biskuit und Zuckermasse Eine Prinzessinnenkutsche, ein Feuerwehrauto, ein Piratenschiff und eine dreistöckige Achterbahn – auf ausgefallene Torten wie diese hat sich die Konditorin Rebecca Schweizer aus Buchenbach spezialisiert. In der Region steigt die Nachfrage nach bunten und individuell gestalteten Kuchen und Cupcakes. SUSANNE MAERZ Rebecca Schweizer knetet weiße Zuckermasse, sogenanntes Fondant, rollt es gleichmäßig aus und legt es wie eine Decke über eine mit Buttercreme bestrichene Biskuitkugel. Dann streicht sie die Zuckermasse vorsichtig fest, glättet sie und schneidet den überstehenden Rest ab. Anschließend dekoriert sie das Gebilde mit rosafarbenen Blümchen und Vorhängen, klebt weiße Wagenräder daran und setzt eine goldene, glitzernde Krone oben drauf. Fertig ist die Prinzessinnenkutschen-Torte, mit der ein vierjähriges Mädchen überrascht werden soll. Ausgefallene, bunte Torten, wie es sie in den USA seit langem gibt und wie sie hier nach und nach in Mode kommen, haben es der gelernten Konditorin Rebecca Schweizer schon länger angetan. Vor rund drei Jahren, als ihr jüngster Sohn ein Jahr alt war, hat sich die 35-Jährige als Einzelunternehmerin selbstständig gemacht und auf ausgefallene Torten spezialisiert. Während ihrer Elternzeit bildete sie sich in diesem Bereich weiter und ließ sich von Videos auf Youtube inspirieren. Als sie selbst vor rund 15 Jahren zur Konditorin ausgebildet wurde, „da gab es diese neumodischen Torten noch nicht“, sagt sie. Und auf der Berufsschule habe man ihr und den anderen Auszubildenden gesagt, bunte Farben kämen hierzulande auf Torten nicht an. Außen zuckersüß und prächtig, innen Biskuit, Buttercreme und BlauFOTO: MAE beermasse: Rebecca Schweizers Prinzessinnenkutsche. Auch heute ist derlei Backwerk in Konditoreien selten zu finden, auf Bestellung wird es aber immer häufiger gefertigt. In der Region gibt es bereits einige Anbieter, die auf Wunsch und meist für besondere Anlässe wie Hochzeiten, Taufen oder Geburtstage kunterbunte Torten und kunstvolle Cupcakes backen. Neben der Konditorin Rebecca Schweizer sind da etwa die SelfmadeBäckerinnen Anina Schiwitz und Ulrike Dahl mit „Freiburger Cake-Art“, Daniela Deis aus Rheinhausen mit „Like a Cake“ und „Tortenwunder“ in Bötzingen. Backzubehör und Workshops vom Zuckerblumen- bis zum Vintage-Cupcake-Kurs bieten Mariella und Gerald Peter mit „Crazy Cake“ in Waldkirch an. sie sehen richtig süß aus“, erklärt Rebecca Schweizer den Namen. Außerdem stehen die Anfangsbuchstaben von „richtig süß“ für die ihres Namens. Etwa fünf Stunden Arbeit stecken in der Prinzessinnenkutschentorte, die sie für 50 Euro verkauft; kleinere Torten gibt es ab 30 Euro. Das Zitronenbiskuit für die Kutsche hat sie am Vortag in einer Kugelform gebacken und mehrmals aufgeschnitten. Die einzelnen Schichten wurden mit Buttercreme und einer Blaubeermasse bestrichen. Krone, Wagenräder sowie das übrige Kutschenzubehör hat Rebecca Schweizer aus Zuckermasse aufwändig modelliert, die rosafarbenen Blümchen mit speziellen Rollfondant-Ausstechern aus schnell trocknender Zuckermasse gefertigt. Der Aufwand hat sich gelohnt: Das vierjährige Mädchen strahlt, als es die Prinzessinnenkutschentorte geschenkt bekommt. Biskuit, Buttercreme und Blaubeermasse unter der zuckersüßen Hülle schmecken dezent süß. „Kinder haben immer ausgefallenere Wünsche“, berichtet die Konditorin. Für ihre eigene achtjährige Tochter hat sie bereits eine Eisköniginnentorte gebacken, für ihren Sohn eine Piratenschifftorte und für ihren Neffen eine Torte in Form eines überdimensionalen Legosteins. Über Freunde und Bekannte kam die Buchenbacherin daraufhin an weitere Aufträge. Ihr bislang spektakulärstes und zugleich anspruchsvollstes Backwerk: eine dreistöckige Hochzeitstorte, an der sich Achterbahnschienen empor schlängeln. Das Brautpaar – zwei Achterbahnfans – thronte auf einem Wagen oben drauf. „Jede Torte ist anders, das macht es so spannend“, schwärmt Rebecca Schweizer von ihrer Arbeit. Rebecca Schweizer backt ihre Torten in der Backstube der Bäckerei Brüstle im Freiburger Ortsteil Kappel und hilft als Gegenleistung dort ab und zu aus. In ihrer eigenen Küche in Buchenbach dürfte sie die Torten auch gar nicht fertigen, denn das verbietet die Lebensmittelverordnung. Bei Brüstle ist sie auch in die Lehre gegangen und hat insgesamt rund zehn Jahre dort gearbeitet. Die Kreativität ist es, die ihr nach wie vor an ihrem Beruf am besten gefällt. „Ich mache es, weil es meine Leidenschaft ist“, sagt die Konditorin. Unter www.richtig-süss.de macht sie im Internet Appetit auf ihre > RICHTIG SÜSS, Rebecca SchweiBackwerke: „Die Torten schme- zer, Falkenhofweg 8, Buchenbach. cken aber gar nicht sooo süß, Info: www.richtig-süss.de, Telefon weil das viele nicht mögen, aber 01 60/8 05 56 44. Bestattet im Haus des Lebens Ausflugstipp: Am Europäischen Tag der jüdischen Kultur öffnet der JÜDISCHE FRIEDHOF Breisach seine Tore IM MUSEUM DER KULTUREN in Basel geht es dieses Wochenende beim Museumsfest um die Wurst – und um vieles mehr. Das Fest, das noch heute, 4. September, von 10 bis 17 Uhr am Münsterplatz 20 stattfindet, hat Stars der Kochszene wie die TV-Köchin Sarah Wiener, Wurstkönig Mika Lanz (Foto) und die Strickkünstlerin Madame Tricot zu Gast. Unter dem Motto „Kultur kocht!“ serviert das Museum kulinarische, ethnologische, komische und artistische Delikatessen und lädt zum Mitkochen ein. Die Band Schtärneföifi tischt heute bei der Sonntagsmatinée ihre leckeren Ohrwürmer auf, die nicht nur Kindern gefallen dürften. Das Museumsbistro startet mit einem neuen Angebot: der Tavolata. Das ist eine gesellige Tischrunde, der sich interessierte Genießer anschließen können. Im Zentrum des Fests steht die Wurst als veritables Kulturgut, das seit über 7 000 Jahren Familien, Kulturen und Religionen trennt und verbindet. Im Foodlabor dürfen die Besucher selber Würste herstellen. In weiteren Workshops geht es um Tischmanieren und Blicke über den Tellerrand, um Götterspeisen FOTO: LORENZ CUGINI/ZVG und Wegwerfgesellschaften. „Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens.“ Dieser Wunsch ist in hebräischer Schrift auf vielen Gräbern des alten jüdischen Friedhofs in Breisach zu lesen. Ein gutes Stück außerhalb der Stadt, liegt dieser ruhig und in grüner Umgebung. Christiane Walesch-Schneller, die sich seit vielen Jahren mit der jüdischen Geschichte der Stadt Breisach auseinandersetzt, berichtet, wie nach mehreren Grabschändungen auf dem Friedhof im Jahr 2004 eine mühsame Rekonstruktion von fehlenden Namen der Bestatteten stattfand: „Immer wieder kommen Familienangehörige aus weiter Ferne, um die Gräber ihrer Verwandten zu besuchen, die lange Zeit bis zur Unkenntlichkeit zerstört waren.“ Für Besucher öffnet der Friedhof heute, 4. September, seine Tore. Im Rahmen des Europäische Tages der jüdischen Kultur, besteht die Möglichkeit an einer Führung über den jüdischen Friedhof teilzunehmen, der sonst abgeschlossen ist. Seit 1996, damals noch unter dem Namen „Porte Ouverte“, wird an diesem Tag ein vielfältiges Programm in den jüdischen Gemeinden, Gedenkstätten und Jüdische Symbole auf Grabsteinen: Die segnenden Hände zeigen, dass FOTO: ECS der Verstorbene Nachkomme eines Priesters ist. Museen von mehr als 30 europäische Ländern geboten. Ziel ist es, das Judentum Europas in seiner Tradition und Geschichte bekannt zu machen. Das Augenmerk liegt 2016 auf den Sprachen der Juden – in Breisach wird die Symbolsprache auf jüdischen Grabsteinen genauer betrachtet. Da es Juden untersagt war, Grabsteine anzufertigen, wurde diese Aufgabe von christlichen Steinmetzen übernommen. „Ornamente dieser Art würden Sie daher ebenso auf christlichen Friedhöfen finden“, erklärt Walesch-Schneller. Anders verhält es sich mit Symbolen wie Händen: Sind diese auf einem Grabstein zu finden, kann der Besucher davon ausgehen, dass an dieser Stelle der Nachkomme eines Priesters begraben liegt. Ein Krug hingegen verweist auf einen Nachkommen eines Priesterdieners, ein Messer auf einen Beschneider, eine abgebrochene Säule auf einen jung Verstorbenen. Auch die Abgeschiedenheit jüdischer Friedhöfe hat laut Walesch-Schneller symbolischen Charakter: „Der jüdischen Lehre nach sollen die Verstorbenen bis zur Ankunft des Messias unbehelligt ruhen können.“ Gräber würden daher gekauft und nicht nur für eine bestimmte Zeit gemietet. Eine gewisse Entfernung zum Stadtgeschehen solle dieses ewige Ruhen ermöglichen. Feindliche Attacken stören diese Ruhe immer wieder aufs Neue. Spuren von Schändungen sind auf nahezu jedem der Grabsteine des Friedhofs in Breisach zu sehen. Wurden Männer und Frauen lange Zeit getrennt bestattet, so gibt es inzwischen auch gemeinsame Gräber. Nach wie vor sind sie alle nach Jerusalem ausgerichtet. Christiane Walesch-Schneller wünscht sich einen lebendingen Austausch in diesem „Haus des Lebens“, wie Friedhöfe im Judentum traditionell bezeichnet werden. EVA-CHRISTIN SCHEU > FÜHRUNG über den alten jüdi- schen Friedhof in Breisach heute, 4. September, um 17 Uhr. Treffpunkt: Blaues Haus, Rheintorstraße 3. Das Programm des Tags der jüdischen Kultur in Baden-Württemberg: www.gedenkstaetten-bw.de ANZEIGEN 17 Der Sonntag · 4. September 2016 STELLENANGEBOTE Zell i. W. Teichstraße 2b Tel. 0 76 25-88 44 [email protected] www.edeka-steinebrunner.de Schluchseewerk AG – Ihre beste Referenz! Wir suchen für sofort oder nach Vereinbarung eine/n Metzger/in für die Leitung unserer Bedientheke Für den Teilbereich Service des Fachbereichs Instandhaltung suchen wir einen Maurer (m/w) Ihr Aufgabengebiet: 왘 Abteilungsleitung 왘 Warendisposition 왘 Thekenaufbau und Warenpräsentation 왘 Durchführung verkaufsfördernder Maßnahmen 왘 professionelle Kundenberatung Ihr Profil: 왘 Sie verfügen über eine abgeschlossene Berufsausbildung als Metzger/in bzw. haben eine Qualifikation als Metzgermeister/in 왘 Mehrjährige Berufserfahrung (in Handel, Handwerk, Gastronomie oder Industrie) 왘 Kaufmännische Kenntnisse 왘 Fundierte Lebensmittel- und Branchenkenntnisse 왘 Die geltenden Hygienevorschriften sind für Sie selbstverständlich Als eines der europaweit führenden Unternehmen für den Bau und Betrieb von Pumpspeicheranlagen stellen wir mehr als ein Viertel der deutschen Pumpspeicherkapazität bereit. 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Du bist Lehrkraft für die Grundschule oder Erzieher/in geworden, weil du Ideale und Spaß an der Arbeit mit Kindern hast? Du bist belastbar, humorvoll und ehrlich und lebst deinen Glauben an Gott? Du arbeitest gern in einem Team, das eine gelingende Alternative zur gängigen Schulrealität gestalten will? Du willst dich durch Fortbildungen und Kooperationen weiterentwickeln und kannst mit einem PC umgehen? Du gibst mit einem Lächeln, auch wenn es nicht immer leicht fällt? Dann wollen wir dich einladen, mit uns Schule zu gestalten. Georg-Müller-Schulen – Z.Hd. Herrn Ivan Simunic Eichendorffstraße 31 | 78054 Villingen-Schwenningen | [email protected] www.gmsvs.de | Tel. 0 77 20 - 99 47 47 für die Schulkindbetreuung an verschiedenen Freiburger Grundschulen Sie haben eine abgeschlossene erzieherische Ausbildung bzw. eine vergleichbare pädagogische Qualifikation nach § 7 Kindertagesbetreuungsgesetz (KiTaG) oder eine abgeschlossene Ausbildung/ein abgeschlossenes Studium und mindestens 3 Jahre Berufserfahrung in der Betreuung, Bildung und Erziehung von größeren Kindergruppen mit der Bereitschaft zur Nachqualifizierung und Erfahrung in der Entwicklungsbegleitung von Kindern? Mehrere abwechslungsreiche und selbständige Betreuungstätigkeiten in Teilzeit (33% bis 77%) warten auf Sie. Es handelt sich um unbefristete Beschäftigungsverhältnisse mit Bezahlung in Entgeltgruppe S 4 TVöD bis Entgeltgruppe S 8a TVöD (je nach Vorliegen der Voraussetzungen). Haben Sie Interesse? 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Oktober 2016 oder zum nächstmöglichen Zeitpunkt für unseren Kindergarten mit VÖ eine/n Erzieher/in oder pädagogische Fachkraft in Vollzeit Genauere Informationen und das Bewerber-Online Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir eine/n Rezeptionist/in Wir freuen uns Ihre Bewerbung: AQUALON THERME Hotel + Fitness Betriebs GmbH Herr Zimmermann Bergseestr. 59, 79713 Bad Säckingen 0 77 61 56 08-72, [email protected] Rentner übernimmt Rasen-, Hecken-, Sträucherschnitt, etc. Tel. 07628/8008302 Hauhaltshilfe gesucht nach Steinen für 1 x 2Std./Wo., Auto erforderlich, Tel. 0151-51516991 Die Stelle ist unbefristet. Die Bezahlung erfolgt nach TVöD. Ein aufgeschlossenes Team und ein engagierter Trägerverein freuen sich auf Ihre aussagekräftige Bewerbung. Bitte senden Sie diese an: Treffpunkt Kinder e.V., Nagaistraße 3, 79713 Bad Säckingen Fragen beantwortet Ihnen gerne Frau Diessner unter 0 77 61/2170 Informationen über unsere Einrichtung finden Sie auch auf unserer Homepage www. treffpunkt-kinder.com Mitarbeiter/-innen für Frühstück und Rezeption sowie Bar- und Thekenhilfen auf sofort oder nach Vereinbarung gesucht. Bewerbungen bitte per E-Mail an: [email protected] Hotel-/Musik- und Kleinkunstbühne Café Verkehrt · 79730 Murg-Oberhof Friseur/in gesucht in Voll- und Teilzeit, ab sofort oder nach Vereinbarung. Ihre Bewerbung an: Hair Design Daniel Werth Karl-Fürstenberg-Str. 26 79618 Rheinfelden, Tel. 07623-30341 Tanzlehrer/Trainer gesucht f. unsere Gruppen Gesellschaftstanz, Hiphop, Breakdance suchen wir motiv. Tanztrainer, Emailbew. an [email protected], Sie sind zuverlässig, freundlich, verfügen über gute Umgangsformen, haben Freude an Kundenkontakten und sind bereit im Schichtbetrieb zu arbeiten – dann senden Sie uns Ihre Bewerbungsunterlagen: MoHr Spielhallen GmbH, Basler Straße 45, 79576 Weil am Rhein www.hallezwo.de / [email protected] GmbH gmbh Malerarbeiten + Gerüstbau Wir sind ein mittelständischer Maler- und Gerüstbaubetrieb, welcher seit 60 Jahren erfolgreich in der Region besteht und suchen per sofort oder nach Vereinbarung Projekt-/Bauleiter (m/w) Gewünschte Voraussetzungen: Meisterprüfung als Maler und Lackierer, mehrjährige Berufserfahrung, PC Kenntnisse, selbständiges Arbeiten. Zuverlässige Gartenhilfe in Lö-Tüllingen gesucht Aufgabengebiet: Rüstiger gartenerfahrener Rentner/in oder zuverlässiger junger Aushilfsgärtner/in, stundenweise von privat gesucht. Ca 10 Std im Monat je nach Jahreszeit, Arbeitszeit frei einteilbar. Geräte vorhanden. , Mobil: 0152 / 33739335 Arbeitseinteilung, Mitarbeiterführung, Projekt– und Qualitätskontrolle, Aufmaß und Abrechnung Fachberatung der Kunden Wir bieten: Festanstellung bei leistungsgerechter Bezahlung, Sozialleistungen, Firmenfahrzeug, sowie Mitarbeit in einem jungen, motivierten Team. Bewerbung schriftlich oder per E-mail an: Alemannenstr. 22, 79689 Maulburg [email protected] 18 ANZEIGEN Der Sonntag · 4. September 2016 STELLENANGEBOTE MIETGESUCHE IMMOBILIENVERKÄUFE 1 oder 2 Zi.Whg. Freiburg u.U. GEN ÄC K I N BA D S EN A G E M DE SU C HT UF ER Ä K R VE Sie sind unsere Verstärkung in Bad Säckingen als: KÜCHENVERKÄUFER (M/W ) 31 ,/.,$$,*.1,.()) /+.-.,4!6 /," !' 6+,*.1,*.1 ! bis 400€ Miete, 1 bis 2 Zi., Wir, Wiss. i. öff. D., suchen für unseren Sohn (Nichtraucher/freundl./ruhig) 1-2 Zi.-Whg. in Freiburg u.U mit gutem Anschluss (ÖPNV) an die jur. Fakultät zum Studienbeginn ab 1. Oktober bis 450€ WM. [email protected], Tel. 0341 / 5643876 Online unter: schnapp.de/0245659 Sachbearbeiter (m/w) Ausländerbehörde Beim Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald mit Sitz in Freiburg sind zum nächstmöglichen Zeitpunkt im Fachbereich Ausländerbehörde (FB 610) mehrere Stellen für Sachbearbeiter zu besetzen. Ihre Aufgabenschwerpunkte – Sie sind für die Erteilung, Verlängerung und Versagung von Aufenthaltserlaubnissen sowie für die Erteilung und Versagung von Arbeitserlaubnissen an Ausländer im Publikumsverkehr zuständig Ihre Qualifikation – Sie haben die Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten, die Angestelltenprüfung I, die Staatsprüfung für den mittleren nichttechnischen Verwaltungsdienst/Verwaltungswirt, die Ausbildung zum Rechtsanwaltsfachangestellten mit Berufserfahrung in der Sachbearbeitung bei einer öffentlichen Verwaltung oder verfügen über mehrjährige Berufserfahrung im Bereich Ausländerrecht Unser Angebot – Ein unbefristetes Arbeitsverhältnis nach TVöD in Entgeltgruppe 8. Bei Vorliegen der laufbahnrechtlichen Voraussetzungen ist eine Übernahme im Beamtenverhältnis bis A 8 LBesGBW möglich. – Ein sicherer Arbeitsplatz, flexible Arbeitszeiten, Betriebliches Gesundheitsmanagement Berufstätiger (27 J.), NR, sucht 1-ZW in Freiburg ab sofort, vzw. in bahnhofsnähe, bis 450€ [email protected] Online unter: schnapp.de/0244821 Student sucht Wohnung (spielt sehr schön Klavier) FR+Umland, Mobil: 0176 / 99590213 Online unter: schnapp.de/0245265 1-2 Zimmer-Wohnung Studentin sucht ab sofort gepflegte 1-2 Zimmer-Wohnung in Freiburg und Umgebung.Wenn möglich mit Stellplatz oder Garage. Eltern bezahlen die Miete, gerne auch 6 Monate im Voraus. Tel. 01717326407 oder 01729036630 oder [email protected] Online unter: schnapp.de/0245538 Suche dringend 1. Zi. Whg Die vollständige Stellenausschreibung und weitere Informationen finden Sie unter www.breisgau-hochschwarzwald.de, Rubrik Stellenportal. 1. Etage, bis 350,- €, Raum Lörrach. 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Kontakt: [email protected] Online unter: schnapp.de/0243795 Das Leben - Chance zu spiritueller Freiheit - Gottesdienst Ein ECK-Gottesdienst bietet die Gelegenheit, im direkten Austausch mit anderen Menschen, mehr über die eigene Beziehung zu Gott zu erfahren. ECKANKAR e.V. lädt alle herzlich dazu ein. Am Mittwoch, den 07.09.2016 um 19.30 Uhr, im Green-City-Hotel, Vauban, PaulaModerson-Platz 5 in Freiburg. Jeder ist herzlich eingeladen. Eintritt frei. Tel. 080032526527 o. [email protected], Online unter: schnapp.de/0244767 Kinderflohmarkt im Zo Fr am Sa. 17.09. von 10 - 14 Uhr. Anmeldung: Mo.-Fr. von 9 - 12 Uhr. Te. 0761 / 23806 Online unter: schnapp.de/0245636 Johanniter-Flohmarkt Haus- u. Hofflohmarkt CITYFLOHMARKT Mittwoch, 7. 9., von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr, Innenstadt Rheinfelden. Aufbau ab 8.00 Uhr. 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