Flyer - Netzwerk freiwillig engagiert

Fachtagung 2016
DIVERSITÄT
Montag, 31. Oktober 2016
09:15 – 16:00 Uhr
Hotel Bern, Bern
Der Freiwilligenmonitor 2016 hat gezeigt, dass sich
der Anteil freiwillig Engagierter bei Ausländerinnen
und Ausländern, Eingebürgerten und gebürtigen
Schweizerinnen und Schweizern unterscheidet. Es
gibt bereits einige Organisationen, die bestrebt sind,
unter den Freiwilligen eine bessere Durchmischung
bezüglich der Herkunft zu erlangen.
Wie kann erreicht werden, dass die Vereine und
Organisationen die Diversität der Bevölkerung besser
widerspiegeln? Wie können Organisationen ihre
Diversität – insbesondere bezüglich der Herkunft –
erhöhen? Wie kann das jetzige freiwillige Enga­ge­
ment von Ausländerinnen und Ausländern besser
genutzt und anerkannt werden?
Mit Referaten, sowohl aus dem akademischen
Bereich als auch mit praktischen Inhalten, sowie mit
sieben Workshops versuchen wir Antworten auf diese
Fragen zu finden.
Die Fachtagung richtet sich an Koordinatorinnen und
Koordinatoren von Freiwilligenarbeit. Die Referate
werden simultan übersetzt.
Die Fachtagung wird organisiert von der Schweize­
rischen Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände
(SAJV). Durchgeführt wird sie vom Netzwerk freiwillig.
engagiert. Das Netzwerk freiwillig.engagiert ist ein
loser Zusammenschluss von nationalen Organisatio­
nen in der Schweiz, bei denen viele Freiwillige im
Einsatz stehen. Eine jährliche Fachtagung fördert den
Dialog und den Austausch untereinander.
Ausführende Organisation 2016:
Vormittag
Referate
Mobilität, Migration und freiwilliges Engagement
Vereine in der Migration spielen eine zentrale Rolle
bei der Integration von Migrantinnen und Migran­
ten. Daher sollte eine Politik der Inklusion diese von
Anfang an – also nicht erst bei der Umsetzung, son­
dern bereits bei der Entwicklung von migrationspo­
litischen Aktionen – als gleichberechtigte, vollwer­
tige Partner mit einbeziehen. Nur auf diese Weise
kann der gegenseitige Respekt gefördert, das vor­
handene Wissen genutzt sowie das Verständnis von
Verschiedenheit in einer pluralisierten Gesellschaft
verbessert werden. Auf diese Weise können sich da­
neben auch Vereine entfalten, die sich nicht mehr
auf Nationalitäten und Ethnien beziehen, sondern
auch intern den gesellschaftlichen Pluralismus wi­
derspiegeln. Engagierte Migrant_innen in Gewerk­
schaften, Parteien, sozialen Initiativen wären dann
nicht mehr die Ausnahme, sondern die Regel.
Sandro Cattacin
ist Professor der Soziologie an der Universität in Genf und forscht zu Stadt,
Migration und sozialen Fragen. Er beschäftigt sich bereits seit Jahren mit dem
Thema Freiwilligkeit und Vereins­wesen
(siehe dazu etwa: Cattacin, Sandro und
Dagmar Domenig (2012). Inseln transnationaler Mobilität. Freiwilliges Engagement in Vereinen mobiler
Menschen in der Schweiz. Genève, Zürich: Seismo)
Die Rolle von Vereinen bei der Partizipation von
Migrantinnen und Migranten
Migrantinnen und Migranten möchten partizipieren
und zu Wort kommen. Diejenigen, die sich in Verei­
nen organisieren, können ihre Anliegen besser ver­
treten, sie können sich in der öffentlichen Debatte
einmischen und sich Gehör schaffen. Das Recht mit­
zureden, mitzuwirken und mitzuentscheiden ist ein
Kernbereich der Demokratie. Dies gilt für alle.
Migrantenvereine als Akteure der Zivilgesellschaft
wurden lange Zeit unterschätzt. Mit dem Einbezug
und der Beteiligung der Migrantenvereine werden
die Potenziale und Kompetenzen der Migrantinnen
und Migranten für die Gesellschaft und das demo­
kratische Zusammenleben aktiviert. Die von der
Politik und der Mehrheitsgesellschaft an die Migran­
tenvereine herangetragenen Erwartungen eröffnen
gleichzeitig neue Partizipationsmöglichkeiten.
Emine Sariaslan
besucht einen Master in der Sozialen
Arbeit mit Schwerpunkt Soziale Innovation und hat eine Weiter­bildung für
systemische Therapie und Beratung abgeschlossen. Sie präsidiert das Forum
für die Integration der Migrantinnen
und Migranten und engagiert sich im Vorstand des
KUTUSCH (Kurdisch-Türkisch-Schweizerischer Kultur­
verein). Beruflich macht sie sozialpädagogische
Familienbegleitung im Migrationskontext.
NACHmittag
WORKSHOPS
Die Workshops ermöglichen den Teilnehmenden
unter sich und mit Fachpersonen über aktuelle
Fragen ins Gespräch zu kommen und gemeinsam
Antworten zu finden.
1. Interkulturelle Öffnung in Jugendverbänden –
Erfahrungen und Best Practice Beispiele (DE)
Sonja Loosli, Projektleiterin Varietà, SAJV
Wie können die Erfahrungen der interkulturellen
Öffnung in Jugendverbände auch auf andere Ve­
reine übertragen werden? Welche Zugangsbarrieren
bestehen und wie können diese überwunden wer­
den? Anhand von bisherigen Erfahrungen werden
kreative Lösungen gesucht, um Zugangsbarrieren zu
überwinden.
2. Freiwilligenarbeit: ein Mittel der Integration für
Migrantinnen und Migranten? (FR)
Frédérique Sintes, Caritas Genf, Verantwortliche
Freiwilligenpool
Mit welchem Ziel werden Migrantinnen und Migran­
ten freiwillige Tätigkeiten angeboten? Werden da­
durch die Französischkenntnisse verbessert sowie
die soziale Integration gefördert? Ist es ein Sprung­
brett für den Zugang zu Beschäftigung? Welcher
Rahmen wird empfohlen? Aber auch: Was sind all­
fällige Vorurteile, wo liegen die Grenzen und die
Fallen, die vermieden werden müssen?
3. Sind Freiwilligenorganisationen integrativer als
«professionelle» Organisationen? (DE)
Dr. rer. pol. Sibylle Studer, Ökonomin und Ethnologin, INTERFACE
Eine Studie im Auftrag des SEM illustriert integra­
tionsspezifische Herausforderungen in der Freiwilli­
genarbeit: Wie schafft man Prinzipien der Gleichbe­
handlung, der interkultureller Sensibilität, für den
Spracherwerb? Zudem zeigt sich, dass Freiwillige mit
Migrationshintergrund besonders oft in Organisatio­
nen mit wenig bezahltem Personal engagiert sind.
Wie ist dies zu deuten?
4. Können Umsetzungsprozesse der interkulturellen Öffnung national gesteuert werden? (DE)
Benjamin Egli, Verantwortlicher Vereinsentwicklung,
Schweizerischer Fussballverband SFV
Bei der interkulturellen Öffnung von nationalen
Verbänden bilden lokale Strukturen die wichtigste
Stellschraube. Auf diesen beiden Ebenen sind Ide­
en, Konzepte und Projekte aber nicht immer opti­
mal abgestimmt. Wir diskutieren, wie eine gezielte
kulturelle Öffnung stattfindet und alle Ebenen von­
einander profitieren können.
5. Diversifizierung der Freiwilligenarbeit
(Input auf FR mit Simultanübersetzung, Diskussion
zweisprachig DE und FR)
Carine Fleury Bique, Kompetenzzentrum
Freiwilligen­arbeit, Schweizerisches Rotes Kreuz
Wie können Freiwilligeneinsätze in einer Organisa­
tion diversifiziert werden? Wie können die Profile
der Freiwilligen in einer Organisation diversifiziert
werden? Das Schweizerische Rote Kreuz interessiert
sich dafür, wie Sie dies in Ihrer Organisation ange­
hen, und stellt Ihnen einige Beispiele von Projekten
oder Tätigkeiten vor, die vom SRK umgesetzt wur­
den.
6. Integration durch Gründung eigener Sektionen
(DE)
Mustafa Atici, Präsident der SP MigrantInnen
Um Menschen mit Migrationshintergrund besser in
die Partei zu integrieren, wurden in der SP eigene
kantonale Sektionen für MigrantInnen gegründet.
Wie werden diese aufgebaut und kommuniziert?
Funktioniert es? Was sind die Vor- und Nachteile
dieser Sektionen? Was können andere klassische
NPO davon mitnehmen?
7. Gestalten wir Umgebungen, die inklusiver sind
(FR)
Annie Chemla & Tanya Moser, Koordinatorinnen
des Jugendprogramms, BE YOU NETWORK
Wir alle haben in bestimmten Situationen einige
Seiten von uns verborgen, aus Angst verurteilt und/
oder diskriminiert zu werden. Es gibt zahlreiche
Gründe dafür – sei es aufgrund der sexuellen Orien­
tierung, unserer Geschlechtsidentität, unserer Her­
kunft oder eines anderen Identitätsmerkmals.
Der Abbau von Stereotypen in Bezug auf die Diver­
sität ist unser Ausgangspunkt. Gemeinsam ermög­
lichen wir es jedem und jeder, im Alltag ganz sich
selbst zu sein.
Organisatorisches
Programm
ab 08:45 Uhr
Eintreffen und Kaffee
09:15 Uhr
Begrüssung und Speeddate
09:40 Uhr
Mobilität, Migration und freiwilliges Engagement
Prof. Dr. Sandro Cattacin, Professor in Soziologie an
der Universität Genf und Direktor des «Institut de
recherches sociologiques»
10:20 Uhr
Pause
10:50 Uhr
Die Rolle von Vereinen bei der Partizipation von
Migrantinnen und Migranten
Emine Sariaslan, Präsidentin des Forums für die
Integration der Migrantinnen und Migranten
11:20 Uhr
Aktivität zur interkulturellen Öffnung
12:20 Uhr
Mittagspause mit Stehlunch
13:30 Uhr
Workshops
14:30 Uhr
Pause
15:00 Uhr
Rundschau Ergebnisse der Workshops
15:30 Uhr
Schlusswort der Tagung und Evaluation
16:00 Uhr
Tagungsschluss
Tagungsmoderation:
Wim Nellestein, Co-Präsident SAJV
Kosten:
CHF 110.- pro Person (inkl. Verpflegung
und Tagungsunterlagen)
Anmeldung:
www.netzwerkfreiwilligengagiert.ch
oder an SAJV, 041 326 29 29,
[email protected]
Veranstalter:
Netzwerk freiwillig.engagiert
(Alliance F, BENEVOL Schweiz, Caritas
Schweiz, Die dargebotene Hand,
Inno­vage, Migros Kulturprozent, PRO
SENECTUTE, Römisch-Katholische Zen­
tralkonferenz, Schweizerische Arbeits­
gemeinschaft der Jugendverbände,
Schweizerische Gemeinnützige Gesell­
schaft, Schweizerischer Evangelischer
Kirchenbund, Schweizerischer Gemein­
deverband, Schweizerischer Städte­
verband, Schweizerisches Rotes Kreuz,
Swiss Olympic)
vertreten durch die Steuergruppe:
Andreas Koenig, SAJV, Vorsitz des Netz­
werks im 2016
Manuela Kälbling, Caritas Schweiz
Lukas Niederberger, SGG
Organisation 2016:
SAJV, Andreas Koenig
Die Tagung wird unterstützt durch:
•Caritas Schweiz
•Die dargebotene Hand
•Lotteriefonds Kanton Nidwalden
•Lotteriefonds Kanton Schwyz
•Migros-Kulturprozent
• Reformierte Kirche Kanton Luzern
• Römisch-Katholische Zentralkonferenz
•Schweizerische Gemeinnützige
Gesellschaft
• Schweizerischer Gemeindeverband
•Schweizerisches Rotes Kreuz
•Stiftung Mercator Schweiz
•Swiss Olympic
•Swisslos-Fonds des Kantons Aargau