Speerwerfer muss noch schnell zur Klausur

Auch erschienen: Märkische Oderzeitung, Henningsdorfer Generalanzeiger, Orianienburger Generalanzeiger, Gransee Zeitung, Ruppiner Anzeiger
Bild vom 07.09.2016
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SEBASTIAN KAYSER
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Tageszeitung
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Speerwerfer muss noch schnell zur Klausur
Von
SEBASTIAN KAYSER
Doppel-Belastung? Darüber kann
Mathias Schulze (32) nur lachen. Der
Leipziger will bei den Paralympics in
Rio nicht nur Gold im Speerwerfen
holen, sondern auch sein Studium voranbringen.
Deshalb schrieb er gestern Morgen im
deutschen Generalkonsulat noch schnell
eine Klausur zum Thema EntwicklungsAbbildung:
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psychologie.
Schulze, der an der Fern-Uni Hagen seinen Bachelor in Bildungswissenschaft
macht: „Es gab keinen anderen Weg,
denn sonst hätte ich ein Semester verloren, und das wollte ich nicht.“ Neben
Sport und Studium geht er auch noch
einem Vollzeit-Job nach, arbeitet im
Sportamt Leipzig.
Dass er die Klausur fernab der Heimat
schreiben durfte, hat er auch Dagmar
Freitag (SPD), der Vorsitzenden des
Sportausschusses im Bundestag, zu verdanken.
Waren seine Koffer für Rio voller
Bücher? Schulze, der ohne linke Hand
geboren wurde: „Nein. Ich habe den
Lernstoff vorher auf Kassetten gesprochen. Wer will, findet Wege, wer nicht
will, findet Gründe. Ich denke, das trifft
es.“
Schulze war früher Kugelstoßer, schulte erst nach den Paralympics 2012 um
Mathias Schulze (r.) in Rio nach geschriebener Arbeit mit Generalkonsul Harald Klein
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