kiluanji kia henda

KILUANJI KIA HENDA
Die Werke des in Luanda geborenen Kiluanji Kia Henda
sind sehr eng mit der Geschichte seiner Heimat Angola
­verbunden. Bis 1975 war das Land von der portugiesischen
Kolonialmacht besetzt, danach übernahm ein mar­xistisches
Regime die Macht, und es herrschte Bürgerkrieg bis 2002.
In seinem fortlaufenden Projekt «Homem Novo» ­– in
Anlehnung an den «Neuen Mann», der auch in der
­Nationalhymne Angolas gepriesen wird – untersucht er die
Kultur seines Landes, indem er sie mit den kulturellen
­Inhalten anderer Länder vernetzt und vergleicht.
«Redefining the Power» («Neudefinition der Macht»)
ist eine Serie von Fotografien, auf denen Henda seine luandischen Hipster-Kollegen auf den leeren kolonialistischen
Denkmälern des Landes posieren lässt. Die Fotografien
sind im gleichen Blickwinkel fotografiert wie eine Serie histo­
rischer Postkarten aus der Zeit der portugiesischen
­Besetzung. Die Bronzestatuen des portugiesischen Königs
­Alfonso I oder des Generals Pedro Alexandrino da Cunha
wurden mit der Unabhängigkeit Luandas von den Sockeln
entfernt. Seither stehen die Denkmalsockel leer, während das Kulturministerium Versuche startet, die öffent­
lichen Plätze in der Stadt neu zu gestalten. In der Serie
­«Redefining the Power» nimmt Henda diese Herausforderung
auf und definiert mit seinen Fotografien seine Vorstellung
von Vorbildern der Gesellschaft. Indem er die junge kreative
Generation Luandas auf die Sockel stellt, kommentiert er den Kulturfindungsprozess der luandischen Gesellschaft
und macht gleichzeitig einen produktiven Vorschlag.
Kiluanji Kia Henda wurde 1978 in Luanda (Angola)
geboren. Er lebt und arbeitet in Luanda und Lissabon.
R EDEF I N I NG T H E POW ER I I I (SER I E 75 W I T H SH U N N UZ F I EL), 2011
PHOTODRUCK AUF A LUM IN I UM AUFGEZOGEN T R I P T I C H O N , 8 0 × 1 2 0 C M
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