Berlin, 9. September 2016 Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde, der Deutsche Bundestag ist aus der Sommerpause zurück. In der ersten Sitzungswoche nach den Parlamentsferien stand die erste Lesung des Bundeshaushaltes 2017 auf der Tagesordnung. Wir legen zum dritten Mal in Folge einen Finanzplan ohne Neuverschuldung vor. Die „Schwarze Null“ entlastet die junge Generation und sorgt für größere Gestaltungsspielräume. Die Schwerpunkte im Haushalt sind Investitionen in unsere Infrastruktur, in Bildung und Forschung sowie in die innere und äußere Sicherheit. Bis zum Jahr 2020 erhöhen wir die Ausgaben für innere Sicherheit um 2,6 Milliarden Euro. Insbesondere werden die Sicherheitsbehörden personell gestärkt. Im Regierungsentwurf sind für 2017 über 2.000 neue Stellen vorgesehen. Insgesamt investieren wir 33,7 Milliarden Euro in wichtige Zukunftsaufgaben. Am Mittwoch habe ich den Haushalt des Bundesverteidigungsministeriums eingebracht. Meinem Ressort stehen über 36,6 Milliarden Euro zur Verfügung. Angesichts der vielfältigen internationalen Aufgaben der Bundeswehr ist die Aufstockung des Etats notwendig. Dies unterstützt die eingeleiteten Trendwenden in den Bereichen Rüstung und Personal. In der Sommerpause wurde über den Einsatz der Bundeswehr im Inneren diskutiert. Diesem sind enge verfassungsrechtliche Grenzen gesetzt. Aus historischen Gründen ist eine klare Trennung der Aufgabenbereiche von Polizei und Militär vorgesehen. Außer zur Verteidigung dürfen die Streitkräfte nur eingesetzt werden, soweit es das Grundgesetz ausdrücklich zulässt. Bei einer ungewöhnlichen Ausnahmesituation katastrophischen Ausmaßes können die Streitkräfte zur Wiederherstellung der Sicherheit und Ordnung sowie zur Hilfeleistung von der Polizei angefordert werden, wenn diese hierzu alleine nicht mehr in der Lage ist. Vertreter von Bund und Ländern haben sich Ende August darauf verständigt, eine gemeinsame Übung von Bundeswehr und Polizei durchzuführen, um das Vorgehen bei einer möglichen terroristischen Großlage zu trainieren. In diesem Fall darf die Bundeswehr zur Unterstützung der Polizei eingesetzt werden und polizeiliche Mittel anwenden. Militärische Mittel sind nicht grundsätzlich ausgeschlossen, dürfen jedoch nur in einer absoluten Krisensituation eingesetzt werden. Ob und in welcher Form die Hilfe der Streitkräfte notwendig ist, entscheidet immer die Polizei. Die aktuell von der Bundeswehr erbrachte Unterstützung in der Flüchtlingshilfe wird als Amtshilfe geleistet und stellt somit keinen Einsatz im Inneren dar. Am 11. September ist Kommunalwahl in Niedersachsen. Über 400 Kandidatinnen und Kandidaten bewerben sich um ein Mandat im Stadtrat, in der Region oder in den Bezirksräten. In den zurückliegenden Tagen habe ich die Ortsverbände vor Ort beim Wahlkampf unterstützt. Es ist toll, wie viele engagierte Menschen es in der CDU Hannover gibt. Bitte gehen Sie zur Wahl und geben Sie den Kandidatinnen und Kandidaten ihre Stimme. Mit den besten Grüßen aus Berlin 2 Brief aus Berlin – Post für Hannover Der Bundeshaushalt 2017 im Überblick Der Bundeshaushalt 2017 umfasst finanzielle Mittel in Höhe von insgesamt 328,7 Milliarden Euro. Dies entspricht einer Steigerung um 16,7 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr. Erneut legt die Bundesregierung einen Entwurf ohne Neuverschuldung vor und stellt 33,7 Milliarden Euro für Investitionen bereit. Der Bund entlastet die Länder und Kommunen bei den Asyl- und Flüchtlingskosten. Für das Jahr 2017 werden zur Bewältigung der Flüchtlingssituation zusätzlich 10 Milliarden Euro eingeplant. Das Bundesministerium der Verteidigung verfügt über einen Etat in Höhe von 36,6 Milliarden Euro. Angesichts der vielfältigen internationalen Aufgaben der Bundeswehr ist eine Aufstockung um 1,7 Milliarden Euro notwendig. Für internationale Einsätze ist im Regierungsentwurf für 2017 ein Anstieg der Zusatzausgaben um 370 Millionen Euro auf 730 Millionen Euro veranschlagt. Maßgeblich sind Einsätze gegen die Terrororganisation IS, in Mali, im Mittelmeer und in Afghanistan. Das Bundesministerium des Innern erhält 8,3 Milliarden Euro. Vor dem Hintergrund der aktuellen Sicherheitslage sind Mehrausgaben von 2,6 Milliarden Euro für unsere Sicherheitsbehörden besonders notwendig. Für das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge sind Gesamtausgaben in Höhe von 778 Millionen Euro vorgesehen. Für das Auswärtige Amt werden Ausgaben in Höhe von 4,6 Milliarden Euro eingeplant. Es ist unter anderem für humanitäre Hilfsmaßnahmen im Ausland und die Krisenprävention zuständig und erhält hierfür zusätzliche Mittel in Höhe von 400 Millionen Euro. Der Etat des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung erreicht im Haushaltsjahr 2017 erneut ein Rekordniveau und beträgt 8 Milliarden Euro. Die Anstrengungen zur Bekämpfung der Fluchtursachen wirken sich signifikant aus. 9. September 2016 Nach der letzten OECD-Statistik liegt Deutschland an dritter Stelle der Gebernationen hinter den USA und Großbritannien. Für das Bundesministerium für Bildung und Forschung plant die Regierung Ausgaben in Höhe von 17,5 Milliarden Euro. Gegenüber 2016 ist dies ein Aufwuchs von 1,2 Milliarden Euro und im Vergleich zum Regierungsantritt im Jahr 2005 mehr als das Doppelte. Für den Hochschulpakt stehen 2,8 Milliarden Euro zur Verfügung und der Pakt für Forschung und Innovation wird fortgesetzt. Wie in den letzten Jahren hat das Bundesministerium für Arbeit und Soziales mit 138,6 Milliarden Euro den größten Einzeletat vorzuweisen. Für das geplante Bundesteilhabegesetz werden in den kommenden vier Jahren insgesamt 1,6 Milliarden Euro bereitgestellt. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie verkürzt seine Ausgaben auf 7,4 Milliarden Euro. Einen Schwerpunkt bildet die technologieoffene Förderung des innovativen Mittelstandes mit einem Gesamtvolumen von 804 Millionen Euro. Mehr als die Hälfte davon entfällt auf das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand. Der Förderbereich Digitale Agenda soll mit 174 Millionen Euro gefördert werden. Das Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur plant knapp die Hälfte der Ausgaben für Investitionen ein. Die Ausgaben sollen 2017 um 9,2 Prozent auf 26,8 Milliarden Euro ansteigen. Für Investitionen in die Verkehrsträger Straße, Schiene und Wasserstraße sowie den kombinierten Verkehr stehen 12,8 Milliarden Euro zur Verfügung. Dies ist ein Anstieg um rund 25 Prozent seit Beginn der Legislaturperiode. Für den Breitbandausbau werden 2017 bis 2020 zusätzliche 1,3 Milliarden Euro bereitgestellt. Das Bundesministerium für Umwelt und Bau verfügt 2017 über 5,4 Milliarden Euro. Für den Bereich des sozialen Wohnungsbaus sieht der Regierungsentwurf eine Verdoppelung der Zahlungen des Bundes an die Länder in den Jahren 2017 bis 2019 auf jährlich über eine 3 Brief aus Berlin – Post für Hannover Milliarde Euro vor. Für die soziale Stadtentwicklung und den Stadtumbau sind jährlich 300 Millionen Euro an zusätzlichen Programmmitteln vorgesehen. Der Regierungsentwurf sieht für das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft einen Ausgabenanstieg um 301 Millionen Euro auf 5,9 Milliarden Euro vor. Schwerpunkt sind aufgrund des wirtschaftlich schwierigen Strukturwandels Zuschüsse von 3,9 Milliarden Euro zum agrarsozialen Sicherungssystem. Das Liquiditätsprogramm Milch sieht für Deutschland 58 Millionen Euro vor. Das Bundesministerium der Justiz und für den Verbraucherschutz verfügt über einen Etat von 735 Millionen Euro. Das Ressort will seine Mittel für ein Frühwarnsystem zur Vermeidung struktureller Verbraucherprobleme, für das Schwerpunktverbraucherzentralen gebildet wurden, verstetigen. Überdies wird das Ressort Investitionen in seine Ausstattung mit Informationstechnologie nachholen und fortschreiben. Der Einzelplan des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend steigt auf 9,2 Milliarden Euro an. Der weitaus größte Anteil entfällt auf das Elterngeld, das um 400 Millionen Euro erhöht wird. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die Extremismusprävention und die Demokratieförderung. Das Bundesministerium für Gesundheit erhält 15,1 Milliarden Euro. Die Ausgaben für Maßnahmen zur Verbesserung der Situation Pflegebedürftiger erhöhen sich auch wegen der Implementierung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs auf 4,9 Millionen Euro. In den Medien Ein Video meiner Rede zur Einbringung des Verteidigungshaushaltes finden Sie unter dem nachfolgendem Link: http://bit.ly/2cuXuOV 9. September 2016 Die Rede der Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel aus der Generaldebatte erreichen Sie unter dem nachfolgenden Link: http://bit.ly/2cHI1KE Besuchergruppe aus Hannover besucht den Deutschen Bundestag Ende August folgten über 50 politikinteressierte Bürgerinnen und Bürger aus Hannover meiner Einladung und besuchten mich in Berlin, um sich über die Arbeitsweise von Parlament und Regierung zu informieren. Neben einer Rundfahrt durch die Hauptstadt stand eine Besichtigung der Stasi-Gedenkstätte in Hohenschönhausen auf dem Programm. Nicht fehlen durfte natürlich ein Besuch im Deutschen Bundestag mit einem Vortrag auf den Tribünen des Plenarsaales und einem Gespräch mit meinen Mitarbeitern. Abgerundet wurde die Berlin-Fahrt von einem Besuch des Bundesministeriums der Verteidigung. Dort wurden die neuesten sicherheitspolitischen Entwicklungen und insbesondere die Einsätze der Bundeswehr diskutiert. Im Rahmen der zweitägigen Informationsfahrt erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer detaillierte Einblicke in die Politik, Geschichte und Kultur der Bundeshauptstadt. Ich freue mich sehr, dass viele Hannoveranerinnen und Hannoveraner dieses Angebot nutzen. 4 Brief aus Berlin – Post für Hannover Zu Gast bei der CDU-Landtagsfraktion Am 2. August 2016 besuchte ich das Sommerfest der CDU-Fraktion im Niedersächsischen Landtag in Hannover. Dort traf ich viele interessante Gesprächspartner, wie den CDU-Landesvorsitzenden und Europaabgeordneten David McAllister oder den Landtagspräsidenten Bernd Busemann. Günther Oettinger war als Ehrengast geladen. In seiner Rede betonte der EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft insbesondere die Bedeutung des Breitbandausbaus für das Flächenland Niedersachsen. Hoffest der CDU in Wettbergen Am 6. August war ich auf dem Hoffest der CDU Ricklingen-Wettbergen-Mühlenberg zu Gast. Trotz Regenwetters haben weit über 100 Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit genutzt, um im Vorfeld der Kommunalwahlen mit den Kandidatinnen und Kandidaten vor Ort ins Gespräch zu kommen. Mit einem Grußwort habe ich den Startschuss für den Wahlkampfendspurt bis zum 11. September gegeben. Kreisparteitag der CDU Hannover-Stadt Am 8. August habe ich den Kreisparteitag der CDU Hannover-Stadt besucht. Dort verabschiedeten die Delegierten das Wahlprogramm für die Kommunalwahl am 11. September. Damit kam ein breit angelegter Diskussionsprozess zum Ende. Auf der Versammlung wurden insgesamt 118 Änderungsanträge beraten. Dies zeigt, wie engagiert die Mitglieder der hannoverschen CDU sind. In einem Grußwort stellte ich heraus, wie wichtig der Einsatz für unsere gemeinsamen Werte und das Engagement für die Demokratie sind. 9. September 2016 5 Brief aus Berlin – Post für Hannover Impressionen vom Kommunalwahlkampf Am 3. September besuchte ich die Ortsverbände in meinem Wahlkreis und unterstützte die engagierten Mitglieder im Kommunalwahlkampf. Beim OV Ricklingen-Wettbergen-Mühlenberg Beim OV Linden-Limmer Beim OV Mitte Beim OV Südstadt-Bult Beim OV Kirchrode-Bemerode-Wülferode Beim OV Nord 9. September 2016 Bildrechtenachweis: L. Chaperon; CDU/CSU-Bundestagsfraktion; CDU-Landesgruppe Niedersachsen/ Arnim Linnartz; Deutscher Bundestag/Achim Melde; Deutscher Bundestag/Thomas Imo/photothek; Bundespresseamt/Rudolph; CDU-Landtagsfraktion Niedersachsen; Katrin Göllinger; vdL/DVA Impressum: Dr. Ursula von der Leyen, MdB Platz der Republik 1, 11011 Berlin www.ursula-von-der-leyen.de
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