"Woche im Fokus" von Chefvolkswirt, Jörg Krämer

Economic Research
Woche im Fokus
9. September 2016
Säkulare Stagnation?
Mit dem Etikett der „Säkularen Stagnation“ führen viele Ökonomen das schwache
Wirtschaftswachstum auf eine strukturell zu schwache Nachfrage zurück. Entsprechend
fordern sie eine lockere Geld- und Finanzpolitik. Wir zeigen dagegen, dass die schleppende
wirtschaftliche Erholung vor allem auf ein nachlassendes Bevölkerungswachstum und
zögerliche Bilanzbereinigungen zurückgeht. Das gilt vor allem für den Euroraum, dessen
wirtschaftliche Probleme chronisch zu werden drohen, was die EZB noch für viele Jahre zu
einer lockeren Geldpolitik verführen wird.
Seite 2
Die Woche im Fokus in 100 Sekunden
Sehen Sie hier die Video-Zusammenfassung.
Euroraum: Bruttoinlandsprodukt viel niedriger als 2008 geschätzt
Bruttoinlandsprodukt, in konstanten Preisen von 2005, Produktionspotenzial, geschätzt 2008
11.0
10.5
10.0
9.5
9.0
8.5
8.0
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
Reales Bruttoinlandsprodukt
2014
2015
2016
Potenzialschätzung 2008
Quelle: IWF, Summers, Commerzbank Research
Wie steht es eigentlich um den Brexit?
Zweieinhalb Monate nach dem Brexit-Votum der Briten bringen wir sie auf den neuesten
Stand der Debatte.
Seite 5
USA: Kräftiges Wachstum im dritten Quartal
Die Stimmungsindikatoren in den USA haben sich zwar zuletzt verschlechtert; im dritten
Quartal dürfte die Wirtschaft aber um mehr als 3% zulegen.
Seite 6
Indien: Modi hat endlich einmal geliefert
Mit der Zustimmung des Oberhauses zur landesweit einheitlichen Steuer auf Güter und
Dienstleistungen hat Ministerpräsident Modi seine erste große Reform realisiert.
Seite 7
Ausblick auf die Woche vom 12. bis 16. September
Konjunkturdaten: Die US-Konjunkturdaten für den August dürften kaum so gut ausfallen
wie die meisten Juli-Daten.
Seite 10
Rentenmärkte: Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen dürfte sich weiter in einer engen
Spanne zwischen 0,0% und -0,1% bewegen.
Seite 13
Devisenmärkte: Da der Markt weiter nicht an zügige Zinserhöhungen glaubt, bleibt das
Aufwärtspotenzial für den US-Dollar begrenzt.
Seite 14
Aktienmärkte: Die Gewinnerwartungen für die deutschen Unternehmen werden auch in den
kommenden Quartalen nur langsam steigen.
Seite 15
Rohstoffmärkte: Spekulationen auf Förderbegrenzungen beim Treffen der wichtigsten
Ölförderländer verhindern derzeit noch einen Rückschlag beim Ölpreis.
Seite 16
Chefvolkswirt:
Dr. Jörg Krämer
+49 69 136 23650
[email protected]
Bitte beachten Sie die rechtlichen Hinweise auf den Seiten 19 und 20.
Editor:
Dr. Ralph Solveen
research.commerzbank.com / Bloomberg: CBKR / Research APP verfügbar
+49 69 136 22322
[email protected]
Economic Research | Woche im Fokus
Säkulare Stagnation?
Dr. Jörg Krämer
Tel. +49 69 136 23650
1
Mit dem Etikett der „Säkularen Stagnation“ führen viele Ökonomen das schwache
Wirtschaftswachstum auf eine strukturell zu schwache Nachfrage zurück. Entsprechend
fordern sie eine lockere Geld- und Finanzpolitik. Wir zeigen dagegen, dass die schwache
wirtschaftliche Erholung vor allem auf ein nachlassendes Bevölkerungswachstum und
zögerliche Bilanzbereinigungen zurückgeht. Das gilt vor allem für den Euroraum, dessen
wirtschaftliche Probleme chronisch zu werden drohen, was die EZB noch für viele Jahre
zu einer lockeren Geldpolitik verführen wird.
Säkulare Stagnation – ein alter Begriff lebt wieder auf
1934 prägte der US-Ökonom Alvin Hansen den Begriff der säkularen Stagnation. Er sagte den
USA eine langjährige wirtschaftliche Schwäche voraus. 79 Jahre später griff der US-Ökonom
und frühere Finanzminister Lawrence Summers den Begriff wieder auf. Er stieß damit auf viel
Zustimmung, weil sich die USA und die meisten anderen Volkswirtschaften tatsächlich
unerwartet langsam von der Finanzkrise erholen. Aber wichtiger als das bloße Etikett ist
Summers Erklärung der Wachstumsschwäche. Er nimmt an, dass die Investitionsnachfrage
etwa wegen des Vormarschs der Dienstleistungen weit hinter der Ersparnis zurückbleibe, die
aus demographischen Gründen gestiegen sei. Mithin sei die gesamtwirtschaftliche Nachfrage
dauerhaft zu gering. Nur ein negativer Realzins (Zins minus Inflation) könne die Investitionen der
Unternehmen ausreichend erhöhen, um die Volkswirtschaft wieder ins Gleichgewicht bringen.
Weil der Zins aber nur wenig unter Null Prozent fallen könne, solle die Zentralbank durch
Anleihenkäufe die Inflationserwartungen erhöhen und so den Realzins senken. Außerdem solle
der Staat zusätzliche Schulden aufnehmen, die Mittel in Investitionen stecken und so die
2
gesamtwirtschaftliche Nachfrage erhöhen. Summers Theorie der säkularen Stagnation ist eine
Steilvorlage für die Interventionisten in den Parteizentralen und Zentralbanken.
USA: Es spricht viel gegen eine strukturelle Nachfrageschwäche
Allerdings spricht zumindest für die USA viel gegen Summers Theorie eines strukturellen
Nachfragemangels: Erstens ist die Arbeitslosenquote in den USA seit dem Ende der Rezession
recht zügig von in der Spitze 10% auf nur noch 4,9% gefallen, was nicht zum Bild eines
unzureichenden Nachfragewachstums passt. Zweitens haben die USA seit Jahren ein
Leistungsbilanzdefizit. Die Nachfrage übersteigt also das Güterangebot, was ebenfalls einem
strukturellen Nachfragemangel widerspricht.
GRAFIK 1: Demografie erklärt die Hälfte der US-Wachstumsverlangsamung
Reales Bruttoinlandsprodukt (BIP) der USA, reales BIP pro Kopf; Veränderung gegen Vorjahr in Prozent,
Durchschnitte 1991/2009 und 2009/2016
6
5
4
3
2.8
2
1.6
1.8
1
1.1
0
-1
-2
-3
-4
-5
1991
1996
2001
BIP
2006
2011
2016
pro-Kopf-BIP
Quelle: Global Insight, Commerzbank Research
1
Diese Analyse basiert auf einem Beitrag für die „Denkfabrik“-Kolumne der Wirtschaftswoche.
Das Center for Economic Policy Research gibt einen guten Überblick über die Diskussion um die säkulare
Stagnation, siehe http://voxeu.org/content/secular-stagnation-facts-causes-and-cures
2
2
9. September 2016
Economic Research | Woche im Fokus
GRAFIK 2: Euroraum – acht verlorene Jahre
Reales Bruttoinlandsprodukt, 1.Quartal. 2008=100
112
109
106
103
100
97
94
2008
2009
2010
2011
2012
2013
Euroraum
2014
2015
2016
USA
Quelle: Global Insight, Commerzbank Research
Bessere Erklärungen des schwachen Wachstums: Demographie …
Es gibt bessere Erklärungen für das geringe Wirtschaftswachstum der zurückliegenden Jahre
als ein struktureller Nachfragemangel. So hat sich in den USA das Wachstum der
Erwerbsbevölkerung in den zurückliegenden zehn Jahren deutlich abgeschwächt. Das erklärt
zur Hälfte, warum die US-Wirtschaft seit dem Ende der Finanzkrise um einen Prozentpunkt
weniger gewachsen ist als im Durchschnitt der zurückliegenden zwei Konjunkturzyklen (Grafik 1,
Seite 2). Für die anderen Industrieländer spielt die Demographie eine noch größere Rolle.
… und das Platzen der Schuldenblase
Eine wichtige Erklärung ist auch das Entstehen und Platzen der globalen Schuldenblase im Jahr
2007:
•
Erstens dämpft die notwendige Bereinigung der Schuldenexzesse die Nachfrage. So hatten
sich in den USA viele Hausbauer zu hoch verschuldet. Um ihre Schulden zu senken, haben
sie sich in den ersten Jahren der Krise beim Konsum zurückgehalten, was das USWirtschaftswachstum drückte. Im Euroraum kommen diese Bilanzbereinigungen viel
langsamer voran (Grafik 3, Seite 4), weshalb sich die Wirtschaft noch schleppender erholt
als in den USA. So hat die Wirtschaft im Euroraum das Vorkrisen-Niveau des
Bruttoinlandsprodukts erst Anfang dieses Jahres wieder erreicht (Grafik 2).
•
Zweitens leidet auch die Angebotsseite unter den Nachwirkungen einer geplatzten
Schuldenblase. Die Ökonomen der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich haben
gezeigt, dass die Produktivität als ein wichtiger Treiber des Wirtschaftswachstums nach
3
dem Platzen von Schuldenblasen nur langsam zunimmt. Das liegt auch an dem hohen
Bestand fauler Kredite in den Bankbilanzen. Um Abschreibungen zu vermeiden, erneuern
Banken häufig Kredite an hoch verschuldete Unternehmen, besonders wenn die Zinsen
wegen der expansiven Geldpolitik niedrig sind. Damit erhalten sie unproduktive
Unternehmen am Leben, während sich produktive Unternehmen wegen eines Mangels an
Kredit häufig nicht gut entwickeln können. In der Summe senkt das das
Produktivitätswachstum. Davon ist vor allem der Euroraum betroffen. So sind in Italien 18%
aller Bankkredite faul (Grafik 4, Seite 4).
Die Lösung wären zügige Bilanzbereinigung, …
Politiker und Notenbanker sollten alles tun, um die Bilanzbereinigungen bei Verbrauchern,
Unternehmen und Banken voranzutreiben. Schließlich ziehen die gesamtwirtschaftliche
Nachfrage, die Produktivität und damit die Wirtschaft als Ganzes wieder schneller an, wenn die
Exzesse der Blasenjahre erst einmal bereinigt sind. Dieser Bereinigungsprozess wird befördert,
wenn die Notenbank die Politik des billigen Geldes auf die Akutphase der Krise beschränkt und
3
„Labour reallocation and productivity dynamics: financial causes, real consequences”, BIS working papers
Nr. 534, Dezember 2015.
9. September 2016
3
Economic Research | Woche im Fokus
der Staat mit niedrigen Haushaltsdefiziten für Vertrauen sorgt. Kontraproduktiv sind dagegen die
Rezepte der Theorie der säkularen Stagnation – das Anwerfen der Notenpresse zum Kauf von
Anleihen sowie auf Pump finanzierte Konjunkturprogramme. Sie verzögern die
Bilanzbereinigungen, nehmen Reformdruck von den Regierungen und leisten dem Entstehen
neuer Finanz- oder Staatsschuldenkrisen Vorschub, um nur einige Nachteile zu nennen.
… wozu es im Euroraum aber nicht kommt…,
Der Schlüssel zu einer Gesundung der Wirtschaft liegt bei zügigen Bilanzbereinigungen. Aber
wie oben gezeigt, kommt der Euroraum dabei nur im Schneckentempo voran. Die Probleme der
Währungsunion drohen chronisch zu werden. Die EZB bleibt auf Jahre unter Druck, die
ungelösten Probleme der Währungsunion durch eine lockere Geldpolitik zu übertünchen.
… was die Finanzmärkte belastet
All das spricht für anhaltend niedrige Anleiherenditen, einen tendenziell niedrigeren EUR-USDWechselkurs sowie für kaum steigende Unternehmensgewinne. Die Aktienkurse legen also nur
zu, wenn die Anleger bereit sind, wegen der niedrigen Zinsen höhere Kurs-Gewinn-Verhältnisse
zu akzeptieren. Das tun sie aber immer weniger, weil sie zu Recht zunehmend an der
Wirksamkeit der EZB-Politik zweifeln. Das spricht dafür, dass sich europäische Aktien in einem
Band tendenziell seitwärts bewegen. Für Anleger kommt es in einem solchen Szenario darauf
an, mittels Stimmungsindikatoren und impliziten Volatilitäten Hoch- und Tiefpunkte eines solchen
Seitwärtskanals zu identifizieren und entsprechend konträr zu handeln.
GRAFIK 3: Euroraum – Verschuldung kaum korrigiert
Schulden der privaten Haushalte und Unternehmen außerhalb des
Finanzsektors, in Prozent des Bruttoinlandsproduktes
180
GRAFIK 4: Italien – Bankenkrise symptomatisch für den
Euroraum
Notleidende Kredite, in Prozent der gesamten Kredite
20%
170
160
15%
150
140
10%
130
120
1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015
USA
Quelle: Global Insight, Commerzbank Research
4
Euroraum
5%
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
Quelle: Banca d‘Italia, Commerzbank Research
9. September 2016
Economic Research | Woche im Fokus
Wie steht es eigentlich um den Brexit?
Peter Dixon
Tel. +44 20 7475 4806
Als die britische Premierministerin Theresa May im Juli ihr Amt antrat, stellte sie klar,
dass Brexit auch tatsächlich Brexit bedeutet. Seitdem hat sie mehrmals betont, dass es
keine Bestrebungen geben könne, sozusagen über die Hintertür doch in der EU zu
bleiben. Damit will die britische Regierung offenbar zeigen, dass es ihr mit dem EUAustritt Ernst ist, gleichzeitig aber die Konservative Partei nach dem Referendum
zusammenhalten. Das weitere Vorgehen bleibt vorerst offen, aber nach dem Ende der
Sommerpause muss die Regierung nun wohl in medias res gehen.
Vor dem Referendum hatte David Cameron angekündigt, im Falle eines Votums für einen EUAustritt Artikel 50 unmittelbar auszulösen und so den Prozess in Gang zu setzen. Dies ist
offensichtlich nicht geschehen, und wann dies passiert, ist wie die meisten anderen Punkte
weiterhin unklar:
•
Ein neues Brexit-Ministerium: Unter Führung des bekannten Euroskeptikers David Davis
wurde ein eigenes Brexit-Ministerium („Department for Exiting the European Union“)
eingerichtet. Das Department setzt sich aus Mitarbeitern anderer Ministerien zusammen,
was die Angst vor „Revierkämpfen“ im Regierungsviertel schürt. Seine vordringliche
Aufgabe besteht darin zu bestimmen, wer die Verhandlungen mit den entsprechenden EUVertretern führen soll. Dabei ist häufig die Befürchtung zuhören, dass es möglicherweise an
geeignetem Personal mangelt.
•
Wann wird Artikel 50 ausgelöst? Sicher ist bislang nur, dass dies wohl nicht mehr in
diesem Jahr passieren wird. Ein konkreter Zeitplan ist bisher nicht bekannt, teilweise wird
sogar vorgeschlagen, den Prozess auf 2019 zu verschieben, wohingegen andere Minister
auf einen früheren Ausstieg drängen. Noch nicht geklärt ist auch die Rolle des Parlaments.
Eine britische Zeitung will erfahren haben, dass Theresa May das Parlament nicht
abstimmen lassen will. Allerdings argumentiert eine Gruppe von Anwälten, dass vor der
Auslösung von Artikel 50 zuerst der European Communities Act aus dem Jahr 1972 (das
Gesetz zum EU-Beitritt Großbritanniens) aufgehoben werden muss, wofür eine Parlamentsabstimmung erforderlich wäre. Das Oberste Gericht wird sich im Oktober damit befassen.
•
Reizthema Immigration: Der Knackpunkt bei den Verhandlungen wird ohne Frage die
Zuwanderung nach Großbritannien sein. Schließlich war dies das Kernthema der
Kampagne. Aus innenpolitischen Gründen kann die Regierung kaum eine Fortsetzung des
Status quo akzeptieren. So hat David Davis Anfang der Woche in seiner ersten
Parlamentsrede als „Brexit-Minister“ erklärt, dass Großbritannien wohl kaum ohne
zusätzliche Immigrationskontrollen Mitglied des gemeinsamen EU-Marktes bleiben werde.
Eigene Vorstellungen hat die Regierung aber noch nicht entwickelt, und das von führenden
Vertretern des „Leave“-Lagers propagierte punktebasierte Immigrationssystem, bei dem
Quoten für Migranten auf der Grundlage ihrer Fähigkeiten und ihres potenziellen Beitrags
zur Gesellschaft festgelegt werden, hat Theresa May bereits abgelehnt.
•
Zugang zum Gemeinsamen Markt: Als Alternative zur Mitgliedschaft im Binnenmarkt (und
der damit verbundenen Teilhabe an den Handelsabkommen der EU) hoffen einige Politiker
auf eigene Handelsabkommen mit wichtigen Handelspartnern. Diese Hoffnungen wurden
allerdings auf dem G20-Gipfel am letzten Wochenende spürbar gedämpft. So hat USPräsident Obama bekräftigt, dass das Freihandelsabkommen der USA mit der EU (TTIP)
und nicht eine Vereinbarung mit Großbritannien oberste Priorität habe. Die japanische
Regierung ging sogar noch weiter. In einem 15-seitigen Bericht legte sie die Probleme dar,
die der Brexit für japanische Unternehmen mit sich bringen könnte. Das Dokument war ein
Appell, im Wesentlichen den Status quo zu erhalten, da die japanischen Unternehmen
ansonsten gezwungen sein könnten, ihre Geschäftsaktivitäten zu überdenken.
Die seit dem Brexit-Votum veröffentlichten Zahlen lassen darauf schließen, dass die Wirtschaft
im Juli kurz ins Straucheln geraten war, im August aber wieder an Dynamik gewonnen hat. Dies
lässt hoffen, dass die kurzfristigen Auswirkungen auf die Wirtschaft nicht ganz so gravierend
sind wie zunächst befürchtet. Dies ändert aber nichts daran, dass ein Austritt langfristig die
Wirtschaft belasten wird. Bislang gewährt die internationale Gemeinschaft den Briten einen
Vertrauensvorschuss, der aber nicht ad ultimo Bestand haben wird. Die internationalen
Unternehmen brauchen Klarheit, und zwar schnell. Ansonsten könnte das Vertrauen weiter
beschädigt werden – mit negativeren Konsequenzen als bisher.
9. September 2016
5
Economic Research | Woche im Fokus
USA: Kräftiges Wachstum im dritten Quartal
Dr. Christoph Balz
Tel. +49 136 24889
Die jüngsten „harten“ US-Konjunkturdaten zeigen ein anziehendes Wachstum der USWirtschaft; im dritten Quartal könnte dies 3% oder mehr betragen, auch wenn die
umfragebasierten ISM-Indizes zuletzt deutlich gesunken sind. Damit rückt eine
Zinserhöhung der Fed näher.
Ende Juli hatten die Statistiker für das zweite Quartal ein Wachstum der US-Wirtschaft von nur
etwa 1% (Jahresrate gegen Vorquartal) gemeldet. Bereits damals hatten wir auf die Sonderfaktoren hingewiesen, die im Frühjahr das Wachstum bremsten und für eine kräftige Belebung
im dritten Quartal sprachen. Diese Erwartung wird nun mehr und mehr durch die Daten bestätigt,
wie unser „BIP-Tracker“ signalisiert, mit dem wir die offizielle BIP-Berechnung des Bureau of
Economic Analysis nachbilden. Auf Basis der für nahezu alle BIP-Komponenten vorliegenden
Juli-Zahlen und uns plausibel erscheinenden Annahmen für August und September zeichnet
sich ein Wachstum der Gesamtwirtschaft von 3½% im dritten Quartal:
•
Als stärkster Wachstumstreiber kristallisiert sich dabei einmal mehr der private Konsum
heraus, der weiterhin von der Erholung am Arbeitsmarkt und den entsprechend deutlich
steigenden Lohneinkommen profitiert. Nachdem die realen Konsumausgaben im Juli um
0,3% gegenüber Juni zugelegt haben, zeichnet sich für das gesamte dritte Quartal ein
Zuwachs von 3,3% ab. Dabei haben wir bereits ein deutlich geringeres Plus im August
(0,1%) und September unterstellt (0,2%).
•
Der private Wirtschaftsbau wird wohl erstmals seit 2014 wieder expandieren. So wird nach
der Erholung der Rohstoffpreise wieder verstärkt nach Öl und Gas gebohrt (Grafik 5).
Damit dürften die schon länger positiven Tendenzen im übrigen Wirtschaftsbau wie der
Boom beim Bau von Bürogebäuden (Grafik 6) nicht länger durch die Malaise im
Rohstoffsektor überdeckt werden. Auch die Investitionen in nichtmaterielle Vermögensgegenstände wie Software dürften steigen, während Ausrüstungsinvestitionen und privater
Wohnungsbau wohl in etwa stagnieren werden.
•
Im zweiten Quartal reduzierten die Unternehmen ihre Lager, was das Wachstum der
Gesamtwirtschaft um 1,3 Prozentpunkte drückte. Nun werden die Bestände teilweise
wieder aufgefüllt, was einen Wachstumsbeitrag von mindestens ½ Prozentpunkt bedeutet.
•
Eine spürbar steigende Beschäftigung beim Staat deutet darauf hin, dass dieser Sektor
einen leicht positiven Wachstumsbeitrag liefern dürfte.
•
Im Juli ist das Außenhandelsdefizit überraschenderweise erheblich geschrumpft, was das
BIP-Wachstum für sich genommen erhöht. Unterstellt man für den Rest des Quartals eine
Gegenbewegung, hat der Außenhandel rechnerisch einen neutralen Einfluss auf das BIPWachstum im dritten Quartal, ähnlich wie im zweiten Quartal.
Mit dem sich abzeichnenden stärkeren Wachstum im dritten Quartal würden sich die Erwartungen der Fed auf eine Belebung im zweiten Halbjahr erfüllen, was sie als Voraussetzung für eine
Zinserhöhung genannt hat. Die erste offizielle Schätzung des BIP-Wachstums wird Ende Oktober veröffentlicht. Dies lässt erwarten, dass der Offenmarktausschuss spätestens auf der ersten
Sitzung danach mit einer Pressekonferenz – also am 13./14. Dezember – die Zinsen anhebt.
GRAFIK 5: USA – Wende beim Bergbau
GRAFIK 6: USA – Bau von Bürogebäuden boomt
Zahl der aktiven Bohrungen nach Öl/Gas, Investitionen im Bergbau;
Veränderung gegen Vorquartal, in Prozent (2016 Q3: Juli/August)
70
20
65
10
60
55
0
50
-10
45
40
-20
35
-30
-40
Jan-14
30
25
Jul-14
Jan-15
Jul-15
Zahl der Bohrungen
Quelle: Global Insight, Commerzbank Research
6
Ausgaben für den Bau von Bürogebäuden, Quartalswerte, in Mrd
Dollar auf Jahresrate hochgerechnet (2016 Q3: Juli)
Jan-16
Investitionen
Jul-16
20
2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016
Quelle: Global Insight, Commerzbank Research
9. September 2016
Economic Research | Woche im Fokus
Indien: Modi hat endlich einmal geliefert
Charlie Lay
Tel. +65 6311 0111
Nach weniger spektakulären Maßnahmen in den letzten zwei Jahren hat die indische
Regierung im August mit der überraschenden Zustimmung des Oberhauses zu einer
einheitlichen Steuer auf Güter und Dienstleistungen einen großen Erfolg gefeiert. In den
kommenden Monaten ist allerdings wieder nur mit langsamen Fortschritten zu rechnen.
Denn im Vorfeld der Wahlen in einigen wichtigen Bundesstaaten 2017 dürfte die
Regierung vor unpopulären Schritten zurückschrecken.
Es ist nicht so, dass die indische Regierung unter Ministerpräsident Modi in den vergangenen
zwei Jahren keine Reformen angeschoben hat. So wurden die Regeln für ausländische
Direktinvestitionen in einigen Sektoren gelockert, neue Insolvenzregelungen zur Erleichterung
der Unternehmenstätigkeit eingeführt, die öffentliche Verwaltung zur Bekämpfung der Korruption
modernisiert und Initiativen wie „Digital India“ und das „JAM Trinity“-Programm (Bankkonten,
biometrische Identifizierung und mobile Überweisungen) angeschoben. Angesichts des klaren
Wahlsiegs hatten viele aber auf große Reformen gesetzt, und diese waren bisher ausgeblieben.
Ein großer Schritt nach vorne, …
Just als der Markt die Hoffnung verlor, hat das Oberhaus im August die Einführung einer
einheitlichen Steuer auf Güter und Dienstleistungen (Goods and Services Tax – GST) gebilligt.
Diese löst alle Arten der indirekten Besteuerung auf staatlicher Ebene und Bundesebene ab.
Hierdurch soll zum einen die Erhebung der Steuer effizienter werden und damit die
Steuereinnahmen erhöht werden, zum anderen soll dies den Handel zwischen den
Bundesstaaten und mit dem Ausland erleichtern und damit auch ausländische
Direktinvestitionen fördern. Insgesamt soll dies das Bruttoinlandsprodukt um 2 % und die
Exporte um 3 bis 6 % steigern. Eingeführt wird die GST am 1. April 2017. Allerdings muss das
Gesetz hierfür noch von mindestens der Hälfte der 29 Staaten verabschiedet werden, was bis
zum Jahresende erfolgen könnte.
… aber weitere große Reformen vorerst unwahrscheinlich
Es ist allerdings wohl unrealistisch, in anderen Bereichen wie dem Landerwerb und dem
Arbeitsrecht ähnlich radikale Reformen zu erwarten. Realistischer sind weiterhin kleinere
Schritte. Schließlich hat auch die Einführung der GST, die bereits von Modis Vorgängern
angestoßen wurde, insgesamt zehn Jahre gedauert. Gegen weiter schnelle und durchgreifende
Reformen sprechen auch die 2017 in fünf Bundesstaaten anstehenden Wahlen, die wichtigste
davon in Uttar Pradesh im Mai 2017. Im letzten Jahr hat die Regierungspartei BJP bei den
Wahlen in den Bundesstaaten eher schlecht abgeschnitten. Trotz der derzeit großen Mehrheit
der Regierung ist deren Wiederwahl 2019 keineswegs sicher. Zumindest dürfte ihre Mehrheit im
Parlament schrumpfen.
Indien bei Wachstum eher vor China
Ein weiterer Pluspunkt für Indien – neben den jüngsten Reformen – ist die günstige
demographische Struktur, die das Wachstum in den kommenden Jahren wieder auf 8-10 %
steigen lassen könnte. So wird den Prognosen zufolge der Anteil der 15 bis 64jährigen an der
gesamten Bevölkerung bis 2050 mit 67 % relativ hoch bleiben. Hingegen hat diese Relation in
China 2011 ihren Höhepunkt erreicht und dürfte bis 2050 auf 59 % fallen.
Auch im ersten Halbjahr ist die indische Wirtschaft mit 7,5 % schneller als die chinesische
Wirtschaft gewachsen (6,7%), und dank des soliden privaten Konsums zeichnet sich für das
zweite Halbjahr ein ähnliches Tempo ab. Treiber sind hierbei die Gehaltserhöhung im
Öffentlichen Dienst und der bessere Monsun, der in den ländlichen Regionen den Konsum
beflügeln dürfte. Schwachpunkte sind weiterhin Investitionen und Exporte.
Geholfen haben Indien zuletzt die niedrigeren Ölpreise. Denn diese haben maßgeblich dazu
beigetragen, dass das Leistungsbilanzdefizit in Relation zum Bruttoinlandsprodukt von 4,7 % im
Geschäftsjahr 2012/13 auf 1,1 % im Jahr 2015/16 gesunken ist. Zudem haben sie die Inflation
gedämpft, die nun wieder am oberen Ende der von der Notenbank festgelegten Spanne von
2 - 6 % liegt. Vermutlich wird die indische Zentralbank die Leitzinsen kurzfristig unverändert
lassen, soweit die Inflation nicht bis zum Jahresende auf 5 % zurückgeht. Den Wechselkurs der
Rupie gegenüber dem US-Dollar erwarten wir zum Jahresende bei 69,00.
9. September 2016
7
Economic Research | Woche im Fokus
Wichtige Veröffentlichungen vom 2. - 8. September 2016
Economic Insight: Spanien – Auch Linksbündnis unwahrscheinlich
– dritte Wahl rückt näher
Spanien steuert auf die dritte Parlamentswahl innerhalb eines guten Jahres zu. Denn nach dem
vorläufigen Scheitern der Wiederwahl Mariano Rajoys dürften auch für andere Regierungskonstellationen die Hürden weiterhin zu hoch sein. Damit wird Spanien voraussichtlich bis Anfang
2017 keine handlungsfähige Regierung haben. Die Wirtschaft zeigt sich hiervon bisher wenig
beeindruckt, und angesichts der nachgiebigen Haltung der EU-Kommission dürfte es kaum
größeren Ärger geben, wenn Spanien nicht rechtzeitig seine Sparvorschläge einreicht. mehr
FX Hotspot: Der Devisenmarkt schrumpft
Nach den Zahlen der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich sind die täglichen Umsätze am
Devisenmarkt erstmals seit 2001 gefallen. Rückläufige Welt-Handelsvolumina und Zurückhaltung
bei den institutionellen Marktteilnehmern dürften dafür verantwortlich sein. Der letztere Faktor ist
besorgniserregend, weil er die Liquidität an den Devisenmärkten negativ beeinflussen könnte. Der
Renminbi hat seinen Anteil an den Devisenumsätzen nahezu verdoppelt, bleibt aber weiterhin –
gemessen am Anteil Chinas am Welthandel – deutlich unterrepräsentiert. mehr
EM Briefing: Brasilien – Im Aufbruch aus der Doppelkrise?
Nach der endgültigen Absetzung von Dilma Rousseff hat der bisherige Vize- und InterimsPräsident Michel Temer offiziell das Amt übernommen. Er hat voraussichtlich Zeit bis Ende 2018,
das Land aus der tiefen Rezession zu führen und den Weg für einen politischen Neuanfang zu
ebnen. Die Anleger setzen auf die Umsetzung seiner ehrgeizigen Reformvorhaben. Hiervon
profitierte der Real bereits seit Mai, gestützt von der stabilitätsorientierten Geldpolitik. Der
umstrittene Präsident muss jedoch weitere hohe Hürden nehmen, eine davon ist das erhebliche
Haushaltsdefizit. Die politischen Risiken bleiben hoch. mehr
EM Briefing: Türkei – Realwirtschaft schwächt sich ab
Diese Woche brachte schwache Wirtschaftsdaten aus der Türkei. Exporte, Importe, Einkaufsmanagerindex, Touristenankünfte und Konjunkturstimmung signalisieren allesamt eine Abschwächung der Realwirtschaft, was mit der Einschätzung des stellvertretenden Ministerpräsidenten
Mehmet Simsek übereinstimmt, der auf zunehmende Abwärtsrisiken hinwies. Die Daten stützen
unsere Sicht, dass die Wirtschaft im dritten Quartal schrumpfen wird. Die entscheidende Frage
aber lautet: Kann sie sich im vierten Quartal erholen? mehr
EM Briefing: Hungary – Growth outlook worsens noticeably
(nur auf Englisch)
Nach den schwachen Juli-Daten aus der Industrie senken wir unsere Wachstumsprognosen für
2016 von 2,2% auf 1,6% und für 2017 von 2,8% auf 2,5%. Die Notenbank dürfte den Leitzins im
ersten Halbjahr 2017 auf 0,5% senken. Bei EUR-HUF erwarten wir einen Anstieg auf 320. mehr
EM Briefing: China – FX reserves dropped as PBoC defends CNY
(nur auf Englisch)
Die chinesischen Devisenreserven sind gefallen, weil die Notenbank die Marke von 6,70 bei USDCNY verteidigt hat. Die Interventionen werden wohl anhalten. mehr
Cross Asset Feature: Gebrochene Beziehungen
Multi-Asset-Fonds erlitten zuletzt die größten Verluste seit 2009 – auch wegen des Anstiegs der
Korrelationen zwischen Risikoassets. Wir analysieren strukturelle und zyklische Veränderungen
von Korrelationen und zeigen, dass der neue GICS-Sektor Real Estate die Sektorkorrelationen
verändern wird. mehr
Cross Asset Outlook: Scary carry? (nur auf Englisch)
Wir bleiben generell bei unserer Doppelstrategie, Aktien und Rohstoffe taktisch zu handeln und uns
auf Assets mit positivem Carry zu fokussieren. Im Sommer hat die Renditejagd Carry-Trades indes
nahezu undifferenziert beflügelt. Da wir nach wie vor mit einer US-Zinserhöhung noch in diesem
Jahr rechnen und zahlreiche Risikoereignisse warten, vor allem auf politischer Ebene, sollten die
Anleger unseres Erachtens bei ihren Carry-Trades wählerischer werden. mehr
8
9. September 2016
Economic Research | Woche im Fokus
Ausblick auf die Woche vom 12. bis 16. September 2016
MESZ
Land
Indikator
Periode
Prognose Konsens
Letzter
Wert
Montag, 12. September 2016
1:50
JPN
Aufträge Maschinenbau
Jul.
Vm, sb
-2,0
-4,5
8,3
Vj
Vm, sb
Vm
Vj
sb
6,0
0,5
0,4
0,7
5,0
6,2
–
0,4
0,7
–
6,0
-0,2
-0,1
0,6
0,5
0,3
100,6
5,0
5,1
2,2
-0,5
-0,3
–
–
-4,0
4,9
2,1
–
–
0,3 (p)
100,3
-9,3
4,9
2,4
0,6
0,4
0,0
5,5
0,2
0,8
–
–
–
–
1,5
5,4
0,2 (p)
0,8 (p)
Dienstag, 13. September 2016
•
4:00
10:00
10:30
CHN
ITA
GBR
Industrieproduktion
Industrieproduktion
Verbraucherpreise
Aug.
Jul.
Aug.
11:00
GER
ZEW Konjunkturerwartungen
Sep.
Mittwoch, 14. September 2016
8:45
FRA
10:30
GBR
11:00
EUR
Verbraucherpreise
Verbraucherpreise ohne Tabak
Arbeitslose
Arbeitslosenquote (ILO)
Durchschnittslöhne (Dreimonatsdurchschnitt)
Industrieproduktion
Aug.
Aug.
Aug.
Jul.
Jul.
Jul.
Vj
Vm, Tsd, sb
%, sb
Vj
Vm, sb
Vj
Donnerstag, 15. September 2016
10:30
GBR
Einzelhandelsumsatz
Aug.
11:00
EUR
Aug.
Aug.
13:00
GBR
USA
Verbraucherpreise, endgültig
Verbraucherpreise ohne Energie, Nahrungs- und
Genussmittel, endgültig
Zinsentscheidung der Bank of England
Einzelhandelsumsatz
Einzelhandelsumsatz ohne Pkws
Empire State Index
Erstanträge Arbeitslosenunterstützung
Philadelphia Fed Index
Industrieproduktion
Vm
Vj
Vj
Vj
Jul.
Jul.
Sep.
10. Sep.
Sep.
Aug.
%
Vm
Vm
sb
Tsd, sb
sb
Vm, sb
0,25
-0,1
0,2
-3,0
260
-4,0
-0,3
0,25
0,0
0,3
-1,0
–
1,5
-0,2
0,25
0,0
-0,3
-4,21
259
2,0
0,7
Vm, sb
Vm, sb
sb
0,2
0,2
91,0
0,1
0,2
90,8
0,0
0,1
89,8
• 14:30
15:15
Freitag, 16. September 2016
• 14:30
USA
16:00
Verbraucherpreise
Aug.
Verbraucherpreise ohne Nahrungsmittel/Energie Aug.
Verbrauchervertrauen (University of Michigan), Sep.
vorläufig
# = Datum/Uhrzeit ungewiss, Vm/Vq/Vj = Veränderung gegenüber Vormonat/Vorquartal/Vorjahr in Prozent, JR = Jahresrate, sb = saisonbereinigt, ab =
arbeitstagebereinigt, (p) = vorläufig. • = Daten mit größter Marktrelevanz; Quelle: Bloomberg, Commerzbank Research.
9. September 2016
9
Economic Research | Woche im Fokus
Dr. Christoph Balz
Tel. +49 69 136 24889
Wochenausblick Konjunkturdaten:
USA: Nicht genug Futter für die Fed-Falken
Vor der Fed-Sitzung am 20./21. September stehen nächste Woche noch
Konjunkturindikatoren an. Sie werden wohl nicht stark genug ausfallen, um
einer Zinserhöhung bereits bei diesem Treffen zu bewegen. In Deutschland
der ZEW trotz zuletzt schlechterer Konjunkturdaten verbessert haben, da die
den kurzfristigen Belastungen durch den Brexit weiter abgenommen haben.
einige USdie Fed zu
dürfte sich
Ängste vor
„Die Argumente für eine Zinserhöhung habe sich verstärkt“, so die Aussage der FedVorsitzenden Yellen am 26. August in Jackson Hole. Aber reichen sie aus für eine Anhebung
bereits in diesem Monat? Nächste Woche werden noch einige Daten aus verschiedenen
Bereichen der US-Wirtschaft veröffentlicht. In der Summe werden sie wohl nicht so stark sein,
dass sich die Falken im Offenmarktausschuss durchsetzen werden. Wir halten eine
Zinsanhebung im Dezember für wahrscheinlicher.
So dürfte die Industrieproduktion im August um 0,3% gegenüber Juli geschrumpft sein (Konsens
-0,2%). Zum Teil handelt es sich dabei um eine Gegenbewegung zum starken Anstieg um 0,7%
im Juli. Damals kürzten einige Autohersteller die Werksferien. Dies bedeutet aber auch, dass die
Produktion im August nicht im üblichen Umfang wieder hochgefahren wird.
Beim Einzelhandel erwarten wir für den August mit einem Minus gegenüber Juli von 0,1%
(Konsens 0,0%) ebenfalls eher schwächere Zahlen. So hat die Autoindustrie bereits ein
deutliches Absatzminus gemeldet (Grafik 7). Zwar sind die Daten nicht vollständig vergleichbar,
weil beim Einzelhandel zusätzlich Gebrauchtwagen und Einzelteile, aber dafür keine Verkäufe
an Flotten enthalten sind. Ein solch deutliches Minus bei den Absatzzahlen ist aber
üblicherweise ein Hinweis auf ein Minus beim Umsatz der Autohändler,
Außerdem gibt es nächste Woche neue Preisdaten. Nachdem im Juli die Preise mancher
Produkte wie Flugtickets und Hotelübernachtungen überraschend kräftige gefallen sind, dürfte
es im August eine leichte Gegenbewegung gegeben haben. Gebrauchtwagen dürften sich nach
Branchendaten zumindest weniger stark verbilligt haben. Gleichzeitig haben sich die oft sehr
volatilen Energiepreise kaum verändert. Entsprechend rechnen wir sowohl für die gesamte
Inflationsrate als auch für die Kernrate ohne Energie und Nahrungsmittel mit einem Plus von
0,2% gegenüber Vormonat (Konsens 0,1%/ Kernrate 0,2%). Damit läge die Kerninflationsrate
weiter bei 2,2%.
Deutschland: Was macht der Brexit-Schock?
Während zunächst viele in dem Brexit-Votum der Briten ein beträchtliches Risiko für die
Konjunktur in Deutschland sahen – was den ZEW-Index einbrechen ließ –, sind solche Sorgen
nun deutlich seltener zu hören. Zuletzt haben sicherlich auch die deutlich besseren britischen
Einkaufsmanagerindizes zu einer weiteren Beruhigung beigetragen. Dies spricht für eine weitere
Erholung des ZEW im August (Grafik 8). Da gleichzeitig aber die deutschen Konjunkturdaten –
insbesondere das Ifo-Geschäftsklima – eher unter den Erwartungen lagen, rechnen wir nur mit
einem leichten Anstieg von 0,5 auf 5,0.
GRAFIK 7: USA – Schlechteres Autogeschäft im August
GRAFIK 8: Deutschland – Anleger wieder zuversichtlicher
Einzelhandelsumsatz Autos und –teile, Absatz der Hersteller,
Veränderung gegen Vormonat in Prozent
ZEW-Konjunkturerwartungen und Konjunkturerwartungen
institutioneller Anleger bei der Sentix-Umfrage
6
40
80
4
30
60
20
40
10
20
0
0
2
0
-2
-4
-10
-6
Jan-15
Jul-15
Herstellerabsatz
Quelle: Global Insight, Commerzbank Research
10
Jan-16
Einzelhandel
Jul-16
-20
2013
2014
2015
Sentix (LS)
2016
ZEW (RS)
Quelle: Global Insight, Commerzbank Research
9. September 2016
Economic Research | Woche im Fokus
Zentralbank-Monitor (1)
Fed
Wieder einmal zeigen die US-Indikatoren ein gemischtes
Bild. Während die ISM-Einkaufsmanagerindizes deutlich
gefallen sind, zeigen die „harten Daten“ ein robustes
Wachstum im dritten Quartal. In Unternehmerkreisen scheint
man sich zusehends Sorgen um die im November
anstehenden Wahlen zu machen. Das Beige Book der Fed
berichtet von nur bescheidenen Erwartungen für Umsätze
und die Bautätigkeit. Dies sei teilwiese eine Folge der mit der
Wahl verbundenen politischen Unsicherheit.
Verschiedene Fed-Vertreter relativierten die jüngsten Datenschwankungen. John Williams von der San Francisco Fed
sieht das Vollbeschäftigungsziel als erreicht an und ist zuversichtlich, dass dies bald auch für das Inflationsziel gelten
wird. Im Umfeld einer starken Wirtschaft sei es sinnvoll, die
Zinsen graduell anzuheben – und dies lieber früher als später. Schließlich zeige die Wirtschaftsgeschichte, dass eine
heiß laufende Wirtschaft zu Ungleichgewichten führen könne,
die schließlich in eine Rezession münden. Graduelle Zinsanhebungen würden dieses Risiko verringern. Williams betont,
dass er genau deshalb für höhere Zinsen plädiere, nicht weil
er die Wirtschaft abwürgen wolle. Der Markt scheint sich
zwar recht sicher, dass die Fed im September nicht die Zinsen anhebt, und auch wir gehen von Dezember aus. Kampflos scheinen sich die Falken aber nicht ergeben zu wollen.
Bernd Weidensteiner
+49 69 136 24527
GRAFIK 9: Erwarteter Zinssatz für Dreimonatsgeld (USD)
1.5
1.0
0.5
aktuell
Dec-16
Mar-17
Jun-17
Sep-17
Dec-17
Futures
08.09.16
Commerzbank
01.09.16
TABELLE 1: Volkswirte-Konsens Obergrenze Fed Funds
Q4 16
Q2 17
Q4 17
Konsens
0,75
1,00
1,25
Hoch
1,00
2,00
2,25
Tief
0,25
0,25
0,25
Commerzbank
0,75
1,00
1,25
Quelle: Bloomberg, Commerzbank Research
EZB
Auf seiner Sitzung entschied der EZB-Rat, die Zinsen nicht zu
ändern. Er bestätigte, dass die monatlichen Anleihenkäufe
von 80 Mrd € bis Ende März 2017 oder erforderlichenfalls
darüber hinaus erfolgen werden. Die EZB beauftragte die
zuständigen Arbeitsgruppen, Vorschläge zu erarbeiten, die
die reibungslose Implementierung des Kaufprogramms auch
in Zukunft garantieren. Wir erwarten weiterhin, dass die EZB
die Einlagesatz-Bindung aufweicht, indem sie beispielsweise
vorschreibt, dass die durchschnittliche Rendite der in einem
Monat von jeder nationalen Notenbank gekauften Anleihen
oberhalb des Einlagesatzes liegt.
Etwas überraschend erklärte Draghi, der Rat habe nicht
einmal über eine Verlängerung von QE diskutiert. Die meisten
Volkswirte hatten erwartet, dass die EZB sich in den
kommenden Monaten für eine Verlängerung entscheiden
wird. Aber die EZB hat ihre Wachstumsprojektion nur minimal
gesenkt und die Prognose für die Kerninflation 2017 sogar
etwas erhöht. Sie erwartet nun, dass die Kernrate von aktuell
0,8% auf durchschnittlich 1,3% im kommenden Jahr steigen
wird. Das erklärt Draghis Aussage, die vorgenommenen
Änderungen wären nicht ausreichend für zusätzliche
Maßnahmen. Wir halten die Prognose der EZB für zu hoch,
und erwarten deswegen wie bisher, dass die Notenbank
später im Jahr weitere Maßnahmen beschließen wird.
Dr. Michael Schubert
+49 69 136 23700
9. September 2016
GRAFIK 10: Erwarteter Zinssatz für Dreimonatsgeld (EUR)
0.0
-0.1
-0.2
-0.3
-0.4
-0.5
aktuell
Dec-16
Mar-17
Jun-17
Sep-17
Dec-17
Futures
08.09.16
01.09.16
Commerzbank
TABELLE 2: Volkswirte-Konsens EZB-Leitzins
Q4 16
Q2 17
Q4 17
Konsens
0,0
0,0
0,0
Hoch
0,0
0,0
0,0
Tief
-0,1
-0,25
-0,25
Commerzbank
0,0
0,0
0,0
Quelle: Reuters, Bloomberg, Commerzbank Research
11
Economic Research | Woche im Fokus
Zentralbank-Monitor (2)
Bank of England (BoE)
In einer Anhörung vor dem Parlament hat Gouverneur
Carney diese Woche seine Warnungen vor den Folgen des
Brexit noch einmal gerechtfertigt. Der bislang robuste
Zustand der Wirtschaft sei teilweise auf die von der BoE
ergriffenen Maßnahmen zurückzuführen. Die meisten der
zuletzt
veröffentlichten
Daten
signalisieren
eine
zufriedenstellende Erholung der Wirtschaft im August nach
einem offenbar schwachen Juli. Das NIESR schätzt, dass
das Bruttoinlandsprodukt in den drei Monaten bis August um
0,3% im Vergleich mit dem Zeitraum März bis Mai
gewachsen ist. Das heißt allerdings nicht, dass die Wirtschaft
schon wieder festen Boden erreicht hat. Carney wies erneut
darauf hin, dass die BoE im Fall des Falles noch
Möglichkeiten hätte, der Wirtschaft zu helfen, wobei er eine
weitere Zinssenkung nicht ausschloss. Nach unseren
Berechnungen gesteht der Markt einer weiteren Zinssenkung
um 15 Basispunkte nur noch eine Wahrscheinlichkeit von
55% zu; nach der August-Sitzung des MPC lag diese noch
bei 90%. In der kommenden Woche wird das MPC aber
keine neuen Maßnahmen beschließen. Denn das MPC hat
auf der letzten Sitzung schon eine beträchtliche Lockerung
der Geldpolitik beschlossen und wird erst einmal abwarten
wollen, wie sich diese auswirkt, bevor sie nachlegt. Die
zuletzt positiven Daten machen das Abwarten ohnehin
einfacher. Alles andere als eine einstimmige Entscheidung
des MPC wäre eine Überraschung.
Peter Dixon
+44 20 7475 1808
GRAFIK 11: Erwarteter Zinssatz für Dreimonatsgeld (GBP)
1.0
0.5
0.0
aktuell
Dec-16
Futures
08.09.16
Mar-17
Jun-17
01.09.16
Sep-17
Dec-17
Commerzbank
Quelle: Bloomberg, Commerzbank Research
Schweizerische Nationalbank (SNB)
Die Schweizer Wirtschaft ist im zweiten Quartal um
ordentliche 0,6% gegenüber Vorquartal gewachsen.
Wachstumstreiber waren die Warenexporte (+0,8%
gegenüber Vorquartal) und der Staatskonsum (+1,7%).
Gegenüber Vorjahr steht beim Bruttoinlandsprodukt ein Plus
von 2,0% zu Buche. Damit ist die Schweizer Wirtschaft trotz
des Aufwertungsschocks Anfang 2015 in den vergangenen
vier Quartal stärker gewachsen als die US-Wirtschaft oder
die Euroraum-Wirtschaft. Dies zeigt, wie anpassungsfähig die
Schweizer Wirtschaft ist.
Und auch das Deflationsgespenst hat sich in Luft aufgelöst.
Die Preise für importierte Waren (+0,8%) und
Dienstleistungen (+0,4%) steigen im Vorjahresvergleich
wieder. Und auch im Inland haben die Deflatoren für die
Ausrüstungsinvestitionen (+0,6%) und den Staatskonsum
(+0,5%) wieder ein positives Vorzeichen. Selbst der Deflator
für den privaten Verbrauch liegt mit -0,3% nur noch leicht im
Minus.
GRAFIK 12: Erwarteter Zinssatz für Dreimonatsgeld (CHF)
0.0
-0.5
-1.0
-1.5
aktuell
Dec-16
Futures
08.09.16
Mar-17
Jun-17
01.09.16
Sep-17
Dec-17
Commerzbank
Quelle: Bloomberg, Commerzbank Research
Die SNB wird sich durch diese Daten in ihrer Politik bestätigt
sehen. Sollte der Aufwertungsdruck auf den Schweizer
Franken wieder zunehmen, könnte sie es sich sogar
erlauben, eine leichte Aufwertung zuzulassen. Kurzfristig
erwarten wir dies aber nicht.
Christoph Weil
+49 69 136 24041
12
9. September 2016
Economic Research | Woche im Fokus
Markus Koch
Tel. +49 69 136 87685
Wochenvorschau Rentenmärkte:
Angekettet im Datenkerker
Nach der enttäuschenden EZB-Sitzung werden die Märkte nächste Woche vor allem die
anstehenden Konjunkturdaten aus den USA im Auge behalten. Angesichts günstiger
Angebotsbedingungen im Euroraum und drohender Ratingherabstufung für Frankreich
und Italien dürften zehnjährige Bund-Renditen und die Risikoaufschläge der
Peripherieländer aber allenfalls ein begrenztes Aufwärtspotenzial haben.
TABELLE 3: Wochenausblick für Renditen und Kurven
Rendite (10 Jahre)
Kurve (2 - 10 Jahre)
Bunds
US Treasuries
Seitwärts
Moderat höher
Neutral
Neutral
Quelle: Commerzbank Research
Impulsausblick für den
Bund-Future, 12. – 16.
September
Konjunktur
→
Inflation
↑
Geldpolitik
↓
Trend
→
Angebot
↓
Risikoaversion
↑
Vor der gestrigen – aus Sicht des Marktes enttäuschenden – EZB-Sitzung hatte sich der BundFuture zunächst wieder auf sein Kontrakthoch vom Brexit-Entscheid bewegt, alle Anleihen mit
einer Laufzeit von weniger als fünfzehn Jahren hatten wieder eine negative Rendite. Wo wird
nach dem aktuellen Volatilitätsschub die Reise in den lang Renditen gehen? Ein wichtiger Faktor
werden dabei die in der zweiten Wochenhälfte aus den USA anstehenden Konjunkturdaten sein.
Diese dürften aber kaum so stark ausfallen, um das FOMC übernächste Woche zu einer
überraschend frühen Zinserhöhung zu veranlassen (siehe auch Seite 10). Hiervon geht auch der
Markt aus, der (auf Basis der Fed Funds Futures) einem solchen Schritt der Fed gerade einmal
eine Wahrscheinlichkeit von etwas mehr als 20% einräumt. Vor diesem Hintergrund dürften die
zehnjährigen Benchmark-Renditen weiter die Grenzen der gut etablierten Spanne zwischen
-0,1% und 0% testen (Grafik 13).
Gegen deutlich höhere Renditen und Renditeaufschläge der Peripherieländer spricht auch, dass
kommende Woche Tilgungen und Kuponzahlungen von Euro-Staatsanleihen das Bruttoangebot
bei Weitem übersteigen (Grafik 14). Angesichts von Kuponzahlungen und Tilgungen von etwa
53 Mrd Euro und einem Bruttoangebot von etwa 27 Mrd Euro ergibt sich ein negatives
Nettoemissionsvolumen von etwa 26 Mrd Euro, ein für diese Jahreszeit sehr hoher Wert.
Für Bewegung bei den Risikoaufschlägen könnten die nächsten Freitag anstehenden
Ratingurteile sorgen – vor allem diejenigen zu Italien. Etwaige Herabstufungen würden die
Spreads steigen lassen, da sie sich auf die entsprechenden (italienischen) Haircuts bei den
Refigeschäften der EZB auswirken würden. Auffällige Bewegungen gab es zuletzt bei
kurzfristigen irischen Anleihen, die unter dem Steuerstreit mit der EU über Apple gelitten haben.
Außerhalb des Euroraums haben Gilts weiter gegenüber Bunds das Nachsehen. Der
Renditeaufschlag hat im Zehnjahresbereich wieder die vor einem Monat verzeichnete Marke von
80 Basispunkten und mehr erreicht.
GRAFIK 13: Nächste Woche deutlich geringeres
Nettoangebot
GRAFIK 14: Wie lange hält die Handelsspanne?
Rendite zehnjähriger Bundesanleihen, in Prozent p.a.
Erwartete Mittelflüsse bei Staatsanleihen im Euroraum (Mrd Euro pro
Woche)
30
0.04
20
0.02
10
0.00
0
-0.02
-10
-0.04
-20
-0.06
-30
-0.08
-40
-0.10
-50
-0.12
-60
12-Sep-16
Emissionen
19-Sep-16
Tilgungen
Quelle: Bloomberg, Commerzbank Research
9. September 2016
26-Sep-16
Kupons
03-Oct-16
Netto
-0.14
14-Jul 21-Jul 28-Jul 04-Aug 11-Aug 18-Aug 25-Aug 01-Sep 08-Sep
Quelle: Bloomberg, Commerzbank Research
13
Economic Research | Woche im Fokus
Antje Praefcke
Tel. +49 69 136 43834
Wochenvorschau Devisenmärkte:
Brexit: alles halb so wild?
Die Bank of England wird nächste Woche dank zuletzt überraschend positiver
Konjunkturdaten stillhalten. Diese sollten aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die
Folgen des Brexit erst auf längere Sicht zu spüren sein werden. Der Markt bleibt derweil
trotz Hinweisen einiger FOMC-Mitglieder auf baldige Zinserhöhungen skeptisch, dass die
Fed einen zügigen Zinserhöhungszyklus beginnen wird. Das Aufwärtspotenzial des Dollar
ist daher erst einmal begrenzt.
TABELLE 4: Für die nächste Woche erwartete Handelsspannen
Spanne
Tendenz
Spanne
Tendenz
EUR-USD
1,1125-1,1450

EUR-GBP
0,8310-0,8600

EUR-JPY
113,50-117,00

GBP-USD
1,3125-1,3550

USD-JPY
100,00-103,75

EUR-CHF
1,0875-1,1050

Quelle: Commerzbank Research
Bisher scheint die britische Wirtschaft weniger unter dem bevorstehenden Brexit zu leiden als
dies viele befürchtet hatten. So sind die Einkaufsmanagerindizes nach dem Einbruch im Juli im
August wieder deutlich gestiegen, der Composite Index war sogar so hoch wie zuletzt im Januar
(Grafik 15). Neben der schnellen Reaktion der Bank of England (BoE) und dem schwächeren
Pfund dürfte zur Stimmungsaufhellung auch die Tatsache beigetragen haben, dass der Brexit im
täglichen Leben (noch) nicht zu fühlen ist. Schließlich hat sich bisher faktisch noch nichts
geändert. Aufgrund der überraschend freundlichen Konjunkturdaten wird die BoE nächste
Woche erst einmal stillhalten und abwarten. Entsprechend stabil wird sich das Pfund in den
kommenden Tagen zeigen. Wenn jedoch erst einmal das Austrittsgesuch eingereicht ist, dürften
sich viele Unternehmen verstärkt mit den möglichen Folgen auseinandersetzen und ihre
Investitionen zurückfahren. Somit sollte die derzeitige Funkstille aus Downing Street bezüglich
des Zeitpunkts, wann der Artikel 50 des EU-Vertrags gezogen wird, nicht über die langfristigen
Implikationen hinwegtäuschen. Und auch die BoE wird wieder handeln, sollten sich die
Wirtschaftszahlen verschlechtern. Das Pfund wird deshalb mittelfristig abwerten. Schließlich
bleibt die politische Unsicherheit ein großes, schwierig einzuschätzendes Risiko.
Die jüngsten Wortmeldungen einiger FOMC-Falken konnten den Markt nicht davon überzeugen,
dass die Fed auf einen zügigen Zinserhöhungszyklus einschwenken wird. Entsprechend
vorsichtig bleiben die Zinserhöhungserwartungen, derzeit wird für dieses Jahr maximal ein
Schritt und für 2017 allenfalls ein weiterer Schritt erwartet (Grafik 16). Sofern die USKonjunkturdaten nicht außerordentlich positiv überraschen, wird der Markt seine Haltung wohl
kaum ändern. Da wir dies nicht erwarten, ist aus unserer Sicht das Aufwärtspotential des Dollar
begrenzt. Mehr als ein volatiler Seitwärtshandel ist für EUR-USD daher in der nächsten Woche
wohl kaum drin.
GRAFIK 15: Brexit – alles halb so schlimm?
GRAFIK 16: Markt bleibt skeptisch bei der Fed
Einkaufsmanagerindizes, verarbeitendes Gewerbe und
Dienstleistungen
Marktbasierte Wahrscheinlichkeit für Fed-Zinserhöhungsschritte bis
Ende 2016 und 2017, aus Fed Fund Futures berechnet
100%
61
80%
58
60%
55
40%
52
20%
49
46
Sep-13
Jun-14
Mar-15
verarbeitendes Gewerbe
Quelle: Bloomberg, Commerzbank Research
14
Dec-15
Sep-16
Dienstleistungen
0%
Jun-16
1 Schritt 2016
Jul-16
Aug-16
Sep-16
kein Schritt 2017, wenn ein Schritt 2016
Quellen: Bloomberg, Commerzbank Research
9. September 2016
Economic Research | Woche im Fokus
Andreas Hürkamp
Tel. +49 69 136 45925
Wochenvorschau Aktienmärkte:
Siebeneinhalb Jahre Bullenmarkt, doch weiter relativ mäßige Gewinntrends
Seit dem Start des Bullenmarktes in den USA im März 2009 hat der S&P 500 220%
zugelegt. Angesichts des jüngsten Rückgangs der Frühindikatoren dürften die
Gewinntrends an den Aktienmärkten in den kommenden Quartalen aber weiter nur
moderat steigen. Damit dürfte der Bullenmarkt in den nächsten Quartalen zwar
weitergehen. Wegen der flachen Gewinntrends empfehlen wir nach siebeneinhalb Jahren
Bullenmarkt jedoch, nur noch in nervösen Marktphasen mit einem VIX von 20 und einem
VDAX von 25 bis 30 eine überdurchschnittlich hohe Aktienquote zu halten.
TABELLE 5: Jahresperformance des DAX wieder knapp im positiven Bereich
Gewinne 2016e
Index
Performance (%) seit
Indexpunkte
31.08
30.06
30.12
aktuell
31.12
Wachstum (%)
Aktuell
31.12
aktuell
KGV 2016e
31.12
DAX 30
10.753
1,5
11,1
0,1
780,6
824,3
-0,9
4,3
13,8
13,0
MDAX
21.788
1,8
9,8
4,9
1165
1192
2,1
15,6
18,7
17,4
Euro Stoxx 50
3.092
2,3
7,9
-5,4
215,1
240,7
-1,4
5,5
14,4
13,6
S&P 500
2.186
0,7
4,2
7,0
116,8
124,7
0,6
6,8
18,7
16,4
Quelle: Commerzbank Research, I/B/E/S
In den siebeneinhalb Jahren des laufenden Bullenmarktes hat der S&P 500 um 220% zugelegt
(Grafik 17). Dabei haben sich die Unternehmensgewinne jedoch schwächer entwickelt als in
früheren Bullenmärkten. Dies gilt in besonderem Maße für die dreißig DAX-Unternehmen, deren
Gewinne seit der Euroschuldenkrise im Jahr 2011 nur noch moderat zugelegt haben (Grafik 18).
In diesem Kontext verweisen die Pessimisten auf die zuletzt wieder rückläufigen
Frühindikatoren: der Ifo fiel von 108,3 auf 106,2, der ISM von 52,6 auf 49,4 und der globale
Einkaufsmanagerindex von 51,0 auf 50,8. Vor dem Hintergrund der weiter eher enttäuschenden
Frühindikatoren werden die Gewinntrends an den Aktienmärkten wahrscheinlich auch in den
kommenden Quartalen nur moderat steigen. Das Rekordhoch am US-Aktienmarkt wurde daher
zuletzt vor allem durch eine Ausweitung der KGV-Bewertung erreicht – das S&P 500 KGV für
das Geschäftsjahr 2016 liegt mit 19 mittlerweile 20% über dem Zehnjahresdurchschnitt.
Das entsprechende KGV für den DAX liegt mit 14 dagegen nur leicht über dem 10Jahresdurchschnitt. Für diese geringere Bewertung sind eine Reihe von Risikofaktoren
verantwortlich: Wachstumssorgen um China, der Auto-Emissionsskandal oder der zuletzt wieder
stärkere Euro. Die KGV-Differenz zwischen DAX und S&P 500 von minus fünf KGV-Punkten
notiert daher im Bereich eines 10-Jahres-Tiefs. Diese relative große Bewertungslücke spricht
dafür, dass sich der DAX in den kommenden Quartalen wieder etwas besser entwickeln sollte
als der S&P 500.
GRAFIK 17: Ein siebeneinhalb Jahre alter Bullenmarkt
GRAFIK 18: DAX leidet unter schwachem Gewinntrend
S&P 500: Bullenmärkte 1982-90 und 2009-16, Start der Rally = 100
DAX Kursindex: Gewinnerwartungen (12 Monate) in Indexpunkten
450
400
400
350
300
300
250
200
200
100
2009
150
2010
2011
2012
2013
1982 - 1990
Quelle: Datastream, Commerzbank Research
9. September 2016
2014
2015
2016
2009 - 2016
100
2001
2003
2005
2007
2009
2011
2013
2015
Quelle: Factset, Commerzbank Research
15
Economic Research | Woche im Fokus
Barbara Lambrecht
Tel. +49 69 136 22295
Wochenvorschau Rohstoffe
Korrekturgefahr am Ölmarkt steigt (bis Ende September)
Die Ölpreise dürften in der Spanne zwischen 45 und 50 USD je Barrel verharren. Zwar
droht eine längere Überversorgung am Markt, aber noch stützen die Spekulationen über
Produktionsobergrenzen. Auch an den Industriemetallmärkten dürften weitere
Preisverluste ausbleiben. Schließlich werden wohl das „World Bureau of Metal Statistics“
und die International Study Groups bestätigen, dass an allen Märkten derzeit die
Nachfrage das Angebot übersteigt. Gold dürfte seine Gewinne verteidigen, weil eine
Leitzinserhöhung der Fed schon im September wohl unwahrscheinlicher wird.
TABELLE 6: Tendenzen bei wichtigen Rohstoffen
Veränderung in %
8.Sep.
1 Woche 1 Monat
Tendenz Rohstoffspezifische Ereignisse
1 Jahr
Kurzfristig
Brent (USD je Barrel)
48,8
7,2
7,3
-1,6

OPEC (12.); IEA (13.)
Kupfer (USD je Tonne)
4651
0,5
-3,3
-13,0

WBMS (14.); ILZSG (15.)
Gold (USD / Feinunze)
1348
2,6
0,9
20,2

Mais (USD je Scheffel)
3,34
10,8
2,7
-9,3

WASDE (12.)
Quelle: Bloomberg, Commerzbank Research
Seit nunmehr fast fünf Monaten bewegt sich der Preis für ein Barrel Öl der Sorte Brent zumeist
in der Spanne zwischen 45 und 50 USD. Daran dürfte sich bis zum Treffen wichtiger
Ölproduzenten Ende September auch kaum etwas ändern; denn bis dahin dürften Hoffnungen
auf mögliche Produktionsobergrenzen größere Preisrückgänge verhindern. Doch die Gefahr
eines erneuten Überangebots wächst: die OPEC-Produktion kletterte trotz hoher
Produktionsausfälle in Nigeria und Libyen (Grafik 19) im August auf ein Rekordhoch, und
Russland förderte zugleich mit 11 Mio Barrel pro Tag so viel Rohöl und Kondensate wie nie
zuvor. Zudem hat die US-Energiebehörde EIA aufgrund von Effizienzfortschritten und höherer
Bohraktivitäten in den Schieferölregionen ihre Prognose für die US-Ölproduktion im kommenden
Jahr um rund 200 Tsd Barrel pro Tag nach oben revidiert. Damit gäbe es in der zweiten
Jahreshälfte 2017 nur noch ein geringes Angebotsdefizit am Markt. Sollten in der kommenden
Woche auch die OPEC und Internationale Energieagentur die mittelfristigen Aussichten am
Ölmarkt entspannter einstufen, dürfte der Preis wieder an den unteren Rand der Handelsspanne
rutschen, zumal eine Gegenbewegung zu dem jüngsten deutlichen Abbau der US-Rohölvorräte
zu erwarten ist. Ein stärkeres Abrutschen unter 45 USD je Barrel droht aber erst dann, wenn
sich das Treffen Ende September wie von uns erwartet als viel Lärm um Nichts erweisen sollte.
Die neuen Ernteprognosen des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) dürften bei den nun im
Fokus stehenden Agrarprodukten Mais und Sojabohnen keine großen, preisbewegenden
Änderungen beinhalten. Bei Mais hat das USDA schon letzten Monat den erwarteten Ertrag bei
der US-Ernte massiv auf ein Niveau angehoben, das sogar leicht über den Prognosen anderer
Beobachter liegt. Bei Sojabohnen könnte das USDA den erwarteten Ertrag nochmals leicht
erhöhen. Allerdings laufen die Exporte so dynamisch, dass sich dies nicht in höheren USEndbeständen niederschlagen muss.
GRAFIK 19: Hohe Produktionsausfälle in Nigeria und
GRAFIK 20: Mais und Sojabohnen dank guter Ernten
Libyen
günstig
Prroduktionsausfälle in Tsd Barrel pro Tag
2000
1800
1600
1400
1200
1000
800
600
400
200
0
2011
850
1800
1700
1600
1500
1400
1300
1200
1100
1000
900
800
750
650
550
450
350
2012
2013
Libyen
Quelle: EIA, Commerzbank Research
16
US-Cents je Scheffel
2014
2015
Nigeria
2016
250
2010
2011
2012
Mais (LS)
2013
2014
2015
2016
Sojabohnen (RS)
Quelle: CBOT, Bloomberg, Commerzbank Research
9. September 2016
Economic Research | Woche im Fokus
Commerzbank-Prognosen
TABELLE 7: Gesamtwirtschaftliche Prognosen
Reales BIP (%)
Inflationsrate (%)
2015
2016
2017
2015
2016
2017
USA
Japan
Euroraum
- Deutschland
- Frankreich
- Italien
- Spanien
- Portugal
- Irland
- Griechenland
Großbritannien
Schweiz
China
Indien
Brasilien
Russland
2,6
0,6
1,6
1,7
1,2
0,6
3,2
1,5
26,3
-0,3
2,2
0,9
6,9
7,2
-3,8
-3,7
1,5
0,5
1,5
1,8
1,3
0,8
2,9
1,0
3,2
0,1
1,6
1,2
6,7
7,0
-3,6
-1,0
2,0
0,5
1,5
1,3
1,3
1,0
2,5
1,2
3,6
2,0
0,5
1,6
6,5
6,1
0,8
1,3
0,1
0,8
0,0
0,2
0,0
0,0
-0,4
0,4
0,0
-1,0
0,0
-1,1
1,4
5,9
9,0
15,6
1,2
-0,2
0,3
0,5
0,2
0,1
-0,5
0,0
0,3
0,5
0,7
-0,8
1,8
5,0
9,0
8,0
2,2
0,7
1,3
1,9
0,9
1,1
1,3
1,4
1,6
1,5
2,0
1,2
2,0
5,3
6,0
7,0
Welt
3,0
2,8
3,1
•
Die US-Wirtschaft hat ihre Ungleichgewichte
abgebaut und wächst weiter ordentlich.
•
In China schwächt sich das Wachstum weiter
ab, unter anderem wegen der hohen
Verschuldung der Unternehmen und ihrer
Überkapazitäten.
•
Die Wirtschaft im Euroraum wird sich weiter
nur langsam erholen.
•
Die Währungsunion hat die Staatsschuldenkrise überlebt, wandelt sich aber zu einer
„italienischen Währungsunion“.
•
Die deutsche Wirtschaft erlebt einen konsumgetriebenen Aufschwung, unter dessen
glänzender Oberfläche allerdings die Wettbewerbsfähigkeit mehr und mehr erodiert.
•
Die
in
den
meisten
Ländern
der
Währungsunion hohe Arbeitslosigkeit hält die
Inflation bis auf weiteres niedrig.
•
Die
US-Wirtschaft
nähert
sich
der
Vollbeschäftigung, was grundsätzlich für eine
Zinserhöhung spricht. Die Fed dürfte aber
nach dem schwachen Wachstum im ersten
Halbjahr auf bessere Daten und daher mit
dem nächsten Schritt bis Jahresende warten.
•
Die graduellen Zinserhöhungen der Fed
werden die US-Renditen am langen Ende nur
moderat steigen lassen. Die Treasury-Kurve
dürfte in den kommenden Quartalen flacher
werden, weil die kurzfristigen Zinsen etwas
stärker zulegen sollten als die langfristigen.
•
Weil die Kerninflation tendenziell die EZBErwartungen enttäuschen dürfte, rechnen wir
damit, dass die EZB ihre Geldpolitik später im
Jahr noch einmal lockern wird.
•
Die Renditen für zehnjährige Bundesanleihen
dürften noch einige Monate negativ bleiben,
da das Kaufprogramm der EZB die
Knappheitssorgen verstärkt. Bei einer sich
stabilisierenden Marktstimmung und moderat
steigenden US-Renditen erwarten wir erst im
kommenden Jahr wieder leicht positive
Renditen.
•
Die Risikoaufschläge von Anleihen der Peripherieländer werden durch die Maßnahmen
der EZB mittelfristig weiter fallen.
•
Der US-Dollar sollte aufgrund der FedZinserhöhungen, die im Markt noch nicht
eingepreist sind, moderat zulegen können.
•
Die weitere Lockerung der EZB-Geldpolitik
dürfte im Zeitablauf den Euro tendenziell
belasten.
•
Das Pfund dürfte kurzfristig unter der BrexitUnsicherheit und einer lockeren BoEGeldpolitik leiden, sollte aber – sobald eine
gütliche Einigung absehbar ist – wieder
zulegen können.
•
CNY dürfte in den kommenden Quartalen
gegenüber dem USD tendenziell abwerten.
Denn im neuen, freieren Wechselkurssystem
schlagen die wirtschaftlichen Probleme
Chinas stärker auf die Währung durch.
TABELLE 8: Zinsprognosen (Quartalsendstände)
08.09.2016
Q4 16
Q1 17
Q2 17
Q3 17
Q4 17
Federal Funds Rate
0,50
0,75
0,75
1,00
1,00
1,25
3-Monats-Libor
0,84
0,95
0,95
1,20
1,15
1,40
2 Jahre*
0,74
1,00
1,10
1,30
1,40
1,60
5 Jahre*
1,15
1,40
1,50
1,70
1,85
2,00
10 Jahre*
1,57
1,65
1,75
1,90
2,00
2,10
USA
Spread 10-2 Jahre
83
65
65
60
60
50
Swap-Spread 10 Jahre
-15
-10
-5
-5
-5
-5
Einlagezins
-0,40
-0,50
-0,50
-0,50
-0,50
-0,50
3-Monats-Euribor
-0,30
-0,30
-0,35
-0,35
-0,35
-0,35
2 Jahre*
-0,64
-0,70
-0,65
-0,60
-0,55
-0,50
5 Jahre*
-0,53
-0,50
-0,50
-0,45
-0,35
-0,25
10 Jahre*
-0,08
0,00
0,10
0,15
0,30
0,30
Spread 10-2 Jahre
56
70
75
75
85
80
Swap-Spread 10 Jahre
37
40
35
35
35
35
Repo-Satz
0,25
0,10
0,10
0,10
0,10
0,10
3-Monats-Libor
0,38
0,30
0,30
0,30
0,25
0,25
2 Jahre*
0,12
0,15
0,15
0,15
0,15
0,20
10 Jahre*
0,75
0,60
0,80
0,90
1,00
1,10
Euroraum
Großbritannien
TABELLE 9: Wechselkursprognosen (Quartalsendstände)
08.09.2016
Q4 16
Q1 17
Q2 17
Q3 17
Q4 17
EUR-USD
1,13
1,08
1,06
1,05
1,04
1,04
USD-JPY
102
115
118
120
122
125
EUR-CHF
1,09
1,09
1,09
1,09
1,00
1,00
EUR-GBP
0,85
0,88
0,85
0,83
0,83
0,80
EUR-SEK
9,50
9,30
9,20
9,10
9,00
8,90
EUR-NOK
9,21
9,45
9,50
9,60
9,45
9,35
EUR-PLN
4,32
4,35
4,35
4,35
4,35
4,30
EUR-HUF
308
322
322
325
327
330
EUR-CZK
27,02
27,00
27,00
27,00
27,00
27,00
AUD-USD
0,77
0,76
0,74
0,74
0,73
0,73
NZD-USD
0,74
0,71
0,70
0,70
0,69
0,69
USD-CAD
USD-CNY
1,29
1,32
1,32
1,28
1,24
1,20
6,66
6,65
6,70
6,70
6,70
6,70
Quelle: Commerzbank Research; Fettdruck Änderung gegenüber der letzten Woche; *Treasuries, Bundesanleihen bzw. Gilts
9. September 2016
17
Economic Research | Woche im Fokus
Research-Kontakte (E-Mail: [email protected])
Dr. Jörg Krämer
Chefvolkswirt
+49 69 136 23650
Economic Research
Zins und Credit Research
FX- & EM-Research
Commodity Research
Dr. Jörg Krämer (Leiter)
+49 69 136 23650
Christoph Rieger (Leiter)
+49 69 136 87664
Ulrich Leuchtmann (Leiter)
+49 69 136 23393
Eugen Weinberg (Leiter)
+49 69 136 43417
Dr. Ralph Solveen (stv. Leiter, Deutschland)
+49 69 136 22322
Michael Leister (Leiter
Zinsen)
+49 69 136 21264
Thu-Lan Nguyen (G10)
+49 69 136 82878
Daniel Briesemann
+49 69 136 29158
Antje Praefcke (G10)
+49 69 136 43834
Carsten Fritsch
+49 69 136 21006
Esther Reichelt (G10)
+49 69 136 41505
Dr. Michaela Kuhl
+49 69 136 29363
Peter Kinsella
(Leiter EM-Economics
& EM-FX)
+44 20 7475 3959
Barbara Lambrecht
+49 69 136 22295
Lutz Karpowitz (stv. Leiter EM,
Osteuropa)
+49 69 136 42152
Christoph Dolleschal
(stv. Leiter Research)
+49 69 136 21255
Elisabeth Andreae (LatAm)
+49 69 136 24052
Andreas Hürkamp
+49 69 136 45925
Alexandra Bechtel
+49 69 136 41250
Markus Wallner
+49 69 136 21747
Tatha Ghose (Osteuropa)
+44 20 7475 8399
Technische Analyse
Achim Matzke (Leiter)
+49 69 136 29138
Dr. Christoph Balz (USA, Fed)
+49 69 136 24889
Peter Dixon (Großbritannien, BoE)
+44 20 7475 4806
Dr. Michael Schubert (EZB)
+49 69 136 23700
Eckart Tuchtfeld (Politik Deutschland)
+49 69 136 23888
Dr. Marco Wagner (Deutschland, Italien)
+49 69 136 84335
Bernd Weidensteiner (USA, Fed)
+49 69 136 24527
Christoph Weil (Euroraum, Frankreich,
Schweiz)
+49 69 136 24041
Rainer Guntermann
+49 69 136 87506
Peggy Jäger
+49 69 136 87508
Markus Koch
+49 69 136 87685
David Schnautz
+44 20 7475 4756
Ted Packmohr
(Leiter Cov. Bonds und
Financials)
+49 69 136 87571
Marco Stöckle
(Leiter Credit)
+49 69 136 82114
Charlie Lay (Südasien)
+65 63 110111
Hao Zhou (China)
+65 6311 0166
Aktienstrategie
Cross Asset-Strategie
Dr. Bernd Meyer (Leiter)
+49 69 136 87788
Weitere Publikationen (in Auszügen)
Economic Research:
Economic Briefing (zeitnahe Kommentierung wichtiger Indikatoren und Ereignisse)
Economic Insight (Umfassende Analyse ausgewählter Themen)
Konjunktur und Finanzmärkte (Chart-Buch, das monatlich unser weltwirtschaftliches Bild darstellt)
Commodity Research:
TagesInfo Rohstoffe (täglicher Kommentar zu Edel- und Industriemetallen sowie zum Energiemarkt)
Rohstoffe kompakt (wöchentliche Analyse zu Energie-, Metall- und Agrarmärkten)
Zins und Credit
Research:
Ahead of the Curve (Flaggschiffpublikation mit Analysen und Strategien für die globalen Rentenmärkte)
European Sunrise (täglicher Marktkommentar für die Europäischen Rentenmärkte)
Pfandbrief Weekly (wöchentliche Übersicht und Analysen für die Covered Bond-Märkte)
Rates Radar (ad-hoc Specials und Handelsideen für die Rentenmärkte)
Credit Morning Breeze (Tageskommentar für den europäischen Credit-Markt)
Credit Note (Handelsempfehlungen für institutionelle Investoren)
FX Strategy:
Tagesinfo Devisen (Tageskommentar und -ausblick für die Devisenmärkte)
FX Hotspot (zeitnahe Kommentierung wichtiger Ereignisse für den Devisenmarkt)
FX Insight (Umfassende Analyse ausgewählter Themen am Devisenmarkt)
Aktienstrategie:
Weekly Equity Monitor (wöchentlicher Ausblick auf die Aktienmärkte und die Quartalsberichte der Unternehmen)
Monthly Equity Monitor (monatliche Publikation zu Gewinnen, Bewertung und Sentiment an den Aktienmärkten)
Digging in Deutschland (Themenresearch mit dem Fokus auf den deutschen Aktienmarkt)
Emerging Markets:
EM Briefing (zeitnahe Kommentierung wichtiger Indikatoren und Ereignisse)
Cross Asset:
Cross Asset Monitor (wöchentliche Marktübersicht inklusive Sentiment- und Risikoindikatoren)
Cross Asset Outlook (monatliche Analyse der globalen Finanzmärkte mit taktischer Assetallokation)
Cross Asset Feature (Spezialstudien zu Assetklassen übergreifenden Themen)
Für den Bezug der aufgeführten Publikationen wenden Sie sich bitte an Ihren Kundenbetreuer.
18
9. September 2016
Economic Research | Woche im Fokus
Zur Erfüllung der MAR-Anforderungen der ESMA weisen wir darauf hin, dass diese Ausarbeitung am 09.09.2016 07:44 CEST fertiggestellt und am
09.09.2016 07:47 CEST verbreitet wurde.
Für die Erstellung dieser Ausarbeitung sind der Bereich Corporates & Markets der Commerzbank AG, Frankfurt am Main, bzw. etwaig in der Ausarbeitung genannte
Filialen der Commerzbank verantwortlich. Corporates & Markets ist der Investmentbereich der Commerzbank, in dem die Research-, Anleihe-, Aktien-, Zinsproduktund Devisenaktivitäten zusammengefasst sind.
Sofern diese Ausarbeitung eine Analyse eines oder mehrerer Beteiligungspapiere enthält, sei darauf hingewiesen, dass die Verfasser bestätigen, dass
die in diesem Dokument geäußerten Einschätzungen ihre eigenen Einschätzungen genau wiedergeben und kein Zusammenhang zwischen ihrer
Dotierung – weder direkt noch indirekt noch teilweise – und den jeweiligen, in diesem Dokument enthaltenen Empfehlungen oder Einschätzungen
bestand, besteht oder bestehen wird. Der (bzw. die) in dieser Ausarbeitung genannte(n) Analyst(en) ist (sind) nicht bei der FINRA als Research-Analysten
registriert/qualifiziert. Solche Research-Analysten sind möglicherweise keine assoziierten Personen der Commerz Markets LLC und unterliegen daher
möglicherweise nicht den Einschränkungen der FINRA Rule 2241 in Bezug auf die Kommunikation mit einem betroffenen Unternehmen, öffentliche
Auftritte und den Handel mit Wertpapieren im Bestand eines Analysten.
Ob und in welchem zeitlichen Abstand eine Aktualisierung dieser Ausarbeitung erfolgt, ist vorab nicht festgelegt worden. Wenn nicht anders angegeben, beziehen
sich die Kurse der in diesem Dokument erwähnten Wertpapiere auf den Schlusskurs oder Spread des letzten Handelstages, die Schwankungen unterliegen können.
Mögliche Interessenkonflikte
Offenlegung möglicher Interessenkonflikte der Commerzbank AG, ihrer Tochtergesellschaften, verbundenen Unternehmen („Commerzbank“) und Mitarbeitern in
Bezug auf dIe Emittenten oder Finanzinstrumente; die in diesem Dokument analysiert werden, zum Ende des dem Veröffentlichungszeitpunkt diesem Dokument
vorangegangenen Monats*:
Für Angaben zu den in Kompendien genannten Unternehmen bzw. den von den Analysten der Commerzbank analysierten Unternehmen folgen Sie bitte diesem
Link: http://research.commerzbank.com/web/commerzbank-research-portal/public-page/disclosures*
*Die Aktualisierung dieser Informationen kann bis zu 10 Tage nach Monatsende erfordern.
Disclaimer
Dieses Dokument dient ausschließlich zu Informationszwecken und berücksichtigt nicht die besonderen Umstände des Empfängers. Es stellt keine Anlageberatung
dar. Die Inhalte dieses Dokuments sind nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder irgendeiner anderen Handlung
beabsichtigt und dienen nicht als Grundlage oder Teil eines Vertrages. Anleger sollten sich unabhängig und professionell beraten lassen und ihre eigenen Schlüsse
im Hinblick auf die Eignung der Transaktion einschließlich ihrer wirtschaftlichen Vorteilhaftigkeit und Risiken sowie ihrer Auswirkungen auf rechtliche und
regulatorische Aspekte sowie Bonität, Rechnungslegung und steuerliche Aspekte ziehen.
Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind öffentliche Daten und stammen aus Quellen, die von der Commerzbank als zuverlässig und korrekt
erachtet werden. Die Commerzbank übernimmt keine Garantie oder Gewährleistung im Hinblick auf Richtigkeit, Genauigkeit, Vollständigkeit oder Eignung für einen
bestimmten Zweck. Die Commerzbank hat keine unabhängige Überprüfung oder Due Diligence öffentlich verfügbarer Informationen im Hinblick auf einen
unverbundenen Referenzwert oder -index durchgeführt. Alle Meinungsaussagen oder Einschätzungen geben die aktuelle Einschätzung des Verfassers bzw. der
Verfasser zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern. Die hierin zum Ausdruck gebrachten Meinungen
spiegeln nicht zwangsläufig die Meinungen der Commerzbank wider. Die Commerzbank ist nicht dazu verpflichtet, dieses Dokument zu aktualisieren, abzuändern
oder zu ergänzen oder deren Empfänger auf andere Weise zu informieren, wenn sich ein in diesem Dokument genannter Umstand oder eine darin enthaltene
Stellungnahme, Schätzung oder Prognose ändert oder unzutreffend wird.
Diese Ausarbeitung kann Handelsideen enthalten, im Rahmen derer die Commerzbank mit Kunden oder anderen Geschäftspartnern in solchen Finanzinstrumenten
handeln darf. Die hier genannten Kurse (mit Ausnahme der als historisch gekennzeichneten) sind nur Indikationen und stellen keine festen Notierungen in Bezug auf
Volumen oder Kurs dar. Die in der Vergangenheit gezeigte Kursentwicklung von Finanzinstrumenten erlaubt keine verlässliche Aussage über deren zukünftigen
Verlauf. Eine Gewähr für den zukünftigen Kurs, Wert oder Ertrag eines in diesem Dokument genannten Finanzinstruments oder dessen Emittenten kann daher nicht
übernommen werden. Es besteht die Möglichkeit, dass Prognosen oder Kursziele für die in diesem Dokument genannten Unternehmen bzw. Wertpapiere aufgrund
verschiedener Risikofaktoren nicht erreicht werden. Hierzu zählen in unbegrenztem Maße Marktvolatilität, Branchenvolatilität, Unternehmensentscheidungen,
Nichtverfügbarkeit vollständiger und akkurater Informationen und/oder die Tatsache, dass sich die von der Commerzbank oder anderen Quellen getroffenen und
diesem Dokument zugrunde liegenden Annahmen als nicht zutreffend erweisen.
Die Commerzbank und/oder ihre verbundenen Unternehmen dürfen als Market Maker in den(m) Instrument(en) oder den entsprechenden Derivaten handeln, die in
unseren Research-Studien genannt sind. Mitarbeiter der Commerzbank oder ihrer verbundenen Unternehmen dürfen unseren Kunden und Geschäftseinheiten
gegenüber mündlich oder schriftlich Kommentare abgeben, die von den in dieser Studie geäußerten Meinungen abweichen. Die Commerzbank darf
Investmentbanking-Dienstleistungen für in dieser Studie genannte Emittenten ausführen oder anbieten.
Weder die Commerzbank noch ihre Geschäftsleitungsorgane, leitenden Angestellten oder Mitarbeiter übernehmen die Haftung für Schäden, die ggf. aus der
Verwendung dieses Dokuments, seines Inhalts oder in sonstiger Weise entstehen.
Die Aufnahme von Hyperlinks zu den Websites von Organisationen, die in diesem Dokument erwähnt werden, impliziert keineswegs eine Zustimmung, Empfehlung
oder Billigung der Informationen der Websites bzw. der von dort aus zugänglichen Informationen durch die Commerzbank. Die Commerzbank übernimmt keine
Verantwortung für den Inhalt dieser Websites oder von dort aus zugängliche Informationen oder für eventuelle Folgen aus der Verwendung dieser Inhalte oder
Informationen.
Dieses Dokument ist nur zur Verwendung durch den Empfänger bestimmt. Es darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne vorherige schriftliche Genehmigung
der Commerzbank auf irgendeine Weise verändert, vervielfältigt, verbreitet, veröffentlicht oder an andere Personen weitergegeben werden. Die Art und Weise, wie
dieses Produkt vertrieben wird, kann in bestimmten Ländern, einschließlich der USA, weiteren gesetzlichen Beschränkungen unterliegen. Personen, in deren Besitz
dieses Dokument gelangt, sind verpflichtet, sich diesbezüglich zu informieren und solche Einschränkungen zu beachten.
Mit Annahme dieses Dokuments stimmt der Empfänger der Verbindlichkeit der vorstehenden Bestimmungen zu.
Zusätzliche Informationen für Kunden in folgenden Ländern:
Deutschland: Die Commerzbank AG ist im Handelsregister beim Amtsgericht Frankfurt unter der Nummer HRB 32000 eingetragen. Die Commerzbank AG
unterliegt der Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Graurheindorfer Strasse 108, 53117 Bonn, Marie-Curie-Strasse 24-28, 60439
Frankfurt am Main und der Europäischen Zentralbank, Sonnemannstrasse 20, 60314 Frankfurt am Main, Deutschland.
Großbritannien: Dieses Dokument wurde von der Commerzbank AG, Filiale London, herausgegeben oder für eine Herausgabe in Großbritannien genehmigt. Die
Commerzbank AG, Filiale London, ist von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und von der Europäischen Zentralbank amtlich zugelassen
und unterliegt nur in beschränktem Umfang der Regulierung durch die Financial Conduct Authority und Prudential Regulation Authority. Einzelheiten über den
Umfang der Genehmigung und der Regulierung durch die Financial Conduct Authority und Prudential Regulation Authority erhalten Sie auf Anfrage. Diese
Ausarbeitung richtet sich ausschließlich an „Eligible Counterparties“ und „Professional Clients“. Sie richtet sich nicht an „Retail Clients“. Ausschließlich „Eligible
Counterparties“ und „Professional Clients“ ist es gestattet, die Informationen in dieser Ausarbeitung zu lesen oder sich auf diese zu beziehen. Commerzbank AG,
Filiale London bietet nicht Handel, Beratung oder andere Anlagedienstleistungen für „Retail Clients“ an.
USA: Die Commerz Markets LLC („Commerz Markets“) hat die Verantwortung für die Verteilung dieses Dokuments in den USA unter Einhaltung der gültigen
Bestimmungen übernommen. Wertpapiertransaktionen durch US-Bürger müssen über die Commerz Markets, Swaptransaktionen über die Commerzbank AG
abgewickelt werden. Nach geltendem US-amerikanischen Recht können Informationen, die Commerz Markets-Kunden betreffen, an andere Unternehmen innerhalb
des Commerzbank-Konzerns weitergegeben werden. Sofern dieses Dokument zur Verteilung in den USA freigegeben wurde, ist es ausschließlich nur an "US
Institutional Investors" und "Major Institutional Investors" gerichtet, wie in Rule 15a-6 unter dem Securities Exchange Act von 1934 beschrieben. Commerz Markets
ist Mitglied der FINRA und SIPC. Die Commerzbank AG ist bei der CFTC vorläufig als Swaphändler registriert.
Kanada: Die Inhalte dieses Dokuments sind nicht als Prospekt, Anzeige, öffentliche Emission oder Angebot bzw. Aufforderung zum Kauf oder Verkauf der
beschriebenen Wertpapiere in Kanada oder einer kanadischen Provinz bzw. einem kanadischen Territorium beabsichtigt. Angebote oder Verkäufe der
9. September 2016
19
Economic Research | Woche im Fokus
beschriebenen Wertpapiere erfolgen in Kanada ausschließlich im Rahmen einer Ausnahme von der Prospektpflicht und nur über einen nach den geltenden
Wertpapiergesetzen ordnungsgemäß registrierten Händler oder alternativ im Rahmen einer Ausnahme von der Registrierungspflicht für Händler in der kanadischen
Provinz bzw. dem kanadischen Territorium, in dem das Angebot abgegeben bzw. der Verkauf durchgeführt wird. Die Inhalte dieses Dokuments sind keinesfalls als
Anlageberatung in einer kanadischen Provinz bzw. einem kanadischen Territorium zu betrachten und nicht auf die Bedürfnisse des Empfängers zugeschnitten. In
Kanada sind die Inhalte dieses Dokuments ausschließlich für Permitted Clients (gemäß National Instrument 31-103) bestimmt, mit denen Commerz Markets LLC im
Rahmen der Ausnahmen für internationale Händler Geschäfte treibt. Soweit die Inhalte dieses Dokuments sich auf Wertpapiere eines Emittenten beziehen, der nach
den Gesetzen Kanadas oder einer kanadischen Provinz bzw. eines kanadischen Territoriums gegründet wurde, dürfen Geschäfte in solchen Wertpapieren nicht
durch Commerz Markets LLC getätigt werden. Keine Wertpapieraufsicht oder ähnliche Aufsichtsbehörde in Kanada hat dieses Material, die Inhalte dieses
Dokuments oder die beschriebenen Wertpapiere geprüft oder genehmigt; gegenteilige Behauptungen zu erheben, ist strafbar.
Europäischer Wirtschaftsraum: Soweit das vorliegende Dokument durch eine außerhalb des Europäischen Wirtschafts­raumes ansässige Rechtsperson erstellt
wurde, erfolgte eine Neuausgabe für die Verbreitung im Europäischen Wirtschaftsraum durch die Commerzbank AG, Filiale London.
Singapur: Dieses Dokument wird in Singapur von der Commerzbank AG, Filiale Singapur, zur Verfügung gestellt. Es darf dort nur von institutionellen Investoren
laut Definition in Section 4A des Securities and Futures Act, Chapter 289, von Singapur („SFA") gemäß Section 274 des SFA entgegengenommen werden.
Hongkong: Dieses Dokument wird in Hongkong von der Commerzbank AG, Filiale Hongkong, zur Verfügung gestellt und darf dort nur von „professionellen
Anlegern" im Sinne von Schedule 1 der Securities and Futures Ordinance (Cap.571) von Hongkong und etwaigen hierin getroffenen Regelungen
entgegengenommen werden.
Japan: Dieses Dokument und seine Verteilung stellen keine „Aufforderung“ gemäß dem Financial Instrument Exchange Act (FIEA) dar und sind nicht als solche
auszulegen. Dieses Dokument darf in Japan ausschließlich an „professionelle Anleger“ gemäß Section 2(31) des FIEA und Section 23 der Cabinet Ordinance
Regarding Definition of Section 2 of the FIEA durch die Commerzbank AG, Tokyo Branch, verteilt werden. Die Commerzbank AG, Tokyo Branch, war jedoch nicht
an der Erstellung dieses Dokuments beteiligt. Nicht alle Finanz- oder anderen Instrumente, auf die in diesem Dokument Bezug genommen wird, sind in Japan
verfügbar. Anfragen bezüglich der Verfügbarkeit dieser Instrumente richten Sie bitte an die Abteilung Corporates & Markets der Commerzbank AG oder an die
Commerzbank AG, Tokyo Branch. [Commerzbank AG, Tokyo Branch] Eingetragenes Finanzinstitut: Director of Kanto Local Finance Bureau (Tokin) Nr. 641 /
Mitgliedsverband: Japanese Bankers Association.
Australien: Die Commerzbank AG hat keine australische Lizenz für Finanzdienstleistungen. Dieses Dokument wird in Australien an Großkunden unter einer
Ausnahmeregelung zur australischen Finanzdienstleistungslizenz von der Commerzbank gemäß Class Order 04/1313 verteilt. Die Commerzbank AG wird durch die
BaFin nach deutschem Recht geregelt, das vom australischen Recht abweicht.
© Commerzbank AG 2016. Alle Rechte vorbehalten. Version 9.25
Commerzbank Corporates & Markets
Frankfurt
London
Commerzbank AG
Commerzbank AG
DLZ - Gebäude 2, Händlerhaus
PO BOX 52715
Mainzer Landstraße 153
30 Gresham Street
60327 Frankfurt
London, EC2P 2XY
New York
Commerz Markets LLC
225 Liberty Street, 32nd floor,
New York,
NY 10281-1050
Singapore
Commerzbank AG
71, Robinson Road, #12-01
Singapore 068895
Tel: + 49 69 136 21200
Tel: + 1 212 703 4000
Tel: +65 631 10000
20
Tel: + 44 207 623 8000
Hong Kong
Commerzbank AG
15th Floor, Lee Garden One
33 Hysan Avenue,
Causeway Bay
Hong Kong
Tel: +852 3988 0988
9. September 2016