Notes

Geschichten über den Ursprung – Genesis
Der Preis der Erneuerung (1. Mose 32,2-33)
Lesung:
„Und Jakob zog weiter. Und es begegneten ihm Engel Gottes. Als Jakob sie sah, rief er: »Das ist
Gottes Lager!« Und er nannte den Ort Mahanajim („zwei Lager“). Dann schickte Jakob Boten vor
sich her zu seinem Bruder Esau nach Edom, ins Land Seïr. Er trug ihnen auf: »Richtet meinem Herrn
Esau folgende Botschaft aus: `Ich, dein Diener Jakob, habe bis vor kurzem bei unserem Onkel Laban
gelebt und besitze mittlerweile Rinder, Esel, Schafe, Ziegen und viele Sklaven und Sklavinnen. Ich
sende dir diese Boten in der Hoffnung, dass du uns freundlich aufnimmst.´«
Die Boten kehrten mit dieser Nachricht zurück: »Wir sind zu deinem Bruder Esau gekommen. Er
zieht dir jetzt mit 400 Mann entgegen!« Darüber erschrak Jakob sehr und er bekam Angst. Er teilte
seine Leute sowie seine Schafe, Rinder und Kamele in zwei Lager, weil er dachte: »Wenn Esau das
eine Lager angreift und es niedermacht, kann wenigstens das andere entkommen.«
Dann betete Jakob: »O Gott meines Großvaters Abraham und meines Vaters Isaak - Herr, du hast
mir geboten: `Kehre zurück in deine Heimat und zu deinen Verwandten. Ich will dir Gutes tun.´ Ich
bin es nicht wert, dass du mir, deinem Diener, mit so großer Treue und grenzenloser Liebe
begegnest. Nur mit einem Wanderstock überquerte ich einmal den Jordan und nun füllt mein Besitz
zwei Lager! O Herr, rette mich vor meinem Bruder Esau. Ich habe Angst, dass er kommt, um mich,
meine Frauen und meine Kinder zu töten. Doch du hast versprochen: `Ich will dir Gutes tun und
deine Nachkommen so zahlreich machen wie den Sand am Meer, den man nicht zählen kann.´«
Jakob schlug dort sein Nachtlager auf und stellte von seinem Besitz ein Geschenk für seinen Bruder
Esau zusammen: 200 Ziegen, 20 Ziegenböcke, 200 Mutterschafe, 20 Widder, 30 säugende Kamele
mit ihren Jungen, 40 Kühe, zehn Stiere, 20 Eselinnen und zehn Eselfohlen. Er teilte die Tiere in
einzelne Herden auf, gab sie seinen Hirten und befahl ihnen: »Zieht vor mir her und lasst jeweils
einen Abstand zwischen den einzelnen Herden.« Dem Mann, der die erste Gruppe anführte, gab er
folgende Anweisung: »Wenn du meinem Bruder Esau begegnest, wird er fragen: `Wohin gehst du?
Wessen Sklave bist du? Wem gehören die Tiere, die du vor dir her treibst?´ Dann sollst du
antworten: `Sie gehören deinem Diener Jakob und sind ein Geschenk für seinen Herrn Esau! Er
kommt hinter uns her.´« Den anderen Hirten gab er dieselbe Anweisung und befahl ihnen: »Genau
so sollt ihr zu Esau sprechen, wenn ihr ihn trefft. Und sagt ihm auch: `Dein Diener Jakob kommt
hinter uns her.´« Jakob dachte sich nämlich: »Ich will Esau mit den Geschenken freundlich stimmen.
Wenn ich ihm dann persönlich gegenübertrete, wird er mich vielleicht friedlich empfangen.«
Also gingen die Tiere als Geschenk voraus, Jakob aber verbrachte die Nacht im Lager. In der Nacht
stand Jakob auf. Er nahm seine beiden Frauen, die beiden Sklavinnen und seine elf Söhne mit sich
und überquerte den Jabbokfluss an einer Furt. Auch seinen gesamten Besitz brachte er über den
Jabbok. Dann blieb er allein zurück. Da kam ein Mann und kämpfte mit ihm bis zum
Morgengrauen. Als der Mann merkte, dass er Jakob nicht besiegen konnte, gab er ihm einen Schlag
auf sein Hüftgelenk, sodass es ausrenkte. Dann sagte er: »Lass mich los, denn der Morgen
dämmert schon.« Doch Jakob erwiderte: »Ich lasse dich nicht los, bevor du mich gesegnet hast!«
»Wie heißt du?«, fragte der Mann. Er antwortete: »Jakob.« »Du sollst nicht länger Jakob heißen«,
sagte der Mann. »Von jetzt an heißt du Israel („von Gott beherrscht“). Denn du hast sowohl mit
Gott als auch mit Menschen gekämpft und gesiegt.« »Nenn mir deinen Namen!«, forderte Jakob
ihn auf. »Warum erkundigst du dich nach meinem Namen?«, fragte der Mann. Dann segnete er
Jakob.
Jakob nannte die Stätte Pnuël - `Angesicht Gottes´ -, denn er sagte: »Ich habe Gott von Angesicht
zu Angesicht gesehen und trotzdem bin ich noch am Leben!« Die Sonne ging gerade auf, als er
Pnuël verließ. Wegen seiner Hüfte hinkte er. Bis heute essen die Israeliten nicht den Muskel über
dem Hüftgelenk, weil Jakob auf diese Stelle geschlagen wurde.“
In diesem Text lesen wir von einer sehr existenziellen Konfrontation im Leben von Jakob, dem
späteren Patriarchen und Namensgeber Israels. Nach der Kontrontation mit sich selbst, vor der
Kontrontation mit seiner Vergangenheit, kam eine Konfrontation mit Gott. Eine außergewöhnliche
Geschichte mit einer starken, intensiven Botschaft.
1.
Nach der Konfrontation mit sich selbst....
Jakob hatte die Episode „Laban“ in seinem Leben hinter sich gelassen. Er hatte 20 Jahre lang für
seinen Onkel gearbeitet. Gott hatte durch diese Zeit mit Laban sehr an ihm gearbeitet. Er war
durch ihn mit sich selbst konfrontiert, sein Charakter auf die Probe gestellt worden.
Es macht ein bisschen Angst, wenn man darüber nachdenkt, wieviel Zeit sich Gott nimmt,
um einen Menschen mit sich selbst zu konfrontieren. Warum tut er das? Weil er sich ihm
selbst offenbaren möchte, und ohne Selbsterkenntnis keine Gotteserkenntnis. Solange wir
noch an Illusionen über uns selbst nachhängen, können wir Gott nicht wirklich klar sehen.
„Der Gesamtinhalt der Lebensweisheit, die diesen Namen auch verdient, umfaßt zwei
Seiten: die Erkenntnis Gottes und die Selbsterkenntnis. Beide sind derartig miteinander
verwachsen, daß man kaum auseinander halten kann, auf welcher Seite der Grund, und auf
welcher die Folge ist. Denn niemand kann sich selbst betrachten, ohne zugleich einen Blick
auf Gott zu werfen, in welchem wir leben, weben und sind (Apg.17, 28); denn alles, was wir
haben, stammt von ihm und ruht auf ihm allein. Die Güter, welche wie Regentropfen vom
Himmel auf uns fallen, leiten uns an, nach der Quelle zu fragen. Anderseits werden wir die
unermeßliche Fülle des Reichtums, den Gott besitzt, erst zu schätzen wissen, wenn wir
unsere Bedürftigkeit betrachten. Der jämmerliche Zustand, in den uns der Fall der ersten
Menschen gestürzt hat, zwingt uns, die Augen zum Himmel emporzuheben, nicht bloß um
hungrig und bedürftig von dort zu erbitten, was uns fehlt, sondern um in Furcht und
Schrecken die gebührende Demut zu lernen. Weil der Mensch eine Welt von Elend in sich
trägt, muss uns das Bewußtsein des eigenen unglücklichen Zustands antreiben,
um so wenigstens ein bisschen Erkenntnis von der Welt zu fassen. So erkennen wir aus der
Empfindung unserer Unwissenheit, Eitelkeit, Bedürftigkeit, Schwachheit, Sünde und
Verkehrtheit, daß allein Gott das wahre Licht der Weisheit, zuverlässige Kraft, den
unausschöpflichen Quell aller Güter und reine Gerechtigkeit in sich birgt. Unser Übel weckt
uns auf, die Güter Gottes anzuschauen, und wir werden nicht eher ernstlich nach ihm
fragen, bevor wir nicht anfangen, ein Mißfallen an uns selbst zu haben. Denn welcher
Mensch gibt sich nicht gern mit sich und seinen angeblichen Tugenden zufrieden, solange
er sich selbst und sein Elend nicht kennt? So leitet uns also die Selbsterkenntnis an, nicht
nur nach Gott zu fragen, sondern ihn auch zu finden.“ (Calvin)
Diese Konfrontation mit sich selbst hatte Jakob gehabt, denn Laban war eine Version von ihm – nur
ohne Gott und Gewissen. In dieser Zeit hatte Jakob sehr viel über sich gelernt. Weil ihm der Spiegel
vorgehalten worden war, war er reflektierter geworden. Er muss sich in bestimmten Augenblicken
selbst beobachtet und an seinen Onkel erinnert gefühlt haben. So etwas prägt Einen.
2. Vor der Konfrontation mit seinem Bruder...
Jetzt war Jakob auf dem Weg nach Hause. Er wusste, dass die Begegnung mit seinem Bruder Esau,
den er seinerzeit betrogen hatte und der geschworen hatte, ihn umzubringen, unumgänglich war.
Um möglichst vorbereitet zu sein, um möglichst viel Kontrolle zu behalten, schickte er
Kundschafter voraus. Sie sollten Esau vor allem darüber informieren, dass Jakob einiges zu
verschenken hatte. Er versuchte, sich aus der Situation rauszukaufen.
Die Boten kehren zurück und berichten ihm von seinem persönlichen Albtraum: Esau kam ihm
entgegen, mit 400 Mann. Also einer potientiellen Armee.
Die Konfrontation mit Esau war eine Konfrontation mit seiner Vergangenheit. Und die schien ihm
nicht freundlich gesinnt zu sein. Er wusste, dass sie ihn jetzt einholen und möglicherweise
zerstören würde. Man kann sich leicht vorstellen, was so eine Situation in einem Strategen wie
Jakob auslöste – auch wenn er jetzt ein gläubiger Stratege war. Jakob befand sich in einer
Zwickmühle: Laban hinter sich, und Esau vor sich. Der Druck war hoch – Jakob im Stress.
Was dann folgt, ist bezeichnend für seinen Charakter. Gott hatte ihn durch eine Engelserscheinung
wissen lassen, dass er mit ihm war. Vielleicht inspiriert von dieser Vision der zwei Lager,
wahrscheinlich jedoch zur Schadensbegrenzung und Überlebenssicherung teilt er seinen Besitz
ebenfalls in zwei Lager auf.
Weil er ja ein gläubiger Stratege ist, nimmt er sich Zeit, um zu beten. Und was er betet, klingt
eigentlich gut: Er appelliert an Gott als den Bundesgott Abrahams und Isaaks. Er bezieht sich
darauf, dass Gott ihn geschickt hatte, und dass seine jetzige Gefahrensituation daher stammte,
dass er auf ihn gehört hatte. Außerdem erinnert Jakob Gott an seine Verheißung. Es gibt viel, was
man aus diesem Gebet lernen kann.
Typisch Jakob: Er betet um Gottes Schutz und Fürsorge, macht dann aber doch das, was er
normalerweise tun würde: Er versucht durch geschicktes Vorgehen die Situation zu kontrollieren
oder zumindest zu entschärfen. Er schickt in bestimmten Abständen Geschenke voraus, in der
Hoffnung, den Zorn Esaus auf diesem Weg Stück für Stück abzubauen, damit bei seiner Begegnung
mit ihm möglichst wenig davon übrig ist. Er war bereit, sehr viel aufzugeben, um sich selbst nicht
ausgeliefert zu fühlen.
Viele von uns fürchten eine Konfrontation mit der Vergangenheit. Wir alle versuchen, die
Zukunft zu unseren Gunsten zu beeinflussen, die Götter gnädig zu stimmen. Wir alle
fürchten Verlust. Der stärkste Trieb ist der Überlebenstrieb. Wir wollen nicht an unser Ende
geführt werden – auf jeden Fall nicht, ohne die Kontrolle über diesen Moment zu haben.
Und deswegen sind unsere guten Taten auch manchmal nichts anderes als ein
Bestechungsversuch, wir versuchen, die Zukunft (oder die Vergangenheit?) zu schmieren.
Wir nennen das vielleicht Karma oder es ist unsere Vorstellung von Gottes Gerechtigkeit.
Wir haben Angst um unsere Existenz, unsere Identität. Wenn wir gläubig sind, leben wir das
vielleicht über unsere Religion aus. Wir beten, vertrauen uns selbst und unseren
Fähigkeiten am Ende aber doch mehr als Gott. Gott ist – da haben wir vor ein paar Wochen
drüber gesprochen – uns Mittel zum Zweck, anstatt unser höchstes Ziel und Glück.
„Der Heide naht sich seiner Gottheit wie Jakob sich Esau naht – er rechnet damit, dass „Das
Geschenk des Menschen ihm Raum schafft und ihn zu den großen Herren bringt“ (Sprüche
18,16). Aber im AltenTestament ist das Geschenk, welches der Mensch Gott bringt, immer
zuerst ein Geschenk Gottes an den Menschen gewesen. Wie Jakob bald feststellen würde
ist Gnade, und nicht das Verhandeln, das Einzige, was von Schuld befreit.“ (Kidner)
3. Kommt die Konfrontation mit Gott
Jakob hatte alles getan, was er tun konnte. Jetzt blieb ihm nur noch das Warten. Es war Nacht und
er war allein. Plötzlich erscheint ein Mann, der mit ihm kämpft, bis zum Morgengrauen. Der Mann
will unbedingt von Tagesanbruch verschwinden und weigert sich, seinen Namen zu nennen. Um
den Kampf zu beenden, berührt er die Hüfte Jakobs. Die daraus entstehende Verletzung lässt Jakob
sein Leben lang humpeln. Jakob weigert sich, den Mann gehen zu lassen, besteht auf einen Segen.
Als Segen bekommt er einen neuen Namen – und damit eine neue Identität. Von Jakob (Abzocker,
Opportunist) zu Israel (von Gott beherrscht/herrscht mit Gott).
Um diese Begebenheit besser verstehen zu können, muss man die erklärenden Parallelverse aus
dem Buch Hosea kennen: „Im Mutterleib hinterging er seinen Bruder, und in seiner Manneskraft
kämpfte er mit Gott: Er kämpfte mit dem Engel und war überlegen! Er weinte und flehte ihn um
Gnade an. In Bethel fand er ihn, und dort redete er mit ihm.“ (Hosea 12,4-5)
Das ist weder, so Tim Keller, der Gott einer liberalen Religion, der dich einfach so lässt, wie du bist
(dafür liebt er dich und Gerechtigkeit zu sehr), noch ist es der Gott einer konservativen Religion –
denn Jakob hatte ja bereits angefangen, Gott zu vertrauen, Schritte in die richtige Richtung zu
gehen, zu beten. Trotzdem war die Antwort darauf nicht „der verdiente Segen“, sondern ein
Ringkampf und eine lebenslange körperliche Behinderung. Gott wollte nicht etwas von Jakob, er
wollte Jakob. Und er wollte Jakob verändern und erneuern.
Bemerkt, dass der Engel ihn fragt „Was ist dein Name?“ Demut bedeutet, eine nach Gottes
Maßstab realistische Selbsteinschätzung zu haben. Gott will, dass Jakob seinen Namen sagt, als ein
Bekenntnis. Es gibt wahrscheinlich nichts, was einen Menschen tiefer erschüttert und gründlicher
zerbricht, als sich selbst zu sehen. Und sich eingestehen zu müssen, wer er ist. In diesem Fall, der
Konfrontation mit Gott, folgt direkt darauf die Umbenennung. Nach der Selbstkonfrontation kam
die Offenbarung: er kämpfte eigentlich gegen Gott. Aber einen Gott, der ihn nicht vernichten
sondern verändern wollte.
Jakob hatte im Unterliegen gesiegt. Er war jetzt ein gebrochener, gezeichneter aber neuer Mann.
Er war langsamer unterwegs aber mit einem verstärkten Selbstverständnis als Pilger. Nachdem er
von Gott überwunden worden war konnte er seinem Bruder ohne Angst begegnen. In Gottes Welt
ist alles anders herum: du gewinnst, indem du verlierst und Schwachheit ist deine größte Stärke...
Wir schmeißen Sachen weg, wenn sie kaputt sind. Dinge verlieren an Wert – wie ein Auto zum
Beispiel. Aber Gott macht Dinge wertvoller, indem er sie zerbricht. Wahre Größe entsteht durch
Herausforderungen, Schwierigkeiten, Kampf und Leid. Dieses Wissen kann uns helfen, diese
Situationen zu akzeptieren.
Wir wollen unsere Leben oder die Welt bewahren, vervollständigen, optimieren. Gerne auch mit
Hilfe von Gott oder ein bisschen Spiritualität oder sogar Religion. Wir kämpfen gegen
Machtlosigkeit, Hoffnungslosigkeit und den Bankrott mit ganzer Kraft, die ganze Nacht wenn es
sein muss. Dass wir durch eine Erfahrung für's Leben gezeichnet oder sogar wie Jakob für's Leben
entstellt sind – ein Albtraum.
Aber erst wenn wir an dem Punkt sind, wo wir uns abgekämpft und verloren haben; wo wir
merken, dass auch unser Pläneschmieden und Kontrollierenwollen nicht mehr funktioniert, erst
dann sind wir bereit für die existenzielle Begegnung mit Gott. Das gilt für uns als Einzelne, für uns
als Gemeinde und für die Welt. Solange wir denken, dass wir uns noch selber einen Weg schaffen
können, indem wir besser planen, anders strukturieren, neue Leute finden, sind wir nicht am Ende
unserer Weisheit und deswegen nicht offen genug für Gottes Weisheit.
Zerbrochenheit ist an sich nichts Gutes und Schönes – aber Gott macht diesen Punkt zum Ort des
Neubeginns, wo er das Samenkorn für die Neuschöpfung, für die Erneuerung hineinpflanzt. Und
damit wird er zum heiligen Ort, zum schönsten Ort der Welt. Das gilt für unser Leben. Es gilt aber
auch für diese Welt, dieses Universum. Der Ort der größten Zerbrochenheit ist das Kreuz. Hier ließ
sich der Schöpfer selbst zerbrechen, indem er alle Schuld für die Zerbrochenheit der Welt und die
Zerbrochenheit selbst auf sich nahm. Alle horizontale und alle vertikale Zerbrochenheit. Er
konzentrierte sie an einem Punkt, in sich selbst. Und er brachte sie an ihr Ende, in den Tod, in das
Grab. Und er überwandt sie in seiner Auferstehung. Denn er war selbst das Samenkorn für die
Erneuerung aller Dinge geworden
Hier ist der große Unterschied der Hoffnung. Hoffnung ist im christlichen Glauben eine Person,
Christus selbst. Hoffnung ist nicht ein vages Wünschen, sondern eine Erwartung. Nur das
Evangelium kann diese Art von Hoffnung geben.
Wichtig: Die christliche Hoffnung heißt nicht: vertraue Gott, gib dir Mühe, dann wird
bestimmt alles wieder gut, dann bewahrt dich Gott vor Zerbrochenheit und segnet deine
Pläne. Christliche Hoffnung kommt aus der Botschaft von Leiden, Tod und Auferstehung
Gottes.
Das ist der Preis für den Neuanfang: Gott hat ihn bezahlt, aber wir müssen ihn akzeptieren.