Nr. 9 September 2016 INHALT Die Auszeit Bettag am Seeufer von Hergiswil: Wer nimmt sich am 18. September eine Auszeit vom Sprung ohne Fallschirm? 2 Unsere Talente Wie Elmar und der Schmetterling im Heimgruppenunterricht ihre Talente fanden und Mäuse und Frösche musizierten: Geschichten, die Kinder und Grosseltern bewegen. 3 Die Not wenden Pfarrerin Ruth Brechbühl über innersyrische Flüchtlinge und ihre Helferinnen. Eine Reportage direkt aus dem Krisengebiet und ein Blick nach Nidwalden. 2, 4+5 Die Pfarrerin Sie wohnt in Stansstad, hat in Zürich Theologie studiert und wird im Michelsamt LU ihre erste Stelle als Pfarrerin beginnen: Lilli HochuliWegmüller. Letzte Kirchen-News Evangelisch-Reformierte Kirche Nidwalden Tanzend dauerhaft fest machen Mit der Wahl im November 2015 hat die Evangelisch-Reformierte Kirche Nidwalden den Stanser Pfarrpersonen Silke Petermannvon Grünigen und Dominik Flüeler ihr Vertrauen geschenkt. Mit der Installation vom 11. September im Oeki Stansstad folgt der letzte offizielle Schritt dieser gegenseitigen Vertrauenszusage. Von links: Pfarrer Ulrich Winkler, Pfarrer Dominik Flüeler, Pfarrerin Silke Petermann-von Grünigen und Pfarrer Jacques Dal Molin. Thomas Vaszary Nidwalden uns gegenüber, Bedingungen zu schaffen, unter denen wir unseren Verpflichtungen so gut wie möglich nachgehen können. Wir freuen uns auf Sie und auf viele bereichernde, schöne und beseelende Momente hier auf der Weide in Nidwalden. An der Installation vom 11. September bestärken wir unser bedachtes und an Erfahrungen gewachsenes «Ja» zur verbindlichen und persönlichen Präsenz in Amt und Würden gegenüber der Kirchgemeinde. Da wird etwas installiert, also dauerhaft festgemacht, zusammengebaut, zusammengesetzt. Da geht es um Bestand, Andauerndes. Im alten pastoralen Bild des Hirten und seiner Herde werden der Stall und der Weidezaun wieder mit zwei Personen der Wachsamkeit und des Vertrauens besetzt. Diese wollen ihre Aufgabe bewusst und verantwortungsvoll wahrnehmen. Schön, dass es sich in unserem Fall um eine Hirtin und einen Hirten handelt. Mit unserer Installation verpflichten wir uns, Ihnen persönlich und individuell, aber auch der ganzen Kirchgemeinde, unser Bestes zu schenken: unseren Glauben, unsere Aufmerksamkeit, Zeit, Liebe, Achtung. Und wir lassen uns umgekehrt gerne von Ihnen beschenken, von Ihren Ideen, Anliegen, Fragen, Anregungen. Gleichzeitig verpflichtet sich die Evangelisch-Reformierte Kirche Dominik Flüeler, Pfarrer In den vergangenen anderthalb Jahren lernten wir viele Menschen kennen. Zahlreiche gemeinsame Veranstaltungen zeigten uns: Hier werden wir gebraucht, hier ist unsere Präsenz wichtig. Es ist schön in Stans zu leben und zu arbeiten. Ich treffe zahlreiche Menschen, die mich anlachen und grüssen. Darunter sind viele, mit denen ich auch schon beruflich unterwegs war und bin. Diese Offenheit für Neues, für Gemeinsames motiviert mich – miteinander diskutieren, schweigen, Gottesdienste feiern, sich gegenseitig besuchen, singen, tanzen, für die «Kirchen-News» schreiben… Mir geht es um das Miteinander von Mündigkeit, Freiheit und Verbindlichkeit. Ich sehe mein Leben in der Nachfolge Jesu als einen Tanz. Tanzen benötigt Achtsamkeit und Verbindlichkeit gegenüber denen, die sich mit mir bewegen. Ich kann nicht machen, was ich will, was die Richtung und das Tempo betrifft. Wenn ich mich nicht einfüge, bringe ich die anderen aus dem Takt. Ich höre nicht auf eine abstrakte Autorität, sondern alle meine Sinne richten sich auf die Musik und die anderen, die mit mir unterwegs sind, auf ihre Schritte, ihren Takt und ihr Tempo. Miteinander sind wir unterwegs. Auszug und Interpretationen zu Madeleine Delbrêls Gedicht «Der Ball des Gehorsams»: Um gut tanzen zu können – mit dir oder auch sonst, / braucht man nicht zu wissen, wohin der Tanz führt. / Man muss ihm nur folgen, / Drauf gestimmt sein, / schwerelos sein, / und vor allem: Man darf sich nicht versteifen… / Man darf nicht um jeden Preis vorwärtskommen wollen. / Manchmal muss man sich drehen oder gar seitwärts gehen. / Und man muss auch innehalten können / oder gleiten, anstatt zu marschieren. / Und das alles wären ganz sinnlose Schritte, / wenn die Musik nicht eine Harmonie daraus machte… / Gib, dass wir unser Dasein leben, / nicht wie ein Schachspiel, bei dem alles berechnet ist, / nicht wie einen Wettkampf, bei dem alles schwierig ist, / nicht wie einen Lehrsatz, bei dem wir uns den Kopf zerbrechen, / sondern wie ein Fest ohne Ende, bei dem man dir immer wieder begegnet, / wie ein Ball, / wie einen Tanz, / in den Armen deiner Gnade / zu der Musik allumfassender Liebe. Silke Petermann-von Grünigen, Pfarrerin Installation, Sonntag, 11. September 10 Uhr, Oeki Stansstad Blick hinaus «Käppi, Kutte, Krinoline» Im Freulerpalast in Näfels ist bis Ende November Ulrich Zwinglis Messgewand (Kasel) aus Seidengewebe ausgestellt, das der spätere Reformator während seiner zehnjährigen Zeit als katholischer Pfarrer in Glarus trug (1506–1516). Die Ausstellung «Käppi, Kutte, Krinoline – Kleidung als Statement» zeigt Stoffe aus fünf Jahrhunderten – von Zwinglis Messgewand bis Patrick Küngs SkiAbfahrtsdress 2015. Ob Kleider wirklich Leute machen oder dieser geflügelte Spruch nur ein Werbeslogan der Modeindustrie ist? freulerpalast.ch Primadonnen wie Eva, Maria und Magdalena? Aus dem Schatten der Männer erheben sich am Lucerne Festival die Frauen noch bis 11. September; und hoffentlich darüber hinaus. Das Thema «Primadonna» präsentiert unter anderen auch elf Dirigentinnen. Am Samstag, 3. September, um 22 Uhr spielt Iveta Apkalna aus Lettland, die Königin der Orgelvirtuosen, im KKL-Konzertsaal. Zuvor findet im Südpol «Young Familienkonzert» und im Pavillon Tribschenhorn «Young Figurentheater» statt, in der Lukaskirche zeitgenössische Musik für Violine und Harfe, im KKLKonzertsaal «Alte Musik» mit Starsopranistin Cecilia Bartoli und am Donnerstag, 8. September, spielen die Wiener Philharmoniker mit Emmanuelle Haïm und Sandrine Piau um 19.30 Uhr im KKL-Konzertsaal Barockmusik von Händel. lucernefestival.ch vazy 2 Auszeit am See Innehalten und für einen Tag eine Auszeit nehmen: Die kantonale Feier am Bettag vom 18. September am Seeufer in Hergiswil passt bestens dazu. Ulrich Winkler Am Sonntag, 18. September, 10 Uhr, findet am Seeufer des Glasiareals ein kantonaler Gottesdienst statt, bei nassem oder unsicherem Wetter in der reformierten Kirche Hergiswil. Der Gottesdienst wird von den Pfarrern Ulrich Winkler und Dominik Flüeler gestaltet. Für ein musikalisches Erlebnis sorgen acht Bläserinnen und Bläser. Sprung ohne Fallschirm Inmitten unserer täglichen Probleme übersehen wir, dass unsere eigentliche Frage die nach dem Leben ist. Der Weise Eckhart Tolle schildert das einmal so: «Unser Leben gleicht einem Sprung ohne Fallschirm von einem hohen Felsen herab. Während des Falles lachen und streiten wir, machen Geschäfte mitein- ander und reden über die Zukunftsaussichten. Nach etwa 80 Jahren Flug kommen wir unten an . . . » 18. September: Auszeit am Bettag In unserem wohlhabenden Land haben wir Zeit, über das Leben nachzudenken. Von Zeit zu Zeit versuchen wir uns neu auszurichten, uns selbst zu finden, unser Leben in Ordnung zu bringen. Der eidgenössische Dank-, Buss- und Bettag ist tatsächlich eine dafür vom Staat angeordnete allgemeine Auszeit. Bei unserer Suche nach dem Leben begegnen wir irgendwann Jesus Christus. Dem Menschen, für den Leben unendliche Liebe ist und der seinen Auftrag darin sieht, uns das Leben zu bringen. Im Anschluss an den Bettagsgottesdienst sind alle zu einem gemeinsamen Mittagessen im Glasi-Restaurant eingeladen. Für das Mittagessen und die Nutzung des ebenfalls kostenlosen Bustransfers ist eine Anmeldung erforderlich mit dem auf dieser Seite eingehefteten Talon. Minderjährige Flüchtlinge Im Herbst 2015 meldeten sich nach einem Aufruf in den «Kirchen-News» Nidwaldnerinnen und Nidwaldner, um unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aufzunehmen. Laut Amt für Asyl und Flüchtlinge Nidwalden befinden sich keine unbegleiteten Jugendlichen unter 14 Jahren in Nidwalden. Ein Koordinationstreffen mit freiwilligen Personen habe noch nicht stattgefunden, da aktuell für diese Personengruppe ausserkantonale Projekte erarbeitet würden. Zurzeit befinden sich 15 unbegleitete Minderjährige über 14 Jahre in Nidwalden. Sie besuchen den Schulunterricht oder intensive Deutschkurse. Die Unterbringungsform hänge von deren Alter, ihrem Geschlecht und der persönlichen, individuellen Situation ab; wenn immer möglich sei die Einheit der Familie zu wahren. So werde bei Jugendlichen mit Verwandten im Kanton geprüft, ob eine gemeinsame Unterbringung möglich sei, zusammen mit Geschwistern. Wer keine Verwandte habe im Kanton, werde in den kantonseigenen Unterkünften für Familien und Jugendliche ➞ S. 4 und 5 untergebracht. vazy Kindergebete über Gott, Familie und Freunde Im ökumenischen Unterricht von Religionslehrerin Esther De Clercq sind Kinder - gebete entstanden. Die Primarschülerinnen und -schüler setzten die wiederholende Rondell-Form ein. Im Mittelpunkt stehen Gott, Familie und Freunde. Nidwalden Kirchen-News | Nr. 9 2016 Suche deine Talente Aus dem Kirchenrat Im ökumenischen Heimgruppenunterricht (HGU) geht es zu wie im echten Leben. In der guten Stube finden Generationen zusammen und entdecken ihre Talente; wie Elmar und ein Schmetterling. Ein Rückblick mit Ausblick. Silke Petermann-von Grünigen Im November geht es wieder los. Dabei hatten erst vor den Sommerferien 20 Kinder im Oeki Stansstad den Abschluss des ökumenischen Heimgruppenunterrichts Stansstad gefeiert. Die Religionslehrerinnen Carmen Keiser und Sandra Oliva begrüssten zwei Gäste: Elmar, den Elefanten, und einen Schmetterling. Der verfing sich zwischen zwei Ästen und Elmar befreite ihn mit seinem Rüssel. Der Schmetterling bedankte sich und sagte: «Vielleicht kann ich dir eines Tages auch mal helfen. Du brauchst mich nur zu rufen.» Elmar konnte sich jedoch nicht vorstellen, dass ein Schmetterling einen Elefanten retten kann. Doch eines Tages brach ein Teil eines Pfades unter ihm weg und er rief um Hilfe. Keine kam. Der Schmetterling jedoch holte die anderen Elefanten und sie zogen Elmar mit einem Seil wieder hoch. Wer folgt ihm nach? Elmar und der Schmetterling, auch als e-Book und Hörbuch. Jeder von uns hat eigene, einmalige Talente von Gott bekommen. Im Gottesdienst suchten alle Kinder und Erwachsenen ihre Talente und entdeckten ihre Farben. waren auch Frösche. Erst das gemeinsame Musizieren machte alle glücklich und zufrieden. Wer wissen will, wohin die Reise im neuen Schuljahr geht, melde sich beim Pfarramt seiner Wahl. Heimgruppenunterricht: ein Generationen-Projekt Koordination KAN (Kath. Kirche Nidwalden), Benno Büeler, 041 611 04 56, benno. [email protected] Das Suchen und Entdecken ist auch im regelmässigen Heimgruppenunterricht während des Jahres der Fall. Neun Frauen, Mütter, Grossmütter und ein Grossvater erzählen Erstklässlern Geschichten aus der Bibel, beten und singen mit ihnen und basteln. Es ist eine schöne Tradition, Kinder bei ihren ersten Fragen und Überlegungen zu begleiten. Letztes Schuljahr ging es in Stans bei Daniela Bühlmann um das Musizieren in Gottes grossem Haus mit allen möglichen und unmöglichen Instrumenten. Sogar fünf freche Mäuse machten Musik. Doch der Weg zum grossen Mäuse-Konzert war weit und nicht einfach, denn da Mithelfen und leiten Wer Lust hat, beim Heimgruppenunterricht mitzuhelfen, kann sich gerne im Pfarramt melden und Ideen mitbringen. Wer beim Schnuppern im Verlaufe des Schuljahres Lust auf mehr bekommt, kann den ökumenischen Ausbildungskurs 2017 / 18 ins Auge fassen (kan.ch). Der aktuelle Ausbildungskurs hat am 27. August begonnen; reinschnuppern erlaubt nach Voranmeldung. vazy Dein Licht Gesangbuch Nr. 169 Christus, dein Licht verklärt unsre Schatten, lasse nicht zu, dass das Dunkel zu uns spricht. Alle sind eingeladen, miteinander in diesen Choral aus Taizé einzustimmen. Hier können wir mehrstimmig singen und haben somit ein besonderes Klang- und Gemeinschaftserlebnis. Auch ist das zweisprachige Singen möglich. Mit ein wenig Mut und Aufwand wird uns dies gelingen. Die Aussagen dreier Bibelstellen (BigS) sind: Johannes 1, 6 – 7: Es entstand ein Johannes 8, 12: Jesus redete nun wiederum mit ihnen und sagte: Ich bin das Licht der Welt; die mir folgen, werden nicht mehr in der Finsternis umherirren, sondern das Licht des Lebens haben. Johannes 9, 5: Wenn ich in der Welt bin, bin ich Licht der Welt. Engel von Paul Klee. Mensch, von Gott gesandt, mit Namen Johannes. Dieser kam, um Zeugnis abzulegen, um für das Licht zu zeugen, damit alle durch ihn zum Glauben kämen. Silke Petermann-von Grünigen Welches ist Ihr Lieblingslied? Wünsche bitte an [email protected], 041 610 21 16 Das letzte Amtsjahr von Pfr. Jacques Dal Molin ist bereits angebrochen. Ende Mai 2017 wird er pensioniert. Um seine Nachfolge zu regeln, hat der Kirchenrat eine Pfarrwahlkommission eingesetzt, bestehend aus Mitgliedern des Gemeindekreises Buochs und aus Pfarrpersonen der anderen Gemeindekreise. Vielleicht ist Ihnen unser Inserat im Magazin «bref» oder auf unserer Webseite nw-ref.ch aufgefallen? Es ist quasi das Ergebnis der ersten Kommissionssitzungen, welche Kernkompetenzen wir für die Mitgestaltung unserer Kirche als wichtig erachten: Nächstenliebe, Offenheit und Tatkraft. Trotz eines Mangels an verfügbaren Pfarrpersonen im Arbeitsmarkt generell dürfen wir nach Ablauf der Bewerbungsfrist zuversichtlich sein, dass unsere Wünsche an die Nachfolgeperson erfüllt werden können. Im Laufe dieses Herbstes werden wir u.a. Gespräche führen, Predigten anhören, um uns so ein möglichst breites Bild der Pfarrpersonen zu machen. Dies ermöglicht uns, dem Kirchenrat eine passende Nachfolgerin bzw. einen passenden Nachfolger für Jacques Dal Molin vorzuschlagen. Im Namen der Pfarrwahlkommission, Robert Arndt 3 In der Kirche und in der Not ein eingespieltes Team: Pfarrer Michel und seine Frau Huda (rechts). Die junge Coco singt solo. Nothilfe für innersyrische Kriegsflüchtlinge: Das Süsse in den Säcken freut auch die Seele. Der Not nicht den Rücken zuwenden „ Pfarrer Michel Boghos und seine Frau Huda Madani sind ein eingespieltes Team. Sie führen das Pfarramt in traditioneller Art: Er ist für das Liturgische zuständig, sie für das Diakonische. Wenn Huda Not sieht, will sie sie wenden. Vor mehr als fünf Jahren kam ihr Hilferuf: «So viele Flüchtlinge sind hier bei uns und es mangelt ihnen an allem!» Immer mehr und mehr kommen in die Küstenregion, eine der sichersten Gegenden in Syrien. Huda kümmert sich dank finanzieller Hilfe aus dem Ausland um die innersyrischen Flüchtlinge in ihrer Umgebung. Huda, Michel und Tochter Elsa mit Ehemann Naji stehen mir nahe. Ich will mich mit eigenen Augen überzeugen, dass es ihnen allen gut geht – wie es in einem Kriegsland eben möglich ist. Einreise Am Flughafen in Beirut erwarten mich Michel und Elsa: sie freuen sich sichtlich. Ich bin froh, begleitet über die syrische Grenze zu fahren und weiss den Aufwand zu schätzen, den sie dafür treiben müssen. Nur schon ein Tagesvisum für den Libanon zu erhalten ist aufwändig. Auf der Fahrt erzählt mir Elsa aus dem Alltag: Alles kostet heute etwa zehnmal 4 mehr als vorher. Es ist wie wenn ein Liter Milch in der Schweiz nun 20 statt 2 Franken kosten würde . . . Unterwegs kaufen wir Brot ein: Syrien produzierte einst Weizen im Überfluss, die militärische Besetzung der Felder macht ihn so rar, dass er importiert werden muss. Das Mehl wird neu «gepanscht» und das Brot schmeckt etwas nach Sägemehl. «Auch Waschmittel werden gestreckt», beklagt sich Elsa. Ich erhalte mein Visum dank der Vorarbeit von Elsa an der Grenze und erreiche das kleine Dorf Al-Yazdiéh, das mein Mann und ich einfach gern haben. Angekommen Der Samstag beginnt wie üblich: Nachbarinnen kommen am Vormittag auf einen kurzen Kaffee und einen Schwatz vorbei, um mich willkommen zu heissen. Huda hat meine Zeit verplant. Wir werden zwei Tage später in nahgelegene Dörfer fahren, damit sie die Personalien der neuen Flüchtlinge aus Idlib aufnehmen kann. Dadurch lernt sie die Altersstruktur der Familien kennen und weiss, ob es an Windeln, Trockenmilch und Schulheften oder an Medikamenten mangelt. Das Kreuz von Idlib Elias ist ein junger IT-Student aus Idlib. Er erzählt Huda, wie schwierig es für ihn in den letzten Wochen war, überhaupt zur Universität zu kommen: unterirdisch, via Polizeistation… Und er erzählt von seinem Onkel, der als Christ einen Laden mit Alkoholika hatte. Vor den Augen des Neffen wurde der Onkel erschossen, die Leiche ins Geschäft gelegt, das Geschäft in Brand gesteckt. «Du bist der Nächste», sei ihm gedroht worden. Er habe Idlib fluchtartig verlassen. «Ich gehe! Ich habe genug Blut und Leichen gesehen, genug Bomben gehört, ich gehe! Ich will leben, ich will mit Kollegen zusammen sein und mit ihnen ein Bier trinken! Ich gehe!!! Kannst Du mich nicht mitnehmen?», fragt er mich. Ich kann nicht. Das tut weh. Elias zeigt mir Fotos der Kirche in Idlib: «Sie haben die Kirche zerstört und sogar das Kreuz zerbrochen!» Auf dem Foto haben sich die Christinnen und Christen am Karfreitagabend 2015 mit Lichtern in der Hand auf dem Fundament in Form eines Kreuzes aufgestellt. Das Bild beeindruckt tief. Der Krieg spaltet Familien: Flüchtlingsfamilie aus Qusair mit Kind, Vater und Grossmutter. Die Mutter, Ehefrau und Schwiegertochter fehlt auf dem Bild. Die verpflanzte Eiche Eine weitere Familie besteht aus alten Eltern mit Tochter. Beide Frauen weinen. Die Mutter erzählt, dass sie Idlib vor vier Jahren schon verlassen wollte. Ihr Mann weigerte sich. Als schliesslich eine Bombe im Schlafzimmer einschlug, musste auch er sich fügen und fliehen. Vor mir sitzt ein alter verstummter Mann, der alles verloren hat, was sein Leben ausgemacht hatte. «Einen so alten Menschen sollte man nicht verpflanzen», meint Huda. Er wird sich in seinem neuen Leben als Flüchtling kaum zurechtfinden. Ein ganz normaler Sonntag Wie üblich kommen nach dem Gottesdienst Besucherinnen und Besucher ins Pfarrhaus, auch ein Mann mit Sohn und eigener Mutter. Die Familie stammt aus Qusair. Der Mann ist hier, um zu klagen: Seine Frau lebe ihr Leben weiter als «Grande Dame», obwohl kein Geld mehr da sei. «Sie hat noch nicht gemerkt, dass sie nicht mehr die Frau ist, die sie vor dem Krieg war», stellt Huda fest. Und sie konstatiert: «Der Krieg spaltet Familien.» Das Dorf hilft mit Der Kirchgemeindesaal ist voll von Nahrungs- und Putzmitteln. Öl, Getreide, Milchpulver, Bulgur, Hygieneartikel, aber auch Süsses und Dosenfleisch wird in schwarze Plastiksäcke verpackt. Huda gibt den Freiwilligen aus dem Dorf Anweisungen, was und wie viel in ein Hilfspaket gehört. Gerne hätte ich selbst Hand angelegt, doch ich bin im Dorf bei einem Tierarzt und seiner Familie eingeladen, Flüchtlingen aus Qusair. Gedankenverloren mache ich mich nach dem Znacht zu Fuss auf den Rückweg. Das Dorf ist stockfinster, denn die Elektrizität wird jeweils – streng nach Plan – drei Stunden ein- und wieder für drei Stunden ausgeschaltet. Wobei: Wenn kein Strom da ist, dann ist sicher kein Strom da. Wenn aber Strom da sein sollte, ist nicht sicher, ob er wirklich da ist. Prompt gehe ich den Hügel zu weit hoch. Unterwegs versichere ich mich und frage einen Spätheimkehrer, ob die evangelische Kirche etwa dort unten sei. Etwas erstaunt, eine Touristin zu sehen, bestätigt er es. Zurück in der Schweiz Ein letzter Tag im Pfarrhaus, denn am Freitag geht es schon wieder zurück in den Libanon. Wieder kommt viel Besuch, um mich zu verabschieden. Ein Nierentransplantierter fragt mich, ob ich ihm aus der Schweiz Medikamente schicken könnte: Der Staat stellt sie ihm gratis zur Verfügung, doch kriegsbedingt erhält er sie nicht immer rechtzeitig. Nicht nur mein Gepäck hat Übergewicht, auch mein Herz wiegt schwer. Ich packe aus: die Lorbeerblätter aus dem Dorf, die Za’atar-Mischung, die Huda für mich geröstet hat, selbstgemachte Süs sigkeiten… – es ist überwältigend. Hilfreiche «Schoggi» Beseelt vom Wunsch, etwas «zu tun», kaufe ich die versprochenen Medikamente und schicke sie brav deklariert einer Syrerin nach Deutschland. Sie muss sie beim Zoll abholen. Dort wird ihr gesagt, sie erhalte das Paket nicht, denn es sei verboten, Medikamente über die schweizerisch-deutsche Grenze zu schicken. So kommt alles wieder zu mir zurück. Ich lerne. Huda findet in Belgien eine Frau, die nach Al-Yazdiéh reist und die «Schoggi» mitnimmt. Gerne hätte ich ein gemeinsames Konto mit Huda eröffnet, um den Geldtransfer zu vereinfachen. Unser Bankengesetz untersagt es. Ich bin traurig. Aber wir geben nicht auf und werden immer neue Wege finden, um Not zu wenden. Ruth Brechbühl Elias (links) ist dem Tod entronnen und will weg aus Syrien. Neben Elias sitzen Ruth Brechbühl, eine seiner Cousinen, Huda und seine Tante. Mittlerweile ist Elias in Europa angelangt. Die Autorin Ruth Brechbühl ([email protected], 079 689 59 35) war von 1984 bis 1997 Pfarrerin in Nidwalden und amtet jetzt in Engelberg. Sie lebt in Stansstad. Seit ihrem Studienurlaub 1992 im Libanon kennt sie Syrien und bereist es seither fast jährlich. Seit ihrer Reise 1994 mit Nidwaldner und Luzerner Kirchgemeinden kennt sie das kleine Dorf AlYazdiéh, das 22 Kilometer nördlich der libanesischen Grenze und 25 Kilometer östlich des Mittelmeers liegt . Ruth Brechbühl ist mit dem presbyterianischen Pfarrer Michel Boghos, seiner Frau Huda Madani und deren Tochter Elsa befreundet. Seit Ausbruch des Krieges hat sie die Familie vier Mal besucht: 2011, 2013, 2015 und 2016. 5 Veranstaltungen CHILETAXI Die «Chiletaxis» stehen für Besuche der Gottesdienste gratis zur Verfügung. Buochs: ABC Taxi 041 620 03 03 Stans / Hergiswil: Taxi 041 622 00 00 Anmeldung samstags bis 19 Uhr sonntags 7.30 – 8 Uhr «WIR BERGLER…» Dienstag, 13. September Stansstad, Oeki, 14 Uhr Filmnachmittag «Wir Bergler in den Bergen sind eigentlich nicht schuld…», Dokumentarfilm aus dem Jahre 1974 von Fredi M. Murer über das Arbeiten und Leben der Urner Bevölkerung in drei nebeneinander existierenden Entwicklungsstadien. Anschliessend an den Film servieren Heinz Lüthi und Silke Petermann-von Grünigen ein Dessert. Anmeldung bis 6.9. ans Pfarramt Stans, Buochserstrasse 16, 6370 Stans oder an sekretariat.pfarramt. [email protected] EVA – ERSTE FRAU Mittwoch, 21. September, 19.30 – 21.30 Uhr reformierte Kirche Stans Eva – ihre und unsere Geschichte: Eva und Adam sind uns vertraut. Aber der Bibeltext handelt nicht von zwei Individuen, sondern von Rollen. Eva als Verführerin, eine gefährliche Person, die schuld ist an allem Übel der Welt. Welches christliche Frauenbild entstand dadurch bis in unsere heutige Zeit? Wie sieht unsere Eva aus? Pfarrerin Silke Petermann-von Grünigen führt durch den Abend. BILDERBOGEN «BAD WÖRISHOFEN» Donnerstag, 29. September, 18 Uhr, Oeki Stansstad, Rückblick Seniorenferien Bad Wörishofen: geselliger Austausch schöner Erlebnisse bei einem kleinen Imbiss, Fotoschau, Begrüssung von Neuinteressenten; Pfr. Dominik Flüeler und Diakon Arthur Salcher 6 GOTTESDIENST Fällt euch Reichtum zu, dann hängt das Herz nicht daran. (Psalm 62,11) Buochs: Sonntag, 4. September, 10 Uhr mit Taufe, Pfr. F. Gloor; Kirchenkaffee Hergiswil: Sonntag, 4. September, 10 Uhr ökumenischer Gottesdienst am Seeufer des Glasiareals bei schönem Wetter (sonst in der kath. Kirche), mit Pfr. U. Winkler und dem kath. Seelsorge-Team Steffen Michel und Fabienne Eichmann sowie dem Hergiswiler Jodelklub Echo vom Pilatus Stans: Sonntag 4. September, 10 Uhr Pfr. D. Flüeler, U. Sulzer-Scherrer, Orgel; Kirchenkaffee Stansstad: Sonntag, 11. September, 10 Uhr Installation: Kantonaler Gottestdienst zur feierlichen Einsetzung von Pfrn. Silke Petermann-von Grünigen und Pfr. Dominik Flüeler, Musikformation Distelfinken und U. Sulzer-Scherrer, Orgel; Apéro ➞ S. 1 Hergiswil: Sonntag, 18. September, 10 Uhr Kantonaler Gottesdienst zum Eidgenössischen Bettag, Pfr. U. Winkler und Pfr. D. Flüeler ➞ S. 2 Hergiswil: Samstag, 24. September, 19 Uhr Pfr. U. Winkler, H-J. Studer, Orgel Buochs: Sonntag, 25. September, 10 Uhr Pfr. J. Dal Molin, Monika Brand, Gesang, Francesca Cacciatori, Orgel Stans: Sonntag, 25. September, 10 Uhr Abendmahl, 9.30 Uhr Einsingen, Pfrn. S. Petermann-von Grünigen, U. Sulzer-Scherrer, Orgel Buochs: Sonntag, 2. Oktober, 10 Uhr Pfr. Hans Winkler, Ursula Meyer, Orgel; Kirchenkaffee Stansstad: Sonntag, 2. Oktober, 10 Uhr Pfrn. S. Petermann-von Grünigen; U. Sulzer-Scherrer, Orgel ANDACHT Stansstad: Freitag, 9. September, 10.30 Uhr Alterssiedlung Riedsunnä, Pfr. D. Flüeler; U. Sulzer-Scherrer, Piano Hergiswil: Samstag, 10. September, 11 Uhr Andachtsraum Seniorenzentrum Zwyden, Pfr. U. Winkler Kirchen-News | Nr. 9 2016 MEDITATION Hergiswil: Samstag, 10. September, 19 Uhr Pfr. U. Winkler KLEINKINDERFEIER Stans: Samstag, 24. September, 10 Uhr Oberes Beinhaus, ökumenisch MORGENBESINNUNG Stans: Mittwoch, 14. September, 9 Uhr ref. Kirche, Regina Clavadetscher SENIORINNEN & SENIOREN Hergiswil: Dienstag, 13. September ab 14 Uhr bis 17 Uhr, Pavillon bei der ref. Kirche; Seniorentreffen: jassen, spielen, miteinander plaudern, Kaffee und Kuchen geniessen INNEHALTEN kloster-st-klara-stans.ch Stans: Samstag, 3. und Sonntag, 18. September, 17.30 Uhr, Klosterkirche St. Klara; offene Vesper für Männer und Frauen; anschliessend am 3.9. Apéro mit der Schwesterngemeinschaft Stans: Dienstag, 20. September, 20–20.45 Uhr Klosterkirche St. Klara; Musik und Meditation: Fenster zum Glück, Texte: Sr. MarieElisabeth und Sr. Franziska; Musik: Familienensemble Näpflin, Beckenried; offen für Männer und Frauen FRIEDENSGEBET 2016 vks-nw.ch und nw-ref.ch Stans: Freitag, 2. September, 19–19.30 Uhr Kapuzinerkirche Stans: Freitag, 16. September, 19–19.30 Uhr ref. Kirche KINDER & JUGENDLICHE CHILÄ FIR DIÄ CHLEYNÄ Buochs: Samstag, 10. September, 10 Uhr ref. Kirche, Simone Fux und Karin Wyss; Sirup, Kaffee, Tee und Gebäck im Aa-Treff BIKI BIBELKISTE Buochs: Mittwoch, 14. September, 14.30–16.30 Uhr, Aa-Treff, für Kinder von 4 bis ca. 8 Jahren; Geschichten hören, singen, basteln und ein Zvieri; Leitung und Info: Maya Weekes 079 338 17 71 KONFIRMATION 2017 Stans: Donnerstag, 15. September, 19.30 Uhr ref. Kirche, Buochserstrasse 16, Infoabend für Konfirmandinnen und Konfirmanden des Gemeindekreises Stans mit ihren Eltern und Erziehungsberechtigten über das Konfjahr und das Konflager, Pfr. D. Flüeler. Aufruf: Wer keine Einladung erhalten hat, melde sich bei Pfr. D. Flüeler, 041 610 21 32 KIK-TREFF Stans: Samstag, 17. September, 9.30–11.30 Uhr für Kinder aus dem ganzen Kanton ab fünf Jahren (grosser Kindergarten) Anmeldung nicht erforderlich Info Rita Zimmerli 041 620 08 72 KINDER-CAFÉ Stans: Donnerstag, 22. September, 9–11 Uhr kath. Pfarreiheim, neues Angebot des Treffs aktiver Mütter (Frauen- und Müttergemeinschaft Stans) als Ersatz für den Kinderhort; fmgstans.ch Stansstad: Dienstag, 13. September, 14 Uhr Oeki, Filmnachmittag: Wir Bergler in den Bergen sind eigentlich nicht schuld…, Dokumentarfilm (1974) von Fredi Murer, anschliessend an den Film servieren wir ein Dessert; Einladung folgt Buochs: Dienstag, 27. September, 14 Uhr Aa-Treff, DOCU Pass: Patientenverfügung, Vorsorgeauftrag – nützliches Wissen im Alter: Die Pro Senectute Nidwalden ist unser Gast; Fahrdienst Gemeinde Ennetbürgen 041 620 48 47, übrige Gemeinden 041 620 44 80 oder im Sekretariat 041 620 14 29 Stansstad: Donnerstag, 29. September 18 Uhr, Oeki, Rückblick Seniorenferien Bad Wörishofen, Pfr. Dominik Flüeler und Diakon Arthur Salcher; mit Imbiss STRICKNACHMITTAG Buochs: Montag, 5. und 19. September 14–17 Uhr, Kirchgemeindehaus Strandweg 2; Trudi Blättler 041 620 22 81 Stans: Montag, 12. und 26. September 14–16 Uhr, ref. Kirche; Käthi Gfeller 041 610 51 08 Stansstad: Dienstag, 13. und 27. September 14–17 Uhr, in der «Stube» im Oeki; Brida Weber 041 612 04 04 MITTAGSTISCH Stans: Dienstag, 6. und 20. September 12 Uhr, ref. Kirche; Anmeldung bis 9 Uhr; 041 610 56 53 oder [email protected] SPIEL & BILDUNG & BEGEGNUNG SPIELNACHMITTAG Buochs: Dienstag, 6. September, 14–16.30 Uhr Aa-Treff Kirche; für Erwachsene jeden Alters, die gerne spielen: Karten- und Würfelspiele, Dog, Hornochsen…. (kein Jassen); Info Ursula Feitknecht 041 620 66 67 AKTUREL akturel.ch Endingen – Lengnau AG: Tagesausflug Sonntag, 11. September, 8.30–ca. 18 Uhr Kennen Sie Melnitz? Unterwegs auf dem jüdischen Kulturweg, Begleitung Maria Weibel und Delf Bucher; 25 Franken (ohne Fahrt und Verpflegung), Anmeldung bis 5.9. [email protected] Veranstaltungen Stans: Mittwoch, 21. September, 19.30–21.30 Uhr, ref. Kirche, Eva – ihre und unsere Geschichte: Die e rste Frau der Bibel erzählt (auch Männern) ihre Geschichte, Leitung Pfrn. S. Petermann-von Grünigen BIBEL TEILEN Stans: Mittwoch, 14. September, 16.30 Uhr ref. Kirche, Pfrn. S. Petermann-von Grünigen GLOBALL Stans: Sonntag, 25. September, 15–17 Uhr Sportanlagen Kollegium St. Fidelis, interkultureller Ballsport BISTRO INTERCULTUREL bistro-interculturel.ch Stans: immer freitags, 19–20.30 Uhr Berufsfachschule, HipHop Dance, Kinder ab 11 Jahren (ab 50 Franken) Stans: Dienstag, 27. September, 19.30–21.30 Uhr, und Samstag, 1. Oktober, 15–16.30 Uhr; Trachtenstube St. Klararain 1 Chlefele, Löffele, Bäsele: Perkussion in der Volksmusik, ein Workshop für Migrantinnen, Migranten und Einheimische mit anschliessender öffentlicher Stubete von 17–18 Uhr; Anmeldung bis 24.9. info@ bistro-interculturel.ch oder 079 622 15 54 Stans: Deutsch-Treff für Asylsuchende Termine bistro-interculturel.ch (Angebote) HELLO WELCOME Luzern: flüchten – ankommen – Heimat finden: Treffpunkt für Flüchtlinge, Asyl suchende, Migrantinnen und Ein heimische; Kauffmannweg 9 in Luzern; Öffnungszeiten auf hellowelcome.ch KONZERT & GESANG OFFENES SINGEN Buochs: Donnerstag, 1., 8., 15., 22. und 29. September, 18–19 Uhr ref. Kirche; «Wo man singt, da lass dich ruhig nieder»; Leitung und Info Lukas Reinhardt 041 620 14 14 FRAUEN ZYT NÄH – ZYT GÄH Stans: Samstag, 3. September und 1. Oktober, 9–11 Uhr, Dora Zweifel FRAUENVEREIN NIDWALDEN Stans–Dallenwil–Niederrickenbach: Mittwoch, 7. September, Nachmittag, Besichtigung Benediktinerinnenkloster Maria-Rickenbach und Weberei, Treffpunkt: 13.40 Uhr, ref. Kirche Stans (Fahrgemeinschaften), Abfahrt Luftseilbahn Dallenwil-Niederrickenbach um 14.10 Uhr, Führung um 14.30 Uhr, anschliessend Einkehr im Pilgerhaus; Kosten Bahn und Führung CHF 16.40 (Halbtax); Anmeldung bis 5.9. bei Theres Bernasconi, 041620 48 47 Kirchen-News | Nr. 9 2016 Evangelisch- Reformierte Kirche Nidwalden FRAUENPARLAMENT Bern: Sonntag, 25. September, 10–17.30 Uhr Haus der Religionen, «Stand up!»: aufstehen, sich erheben, einstehen, Verantwortung übernehmen; Interreligiöses Frauenparlament, Anmeldung unter mission-21.org Postfach 301, 6371 Stans sekretariat.kirchenrat@ nw-ref.ch, 041 610 34 36 nw-ref.ch MÄNNER Luzern: 8., 15., 22. und 29. November jeweils 19.45 bis 21.45 Uhr, Hirschmattstr. 30b, Vater bleiben – auch nach der Trennung, elbe, Marco Achermann, Fach psychologe, Anmeldefrist 2.11., 150 Franken Präsident: Wolfgang Gaede [email protected] 041 610 83 63 Öffnungszeiten Sekretariat DI / MI / DO: 8.15 bis 12 und 13.30 bis 17 Uhr GESPRÄCH & AUSTAUSCH TREFFPUNKT FÜR TRAUERNDE Stans: Montag, 5. September 19–ca. 20.30 Uhr, ref. Kirche, mit Christine Dübendorfer, dipl. Sterbe- und Trauerbegleiterin, 079 769 79 21; Teilnahme kostenlos, Anmeldung nicht erforderlich; Einzelbegleitung nach telefonischer Vereinbarung Gemeindekreis Buochs Buochs, Ennetbürgen, Beckenried, Emmetten Pfarramt Buochs Strandweg 2, 6374 Buochs Pfarrer Jacques Dal Molin [email protected] 041 620 14 29 AMTSHANDLUNGEN TAUFEN 19. Juni: Alexandra Fasciati aus Stans 3. Juli: Livio Wüest aus Dallenwil 3. Juli: Maurus Stalder aus Stans 3. Juli: Janina Malin Brönnimann aus Luzern 31. Juli: Paulina Sophie Lindemann aus Ennetbürgen sekretariat.pfarramt. [email protected] 041 620 14 29 Präsident: Robert Arndt 041 530 32 52 Gemeindekreis Hergiswil BESTATTUNGEN 23. Juni: Konrad Wild-Autenried aus Ennetbürgen (1946) 7. Juli: Philippe-Jacques Goël-Föhn aus Oberdorf (1947) 18. August: Frieda Zingg-Stucki aus Stans (1921) Pfarramt Hergiswil Büelstrasse 21, 6052 Hergiswil Pfarrer Ulrich Winkler [email protected] 041 630 19 15 KOLLEKTEN 5. Juni: CHF 155.85 Stiftung Theodora, Clowns für unsere Kinder im Spital 12. Juni: CHF 247 Verein Spuntan, Stans 19. Juni: CHF 128.40 Schweizerische Muskelgesellschaft 26. Juni: CHF 656.20 elbe, Fachstelle für Lebensfragen Luzern, Ob- und Nidwalden 3. Juli: CHF 176 Internet-Seelsorge; CHF 88.20 Ökumenisches Institut Bossey (SEK-Kollekte); CHF 251.10 Haus für Mutter und Kind, Hergiswil 10. Juli: CHF 371.25 Stiftung Theodora, Clowns für unsere Kinder im Spital 17. Juli: CHF 44.60 traversa, Netzwerk für Menschen mit psychischer Erkrankung 24. Juli: CHF 128.20 Philipp Neri Stiftung (soziale/finanzielle Hilfe für in Not geratene Menschen aus der Circus-, Markthändler- und Schaustellerwelt) 31. Juli: CHF 135 Terre des hommes Kinderhilfe, Arbeitsgruppe Ob- und Nidwalden Präsident: Niels Fischer 079 635 73 40 Gemeindekreis Stans Stans, Stansstad (Kehrsiten, Fürigen, Obbürgen, Bürgenstock), Ennetmoos, Oberdorf (Büren, Niederrickenbach), Dallenwil (Wiesenberg, Wirzweli), Wolfenschiessen (Oberrickenbach, Grafenort) Pfarramt Stans Buochserstrasse 16 6370 Stans Pfarrerin Silke Petermannvon Grünigen [email protected] 041 610 21 16 Pfarrer Dominik Flüeler [email protected] 041 610 21 32 sekretariat.pfarramt.stans@ nw-ref.ch, 041 610 56 53 KIRCHGEMEINDE-VERSAMMLUNG Stansstad: Oeki Montag, 21. November, 20 Uhr Robert Fischlin, Foto Studio Fischlin Stans Präsidentin: Andrea Lappe 041 612 06 73 7 Nr. 9 September 2016 Evangelisch-Reformierte Kirche Nidwalden Kirchen-News Jetzt bin ich am Ziel meiner Ausbildung angelangt und Pfarrerin! Im Lernvikariat habe ich während eines Jahres das «Pfarrerinnen-Handwerk» kennengelernt und das Gemeindeleben mitgestaltet, sei dies in Gottesdiensten, im Unterricht, in der Seelsorge, in vielen Gesprächen bei Besuchen und im Kirchenkaffee. Bis nächsten Sommer werde ich als «Verbi Divini Ministra» oder als «Dienerin am göttlichen Wort» in der reformierten Kirchgemeinde Sursee tätig sein. Jetzt bin ich Pfarrerin! Lilli Hochuli-Wegmüller. Ich habe als Betriebsassistentin bei der Post gearbeitet und als Juristin bei IV und Suva. Gott und der christliche Glaube faszinieren mich seit der Sonntagsschule. So habe ich vor acht Jahren mit dem Theologiestudium an der Universität Zürich begonnen. Die erste Hürde war die Hebräisch-Prüfung. Mit 40 eine semitische Sprache zu lernen, stellte eine grosse Herausforderung dar. Für uns Reformierte gilt ja der Grundsatz «sola scriptura» – allein die Schrift. Da ist es unerlässlich, die biblischen Texte in den Originalsprachen analysieren zu können. Weitere Höhepunkte im Studium waren Vorlesungen über die Reformationsgeschichte und die Theologie Dietrich Bonhoeffers. Er ist für mich ein Vorbild im Glauben. Dass Bonhoeffer 1945, nur drei Wochen vor Kriegsende, wegen seines Glaubens sterben musste, erschüttert mich noch heute. Seines Geistes Kind AZB 6370 Stans Ein Blick auf Huonders Vorvorgänger Wolfgang Haas macht dies klar. Der damalige Protest in Form eines Menschenteppichs vor der Churer Kathedrale und Wolfgang Haas’ Schleichgang durch die Hintertür waren starke Symbole, die um die Welt gingen. Nachhaltig weh tat Chur aber, dass die Nidwaldner den Geldhahn zudrehten und weitere Kantone folgten. Ob die Macht des Geldes auch diesmal wieder Wirkung zeitigt? Es ist ein offenes Geheimnis, dass Vitus Huonder 2012 mit der Abschaffung der Kirchensteuer für juristische Personen geliebäugelt hat, um die finanzielle Macht der Lan- Lilli Hochuli-Wegmüller Pfarrerin Lilli Hochuli-Wegmüller (49) wohnt mit ihrem Mann in Stansstad. Sie wuchs in Allschwil BL auf, studierte Rechtswissenschaften in Basel und 20 Jahre später Theologie in Zürich. Die Ordination fand am 21. August in der Lukaskirche Luzern statt. IMPRESSUM GRITZ Bischof Vitus Huonders Plan ist gescheitert, mit einer Aufsplitterung seines Bistums in mehrere Bistümer viele seiner Gefolgsleute platzieren zu können. Nun setzt er voll und ganz auf seines Geistes Kind als Nachfolger in Chur. Bringt er den einen durch, wird sich das auch auf die Reformierten in Nidwalden auswirken. Mich erwarten nicht nur Religions- und Konfirmationsunterricht mit den Jugendlichen im Pfarramt Michelsamt, sondern auch Gottesdienste, Taufen und Beerdigungen. Wie lässt sich das Evangelium heute verkündigen? Was spricht die Menschen an? Auf diese Fragen will ich Antworten suchen und finden. Ich freue mich auf die Begegnungen und den Austausch – mit Gottes Hilfe. deskirchen zu schwächen und seine bischöfliche Macht zu stärken. Die Rechnung bezahlen in jedem Fall die Schäfchen, deren Hirte längst nicht mehr auf der Weide weilt und dem Wolf sogar das Anheulen des Vollmondes streitig macht. Huonders Nachfolger muss wieder auf die Weide zurück, die blockierten Drehkreuze zwischen den reformierten und katholischen Weiden öffnen und den einen und anderen Zaun einreissen. Damit die stagnierende Oekumene wieder glaubwürdig für ein christliches Miteinander steht. Diskussionen wie Burka-Verbote sind willkommene Ablenkung, um nicht vor der eigenen Türe wischen zu müssen. Der «neue Churer Besen» darf daher nicht aus dem alten Schrank kommen. Thomas Vaszary «Gritz» ist Grütze, gemahlene Getreidekörner und Verstand. («Nidwaldner Mundart» von Ernst Niederberger) Adresse Redaktion: Kirchen-News Postfach 301, 6371 Stans Sekretariat 041 610 34 36 Redaktionsleitung 041 630 38 39 nw-ref.ch, [email protected] Herausgeberin: nw-ref.ch Evangelisch-Reformierte Kirche Nidwalden Redaktion: Thomas Vaszary (vazy), Leiter; Dominik Flüeler (üe); Jacques Dal Molin (JDM); Silke Petermann-von Grünigen (sp), Ulrich Winkler (uw) Veranstaltungen: Eveline Bachmann, Stans; Vreni Gerber, Buochs; Ulrich Winkler, Hergiswil; Barbara Merz, Nidwalden; Robert Fischlin, Fotos An dieser Nummer haben mitgearbeitet: Robert Arndt, Esther De Clercq, Ruth Brechbühl, Lilli Hochuli-Wegmüller Lektorat und Korrektorat: Andrea Lappe und Theres Bernasconi Layout/Druck: PrintCenter Hergiswil AG printcenterag.ch Vertrieb: Stiftung Weidli, weidli-stans.ch Auflage: 3 500 Exemplare, zehnmal im Jahr, an die Mitglieder der Evangelisch-Reformierten Kirche Nidwalden und Abonnenten; Leserbriefe an [email protected] oder Redaktionsadresse PERFOR MANCE neutral Drucksache No. 01-16-676784 – www.myclimate.org © myclimate – The Climate Protection Partnership
© Copyright 2024 ExpyDoc