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09.09.2016
Destigmatisierung und Aufklärung
10. September - Welttag der Suizidprävention
»Heute sind unsere Gedanken bei denen, die durch Suizid ihr Leben
verloren haben. Doch das Thema wird noch viel zu oft verdrängt. Suizid
oder Suizidversuche dürfen in der Öffentlichkeit kein Tabu sein. Nur so ist
Prävention und Aufklärung möglich«, appelliert Sozialministerin Barbara
Klepsch.
Im Jahr 2015 verloren in Sachsen 643 Menschen ihr Leben durch
Selbsttötung. Damit ist die Zahl der Menschen, die durch Suizid verstarben,
höher als die Zahl der Verkehrs- und Drogentoten und der Verbrechensopfer
zusammen. Zwar hat sich die Suizidrate in den letzten 25 Jahren fast halbiert,
doch der Suizidprävention kommt weiterhin ein besonderer Stellenwert zu.
Im Rahmen der Suizidprävention werden folgende Ziele verfolgt:
Destigmatisierung: Selbsttötung oder der Selbsttötungsversuch dürfen
nicht tabuisiert oder als Schwäche oder gar »Verrücktheit« stigmatisiert
werden. Ein Wandel solcher Vorurteile öffnet Wege für eine bessere
Prävention und Versorgung suizidgefährdeter Menschen.
Aufklärung: Über Hintergründe von Suizidgefährdung, Möglichkeiten der
Hilfe, Warnsignale und Risikofaktoren muss ausreichend informiert werden.
Die vorhandenen überregionalen und regionalen Hilfsangebote müssen für
die Betroffenen bekannt und auch tatsächlich zugänglich sein.
Aus- und Weiterbildung: Eine fachlich gute Aus- und Weiterbildung der
professionellen Helfer – wie z.B. Ärzte und Psychologen – ist erforderlich. Es
ist bekannt, dass in den Wochen vor dem Suizid die Betroffenen häufiger als
sonst einen Arzt aufsuchen, wobei die Suizidgefährdung aber offensichtlich
nicht immer bemerkt wird.
Staatsministerin Klepsch: »Um Prävention und Hilfe weiter zu verbessern,
muss es gelingen, die Aktivitäten weiter zu bündeln und stärker zu
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vernetzen. Nur so kann Suizidalität noch schneller erkannt und mit
entsprechenden Hilfsangeboten begegnet werden.«
Anlässlich des Internationalen Tages der Suizidprävention finden in
den Regionen Sachsens verschiedene Öffentlichkeitsveranstaltungen
statt. Besonders hingewiesen sei auf die Tagung mit dem
Titel »Bitte hört, was ich nicht sage – U25 - ein Projekt,
das Leben rettet« am 14. September im Haus der Kathedrale
in
Dresden
(https://suizidpraevention.files.wordpress.com/2016/08/
wtsp16_dresden_flyer.pdf). Die Arbeitsgruppe Suizidforschung der Klinik
und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums
C.G. Carus, der Caritasverband für Dresden e.V. und der Psychosoziale
Krisendienst der Stadt Dresden wollen dabei gemeinsam auf ein OnlineBeratungsangebot für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die sich
in einer Krise befinden, aufmerksam machen. Das Besondere daran ist, dass
die Beratenden selbst junge Menschen bis 25 Jahre sind, die ehrenamtlich
Gleichaltrige begleiten.
Dieses Projekt reiht sich ein in eine Vielzahl suizidpräventiver Angebote,
wie beispielsweise Selbsthilfeinitiativen, Telefonseelsorge, Telefon des
Vertrauens, Notfallseelsorge, Krisendienste, ambulante Psychotherapie
und psychiatrische Praxen, regionale Bündnisse gegen Depression,
Sozialpsychiatrische Dienste, Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie
oder auch Maßnahmen des »Nationalen Suizid-Präventionsprogramms
Deutschland«.
Links:
»Bitte hört, was ich nicht sage – [U25] - ein Projekt, das Leben
rettet«
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