Vortrag-Herbstinfoabend 2016_MadlenMoll

2016-Spagat zwischen Ertrags- und
Qualitätssicherung
• Kirschessigfliege
• Chips
• Roséwein
Madlen Moll, Weinlabor Link/Worms
Hinweise zur KEF
• Obstbauern haben bereits erhebliche
Ernteverluste verzeichnet
• Population war bereits im Juli sehr hoch
• Heiße Tage brachten etwas Entspannung
• Eiablage in Regent, Dunkelfelder,
Frühburgunder und Cabernet Dorsa
• Laubwandmanagement, Bodenbegrünung,
Pflanzenschutz?
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Wie kommt die Essigsäure in den
Most?
Eiablage der KEF, offene Pforte
für Schaderreger
Wildhefen verstoffwechseln Zucker
zu Alkohol
Essigsäurebakterien bilden
aus Alkohol Essigsäure
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Richtiges Probeziehen
• Bereits befallene Beeren neigen zu einer
starken Flüssigkeitsabgabe
• Saft aus dem Maischewagen bzw. erster
Saftablauf auf der Presse ist am stärksten
belastet
• Korrektes Ergebnis der vorhandenen
Essigsäure nur aus komplett gepresstem und
homogen gemischtem Saft möglich
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Vorgehensweise bei hohem Befall
• Schwefelung mit 50 mg/l SO2 im
Traubenwagen
• Zügige Einleitung der alkoholischen Gärung
mit höherer Hefedosage (30-40 g/hl)
• BSA simultan einleiten oder Feinentsäuerung
im Weinstadium durchführen?
• Auf eine gute Hefeernährung achten;
organischer Stickstoff wichtig um
Gärstockung zu vermeiden besonders im
Hinblick auf erhöhte Essigsäuregehalte
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Phänomen: Abbau der fl. Säure
• Gehalt an Essigsäure im Most: 1,24 g/l
• Gehalt an Essigsäure im Wein: 0,79 g/l
• Hefe benutzt aktivierte Essigsäure als
Bauelement der Fettsäuren für ihre Membran
• Abreicherung funktioniert nur bei einer guten
Versorgung an Nährstoffen und einer zügigen
Gärung
• Sauerstoffeintrag in der
Vermehrungsphase/Hefeansatz ???
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Bitte Beachten!
• Essigsäurebakterien benötigen für ihren
Stoffwechsel Sauerstoff
• Während der Gärung ist der Most/Wein durch
die ausströmende CO2 geschützt
• Sobald die Gärung beendet ist spundvoll legen
und bereits gefährdetes Lesegut direkt
schwefeln
• Keine Maischegärungen länger als notwendig
durchführen
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Beispiel Maischegärung
Zustandsform
Essigsäuregehalt
Most vor der Gärung
0,31 g/l
Wein direkt nach der Gärung
0,59 g/l
Wein 5 Tage nach der Gärung
(kein Abpressen und
Spundvolllegen)
1,12 g/l
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Chips-Möglichkeiten nutzen!!
• Teilweise hohe Belastung aus dem Weinberg
Fäulnisproblematik?
Gefahr eines erhöhten Gehalts an
flüchtiger Säure
• UTA-Tendenz steigt in den letzten Jahren
deutlich an
Chipseinsatz
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Einflussvermögen-Polymerisation
– Weniger „grüne“ und „kalte“ Tannine
– Stabilere Farbe
– Oxidationsschutz und bessere Schwefelbilanz
– Frühere Trinkreife
– Sensorische Komplexität, mehr Struktur
– Eiweißausfällung
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Entscheidend für 2016
• Belastetes Lesegut mit bereits leicht erhöhtem
Essigsäuregehalt: Abdeckung der Fehlaromatik
und stabilere Struktur und Aromatik, auch nach
einer Geschmacksschönung
• UTA-Profilaxe im Weißwein !!!
• Mehr Finesse, bittere und brandige Noten
werden unterdrückt, ohne den
Rebsortencharakter zu verfälschen
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Anwendung
• Maischevergärung:
– Direkt in die Maische
– Auf gute Verteilung achten
– Werden von der Weinpresse zurück gehalten
• Maischeerhitzung/ Weißwein:
– lose Einstreuen
– Infusionsbag
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Dosage und Kosten
• Weißwein:
• Rotwein:
0,5-1 g/l
2- 5 g/l
• Weißwein:
– White Structure: 1 g/l
– Fresh Granulat: 1 g/l
0,7 Cent/Liter
1,09 Cent/Liter
• Rotwein:
– Best Oak 2 NTF: 3 g/l
1,5 Cent/ Liter
– Fresh Granulat:Madlen
3 g/l
3,3 Cent/ Liter
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Think pink!
neue Roséweingeneration
• Weinbautage Neustadt mit vielen Ideen:
Langes Hefelager, Holzfassausbau,
Maischestandzeit, Tannineinsatz, Saftentzug
• Hefe Fruity Flavour+ Tan Fruity
Test bestanden!!
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Moderne Roséweinbereitung
• Hefeauswahl: Actiflore Rosé
Zymaflore X16
Lalvin Rhône 4600
Mycoferm it Fruity Flavour
• Revelation Extra Fruit: im Traubenwagen; Enzym
steigert Farbausbeute und Aromen von
Beerenfrüchten
• TannFruity: in den vorgeklärten Most; Tannin ist
reich an Aromavorstufen zur Verstärkung roter
Fruchtaromen
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