Programm für September 2016

Krokodil – Programm 01.09.-30.09.
do 01.09.
fr 02.09.
!
sa 03.09.
und
so 04.09.
mo 05.09.
di 06.09.
This is the Day
19.00 Uhr Dibbuk – Eine Hochzeit in Polen (Demon), OmdU
20.45 Uhr Fuocoammare (Seefeuer), OmdU
20.00 Uhr Шестая часть мира (Ein Sechstel der Erde) ▲
am präparierten Flügel live begleitet von Jürgen Kurz
21.30 Uhr Fuocoammare (Seefeuer), OmdU
17.00 Uhr Meine Brüder und Schwestern im Norden, OmdU
19.00 Uhr Dibbuk – Eine Hochzeit in Polen (Demon), OmdU
20.45 Uhr Fuocoammare (Seefeuer), OmdU
19.00 Uhr Dibbuk – Eine Hochzeit in Polen (Demon), OmdU
20.45 Uhr Fuocoammare (Seefeuer), OmdU
19.00 Uhr Rebellisches Schlesien, OmdU
Filmvorführung, anschließend Bildvortrag von
Ryszard Kaczmarek (Historiker)
in Zusammenarbeit mit: deutsches FORUM östliches Europa
mi 07.09.
do 08.09.
fr 09.09.
sa 10.09.
so 11.09.
!
mo 12.09.
di 13.09.
!
mi 14.09.
do 15.09.
bis
sa 17.09.
so 18.09.
mo 19.09.
di 20.09.
und
mi 21.09.
do 22.09.
fr 23.09.
!
sa 24.09.
so 25.09.
mo 26.09.
di 27.09.
mi 28.09.
do 29.09.
fr 30.09.
so 02.10.
ab 06.10.
11.00 Uhr geschlossene Veranstaltung
17.00 Uhr geschlossene Veranstaltung
19.00 Uhr Dibbuk – Eine Hochzeit in Polen (Demon), OmdU
20.45 Uhr Fuocoammare (Seefeuer), OmdU
20.00 Uhr Die Stadt als Beute ▼
19.00 Uhr Wer fürchtet sich vorm schwarzen Mann ▼
20.00 Uhr Die Stadt als Beute ▼
18.15 Uhr Athos – Im Jenseits dieser Welt, OmdU ◄
20.00 Uhr Die Stadt als Beute ▼
21.30 Uhr Berlin – Prenzlauer Berg ▼
17.15 Uhr Athos – Im Jenseits dieser Welt, OmdU ◄
19.00 Uhr Wer fürchtet sich vorm schwarzen Mann? ▼
20.00 Uhr Die Stadt als Beute ▼
in Anwesenheit des Regisseurs Andreas Wilcke
20.00 Uhr Die Stadt als Beute ▼
18.15 Uhr Athos – Im Jenseits dieser Welt, OmdU ◄
20.00 Uhr Спасение (Salvation), OmeU ◄
21.30 Uhr Die Stadt als Beute ▼
18.15 Uhr Athos – Im Jenseits dieser Welt, OmdU ◄
20.00 Uhr Berlin – Prenzlauer Berg ▼
21.30 Uhr Die Stadt als Beute ▼
19.00 Uhr Hieronymus Bosch –Schöpfer der Teufel OmdU◄
20.30 Uhr Die Stadt als Beute ▼
22.00 Uhr ViVA, OmdU
KINO KROKODIL
Sept 16
17.30 Uhr Hieronymus Bosch –Schöpfer der Teufel OmdU◄
19.00 Uhr Die Stadt als Beute ▼
20.30 Uhr ViVA, OmdU
17.30 Uhr Hieronymus Bosch –Schöpfer der Teufel OmdU◄
19.00 Uhr Die Stadt als Beute ▼
20.30 Uhr ViVA, OmdU
19.00 Uhr Hieronymus Bosch –Schöpfer der Teufel OmdU◄
20.30 Uhr Die Stadt als Beute ▼
22.00 Uhr ViVA, OmdU
19.00 Uhr Hieronymus Bosch –Schöpfer der Teufel OmdU◄
20.30 Uhr ViVA, OmdU
18.30 Uhr Hieronymus Bosch –Schöpfer der Teufel OmdU◄
20.00 Uhr D I E P F O R T E I S T E N G –
Doppelprogramm Kersti Uibo ◄
Narrow is the Gate, OmeU
This is the Day (ohne Dialog)
in Anwesenheit der Regisseurin Kersti Uibo
18.30 Uhr Hieronymus Bosch –Schöpfer der Teufel OmdU◄
20.00 Uhr Die Stadt als Beute ▼
21.30 Uhr ViVA, OmdU
17.30 Uhr Hieronymus Bosch –Schöpfer der Teufel OmdU◄
19.00 Uhr Die Stadt als Beute ▼
20.30 Uhr ViVA, OmdU
19.00 Uhr Hieronymus Bosch –Schöpfer der Teufel OmdU◄
20.30 Uhr ViVA, OmdU
19.00 Uhr Hieronymus Bosch –Schöpfer der Teufel OmdU◄
20.30 Uhr ViVA, OmdU
19.00 Uhr Hieronymus Bosch –Schöpfer der Teufel OmdU◄
20.30 Uhr ViVA, OmdU
19.00 Uhr Hieronymus Bosch –Schöpfer der Teufel OmdU◄
20.30 Uhr ViVA, OmdU
19.00 Uhr geschlossene Veranstaltung
V O R S C H A U
O K T O B E R
19.00 Uhr Fastentuch 1472 ◄
in Anwesenheit des Regisseurs Bernhard Sallmann
Comoara (Der Schatz), OmdU
Toni Erdmann
◄ = Credo ut intelligam
DF= Deutsche Fassung
OF= Originalfassung
▲ = SU, Putsch 1991 ▼ = Stadt im Wandel
OmdU= Original mit deutschen Untertiteln
OmeU= Original mit engl. Untertiteln
Kino Krokodil – Filme aus Russland und Osteuropa
Greifenhagener Str. 32, 10437 Berlin
Kino: Fon (030) 44 04 92 98 (ab 19 Uhr)
Email: [email protected]
Eintrittspreis: 6,50 € Andere Preise gelten bei Kurzfilmen, Überlängen
und Programmen mit Livemusikbegleitung.
www.kino-krokodil.de
Änderungen vorbehalten
So, 02.10. 19 Uhr
in Anwesenheit des Regisseurs
S-Bahn:
S8, S85, Ringbahn
Schönhauser Allee,
Ausgang Greifenhagener Str.
U-Bahn:
U2 Schönhauser Allee
Tram:
M1, M13, 50
Schönhauser Allee / Bornholmer Str.
Rebellisches Schlesien (Zbuntowany Śląsk)
06.09.
Polen 2015, 60 min, OmdU
Filmvorführung, anschließend Vortrag von Ryszard Kaczmarek
(Historiker)
in Zusammenarbeit mit:
Das Kulturforum wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für
Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.
Queer in Havanna
ViVA
IR 2015, 100 min, OmdU
VORSCHAU
Transit Havanna
D/ NL 2016, 93 min, OmdU
Regie: Dariusz Zalega
Die Erzählung im Film beginnt mit den Aufständen der Häuer, den
Bergleuten des 16. Jahrhunderts, und führt weiter zu den Bauernaufständen
Anfang des 19. Jahrhunderts, den ersten Streiks der Arbeiter im damaligen
preußischen Schlesien, den Kämpfen von Arbeitern und Arbeitslosen im
polnischen Ostoberschlesien der Zwischenkriegszeit bis hin zu den
Protesten aus der Zeit der „Volksrepublik“ Polen und endet mit dem Streik
während der Privatisierung des Autowerkes in Tychy 1992.
Der Historiker Ryszard Kaczmarek wird anschließend ausgewählte Aspekte
des Films vertiefen und Zusammenhänge erläutern. Er ist neben Joachim
Bahlcke und Dan Gawrecki einer der Herausgeber der Publikation
Geschichte Oberschlesiens. Politik, Wirtschaft und Kultur von den Anfängen
bis zur Gegenwart (München 2015, € 79,95).
KINOSTART
Regie: Paddy Breathnach
Havanna, Kuba. Jesus arbeitet als
Friseur in einer Travestie-Bar, würde aber viel lieber selbst auf die Bühne.
Als ihm die resolute Barchefin Mama endlich die Chance dazu gibt, wird
Jesus von einem Gast auf offener Bühne attackiert. Erst auf den zweiten
Blick erkennt er den Mann: Es ist sein Vater Angel, den er seit 15 Jahren
nicht mehr gesehen hat. Ungefragt nistet sich Angel bei seinem Sohn ein
und verbietet ihm, weiter als Sängerin aufzutreten. Jesus ist hin und
hergerissen: zwischen dem Wunsch, seinen Vater besser kennenzulernen,
dessen aggressiven Trinkerlaunen und seinen eigenen Sehnsüchten, wieder
Viva zu sein, die hingebungsvolle Diva. Erst als Jesus erfährt, warum sein
Vater wirklich zurückgekehrt ist, findet er zu seiner eigenen Stimme zurück...
ab 03.11.
Regie: Daniel Abma
Über ein Jahr lang haben die Filmemacher
die drei Hauptprotagonisten Odette, Juani und Malú begleitet und zeigen,
wie sie mit ihrer Transsexualität im heutigen Kuba umgehen. Als “neue
Helden der Revolution” müssen sie sich immer noch Intoleranz,
Diskriminierung, Sexismus, Armut und oft einem Leben in der Prostitution
stellen. Gleichzeitig warten sie darauf, dass die ausländischen Chirurgen
ihren Lebenstraum erfüllen.
Stadt im Wandel ▼
Fuocoammare (Seefeuer)
I/ F 2016, 108 min, OmdU
GOLDENER BÄR 2016
Regie: Gianfranco Rosi
Samuele ist 12. Nach der Schule
trifft er seine Freunde oder streift mit einer selbstgebauten Steinschleuder
durch die Gegend. Er will Fischer werden, so wie sein Vater. Samuele lebt
auf der Mittelmeerinsel Lampedusa, auf der das Leben schon immer von
dem geprägt war, was das Meer bringt. Seit Jahren sind das nun vor allem
Menschen – Tausende Flüchtlinge, die in der verzweifelten Hoffnung auf ein
besseres Leben eine lebensgefährliche Reise wagen. Ein Jahr lang
beobachtete Regisseur Gianfranco Rosi Leben und Alltag auf Lampedusa,
der „Insel der Hoffnung“, die zur Anlaufstelle unzähliger Flüchtlinge wurde.
Dibbuk – Eine Hochzeit in Polen (Demon)
PL 2015, 94 min, OmdU
Regie: Marcin Wrona
Eine vodkagetränkte Hochzeitsfeier auf dem
Lubliner Lande gerät aus den Fugen, als der in England aufgewachsene
Bräutigam Piotr zu ahnen beginnt, dass das ihm als Brautgeschenk
angebotene Anwesen ein dunkles Geheimnis birgt. Basierend auf einem
Theaterstück inszeniert Regisseur Marcin Wrona die jüdische Legende um
den Dibbuk als stimmungsvollen Hochzeitstaumel und politische Parabel,
mit reichlich heiteren, surrealen und unheimlichen Elementen.
Meine Brüder und Schwestern im Norden
D/ Nordkorea 2015, 106 min, OmdU
03.+04.09.
Regie: Sung-Hyung Cho
Wer weiß außerhalb des Landes
wirklich etwas über Nordkorea? MEINE BRÜDER UND SCHWESTERN IM
NORDEN porträtiert die Menschen hinter den hartnäckigen Klischees und
Stereotypen eine unverstandenen Landes und gibt Einblicke hinter die
protzige Propagandafassade einer uns verschlossenen Lebenswelt.
VORSCHAU
Comoara (Der Schatz)
RO/ F 2015, 89 min, OmdU
ab 06.10.
Regie: Corneliu Porumboiu
Der Beamte Costi führt ein bescheidenes, beschauliches Leben mit seiner
Frau und seinem sechsjährigen Sohn, dem er abends immer Gute-NachtGeschichten erzählt, um ihm beim Einschlafen zu helfen. Eines Nachts
jedoch klingelt sein Nachbar Adrian bei ihm, um sich Geld zu leihen: sein
Elternhaus stehe kurz vor der Pfändung. Als Costi leider nicht helfen kann,
verrät ihm Adrian, dass ein von seinem Ur-Großvater vergrabener Schatz
auf dem Grundstück schlummern soll. Wenn Costi es schafft, einen
Fachmann mit Metalldetektor anzuheuern, wird die Hälfte des Schatzes ihm
gehören – falls es diesen tatsächlich gibt .
VORSCHAU
Toni Erdmann
D 2016, 162 min
ab 06.10.
Regie: Maren Ade
Winfried Lau ist 65 Jahre alt, Musiklehrer und für jeden Spaß zu haben. Als
sein langjähriger Begleiter und treuer Hund stirbt, entschließt er sich zu einer
spontanen Reise nach Rumänien. In Bukarest will er seine Tochter Ines
Conradi mit seinem Auftauchen überraschen…
Wer fürchtet sich vorm schwarzen Mann? ▼
DDR1989, 52 min
09.+11.09.
Regie: Helke Misselwitz
Eine Kohlenhandlung im Prenzlauer Berg, Jahreswechsel 1988/1989. Klug
und gewitzt führt die Chefin den Familienbetrieb. Der Film begleitet die
Männer bei der täglichen Arbeit, gewährt Einblick in die Vergangenheit, mit
Republikflucht und Gefängnisaufenthalten.
Berlin – Prenzlauer Berg.
Begegnungen zwischen dem 1. Mai und dem 1. Juli 1990 ▼
DDR/ D, 1990/1991, 75 min
10.+14.09.
Regie: Petra Tschörtner
„We need revolution“ singt
„Herbst in Peking“ aus dem Prenzlauer Berg in den Trümmern der Mauer
am Rande ihres Stadtbezirks. Dabei ist im Mai ’90 schon fast alles gelaufen.
Im „Prater“ schwooft Knatter-Karl mit seiner Freundin. Frieda und Gerda im
„Hackepeter“ sind erschüttert; denn gleich nach dem Fall der Mauer wurde
im Tierpark ein Papagei gestohlen. Die Polizei jagt bewaffnete Männer,
während Näherinnen erklären, warum die Vietnamesen zuerst entlassen
werden. Ein einsamer Gast aus dem „Wiener Cafe“ singt zum Abschied das
Lied von der Heimat, während die rumänische Combo zum Balkan-Express
zurückeilt. Die Hausbesetzer träumen von Anarchie und Frau Ziervogel,
Inhaberin von Berlins berühmtester Würstchenbude, segnet das erste
Westgeld. Der Tag der Währungsunion ist da.
Die Stadt als Beute ▼
D 2015, 82 min
KINOSTART
am So, 11.09. um 20 Uhr in Anwesenheit des Regisseurs
Regie: Andreas Wilcke
Von London bis New York gilt Berlin plötzlich
als “the place to be“. Das weckt Begehrlichkeiten. Jeder will hier wohnen
und viele wollen sich hier eine Wohnung kaufen, die – verglichen mit „zu
Hause“ – spottbillig ist. Ehemaliger staatlicher Wohnungs-bestand wird
privatisiert und Mietwohnungen werden zu Eigentum. Welten prallen
aufeinander und Paralleluniversen tun sich auf.
Andreas Wilcke hat diesen Vorgang vier Jahre lang durchleuchtet. Mit seiner
Kamera ist er überall in der Stadt unterwegs; befragt die verschiedenen
Akteure, begleitet Makler, Investoren und Kaufinteressenten bei der
Schnäppchenjagd und Mieter beim Gang durch die Institutionen. Der
Zuschauer ist quasi live dabei, wenn im Zeitraffertempo eine ganze Stadt
umgekrempelt wird.
Vor 25 Jahren – Das zerfallende Imperium, August 1991 ▲
Шестая часть мира (Ein Sechstel der Erde) ▲
SU 1926, 35mm, 70 min, stumm
am präparierten Flügel live begleitet von Jürgen Kurz
Спасение (Salvation / Erlösung) ◄
RUS 2015, 94 min, OmeU
13.09.
02.09.
Regie: Dsiga Wertow
Die Sowjetunion umfasste ein Sechstel der Landfläche der Erde und darauf
verweist auch der Filmtitel. Wertows geradezu mystischer Glaube an die
Schöpfungsgewalt der Filmsprache kennt keine Hindernisse, Entfernungen
und zeitlichen Grenzen. So verbindet SCHESTAJA TSCHAST MIRA Bilder
der europäischen und asiatischen Teile der UdSSR zu einem 'Gesang der
Welt' sowie
zu einem
großen
gleichberechtigten
Miteinander
verschiedenster Menschen. Im März 1926 erhält Wertow den Auftrag, einen
Film über den „Staatlichen Handel“, die Ausfuhr russischer Güter, zu drehen.
Der Film führt durch die gesamte Sowjetunion: von den Pelzwerken im
äußersten Norden, der Flachsernte in den nördlichen und zentralen
Gebieten, der Schafzucht und Persianerfertigung im Kaukasus, dem
Getreideanbau in den russischen Kornkammern bis zur Verladung der Güter
in den Häfen. Aus den von ihm eingefangenen Bildern entstand allerdings
keine Reklame für den „Staatlichen Handel“, sie entsprechen vielmehr
Wertows Grundsatz, bewaffnet mit der Sehkraft des Kameraauges Raum
und Zeit zu überwinden und über den Menschen zu erzählen.
Credo ut intelligam ◄
DIE PFORTE IST ENG - Doppelprogramm Kersti Uibo ◄
Estland 2002-2011, 130 min, OmeU
am Fr, 23.09. um 20 Uhr in Anwesenheit der Regisseurin
Regie: Iwan Wyrypajew
Die 25-jahrige Nonne Anna verlässt das erste Mal Polen und reist zu einer
Partnerkirche in den Himalaya, um dort Gott zu dienen. Unwetterbedingt
sitzt sie zwei Tage in einem kleinen Dorf fest, bevor sie ihr Ziel erreichen
kann. Nach anfänglichen Schwierigkeiten ergreift Anna die Möglichkeit,
allein eine ihr fremde Welt voller Mysterien zu entdecken. Mit einer
hervorragenden Kamera lässt Iwan Wyrypajew den Betrachter nah an ihr
dran sein. Komplettiert mit einer Handvoll philosophisch pointierten Dialogen
wird so fast ohne Sprache ein Bild der Verständigung und religiösen
Toleranz gezeichnet, ohne in Klischees abzugleiten. Für einen russischen
Regisseur ist dabei der ungewöhnliche Zugang zum Katholizismus
bemerkenswert. (Filmfestival Cottbus 2015)
Athos – Im Jenseits dieser Welt ◄
D/ Griechenland 2016, 99 min, OmdU
Regie: Peter Bardehle, Andreas Martin Athos ist das Herz der Orthodoxie,
ein Refugium, in dem das Alte wichtiger ist als das Neue. Der Tagesablauf
schwingt im Rhythmus liturgischer Gesänge und Gebete, in denen das
untergegangene Byzanz vor allem im Zeitgefühl der dort lebenden Mönche
fortlebt. Ihr Alltag zeigt eine Existenz jenseits dieser Welt. Zum ersten Mal
entsteht auf Athos ein Filmtagebuch für "Aventure Humaine". Die Landschaft
und die Beobachtungen der Mönche sind das Tableau für Metaebenen.
Dabei geht es um zwei wesentliche Botschaften: Zeit für das Leben und
Respekt für den Menschen. An beiden scheint es in unserer Welt zu fehlen.
Hieronymus Bosch – Schöpfer der Teufel
(Hieronymus Bosch- Touched by the Devil) ◄
NL 2015, 89 min, OmdU
NARROW IS THE GATE (DIE PFORTE IST ENG)
Estland 2002, 35mm, 65 min, OmeU, Regie: Kersti Uibo
Kosovo im Jahre 2000. Der Hass zwischen Albanern und Serben ist
allgegenwärtig, auch im serbischen Kloster Gračanica. Bewacht von KFORSoldaten, lebt hier die Nonne Teodora. Die lebenslustige alte Dame erzählt
von ihrer Isolation im eigenen Land.
SEE ON SEE PAEV / THIS IS THE DAY (DIES IST DER TAG)
Estland 2011, 65 min, ohne Sprache, Regie: Kersti Uibo
Elf Jahre nach DIE PFORTE IST ENG reist die estnische Regisseurin erneut
in den Kosovo. Kommentarlos und in langen Einstellungen verfolgt ihre
Kamera den Alltag der Mönche im serbischen Kloster Velika Hoča. Doch
hinter der schlichten Schönheit der religiösen Rituale verbergen sich die
Traumata des Krieges. (Filmfestival Cottbus 2012)
NARROW IS THE GATE erzählt vom Leben in dem serbischen Kloster
Gračanica im Nachkriegs-Kosovo. Schwedische KFOR-Soldaten schützen
rund um die Uhr die wenigen gebliebenen Mönche und Nonnen vor
Übergriffen. Die 86-jährige Schwester Teodora hütet die Klosterpforte. Mit
anderen Serben teilt sie ihre Hassgefühle. Doch sie kennt die Ordensregeln
und die zehn Gebote, die ihr Nächstenliebe gebieten.
THIS IS THE DAY zeigt den Alltag eines Klosters im serbischen Ort Velika
Hoča im Kosovo nach dem Krieg. Die ruhige Beobachtung der täglichen
Abläufe gibt dem Betrachter in einer Art filmischer Meditation die
Möglichkeit, sich auch auf eine innere Reise zu begeben.
Wie erzählt man nach dem Krieg? Verändern Kriege das Erzählen? Im
Fokus steht oft, die Schrecken und Verbrechen des Krieges ans Tageslicht
zu bringen und aufzuarbeiten, Geschehnisse zu deuten, zu bewerten oder
umzudeuten.
Die Filmemacherin Kerstin Uibo verweigert in beiden Filmen die klassische
Erzählung. In ruhigen Bildern gibt sie dem sich langsam wieder
einstellenden Alltag nach dem Krieg Raum, und beobachtet, wie Normalität
in das Leben der Menschen zurückkehrt. Dabei geht es ihr in ihren Filmen
immer um Versöhnung. Nach einem Arbeitsverbot beim estnischen
Fernsehen studierte Kersti Uibo in Moskau Sprachen, später in London
Geschichte. Von 1989 bis 1991 war sie Estlands erste Botschafterin in
London nach dem 2. Weltkrieg. Sie begleitete und filmte die Heimkehr
estnischer Emigranten, verließ den diplomatischen Dienst und studierte
Dokumentarfilm an der Londoner National Film School. Seither hat sie
zahlreiche Dokumentarfilme gedreht. (ifs, Internationale Filmschule Köln)
KINOSTART
Regie: Pieter van Huystee
Der Dokumentarfilm HIERONYMUS BOSCH – SCHÖPFER DER TEUFEL
begleitet ein Team von Kunsthistorikern, die versuchen, das Geheimnis von
Hieronymus Boschs 25 noch erhaltenen Gemälden zu lüften. Fünf Jahre
bereiste ein Forschungsteam die Welt, besuchte dabei Museen wie den
LOUVRE, den PRADO und die NATIONAL GALLERY OF ART in
Washington, um Boschs Gemälde einer fundierten und tiefgreifenden
Analyse zu unterziehen. Mit modernen Techniken wie Röntgendiagnostik,
Infrarot-Fotografie und Spektralanalyse konnten die tieferen Schichten von
Boschs Gemälden untersucht und aufschlussreiche und überraschende
Fakten über seine Arbeitsweise ans Licht gebracht werden. Das eröffnet
dem Zuschauer einen völlig neuen Zugang zu Boschs Werk.
Die Forschungsergebnisse werfen vor allem eine Frage auf: Sind tatsächlich
alle Werke Boschs von ihm gemalt? Welche Museen haben einen echten
Bosch, welche nur eine Fälschung? Die Frage ist brisant, plant das
NOORDBRABANTS MUSEUM für 2016 doch anlässlich von Boschs 500jährigem Todestag eine der bisher umfangreichsten Ausstellungen dieses
bedeutenden mittelalterlichen Künstlers. Auch der PRADO besitzt mehrere
seiner Meisterwerke und organisiert eine eigene Ausstellung im EL-BOSCOMUSEUM. So bekommt der Wettlauf um die prestigeträchtigste Auswahl an
Bildern auch eine politische Dimension.
VORSCHAU
Fastentuch 1472 ◄
D 2015, 90 min
in Anwesenheit des Regisseurs Bernhard Sallmann
02.10.
Regie: Bernhard Sallmann
Musik: Jürgen Kurz
Bernhard Sallmanns neuer Film FASTENTUCH 1472 behandelt das Große
Zittauer Fastentuch, einen Bibelcomic aus 90 Einzelbilden auf einem 9 mal 7
Meter großen sackartigen Leinentuch gemalt. Das Tuch entstand 1472 und
wird heute in einem Museum in Zittau ausgestellt. Sallmann untersucht
dieses mittelalterliche Kunstwerk beinahe forensisch. Die Kamera dringt fast
in das grobe Leinen ein, scannt es in langen Parallelfahrten. Ausgehend von
dem Bild, webt Bernhard Sallmann in Interviewpassagen einen eigenen
Teppich aus Erzählungen über die Wiederbelebung von Objekten, den
Zusammenhang von Kunst und Religion und Fragen der Restauration. Aus
den biblischen Geschichten von der Entstehung der Welt, dem
calvinistischem Bilderverbot - das Tuch ist eigentlich ein BilderVerhüllungstuch, aus dem eine Bilderflut hervorbricht – erwächst die
Geschichte des Kulturraums um Zittau im Dreiländereck zwischen
Deutschland, Tschechien und Polen.