2016 Nördlinger Bachtrompeten Ensemble

PROGRAMM
Programm
18.09.
2016
15.30 Uhr
Nördlinger
Bachtrompeten
Ensemble
Rainer Hauf (Trompete)
Armin Schneider (Trompete)
Paul Lechner (Trompete)
Thomas Lier (Pauken)
Thomas Rothfuß (Orgel)
Eintritt frei – Spenden erbeten
Programm
Spiritual
„Nobody knows the trouble
I´ve seen”
Johann Sebastian Bach
Sinfonia aus dem Osteroratorium
(1685-1750)
BWV 249
Joseph Anton Bruckner
Ave Maria
(1824-1896)
Anton Diabelli
Drei Aufzüge
(1781 – 1858)
Orgel solo:
Louis-James-Alfred Lefébure Wély Bolero de concert
(1817-1870)
Johann Sebastian Bach
3. Brandenburgisches Konzert
(BWV 1048)
Tom Lier Eine Hymne für den Frieden
(*1968)
Orgel solo:
Johann Sebastian Bach
Toccata und Fuge d-moll
(BWV 565)
Wolfgang Amadeus Mozart Ouvertüre zur Oper
(1756-1791) „Die Zauberflöte“
Orgel solo:
Justin Heinrich Knecht
Thema und vier Veränderungen
(1752-1817)C-Dur
Claude Gervaise (1510-um 1558)
Allemande
Antonio Vivaldi
(1678-1741) Doppelkonzert in C-Dur:
Allegro – Largo - Allegro
Hintergrund
Sinfonia aus dem Oratorium BWV 249 / J. S. Bach (1685 – 1750)
Das Werk wurde von J. S. Bach zum 1. April 1725 konzipiert. Es
besteht aus zehn Nummern und ist im Original für Solo-Sopran,
-Alt, -Tenor, -Bass, Chor und großes Orchester geschrieben. Die
drei ersten Sätze wurden vom Nördlinger Bachtrompeten Ensemble (NBTE) für drei Trompeten, Orgel und Pauken arrangiert.
Heute erklingt für Sie die Sinfonia.
Ave Maria / Joseph Anton Bruckner (1824 - 1896)
Bruckner war ein österreichischer Komponist der Romantik sowie
Organist und Musikpädagoge. Seine bedeutendsten und wohl
auch bekanntesten Kompositionen sind seine groß angelegten
Sinfonien. Auch die Kirchenmusik hat er um wichtige Werke bereichert − unter anderem drei große Messen und das Te Deum. Die
Motette „Ave Maria“ für 7 Stimmen entstand im Jahr 1861 in seiner Zeit als Domorganist in Linz. In der hier zu hörenden Bearbeitung erklingen die Trompeten an Stelle der drei Frauenstimmen
und die Orgel für den vierstimmigen Männerchor.
Brandenburgisches Konzert / J. S. Bach (1685 – 1750)
Johann Sebastian Bachs drittes Brandenburgisches Konzert, BWV
1048, ist eine Komposition für neun Streichinstrumente und Basso Continuo. Bach stellte das Werk mit anderen zu einer Sammlung von sechs Konzerten zusammen, die er im März 1721 an den
Markgrafen Christian Ludwig von Brandenburg-Schwedt sandte. Das Werk ist nur für Streicher geschrieben, mit Aufteilung der
Geigen, Bratschen und Celli in jeweils drei Gruppen oder Einzelinstrumente. Die vorliegende Bearbeitung vom NBTE fordert vor
allem die technischen Fertigkeiten der Künstler. Der erste Satz
zieht seine Spannung v. a. aus der Gegenüberstellung der dreistimmigen Trompeten gegen die Orgel.
Toccata und Fuge d-moll (BWV 565) / J. S. Bach (1685 – 1750)
Dies ist wohl das mit Abstand bekannteste Orgelwerk europäischer Kunstmusik. Die Komposition besteht aus zwei Sätzen: einer Toccata, also einem Präludium (Vorspiel) aus schnellen Läufen
und vollgriffigen Akkorden, und einer sich anschließenden vierstimmigen Fuge. Die beiden Sätze sind durch deutliche motivische und harmonische Bezüge miteinander verbunden. Komponiert hat es Bach zwischen 1703 und 1707 in Arnstadt. Es stellt
also ein Jugendwerk dar.
Ouvertüre Zauberflöte /Wolfgang Amadeus Mozart (1756 - 1791)
Wolfgang Amadeus Mozart war der wohl bekannteste Komponist der Wiener Klassik. Sein umfangreiches Werk genießt weltweite Popularität und gehört zum bedeutendsten im Repertoire
klassischer Musik. Neben dem „Requiem“ zählt seine Oper „Die
Zauberflöte“ zu den wichtigsten Kompositionen seiner letzten Lebensjahre. In der Ouverture stellt Mozart einige wichtige musikalische Themen bereits zu Beginn der Oper in Ausschnitten vor. Im
Original für Sinfonieorchester geschrieben, ist die Bearbeitung für
drei Trompeten Orgel und Pauken für das NBTE eine besondere
Herausforderung.
Thema und vier Veränderungen C-Dur /
Justin Heinrich Knecht (1752 - 1817)
Der Mozart-Zeitgenosse Justin Heinrich Knecht wirkte zeitlebens
als evangelischer Musikdirektor in Biberach an der Riss. In dieser
Position trug er wesentlich zum blühenden Musikleben Biberachs
am Ende des 18. Jahrhunderts bei. Aus Knechts Orgelschule „für
Anfänger und Geübtere“ entstammen „Thema und vier Veränderungen“.
Allemande / Claude Gervaise (1510 – um 1558)
Der Mangel an Urkunden erlaubt es nicht, eine lückenlose Aufzählung der französischen Instrumentenkunst im 16. Jahrhundert
anzubieten. Die Komponisten schreiben Stücke, deren Betitelungen „für Stimmen oder Instrumente“ beigemerkt werden. Natürlich ist die Tanzmelodie uns in ihrem Urzustand übertragen worden. Außerdem weiß man, dass die Tanzstücke von allen Tasten-,
Saiten- und Blasinstrumenten gespielt wurden, den vorhandenen
Musikanten nach. Die Bearbeitung des Tanzsatzes gibt den einzelnen Musikern die Gelegenheit, sich solistisch vorzustellen und
mündet dann in einen gemeinsamen fulminanten Abschluss.
Nobody knows the trouble / Spiritual
„Negro Spirituals“ sind eine Musikrichtung, die in Nordamerika
mit Beginn der Sklaverei im 17. Jahrhundert entstanden und als
Wurzel des Gospels anzusehen ist. Die Spiritual–Texte sind fast
ausschließlich religiösen Inhalts und erzählen von dem Leben geschundener Sklaven. Den Charakter dieses Musikstücks in unserem Arrangement, unterstreichen die Palette einfühlsamer Klänge
und etwas Groove.
Drei Aufzüge / Anton Diabelli (1781 – 1858)
Die fünf Aufzüge sind ursprünglich für ventillose Naturtrompeten und Pauken komponiert. Sie konnten also je nach Anlass in
verschiedenen Tonarten aufgeführt werden. In der Satzgestaltung
ist noch die alte Generalbasspraxis wiederzuerkennen. Trompete
I und Trompete II als Oberstimmen, Trompete III (auch Clarino
prinzipalo genannt) als Generalbassinstrument, das weitgehend
mit den Pauken konform geht. Bei den Aufzügen dürfte es sich
wohl um ein Jugendwerk von Diabelli handeln. Unsere Organisten lieben diese Stücke sehr, weil es für sie die einzige Zeit in
einem anspruchsvoll zu begleitenden Konzertprogramm ist, um
für fünf Minuten zu entspannen. Für unser Publikum besteht der
besondere Reiz darin, dass es die Künstler beim Musizieren auch
sehen kann.
Bolero de Concert / Louis-James-Alfred Lefébure-Wély
(1817 - 1870)
Lefébure-Wély galt als Organisten-Wunderkind. Sein erstes Orgelkonzert spielte er mit acht Jahren. Berühmtheit erlangte Lefébure-Wély durch seine Orgelstücke im weltlichen Stil. In Frankreich kam es im 19. Jahrhundert in Mode, opernhafte Musik auf
der Orgel zu spielen.
Eine Hymne für den Frieden / Tom Lier (* 1968)
Einem einsamen Rufer gleich, eröffnet die Melodie einer einzelnen Trompete das Stück: „Warum gibt es denn keinen Frieden in
der Welt und in den Herzen der Menschen, unserer Brüder und
Schwestern“? Der Appell stößt auf Gehör. Schließlich wird das
Rufen lauter und miteinander als „Eine Hymne für den Frieden“
in die Welt hinausgetragen.
Doppelkonzert in C-Dur / Antonio Vivaldi (1678 - 1741)
Allegro – Largo - Allegro
Hundert Jahre nach Gabrieli hat auch Antonio Vivaldi Instrumentalmusik für Gottesdienste geschrieben. Vivaldi war bekanntlich
Violinprofessor am Ospedale della Pietà, einem von vier kirchlich geführten Findlingshäusern der Lagunenstadt Venedig. Die
Besetzung und der festlich rauschende Duktus lassen vermuten,
dass es zu einem hohen Kirchenfest komponiert wurde, da Vivaldi für diese Tage auch großartige Psalmen mit obligaten Trompeten komponiert hat. Hinter den aufstrebenden Motiven des ersten
Satzes dürfen wir uns durchaus die Auferstehung Christi oder die
Himmelfahrt der Gottesmutter vorstellen. In der vom NBTE dargebotenen Bearbeitung wurde das Werk leicht koloriert und für
drei Trompeten eingerichtet. Das Doppelkonzert in C-Dur zählt
sicherlich zu den bekanntesten Solokonzerten für Trompete der
Barockzeit.
Das Nördlinger Bachtrompeten Ensemble
die Musiker nicht nur perfekt aufeinander einspielen, sondern in
über 150 Konzerten im süddeutschen Raum auch eine enorme
Konzerterfahrung sammeln.
Zehn Jahre gemeinsames Musizieren das spricht für die großartige musikalische Kontinuität und Qualität, die den Nördlinger
Bachtrompeten zu eigen ist. Drei von der Fachpresse gefeierte CDEinspielungen dokumentieren die Entwicklung und das großartige Können des Nördlinger Bachtrompetenensembles.
Den besonderen Reiz der Konzerte mit den Nördlinger Bachtrompeten macht unter anderem das umfangreiche Instrumentarium
aus, das stets neue Klangfarben in den Kirchenraum zeichnet: Piccolotrompeten, B- und C-Trompeten, Flügelhörner und Corni da
Caccia sowie verschiedene Perkussionsinstrumente kommen neben der Orgel zum Einsatz.
Das Nördlinger Bachtrompeten Ensemble bringt bei seinen Konzerten stets ein breit gefächertes Programm zu Gehör, das viele
Stilrichtungen abdeckt. Originale Trompeten-literatur des Barock
mit Pauken erklingt ebenso wie Bearbeitungen virtuoser Solokonzerte, die ursprünglich für Geige oder Oboe geschrieben wurden.
Seit zehn Jahren spielen die drei schwäbischen Profitrompeter
Rainer Hauf, Paul Lechner und Armin Schneider nun schon zusammen. Der Organist Thomas Rothfuß und Tom Lier (Pauken)
begleiten das Ensemble von Beginn an. In dieser Zeit konnten sich
Ebenfalls im Repertoire der Nördlinger Bachtrompeten zu finden
sind lyrische Werke mit einfühlsamen Melodien, Bearbeitungen
bekannter romantischer Werke und moderne Literatur. Die Nördlinger Bachtrompeten können für ihre Konzertprogramme mittlerweile auf über achtzig eigene Bearbeitungen zurückgreifen, die
ganz auf das Ensemble zugeschnitten sind. Weitere Informationen
unter www.bachtrompeten.net.
Rainer Hauf (Trompete)
Rainer Hauf wurde 1971 in Lauingen geboren. Mit 13 Jahren wurde er als Hospitant am Leopold Mozart Konservatorium Augsburg aufgenommen. Sein Hauptstudium absolvierte er am Richard Strauss Konservatorium und an der Hochschule für Musik
in München. Seit 1991 konzertiert er in verschiedenen Besetzungen. Rainer Hauf ist Lehrer für Blechblasinstrumente an mehreren
Schulen. Als Instrumentalpädagoge ist er gern gesehener Dozent
bei Seminaren für Blechbläser. Viele seiner Schüler waren Preisträger bei überregionalen Wettbewerben. Auftritte in Funk und
Fernsehen sowie Tonträger mit Orgel und Trompete dokumentieren seine künstlerische Tätigkeit.
Armin Schneider (Trompete)
Armin Schneider wurde 1968 in Nördlingen geboren. Seine ersten
Trompetentöne erlernte er bei der Knabenkapelle Nördlingen. Sein
Studium absolvierte er an der Musikhochschule in Würzburg. Zur
Zeit ist er Trompetenlehrer an der Musikschule Neresheim, Musikschule Rain am Lech und bei der Knabenkapelle Nördlingen.
Außerdem ist er als Dozent bei Blechbläserseminaren tätig. Solokonzerte mit Orgel und verschiedenen Orchestern runden seine
musikalische Tätigkeit ab.
Paul Lechner (Trompete)
Paul Lechner wurde 1966 in Megesheim geboren. Er begann seinen musikalischen Werdegang mit 9 Jahren an den Instrumenten
Geige und Orgel. Im Alter von 15 Jahren erhielt er seinen ersten
Trompetenunterricht in Augsburg. Er studierte von 1993 bis 1999
im Hauptfach Trompete an der Berufsfachschule für Musik in
Dinkelsbühl und am Meistersinger Konservatorium in Nürnberg.
Seit 1997 ist er Lehrer für Blechblasinstrumente bei der Knabenkapelle Dinkelsbühl. Zahlreiche Arrangements für die Besetzung
drei Trompeten, Pauken und Orgel stammen aus seiner Feder.
Thomas Lier (Pauken)
Thomas Lier wurde 1968 in Donauwörth geboren. Erste musikalische Ausbildung und Erfahrungen ab dem 11. Lebensjahr als
Schlagzeuger im Blasorchester. Studien bei internationalen Dozenten auf den Gebieten Musiktheorie, Schlagzeug und Klavier
und ein Studium am Berklee College Of Music in Boston, gaben
weitere Impulse für sein künstlerisches Schaffen. Neben seiner
Tätigkeit als Schlagzeuger wirkt Thomas Lier als Komponist in
unterschiedlichen Genres und als Interpret im Bereich der Vokalmusik.
Thomas Rothfuß (Orgel)
Thomas Rothfuß studierte Kirchenmusik und Chorleitung an der
Hochschule für Musik und Theater in München. Seit 1991 ist er
in St. Stephan München-Sendling als Kirchenmusiker tätig. Er ist
hier auch künstlerischer Leiter der beliebten Reihe „Konzert am
Samstagabend“.
Neben seiner Tätigkeit als Kirchenmusiker und Klavier- und Orgellehrer, konzertiert Thomas Rothfuß regelmäßig als Orgel-Solist
und er ist ein gefragter Begleiter zahlreicher Instrumentalisten
und Sänger. Seit vielen Jahren konzertiert er gemeinsam mit dem
Nördlinger Bachtrompeten Ensemble. Konzerte führten ihn u.a.
in die Kathedrale von Bristol, England, den Passauer Dom, den
Münchner Dom und in die Kathedrale Notre Dame, Paris. Die
Einspielung von mehreren CDs rundet sein künstlerisches Schaffen ab.