September 2016

SWR2 Tandem
Programm September 2016
Montag bis Freitag von 10.05 Uhr bis 10.30 Uhr
und von 19.20 Uhr bis 20.00 Uhr
Kontakt:
Südwestrundfunk
SWR2 Tandem
76522 Baden-Baden
E-mail: [email protected]
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Liebe Hörerinnen und Hörer,
auch im Spätsommer bleibt das Thema „Das Eigene und das Fremde“ wach und ist
Teil unseres Programms. In der Begegnung des Fremden steht das Eigene
gegenwärtig für viele in Frage. Seien es Flüchtlinge oder Migranten, seien es die
politisch Andersdenkenden - ein Begriff aus alten DDR-Zeiten - oder auch nur der
Freund, die Freundin, die man nicht mehr versteht. Das Thema nagt.
Inge Jens erzählt zu Monatsbeginn (Do 08.09.) vormittags über das langsame
Entschwinden ihres Mannes Walter Jens. Das Eigene und das Fremde im Spiegel
der Krankheit Demenz. Am Donnerstagabend ist Inge Jens Studiogast in der
Sendung Hörer Live. Und zu Monatsende am Do 29.09. ist SWR2 Tandem
„Leidenschaftlich unbesorgt“: Der unbesorgte Autor Hans-Otto Reintsch hat mit
besorgten Bürgern über ihre Sorgen gesprochen und erstaunliche Erkenntnisse
gewonnen.
Im Monat September starten wir nach den Wiederholungen in der Ferienzeit mit einer
Neuproduktion im Hörspiel am Dienstagabend.
Am Dienstagabend 06.09. erwacht nach einer zweitausendjährigen Reise im
Kälteschlaf der Raumfahrer Gregorius in seiner Kapsel. Der Letzte Vertreter der
Menschheit treibt durchs All und steht vor einem Paradoxon: „Für eine bessere Welt“.
Am Dienstagabend 13.09. steht der Rote Klappstuhl in der Schäfereigenossenschaft
Finkhof in Bad Wurzach. Gelesen wird „Hundstage“ von Lilian Peter: Dimitris lebt mit
seinen Schafen und Hunden in den Bergen bis plötzlich einer seiner Hunde
durchdreht und Dimitris„ Welt ins Wanken gerät.
Am Dienstagabend 20.09. erzählt Sara Magdalene Schüler in ihrem Hörspiel „Amsel“
die Geschichte von Miriam und Paul, die sich trennen. „Wir tun uns nicht gut“, sagt er
und sie denkt über einen guten Abgang nach und zieht von München nach Hamburg.
Am Dienstagabend 27.09. lässt Autorin Tina Saum in dem von ihr auch selbst
produzierten Hörspiel eine unerledigte Kolonialgeschichte erzählen. „Fußnoten.
Hörspiel über eine koloniale Spuren-Suche“ heißt das Stück, das zu Orten führt, an
denen koloniale Spuren zu finden sind: Stuttgart und Yaoundé (Kamerun).
Gute Unterhaltung und unerwartete Einsichten wünscht
Rudolf Linßen
SWR2 Tandem
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Donnerstag, 1. September 2016, 10.05 Uhr
Trockenmauerwelten
Wie ich zum Mauerspecht wurde
Von Volkmar Findeisen
Trockenmauern haben wieder Konjunktur und Natursteinmauern bilden uralt
anmutende Schönheiten, wenn man es versteht, die Steine zu behauen und
kunstvoll ohne Mörtel zusammenzufügen. In Antike und Mittelalter entstanden in
Gärten und Landwirtschaft Terrassen und Anlagen, ohne die Anbau nicht möglich
gewesen wäre. Landpfleger und Gärtner wollen die Kunst lernen und Autor HansVolkmar Findeisen nahm im österreichischen Krems an einer Ausbildung teil.
(SWR 2013 / Red.: Rudolf Linßen)
Donnerstag, 1. September 2016, 19.20 Uhr
Das Genie, das sich nicht vermarkten wollte
Die kanadische Musikerin Joni Mitchell
Von Christiane Rebmann
Sie gilt als eine der mutigsten und profiliertesten Komponistinnen und Musikerinnen
der letzten 5 Dekaden. Sie hat auf ihren knapp 20 Studioalben auf ganz eigene Art
die Folkmusik ausgelotet, mit Jazz und Pop experimentiert und blieb dabei immer
unverkennbar. Weil sie auf wirtschaftliche Gesichtspunkte keine Rücksicht nahm,
waren ihre Alben nur selten kommerziell erfolgreich. Internationale Kollegen aller
Generationen nennen ihre Musik als Inspirationsquelle und würdigten sie mit
Coverversionen. Christiane Rebmann hat Joni Mitchell mehrfach getroffen und
portraitiert die Sängerin mit der markanten Stimme.
(SWR 2013, Redaktion Bettina Stender)
Freitag, 2. September 2016, 10.05 Uhr
Heimweh nach Myanmar
Der Mönch Ashin Sopaka
Von Ingrid Norbu
Vor mehr als zehn Jahren ist Ashin Sopaka aus seiner Heimat Myanmar vor der
Militärregierung geflohen. Der Mönch lebte in einer kleinen Wohnung in Köln, aber er
hatte Heimweh. Viele Jahre lang. Ashin Sopaka kehrte heimlich zurück nach
Myanmar. Als ihn die Polizei aufspürte, wurde er monatelang überwacht. Nun lebt er
in seinem Heimatdorf und hilft den Bewohnern. Sein Experiment: Lässt sich dieses
Land, das 50 Jahre lang heruntergewirtschaftet wurde, in Eigenregie entwickeln?
Ashin Sopaka hat mit einer Bibliothek und mit Strom aus Solarenergie angefangen.
(SWR 2014 / Red.: Ellinor Krogmann)
Freitag, 2. September 2016, 19.20 Uhr
Musik
Neues aus Pop und Jazz aus aller Welt
Moderation: Frauke Oppenberg
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Hier öffnen wir für Sie die aktuelle Singer/Songwriter-Musik, stellen junge Pop-und
Jazzmusiker aus aller Welt vor - moderiert mit Hintergrund über die Musik und die
Musiker.
Montag, 5. September 2016, 10.05 Uhr
Stuttgart summt
Ein Tag mit dem Stadt-Imker Tobias Miltenberger
Von Ulla Lachauer
Seine Imkerei ist im dichtbesiedelten Stuttgarter Westen Zuhause – „Summtgart“
heißt sie. In den Lindenalleen und Hinterhofgärten, auf den Balkonen finden die
Bienen reichlich Nahrung, viel mehr als auf dem Land. Tobias Miltenbergers
Nachbarn haben sich an den Anblick von Bienenschwärmen gewöhnt. Mit seiner
Bioimkerei will er nicht nur einer bedrohten Tierart helfen, sondern vor allem den
Menschen die Augen öffnen für die Stadtnatur, ihnen zeigen, was sie für die
Artenvielfalt tun können.
(SWR 2016 / Red.: Nadja Odeh)
Montag, 5. September 2016, 19.20 Uhr
Der digitale Spurenjäger
Ein österreichischer Polizist kämpft gegen Rechtsextremismus
Von Antonia Kreppel
Uwe Sailer ist Polizist in Linz. Klar und vernehmlich zeigt er Haltung, indem er sagt:
“Ich bin Antifaschist”. Er recherchiert rechtsextreme Umtriebe im Internet, hetzerische
Hass-Postings bringt er zur Anklage. Im Fokus seiner datenforensischen
Ermittlungen stehen auch Burschenschaften und die rechtspopulistische Freiheitliche
Partei Österreichs. Die FPÖ hat ihn mit unzähligen Strafverfahren eingedeckt; er hat
sie alle gewonnen. Einen Henkerstrick hat ihm der Postbote schon gebracht. Aber
Uwe Sailer macht weiter: “Schützt unsere Demokratie mit Mitteln, die ihr gerecht
werden und verteidigt sie!“
(Autor für SWR 2016 / Red.: Karin Hutzler)
Dienstag, 6. September 2016, 10.05 Uhr
Der digitale Spurenjäger
Ein österreichischer Polizist kämpft gegen Rechtsextremismus
Von Antonia Kreppel
Wiederholung vom Montag, 19.20 Uhr
Dienstag, 6. September 2016, 19.20 Uhr
Schwarze Sonne Nemesis
Hörspiel von Andreas Götz
Regie: Iris Drögekamp
Nach einer über zweitausend Jahre langen Reise im Kälteschlaf erwacht Raumfahrer
Gregorius in seiner Raumkapsel Melancholia 2. Er ist kurz vor seinem Ziel: dem
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Himmelskörper Nemesis, dem schwarzen Zwilling der Sonne, verantwortlich für das
Aussterben der Dinosaurier und auch für den Untergang der Menschheit. Gregorius
ist der letzte seiner Art, sogar das letzte Lebewesen überhaupt, das von der Erde
stammt. Glaubt er. Bis es plötzlich in seiner Raumkapsel summt. Das leibhaftige
Exemplar einer Musca domestica taucht auf und landet auf seinem Arm. Kann eine
Stubenfliege zweitausend Jahre lang als blinder Passagier mitgereist sein? Oder ist
sie womöglich erst während des Flugs an Bord gekommen? Der letzte Vertreter der
Menschheit treibt durchs All und steht vor einem Paradoxon in Form einer Musca
domestica.
(SWR 2016 / Red.: Katrin Zipse)
Mittwoch, 7. September 2016, 10.05 Uhr
Die Neuen
Vom Generationenwechsel in der Schrebergartenkolonie
Von Ralph Gerstenberg
Ein Pachtgrundstück samt Bungalow, nur 200 Meter von einem Badesee entfernt.
Seit zwei Jahren fährt der Autor aufs Land und sucht Ruhe für sich und seine
großstadtgestresste Familie. Die Vorbesitzer haben dort 25 Jahre lang ihre Freizeit
verbracht, eine Wiese in einen Garten und einen Wohnwagen in ein Ferienhaus
verwandelt. Der Abschied ist ihnen nicht leicht gefallen. Auch auf anderen
Grundstücken findet ein Generationswechsel statt, mit dem sich die Kleingartenkultur
verändert: Gartenzwerge und Wachstuchdecken werden ausgemustert,
Buchsbaumhecken weichen Holundersträuchern. Wie vollzieht sich die Ankunft der
Neuen? Wie nehmen sie ihre Grundstücke in Besitz? Welche Freiheiten gibt es,
welche Verpflichtungen? Und die ersehnte Ruhe? Gibt es sie wirklich im Zeitalter
elektrischer Rasenmäher, Heckenscheren und Kettensägen?
(Autor für SWR 2016 / Red.: Petra Mallwitz)
Mittwoch, 7. September 2016, 19.20 Uhr
Rakete (Aufzeichnung)
Junge Leute im Gespräch
Moderation: Frauke Oppenberg
Redaktion: Fabian Elsäßer
Gast:
Donnerstag, 8. September 2016, 10.05 Uhr
Das Entschwinden des Walter Jens
Inge Jens im Gespräch mit Eckhard Rahlenbeck über den Kampf mit der Demenz
Gut umsorgt und friedlich starb im Jahr 2013 der Meister der gesprochenen Rede,
der schon Jahre zuvor keine Worte mehr fand. Walter Jens, der Tübinger
Rhetorikprofessor und Schriftsteller, prominenter kritischer Denker, litt an
fortschreitender Demenz - eine zehn Jahre dauernde Krankengeschichte, die von
Angst, Wut und Weinen, aber schließlich mehr durch kleine Freuden und
Glücksmomente geprägt war. In dem Buch „Langsames Entschwinden“ berichtet
Ehefrau Inge Jens über ihre wechselvolle Beziehung zu dem Demenzkranken: „Ich
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habe gerade in dieser Zeit eine Menge über das Leben mit all seinen Höhen und
Tiefen gelernt.“
(SWR 2016 / Red.: Rudolf Linßen)
Donnerstag, 8. September 2016, 19.20 Uhr
Hörer live
Moderation: Frauke Oppenberg
Redaktion: Rudolf Linßen
Freitag, 9. September 2016, 10.05 Uhr
Uri Avnery
Israels bekanntester Friedensaktivist blickt mit 93 Jahren zurück ohne Zorn
Von Igal Avidan
Als kritischer Publizist wurde er vom Premierminister David Ben Gurion und dessen
Geheimdienstchef persönlich als Volksfeind bekämpft. Er überlebte zwei
Mordanschläge und verließ danach 15 Jahre lang seine Wohnung nicht ohne eine
Pistole in der Hand. Er riskierte sein Leben als junger Soldat auf dem Schlachtfeld
und als Aktivist bei geheimen und damals verbotenen Treffen mit PLO-Vertretern,
zum Beispiel als er als erster Israeli mitten im Libanonkrieg im belagerten Beirut
PLO-Chef Jassir Arafat traf. Der aus Deutschland stammende Uri Avnery erlebte den
Niedergang seines Kampfblattes "Haolam Haze" und der Friedensbewegung, das
Stocken des Friedensprozesses und die zunehmende Gewalt in Israel und Palästina.
Seiner bis lang nur auf Hebräisch erschienen, über 1.100-Seiten Biografie, gab
Avnery den Titel "Optimist". Bei zwei Gesprächen in seiner Tel-Aviver Wohnung mit
Autor Igal Avidan erzählte Avnery über sein bewegtes Leben und erklärte, warum er
trotz allen Niederlagen mit Genugtuung zurückblickt und weiterhin an die ZweiStaaten-Lösung glaubt.
(SWR 2016 / Red.: Rudolf Linßen)
Freitag, 9. September 2016, 19.20 Uhr
Musik
Neues aus Pop und Jazz aus aller Welt
Moderation: Bernd Lechler
Hier öffnen wir für Sie die aktuelle Singer/Songwriter-Musik, stellen junge Pop-und
Jazzmusiker aus aller Welt vor - moderiert mit Hintergrund über die Musik und die
Musiker.
Montag, 12. September 2016, 10.05 Uhr
Suche nach dem eigenen Willen
Leben und Pflegen in einer Wohngemeinschaft
Von Laura Marti-Becker
Eine Wohngemeinschaft im Freiburger Stadtteil Ebnet im ehemaligen Gasthaus
„Hirschen“. Acht Menschen leben dort, alle acht haben eine Demenz-Erkrankung. Es
gibt zwei Bäder und eine große Wohnküche, und das Mobiliar ist munter
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durcheinander gewürfelt. Auf den ersten Blick fast eine normale WG. Doch auch für
das Pflegeteam, das rund um die Uhr vor Ort ist, ändert sich in dieser Konstellation
viel. Ein Portrait aus der Sicht der Pflegenden.
(SWR 2016 / Red.: Rudolf Linßen)
Montag, 12. September 2016, 19.20 Uhr
Aus dem stillen Kämmerlein
Die Brieffreundschaften der Karin F.
Von Michel Sollorz
Kürzlich fragte die Dresdner Rentnerin Karin F. bei einer australischen Freundin
nach, ob sie sich erinnere, wann ihre Brieffreundschaft begonnen habe. Sie erinnere
sich gut, antwortete die Australierin, denn damals sei gerade ihr Ältester geboren –
und der ist jetzt 50 geworden. Seit einem halben Jahrhundert pflegt Karin F. ihre
Brieffreundschaften. Begonnen hat es, als der Raum Dresden noch „das Tal der
Ahnungslosen“ genannt wurde. Die Wohnorte der Absender trugen magische
Namen: Oslo und Tokio, Kapstadt und San Francisco ... Die Briefe erzählen gelebtes
Leben, und zugleich bilden sie Geschichte ab. Wen von ihren Freunden hat Karin F.
persönlich getroffen? Und nach dem Fall der Mauer – ist sie schließlich selbst
hinausgefahren? (SWR 2016 / Red.: Nadja Odeh)
Dienstag, 13. September 2016, 10.05 Uhr
Aus dem stillen Kämmerlein
Die Brieffreundschaften der Karin F.
Von Michel Sollorz
Wiederholung vom Montag, 19.20 Uhr
Dienstag, 13. September 2016, 19.20 Uhr
Klappstuhllesung
Hundstage
Von Lilian Peter
Regie: Ulrich Lampen
Dimitris lebt mit seinen Schafen und Hunden in einem Nirgendwo aus Sonne, Äckern
und Bergen. Das Meer ist einen Tagesmarsch entfernt, egal, ob man sich gen Osten
oder gen Westen wendet. Die Tage vergehen gleichförmig unter der brennenden
Sonne, und nur der Schlachter setzt eine Zäsur, wenn er zu Dimitris kommt, eines
der Lämmer aussucht und unter dem Apfelbaum in der Nähe des Stalls tötet. Doch
als in der Nacht plötzlich einer der Hunde durchdreht, gerät das fragile Gleichgewicht
von Dimitris„ Welt ins Wanken.
Für die Aufnahme stand unser roter Klappstuhl in der Schäfereigenossenschaft
Finkhof bei Bad Wurzach.
(SWR 2016 / Red.: Katrin Zipse)
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Mittwoch, 14. September 2016, 10.05 Uhr
Über die Verwandlung eines sozialen Brennpunkts
Unterwegs mit Markus Kreuzer im Kiez Biebrich-Südost
Von Harald Brandt
Markus Kreuzer verlor nach seinem Soziologiestudium und erfolglosen Bewerbungen
seine Wohnung und lebte mehrere Monate auf der Straße. 1998 wurde ihm vom
Sozialamt eine Wohnung in der Obdachlosensiedlung im Stadtteil WiesbadenBiebrich zugewiesen. "Dieser Teil von Biebrich wurde als eine Art Entsorgungsgebiet
für Sozialfälle genutzt", sagt der Leiter des Quartierzentrums BauHof Walter Barth.
Die Mitarbeit am Programm zur Stadtteilerneuerung bedeutete für Markus Kreuzer
die Wende. Beim Weg durch den alten Stadtkern, in dem über 100 Nationalitäten
zusammenleben, erklärt er, wie es hier gelungen ist, soziale Brennpunkte zu
entschärfen und wie er selbst wieder Fuß gefaßt hat im Leben.
(Autor für SWR 2016 / Red.: Petra Mallwitz)
Mittwoch, 14. September 2016, 19.20 Uhr
Rakete (Aufzeichnung)
Junge Leute im Gespräch
Moderation: Patrick Batarilo
Redaktion: Ellinor Krogmann
Donnerstag, 15. September 2016, 10.05 Uhr
Simulieren erwünscht!
Angehende Mediziner üben die Kommunikation mit Patienten
Von Eva Gutensohn
„Was führt Sie zu mir?“ diese Frage eröffnet ein Gespräch, das schwierig werden
kann, wenn die Ärzte nicht den richtigen Ton und die richtigen Worte im Umgang mit
Patienten finden. Dass diese Kommunikation bereits während des Studiums geübt
werden muss, dafür steht das Freiburger Zentrum für Simulationspatienten der
Medizinischen Fakultät, kurz „ZeSi Med“. Mit (Laien-) Schauspielern werden
Gesprächstechniken in typischen Situationen trainiert - von der einfachen Anamnese
bis zur Krebsdiagnose - denn die Kranken sollen verstehen und bewältigen.
(SWR 2016 / Red.: Ellinor Krogmann)
Donnerstag, 15. September 2016, 19.20 Uhr
Hörer live
Moderation: Patrick Batarilo
Redaktion: Ellinor Krogmann
Gast:
Freitag, 16. September 2016, 10.05 Uhr
Türke, aber trotzdem intelligent
Der Opernsänger Selcuk Cara erzählt über sein Leben und mehr oder weniger
versteckte Rassismen
Mit Selcuk Cara spricht Petra Stalbus
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Als ein Lehrer am Gymnasium zu ihm sagte, ein Türke könnte Mozart nicht
begreifen, beschloss Selcuk Cara, Opernsänger zu werden. Trotz und Ehrgeiz des
türkischen Gastarbeiterjungen waren so stark, dass er es tatsächlich schaffte - und
auf internationalen Bühnen mit deutschem Liedgut und sogar als germanischer
Wagner-Held brillierte. Doch auch in der deutschen Hochkulturszene begegneten
ihm weiterhin Momente von Rassismus. Hier waren sie nur anders eingekleidet als
auf den Straßen seiner Heimatstadt, einer Neonazi-Hochburg in Hessen. Heute nutzt
Selcuk Cara seine Popularität, um sich gegen Diskriminierung und
Menschenverachtung einzusetzen.
(SWR 2016 / Red.: Petra Mallwitz)
Freitag, 16. September 2016, 19.20 Uhr
Musik
Neues aus Pop und Jazz aus aller Welt
Moderation: Patrick Batarilo
Hier öffnen wir für Sie die aktuelle Singer/Songwriter-Musik, stellen junge Pop-und
Jazzmusiker aus aller Welt vor - moderiert mit Hintergrund über die Musik und die
Musiker.
Montag, 19. September 2016, 10.05 Uhr
Armut, Träume, Illusionen
Was Albaner in die Fremde treibt
Von Eggert Blum
Auf nach Amerika! - aber auch nach Italien oder Deutschland. Nur weg aus dem
eigenen Land, weg von schlechten Schulen, Armut und rechtlicher Unsicherheit.
Albanische Jugendliche werden oft gegen ihren Willen von den Eltern auf die teure,
illegale und riskante Reise in eine vermeintlich bessere Zukunft geschickt. Und
stranden dann etwa in einem Flüchtlingscamp in Guatemala. Der große Exodus reißt
besonders Menschen ländlicher Gebiete mit. Manche aber stemmen sich gegen den
Trend: Die 15-jährige Valerjana aus einem abgelegenen Bergdorf will ihre Träume in
der Heimat verwirklichen, und ihre Schule unterstützt sie dabei.
(Autor für SWR 2016 / Red.: Rudolf Linßen)
Montag, 19. September 2016, 19.20 Uhr
Mit dem Aufnahmegerät durch Afrika
Der Musikethnologe Gerhard Kubik
Von Natasa Konopitzky
Regie: Tobias Krebs
Seine erste Reise nach Afrika unternahm Gerhard Kubik vor fast 60 Jahren. Seither
erforscht der Wiener Musikethnologe die Ursprünge von Jazz und Blues in Afrika.
Neben Musik hat er auch Geschichten aufgenommen, die nur mündlich erzählt, aber
nie aufgeschrieben wurden. Vieles davon ist heute vergessen. Gerhard Kubik hat
eines der weltweit größten Archive afrikanischer Musik und Oralliteratur aufgebaut.
Der 81-Jährige arbeitet unermüdlich: nach wie vor unternimmt er jedes Jahr eine
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lange Forschungsreise nach Afrika. Er schreibt Bücher, unterrichtet an Universitäten
und er tritt regelmäßig mit seiner Jazzband auf.
(SWR 2016 / Red.: Karin Hutzler)
Dienstag, 20. September 2016, 10.05 Uhr
Mit dem Aufnahmegerät durch Afrika
Der Musikethnologe Gerhard Kubik
Von Natasa Konopitzky
Regie: Tobias Krebs
Wiederholung vom Montag, 19.20 Uhr
Dienstag, 20. September 2016, 19.20 Uhr
Amsel
Hörspiel von Sara Magdalena Schüller
Regie: Judith Lorentz
Miriam und Paul, das war mal, bevor Paul befunden hat, dass es jetzt nichts mehr ist.
Miriam zieht von ihrer Heimatstadt München nach Hamburg, um das Scheitern hinter
sich zu lassen und mit Luft-Akrobatik wieder ein Gefühl in ihre Beine zu bekommen,
die in eine Schreckstarre gefallen sind, seit sie den Satz gehört hat: „Wir tun uns
nicht gut“. Miriam hängt am Trapez und denkt über einen guten Abgang nach, eine
kleine Pirouette zum Abschluss, denn sie will sich von nichts und niemandem mehr
unterkriegen lassen. Und weil in Hamburg genügend Zeit ins Land geht, schafft sie
es sogar, allmählich weniger an Paul zu denken und sich um ihre eigentliche
Leidenschaft zu kümmern: die Malerei. Außerdem überrascht sie sich selbst, als sie
sich beim Tanzen in eine Frau verliebt – M, die zwar erstmal 14.000 km weit weg
geflogen ist, aber Mails schreibt und irgendwann auch wieder kommt.
(SWR 2016 / Red.: Katrin Zipse)
Mittwoch, 21. September 2016, 10.05 Uhr
Ich schweige nicht mehr!
Sexueller Missbrauch in Familien
Von Sarah Krüger
Zwei junge Frauen erinnern sich an den sexuellen Missbrauch durch ihren Vater. Die
Erinnerung an das, was ihnen als Kinder geschehen ist, kommt langsam, unvermittelt
und fragmentarisch. In dieser schwierigen Zeit lernen sich Nora und Usch kennen
und verlieben sich ineinander. Sie beschließen, ihren Familien Briefe zu schreiben
und sie mit ihren Erinnerungen zu konfrontieren. Daraufhin bekommen sie von Eltern
und Geschwistern unerwartete Antworten. Gegenseitig lesen sie sich die Briefe vor.
Für beide Frauen bedeutet die Konfrontation eine Befreiung vom Schweigen. Zu
ihren Familien haben sie keinen Kontakt mehr.
(SWR 2016 / Red.: Karin Hutzler)
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Mittwoch, 21. September 2016, 19.20 Uhr
Rakete (Aufzeichnung)
Junge Leute im Gespräch
Moderation: Sophie König
Redaktion: Fabian Elsäßer
Gast:
Donnerstag, 22. September 2016, 10.05 Uhr
Der Gummibaum hat ein gelbes Blatt
Von der Einsamkeit im Alter
Von Christine Werner
Die Hände wollen nicht mehr so richtig, die Füße auch nicht - sie braucht zum Gehen
einen Rollator. Alles dauert. Das ist so mit 93. Dass sie so alt werden würde, hätte
Rose R. nie gedacht. Sie lebt in Baden-Baden in ihrer eigenen Wohnung, in einer
Anlage, in der es „betreutes Wohnen“ gibt. Einmal die Woche geht jemand für sie
einkaufen. Ihr Mann ist schon lange tot, und jetzt ist auch noch eine der letzten
Freundinnen gestorben. Es werden immer weniger.
(SWR 2014 / Red.: Nadja Odeh)
Donnerstag, 22. September 2016, 19.20 Uhr
Hörer live
Moderation: Ellinor Krogmann
Redaktion: Nadja Odeh
Gast:
Freitag, 23. September 2016, 10.05 Uhr
Zwischen Villa in München und Regenwald in Ecuador
Mascha Kauka und ihr Kampf für die Rechte der Amazonasindianer
Mit Mascha Kauka spricht Natalie Putsche
Eigentlich könnte sie mit 71 ihre Rente als Verlegerin genießen. Aber Mascha Kauka
fliegt alle drei Monate in den ecuadorianischen Regenwald, um gegen die Holzmafia
zu kämpfen und weiter am Schutz des Urwaldes und seiner Bewohner zu arbeiten.
Ihre Geschichte mit den Indianern beginnt vor 35 Jahren. Seitdem ist sie
Stammesmitglied von mehreren Clans und bekommt, auch heute noch,
Heiratsanträge von Häuptlingen. Der Kontrast zwischen ihrer Villa in München und
ihrer Hängematte im Dschungel kann nicht größer sein. Doch im Laufe der Jahre hat
Kauka, die unermüdliche ‚weiße Frau„, nicht nur die traditionelle Gesichtsbemalung
der Ureinwohner übernommen.
(SWR 2016 / Red.: Petra Mallwitz)
Freitag, 23. September 2016, 19.20 Uhr
NewPopNachlese
Moderation: Bernd Lechler
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Montag, 26. September 2016, 10.05 Uhr
Die „Internationale“ auf dem Newski-Prospekt
Lena Kusmenoks Widerstand gegen den russischen Kapitalismus
Von Antje Leetz
Regie: Maria Ohmer
Lena Kusmenok lernte ich kennen, als die Sowjetunion zerfiel. Sie war damals 23,
Studentin an der Moskauer Filmhochschule und unpolitisch. Vor einem Jahr
entdeckte ich sie auf YouTube wieder. Da sang sie auf dem Petersburger NewskiProspekt die „Internationale“. Im kapitalistischen Russland das alte Revolutionslied?
Was war mit Lena passiert? Ich wollte mehr wissen und fuhr zu ihr nach Petersburg.
Heute ist Lena 45 und kämpft für unabhängige Gewerkschaften in Russland. Nie und
nimmer, sagt sie, wolle sie sich damit abfinden, dass der eine Millionen hat und der
andere nichts.
(SWR 2015 / Red.: Nadja Odeh)
Montag, 26. September 2016, 19.20 Uhr
Fremde Heimat
Mit der Großfamilie auf Ostpreußentour
von Katrin Albinus
Ostpreußen ist für viele, die nach dem 2. Weltkrieg von dort flüchten mussten, ein
Sehnsuchtsort geblieben. Ihre Nachkommen haben dafür oft wenig Verständnis.
Doch die Zeit wird knapp, die alten Ostpreußen sterben aus. Wer das „Land der
Väter“ mit den Vätern sehen will, muss sich ranhalten. Die Autorin hat die Chance
genutzt. Mit drei Generationen ihrer Großfamilie ist sie mit dem Bus durch die
verlorene Heimat ihrer Vorfahren gereist. Unterschiedliche Erwartungen,
Befürchtungen und politische Ansichten trafen da aufeinander. Und dunkle
Ahnungen über das „Land der Väter“ mussten der Realität weichen.
(SWR 2016 / Red.: Karin Hutzler)
Dienstag, 27. September 2016, 10.05 Uhr
Fremde Heimat
Mit der Großfamilie auf Ostpreußentour
von Katrin Albinus
Wiederholung vom Montag, 19.20 Uhr
Dienstag, 27. September 2016, 19.20 Uhr
Fußnoten
Hörspiel über eine koloniale Spuren-Suche
Von Tina Saum
Regie: Die Autorin
Wie erzählen Stuttgart und Yaoundé heute die Kolonialgeschichte? Von dem
deutschen Künstler Michael Roggon und dem Kameruner Künstler Snake geleitet,
führt das Hörspiel zu Orten, an denen koloniale Spuren präsent sind. Welches
Afrikabild lässt sich in Stuttgart finden? Wie wird Europa in Yaoundé präsentiert?
Geprägt von einem gesellschaftlich verankerten Archiv an Imaginationen,
Phantasmen und Phantasien, spüren die beiden Künstler Rollenerwartungen sowie
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den Bestätigungen und Brechungen von diesen Erwartungen nach und fragen sich
dabei: Wie wollen wir unser gemeinsames Erbe für die Zukunft gestalten? Wie wollen
wir uns heute begegnen? Ihre Worte verknüpfen sich mit verschiedenen Spuren in
beiden Städten. Sie ergänzen, widersprechen und kommentieren sich und erzählen
eine unerledigte Kolonialgeschichte.
(SWR 2016 / Red.: Katrin Zipse)
Mittwoch, 28. September 2016, 10.05 Uhr
Schwesterherz
Eine ganz besondere Beziehung
Von Claudia Heissenberg
Mit Schwestern ist das so eine Sache: Man kennt sich von klein auf in jeder
erdenklichen Situation, teilte die Eltern, das Zimmer, die Badewanne. Es gibt kaum
jemanden, der einem so nah ist und so viel über einen weiß. Trotzdem läuft nicht
immer alles harmonisch und reibungslos. In keiner anderen Beziehung liegen Liebe
und Hass, Solidarität und Rivalität, Großzügigkeit und Neid so eng beieinander.
Schwestern beglücken und quälen sich, beschützen und verpetzen sich, umarmen
und verprügeln sich. Und: Man kann sie sich zwar nicht aussuchen, aber man kommt
auch nicht von ihnen los. (Produktion 2016 / Red.: Nadja Odeh)
Mittwoch, 28. September 2016, 19.20 Uhr
Rakete (Aufzeichnung)
Junge Leute im Gespräch
Moderation: Frauke Oppenberg
Redaktion: Ellinor Krogmann
Donnerstag, 29. September 2016, 10.05 Uhr
Leidenschaftlich unbesorgt
Der unbesorgte Autor Hans-Otto Reintsch hat mit besorgten Bürgern über ihre
Sorgen gesprochen und erstaunliche Erkenntnisse gewonnen
Von Hans-Otto Reintsch
Sachsen-Anhalt ist so etwas wie das „Epizentrum der besorgten Bürger
Deutschlands“. Hier liegt vieles brach, hier ist viel Unzufriedenheit, hier wählen
manche Orte zu 30 Prozent AfD. Oder Schlimmeres. In der Kleinstadt Köthen,
Sachsen-Anhalt, trifft Reporter Hans-Otto Reintsch in der Fußgängerzone auf Tom
Aslan, der sich um alles sorgt, auch um die besorgten Bürger. Er sagt Sätze wie: Die
Willkommenskultur ist vorbei. Jetzt kommt das schöne Leben. Oder: Politik ist mir zu
humorlos. Oder: Wenn du mehr hast als du brauchst, dann bau längere Tische und
nicht höhere Zäune. Und entschuldigt sich fast dafür: Türken lieben eben Pathos. Die
besorgten Bürger sitzen, kauen und nicken. Tom Aslan. 35, Gastarbeiterkind,
Kleinunternehmer. Aktivist ohne Partei, ohne Religion, ohne Amt. Autor Hans-Otto
Reintsch schaute atemlos dem leidenschaftlich unbesorgten Bürger Aslan beim
Gestalten der Wirklichkeit zu.
(Autor für SWR 2016 / Red.: Rudolf Linßen)
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Donnerstag, 29. September 2016, 19.20 Uhr
Hörer live
Moderation: Frauke Oppenberg
Redaktion: Rudolf Linßen
Freitag, 30. September 2016, 10.05 Uhr
Wohnraumrevoluzzer
Alltag in einem besetzten Haus
Von Nina Marie Bust-Bartels
Heike Ahrens dreht den Wasserhahn auf. Es gurgelt kurz, dann fließt es. Jetzt gibt es
auch im ersten Stock eine funktionierende Küche. Duschen fehlen immer noch, denn
das Haus war früher ein Bürogebäude. Heike Ahrens ist 49 Jahre alt und Tischlerin.
Jahrelang ging sie an dem leer stehenden Haus in der Göttinger Innenstadt vorbei.
Gleichzeitig stiegen die Mieten, und die Stadt baute neue Massenunterkünfte für
Flüchtlinge. Das ist doch eine Unmöglichkeit, dachte Heike Ahrens. Jetzt
hängen bemalte Bettlaken aus den Fenstern des tristen 50er Jahre-Baus mit der
grau gekachelten Fassade, die Türen stehen offen. Und Heike Ahrens ist auf einmal
Besetzerin.
(SWR 2016 / Red.: Fabian Elsäßer)
Freitag, 30. September 2016, 19.20 Uhr
Musik
Neues aus Pop und Jazz aus aller Welt
Moderation: Frauke Oppenberg
Hier öffnen wir für Sie die aktuelle Singer/Songwriter-Musik, stellen junge Pop-und
Jazzmusiker aus aller Welt vor - moderiert mit Hintergrund über die Musik und die
Musiker.
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