TAG DES OFFENEN DENKMALS Gemeinsam Denkmale erhalten 11. September 2016 Gratis öffeln am Tag des offenen Denkmals! Dortmund kostenlos mit Bus und Bahn erfahren: Für den Öffel-Tag am 11. September verteilt DSW21 das Öffel-TagesTicket an alle Haushalte in Dortmund. Bis zu zwei Erwachsene mit beliebig vielen eigenen Kindern unter 15 Jahren fahren am Öffel-Tag auf allen U-Bahn- und Buslinien von DSW21 kostenlos! Achten Sie auf Ihre Post* – und öffeln gratis. * Ab dem 07.09.2016 ist das Öffel-TagesTicket auch in allen Dortmunder Verkaufsstellen erhältlich. 160498_Anz_Tag des Denkmals_KORREKTUR.indd 1 22.06.16 10:32 TA G D E S OFFENEN DENKMALS Gemeinsam Denkmale erhalten 11. September 2016 Inhalt 6 Grußwort des Oberbürgermeisters Programm 8Eröffnungsveranstaltung 10Abschlussveranstaltung 12Aplerbeck 18Brackel 19Eving 22Hörde 28Hombruch 34Huckarde 35Innenstadt-Nord 36Innenstadt-Ost 39Innenstadt-West 46Lütgendortmund 50Mengede 54Scharnhorst 57Lünen 60Übersichtsplan Textbeiträge 64 Ehrenamt und Denkmalpflege Ingo Fiedler 69 Hand in Hand – Vom Suchen und Finden von Bodendenkmälern Henriette Brink-Kloke 74 Dortmund entdecken Barbara Welzel 78 Denkmalschutz in Arbeitersiedlungen – Die Wichtigkeit des Engagements von Eigentümern und Bewohnern am Beispiel der Werkssiedlung Oberdorstfeld Anneke Lamot 83 Baukunstarchiv NRW am Ostwall Wolfgang Sonne 88 Der Bund Deutscher Architekten als Anwalt des Gebäudebestandes Peter Kroos 94Bildnachweis 96Impressum Legende praktische Vorführung Rundgang barrierefrei zugänglich Musik kinderfreundlich Essen/Getränke erhältlich Grußwort GEMEINSAM DENKMALE ERHALTEN Wohl kaum ein Thema für das von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz ausgegebene Motto für den bundesweit begangenen Tag des offenen Denkmals hat den Einsatz der vielen engagierten Denkmaleigentümerinnen und -eigentümer und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer so sehr in den Mittelpunkt gestellt wie in diesem Jahr: „Gemeinsam Denkmale erhalten“. Nicht eine bestimmte Zeitstellung, kein ausgesuchtes Baumaterial oder eine Denkmalgattung stehen diesmal im Mittelpunkt der Losung, sondern die öffentliche Würdigung und Auszeichnung des ehrenamtlichen Engagements vieler Gruppierungen, Vereine und Einzelpersonen. Ohne deren Mitwirkungsbereitschaft wäre es auch der Dortmunder Denkmalbehörde nicht immer möglich, die reiche Dortmunder Denkmallandschaft zu pflegen. Insofern sind wir sehr glücklich über die Themenwahl, weil es dadurch möglich wird, allen Personen, die sich neben den hauptamtlich Aktiven dem Denkmalschutz verschrieben haben, zu danken und zu einer gebührenden öffentlichen Wahrnehmung zu verhelfen. Mittlerweile ist der Denkmaltag eine liebgewonnene Veranstaltung, die europaweit gefeiert wird. Im letzten Jahr beteiligten sich 50 Länder Europas an der Veranstaltung; rund 20 Millionen Menschen besuchten mehr als 30.000 Denkmale. In Dortmund, das sich zum 23. Mal an der Veranstaltung beteiligt, stehen 50 historische Objekte zur Besichtigung – einige zum ersten Mal. Die Art der Standorte ist dabei vielseitig wie kaum zuvor: Von denkmalgeschützten Einzelwohnhäusern bis zu einer denkmalgeschützten Siedlung, für deren denkmalgerechten und lebenswerten Erhalt sich zahlreiche Menschen gemeinschaftlich einsetzen. Wie immer können auch wenige nicht als Einzeldenkmal geschützte, aber erhaltenswerte Häuser, besichtigt werden, zum Beispiel das ehemalige Museum am Ostwall, das zukünftig das Baukunstarchiv NRW aufnehmen wird, oder der sogenannte Steigerturm des alten Feuerwehrgerätehauses in Berghofen. Die diesjährige Auftaktveranstaltung findet im Nose-Arboretum unweit des am 13. April eröffneten neuen Bildungsforums „Schule, Natur und Umwelt“ im Botanischen Garten Rombergpark statt. Der Ort wurde mit Bedacht gewählt, vor genau zehn Jahren wurde der Botanische Garten Rombergpark unter Denkmalschutz gestellt, ein Ereignis, das das Vermächtnis des ersten Leiters des Rombergparks, Richard Nose, ebenso ehrt wie die Arbeit der Verwaltung des Botanischen Gartens Rombergpark und der zahlreichen Vereine wie BUND, Grüner Kreis, NABU und „Freunde und Förderer des Botanischen Gartens Rombergpark“. Letzterer unterstützt seit 38 Jahren mit seinen zahlreichen Aktivitäten ehrenamtlich die Erhaltung und Weiterentwicklung des Gartens maßgeblich. 6 Alle Dortmunderinnen und Dortmunder sind zudem in die Mengeder St. Remigiuskirche zur Abschlussveranstaltung des Denkmaltages eingeladen. Der Förderverein St. Remigius engagiert sich seit vielen Jahren in guter Nachbarschaft mit dem Heimatverein Mengede für den Erhalt der mittelalterlichen Hallenkirche aus dem 13. Jahrhundert. Die Stadt Dortmund dankt dem Dortmunder Ortskuratorium der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, dem Verein Freunde und Förderer des Botanischen Gartens Rombergpark e.V., dem Förderverein St. Remigiuskirche, der van Eupen Stiftung, dem WAB e.V., dem Arbeitskreis Dortmund im Förderverein Bergbauhistorischer Stätten Ruhrrevier, der Dokumentationsstelle für Dortmunder Kirchengeschichte, dem Heimatmuseum Lütgendortmund 1988 e.V., dem Förderverein Lanstroper Ei, der Gesellschaft der Staudenfreunde e.V. Dortmund, dem Evinger Geschichtskreis e.V., dem Verein Unsere Mitte Steigerturm e.V., dem Förderkreis Zechenkultur Gneisenau e.V., der Interessengemeinschaft Zechensiedlung Oberdorstfeld, der Stiftung Denkmalswerte Kirchen, dem Heimatverein Mengede, dem Heimatverein Berghofen e.V., dem Historischer Verein für Dortmund und die Grafschaft Mark e. V., der Stiftung Natur in Kultur, für Sölde, der Baukunstarchiv NRW gGmbH, dem Verein zur Förderung der Heimatpflege e.V. Hörde, der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur und dem Fritz-Henßler-Berufskolleg sowie allen beteiligten Denkmaleigentümerinnen und -eigentümern, Kirchengemeinden sowie Museen und Institutionen für ihre Mitwirkungsbereitschaft. Mein Dank gilt ausdrücklich allen Autorinnen und Autoren dieser Broschüre, die mit ihren interessanten Beiträgen das breite Spektrum des gemeinschaftlichen Engagements aufzeigen. Und natürlich danke ich allen, die in den unterschiedlichsten Positionen bei der Vorbereitung und Durchführung des Dortmunder Denkmaltages am Werke waren. Schließlich gilt mein besonderer Dank der Sparkasse Dortmund, die den Tag des offenen Denkmals mit einer großzügigen Spende unterstützt. Es freut mich zudem sehr, dass die DSW21 den diesjährigen Tag des offenen Denkmals zum „Öffel-Tag“ erklärt hat. Somit wird es vielen Dortmunderinnen und Dortmundern möglich sein, bequem, umweltschonend und kostenfrei die zahlreichen Programmpunkte im Dortmunder Stadtgebiet mit freier Fahrt auf allen DSW21-Linien aufzusuchen. Meine Hoffnung ist, dass ich Ihr Interesse an einem Besuch des diesjährigen Denkmaltages wecken konnte und wünsche den engagierten Denkmalakteuren gut besuchte Programmpunkte mit vielen, interessanten Gesprächen. Denn es ist nicht nur eine Binsenweisheit, sondern tatsächliche Lebensweisheit, dass man gemeinsam mehr erreichen kann als allein – das gilt ganz besonders für den Erhalt von Denkmalen. Ullrich Sierau, Oberbürgermeister der Stadt Dortmund 7 E R Ö F F N U N G S V E R A N S T A LT U N G 1 Botanischer Garten Rombergpark Eröffnungsveranstaltung Am Rombergpark 35a, Nose-Arboretum, 44225 Dortmund, Ortsteil: Brünninghausen Haltestelle: Rombergpark (U49, Bus 440), Fußweg ca. 8 min Im Jahr 1927 gelang es der Stadt Dortmund, den Park des Schlosses Brünninghausen aus dem Besitz der Familie von Romberg zu erwerben. Dieser Englische Landschaftsgarten, angelegt zwischen 1818 und 1822, bot mit seinen gestalterischen Elementen und dem wertvollen alten Baumbestand gute Voraussetzungen, eine umfangreiche Pflanzensammlung zu präsentieren. Mit der Eingemeindung der südlichen Landgemeinden konkretisierten sich 1929 die Pläne, den seit 1887 im Bereich der Beurhausstraße bestehenden und durch den Ausbau der dortigen Klinik gefährdeten Botanischen Schulgarten in den Dortmunder Süden zu verlegen. Der erste Leiter des Gartens, Richard Nose, schuf in den Jahren 1930–33 mit dem Schulgarten, dem Rhododendron-Hain und dem später sogenannten Nose-Arboretum die ersten nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten bepflanzten Areale des Rombergparks. Einige Bestände, so etwa die Ulmen und Eschen wurden im Lauf der Jahrzehnte durch Schädlinge und Pilzerkrankungen reduziert. Seltene Exemplare von europäischen, 8 asiatischen und nordamerikanischen Nutz- und Zierbäumen gehören zu den dendrologischen Besonderheiten des Parks. Aus Anlass des zehnjährigen Jubiläums der Unterschutzstellung beabsichtigen die Parkverwaltung und der Freundeskreis zusammen mit den Besuchern des Denkmaltages in dieser Gartenanlage praktisch tätig zu werden und zur Ergänzung und Auffrischung der wertvollen Bestände 350 Bäume, die mit Unterstützung der van Eupen Stiftung beschafft wurden, zu pflanzen. Fachliche Unterstützung erhalten die Akteure durch versierte Mitarbeiter/-innen des Botanischen Gartens Rombergpark. 11.00 Uhr Eröffnung des Tags des offenen Denkmals durch Oberbürgermeister Ullrich Sierau und Begrüßung durch Svenja Schrickel, Leiterin Denkmalbehörde Stadt Dortmund. Vortrag zur Geschichte und zum Wandel des Nose-Arboretums durch Dr. Patrick Knopf, Leiter des Botanischen Gartens Rombergpark, und Dr. Günter Spranke, Freunde und Förderer des Botanischen Gartens e.V. (Ort: Nose-Arboretum, Eingang Stoffregen-Allee) Im Anschluss an die offizielle Eröffnung beginnt die Baumpflanzung im Nose-Arboretum, ausgewählte Bäume, gespendet von der van Eupen Stiftung, können bis 16.00 Uhr in einer Mitmach-Aktion durch die Besucher gepflanzt werden. Festes Schuhwerk wird empfohlen. 11.00–17.00 Uhr Infostände in der Stoffregen-Allee (Ortskuratorium Bochum/Dortmund der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, Naturschutz, Schulbiologie, Freunde und Förderer des Botanischen Gartens Rombergpark e.V.) Treffpunkt für Aktionen/Führungen 12.00–16.00 Uhr Stündliche Führungen zu wechselnden Themen werden am Stand der Freunde und Förderer des Botanischen Gartens Rombergpark e.V. angeboten, Mitmachangebote für Kinder und Jugendliche durch Mitarbeiter des Vereins Spielbogen e.V. 12.00 und 15.00 Uhr Führungen zum und um das ehemalige Gut Brünninghausen (siehe Nr. 19) www.rombergpark.dortmund.de 9 A B S C H L U S S V E R A N S T A LT U N G 2 Ev. St. Remigius-Kirche Abschlussveranstaltung Wiedenhof 2, 44359 Dortmund, Ortsteil: Mengede Haltestelle: Freihoffstraße (Bus 471), Fußweg ca. 2 min Inmitten eines Rings aus Fachwerkhäusern steht seit dem 13. Jahrhundert die ev. St. Remigius-Kirche. Zunächst als kleine hölzerne Kirche mit einem nachweisbaren steinernen Chorfundament errichtet zeigt sie sich heute als eine aus Sandsteinquadern errichtete einjochige Hallenkirche, die zu den ältesten Kirchen Westfalens zählt. Die heute noch vorherrschenden städtebaulichen Bezüge unterstreichen den Charakter der Kirche als Gemeindemittelpunkt. Architektonische Höhepunkte sind u.a. die Inneneinrichtung im Jugendstil sowie die Orgel, welche vor genau 100 Jahren ihre Originalweihe erhielt. Der Förderverein Ev. St. Remigiuskirche e.V. setzt sich für den Erhalt der Kirche – vor allem durch das Sammeln von Geldspenden und durch Konzertveranstaltung – ein. Mit Hilfe des Fördervereins konnten somit schon mehrere Sanierungsmaßnahmen umgesetzt werden, u.a. das Nordportal fachgerecht saniert, Außenstrahler zur Beleuchtung des Turmes installiert, das Jugendstilinventar restauriert und die Außenanlagen nach historischem Wegeplan 10 umgestaltet. Eine ganz besondere Maßnahme konnte 2014 in Zusammenarbeit mit Dr. Christoph Hellbrügge, Restaurator und Kunsthistoriker aus Ascheberg, durchgeführt werden: Fünf Grabplatten aus Sandstein aus dem 17. Jahrhundert, welche an der Außenseite der östlichen Chorwand angebracht waren, wurden zum Schutz vor der Witterung aufgenommen: Drei von ihnen wurden im Eingangsbereich der Kirche aufgehängt, Informationstafeln erinnern an die Aktion sowie an die verstorbenen Gemeindemitglieder, die anderen zwei wurden neben dem überdachten Eingang zur Trauerhalle aufgestellt. Der Förderverein präsentiert die Sanierungsmaßnahmen in Form einer Kirchenführung sowie einer Präsentation zu der Umsetzung der Grabplatten. Die 100-jährige Orgelweihe wird mit einem Orgelkonzert, bei dem Stücke aus dem Originalprogramm vorgetragen werden, gefeiert. 12.00–18.00 Uhr Die Kirche ist geöffnet. 12.00–17.00 Uhr Kunsthistorische Kirchenführungen nach Bedarf durch Brunhilde Usbek (Mitglied des Fördervereins Ev. St. Remigiuskirche e.V. mit Erläuterung der Sanierungsmaßnahmen, u.a. Bildpräsentation zur Sicherung der Grabplatten. 15.00 Uhr Historisches Orgelkonzert anlässlich des 100jährigen Jubiläums der Orgelweihe. Gespielt werden Stücke aus dem Originalprogramm. Organist: Hans-Ulrich Peuser, 1. Vorsitzender Heimatverein Mengede e.V. Ab 17.00 Uhr Zentrale Abschlussveranstaltung des Tags des offenen Denkmals: Gesprächsrunde in der Kirche zum Thema „Gemeinsam Denkmale erhalten“mit Dr. Christoph Hellbrügge, Restaurator und Kunsthistoriker, Prof. Oskar Spital-Frenking, Leiter des Aufbaustudiengangs Baudenkmalpflege, Fachhochschule Trier, Dr. Mathias Austermann, Stadtheimatpfleger Dortmund des Westfälischen Heimatbundes und Svenja Schrickel, Denkmalbehörde Stadt Dortmund. Moderation: Marion Grob, WDR Snacks und alkoholfreie Getränke erhältlich. www.noahgemeinde.de/mengede 11 APLERBECK 3 Steigerturm Berghofen Berghofer Schulstraße 12, 44269 Dortmund, Ortsteil: Aplerbeck Haltestelle: Berghofen Zentrum (Bus 430), Fußweg ca. 3 min Erbaut wurde der Steigerturm im Zusammenhang mit der Errichtung des Feuerwehrgerätehauses 1914. Obwohl der Name Steigerturm auf einen Zusammenhang mit dem Bergbau schließen lässt, ist der eigentliche Nutzungszweck ein gänzlich Anderer: ursprünglich wurden hier die bis zu 35 m langen Feuerwehrschläuche nach einem Einsatz zum Trocknen aufgehängt. Bei größeren Feuerwachen war es auch üblich, den Turm als Übungseinrichtung für Leiterübungen an Hakenleitersteigen zu nutzen. In diesem Fall werden die Türme im Volksmund auch Steigertürme genannt, wie es sich auch bei den Berghofern eingebürgert hat. Nach dem Umzug der Freiwilligen Feuerwehr im Jahr 2015 drohte dem Gerätehaus sowie dem Turm der Leerstand – und damit einhergehend der Verfall. Obwohl das Feuerwehrgerätehaus mit dem Turm nicht offiziell als Baudenkmal gilt, ist seine historische und ortsbildprägende Bedeutung für Berghofen doch evident. 12 Mit der Frage nach einer neuen Nutzung befasste sich auch der neu gegründete Verein Unsere Mitte Steigerturm e.V. und sieht für den Turm und das Feuerwehrgerätehaus eine vielfältige Nutzung vor. Der Plan zur Sanierung des Gebäudekomplexes, für das der Verein einen Nutzungsvertrag mit der Stadt Dortmund abgeschlossen hat, umfasst den Umbau des Feuerwehrgerätehauses sowie des Turmes in ein Bürgercafé mit Küche, einen Multifunktionsraum, Büroräume für den Verein sowie Räumlichkeiten für Kunst- und Kreativangebote. 11.00–17.00 Uhr Das Feuerwehrgerätehaus ist geöffnet. Während der Öffnungszeit wird eine Bildpräsentation (ca. 1 Stunde) gezeigt. Führungen auf Anfrage zum Thema „Der Steigerturm früher – und in Zukunft“ durch die Mitglieder des Vereins Unsere Mitte Steigerturm e.V. www.steigerturm.de 4 Ev. Kirche St. Georg Ruinenstraße 37, 44287 Dortmund, Ortsteil: Aplerbeck Haltestellen: Aplerbeck (U47), Fußweg ca. 15 min, Lübckerhofstraße (Bus 431, 436, 437, 438, 439, 440), Fußweg ca. 3 min Die Ev. Kirche St. Georg ist eine Kreuzbasilika im Dortmunder Stadtteil Aplerbeck. Die rund 850 Jahre alte Kirche ist die einzige Kreuzbasilika in Dortmund und als Baudenkmal in die Denkmalliste der Stadt Dortmund eingetragen. Im Wandel der Zeiten veränderte sich die Kirche von der „Trutzburg“ über Ruine und Veranstaltungsraum zur verlässlich geöffneten Kirche. In ihren romanischen Anfängen um 1150/60 wurde St. Georg als dreischiffige Kreuzbasilika auf einem Vorgängerbau errichtet. Den massiven quadratischen Turm baute man um 1300 an. Er diente dem Schutz der Einwohner. Der ursprüngliche, nur über eine Leiter zugängliche Turmeingang befand sich 2 m über dem heutigen Hauptportal. Gotische Umbauten erfuhr der Turm in Friedenszeiten. Er erhielt einen Zugang im Parterre und wurde zum Kirchenschiff hin geöffnet. Kreuzrippengewölbe, gotische Fenster und Spitzbögen hielten Einzug in das Bauwerk. Nach Einweihung der neuen Großen Kirche 1869 gab man die ev. Kirche St. Georg auf und damit dem Verfall preis. Erst in den 1920er Jahren erfolgte die Rettung vor dem endgültigen Ruin: Der romanische Bau wurde aufwändig rekonstruiert. Die Ruine wurde zunächst Gemeindesaal, dann schließlich wieder geweiht. 9.30–17.00 Uhr Die Kirche ist geöffnet. 9.30 Uhr Gottesdienst 11.00–17.00 Uhr Führungen auf Anfrage durch die Mitglieder des Presbyteriums und des Fördervereins Große Kirche und Georgskirche Aplerbeck e.V. www.georgsgemeinde.de 13 5 Jüdische Friedhöfe Kommunalfriedhof Aplerbeck, Köln-Berliner-Straße 86, 44287 Dortmund, Alter Jüdischer Friedhof, Schweizer Allee, 44287 Dortmund, Ortsteil: Aplerbeck Haltestelle: Vieselerhofstraße (Bus 431, 440), Fußweg ca. 8 min zum Kommunalfriedhof, Ortswechsel, Fußweg ca. 15 min Zu Beginn des 19. Jahrhunderts zogen erstmals Juden nach Aplerbeck. Damit begann eine viele Jahrzehnte währende Ära, die durch ein nachbarschaftliches Verhältnis zu den übrigen Einwohnern gekennzeichnet war. Jüdische Mitbürger nahmen durch ihre berufliche Tätigkeit, der Übernahme von Ehrenämtern, aber auch durch lokalpolitisches Engagement an der Entwicklung ihres Wohnortes teil. Die beiden jüdischen Begräbnisplätze an der Schweizer Allee und auf dem alten Kommunalfriedhof sind wichtige Zeugnisse dieser Zeit. Einer der ältesten Grabsteine erinnert an Koppel Herz, dem ersten namentlich bekannten Juden Aplerbecks. Sein Grabmal ist gut erhalten. Dagegen weisen andere Merkmale massiver Zerstörungsversuche auf. Das Salomon Ludwig Steinheim-Institut für deutsch-jüdische Geschichte aus Essen hat die erhaltenen Grabmale der jüdischen Begräbnisstätten Aplerbecks im Jahr 2015 wissenschaftlich dokumentiert und die Ergebnisse im Internet veröffentlicht. Unterstützung erhielten Sie von dem Heimatforscher Klaus Winter, der sich 14 als geschichtsinteressierter Bürger mit der Historie Dortmunds beschäftigt und somit wertvolle Beiträge für die Dokumentation liefern konnte. Die Ergebnisse der Dokumentation halten den Status quo der denkmalgeschützten Anlage fest. Bei den angebotenen Rundgängen soll die Arbeit des Steinheim-Instituts vorgestellt und das Leben verschiedener Aplerbecker Juden in Erinnerung gerufen werden. 10.30 und 14.00 Uhr Führungen (ca. 1,5 Stunden inkl. Ortswechsel, Fußweg ca. 15 min) zu den jüdischen Friedhöfen in Aplerbeck durch Klaus Winter, Mitglied im Historischen Verein für Dortmund und die Grafschaft Mark e.V. Treffpunkt: Kommunalfriedhof Aplerbeck, Eingang Köln-Berliner-Straße www.aplerbeck-damals.de www.steinheim-institut.de 6 Gaststätte „Zur Dorfschänke“ Am Kapellenufer 73, 44289 Dortmund, Ortsteil: Aplerbeck Haltestellen: Bahnhof DO-Sölde (RB 59), Fußweg 10 min, Sölde Friedhof und Nathmerichstraße (Bus 431), Fußweg 7 min Die Dorfschänke oder das frühere Haus Schulte-Sütering am Ostrand des alten Dorfkerns von DortmundSölde (Ostendorf) bestand zeitweilig aus drei Gebäudeteilen. Erhalten ist das nach bisheriger Einschätzung im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts als Wohnhaus erbaute, ab 1840 zunächst als Bäckerei und Schankraum genutzte, zweigeschossige Fachwerkgebäude, sowie ein ehemals backsteinsichtiger Wohnhausanbau mit Saal im Erdgeschoss von 1861. Ein zwischen 1875 und 1880 errichteter großer Backstein-Saalbau fiel 1993 der Abrissbirne zum Opfer. Die Dorfschänke gilt als älteste Sölder Herberge für zahlreiche historische und Gegenwartsvereine, Schulunterricht und Gottesdienst. Sie besticht nach wie vor durch die Kombination aus niedrigem traufständigem altem Fachwerkhaus und giebelständigem hohen Backsteingebäude. Das Fachwerk kann als typische Hellwegarchitektur für den Zeitraum vom Ende des 18. Jahrhundert bis ins 19. Jahrhundert hinein gesehen werden. Da die Förderung des Gemeinschafts- gefühls und des Bauwerksschutzes von Anfang an mit zu den wichtigsten Zielen der 2009 gegründeten unselbständigen Stiftung Natur in Kultur, für Sölde gehörten, hatte die traditionsreiche Dorfschänke für die Stiftung stets einen hohen Stellenwert bei allen bisherigen Förderkonzepten. Zum einen wurden die verschiedensten Pächter und die Eigentümerfamilie durch anlaßbezogene Prämienausschüttungen direkt bedacht, zum anderen wurde eine indirekte Unterstützung durch die Stärkung des in der Dorfschänke stattfindenden sozialen Lebens (u.a. Vereine, Stammtische) von der Stiftung angestrebt. 11.30–15.00 und 17.00 Uhr – open end Die Gaststätte ist geöffnet. 12.00 und 17.30 Uhr Führungen (ca. 1 Stunde) im Innenund Außenbereich mit Erläuterung der Geschichte Söldes und der Fachwerkbauten durch Mitglieder der Stiftung Natur in Kultur, für Sölde. Treffpunkt: vor der Gaststätte 15 7 Ehrenmal zur Erinnerung an die Gefallenen des Ersten Weltkriegs in Sölde Sölder Straße 91, 44289 Dortmund, Ortsteil: Aplerbeck Haltestellen: Bahnhof DO-Sölde (RB 59), Fußweg 5 min, Sölde Friedhof und Nathmerichstraße (Bus 431), Fußweg 4 min An der Sölder Straße gegenüber der evangelischen Kirche erstreckt sich westwärts in die Tiefe das mit Ruhrsandquadern ummauerte Rechteck des Denkmalterrains mit dem mittig unmittelbar vor der rückwärtigen erhöhten Mauerwand auf einem Podest stehenden, 1924 errichteten Denkmal aus zeittypischem Werkstein. An den hinteren Rand des Podests gerückt, erheben sich zwei nebeneinander stehende Obeliske. Sie sind in der Höhe mit Eichenlaub-Festonquasten geschmückt und durch ein Eisernes Kreuz vor Strahlenkranz auf Konsolen verbunden. Auf dem Kreuz sind eine Krone, die Aufforderung „Seid einig“ und die Zahl 1813 eingemeißelt. Mittig steht davor ein ambossartiger Altartisch, Spuren zeigen den bezeugten Ort der Metalltafel mit Gefallenennamen an. Klassizistische Architektursprache und 20er Jahre Details bilden eine schlüssige Einheit in Form und Symbolik. Die zum Zwecke der Förderung naturnaher Aspekte des Zusammenlebens im Dezember 2009 in Sölde gegründete unselbständige gemeinnützige Stiftung Natur in 16 Kultur, für Sölde und der Sölder Geschichts-Stammtisch haben sich erst im Rahmen der Vorbereitungen für den diesjährigen Denkmaltag eingehender mit den beiden bereits seit Juli 2015 unter Denkmalschutz stehenden Kriegerdenkmälern befasst. Dabei ist der Entschluss gereift, sich zusammen mit dem nun privaten Eigentümer intensiver um die Pflege und Weiterentwicklung der Ehrenmäler zu kümmern. Damit im Zusammenhang steht auch der Start der neuen Stiftungs-Daueraktion „Sölder Denkmal-Prämie“, die auch eine intensivere finanzielle und inhaltliche Unterstützung aller denkmalpflegenden Maßnahmen innerhalb des Stadtteils ermöglicht. 11.00 und 16.00 Uhr Kunsthistorische Führungen (ca. 1 Stunde) zur Baugeschichte, den bisherigen Eigentümern und der Art der bisherigen Nutzung sowie zur Symbolik der Baulichkeit und der dazugehörigen Parkanlage durch Mitglieder der Stiftung Natur in Kultur, für Sölde. Treffpunkt: am Ehrenmal 8 Ehrenmal Berghofen Wittbräucker Straße (Höhe Zufahrt Ev. Friedhof Berghofen in den Berghofer Wald), 44269 Dortmund, Ortsteil: Aplerbeck Haltestelle: Schwerter Wald (Bus 431, 434, 439), Fußweg 20 min Das Ehrenmal im Berghofer Wald war ursprünglich – wie zur damaligen Zeit üblich – als Kriegerdenkmal den Gefallenen des Ersten Weltkrieges gewidmet. Sein Standort befand sich mitten in Berghofen vor dem Kotten Werth, in der Spitze der Gabelung Berghofer Straße und Berghofer Schulstraße. Bereits am Jahresende 1914 trauerten Berghofer Familien um 37 Ehemänner, Väter und Söhne. Im September 1935 musste das Kriegerdenkmal von seinem angestammten Platz weichen. Den Heldengedanken pflegend wurde es im Ehrental des Berghofer Waldes neu errichtet und mit fünf Jahresstelen halbkreisförmig umrahmt, die namentlich an alle Berghofer Gefallenen des Ersten Weltkrieges erinnern. Dem direkten, täglichen Blick ist das Ehrenmal durch diesen Umzug von Berghofens Ortsmitte quasi an die Peripherie – von der Wittbräuckerstraße aus ca. 150 m in den Berghofer Wald hinein – entzogen. Um dem Denkmal trotz der verstecken Lage gerecht werden zu können, werden momentan umfassende Sanierungsarbeiten – 2014 angestoßen durch die Initiative des Heimatvereins Berghofen e.V. und abgestimmt mit der Denkmalbehörde der Stadt Dortmund – durch das Tiefbauamt der Stadt Dortmund durchgeführt. Die Zuwegung sowie die Grünfläche rund um das Ehrenmal werden erneuert, der Aufenthaltscharakter somit gestärkt. Heute dient das Ehrenmal als Mahnmal gegen das Vergessen von Leid durch Terror, Krieg und Gewalt. Jedes Jahr am Volkstrauertrag wird mit einer Gedenkfeier einschließlich Kranzniederlegung – organisiert durch den Heimatverein – dieser Opfer gedacht. (Der Heimatverein dankt Herrn Dr. Ingo Fiedler für die freundliche Unterstützung bei den Recherchen und die Gestattung zur Nutzung seiner Materialien.) 11.00–17.00 Uhr Vorstellung des Ehrenmals mit Infostand zur Geschichte des Denkmals durch Mitglieder des Heimatvereins Berghofen e.V. www.heimatverein-berghofen.de 17 BRACKEL 9 Ev. Kirche am Hellweg mit Haus Beckhoff Brackeler Hellweg 142, 44309 Dortmund, Ortsteil: Brackel Haltestelle: Brackel Kirche (U43), direkt vor der Kirche Die ev. Kirche Brackel hat als alte Dorfkirche im Jahr 2000 mit dem ganzen Stadtteil ihr 800jähriges Bestehen gefeiert. Wenn auch der dörfliche Charakter Brackels nur noch vereinzelt wahrnehmbar ist – so z.B. in dem Ensemble alter Fachwerkhäuser, die mit Kirche und Kommende dem Stadtteil Brackel seinen eigentlichen Mittelpunkt geben – , so haben die Brackeler doch im guten Sinne des Wortes die Kirche im Dorf gelassen. Zum Dorf gehörte auch Haus Beckhoff. Genannt ist das Haus nach seiner Vorbesitzerin Herta Beckhoff, die in diesem Haus am Brackeler Hellweg 117 wohnte. Herta Beckhoff war arm und bekam von der Gemeinde viele Jahre lang Unterstützung. Aus Dankbarkeit vererbte sie ihren Besitz der Kirchengemeinde. Zunächst geschockt auf Grund des schlechten Erhaltungszustandes erfuhr die Gemeinde, dass zu dem Haus auch ein Sparbuch gehörte mit einem nicht unerheblichen Vermögen (von dem Herta Beckhoff offensichtlich bis zu ihrem Tod nichts wusste). Daher reifte der Entschluss, das Fachwerkhaus zu „translozieren“, also abzubauen und auf dem Kirchplatz 18 wieder neu zu errichten. Nach über 25 Jahren an seinem neuen Standort hat dieses Haus bereits eine durchaus bewegte Geschichte. Da war die Märchenbühne, da war das Kabarett, da war die Musik, da waren kulturelle Veranstaltungen – Haus Beckhoff hat schon viel erlebt und viele schon vieles erleben lassen. Die damalige Anstrengung hat sich gelohnt – in Haus Beckhoff ist Gemeinde unverwechselbar lebendig. 11.00–17.00 Uhr Die Kirche und das Haus Beckhoff sind geöffnet. Stündlich Führungen durch Mitglieder des Arbeitskreises „Offene Kirche“ durch den Kirchenraum und in das Gewölbe, Treffpunkt: Turmraum der Kirche Im Haus Beckhoff wird durchgängig ein Film von der Translozierung des Hauses gezeigt, der Weltladen hat geöffnet. 17.00 Uhr Konzert mit Barockmusik www.ev-kirche-brackel.de EVING 10 Schacht 5 Zeche Minister Stein Am Beisenkamp 19–25, 44329 Dortmund, Ortsteil: Eving Haltestellen: Kirchderne Friedhof (Bus 411), Fußweg 15 min, Franz-Zimmer Siedlung und Ubinckstraße (Bus 410, U42), Fußweg 20 min Der Schacht 5 der Zeche Minister Stein ist ab 1929 am östlichen Rand des Grubenfeldes geteuft worden. Er war ein einziehender Wetterschacht, d.h. er war ausschließlich zur Belüftung des Grubengebäudes niedergebracht worden. Er reichte bis in eine Teufe von gut 950 m. 1987 wurde der Schacht mit der Zeche Minister Stein stillgelegt und war somit die letzte fördernde Dortmunder Zeche. Erhalten geblieben ist der Rundturm: Auf einem gemauerten Sockelgeschoss ist der charakteristische Kranz aus 16 Betonsäulen aufgebaut, in dem für viele Jahre eine Ausflugsgaststätte betrieben wurde. Ebenfalls erhalten geblieben sind viele Bergbaurelikte und Fotos, u.a. Seilscheiben, Teufkübel und Förderwagen, welche in den Räumlichkeiten des Förderturms ausgestellt werden. Als besonderer Höhepunkt wird die ehemalige Funktion des Turmes durch eine Protegohaube dargestellt. Mit den Einnahmen der Gastronomie konnte der Turm restauriert und erhalten werden. Nach der Schließung der Gastronomie wurden die ehemaligen Nebengebäude vom jetzigen Eigentümer zu Wohnungen umgebaut, die der Eigentümer auch selber bewohnt. Vom Turm über dem ehemaligen Schacht hat man eine Rundumsicht über das östliche Ruhrgebiet und südliche Münsterland, umgekehrt ist der Rundturm als prägende Landmarke im Umkreis von mehreren Kilometern rund um den Dortmunder Stadtbezirk Eving sichtbar. 11.00–17.00 Uhr Führungen zu jeder vollen Stunde durch den Eigentümer Werner Böttger und Mitglieder des Evinger Geschichtsvereins zur Geschichte des Schachtes 5, Treffpunkt: am Grundstückseingang www.geschichtsundkulturvereineving.de 19 11 St.-Johann-Baptist-Kirche Widumer Platz 1, 44339 Dortmund, Ortsteil: Brechten Haltestelle: Brechten Zentrum (U41), Fußweg 10 min „Die Wahrnehmung des Ruhrgebietes ist stark durch Industrialisierung und Strukturwandel geprägt. Doch birgt die Region bedeutende Zeugnisse vormoderner Kultur. Die Geschichte von St.-Johann-Baptist in Brechten, das zum Frauenstift in Essen gehörte, beginnt mit der Christianisierung. Bis heute ist der Kirchenbau des 13. Jahrhunderts mit seiner bedeutenden Ausmalung erhalten: ein Kleinod mittelalterlicher Architektur und Kunst.“ (Prof. Dr. Thomas Schilp, Prof. Dr. Barbara Welzel, 2010) Die St. Johann Baptist Kirche ist seit ihrer Erbauung sowohl als sakraler Raum als auch als Baudenkmal von einer besonderen Atmosphäre geprägt. So konnte im letzten Jahr mit Hilfe des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe das bauzeitliche Deckengemälde erforscht werden. Die Malereien sind fast vollständig erhalten und zeugen von hoher Qualität, die Darstellung des Jüngsten Gerichtes hat in Westfalen Alleinstellungsmerkmal. Der historische Charakter der Kirche wird durch die 2011 neu eingebaute Orgel ergänzt, in Form und Farbigkeit 20 auf das Innere der Kirche abgestimmt, wird sie zum neuen musikalischen Höhepunkt des Gotteshauses. 10.00 Uhr Gottesdienst 12.00 Uhr Einladung zu einer musikalischen Matinee mit Musik aus Barock, Romantik und Moderne, gespielt von Christiane Barth und Rabea Theobald, Querflöte; Wolfgang Meier-Barth, Klaisorgel 13.00–14.00 Uhr Kurzführungen nach Bedarf durch die Kirche, Treffpunkt: im Gemeindehaus 14.00 Uhr „Musik und Wort“ – eine musikalische Kirchenführung Verschiedene Epochen der Baugeschichte des Kirchenraumes werden vom Team offene Kirche vorgestellt und durch Musikstücke der jeweiligen Zeit zum Klingen gebracht, Treffpunkt: im Gemeindehaus Spenden werden erbeten. 12 Ev. Segenskirche Deutsche Straße 71, 44339 Dortmund, Ortsteil: Eving Haltestellen: Preußische Straße (Bus 410, 411, 473), direkt vor der Kirche, Zeche Minister Stein (U41), Fußweg 10 min Mit der Ansiedlung der Bergbauindustrie Anfang des 19. Jahrhunderts wuchs in der Bevölkerung der Wunsch nach einer selbstständigen evangelischen Gemeinde. Mit Unterstützung der Bergbaugesellschaft wurde die ev. Segenskirche im Jahr 1899 nach dem Entwurf des Hagener Architekten Gustav Mucke erbaut. Die sehr freien gotischen Formen des Ziegelbaus, der Zentralbau mit vorgesetztem Turm, die seitlichen Emporen im Innenraum, die ursprüngliche Anordnung von Altar, Kanzel und Orgel entsprechend den Empfehlungen des Wiesbadener Programms übereinander, erinnern teilweise an die flämische Renaissance. Nicht nur gestalterisch sondern auch konstruktiv galt der Baukörper als revolutionär: Statt der üblicherweise gemauerten Gewölbe besteht das Kirchenschiff aus bergbausicheren Verankerungen und leichten Holzdecken. 2009 wurde die Kirche im Rahmen struktureller und baulicher Konzentrationsprozesse in der Kirchengemeinde durch Um- und Einbauten zu einem multifunktionalen Gemeindezentrum umgewandelt. Die Emporen wurden weiter in den In- nenraum gezogen um darunter Platz für Multifunktionsräume zu erhalten, die mithilfe mobiler Trennwände abgeteilt werden können. Der Einbau neuer Sanitäranlagen erleichtert die gleichzeitige Nutzung der Kirche sowie der Multifunktionsräume. Die Gemeinde ist, räumlich wie menschlich, enger zusammengerückt, die Verbindung von Gemeindeleben und Gottesdienst zeigt die enge Zusammenarbeit aller Gemeindemitglieder. 14.00–17.00 Uhr Die Kirche ist geöffnet. Führungen auf Nachfrage durch den Gemeindepfarrer Friedrich Reiffen 16.00–17.00 Uhr Konzert „CHOFIM“ – Ufer Hebräische Lieder aus dem Alten und Neuen Israel Esther Lorenz, Gesang und Rezitation; Hendrik Schacht, Gitarre Spenden werden erbeten. www.evangelische-kirche-eving.de 21 HÖRDE 13 Alte Kirche Wellinghofen An der Kirche 1, 44265 Dortmund, Ortsteil: Wellinghofen Haltestellen: Wellinghofen, Wellinghofer Markt, Limburger Postweg (Bus 438, 441, 442, 447), Fußweg 3 min Die Erbauung der Alten Kirche Wellinghofen mit ihrem mächtigen Westturm geht zurück auf das 12. Jahrhundert. Noch ältere Bausubstanz fand sich jedoch 1977 bei archäologischen Untersuchungen, in deren Rahmen ein dem 9. Jahrhundert zuzuordnender Vorgängerbau erfasst werden konnte. Der heutige Eindruck des Innenraums wird wesentlich durch die architekturbegleitende Ausmalung im Deckenbereich bestimmt. Auch haben sich Malereien an den Kirchenwänden und in der Chorapsis erhalten. Zu erwähnen sind zudem der mittelalterliche Taufstein und die Orgel von Johann Georg Alberti aus dem Jahr 1709. Eine der vier Glocken im Kirchturm stammt aus dem 13. Jahrhundert und gehört damit zu den ältesten erhaltenen Glocken Westfalens. Der Erhalt der Alten Kirche Wellinghofen ist – wie bei vielen Kirchen – ein schwieriges Unterfangen, welches nur gemeinsam durch das Presbyterium, das Pfarrteam, die Gemeindemitglieder und die interessierten Wellinghofer getragen werden kann. Umso wichtiger ist die Arbeit des Arbeitskreises Offene Alte Kirche, dessen ehrenamtliche Mitglieder an jedem letzten Sonntag im Monat historische Führungen durch die Kirche anbieten, um die Gemeindemitglieder – aber auch interessierte Bürger – für die Alte Kirche Wellinghofen zu begeistern und so weitere Mitstreiter im Kampf um den Erhalt des Denkmales zu gewinnen. 10.00 Uhr Gottesdienst 11.00–18.00 Uhr Die Kirche ist geöffnet. Führungen zu jeder vollen Stunde durch die Mitglieder des Arbeitskreises Offene Alte Kirche zur Kirchenhistorie, Treffpunkt: am Eingang der Kirche www.evangelisch-in-wellinghofen.de 22 14 Lutherkirche Hörde Kanzlerstraße 2–4, 44263 Dortmund, Ortsteil: Hörde Haltestelle: Hörde Bahnhof (RB, U41), Fußweg 5 min Die im neugotischen Stil nach Plänen des Essener Architekten Peter Zindel gestaltete Lutherkirche wurde 1889 fertiggestellt. lhr Baustil entsprach der Begeisterung für vorangegangene Stilformen, die sich seit Beginn des 19. Jahrhunderts parallel zum Klassizismus entwickelt hatte. Bei den Kirchenneubauten beider Konfessionen wird in dieser Zeit auf romanische und gotische Formen zurückgegriffen. Während des letzten großen Bombenangriffs auf Dortmund am 12. März 1945 wurde die Lutherkirche fast vollständig zerstört. 1952 wurde mit dem Wiederaufbau begonnen und bereits am 1. Advent 1954 konnte die Gemeinde die Wiedereinweihung der Kirche feiern. Der Wiederaufbau geschah mit den bescheidenen Mitteln der Nachkriegszeit. Der jetzige Zustand ist außen und innen durch Restaurierungsarbeiten der 1990er Jahre erreicht. Faszinierend ist einerseits ihre Schlichtheit, andererseits die biblische Botschaft der Buntglasfenster im Querschiff. Sehenswert sind unter anderem die 1991 restaurierte, funktionstüchtige alte Turmuhr (1891 von der Firma Weule, Bockenem/ Harz, konstruiert) und ein bronzener Kronleuchter aus dem Vorgängerbau, der 1707 nach Hörde kam. Durch die Zusammenarbeit von Pfarrerin und Pfarrer, Mitgliedern des Presbyteriums sowie dem Fachausschuss Bau der Evangelischen Kirchengemeinde Hörde kann der Erhalt der Gemeinde seit vielen Jahren gewährleistet werden. 10.00–16.00 Uhr Die Kirche ist geöffnet. 10.00 Uhr Gottesdienst 11.00 Uhr Ausstellungseröffnung „JahreszeitLebenszeit“ im Rahmen des Monats der Diakonie, gestaltet von Bewohnern des Bodelschwingh-Hauses 12.00 und 15.30 Uhr: Kirchenführung durch Pfarrerin Susanne Schröder- Nowak bzw. Frau Christine Keil-Paust 14.15 Uhr Halt des Hörder Stadtrundgangs (siehe Nr. 16) Spenden werden erbeten. www.hoerde-evangelisch.de 23 15 LABOR PHOENIX Konrad-Adenauer-Allee 10, 44263 Dortmund, Ortsteil: Hörde Haltestelle: MST-Factory (Bus 445), direkt vor dem Gebäude Das Gebäude wurde 1958 errichtet, um Werk-und Rohstoffe zu untersuchen. Gemeinsam mit seinem baugleichen Zwilling bildeten die Baukörper das Eingangsportal des Werksgeländes der Dortmund-HörderHüttenunion. Es handelt sich um repräsentative Architektur, in denen Kaue und Labor untergebracht waren. Mit ihrer schweren aber dennoch zeitgemäßen Formensprache aus Klinker, Betonlisenen und Flugdach in strenger Symmetrie komponiert waren sie in der Dortmunder Architekturlandschaft in bester Gesellschaft. Auch das vier Jahre zuvor fertiggestellte Stadthaus von Dietrich Gerlach und das dem Stadthaus gegenüberliegende VEWGebäude von Baurat Wragge (heute DEW), spielen mit dieser Kombination aus Material und Form. Die wenigen starken Elemente verleihen dem Gebäude an der Konrad-Adenauer-Allee eine Kraft, die auch heute zu spüren ist und an die historische Vergangenheit erinnert. Die 2007–2008 durchgeführten Umbau-und Modernisierungsmaßnahmen wurden mit der Denkmalbehörde der Stadt Dortmund abgestimmt. Unter Beibehalt vieler historischer 24 Details und Materialien und durch Hinzufügung von neuen Gestaltungselementen wie Licht, Farbe und individuell entworfenen Möbeln ist ein Bau entstanden, dessen Besonderheit in der Verbindung zweier Epochen und deren Nutzungen liegt. Die Marke „LABOR PHOENIX“ ist ebenfalls ungewöhnlich: auf dem Gelände von PHOENIX West, wo sich Firmen aus dem Gebiet der Mikround Nanotechnologie ansiedeln, haben in diesem Gebäude Freiberufler ihren Standort gefunden. Die Initiatoren dieses Projekts, die Architekten und Stadtplaner Susanne Schamp und Richard Schmalöer, arbeiten selbst im LABOR PHOENIX. 12.00 und 13.00 Uhr Führungen mit Erläuterung der Sanierungsmaßnahmen durch Mitarbeiter von Schamp & Schmalöer Architekten, Treffpunkt: Holzterrasse neben dem Haupteingang an der Ostseite des Gebäudes www.schamp-schmaloeer.de 16 Freilichtmuseum an der Hörder Burg und Stadtrundgang Hörder Burgstraße 18, 44263 Dortmund, Ortsteil: Hörde Haltestellen: Hörde Bahnhof (RB, U41), Fußweg 5 min, Hörder Burg (Bus 436), Fußweg 1 min Seit vielen Jahren engagiert sich der Verein zur Förderung der Heimatpflege e.V. Hörde ehrenamtlich für das Sammeln und Archivieren von historischem Material zur Stadtgeschichte Hördes und für den Erhalt und die Pflege von Denkmalen im Stadtbezirk. In diesem Jahr steht das Umfeld der Hörder Burg mit den archäologischen Grabungsresten im Fokus. Der Heimatverein begleitete die Grabungen im Bereich des Bodendenkmals ehrenamtlich und engagierte sich maßgeblich für den Erhalt der Burgreste aus dem 12. Jahrhundert als Freilichtmuseum, sollten diese doch ursprünglich wieder verschüttet werden. In dem neu eingerichteten Heimatmuseum werden u.a. interessante Grabungsfunde präsentiert. Zusätzlich dokumentiert der Heimatverein am diesjährigen Denkmaltag in der Vorburg Stationen der Burggeschichte. Dazu konnten die verantwortlichen Architekturbüros gewonnen werden, die die Dach-und Fachsanierung mit Rekonstruktion der Turmhaube und einen Ausblick auf den endgültigen Umbau für die Sparkassenakademie präsentieren. Eine Führung durch Hörde vermittelt die Aktivitäten des Heimatvereins auf vielfache Weise. Stationen sind neben der Grabungsfläche die Thomasbirne auf der Kulturinsel, die geborgenen Wappensteine aus dem Clarissenkloster in der Stiftskirche St. Clara und das von einem Bildhauer gestiftete Denkmal für den Hörder Stadtpoeten Wilhelm Wenzel. Eine weitere Station der Führung ist die Lutherkirche (siehe Nr. 14). 11.00–17.00 Uhr Das Hörder Heimatmuseum ist mit einer Sonderausstellung geöffnet. 13.00 Uhr Stadtrundgang durch Hörde, geführt durch Willi Garth, 1. Vorsitzender des Vereins zur Förderung der Heimatpflege e.V. Hörde, Treffpunkt: Heimatmuseum (Hörder Burgstraße 18) Spenden werden erbeten. www.heimatverein-hoerde.de 25 17 Besucherbergwerk Graf Wittekind Hengsteystraße, 44265 Dortmund (Denkmal liegt im Wald), Ortsteil: Syburg Haltestellen: Syburg (Bus 432, 442, 444, 544), Fußweg 5 min, Syburg-Casino (Bus 444, 544), Fußweg 5 min Am Nordwesthang des Syberges stehen in der südlichen Syburger-Mulde die ältesten Schichten des Oberkarbons mit dem 50 cm mächtigen Flöz Sengsbank an. Erstmals erhielt der Schwerter Richter Matthias Becker 1582 die landesherrliche Genehmigung, hier nach Kohlen zu graben. Seine Tagebaue lassen sich bis 1663 nachweisen. In der Blütezeit der Kohlengewinnung von 1740 bis 1801 förderte die Zeche Schleifmühle aus verschiedenen Stollen. Der letzte Kohlenabbau endete um 1900. Seit 1986 machen die ehrenamtlichen Helfer vom Förderverein Bergbauhistorischer Stätten, Arbeitskreis Dortmund die alten Grubenbaue wieder zugänglich: In über 50.000 Arbeitsstunden entstand so das Besucherbergwerk Graf Wittekind. Mit seinem Streckennetz von 500 m gehört es zu den ältesten begehbaren Steinkohlenzechen Deutschlands und bietet einen Einblick in die Verhältnisse einer Zeche der vorindustriellen Epoche. Soweit es die heutigen Sicherheitsvorschriften zulassen erfolgt die Restauration der Strecken gemäß der alten Vorbilder mit authentischen Materialien. Auf den 26 Einsatz von Maschinen wird bewusst verzichtet, in reiner Handarbeit wird die Strecke von freiwilligen Helfern aufgearbeitet. Dunkelheit, Enge, Nässe und Schmutz, die normalen Arbeitsbedingungen der alten Bergleute, werden bei den Führungen auch für die Besucher hautnah erlebbar. 11.00–16.00 Uhr Untertageführungen nach Bedarf durch Mitglieder des Fördervereins Bergbauhistorischer Stätten. Für die Benutzung der erforderlichen Schutzkleidung wird eine Spende (5,00€/Person) erbeten. Robuste Kleidung und Schuhwerk sowie gute Konstitution erforderlich. Das Mindestalter für die Teilnahme beträgt 6 Jahre, Treffpunkt: Informationsstand am Ende der Hohensyburgerstraße. Kinder können ein Sägediplom erwerben. Hierzu müssen sie mit der Bügelsäge von einem festliegenden Baumstamm eine Scheibe absägen. www.bergbau-dortmund.de www.facebook.com/bergwerkwittekind 18 St. Peter zu Syburg Syburger Kirchstraße 14, 44265 Dortmund, Ortsteil: Syburg Haltestelle: Syburg (Bus 432, 442, 444, 544), Fußweg 6 min Die Kirche St. Peter zu Syburg ist die urkundlich älteste Kirche Westfalens (gestiftet 776 n. Chr.). Sie ist damit ein Jahr eher nachgewiesen als der Dom zu Paderborn. Allerdings ist von der Ursprungskiche heute nichts mehr zu erkennen. Den ältesten, heute noch bestehenden Gebäudeteil bildet der romanische Turm aus dem 12. Jahrhundert, den man auch besteigen kann. Eine Fliegerbombe zerstörte das Mittelschiff und Teile des spätgotischen Chores im Frühjahr 1945, die die Syburger bis 1955 wieder aufbauten. Der die Kirche umgebende Friedhof, der auf eine mehr als tausendjährige Belegung zurückblicken kann, zählt mit seinen rund 180 Grabsteinen zu den größten erhaltenen Westfalens, die zusammen mit der Kirche ein sakrales Ensemble bilden. Für den Erhalt des Denkmals setzt sich seit vielen Jahren eine Gemeinschaft aus Pfarrerinnen und Pfarrern, den ehrenamtlichen Mitgliedern des Presbyteriums und dem Förderverein Kirche St. Peter zu Syburg e.V. ein. 12.00–17.00 Uhr Die Kirche ist geöffnet. Turmbesichtigungen sind jederzeit möglich. 13.30 und 15.00 Uhr: Kirchenführungen (ca. 1 Stunde) durch Mitglieder des Fördervereins Kirche St. Peter zu Syburg e.V. www.ev-kirche-syburg-hoechsten.de 27 HOMBRUCH 19 Ehemaliges Gut Brünninghausen Am Rombergpark 65, 44225 Dortmund, Ortsteil: Hombruch Haltestelle: Rombergpark (U49, Bus 440), Fußweg 5 min Das Gut Brünninghausen gehörte zum Schloss Brünninghausen (dessen Fundamente 2011 ausgegraben wurden), das sich mit seinem englischen Landschaftsgarten im Besitz der Familie Romberg befand. Es diente als Wirtschaftshof der Versorgung der Schlossbewohner. Erbaut wurde der Wirtschaftshof um 1820 von Gisbert von Romberg, er entschied die erste Dampfmaschine auf einer Zeche zur Wasserentsorgung einzusetzen. Das war die Geburtsstunde des industriellen Kohleabbaus an der Ruhr. Als Präfekt des Ruhrdépartements wählte Gisbert von Romberg 1806 Dortmund als seinen Regierungssitz. Der Baumeister des Gutes Brünninghausen, Adolph von Vagedes, war ein Ideengeber für den Berliner Architekten Karl Friedrich Schinkel. 28 Während des Zweiten Weltkriegs waren in den Räumen der ehemaligen Brauerei des Wirtschaftsgutes bis Anfang 1945 Zwangsarbeiter untergebracht, die heute noch sichtbare Gravuren (Graffiti) hinterlassen haben. Im Gegensatz zu Schloss und Torhaus blieb das Gut von Kriegsschäden weitgehend verschont. Es ist geplant, das Gelände des ehemaligen Gutes Brünninghausen umzugestalten. Gastronomie, Veranstaltungsräume und Dienstleistungen können in Neubauten entstehen, die die stellenweise bestehenden Bauteile des ehemaligen Kuhstalls, der Brauerei und ggf. des Eiskellers einbeziehen. 12.00 und 15.00 Uhr Führungen mit Erläuterung der Geschichte und der geplanten Umbaumaßnahmen durch Prof. Walter Neuhaus, Bürgerinitiative Gut Brünninghausen erhalten, Treffpunkt: Torhaus Brünninghausen (Am Rombergpark 59, 44225 Dortmund) 20 Ev. Patrokluskirche Kirchhörde Patroklusweg 19, 44229 Dortmund, Ortsteil: Kirchhörde Haltestelle: Kirchhörde (Bus 450), Fußweg 10 min Die Ev. Patrokluskirche in Kirchhörde wurde ursprünglich Patroklus von Troyes geweiht. Er lebte ungefähr von 200 bis 259 n. Chr. und war römischer Soldat und Christ. Er wurde von Kaiser Valerian wegen seines standhaften Bekenntnisses enthauptet. Erzbischof Bruno von Köln brachte die Reliquien des Patroklus 960 zunächst nach Köln, dann 964 nach Soest, wo sie heute im Patroklidom aufbewahrt werden. Vermutlich wurde auf dem Weg dorthin ein Aufenthalt an der Kapelle in Kirchhörde eingelegt. Aus diesem Anlass wurde ihr der heilige Patroklus zum Schutzpatron bestimmt. Die Kirchhörder Kirche war bis 1655 Filialkirche der Dortmunder Reinoldikirche. Später wurde die äußere Gestaltung an St. Reinoldi angepasst, daher nennt man sie auch Klein-Reinoldi. Die heutige Kirche wurde von 1789 bis 1807 erbaut. Eine Holztafel in der Kanzel weist auf das Jahr 1807 hin. Die bisherige Kirche aus dem Jahr 1106/07 war baufällig. Das älteste Relikt ist in der Kirche zur Zeit der Taufstein, er trägt die Inschrift „15. Maji 1540“. Die Grabplatten für zwei Pfarrer an der hinteren Wand, waren wohl im Fußboden des Vorgängerbaus der heutigen Kirche eingelassen. Im 16. Jahrhundert wurde auch in dieser Gemeinde die Reformation eingeführt. Als sich im 20. Jahrhundert wieder eine katholische Gemeinde gründete, wurde ihre Kirche am Truxhof mit dem Namen „St. Patrokli“ ebenfalls nach dem Ortsheiligen benannt. Seit dem 1. Juli 2007 gehört die Ev. Patrokluskirche Kirchhörde zur Ev. Philippus-Kirchengemeinde Dortmund. 11.00–12.00 Uhr Öffentlicher Gottestdienst 12.00–17.00 Uhr Kirchenführungen zum Thema „Die Patrokluskirche im Wandel der Zeit“ sowie Turmbesteigung auf Anfrage www.patroklus.de 29 21 Bronze-Standbilder Friedrich Harkort Harkorstraße 55 und Behringstraße 59, 44225 Dortmund, Ortsteil: Hombruch Haltestellen: Harkortstraße (U42), Fußweg 5 min, Gablonzstraße (Bus 440, 447, 448), Fußweg 3 min Friedrich Harkort, geboren 1793, gestorben 1880, war Deutscher Unternehmer und Politiker. Nach Abschluss der Gewerbeschule und kaufmännischen Lehre begann er 1818 mit seiner unternehmerischen Tätigkeit. 1819 erfolgte der Aufbau der „Mechanischen Werkstätten Harkort“, Vorläufer der DEMAG (Deutsche Maschinenbau Aktiengesellschaft). Harkort heuerte in England Ingenieure für die Werke in Wetter und Hombruch an, Dampfmaschinen, Lokomotiven, Pumpen und Gleise waren seine Produkte. 1825 forderte Harkort als einer der Ersten den Bau einer Eisenbahn von Köln nach Minden. 1826 wurde in Hombruch die Stahlerzeugung (Puddelverfahren) nach englischem Vorbild einschließlich Walzwerk eingeweiht. Das Wohl und die Gesundheit nicht nur der eigenen Arbeiter waren Harkort wichtig. Er setzte sich für gesunde Wohnverhältnisse ein und gründete Krankenkassen in seinen eigenen Betrieben. Als Abgeordneter im Landtag und im Reichstag kämpfte er bis 1874 für technischen Fortschritt und Menschlichkeit: „Neue Transportwege, 30 Verbot der Kinderarbeit, Schulbildung für alle, Altersversorgung und Gewinnbeteiligung, Krankenkassen, Baugenossenschaften“ sollten nach seinen Ideen erstellt werden. Friedrich Harkort war ein Pionier der industriellen Revulotion mit hoher Sozialkompetenz. Seine Schriften waren im ganzen Reich bekannt. Die Standbilder auf der Harkortstraße und der Behringstraße gehören der Bezirksverwaltungsstelle Hombruch. Für ihren Erhalt und ihre Pflege, sowie dem damit verbundenen Wissenstransport setzt sich ein kleiner Kreis von interessierten Bürgern ein. Mit Hilfe der Bezirksvertretung Hombruch wird demnächst ein niederländischer Restaurator die Standbilder restaurieren. 11.00–15.00 Uhr Führung und Vortrag (ca. 30 min) zur Biographie von Friedrich Harkort durch Gerhard Wlodarczyk, Treffpunkt: Behringstraße 59 (Harkort-Grundschule) 22 Feuerwehrgerätehaus des Löschzugs Hombruch Domänenstraße 19, 44225 Dortmund, Ortsteil: Hombruch Haltestellen: Harkortstraße (U42), Fußweg 7 min, Gablonzstraße (Bus 447), Fußweg 5 min Der Löschzug in Hombruch wurde als Bürger-Feuerwehr im Jahr 1887 gegründet. In 1909 erfolgte der Bezug des heutigen Standorts in der Domänenstraße. Der Schlauchturm ist seitdem weit über Hombruch zu erkennen. In den Anfangszeiten beherbergte das Feuerwehrgerätehaus lediglich einen Spritzenwagen und eine Schiebleiter, heute sind es vier Großfahrzeuge und ein Geländewagen. Ebenso diente das Gebäude bis 1985 im Obergeschoss als Dienstwohnung für einen Gerätewart und seine Familie. dort 50 Feuerwehrfrauen und -männer ehrenamtlich ihren Dienst. In 2014 wurde außerdem ein Förderverein gegründet, der die freiwillige Feuerwehr in Zukunft unterstützen soll, u.a. auch zum Erhalt des Feuerwehrgerätehauses. Anstehende Umbaumaßnahmen können so zum Teil durch die Mitglieder des Fördervereins getragen werden: finanziell durch das Sammeln von Spenden und tatkräftig durch den Einsatz von Muskelkraft, leistet der Förderverein so einen wertvollen Beitrag zum Erhalt des Gebäudes. Nach Anbau einer Fahrzeughalle in 1986 erfolgten 2008/2009 die letzten großen Renovierungsarbeiten, z. B. Umbau des Spindraums und Installation einer großen Küche. Letztere dient zur Sicherstellung der Aufgaben als Spezialeinheit „Verpflegung“ innerhalb der Feuerwehr Dortmund. Die Tore der alten Fahrzeughalle sind heute noch erhalten und von außen gut zu erkennen. Die Freiwillige Feuerwehr Dortmund-Hombruch ist eine von 19 freiwilligen Löschzügen und stellt gemeinsam mit 9 Wachen der Berufsfeuerwehr den Brandschutz innerhalb der Stadt Dortmund sicher. Aktuell leisten 13.00–18.00 Uhr Im Laufe des Nachmittags wird es verschiedene feuerwehrtechnische Vorführungen und Informationen geben, u.a. zum Thema „Rauchmelderpflicht in NRW“ und „Feuerwehr zum Anfassen“. Eine Fotoausstellung zeigt die Historie des Feuerwehrgerätehauses. Spenden werden erbeten. Ab 14.00 Uhr Kaffee und Kuchen im Gerätehaus (gegen Spende) www.feuerwehr-hombruch.de 31 23 Ev. St-Margareta-Kirche Eichlinghofer Straße 5, 44227 Dortmund, Ortsteil: Eichlinghofen Haltestelle: Eichlinghofen (Bus 440), Fußweg 5 min Die romanische Hallenkirche St. Margareta aus dem frühen 13. Jahrhundert markiert den Übergang vom einräumigen Saalkirchenbau zur dreischiffigen Hallenkirche und vertritt somit eine frühe Entwicklungsstufe der Hallenkirchen in Westfalen. Die gangartigen schmalen Seitenschiffe zeugen hiervon. Wegen der steigenden Zahl von Gemeindemitgliedern wurde der Kirchenbau in den Jahren 1898/99 durch ein Querschiff erweitert. Die um 1700 erbaute Orgel wechselte bei dieser Erweiterung ihre Position von der Apsis über dem Altar auf die Empore im Westen der Kirche. Im Chorbereich finden sich im Stil der Nazarener Schule gestaltete, bleiverglaste Fenster aus dem Jahr 1846. In den Jahren zwischen 1948 und 1961 wurde St. Margareta als Simultankirche genutzt, d. h. hier konnten auch katholische Glaubensschwestern und -brüder ihren Gottesdienst feiern, bis ihnen die Kirche Maria Königin in Eichlinghofen Platz bot. Die Kirche wurde 804 erstmals erwähnt und 1372 zur Hallenkirche erweitert. 1898 erfolgte der erwähnte Einbau des Querschiffs mit schönen Fensterrosetten. Die Lage der Kirche zeigt von außen schon die Geschichten der Jahrhunderte. 13.00–17.00 Uhr Die Kirche ist geöffnet. 14.30–15.30 Uhr Führungen und Gesprächsaustausch (ca. 1 Stunde ) nach Bedarf zum Thema „Gemeinsam Denkmal erhalten“, Gemeindeglieder unterschiedlicher Generationen berichten über ihre Erlebnisse und Erfahrungen mit dem Gebäude und den Menschen der Gemeinde. Moderation: Petra Schulz, Treffpunkt: Kirchplatz Spenden werden erbeten. 32 24 Feuerwehrgerätehaus Löttringhausen Hellerstraße 8, 44229 Dortmund, Ortsteil: Löttringhausen Haltestellen: Dortmund-Löttringhausen (Bus 448), Löttringhausen (RB52), Fußweg 7 min Wann das Gerätehaus des Löschzuges der 1894 gegründeten Freiwilligen Feuerwehr Kirchhörde gebaut wurde, lässt sich bis heute leider nicht einwandfrei sagen. Zweifelsfrei ist, dass es als das älteste erhaltene Feuerwehrhaus auf Dortmunder Stadtgebiet angenommen werden kann, in das schon mehrere Generationen von Feuerwehrangehörigen des „LZ 15“ viel Zeit und Leidenschaft in die Instandhaltung investiert haben. Im Jahre 1984 wurde unter Berücksichtigung der Nutzung in Abstimmung mit der Denkmalbehörde der Stadt Dortmund eine umfassende Sanierung des Gebäudes durchgeführt. Die Sanierungsmaßnahmen umfassten u.a. Putzausbesserungen und Neuanstrich der Außenfassaden sowie die Neueindeckung des Daches, welche teilweise in Eigenleistung des Löschzuges erbracht wurden. Zusätzlich wurden einige Fenster und Schlagläden ersetzt, auch wurde der Stützpfeiler zwischen den beiden ursprünglichen Toren entfernt um eine einzige, größere Fahrzeughalle für ein modernes und größeres Feuerwehrfahrzeug zu schaffen. Die letzte umfassende Renovierung fand 2008 statt, derzeit steht dem Löschzug mit der Planung zur Erweiterung des Gebäudes, um den Ansprüchen eines modernen Feuerwehrgerätehauses ebenso wie denen des Denkmales gerecht zu werden, eine große Herausforderung bevor. 12.00 bis open end stündlich Führungen mit Erläuterung der Geschichte und der Sanierungsmaßnahmen sowie der geplanten Gebäudeerweiterung, geführt durch den stellv. Löschzugführer Hauptbrandmeister Rudolf Schneider Ausstellung der Feuerwehrfahrzeuge. Im Laufe des Tages wird es verschiedene Aktionen und Informationen zum Thema „Feuerwehr hautnah erleben“ geben. Ab 14.00 Uhr Kaffee und Kuchen im Gerätehaus (gegen Spende) www.feuerwehr-kirchhoerde.de 33 HUCKARDE 25 Kokerei Hansa Emscherallee 11, 44369 Dortmund, Ortsteil: Huckarde Haltestelle: Parsevalstraße (U47), Fußweg 10 min Noch bis 1992 wurden auf der Kokerei Hansa täglich tausende Tonnen Koks produziert und die Maschinen standen niemals still. Seit 1997 trägt die Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur dafür Sorge, das Industriedenkmal in seiner baulichen Substanz zu erhalten, die Geschichte zu erforschen, das Denkmal öffentlich zugänglich zu machen und neu zu nutzen. Heute gibt es ein vielfältiges Angebot an Führungen und Veranstaltungen. Am Tag des offenen Denkmals steht die langjährige Kooperation mit der Gustav-Heinemann-Gesamtschule im Vordergrund. Unter dem Motto „Gemeinsam Denkmale erhalten“ haben sich Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Kunstunterrichts vor Ort mit der Kokerei befasst. Neben der Präsentation der Ergebnisse in Form einer Ausstellung in der Kompressorenhalle wird eine von Kindern angebotene Führung über die Kokerei ein Highlight sein. Es lohnt sich aber auch die Kokerei Hansa an diesem Tag auf dem Erlebnispfad „Natur und Technik“ zu entdecken. Für alle, die besonders an der Industrienatur interessiert sind, bietet der RVR RUHR Grün spezielle 34 Naturführungen an, die einen Einblick in die exotische Pflanzenwelt auf Hansa geben. 12.00–18.00 Uhr Das Museum ist geöffnet. 11.00–17.00 Uhr stündlich Industriehistorische Führungen zum Denkmal 11.00–17.00 Uhr Ausstellung der Gustav-HeinemannGesamtschule mit Projektergebnissen; Eröffnung mit Musik um 11.00 Uhr 12.00–13.00 Uhr Führung „Kinder führen über das Industriedenkmal“ Schülerinnen und Schüler der Gustav-Heinemann-Gesamtschule geben Einblicke in die Geschichte des Denkmals 12.00–16.00 Uhr Schnupperführungen „Industrienatur auf der Kokerei Hansa“ (RVR Ruhr Grün) Treffpunkt für Führungen: Infopunkt www.industriedenkmal-stiftung.de Hoesch-Museum – Portierhaus I Eberhardstraße 12, 44145 Dortmund, Ortsteil: Innenstadt Haltestelle: Westfalenhütte (U44), Fußweg 2 min Das Hoesch-Museum ist aus der vertrauensvollen Zusammenarbeit von ehemaligen „Hoeschianern“, dem Museum für Kunst und Kulturgeschichte, der Stiftung Westfälisches Wirtschaftsarchiv und großzügigen Sponsoren entstanden. Alle Beteiligten einte das Bewusstsein für die enorme Bedeutung, die die Stahlindustrie für das Ruhrgebiet im Allgemeinen und Hoesch und seine assoziierten Unternehmen für den Ballungsraum Dortmund im Besonderen spielte. Der Eingang I, in dem sich heute das Hoesch-Museum befindet, konnte Anfang 1913 bezogen werden. Durch die offenen Arkadenbögen passierte die Belegschaft die Portierloge entlang der Markentafeln. Hinter der Portierloge lagen zwei Räume der Werkspolizei, ein Büro und eine Arrestzelle. Im anschließenden Gebäudeteil befanden sich der geflieste Speisesaal und das Lohnbüro. Dieser Speisesaal diente lediglich als Essraum für mitgebrachte Speisen. Die Lohnausgabe sorgte für lange Schlangen an den heute nicht mehr erhaltenen Schaltern des Lohnbüros. Neben den Arbeitern fanden sich an diesen Tagen mitunter auch die Kostfrauen ein, die ihre Vergütung für die Unterkunft und Verpflegung ihrer Logis-Herren einforderten. Im Gegensatz zu den anderen Gebäuden des Ensembles überstand der Eingang I die beiden Weltkriege weitgehend unbeschadet und wurde 1988 unter Denkmalschutz gestellt. Das neu konzipierte Hoesch-Museum wurde 2005 eröffnet. In diesem Zusammenhang wurde der Eingangsbereich in Abstimmung mit der Denkmalbehörde der Stadt Dortmund restauriert und der Steinputz der Apsis der ehemaligen Portierloge wieder freigelegt. Heute empfängt hier die Büste des ersten Vorstandsvorsitzenden Albert Hoesch die Besucher. 10.00–17.00 Uhr Das Museum ist geöffnet. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter/-innen stehen für Fragen zur Verfügung. 11.00 Uhr Führung (ca. 1 Stunde) durch das Portierhaus I des Eisen- und Stahlwerks Hoesch durch Museumsleiter Michael Dückershoff www.hoeschmuseum.dortmund.de 35 I N N E N S T A D T- N O R D 26 I N N E N S T A D T- O S T 27 Wohnhaus Gartenstadt Hermann-Löns-Straße 18, 44141 Dortmund, Ortsteil: Innenstadt Haltestellen: Lübkestraße (U47), Fußweg 8 min, Voßkuhle (U47, Bus 456), Fußweg 8 min Zu Beginn der Umbaumaßnahmen äußerte der neue Eigentümer der Doppelhaushälfte in der HermannLöns-Straße sein Interesse, das private Wohnhaus unter Denkmalschutz stellen zu lassen. Trotz vieler in der Nachkriegszeit realisierter, Um- und Anbaumaßnahmen wurden die ehemalige Schönheit und der Charme des Wohnhauses durch den Bauherrn erkannt. So begannen im Dezember 2014 die Rückbaumaßnahmen, bei denen im weiteren Verlauf ein großer Zwischenbau abgerissen, vier Fenster wieder freigelegt und diverse Umbauten im Inneren rückgebaut wurden. In Abstimmung mit der Denkmalbehörde der Stadt Dortmund wurden nach der vorläufigen Unterschutzstellung neue Holzfenster eingebaut, Schlagläden rekonstruiert und die werksteinsichtigen Flächen in den Außenfassaden von Farbe befreit. Im Inneren des Hauses wurden die bauzeitlichen Einbauten aufgearbeitet: Unter der fachkundigen Begleitung einer Restauratorin haben die Bauherren in Eigenleistung die Aufarbeitung der überlackierten Holz-Wandverkleidung begonnen. Fachrestauratoren des Landschafts- 36 verbandes Westfalen-Lippe lieferten Hinweise für das weitere Vorgehen zur Wiederherstellung der Holzsichtigkeit. Die Aufarbeitung der hölzernen Kassettendecke und der Türen, sowie der Treppe wurde von erfahrenen Handwerksbetrieben durchgeführt. Nach Beendigung der Umbaumaßnahmen im Mai 2016 ist das Haus wieder ein Blickfang in dem städtebaulich attraktiven Straßenzug der Hermann-Löns-Straße mit großbürgerlichen Villen aus den 1920er Jahren geworden. 12.00, 13.00 und 14.00 Uhr Präsentation und Erfahrungsbericht des Eigentümers zum Umbau, geführte Begehungen im Außen- und Innenbereich Treffpunkt: Vorgarten Es ist eine Anmeldung über die Denkmalbehörde der Stadt Dortmund erforderlich: Tel. (0231) 50-2 42 92 (möglich ab dem 22.08.2016) 28 Ev. Paul-Gerhardt-Kirche Markgrafenstraße 125, 44139 Dortmund, Ortsteil: Innenstadt Haltestellen: Markgrafenstraße (U41, U45, U47, U49), Polizeipräsidium (U46), Ruhrallee (Bus 453), direkt vor der Kirche Die Ev. Paul-Gerhardt-Kirche ist eine nach den Entwürfen des Architekten Otto Bartning errichtete so genannte „Notkirche“. Nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs entwickelte Bartning das Konzept einer Serienbauweise mit drei Bautypen kleinerer Kirchengebäude. Die finanziellen Mittel erhielt das Projekt aus versöhnenden Spenden aus den USA, Schweden und der Schweiz. Die 1948 neu gegründete Paul-GerhardtKirchengemeinde besaß kein Kirchengebäude und litt im kriegszerstörten Saarlandstraßenviertel unter dem Mangel an gottesdienstlichen Räumlichkeiten. Das Bartning-Projekt ermöglichte der Gemeinde ihre eigene Kirche zu errichten. Die Materialien waren finanziert und die Fertigteile aus Holz entstanden im Schwarzwald. Um die weiteren Baukosten gering zu halten erfolgte der Zusammenbau vor Ort Mithilfe der Gemeindemitglieder: In Eigenleistung stellten sie die Fertigteile auf und schlossen mit vor Ort vorhandenen Materialien den Bau ab. Da Baumaterialien zur Zeit des Wiederaufbaus sehr begehrt waren, organisierten die Gemeindemitglieder Nachtwachen zum Schutz der Bau- teile. Am 12. März 1950, am 343. Geburtstag des Kirchenlieddichters und Namensgeber Paul Gerhardt, feierte die Gemeinde die Fertigstellung und Einweihung ihrer Kirche. In den folgenden Jahren wurden bauliche Erweiterungen, wie das Pfarrhaus 1953 und der Glockenturm 1959, errichtet. Die Gebäude prägen heute das intensive Gemeindeleben. 11.00–17.00 Uhr Die Kirche ist geöffnet. 10.00 Uhr Gottesdienst 11.00–16.00 Uhr Offene Kirche mit Informationen zur Kirche, Führungen auf Anfrage 16.00 Uhr Kirchenmusikalische „Halbe Stunde“ mit dem Trio Jubilate: Gary Woolf (Querflöte), JeanChristophe Robert (Oboe) und Ulrike Lausberg (Orgel), Dauer 30 min www.pg-dortmund.de 37 29 Baukunstarchiv NRW (ehem. Museum am Ostwall) Ostwall 7, 44135 Dortmund, Ortsteil: Innenstadt Haltestellen: Reinoldikirche (U42, U43, U44, U46, Bus 460), Fußweg 10 min, Ostentor (U43), Fußweg 7 min 1875 erhielt das Oberbergamt am neugeschaffenen Promenadenring der aufsteigenden Großstadt Dortmund einen 4-geschossigen repräsentativen Verwaltungsbau in Innenstadtlage (Gustav Knoblauch). 1911 folgte der Umbau zum Städtischen Kunst- und Gewerbemuseum, u.a. mit Einbau des zweigeschossigen, zentralen Lichthofs (Friedrich Kullrich). Nach starken Kriegsschäden war das Gebäude 1945 Ausgangspunkt für die Neukonzeption als Kunstmuseum mit Rückbau auf zwei Geschosse und Realisierung der Oberlichtsäle (unter Museumsdirektorin Leonie Reygers). Das älteste profane Gebäude der Innenstadt ist geschichtsträchtiges bauliches Erbe und Identifikationsobjekt, jedoch nicht als Denkmal ausgewiesen. Viele Kräfte haben sich für den Erhalt des nach Umzug des Museums in das Dortmunder U im Jahre 2009/10 zum Verkauf und Abriss vorgesehenen Hauses eingesetzt. Die Architektenkammer NRW, Stiftung Deutscher Architekten, Ingenieurkammer-Bau NRW und ein eigens gegründeter Förderverein, 38 gründen eine gGmbH, um gemeinsam Dokumente der reichhaltigen Baugeschichte Nordrhein-Westfalens für die Zukunft zu sichern. Die TU Dortmund übernimmt die wissenschaftliche Leitung. Nach langem Ringen wurde 2014 die Realisierung durch Beschluss des Dortmunder Stadtrats ermöglicht. Voraussichtlich im Frühjahr 2018 wird es sich als offenes Haus der Baukunst der Öffentlichkeit präsentieren. 10.00–18.00 Uhr Das Haus ist im Rahmen der 5. Revierkunst-Ausstellung geöffnet, die vom 9.–11.9.2016 ausgewählte Arbeiten von ca. 80 herausragenden Künstlern aus dem Ruhrgebiet und Gastkünstlern zeigt. 11.00, 12.00, 14.00 und 15.00 Uhr Führungen (ca. 30 min) zur Geschichte des Hauses und zu den Planungen für das zukünftige Baukunstarchiv NRW durch Mitglieder des Fördervereins, Treffpunkt: Foyer www.baukunstarchiv.nrw Senkgärten in den Rosenterrassen Dortmund Strobelallee, 44139 Dortmund, Ortsteil: Innenstadt-West Haltestelle: Westfalenhallen (U45), Fußweg 2 min Die Rosenterrassen wurden 1925–27 als Teil des Volksgartens zusammen mit der ersten Westfalenhalle angelegt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Rosenterrassen mit den Senkgärten wiederhergestellt. Die Anlage besteht aus einer Mittelachse und rechteckig angeordneten Rosenrabatten, die Senkgärten weisen einen achteckigen und einen quadratischen Innenraum auf. Der Tradition der „sunken gardens“ folgend, die um 1900 in englischen Landhausgärten angelegt wurden, sind die Senkgärten auf drei Ebenen angeordnet und streng geometrisch mit Mauern eingefasst. Im Jahr 2014 stellte das Tiefbauamt der Stadt Dortmund – Fachbereich Stadtgrün – 80.000 Euro für eine Sanierung der Rosenterrassen bereit. Die alte Bepflanzung der Senkgärten wurde entfernt, eingestürzte Natursteinmauern und -treppen in Abstimmung mit der Denkmalbehörde neu aufgebaut. Die Bepflanzung erfolgte zusammen mit der Regionalgruppe Dortmund der Gesellschaft der Staudenfreunde e.V., welche die anspruchsvolle Planung der Staudenflächen erstellte. Technisch und gärtnerisch aufwändige Maßnahmen an den Rosenterrassen führten städtische Auszubildende im Gartenund Landschaftsbau sowie beauftragte Firmen durch. Das Tiefbauamt und die Gesellschaft der Staudenfreunde e.V. legten für die Bepflanzung der Senkgärten das Thema „Duft“ fest. Das Konzept der Ehrenamtlichen sah pflegeleichte Stauden und Gräser vor – trotz des Namens waren Rosengehölze ausgenommen. Für den SenkgartenOst wurde ein gelb-blaues, für den Senkgarten-West ein gelb-rotes Farbkonzept vereinbart. Die Maßnahmen wurden im Juni 2015 abgeschlossen. Für das Jahr 2016 ist die Aufstellung von Bänken u. a. geplant. 11.00 und 15.00 Uhr Gärtnerische Führung (ca. 30 min) zu den Pflanzungen in beiden Senkgärten. Spenden für den Verein werden erbeten. www.gls-staudenfreunde.de 39 I N N E N S T A D T- W E S T 30 31a Werkssiedlung Oberdorstfeld Treffpunkt Gaststätte „Hicc Up“, Wittener Straße 205, 44149 Dortmund, Ortsteil: Oberdorstfeld Haltestelle: Dickebankstraße (Bus 465), Fußweg ca. 5 min „Verlässt man in Dorstfeld die stark befahrenen Zufahrtsstraßen zur Universität oder zur Autobahn und geht in eine der Nebenstraßen, befindet man sich im Nu in einer unerwarteten Idylle: Prächtige Vorgärten, schmale Straßen mit hohem Baumbestand, kleine Plätze und mehrere hundert vielfältig gegliederte Häuser, die ganz offensichtlich zusammen gehören. Man befindet sich inmitten der denkmalgeschützten Werkssiedlung Oberdorstfeld.“ (Denkmalbehörde der Stadt Dortmund, 2009) Seit 1993 steht die zwischen 1913 und 1922 nach den Plänen des Essener Architekten Oskar Schwer errichtete Werkssiedlung Oberdorstfeld unter Denkmalschutz. Die Interessengemeinschaft Zechensiedlung Oberdorstfeld setzt sich für die denkmalgerechte Sanierung der Einzelhäuser und den optischen Zusammenhalt der gesamten Siedlung ein. In enger Zusammenarbeit mit der Denkmalbehörde werden in regelmäßigen Abständen Vorträge gehalten. Gewürdigt wird das Engagement auch durch die Stadt Dortmund: im Februar 2015 wurde die Siedlung Denkmal des Monats. 40 11.00 Uhr Eröffnung in der Gaststätte „Hicc Up“ 11.00–17.00 Uhr ganztägig Präsentation mit Fotos, Filmen und Zeichnungen zur Siedlung sowie Infotisch der Interessengemeinschaft Zechensiedlung Oberdorstfeld 12.00, 14.00 und 16.00 Uhr Führungen durch die Siedlung und Besichtigungen von Einzelhäusern durch Mitglieder der Interessengemeinschaft Zechensiedlung Oberdorstfeld, Treffpunkt: Gaststätte „Hicc Up“. Es ist eine Anmeldung über die Denkmalbehörde der Stadt Dortmund erforderlich: Tel. (0231) 50-2 42 92 (möglich ab dem 22.08.2016) 13.00–15.00 Uhr Anneke Lamot, Denkmalbehörde der Stadt Dortmund gibt Auskunft zu einzelnen Bauelementen www.siedlung-oberdorstfeld.de 31b Präsentation der Projektarbeit des Fritz-Henßler-Berufskollegs Treffpunkt Gaststätte „Hicc Up“, Wittener Straße 205, 44149 Dortmund, Ortsteil: Oberdorstfeld Haltestelle: Dickebankstraße (Bus 465), Fußweg ca. 5 min Oskar Schwer plante für die Zeche Dorstfeld in Dortmund eine Bergarbeiter-Siedlung, wie bereits die Gottfried-Wilhelm-Kolonie in Essen, im Stil einer Gartenstadt. Sein Konzept sah vor, gängige Ordnungsschemata in Frage zu stellen und Symmetrien in Baugruppen konsequent zu vermeiden. Die 16 verschiedenen Baugruppen der Siedlung Oberdorstfeld wurden so angeordnet, dass sie durch spannungsreiche Variationen ein lebhaftes Siedlungsbild erzeugten. 10.00–15.00 Uhr Präsentation und Vorstellung der Projektarbeit der Bautechnischen Assistentinnen und Assistenten des Fritz-Henßler-Berufskollegs der Stadt Dortmund. Der Bildungsgang Bautechnische Assistentinnen und Assistenten führte im Rahmen des baupraktischen Unterrichts eine Bestandsaufnahme der Siedlungen Oberdorstfeld sowie der Gottfried-Wilhelm-Kolonie in Essen durch. Dabei wurden ihre Architektur und die besonderen 41 Baukonstruktionen untersucht, aufgenommen und verglichen. Im Besonderen wurden der Denkmalschutz und die Ansprüche des heutigen Wohnens berücksichtigt. Dabei zeigte sich deutlich die Problematik der Instandsetzung und Instandhaltung denkmalgeschützter Gebäude. Im Vergleich der denkmalgeschützten Siedlung in Dortmund mit der nicht unter Denkmalschutz stehenden Siedlung in Essen stellten sich wesentliche Unterschiede heraus. Gemeinsam mit Mitgliedern der IG Zechensiedlung Oberdorstfeld wurden auch die Aspekte heutiger Nutzer der Wohngebäude zusammengetragen. 11.30, 13.30 und 15.00 Uhr: Führungen durch die Siedlung von Schülern des Fritz-Henßler-Berufskollegs mit Erläuterungen zu ihrer Projektarbeit an ausgewählten Objekten, Treffpunkt: Gaststätte „Hicc Up“ www.fhbk.de/bildungsgaenge/ bautechnische-assistenten/index.html 41 32 Ev. Stadtkirche St. Reinoldi Ostenhellweg 2, 44135 Dortmund, Ortsteil: Innenstadt Haltestelle: Reinoldikirche (U42, U43, U44, U46, Bus 460, S30), Fußweg 3 min Seit jeher ist die Reinoldikirche Mittelpunkt und Wahrzeichen Dortmunds. Ein sakraler und zugleich kulturhistorischer Ort, der wie kein anderer die Stadtgeschichte prägt. Stiftungen von Dortmunder Bürgerinnen und Bürgern trugen vom Mittelalter bis heute zum Erhalt bei. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde zwischen 1950 und 1955 durch den Verkauf von Lotterielosen ein Großteil der Kosten des Wiederaufbaus aufgebracht. Dank dieser engagierten Unterstützung konnte vor genau 60 Jahren am 3. Juni 1956 St. Reinoldi als erste der vier Innenstadtkirchen wieder eingeweiht werden. Auch die 1979 begonnenen Sanierungsarbeiten wurden durch die Dortmunder tatkräftig unterstützt. Gegen Spende konnten in einen Nachbau des „Eisernen Reinoldus“ Nägel geschlagen werden, der heute im Foyer des Alten Stadthauses ausgestellt ist. Ebenso ist auch bei den aktuellen Sanierungsarbeiten bürgerliches Engagement gefragt. Was fehlt wird in diesem Jahr mit dem Sanierungsabschnitt des Chorraumes und der damit einhergehenden Verhüllung des kostbaren Altarretabels aus dem 15. Jahrhundert spürbar. Akut sind es 42 Gerüste, Planen und Einhausungen, die zeigen, was getan wird. Ein Großteil ist schon geschafft und konnte auch durch die Aktion „rettetreinoldi“ realisiert werden. 13.00–18.00 Uhr Die Kirche ist geöffnet. 13.30 und 15.30 Uhr Führungen „rettetreinoldi“ – Dortmunds Wahrzeichen muss bewahrt werden! St. Reinoldis heutige Erscheinung ist ein Zusammenspiel der prägendsten Architekturformen der letzten 750 Jahre. Begeben Sie sich auf eine Spurensuche, die vom Beginn der Gotik über den Barock bis hin zum Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg führt. Uwe Schrader, Kirchenführer Treffpunkt: unter der Orgel, ca. 30 min 14.00–17.00 Uhr Turmaufgang auf Anfrage Spenden werden erbeten. www.sankt-reinoldi.de 33 Ev. Stadtkirche St. Marien Kleppingstraße 5, 44135 Dortmund, Ortsteil: Innenstadt-West Haltestelle: Reinoldikirche (U42, U43, U44, U46, Bus 460, S30), Fußweg 3 min St. Marien ist die älteste, erhaltene Innenstadtkirche Dortmunds. Sie wurde im 12. Jahrhundert errichtet und prägte mit ihrer imposanten Zwillingsturm-Westfassade jahrhundertelang das Stadtbild. 1805 musste der nördliche Kirchturm wegen Baufälligkeit abgetragen werden. Nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg setzten sich die Bürger für den Wiederaufbau von St. Marien als ein Zeichen der Hoffnung ein. In den 1970er Jahre wurde der Turm nach damaligem Stand der Technik saniert: Steine und Fugen wurden mit einem speziellen Restaurierungsmörtel imprägniert. Die Folgen sind verheerend: durch allmähliche Bildung feinster Risse drang Regenwasser ein und ließ Stein- und Mörtelteile abplatzen. In mühevoller Steinmetzarbeit wurden seit Herbst 2015 über 1.000 Schadstellen saniert. Unterstützung bei der Turmsanierung und weiteren Sanierungsprojekten erhält die Gemeinde durch die Stiftung Kulturgut und Kirchenmusik der ev. St. Mariengemeinde Dortmund. Die Stiftung setzt sich u.a. für den Erhalt der Bausubstanz ein. Die benötigten Spenden generiert die Stiftung über Konzerte und beständige Öffentlich- keitsarbeit, darunter die werktäglichen Öffnungszeiten der Kirche und die in Zusammenarbeit mit dem Verein proKULTUR angebotenen kostenlosen Kirchenführungen. 13.00–17.00 Uhr Die Kirche ist geöffnet. 13.00 Uhr Eröffnung mit Orgelmusik, anschl. Bild-Vortrag zur Turmsanierung, Dauer 30 min 14.00 und 16.00 Uhr Führungen (ca. 30 min) zum Thema „Im Zeichen von Glaube – Liebe – Hoffnung: Die Kulturschätze von St. Marien“ durch die Mitarbeiter der Stiftung Kulturgut und Kirchenmusik der ev. St. Mariengemeinde Dortmund, Treffpunkt: Nordportal (Innenraum) 15.00 Uhr Bild-Vortrag (ca. 20 min) zur Turmsanierung Spenden werden erbeten. www.stiftung-marien.de 43 34 Ev. Stadtkirche St. Petri Petrikirchhof 1, 44137 Dortmund, Ortsteil: Innenstadt Haltestelle: Kampstraße (U41, U43, U44, U45, U47, U49), Fußweg 3 min Die gotische Hallenkirche St. Petri blickt auf eine beinahe 700-jährige Baugeschichte zurück, in der es zahlreiche Zerstörungen und Veränderungen am Gebäude gab. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die bis auf die Grundmauern zerstörte Petrikirche in ihrer ursprünglichen Form wieder aufgebaut. Die große stadt- wie glaubensgeschichtliche Bedeutung der Petrikirche lässt sich deutlich sowohl an ihrer Architektur als auch an ihrer Innenausstattung ablesen. Seit 1809 beherbergt die Kirche einen Kunstgegenstand besonderer Güte, das so genannte „Goldene Wunder“, einen Antwerpener Wandelaltar mit drei unterschiedlichen Ansichten. Das 1522 von den Dortmunder Franziskanern in Auftrag gegebene Schnitzkunstwerk gilt als das größte und besterhaltene Beispiel Antwerpener Export-Altäre. Der eigens gegründete Förderverein Das goldene Wunder in St. Petri e.V. machte durch aufwändige Spendenaktionen auf den Altar aufmerksam und konnte so die Restaurierung ermöglichen. 2015 bekam die Stadtkirche St. Petri eine neue Orgel! Ihre Besonderheit: alte, englische Orgelpfeifen aus dem 19. 44 Jahrhundert wurden mit modernster Technik kombiniert. Gestaltet ist sie als moderne Skulptur und ihr Klang sorgt für englische Romantik in der Dortmunder Innenstadt! 14.00–17.00 Uhr Die Kirche ist geöffnet. 15.00 Uhr Orgelführung „Die neue SchulteOrgel“ mit Orgelbaumeister Oliver Schulte, Kürten 16.00 Uhr Kirchenführung mit Mechthild Schwarzenberger. In der Führung zum überregional bekannten Altarretabel „Das Goldene Wunder“ liegt der Fokus auf den aufwändigen Maßnahmen, die zum Schutz dieses Kunstschatzes ergriffen wurden und auf dem außergewöhnlich großen Engagement Dortmunder Institutionen und Bürgern, die diesen Kraftakt ermöglicht haben. Spenden werden erbeten. www.stpetridortmund.de 35 Grabeskirche Liebfrauen Amalienstraße 20, 44137 Dortmund, Ortsteil: Innenstadt-West Haltestellen: Städtische Kliniken (U42), Fußweg 2 min, Westentor (U43), Fußweg 2 min Seit 1883 prägt die Liebfrauenkirche die Stadtsilhouette von Dortmund. Da die Gemeinde in den vergangenen Jahren immer kleiner geworden war, wurde 2008 entschieden, die Kirche in neuer Form zu nutzen. Nach vielen Jahren als lebendige Gemeindekirche ist sie nun als Grabeskirche Liebfrauen zu einem Haus des Abschiednehmens und des Gedenkens geworden. In enger Zusammenarbeit mit den Hospizdiensten St. Christophorus und des Malteser Hilfsdienstes e.V. wird den trauernden Angehörigen Begleitung, Hilfe und Austausch angeboten. Darüber hinaus ist die Grabeskirche ein Ort, an dem Menschen aller Generationen sich mit den Fragen von Leben und Tod, Sterben und Abschiednehmen, Hoffnung und Angst auseinandersetzen und Orientierung finden können. In früheren Zeiten haben die Menschen häufig ihre Toten an den Kirchen beerdigt, der Friedhof war zugleich der Kirchhof. Die Nähe der Gräber zur Kirche stellte eine Verbindung zum Glauben an die Auferstehung her. Dort, wo für die Auferstehung der Toten gebetet wird, sollten die Toten auch ihre letzte Ruhestätte finden. Die Umgestaltung der Liebfrauenkirche zur Grabeskirche hat diese Tradition aufgegriffen, ganz bewusst auch in der Architektur von Prof. Volker Staab. Die Urnengräber erinnern dabei in ihrer Form an Kirchenbänke und ermöglichen es dem Besucher, sich zu den Toten zu setzen. Die Verstorbenen gehören so erkennbar zur Gemeinschaft der Lebenden dazu. 10.00–18.00 Uhr Die Kirche ist geöffnet. 11.00 Uhr Führung zur Geschichte der Liebfrauenkirche durch Prof. Dr. Dieter Höltershinken 16.00 Uhr Eröffnung der Ausstellung „Dreikönigsgemeinde DortmundNordstadt. Katholiken auf dem Weg in die Zukunft“ mit anschließender Führung durch Herbert Schnier, Mitarbeiter der Dokumentationsstelle für Dortmunder Kirchengeschichte www.doku-kirchengeschichtedortmund.de 45 LÜTGENDORTMUND 36 Heimatmuseum Lütgendortmund Dellwiger Straße 130, 44388 Dortmund, Ortsteil: Lütgendortmund Haltestelle: Haus Dellwig (Bus 470), Fußweg 5 min Das Heimatmuseum Lütgendortmund ist im östlichen Vorhofgebäude des Wasserschlosses Haus Dellwig untergebracht. In sechs Räumen wird gezeigt, wie Menschen früher in Lütgendortmund und Umgebung gelebt und gearbeitet haben. Schwerpunktmäßig stammen die Ausstellungsstücke aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Gezeigt werden Gegenstände des täglichen Lebens aus Handwerk, Landwirtschaft, Arbeiterwelt und Haushalt. Zahlreiche Handwerksberufe werden vorgestellt, u.a. Tischler, Schmied, Schlosser, Sattler, Schuhmacher, Bäcker und Klempner. Aus dem kaufmännischen Bereich sind Büromaschinen und Büroeinrichtung sowie zahlreiche Zeugnisse Lütgendortmunder Firmen und Geschäfte ausgestellt. Neben sehenswerten Exponaten zur Arbeitswelt der Bergleute bietet das Heimatmuseum eine Ausstellung zum Lütgendortmunder Vereinsleben. 1978 geht das Wasserschloss in den Besitz der Stadt Dortmund über, umfangreiche Sanierungsmaßnahmen sichern den Erhalt des Bauwerkes. Zum selben Zeitpunkt wird der Verein Heimatmuseum Lütgendortmund 1988 e.V. gegründet, der den Museumbe- 46 trieb in den Räumen des ehemaligen Wasserschlosses aufnimmt. Zwischen 1989 und 1993 mussten weitere Räumlichkeiten für den Museumsbetrieb umgebaut werden, so wurden mit Hilfe der freiwilligen Mitarbeiter des Vereins die ehemalige Tenne, der Pferdestall sowie Teile des Kuhstalls renoviert und umgebaut, um sie für das Museum nutzen zu können. Finanziert wurden die Umbaumaßnahmen durch Spenden sowie durch Mitgliedsbeiträge. Der Initiative des Vereins, seinen Mitgliedern und Förderer ist es zu verdanken, dass Teile des denkmalgeschützten Wasserschlosses als Heimat des Museumsbetriebes einer dauerhaften Nutzung zuteilwurden. 11.00–15.00 Uhr Das Museum ist geöffnet. 11.00, 12.30 und 14.30 Uhr Führungen durch die Ausstellung mit Erläuterung der Ausstellungsstücke aus Haushalt, Landwirtschaft und Handwerk durch die Mitglieder des Heimatmuseums Lütgendortmund 1988 e.V. www.museum-luedo.de 37 Ev. Immanuel-Kirche Bärenbruch 19, 44379 Dortmund, Ortsteil: Marten Haltestellen: Walbertstraße/Schulmuseum (U44), Fußweg 8 min, Dortmund-Marten Abzweig (Bus 463), Fußweg 2 min Die Immanuelkirche wurde zwischen 1906 und 1908 nach Plänen des Wuppertaler Architekten Arno Eugen Fritsche erbaut. Über dem Grundriss eines Kreuzes errichtete der Architekt einen Zentralbau mit abgehängter Innenkuppel. In seinem Erscheinungsbild manifestiert der Bau den Übergang vom Historismus zur Moderne. Rundbogen und Würfelkapitelle zitieren romanische Elemente und lassen den Einfluss des Historismus erkennen. Doch die Asymmetrie der Schauseite und die Gestaltung des Portals verweisen auf die Moderne. Die flächendeckende Ausmalung im Jugendstil und die bildnerische Gestaltung der großen Seitenfenster in der Tradition der „Erzählenden Bilderbibeln“ machen den Kirchraum zu einem viel bewunderten Kleinod. Die gestaffelte Anordnung von Altar, Kanzel und Orgel zu einem monumentalen Ensemble kündet von dem Willen, auch im kirchlichen Bauen gestalterisch und konzeptionell neue Wege zu gehen. 14.00–17.00 Uhr Die Kirche ist geöffnet. 14.00 und 16.00 Uhr Kirchenführungen durch Brunhilde Köhler, Treffpunkt: vor der Kirche 15.00 und 17.00 Uhr Turmbesteigung durch Ilja Czech, Treffpunkt: vor der Kirche www.elias-gemeinde.de 47 38 LWL Industriemuseum Zeche Zollern Grubenweg 5, 44388 Dortmund, Ortsteil: Bövinghausen Haltestellen: Industriemuseum Zollern (Bus 462), Provinzialstraße (Bus 378), Bahnhof Bövinghausen (RB43), Fußweg 10 min Die Zeche Zollern gilt als eines der schönsten und außergewöhnlichsten Zeugnisse der industriellen Vergangenheit in Deutschland. Kaum mehr vorstellbar ist heute, dass die schlossartige Anlage nach der Stilllegung in den 1960er Jahren abgerissen werden sollte. Wichtigstes Objekt im Kampf um den Erhalt war die nach den Entwürfen des Berliner Architekten Möhring 1902/1903 errichtete Maschinenhalle mit dem eindrucksvollen Jugendstilportal. Der Erhalt des Vorzeige-Baus 1969 rettete nicht nur die gesamte Anlage, sondern markiert gleichzeitig auch den Beginn der Industriedenkmalpflege in Deutschland. Die Sanierung der Maschinenhalle steht kurz vor ihrem Abschluss. Im Herbst 2016 plant der Landschaftsverband Westfalen-Lippe die Wiedereröffnung dieser Kathedrale der Industriekultur. Bis dahin ist die Halle leider nicht öffentlich zugänglich. 11.00–18.00 Uhr Das Museum ist geöffnet, Eintritt frei 11.00–17.30 Uhr Lok Anna (Mitfahrten auf der Historischen Dampflok im Führerstand) 10.30, 11.30, 12.00, 12.30, 14.00, 16.00 Uhr: Führungen über das Zechengelände zum Thema „Ein Schloss der Arbeit“ 11.00 und 12.00 Uhr „Zollern – Von der Industriebrache zum Museum“ Themenführungen (ca. 1 Stunde) mit Martin Lochert, Treffpunkt und Anmeldung: im Foyer an der Kasse 15.00 und 16.30 Uhr Führungen zu den Zechenbahnen 14.00 und 16.00 Uhr Führungen durch die Sonderausstellung „Kumpel Anton, St. Barbara und die Beatles. Leitbilder im Ruhrgebiet nach 1945“ 11.00–17.00 Uhr Busking von den „Jungs ohne Kohle“ www.zeche-zollern.de 11.00–17.00 Uhr Kinderwerkstatt – Wir basteln Loks 48 39 Tönnishof Tönnishof 9–13, 44149 Dortmund, Ortsteil: Kley Haltestelle: Kley (S-Bahn Linie 1), Fußweg 5 min Der Tönnishof geht in seinem Bestehen als Bauernhof bis in das 16. Jahrhundert zurück und bestand, bis zum Neubau des heute denkmalgeschützen Tönnishofes, als westfälisches Bauernhaus, in dem Wohnen, Stallungen und Scheune unter einem Dach vereint waren. 1884 musste es dem Neubau weichen, der als große quadratische Hofanlage angelegt wurde, in der die Stallungen, die Scheunen und das Gebäude für die Geräte zusammengefasst waren und einer, in der Achse des Quadrats, angedockten Villa als herrschaftliches Wohnhaus der Familie. Die quadratische Hofanlage als „Produktionsstätte“ wurde in sichtbarem rohem Ziegelbau erstellt, die Wohnvilla im italienisch neoklassizistischen Stil entwickelt. Die Innenräume im Erdgeschoss waren in Schablonenmalerei ausgemalt. Im Flur ist diese Ausmalung ebenso wie der alte Mosaikfußboden noch original erhalten. Der Verkauf und die Aufgabe des Hofs erfolgte aufgrund der direkt am Tönnishof vorbeilaufenden neuen S-Bahn-Linie. Prof. Eckhard Gerber erwarb 1978 zunächst nur die Wohnvilla, ließ sie restaurieren und nutzte sie als Architekturbüro und Wohnhaus. Die Sanierung des Stallgebäudes, 2003 fertiggestellt, arrondiert nun die Teilbauten und sichert langfristig den gesamten Restbestand des Tönnishofs. Die Außenmauern des entkernten Stallgebäudes blieben erhalten und wurden denkmalgerecht saniert. Ein neues großes Fenster in der südlichen Giebelfassade sorgt für eine ausreichende Belichtung der Obergeschosse. Alle Fenster sowie die rahmenlos verglasten ehemaligen Toröffnungen treten nach außen nur als Glasflächen in Erscheinung. An der durch den Abbruch des Querflügels „verletzten“ Stelle entstand ein schlichter, kubischer Neubau, der den Eingang und das Treppenhaus aufnimmt. Er formuliert als ein modernes Architekturobjekt einen starken Kontrast zum Altbau und betont das spannungsvolle Ambiente von Tradition und Moderne. 12.00–16.00 Uhr Führungen mit Bildpräsentation zum Erhalt vorhandenen Denkmalbestandes durch neue Nutzung durch Prof. Eckard Gerber (Architekt) und Anngrit Gerber (Dipl.-Restauratorin) nach Bedarf www.gerberarchitekten.de 49 MENGEDE 40 Heimathaus Mengede Williburgstraße 27, 44359 Dortmund, Ortsteil: Mengede Haltestelle: Freihoffstraße (Bus 471), Fußweg 2 min Der Heimatverein Mengede e.V. ist in der altehrwürdigen „Gaststätte Ellinghaus“ untergebracht, einem Ort, der mit der Mengeder Geschichte verbunden ist wie kaum ein anderer. In unmittelbarer Nähe zur ev. St. Remigius-Kirche hat der Heimatverein eine Räumlichkeit gefunden, der das Engagement und das Interesse der vielen freiwilligen Mitglieder des Heimatvereins an ihrer Heimat zu würdigen vermag. Erst nachdem die letzte Wirtin keinen geeigneten Nachfolger finden konnte, wurden die Räumlichkeiten umgenutzt und dienen nun nach einer langen Umbauphase dem Heimatverein als Hauptsitz. In vielen tausend Stunden Arbeit haben die freiwilligen Helfer das Objekt denkmalgerecht saniert – und lernten somit auch vieles über denkmalgerechten Lehmputz und wasserdurchlässige Tapeten. Unterstützung erhielt der Heimatverein von der NRW-Stiftung, sowie von der Volksbank Dortmund-Nordwest eG. Um den Charakter der Gaststube zu wahren wurde eine hölzerne Theke installiert, an denen bei Versammlungen und Veranstaltungen Bier gezapft werden darf. Seit dem 24. Mai 2013 hat der Heimatverein 50 seine Räume nun in dem neuen „Heimathaus am Widum“ und trägt mit seiner Arbeit zum Erhalt von vielen weiteren Denkmälern und denkmalwerten Objekten im Stadtbezirk Mengede bei. 11.00–17.00 Uhr Präsentation zum Umbau mit Erläuterung der Sanierungsmaßnahmen durch die Mitglieder des Heimatvereins Mengede e.V. Vorstellung des Heimatvereins und seiner Arbeit Bildpräsentation erhaltenswerter Objekte im Stadtbezirk Mengede. 15.00 Uhr Historisches Orgelkonzert in der benachbarten ev. St. Remigius-Kirche anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Orgelweihe. Gespielt werden Stücke aus dem Originalprogramm. Organist: Hans-Ulrich Peuser, 1. Vorsitzender Heimatverein Mengede e.V. (siehe Nr. 2) www.heimatverein-mengede.de 41 Schlosskirche Bodelschwingh Parkstraße 10, 44357 Dortmund, Ortsteil: Bodelschwingh Haltestelle: Bodelschwingh (Deininghauser Straße) (Bus 471, 477), Fußweg 5 min Die zweijochige gotische Saalkirche mit Westturm und eingezogenem Chor ist ursprünglich 1312 vom Ritter Giselbert von Bodelschwingh, genannt Speke, gestiftet und 1322 geweiht worden. Sie ist Pfarr- und Schlosskirche des Hauses Bodelschwingh. Der Kirchenbau spiegelt stetige bauliche Veränderungen bis heute wider. So ist der Chor im 5/8-Schluss vermutlich erst nach 1350 erbaut. Der Turm ist wahrscheinlich 1506 ab der Höhe des Erdgeschosses bis zur Firsthöhe des Langhauses neu errichtet worden. Nach Zerstörungen des Dreißigjährigen Krieges wurde bis 1693 das Langhaus in gotischen Formen mit tief herabgezogenen Kreuzgewölben, Strebepfeilern und spitzbogigen Fenstern erbaut. Die bleiverglasten Kirchenfenster stammen aus der zweiten Hälfte des 19. Jahhunderts. Grabplatten und Totengedenktafeln zeigen die tiefe Verbindung der Freiherren von Bodelschwingh, die hier bis ins 18. Jahrhundert ihre Grablege hatten. Weitere Zeugnisse sind das um 1700 gefertigte Chorgestühl sowie die von Familienseite gestiftete und aufwändig geschnitzte Barockkanzel aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Die 1941 zwischen den Emporen aus dem Jahre 1890 eingefügte Walcker-Orgel ergänzt mit ihrem Freipfeifenprospekt die schlichte, in reformierter Tradition stehende Innenausstattung der Kirche (Quelle: Evangelischer Kirchenkreis Dortmund). Im Februar 2012 gründete sich der Förderkreis Evangelische Schlosskirche Bodelschwingh e.V. zum Zwecke der Förderung der notwendigen Maßnahmen zum Erhalt der Schlosskirche und der darin befindlichen Orgel. Die ersten beiden Abschnitte der Kirchensanierung konnten bereits mit ca. 50.000 Euro gefördert werden. 12.00–17.00 Uhr Die Kirche ist geöffnet. 13.00–16.00 Uhr Führungen zu jeder vollen Stunde mit Informationen zum Bauwerk und zur Geschichte der Kirche, geführt durch Gerd Obermeit (Vorsitzender Förderkreis Ev. Schlosskirche Bodelschwingh e.V.) und Otto Schmidt (Kirchenführer) Halt des Stadtrundgangs Bodelschwingh (siehe Nr. 42) 51 42 Stadtrundgang Bodelschwingh Treffpunkt: Gemeindehaus Schlosskirche Bodelschwingh, Parkstraße 10, 44357 Dortmund, Ortsteil: Bodelschwingh Haltestelle: Bodelschwingh (Deininghauser Straße) (Bus 471, 477), Fußweg 5 min Gut erhaltene Fachwerkhäuser und Hofstellen prägen das Bild des Dortmunder Vorortes Bodelschwingh. Die beinahe einzigartige städtebauliche Situation in Dortmund rund um die kleine Dorfkirche wird ergänzt durch das bekannte gleichnamige Schloss. Die Gebäude im Ortskern zeugen trotz gut erhaltener bauzeitlichen Elemente – zum Beispiel der Segenssprüche über dem Hofeingang – doch auch von Spuren nachträglicher Veränderungen: Häuser wurden erweitert, Gefache geschlossen oder Hoftore zugesetzt. Ziel der verschiedenen Eigentümer und Vereine im Ortsteil Bodelschwingh ist es, die Geschichte im Ort zu wahren und weiter zu geben. Dies gelingt nur durch behutsamen Umgang mit der Substanz, durch Maßnahmen zum Erhalt der Gebäude und der städtebaulichen Struktur. Durch die Zusammenarbeit von Hauseigentümern, den Mitgliedern des Förderkreises Ev. Schlosskirche Bodelschwingh e.V., den Mitgliedern des Heimatvereins Mengede e.V. – Gruppe Bodelschwingh-Westerfilde und der Noah-Kirchengemeinde 52 gelingt es den Bodelschwinghern der Historie des Ortes gerecht zu werden. Der Stadtrundgang durch Bodelschwingh beginnt an der Schlosskirche Bodelschwingh (siehe Nr. 41) mit einem Rundgang um das Wasserschloss. Anschließend geht es weiter durch den Ortskern. In unmittelbarer Nähe zum Kirchplatz zeugen mehrere sanierte Fachwerkhäuser und Hofanlagen von dem Bemühen der Eigentümer bei der Sanierung. Der Rundgang endet mit einer Kirchenführung durch die Ev. Kirche St. Maria und der Erläuterung der Erkenntnisse aus den archäologischen Untersuchungen im Jahr 2001. 12.30, 14.30, 16.30 Uhr Geführter Rundgang durch Bodelschwingh (ca. 1,5 Stunden), geleitet durch Mitglieder des Heimatvereins Mengede e.V. Treffpunkt: Gemeindehaus Schlosskirche Bodelschwingh Der Rundgang endet an der Ev. Kirche St. Maria. www.heimatverein-mengede.de 43 Nahverkehrsmuseum Dortmund-Nette Mooskamp 23, 44359 Dortmund, Ortsteil: Nette Haltestelle: Obernette (U47), Fußweg ca. 14 min Das im ehemaligen RAG-RevisionsBetriebswerk Mooskamp untergebrachte Nahverkehrsmuseum in Nette ist nicht nur unter Technik-Freunden bekannt und beliebt. Am nördlichen Ende des Geländes der Kokerei Hansa gelegen ist der Bahnhof Mooskamp ein beliebtes Ausflugsziel und bietet den Besuchern neben einer Ausstellungsfläche für die Geschichte des öffentlichen Nahverkehrs auch einen musealen Fahrbetrieb in restaurierten historischen Straßenbahnfahrzeugen. Seit 2003 befährt das Nahverkehrsmuseum mit seinen historischen Dortmunder Schienenfahrzeugen einen Teil der bedeutsamen HoeschWerkbahntrasse. In der Werkhalle des Betriebswerkes werden die ehemaligen Fahrzeuge des Dortmunder Stadtwerke AG durch den Einsatz der freiwilligen Helfer repariert und aufgearbeitet. Die fahrtüchtigen Bahnen werden für den musealen Fahrbetrieb eingesetzt, die restlichen Wagen werden für die dauerhafte Ausstellung in der alten Lokhalle des Bahnhofs Mooskamp genutzt. In enger Abstimmung mit der RAG, ThyssenKruppSteel, der Stadt Dortmund und dem Regionalverband Ruhr in Essen erfolgt ein ständiger Ausbau des Projekts und des kulturellen Angebots. So steht das Gebäude der Lokhalle neben dem Museumsbetrieb einer breitgefächerten kulturellen Nutzung offen, in deren Rahmen sowohl Musikveranstaltungen, als auch Ausstellungen lokaler oder regionaler Künstler Raum geboten werden kann. Die ehrgeizigen Ziele können nur durch ein aufeinander abgestimmtes Zusammenwirken aller beteiligten Unternehmen, Stiftungen, Verbände, Behörden und Vereine umgesetzt werden. 10.00–17.00 Uhr Das Museum ist geöffnet. Führungen zur Straßenbahngeschichte in Dortmund auf Anfrage. Mitglieder des Museums stehen für Erklärungen zur Verfügung. Treffpunkt: vor der Wagenhalle. Spenden werden erbeten. www.bahnhof-mooskamp.de 53 SCHARNHORST 44 Zeche Gneisenau Schacht 4 / Nördliches Maschinenhaus Gneisenauallee, 44329 Dortmund, Ortsteil: Derne Haltestelle: Bhf Do-Derne (RB50, RB1, Bus 410, 411, 420), Fußweg ca. 10 min Kaum ein Stadtteil in Dortmund wurde durch den Bergbau so sehr geprägt wie der Ort Derne. Selbst viele Jahre nach Einstellung des Betriebes der Zeche Gneisenau 1985 – bis dahin eine der größten und modernsten Schachtanlagen Europas – weht immer noch ein Hauch Bergbaugeschichte durch den Ort. Schon aus weiter Entfernung sind die einzigartigen Landmarken der unter Denkmalschutz stehenden Fördergerüste sichtbar. Sie erinnern weiterhin an die bergbaugeschichtliche Tradition dieses Stadtteiles, an die vielen Menschen die „auf’m Pütt” mit viel Schweiß ihr Brot verdient haben. Um diese Erinnerungen und die dazugehörigen Bauwerke am Leben zu erhalten, setzt sich der Förderkreis Zechenkultur Gneisenau e.V. in Zusammenarbeit mit der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur für den Erhalt der beiden denkmalgeschützten Maschinenhäuser ein. Dies umfasst neben der Sanierung des so genannten Tomson-Bocks auch das Entfernen von Grafittis an den Maschinenhallen, die der Bausubstanz stark zusetzen. 54 Die 1933 errichteten, in Form und Struktur identischen Gebäude bieten den Raum für eine von den Mitgliedern des Förderkreises geschaffene Dauerausstellung bergbauhistorischer Exponate. Das erklärte Ziel der Freiwilligen ist es, die Bürger über die Geschichte des Bergbaus zu informieren und die Erinnerung zu wahren. Doch nicht nur das: das neuste Projekt des Förderkreises beinhaltet die Schaffung einer Kultur- und Begegungsstätte, eines Ortes, an dem sich ehemalige Kumpel über längst vergangenen Zeiten austauschen und jüngere Kollegen von ihren Erfahrungen profitieren können. Aber auch eines Ortes, an dem Neues entsteht: so soll in den nächsten Jahren die Zeche Gneisenau als Kulturstätte für Ausstellungen und Veranstaltungen frischen Wind in die Schachtanlage bringen. 11.00–17.00 Uhr Führungen zu jeder vollen Stunde durch Mitglieder des Förderkreises Zechenkultur Gneisenau e.V. Treffpunkt: Nördliche Maschinenhalle Zeche Gneisenau Schacht 2 / Tomson-Bock 45 Altenderner Straße, 44329 Dortmund, Ortsteil: Derne Haltestelle: Bhf DO-Derne (RB50, RB1, Bus 410, 411, 420), Fußweg 10 min Das Steinkohlenbergwerk Gneisenau, das zeitweise zu den größten in Europa zählte, schloss 1985 als vorletzte Dortmunder Zeche. Erhalten blieben das markante Doppelbockgerüst über Schacht 4 von 1933 mit den beiden Maschinenhäusern und der TomsonBock von 1885/86 nebst historistischer Schachthalle. Die ortsbildprägenden Denkmale, die sich seit 1998 in der Obhut der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur befinden, sind in eine neue städtebauliche Gestaltung mit Stadtteilpark und gewerblicher Nutzung eingebunden. Der sogenannte Tomson-Bock über Schacht 2 und gilt unter Industriehistorikern als Kleinod. Bei dem aufwändig restaurierten Denkmal handelt es sich um das älteste erhaltene stählerne Fördergerüst des Ruhrgebiets. In Anlehnung an den Englischen Bock hatte der Ingenieur C. Erdmann den Gerüsttyp 1868 entwickelt. Benannt wurde das Fördergerüst aber nach dem Gneisenauer Bergwerksdirektor Eugen Tomson, auf dessen Betreiben der Bautyp im Ruhrgebiet weite Verbreitung fand. Neben dem Tomson-Bock Schacht 2 zählt auch das Fördergerüst Schacht 4 mit zugehörigen Maschinenhäusern zum Bestand der Stiftung. Hier wird sie vor Ort vom Förderverein Zechenkultur Gneisenau e.V. unterstützt, um das Denkmal mit Leben zu füllen. 11.00–17.00 Uhr Führungen nach Bedarf durch Mitarbeiter der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur zum Thema: Tomson-Bock: Vorstellung des Standortes (Informationen zur Geschichte und zum Erhalt des Denkmals) www.industriedenkmal-stiftung.de 55 46 Wasserturm Grevel (Lanstroper Ei) Rote Fuhr 99, 44329 Dortmund, Ortsteil: Grevel Haltestelle: Grevel Wasserturm (Bus 423), Fußweg 5 min Schon von weitem ist das Wahrzeichen des Dortmunder Nordens sichtbar: Das etwa 60 m hohe Lanstroper Ei ist für die Bewohner von Grevel, Scharnhorst und Lanstrop und Bewunderer des Bauwerkes mehr als nur ein Wasserturm – es ist ein Stück Heimat. So ist es kaum verwunderlich, dass der 1997 gegründete Förderverein Lanstroper Ei e.V. um den Erhalt des Wasserturms kämpft. Vom Ingenieur Georg Barkhausen entworfen ist dies der letzte erhaltene „Barkhäuserbehälter“ im Ruhrgebiet. 1904 begann die Dortmunder Firma August Klönne mit dem Bau des Wasserturms, der bis 1980 in Betrieb war und die umliegendes Häuser und Betriebe versorgte. Bereits 1989 wurde der Turm unter Denkmalschutz gestellt. Zum Erhalt des Wasserturms hat die Stadt Dortmund als Eigentümerin mit dem Förderverein einen Vertrag zur Nutzungsüberlassung über 25 Jahre vereinbart, unter der Bedingung, dass der Förderverein die Sanierung des Turms in die Wege leitet. Die Schirmherrschaft über die Sanierungsmaßnahmen übernahm im Jahr 2011 Oberbürgermeister Ullrich Sierau. 56 Durch die Unterstützung der NRWStiftung konnte ein Schadenskonzept erstellt werden, welches als Grundlage der Arbeiten dient. Hilfe erhält der Förderverein u.a. vom Jobcenter Dortmund und der Bundesagentur für Arbeit, die Umschüler vorrangig an das Technische Ausbildungszentrum in Körne vermitteln. Dessen Schüler fertigen Ersatzteile für den Wasserturm an – kostenfrei. Auch renommierte Dortmunder Handwerksbetriebe packen mit an – so stellt die Gerüstbaufirma Weise ein etwa 9 m hohes Behelfsgerüst hinter dem Lanstroper Ei auf. Insgesamt sind bis jetzt 400.000 € vom Bund sowie 250.000 € von der NRW-Stiftung für die Sanierung bewilligt worden. 11.00 bis 17.00 Uhr Führungen nach Bedarf durch Mitglieder des Fördervereins Lanstroper Ei e.V. mit technischen und geschichtlichen Erläuterungen und aktuellem Stand der Sanierungsarbeiten. Die Scharnhorster Künstlerin Bruni Braun wird ihre Bilder vom Wasserturm ausstellen. Martin-Luther-Kirche Brechtener Straße 45, 44536 Lünen, Ortsteil: Brambauer Haltestellen: Klinik am Park (U 41), Fußweg 1 min, Verkehrshof (Bus C1, 284 und 472), Fußweg 5 min Im Zuge der Zechengründung „Minister Achenbach“ wurde die ev. Martin-Luther-Kirche, die nach Entwürfen des renommierten Hagener Architekten Gustav Mucke errichtet wurde, 1909 eingeweiht. Der Kirchbau im Stil des Historismus präsentiert sich als eine Kombination aus Bruchstein, Ziegeln und Putzelementen. Der Innenraum beruht auf kreuzförmigem Grundriss. Dreiseitig umläuft den Vierungsraum eine hölzerne Empore, mit einer dem Altarraum gegenüberliegenden Orgel. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde bereits 1945 der Innenraum wiederhergestellt. Das ursprüngliche Prospekt der WeigleOrgel ist noch erhalten, aber 1969 mit einer Ersatz-Orgel verbaut worden. Der Kirchraum beeindruckt auf den ersten Blick durch die Farbglasfenster des Chores, 1947 gefertigt von Hilde Viering und durch die Farbgestaltung von Stefan Pietryga, der 2010 im Rahmen der umfassenden Sanierung mit Gold und reinem Ultramarinblau an den Nischenwänden oberhalb der Empore starke Akzente setzte. Pfarrerin, Pfarrer und ein interessierter Kreis aus dem Presbyterium setzen sich seit Jahren für den Erhalt der Kirche ein. 10.00–17.00 Uhr Die Kirche ist geöffnet. 10.00 Uhr Gottesdienst 11.15 Uhr Kleines Klavierkonzert 11.00 –17.00 Uhr Kirchenkaffee 11.00–17.00 Uhr „Das Dorf Brambauer“ – Ausstellung mit historischen Fotos, Friedhelm Eschner ab 11.45 Uhr Kirchturmführungen nach Bedarf, Thema: „Die Kirche im Dorf lassen“ – Blick auf Brambauer ab 12.00 Uhr stündlich Filmvorführungen (ca 20 min) zum Thema „Die Kirche und das Dorf Brambauer“, Friedhelm Eschner www.evk-brambauer.de 57 LÜNEN 47 48 Ev. Stadtkirche St. Georg St.-Georg-Kirchplatz 1, 44532 Lünen, Ortsteil: Innenstadt Haltestellen: Bäckerstraße (Bus c1, C4/14, C5, R11, R12), Hbf Lünen (RB), Fußweg 11 min Die Mitte des 14. Jahrhunderts als westfälische Hallenkirche erbaute Stadtkirche St. Georg ist das älteste Gotteshaus in Lünen und gleichzeitig auch das älteste erhaltene Steingebäude der Stadt. Im Inneren der Kirche bildet ein spätgotischer Flügelaltar den Mittelpunkt des Gotteshauses. Doch auch das um 1500 erbaute Taufbecken sowie das Triumphkreuz aus derselben Zeit und der um 1720 erbaute Orgelprospekt ziehen die Blicke der Besucher auf sich. Als in den 1990er Jahren die weitere Nutzung der Kirche aufgrund des enormen Sanierungsbedarfes in Frage gestellt wurde, setzte sich der eigens gegründete Verein Rettet die Stadtkirche e.V. für den Erhalt und die Sanierung ein. Die Baumaßnahmen im Innen- und Außenbereich konnten durch das Sammeln von Spenden, aber auch durch die Kooperation mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, dem Land NordrheinWestfalen und der ev. Kirche, 2010 abgeschlossen werden. Mit der Organisation von verschiedenen Veranstaltungen sammelte der Verein Spenden für weitere Sanierungsmaßnahmen: so konnte 2012 die Kirchenorgel 58 saniert werden und feierte im Februar ihren erneuten Einsatz. Im folgenden Jahr wurde das nächste Projekt realisiert: das hölzerne Triumphkreuz über dem Taufbecken, Opfer von Wurmbefall und Schimmelpilzen, wurde mit Hilfe qualifizierter Handwerksbetriebe restauriert. Im August 2014 wurde der Verein Rettet die Stadtkirche e.V. aufgelöst, seine Funktion übernimmt seither die Stiftung Rettet die Stadtkirche. 11.00–13.00 Uhr und 15.00–18.00 Uhr Die Kirche ist geöffnet. 11.00 Uhr Gottesdienst 12.00 Uhr Musikalische Kirchenführung: Jutta Timpe, Kantorin; Hannelore Zobel, Kirchenführerin Thema: Orte der Liturgie – Raumerfahrung 15.00–18.00 Uhr Offene Kirche www.stadtkirche-luenen.de 49 Ev. Kirche Lünen-Süd Jägerstraße 57, 44532 Lünen, Ortsteil: Innenstadt Haltestellen: Lünen-Süd Kirche (R11, C4, C5, C14), Fußweg 5 min, Bahnhof Preußen (RB), Fußweg 15 min Ihr informeller Name „PreußenKirche“ leitet sich von den Zechen Preußen I und II her, die den Menschen vor über 100 Jahren hier Arbeit gaben. Die Evangelische Kirche in Lünen-Süd wurde in neugotischem Stil nach Plänen des Architekten Gustav Mucke erbaut und 1908 eingeweiht. Besonders sehenswert ist die Orgel der Firma Furtwängler & Hammer, die erst im letzten Jahr fachmännisch restauriert wurde. Ein technischer Höhepunkt ist die mechanische, von Hand aufzuziehende Turmuhr. 1908 erbaut ist sie eine der wenigen funktionsfähigen mechanischen Turmuhren der Gegend. Dass das Uhrwerk – dessen Teile alle noch im Original vorhanden sind – nach über 100 Jahren im Einsatz immer noch reibungslos läuft, ist der guten Pflege durch Ehrenamtliche zu verdanken. Durch diesen selbstlosen Einsatz läuft die Uhr immer noch rund – und kann den Lünern auch noch in 200 Jahren sagen, wann die Stunde schlägt. 9.30 Uhr Gottesdienst mit Pfarrerin Dr. Katrin Stückrath 10.30–14.30 Uhr Offene Kirche 11.00 Uhr Turmuhrführung mit Wolfgang Ahland, Industriefeinmechaniker Thema: „Handwerkliche Präzisionsarbeit von 1908“ 12.00 Uhr Orgelmusik „Vom Geburtsjahr Johann Sebastian Bachs (1685) bis zum Todesjahr Gerard Bunks (1958)“ gespielt von Martin Grundhoff, Kirchenmusiker 13.00 Uhr Orgel-Besichtigung mit Wilfried Gunia, Kantor Thema: „Wie die Einzelteile zusammen spielen – Einblicke in das Innere einer Orgel“ 14.00 Uhr Abschluss mit Gitarrenmusik www.horstmar-preussen.de 59 Standorte: Tag des offenen Denkmals 2016 0 1 2 3 4 Brambauer 5 km 47 A2 © Kartographie: Stadt Dortmund, Vermessungs- und Katasteramt, StA 62/5, 06/2016 11 Brechten A 42 MENGEDE Emschera llee 2 40 41 42 EVING 43 A4 Westerfilde Lindenhorst 5 25 Hauptbahnhof 37 Marten B 235 LÜTGENDORTMUND A 40 Kley 34 32 INNENSTADT-WEST 33 35 Dorstfeld 28 31a 31b Rheinlanddamm 30 39 Oespel 1 Botanischer Garten Rombergpark / Eröffnungsveranstaltung 2 Ev. St. Remigiuskirche / Abschlussveranstaltung 3 Steigerturm Berghofen 4 Ev. Kirche St. Georg 5 Jüdische Friedhöfe 6 Gaststätte "Zur Dorfschänke" 7 Ehrenmal Sölde 8 Ehrenmal Berghofer Wald 9 Ev. Kirche am Hellweg 10 Schacht 5 Zeche Minister Stein 11 St.-Johann-Baptist-Kirche 12 Ev. Segenskirche 13 Alte Kirche Wellinghofen 14 Lutherkirche Hörde 15 Labor Phoenix 16 Freilichtmuseum an der Hörder Burg 17 Besucherbergwerk Graf Wittekind 18 St. Peter zu Syburg 19 Ehemaliges Gut Brünninghausen 20 Ev. Patrokluskirche 60 OW III a Kirchlinde 36 Hafen 4 38 Bövinghausen B5 HUCKARDE Barop 23 21 Eichlinghofen 22 A 44 19 1 HOMBRUCH 24 20 21 Bronze-Standbilder des Friedrich Harkort 22 Feuerwehrgerätehaus Hombruch 23 Ev. St. Margareta-Kirche 24 Feuerwehrgerätehaus Löttringhausen 25 Kokerei Hansa 26 Hoesch-Museum 27 Wohnhaus Gartenstadt 28 Ev. Paul-Gerhardt-Kirche 48 B Lünen 54 49 Lünen Süd A2 Derne B 10 6 23 12 45 44 46 Hostedde Husen SCHARNHORST INNENSTADTNORD 26 Asseln ße ler Stra cke Bra Kurl 9 BRACKEL Körne 29 Dortmund Airport INNENSTADTOST 27 5 Schüren 5 16 Benninghofen 13 B 54 Wellinghofen APLERBECK 3 8 6 B 23 HÖRDE Sölde 6 7 4 14 15 B1 A 44 damm n Westfale Wickede A1 A 45 Syburg 17 18 29 Baukunstarchiv NRW (ehem. Museum am Ostwall) 30 Senkgärten in den Rosenterrassen 31a Zechensiedlung Oberdorstfeld 31b Präsentation der Projektarbeit des Fritz-Henssler-Berufskolleg 32 Ev. Stadtkirche St. Reinoldi 33 Ev. Stadtkirche St. Marien 34 Ev. Stadtkirche St. Petri 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 Grabeskirche Liebfrauen Heimatmuseum Lütgendortmund Ev. Immanuel-Kirche LWL Industriemudeum Zeche Zollern Tönnishof Heimathaus Mengede Schlosskirche Bodelschwingh Stadtrundgang Bodelschwingh Nahverkehrsmuseum Nette Zeche Gneisenau Schacht 4 / Nördliches Machinenhaus Zeche Gneisenau Schacht 2 / Tomson-Bock Wasserturm Grevel (Lanstroper Ei) Martin-Luther-Kirche Ev. Stadtkirche St. Georg Ev. Kirche Lünen-Süd 61 #DoÜberrascht 62 SCHON GEWUSST? Das Kellerhochhaus der ehemaligen Union-Brauerei sorgt als Dortmunder U und neues Zentrum für Kunst und Kreativität für internationale Aufmerksamkeit. Die legendäre denkmalgeschützte Westfalenhalle gehört zu den traditionsreichsten Sport- und Veranstaltungsarenen Deutschlands. Die Kokerei Hansa (1928–1992) bietet als begehbare Großskulptur faszinierende Einblicke in die Geschichte der Schwerindustrie. Das LWL-Industriemuseum Zeche Zollern ist Baudenkmal von Weltrang, seine Maschinenhalle war das erste Industriedenkmal der Republik. Die spätromanische Reinoldikirche ist eines der Wahrzeichen der Stadt und bildet den städtebaulichen und geographischen Mittelpunkt der City. Dortmund ist zur Hälfte grün. Das deutsche Rosarium im Westfalenpark ist mit 2.800 Sorten die drittgrößte Rosensammlung weltweit. Die Nordstadt ist stolz auf den größten zusammenhängenden Altbaubestand im Ruhrgebiet. Die königliche Werkmeisterschule wurde bereits vor 125 Jahren gegründet und ist eine der Vorgängereinrichtungen der heutigen Fachhochschule Dortmund. NEUGIERIG GEWORDEN? www.dortmund-überrascht-dich.de 63 Ehrenamt und Denkmalpflege Ehrenamt und Denkmalpflege Ingo Fiedler Zur Heimat gehört neben vertrauten Menschen, dem unverwechselbaren Landschaftsbild und seiner Natur auch die Kulturlandschaft mit ihren Boden-, Bau- und Kunstdenkmälern sowie den technischen Denkmälern, der Handwerks- und Industriekultur. Sie prägen auf ihre Weise die kulturelle Umgebung. In den Denkmälern werden spezifische Spuren der Kultur-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte überliefert, und sie machen Geschichte nachvollziehbar. Ihre historischen Aussagen, die einen Teil unseres Gewordenseins und damit unserer Identität ausmachen, gilt es zu erforschen und zu dokumentieren. Die Denkmäler sollen durch geeignete geistige, handwerkliche, technische und künstlerische Maßnahmen erhalten werden. Bei ihnen kann es sich um ein einzelnes Objekt ebenso handeln wie um ein Ensemble. Da die staatliche Denkmalpflege nur über sehr begrenzte Mittel verfügt, sind Bürgersinn und Förderer gefragt, die sich in vielfältigen Kooperationen für den Erhalt der Denkmäler einsetzen. Heimat- und Geschichtsvereine, aber auch engagierte Einzelpersonen spielen in diesem Prozess eine bedeutende Rolle. In der lebendigen, sich fortentwickelnden Kulturlandschaft sind Denkmäler am besten dann zu erhalten, wenn sie dauerhaft sinnvoll genutzt werden und sich in die Morphologie des jeweiligen Ortes einpassen. Aktion „Glockenreinigung“ – die Säuberung des Turminnenraums 64 Ehrenamtliches Engagement in der Denkmalpflege hat in Dortmund eine lange Tradition: So wurde schon 1833 durch das Eintreten zweier Bürger die St.-Marien-Kirche erhalten, deren Abbruch schon beschlossen gewesen war. Der Verschönerungsverein gewährleistete zunächst den Erhalt und dann in den Jahren 1899/1900 den Wiederaufbau des „Steinernen Turmes“, eines mittelalterlichen Wachtturmes im Süden der Dortmunder Feldmark. Auch das Museum für Kunst und Kulturgeschichte wurde in den ersten 21 Jahren seines Bestehens bis 1904 ehrenamtlich geführt, und ohne öffentliche Unterstützung gingen die Gemeindeglieder nach dem Zweiten Weltkrieg an den Wiederaufbau ihrer Stadtkirche St. Petri. Eingedenk der vielen Abrisse historischer Gebäude in der Nachkriegszeit und angeregt durch das Europäische Denkmalschutzjahr 1975, in dem „eine Zukunft für unsere Vergangenheit“ gefordert wurde, sowie durch die Schnellinventarisation und die Aufstellung der „Liste des zu schützenden Kulturgutes in der Stadt Dortmund“ wurde 1981 ein Arbeitskreis für Archäologie und Denkmalpflege im Historischen Verein für Dortmund und die Grafschaft Mark gegründet. Mitglieder des Arbeitskreises schlugen denkmalwerte Objekte zur Ergänzung der Denkmalliste vor und initiierten 1986 die Gründung des Arbeitskreises Dortmund im Förderverein Bergbauhistorischer Stätten Ruhrrevier. Dieser Arbeitskreis, der nun das Besucherbergwerk Graf Wittekind in Syburg betreibt und 2007 mit der „Silbernen Halbkugel“, dem Deutschen Preis für Denkmalschutz, ausgezeichnet wurde, beteiligte sich schon 1994 mit dem Syburger Bergbauweg am ersten Dortmunder Denkmaltag, der ganz im Zeichen des Bergbaus stand. Bereits an den Stätten des Bergbaus und in den romanischen Kirchen, denen der zweite Denkmaltag gewidmet war, standen ehrenamtliche Helfer bereit, die durch Objekte und Gebäude führten. Je nach Themenstellungen der Denkmaltage finden sich immer wieder eifrige ehrenamtliche Helfer, die Führungen und Besichtigungen für die Besucher zu einem Erlebnis machen. Ohne die ehrenamtlichen Helfer wären die Tage des offenen Denkmals in der jetzigen Form in Dortmund nicht durchführbar. Heimat- und Geschichtsvereine, Volkshochschulgruppen und interessierte Einzelpersonen verwenden viel Zeit darauf, sich mit der Ortsgeschichte und den Denkmälern ihrer näheren Umgebung vertraut zu machen, die Geschichte der Denkmäler zu erforschen und oftmals ganz konkret für ihren Erhalt zu sorgen. In Aplerbeck, Asseln, Berghofen, Brackel, Bodelschwingh, Brünninghausen, Dorstfeld, Eving, Grevel, Hörde, Holthausen, Kurl/Husen, Lindenhorst, Lütgendortmund, Marten, Mengede, Scharnhorst und Sölde achten Vereine regelmäßig darauf, dass Denkmäler keinen Schaden nehmen und dass die Ortsbilder ihre Eigenarten wahren. 65 Ehrenamt und Denkmalpflege Noch bevor es in Dortmund eine besoldete Stadtarchäologin gab, führten Mitglieder des Historischen Vereins in Absprache mit der amtlichen Denkmalpflege Rettungsgrabungen durch; der aufgemauerte Brunnen am Chor der St.-Petri-Kirche ist ein sichtbares Ergebnis dieser Aktivitäten. In ehrenamtlicher Arbeit wurde ein Katalog bedeutender Dortmunder Denkmäler erstellt, die mit erklärenden Schrifttafeln versehen wurden. Durch Feldbegehungen wurden archäologische Fundstätten bekannt, bei denen ehrenamtliche Helfer Ausgrabungen anregen konnten, als Beispiel sei die Töpfereiwüstung im Groppenbruch erwähnt. Gelegentlich müssen Vereine gegründet werden, die sich ausschließlich der Erhaltung eines Baudenkmals widmen. Nur eine kurze Zeit der Zusammenarbeit verschiedener Vereine und vieler Hörder Bürger war erforderlich, um die Erhaltung der Hörder Burg zu gewährleisten, während die Sicherung und Erhaltung des „Lanstroper Ei‘s“ und des „Lindenhorster Kirchturms“ als langfristige Aufgaben zu betrachten sind. Dass historische Bausubstanz auch direkt von einem Heimatverein erhalten und genutzt wird, ist im Heimathaus am Widum in Mengede zu erleben. Auch dass die Ausgrabungen an der Hörder Burg sichtbar bleiben konnten, ist nicht zuletzt dem beharrlichen Einsatz des Vereins zur Förderung der Heimatpflege Hörde zu verdanken. Nicht immer ist eine Lösung, die durch ehrenamtliches Engagement herbeigeführt wurde, von Dauer, so suchen die Grabsteine der Familie des letzten Regierenden Bürgermeisters der freien Reichsstadt Dortmund nach ihrer Entfernung aus der St.-Reinoldi-Kirche noch immer einen neuen Standort. Gerade diese Beispiele machen deutlich, dass die ehrenamtliche Arbeit auf vielfältige Weise auf Kooperationen gerichtet ist: Die Denkmalbehörden, die Eigentümer der Denkmäler, der Westfälische Heimatbund mit seiner Fachstelle für Denkmal- Zusammenkunft der Vorsitzenden der Dortmunder Heimat- und Geschichtsvereine im Heimatmuseum Hörde. 66 Zusammentreffen der Anteilseigner der Bank von Lindenhorst zur Jahresausschüttung pflege, die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, die NordrheinWestfalen-Stiftung und die Westfalen-Initiative sind dabei wichtige Ansprechpartner. Denkmalpflege steht in einem Beziehungsgeflecht weiterer ehrenamtlicher Arbeit: In der Vorburg des Hauses Dellwig in Lütgendortmund und in einem Vorgebäude der Hörder Burg unterhalten Vereine Heimatmuseen, in denen sie ortsspezifisches Kulturgut sammeln, die Geschichte der Objekte erforschen, für deren Erhaltung sorgen und in Ausstellungen Menschen jeden Alters einen Zugang zum Heimatort mit seinen Besonderheiten, seinen Denkmälern und historischen Entwicklungen verschaffen; so sind die Heimatmuseen auch Orte der Kommunikation und der Brauchtumspflege. Gerade die Themenfülle der Denkmaltage spiegelt auch die Tätigkeitsfelder der ehrenamtlich Engagierten wider: Sie erforschen die Geschichte ihrer Bauerschaften und Städte, beschäftigen sich mit den Bauernhöfen und Adelssitzen, erhalten das Wissen um deren Existenz aufrecht, wenn sie abgerissen oder wenn die Fundamente – wie die des Hauses Mengede – wieder ausgegraben sind. Sie kümmern sich um die Geschichte der Industriesiedlungen, setzen sich für deren Erhaltung ein und schaffen oftmals in ihrem Ortsteil oder Stadtbezirk ein Bewusstsein für den Wert auch moderner denkmalwerter Bausubstanz. Mit der Erforschung von örtlichem Handwerk, von Industrie, Technik und Gewerbe geht der Wunsch nach der Erhaltung von Bausubstanz einher, die von vergangenen Tätigkeiten kündet, aber neu genutzt werden muss. Hinzu kommt das Wissen um Straßen, Wege, Parks, Anlagen, Sportstätten und gastronomische Betriebe sowie Orte der Religionsausübung, das aufbereitet und weitergegeben werden will. 67 Ehrenamt und Denkmalpflege Kriegszerstörungen und Wiederaufbau werden dokumentiert, Kriegerdenkmäler und Mahnmale müssen von jeder Generation neu betrachtet, erklärt und verstanden werden. Das in der Auseinandersetzung mit der Heimatgeschichte und den heimatlichen Denkmälern erworbene Wissen wird oftmals in Vorträgen, Zeitschriften, Büchern und Filmen zusammengefasst und damit einem breiten Publikum zugänglich. In Wanderbüchern und Faltblättern werden Wege vorgeschlagen, wie Einheimische und Besucher Orte mit ihren Denkmälern oder bestimmte Themen der Ortsgeschichte erwandern und für sich damit erschließen können. Die Tage des offenen Denkmals schaffen ein vielbeachtetes Forum, in dem viele Menschen erreicht werden, so dass das Engagement der ehrenamtlich Tätigen nicht selten durch neues Interesse, gelegentlich auch durch neue Vereinsmitglieder belohnt wird. Ein besonderes Anliegen ist es den Heimatvereinen und den ehrenamtlich Tätigen, das Wissen um die Denkmäler, die manchmal als unbequem empfunden werden, an die jüngere Generation weiterzugeben. Das konnte dann besonders eindrucksvoll realisiert werden, wenn es gelang, Kinder und Jugendliche direkt am Geschehen des Denkmaltages zu beteiligen, mit Bogenschießen und Speerschleudern an der Ausgrabungsfläche oder mit dem Vorhaben „Schüler führen Schüler“, über die Ausgrabungsfläche, auf der sie zuvor beim Ausgraben beteiligt gewesen sind. Auch wenn Schüler die von ihnen erarbeitete Dokumentation von Grabdenkmälern selbst erläuterten, schuf das eine zusätzliche Identifikation und ermöglichte den immer wünschenswerten Generationendialog. 68 Bodendenkmäler Hand in Hand – Vom Suchen und Finden von Bodendenkmälern Henriette Brink-Kloke Der leise Signalton aus den Kopfhörern des Metalldetektors alarmiert mich. Mein fünfjähriger Sohn läuft neben mir. Er ist aufgeregt. Psst, nicht so laut, sonst höre ich das Signal nicht mehr. Die Anzeige für Eisen ist ausgeschaltet, das Fundstück muss also aus Bunt- oder Edelmetall sein. Nach dem ersten vorsichtigen Spatenstich wird der Ton stärker. In fast 30 Zentimetern Tiefe kommt schließlich ein reich verzierter Beschlag zum Vorschein. Ein prächtiges Stück: Die silberne Grundplatte ist vergoldet und über und über mit kleinen Spiralen aus Golddraht besetzt ... einer von mehreren Zierbeschlägen eines ehemaligen germanischen Prunkschildes. Standortanzeiger Der Fund des Schildbeschlages gab seinerzeit den Anstoß für eine der großen Ausgrabungen auf Dortmunder Stadtgebiet. Mehrere Gebäude sollten Ende der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts an der Overhoffstraße am Ortsrand von Dortmund-Oespel entstehen. Die Lage des Grundstückes direkt am Oespeler Bach auf fruchtbarem Lehmuntergrund schien wie geschaffen für frühe Siedlungstätigkeit. Aber es fehlten konkrete Hinweise für die Notwendigkeit eines archäologischen Einsatzes. Die Suche mit dem Metalldetektor gab den Ausschlag. Der Schildbeschlag in 30 Zentimetern Tiefe war ein mehr als deutlicher Standortanzeiger für ein Bodendenkmal und die Ergebnisse der anschließenden Ausgrabungen der städtischen Denkmalbehörde lieferten die Belege dafür. Am Oespeler Bach hatte sich im 3. und 4. Jahrhundert n. Chr. eine große germanische Ansiedlung befunden. Bei den archäologischen Untersuchungen zeigte sich, dass der Schildbeschlag – zusammen mit vielen weiteren Fundstücken – in einer in den Boden eingelassenen Hütte lag. Offensichtlich hatte hier der Dorfschmied Metallvorräte gesammelt, um sie bei passender Gelegenheit einzuschmelzen und Neues daraus zu schaffen: Selbst ein Häuptlingsschild diente den Germanen zum Recycling. 69 Bodendenkmäler ... aus dem Leben gegriffen Eine Fundstelle sagt etwas über möglicherweise im Boden verborgene Denkmäler aus. Bei diesen Geschichtszeugnissen handelt es sich um Urkunden der besonderen Art. Nicht Schrift- und/oder Bilddokumente, sondern Pfostengruben zeigen den konkreten Standort eines ehemaligen Gebäudes an und liefern handfeste Hinweise zu seiner Bauweise, Innenarchitektur und Nutzung. Die Erdschichten erzählen Geschichten, der Inhalt einer Abfallgrube berichtet vom Alltag einer Familie und ein Grab dokumentiert den Umgang mit dem Tod in alter Zeit. Derzeit arbeiten in Dortmund mehrere Metallsucher, sogenannte Sondengänger, eng mit der Denkmalbehörde zusammen. In kleinen Plastiktüten verwahren sie ihre Schätze und tragen die Fundstellen in Karten ein. Zusammen mit der Denkmalbehörde wird dann die Geschichte zu den Funden recherchiert. So bezeugen beispielsweise die inzwischen mehr als 100 Bleiplomben den internationalen Güterverkehr im 19. Jahrhundert auf der heutigen Stockumerstraße. Die Bewohner des Schultenhofes in Renninghausen hatten offensichtlich großen Bedarf an Mehl, Salz und Dünger, speziell Guano. Die meist einen Zentimeter kleinen Siegel verschlossen die Transportbehälter und etikettierten Inhalt und Gewicht. Oft noch etwas kleiner als die Plomben sind die schönen Silbermünzen des 12. und 13. Jahrhunderts, die bislang an verschiedenen 70 Stadtteilen im Dortmunder Norden durch die ehrenamtlichen Mitarbeiter zum Vorschein kamen. Jeweils auf der Rückseite der Denare ist ein Kreuz mit je einer, später mehreren Kugeln im Winkel in typischer karolingischer Tradition dargestellt, während auf die Vorderseite – abhängig von Münzstätte und politischer Lage – verschiedene Herrscherportraits geprägt wurden. Die Denare stammen aus unterschiedlichen Münzstätten und spiegeln die gute Anbindung der damaligen kleinen bäuerlichen Ortschaften an den lukrativen Hansebetrieb der Stadt Dortmund. Weitere typische Fundgegenstände von Dortmunder Sondengängern sind Pilgerabzeichen, wie die sogenannten Kreuzemailfibeln – kleine Broschen mit runder Platte und kreuzähnlicher Darstellung – aus der Zeit der Christianisierung unserer Region im 9. und 10. Jahrhundert. Darüber hinaus werden keltische und römische Münzen, vorgeschichtliche Metallgegenstände, Schmuckstücke aus dem Mittelalter und der Neuzeit und immer wieder Munition des Ersten und Zweiten Weltkriegs entdeckt. Und hier setzt eine große Sorge der Dortmunder Metallsucher an: Oftmals finden sie Granaten, Stabbrandbomben und Ähnliches, die illegal tätige Raubgräber freigelegt, begutachtet und achtlos weggeworfen haben. Die Kampfmittel bedeuten Lebensgefahr für spielende Kinder, arglose Spaziergänger und Landwirte. Die Experten der Kampfmittelbeseitigung sind der richtige Ansprechpartner in solch einem Fall, sie dürfen keinesfalls der Allgemeinheit „hinterlassen“ werden. 71 Bodendenkmäler ….ging ich einen Schatz zu graben. Kein geringerer als Johann Wolfgang von Goethe erhoffte sich ebenfalls einen besonderen Fund. In seinem Gedicht „Der Schatzgräber“ berichtet er von den Gründen, sich auf die Suche zu begeben: „Arm an Beutel, krank im Herzen, schleppt ich meine langen Tage, [ ] und zu enden meine Schmerzen, ging ich einen Schatz zu graben“. Immer wieder versuchten auch Könige und Kaiser ihre klamme Kriegskasse mit Goldschätzen zu füllen und ordneten die gezielte Suche nach „Schätzen“ an. Schon im Sachsenspiegel, einem Rechtsbuch des 13. Jahrhunderts, ist festgelegt, dass „jeder Schatz, der tiefer in der Erde vergraben ist, als ein Pflug geht, [ ] in die Verfügungsgewalt des Königs [gehört].“ In den vergangenen Jahren hat die Anzahl der Metallsucher bzw. Sondengänger stark zugenommen. Einen Schatz finden, Indiana Jones spielen ... was früher mühsames Graben bedeutete, macht die Technik heute zum Kinderspiel. In der Bundesrepublik benötigt jeder eine Erlaubnis, der nach Bodenfunden suchen will. In Nordrhein-Westfalen erteilt sie die für das jeweilige Suchgebiet zuständige Obere Denkmalbehörde, d. h. die Kreisverwaltungen bzw. die Bezirksregierungen nach Abstimmung mit den Fachabteilungen für Bodendenkmalpflege bei den Landschaftsverbänden. Die Erlaubnis enthält Regelungen für die Suche nach Bodenfunden durch Laien oder Hobbyarchäologen. So darf beispielsweise nur auf Ackerflächen, nicht aber im Wald und auf Wiesen „gesondelt“ werden. Die Gründe dafür sind einleuchtend, erkennt doch der Laie nicht ohne weiteres, warum und in welchem historischen Zusammenhang „sein Fund“ im Boden liegt. Jedes Stück muss der zuständigen Denkmalbehörde oder dem Landschaftsverband gemeldet werden, damit die Fundstelle fachlich bewertet werden kann. Sollte zukünftig in dem Gebiet gebaut werden, ist das Fundstück der Indikator für ein möglicherweise vorhandenes Bodendenkmal. Seit den Neuerungen im Denkmalschutzgesetz Nordrhein-Westfalens von 2013 gehört nicht mehr automatisch jeder Fund – wie vor der Gesetzesänderung – je zur Hälfte dem Finder und dem Grundeigentümer. Sollte das Fundstück von besonderer wissenschaftlicher Bedeutung sein, gehört es jetzt per Gesetz dem Land NordrheinWestfalen. Dieses sogenannte Schatzregal sorgt unter anderem dafür, dass kein falscher Fundort angegeben wird. Bestand doch bisher das Risiko, dass der Finder bei besonderen Funden nicht den richtigen Ort nannte, sondern eine Fundstelle in einem Bundesland ohne Schatzregal angab, damit er automatisch Miteigentümer war. Bei Nennung eines falschen Fundortes sind die Angaben für die Bodendenkmalpflege wertlos und eine Sicherung der Fundstellen und damit die des eigentlichen Denkmals nicht möglich. 72 Mit offenen Augen (und Ohren) Neben der Spannung auf schöne Funde ist bei manchem Sondengänger inzwischen das Aufspüren von Geschichte genauso wichtig geworden. Sie gehen mit offenen Augen und geschultem Blick über die Felder und sehen inzwischen nicht nur „Gold und Silber“. Ein vollständig erhaltenes Steinbeil wird genauso wertvoll, wie Tongefäßreste oder Feuersteingeräte. Das große Engagement zahlt sich aus. So handelt es sich beispielsweise bei dem Steinbeil von einem Feld in Schwieringhausen wahrscheinlich um eine Grabbeigabe aus dem 5. Jahrtausend vor Christus und damit um den ersten Hinweis auf einen möglicherweise vorhandenen jungsteinzeitlichen Friedhof auf Dortmunder Boden. Oder die Feuersteinwerkzeuge, die in Barop gefunden wurden: Sie gehören zur sogenannten Michelsberger Kultur des 4. Jahrtausends vor Christus und sind aus holländischem Feuerstein gefertigt, der in der Gegend von Maastricht im Tiefbau abgebaut wurde. Er war während der gesamten Jungsteinzeit ein begehrter Rohstoff, den man auch in Dortmund gerne benutzte. Die Suche nach „Schätzen“ ist eine verantwortungsvolle Beschäftigung. Als Teile eines Denkmals können die Funde seinen bislang verborgenen Standort anzeigen, als aus dem Leben gegriffene Gegenstände erzählen sie vom Leben in alter Zeit, aber genauso können sie eine akute Gefahr für Leib und Leben darstellen. In Dortmund arbeiten viele Sondengänger mit den Archäologen der Denkmalbehörde Hand in Hand, so soll es sein! Norbert Jakmann und Peter Huth beim „Sondeln“. 73 Dortmund entdecken Dortmund entdecken Barbara Welzel Unter dem Titel „Shared histories for a Europe without dividing lines” – Miteinander geteilte Geschichten für ein Europa ohne trennende Grenzen – veröffentlichte der Europarat 2014 ein Geschichtsbuch. Es ist online (http://shared-histories.coe.int) zugänglich und soll – so die politische Utopie – in allen 47 Ländern, die im Europarat Mitglied sind, Verwendung finden. Das Kapitel „Living together in dignity in cultural diverse societies” – In Würde zusammenleben in kulturell heterogenen Gesellschaften – nimmt als Modell Dortmund und die Bildungsprojekte zu den mittelalterlichen Kirchen und zur mittelalterlichen Stadt: „Dortmund entdecken. Schätze und Geschichten aus dem Mittelalter“. Seit 2003 ist in einem breit angelegten Projekt die Geschichte der mittelalterlichen Stadt Dortmund erforscht wurden. Doch ging es nicht allein um ein Verständnis der Vergangenheit, die trotz der wichtigen Rolle Dortmunds in der Hanse in ihrer Bedeutung oft unterschätzt wird. Als zweiter Pol wurden vielmehr in besonderer Weise diejenigen Orte und Objekte in den Blick genommen, die in der heutigen Stadt noch immer Zeugnis von der mittelalterlichen Stadt und Kultur ablegen. 2006 fand die Ausstellung „Ferne Welten – Freie Stadt. Dortmund im Mittelalter“ statt, und es erschien der „Stadtführer Dortmund im Mittelalter“. Letzterer dokumentierte, dass es im heutigen Dortmund 21 Kirchen mit mittelalterlicher Bausubstanz und/oder Kunstwerken aus dem Mittelalter gibt. Die Ausstellung und ihr Katalog stellten Dortmund in einen gesamteuropäischen Kontext und arbeiteten die Vorstellungswelten heraus, die mit den Kunstwerken zu ihrer Entstehungszeit verbunden waren. Zu den vielleicht wichtigsten Ergebnissen gehört der Nachweis, wie sehr die mittelalterlichen Stadtkirchen nicht nur Orte der Frömmigkeit und des Gottesdienstes waren, sondern auch der Politik, des städtischen Lebens und der Repräsentation der Stadtgesellschaft – wobei unerlässlich ist hervorzuheben und ein wichtiges Thema der Forschungen war, dass dies für die Menschen aller Schichten galt. Seit der Kriegszerstörung und dem Wiederaufbau – dem auch die Überreste des mittelalterlichen Rathauses zum Opfer fielen – sind die Innenstadtkirchen die einzigen Bauten aus der Zeit vor der Industrialisierung, die in der Dortmunder City erhalten sind. Damit tragen sie die alleinige Last der Überlieferung der Dortmunder Geschichte an authentischen Orten – ergänzt durch die Bestände des Museums für Kunst und Kulturgeschichte, des Stadtarchivs und den nachgebauten Adlerturm. Vergleichbares ist über die Bauten in den anderen Bezirken zu sagen. Wie aber lassen sich diese Orte für die heutige Stadt erschließen, wie für die zukünftige Stadt erhalten? Mindestens zwei Punkte spielen eine Rolle: Ganz konkret gilt es, die notwendigen konservatorischen und restauratorischen Maß74 nahmen durchzuführen. Ein halbes Jahrhundert nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und eine Generation nach dem Wiederaufbau sind sehr grundlegende Kampagnen erforderlich. Es zeigt sich, dass das – durch die Forschungen gewonnene und durch zahlreiche Informationsveranstaltungen kommunizierte – Wissen zu einem breiten bürgerschaftlichen Engagement führt. Seit dem Begleitprogramm zur Ausstellung 2006 – der Stadtführer ist entlang von Besichtigungsrouten gegliedert – haben zahlreiche Kirchen ihre Öffnungszeiten erweitert; inzwischen sind vermehrt Stiftungen und Fördervereine gegründet worden, regelmäßig finden Veranstaltungen mit einem kulturwissenschaftlichen Programm statt. Nachhaltigkeit erfährt dieses heutige Engagement allerdings erst dann, wenn auch Menschen, die in Dortmund aufwachsen, sich für diese kulturellen Erbschaften interessieren und sie ebenfalls für die Zukunft erhalten wollen. Deshalb wurde 2008 ein Stadtführer für Kinder publiziert „Dortmund entdecken. Schätze und Geschichten aus dem Mittelalter“. Die Reinoldigilde zu Dortmund ermöglicht eine Bildungsinitiative, bei der jedes Kind, das in Dortmund das dritte Schuljahr besucht, ein Exemplar des Buches als Geschenk erhalten soll. Für das Erarbeiten dieses Kinderstadtführers stellte das eine besondere Herausforderung dar: Wie lässt sich für eine so heterogene Zielgruppe das kulturelle Erbe erschließen? Viele junge Dortmunder stehen in ihren Familien in Überlieferungstraditionen, in denen weder die vormoderne Geschichte Dortmunds, noch Krieg und Wiederaufbau eine Rolle spielen. Dortmund ist in den letzten Jahrzehnten Heimat für zahlreiche Zuwanderer geworden, deren Kinder künftig die Geschicke der Stadt gestalten werden. Werden Sie die kulturellen Erbschaften aus jenen Traditionen, die nicht die ihrer Familien sind, annehmen? Diese Frage stellt sich generell für junge Menschen. Auch viele unserer Studierenden haben einen solchen Ort noch nie von innen gesehen. Es bedarf zahlreicher Erklärungen; oft sind auch Widerstände zu überwinden. Zahlreiche Dortmunder gehören einer anderen Religion an und fühlen sich nicht zuständig für einen fremden Glauben, andere sind schlicht Verteilung des Kinderstadtführers „Dortmund entdecken. Schätze und Gechichten aus dem Mittelalter“ in einer Schule der Dortmunder Nordstadt. 75 Dortmund entdecken gleichgültig. Wieder sind die Wissenschaften gefragt, ebenso die Kommunikation ihrer Erkenntnisse in die gesellschaftliche Öffentlichkeit hinein. Dann wird deutlich: Kirchen bestimmen bis heute – nicht nur in Dortmund – das Erscheinungsbild der europäischen Städte und Dörfer; sie gehören zur „shared history“ in Europa. Als Erinnerungsorte tragen sie die gesamte Last der jahrhundertelangen Stadtgeschichte vor der Industrialisierung – und sie sind Knotenpunkte in einem Netz, das den ganzen Kontinent überspannt. Nur ein Beispiel: Das Altarwerk in der Reinoldikirche entstand um 1415/20, zeitgleich mit dem Marienaltar des Conrad von Soest für die benachbarte Marienkirche. Conrad von Soest hatte seine Werkstatt offenbar in Dortmund und zählt zu den weit überregional bedeutenden Malern seiner Generation; im Hanseraum bis nach Lübeck dienten seine Kompositionen immer wieder als Referenz. Doch ausgerechnet in der städtischen Hauptkirche kam er nicht zum Zuge. Warum? In unserem Forschungsprojekt haben wir als Antwort vorgeschlagen, dass die Fernkaufleute sich in ihrem Netzwerk zeigen wollten und deshalb das Altarwerk aus dem seinerzeit wichtigsten Zentrum für die Produktion solcher Luxusgüter importierten. Auch Conrad von Soest arbeitete für diese Klientel; er wählte einen anderen Weg, um die Fernkaufleute zu repräsentieren: Seine Gemälde in der Marienkirche zeigen eine Ausstellung von teuersten Seidenstoffen, wie sie in Oberitalien gewebt wurden; Luxusgüter, mit denen auch Dortmund Kaufleute Handel trieben. Und daran lassen sich auch die familiären Netzwerke der Dortmunder Familien ebenso wie ihre Handelskontakte zwischen Brügge, Bergen und Novgorod beschreiben. Wir haben uns dann allerdings auch gefragt, ob es nicht auch noch Anknüpfungspunkte für eine Vernetzung mit der nicht-europäischen Welt gibt? Schnell zeigt sich – um ein Beispiel zu nennen –, dass viele der Farben, die für die Malereien auf den Altarwerken benutzt wurden, aus fernen Ländern importiert worden sind; etwa das aus dem, im Mittelalter vor allem in Afghanistan gefundenen Halbedelstein gewonnene Lapislazuli-Blau oder aus das aus der indischen Indigo-Pflanze gewonnene Blau. Die Kulturvermittlung in den Dortmunder Kirchen macht exemplarisch deutlich, dass Religion zwar besprochen werden muss. Sie ist Eine Restauratorin der „GRUPPE aber nicht der leitende Diskurs. Im Köln“ arbeitet am „Goldenen Gegenteil: Die christlichen Kirchen Wunder“ in der Petrikirche. 76 werden als doppelt codierte Orte vorgestellt. Sie sind Gotteshäuser, und sie sind zugleich und mit gleichem Recht Kulturdenkmale. Als solche stehen sie einer säkularen Rezeption offen; als solche sind sie Zeugnisse der Kulturgeschichte. Die Kirchen verzichten in diesem Kontext auf Mission und auf Glaubensbotschaften. Es ist dieser säkulare Kulturbegriff, der es maßgeblich mit ermöglicht, dass kulturelles Erbe von allen Menschen geteilt werden kann. Seit 2008 haben mehrere hundert Studierende vom Seminar für Kunst und Kunstwissenschaft in ehrenamtlichem Engagement als Bücherboten die Stadtführer zu den Kindern in die Schulen gebracht; mittlerweile etwa 39.000 Exemplare. Begleitet wird diese Aktion durch regelmäßige KinderUni-Veranstaltungen der TU Dortmund. Für Dortmund lässt sich heute also sagen, dass Kinder und Jugendliche – unabhängig von ihrer Herkunft und dem Bezirk, in dem sie leben – von den Kirchenbauten und Kunstwerken gehört haben, die das heutige Dortmund KinderUni in der Reinoldikirche: in seiner europäischen Geschichte Diskussion der Wiederaufbaupläne verankern. Sie wissen dabei, dass für den Turm. auch alle anderen Heranwachsenden dieses Buch besitzen und mit ihnen gemeinsam das kulturelle Erbe Dortmunds teilen. Unseres Wissens ist eine solche Bildungsinitiative bisher einmalig in einer deutschen Großstadt, vielleicht sogar in einer europäischen Metropole. „Dortmund entdecken“ mit Geflüchteten: TU@Adam’s Corner. 77 Denkmalschutz in Arbeitersiedlungen Denkmalschutz in Arbeitersiedlungen – Die Wichtigkeit des Engagements von Eigentümern und Bewohnern am Beispiel der Werkssiedlung Oberdorstfeld Anneke Lamot Arbeitersiedlungen – Eine stadtbildprägende Bauaufgabe für das Ruhrgebiet Im Zuge der Industrialisierung entstanden ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zahlreiche Kohlezechen und mit dem Kohleabbau verbundene Unternehmen an Rhein und Ruhr, die mit ihrem enorm zunehmenden Arbeitskräftebedarf den Zuzug arbeitswilliger Menschen bedingten. Eine große Wohnungsnot war die Folge, da die aus dem Mittelalter stammenden Dörfer und Städte dieser Belastung anfangs nicht gewachsen waren.Die Arbeitgeber, also die Kohlenzechen und Hüttenwerke der Stahlindustrie, fanden jedoch schnell heraus, dass ihren Interessen und der schnellen Versorgung mit Wohnraum am besten dadurch gedient war, selbst die notwendigen Wohnungen zu errichten. Dabei wurden man nicht nur der Wohnungsnot gerecht und den damit verbundenen mangelnden Hygienemöglichkeiten der Arbeiter, sondern man erreichte auch durch eine Kombination von Arbeits- und Mietverträge eine längerfristige Bindung der Arbeiterschaft an das jeweilige Unternehmen. Die dadurch entstehenden Stammbelegschaften blieben oft über Jahrzehnte und mehrere Generationen hinweg mit dem Unternehmen verbunden, wurden in der Siedlung sesshaft und trugen zu einer stabilen Sozialstruktur bei. Arbeitersiedlungen der ersten Stunde, zwischen 1850 und 1900 errichtet, wurden meist noch ohne großen architektonischen Aufwand und städtebauliches Konzept erbaut. Erst gegen 1900 setzten 78 sich erste soziale Reformbestrebungen durch, die Forderungen nach mehr Licht, Luft und Freiraum mit den grundsätzlichen Zielen politischer und sozialer Veränderung verbanden. Der Brite Ebenezer Howard prägte das Konzept der sogenannten Gartenstadt, dem eine deutliche Trennung von Wohnen und Arbeit zugrunde liegt und den Bereich des Wohnens mit viel Natur und Freiraum verbindet. Letzteres konnte sich auch in Deutschland durchsetzen und so entstanden vielerorts Arbeitersiedlungen im Stile des malerischen Städtebaus mit aufgelockerten Baufluchten, abwechslungsreichen Straßenräumen und großzügigen Haus- und Vorgärten. Diese Qualitäten tragen dazu bei, dass solche Arbeitersiedlungen auch zu heutiger Zeit noch sehr beliebte und geschätzte Wohngegenden sind. Der Bezug zu Zeche und Werk ist aufgrund des Strukturwandels jedoch oft schon verloren und nur noch wenige Bergarbeiter und viel mehr Zugezogene wohnen in den oftmals privatisierten Siedlungshäusern. Dies macht einen Erhalt der Qualität oft nicht leicht, insbesondere die als streng empfundenen Auflagen des Denkmalschutzes bergen häufig hohes Konfliktpotenzial und stehen nicht immer im Einklang mit den individuellen Modernisierungsgedanken. Denkmalpflege bedeutet immer ein enges Zusammenspiel mehrerer Akteure, die gemeinsam den Erhalt eines Denkmals ermöglichen. Gerade im Bereich der Siedlungen und Wohnanlagen treffen dabei aufgrund einer großen Gebäudeanzahl sehr viele Eigentümer und Bewohner auf eine kleine Anzahl von amtlichen Denkmalpflegern. Umso wichtiger ist es hier, dass die Vermittlung des Denkmalwertes und die Beratung zum denkmalgerechten Erhalt über breite Wege gestreut werden. Das ehrenamtliche Engagement von Eigentümern und Bewohnern leistet dabei einen wichtigen Beitrag. Die Werkssiedlung Oberdorstfeld ist für solch ein Engagement ein sehr gutes Beispiel. 79 Denkmalschutz in Arbeitersiedlungen Die Werkssiedlung Oberdorstfeld – eine bedeutende Arbeitersiedlung für Dortmund Die Werkssiedlung Oberdorstfeld im Stadtbezirk Dorstfeld wurde im Jahr 1993 durch den Rat der Stadt Dortmund als Denkmalbereich ausgewiesen. Mit rund 600 Hauseinheiten ist sie mit Abstand Dortmunds größte denkmalgeschützte Siedlung. Für die Unterschutzstellung sprachen besonders ihre Bedeutung für die Geschichte des Arbeiterwohnbaus und ihr Zeugniswert für die Dortmunder Stadtentwicklung. Abgrenzung des Denkmalbereichs „Werkssiedlung Oberdorstfeld“. Die Siedlung wurde Anfang des 20. Jahrhunderts nach der Idee der Gartenstadt vom Essener Architekten Oskar Schwer entworfen und ab 1913 von der Gewerkschaft Dorstfeld, der Eigentümerin der Zeche Dorstfeld, errichtet. Zusammen mit den benachbarten Bauten des Schachtes 2/3 der Zeche Dorstfeld veranschaulicht sie heute besonders eindrücklich die starke ökonomische Bedeutung, die der Bergbau zu dieser Zeit in Dortmund bzw. im Ruhrgebiet besaß. Das geschützte historische Erscheinungsbild umfasst den Siedlungs80 grundriss sowie die Gestaltelemente der ein- bis zweigeschossigen Typenhäuser und der historischen Sonderbauten einschließlich ihrer Vor- und Hausgärten. Das historische Gestaltungskonzept schöpft aus einem begrenzten Repertoire an Materialien, Bauteilen und Formen, ihr variantenreicher Einsatz erzeugt jedoch ein ausgesprochen lebendiges Siedlungsbild. Die Vielfalt wird durch den spannungsreichen Wechsel zwischen begrünten und bebauten Flächen und der abwechslungsreichen Topographie noch verstärkt. Keine Straße gleicht der anderen, dennoch schuf der Architekt eine flächenwirksame gestalterische Einheit. Gerade diese ‚abwechslungsreiche Einheitlichkeit’ ist das Charakteristikum, das die Siedlung so lebenswert macht. Inmitten von Dortmund gelegen, mit guter Anbindung an die Verkehrsadern der Stadt, erscheint sie doch grün und idyllisch gelegen. Die Aufgabe des Denkmalschutzes ist es die Werkssiedlung Oberdorstfeld in ihrem historischen Erscheinungsbild zu erhalten und doch weiterhin einen attraktiven Wohnstandard zu ermöglichen. Und dies kann nur in Zusammenarbeit mit den Eigentümern und Bewohnern der Siedlung gelingen. Formen des Engagements für den Denkmalschutz Grundsätzlich leistet jeder Eigentümer und Bewohner in der Siedlung einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Siedlung, indem er die Bausubstanz an seinem Gebäude regelmäßig fachgerecht pflegt und Instandsetzungen mit geeigneten Materialien vornimmt. Wichtige Beiträge leisten aber auch die Maßnahmen, die auf den ersten Blick nur einen rein „kosmetischen“ Effekt erzeugen: der Anstrich der Fassaden im ursprünglichen Farbton, die Erneuerung von Fenstern in der historischen Vierteiligkeit und nicht zuletzt die Rekonstruktion von Schlagläden, die mit den Fenstern zusammen eine visuelle Einheit bilden und ein wichtiges Gliederungselement der Fassade sind. Dies gilt ebenso für die Rankgerüste an den Fassaden mit ihrer ortstypischen Bepflanzung. All diese Details sind wesentliche Merkmale der Siedlung, die in ihrer Gesamtheit das schützenswerte Erscheinungsbild der Siedlung prägen. Bei vielen Maßnahmen bietet es sich an, mit seinen Nachbarn eine „Einkaufsgemeinschaft“ zu bilden und über eine größere Menge an Aufträgen Rabatte für den Einzelnen zu erreichen. Dies ist beispielsweise bei Anstricharbeiten sinnvoll, da der zeitgleiche Anstrich auch eine Einheitlichkeit der Farbgebung erreicht. Aber auch bei der Bestellung von Schlagläden kann eine größere Mengen an Anfertigungen zu einer Reduzierung der Kosten führen. Bei Überlegungen, die Schlagläden in Eigenbau anzufertigen, kann Nachbarschaftshilfe gleichermaßen ein Kostenfaktor und eine Arbeitserleichterung sein. 81 Denkmalschutz in Arbeitersiedlungen Neben den einzelnen Eigentümern an sich und den Eigentümern einer Hausgruppe gibt es in der Werkssiedlung Oberdorstfeld zwei weitere Gruppierungen der Eigentümer und Bewohner: Die Siedlergemeinschaft Karlsglück e.V., die zum Verband Wohneigentum Nordrhein-Westfalen e.V. gehört, existiert seit Anfang der Privatisierung ab 1983. Sie bietet ihren Mitgliedern eine Vielzahl an Leistungen an (z. B. Gartenberatung, Rechtsberatung, Steuerberatung) und weist eine entsprechende Anzahl an Mitgliedern auf. Die Siedlergemeinschaft richtet jährlich ein Kinder- und Straßenfest im Sommer aus, das sich großer Beliebtheit erfreut. Die Interessengemeinschaft Zechensiedlung Oberdorstfeld wurde 2013 gegründet, als der Denkmalstatus der Werkssiedlung Oberdorstfeld geprüft wurde. Die Mitglieder der Interessensgemeinschaft haben sich dabei stark gemacht für die Aufrechterhaltung des Denkmalschutzes und setzen sich auch seit der Bestätigung des Denkmalschutzes Anfang 2014 mit viel Engagement für den Erhalt der Siedlung ein. Mit beiden Gruppen steht die Denkmalbehörde in engem Kontakt. So bietet die Jahresversammlung der Siedlergemeinschaft Karlsglück, die regelmäßig im März stattfindet, die Möglichkeit häufig auftretende Fragen im direkten Dialog mit den Eigentümern zu beantworten. Auch an den Sitzungen der Interessengemeinschaft nimmt die Denkmalbehörde bei Bedarf teil. Die Mitglieder beider Gruppen stehen allen weiteren Eigentümern und Bewohnern der Siedlung gerne zur Beantwortung von Fragen zu Verfügung und vermitteln ggf. den Kontakt an die Denkmalbehörde. Zudem möchten sie dazu beitragen, den Denkmalwert der Siedlung an Eigentümer, Bewohner und auch Außenstehende zu vermitteln, dies geschieht beispielsweise durch die Einrichtung eines Rundweges durch die Siedlung und durch die Teilnahme am diesjährigen Tag des offenen Denkmals. Abschließend ist zu sagen: Nur wenn alle Akteure an einem Strang ziehen – Denkmalpfleger, Architekten, Stadtplaner, aber auch die Eigentümer und Bewohner denkmalgeschützter Objekte – können wir langfristig den Erhalt von Denkmälern und ihre Wichtigkeit für die Geschichte und das Stadtbild sicherstellen. 82 Baukunstarchiv NRW am Ostwall Baukunstarchiv NRW am Ostwall Wolfgang Sonne Kaum ein Gebäude und eine Institution verkörpern so eindrücklich das Motto des diesjährigen Tags des offenen Denkmals wie das Baukunstarchiv NRW am Ostwall. Hier wurde nicht nur gemeinsam mit zahlreichen Akteuren der älteste Profanbau im Gebiet der mittelalterlichen Stadt erhalten, sondern auch mit zahlreichen Trägern eine Institution geschaffen, die sich gemeinsam der Überlieferung des baukulturellen Erbes des Landes widmet. Das Haus am Ostwall 7 Dem ehemaligen Museum am Ostwall und zukünftigen Baukunstarchiv NRW sieht man sein tatsächliches Alter nicht unbedingt an – viele halten es einfach für einen Bau der 1950er Jahre. Einzig die Segmentbögen der Erdgeschossfenster lassen den kundigen Betrachter stutzen, passen sie doch nicht in das übliche Bild der FünfzigerJahre-Architektur. Tatsächlich handelt es sich dabei um Relikte des Vorgängerbaus, des Oberbergamtes von 1875, die beim Umbau zum Kunstmuseum in den 1950er Jahren beibehalten wurden. Das Baukunstarchiv NRW am Ostwall verkörpert also eine faszinierende Geschichte des Weiterbauens. Errichtet wurde es 1872–75 als Königliches Oberbergamt vom Berliner Architekten Gustav Knoblauch, was man erst seit kurzem weiß. Nachdem das Oberbergamt einen größeren Neubau im Kaiserstraßenviertel erhalten hatte, wurde das Haus 1911 vom Stadtbaurat Friedrich Kullrich zum städtischen Museum für Kunst- und Gewerbe umgebaut. Ostwall 7, umgebaut zum Museum am Ostwall von Leonie Reygers und dem städtischen Hochbauamt, 1946–57. 83 Baukunstarchiv NRW am Ostwall „Ohne wesentliche Änderungen oder Zutaten“, schrieb Kullrich anlässlich der Eröffnung, „ließ sich schließlich auch das Äußere des Gebäudes (...) weiter verwerten und dadurch das alte Oberbergamt als denkmalwertes Gebäude pietätvoll im Stadtbilde erhalten.“ Kullrichs wesentlicher Beitrag war der Einbau des gedeckten Lichthofs an Stelle des ehemals offenen Hofs, womit er geschickt einen monumentalen zentralen Raum für die neue kulturelle Aufgabe des Hauses schuf. Dieser Lichthof von 1911 ist in seinen Grundzügen inklusive der originalen Lichtdachkonstruktion bis heute erhalten und bildet damit den letzten verbliebenen Repräsentationsraum der Kaiserzeit in Dortmund. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand dann auf Betreiben der Museumsdirektorin Leonie Reygers das Museum am Ostwall als reines Kunstmuseum. Für die notwendigen Oberlichtsäle wurden die trotz Kriegszerstörung noch stehenden zwei oberen Geschosse abgetragen; die Fassade des Backsteinbaus wurde neu mit gelbem Ziegel verkleidet. Reygers prägte nicht nur den Umbau des Hauses, sondern auch die Rolle dieses Kunstmuseums als Motor der kulturellen Entwicklung einer jungen demokratischen Gesellschaft. Aus zahlreichen Gründen ist das Haus am Ostwall 7 von besonderer Bedeutung für die Stadt Dortmund. Da der Großteil der heutigen Bausubstanz – aufgehendes Mauerwerk bis zum Dach – von 1875 stammen, handelt es sich beim Alten Museum am Ostwall um das älteste Profangebäude der Dortmunder Innenstadt. Nur die vier mittelalterlichen Kirchen des alten Stadtgebiets sind älter. Dieser Ursprungsbau war nicht bloß der funktionale Verwaltungsbau eines lokalen Baumeisters, sondern das Werk eines renommierten Architekten aus der Berliner Schinkelschule. Zudem bildete das Oberbergamt – von dem aus der Bergbau des gesamten Ruhrgebiets bis hin zur Nordsee staatlich verwaltet wurde – den ersten öffentlichen Monumentalbau am Dortmunder Wall: Hier vollzog Ostwall 7, umgebaut zum Kunst- und Gewerbemuseum von Friedrich Kullrich, 1911. 84 sich der erste Schritt von der fortifikatorischen Stadtbegrenzung hin zur repräsentativen Ringstraße. Mit seinem Umbau 1911 vom Oberbergamt zum städtischen Museum für Kunst und Kunstgewerbe stellt das Haus den ältesten und prominentesten Zeugen des Strukturwandels im Ruhrgebiet vom Bergbau zur Kultur dar – schon 100 Jahre vor der europäischen Kulturhauptstadt Ruhr.2010. Mit der auch heute noch dem Bau ablesbaren Umformung durch Leonie Reygers ist der Bau als erstes nach dem Krieg neu eingerichtetes Museum für moderne Kunst in Deutschland ein einmaliges Zeugnis für den kulturellen Neubeginn in einer demokratischen Gesellschaft nach der nationalsozialistischen Herrschaft. Dieses für die Stadtgeschichte so bedeutsame Haus durchlief nach dem Umzug des Museums Ostwall ins Dortmunder U zum Jahr der europäischen Kulturhauptstadt 2010 unsichere Zeiten – Verkauf und damit drohender Abriss waren eigentlich schon beschlossene Sache. Und doch gelang es, durch einen beispielhaften Zusammenschluss verschiedenster Akteure dieses Bauwerk gemeinsam zu erhalten. Die Politik vom Rat über den Oberbürgermeister bis zur Landesregierung, die Gesellschaft mit einer Bürgerinitiative, die Wirtschaft mit ihren Verbänden und Vereinigungen, die Fachwelt von der Hochschule bis zu den Berufsverbänden und nicht zuletzt zahlreiche bedeutende lokale bis internationale Persönlichkeiten setzten sich für den Erhalt des Hauses und seine Nutzung als Baukunstarchiv NRW ein. Mit einem Beschluss des Rats der Stadt Dortmund im Dezember 2014 wurde dafür der Weg freigemacht und der Erhalt des Hauses gesichert. Ostwall 7, errichtet als Oberbergamt von Gustav Knoblauch, 1872–75. 85 Baukunstarchiv NRW am Ostwall Das Baukunstarchiv NRW Ein Baukunstarchiv sammelt alles außer Bauten. Denn Bauten sind nur möglich, indem bei ihrer Planung und Realisierung im mitunter komplexen Zusammenspiel von Architekten, Ingenieuren, Firmen, Bauherren und Behörden sowie bei ihrer Rezeption in der Öffentlichkeit eine Vielzahl von Medien angewandt werden, die in vielfältiger Weise über sie berichten: Skizzen und Planzeichnungen, Modelle und Fotografien, Berechnungen, Akten oder Korrespondenz. Sie bilden neben den realen Bauten eine wichtige materielle Spur lokaler und regionaler Bau- und Geschichtskultur und bilden eine Überlieferung, die – neben der Bauforschung mit Befunden am Bauwerk – Rückschlüsse auf Absichten und Entscheidungen, Zwischenstände und Varianten, Arbeitsweisen und Fertigungstechniken zulässt. Diese Medien der Architektur ermöglichen Erkenntnisse über Entstehungsbedingungen, die für Erhaltung und Umbau unabdingbar sind, und bilden Argumentations- und Entscheidungshilfe, wenn sich die Auseinandersetzung um Wert und Deutung von Bauten nach Veränderung und Verlust fortsetzt. Sie gehören in ihrer ganzen Vielfalt mit zur Kultur des Bauschaffens – und wenn sie nicht aufbewahrt werden, so geht mit ihnen das darin gespeicherte Wissen verloren. Mehr noch: So dauerhaft uns die errichteten Bauten oft erscheinen, so fragil sind sie doch im Wandel der Geschichte – von den Auswirkungen, die der unausweichliche „Zahn der Zeit“ mit sich bringt, bis hin zum mutwilligen Abriss. Nicht selten hat es da eine Zeichnung leichter, den Unbill der Zeitläufte zu überstehen. Während sich staatlicherseits die Denkmalpflege um den Erhalt wertvoller Bauten bemüht, ist es die Aufgabe von Baukunstarchiven, sich um den Erhalt der vielfältigen Medien des Bauens zu kümmern. Um diese archivische Tätigkeit kümmern sich,da es bislang keine Zuständigkeitsregelung gibt, unterschiedliche Initiativen und Träger. Gleichwohl bildet das in Baukunstarchiven gesammelte Kulturgut auch wiederum eine unerlässliche Grundlage für die staatliche Denkmalpflege, um die Inventarisation und den Erhalt von Denkmalen zu leisten. Das Baukunstarchiv NRW überliefert die vielfältigen medialen Zeugnisse des Bauens in Nordrhein-Westfalen der Nachwelt und stellt sie für die Erforschung und Förderung der Baukultur bereit. Im Baukunstarchiv NRW werden Vor- und Nachlässe der Architektur, der Landschaftsarchitektur, des Städtebaus und des Bauingenieurwesens sicher aufbewahrt, wissenschaftlich bearbeitet und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und präsentiert. Durch das Baukunstarchiv NRW werden ebenfalls die vielen lokalen Archive mit Baukunstbeständen in Nordrhein-Westfalen vernetzt. Die weiteren Nutzungen des Hauses als kultureller Veranstaltungs- und Ausstellungsort schaffen ein lebendiges Haus der Baukunst. 86 St. Reinoldi, Turmvarianten für den Wiederaufbau, 1954, Zeichnung aus dem Archiv für Architektur und Ingenieurbaukunst NRW der TU Dortmund. Den Grundstock des Baukunstarchivs NRW werden die Bestände des 1995 gegründeten Archivs für Architektur und Ingenieurbaukunst NRW (A:AI) der TU Dortmund bilden. Die rasche Sammlungstätigkeit des A:AI in den vergangenen 20 Jahren zeigt den immensen Handlungsbedarf im Bereich der Überlieferung des Bauschaffens in Nordrhein-Westfalen. Seit Archivgründung wurden über 60 Nachlässe und Teilnachlässe sowie 14 Nachlassbibliotheken vorrangig aus der Region übernommen. Der Bestand wird kontinuierlich erweitert – jüngst etwa durch den umfangreichen Nachlass des bedeutenden Architekten und Städtebauers Josef Paul Kleihues, der mit seinen Dortmunder Architekturtagen ab 1975 das Museum am Ostwall zu einem Fokus des internationalen Architekturdiskurses machte. Kleine Konvolute – Teil- oder Restnachlässe, die vor dem Übergang bereits stark reduziert wurden oder auf kleineren Beständen gründen – stehen neben umfangreichen Werkarchiven, die das Schaffen großer Architektur- oder Ingenieurbüros dokumentieren. Sie reichen in einigen Fällen bis in das späte 19. Jahrhundert zurück; auf Grund der Entstehungsgeschichte des A:AI liegt der Überlieferungsschwerpunkt jedoch in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Das Baukunstarchiv NRW am Ostwall wird nun Wirklichkeit, nachdem der Rat der Stadt Dortmund Ende 2014 das Haus am Ostwall 7 für das Baukunstarchiv NRW zur Verfügung gestellt hat. Ende 2015 wurde das Finanzierungskonzept mit den zugesagten Landesfördermitteln zur Renovierung des Baues wiederum vom Rat der Stadt gebilligt. Anfang 2016 wurde die gGmbH Baukunstarchiv NRW von der Stiftung Deutscher Architekten, der Architektenkammer NRW, der Ingenieurkammer-Bau NRW sowie dem Förderverein für das Baukunstarchiv NRW gegründet. Die TU Dortmund wird als Kooperationspartner die Sammlung des A:AI sowie die wissenschaftliche Leitung bereitstellen. Die Pläne zur Renovierung sind bis zur Antragsreife gediehen und 2018 wird das Baukunstarchiv NRW am Ostwall in Dortmund eröffnet werden. So wurde hier nicht nur gemeinsam ein erhaltenswertes Gebäude gesichtert, sondern auch eine Institution gegründet, die dem gemeinsamen Erhalt von wertvoller Bauüberlieferung langfristig dienen wird. 87 Bund Deutscher Architekten Der Bund Deutscher Architekten als Anwalt des Gebäudebestandes Peter Kroos Der Bund Deutscher Architekten, kurz BDA, ist die einzige berufsständische Vertretung freischaffender Architekten in der man nicht einfach selbstbestimmt Mitglied wird, sondern in die man von Kollegen berufen wird. Der BDA engagiert sich schon seit langem für die Baukultur. Dabei rückt zunehmend die Bewahrung und Pflege unseres baukulturellen Erbes in den Vordergrund. Zuletzt hatte eine Gruppe von BDA Mitgliedern im Landesverband NordrheinWestfalen ein Thesenpapier mit dem Titel „Bestand braucht Haltung“ erarbeitet und in einer breit angelegten Fachkonferenz mit Kolleginnen und Kollegen innerhalb des Berufsstandes und der nahestehenden Fachdisziplinen, sowie mit den Entscheidungsträgern in Politik, Verwaltung und Lehre diskutiert. Die einhellige Bestätigung durch alle Teilnehmer war, dass die BDA Architekten bei der Bewahrung des baukulturellen Erbes eine herausragende Rolle einnehmen. Zahlreiche Preise für Bauprojekte im Bestand zeugen von der hohen Qualität, mit der die meisten Kollegen sich sensibel diesem Thema nähern. Das Papier wird helfen, den Umgang mit dem gebauten Bestand zu fördern. Decke im Café der ehemaligen Dresdner Bank, Kampstraße, 2008 88 Hotel Rombergpark vor dem Abriss, 2008 Mit Büchern Gebäude retten? Die Publikation „Architektur der 1960er und 70er Jahre – Qualitäten einer ungeliebten Baukunst in Dortmund“ bildete 2008 den Auftakt zu einer kleinen Buchreihe, die die Gruppe des BDA Dortmund Hamm Unna in der Folgezeit mit zwei weiteren Büchern zu Themen der Dortmunder Baugeschichte fortgeführt hat. 2010 wurde ein eigener Band zu den Nachkriegskirchen in Dortmund herausgegeben, zu denen gewissermaßen auch die interpretierenden Wiederaufbauten der vier großen Dortmunder Stadtkirchen zu zählen sind. Neben den beiden bekanntesten Kirchen der Nachkriegszeit in Dortmund – der Bonifatiuskirche von Emil Steffann und Nikolaus Rosiny, sowie der Notkirche von Otto Bartning – gibt es zahlreiche Beispiele für hervorragende Sakralbaukunst in Dortmund, die es vielfach gegenüber den historistischen Kirchen in der Anerkennung durch breitere Bevölkerungskreise schwer haben. Schließlich folgte vor mittlerweile drei Jahren eine Publikation zu Bauten der 1920er Jahre in Dortmund. Musste das erste Buch noch einer Bauepoche, die mit vielen Ressentiments behaftet war, zur Anerkennung verhelfen, musste die letzte Publikation eher mit Vorurteilen der anderen Art aufräumen. Vielfach reduziert sich die Kenntnis über die Architektur der 1920er Jahre auf die so genannte „Bauhaus-Architektur“, wie man sie nicht nur in billigen Prospekten findet, sondern wie sie auch vielfach von den Epigonen dieser Stilrichtung kopiert wurde. Gegenüber den wenigen Bauten des so genannten Neuen Bauens standen seinerzeit numerisch ungleich mehr Gebäude, die im Sinne einer gemäßigten oder konservativen Moderne gebaut wurden – vor allem war dies in Dortmund der Fall. 89 Bund Deutscher Architekten Das vorrangige Ziel unserer Bücher war es aber, Öffentlichkeit zu erzeugen. Ohne Interesse und Anteilnahme möglichst vieler Menschen ist ein Erhalt vieler Bauwerke nicht denkbar. Umgekehrt kann „öffentliches Interesse“ dem Erhalt eines Baudenkmals entgegenstehen. Ein weiteres Ziel ist es Aufklärung zu betreiben, um damit Verständnis und Sensibilität bei Bauherren und Architekten für Bauten einer bestimmten Epoche oder Stilrichtung zu wecken.1 Um Erhalt streiten Immer wieder macht sich die BDA Gruppe Dortmund Hamm Unna für den Erhalt von baukulturell interessanten Gebäuden stark. So etwa 2006 – leider erfolglos – für den Erhalt des Rombergparkhotels von Groth – Schlote – Lehmann. Zur gleichen Zeit wurden innerhalb des BDA Ideen für eine Ausstellung zu Architektur der 1960er und 70er Jahre in Dortmund geboren. Aus der Ausstellungsidee wuchs schnell der Entschluss durch eine Publikation nachhaltig und umfassend auf die Qualitäten dieser Bauepoche hinzuweisen. Der BDA schreibt sich zu Recht auf die Fahnen, mit diesem Engagement zum Erhalt und zur Unterschutzstellung von Harald Deilmanns West LB/Dresdener Bank Gebäude beigetragen zu haben. Mancher Zeitgenosse zeigte sich damals kopfschüttelnd ob des Einsatzes für diesen Nachkriegsbau. „Man kann sicher sein, in einigen Jahren die eindrucksvolle Architektur Deilmanns der 1970er Jahre Emschergenossenschaft und ehemalige AOK am Königswall, 2013 1 Kroos, Peter und BDA Dortmund (Hg.): Architektur der 1960er und 70er Jahre: Qualitäten einer ungeliebten Baukunst in Dortmund, Essen 2008 Grabowsky, Ingo; Kroos Peter; Schmalöer, Richard und BDA Dortmund (Hg.): Kirchen der Nachkriegszeit. Boomjahre sakraler Baukunst in Dortmund, Münster 2010 Kroos, Peter und BDA Dortmund Hamm Unna (Hg.): Die goldenen 1920er Jahre. Bauten der Weimarer Republik in Dortmund, Bönen 2013. 90 Ehemalige Pädagogische Hochschule am Rheinlanddamm, 2013 als Marketingfaktor nutzen zu können“ hieß es damals in dem Buch „Architektur der 1960er und 70er Jahre – Qualitäten einer ungeliebten Baukunst in Dortmund“. Heute sind tatsächlich viele Patienten froh, dass sie bei einem notwendigen Arztaufenthalt im DOC die Großzügigkeit der Räume und das Design der 1970er Jahre genießen dürfen. Für Deilmanns ebenfalls damals ungeliebtes Volkswohlbundgebäude kam das Werben für die Qualitäten dieser Epoche allerdings zu spät: Das Haus wurde am 17. Februar 2008 gesprengt. Aber auch das Engagement für den Erhalt des Dortmunder Gesundheitsamtes als Ikone der 1950er Jahre Architektur in Dortmund war für den BDA eine Selbstverständlichkeit. In solchen Fällen versucht unsere Gruppe auf allen Ebenen die Planungsverantwortlichen der Stadt für die anstehenden Themen zu sensibilisieren. Ein wichtiger Schulterschluss erfolgt hier – wie in ähnlich gelagerten Fällen – mit der Fakultät Bauwesen der TU Dortmund. Am Ende tragen auch unsere eigenen Buchpublikationen viel zum direkten Erhalt mancher Gebäude bei. Schon als mit dem Ende des Erbbauvertrages der Auszug der AOK aus deren wunderbaren Gebäude am Königswall im Jahr 2011 feststand (Architekten Flerus & Konert, Baujahr 1930–31), fragte der BDA nach der Zukunft dieses großstädtischen, stadtbildprägenden Gebäudes. Schließlich wurde seiner Würdigung in der bisher letzten Publikation des BDA von 2013 zu Bauten der Weimarer Republik breiter Raum eingeräumt. Umso mehr freut es uns, dass auch dieses Gebäude von einem Abriss verschont blieb und mittlerweile die Städtische Immobilienwirtschaft bemüht ist, dem Haus seinen ursprünglichen Charme zurückzugeben. 91 Bund Deutscher Architekten Ehemalige Dresdner Bank / West LB, Kampstraße, 2008 Lieblingshaus und Baukunstarchiv In Kooperation mit den Dortmunder Ruhrnachrichten entstand die kleine Reihe von Dortmunder „Lieblingshäusern“, in der BDA Kollegen ihr jeweiliges Lieblingsgebäude vorstellten. Innerhalb dieser Reihe wurde bereits am 22. März 2011 auf die Bedeutung des ehemaligen Museums am Ostwall hingewiesen. Ein wichtiger Aspekt mag dabei die Rolle der ersten Dortmunder Architekturtage unter Josef Paul Kleihues gespielt haben. Schließlich fanden diese zu einer Zeit statt, als viele der heutigen BDA-Kollegen mitten in ihrem eigenen Studium standen, den Debatten ehrfürchtig folgten und die Ausstellungen im Museum am Ostwall staunend betrachteten. Der BDA ist sehr froh, dass nicht zur Beruhigung der Architektenschaft vorschnell Wettbewerbe für Neubauten am Ostwall ausgelobt wurden, sondern es gelungen ist, für dieses Haus eine Nutzung zu finden und es mit Hilfe vieler Verbündeter in eine gute Zukunft zu führen. Nicht ohne Bedeutung ist dabei das Wissen um eine professionelle Bearbeitung der anstehenden Architektenaufgabe durch ein auf Denkmalfragen spezialisiertes Büro. Sorge bereiten derzeit die vielen schleichenden Veränderungen, die das Dortmunder Opernhaus erleiden muss. So kam es in den letzten Jahren neben Veränderungen an der Fassade und am Innenraum erst vor Kurzem zu optisch störenden Brandschutzmaßnahmen an der Dachkuppel. Hier wird der BDA in naher Zukunft Verbündete suchen (z.B. Verein der Freunde des Dortmunder Schauspiels e. V.) und für den Erhalt der originalen Bausubstanz kämpfen. 92 Der BDA Architekt als Generalist Der BDA versteht sich aber nicht nur als Mahner und kritischer Betrachter, sondern ist als „Generalist“ im Baugeschehen auch oftmals Bindeglied zwischen Bauherren, fachlich geschulten ausführenden Firmen, Fachingenieuren, Baubehörden und Restauratoren ohne dabei die Gestaltqualität aus den Augen zu verlieren. Vielfach ist es notwendig, beim Bauen im Bestand nicht auf den schnellen Profit abzuheben, sondern eine gesamtwirtschaftliche Betrachtung vorzunehmen, zu der die ressourcenschonende Verwendung von erprobten Baumaterialien gehört, die „in Würde altern können“ und somit hilft die Stoffströme minimieren.2 Der denkmalgeschützte Gebäudebestand bildet hierbei oft nur „die Spitze des Eisbergs“ – wobei der gesamte Eisberg (mit viel „grauer Architektur“) das Bauen im Bestand symbolisiert.3 Und die Zukunft des Bauens liegt im Bestand! 2 Kohler, Niklaus; Hassler, Uta; Paschen, Herbert (Hg.): Stoffströme und Kosten in den Bereichen Bauen und Wohnen, Berlin 1999 (Enquete-Kommission ‚Schutz des Menschen und der Umwelt‘, Konzept Nachhaltigkeit) 3 Boucsein, Benedict: Graue Architektur. Bauen im Westdeutschland der Nachkriegszeit, Köln 2010 93 Bildnachweis • A:AI TU Dortmund: Seite 87 • Klaus Berger: Seite 19 • Gerd Büchner: Seite 8, 9 • Helmut Böcker: Seite 54 • Denkmalbehörde, Stadt Dortmund: Seite 52, 79 Günther Wertz: Seite 10, 11 oben, 22 unten, 29, 32 oben, 40, 43, 46, 47 oben, 51, 56, 78 Michael Holtkötter: Seite 45 • Denkmalbereichssatzung Werkssiedlung Oberdorstfeld der Stadt Dortmund vom 03.05.1993: Seite 80 • Eickmann: Seite 39 • Ev. Kirchengemeinde Brackel: Seite 18 • Ev. Kirchengemeinde Hörde: Seite 23 • Ev. Paul-Gerhardt-Kirchengemeinde: Seite 37 • Ev. Segenskirchengemeinde Dortmund-Eving: Seite 21 • Franz-Josef Fedrau: Seite 50 • Förderverein Bergbauhistorischer Stätten Ruhrrevier e.V. AK-Dortmund: Seite 26 • Förderverein Lindenhorster Kirchturm, Archiv: Seite 64, 67 • Freiwillige Feuerwehr Dortmund-Hombruch e.V.: Seite 31 • Gerber Architekten, Hans-Jürgen Landes: Seite 49 • Rüdiger Glahs: Seite 22 oben, 27 oben, 36, 42, 90, 91 • Hoesch-Museum: Seite 35 • Sabrina Jakmann: Seite 70/71, 73 • Abbildung aus dem Kinderstadtführer: Seite 76 • Heidemarie Kleinhans: Seite 66 • Cornelia Konter, Vorsitzende Heimatverein Berghofen e.V.: Seite 17 • Kroos+Schlemper Architekten: Seite 15 • Dr. med. Uwe M. Lang: Seite 16 • LWL Industriemuseum Westfälisches Landesmuseum für Industriekultur: Seite 48 • Dieter Menne: Seite 27 unten • MKK Dortmund: Seite 84, 85 • Ricarda Mohr: Seite 44 • Nahverkehrsmuseum Dortmund-Nette: Seite 53 94 • Dr. Walter Neuhaus: Seite 28 • Podehl Fotodesign Dortmund: Seite 38 • Stefan Quinting: Seite 33 • Angela Raab: Seite 24, 88, 89, 92 • Roland Rossner: Seite 58 • Stephan Schütze: Seite 47 unten • Petra Schulz: Seite 32 unten • Stadtarchiv Dortmund: Seite 41, 83 • Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur, Werner J. Hannappel: Seite 34, 54 • Katrin Stückrath: Seite 59 • Technische Universität Dortmund: Jürgen Huhn: Seite 75 Team Planvoll: Seite 77 oben Roland Baege: Seite 77 unten • Thon Marketing, Dortmund: Seite 20 • Burkhard Treude: Seite 12 • Brunhilde Usbek: Seite 11 unten • Ulrich Wemhöhner: Seite 13 • Armin Wenzel: Seite 57 • Klaus Winter: Seite 14 • Gerhard Wlodarczyk: Seite 30 • Heribert Wölk: Titelbild, Seite 25 95 Impressum Herausgeber: Stadt Dortmund, Stadtplanungs- und Bauordnungsamt, Denkmalbehörde Walter Nickisch, Fachbereichsleiter (verantwortlich) Programm: Die Veranstalter in Zusammenarbeit mir Kroos+Schlemper Architekten Texte: Dr. Ingo Fiedler, ehemaliger Stadtheimatpfleger Dortmund im Westfälischen Heimatbund Dr. Henriette Brink-Kloke, Archäologin, Denkmalbehörde, Stadt Dortmund Univ.-Prof. Dr. Barbara Welzel, Seminar für Kunst und Kunstwissenschaft, TU Dortmund Anneke Lamot, Kunsthistorikerin, Denkmalbehörde, Stadt Dortmund Prof. Dr. Wolfgang Sonne, Lehrstuhl Geschichte und Theorie der Architektur, TU Dortmund Dr.-Ing. Peter Kroos, Kroos+Schlemper Architekten / stv. Vorsitzender BDA Gruppe Dortmund-Hamm-Unna Redaktion: Janine Petrick M.Sc. | Kroos+Schlemper Architekten in Zusammenarbeit mit Svenja Schrickel, Stadt Dortmund, Denkmalbehörde Produktion, Satz, Gestaltung und Druck: Stadt Dortmund, Dortmund Agentur, Jörg Bracht, Julia Kollmann – 06/2016 Aktuelle Informationen zum Programm erhalten Sie auf der Internetseite: www.denkmalbehoerde.dortmund.de. Für weitere Fragen zur Veranstaltung erreichen Sie die Denkmalbehörde unter der E-Mail-Adresse: [email protected] 96 Denkmale entdecken am ÖFFEL-TAG www.bus-und-bahn.de
© Copyright 2025 ExpyDoc