20160828 Saisonvorschau Ringen 2016

Saisonvorschau Württembergische Oberliga
TSV-Ringer nehmen Klassenerhalt in Superliga ins Visier
Für Herbrechtingens Ringer heißt es „Oberliga die Zweite“, die 2. Saison nach dem kleinen Zwischentief mit dem Abstieg aus der höchsten Leistungsklasse in 2013. Doch für lamentieren blieb den TSVRingern keine Zeit…weiter kämpfen, immer weiter…so die Devise, der sofortige Meistertitel in der
Verbandsliga, die Oberliga-Rückkehr wetzte diese kleine Scharte sofort wieder aus. Freilich, seit dem
Regionalliga-Intermezzo in der Saison 2009 war der Abstiegskampf in der Oberliga, der man seit 2004
längerfristig angehört, für die TSV’ler ein ständiger Mattenbegleiter.
Die Qualität der Liga hat sich in den zurückliegenden Jahren durch einen Synergieeffekt ständig
gesteigert und hat heute ein beachtliches Level erreicht. Sukzessiv hat sich eine Zweiklassengesellschaft herausgeschält. Spitzenteams, teils ehemalige Bundes- und Regionalligisten, die durch
massives Wettrüsten nach Höherem streben…und solche, die durch unermüdliche Aufbauarbeit,
unterstützt von üblicher Weise internationalen Gastringern, die Oberliga-Zugehörigkeit erklommen
haben.
Doch der Weg wird wiederum kein leichter sein, alljährlich muss man sich enorm nach der Decke
strecken, um die Herausforderungen, den Ansprüchen der „Superliga“ gerecht zu werden, um sich im
Abstiegskampf behaupten zu können. Ungeachtet der unterschiedlichen Zielsetzungen der einzelnen
Vereine hat die Liga einiges zu bieten…unzweifelhafte Matten-Attraktivität mit deutschen und ausländischen Spitzenringern, einhergehend mit spannenden Kampfpaarungen, die schon mal
Emotionen überschwappen lassen.
Auf der Ringermatte ist also Action angesagt. Allein schon das Derby gegen den KSV Unterelchingen
„elektrisiert“ immer wieder aufs Neue.
Tobias Fischer - Bild von Stefan Rühle
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Vergangene Ringzeit gelang der TSV-Staffel um Trainer Bernd Biller, seinem Co Edi Kruse und Mannschaftsführer Wenne Beck als Wiederaufsteiger relativ entspannt der Ligaverbleib. Der Auswärtserfolg gleich zum Auftakt in Unterelchingen gab Sicherheit und verlieh ein Selbstwertgefühl. In der
Folge knappe Resultate in der Niederlage gegen Titelaspiranten taten ein Übriges. Eben gegen
Unterelchingen und Mitaufsteiger Dürbheim konnten Erfolge sowohl im Hin-, als auch im Rückkampf
erzielt werden und so steuerte man relaxed dem Klassenerhalt entgegen.
Nachdem der Abgang von Fliegengewichtler Akif Sen wieder zurück zur TSG Nattheim, der das Limit
für 57 kg nicht mehr auf die Waage bringen kann, aktuell doch eine Lücke bei der TSV gerissen hat,
soll dieses Manko durch den 19-jährigen Ungarn Tamas Roman (Ungarischer U23 Meister)
kompensiert werden, der dann allerdings einen von 2 Ausländerplätzen belegt, sich im Aufstellungspoker mit David Dobre, Vlad Caras und Christof Wittmann befindet. Wir sind somit schwerer auszurechnen, so Trainer Biller.
Ohne die Gastringer geht bei allen Vereinen bis hinunter in die Landes-klasse längst sowieso nichts
mehr. Ansonsten setzt die TSV auf ihre bewährten Kräfte aus der Vorsaison und geht als Underdog
der Liga die einmal mehr bewusst schwere Saison in der höchsten Leistungsklasse des Württembergischen Ringerverbandes an.
Von den beinahe 30 Athleten im erweiterten Kader für die Oberliga und für die Landesklasse mit
einem Altersschnitt von 23,7 Jahren stammen gut 20 Ringer aus den eigenen Reihen, sprich aus der
eigenen Jugend. Derartiges ist beinahe einmalig im Ligenbetrieb der Ringer, blickt man in die
Aufgebote der Gegnerschaft hinein. (Anm: Lediglich Winzeln verfolgt eine ähnliche Vereinsstrategie)
1. und 2. Mannschaft extra gibt’s bei der TSV ohnehin nicht…wir sind ein Team, so das Credo von
TSV-Trainer Bernd Biller…wir ziehen an einem Strang. Eine gesunde Verfahrensweise, denn bei der
TSV versucht man ständig seine eigenen Athleten zu fördern, aber auch zu fordern. Der Ersatzringer
von heute kann bei entsprechendem Engagement alsbald der Leistungsträger von morgen sein.
Vor allem der ASV Schorndorf dürfte bei der Vergabe der vorderen Tabellenplätze ein gewichtiges
Wort mitreden. Aber auch die SG Weilimdorf, die KG Baienfurt und der AV Sulgen werden wohl im
Kampf um die Top-Plätze ein Wörtchen mitreden. Der TSV Ehningen, der einige seiner Spitzenringer
ziehen lassen musste, ist hingegen schwer einzuschätzen. Unsere Mannschaft wird sich wohl mit
dem KSV Unterelchingen und dem KSV Winzeln in der unteren Tabellenhälfte um die Plätze
streiten, so die Einschätzung von Trainer Bernd Biller.
Aufsteiger ASV Schorndorf scheint der Top-Favorit
In der anstehenden Saison 2016 werden die Karten neu gemischt. Mit dem Verbandsligameister ASV
Schorndorf und dem Vizemeister KSV Winzeln haben sich 2 kampfstarke Vereine der Oberliga-Elite
hinzu gesellt. Insbesondere dem Traditionsverein aus dem Remstal traut man allerhand zu. Nicht
wenige Experten sehen den Deutschen Mannschaftsmeister von 1975 in die Regionalliga durchmarschieren. Potential zuhauf hat Trainerfuchs Hebbe Tutsch um sich geschart. Mit 30:2 Punkten
wurde der VL-Titelgewinn 2015 souverän errungen. Durch 6 Neuzugänge Rando (61 kg Frst) und Jago
(75 kg Frst) Sauter (als Reisende in Sachen Ringen vom KSV Rimbach/Hessen nach Württemberg
zurück gekehrt), Jan Friesen (57 kg von der KG Kirchheim), Tim Wagner (Roland Hamburg), Kevin
Fauser (86 kg/ Weilimdorf) und Falk Scheibe (96 kg/ aus Eisleben, Sachsen-Anhalt) hat die deutsche
Achse beachtlichen Zuwachs bekommen. Mit Timur Karaman (zurück nach Aalen) und Dara Nisi
Heimkehr zum KVA Remseck) verbucht man aber auch Abgänge aus der 2015er Stammformation.
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Stets zum erlauchten Kreis der Titelanwärter hinzu zu rechnen ist der AV Sulgen, auch wenn für die
Schramberger zurückliegend der Griff nach dem Meistertitel stets ins Leere ging. Deren Kader ist
respektabel bestückt. Die ehemaligen Leistungsträger Dimitar Kasov hat sich dem SV Fellbach
angeschlossen und auch der 2. Bulgare Dragomir Stoychev ist nach Hessen zur RWG MömbrisKönigshofen abgewandert. Mit der Retour-Aktion von Eigengewächs (98/130 kg) Coskun Öztürk vom
Bundesligisten SV Triberg ist den Sulgenern ein Transfer-Coup gelungen.
Die KG Baienfurt/Ravensburg, letzte Saison wie der sichere Meister aussehend, bevor die Oberschwaben am Abschlusskampftag im Fernduell noch vom VfL Neckargartach überholt wurden, gilt
auch heuer wieder als einer von 3 Meisterschaftsanwärter im Bunde. Der griechische Topringer
Alexandros Pilavidis (nach Untergriesbach) hat Baienfurt verlassen, doch mit den Afghanen Navid
Jame (57 kg) und Hormet Hajizada (66 kg), sowie Magnus Platz (aus Gottmadingen) haben die
Südwürttemberger zum ohnehin stark formierten Kader wohl mehr als Ergänzungsringer hinzu
gewonnen.
Die SG Weilimdorf aus dem Stuttgarter Westen fightete in 2015 überraschend Seite an Seite mit dem
AV Sulgen um den 3. Platz der Oberligatabelle und ließ in diesem Spitzenbereich ordentlich die
Muskeln spielen. Selbige Rolle, manch Favoriten das Leben schwer machen, ist wohl wieder
vorgegeben. Mit Tomasz Ogonowski (61 kg / aus der Bundesliga vom ASV Mainz 88), einem 2. Polen
Michal Perkowski und dem ehemaligen Dt. Jugendmeister Craig Taylor (96 kg / vom ASV
Kornwestheim) haben die Stuttgarter als Zugänge zu vermelden. Auf der Verlustseite stehen
Andranik Ovsepian (nach Plieningen), Kastriot Sedolli (nach Remseck) und Kevin Fauser (nach
Schorndorf).
Im Niemandsland zwischen Gut und Böse kämpfte zuletzt der TSV Ehningen. Die Ringer von der
Würm haben einen Umbruch zu bewältigen. Mit Amiran Shavadze (nach Freiburg), Michael
Widmayer (dem aktuellen Dt. Vizemeister bis 66 kg / nach Untergriesbach) und Cornel Predoiu (zum
Regionalligisten Neckargartach) und dem angekündigten Karriereende von Basti Bentz müssen die
Schönbucher 4 Leistungsträger ersetzen. Dieser Umstand sollen die Neuverpflichtungen Michal Tracz
(EM Teilnehmer bis 66 kg / vom Bundesligisten TuS Adelhausen), Albinus Kiefer (86 kg / vom KSV
Berghausen/NBD), Gabriel Hughineata (aus Rumänien) und Sais Bachir (aus Syrien) auffangen. Achim
Vollmer steht nach Verletzung wieder zur Verfügung, was sich wie ein Neuzugang anfühlt .
Der KSV Unterelchingen, letztes Jahr hartnäckig in den Abstiegskampf involviert, möchte heuer eine
wesentlich sorgenfreiere Saison erleben. Mit Lukasz Charzewski (aus Polen) ist Zuwachse eingetroffen und mit Falk Böhm vom FC Erzgebirge Aue (66 kg Frst), der allerdings erst ab der Rückserie
einsetzbar ist, ist auf den letzten Drücker noch die Verpflichtung eines Zweitligaringers aus Sachsen
gelungen. Mit Kevin Schweter wechselt ein Eigengewächs zum SC Korb.
Zweiter Aufsteiger als Verbandsliga-Vizemeister ist der KSV Winzeln aus dem Schwarzwald, der ein
ganz junges Team mit den üblichen internationalen Unterstützungen an den Start bringt. Gleich 5
Nachwuchsringer aus Winzeln sorgten bei den diversen Dt. Jugendmeisterschaften mit vorderen
Platzierungen für Furore. Einziger Neuzugang ist Ergänzungsringer Johannes Bösinger vom Nachbarn
AV Hardt. Der KSV Winzeln wird die Herausforderung Klassenerhalt annehmen.
TSV‘ler kämpfen abermals in der Landesklasse
Das TSV-Ausbildungsteam um Team-Manager Horst Rühle hat sich in der immer mehr leistungsfordernden Liga fraglos einen Namen gemacht, hat dort nach 2 Vizemeisterschaften hintereinander
inzwischen die Balance einer Spitzenstaffel erlangt.
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Die Landesklasse 2015 erfuhr ein grundlegendes Lifting…mit den Oberliga-Reserven der TSV
Herbrechtingen und des TSV Ehningen blieben nurmehr 2 Vereine aus dem Stamm der Vorsaison
übrig. Die neue Zusammensetzung versprach eine weitere Niveau- und Wertsteigerung. Spannung
und guter Ringkampfsport garantiert also auch die „Mini-Landesliga“.
Das TSV-Juniorteam mit einem Altersschnitt von 19,5 Jahren knüpfte vergangene Ringzeit auf Anhieb
an den Flow der Vorsaison an, fertigte ihre Gegner teils mit Kantererfolgen erfolgshungrig ab.
Lediglich beim haushohen Titelfavoriten in Musberg, den man immerhin zur Bestbesetzung
animierte, da holte sich eine TSV eine erwartet deutliche Niederlage ab. Allerdings…stattliche 10:2
Tabellenpunkte in der „Herbsttabelle“ zeugen von dem abermaligen Top-Stellenwert der jungen
TSV’ler.
Nur Leader Musberg, der Oberliga-Aussteiger, rang auf einer anderen Ebene. Die Rückserie verlief
nach ähnlichem Muster, mit leistungsgerechten Erfolgen hielten sich die TSV’ler zumindest auf
Sichtweite zum Tabellenführer. Im Entscheidungskampf um die Vizemeisterschaft fertigten die TSVYounsters mit einem 19:10 Auswärtserfolg beim härtesten Konkurrenten in Plieningen ihr Sahnestück. Das Team zeigte Erfolgshunger, Courage und entsprechenden Biss.
Der Spitzenkampf gegen das Ausnahmeteam von den Fildern endete mit einem glasklar scheinenden
Ergebnis. Im Sandwich des ungeschlagenen Meisters TSV Musberg und des KV Plieningen kämpfte
sich die TSV II in großartiger Manier zur abermaligen Vizemeisterschaft durch.
Nachdem es in der Landesklasse 2015 nach dem kurzfristigen Rückzug des KSV Marbach und des TSV
Asperg reduziert zu Werke ging und eine Saison zuvor die Vereine gleich reihenweise einen
Rückzieher gemacht hatten, ist nun offenbar Normalität und Akzeptanz in der eingleisigen Liga
eingekehrt. 8 Teams kämpfen diese Saison um den bestmöglichen Erfolg, um den Auf- und gegen den
Abstieg.
Meister Musberg hat sich in die Landesliga katapultiert und mit den Bezirksligisten SG Weilimdorf II,
dem SV Ebersbach II und der neuen Kampfgemeinschaft Stuttgart-/ Holzgerlingen sind die Aufsteiger
benannt. Der KV 95 Stuttgart konnte nach der Meisterschaft im Bezirk 1 offenbar kein eigenes Team
rekrutieren und so bilden diese kurzerhand für die Mannschaftssaison zusammen mit den Schönbuchern eine Kooperations-Einheit.
Meisterschaftsaspiranten dürften in 1. Linie die 1. Mannschaften des KV Plieningen, der VfL
Obereisesheim und der ASV Möckmühl sein, die vor nicht allzu langer Zeit allesamt in der
Verbandsliga eine gute Rolle spielten.
Aber auch die TSV möchte liebend gerne wieder in vorderster Reihe mitmischen.
mit freundlichen Grüßen
Alwin Reimer
Pressewart TSV Herbrechtingen
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