10 Sport Andelfinger Zeitung Dienstag, 30. August 2016 Marthalens Fussballer fahren ersten Saisonsieg ein FUSSBALL In letzter Minute hat der FCEM im ersten Heimspiel doch noch den 4:3-Siegestreffer gegen die zweite Mannschaft der Spielvereinigung Schaffhausen geschossen. Die Stallchefs Franziska Rai und Roger Hürlimann sowie ihre Mithelferin Andrea Bitterli (links) sorgen für das Wohl der vierbeinigen CSI-Teilnehmer, die heute in Humlikon eintreffen. Bild: ani Engagierte Gastgeber für über 300 Pferde PFERDESPORT Franziska Rai und Roger Hürlimann sind als Stallchefs am Maurice-Lacroix-CSI Humlikon verantwortlich für das Wohl der vierbeinigen Teilnehmer. Dabei gilt es nicht nur, die Bedürfnisse der Pferde zu beachten, sondern auch Vorschriften. auf die Stallchefs aus Gundetswil: die Boxeneinteilung. Diese ist so anspruchsvoll wie die Tischordnung bei einem grossen Familienfest. Denn es gibt ver schiedene Befindlichkeiten zu beach ten. «Die Hengste sollten möglichst weit weg von den Stuten stehen, sonst gibt es Unruhe im Stall», erklärt Fran ziska Rai. Ausserdem gilt es, diverse Sonderwünsche der Reiter zu berück sichtigen. Auch wird darauf geachtet, ANGELIKA NIDO WÄLTY dass die Amateure sowie die Profis ihre Ein Pferdetransporter nach dem ande eigenen, nach Sprachen zugeteilten ren wird heute Dienstag in Humlikon Stallbereiche haben, da sie sich von den eintreffen und seine kostbare Fracht ent anderen Turnieren her kennen und laden: Am CSI werden rund 300 Spring sich gerne untereinander austauschen. pferde aus über 15 Nationen erwartet. Die vierbeinigen Weltenbummler sind Streng überwachter Bereich fast jedes Wochenende an einem ande Sobald am Mittwoch-Vormittag das ren Turnier im Einsatz und sind sich das letzte Pferd die Veterinär-Kontrolle Übernachten in fremden Stallungen ge passiert hat, wird der Stall «dicht» ge wohnt. Ihr «Hotel» in Humlikon besteht macht. Jedes internationale Pferde aus fünf Stallzelten mit 320 Boxen, die in sport-Turnier untersteht den Regle den vergangenen Tagen in der kleinen menten des Weltverbands FEI, der vor Senke hinter dem Hügel beim Abreite schreibt, dass die Stallungen vollstän platz aufgestellt wurden. dig umzäunt und abgeschlossen sein müssen. Aus Sicherheitsgründen wird Verantwortung für wertvolle Tiere der Eingang während des gesamten Wenn die ersten Ankömmlinge ihre Turniers streng bewacht. Zutritt haben Hufe auf Weinländer Boden setzen, nur Pferdebesitzer, Reiter und Pferde wird alles vorbereitet sein. Dafür haben pfleger, der Tierarzt sowie einige Offi Franziska Rai und Roger Hürlimann zielle. «Anhand der Kopfnummer, die gesorgt. Zum dritten Mal kümmern jedes Pferd tragen muss, kontrollieren sich die beiden, die selber begeisterte wir auch jedes Tier, das den Stall ver Amateur-Springreiter sind und eigene lässt», sagt Franziska Rai. Noch strik Pferde besitzen, als Stallchefs am Mau ter sind die Sicherheitsvorkehrungen rice-Lacroix-CSI Humlikon für das in der Nacht: Zwischen 21 und 6 Uhr ist Wohl der Tiere. «Diese Aufgabe macht der Stallzutritt nur noch in streng pro uns Spass, ist aber auch eine grosse tokollierten Ausnahmefällen gestattet. Wenn die beiden Stallchefs nach ih Verantwortung, schliesslich stehen hier Pferde im Wert von ein paar Millionen rer anstrengenden Tagesschicht über Franken in den Boxen», sagt Franziska Nacht nach Hause fahren – «wir sind Rai, die wie ihr Partner dafür extra eine am Abend meist nudelfertig», sagt Woche Ferien nimmt. Franziska Rai – dann übernehmen zwei Noch vor dem Eintreffen der ersten Angestellte einer Sicherheitsfirma die Pferde wartet eine knifflige Aufgabe Bewachung des Areals. Einer von ihnen verfügt über Erfahrung mit Pferden und ist in der Lage, zu erkennen, wenn ein Pferd erkrankt und einen Tierarzt braucht. Die dafür benötigten NotfallKontakte trägt die Stallchefin gleich bei der Ankunft der Pferde zusammen und bewahrt sie sorgfältig in ihrer «Kom mandozentrale» auf, einem Baucontai ner, der ihr als Büro dient. Während sich Franziska Rai um das Administra tive kümmert und dabei in diesem Jahr Unterstützung durch Mithelferin And rea Bitterli bekommt, übernimmt Roger Hürlimann die handwerklichen und lo gistischen Aufgaben wie zum Beispiel das Bereitstellen der Einstreumateriali en, die Mistentsorgung, diverse Repa raturarbeiten usw. Dabei bewegt er mit seinem Traktor ordentlich Gewicht: Im Pferdehotel werden über die sechs Tur niertage rund fünf Tonnen Heu und ebenso viel Stroh verbraucht – beides stammt aus dem Landwirtschaftsbe trieb von Paul und Marcel Freimüller. Die Sägespäne, die bei einem Grossteil der Pferde in die Boxen eingestreut wer den – über 700 Ballen à 20 Kilogramm – werden in zwei Lastzügen angeliefert. Der FCEM wollte im zweiten Meister schaftsspiel von Anfang an seine Heim stärke unter Beweis stellen und begann dominant. In der Anfangsphase liess die Hintermannschaft keine Chance zu, während sich die Offensive immer wie der gute Möglichkeiten erspielte. Nach gut einer halben Stunde besorgte Loris Bosshardt mit einem platzierten Flach schuss von der Strafraumgrenze das 1:0. Mart halen hatte die Partie in der ers ten Halbzeit unter Kontrolle, trotzdem konnte die «Spielvi» noch vor dem Sei tenwechsel ausgleichen. Etwas ernüch tert vom Resultat ging das «Eis» in die Pause, obwohl die Leistung klar besser war als vor einer Woche in Neunkirch. Auch nach der Pause war es die Heimmannschaft, die dem Führungs treffer näher war, obwohl Schaffhau sen stärker wurde. In einem sauber vorgetragenen Angriff wurde Pascal Rapold freigespielt, der das Leder plat ziert im Tor versenkte. Die Reaktion der Schaffhauser liess allerdings nicht lan ge auf sich warten. Die spielerisch star ken Gäste bekamen einen äusserst fragwürdigen Elfmeter zugesprochen, der sicher verwandelt wurde. Kurze Zeit später schien der Schiedsrichter seine Entscheidung zu kompensieren, als er der Heimmannschaft einen eben falls umstrittenen Strafstoss zusprach. Torwart Mladen Nastevski verwandel te gewohnt sicher zur erneuten Füh rung. Danach hätte das «Eis» den Sack zu machen müssen, scheiterte aber unter anderem am Pfosten und am Unvermö gen. In der Schlussphase liessen sich die Weinländer zu sehr vor das eigene Tor drücken, was auch der Qualität der SVS geschuldet war. Unnötigerweise konnten die Schaffhauser mit einer Standardsit uat ion zum dritten Mal aus gleichen. In den letzten Minuten war das Spiel auf Messers Schneide. Beide Teams schienen nicht wirklich mit einer Punkteteilung einverstanden. Die Spielvi hätte sogar noch die Gelegen heit zur erstmaligen Führung gehabt, als Torhüter Nastevski schon geschla gen war, Severin Müller aber miraku lös auf der Linie klärte. Dass Martha len in der letzten Minute doch noch ge winnen konnte, war der enormen Wil lensleistung zu verdanken. Bis zum Schluss glaubte die komplette WylandArena an den Sieg. Natürlich gehörte auch Glück dazu, als Rapolds PassSchuss von Bosshardt zum viel umju belten Siegestreffer verwertet werden konnte. Es war bereits sein fünfter Sai sontreffer im zweiten Spiel. Ein Wermutstropfen beim verdien ten Sieg war, dass Jung sich eine Fuss bänderverletzung zuzog und auf unbe stimmte Zeit ausfällt. Das sonst schon durch Absenzen geschwächte Kader gastiert nächsten Samstag (18.30 Uhr) in Büsingen, wo ein neuer Kunstrasen eingeweiht wird. (az) Das Aus nach dem 6. Gang Selber misten Damit jedes Pferd sein gewohntes Fut ter bekommt, nehmen die Pferdepfleger dieses von Zuhause mit. Und sie sind selber für das Ausmisten und Einstreu en ihrer Pferdeboxen verantwortlich. «Dafür kümmern wir uns um die Ord nung rund um den Stall sowie in den Stallgängen und halten die Fluchtwege frei», sagt Franziska Rai, die erst zufrie den ist, wenn sich alle ihre zwei- und vierbeinigen Gäste wohlfühlen. «Vom Turnier selber bekommen wir deshalb nicht viel mit, aber die Arbeit im Stall und die Kontakte mit den Reitern und Pferdepflegern sind genauso span nend.» Schwingen: Für den Marthaler Schwin ger Jeremy Vollenweider (in Weiss) sahs am Anfang des Eidgenössischen Schwingfests in Estavayer nicht allzu gut aus. Doch mit einem starken vier ten Gang gegen den Auslandschweizer Andrew Stephen Betschart (USA) ge lang es dem 18-Jährigen des Schaffhau ser Schwingerverbands endlich, einen Sieg auf das Notenblatt zu zaubern. Da mit hatte er sein genanntes Ziel, auch am Sonntag noch dabei zu sein, er reicht. Und so stand er am Tag der Ent scheidung praktisch als Erster im Säge mehl. Sein Gegner war der Inner schweizer Kranzschwinger Raphael Arnold. Jeremy Vollenweider versuchte immer wieder anzugreifen – aber ir gendwie fehlte ihm immer noch der letzte gute Zwack und vielleicht auch noch eine Portion Glück dazu. Immer hin konnte er die Gegenangriffe ab wehren, und so endete der Gang ge stellt. Im sechsten Gang bekam er es mit dem Innerschweizer Simon Zim mermann zu tun. Leider musste er die sen Gang dem Gegner überlassen – und somit war es sein letzter an diesem Eidgenössischen, das Matthias Glarner gewann. (Text: eg / Bild: zvg)
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