Luzern, 01.09.2016 Geben Sie dem Neuen Theater

Luzern, 01.09.2016
Geben Sie dem Neuen Theater Luzern / der Salle Modulable eine Chance!
Sehr geehrter Herr Kantonsrat
Wie am Montag bekannt wurde, hat sich die EBKK gegen den Planungskredit für die Salle
Modulable entschieden. Wir respektieren die Überlegungen der EBKK und sind uns bewusst,
dass bei der aktuellen finanziellen Lage des Kantons Investitionen in die Zukunft nicht
leichtfertig getätigt werden können. Gerade in schwierigen Zeiten sind solche Investitionen
aber von zentraler Bedeutung. Darum bedauern wir den Entscheid der EBKK sehr.
Die Geschichte der Salle Modulable ist sehr wechselhaft und vieles ist nicht optimal
gelaufen. Als Parlamentarierinnen und Parlamentarier stehen Sie nun vor einer schwierigen
Situation. Sie müssen an einem Punkt entscheiden, wo noch immer viele Fragen offen sind.
Als Parlamentarierinnen und Parlamentarier tragen Sie eine grosse Verantwortung. Wir sind
jedoch überzeugt, dass bei der Salle Modulable die Chancen bedeutend grösser sind als die
Risiken. Wir dürfen deshalb nicht auf halbem Weg das Handtuch werfen. Wir lassen uns bei
dieser Beurteilung von folgenden Überlegungen leiten:
- Beim aktuellen Entscheid geht es lediglich um den Planungskredit. Entscheidet sich der
Kantonsrat dagegen, so beerdigt er damit die Vision der Salle Modulable. Hinfällig wird
damit auch die Schenkung von Christoph Engelhorn, sowie weitere Beiträge privater
Donatoren. Dann stehen wir vor einem Scherbenhaufen. Die Realisierung eines
dringend notwendigen neuen Theaters rückt dann in weite Ferne. Nur mit einem positiven
Entscheid kann die Planung, die in echter Partnerschaft aller Beteiligten erfolgen muss,
weitergeführt werden. Nur so kann im Jahr 2019 über eine überzeugende Luzerner Lösung
abgestimmt werden.
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- Es besteht ein breiter Konsens unter allen beteiligten Partnern, dass das neue Theater
tragbar sein muss, insbesondere bei den Betriebskosten. Wir sind überzeugt, dass mit einer
sorgfältigen, detaillierten Planung aufgezeigt werden kann, dass eine Lösung realisierbar
ist, die der Kultur nachhaltige Entwicklungschancen bietet, hohe wirtschaftliche
Wertschöpfung schafft und finanziell tragbar ist.
- Ohne die Salle Modulable ist die Zukunft des Luzerner Theaters gefährdet. Ebenso
eingeschränkt wären die Perspektiven und das Entwicklungspotential des Lucerne Festivals
und des Luzerner Sinfonieorchesters (LSO). Alle diese tief in Luzern verankerten
Institutionen brauchen die Salle Modulable für ihre Weiterentwicklung.
Dieses Projekt ist äusserst komplex und es ist wichtig, alle offenen Fragen zuverlässig und
präzise zu beantworten. Genau dafür braucht es jetzt die Projektierungsphase. Wir sind
bereit, diese von unserem Verein aus ideell und finanziell tatkräftig zu unterstützen. Dies,
weil wir von der Notwendigkeit des Projekts und dem grossen Nutzen für den Kulturstandort
Luzern überzeugt sind.
Mit Herz und Kopf stehen wir für den Kulturstandort Luzern ein. Wir machen uns grosse
Sorgen, wenn die einmalige Chance der Salle Modulable verpasst wird. Wir danken Ihnen,
dass Sie, als Kantonsparlamentarier, Ihren Entscheid für den Planungskredit auch auf diese
Überlegungen stützen und mutig für die Zukunft entscheiden.
Mit freundlichen Grüssen
Jost Schumacher
Heinz Wild
Ferdinand Zehnder
Peter With
- Argumente für die Salle Modulable
Fabian Reinhard
Kurt Sidler
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Argumente für die Salle Modulable
- Das Luzerner Theater ist völlig veraltet, und nicht mehr ausbaufähig. Es braucht etwas neuzeitliches. Das alte Theater zu restaurieren würde gegen CHF 80 Mio. kosten und ist auch
dann nicht ideal.
- Das neue Theater am See wäre für Stadt und Kanton die nachhaltigste Investition, weil
Herr Engelhorn und weitere Private beim alten Stadttheater als Gönner und Sponsoren
entfallen.
- Die Salle Modulable / das Theater am See ist nicht ausschliesslich für Opern, welche im
KKL nur konzertant aufführbar sind, sondern auch Schauspiel, Operette, Ballett aber auch
Gastanlässe und ebenfalls moderne Konzerte von Rock bis Jazz.
- Das KKL ist heute, nach weniger als 20 Jahren, praktisch in den schwarzen Zahlen. Das
muss mit dem Theater an See auch möglich sein.
- Numa Bischof sagt, dass für das LSO (Luzerner Symphonie Orchester) das neue Theater
lebensnotwendig sei.
- Bei einem Nein der Bevölkerung beziehungsweise schon bei einem Nein in den Parlamenten von Stadt und Kanton fallen die offerierten CHF 80 Mio. von Herrn Engelhorn
und die CHF 35 Mio. von Privaten dahin.
- Das neue Theater am See ist derart veränderbar, dass bei Anlässen 100 – 700 Personen
platziert werden können.
- Dr. Hubert Achermann ist gerne bereit, Ihnen zu zeigen, wie auf Knopfdruck ganze Säle
innert kürzester Zeit umgebaut werden können.
- Wir müssen die Stärken des Kantons und der Stadt im Hinblick auf unsere Zukunft weiter
bekräftigen, wollen wir im Wettbewerb mit anderen Regionen weiterhin eine führende Rolle
spielen. Im Auftrag der Stiftung Salle Modulable erstellt die Hochschule St. Gallen HSG
derzeit eine Studie, welche den volkswirtschaftlichen Nutzen für den Kanton Luzern und die
Stadt aufzeigt. Sie soll im Herbst vorliegen.
- Das Luzerner Theater steht positiv zum Theater am See.
- Zentral ist, dass jetzt alle künftigen Nutzer geschlossen hinter dem Projekt stehen.
Insbesondere das Luzerner Theater, aber auch Lucerne Festival, Luzerner
Sinfonieorchester (LSO), Freie Theater- und Tanzszene und Südpol bekennen sich zum
Neuen Theater Luzern / Salle Modulable und sehen die einmalige Chance. Die Anliegen
des Theaters konnten aufgenommen werden, ohne dass die Investitionskosten gestiegen
sind.
- Die Planung sollte auf jeden Fall durchgeführt werden (wie zum Beispiel der
Architekturwettbewerb). Vorher weiss man weder etwas über Kosten, die genaue
Platzierung des Gebäudes, Höhe, Akustik, Geologie, Bauphysik etc. Alles andere wäre eine
verpasste Chance.
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- Die Abstimmung über die Baurealisierung ist erst im Jahr 2019 vorgesehen. Jetzt geht es
nur um die Planung. Wer das Theater am See im Jahr 2019 nicht will, kann es an der Urne
ablehnen. Er weiss dann, was wirklich Sache ist.
- Die Baukosten fallen erst im Jahr 2020 / 2021 an. Bis dann ändert sich noch
Vieles, wie z.B. Kantonsfinanzen etc.
- Die Projektkosten können auch noch stark reduziert werden im Laufe der
Verhandlungen mit den Architekten oder bei den Wettbewerbsbedingungen.
- Auf der Betriebskostenseite werden weitere Arbeiten nötig sein. Es gilt die Auswirkungen,
der jetzt gerade erst mit dem Theater und den anderen Nutzern gefundenen räumlichen
Lösungen einzuarbeiten. Die Partner gehen nach den uns vorliegenden Informationen
davon aus, dass die bisher kommunizierten CHF 31 Mio. für Betrieb und Unterhalt auch
nach der Einigung mit dem Theater eine realistische Grösse darstellt.
- In der nächsten Projektphase wird es nun darum gehen, die Synergien und die Ertragsseite
genauer zu analysieren. Das heisst insbesondere:
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Durch das neue Betreibermodell werden Synergien (auch zwischen den Nutzern)
entstehen, die noch zu berechnen sind.
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Die Nähe zum KKL ergibt Einsparungsmöglichkeiten, die in einem nächsten
Schritt ebenfalls konkret zu benennen sind.
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Im Bereich des Unterhalts sehen die Verantwortlichen Möglichkeiten zur
Kostenreduktion.
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Darüber hinaus soll unter Führung der Stiftung Salle Modulable aus privaten
Mitteln ein Fonds geäufnet werden, der die Unterhaltskosten für die öffentliche
Hand in den ersten Jahren massiv reduziert.
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Noch keineswegs berücksichtig sind die positiven Effekte auf der Ertragsseite.
Das Neue Theater Luzern / Salle Modulable wird mit seinem Programm
Zuschauer weit über Luzern hinaus anziehen. Die Projektpartner gehen deshalb
davon aus, dass ein substantieller Erfolgseffekt beim Sponsoring und beim
Kartenverkauf möglich ist.
- In der Stadt Luzern haben wir für grosse Orchester keinen einzigen brauchbaren
Übungssaal.
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Der Schweizerhof hat keine Klimaanlage.
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Der KKL Keller hat eine schlechte Akustik.
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St. Charles Hall und der Marianische Saal sind zu klein.
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Die Franziskanerkirche und die Pfarreisäle sind nur in Ausnahmefällen buchbar.
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Der Südpol eignet sich ebenfalls nicht für grosse Orchester.
Luzern, den 01. September 2016