Datum: 28.08.2016 SonntagsZeitung 8021 Zürich 044/ 248 40 40 www.sonntagszeitung.ch Medienart: Print Medientyp: Tages- und Wochenpresse Auflage: 182'192 Erscheinungsweise: wöchentlich Themen-Nr.: 999.217 Abo-Nr.: 1095889 Seite: 8 Fläche: 23'491 mm² Wenn FDP-Politiker verstaatlichen wollen Gegner der Initiative «Grüne Wirtschaft» verlangen, dass der Staat den ökologischen Fussabdruck übernimmt Bern Gegner der Initiative «Grüne Wirtschaft», insbesondere freisinnige Politiker, verlangen eine Verstaatlichung der Umweltorganisation Global Footprint. Das müsse man für den Fall vorsehen, dass die Initiative am 25. September ange- Art Bundesagentur zur Bestim- tisch», sagt FDP-Mann Peter mung des ökologischen Fussab- Schilliger: «Wird der Zielbegriff druckes gegründet wird, ist offen. des ökologischen Fussabdrucks in Mit ihrer Forderung wollen die der Verfassung verankert, werden Politiker ein neues Themenfeld im künftig internationale Öko-OrgaKampf gegen die Initiative für eine nisationen unsere Gesetzgebung grüne Wirtschaft öffnen. Die Ini- bestimmen». Das wäre, wie wenn nommen werde. Die FDP-Parla- tiative sei nicht nur eine wirtschaft- der TCS die Höhe von Steuern auf mentarier Damian Müller und Pe- liche Gefahr, sondern ein handfes- Benzin und Diesel bestimmen ter Schilliger wollen den Bundes- ter «demokratiepolitischer Skan- würde oder landwirtschaftliche Produzenten über Agrarimportrat in der kommenden Session mit- dal», argumentieren sie nun. Faktum ist: Die Initiative ver- Verbote befinden könnten. Und tels einer Anfrage dazu auffordern. «Ich habe Angst vor der inhaltli- langt vom Bundesrat Massnahmen Müller doppelt nach: «Eine Bevorchen Fremdbestimmung», bestä- für eine Ökologisierung der Wirt- mundung durch Ideologen kommt tigt Peter Schilliger den für libera- schaft. Messeinheit dafür soll der nicht infrage.» Girod lässt sich aber le Politiker doch ungewöhnlichen von der Organisation Global Foot- nicht beirren. Mit guten UmfrageVerstaatlichungsplan. Und Damian print entwickelte «ökologische werten im Rücken - noch will eine Müller doppelt nach: «Dritte be- Fussabdruck» sein. Dieser ist aber Mehrheit die Initiative annehmen stimmen über Zwangsmassnah- erstens in seiner Definition um- - spricht der grüne Zürcher Natio- men, das ist ein schweizerisches stritten und soll zweitens laufend Unding.» Grund des Vorgehens: verändert werden. Letzteres haDie Initiativgegner sehen in der In- ben Initiant Nationalrat Bastien itiative eine Art Ermächtigungsar- Girod (Grüne) und Mathis Watikel verankert. Sie sind überzeugt, dass «wir der Organisation Global Footprint direkte Gesetzgebungsmacht in der Schweiz geben. Das ist äusserst problematisch.» Ob es am Ende wirklich zu einer nalrat von einer «exotischen Ak- tion». «Das Ganze zeigt, dass unseren Gegnern offensichtlich die guten Argumente ausgegangen sind.» ckernagel, Miterfinder dieses Fuss- Die Kritik sei verfehlt, denn der abdrucks und mit seiner Organisation Global Footprint ebenfalls an der Initiative beteiligt, mehrmals bestätigt. Das sei «äusserst undemokra- ökologische Fussabdruck sei als Masseinheit für den Ressourcen- verbrauch vom Bundesrat und auch von Weltkonzernen anerkannt. Denis von Burg Verstaatlichung kommt und eine Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 62556468 Ausschnitt Seite: 1/1
© Copyright 2025 ExpyDoc