insight Ausgabe 01/2016 Stabwechsel in der Geschäftsführung Mit Wirkung zum 1. April 2016 ist Peer Leemhuis (49) in die Geschäftsführung der Log5Group Engineers GmbH berufen worden. Er folgt auf Detlef Kuhlmann (57), der dem Logistikberatungs- und Planungsunternehmen als Gesellschafter und den Kunden als Consultant erhalten bleibt. Die Redaktion sprach mit beiden über die Hintergründe, neue Konstellationen und Visionen. Herr Kuhlmann, Sie haben Ihre Verantwortung als Geschäftsführer der Log5Group Engineers GmbH abgegeben. Was hat Sie zu diesem Schritt veranlasst und was prädestiniert Peer Leemhuis für diese Aufgabe? DK: Dieser Gedanke ist lange gereift. Sehen Sie, ich bin der Meinung, dass es an der Zeit ist, das Unternehmen sowohl auf aktuelle als auch auf kommende Anforderungen hin neu auszurichten. Die Logistik unterliegt gerade einem massiven Wandel. Sie muss Antworten finden auf Trends, die die Art, wie wir leben und arbeiten, komplett verändern werden. Digitalisierung im Sinne von Industrie 4.0, E-Commerce und Urbanisierung zählen zu den zentralen Treibern. Vor diesem Hintergrund macht es Sinn, das Team zu verjüngen. Schließlich geht es auch um ihre Zukunft. Peer Leemhuis, als deren verantwortlicher Koordinator, hat mein vollstes Vertrauen. Er ist ein langjähriger Wegbegleiter, der stets ergebnisorientiert agiert, ein ausgeprägtes Gespür für innovative Konzepte und Lösungen einbringt und mit einem hohen technischen und emotionalen Verständnis ausgestattet ist. Sie ziehen sich ja nicht vollständig zurück. In welchen Geschäftsbereichen bleiben Sie weiterhin aktiv? DK: Als Gesellschafter, kaufmännischer Leiter und Senior Consultant stehe ich weiterhin im Dienst des Unternehmens. Insofern profitiert das Team auch von meiner mehr als 30-jährigen Erfahrung auf dem Gebiet der internen und externen Logistik. Dabei betreue ich natürlich auch Bestandskunden weiterhin. Gleichzeitig möchte ich mich verstärkt vertrieblich engagieren und die Vertriebsaktivitäten noch stärker als bisher individualisieren. Herr Leemhuis, was reizt Sie an Ihrer neuen Aufgabe? PL: Es darf nicht das Ziel sein, bewährte Methoden völlig auf den Kopf zu stellen. Aber wir leben in einer spannenden Zeit. Es ist eine noch nie dagewesene Dynamik entstanden, die auch Mut erfordert, alte Denkmuster Detlef Kuhlmann Peer Leemhuis abzulegen und gegebenenfalls ad hoc die Wirkungsrichtung zu ändern. Das ist eine Herausforderung, der ich mich gerne stelle. Ich möchte wirken und etwas bewirken. Dabei ist es mir im Zuge der operativen Abwicklung wichtig, mit einem jungen und höchst engagierten Team zusammenzuarbeiten, das frische Ideen einbringt und Dinge auch einfach mal hinterfragt. Mit ihnen gemeinsam möchte ich die Entwicklung vorantreiben und Lösungen realisieren, mit denen Unternehmen in einem volatilen Umfeld perspektivisch sicher aufgestellt sind. wicklung unter das „Siegel 4.0“ stellen. Richtig ist auch, dass der Wandel elementarer sein wird als das, was in den letzten Jahrzehnten geschehen ist. Information wird zum entscheidenden Faktor. Die erforderliche Hard- und Software ist vorhanden. Unsere Aufgabe ist es, diese Bausteine sorgfältig auszuwählen, sinnvoll miteinander zu kombinieren und in die Unternehmensprozesse zu integrieren. Dabei muss es nicht gleich die ganz große Lösung sein. Ein erfolgreicher Einstieg in „Logistik 4.0“ ist auch sukzessive zu überschaubaren Kosten möglich. Die Intralogistik-Branche befindet sich ja derzeit quasi im Digitalisierungsrausch. Wo konkret kann die Log5Group ihre Kunden hierbei unterstützen? PL: Natürlich gibt es Stimmen, die zur Eile mahnen. Ich sehe das Ganze doch eher pragmatisch. Digitalisierung und Vernetzung sind ja nicht neu, sondern stehen in der Logistik spätestens seit dem Einsetzen der ersten Automatisierungswelle auf der Agenda. Aber es stimmt schon, dass die Hersteller nahezu jede Neuent- Welche Bedeutung hat Herstellerneutralität in diesem Kontext? PL: Das ist eine Maxime, die die Log5Group seit jeher konsequent verfolgt. Herstellerneutral sichten wir die auf dem Markt verfügbaren Hard- und Softwaretechnologien und prüfen das jeweilige Kosten-/Nutzenverhältnis unter Berücksichtigung der tatsächlichen Erfordernisse. Dabei geht es auch darum, Verschwendung zu vermeiden. Die Lösung muss sich dem Unternehmen anpassen und nicht umgekehrt. 1 Neue Plattform für eine flexible Ersatzteillogistik Je umfangreicher der Handel mit Ersatzteilen, desto anspruchsvoller die Logistik. Zu diesem Zweck hat die A.-W. Heil & Sohn GmbH & Co. KG moderne Zentrallagerstrukturen und ein flächendeckendes Filialnetz im norddeutschen Raum geschaffen. Über 150 Fahrzeuge beliefern bis zu vier Mal täglich die Kunden, die aus einem Gesamtsortiment von rund 110.000 Ersatzteilen für Pkw und Nutzfahrzeuge schöpfen – von der einfachen Glühbirne über Schrauben und Reifen bis hin zu kompletten Auspuffanlagen, Achsen und Hebebühnen. Um die von den Kunden gewohnte und erwartete Servicequalität auch angesichts der stetig wachsenden Variantenvielfalt langfristig sicherstellen zu können, hat das traditionsreiche Familienunternehmen in den Bau eines neuen Zentrallagers investiert. Für die Abwicklung der Logistik steht am Standort Sarstedt nun eine Grundfläche von rund 26.000 m² zur Verfügung. Die Anlage dient in erster Linie der Filialversorgung. Bei Bedarf können die Kunden aber auch direkt per KEP-Dienst beliefert werden. Nachdem die Log5Group Engineers GmbH bereits in der Planungsphase in das Projekt involviert war, setzt Heil & Sohn nun erneut auf die Expertise des Beratungs- und Planungsunternehmens. Mit Fokus auf die Einführung eines neuen Lagerverwaltungssystems (LVS) begleitet das Team die Inbetriebnahme des Zentrallagers. Zu Projektbeginn wurden Flowcharts entwickelt, mit dem Pflichtenheft abgeglichen und Testszenarien erstellt. Ihr Know-how brachten die Intralogistikexperten ferner bei der Durchführung der Tests sowie bei der Abnahme des LVS und der Fördertechnik ein. Infolge konnte bereits im September 2015 der Wareneingang in Betrieb genommen werden. Der Warenausgang folgte im Februar 2016. Während des Go-Live setzte Heil & Sohn zudem auf das Know-how der Dortmunder im Bereich des Projektmanagements inklusive Mitarbeiterschulung. Ebenfalls mit deren Unterstützung sollen nun punktuell weitere Prozessoptimierungen vorgenommen werden. www.heil-und-sohn.de Das neue Zentrallager der A.-W. Heil & Sohn GmbH in Sarstedt Passgenaue Logistik für Präzisionsbauteile Werk 1: Stammhaus Mentor GmH & Co. Päzisions-Bauteile KG, Erkrath Als international erfolgreiche Unternehmensgruppe setzt die Mentor GmbH & Co. Präzisions-Bauteile KG seit Jahrzehnten Standards bei der Entwicklung und Herstellung von mechanischen, elektronischen und optoelektronischen Bauelementen für industrielle Anwendungen sowie den Automotive-Bereich. Das Produktprogramm des in Erkrath ansässigen, wirtschaftlich unabhängigen Familienunternehmens umfasst derzeit mehr als 3.000 Standardartikel. Ein Spezialgebiet des OEM-Lieferanten namhafter Automobilbauer sind kundenspezifische LED-basierte Lichtsysteme und Leuchtenmodule. Mit Produktionsstandorten auf drei Kontinenten und Vertretungen in über 20 Ländern hat das Traditionsunternehmen im Verlauf seiner fast 100-jährigen Geschichte Strukturen geschaffen, über die eine umfassende technische Beratung und optimale Kundenbetreuung vor Ort sowie eine termingerechte Logistik gewährleistet werden können. Dieses systematisch entwickelte Gefüge wird kontinuierlich an sich wandelnde Anforderungen der Kunden und Märkte angepasst. 2 Werk 2: Neubau für Kunststoffspritzerei Aktuell liegt der Fokus unter anderem auf der Logistik als zentrales Bindeglied zwischen den einzelnen Wertschöpfungsstufen. Im Zuge einer umfassend angelegten Reorganisation der Prozesse stehen neben der Organisation des Lagers und der Kommissionierung am Standort Erkrath auch die im Einsatz befindlichen Intralogistiktechniken auf dem Prüfstand. Anfang 2016 hat Mentor die Log5Group Engineers GmbH damit beauftragt, entsprechende Lösungsvarianten auf Basis von Vor-Ort-Analysen zu entwickeln. Betrachtet wird im Zuge dessen auch, inwieweit ein neues Warehouse-Management-System die Leistung und Effizienz in den Prozessen steigern könnte. Abgeleitet aus dem Artikelspektrum sind hierbei umgerechnet an die 21.500.000 Mengeneinheiten zu berücksichtigen. www.mentor-bauelemente.de www.log5group.de Ganz persönlich! Pia Malou Verhoeven (geb. Sinder), Jahrgang 1987, arbeitet seit März 2014 als Consultant der Log5Group Engineers GmbH vom Standort Dortmund aus. Zuvor erwarb sie ihren „Master of Science in der Logistik“ (M. Sc) an der Technischen Universität Dortmund. Bereits während ihres Studiums sammelte sie fachliche Auslandserfahrungen in Südafrika (Bachelorarbeit) und Indien (Praktikum). Was fasziniert Sie an Ihrer derzeitigen Arbeit? Die Vielseitigkeit: Jeder Kunde und jedes Projekt ist anders. Konzepte und Vorgehensweisen können übertragen werden, aber trotzdem nehme ich mir aus jedem Projekt neue Erfahrungen mit, die mir im späteren Verlauf wieder nützlich sind. Neben den fachlichen Inhalten finde ich es zudem gut, regelmäßig einen „Tapetenwechsel“ zu haben. kennenzulernen. Wenn ich Zeit finde, verliere ich mich auch gerne in guten Büchern, bevorzugt in Krimis und Thrillern. Womit beschäftigen Sie sich in Ihrer Freizeit am liebsten? Mit meiner Familie und meinen Freunden, z. B. bei geselligen Abenden beim Kochen, Fußball gucken, auf ein Bierchen in der Kneipe um die Ecke, bei Gesellschaftsspielen oder beim Sport. Zudem reise ich gerne, um neue Eindrücke zu gewinnen und fremde Kulturen Haben Sie ein Lebensmotto? Wenn ja – wie würden Sie es umschreiben? Alle sagten: „Das geht nicht.“ Dann kam einer, der wusste das nicht und hat´s einfach gemacht. Welche Technikentwicklung bewundern Sie am meisten – und warum? Das Internet. Die Welt ist dadurch gefühlt so viel kleiner und vernetzter geworden. Jeder kann mit jedem ständig im Kontakt sein, egal wo man sich gerade befindet. Pia Malou Verhoeven Von welchem späteren Beruf träumten Sie als Kind? Und was war an dieser Vorstellung so reizvoll? Ich hatte keinen konkreten Traumberuf als Kind, ich fand viele Dinge interessant. Das spiegelt sich wohl auch in meiner interdisziplinären Berufswahl wider. Im Verbund noch schlagkräftiger EMS-FEHN-Group 18 Unternehmen 16 Büros 19 Schiffe 230 Mitarbeiter an Land 220 Mitarbeiter an Bord Jahresumsatz 2015: € 150 Mio. Seit Ende 2015 ist die Log5Group Engineers GmbH offizieller Partner der EMS-FEHN-GROUP, einem Verbund von 18 Unternehmen in sechs Ländern. Aktiv ist die Gruppe in den Bereichen Chartering, Transportlogistik, weltweite Yachttransporte, Schiffsmanagement, Verladung und Stauerei, Hafenterminalbetrieb, Lagerhaltung, Intralogistik und Crewing. 230 Mitarbeiter an Land und 220 an Bord erwirtschafteten im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 150 Millionen Euro. Im Zuge der Kooperation nutzen die Partner Synergien, um die eigenen Kompetenzen kontinuierlich auszubauen. Kunden der Log5Group Engineers profitieren ab sofort auch von Lösungen für eine ausgereifte, effiziente Transportlogistik, die von einem international erfahrenen, flächendeckenden Netzwerk gestützt werden. „Diese Teilhabe ist ein erster wichtiger Meilenstein, mit dem wir die Log5Group noch stärker an die Erfordernisse der Märkte anpassen“, sagt der neue Geschäftsführer, Peer Leemhuis. „Wir haben die Chartering Transportlogistik Spezial- und Yachttransporte Hafenumschlag Lagerbetrieb Intralogistik Crewing Reedereien Spezialtransporte EMS-FEHN-GROUP – ein international operierendes Expertennetzwerk Range unserer Fachdisziplinen erweitert und die Sicherheitsressourcen für die Abwicklung von Großprojekten verstärkt.“ Gleichzeitig ergeben sich aus der direkten Kommunikation stets neue Ansätze, die werthaltig im Sinne der Kunden weiterentwickelt werden. www.ems-fehn-group.de 3 Lagerverwaltung und Prozessoptimierung mit SAP EWM Seit Anfang Mai 2016 ist die IT-Forum Beratung und Software GmbH aus Braunschweig offizieller SAP EWM-Partner der Log5Group Engineers. Mit diesem Zusammenschluss reagieren die Dortmunder Intralogistikspezialisten auf den Wunsch von Unternehmen, eine bereits vorhandene, integrierte SAP-Systemlandschaft um Logistikfunktionalitäten auf Basis von SAP EWM (Extended Warehouse Management) zu erweitern. Die Partner eint über Jahrzehnte gesammelte Erfahrung in den Bereichen Logistikplanung und Realisierung von mitunter auch äußerst komplexen IT-Projekten, so dass sie ihre Kunden umfassend beraten und unterstützen können – von der Auswahl einer bedarfsgerechten Lösung bis hin zur (Neu-) Gestaltung der Prozesse. „Bei einem SAP EWM-Einführungsprojekt sollte man die Technologie auch nutzen, um bestehende Prozesse und Strukturen zu analysieren und zu optimieren“, rät Benedikt Terschluse, SAP EWM-Verantwortlicher bei IT-Forum. „Um die Vorteile von SAP EWM voll auszunutzen, muss man die Prozesse durchgängig gestalten – vom ERP-System bis runter zu Stapler und Anlage.“ Hierbei können die Berater auf umfangreiche Best Practices auf SAP EWM-Ebene zurückgreifen. Ergänzend bietet die Log5Group Engineers GmbH Simulationstools, mit deren Hilfe eine automatisierte Testumgebung generiert wird. Diese dient als Abbild der automatischen Lagertechnik und als Kommunikationspartner für das SAP MFS (Material Flow System). Über eine speziell gestaltete Oberfläche lässt sich das Verhalten der konfigurierten Systeme in Echtzeit oder im Einzelschrittmodus simulieren und nachverfolgen. Auf diese Weise können ungenutzte Potenziale aufgedeckt und etwaige Fehler im Vorfeld analysiert und abgefangen werden. Die Ergebnisse der Simulation fließen dann in die Konfiguration des SAP EWM ein. www.it-forum.de Benedikt Terschluse Lektüretipp Wenn bestehende Anlagen und Systeme in der Intralogistik an ihre Grenzen stoßen, macht sich das zunächst in Form von zunehmenden Kapazitätsengpässen und nachlassender Verfügbarkeit bemerkbar. Parallel steigen sowohl die Prozess- als auch die Betriebskosten. Ein Neubau könnte diese Probleme möglicherweise perspektivisch lösen. Dieser Entscheidung sollte jedoch der kritische Blick auf das Vorhandene vorausgehen. Denn oftmals schlummern dort Optimierungspotenziale, die sich mit vergleichsweise geringem Aufwand sicher identifizieren und kurzfristig in effizienzsteigernde Lösungen umsetzen lassen. Lesen Sie, weshalb der „Quick Check Intralogistics“ gerade in Zeiten knapper Investitionsmittel interessant ist. Der Beitrag „Check-up für die Intralogistik: Kleiner Aufwand, große Wirkung“ ist erschienen im „Jahrbuch Logistik 2016“. www.log5group.de www.jahrbuchlogistik.com Herausgeber: Kontakt: Redaktion: Log5Group Engineers GmbH +49 (0)231 5320 44-30 Sabine Vogel M.A. Joseph-von-Fraunhofer-Straße 20 +49 (0)231 5320 44-40 Public Relations, Dortmund. 44227 Dortmund [email protected] www.log5group.de Design & Layout: Geschäftsführer: Dipl.-Ing. Peer Leemhuis 4 Werbeagentur VON DER SEE GmbH, Emden www.log5group.de
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