Australien Kurze Einführung in das Hochschulsystem und die DAAD

Australien
Kurze Einführung in das
Hochschulsystem und die
DAAD-Aktivitäten | 2016
DAAD
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Sachstand Australien
2016
 Informationszentrum  Lektorate
Allgemeine
Informationen
Wirtschaft
Bildung
Offizieller Name des Landes:
Commonwealth of Australia
Bevölkerungszahl:
22,75 Mio.
15- bis 24-Jährige:
2,99 Mio.
BIP pro Kopf in Kaufkraftparitäten:
45.925 US$ (D: 46.400 US$)
Wirtschaftswachstum:
2,5%
Dt. Außenhandelsvolumen mit Australien:
9,578 Mrd. € (Rang 36)
Knowledge Economy Index (KEI):
Rang 9 (D: 8)
Staatliche Bildungsausgaben pro Jahr in %
des BIP:
k.A.
Anzahl der tertiären Bildungseinrichtungen:
41
Im Ausland Studierende:
11.650 (2013)
Die 3 beliebtesten Zielländer für
Studierende:
1. USA
2. Neuseeland
3. UK
(4. Deutschland)
Australische Studierende in D:
666
DAAD-Geförderte insgesamt
(Ausländer/Deutsche) 2015:
1.312 (A: 198 / D: 1.114)
DAAD
I.
Seite 3
Bildung und Wissenschaft
Das tertiäre Bildungssystem in Australien ist weitgehend kommerzialisiert. Bildung und
insbesondere der internationale Bildungsbereich sind während der letzten Jahre zum drittgrößten
Exportfaktor der australischen Wirtschaft geworden. Zu dieser Entwicklung trug auch die über einige
Jahre stetig wachsende Zahl von deutschen Studierenden an australischen Hochschulen bei, die
inzwischen jedoch wieder sinkt. Der Abwärtstrend mag auf die drastisch gestiegenen
Studiengebühren in Australien zurückzuführen sein, die inzwischen je nach Universität und
Studiengang zwischen AUD 9.000 (6.200 Euro) und 37.000 (25.500 Euro) pro Studienjahr betragen
können. Insbesondere die Studiengebühren für ausländische Studierende ist mit AUD 14.000 (9.600
Euro) bis 37.000 pro Semester besonders hoch (durch die gerade stattgefundene Wahl 2016
könnten sich je nach neuer Regierung deutliche Änderungen durchsetzen, dies bleibt jedoch
abzuwarten). Trotz der hohen Gebühren ist Australien für in- und ausländische Studierende
weiterhin ein attraktives Studienland, was auf die weltweiten Rankings zurückzuführen ist, in denen
Australien inzwischen unter den Top 100 vertreten ist. Die Zahl der Australier, die es zu Studienund Ausbildungszwecken nach Deutschland zieht, ist zwar deutlich geringer, wächst aber stetig an.
Insgesamt hat Australiens Higher Education System sich in den letzten Jahren an die Weltspitze
gearbeitet. In den einschlägigen Rankings schneidet Australien gut ab; 2015 sind sechs
Universitäten unter den besten 100 im Times Higher Education World University Ranking
(Deutschland: 9).
Es gibt 43 Universitäten, davon 40 australische, eine private (Torrens) und zwei internationale
(Carnegie Mellon und University College London) mit über 1,1 Mio. Studierenden (2014), darunter
55.000 Doktoranden.
Im Allgemeinen bestimmt der Notendurchschnitt des Abiturs (Australian Tertiary Admission Rank —
ATAR) über die Zugangsmöglichkeiten.
Folgende Abschlüsse können erworben werden:
•
Bachelor (BA): drei- oder vierjähriges Grundstudium. Die meisten Studierenden
beenden mit diesem Abschluss ihr Studium
•
Bachelor with Honours: 1 zusätzliches Jahr mit Vorlesungen und einer
wissenschaftlichen Arbeit; 4–5 Jahre inklusive vorangegangenen Bachelor.
Befähigt direkt zum Ph.D.-Studium
•
Graduate Certificate: Ein-Semester-Kurse
•
Graduate Diploma: 2Semester
•
Masters by Coursework: 2–4 Semester. Keine Abschlussarbeit – sobald die
vorgeschriebene Anzahl an Kursen mit entsprechenden Noten abgeschlossen
wurde, wird der Titel verliehen
•
Master by Coursework & Thesis oder Master by Coursework & Research: 2–6
Semester (Kombination aus Kursbesuchen und eigener Forschung bzw.
Abschlussarbeit)
•
Masters by Research: 4–6 Semester lange Forschungsarbeit
•
Ph.D.: Doktor-Titel mit 3–5 Jahren Forschungsarbeit
DAAD
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Hochschulfinanzierung und Studiengebühren
Das tertiäre Bildungssystem in Australien ist weitgehend kommerzialisiert. Die öffentlichen
Ausgaben für den Hochschulsektor liegen unter dem OECD-Durchschnitt (0,7% des BIP; OECDDurchschnitt 1,1%), und die Ausgaben pro Student sind zwischen 1995 und 2010 gesunken.
Gebühren werden von den Hochschulen im Rahmen des staatlich Erlaubten festgelegt. Australische
Staatsbürger, Permanent Residents und Neuseeländer haben Anspruch auf sog. "Commonwealth
supported"-Studienplätze, Ausländer zahlen die vollen Gebühren. Auch die DAAD Stipendiaten sind
nicht von den Studiengebühren befreit.
Universitätsverbände
•
Universities Australia: Dachverband aus 39 australischen Universitäten
•
Group of 8 (Go8, http://www.go8.edu.au/): 1994 informell als Netzwerk der entsprechenden
Vice-Chancellor etabliert und 1999 formell als Verbund gegründet
•
Australian Technology Network (ATN, http://www.atn.edu.au/): fünf Universitäten mit
anwendungsorientierter Tradition, jeder Bundesstaat des „Festlandes“ ist mit einer Uni
vertreten, Vorgängerverbund 1975 gegründet, in jetziger Form seit 1999
•
Sieben Universitäten sind
http://www.irua.edu.au/)
II.
Internationalisierung und Bildungskooperationen
Mitglied
der
Innovative
Research
Universities
(IRU,
Australien gehört zu den wichtigsten Aufnahmeländern international mobiler Studierender. Ca. 20%
Prozent der Studierenden kommen aus dem Ausland. Die Herkunftsländer nach Rang sind: China
– Malaysia – Indien – Hongkong – Indonesien. Dem gegenüber absolvieren nur knapp 1% der
australischen Studierenden einen Auslandsaufenthalt. Beliebteste Zielländer nach Rang: USA –
Neuseeland – UK – Deutschland – Frankreich. Den 1.835 deutschen Studierenden in Australien
stehen nur 578 australische Bildungsausländer in Deutschland gegenüber.
Deutschlerner
Lediglich 50% der australischen Schüler lernen überhaupt eine Fremdsprache, im Abiturjahrgang
nur noch 6-15%. Deutsch ist die drittwichtigste europäische Schul-Fremdsprache nach Italienisch
und Französisch. Es gibt ca. 90.000 bis 100.000 Deutschlerner an australischen Schulen, das sind
etwa 1% aller Schüler (2010). Es gibt zwei Deutsche Auslandsschulen (Sydney, Melbourne), zwei
DSD-Schulen (Adelaide, Sydney) und drei FIT-Schulen (Ferny Grove, Kenmore, Hobart) sowie zwei
Goethe-Institute in Sydney und Melbourne. Im außeruniversitären Deutschunterricht für Erwachsene
verzeichnet das Goethe-Institut fortlaufend leicht steigende Einschreibzahlen für ihre Deutschkurse.
Germanistik wird an insgesamt 13 australischen Universitäten gelehrt, von literaturbasierter
Germanistik bis hin zu an landeskundlichen Fragen ausgerichteten German Studies-Programmen;
an drei weiteren kann man Deutsch als Fremdsprache lernen. In diesen Programmen sind insgesamt
2.500 Studierende eingeschrieben.
Laut HRK Kompass gibt es aktuell 574 Partnerschaftsabkommen zwischen australischen und
deutschen Hochschulen.
DAAD
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DAAD Präsenz: IC Sydney; Leiterin: Dr. Ada Bieber (seit Januar 2016), dazu zwei Ortskräfte mit je
1/2 Stelle; vier Lektorate: Universität Melbourne (seit 2000), Universität Sydney (IC seit 2003),
Universität Adelaide (seit 2012), Monash Universität (seit 2013)
Herausforderungen und Chancen für deutsche Hochschulen
Nur ein Prozent der australischen Studierenden gehen überhaupt ins Ausland, davon nur ca. fünf
Prozent nach Deutschland. Die meisten gehen innerhalb eines Austauschprogramms ihrer
Universität ins Ausland. Wer für „gute“ Qualität schon bis zu AUD 30.000/Jahr an Studiengebühren
aufwendet, steht einem kostenfreien Angebot skeptisch gegenüber. Dass auch in Deutschland jeder
Studienplatz mit entsprechenden Kosten verbunden ist, die von der öffentlichen Hand über
Steuergelder getragen werden, muss immer wieder erläutert werden.
(Verfasser Kapitel I und II: IC Sydney)
III.
DAAD Aktivitäten1
Im Jahr 2015 hat der DAAD 1.114 Deutsche im Austausch mit
Australien gefördert, darunter 160 Wissenschaftler, und 198
Australier, darunter 58 Wissenschaftler. Insgesamt wurden
354 Personen in Individualprogrammen geförderte und 958 in
der Projektförderung.
Geförderte 2015
198
Deutsche
Australier
1.114
A. Personenförderung
Im Jahr 2015 förderte der DAAD im Rahmen seiner Individualstipendienprogramme 113 Australier
und 241 Deutsche. Weitere 626 Deutsche wurden über das PROMOS-Programm gefördert, welches
die deutschen Hochschulen in die Lage versetzt, eigene Schwerpunkte bei der Auslandsmobilität zu
setzen und ihren Studierenden aus einem Bündel verschiedener Förderinstrumente passende
Mobilitätsmaßnahmen anzubieten.
Stipendien an Deutsche wurden meist in den Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften,
gefolgt von den Naturwissenschaften, vergeben. Die meisten Australier studierten an deutschen
Hochschulen Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, gefolgt von Sprach- und
Kulturwissenschaften, aber auch künstlerische Fächer waren stark vertreten. Das Interesse an
Jahresstipendien für Deutsche nach Australien ist nach dem Aufwärtstrend der letzten Jahre
inzwischen rückläufig. Im Zuge der Umstellung auf das BA/MA-Studiensystem an deutschen
Hochschulen interessierten sich schließlich mehr als 70% der Bewerber für Semesterstipendien.
Immer weniger wollen für ein ganzes Jahr nach Australien. Die Semesterstipendien werden seit
2011 (2010 gingen noch 461 Bewerbungen beim DAAD ein) nur noch von den deutschen
Hochschulen im Rahmen des PROMOS-Programms zur Steigerung der Mobilität von deutschen
Studierenden vergeben.
1
Alle statistischen Angaben zu den DAAD Förderungen beziehen sich auf 2015
DAAD
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Ausgewählte Programme im Rahmen der Individualförderung sind:
Forschungsstipendien für ausländische Doktoranden und
Nachwuchswissenschaftler
DAAD-Stipendien bieten ausländischen Doktoranden und Nachwuchswissenschaftlern die
Möglichkeit, in Deutschland zu forschen und sich weiter zu bilden. Das Programm
Forschungsstipendien gehört zu den ältesten des DAAD und wird weltweit angeboten.
Die Nachfrage aus Australien nach längerfristigen Studien- oder Forschungsstipendien zum
Zwecke eines Aufbau- oder Masterstudiums bzw. im Rahmen eines Dissertationsvorhabens
lag vor 2009 relativ konstant bei ca. 25 Bewerbungen jährlich. Danach hat es einen
deutlichen Aufschwung gegeben. 2015 sind insgesamt 25 Australier (inkl. Verlängerungen)
in der Förderung.
Geförderte D: /
A: 25
AA
Fach- und Sprachkurse
Gefördert wird die Teilnahme an sprach- und landeskundlichen sowie fachsprachlichen
Kursen, die von staatlichen oder staatlich anerkannten deutschen Hochschulen und den
Hochschulen angeschlossenen Sprachkursanbietern angeboten werden. Interessierte
Studierende haben die Möglichkeit an ca. 150 verschiedenen Fach- und Sprachkursen, die
über ganz Deutschland verteilt stattfinden, teilzunehmen. Einen besonderen Stellenwert
nimmt nach wie vor das Sprachprogramm „Hochschulwinterkurse“ für australische
Studierende zur Vertiefung vorhandener Deutschkenntnisse ein, an dem 2015 insgesamt
33 australische Studierende teilnahmen.
Geförderte D: /
A: 33
Kongress- und Vortragsreisenprogramm
Das Programm fördert die aktive Teilnahme deutscher Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler an Kongressen im Ausland sowie Vortragsreisen ins Ausland.
Geförderte D: 59
A: /
Berliner Künstlerprogramm
Das Berliner Künstlerprogramm förderte bisher folgende australische Künstler: 2014: Gail
Jones (Autorin), 2007: Liza Lim (Musik), 2001: Fiona Tan (Bildende Künste), 1992: Peter
Tyndall (BK), 1989: Jon Rose (Musik), 1987: Ken Unsworth (BK), 1985: Arthur Cantrill
(Film), 1973: Gunter Christmann und William Delafield Cook (BK).
Betreuung ausländischer Hochschulpraktikanten
Die weltweite Praktikantenorganisation IAESTE (International Association for the Exchange
of Students for Technical Experience) hat seit der Gründung im Jahr 1948 über 350.000
Studierenden aus den Bereichen Ingenieur- und Naturwissenschaften sowie Land- und
Forstwirtschaft Auslandspraktika in mehr als 80 Mitgliedsländer vermittelt. Die Arbeit „vor
Ort“ in den IAESTE-Lokalkomitees wird zum größten Teil auf freiwilliger Basis von
Studentinnen und Studenten geleistet. Praktikumsanbieter im IAESTE-Programm sind
Wirtschaftsunternehmen sowie Forschungs- und Hochschulinstitute. Das Deutsche
Komitee der IAESTE ist im Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD)
DAAD
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angesiedelt. Finanziert wird das Programm der IAESTE in Deutschland durch das
Auswärtige Amt.
Geförderte D: /
A: 29
Studienstipendien für ausländische Graduierte und Künstler
Die Studienstipendien bieten ausländischen Graduierten die Möglichkeit, ihre Ausbildung in
Deutschland mit einem vertiefenden oder weiterführenden Studium fortzusetzen. Darüber
hinaus unterstützen die Stipendien den Erfahrungsaustausch und die Vernetzung mit
Fachkolleginnen und Fachkollegen.
Geförderte D: /
A: 13
Jahresstipendien für deutsche Studierende, Graduierte und Promovenden
Ziel dieses Programms ist es, Studierenden die Möglichkeit zu bieten, im Rahmen eines
Studienaufenthaltes an einer anerkannten Hochschule internationale Studienerfahrung im
Ausland zu sammeln
Geförderte D: 46
A: /
BMBF
RISE Weltweit: Praktika für deutsche Studierende
Ambitionierte Studierende aus den Natur-, Geo- und Ingenieurwissenschaften, aber auch
der Medizin, haben die Möglichkeit, mit Forschern auf der ganzen Welt
zusammenzuarbeiten, die zur Unterstützung ihrer Projekte deutsche Studenten in ihre
Arbeitsgruppe aufnehmen wollen. Der DAAD unterstützt die Forschungsaufenthalte, die
weitestgehend während der vorlesungsfreien Zeit im Sommer stattfinden, mit
Vollstipendien.
Geförderte D: 15
A: /
Kurzstipendien für integrierte Auslandspraktika deutscher Studierende
Ziel des Programms ist es, durch die Vergabe von Kurzstipendien für Auslandspraktika die
Auslandsmobilität von Studierenden (und Graduierten) aller Fachrichtungen zu fördern.
Geförderte D: 37
A: /
Jahresstipendien für Doktoranden aller Fachbereiche
Dieses Stipendienprogramm bietet die Möglichkeit, im Rahmen eines Promotionsvorhabens
im Ausland zu forschen und sich wissenschaftlich weiter zu qualifizieren. Darüber hinaus
werden der Erfahrungsaustausch und die Vernetzung mit internationalen Fachkolleginnen
und Fachkollegen unterstützt. Die Durchführung von Vollpromotionen im Ausland wird mit
max. 1-jähriger Förderung unterstützt.
Geförderte D: 13
A: /
Forschungsstipendien für promovierte deutsche Nachwuchswissenschaftler (3-24
Monate)
Stipendien für Promovierte
Forschungsvorhaben.
Geförderte D: 11
aus
allen
A: /
Fachbereichen
zur
Durchführung
von
DAAD
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Kurzstipendien für deutsche Doktoranden und Graduierte
(Kunst/Musik/Design/Film)
Promovierende können sich für Kurzaufenthalte von ein bis sechs Monaten bewerben, um
Material für ihre Dissertation zu sammeln. Studierende haben die Möglichkeit, für ihre
Abschlussarbeit Studien zu betreiben.
Geförderte D: 25
A: /
B. Projektförderung
In der Projektförderung förderte der DAAD 2015 85 Australier und 873 Deutsche2, davon 30
Australier im STIBET-Programm. Mit STIBET werden deutschen Hochschulen Mittel für die Vergabe
von Stipendien und für die fachliche und soziale Betreuung ausländischer Studierender zur
Verfügung gestellt.
Ausgewählte Programme im Rahmen der Projektförderung sind:
BMBF
Eine erste Kooperation mit der Australia National University und der University of Adelaide im
Programm des projektbezogenen Personenaustauschs (PPP) lief 2004 aus. Im Jahr 2007
unterzeichnete der DAAD mit den führenden Forschungsuniversitäten Australiens, der Group
of Eight (Go8), ein Abkommen zur Einrichtung eines bilateral finanzierten
Forschungsförderungs- Programms „Group of Eight Australia - Germany Joint Research
Co-Operation Scheme“ im Rahmen eines PPP, das bisher hervorragende Resonanz fand.
Vereinbart wurde ein jährlicher Matching Fund zur weiteren Stärkung der wissenschaftlichen
Zusammenarbeit
zwischen
australischen
und
deutschen
Hochschulen
sowie
außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Die Programmschiene wurde 2010 um den
zweitwichtigsten Hochschulverbund Australiens, dem Australia Technology Network (ATN),
erweitert. Im Rahmen eines neuen Abkommens mit Universities Australia (UA) zum
Jahresbeginn 2015 wurde das Programm auf alle 39 Mitgliedsuniversitäten von UA
ausgeweitet. Für die Förderung ab 2016 wurden über 380 Anträge eingereicht. Die neue
Ausschreibung wurde im April 2016 veröffentlicht.
BMBF
BMBF
Programm des projektbezogenen Personenaustauschs (PPP)
Geförderte Projekte: 98
2
D: 137
A: /
In der Gefördertenzahl sind 626 PROMOS-Stipendien eingerechnet, die in der offiziellen DAAD-Statistik
der Projektförderung zugeordnet sind.
DAAD
Seite 9
400
380
Übersicht der eingereichten Anträge und
bewilligten Projekte pro Jahr
350
300
250
200
169
159
150
100
50
144
130
124
101
93
101
88
26
27
2008-09
2009-10
37
36
2010-11
2011-12
53
60
2012-13
2013-14
53
41
0
Summe eingereichter Anträge
2014-15
2015-16
2016-17
Summe bewilligter Projekte
Fächergruppen der bewilligten Projekte 20152016 und 2016-2017
Sprach- und Kulturwissenschaften
Rechts-, Wirtschafts- und
Sozialwissenschaften
0%
6%
5%
Mathematik/Naturwissenschaften
19%
2%
0%
6%
7%
13%
16%
Humanmedizin
Veterinärmedizin, Agrar-, Forst- und
Ernährungswissenschaften, Ökologie
Ingenieurwissenschaften
5%
2%
5%
9%
49%
Kunst, Musik und Sportwissenschaften
2016-2017
Studienfach übergreifend
2015-2016
56%
DAAD
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Internationalen Studien- und Austauschprogramm (ISAP)
Internationale Studien- und Ausbildungspartnerschaften (ISAP) sind institutionelle
Kooperationsstrukturen zwischen deutschen und ausländischen Hochschulen, in denen
deutsche und ausländische Studierende gruppenweise einen voll anerkannten Teil ihres
Studiums an einer Partnerhochschule absolvieren können. 2015 wurden insgesamt acht
Projekte gefördert:

Monash University – Universität Leipzig, Fakultät für Chemie und Mineralogie im Fach
Chemie (seit 2013)

University of Queensland – Universität Tübingen, Medizinische Fakultät im Fach
Humanmedizin (seit 2013)

University of Technology Sydney – Hochschule Wismar, Fakultät Gestaltung im Fach
Architektur (seit 2014)

Queensland University of Technology – Universität Bielefeld, Technische Fakultät im Fach
Informatik (seit 2014)

University of Wollongong – Universität Erlangen-Nürnberg, Department Chemie und
Pharmazie im Fach Chemie (seit 2014)

Flinders University – Technische Universität Dresden, Medizinische Fakultät im Fach
Medizin (seit 2015)

University of Adelaide – Universität Mannheim, Abteilung Rechtswissenschaft im Fach
Internationales Recht, Völkerrecht (seit 2015)

University of Sydney – Technische Universität Dresden, Medizinische Fakultät im Fach
Medizin (seit 2015)
Geförderte Projekte: 8
D: 28
A: 3
Strategische Partnerschaften und thematische Netzwerke
Das Programm hat zwei Aktionslinien und fördert Partnerschaften mit unterschiedlicher
Ausrichtung.
Programmlinie A – die Strategische Partnerschaften fördert Partnerschaften, die sich über
einen oder mehrere Fachbereiche erstrecken und/oder verschiedene Ebenen und
Aktionsfelder der Kooperation umfassen. Durch die Konzentration auf diese strategischen
Partnerschaften soll eine Qualitätsverbesserung in Forschung und Lehre erreicht werden.
Programmlinie B – Thematische Netzwerke, zielt dagegen auf eine Vernetzung auf fachlicher
bzw. thematischer Ebene mit ausgewählten ausländischen Hochschulen ab. Gefördert werden
hier forschungsbezogene multilaterale und internationale Netzwerke mit einer überschaubaren
Zahl renommierter ausländischer Partner.
2015 wurden insgesamt sechs Projekte gefördert, davon ein Projekt in der Förderphase 20132016 zwischen der Queensland University of Technology, Brisbane und der Technischen
Universität München mit dem Projekttitel „Deutsch-australisches Netzwerk der
Personalisierten Krebsmedizin“ (TN) und fünf Projekte in der Förderphase 2015-2018:
 University of Melbourne und Monash University – Universität Bayreuth mit dem Projekttitel
„Bayreuth-Melbourne Colloid/Polymer-Network“ (TN)
DAAD
Seite 11
 Queensland University of Technology, Brisbane – Universität Bielefeld mit dem Projekttitel
„IIS-TN - Interactive Intelligent Systems Thematic Network” (TN)
 South Australian Health and Medical Research Institute, Flinders University, Adelaide –
Technische Universität Dresden mit dem Projekttitel „International Network on Diabetes and
Depression - IN2D (TN)
 Macquarie University, Sydney – Universität Hamburg mit dem Projekttitel „MQ-FU-HAM
Trilateral Strategic Network“ (SP)
 University of Western Australia, Perth – Universität Tübingen mit dem Projekttitel „Literary
Cultures of the Global South“ (TN)
Geförderte Projekte: 6
D: 43
A: 23
Integrierte internationale Studiengänge mit Doppelabschluss
In diesem Programm werden Studiengänge an Universitäten und Fachhochschulen gefördert,
die nach einem teilweise an der deutschen und an der ausländischen Hochschule absolvierten
Studium zu beiden nationalen Abschlüssen führen (als joint degree = Verleihung eines
gemeinsamen Abschlusses oder als double degree = Verleihung der Abschlüsse beider
Partnerhochschulen möglich). Mit den Studiengängen soll ein Beitrag zur weiteren
Internationalisierung der Hochschulen und zur Verstärkung des Austauschs von Lehrenden
und Lernenden geleistet werden. Die maximale Förderdauer beträgt 8 Jahre, die sich auf drei
Phasen – 1 Jahr Vorbereitung, bis zu 4 Jahren Erprobung und bis zu 3 Jahren Etablierung –
verteilen.
Im Rahmen des Programms förderte der DAAD 2015 folgende Master-Studiengänge:
 Royal Melbourne Institute of Technology – FH Aachen im Fach Ingenieurwissenschaften
im Studiengang „International Aerospace Engineering“ (Vorbereitungsphase)
 Royal Melbourne Institute of Technology – FH Aachen im Fach Ingenieurswissenschaften
im Studiengang „International Automotive Engineering“ (Vorbereitungsphase)
 Deakin University – BTU Cottbus im Studiengang „World Heritage Studies/ Cultural
Heritage“ (Förderphase ab 2014/15)
 Royal Melbourne Institute of Technology –DSH Köln im Fach Sportwissenschaft im
Studiengang „Sports Technology“ (Förderphase ab 2014/15)
 University Wollongong – U Erlangen im Fach Chemie im Studiengang „Chemistry - an
international program“ (Förderphase ab 2015/16)
In zwei der fünf Projekten (beide FH Aachen) gab es noch keine Mobilität, da diese in der
Vorbereitungsphase noch nicht gefördert wird. Im Projekt der BTU Cottbus sind die ersten
deutschen Studierenden im März 2015 nach Australien gegangen. Im Projekt der DSH Köln
sind die ersten deutschen Studierenden im Juli 2015 nach Australien gegangen.
Geförderte Projekte: 5
D: 10
A: 1
Gastdozenturen
Der DAAD förderte einen Gastdozenten zur Stärkung der internationalen Dimension in der
Lehre: Prof. Dr. Mishra Vijay Chandra (Murdoch University) im SS 2015 (01.04.-30.06.2015)
an der Universität Tübingen.
Geförderte
D: /
A: 1
DAAD
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C. Veranstaltungen, Alumniaktivitäten, Marketing
Messen
Im Oktober 2015 war die Leiterin der DAAD Außenstelle Jakarta, Dr. Irene Jansen, mit einem
Vortrag auf der AIEC (Australian International Education Conference) in Adelaide
vertreten.
Anfang März 2016 nahm der DAAD erneut mit einer Delegation deutscher Hochschulen an
der Netzwerkmesse APAIE (Asia-Pacific Association for International Education) in
Melbourne teil. Hier ein interessanter Bericht zum Thema: https://www.daad.de/derdaad/daad-aktuell/de/42066-unter-dem-dach-einer-guten-marke/
Marketing
Das Interesse deutscher Hochschulen an individuellen Dienstleistungen des IC in Australien
ist in den beiden letzten Jahren konstant hoch geblieben: mit knapp 30 Anfragen von
Hochschulen pro Jahr gehört Australien im DAAD-Netzwerk zu den eher stärker
nachgefragten Ländern.
Die Anzeigen auf der Webseite des DAAD-Informationszentrums sowie im Newsletter des
Büros sind dabei das meist genutzte Instrument. In 2015 kamen Testaufsichten für Bewerber
für die Frankfurt School of Finance und die Universität Tübingen (Fachrichtung
Neuroscience) hinzu.
Im Verhältnis halten sich die Studienangebote von Fachhochschulen und Universitäten die
Waage. Häufig beworben werden Sommerakademien verschiedenster Fachrichtungen und
Masterangebote.
Internationales Forschungsmarketing
Research Ambassadors and Mentor Program (RAMP)
Das Internationale Forschungsmarketing des DAAD finanziert in Australien seit dem Jahr
2011 das Projekt „Research Ambassadors“. Im Rahmen des Projektes – das derzeit in neun
Ländern besteht – werden ausgewählte Deutschlandalumni zu „Research Ambassadors“
(RA) ernannt. RA haben die Aufgabe, lokal über Forschungs(förder-)möglichkeiten in
Deutschland zu informieren. Sie engagieren sich ehrenamtlich indem sie u. a.
Informationsveranstaltungen durchführen. In Australien ist das Programm erweitert durch die
Mentoring-Komponente. Im Rahmen des Projektes finden regelmäßig Treffen der beteiligten
RA statt. Das dritte Treffen fand im März 2014 in Sydney statt, und im November 2015 fand
ein dreitägiges Treffen mit 40 Teilnehmern in Hobart statt, für September 2016 ist ein
weiteres Research Ambassadors Treffen an der RMIT University in Melbourne geplant. Ziel
dieser Treffen ist es, das Netzwerk und den Austausch der RA untereinander zu stärken und
zu festigen. Die Erfahrungen zeigen, dass sowohl Informationsbedarf auf Seiten der
Nachwuchswissenschaftler vorhanden ist, als auch Interesse auf Seiten der RA, den
Forschungsstandort Deutschland aktiv zu vertreten.
DAAD
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Alumniaktivitäten
Die Nachkontaktpflege ist wichtiger Bestandteil der Arbeit des DAAD in Deutschland und
Australien. In Australien verstärkt der DAAD seit einigen Jahren die Bemühungen, den
Kontakt mit australischen Deutschland-Alumni zu intensivieren. In Deutschland wird das
Netzwerk deutscher Ehemaliger, die einen Teil ihres Studiums in Australien verbrachten,
aufgebaut.
In Australien:
Vom 26. bis 28. März 2010 fand an der Universität Sydney ein kontinentweites Großes
Alumnitreffen mit ca. 130 Alumni zum Thema „Tackling the Future – Environmental
challenges and their Impact on academic Cooperation and Economy“ statt. Dabei wurde die
DAAD Alumni Association of Australia gegründet. Die erste Jahrestagung wurde am 29.
April 2011, die offizielle Vorstandswahl wurde am 1.4.2012 in Sydney beim zweiten
Jahrestreffen durchgeführt. Am 24.09.2012 organisierte die DAADAAA eine AlumniVeranstaltung in Melbourne zum Thema „Studien- und Forschungsstandort Deutschland“.
Am 13.02.2013 folgte in Sydney die Veranstaltung "Zwischen Kultur und Wissenschaft Francis Bacon", die von den DAAD-Alumni in New South Wales organisiert wurde. Ein
weiteres Annual General Meeting fand am 30. März 2014 in Sydney statt.
Am 23. August 2014 wurden die Alumni aus Sydney von der DAAD Alumni Association zu
einem Konzert des Choir of St. James' Sydney und des Australian Haydn Ensemble
eingeladen. Am 09. November 2014 fand die Berlin Wall Matinée statt. In Zusammenarbeit
mit dem Goethe-Institut in Sydney feierte der DAAD den 25. Geburtstag des Mauerfalls im
Rahmen von Filmvorführungen und Diskussionen. Am 17. März 2015 organisierte die
DAAD Alumni Association das Diskussionsforum „Australia - View from the Outside“ im
Goethe-Institut Sydney. Zum Thema „women, leadership and innovation“ wurden Barbara
Barkhausen (Café Europe Textagentur), Barbara Bierach (Freelance Journalist) und Sarah
McIntosh (Aldi Australia) eingeladen.
Außerdem findet mehrmals im Jahr ein Alumni Stammtisch statt.
In Deutschland:
In Berlin veranstalteten der DAAD und die Australische Botschaft vom 28. bis 29. Oktober
2008 ein erstes regionales Treffen deutscher Australien-Alumni des DAAD. Nach der
erfolgreichen Premiere fand vom 7. bis 8. Mai 2009 - wiederum in der Australischen Botschaft
- das erste deutschlandweite Treffen von Australien-Alumni des DAAD mit ca. 90
Teilnehmern zum Thema „Von Deutschland nach Australien und gemeinsam in die Zukunft“
statt. Mitte September 2011 wurde im Rahmen der Asien-Pazifik-Wochen ein erstes AlumniFachnetzwerktreffen in der Australischen Botschaft zum Thema „Unsere Gesundheit:
Umwelt, Wasser und Ernährung“ veranstaltet. Ein zweites fand im Rahmen der Documenta
2012 in Kassel statt.
DAAD
IV.
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Statistische Anlagen
DAAD-Geförderte Australien, 2006-2015
1400
1200
1000
Insgesamt
800
Deutsche
600
Australier
400
200
0
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
Fächeraufteilung geförderte Deutsche 2015
2013
2014
2015
Fächeraufteilung geförderte Australier 2015
Sprach- und Kulturwissenschaften
50
11
139
41
203
Rechts-, Wirtschafts und Sozialwissenschaften
62
9
1
Mathematik und Naturwissenschaften
18
63
330
Humanmedizin
30
Veterinärmedizin, Agrar-, Forst- und
Ernähungswissenschaften, Ökologie
Ingenieurwissenschaften
302
3
12
35
Kunst, Musik und Sportwissenschaften
Studienfach übergreifend / nicht zugeordnet
Australische Studierende in Deutschland, 2006-2015
Fächeraufteilung 2015
21
700
93
143
600
500
400
300
130
200
160
100
15
0
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
26
78
DAAD
Quellen:
Seite 15
Central Intelligence Agency, The World Factbook
DAAD, Statistik
DESTATIS – Statistisches Bundesamt, Wissenschaft Weltoffen
Statistisches Bundesamt, Studierendenstatistik
The World Bank, Data
UNESCO, Institute for Statistics
DAAD
IV.
Seite 16
Kontakt
DAAD-Ansprechpartner in Australien
DAAD-Ansprechpartner in der Zentrale
Informationszentrum Sydney
Dr. Ada Bieber
c/o Goethe Institut
90 Ocean Street
Woollahra
Sydney 2025, NSW
[email protected]
http://ic.daad.de/sydney/
Dr. Klaus Birk
Referat Koordinierung Regionalwissen – S21
Asien-Pazifik | Nordamerika
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Austauschdienst
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53175 Bonn
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Fax: +49 (0)228 882-9288
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den zuständigen Ansprechpartnern finden Sie unter:
www.daad.de/laenderinformationen/australien