Das Zürich Open Air bringt die Generationen - Stadt

AZA 8152 Glattbrugg, Post CH AG
Donnerstag, 1. September 2016
Nr. 35
Amtliches Publikationsorgan von Opfikon, Glattbrugg, Oberhausen und Glattpark
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Stadt-Anzeiger Opfikon/Glattbrugg, Schaffhauserstrasse 76, 8152 Glattbrugg, Tel. 044 810 16 44, Fax 044 811 18 77
Flughafen: 104
Mio. Gewinn
MITTEILUNG
AUS DEM
STADTHAUS
Die Flughafen Zürich AG
weist für das erste Halbjahr
2016 einen Gewinn von
103,8 Millionen Franken
aus. Das sind ohne Sondereffekte 15,3 Prozent mehr
als im ersten Halbjahr
2015.
Von Januar bis Juni 2016 nutzten
12,6 Millionen Passagiere den Flughafen Zürich als Ausgangs-, Umsteige- oder Zielort ihrer Flugreise – 3,4
Prozent mehr als im Vorjahr. Gegenüber der Vergleichsperiode erhöhte
sich die Anzahl Lokalpassagiere um
6,0 Prozent. Die Zahl der Transferpassagiere ging um 3,0 Prozent zurück. Der Transferanteil am Passagiervolumen ging von 28,7 Prozent
im vergangenen Jahr auf 26,9 Prozent zurück.
Die Anzahl Flugbewegungen erhöhte sich um 1 Prozent auf 129 587
Starts oder Landungen. Die Sitzplatzauslastung pro Flugbewegung
sank von 74,6 Prozent auf 73,4 Prozent. Die durchschnittliche Anzahl
Passagiere pro Flugbewegung erhöhte sich von 109,4 auf 111,6 Passagiere. Die am Flughafen Zürich
umgeschlagenen Frachtgüter erhöhten sich im Vergleich zur Vorjahresperiode um 1,8 Prozent auf insgesamt 206 215 Tonnen.
«Circle»: Zweite Etappe ausgelöst
Der Umsatz erhöhte sich gegenüber
dem Vorjahr um 2,6 Prozent auf
480,7 Millionen Franken. Die Erträge im Fluggeschäft erhöhten sich
aufgrund des starken Passagierwachstums gar um 4,7 Prozent auf
292,2 Millionen Franken. Die Erträge im Nichtfluggeschäft reduzierten
sich hingegen leicht auf 188,5 Millionen Franken.
Die Betriebskosten reduzierten
sich im ersten Halbjahr 2016 um
23,6 Prozent auf 214,9 Millionen
Franken, was hauptsächlich auf
zwei Sondereffekte in der Vorjahresperiode zurückzuführen ist: Der
Teilverkauf des Grundstücks für das
Projekt «The Circle» und Rückstellungen für das erweiterte Schallschutzprogramm im Umfang von
100 Millionen Franken.
Mit Bau und Vermarktung des
Grossprojekts «The Circle» ist man
derart zufrieden, dass die zweite
Bauetappe vor Abschluss der ersten
ausgelöst worden ist. (sa.)
Sprechstunde des
Stadtpräsidenten
Liebe Mitbürgerinnen
und Mitbürger
Auch The Chemical Brothers am Donnerstag begeisterten mit einer Lichtshow.
Foto: Fabian Moor
Das Zürich Open Air bringt
die Generationen zusammen
Vom Mittwoch bis Samstag
ging in der Nähe des
Flughafens das Zürich Open
Air über die Bühne. Das
Festival startete mit einem
verspäteten Einlass, kann
aber in der Endabrechnung
dennoch viele Highlights
verbuchen.
Fabian Moor
«Freunde, wir entschuldigen uns bei
allen, die heute während unserem
Konzert am Zürich Open Air noch
nicht auf das Gelände reingelassen
wurden …», beginnt ein aktueller
Facebook-Post der Schweizer Band
Yokko, die das Festival am Mittwoch
um 16 Uhr eröffneten. Vor der riesigen Bühne tummeln sich nur wenige
Nasen, denn die allermeisten Besucher stehen noch vor verschlossenen
Toren. Der Grund dafür ist, dass das
Gelände noch nicht für die Gäste bereit ist. Noch immer wird fleissig gebaut und vorbereitet, was die Besucher – verständlicherweise – zum Teil
so sehr verärgert, dass sie ihrem
Frust über diverse Social-Media-Kanäle Ausdruck verleihen.
Abwechslungsreiches Line-up
Doch nun zum Positiven: Das Zürich
Open Air begeistert mit einem äusserst hochkarätigen und abwechs-
lungsreichen Line-up. Von poppigen
Gruppen wie Amy Macdonald, Kaiser
Chiefs oder Bilderbuch über elektronische Musik und imposante Lichtshows von The Chemical Brothers
oder Underworld ist für jeden etwas
dabei. Dies zeigt sich auch daran,
dass Menschen aus allen Gattungen
und Alterskategorien auf dem Gelände anzutreffen sind. Viele von ihnen
sind daran interessiert, neue Musik
zu entdecken. «Das Zürich Open Air
bringt die Generationen zusammen»,
analysiert Thomas Hofmann aus
Eglisau. Er sei bereits zum fünften
Mal dabei und schätze an diesem Anlass vor allem die friedliche Stimmung und die Offenheit der Festivalgänger, mit denen er ins Gespräch
komme. «Mein allergrösstes Highlight war es, als ich 2012 Kraftwerk
live sehen durfte», erinnert er sich.
Dieses Jahr habe es ihm vor allem
Amy Macdonald angetan.
Ausruhen auf dem Campingplatz
Dieser Meinung ist auch Sophie
Baumgartner aus Kloten: «Sie hat
viele bekannte Lieder gespielt, was
den Leuten sehr gefallen hat», sagt
sie. Ihr persönlicher Höhepunkt war
aber der Auftritt von The Chemical
Brothers, die sich am Donnerstagabend überhaupt nicht zurückgehalten haben und für ihre Headlinervorführung eine exzessive Lichtshow
und riesige Bildschirme präsentierten, auf denen Bilder und Videoclips
eingeblendet wurden. 50 000 Besu-
Am Montag, 5. September, stehe
ich Ihnen wiederum von 17.30
bis 18.30 Uhr für Gespräche
ohne Voranmeldung zur Verfügung: Stadthaus, Büro 107,
1. Stock.
Auch Anregungen und Ideen jeglicher Art nehme ich gerne entgegen.
Andere Gesprächstermine können mit der Stadtkanzlei vereinbart werden (Tel. 044 829 82 21).
Ich freue mich auf zahlreiche Kontakte und grüsse Sie freundlich.
cher seien insgesamt über die vier
Tage verteilt vor Ort gewesen. Die
meisten von ihnen versammelten
sich an den Abenden an den grossen
Konzerten und feierten – vor allem
am Freitag- und Samstagabend –
sehr ausgiebig. Dies hatte zur Folge,
dass danach viele bis in den späten
Nachmittag auf dem riesigen Campingplatz verweilten und zum Beispiel der Berner Künstler Abu am
Samstag ab 14 Uhr beinahe ohne Publikum spielen musste.
Die Musik stand definitiv nicht
immer im Vordergrund der Besucher.
Viele, die auf dem Campingplatz
übernachteten, nannten die allgemeine Atmosphäre und das Festivalerlebnis mit Freunden als Hauptargument für ihre Teilnahme. Dies scheint
auch der Grund zu sein, weshalb die
Stimmung vor der Hauptbühne jeweils erst gegen den Abend wirklich
aufblühte und viele Künstler Mühe
hatten, das Publikum zu begeistern.
Einige Ausnahmen stellten aber
vor allem die Nachmittagacts am
Donnerstag dar. Sowohl Al Pride als
auch Edward Sharpe & the Magnetic
Zeros lieferten eine grossartige Show,
die bei den Zuschauern sehr gut ankam.
Es bleibt noch zu sagen, dass die
grösste Stärke des Zürich Open Airs –
nämlich das vielfältige Musikangebot
– auch eine grosse Herausforderung
für die Musiker darstellt, alle jene zu
begeistern, die nicht extra für sie gekommen sind.
Weiteres auf Seite 9
Ihr Stadtpräsident
P. Remund
Filme im Koffer
Wechsel am Boulevard
Country auf See
Dank idealem Wetter und gefälliger Filmauswahl lockte das
Opfiker Openair-Filmfestival 584 Kinogängerinnen und Kinogänger auf den Mettlen-Pausenplatz. Dort wurde nicht mehr
mit Filmrollen hantiert, sondern mit Koffern.
Seite 3
«Spar» war der erste und einst einzige Lebensmittelladen im
Neubauquartier Glattpark. Seit heute wird er aber nicht
mehr von der Handelskette selber, sondern von einem Privaten betrieben – mit längeren Öffnungszeiten.
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Acht Tage lang auf dem Countryschiff von Hotelplan das Mittelmeer und Konzerte geniessen: Für zwei Leser und ihre Begleitperson wird dies gratis möglich – inklusive Vollpension
in einer Premium-Aussenkabine.
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Nr. 35
AKTUELL KIRCHE
1. September 2016
Stilwechsel in der reformierten Kirche
KIRCHENZETTEL
Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde
Konrad
Weiss,
ehemaliger Organist an der reformierten Kirche Opfikon, spielt am
3. September ein Klavier- und Orgelkonzert. Die Werke, die er ausgesucht hat, wechseln bewusst sprunghaft die Jahrhunderte, darum auch
die abrupten Stilwechsel; die Längen
der Stücke sind ebenfalls ganz unterschiedlich.
Nach dem Klavierteil gibt es eine
kurze Verschnaufpause, um dann zur
Orgel überzugehen. Die auffälligen
Stilwechsel werden auch hier beibehalten, doch die Orgelwerke sind allesamt melodiöser. Das ist der eigentliche «rote Faden»: die aufeinanderprallenden Gegensätze.
Zu hören sein werden Klavierwerke von Maurice Ravel, Robert Schumann, Johann Sebastian Bach, Johannes Brahms, Domenico Scarlatti
und Germaine Tailleferre. Auf der Orgel erklingen Werke von César Frank,
Gottfried August Homilius, Maria
Theresia von Paradis, Marco Enrico
Bossi und Max Reger. Herzlich willkommen!
Konrad Weiss und
Reformierte Kirche Opfikon
Klavier- und Orgelkonzert mit Organist
Konrad Weiss: Sa, 3. September, 18 Uhr,
ref. Kirche Halden, Oberhauserstr. 71.
Eintritt frei, Kollekte, danach Apéro.
Samstag, 3. September
18.00 Klavier- und Orgelkonzert
in der Kirche
mit Konrad Weiss
Eintritt frei, Kollekte
anschliessend Apéro
Sonntag, 4. September
Schöpfungssonntag
10.00 Gottesdienst
Pfr. Urs Naef
Musik: Urs Egli, Orgel
und gospel bridge
anschliessend Apéro
Röm.-kath. Kirchgemeinde St. Anna
23. Sonntag im Jahreskreis
4. September 2016
Samstag, 3. September
18.00 Eucharistiefeier
Sonntag, 4. September
10.00 Eucharistiefeier
11.30 Santa Messa con Predica
Dienstag, 6. September
9.00
Eucharistiefeier
Freitag, 9. September
18.00 Rosenkranz (ital.)
Evangelisch-methodistische Kirche
Auch auf der Orgel der Kirche Halden wird Opfikons ehemaliger Organist die Vielfalt zelebrieren.
Foto: zvg.
Seniorenferien: Wellness für Körper, Geist und Seele
Die ökumenischen
Seniorinnen- und
Seniorenferien
fanden dieses Jahr
im Allgäu statt.
Am 20. August
fuhren deshalb 28
reiselustige Frauen und Männer und
ein Begleitteam von vier Leuten für
eine Woche nach Bad Wörishofen in
die Kneippstadt. Alle wohnten im Hotel Sebastianeum direkt an der Fussgängerzone. Dieses Hotel wurde
1891 als erstes Kurhaus von Pfarrer
Sebastian Kneipp gegründet, und seit
125 Jahren werden die Gäste darin
an Körper, Geist und Seele verwöhnt.
Das ganzheitliche Denken von Pfarrer Kneipp (1821–1897) hat alle in
dieser Woche beeindruckt. Kneipp
stellte die Elemente, Wasser, Heilkräuter, Bewegung, Ernährung und
Lebensordnung in einen engen Zusammenhang.
Das Programm für diese Woche
war abwechslungsreich und hat gefallen. Wir schätzten das gepflegte
Hotel, die Liegestühle im Hotelgarten, das Hallenbad, das Sprudelbecken, das feine Essen, den Kurpark
mit riesigen Bäumen, bunten Blumen und duftenden Kräutern, sowie
Sonntag, 4. September
9.45
Gottesdienst mit Abendmahl in Kloten
Pfrn. Andrea Brunner
Kinderhüeti
Radrennen in Oerlikon
Am kommenden Dienstag, 6. September, erfolgt der dritte Anlauf zur
Schweizer Meisterschaft der Steher;
die beiden bisherigen Daten wurden
verregnet. Zudem finden auf der offenen Rennbahn das Harley-Treffen
und weitere Radrennen statt.
In der Kunst-(Telefon-)Kabine hat
der Illustrator und Künstler Daniel
Day Huber seine interessanten Begegnungen und Erlebnisse als Velofahrer im Zürcher Unterland in
Zeichnungen festgehalten. (rs.)
Di, 6. Sept., ab 18 Uhr (Tür und Kasse ab
16.30 Uhr, Restaurant ab 17 Uhr). Offene
Rennbahn, Thurgauerstr. 2, 8050 Zürich.
Eintritt 10 Franken (ab 16 Jahren). Auskunft zur Durchführung bei unsicherer
Witterung:
www.rennbahn-oerlikon.ch
oder, ab 16 Uhr, Tel. 044 311 25 61.
Gegründet 1955, 62. Jahrgang
Die Senioren genossen herrliche Tage – unter anderem im «Jagdhäusle».
die vielen Konzerte, die Führungen,
die Ausflüge, das Abendessen im
Jagdhäusle und vieles mehr. Die Se-
niorinnen und Senioren wurden von
Johann von Holzen, Heidi und Heinz
Steger sowie von Ursula Landolt, die
Foto: Vreni Lebert
Normalauflage (Wemf-beglaubigt): 1581
diese Woche plante, organisierte
und leitete, umsichtig begleitet.
Ursula Landolt
Staugefahr auf der A51
Die 1970/1971 erbaute kantonale
Autobahn A51 zwischen Kloten und
Bülach wird vom Tiefbauamt seit
2014 umfassend instandgesetzt. Die
Hauptarbeiten für die Instandsetzung
beginnen am nächsten Montag,
5. September. Die Einrichtungsarbeiten, die bis zum 27. September 2016
dauern, führen zu einem Spurabbau
und damit zu Staugefahr.
Zuerst erfolgen die Signalisation,
die Markierung und das Aufstellen
von Schutzsystemen im Abschnitt
zwischen den Autobahnanschlüssen
Kloten-Nord und Bülach-West. Deshalb besteht im Morgenverkehr beim
Anschluss Bülach-West und im
Abendverkehr in Kloten-Nord erhöhte Staugefahr. Die Vorarbeiten für
den Abschnitt zwischen den Anschlüssen Bülach-West und Bülach-
Amtliches Publikationsorgan
Opfikon, Glattbrugg, Oberhausen, Glattpark
Erscheint donnerstags
Nord erfolgen in der Zeit vom 19. bis
zum 27. September.
Mit dem Ende der Vorarbeiten
kann der Verkehr während der gesamten Bauzeit in beide Richtungen
wieder zweispurig erfolgen. Allerdings sind die Überholspuren auf 2 m
Breite reduziert. Im gesamten Baubereich gilt Tempo 80 sowie ein Lastwagenüberholverbot.
In der ersten Phase bis Sommer
2017 werden Richtung Eglisau das
Trassee, der Belag, die Signalisation,
die Markierung, die passiven Sicherheitseinrichtungen, die Betriebs- und
Sicherheitsanlagen sowie die Entwässerung komplett erneuert. Die Bauarbeiten sollten bis im Herbst 2018 abgeschlossen sein. (pd.)
www.tba.zh.ch/a51
Grossauflage (Wemf-beglaubigt): 9055
(1 x monatlich in alle Haushaltungen)
Online unter www.stadt-anzeiger.ch
Herausgeberin: Lokalinfo AG
Stadt-Anzeiger Opfikon/Glattbrugg
Schaffhauserstrasse 76
8152 Glattbrugg
Tel. 044 810 16 44, Fax 044 811 18 77
Redaktion: Roger Suter
E-Mail: [email protected]
Einsendeschluss Text: Montag 13.30 Uhr
Anzeigen/Verkauf: Patrizia De Tomi
E-Mail: [email protected]
Einsendeschluss Inserate: Montag, 10 Uhr
Geschäftsleitung: Liliane Müggenburg
Regelmässige freie Mitarbeiter: Marianne
Grant (mg.), Friedjung Jüttner, Dounya Reiwald (rei.), Esther Salzmann (es.), Alfred
Spaltenstein (as.), Werner Spath (sp.), Attila
Szenogrady (sz.), Béatrice Christen(ch.),
Julia Fischer (jfi.), Luzia Montandon (mon.)
Layout: Roger Suter, Roland Wellinger
Produktion: AZ Verlagsservice AG, Aarau
Druck: AZ Print, Aarau
Jahresabonnement adressiert: Fr. 83.–
Einzelexemplar Fr. 2.-
A K TU E L L FE L I C I TAS
Nr. 35
1. September 2016
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Open-Air-Kino: Und Opfikon weinte
Auch die 24. Ausgabe der
Opfiker Filmfestivals war ein
voller Erfolg. Besonders die
Drama-Komödie «Me before
you» zog die Zuschauer in
den Bann.
Kein 25-JahrJubiläum geplant
Obwohl das Kinofestival nächstes
Jahr sein erstes Jubiläum feiert,
ist laut Kulturkommission nichts
spezielles geplant. Grund dafür ist
auch die Erfahrung vom letzten
runden Geburtstag: Zum 20. waren an manchen Abenden zwei
Filme geplant. Diese vielen wegen
starkem Regen aber wortwörtlich
ins Wasser und die Vorführungen
mussten abgebrochen werden.
Jan Bolliger
Bereits eine Stunde vor Vorstellungsbeginn gab es am vergangenen Donnerstagabend auf dem Pausenlatz
des Schulhauses Mettlen keinen freien Tisch mehr. Denn statt ewiger
Werbung und Vorfilmen warteten Risotto und Würste vom Grill des EHC
Cosmos auf die Besucher des Opfiker
Filmfestivals.
Wie jedes Jahr organisierte die
Kulturkommission an vier Tagen ein
Kino unter freiem Himmel. Eine abwechslungsreiche Filmauswahl und
Traumwetter lockten insgesamt 584
Zuschauer an. Den letztjährigen Rekord von 692 Besuchern konnte damit also nicht geknackt werden. Marina Stadelmann von der Kulturkommission ist dennoch zufrieden: «Die
hohe Besucherzahl zeigt, dass wir
nicht schlecht lagen mit unserer
Filmauswahl.» Einzig von «Heidi» sei
sie ein wenig enttäuscht. Die Neuverfilmung des Klassikers, der zu Beginn
des Jahres Hunderttausende in die
Kinos lockte, wurde am Topabend
Freitag gezeigt, gekommen sind aber
gerade einmal 92 Zuschauer. «Wahrscheinlich haben die meisten Leute
den Film schon gesehen», so Stadelmanns Erklärung für die magere Besucherzahl.
Deutlich besser liefen dagegen der
Schweizer Film «Der grosse Sommer» (136 Besucher) und der Kinderfilm «The Secret Life of Pets» (173).
Am meisten Besucher, 183, lockte jedoch der amerikanische Film «Me
before you» am Donnerstagabend an.
Mit
zunehmender
Dunkelheit
wurden freie Plätze auf den Festbänken rar, Liegestühle aufgestellt und
Decken ausgebreitet. Um Viertel nach
Neun war es dann dunkel genug und
es hiess «Film ab». Als Grossleinwand diente die Schulhauswand, und
Die Schulhausmauer dient als Grossleinwand beim gut besuchten Open-Air-Kino, der Film kommt aus einem
mobilen Projektionswagen (links, Innenansicht unten).
Fotos: Jan Bolliger
Heutzutage werden Filme nicht mehr von der Rolle, sondern als über 100 Gigabyte grosse Digitaldateien von
speziellen, kopiergeschützten Speicherplatten (im schwarzen Koffer) abgespielt.
der Projektor aus dem mobilen Kinowagen des Zürcher Kinos Xenix
leuchtete mit den Flugzeugen und einigen Sternen um die Wette. Das
Brüllen des Metro-Goldwyn-MayerLöwen wurde prompt vom Bellen eines Hundes beantwortet: Open-AirKino in Reinform.
Der als Taschentuchfilm angekündigte Streifen basiert auf dem gleichnamigen Roman von Jojo Moyes und
war der Kulturkommission von Ste-
fan Stottele, dem Betreiber des Topkinos in Bülach, als Geheimtipp empfohlen worden. Die lebensfrohe und
und ziemlich tollpatschige Louisa
braucht dringend einen Job und
nimmt deshalb die Arbeit als Pflegerin des reichen William an. Der Sohn
englischer Adliger und frühere Lebemann ist wegen eines Motorradunfalles querschnittgelähmt und seitdem
total verbittert. Nach und nach gelingt es Louisa jedoch, die verlorene
Lebensfreude wieder hervorzukitzeln
und die beiden verlieben sich. All
dies reicht jedoch nicht, um William
davon abzubringen, den Freitod zu
wählen.
Der Film kombiniert Komödie mit
Drama, Slapstick mit der FreitodThematik. Dies gelingt erstaunlich
gut, auch wenn einige Witze etwas
gar banal sind und Louisas Lebensfreude teilweise recht übertrieben
wirkt. Auch die deutsche Synchronisation, die in Opfikon gezeigt wurde,
ist leider nicht sehr glücklich.
Dennoch konnte der Film die Zuschauer begeistern, darunter auch einige eingefleischte Fans des Buches.
Und als die Lampen des Schulhauses
wieder angingen, sah man Frauen
und Männer sich letzte Tränen aus
den Augen streichen.
Beim anschliessenden gemeinsamen Aufräumen – am nächsten Morgen war der Kinosaal ja wieder Pausenlatz – wurde der Film noch lange
diskutiert. In einem waren sich jedoch alle einig: Der Filmabend war
gelungen.
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Nr. 35
D I E S E I TE D E R S TAD T O P F I KO N
1. September 2016
Verwaltung
Spital Bülach
Stadtverwaltung Opfikon
Oberhauserstrasse 25
8152 Glattbrugg
Tel. 044 829 81 11
Fax 044 829 83 38
www.opfikon.ch
Öffnungszeiten Stadtverwaltung
Montag und Donnerstag 8 bis 12 Uhr
13.45 bis 18.30 Uhr
Dienstag und Mittwoch 8 bis 12 Uhr
13.45 bis 16.30 Uhr
Freitag 8 bis 14 Uhr (durchgehend)
Knochenbruch im Alter –
eine Herausforderung heute und in Zukunft
Dr. med. Christoph Schubiger, Stv. Chefarzt Chirurgie
Kontakt:
Fredy Tschamper, 044 810 58 09
Karl Mäder, 044 810 77 83
Montags (nur auf Anmeldung)
10 bis 12 Uhr, Alterszentrum Gibeleich
Raum der Stille
CompuKurs
Kontakt: Altersberatung, 044 829 85 50
Ort:
Mehrzweckraum Spital Bülach / Eintritt frei. Platzzahl beschränkt.
Wann:
Dienstag, 6. September 2016, 19.30 Uhr bis ca. 21.00 Uhr
Anmeldung: Telefon 044 863 22 11 oder www.spitalbuelach.ch/vortragsreihe
Dienstags
(ausser Schulferien und Feiertagen)
9 bis 10 Uhr
Reformierter Kirchgemeindesaal Halden
Fit/Gym mit Musik und Bodenturnen
Kultur
Abteilung Gesellschaft
Montags (ausser an Feiertagen)
8 Uhr: Juni, Juli, August
9 Uhr: übrige Monate
Parkplatz Familiengärten Hauächer
Walking im Hardwald
Wir werden immer älter, unsere Knochen aber nicht stabiler. Ältere Menschen
stürzen nicht nur einmal, sondern mehrmals im Laufe ihres letzten Lebensabschnittes. Knochenbrüche sind meist die Folge. Der Vortrag zeigt Unterschiede
und Grenzen in der Bruchbehandlung im Alter. Es werden die operativen Möglichkeiten mit den modernsten Materialien vorgestellt. Knochenbruch und Knochendichte – Wann braucht es eine Osteoporoseabklärung und wann ist eine Behandlung nötig? Wir geben die Antworten.
Referent:
Schalteröffnungszeiten
Alterszentrum Gibeleich
Montag bis Freitag
9 bis 11 Uhr
14 bis 16 Uhr
Senioren
6. September 2016
Einbürgerungen
Kontakt:
Therese Kümin, 044 830 71 23
Gestützt auf die Bürgerrechts-Verordnung der Stadt Opfikon vom 5. Dezember
2005 sowie die übergeordnete Gesetzgebung hat der Stadtrat das Bürgerrecht
der Stadt Opfikon an folgende Personen verliehen:
Dienstags (ausser Feiertagen)
9 bis 10 Uhr, Europastrasse 11
(Solis-Haus, Glattbrugg)
Krasniqi, Samira, 1994, Kosovo
Fit/Gym für Frauen – Bewegung,
Kraft, Entspannung, Atmung
Lumani, Viosana, 1997, Mazedonien
Kontakt:
Annmaria Mägerli, 079 319 23 89
Osmani, Ljuljzim, 1970, Mazedonien
Radovanovic, Natalia, 1980, Kroatien, mit Romic, Tara, 2013
Dienstags
(ausser Schulferien und Feiertagen)
9.30 bis 10 Uhr und 10.15 bis 10.45 Uhr
Hallenbad Bruggwiesen
Sayed, Haschmatullah, 1975, Afghanistan
Trazza, Gian Luca, 1990, Italien
Die Einbürgerung von Ausländern und Ausländerinnen erfolgt unter dem Vorbehalt, dass die zuständigen Behörden auch die eidgenössische Einbürgerungsbewilligung sowie das kantonale Bürgerrecht erteilen werden.
Opfikon, 1. September 2016
Wassergymnastik mit Musik
Kontakt: Bethli Imhof
044 862 54 44, 079 253 57 39
Der Stadtrat
Mittwochs
(ausser Schulferien und Feiertagen)
9 bis 10 Uhr
Reformierter Kirchgemeindesaal Halden
Altersberatung
Fit/Gym mit Musik
Kontakt:
Therese Kümin, 044 830 71 23
Donnerstags (ausser an Feiertagen)
9 Uhr (bei jedem Wetter)
Parkplatz Familiengärten Hauächer
Laufträff
Kontakt:
Karl Mäder, 044 810 77 83
Donnerstags (ausser an Feiertagen)
12 Uhr
Mittagstisch im Restaurant Gibeleich
Das Essen wird Ihnen serviert!
Kontakt: Altersberatung, 044 829 85 50
Donnerstag, 1. September 2016
10 Uhr, Alterszentrum Gibeleich
Raum der Stille
Ökumenischer
Gibeleich-Gottesdienst
Freitag, 2. September 2016
15.00 Uhr, Restaurant Gibeleich
Senioren
Montag und Freitag (ausser
Sommerferien und Feiertagen)
14 bis 16 Uhr, Alterszentrum Gibeleich
Raum der Stille
Computeria
Kontakt: Altersberatung, 044 829 85 50
Jeden 1. Mittwoch
ab 13.30 Uhr, Treffpunkt Rest. Gibeleich
Senioren-Video-Club
Kontakt:
Wolfgang Schrade, 044 810 17 85
Donnerstag, 8. September 2016
14 Uhr, Versammlungsraum Gibeleich
CompuTreff
Open Office, kostenlose Alternative zu
Microsoft Office
Referent: This Höchli
Kosten: CHF 8.00, inkl. Pausengetränk
Kontakt: Altersberatung, 044 829 85 50
Musikalische Unterhaltung
Schlagernachmittag
CLAUDIO DE BARTOLO
Dienstag, 6. September 2016
10 Uhr, P gegenüber Hotel Airport
Velotour einfachere Variante
Überraschungstour (45 km)
Picknick mitnehmen
Kontakt: Heidi Müller
044 810 45 40, 079 463 29 75
Karl Müller
044 810 45 40, 079 760 92 20
D I E S E I TE D E R S TAD T O P F I KO N / VE R E I N E
Stadtbibliothek
Nr. 35
1. September 2016
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Stadtkanzlei
Neue Gesichter im Stadthaus
Mitte August 2016 haben Giulia Mazzone, Noemi Toggweiler und Giordan Kunz
ihre Berufsausbildung als Kauffrau/Kaufmann in der Stadtverwaltung begonnen.
Sandra Fetz startete ihre Ausbildung als Fachfrau Betriebsunterhalt Bereich Hausdienst und Christoph Zwygart als Fachmann Betriebsunterhalt Bereich Werkdienst.
Noemi Toggweiler arbeitet die ersten sechs Monate im Betreibungsamt. Giulia
Mazzone startet im Steueramt und Giordan Kunz ist im Sekretariat der Sozialabteilung tätig. Innerhalb der nächsten drei Jahre werden sie sechs verschiedene
Abteilungen kennenlernen. Giordan Kunz bleibt dem Sozialamt zwei Jahre erhalten, in denen er den praktischen Teil seiner KV-Ausbildung absolviert. Daneben ist
er als erfolgreicher Sportler unterwegs. Sandra Fetz hat ihre Tätigkeit im Schulhaus Mettlen begonnen und Christoph Zwygart im Unterhaltsdienst der Stadt Opfikon.
Der Stadtrat und die Mitarbeitenden wünschen den jungen Berufsleuten eine interessante und motivierende Ausbildungszeit.
Vincenzo Condoleo (links) verzauberte die Samariter.
Foto: zvg.
Sommerfest
mit Zauberei
Noemi Toggweiler, Giulia Mazzone,
Sandra Fetz, Christoph Zwygart
und Giordan Kunz (von links) starten ihre Berufsausbildung in der
Stadtverwaltung Opfikon.
Notfalldienste
Ärztlicher Notfalldienst
Kultur
Bei plötzlicher schwerer Erkrankung oder in Notfällen am Samstag und/oder
Sonntag sowie während Feiertagen stehen folgende Notfalldienste zur Verfügung:
Ärztefon: Telefon 044 421 21 21
Zahnärztlicher Notfalldienst:
Die Zahnärzte des Zürcher Unterlandes betreiben einen organisierten Notfalldienst.
Dieser Notfalldienst hat eine eigene Telefonnummer: 079 819 19 19
Apotheker-Notfalldienst, Telefon: 044 813 30 31
Sanitäts-Notruf, Telefon 144
Tox-Zentrum: Bei Vergiftungen aller Art (täglich 24h, kostenlos): Telefon 145
Elektrizitäts- und Wasserversorgung
Energie Opfikon AG, Schaffhauserstrasse 121, 8152 Opfikon
Während der Bürozeit: Telefon 044 829 82 82 • Pikett-Nummer: Telefon 0848 44 81 52
Gasversorgung
Während der Bürozeit: Energie 360° AG, Telefon 043 317 22 22
Notfalldienst Nummer: Telefon 0800 024 024
Spitex-Verein
Opfikon-Glattbrugg, Bettackerstrasse 18,
erreichbar von Montag bis Freitag unter
Telefon 044 811 07 77 oder Telefonbeantworter
Ambulatorium und Gesundheitsberatung
Montag bis Freitag, 15.00 bis 16.00 Uhr, Bettackerstrasse 18
Krankenmobilien-Magazin
Montag bis Freitag, 15.00 bis 16.00 Uhr, Bettackerstrasse 18
SRK-Fahrdienst: Telefon 079 800 80 90
Montag bis Freitag, 08.00 bis 11.00 Uhr, übrige Zeit Combox
Bestattungsamt
Todesfälle
Am 25. August verstarb – Biggel, Paul Josef, Jg. 1946, Glattbrugg
Am 27. August verstarb: – Fernandez Cid, José, Jg. 1956, Glattbrugg
Am 29. August verstarb: – Streule, Peter, Jg. 1948, Opfikon
Haben Sie gewusst,
dass die Stadt Opfikon SBB-Tageskarten günstig anbietet? Rund um
die Uhr gibt unsere Homepage Auskunft über deren Verfügbarkeit. Auch
lassen sich Reservationen bequem von zu Hause aus vornehmen.
www.opfikon.ch
– Quicklinks – SBB-Tageskarte
Das tolle Sommerwetter
nützten
auch 17 aktive Samariter mit einem
exquisiten
Grillfest. Unser Präsident Alain Melliger
entpuppte sich als grossartiger Gastgeber und am Grill standen für uns
Hans und Kurt vom Samariterverein
Kloten. Wir schätzen die freundnachbarlichen Beziehungen sehr und
so freuen wir uns auch über eine
Einladung
des
Samaritervereins
Dielsdorf, am 3. Oktober 2016 bei einer Rettung vom Eisfeld teilzunehmen. Erfreut stimmten alle Anwesenden dem Vorschlag zu.
Eine tolle Überraschung bot unser
Samariter-Kollege Vincenzo Condoleo
mit seiner Zauberschau. Es durfte
herzhaft gelacht werden. So wurde
nicht nur gegessen und getrunken,
sondern auch gefachsimpelt bis spät
in die Nacht.
Ein herzliches Dankeschön dem
Gastgeber und seinen Helfern, die zu
einem wahrhaft schönen Abend beitrugen.
Am 5. September sind wir in Kloten. Das Thema ist «Therapiehunde»,
Treffpunkt 19 Uhr, Parkplatz Schulhaus Mettlen.
Samariter-Verein OpfikonGlattbrugg, Rosemarie Melliger
Prävention
in der Partnerschaft
Zusammenleben ist eine Herausforderung. Wie können sich konkrete
Alltagsveränderungen positiv auf die
Partnerschaft auswirken? Das können Paare in einem Seminar der
Paarberatung und Mediation im Kanton Zürich lernen, das am Samstag,
24. September, in Bülach stattfindet.
Dort werden die Paare zunächst
eine Bestandsaufnahme ihrer Beziehung machen und dabei das Augenmerk auf die Ressourcen und das
Entwicklungspotenzial ihrer Partnerschaft legen. In gezielten Gesprächen,
Zweier- und Gruppenarbeiten und
mithilfe kreativer Mittel werden Alternativen zu hinderlichen Alltagsabläufen erarbeitet.
Silvia Eberle und Werner Klumpp,
Paar- und Familientherapeuten, behandeln unter anderem folgende
Themen: Paarzeit im ausgefüllten Alltag erlangen und gestalten; lernen,
einen Dialog zu führen und Konflikte
zu lösen. (pd.)
Paarseminar: Sa, 24. Sept., 9–17 Uhr, ref.
Kirchgemeindehaus, Zimmer 1, Grampenweg 5, 8180 Bülach. Kosten: Fr. 120.– pro
Paar. Anmeldung bis 5. Sept. per Tel.
044 860 83 86 oder E-Mail buelach@
paarberatung-mediation.ch.
www.paarberatung-bezirk-buelach.ch
6
Nr. 35
AKTUELL
1. September 2016
BEZAHLBARE KINDERBETREUUNG FÜR ALLE
Kontra: Mehr Steuern für KMU
Bettina Balmer
ist Kantonsrätin
der FDP.
Bettina Balmer, 2 bis 5 Promille der
AHV-pflichtigen Lohnsumme sollen die
Arbeitgeber in den Fonds für die Förderung der familien- und schulergänzenden Kinderbetreuung bezahlen. Ist dies
für KMU verkraftbar?
2 bis 5 Promille mehr Steuern können für ein KMU existenziell sein –
KMU haben momentan sowieso keinen einfachen Stand. Auch werden
die durch diese pauschale Krippensteuer generierten jährlichen 120
Millionen Franken nicht direkt in die
Kinderbetreuung fliessen: Hier wird
ein grosser Bürokratieapparat aufgebaut statt zielgerichtet, individuell
und unkompliziert Probleme direkt
mit dem Arbeitgeber oder allenfalls
auf Gemeindeebene zu lösen.
In der Stadt Zürich gibt es subventionierte Krippenplätze. Können sich folglich nicht jetzt schon alle Eltern einen
Krippenplatz leisten?
Es braucht nicht für absolut alle Kinder der Stadt Zürich einen Krippenplatz. Als liberal denkende Person
unterstütze ich flexible Arbeitszeitmodelle, Teilzeitstellen, Möglichkeiten für home office, firmeninterne
Betreuungsplätze oder Kinderzuschüsse. Wenn beide Eltern arbeiten
müssen und Geld für die Betreuung
fehlt, gewähren Gemeinden schon
jetzt finanzielle Unterstützung oder
Pro: Beruf und Familie vereinen
Subventionen: So erhalten diejenigen
Eltern Geld für Kinderbetreuung, die
es wirklich brauchen.
Steigt die Qualität durch das neue Modell?
Qualität hängt von individuellen Bedürfnissen ab. Mehr Geld führt nicht
automatisch zu mehr Qualität. Die Initiative mit dem verlockenden Titel
«Kinderbetreuung für alle» will planwirtschaftlich über die Köpfe aller
mündigen Eltern hinweg durchregulieren und Kinderbetreuung geradezu
vorschreiben. Dieses pauschale staatliche Modell steigert die Qualität nicht.
Etwas mehr Kitas sind sinnvoll, auch
wenn nicht jede Familie ihre Kinder in
Kitas betreuen lassen will. Ein vernünftiges Mass an gut geschultem Personal ist für Kitas wichtig; gute Kinderbetreuung heisst aber nicht nur Diplome, sondern hat auch mit gesundem Menschenverstand zu tun.
Es gibt immer mehr Tagesschulen. Tragen diese nicht schon genug zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei?
Tagesschulen können einen Beitrag
zur Betreuung über Mittag leisten.
Gegner argumentieren, dass damit die
Betreuung verstaatlicht wird. Ist Betreuung Privatsache oder Staatsaufgabe?
Kinderbetreuung ist primär Privatsache. Mündige Eltern sollen selbst entscheiden, wie sie ihre Kinder betreuen. Subsidiäre Hilfe durch den Staat
kann nötig sein. Kinderbetreuung
geht unsere Gesellschaft etwas an;
dass der Staat aber die Kinderbetreuung vorschreibt und dafür auch noch
eine Krippensteuer einführt, ist klar
abzulehnen.
Markus Bischoff
ist Kantonsrat
der AL.
Qualität, guter Lohn und gute Ausbildung gehören zusammen. Gute Löhne hebt die Qualität und zieht Personal an. Mit dem Betreuungsfonds
können auch Aus- und Weiterbildungsangebote für Krippen und Horte finanziert werden.
Markus Bischoff, 2 bis 5 Promille der
AHV-pflichtigen Lohnsumme sollen die
Arbeitgeber in den Fonds für die Förderung der familien- und schulergänzenden Kinderbetreuung bezahlen. Ist dies
für kleine und mittlere Betriebe KMU
verkraftbar?
Auf jeden Fall. Auf 10 000 Franken
Lohnsumme sind dies lediglich 20
Franken. Damit wird die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gefördert.
Viel mehr Frauen können so ganz
oder teilweise arbeiten und ihre erlernten Fähigkeiten gewinnbringend
nutzen. Das Geld fliesst so in die
Wirtschaft zurück.
Es gibt immer mehr Tagesschulen, vor
allem in den Städten. Tragen diese nicht
schon genug zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei?
Es ist wunderbar, dass es in den
Städten Zürich und Winterthur viele
Betreuungsplätze gibt und mehr Tagesschulplätze angeboten werden.
Auf dem Land sieht die Situation
aber wesentlich schlechter aus. In
der Stadt Zürich haben 61 Prozent
der Kinder einen Betreuungsplatz, in
Rüti sind es aber nur 5,7 Prozent, in
Pfäffikon 8,4 Prozent und in Bülach
13,4 Prozent. Mit der Volksinitiative
«Bezahlbare Kinderbetreuung für alle» können diese Betreuungswüsten
auf dem Land begrünt werden.
In der Stadt Zürich gibt es subventionierte Krippenplätze. Können sich folglich nicht jetzt schon alle Eltern einen
Krippenplatz leisten?
Vor allem für den Mittelstand sind
Krippen und Horte sehr teuer. Wenn
zwei arbeiten, muss schnell der volle
Betrag bezahlt werden. Bei zwei Kindern kosten das für drei Tage über
3000 Franken. Da sagen sich viele,
es lohnt sich nicht, arbeiten zu gehen.
Warum soll die Qualität durch das neue
Modell steigen? Braucht es nicht mehr
Kitas, wenn mehr Eltern ihre Kinder betreuen lassen? Und gut ausgebildetes
Personal fehlt.
Gegner der Volksinitiative «Bezahlbare
Kinderbetreuung für alle» argumentieren, dass damit die Betreuung verstaatlicht wird. Wie sehen Sie das? Ist
Betreuung Privatsache oder Staatsaufgabe?
Die Hauptaufgabe für die Erziehung
haben nach wie vor die Eltern. Dort
leben die Kinder auch die meiste
Zeit. In einem Hort oder einer Krippe
lernen sie das Zusammenleben in einer Gruppe. So wachsen sie zu sozialen Wesen heran und können mit unterschiedlichsten Leuten zusammenleben.
Interviews: Pia Meier
Um was es geht
Die Volksinitiative «Bezahlbare
Kinderbetreuung für alle» fordert
die Einrichtung eines Betreuungsfonds, der durch Beiträge von Arbeitgebenden und Selbständigerwerbenden finanziert wird und
der finanziellen Unterstützung
von familienergänzenden Betreuungsangeboten dient. Vorgesehen
ist, dass die Unternehmen mindestens 2 und maximal 5 Promille
der AHV-pflichtigen Lohnsumme
bezahlen.
Die Initianten argumentieren,
dass die Volksinitiative den Müttern ermöglicht, Kinder und Beruf
zu vereinbaren. Voraussetzung
dafür sei ein bezahlbares Kinderbetreuungsangebot. Auch sei es
volkswirtschaftlich sinnvoll, denn
Staat und Unternehmen würden
von der Erwerbstätigkeit der Mütter profitieren. Nicht zuletzt würden durch ein gut ausgebautes
Betreuungsangebot die Bildungschancen der Kinder verbessert.
Kantonsrat und Regierungsrat
lehnen die Volksinitiative ab. Die
geltende Regelung, wonach die
Gemeinden für ein bedarfsgerechtes Angebot an familienergänzender Betreuung sorgen, habe sich bewährt. Zudem wäre der
Aufbau eines neuen Förderinstruments mit erheblichem Aufwand
verbunden. Auch sei den Unternehmen eine zusätzliche finanzielle Belastung in der heutigen
Wirtschaftslage nicht zuzumuten.
Die Volksinitiative wurde von
AL lanciert. Sie wird von SP und
Grünen unterstützt. Alle anderen
Parteien lehnen sie ab. (pm.)
Spätsommer und Frühherbst laden zum Baden ein
Im Frühsommer braucht es
Geduld, bis der Zürichsee
badetauglich ist. Dafür
kann dann bis im Frühherbst gebadet werden.
Die Badesaison im Zürichsee – Seetemperaturen über
18 Grad –dauert im Schnitt
110 Tage.
Oberfläche 3,3 Grad kalt war. Die
Zürichsee-Wassertemperatur
wird
hauptsächlich durch die Ein- und
Abstrahlung beeinflusst. Die Einstrahlung ist im Sommer jeweils
gross, wird jedoch durch das vorherrschende Wetter beeinflusst. Je
mehr Sonneneinstrahlung, desto
wärmer wird der See. Die Lufttemperatur spielt hingegen nur eine untergeordnete Rolle. In klaren Nächten gibt der See durch Abstrahlung
viel Wärme ab und die Wassertemperatur sinkt.
Silvan Rosser
Am Mittwoch, 24. August, überquerten wiederum Tausende Schwimmende den Zürichsee im Stadtzürcher Becken vom Strandbad Mythenquai in das 1,5 Kilometer entfernte Seebad Tiefenbrunnen. Mit einer Wassertemperatur von über 24
Grad einen Meter unter der Wasseroberfläche herrschten angenehme
Bedingungen. Ein Blick ins Archiv
der Zürichsee-Temperaturen der
Messstation Tiefenbrunnen der letzten zehn Jahre zeigt, dass der Zürichsee heuer Ende August übertemperiert ist. Im Durchschnitt der letzten 10 Jahre (2007– 2016) war der
Zürichsee Ende August jeweils 22
Grad warm. Dabei gibt es natürlich
grosse Jahr-zu-Jahr-Schwankungen.
So war der Zürichsee Ende August
2009 und 2012 sogar noch knapp 25
Grad warm. Im 2010 und 2014 hingegen waren es Ende August lediglich kühle 19 Grad.
Tropischer Zürichsee
Im Jahresverlauf erreicht der Zürichsee zwischen dem 3. und 15.
August seine Jahreshöchsttemperatur. In den letzten zehn Jahren war
er in dieser Periode noch nie kühler
Wolken und Wind haben Einfluss
Der Zürichsee erreicht häufig im August seine Jahreshöchsttemperatur. Die Badesaison mit einer Wassertemperatur über 20 Grad dauert im Mittel 76 Tage.
Grafik: Silvan Rosser
als 20 Grad. Im langjährigen Durchschnitt erreicht die Wassertemperatur des Zürichsees am 7. August mit
22,7 Grad (Tagesdurchschnitt) sein
Jahresmaximum. Im Hitzesommer
2015 stieg die Wassertemperatur
des Zürichsees während der Hitzewelle Anfang Juli auf tropische Werte. So zeigte das Wasserthermometer am 7. Juli 2015 im Tiefenbrunnen erstaunliche 27,5 Grad.
Bis es so weit ist, zeigt der Zürichsee im Frühsommer typischerweise einen steilen Anstieg der Wassertemperatur. Wer Ende Mai oder
Anfang Juni an einem heissen Tag
schwimmen will, muss abgehärtet
sein. In einem durchschnittlichen
Jahr hat sich der Zürichsee bis zum
1. Juni jeweils erst auf 15,9 Grad erwärmt. Die Wärmeaufnahme ist
aber gross, und der See wird von
Tag zu Tag wärmer. Bereits eine Woche später, am 8. Juni, zeigt das
Thermometer
durchschnittlich
schon badetaugliche 18 Grad an. Die
Jahr-zu-Jahr-Schwankungen
sind
aber gerade im Frühsommer gross.
Im Jahr 2010 war der Zürichsee Anfang Juni erst kühle 10 Grad, 2012
hingegen bereits 19 Grad.
Baden im Herbst
Ab Mitte August wird der Zürichsee
langsam wieder kühler. Der Wärmeverlust im Spätsommer und Herbst
geht aber kontinuierlicher und langsamer vonstatten als der Anstieg im
Frühsommer. Die 18-Grad-Marke,
die am 8. Juni überschritten wird,
unterschreitet der Zürichsee erst
wieder am 25. September. Das
Stadtzürcher Seebecken ist folglich
im langjährigen Durchschnitt während 110 Tagen im Jahr badetaugliche 18 Grad warm. Die Badesaison
mit mehr als 20 Grad Wassertemperatur dauert im Zürichsee vom 28.
Juni bis zum 11. September, im Mittel 76 Tage. Ähnliche Wassertemperaturen, wie sie Anfang Juni gemessen werden, erreicht der Zürichsee
erst wieder nach dem 12. Oktober.
Der Spätsommer und der Frühherbst laden also durchaus zum Baden im See ein.
Bis zur Weihnachtszeit sinkt die
Wassertemperatur auf durchschnittlich 6 bis 8 Grad ab. Die Jahr-zuJahr-Schwankungen sind dabei sehr
klein. Der Zürichsee verliert bis zum
meteorologischen Frühlingsbeginn
Anfang März aber weiter an Energie. Das Jahresminimum der Wassertemperatur wird jeweils zwischen
dem 11. Februar und dem 6. März
erreicht. Der absolute Tiefpunkt der
Zürichsee-Wassertemperatur
der
letzten zehn Jahre wurde während
der Kältewelle im Februar 2012 registriert, als der Zürichsee am 26.
Februar einen Meter unter der
In bedeckten Nächten wird die langwellige Abstrahlung durch die Wolken gleich wieder auf die Erdoberfläche zurückgeschickt, sodass kaum
Energie verloren geht. Für einen
tropisch warmen Zürichsee bräuchte
es folglich sonnige Tage und bewölkte Nächte. An bewölkten Tagen und
klaren Nächten würde der Zürichsee
hingegen kalt bleiben. Der kurzfristige Wassertemperaturverlauf des
Zürichsees wird zudem deutlich
durch den Wind beeinflusst. Starke
Winde sorgen für Durchmischung
des Seewassers. Dadurch kann kühleres Tiefenwasser an die Oberfläche
steigen. In den obersten Schichten
des Sees sinkt somit die Wassertemperatur. Bei Windstille und sonnigen
Tagen kann sich das Oberflächenwasser hingegen optimal aufwärmen.
Andere Faktoren wie Zu- und
Abflüsse, Schneeschmelze oder Regen haben, entgegen landläufiger
Vorstellung, keinen relevanten Einfluss auf die Wassertemperatur des
Zürichsees.
Wetter, Klimawandel und Energiewende in
Zürich: www.meteozurich.ch.
AKTUELL
Nr. 35
«Spar»-Filiale wechselt den Besitzer
AUF
EIN WORT
Der «Spar»-Markt am
Boulevard Lilienthal hat
einen neuen Besitzer. Die
Filiale wird ab heute von
einem Partner der Handelskette betrieben.
Lorenz Steinmann
In den Ferien an der Nordsee
hatte ich es beim Packen zu eilig.
Prompt schnitt ich mich an meinem 4-Klingen-Rasierer. Eine
Fingerkuppe war ziemlich flach
und es blutete heftig. In einer
Apotheke wollte ich mir einen
Verband kaufen. Als ich scheu
nachfragte, ob ich beim Verbinden ein wenig Hilfe bekommen
könnte, schaute mich das Perso-
Roger Suter
Die «Spar»-Filiale, der erste und lange einzige Lebensmittelladen im
Glattpark, geht in neue Hände über:
Per 1. September übernimmt Simon
Hans Gättelin mit einer Gesellschaft
mit beschränkter Haftung (GmbH)
das Ladenlokal und den grössten Teil
des Sortiments.
Das Vorgehen sei keine Konsequenz der grösseren Konkurrenz und
entspreche dem Usus der Spar Handels AG, so deren Geschäftsführer
Hans Beer: «Es kommt oft vor, dass
wir eine Filiale eröffnen und später an
Private weitergeben.» Nur ein Viertel
der Spar-Nachbarschaftsmärkte seien
eigene Filialen, die anderen drei Viertel würden von selbstständigen Detaillisten im Franchisingsystem geführt.
Selbstständige «Maxi»-Detaillisten und
weitere Kunden würden ebenfalls von
Spar beliefert. Die Stärke der Gruppe
liege im vorteilhaften Einkauf und
nicht in der Zahl der Filialen. Zudem
böte das System den Vorteil, Neues
zuerst in den eigenen Märkten ausprobieren und es bei Erfolg weiterverbreiten zu können.
Keine Entlassungen
Die Waren – Lebensmittel und Haushaltswaren – werde Gättelin auch
künftig grösstenteils über Spar beziehen, so Beer. «In einem solchen
Franchisingvertrag ist aber Platz für
andere lokale und frische Produkte –
7
1. September 2016
Blutende Wunden
Der Besitzerwechsel sei keine Konsequenz fehlender Kundschaft, sagen die Verantwortlichen.
worauf wir Wert legen.» Ausserdem
habe Gättelin ein paar interessante
Ideen, was «einen spannenden Markt
noch spannender» mache, findet
Beer. Diese waren offenbar so überzeugend, dass der Verkauf der Filiale
innert weniger Monate über die Bühne ging. Den ganzen Verkauf bezeichnet Beer als «Glücksfall», die einen
im Vergleich grossen Spar-Markt mit
neuen Schwerpunkten erlaube.
Obwohl Gättelin mit einem neuen,
eigenen Team starte, gebe es keine
Entlassungen: Sämtliche bisherigen,
rund zehn Spar-Mitarbeiter würden
in umliegenden Filialen weiterhin für
Spar tätig sein.
Mit seinem eigenen Team will Gättelin täglich zwei Stunden längere Öffnungszeiten anbieten: montags bis
samstags von 7 bis 22 Uhr, was die
Bedürfnisse einer urbanen Kundschaft noch besser abdecken dürfte,
findet Beer.
Viel Platz, wenig Kundschaft
Diese urbane Kundschaft kauft aber
weniger im Quartier ein, als sich die
Ladenbetreiber wohl erhofft haben:
Sowohl Pionier Spar, der vor sieben
Jahren als Erster die Versorgung des
Neubauquartiers übernahm, als auch
die Nachzügler Coop gleich gegenüber sowie Migros und Denner an
Foto: Roger Suter
der Ecke Thurgauer- und Glattparkstrasse bieten noch viel Ruhe und
Platz zwischen den Regalen zum Einkaufen. Ausserdem setzen der Frankenschock und die Nähe zur deutschen Grenze mit günstigeren Waren
dem Schweizer Detailhandel weiter
zu.
Zur Spar-Gruppe gehören 185
Spar-Nachbarschaftsmärkte
und
«Spar express Convenience-Märkte»
sowie 11 «Top-CC Cash & Carry»-Abholmärkte. Die Spar-Gruppe beschäftigt (umgerechnet auf Vollzeitstellen
2150 Mitarbeitende, davon 317 Lernende. 2015 wurde ein Umsatz von
1,027 Mia. Franken erzielt.
nal schräg an. Solche Leistungen
seien verboten, man könne
nichts tun. Hilfe könne nur ein
Arzt bieten. Mir blieb nur das
Staunen und die – umständliche
– Selbstversorge.
Da dachte ich mit ein wenig
Wehmut an ein Versehen meinerseits, das schon zwei, drei Jahre
zurückliegt. Damals fiel beim Öffnen des Kühlschranks eine Glasschale auf meinen rechten Fuss.
Autsch. Eine tiefe Fleischwunde
war die Folge. Behelfsmässig
verband ich den Fuss und humpelte damit in die Odeon-Apotheke (die hatte noch offen). Dort
bugsierte man mich in ein Zimmerchen, und sofort wurde ich
vom Apotheker selbst perfekt
verarztet. Bezahlen musste ich
nur das Material. Ohne den Apotheker wäre ich wohl im teuren
Notfall gelandet. Danke OdeonApotheke!
UUFGABLET
Marianne Grant
Im März 1994 stellte ein Untersuchungsrichter fest, dass Ronald Opus durch
einen Schuss in den Kopf getötet worden war. Herr Opus wollte Suizid begehen und sprang vom 10. Stock eines Gebäudes.
Als er beim 9. Stock vorbeiflog, wurde er von einem Schuss durch ein
Fenster auf der Stelle getötet. Dort wohnte ein altes Ehepaar, das täglich stritt
und in schlimmen Fällen holte der Ehemann sein Gewehr, zielte auf seine
Frau und schrie, dass er sie töten werde.
Wahre Geschichte
Und zu jenem Zeitpunkt, als Herr Opus vorbeiflog, imitierte der alte Herr sein
Schauspiel, indem er einen Schuss abfeuerte, nur verfehlte er sein Ziel und
traf durchs Fenster den armen Opus.
Das Urteil besagte nun, dass, wenn du A töten willst und du an dessen
Stelle B tötest, du für Mord an B verurteilt wirst; eigentlich klare Sache.
Nun aber wehrten sich die alten Leute vehement, dass sie das Gewehr nie
geladen hatten. Weitere Abklärungen brachten einen Zeugen hervor, der gesehen haben wollte, wie der Sohn des
alten Ehepaars ein Gewehr geladen
habe, was etwa vor zwei Monaten gewesen sein soll.
Dann wurde festgestellt, dass die
Mutter den Sohn finanziell nicht
mehr unterstützte, und diesem waren die Gewohnheiten seines Vaters
bekannt. Der Sohn hoffte nun, dass
sein Papa wieder einmal auf die Mutter «schiessen» werde – nun aber mit
dem geladenen Gewehr.
Somit wurde der Sohn des Mordes an Ronald Opus angeklagt.
Nun aber zeigten Untersuchungen
weiter, dass der Sohn und Ronald
Opus ein und dieselbe Person gewesen war. Dieser war so verzweifelt, finanziell ruiniert und immer noch
vergeblich auf den Schuss auf seine Mutter wartend, dass er sich entschloss,
sein Leben zu enden, und vom 10. Stock hinuntersprang, wo ihn der Schuss
seines Vaters traf. Wie sollte nun das Urteil des Richters lauten?
Die Wirkung von «Geliebte Streifen» kommt nur durch Kombination von Auge und Gehirn zustande.b
Foto: zvg.
Verblüffendes Spiel mit Streifen
Mit schmalen und
breiten
Streifen
zaubert der Papierkünstler Heinz
Pfister
elegante
Frauen
aus DORF-TRÄFF OPFIKON
schwarzem Papier.
Beschwingt kommen sie dem Betrachter entgegen und irritieren seinen Blick. Es ist kaum zu glauben,
dass unser Auge eine Anhäufung von
ungleich breiten Strichen als dreidimensionale Figuren wahrnehmen
kann – im Gegensatz zu jedem noch
so leistungsfähigen Computer. Doch
mit diesem Effekt arbeitet der Papier-
schneider Heinz Pfister und verblüfft
damit immer wieder aufs Neue. Dabei sind seine Werkzeuge äusserst
einfach: Skalpell und schwarzes Papier – nichts anderes.
Frauenmode mit einer erotischen
Komponente, heisst Pfisters Hauptthema seit bereits 25 Jahren. Mal ist
es eine einzelne, mal sind es Gruppen von Frauen, deren Körper in gestreiften, eng anliegenden Kleidern
aus dem gestreiften Hintergrund hervortreten. Das gleiche Verwirrspiel
gelingt auch mit Frauen in geblumten
Kleidern vor einem Streumuster aus
Blumen. Heinz Pfister gehört zur Eli-
te der Schweizer Scherenschneider.
Er stellt seine Werke regelmässig in
der Schweiz aus. 2006 war er Gast in
einer
chinesisch-schweizerischen
Ausstellung in Hongkong und Macao.
Jeden Samstag und Sonntag ist der
Künstler anwesend und man kann
mitverfolgen, wie die ungewöhnlichen Papierschnitte entstehen.
Felicitas Oehler
Ausstellung «Papierschnitte», Vernissage:
Fr, 9. Sept., 19 Uhr; Finissage: So, 25.
Sept., 14 Uhr. Offen Fr, 16., 23.9., 17–20
Uhr; Sa, 10., 17., 24.9., 14–20 Uhr, So,
11., 18., 25.9., 11–17 Uhr; Galerie DorfTräff Opfikon, Dorfstrasse 32
www. pfister-papierschnitte.ch
8
Nr. 35
1. September 2016
ZÜRICH OPEN AIR
Nr. 35
1. September 2016
9
Lagerfeuerstimmung auf der grossen Bühne
Grosse Konzerte bringen
immer auch grosse Gefühle.
Vor allem bei eingefleischten Fans kann die Konzerterfahrung alles, was
zwischen Euphorie und
Frustration liegt, auslösen.
Dass auch am Zürich Open
Air solche Geschichten
geschrieben werden, liegt
auf der Hand.
Fabian Moor
Für Nadja Klose, die aus Leipzig angereist ist, wie auch für Andrea Sabrina Schmid aus Nürensdorf geht
heute ein Traum in Erfüllung. Für
Andrea sogar buchstäblich: «Vor einigen Monaten träumte ich, dass ich
mit Edward Sharpe & the Magnetic
Zeros auf Tour war und mit ihnen auf
Französisch kommunizierte», beginnt ihre Geschichte. Nach diesem
Traum hat sie sich natürlich sofort
den Tourplan der Band angeschaut
und nicht schlecht gestaunt, als sie
den Auftritt vom Samstag, 27. August, am «Rock en Seine» in Frankreich erblickte. Schon beinahe hätte
sie sich Tickets gekauft, als sie bemerkte, dass nur zwei Tage früher
auch ein Konzert am Zürich Open Air
aufgelistet war. «Da ein Weg von nur
fünfzehn Minuten doch um einiges
kürzer ist, als nach Frankreich zu
reisen, bin ich schliesslich hier gelandet», grinst sie. Natürlich hätte sie
Edward Sharpe and the Magnetic Zeros bescherten ihren Fans ein einzigartiges Dabei-zu-sein-Gefühl…
Foto: Tatjana Rüegsegger
… auch Andrea Sabina Schmid aus
Nürensdorf.
Foto: Fabian Moor
parent mit der Aufschrift «No Music
Like Yours». «Dies ist eine Referenz
zum Song «No Love Like Yours»»,
beginnt sie zu erzählen und kann
kaum aufhören, von ihren Erfahrungen zu sprechen. «Der schönste Moment in meinem Leben verdanke ich
dieser Band», strahlt sie und erinnert
sich daran zurück, wie Alex Ebert an
einem Auftritt in Boston ihre Hand
gehalten und dabei ihr Lieblingslied
«Man On Fire» gesungen hat. Dass
währenddessen gerade die Sonne untergehen musste, verpasste dem i-
Tüpfelchen sogar noch ein Sahnehäubchen. Seither hat sie schon zahlreiche Auftritte der Band an Orten
der Welt miterlebt. «Ich liebe es zu
reisen», sagt sie, die am nächsten
Morgen bereits nach Deutschland
weiterzieht, um auch dem Auftritt
der Band in Köln beizuwohnen.
auch den Weg über die Grenze auf
sich genommen, wenn es die Alternative nicht gegeben hätte. Andrea ist
nämlich ein sehr grosser Fan der
Gruppe und vor allem vom Klang von
Alex Eberts Stimme. Bereits eine
Stunde vor dem Konzertbeginn hat
sie sich den allerbesten Platz gesichert, um Alex ihr grosses, rotes Kartonherz präsentieren zu können.
Ganz alleine steht sie so früh
nicht in der vordersten Reihe. Auch
Nadja Klose ist dort und auch sie hat
Ebert etwas mitgebracht. Ein Trans-
Gemeinsam mit den Leuten
Weshalb sich die beiden jungen Frauen so stark für Edward Sharpe & the
Magnetic Zeros begeistern können,
erscheint allen nachvollziehbar, die
ihr Konzert am Zürich Open Air verfolgt haben. Alex Ebert strahlt eine
unglaubliche Natürlichkeit aus, plaudert zwischen den Songs mit seinen
Fans und begibt sich für einige Lieder sogar ins Publikum, um mit ihm
gemeinsam zu tanzen und zu singen.
Obwohl der späte Nachmittag heiss
und die Bühne riesig ist, vermittelt er
das Gefühl, man tanze in einer kleinen Gruppe von guten Freunden um
ein Lagerfeuer.
Diese authentische Ausstrahlung
hat bestimmt auch mit Eberts Vergangenheit zu tun. Wer sich den Wikipedia-Eintrag über ihn zu Gemüte
führt, erfährt von Erfahrungen mit
Drogen und der Liebe und lernt auch,
dass der Name Edward Sharpe aus
einer Geschichte stammt, die er während den düstersten Zeiten seines Lebens geschrieben hat. Laut Wikipedia
geht es in der Geschichte darum,
dass Edward Sharpe auf die Erde gesendet wird, um «ein bisschen» die
Welt zu retten. Leider wird er immer
wieder von der Liebe an seinen Plänen gehindert. Es ist kein Geheimnis,
dass sich Ebert selbst sehr stark in
diesem Charakter wiedererkennt.
Die Musik an sich lässt sich am
besten als Hippie-Musik beschreiben
und besticht durch eine einzigartige
Mischung aus psychedelischen Einflüssen und Melancholie. Trotzdem
vermitteln viele Songs ein fröhliches,
positives
Lebensgefühl.
Edward
Sharpe & the Magnetic Zeros ist definitiv eine der grössten Neuentdeckungen, die man am diesjährigen
Zürich Open Air machen konnte.
Es gab Krokodil am Zürich Open Air
Ein Blatt im Wind
«Mit diesem Food-Angebot
machen wir jedem StreetFood-Festival Konkurrenz!»
Mit diesen Worten beginnt
die E-Mail, die die Newsletter-Abonnenten des Zürich
Open Airs im Vorfeld des
Festivals erhalten haben.
Dies sehen auch die Gäste
des Festivals so.
Seit der Veröffentlichung
ihres Albums «Hallavara»
im März dieses Jahres geht
es für die Badener Band
Al Pride steil aufwärts. Ihr
Auftritt am Zürich Open Air
ist nur eines von vielen
Highlights, die die Gruppe
in den vergangenen Monaten erleben durfte.
Fabian Moor
Fabian Moor
Sich zu entscheiden, welche Konzerte
man besuchen möchte, ist den Gästen
des Zürich Open Airs 2016 bestimmt
nicht sonderlich schwergefallen. Eine
andere Entscheidung stellt sich allerdings als deutlich härtere Knacknuss
heraus. Nämlich: «Was möchte ich essen?» Während das Angebot an den
meisten Open Airs auf einige wenige
Essensstände beschränkt ist, erstreckt
sich die Schlange an Verpflegungsmöglichkeiten im Grenzgebiet von Opfikon und Rümlang beinahe ins Unendliche. Dänische Hot-Dogs, Currywurst, thailändisches oder sogar mexikanisches Essen gesellen sich zu den
Klassikern wie Hamburger und Pommes frites. «Gerade in der heutigen
Zeit, wo das Thema Food omnipräsent
ist, wollen wir unseren Besuchern
mehr Vielfalt an den Essensständen
anbieten», erklärt die Food-Verantwortliche Fabienne Wich.
Einer der spannendsten Stände ist
sicherlich der kenianische Wagen von
Edith Munuve, die in Nyon ein Restaurant betreibt und erst seit diesem Jahr
begonnen hat, von Festival zu Festival
zu touren und dabei ihre Spezialitäten
anzubieten. Mit einem unermüdlichen
und sympathischen Lächeln schöpft,
schneidet und kocht die gebürtige Kenianerin ihre Zutaten. Vor allem exotische Speisen wie Krokodil oder Reis
mit Bohnen an einer uns unbekann-
«Es fühlt sich alles irgendwie surreal
an», sagt Al-Pride-Sänger Nico Schulthess. Erst zwei Wochen ist es her, als
Al Pride gleich zwei Auftritte in Rio de
Janeiro spielten. Auf der aktuellen
Tour waren sie an diversen nationalen
Open Airs zu Gast. Mehrere Konzerte
in Deutschland stehen in den nächsten Wochen an. Trotzdem sei der Auftritt am Zürich Open Air speziell gewesen, denn allzu oft habe die Band
nun auch wieder nicht auf solch grossen Bühnen gespielt.
Edith Munuve verkaufte erfolgreich exotisches Essen.
ten, auf Kokosmilch basierenden Sauce wecken die Neugier in den Gästen.
«Ich habe heute zum ersten Mal Krokodil probiert und finde es köstlich»,
strahlt Bruno Leiseder, der aus dem
Kanton Zug angereist ist. Tatsächlich
schmeckt es wie eine perfekte Mischung aus Fischfilet und Poulet.
Essen verkaufen als Freelancer
Verständlicherweise sind die Warteschlangen vor den unkonventionellen
Ständen am grössten. Besucherin Sabrina aus Wohlen hat sich trotzdem eine Tüte holländische Pommes frites
gekauft. «Ich habe eine Glutenallergie
und habe festgestellt, dass dies das
Einzige ist, was ich bedenkenlos essen
kann», erklärt sie die Wahl, die sie
dennoch nicht bereue. Holländische
Pommes frites unterscheiden sich
nämlich von ihren helvetischen Artgenossen vor allem durch ihre Grösse
und die dazu servierte Yoppie-Sauce,
die vor allem aus Mayonnaise, Zwiebeln und Curry besteht. Lauthals werden die Fritten von Fernando Docam-
Foto: Fabian Moor
po angepriesen. «Ich bin der geborene
Verkäufer», sagt er von sich selbst.
Dies sei auch der Grund, weshalb er
nicht nur an einem Stand arbeite. Er
habe schon hinter den meisten Tresen
und gestanden und den Besuchern
das Essen schmackhaft gemacht.
Auch für ihn selbst gäbe es bei dieser
Aufgabe viel zu entdecken. «Den Lima-Burger kann ich besonders empfehlen», sagt er nach längerem Überlegen.
Doch nicht nur die ordinären Festivalgänger sind begeistert vom Angebot. Auch im Backstagebereich erfreuen sich die Mägen der Künstler, Manager oder Security-Mitarbeiter an den
Spiesschen, Bratkartoffeln, Bohnen,
Wassermelonenschnitzen und weiteren Köstlichkeiten. «Es gibt vegetarisches Curry, eine Soft-Ice-Maschine
und Melonenschnitze – Wie geil ist das
denn?», rutscht es Kristina Hofstetter
vom Radicalis Music Management
heraus, ehe sie sich wieder ihrem Teller zuwendet, um ihren Magen zu beglücken. «En Guete!»
Aufs Ganze setzen
Mit dem aktuellen Album «Hallavara»
setzen die Musikerinnen und Musiker
aufs Ganze. Fünf Wochen lang wohnten sie auf engstem Raum in einem alten Haus an der schwedischen Küste,
wo sie die Songs zu Ende schrieben
und aufnahmen. Mit «Hallavara» – so
heisst auch das schwedische Städtchen – sei die Band musikalisch an ihrem Ziel angekommen. «Wir wollten
ein Album aufnehmen, dass zu hundert Prozent ehrlich und authentisch
ist», erklärt Schulthess. Dass ihnen
dies gelungen ist, wird von der Erfolgswelle bestätigt. Auch auf die Liveshows reagiert das Publikum jeweils
mit tosendem Applaus und grosser
Aktivität. Deshalb ist es kein Wunder,
dass Al Pride auch den Donnerstagnachmittag auf der Hauptbühne des
Zürich Open Airs eröffnen dürfen. Ein
weiterer Schlüssel zum Erfolg sei die
enge Zusammenarbeit mit dem Radicalis Music Management und vielen
Freunden, die zum Beispiel das Gestalten der Website übernehmen. «Es
fühlt sich an wie eine grosse Familie,
bei der alle am selben Strick ziehen»,
strahlt Schulthess. Dass die Musik nun
die höchste Priorität in seinem Leben
einnimmt, findet er super. Dabei wollte er als Knabe eigentlich Fussballprofi und Bäcker werden. «Dies ist wohl
ein Einfluss von meinem ersten Vorbild Jürgen Klinsmann», schmunzelt
er. Der heutige Nationaltrainer der
Amerikanischen Fussballmannschaft
hat nämlich genau diese beiden Berufe ausgeübt.
Schulthess trauert der verpassten
Chance keineswegs nach. «Ich kann
mir momentan nichts Besseres vorstellen und bin sehr gespannt auf die
Zukunft», strahlt er und beginnt von
der Bandchemie zu schwärmen. Acht
Musiker gehören mittlerweile dazu
und wer sie live erlebt hat, spürt die
Freundschaft und Motivation zwischen den Mitgliedern: «Die Freude
an der Musik ist unser Antrieb. Wenn
es Entscheidungen zu fällen gibt, fällen wir sie gemeinsam», führt er aus.
«Herbstlicher Pop»
Was dabei herauskommt, ist eine Art
von Musik, die Band selbst «Fall Pop»
nennt. Sie sei wie der Herbst, weil sie
rauer sei als die übliche Popmusik.
Sehr eingängig, ein bisschen funky,
mit Synthesizern, Bläsern, einer Sängerin und zwei Sängern, die allesamt
immer in Bewegung sind, wenn sie
performen. Jeder Musiker spielt sehr
konkret und zurückhaltend, weshalb
die vielen Instrumente nie zu einem
Soundsalat, sondern eher zu einem
eleganten, interaktiven Tanz führen.
Die Single «Leaf» – zu Deutsch: Blatt –
bestätigt diese Analyse und lässt die
Frage offen, wohin denn dieses Blatt
noch geweht werden wird.
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Nr. 35
AU TO M O B I L
1. September 2016
Alles noch besser: Toyotas Primus heisst Prius
Wie kein zweites Auto war
der Prius Motor der Elektrifizierung der Branche. Jetzt
rollt der Vollhybrid aus Japan in vierter Generation
an – spritziger und agiler
denn je und mit einem
Normverbrauch von nur
noch drei Litern.
Franken –, die sich als nahezu vollständig beschreiben lassen. Zur Topausstattung gehören etwa: ein Headup-Display, ein Navigations- und Multimediasystem mit DAB+ und zehn
JBL-Lautsprechern, eine Rückfahrkamera und ein umfassendes Assistenzpaket, inklusive Querverkehrswarner
und adaptiven Tempomaten.
Die Zwei-Zonen-Klimaanlage, die
ebenso zum Lieferumfang gehört,
agiert intelligent. Will meinen: Die
Luft wird nur da durch die Düsen gelassen, wo wirklich einer sitzt. Und
last but not least: Smartphones der
jüngeren Generation lassen sich via
Induktion kabellos aufladen.
Marc Leutenegger
Haben Sie schon einmal den veganen
Döner im «Elle’n’Belle» am Zürcher
Limmatplatz probiert? Sollten Sie!
Fleischlos essen, werden Sie dann
feststellen, ist nicht mehr die angewandte Askese von einst. Wie mit
dem veganen Essen verhält es sich
mit dem Toyota Prius. Er war in seinen drei ersten Generationen nicht
nur ein Umweltstatement, sondern
auch eine ziemliche Spassbremse.
Erst kommt nichts und dann das Heulen des Motors – und geschätzte zehn
Sekunden später etwas Beschleunigung. So konnte man das Fahrerlebnis schildern. Konnte, denn der Prius
der vierten Generation hat mit der
trägen Gutmenschengondel der drei
Vorgänger erfrischend wenig zu tun.
Futuristisches Interieur
Alles wurde besser
Klar, ist auch der neue Prius kein Hybridsportwagen, wie ihn andere bauen, etwa BMW mit dem i8 oder Porsche mit dem 918 Spyder. Aber er
schafft den Sprint auf Tempo 100 in
respektablen 10,6 Sekunden. Und vor
allen Dingen: Es gibt jetzt so etwas
wie ein spontanes Ansprechverhalten. Die Reaktion auf Gasbefehle ist
unvermittelter, der Durchzug bei der
Beschleunigung kräftiger und das
Heulen hat aufgehört, vielleicht auch
dank der besseren Geräuschdämmung.
Die Lenkung hat Toyota beim
neue Prius ausserdem ordentlich gestrafft, die Karosserie liegt dank der
Der neue Toyotas Prius präsentiert sich als gereiftes Fahrzeug. Kinderkrankheiten wurden ausgemerzt.
brandneuen TNGA-Plattform 2,5
Zentimeter tiefer, und auch die Hinterachse wurde neu konstruiert. Damit ist der Prius zwar kein Kurvenräuber, und auch von einer DragRace-Teilnahme muss dringend abgeraten werden. Aber das Fahrgefühl
ist nicht mehr so synthetisch wie
einst, sondern echter, unmittelbarer
und einfach gut.
Wie beim Vorgänger bleibt der
Hubraum bei 1,8 Litern. Die Systemleistung sinkt auf 122 PS, ohne dass
sich das negativ bemerkbar machen
würde. Viel relevanter: Auch der Verbrauch sinkt noch einmal deutlich.
Drei Liter geben die Japaner nach
NEFZ-Zyklus an für die Basisversion.
3,3 Liter für unseren Testwagen in
der Topausstattung. Und das sind
keine reinen Fantasiezahlen. Die 3,3
Liter sind zumindest auf einer Ultrasparfahrt über Land zu schaffen. Im
Mix und ohne nennenswerte Sparanstrengungen landen wir bei 4,1 Litern. Benzin wohlgemerkt, bei einem
Auto, in dem, 4,54 Meter lang, eine
fünfköpfige Familie oder vier Er-
Fotos: zvg.
wachsene Platz haben, wenn auch
Letztere hinten nur mit untoupierten
Haaren.
Als weitere Neuerung aus dem
Leistungsbereich ist der Prius jetzt
für eine Anhängerlast von bis zu 725
Kilogramm zugelassen, was für einen
leichten Wohnwagen ausreicht. Ansonsten haben die Japaner vor allem
viel Energie in die technische Ausrüstung ihres Prestigemodells gesteckt.
In der Schweiz sind zwei Ausführungen erhältlich – Sol oder Sol Premium
für ab 34 500 respektive ab 36 900
Das Interieur wirkt im Grossen und
Ganzen futuristisch, aber heimelig.
Auffallend, weil eigenwillig, sind die
mittige Digitalanzeige oben auf dem
Armaturenbrett und der Wählhebel
der Automatik im Joystickformat. An
beides gewöhnt man sich zügig. Der
Testwagen verfügt darüber hinaus
über weisse Ledersitze, was den Innenraum hell und klinisch erscheinen
lässt wie die Brücke von Captain
James T. Kirk.
Die Sitze sind hart gepolstert, gut
geformt und damit auch auf langer
Strecke bequem. Lobend erwähnt sei
auch der Kofferraum mit 502 Liter
Ladevolumen in normaler Sitzkonfiguration. Legt man die Rücksitze um,
entwickelt der Prius mit seinem eigentümlichen Steilheck sogar Kombiqualitäten und schluckt auch ein
komplettes Velo.
Der Nutzwert ist also hoch, die
Reichweite mit über 1000 Kilometern
sowieso, und auch der Preis des Prius geht angesichts von attraktiven
Betriebskosten und sechs Jahren
Gratisservice in Ordnung. Fazit: In einem Marktumfeld, in dem unterdessen alle Hersteller Hybridmodelle
bauen, musste auch der Klassiker
schlechthin besser werden, und das
ist er geworden. Damit bleibt er der
Primus – Pardon, Prius – inter Pares.
Audi lanciert kleines SUV Q2
Mit dem Q2 erweitern
die Ingolstädter ihr SUVAngebot nach unten.
Der 4,19 Meter kurze Crossover hat es faustdick hinter
den Ohren.
Dave Schneider
Graffiti an den Wänden, chillige Musik und junge Hipster gab es an der
internationalen Fahrpräsentation des
Q2, die für einmal nicht weit weg,
sondern erfrischenderweise direkt
vor der Haustüre stattfand. Die hippen Leute stammten von Audi, die
Musik ab Konserve, und da es am
Flughafen Dübendorf, wo wir die
Fahrzeuge in Empfang nahmen, keine passenden Graffiti hat, sorgte Audi halt selbst dafür. Heute muss eben
alles trendy sein, auch wenn es noch
so angestrengt wirkt. Dass Audi mit
seinen Q-Modellen aber längst den
Nerv der Zeit getroffen hat und diese
Erfolgsgeschichte nun nach unten,
auf ein kleineres Modell und eine jüngere Käuferschaft ausweitet, ist nur
verständlich.
Fünf Millionen Varianten
In einem knallgelben Q2 fahren wir
los Richtung Rapperswil. Die ersten
Eindrücke sind wie erwartet in einem
Audi: Der Innenraum ist formidabel
ausstaffiert, die Qualität der Materia-
lien sowie der Verarbeitung ist wunderbar, der Blick über das virtuelle
Cockpit und das Head-up-Display auf
die Strasse einfach grandios. Ja, Innenausstattung, das können die Ingolstädter, und sie lassen sich auch
im Q2 nicht lumpen – sofern man
denn in der Preisliste die entsprechenden Häkchen setzt.
Die runden Lüftungsdüsen stehen
dem Audi gut, genauso die bunten
Akzente an den Sitzen und Türinnenseiten, an der Mittelkonsole und am
Armaturenträger. Die illuminierten
Dekorelemente, in unserem Beispiel
eine gelb hinterleuchtete Punktelandschaft über dem Armaturenträger,
empfinden wir als zu viel des Guten,
doch die kann man auch weglassen.
Insgesamt sind fünf Millionen individuelle Ausstattungsvarianten möglich
– da sollte man besser einen gut gespitzten Bleistift und viel Zeit zum
Verkaufsgespräch mitbringen.
Obwohl wir weder hip noch trendy sind, fühlen wir uns sogleich wohl
an Bord und diskutieren während
der Fahrt ins Zürcher Oberland das
Aussendesign. Dieser Q2, der hat
schon was. Von vorne sieht er aus
wie ein kleinerer Q3 mit einem
Schuss Q7. Doch die kantigere Formsprache, die Heckpartie mit dem
farblich abgesetzten «Blade» in den
D-Säulen und die Flanken mit den
wie mit einem grossen Messer herausgeschnitten wirkenden Flächen in
den Türen erzeugen Spannung. Scha-
de, dass die Heckleuchten etwas gar
auffällig an den schwäbischen Konkurrenten erinnern – die A-Klasse
lässt grüssen.
Dass sich der neueste Spross der
Audi-Familie auch tadellos fährt,
überrascht uns nicht. Auf der Autobahn ist er komfortabel, im kurvigen
Geläuf dank Progressivlenkung zielgenau und gut dosierbar, in engen
Gassen übersichtlich und handlich.
Wir sitzen kommod, Platz ist reichlich vorhanden, und die Ergonomie
im Cockpit ist tipptopp. Als Manko
fällt uns nur die schlechte Sicht nach
schräg hinten auf – zum Parkieren
und Rangieren gibt es aber allerlei
technische Hilfsmittel.
Flirt mit der Oberklasse
Es stehen zum Marktstart sechs Motoren zur Wahl, je drei TFSI-Benziner
und Diesel, die ein Leistungsspektrum von 116 bis 190 PS abdecken.
Wir fuhren den Top-Benziner, einen
wunderbar geschmeidigen 2-Liter,
der ausschliesslich mit Sieben-GangDoppelkupplungsgetriebe und Allradantrieb verkauft wird – diese Motorisierung wird in der Schweiz viele
Käufer finden. Am unteren Ende der
Skala rangiert der neue 1-Liter-Dreizylinder mit 116 PS, den wir ebenfalls gefahren sind. Wer keine sportlichen Ambitionen hat und beim Anschaffungspreis sparen will, ist auch
mit diesem Benzinerchen gut bedient; allerdings ist diese Einstiegs-
Farbiges Innenleben, tadelloser Fahrspass: Der neue Audi Q2.
variante nur mit Frontantrieb und
manuellem Sechsganggetriebe erhältlich. Die technische Ausstattung ist
zu umfangreich, um auf alles einzeln
einzugehen – das Angebot an Assistenz- und Connectivity-Systemen ist
auf Oberklassenniveau, und wie in
Fotos: zvg.
der Oberklasse muss für fast alles extra bezahlt werden. Schon der Basispreis ist ambitioniert: Ab 30 700
Franken (1.0 TFSI) ist der Q2 zu haben, die Topversion 2.0 TDI mit 190
PS und Allrad kostet ab 42 900 Franken. Markteinführung ist im Herbst.
H I N TE R G R U N D
Nr. 35
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1. September 2016
Palmölproduktion bedroht die letzten Waldmenschen
Das SOCP
Während Bina Wana immer
höher das Gerüst hinaufklettert, zaudern die beiden
Orang-Utan-Buben Bintang
und Cea Cea. Zu Hause sind
die drei Jungtiere (noch)
nicht im Dschungel Sumatras, sondern in der Quarantänestation eines
Schutzprogramms – sie haben ihre Mütter verloren.
Jeden Tag ist vor dem Kinderhaus
Spielstunde angesagt. Zwei indonesische Tierpflegerinnen und eine australische Tierpflegevolontärin kümmern
sich um die kleinen Primaten in der
Quarantänestation
des
SumatraOrang-Utan-Schutzprogramms (SOCP),
etwa eine Fahrtstunde weg von der
Millionenstadt Medan in Nordsumatra. Bintang klammert sich immer
wieder an eines der Pflegerinnenbeine. Von der Idee, das Klettern zu lernen, ist er gar nicht angetan – doch es
ist für ihn von fundamentaler Bedeutung. «Sie müssen klettern können
und lernen, ein Nest zu bauen, bevor
wir sie auswildern können», erläutert
eine der Pflegerinnen. Es ist ein putziges Schauspiel, wie die kleinen
Orang-Utans sich den Stangen entlanghangeln und immer mutiger werden.
Doch der Hintergrund ist traurig,
denn die Babys mit dem roten Schopf
haben alle ihre Mütter verloren. Ausgerechnet die kecke Bina Wana gibt
dem Schrecken ein Gesicht. So herzig
das kleine Orang-Utan-Mädchen mit
seinen Knopfaugen aussieht – ihr Anblick irritiert auch: Sie hat nur noch
ein Nasenloch. Ihre halbe Nase fehlt
aufgrund einer Verletzung, die vermutlich von einer Machete herrührt.
Gewalt und Vernachlässigung haben
alle der kleinen Waisen erlebt. Konfiszierte Jungtiere stammen von Müttern, die auf Plantagen oder in isolierten Waldstücken erschossen wurden.
Von diesen haben einige das Glück, direkt beschlagnahmt zu werden und in
die Quarantäne zu kommen, während
andere anschliessend in illegale Gefangenschaft geraten und als Haustiere gehalten werden, bevor sie entdeckt und beschlagnahmt werden.
Ein Garten Eden für Leuser
Ein grosses Risiko für Orang-Utans,
die unter Menschen leben, stellen
Krankheiten dar. «Fast alle Krankheiten der Menschen können auf OrangUtans übertragen werden», erklärt
Tierärztin Winny Pramestywari. Tiere,
die neu ankommen, werden deswegen
auf Krankheiten wie Tuberkulose getestet und drei Wochen isoliert, bevor
sie Kontakt zu Artgenossen haben
dürfen. Ein Beispiel für die leichte
Übertragbarkeit von Infektionen ist
Rahul, den Winny in diesem Moment
untersucht. Er hatte vermutlich Meningitis und ist deswegen nun halbseitig gelähmt. Ob er mit seiner Behinderung je in die freie Wildbahn zurückkehren kann, ist fraglich. Er ist nicht
der einzige Orang-Utan in der Quarantänestation, dem es so ergeht.
Auch das ausgewachsene Männchen
Leuser und zwei weibliche Tiere können nicht mehr ausgewildert werden.
Während Leuser aufgrund von
Schussverletzungen erblindet ist und
im Wald nicht überleben könnte, ist
das Weibchen Tina putzmunter. Doch
sie hat Hepatitis und könnte frei lebende Orang-Utans mit ihrer Krankheit anstecken.
Derzeit leben die drei erwachsenen Tiere noch in spartanischen Käfigen in der Quarantänestation. Dies
soll sich aber ändern: Für Tiere wie
Bina Wana (r.) musste Schlimmes erleben, heute ist sie einer der mutigsten kleinen Orang-Utans der Station.
Illegaler Holzschlag im Gunung-Leuser-Nationalpark in der Nähe der Forschungsstation Sikundur.
Tina, Leuser oder Rahul entsteht der
Orang-Utan Haven. «Wir haben das
Land bereits erworben und wollen
noch 2016 mit dem Bau beginnen»,
erzählt Regina Frey, Gründerin der
Schweizer Stiftung PanEco, die für das
SOCP verantwortlich ist. Geplant ist eine grosszügige Anlage von 50 Hektaren mit «Orang-Utan-Inseln», wo die
handicapierten Menschenaffen viel
Platz haben werden. Die Anlage soll
nicht nur ein Ort für Tiere, sondern
auch für Menschen sein. Es gehe vor
allem um Bildung, darum, in- und
ausländische Besucher über OrangUtans und ihren Regenwald zu informieren, so die in Berg am Irchel
wohnhafte Biologin. Der Anspruch,
die Bevölkerung mit einzubeziehen, ist
beim SOCP überall spürbar, denn von
über hundert Mitarbeitern sind nur
fünf Ausländer.
Angst vor Schlangen lernen
Mindestens so wichtig wie der OrangUtan Haven sind die Auswilderungen
von konfiszierten Orang-Utans. Die älteren Tiere, die kurz vor der Freilassung stehen, leben in den sogenannten Sozialisierungsgehegen. Von den
49 Orang-Utans, die an diesem Tag in
der Station untergebracht sind, sollen
9 in Kürze in den Regenwald entlassen werden. Ausgewildert werden die
Tiere in Jantho im Zentrum der Provinz Aceh und in Zentralsumatra in
der Provinz Jambi.
«Unsere Aufgabe ist es, ihnen beizubringen, wieder ein Orang-Utan zu
sein», erklärt Matthew Novak, der
wissenschaftliche Leiter des SOCP. Eine Aufgabe, die sich kompliziert darstellt: Lernen die Tiere doch überlebenswichtige Verhaltensweisen von
Menschen, sollen sich dereinst nach
ihrer Freilassung aber möglichst von
diesen fernhalten. «Wenn sie lange genug weg von Menschen sind, werden
sie wieder wild», beruhigt Novak. Einige ausgewilderte Tiere in Jantho
kehren indes immer wieder zu den
Käfigen zurück: Sie sind bei der Auswilderung ihrer Artgenossen oft eine
Hilfe. Orang-Utans bleiben bis zu acht
Jahre bei ihren Müttern, die ihnen alles Wichtige für das Leben im Dschungel beibringen. Gerade bei Tieren, die
sehr lange unter Menschen gelebt haben, ist der Lernbedarf daher gross:
Sie müssen unter anderem lernen,
was giftig ist im Urwald, und eine gesunde Angst vor Gefahren wie etwa
Schlangen entwickeln.
Bauern enteignet
Die grösste Angst müssen die Menschenaffen aber vor Brandrodungen
haben, denn die Palmölindustrie ist eine immense Gefahr für den Regenwald auf Sumatra und Borneo, und
damit auch für die Orang-Utans. Die
mit Ölpalmen bedeckte Fläche hat sich
seit 1990 in Indonesien und Malaysia
verzehnfacht.
Das pflanzliche Öl findet sich in
unzähligen unserer Produkte: von der
Fertigsuppe über Schokolade bis zu
Kosmetika. Mittlerweile handelt es
sich dabei um das beliebteste und
preiswerteste aller pflanzlichen Öle:
Der Hauptanteil wird in Indonesien
und Malaysia produziert. Für SOCPGeschäftsführer Ian Singleton ist klar,
dass die Palmölindustrie keinen Nutzen für die grosse Mehrheit der Sumatraner bringt. So schildert der Indonesienkenner, wie viele Kleinbauern ihr
Land an die grossen Palmölfirmen
Fotos: phs.
verlieren: «Wenn ein Bauer sich
wehrt, indem er sagt, das Land gehöre seit hundert Jahren seiner Familie,
heisst es: Wo sind die Besitzurkunden?» Solche Papiere sind in den wenigsten Fällen vorhanden. Ein Umstand, den sich grosse Konzerne
schamlos zunutze machen.
Palmölfirma verurteilt
Vom Palmölboom gefährdet ist insbesondere das Leuser-Ökosystem, das
mit 26 000 Quadratkilometern fast
dreimal so gross ist wie der reine Nationalpark (zum Vergleich: Die Schweiz
umfasst 41 000 Quadratkilometer). Es
ist der einzige Lebensraum weltweit,
den sich die endemischen und stark
gefährdeten Arten Sumatra-Elefanten,
Sumatra-Orang-Utans, Sumatra-Nashörner und Sumatra-Tiger teilen.
Wie bedroht die Wälder des Leuser-Ökosystems sind, zeigt die Geschichte des Torfsumpfwaldes Tripa
an der Nordwestküste Sumatras. Tripa ist aber auch ein Beispiel dafür,
dass es sich lohnt zu kämpfen. Als die
Palmölfirma Kallista Alam 2011 im
Schutzgebiet eine illegale Palmölkonzession erwarb und massiv Wälder
abbrannte, klagte YEL, Partnerstiftung
von PanEco auf Sumatra, gemeinsam
mit anderen Nichtregierungsorganisationen dagegen. Nach einem jahrelangen Rechtsstreit wurde eine Verurteilung des Palmölproduzenten PT Kallista Alam im Herbst 2015 vom höchsten Gericht Indonesiens in letzter Instanz bestätigt. Der Konzern muss 26
Millionen US-Dollar Strafe und Gebühren für die Wiederaufforstung zahlen.
Zudem wurden die Verantwortlichen
zu Gefängnisstrafen verurteilt.
Dass dies in einem Land, das den
1999 wurde das Sumatra-OrangUtan-Schutzprogramm (SOCP) mit
der Unterzeichnung einer Vereinbarung zwischen PanEco und der
indonesischen Naturschutzbehörde gegründet. SOCP ist ein Programm der seit 1996 bestehenden
Schweizer Stiftung PanEco. Eines
ihrer Ziele ist es, die SumatraOrang-Utans und ihre Lebensräume, die Regenwälder, zu schützen.
SOCP kämpft nicht nur gegen die
illegale Rodung der Wälder, sondern ist auch im Bereich Umweltbildung tätig. Ausserdem werden
konfiszierte Orang-Utans grossgezogen und nach entsprechender
Vorbereitung wieder im Freiland
angesiedelt. In Forschungsstationen gewonnenes Wissen über das
Verhalten und die Ökologie wild
lebender Orang-Utans dient dem
SOCP dazu, die richtigen Massnahmen zum Schutz dieser letzten
Bestände zu ergreifen.
unrühmlichen 107. Rang (von insgesamt 175) auf der Korruptionsliste von
Transparency International belegt,
möglich ist, lässt hoffen. Ein Urteil, das
sicher auch mit dem steigenden Bewusstsein für den ökologischen Wert
des sumatranischen Dschungels zusammenhängt. Dass auch international
die Unterstützung für den Erhalt der
indonesischen Wälder wächst, beweist
die Tatsache, dass mit einer Petition
1,5 Millionen Unterschriften gegen die
Abholzungen in Tripa gesammelt werden konnten. Doch den Umwelt-NGOs
ist keine Pause vergönnt: Im Herbst
und Frühling brannten in Sumatra und
Borneo wiederum unzählige Wälder.
Der giftige Qualm waberte bis Singapur und Thailand. Zehntausende Indonesier mussten sich wegen Atemwegserkrankungen behandeln lassen, Flugplätze und Schulen mussten zeitweise
geschlossen werden.
Illegaler Holzschlag
Zwar gibt es Bemühungen, Palmöl
nachhaltig zu produzieren, etwa, indem man dieses auf Plantagen anbaut, die schon lange bestehen, aber
Regina Frey von PanEco ist skeptisch.
«Das Problem ist, dass es keine Rückverfolgbarkeit gibt. Gemäss unseren
Erfahrungen geht es aber nicht ohne»,
warnt sie. Ein Blick auf die Zutatenliste beim Einkauf lohnt sich also. Oder
man nimmt schlicht und einfach Butter statt Margarine. Neben der Palmölproduktion gibt es zahlreiche weitere Steine auf dem Weg zur Arterhaltung. Etwa Strassen, die in den
Dschungel gebaut werden und so
Orang-Utan-Populationen voneinander trennen. Und später Rodungen
entlang dieser Strassen in den Nationalpark, um Landwirtschaftsland zu
gewinnen.
An meinem letzten Tag in Sumatra
zeigt mir der Forscher James Askew
eine gerodete Fläche im Gunung-Leuser-Nationalpark, auf der mehrere
Fussballfelder Platz fänden. Gespenstisch strecken sich ausgebleichte
Baumskelette von jahrzehntealten Urwaldriesen in die Höhe. Der Kontrast
zum benachbarten Wald in Sikundur
könnte nicht grösser sein: Kein Laut,
keine Bewegung ist auf dieser Insel
des Todes festzustellen. Sogar die widerstandsfähigen Blutegel sucht man
hier vergeblich. Ist dies die Zukunft
der indonesischen Regenwälder? Eines ist klar: Um dies zu verhindern,
braucht es nicht nur Menschen wie
Regina Frey und Ian Singleton, sondern den Einsatz von uns allen (phd.).
Mehr Infos: www.sumatranorangutan.org.
Siehe auch Beitrag im «Stadt-Anzeiger»
vom 14. Januar 2016.
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Nr. 35
1. September 2016
Rat & Rätsel
DR. GAMBLE
DER GUTE RAT
HOROSKOP
Seit der Geburt unseres Sohns bin ich unglücklich
Thomas W. Enderle
Jeder legt sein
eigenes Glück
Zerklüftete Küsten, beeindruckende
Hügelketten, geheimnisvolle Lochs,
Burgen und Whiskyfässer – wir befinden uns im hohen Norden Schottlands, genauer auf der Isle of Skye.
Im gleichnamigen Spiel versuchen alle, ihr eigenes Reich geschickt auszubauen, um die meisten Punkte zu ergattern.
Jeder startet mit einer Burg. Von
hier aus gilt es in den folgenden
Spielrunden, sein Reich stetig zu erweitern. Das geschieht mit quadratischen Plättchen, die passend angelegt
werden muss, sodass Wiesen an Wiesen, Wasser an Wasser und Gebirge
an Gebirge zu liegen kommen.
Was genau gewinn- sprich punktbringend ist, ändert sich nicht nur
von Partie zu Partie, sondern auch
von Runde zu Runde. Mal soll man
möglichst grosse Binnengewässer
kreieren, mal sind es Plättchen mit
Schafen im eigenen Reich, die Punkte
bringen. Oder es zählen Whisky-Fässer, die durch Strassen mit der Burg
verbunden sind.
Letztere bringen Runde für Runde
Geld. Dieses braucht man, um in jeder Runde neue Plättchen zu kaufen.
Und hier glänzt das Spiel mit einem
innovativen Vorgehen: Jeder Spieler
zieht drei Plättchen und legt sie offen
aus. Nun bestimmt jeder geheim,
welches davon aus dem Spiel genommen wird, und legt hinter die anderen zwei einen Stapel Geld. Dies bestimmt den Preis des entsprechenden
Plättchens. Nachdem alle aufgedeckt
haben darf man reihum ein Plättchen
bei den anderen einkaufen. Liegen
vor einem danach noch Plättchen
aus, muss man den Geldbetrag, den
man dazugelegt hat, bezahlen, behält
es aber dafür. Danach müssen alle ihre neuen Landschaftsplättchen anlegen, bevor die Runde gewertet wird.
Nach sechs Runden steht derjenige als schottischer König (und Sieger)
fest, der insgesamt die meisten Punkte sammeln konnte.
Dr. Gamble meint: «Isle of Skye»
erinnert auf den ersten Blick an das
beliebte «Carcasonne». Doch mit
dem spannenden Kniff des PreisFestlegens und den ständig ändernden Wertungsregeln bekommt das
Spiel eine neue Dimension. Wie hoch
die Preise sind, hängt immer vom eigenen Geldvorrat ab. Macht man ein
Plättchen teuer, um es selbst zu behalten, läuft man Gefahr, zu wenig
Bares zu haben, um bei den anderen
einzukaufen. Oder die anderen kaufen die Auslage leer – dann hat man
zwar viel Geld, aber das eigene Reich
wächst nicht.
Knifflige Entscheidungen – trotzdem bleibt das Spiel flüssig und zieht
sich nicht in die Länge. Kein Wunder
also, dass «Isle of Skye» dieses Jahr
zum «Kennerspiel des Jahres» gewählt wurde.
Dr. Gambles Urteil:
«Isle of Skye» von Alexander Pfister, Andreas Pelikan, Lookout-Spiele, 2–5 Spieler,
ab 8 Jahren.
Meine Frau und ich sind seit drei
Jahren verheiratet und haben uns
beide sehnlichst ein Kind gewünscht.
Unsere Beziehung war bisher recht
gut. Seit der Geburt unseres Sohns –
er ist mittlerweile sechs Monate alt –
hat sich meine Frau sehr von mir
distanziert. Ich würde mich gerne
mehr um unseren Sohn kümmern,
aber meine Frau gibt mir kaum eine
Chance. Stattdessen gibt sie mir zu
verstehen, dass sie es sowieso besser
könne. Das kränkt mich sehr, und ich
ziehe mich deshalb zurück. Wir streiten uns öfter über Kleinigkeiten, und
ich stelle mir ernsthaft die Frage, ob
wir als Paar dem Alltag mit einem
Kind überhaupt gewachsen sind.
Zunächst Ihnen als Eltern herzlichen Glückwunsch zur Geburt Ihres
Sohnes – es freut mich, dass für Sie
als Paar der Kinderwunsch in Erfüllung ging. Die Geburt eines Kindes
bringt für jedes Paar eine Vielzahl an
Veränderungen mit sich, nicht umsonst spricht man hier auch von ei-
Werner Klumpp.
nem bedeutsamen Lebensübergang,
der sowohl Chancen als auch Risiken
für die Paarbeziehung birgt. Bedenken Sie, dass Sie sich als Paar neu in
der Rolle des Vaters und der Mutter
kennen lernen und zusammen mit
dem Kind in diese Rollen hineinwachsen. Und: Väter und Mütter tun
manche Dinge im Vergleich nicht unbedingt besser oder schlechter, sondern einfach anders. Teilen Sie Ihrer
Frau mit, was Sie an ihr auch als
KREUZWORTRÄTSEL
Mutter schätzen, und bitten Sie sie
um ihren Ratschlag im Umgang mit
ihrem gemeinsamen Kind. Lassen Sie
sich in Ihrem väterlichen Engagement jedoch nicht entmutigen, sondern sagen Sie Ihrer Frau, dass es
Ihnen wichtig ist, sich aktiv als Vater
einzubringen. Geben Sie Ihrer Partnerin aber auch Zeit, sich auf die
neue Situation einzustellen. Ihre Frau
wird mit der Zeit zu schätzen wissen,
wenn Sie sie durch die Betreuung des
Kindes entlasten und ihr Freiraum
geben. Durch die täglichen Erlebnisse miteinander werden Sie erkennen,
dass es guttut, einander als Eltern zu
unterstützen.
Werner Klumpp, Paarberatung
und Mediation im Kanton Zürich,
Beratungsstelle Bülach
Paarseminar: Wie wirken Alltagsveränderungen positiv auf die Partnerschaft? Sa,
24. Sept., 9–17 Uhr, ref. Kirchgemeindehaus, Zimmer 1, Grampenweg 5, 8180 Bülach. Kosten: 120.– pro Paar. Anmeldung
bis 5. Sept.: Tel. 044 860 83 86 oder E-Mail
[email protected].
Widder 21.03.–20.04.
Sie finden eine eigens herbeigeführte
Situation jetzt selbst gar nicht mehr so
erstrebenswert wie zunächst angenommen.
Alles hat sich irgendwie verselbstständigt.
Stier 21.04.–20.05.
Ohne mit der Wimper zu zucken, haben
Sie sich ins kalte Wasser gestürzt, um
einem Freund zu helfen. Das dankt Ihnen dieser
sehr. Nehmen Sie seine Dankesgesten an.
Zwillinge 21.05.–21.06.
Sie stellten sich eine Entwicklung
ziemlich rosarot vor. Leider haben Sie
dieses Mal die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Jetzt sind Sie enttäuscht und hadern.
Krebs 22.06.–22.07.
Wenn Sie nicht zu lange quasi faul auf
Ihrer Haut gelegen hätten, würden Sie
jetzt besser mit einer Situation zurechtkommen.
Jetzt müssen Sie ein wenig Gas geben.
Löwe 23.07.–23.08.
Was Glücksspiele angeht, sollten Sie
unbedingt vorsichtig sein. Nie war es
gut, zu viel auf einmal zu riskieren. Sie haben
andere Möglichkeiten, weiterzukommen.
Jungfrau 24.08.–23.09.
Sie glauben gar nicht, wie ausgleichend Sie momentan auf andere wirken. Nutzen Sie diese Zeit, um einen schon länger schwelenden Konflikt im Job zu beseitigen.
Waage 24.09.–23.10.
Wenn Sie jetzt nicht bald wieder etwas ruhiger werden, könnten Sie es
sich schnell mit jemandem verscherzen. Fahren
Sie einen Gang herunter und überlegen Sie gut.
Skorpion 24.10.–22.11.
Ihnen geht derzeit eine Menge durch
den Kopf, vor allem beruflicher Natur.
Wenn Sie etwas ändern wollen, bereiten Sie das
gut vor. Sonst klappte es nicht sofort.
Schütze 23.11.–21.12.
Es nützt jetzt alles nichts, Sie müssen
endlich Farbe bekennen. Auch wenn
es schmerzt, so wie bisher wollen Sie vor allem
privat nicht länger leben.
Steinbock 22.12.–20.01.
Wie Sie sich in den vergangenen Jahren für andere eingesetzt haben, hätte
das so leicht kein anderer getan. Jetzt sollen Sie
auf einmal der Buhmann sein.
Wassermann 21.01.–19.02.
Eigentlich stehen Ihnen jetzt auf allen
Ebenen viele Türen offen. Sie haben
sich aber noch nicht entschieden, durch welche
Sie gehen werden. Jemand hilft Ihnen.
Fische 20.02.–20.03.
Sie wissen ziemlich genau, wie der
Hase im Job läuft. Sie fühlen sich nicht
richtig verstanden und müssen das mit dem Chef
klären. Nur so gelingt ein Projekt.
Die Lösung ergibt einen ehemaligen Zürcher Schriftsteller und Psychologen.
AUFLÖSUNG
SPORT
Nr. 35
13
1. September 2016
Neue Saison mit souveränem Sieg lanciert
Es war wenig Gegenwehr im Spiel
gegen die vierte (!)
Mannschaft des FC
Bassersdorf. Der
FCG kam so zu einem problemlosen
und wichtigen Startsieg. Der Start zu
einem weiteren Versuch, endlich in
die 3. Liga aufzusteigen.
Nur wenige Zuschauer nahmen
den Weg zum Eröffnungsspiel zur abgelegenen und ländlichen Sportanlage Längimoos in Nürensdorf auf sich,
allzu sehr zog an diesem heissen
Spätsommertag wohl das kühle Nass
der Badi die Massen an. Zumindest
aus Glattbrugger Sicht brauchten sich
die treuen Fans aber nicht zu beklagen: Von der ersten Minute an spielte
die spielfreudige FCG-Truppe die
Heimmannschaft an die Wand und
kam gleich reihenweise zu Torchancen. Schon in den ersten 20 Minuten
hätte es gut ein halbes dutzend Mal
im Bassersdorfer Gehäuse einschlagen können, was dann immerhin zu
einer hochverdienten 0:3-Halbzeitführung reichte. Die Bassersdorfer
kamen nicht zu einer einzigen Torchance und liessen sich von der
Glattbrugger Kreativabteilung teilweise vorführen.
Es war eine agile und leistungsbereite Truppe, die das Trainergespann
Kaurin/Guardabascia zum ersten
Meisterschaftsspiel
der
Saison
2016/17 auflaufen liess. Die Hitze
Die Vorbereitung ist
nicht ganz geglückt
Das Team Masters
vom 28. August
lockte hochkarätige
Vereine
nach
Egg/ZH – was die
Turnerinnen und Turner von Opfikon-Kloten herausforderte. Der Wettkampf startete für die Klopfiker schon
frühmorgens am sonnigen und heissen Sonntag. Ab 8.15 Uhr hiess es
schon aufwärmen und trocken durchlaufen. Um 9.15 Uhr galt es dann bereits ernst: Den Wettkampf starteten
die Opfiker-Klotener mit ihrer Paradedisziplin, dem Boden. Nach einem gefühlt fantastischen Bodenprogramm
bei herrlichem Sonnenschein auf der
Wiese erhielten wir nur die Note 8,88.
Für die Klopfiker ist dies eher eine tiefe Note und daher waren sie auch ein
bisschen enttäuscht. Man muss aber
auch sagen, dass allgemein eher
streng benotet wurde.
Um 11.55 Uhr ging es weiter mit
dem zweiten Gerät, dem Sprung. Da
das Organisationskomitee kurzfristig
beschlossen hatte, den Sprung nach
draussen zu verschieben, mussten die
Springer sehr mit der Hitze kämpfen.
Die Wärme drückte die Sportler zu tief
in die Matte und verlieh ihnen nicht
die Kraft zu den angestrebten Höhenflügen. Die Klopfiker waren durch die
Wärme nicht ganz konzentriert und
konnten somit nicht 100 Prozent geben. Deswegen fiel die Note 8,70 auch
dementsprechend tief aus.
Nach langem Warten und Zittern
erfuhren die Turnerinnen und Turner
des TV Opfikon-Kloten, dass sie es
nicht ins Boden-Finale geschafft hatten. Als kleines Trostpflaster ging es
dafür in die Egger Seebadi.
Nach der Rangverkündigung endete der Wettkampf in Egg zur Vorbereitung auf die Schweizer Meisterschaft
eher mit einer Niederlage. Aber trotzdem sind die «Chlopfiker» guter Dinge
nach Hause gefahren.
Wir freuen uns auf die kommende
Schweizer Meisterschaft in Widnau,
die am 10. und 11. September stattfindet.
Sarah Chiarolini
dem Programm. Das Fanionteam
kann da mit einem Sieg seine Ambitionen unterstreichen. Spielbeginn ist
18.30 Uhr auf der Sportanlage Au.
Die Tabelle der 4. Liga Gruppe 7
1.SV Seebach 2
2/6
10:3
2.FC Dielsdorf 2
2/4
5:3
3.FC Glattbrugg 1
1/3
5:0
4.Lafoes Club Porugues 1
1/3
2:1
5.FC Bülach 2
1/3
3:0
6.FC Kloten 2
2/3
4:5
7.FC Bassersdorf 4
2/3
4:8
8.Brüttisellen-Dietlikon 2
2/1
4:7
9.SV Rümlang 2
1/0
0:3
10. FC Räterschen 2
2/0
4:7
11. FC Schwamendingen 2
2/0
1:5
Die Spiele vom Wochenende: SV
Rümlang 2 – FC Kloten 2 0:3, SV Seebach 2 – FC Brüttisellen-Dietlikon 2
5:2, FC Dielsdorf 2 – FC Räterschen 2
3:1, FC Schwamendingen 2 – Lafoes
Club Portugues 1 1:2, FC Bassersdorf
4 – FC Glattbrugg 1 0:5
Mike Mottl
Das Fanion-Team des FC Glattbrugg bekundete wenig Mühe mit dem ersten Gegner.
war eine grosse Herausforderung für
die Spieler, umso bemerkenswerter
war der Auftritt der Glattbrugger
auch in der zweiten Halbzeit. Die
stark verjüngte Offensive brachte
weiterhin viel Tempo ins Spiel und
zeigte mit kreativen Aktionen ihr Potenzial, während die bewährten Kräfte in Mittelfeld und Defensive abgeklärt und sicher die Fäden zogen.
Bassersdorf war auch in den zweiten
45 Minuten heillos überfordert und
hat sich mit seiner Darbietung wohl
schon mal als Abstiegskandidat empfohlen.
Die Verantwortlichen werden sich
natürlich hüten, vorschnelle Schlüsse
zu ziehen. Die ernsthaftere Konkurrenz wird sich nicht so leicht überrollen lassen wie der FC Bassersdorf.
Foto: zvg.
Trotzdem: Der Einstand ist geglückt
und mit der richtigen Mischung aus
zugkräftigen Routiniers und hungrigen Newcomern darf der FC Glattbrugg einmal mehr von der dritten
Liga träumen.
Am kommenden Samstag steht
das erste Heimspiel gegen den FC
Räterschen, der mit zwei Niederlagen
in die neue Saison gestartet ist, auf
FC Bassersdorf 4 – FC Glattbrugg 1 0:5
(0:3). Sonntag, 28. August, 15 Uhr, Sportanlage Längimoos, Nürensdorf. Ca 30 Zuschauerinnen und Zuschauer, Eckbälle 0:5
(0:3). Gelbe Karte für Mehinbasic (Glattbrugg, 20. Foul).
FCG: Müller; Bolliger, Kutscher, Giannetta,
Vidovic; Martinez, Joksimovic, Luchena;
Mehinbasic, Koutsogiannakis, Stevanovic.
Eingewechselt: Lanfranchi, Dersimi, Buttazzo.
Tore: 6. Stevanovic 0:1, 17. Luchena 0:2,
23. Eigentor Mitrovic 0:3; 51 Luchena 0:4,
65. Stevanovic 0:5.
Freitag, 2. September
Dienstag, 13. September
15 bis 17 Uhr, Schlagernachmittag
mit Claudio de Bartolo. Ort: Restaurant Gibeleich, Talackerstrasse 70,
Glattbrugg. Organisator: Alterszentrum Gibeleich.
18.45 bis 22 Uhr, Schweizer Meisterschaft Team Sprint/Steherrennen/
Abendrennen. Ort: Rennbahn Oerlikon. Preis ab 16 Jahren: CHF 10.–.
Kassen und Tore der offenen Rennbahn Oerlikon sind ab 16.30 geöffnet.
Restaurant Rennbahnstübli ab 17 Uhr
geöffnet. Auskunft über die Durchführung ist am Dienstag auf www.rennbahn-oerlikon.ch oder Tel. 044 311 25
61 ab 16 Uhr, erhältlich.
Samstag, 3. September
8 bis 16 Uhr, grosser Flohmarkt und
Risottoplausch mit Opfi Seven und
Lions Club. Ort: Roter Marktplatz,
Schaffhauserstrasse 94, Glattbrugg.
Organisatorin: Madeleine Streuli. EMail [email protected].
18 Uhr, Orgel- und Klavierkonzert
mit Koni Weiss. Ort: Ref. Kirche
Opfikon, Oberhauserstrasse 71, Glattbrugg. Türöffnung: 17.30 Uhr. Eintritt
frei, Kollekte beim Ausgang; anschliessend Apéro.
Montag, 5. September
17.30 bis 18.30 Uhr, Sprechstunde
des Stadtpräsidenten. Ort: Stadthaus Opfikon, Zimmer 107, 1. Stock,
Oberhauserstrasse 25, Glattbrugg.
Keine Voranmeldung notwendig.
Dienstag, 6. September
10 bis 17 Uhr, Velotour einfachere
Variante. Tour: Überraschungstour (45
km). Treffpunkt: Parkplatz gegenüber
Hotel Airport, Glattbrugg. Organisator: Heidi Müller/Karl Müller. Tel. 044
810 45 40, 079 463 29 75/079 760 92
20. E-Mail [email protected].
Bitte nehmen Sie ein Picknick mit.
18 bis 19.30 Uhr, Diabetesgruppentreff Typ 1. Erörterung von Fragen
der Teilnehmenden mit Fachpersonen. Themen: Diabetes im Spital, Spitalkostformen. Ort: Mehrzweckraum
Spital Bülach. Bei Interesse melden
Sie sich bitte bei der Ernährungsberatung unter der Telefonnummer 044
863 23 59 oder via E-Mail an [email protected]. Sie
erhalten dann genauere Informationen
und eine persönliche Einladung.
18.30 Uhr, Zürcher Abendläufe im
Opfikerpark. Ort: Beim See. Preis:
CHF 25.– /Lauf.
Kontakt:
Lafranchi Sport & Events GmbH,
E-Mail [email protected].
Anmeldung: http://my2.raceresult.com/
45834/registration?lang=de
Im Startgeld inbegriffen sind: Elektronische Zeitmessung mit Transponder,
Startnummer, Zielverpflegung, Kleiderdepot, Siegerehrung für Rang 1–3, Siegerehrungsgeschenk, Rangliste Website: http://www.42195km.com/events/›
zurcher-abendlaufe/
Vorschau und Diverses
Donnerstag, 8. September
14 bis 16 Uhr, CompuTreff. Ort: Versammlungsraum Alterszentrum Gibeleich, Talackerstrasse 70, 8152 Glattbrugg. Preis: CHF 8.-(inkl. Pausengetränk). E- Mail: [email protected].
Freitag, 9. September
18 bis 20 Uhr, Juniordisco. Ort: Singsaal Mettlen, Dorfstrasse 4, Opfikon.
Voraussetzung: 4., 5., 6. Klasse.
20.30 bis 22.30 Uhr, Der Oberstufen
Dance Club. Ort: Singsaal Mettlen,
Voraussetzung: 1., 2,. und 3. Oberstufe. Eintritt: CHF 2.00 (für beide Veranstaltungen).
19 Uhr, Kinoabend für junge Leute.
Film schauen – diskutieren – chillen.
Ort: Gate 26, Boulevard Lilienthal 26,
Glattpark. Film: «Oh Boy». Eintritt frei.
19 Uhr, Vernissage «Traumstreifen»
mit Werken von Heinz Pfister, Schweizer Papierschneider. Ort: Galerie
Dorf-Träff Opfikon, Dorfstrasse 32,
8152 Opfikon.
Die Ausstellung dauert bis am Sonntag
25. September. Öffnungszeiten: Freitag, 16./23. September, 17 bis 20 Uhr.
Samstag, 10./17./24. September, 14
bis 20 Uhr. Sonntag, 11./18./25. Sep-
tember, 11 bis 17 Uhr. Finissage,
Sonntag, 25. September, 14 Uhr.
20 Uhr, Karaoke. Ort: Le Stecha die
Kulturbar, Boulevard Lilienthal 65,
Glattpark-Opfikon.
Sa, 10., bis So, 11. September
Ab 8.30 Uhr, Kids Plauschtriathlon für
alle 5- bis 14-jährigen. Auch das
Schwimmen mit Flügeli und Radfahren
mit Laufrad ist gestattet. Ort: Glattpark.
Preis: CHF 10.–. Kontakt: [email protected].
9 bis 18 Uhr, Erlebnis Wochenende
am Flughafen Zürich. Spannende
Führungen und Rundfahrten. Per Fahrrad oder Inlineskates auf Entdeckungstour. Entertainment-Highlights und kulinarische Leckerbissen für Gross und
Klein an den verschiedensten Orten
des Flughafens. Eintritt frei.
Sa, 10. September
8 Uhr, Papier- und Kartonsammlung,
ganzes Stadtgebiet.
9 bis 12 Uhr, Clean-up Day 2016.
Ganzes Stadtgebiet, Opfikon. Ort:
Stadthaus. Anmeldung bis 5. September 2016 bei [email protected].
Seien Sie dieses Jahr mit Ihrer Familie
und Freunden auch dabei und setzen
Sie ein Zeichen für ein sauberes Opfikon.
10 bis 17 Uhr, Streetmarket im Glattpark. Ort: Boulevard Lilienthal, Glattpark.
E-Mail
janina.ruhstaller@
acasa.ch. Keine Anmeldung nötig. Gewerbe und Dienstleister locken mit vielfältigen Attraktionen in den neuen Stadtteil. Hüpfburg, Karussell, kostenlose
Sehtests, Pasta- und FlammkuchenPlausch, Bullriding oder Testfahrt mit
Elektrovelo.
Mittwoch, 14. September
14 Uhr, 1. Vorstellung Kasperlitheater mit Fabienne Pfyffer und Pamela
Pedrini.
14.40 Uhr, 2. Vorstellung.
Regelmässig stattfindende
Veranstaltungen
Montags
Gibeleich-Aktiv
Ab 13 Uhr, Restaurant Gibeleich,
Senioren-Schachnachmittag
Dienstags
Mütter-/Väterberatung,
Oberhauserstrasse 130, Glattbrugg.
14 bis 16 Uhr in Doppelberatung
(ohne Voranmeldung).
Tel. Beratung: 043 259 95 55
Mo.-Fr., 8.30 bis 10.30 Uhr.
Mittwochs
17 bis 18.30 Uhr, Brockenstube, im
Alterszentrum Gibeleich.
15 bis 17 Uhr, jeden ersten Mittwoch
im Monat, Mutter-Kind-Treff.
Ort: Familienzentrum Opfikon.
Donnerstags
9 bis 11.15 Uhr, Nähshop für textile
Änderungen und kleinere Neuanfertigungen, Europastrasse 22 (Clubhaus
des Oldie Vereins). Telefonische Auskunft erteilt Frau Beatrice Begni, Tel.
044 862 75 80.
19.30 Uhr, kath. Kirche, forum (Clubraum 2), Schachklub.
Samstags
9.30 bis 11.30 Uhr, Brockenstube im
Alterszentrum Gibeleich.
14
Nr. 35
WE T T B E WE R B
1. September 2016
Gratis mit Countryschiff aufs Mittelmeer
Acht Tage lang auf dem
Countryschiff von Hotelplan
das Mittelmeer und Konzerte
geniessen: Für zwei Leser
und ihre Begleitperson wird
dies gratis möglich – inklusive Vollpension in einer
Premium-Aussenkabine.
«Jedes Jahr kommen 200 Leute
mehr, beim zweiten Mal waren es bereits 550», schwärmt Albi Matter. Der
Countrypapst aus Wiedikon, der alljährlich das internationale Countryfestival im Albisgüetli organisiert, hat
für das Kreuzfahrtschiff von Hotelplan erneut ein attraktives Programm
zusammengestellt. Über 30 Musiker
und 5 Bands unterhalten die Gäste,
darunter Stars aus den USA wie Two
Tons of Steel und James Intveld mit
Band & Chuck Mead von ex BR549,
aber auch Schweizer Grössen wie
Nashville Rebels, Jeff Turner oder
Bluegrass Beans. Ferner stehen LineDance-Kurse mit der Europameisterin Sigi Strahm auf dem Programm.
Im Angebot von Hotelplan ist fast
alles inbegriffen (ausser Anreise nach
Ancona, fakultative Landausflüge,
Getränke, Trinkgelder etc): Die Vollpension gehört ebenso zum Verwöhnpaket wie die täglichen Konzerte auf mehreren Bühnen. Die Preise
für eine Innenkabine betragen pro
Person zwischen 990 und 1490 Franken, für eine Aussenkabine 1790 bis
2990 Franken. In See sticht das
Kreuzfahrschiff am 16. Oktober, dann
geht es via Kreta und Rhodos durch
das östliche Mittelmeer. (ho.)
kreuzfahrten.hotelplan.ch,
www.countrymusiccruise.ch.
Premiumkabine,
Vollpension und
täglich Konzerte
Die Wettbewerbspreise von Hotelplan können sich sehen lassen:
Für zwei Leserinnen oder Leser
winkt auf dem Countryschiff eine
Premium-Aussenkabine für je
zwei Personen im Wert von 4380
Franken pro Kabine. Die Reise
führt vom 16. bis 23. Oktober
durch das östliche Mittelmeer. Inbegriffen sind Vollpension an
Bord, täglich Konzerte auf mehreren Bühnen, Line-Dance-Kurse
und mehr. Und so sind Sie dabei:
Bis Sonntag, 4. September, ein
Mail mit Vor- und Nachname, vollständiger Adresse und Telefon sowie dem Vermerk «Countryschiff»
an [email protected] senden.
Die Gewinner werden direkt benachrichtigt.
Session auf Deck (v.l.): Buddy Dee und Alex Enrico (Las Vegas Country Band) mit Session-Musikern.
Buddy Dee (Prix-Walo-Gewinner), Fan und Jeff Turner beim Rettungstest.
Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen.
Das neue Schiff von Hotelplan, die «Celestyal Crystal».
Fotos: zvg.
ANZEIGEN
AMTLICHE ANZEIGEN
Erneuerungswahlen der Bezirksbehörden
für die Amtsdauer 2017–2021
DIALOG MIT DER BIBEL BEI PIZZA UND CHIANTI
Mittwoch, 7. September 2016, 19.00 bis 21.00 Uhr
1. Im Frühjahr 2017 sind die Erneuerungswahlen für den Statthalter/die Statthalterin, die
Mitglieder und Ersatzmitglieder des Bezirksrates sowie die Staatsanwälte/die Staatsanwältinnen des Bezirkes Bülach für die Amtsdauer 2017–2021 vorzunehmen.
ANREGUNGEN FÜR VOLLES LEBEN
AUS DEM BUCH KOHELET
2. Es sind zu wählen:
– 1 Statthalter/Statthalterin
– 2 Mitglieder des Bezirksrates
– 2 Ersatzmitglieder des Bezirksrates
– 5 Staatsanwälte/Staatsanwältinnen
Bibeltext: Kohelet 1, 1–11
Die ausdrucksstarken Gedanken und Fragen aus dem Buch Kohelet
zum Thema Wechsel, Dauer, Vergehen und Gesamt der Welt regen
an zu intensiven Gesprächen in unserer heutigen modernen Welt.
3. Sofern Urnenwahlen erforderlich sind, findet der erste Wahlgang
am Sonntag, 12. Februar 2017, statt.
4. Die Durchführung dieser Erneuerungswahlen erfolgt nach den Vorschriften des Gesetzes über die politischen Rechte (GPR) und der Verordnung über die politischen
Rechte (VPR).
5. Wahlvorschläge, die von mindestens 15 Stimmberechtigten mit politischem Wohnsitz im Bezirk Bülach unterzeichnet sein müssen, sind dem Bezirksrat Bülach, Bahnhofstrasse 3, 8180 Bülach, bis spätestens am Mittwoch, 12. Oktober 2016, einzureichen. Die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner von Wahlvorschlägen geben Namen, Vornamen, Geburtsdatum sowie Adresse an und fügen ihre Unterschrift hinzu.
Für jede vorgeschlagene Person sind Name, Vorname, Geschlecht, Geburtsdatum,
Heimatort, Beruf und Adresse anzugeben. Hinzugefügt werden können der Rufname, die Parteizugehörigkeit und der Hinweis, ob die vorgeschlagene Person dem
Organ schon bisher angehört hat. Wahlvorschläge können mit einer kurzen Bezeichnung versehen werden.
Wahlvorschläge für Staatsanwälte/Staatsanwältinnen sind nur gültig, wenn die vorgeschlagene Person die Voraussetzungen (Wahlfähigkeitszeugnis) gemäss § 97 des
Gesetzes über die Gerichts- und Behördenorganisation im Zivil- und Strafprozess
(GOG) erfüllt.
6. Die vorgeschlagenen Personen werden vom Bezirksrat in stiller Wahl als gewählt erklärt, wenn die Zahl der Wahlvorschläge die Zahl der zu besetzenden Stellen nicht
übersteigt und die zunächst vorgeschlagenen Personen mit den nach Ablauf der
zweiten Frist (§ 53 GPR) definitiv vorgeschlagenen Personen übereinstimmen (§ 54
GPR). Andernfalls wird eine Urnenwahl angeordnet.
7. Gegen diese Anordnung kann wegen Verletzung von Vorschriften über die politischen Rechte und ihre Ausübung innert 5 Tagen, von der Veröffentlichung an gerechnet, schriftlich Rekurs beim Regierungsrat des Kantons Zürich, 8090 Zürich, erhoben werden. Die Rekursschrift muss einen Antrag und dessen Begründung enthalten.
Bülach, 22. August 2016
Bezirksrat Bülach
Leitung: Hans Schwegler
Alle Interessierten jeglicher Konfession und Religion
sind zu diesem Dialog mit der Bibel herzlich eingeladen.
Eine Anmeldung erleichtert unsere Organisation:
043 211 52 25 / 044 810 24 27 [email protected]
IMMOBILIEN
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