Pankower Stimme W I S SE N S W E RT E S AU S B E R L I N U N D DE M B E Z I R K RONA TIETJE IM INTERVIEW Die SPD-Kandidatin für das Amt der Bezirksbürgermeisterin über Zusammenhalt in Pankow, Emotionen und eine positive Lebenseinstellung Seite 2 IN KOOPERATION MIT DEM Berliner Stadtblatt SEPTEMBER 2016 EIN BERLIN FÜR ALLE Liebe Leserinnen und Leser, viele Menschen sind beunruhigt durch die Anschläge der letzten Monate sowohl im europäischen Ausland als auch in Deutschland. Das ist verständlich und wir werden weiter dafür arbeiten, dass sich die Berlinerinnen und Berliner sicher fühlen können. Deswegen wollen wir auch mehr Polizisten einstellen und sie besser ausrüsten. Aber wir dürfen den Gegnern unserer freien und weltoffenen Lebensweise nicht die Genugtuung geben, unser friedliches und tolerantes Zusammenleben einzuschränken. Wir werden Hass nicht mit Hass beantworten und lassen auch nicht zu, dass Rechtspopulisten die Gesellschaft durch einfache Scheinlösungen und Ausgrenzung spalten. Am 18. September entscheiden Sie mit Ihrer Stimme darüber, ob Berlin sozial, weltoffen und wirtschaft lich erfolgreich bleibt. Dafür stehen ich und die SPD. Wir wollen auch weiterhin für unsere Stadt Verantwortung übernehmen. Für ein Berlin für alle. Herzlich, Ihr Michael Müller Regierender Bürgermeister Das Rote Rathaus im Blick: Am 18. September entscheiden die Berlinerinnen und Berliner über die künftige Landesregierung. Es ist zugleich eine Richtungsentscheidung zwischen Abschottung und Intoleranz oder Oŝenheit, Zusammenhalt und wirtschaftlichem Erfolg. Foto: Adobe Stock · edan Müller, Berlin IN DIESER AUSGABE SPD-Spitzenkandidat wirbt um stabile Mehrheit und sozialen Zusammenhalt Endspurt im Wahlkampf. 2.495.387 Berlinerinnen und Berliner entscheiden am 18. September bei der Wahl zum Abgeordnetenhaus über die künftige Entwicklung der Stadt. Um ihr Vertrauen wirbt Berlins Regierender Bürgermeister und SPD-Spitzenkandidat Michael Müller. Sein Ziel: eine verlässliche und stabile Regierungskoalition für die Stadt. „Müller, Berlin“ – so steht es schlicht und einfach auf den Plakaten und Flyern. Und genauso einfach ist es, mit ihm ins Gespräch zu kommen, vor Einkaufszentren oder bei Veranstaltungen. Unzählige Gespräche hat er in den vergangenen Wochen überall in der Stadt geführt. Immer wieder macht er deutlich, was bei dieser Wahl auf dem Spiel steht. Denn das Berliner Erfolgsmodell für den wirtschaftlichen Aufschwung heißt Weltoffenheit und Toleranz. Dieses Klima, das die Stadt bislang prägt, ist es, was Startup-Unternehmer, Kreative, aber auch internationale Unternehmen anzieht. In diesem Klima entstehen neue Ideen und Arbeitsplätze – allein 54.000 im vergangenen Jahr. „Diese Weltoffenheit und Vielfalt machen die Stadt so attraktiv – für Wirtschaftsunternehmen und Kreative genauso wie für Familien und Menschen aus aller Welt, die für kurz oder länger hier leben wollen“, sagt Michael Müller. „Jede Stimme für Rechtspopulisten, auch in den Bezirken, gefährdet dieses Klima, den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die positive Entwicklung unserer Stadt.“ Müller, seit gut anderthalb Jahren im Amt, will mit einer neuen Koalition dafür sorgen, dass Verwaltung und Infrastruktur mit der wachsenden Stadt mitwachsen. Am Aufschwung Berlins sollen alle teilhaben. 300.000 sozialversicherungspflichtige Jobs sind in den vergangenen Jahren entstanden, es wird in Wohnungen, in Schulen, in Daseinsvorsorge, in die Sicherheit investiert. Der öffentliche Dienst wird wieder ausgebaut. Nach den zum Teil harten Einschnitten des letzten Jahrzehnts hat die Stadt nun wieder finanzielle Spielräume. „Berlin ist attraktiv und wächst jedes Jahr in der Größe einer mittleren Kleinstadt“, so Müller. „Das stellt uns vor große Herausforderungen. Es ist aber auch ein großes Kompliment für unsere Stadt.“ Die Herausforderungen will Müller möglichst mit einer neuen rot-grün geführten Landesregierung anpacken. Eine starke SPD soll darin für Verlässlichkeit und sozialen Zusammenhalt sorgen. „Mit ihr bleibt das ganze Berlin im Blick“, so Müller. U.H. Ein Porträt von Michael Müller auf Seite 3 Wahlkampf 2.0 „Welcome to another world“ SPD Pankow überzeugt im Internet Pankower waren im internationalen Falken-Zeltlager Die Wahlplakate hängen, die Infostände stehen, die Briefkästen werden mit Infomaterial gefüllt – Wahlkampf wie immer? Nein, in diesem Jahr ist vieles anders als in der Vergangenheit. Der Wahlkampf ist nun auch im Internet angekommen. Doch nicht nur auf ihrer Homepage www. spd-pankow.de informiert die SPD über Inhalte, Ziele und Kandidierende. Besonders auf Facebook ist die Partei sehr aktiv: www. facebook.com/SPD.Pankow. Mit verschiedenen Beiträ- gen wird über Veranstaltungen informiert, das Wahlprogramm präsentiert oder auch mal hinter die Kulissen der Parteiarbeit geblickt. Facebook bietet zudem die Chance, die Kandidierenden noch näher kennen zu lernen und sich mit ihnen auszutauschen. Beispielsweise präsentiert jede Woche eine Kandidatin ihren Lieblingsort im Bezirk und die Abgeordnetenhauskandidaten stellen ihre Ziele für die nächsten fünf Jahre vor. Klicken Sie sich doch auch mal rein! Georg Heyn Unter dem Motto „Welcome to another world“ nahmen einige Pankower(innen) an dem internationalen IFM-Camp der Falken in Bayern teil. Neben Workshops zu den Themenbereichen „Demokratie“, „Mitbestimmung“ und „Sozialismus“ gab es auch viel Raum zum Chillen, Tanzen und Sport machen. Über 2500 Kinder und Jugendliche aus über 30 Ländern haben sich friedlich zwei Wochen lang ausgetauscht und neue Menschen aus der ganzen Welt kennen gelernt. Ein Highlight stellte für die 17 Jahre alte Selma dabei die Demonstration in Nürnberg dar: „Ich habe einen Eindruck davon bekommen, wie man als Gemeinschaft eine Demo organisiert.“ Das habe die Schülerin in ihrem politischen Verständnis darin gestärkt, sich zukünftig mehr in das gesellschaftliche LeBei dem internationalen Falkenzeltlager waren alle Teilnehmenden gleichberechtigt und willkommen. Foto: B. Darkow MOBIL BLEIBEN Ältere Menschen brauchen sichere und barrierefreie Wege Seiten 2 und 7 MITBESTIMMEN Mitmischen und politisch mitentscheiden in Pankow Seiten 2, 7 und 8 ANGST HABEN Wie Politik auf Ängste der Bürger(innen) reagieren muss Seite 8 WAHLKAMPF MANAGEN Dennis Buchner kämpft für die SPD und gegen die AfD Seite 8 ben und bei sozialen Themen einzubringen. Eine Herausforderung waren die Sprachkenntnisse, aber es fand sich immer jemand, der vermitteln konnte. Obwohl so viele Nationen auf einem Fleck in Zelten gewohnt haben, gab es wenig interkulturelle Konflikte. Die gemeinsame Werte „Gleichberechtigung“, „Toleranz“ und „gleiche Rechte für alle“ standen im Mittelpunkt. Wer beim nächsten Mal mitfahren möchte: www. Falken-Berlin.de B.D. 2 Berliner Stadtblatt PA N K O W E R S T I M M E SMARTES PANKOW Schlangen vor den Bürgerämtern, Anträge, die in Schubladen verstauben, Terminvergaben für Ende des Jahres: So erleben viele Berliner(innen) Verwaltung und Bürgerdienste. Doch Pankows Zukunft könnte smart sein. Mit der Digitalisierung kann Pankow Prozesse optimieren, Partizipation erleichtern und die Standortqualität erhöhen. Deutschland spielt beim Thema Digitalisierung und E-Government innerhalb der EU nicht in den obersten Reihen mit. Die Digitalisierung bietet aber viele Chancen, um Verwaltungsprozesse und Bürger(innen)-Service zu verbessern. Doch die Erwartungshaltung ist hoch: Bürger(innen) sind im Alltag vielseitig digital unterwegs, greifen über Smartphones sofort auf Informationen zu und haben die veralteten bürokratischen Strukturen satt. Pankow braucht eine ausreichende technische Infrastruktur, eine zentrale Anlaufstelle auf Landesebene, technisch ausgebildetes Personal und eine starke Kooperation der Bezirke. Die SPD Pankow will die Chancen der Digitalisierung für die Verwaltung nutzen und Pankow zu einem smarten Bezirk der Zukunft machen. Lokal sollen Serviceleistungen künftig an einer Stelle beantragt werden können. Wer mehr als eine Dienstleistung benötigt, soll nicht mehrere Termine machen müssen. Digital sollen durch verstärkte Nutzung elektronischer Verfahren Behördengänge verkürzt bzw. überflüssig gemacht werden, etwa indem benötigte Datenerfassungen von zuhause oder an Terminals im Bürgeramt vorgenommen werden können. Anna H. Moreno IMPRESSUM Berliner Stadtblatt Wissenswertes aus Berlin und den Bezirken (Seite 1 oben, 3, 4, 5, 6) Herausgeber: SPD-Landesverband Berlin Landesgeschäftsführer Dennis Buchner (V.i.S.d.P.), Müllerstr. 163, 13353 Berlin Redaktion der Landesseiten: Ulrich Horb (CvD) Gunter Lange Ulrich Rosenbaum Josephine Steffen Pankower Stimme (Seiten 1 unten, 2, 7 und 8) Herausgeber: SPD Pankow Berliner Straße 30, 13189 Berlin www.spd-pankow.de www.facebook.com/spd.pankow Redaktion der Bezirksseiten: Knut Lambertin Birte Darkow Jens Peter Franke Rätselerstellung: Ulrich Schulte Döinghaus Grafik: Hans Kegel, Anett Lupelow Druck: BVZ Berliner Zeitungsdruck GmbH Zusammenhalt an erster Stelle Im Interview: Rona Tietje will Pankows neue Bezirksbürgermeisterin werden Frau Tietje, Sie kandidieren für das Amt der Bezirksbürgermeisterin in Pankow. Warum? Ich bin seit zehn Jahren für die SPD in der Pankower Bezirksverordnetenversammlung aktiv, seit 2011 als Vorsitzende. Wir haben in dieser Zeit einiges bewirkt. Ich sehe aber auch, wo noch Arbeit vor uns liegt. Dazu gehört zum Beispiel die Verwaltung personell besser auszustatten, damit sie verlässlich und effizient arbeiten kann. Auch wenn Pankow insgesamt gut dasteht, gibt es einiges, das besser laufen kann. Dafür trete ich an. Sie können bereits auf viele Jahre politische Arbeit zurückblicken. Hatten Sie jemals das Gefühl, als junge Frau in der Politik unterschätzt zu werden? (überlegt) Nein, das würde ich nicht sagen. Aber politische Debatten sind oft sehr emotional - gerade im Bezirk! Hier geht es um die Schule der Kinder, um Freizeitmöglichkeiten, aber auch um Parkplätze und Rona Tietje ist die SPD-Kandidatin für das Amt der Bezirksbürgermeisterin. Sie möchte sich vor allem für mehr Zusammenhalt der Bürger(innen) einsetzen. Foto: SPD Berlin / Joachim Gern neue Wohnungen. Manche Menschen neigen dazu, sich mit Lautstärke Gehör zu verschaffen. Ich bin dagegen eher ein ruhiger Mensch, der zuhört und versucht, verschiedene Sichtweisen in Entscheidungen einzubeziehen. Damit bin ich bisher sehr gut gefahren. Welche inhaltlichen Schwerpunkte wollen Sie als Bezirksbürgermeisterin setzen? Eines habe ich ja schon angedeutet, nämlich die Personalsituation in der Verwaltung. In vielen Bereichen des Bezirksamts fehlen uns Mitarbeiter(innen). Das muss sich dringend ändern. Die Leute erwarten mit Näher bei den Menschen Formelle Bürgerbeteiligung reicht uns nicht Neue wissenschaftliche Erkenntnisse belegen erhebliche soziale Verwerfungen bei direkter Demokratie. Gerade das untere Drittel unserer Gesellschaft sei an politischer Mitbestimmung nicht beteiligt. Somit sei direkte Beteiligung auch nicht repräsentativ. Dagegen liege die Beteiligung an Parlamentswahlen durchgängig bei Zweidrittel der Wahlbevölkerung, so der Wissenschaftler Prof. Wolfgang Merkel. Daher wollen die Pankower Sozialdemokrat(inn)en denen Gehör verschaffen, die weniger gut in der Lage sind, ihre Interessen zu vertreten. Die sozialdemokratischen Mitglieder der Bezirksverordnetenversamm- lung (BVV) sind dabei wichtige Mittler gegenüber der Verwaltung. Die Bezirksverordnetenversammlungen müssen daher gestärkt werden und in Zukunft mehr verbindliche Entscheidungen treffen können. Zudem wollen wir Beteiligung unabhängig von der sozialen und wirtschaftlichen Lage des Einzelnen gestalten. Die SPD Pankow begrüßt und unterstützt Mitbürger(innen), die sich mit ihren Ideen in die Bezirksgesellschaft einbringen wollen. Eine weltoffene und vielfältige Bezirksgesellschaft braucht starke zivilgesellschaftliche und demokratische Strukturen von beispielsweise Vereinen, Verbänden und Gewerkschaften. Diese Akteure der Zivilgesellschaft wollen wir als SPD verstärkt fördern. Zudem werden wir uns als Sozialdemokrat(inn)en dafür einsetzen, dass die Verwaltung mehr zu einer echten Ansprechpartnerin für Bürger(innen) wird. Die Bürgerschaftsplattform "Frankfurt gestalten. Bürger machen Stadt" ist dabei ein Vorbild. Hier können Bürger(innen) ihre Anliegen und Ideen einbringen, mit Bezirkspolitiker(innen) diskutieren und somit politisch mitbestimmen. Somit ist die SPD Pankow näher bei den Bürger(innen) in Pankow! Knut Lambertin (SPDKreisvorsitzender Pankow) Recht, dass ihre Verwaltung gut funktioniert. Ein weiteres Thema ist der Bürgerhaushalt: Ich möchte die Menschen in Pankow gern mitentscheiden lassen, wohin im Bezirk Geld fließen soll. Das ist echte Beteiligung, die sich nicht in Ja/Nein-Fragen erschöpft und die Verbindung zum eige- MIT KREATIVITÄT UND AUGENMAß Pankow ist der am schnellsten wachsende Bezirk in Berlin. Für die Bezirkspolitik bedeutet das, neben Straßen und Wohnungen, die soziale Infrastruktur auszubauen, um für bald 400.000 Menschen Lebensqualität zu schaffen. Das soziale Angebot in Pankow besteht neben Einrichtungen wie Schulen und Kitas aus einer Vielzahl an sozialen Diensten, die im Bezirk eine leistungsfähige Infrastruktur für verschiedene Gruppen sicherstellen. Dazu zählen z.B. Begegnungsstätten und Schuldner(innen)und Mieter(innen)beratungen. Diese Angebote werden durch Träger erbracht, die finanziell durch den Bezirk unterstützt Barrierefrei und sicher unterwegs Altersgerechter Zugang zur Mobilität und bezahlbare Wohnungen in Pankow Mit Milieuschutzgebieten und Sozialplanverfahren setzen wir uns weiterhin für die Interessen der Mieter(innen) ein. Die SPD kämpft gegen Verdrängung durch Modernisierungen oder Umwandlung in Einzeleigentum. Auch Bestandsmieter(innen) stehen im Fokus der Pankower SPD. Wir wollen, dass jede(r) in seiner Wohnung oder seinem Wohnumfeld verbleiben kann. Beim Wohnungsneubau setzen wir uns für einen hohen Anteil von Mietwohnungen und für Mieten von etwa 6,50 € pro Quadratmeter ein, damit sich auch Familien aus der Mittelschicht angemessenen Wohnraum leisten können. Für junge und ältere Single-Haushalte ist ein hoher Anteil kleiner Wohnungen erforderlich, die altersgerecht und barrierearm ausgestattet sind. Mobilität ist ein Grundbedürfnis aller Menschen. Deswegen wollen wir allen einen schnellen und direkten Zugang zur Mobilität ermöglichen. Der Ausbau des Pankower Tramnetzes und die Verbesserung des Angebots von Bus- und nen Umfeld erhöht.Was mir jenseits dieser konkreten Punkte am Herzen liegt, ist der soziale Zusammenhalt im Bezirk. Dafür muss vieles stimmen. Vor allem braucht es aber bezahlbare Wohnungen und Freiräume, in denen die Menschen miteinander ins Gespräch kommen. Das steht für mich an erster Stelle. Wie ist die Kandidatin der SPD für das Amt der Bezirksbürgermeisterin als Privatperson? Genauso wie als Kandidatin. Wer mich kennt weiß, dass ich nicht aus meiner Haut kann. Ich bin ein sehr positiver Mensch und lasse mich gern auf neue Dinge ein. In der SPD-Fraktion bin ich nicht ohne Grund auch für die Kultur zuständig. Ich schätze die abwechslungsreiche Kulturszene in Pankow, da gibt es vieles zu entdecken. Was werden Sie am Wahlabend machen, wenn die SPD stärkste Partei in Pankow geworden ist? Feiern! Roland Schröder setzt sich als BVV-Mitglied der SPD für bezahlbaren Wohnraum ein. Foto: SPD Pankow, Simone M. Neumann werden. Der Pankower SPD war es in der Vergangenheit wichtig, die Mittel für die Träger zu erhöhen, um das Angebot im wachsenden Bezirk flächendeckend auszubauen. Außerdem sollten die Mitarbeiter(innen) der Träger besser bezahlt werden. Die Mittel dafür wurden zwischen 2011 und 2017 um 16 % auf jährlich 872.000 EUR erhöht. Im Rahmen wachsender Anforderungen und begrenzter bezirklicher Mittel müssen für eine leistungsfähige soziale Infrastruktur aber auch neue Wege beschritten werden, wie der bereichsübergreifenden Kooperation der Träger aus den Bereichen Jugend, Kultur und Soziales. Willi Francke Bahnlinien sind wichtig. Die Radverkehrsanlagen auf Nebenrouten oder in der Schönhauser Allee sollen erweitert werden, um der steigenden Nachfrage nachzukommen und die Umwelt zu schonen. Im Straßenverkehr müssen vor allem die Schwächeren geschützt werden. Dafür müssen Barrieren aller Art abgebaut und die Verkehrssicherheit an Kreuzungen erhöht werden. Vor allem mobilitätseingeschränkte Mitbürger(innen) profitieren davon, wenn Haltestellen barrierefrei gestaltet werden oder Gehwegvorstrecken das Überqueren von Straßen erleichtern. Roland Schröder, BVV-Mitglied Berliner Stadtblatt THEMA „Wir können über alles reden.“ HEIMATSTADT BERLIN geboren am 9. Dezember 1964 in Tempelhof, verheiratet, 2 Kinder Michael Müller, Regierender Bürgermeister und SPD-Spitzenkandidat, unterwegs in der Stadt „Wir können über alles reden.“ Michael Müller sagt das gleich zu Beginn. Eine Einladung, die ankommt. Gut 200 Anwohnerinnen und Anwohner sind zum Gespräch mit dem SPDSpitzenkandidaten und Regierenden Bürgermeister gekommen, der Saal ist voll. Und die Themen reichen vom fehlenden Arzt im Kiez bis zur Lage im Nahen Osten. Wochen vor dem eigentlichen Wahlkampf ist der SPD-Spitzenkandidat bereits in den zwölf Bezirken unterwegs. Mal ist es ein Kinosaal, mal ein größerer Veranstaltungsraum eines Lokals, mal eine Galerie. Kein Podium, keine Distanz. Dafür kurze, direkte Fragen und Antworten. Michael Müller steht inmitten des Raumes. Miteinander reden, das ist ihm wichtig. Zuhören, Argumente austauschen. Er möchte Politik erklären. Er beschreibt in seinen Antworten die unterschiedlichen Interessen, die es vor einer Entscheidung abzuwägen gilt. Kompromisse sind für ihn ein notwendiges Mittel: Politik soll vielen gerecht werden, nicht einigen wenigen. Seit seiner Kindheit lebt Michael Müller in Tempelhof. Foto: privat „Wahlkampf, das ist Austausch von Ideen, Argumenten, Informationen“, sagt Michael Müller. Den ganzen Sommer über führt er Gespräche - auf Sommerfesten, bei den Veranstaltungen seiner SPD und auch mal hoch über den Dächern der Stadt, wo er zu Gast bei Initiativen und Verbänden ist. „ÜBER Berlin reden“ lautet das Motto, im wahrsten Sinne des Wortes. Er ist in einer diskussionsfreudigen und politischen Familie groß geworden. Die Großmutter, anfangs Sozialdemokratin, saß später für die CDU im Kreuzberger Bezirksparlament. Der Vater Jürgen Müller, gelernter Schriftsetzer, engagierte sich in der SPD, nahm den zehnjährigen Sohn auch mal mit zum SPD-Stand. Er war einige Jahre Landesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Selbständigen, kämpfte für die Begrenzung von Gewerbemieten. Und er kandidierte in Tempelhof für das Abgeordnetenhaus, auch wenn er gegen den damaligen CDU-Vorsitzenden Peter Lorenz keine Chance hatte. Es gab viel Gesprächsstoff zu Hause, aber immer gegenseitigen Respekt. So ein Elternhaus prägt. Und auch das Handwerk. Wie sein Vater hat Michael Müller eine Lehre gemacht. Und gemeinsam mit seinem Vater hat er mehrere Jahre an den schweren HeidelbergDruckmaschinen gestanden oder mit Bleilettern Texte gesetzt. Drucker und Schriftsetzer, das waren nicht ohne Grund die ersten, die eine Gewerkschaft gründeten, den „Berliner Buchdruckergehülfen-Verein“ am 2. Dezember 1862. Stolz waren sie auf ihre „schwarze Kunst“ und kämpferisch – so wie auch sein Ende 2015 verstorbener Vater. Drei Monate vor seinem 17. Geburtstag ist Michael Müller in die SPD eingetreten, die Schule hat er mit der Mittleren Reife beendet. In einem metallverarbeitenden Betrieb schließt er zweieinhalb Jahre später seine kaufmännische Ausbildung ab. Seine Erfahrung: Man kann nicht nur mit dem Abitur etwas aus seinem Leben machen. Eine gute Ausbildung ist genauso wertvoll. Aber jeder soll den Bildungsabschluss erreichen können, der für ihn richtig ist. Das darf nicht am Geld scheitern. Deshalb setzt er sich für kostenlose Bildung von der Krippe bis zur Hochschule ein. Ein Ziel, das gegen viele Widerstände bald erreicht ist. Ein Foto, das sein Vater über dem Setzregal stehen hatte, zeigt Vater und Sohn gemeinsam in der Druckerei. Erinnerung an die 15 gemeinsamen Arbeitsjahre. Mit seinem Vater hat Michael Müller lange Jahre gemeinsam in der Druckerei gearbeitet. Foto: Horb 3 SCHULE, LEHRE, ARBEIT 1982 Mittlere Reife, 1983 Fachoberschule für Wirtschaft und Verwaltung, bis 1986 kaufmännische Lehre, ab 1986 selbstständiger Drucker POLITIK seit 1981 Mitglied der SPD, 1991 – 2000 Abteilungsvorsitzender, 2000 – 2004 Kreisvorsitzender Tempelhof-Schöneberg, Juni 2004 – Juni 2012 Landesvorsitzender der SPD Berlin, 1989 – 1996 Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof, zuletzt Fraktionsvorsitzender, seit 1996 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin, 2001 – 2011 Vorsitzender der Fraktion der SPD, 2011 – 2014 Bürgermeister von Berlin & Senator für Stadtentwicklung und Umwelt, seit 11. Dezember 2014 Regierender Bürgermeister von Berlin, seit 30. April 2016 Landesvorsitzender der SPD Berlin 2014 wurde Michael Müller zum Regierenden Bürgermeister von Berlin gewählt. Die kleine Buchdruckerei im Tempelhofer Kiez, in dem Michael Müller geboren und aufgewachsen ist, hat für Bodenhaftung gesorgt. Viele Kunden kamen über Jahrzehnte mit ihren Aufträgen, sie haben von ihrem Alltag erzählt, von ihren Sorgen. Auch als er schon SPD-Fraktionsvorsitzender war, konnten sie Michael Müller hier antreffen. Augen keine Spekulationsobjekte, hier müssen private Unternehmer nichts verdienen. Auch im Wohnungsbau hat er als Stadtentwicklungssenator umgesteuert. Er will mehr städtischen Mietwohnungsbau – neben allen Regelungen zum Mieterschutz ist das die wirksamste Bremse beim Mietanstieg. Dafür wirbt er auch da, wo sich Anwohner ge- An der Seite der Beschäftigten: der Regierende Bürgermeister beim DGB-Demonstrationszug am 1. Mai. Foto: Marco Urban Auch Politik hat Michael Müller in der Praxis gelernt. Zunächst als Bürgerdeputierter in Tempelhof, ab 1989 dann als gewählter Bezirksverordneter. Wie zuvor schon sein Vater leitet er die SPDAbteilung. Er wird Fraktionsvorsitzender in der BVV, 1996 kommt er ins Abgeordnetenhaus. Es gibt Grundüberzeugungen, von denen er nicht abweicht. 1999 stimmt er als einer der wenigen in der SPD-Fraktion gegen die Teilprivatisierung der Wasserbetriebe. Eine Position, die inzwischen von der gesamten Partei geteilt wird. Und die Wasserbetriebe sind heute wieder im Landesbesitz. Gas, Wasser, Strom, Nahverkehr – das sind in Michael Müllers gen Veränderungen wehren. Denn vielleicht brauchen auch sie oder ihre Kinder bald eine bezahlbare Wohnung irgendwo in der Stadt. Politik für die ganze Stadt. 1993 heiratet Michael Müller. Seine Frau begleitet ihn bei manchem offiziellen Termin. Aber Privates soll privat bleiben. „Gerade unsere Kinder sollen ihr Leben genauso unbehelligt und frei führen können, wie die allermeisten anderen Berliner Kinder auch“, sagt Michael Müller. 2000 wird er SPD-Kreisvorsitzender, ein Jahr später, als Klaus Wowereit zum Regierenden Bürgermeister gewählt wird, übernimmt er von ihm den Vorsitz der SPD-Fraktion. Eine vertrau- Foto: Martin Becker ensvolle Zusammenarbeit erleichtert auch schwierige Entscheidungen. Berlin erlebt eine Zeit des Aufbruchs und der Kreativität. Probleme werden angepackt und das Image der Stadt ändert sich. Die Schuldenlast der Stadt, ganz wesentlich durch den übereilten Abbau der Bundesmittel nach der deutschen Einheit verursacht, kann reduziert werden. Berlin bekommt wieder Handlungsspielräume. „Nach dem Jahrzehnt der Konsolidierung kommt nun ein Jahrzehnt der Investitionen“, sagt Michael Müller. Klar ist, dass in einigen Bereichen über das Ziel hinausgeschossen wurde, klar ist auch, dass sich die Situation Berlins verändert. Die Stadt wächst. Auch die Bürgerämter müssen mitwachsen. Aber die Stadt steht nicht schlecht da. „Es hat seinen Grund, warum sich so viele Menschen in Berlin wohl fühlen“, sagt Michael Müller. Darauf, findet er, kann man auch stolz sein auch wenn Selbstkritik immer zu Berlin gehört. 2011 hat er sein erstes Regierungsamt übernommen, als Senator für Stadtentwicklung und Umwelt. Aber die Wahl zum Regierenden Bürgermeister 2014 hat für ihn eine besondere Bedeutung. Ernst Reuter, Willy Brandt, Richard von Weizsäcker – das seien „nur drei Gründe, warum ich bis heute größten Respekt vor diesem Amt habe“, sagt er. Die beiden Sozialdemokraten Reuter und Brandt sind dabei auch eng mit dem Freiheitskampf der Stadt verbunden. Freiheit – das ist auch heute ein Thema für die Stadt. Die Freiheit zu entscheiden, wie man lebt. Dafür will Michael Müller kämpfen. Soziale und innere Sicherheit sind dabei wichtige Grundlagen. Von der Entwicklung der Stadt müssen alle profitieren, Konflikte müssen deeskaliert werden. „Berlin ist so liebenswert, weil hier sozialer Zusammenhalt, Freiheit und Erfolg zusammen gehören“, sagt Michael Müller. „Ich möchte, dass unser Berlin sozial, bunt, frei und erfolgreich bleibt.“ Daran möchte er arbeiten – auch nach dem 18. September. U.H. www.michael-mueller.de Unterwegs in der Stadt: Als Regierender Bürgermeister sucht Michael Müller das Gespräch. Foto: Marco Urban 4 Berliner Stadtblatt BERLIN MELDUNGEN BERLIN INVESTIERT 137 Millionen Euro aus dem Sondervermögen Infrastruktur der wachsenden Stadt (SIWA) wird die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung bis Ende des Jahres investiert haben. Für den Wohnungsbau werden mit 30 Millionen Euro zehn innovative Wohnhäuser von privaten Bauherren gefördert. Über einen Zeitraum von 20 Jahren wird ein Anteil der Wohnungen zu einem Mietpreis von anfangs 6,50 pro qm Wohnfläche (nettokalt monatlich) an Inhaberinnen und Inhaber von Wohnberechtigungsscheinen vermietet werden. Für den öffentlichen Nahverkehr beschafft die BVG 11 zusätzliche Halbzüge bestehend aus je zwei Doppeltriebwagen der neuen U-Bahn-Baureihe IK „Icke“ und wird dazu mit 58 Millionen Euro gefördert. Der Spreepark und das Eierhäuschen werden für 10 Millionen Euro entwickelt und saniert. Die Hochbauabteilung errichtet ferner alle modularen Ergänzungsbauten (MEB) für Schulen. AUSBILDUNG BEGINNT Sechs junge Geflüchtete aus Afghanistan, Ägypten, Äthiopien, Iran, Pakistan und Syrien haben seit Beginn des Jahres gemeinsam mit sechs Berliner Jugendlichen bei den Berliner Wasserbetrieben Praktika absolviert – zehn der zwölf so erfolgreich, dass sie ab September eine reguläre Ausbildung beginnen. Denkmäler mit Zukunft Sonnige Zeiten Industriekultur: Neues Leben in alten Hallen Stadtwerke: Strom für 20.000 Haushalte Für Sonnenenergie vom Dach sorgen die Berliner Stadtwerke jetzt bei den Mieterinnen und Mietern der GESOBAU im Pankeviertel. Auf den Dächern mehrerer Wohngebäude sind neue Mieterstrom-Anlagen entstanden. Kunden können allerdings alle Berlinerinnen und Berliner werden. Die alte Malzfabrik in Tempelhof-Schöneberg bietet zahlreichen kleinen Unternehmen Raum. Foto: Horb Berlins Industrie stinkt nicht mehr und braucht keine großen Hallen. Aber viele eindrucksvolle und in Europa einzigartige Bauten erinnern noch an die Zeit der Industrialisierung. Dieses industrielle Erbe soll jetzt gestärkt und besser genutzt werden. Das haben Abgeordnetenhaus und Senat beschlossen. „Ob im Wedding oder in Tempelhof, in Pankow, Schöneberg, Schöneweide oder Reinickendorf – mit der Elektroindustrie, dem Maschinen- und Eisenbahnbau, der Nachrichten- und Funktechnik, der Textil- und Modeindustrie oder selbst mit der Lebensmitteltechnik hat die Stadt internationale Wirtschaftsund Architekturgeschichte geschrieben“, stellt Stadtent- wicklungssenator Andreas Geisel (SPD) fest. Wie die künftige Nutzung der bedeutenden Industriebauten aussehen kann, müsse an jedem Standort neu entschieden werden, so Geisel. Darum kümmern soll sich das Berliner Zentrum Industriekultur (BZI), das von der Hochschule für Technik und Wirtschaft und der Stiftung Deutsches Technikmuseum getragen wird. Seit Beginn des Jahres wird es vom Senat gefördert. „Weltbekannte Clubs in Elektro- und Heizkraftwerken, Start-ups und Kultureinrichtungen in alten Werkhallen, Backfabriken und Brauereien zeigen, wie wir den rauen Charme zahlreicher Gebäude kreativ und wirtschaftlich sinnvoll aufleben lassen können“, erklärt die SPD-Abgeordnete Fran- ziska Becker, die zusammen mit dem Wirtschaftspolitiker Frank Jahnke 2011 das Thema ins Abgeordnetenhaus brachte. Dabei geht es, so Jahnke, auch um den Erhalt der Gewerbebauten in Kreuzberg oder Neukölln, in denen die „typische Berliner Mischung aus Wohnen und Gewerbe bis in die Hinterhöfe erlebbar ist“. „Industriekultur sollte für Berlin ein Zweiklang aus Sichtbarmachen und Bewahren der Zeugen der Industriegeschichte sowie ihrer Umwidmung und Neunutzung für die Zukunft bedeuten“, so Franziska Becker. Die Industriedenkmäler bieten nicht nur Raum für Berlins boomende Start-upSzene, sie können auch als touristische Ziele Berlins Attraktivität erhöhen. U.H. Im vergangenen Herbst wurden bereits in der benachbarten Rolandstraße Anlagen zur Stromerzeugung in Betrieb genommen, auch im Hellersdorfer Rathausviertel ist eine Photovoltaikanlage installiert. „Mit diesem neuen Projekt können wir weiteren Berlinern ein so ökologisches wie preislich attraktives Angebot unterbreiten“, sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Andreas Irmer. An der Rolandstraße sei bereits ein Viertel der GESOBAU-Mieter von den Vorteilen des Stroms vom eigenen Dach überzeugt. Im Juli wurden zusätzlich zwei Windräder erworben, die bei Sputendorf im Süden Berlins auf einem Gelände der Berliner Stadtgüter stehen und 10.000 Haushalte versorgen können. Die Gründung der Berliner Stadtwerke geht auf eine Initiative der SPD-Fraktion zurück, die wieder einen kommunalen Anbieter im Energiebereich haben möchte und die Strom- und Gasnetze in städtisches Eigentum überführen will. Der derzeit mit Windrädern und Solaranlagen erzeugte Strom der Stadtwerke reicht bereits für 20.000 Haushalte. Der Arbeitspreis liegt derzeit bei 24,60 Cent pro Kilowattstunde, der Grundpreis bei 7,95 Euro, beim Mieterstrom mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach bei 5,95 Euro. SB www.berlinerstadtwerke.de Die beiden neuen Windenergieanlagen der Berliner Stadtwerke können 10.000 Berliner Haushalte mit regionalem Ökostrom versorgen. Foto: Berliner Stadtwerke/Reiner Freese „Kollegen leisten hervorragende Arbeit“ GdP-Vorsitzende Philipp: Bundeswehr-Einsatz im Inneren wäre falsches Zeichen Tadele Brook Biru (r.) aus Äthiopien erklärt Arbeitssenatorin Dilek Kolat (l.) und Kerstin Oster, Personalvorständin der Berliner Wasserbetriebe, was er im Kamerawagen des Brunnenservices gelernt hat. Foto: © AKUD/Lars Reimann Das Projekt „Horizonte“ sei für die Wasserbetriebe „auch ein neuer Weg, motivierte Fachkräfte für unser Unternehmen selbst auszubilden“, erklärte Kerstin Oster, Personalvorständin der Wasserbetriebe. „Geflüchtete suchen Arbeit, die Berliner Betriebe benötigen Fachkräfte. ,Horizonte´ ist ein Paradebeispiel dafür, wie man beide Probleme lösen kann“, so Berlins Integrationssenatorin, Dilek Kolat. Sie ermutigt andere Betriebe, dem Beispiel zu folgen. Sicherheit ist auch in Berlin ein wichtiges Thema. Im Interview mit dem Berliner Stadtblatt erläutert Kerstin Philipp, Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, die Sicht der Beschäftigten. sofort Hilfe, erwarten aber genau das. Die meisten Ermittlungen ziehen sich hin, verlaufen im Sande. Diese Faktoren ergeben eine Atmosphäre, in der man sich als Betroffener nicht sicher fühlen kann. Immer wieder kommt es zu Anschlägen u.a. auf Flüchtlingsunterkünfte. Aber auch Mitglieder von Parteien werden im Wahlkampf bedroht. Wie kann hier mehr Sicherheit erreicht werden? Die demokratischen Parteien in Berlin müssen sich fragen, wie sie die Menschen wieder mehr erreichen. Die aktuelle Entwicklung, auch die steigende Zahl an Übergriffen auf Beamtinnen und Beamte, ist ein Zeichen des Vertrauens- und des damit verbundenen Respektverlustes in die staatlichen Institutionen. All diese Taten sind sinnlos und absolut verwerflich, weil sie sich gegen unsere Grundregeln des demokratischen Miteinanders stellen. Fünf Jahre lag das Innenressort in der Hand von CDUInnensenator Henkel. Die SPD will mehr Stellen im Polizeidienst schaffen und die Präsenz von Polizei im öffentlichen Raum verbessern. Was ist notwendig, um die Arbeit der Polizei bestmöglich zu unterstützen? Stellen allein sorgen nicht dafür, dass mehr Polizei auf Kerstin Philipp Foto: GdP Während statistisch gesehen die Zahl der Einbrüche zurückging, ist die persönliche Wahrnehmung oft eine andere. Woran liegt das und wie sicher ist Berlin aus Ihrer Sicht? Was interessiert mich eine Statistik, wenn bei mir persönlich eingebrochen wird? Sicherheit wird subjektiv wahrgenommen. Ohnehin steigt die Zahl wieder an, die Aufklärungsquote ist schwindend gering. Die Menschen bekommen aufgrund des akuten Personalmangels bei der Berliner Polizei häufig nicht die Straße kommt. Wir brauchen auch Personen, die sie besetzen. Berlin ist bei der Besoldung Schlusslicht, bei der Ausstattung hinken wir seit Jahren hinterher. Die Einsatzbelastung aber steigt stetig. Wir brauchen tausende neue Polizisten, müssen diese dort einsetzen, wo der Bürger sie braucht. An einer deutlichen Verbesserung der Ausstattung und Arbeitsbedingungen kommen wir auch nicht vorbei – Waffen, Schutzwesten, Bodycams, Digitalfunk, marode Dienstgebäude, über eine Million Überstunden – die Palette ist lang. Aus der CDU kommt die Die SPD Berlin fordert ... eine besser ausgestattete Polizei, konsequente Verfolgung von Straftaten und eine Verstärkung der Präventionsarbeit. Insbesondere an Orten mit hohen Kriminalitätsraten, z.B. an Bahnhöfen, soll die Zusammenarbeit von Landespolizei, Bundespolizei und Ordnungsämtern in Form von Kombiwachen weiter ausgebaut werden. Forderung, auch die Bundeswehr für die innere Sicherheit einzusetzen. Halten Sie das für einen richtigen Weg? Der Aufgabenbereich der Bundeswehr ist im Grundgesetz geregelt, sie soll unsere äußeren Grenzen schützen. Ein Einsatz im Inneren wäre ein völlig falsches Zeichen, weil es impliziert, dass die Polizei der Sache nicht mehr gewachsen ist. Die Kolleginnen und Kollegen aber leisten hervorragende Arbeit, das hat nicht zuletzt der Einsatz in München gezeigt. Man darf auch nicht vergessen, dass wir hier über Arbeitsbereiche sprechen, für die Soldaten nicht ausgebildet sind. Der Aufbau einer neuen, vierten Einheit der Bereitschaftspolizei soll für mehr Polizeikräfte auf der Straße sorgen. Für die Dienstkräfte von Polizei und Feuerwehr soll es verlässliche Arbeitszeiten, mehr Mitwirkung und eine individuellere Arbeitszeitgestaltung geben. Quelle: Wahlprogramm der SPD Berlin www.spd.berlin/wahlprogramm Berliner Stadtblatt 5 BERLINER LEBEN Was die Welt an Berlin bewundert Unser Weltkulturerbe: Museumsinsel, Pfaueninsel, Schloss Glienicke und die „Siedlungen der Moderne“ Als 1972 die Staaten der Welt beschlossen, ihre wichtigsten kulturellen Schätze unter den Schutz zu stellen, begann sofort ein Wettbewerb um den Titel „Weltkulturerbe“. Heute sind es mehr als tausend Stätten, die diesen Titel tragen. Und Berlin ist natürlich dabei. Die preußischen Schlösser und Gärten wurden gleich nach dem Fall der Mauer aufgenommen, und diese Würdigung hat dazu beigetragen, zu retten und wiederherzustellen, was die Trennung zerstört hatte. Ein Teil dieses Weltkulturerbes liegt auf Berliner Boden. Die Pfaueninsel und der Glienicker Schlosspark gleich vor der Brücke der Einheit. Das „preußische Arkadien“ war Siedlung Falkenberg in Treptow Foto: Senatsbauverwaltung Jede Stimme zählt Wo Berlin jubiliert und brummt: die Chöre der Stadt Rund 20.000 Berlinerinnen und Berliner singen regelmäßig in einem der zahlreichen Chöre in der Hauptstadt – auf weltlichen Bühnen oder in Kirchen. Mitten im Sommer jubilierten die Sopranstimmen, und die Bässe brummten: Auf der Sommerbühne der ufa Fabrik in Tempelhof luden rund zehn Berliner Chöre zum Festival „All you need is Beat“ ein – und alle, alle sangen aus vollem Herzen. Nach den Ferien klingt‘s weiter – zum Beispiel, wenn am 8. Oktober die Paukenmesse von Joseph Haydn in der Pauluskirche Lichterfelde gesungen wird. Oder wenn am 30. Oktober zum Volkslieder-Mitsingkonzert in der Philharmonie eingeladen wird. Wochenende für Wochenende präsentieren viele Berliner Chorsängerinnen und Chorsänger das, was sie unter der Woche probiert und eingeübt haben. Schätzungsweise 20.000 Berlinerinnen und Berliner haben sich in die rund 500 Chöre eingereiht, um gemeinsam zu singen. Darunter sind gemischte große und kleine Chöre, Kammerchöre, Vokalen- Die Berliner Singakademie gehört zu den ältesten und traditionsreichsten Chören der Stadt. Am 27. Oktober um 20 Uhr ist sie wieder im Konzerthaus Berlin am Gendarmenmarkt zu hören – mit der Chorballade „Die Geisterbraut“ von Antonin Dvorak. Foto: Berliner Singakademie geistliche Chormusik. Sogenannte Kantoreien gibt es in fast allen christlichen Kirchengemeinden in der Stadt. Ihre wichtigsten Auftritte sind meist zur Passionszeit, wenn die berühmten Requien erklingen. Oder zur Weihnachtszeit, wenn überall das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach erklingt. Warum singen so viele Berlinerinnen und Berliner so gerne? „Es ist die pure Freude an der Musik“, sagt Annette Tölle, die in einem Kirchenchor im Südwesten der Stadt singt. „Singen weitet Herz und Sinne, besonders in Gemeinschaft.“ Chorsingen ist die vielleicht beste Art, in der Fremde klar zu kommen: Als sie vor 25 Jahren neu nach Berlin kam, schloss sie sich der Kantorei an, gewann bald neue Freunde über das Singen in Gemeinschaft. Jede Woche ist Chorprobe. Die Belohnung für all die Mühe und das Probieren ist immer wieder der begeisterte Applaus der Zuhörer. das erste große Werk des Gartenbaumeisters Peter Joseph Lenné und der besten Architekten zu Anfang des 19. Jahrhunderts. Lenné schuf eine natürlich wirkende Kulturlandschaft, die man dank des Engagements des Berliner Senats heute wieder begehen kann. Als nächstes folgte die Aufnahme der Museumsinsel. Die Aufnahme in die Welterbe-Liste bedeutet auch die Verpflichtung, Neubauten so einzupassen, dass sie das Ensemble nicht stören. Was passiert, wenn man sich nicht daran hält, hat Dresden erlebt, als es das Elbtal durch eine moderne Brücke verschandelte und den Titel wieder verlor. Genau diesen Schutz haben auch die sechs „Siedlungen der Moderne“ verdient, die 2008 gemeinsam den Welterbe-Titel erhielten: Gartenstadt Falkenberg in Treptow, Schillerpark-Siedlung im Wedding, Hufeisensiedlung in Britz, Wohnstadt Carl Legien in Prenzlauer Berg, Weiße Stadt in Reinickendorf und Großsiedlung Siemensstadt in Charlottenburg/Spandau. Hier haben die Architekten der Weimarer Republik ihre Ideen von einem menschengerechten und preiswerten Wohnen umgesetzt. Es lohnt sich, diese Siedlungen abzuwandern. Wie man sie findet? Bei www. berlin.de das Suchwort „UNESCO Weltkulturerbe“ eingeben. UR „Licht verbindet“ Festivals: Berlin in strahlenden Farben Wenn es dunkler wird, wird es in Berlin wieder heller: Von Ende September bis Mitte Oktober zeigen Lichterfestivals das abendliche Berlin von seiner strahlendsten Seite. Zahlreiche Gebäude und Sehenswürdigkeiten werden dann kunstvoll illuminiert. Angefangen hat es vor mehr als zehn Jahren mit dem „Festival of Lights“. Inzwischen setzt auch der Verein „Berlin leuchtet“ seine farbenfrohen Akzente. Er sorgt diesmal ab 30. September unter dem Motto „Licht verbindet“ dafür, dass ab Einbruch der Dämmerung Wahrzeichen wie das Brandenburger Tor, die Siegessäule oder der Gendarmenmarkt im Lichter- glanz erstrahlen. Vom 7. bis 16. Oktober werden dann nationale und internationale Künstlerinnen und Künstler beim 12. Festival of Lights mit ihren Lichtinstallationen und Projektionen weitere Gebäude und Plätze in der Historischen Mitte Berlins in ein neues Licht setzen. Bustouren, Dampferfahrten und geführte Spaziergänge sorgen überall für beeindruckende Einblicke. Die stimmungsvollen Lichtinstallationen und Lasershows werden an vielen Orten musikalisch begleitet. Kleine Konzerte am Lustgarten und Straßenmusik am Bebelplatz oder auf dem Gendarmenmarkt laden dann wieder zum Verweilen ein. U.H. Ulrich Schulte Döinghaus sembles, Männer-, Frauen-, Kinder-, Jugend-, Schul-, Senioren- und Shantychöre, Gospel-, Pop- und Jazzformationen, Chöre aus unterschiedlichen Kulturkreisen, Kantoreien, Kirchen- und Oratorienchöre. Es gibt mu- sikalisch sehr ehrgeizige Chöre mit einer rigorosen Aufnahmeprüfung – und es gibt Singgemeinschaften, wo jeder singen darf, der einigermaßen bei Stimme ist. Weltliches Singen ist in Berlin ebenso beliebt wie Wer selbst einmal mitmusizieren möchte, kann sich hier informieren: chorverband-berlin.de oder chorverband-ekbo.de (Evangelische Kirche) Lichterspiele am Potsdamer Platz Anzeige Abschlusskundgebung 14.9.2016 Größe: 285 x 81 mm Foto: Horb 6 Berliner Stadtblatt B E R L I N - WA H L · S E R V I C E · R ÄT S E L Gut zu wissen Mit drei Kreuzen entscheiden Patientenfürsprecher – Reisen – Schrott FLUGREISEN Die Insolvenz der UnisterFirmengruppe, die u.a. Buchungsportale wie ab-inden-urlaub.de oder fluege. de betrieben hat, hat die Risiken von Online-Reisebuchungen gezeigt. ERSTSTIMME Weißer Stimmzettel Ihre Stimme für eine Kandidatin / einen Kandidaten des Wahlkreises, in dem Sie wohnen. ZWEITSTIMME Blauer Stimmzettel Ihre Stimme für eine Partei. Entscheidend für die Mehrheitsverhältnisse im Abgeordnetenhaus. BVV-STIMME Oranger Stimmzettel Ihre Stimme für eine Partei. Entscheidend für die Mehrheitsverhältnisse im Bezirksparlament. Die wichtigsten Fragen und Antworten rund um die Berliner Wahl am 18. September WAS WIRD GEWÄHLT? Am 18. September werden in Berlin ein neues Abgeordnetenhaus und in jedem der zwölf Bezirke eine neue Bezirksverordnetenversammlung (BVV) gewählt. WER KANN WÄHLEN? An der Wahl zum Abgeordnetenhaus können alle Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit teilnehmen, die das 18. Lebensjahr vollendet und mindestens seit dem 18. Juni 2016 einen Wohnsitz in Berlin haben. Bei den Wahlen zu den Bezirksverordnetenversammlungen dürfen zusätzlich auch die 16- und 17-Jährigen abstimmen sowie die EU-BürgerInnen. WAS BRAUCHE ICH ZUR WAHL? WAS UNTERSCHEIDET ERST- UND ZWEITSTIMME? Jede und jeder Wahlberechtigte hat eine Benachrichtigungskarte erhalten, auf der die Adresse des Wahllokals zu finden ist. Dort werden den Wählerinnen und Wählern am Wahltag zwischen 8 und 18 Uhr gegen Vorlage eines Personalausweises die Stimmzettel ausgehändigt, die in einer Wahlkabine ausgefüllt und anschließend in die Wahlurne geworfen werden. Die Hälfte der Mitglieder des Abgeordnetenhauses wird direkt gewählt. Dazu wird die Erststimme benutzt. Berlin ist in 78 Wahlkreise eingeteilt. Gewählt ist, wer in seinem Wahlkreis die meisten Erststimmen bekommt. Die Zweitstimme wird für eine Partei abgegeben. Sie ist die entscheidende Stimme für das Kräfteverhältnis der Parteien im Abgeordnetenhaus. Neben den direkt gewählten Abgeordneten kommen so viele Kandidatinnen und Kandidaten von der Parteiliste ins Abgeordnetenhaus, wie es den Zweitstimmen entspricht. Damit entscheidet die Zweitstimme indirekt auch darüber, welche Partei künftig den Regierenden Bürgermeister stellen kann. WIE VIELE STIMMEN HABE ICH? Insgesamt gibt es drei Stimmen, eine Erst- und eine Zweitstimme für die Wahl zum Abgeordnetenhaus sowie eine Stimme für die Wahl zur BVV. Berliner Preisrätsel 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 19 17 18 20 21 22 24 26 25 27 29 28 30 23 KANN ICH DEN BÜRGERMEISTER DIREKT WÄHLEN? In Berlin wählt das nach dem Ergebnis der Zweitstimmen zusammengesetzte Abgeordnetenhaus, den Regierenden Bürgermeister. Allerdings kandidieren die aussichtsreichen Kandidatinnen und Kandidaten auch in einem Wahlkreis. So kann Michael Müller zum Beispiel im Wahlkreis 4 in Tempelhof-Schöneberg zwischen Platz der Luftbrücke und Teltowkanal direkt gewählt werden. WAS MACHE ICH, WENN ICH AM 18. SEPTEMBER VERHINDERT BIN? Vorsicht beim Online-Buchen von Flugreisen. Foto: Horb Gegen Insolvenz eines Reiseveranstalters sind Urlauber nur bei Abschluss einer Pauschalreise versichert. Sind über die Portale einzelne Verträge mit einem Hotel oder einer Fluggesellschaft zustande gekommen, greift eine solche Versicherung nicht. Die Stiftung Warentest rät in einer Untersuchung von Urlaubsportalen eher zur Direktbuchung bei einer Fluggesellschaft, da die Portale oft Nebenkosten verstecken und am Vertrieb zusätzlicher Versicherungen Geld verdienen. Mit der Wahlbenachrichtigung können auch Briefwahlunterlagen angefordert werden. Wichtig ist, dass die Stimmen bis zum 18. September um 18 Uhr beim Bezirkswahlamt eingegangen sind. PATIENTENFÜRSPRECHER Patientinnen und Patienten von Berliner Krankenhäusern stehen im Konfliktfall nicht allein da. Ehrenamtliche PatientenfürsprecherInnen, die unabhängig von Krankenhausbetrieb und Krankenhausleis- WAAGERECHT 1 soll bezahlbar bleiben 5 zeichnerischer Rohentwurf 10 wie hieß noch gleich der Herr? 11 wirkt ursächlich von innen 12 Heidekraut mit weiblichem Vornamen 13 daraus werden Mäntel und Kleider genäht 14 Ausruf eines Angebers 16 bietet wieder mehr Beschäftigung 21 veralteter, verächtlicher Begriff für: Psychiatrie 24 am Ende stehen nur noch 2 zur Wahl 26 nur begrenzte chemische Reaktionen 27 landespolitisches Thema in Berlin 28 füllt sowohl Bunte als auch Gala 29 eine der ältesten Eismarken am Stiel 30 Körper mit acht gleichseitigen Dreiecken 6 SENKRECHT 1 im Kompass links 2 morgen ist‘s gestrig 3 boomende Fortbewegungsart in Berlin 4 Unterwasserschleicher 7 8 9 15 17 18 19 20 22 23 25 Schlussteil eines musikalischen Stückes entspannte Reise begehrte Zeugnisnote olympische TopDisziplin legendäres Scheuermittel Gewicht des Inhalts einer Konserve Fachbegriff für mehrfache Mutter Hauptstadt Portugals Luftreise für lau verbindet z. B. Öl und Wasser fährt sein Rennen im Windschatten zwischen gestern und morgen In die richtige Reihenfolge gebracht ergeben die rot umkreisten Buchstaben die selbstverständlichste Errungenschaft jeder Demokratie, die genutzt werden sollte. Bitte schicken Sie dieses Lösungswort auf einer Postkarte bis zum 18. September 2016 per Post an das Berliner Stadtblatt Müllerstraße 163 13353 Berlin oder per E-Mail an raetsel@ berliner-stadtblatt.de tung arbeiten, besuchen sie, halten Sprechstunden ab und können die meisten Probleme schnell lösen. Für die kommenden fünf Jahre werden Ende des Jahres neue PatientenfürsprecherInnen von den Bezirksverordnetenversammlungen gewählt. Wer sich dafür zur Verfügung stellen möchte, kann sich bis zum 15. Oktober beim zuständigen Bezirksamt bewerben. Nähere Informationen: http://www.berlin.de/ lb/patienten/themen/patientenfuersprecher/ ELEKTROSCHROTT Seit einem Monat sind Händler, die auf mehr als 400 Quadratmetern Elektrogeräte anbieten, verpflichtet, defekte Altgeräte zurückzunehmen. Geräte wie Föhn oder Toaster, die 25 Zentimeter Kantenlänge nicht überschreiten, können im Laden abgegeben werden, egal, ob sie dort gekauft wurden. Bei Großgeräten gilt: Beim Kauf eines Neugerätes muss ein gleichartiges Altgerät kostenfrei zurückgenommen werden. Händler müssen Altgeräte zurücknehmen Foto: Horb GEWINN: 3 KULTURKARTEN DER FREIEN VOLKSBÜHNE DIE GEWINNE Unter allen richtigen Einsendungen verlosen wir drei Kulturkarten der „Freien Volksbühne“ (FVB) im Wert von je 36 Euro, die von der Besuchergemeinschaft gestiftet werden und 12 Monate lang Zugang zu vielen stark vergünstigten Kultur- und Sportereignissen bieten. Die Mitgliedschaft in der Freien Volksbühne endet automatisch. Für den ersten Theaterbesuch stattet das Berliner Stadtblatt die FVBKulturkarten mit einem Guthaben von je 40 Euro aus. DAS LÖSUNGSWORT aus der letzten Ausgabe des Stadtblatts war: GOLDREGEN. Die Gewinnerinnen und Gewinner wurden schriftlich benachrichtigt. Berliner Stadtblatt PA N K O W E R S T I M M E Kreative in Pankow, vernetzt euch! Starkes Wirtschaften und starke Selbstständige in Pankow Die Wirtschaft in Pankow ist vielfältig. Sie ist geprägt von kleinen Unternehmen, Handwerksbetrieben und vielen Kreativen, Kunstund Kulturschaffenden. Pankow ist zugleich auch Sitz welt- und europaweit führender Industriefirmen. So kennt jeder Pankower oder jede Pankowerin den Standort für Gesundheitsforschung in Buch, die Gesundheitstechnik in Prenzlauer Berg oder die Bahnproduktion in Wilhelmsruh. Die zentrale Lage und die gute infrastrukturelle Anbindung machen Pankow zu einem attraktiven Standort für die Ansiedlung etablierter Konzepte, für die Entwicklung neuer Ideen und dem Erproben neuer Unternehmenskonzepte. Wie schaffen wir es also im Bezirk, dem Wirtschaften und der Selbständigkeit von Pankower(inne)n eine gute und sichere zukünftige Basis zu geben? Die SPD Pankow will die verstärkte Schaffung von Infrastruktur für Gewerbe- Anna H. Moreno will sich in der BVV für aktive Wirtschaftsförderung und die Vernetzung der Gewerbetreibenden stark machen. Foto: SPD Pankow, Simone M. Neumann treibende, auch über den Einzelhandel hinaus. So soll in Pankow das gemeinsame Wirken von Arbeitnehmer(inne)n, Erfinder(inne)n, Unternehmer(inne)n, kreativen jungen Start-Ups, alteingesessenen Traditionsunternehmen, Selbstständigen und Gewerbetreibenden weiterhin das Zu- PANKOW - WELTOFFEN UND TOLERANT! Am 18.9.2016 um 18 Uhr wird Berlin gewählt haben. Die Pankower(innen) haben dann entschieden, ob unser Bezirk weltoffen und tolerant bleibt oder ob Rechtspopulisten wie die AfD unser Pankow verändern können. Pankow ist ein sehr lebenswerter Bezirk. Die Arbeitslosenquote liegt unter der des Landes Berlin. Pankow hat eine starke Wirtschaft und der Bezirk ist geprägt von einem bunten Miteinander. Aber auch hier gibt es Ängste vor Arbeitslosigkeit, Angst vor den zu uns Geflüchteten und die Angst vor sozialem Abstieg. Die Ängste der Menschen werden von uns als SPD ernst genommen. Die Anwohner(innen) können sich, wenn es um die Veränderungsprozesse des wachsenden Bezirks geht beteiligen. Bürger(innen)beteiligung ist vielleicht nicht das Allheilmittel gegen die AfD, die nur allzu gern die Rolle des „Anwalts der kleinen Leute und des Kümmerers“ einnimmt. Widersprüchlicherweise setzt die AfD in ihrem Wahlprogramm aber darauf, Vermögende weniger zu besteuern und die Sozialversicherungen zu privatisieren. Wir als SPD setzen uns für ein tolerantes Miteinander aller Bewohner(innen) Pankows ein. Der Bezirk Pankow steht für Weltoffenheit. Und das soll auch so bleiben - auch nach dem 18.9.2016! Annette Unger, BVV-Kandidatin kunftsmodell sein. Um lokale kleinere Unternehmen, aber auch Selbständige in Pankow zu stärken, braucht es eine aktive Ansiedlungsförderung, eine Verbesserung der Rahmenbedingungen, die Schaffung von Vernetzungsmöglichkeiten und die Bereitstellung von bezahlbarem Gewerberaum. Bei Neubauvorhaben sollen Gewerbeflächen von Anfang an mit eingeplant werden, damit kleinen und mittleren Unternehmen im urbanen Stadtraum überhaupt noch Entwicklungsund Ansiedlungsmöglichkeiten finden. Hier sind auch kreative Lösungen der Flächennutzung gefragt. Neben der Aufstockung der Mittel für Wirtschaftsförderung in Pankow muss zeitgleich in eine gute Informationsplattform für Gewerbetreibende investiert werden. Eine Anlaufstelle für neue und etablierte Unternehmen, um sich über Förderungs- und Vernetzungsmöglichkeiten zu informieren scheint hierfür das richtige Mittel. Der Erfahrungsaustausch der Wirtschaftstreibenden im Bezirk untereinander soll künftig durch gezielte Vernetzungsmöglichkeiten, wie etwa eine bezirkliche Internetplattform für Unternehmen, unterstützt werden. Die Begleitung und Information der Gewerbetreibenden, das Mitdenken der verkehrlichen Entwicklung, die Etablierung von integrierten Standorten mit Flächenentwicklung in den Ortskernen und ein aktives Standortmarketing machen Pankow zu einem starken Wirtschaftsstandort mit viel zukünftigem Potenzial. Anna H. Moreno, Kandidatin für die BVV „Alte dürfen laut sein!“ Die Interessenvertretung der älteren Generation Die Einwohnerzahl in Pankow wächst, somit auch der Anteil der älteren Bevölkerung. Die speziellen Anliegen und Themen der älteren Generation werden in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) und insbesondere in der Pankower Senior(inn)envertretung besprochen. Die Probleme von Senior(inn)en werden oft nicht so lautstark wie von anderen Gruppen vorgebracht. Daher wollen wir als SPD auch die leisen Stimmen wahrnehmen und uns für geeignete Lösungen einsetzen. Zu den zentralen Themen zählen bezahlbarer Wohnraum und unterschiedliche Wohnformen für Senior(inn)en. Auch Fragen der Mo- bilität im Straßenverkehr sind ein weiteres Thema für die ältere Generation. So sind die Ampelphasen zu kurz, um eine Kreuzung sicher und bequem überqueren zu können. Problematisiert wird auch der Zustand der Fußwege, denn häufig stellt dies für Menschen mit Rollatoren, für andere Gehbehinderte oder auch Mütter und Väter mit Kinderwagen ein Problem dar. Eine starke Senior(inn)envertretung ist eine Chance, die Anliegen der Senior(inn)en in den nächsten Jahren in unserem Bezirk voranzubringen. Die Neuwahl der Senior(inn)envertretung steht 2017 an. Dafür werden engagierte Pankower(innen) gesucht. Alle Pankower ab 60 Jahren haben mit der Senior(inn)envertretung ein eigenes von der Bevölkerung gewähltes Gremium, das ihre Interessen vertritt. Sie arbeitet eng zusammen mit der BVV, sowohl in den Ausschüssen als auch bei der Durchführung einer eigenständigen BVV zu seniorenpolitischen Themen. Seit 2011 gibt es in der BVV den Ausschuss für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Senior(inn)en. Erstmals wurden hier Senior(inn)enfragen ausdrücklich benannt. Vielleicht könnte künftig ein eigener Ausschuss für und mit Senior(inn)en eine gute Alternative sein. Matthias Böttcher, BVV-Mitglied Wachsender Bezirk? Pankow ist vorbereitet! Wohnbau- und Entwicklungskonzept mit grüner und sozialer Infrastruktur Der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum steigt stetig. Familien und Geringverdiener(innen) sind nicht mehr in der Lage, steigende Mieten finanzieren und einen angemessenen Wohnraum beziehen zu können. Diese Entwicklung wird durch den starken Zuzug, insbesondere auch nach Pankow, noch beschleunigt. Um etwas Dampf aus dem Mietenkessel zu nehmen, bedarf es einer Erhöhung des Angebots, auch durch Wohnungsneubau. Das allein genügt jedoch nicht, will man frühere Fehler der Stadtplanung wie Trabanten- oder Schlafstädte verhindern. Neue Wohnungen lösen weitere Bedarfe an Wohnfolgeeinrichtungen aus, welche bereits heute bestehende Defizite (Schulund Kita-Plätze) verschärfen. Die bedarfsgerechte Schaffung der sozialen Infrastruktur, eine Nutzer(innen)mischung, die auch Einzelhandel beinhaltet, ein hoher Grünflächenanteil sowie eine leistungsstarke ÖPNV-Anbindung sind die Herausforderungen, vor der insbesondere die Kommu- BVV-Mitglied Mike Szidat setzt sich für bezahlbare Mieten und eine soziale Infrastruktur ein. Foto: Studio Elke Schöps nalpolitik steht. Daher hat der Bezirk die wichtigen Kernpunkte, nicht nur in einem Wohnbaukonzept, sondern flankierend auch in einem Entwicklungskonzept soziale und grüne Infrastruktur festgeschrieben. Damit hat unser Bezirk eine solide Planungsgrundlage für die Investitions- und Haushaltsplanung der nächsten Jahre. Jetzt bedarf es zur Bewältigung der Aufgaben noch ausreichender Finanzmittel für Personal und der zügigen planerischen Umsetzung. Mike Szidat, Mitglied der BVV 7 KUNST & KULTUR... ... machen Pankow lebenswert & schaffen Zusammenhalt Als SPD wollen wir den gesellschaftlichen Zusammenhalt im Bezirk stärken. Eine wesentliche Rolle spielen hierbei Kunst und Kultur in Pankow. Der Begriff „gesellschaftlicher Zusammenhalt“ beschreibt die Verbindung oder, vereinfacht gesagt, den „Klebstoff “, der die verschiedenen sozialen Gruppen innerhalb einer kulturell vielfältigen Gesellschaft zusammenhält oder zusammenbringt. Er gilt als Ausdruck eines intakten Gemeinwesens. Einen förderlichen Nährboden für Zusammenhalt bieten vielfältige, offene, tolerante und solidarische Gesellschaften. Gesellschaftlicher Zusammenhalt hat wie Kunst und Kultur einen Wert an sich, der sich nur schwer messen lässt, aber eine wünschenswerte Qualität besitzt, die eine Gesellschaft lebenswert macht. Kunst und Kultur sind in Pankow von zentraler Bedeutung. Die hier zahlreich lebenden und arbeitenden Kulturschaffenden begünstigen an vielen Orten im Bezirk kulturelles Leben und Wirken. Neben starken kommunalen Kultureinrichtungen weist Pankow auch eine lebendige Freie Szene auf. Für uns Sozialdemokrat(inn)en beschränkt sich Kultur nicht bloß auf die Künste und deren Förderung. Kunst und Kultur sind unserem Verständnis nach Diskussionsorte und Freiräume einer kritisch reflektierenden Öffentlichkeit. Sie haben eine zentrale Bedeutung als Werteund Zielverständigung. Kulturpolitik ist im Kern Gesellschaftspolitik, sie wirkt in alle gesellschaftlichen wie politischen Bereiche hinein. Kunst und Kultur halten uns den Spiegel vor, sie ermöglichen und fördern die kritische Auseinandersetzung mit sich selbst und der Gesellschaft, sie bieten Orientierung und schaffen Identität. Sie tragen maßgeblich zur eigenständigen Persönlichkeitsentwicklung und zur Emanzipation bei. Aber auch Kunst und Kultur brauchen Raum. Daher werden wir bei der Gestaltung des wachsenden Bezirks Räume zur kulturellen Nutzung für kommerzielle wie auch nichtkommerzielle Zwecke erhalten und ausbauen. Stephanie Wölk, BVVKandidatin 8 Berliner Stadtblatt PA N K O W E R S T I M M E ALLE HABEN ANGST POLITIK MUSS SICH DER ANGST STELLEN Angst, heißt es, sei ein schlechter Ratgeber. Wenn das stimmt, sieht es nicht gut aus für uns. Denn Angst ist geradezu allgegenwärtig, als Gefühl wie als Gesprächsthema. Sei es als Terror-, Fremden- oder Abstiegsangst oder vor Verdrängung aus dem Kiez: Wo es um gesellschaftliche Probleme geht, ist Angst nie weit. „Die Gesellschaft der Angst“ heißt ein lesenswertes Buch des Sozialforschers Heinz Bude. Und wem das nicht reicht, kann sich von Forschern aus Berkeley und Oxford erklären lassen, dass ängstliche Menschen zu schlechten Entscheidungen neigen. Andererseits ist Angst schwer zu vermeiden: Angst haben wir alle! Das liegt daran, dass sie einen Nutzen hat: Angst alarmiert uns, macht uns aufmerksam auf unerwartete Störungen und bündelt unsere Kräfte zur Bewältigung solch unklarer Situationen. Schlimmer als Angst zu haben ist keine haben zu können: Wem sie fehlt, der hat keine Antennen für Gefahren und reißt sich nicht zusammen, wenn es drauf ankommt. Auch Politik ohne Angst ist deshalb nicht vorstellbar. Denn Politik besteht gerade im Streit über Probleme, deren Lösung nicht auf der Hand liegt - weil strittig ist, was zu tun ist. Und wo Gewissheit fehlt, ist Angst. Angst verweist auf ungelöste Probleme von „besorgten Bürgern“, mit denen Politik sich auseinandersetzen muss. Doch heißt das, dass Politik auch scheinbar irrationale Ängste wie die vor der „Islamisierung des Abendlandes“ akzeptieren muss? Angst ernst zu nehmen, heißt nicht, jedes Argument zu teilen, das mit ihr verbunden wird. Ausgangspunkt von Politik ist immer nur die Angst, nicht das, wovor man Angst hat. Angst, so Søren Kierkegaard, ist immer Angst vor dem Unbestimmten. Ist die Angst konkret, wird sie dagegen zur Furcht - und damit leichter zu ertragen, weil sie nun etwas Bestimmtes fürchtet, gegen das man sich zur Wehr setzen kann. Wo die Angst ein wovor hat, hat Politik immer schon stattgefunden. So funktioniert Populismus: Er erklärt den Menschen ihre Angst. Ben Seyd Ein Pankower managt den Wahlkampf Interview mit dem Landesgeschäftsführer der Berliner SPD Dennis Buchner Herr Buchner, Sie organisieren den Wahlkampf der Berliner SPD. Macht das Spaß? Es macht Spaß, das Engagement von rund 17.000 SPD-Mitgliedern abzurufen und im Wahlkampf auf die Straße zu bringen. Das können wir nur in einem guten Team bewältigen. Der jetzt laufenden heißen Wahlkampfphase ging eine mehr als einjährige Planung voraus. Wir haben mit den Mitgliedern das Wahlprogramm entwickelt, eine Vielzahl von Materialien erstellt, Ideen für Plakate diskutiert, viele Veranstaltungen organisiert. Jetzt geht es darum, im direkten Gespräch Bürger(innen) zu überzeugen. Was ist die größte Herausforderung? Deutlich zu machen, wo die Unterschiede zwischen den Parteien liegen. Natürlich hat Berlin, wie jede Millionen-Metropole, Probleme. Vor 15 Jahren haben wir über unsere hohe Verschuldung diskutiert und darüber, was man alles ein- Dennis Buchner ist Landesgeschäftsführer der Berliner SPD und Mitglied des Abgeordnetenhauses für Weißensee, Blankenburg und Malchow. Foto: SPD Berlin / Joachim Gern sparen muss. Heute haben wir die Finanzen im Griff, die Wirtschaft boomt, jedes Jahr ziehen zehntausende Menschen neu nach Berlin. Wir reden nicht mehr darüber, wo wir sparen müssen, sondern wo wir am besten investieren. Gleichzeitig sind Sie Lan- desgeschäftsführer der SPD. Was bedeutet das? Als Geschäftsführer bin ich unter anderem für die knapp 40 Mitarbeiter(innen) der Berliner SPD verantwortlich. Auch dafür, dass wir unseren Haushalt sinnvoll einsetzen. Und dass wir unsere politischen Ziele Damit nicht erst was passiert Wie wir unsere Kieze sicherer machen Das Thema Sicherheit im Kiez bewegt viele gerade ältere Menschen. Das ist auch sehr verständlich. Wir leben erfreulicherweise in einem Bezirk, in dem weniger Straftaten begangen werden als in anderen Ecken Berlins. Dennoch - das ist ja auch kürzlich in der Presse berichtet worden - steigen bei uns in Pankow beispielsweise Kellereinbrüche und Handtaschendiebstähle an. Daher brauchen wir eine anständig ausgestattete Polizei, die dem nachgehen und dafür sorgen kann, dass Kriminalität von vorn herein verhindert wird. Oder auch, um Sie zu informieren, wie man sich selbst am besten vor z.B. Einbruch und Diebstahl schützen kann. Zu einem sicheren Kiez gehört aber auch, dass öffentliche Orte so geplant und organisiert werden, dass sich jede(r) dort sicher fühlen und angstfrei bewegen kann. Daher setzen wir uns dafür sein, dass es wieder mehr ansprechbares Sicherheitspersonal in Bus und Bahn und auf den Bahnsteigen gibt. Plätze, Straßen und Wege müssen so gestaltet sein, dass sie hell und gut einsehbar sind, auch in der Dunkelheit. Die SPD Pankow möchte deshalb dafür sorgen, dass die Beleuchtung in Parks, Brücken und Unterführungen verbessert wird. Am Ende kommt es auch hier auf ein gutes Miteinander an. Daran wollten wir anknüpfen und uns dafür stark machen, dass auch in Pankow „Präventionsräte“ ins Leben gerufen werden. Diese haben sich bereits in anderen Berliner Bezirken sehr bewährt. Die Idee ist, dass alle Akteur(innen), also Nachbar(inne)n, Verwaltung/Ordnungsamt, Institutionen, Vereine, Initiativen, Träger(innen), Gewerbetreibende, Polizei, Wohnungsbaugesellschaften, Kirchen, Schulen und Kitas, sich zusammenschließen und gemeinsam Maßnahmen entwickeln, wie man das Zusammenleben im Kiez verbessern und die öffentliche Sicherheit erhöhen kann. Clara West, MdA z. B. bei Veranstaltungen oder in der Öffentlichkeitsarbeit deutlich machen. Also: ein Mann der zweiten Reihe oder ein Aushängeschild der SPD? Ich bin ja gleichzeitig sehr gerne Abgeordneter für den Weißenseer Norden, Blankenburg und die Stadtrand- siedlung Malchow, agiere also auch selbst sehr politisch. Mir ist vor allem wichtig, mein gewachsenes Gewicht innerhalb der Berliner SPD auch für den Wahlkreis und meine politischen Themenfelder Bildung, Jugend und Sport zu nutzen. Was machen Sie am Wahlabend, wenn die SPD stärkste Partei ist? Danach hoffentlich wieder mehr schlafen als im Moment. Aber es ist noch eine Strecke zu gehen. Ich wünsche mir, dass sich viele Berliner(innen) bei den demokratischen Parteien informieren und bewusste Wahlentscheidungen treffen. Die einfachen Lösungen, die Rechtspopulisten auf großen Plakaten versprechen, taugen in einer komplexen Welt nichts. Berlin hat einen herausragenden Ruf als eine weltoffene, tolerante und bunte Metropole. Das ist auch die Grundlage für die tolle wirtschaftliche Entwicklung der Stadt. Das alles sollten wir nicht aufs Spiel setzen. SEVERIN HÖHMANN FÜR PRENZLAUER BERG! Im zweiten Anlauf will unser Kandidat im Wahlkreis 8 im südlichen Prenzlauer Berg es schaffen. Nachdem er bei der Wahl 2011 nur ganz knapp dem grünen Gegenkandidaten unterlegen war, will Severin Höhmann seinen Heimatwahlkreis am 18. September endlich direkt gewinnen! Seine politischen Schwerpunkte sind die soziale Stadtentwicklung, bezahlbare Mieten und gute Bildungspolitik. Mit diesen Themen, in denen er sich durch langjähriges berufliches, ehrenamtliches und politisches Engagement auskennt, konnte er schon vor fünf Jahren seine Nachbar(inne)n im Kiez überzeugen. Man nimmt ihm ab, dass er leiden- schaftlich für die Interessen seines Wahlkreises eintritt und die Probleme vor Ort genau kennt. Denn er wohnt seit über zwanzig Jahren im Kiez und engagiert sich als Elternvertreter an Schulen, als Mitglied einer Mietergenossenschaft und nicht zuletzt im Unterstützerkreis der Notunterkunft Winsstraße. Der südliche Prenzlauer Berg braucht endlich wieder einen direkt gewählten Vertreter in der Landespolitik! Mit Severin Höhmann können Sie einen leidenschaftlichen Politiker und engagierten Nachbarn ins Abgeordnetenhaus wählen - am 18. September nicht vergessen: Erststimme Severin Höhmann! Bürgerbeteiligung ist mehr als Zuhören Mittels Bürgerhaushalt und Befragung können die Bürgerinnen und Bürger mitentscheiden Immer wieder wird die Bürger(innen)beteiligung im politischen Diskurs bemüht. Ganz so, als gäbe es diejenigen, die nur ansagen und andere, die zuhören wollen. Beide Behauptungen sind unzutreffend. Beide Ansätze werden einer gelebten Bürger(innen)beteiligung nicht annährend gerecht. Selbstverständlich muss eine Regierung auch Entscheidungen treffen und immer werden Entscheidungen Kritik auslösen. Viel zu oft wird diese Kritik formal geführt und nicht inhaltlich unterlegt. Dieser Weg führt zum scheinbaren Gegensatz zwischen „denen da oben“ und jenen anderen, die sich übergangen fühlen. Der richtige Weg sollte das Ritual von Zuhören, Reden und Entscheidungen weitgehend durchbrechen. Politische Mitbestimmung kann gelingen, wenn mit der Bereitschaft zu partizipieren zugleich die Bereitschaft vorhanden ist, Verantwortung zu übernehmen. Die Instrumente für eine Partizipation sind zahlreich: der Bürgerhaushalt oder die Befragung der Bürger(in- Torsten Schneider setzt sich für mehr Mitbestimmung und Verantwortung der Bürger(innen) ein. Foto: SPD Berlin / Joachim Gern nen) durch die Parlamente. Dies ist in den Bezirken bereits möglich. Denkbar ist auch zu bestimmen, dass Bürger(innen) bei ihren Entscheidungen zugleich mitentscheiden, zu Lasten welcher anderen Projekte sie zu finanzieren sind. Die SPD hat einen Vorschlag zur Beteiligung gemacht: Bei der Sanierung von Schulen will sie Eltern und Mitarbeiter(innen) der Schulen mitentscheiden lassen. Dabei geht es um Haushaltsmittel in Höhe von 3 Milliarden Euro. Torsten Schneider, MdA
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