NACHRICHTEN, TERMINE UND POSITIONEN JAHRE GASWERK FEUILLETON FÜR AUGSBURG STADT/LAND UND WITTELSBACHER LAND #09 | September 2016 Kabarettalarm! Die Kleinkunst-Bühnen der Region haben erneut ein ausgezeichnetes Programm für den anstehenden Herbst zusammengestellt. a3kultur präsentiert die Highlights der kommenden Monate. S. 5 Anzeige: GEGENWARTSKUNST AUS ECUADOR ROMPEFLASCHE Ein Austauschprojekt mit dem CAC Centro de Arte Contemporáneo, Quito 15.4.–9.10.16 H2 IM GLASPALAST monatlich/gratis Spielzeitstart 2016/17 Die Augsburger Theaterlandschaft startet im September in die neue Saison. a3kultur gibt Ihnen eine Übersicht über die Premieren und Wiederaufnahmen bis Ende des Jahres. S. 12/13 Herbstaspekte Die kulturpolitischen Themen in unserer Stadt drehen sich in der zweiten Jahreshälfte natürlich wieder hauptsächlich ums Geld, auch wenn das auf den ersten Blick nicht sofort klar wird. S. 2 Gentlemen in town Am 16. September schlägt die Indie-Pop-Mod-Band Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen um Superpunk-Sänger Carsten Friedrichs im City Club auf. Mehr dazu in unserer Livemusik-Kolumne. S. 9 sounds good Das Festival mozart@augsburg präsentiert zwischen dem 3. und 17. September acht spannende Konzertabende mit internationalen Stars der Klassikszene 100 Jahre jung Die Zusammenstellung seines fünften Festivalprogramms in Folge ist dem künstlerischen Leiter Sebastian knauer ausgezeichnet gelungen. Die unkonventionelle Art des Hanseaten, uns zum Sommerausklang einige unvergessliche Abende zu bescheren, kommt bei Besuchern und Künstlern gleichermaßen gut an. Ein besonderes Highlight, nicht nur aus Augsburger Sicht, ist für den 6. September unter dem Titel »ave verum« in St. Georg angekündigt. Das großartige armida Quartett (Foto) mit seiner hier verwurzelten Solobratschistin teresa Schwamm präsentiert gemeinsam mit den Domsingknaben ein wunderbares, vorwiegend sakrales Programm in der Taufkirche Leopold Mozarts. Die Leitung hat reinhard kammler. Mehr zum Festival auf S. 3 Die swa feiern in diesem Jahr den 100. Geburtstag des Gaswerks Augsburg-Oberhausen. Die größte Party zum Fest richten dem denkmalgeschützten Areal Dutzende Künstler aus der ganzen Region mit dem Event »Asche zu Farbgut« aus. Sonderveröffentlichung S. I–VI KULTURTERMINE für augsburg Stadt/land und wittelsbacher land für den Zeitraum vom 01.09. – 30.09. www.a3kultur.de PolitiK & gesellsCHaFt Anzeigen: Um der vielfältigen Kulturlandschaft Augsburgs eine Plattform für Diskussion, Austausch und Vernetzung zu geben, lädt der jetzt knapp ein Jahr arbeitende Kulturbeirat der Stadt Augsburg am 26. September um 19 Uhr alle Kulturaktivist*innen zu einem ersten gemeinsamen Treffen in die Kresslesmühle ein. Unkompliziert, direkt und ohne Scheuklappen soll zu den Themen Zusammenarbeit, Kooperation und Vernetzung informiert, diskutiert und gearbeitet werden. Der Kulturbeirat möchte damit an die lange Tradition der informellen, oft fruchtbaren Treffen des Kulturnetzwerks, des Kulturrats bzw. der Ständigen Konferenz anknüpfen, ohne die die heute politisch abgesicherte Einrichtung eines städtischen Kulturbeirats nie gelungen wäre. Außerdem soll der neu gewonnene Stellenwert des Gremiums deutlich gemacht werden. Transparenz, Kommunikation und konstruktive Kritik stehen deshalb ganz oben auf der Agenda. www.augsburg.de 23. APRIL BIS 4. SEPTEMBER 2016 FORMEN UND GESTALTEN DER KÜNSTLER FRIEDRICH BRENNER Kulturbeirat lädt zu netzwerktreffen ma x imilian museum die arge lola on democracy 01.07.–25.09.2016 NEUE GALERIE IM HÖHMANNHAUS grafisches kabinett 22.06.–09.10.2016 Ein Blick zurück Alte Fotografien aus Augsburg WEINFRAGE NR. 33 Welcher Meister führte Regie beim moderneleganten kalifornischen Director's Cut Chardonnay? a) Mr. Coppola b) Mr. Spielberg c) Mr. Scorsese Geben Sie uns die richtige Antwort auf www.a3kultur.de und gewinnen Sie ein Weinpaket von: Die Initiative Kulturelle Stadtentwicklung Augsburg (IKSA) sammelt weiter Unterschriften für einen Bürgerentscheid, bei dem die folgende Frage mit JA oder NEIN beantwortet werden kann: Sind sie dafür, dass die Stadt Augsburg die Sanierung des Theaters trotz angespannter Haushaltslage über Neuverschuldung finanziert? Im Herbst will die IKSA die notwendige Zahl von mindestens 11.000 Unterschriften an OB Kurt Gribl übergeben, um damit einen Bürgerentscheid einleiten zu können. www.neuestheateraugsburg Die Gruppe »Theatermodern« hat Anfang August aufgehört, Unterschriften für die Sanierung des Stadttheaters zu sammeln, nachdem 16.000 zusammengekommen waren. Nun steht im Raum, einen Verein zu gründen, der das Theater und die Stadt konkret bei der Umsetzung der Sanierungspläne unterstützen soll, indem man statt Unterschriften zum Beispiel Geld sammelt. Bisher existiert noch kein offizielles Spendenkonto, bei dem Unterstützer für die Sanierung und den Neubau des Stadttheaters auf Basis der gegenwärtigen Planung ein klares finanzielles Zeichen setzen können. www.theatermodern.de Die Synagoge hat über 100 Jahre nach ihrer Einweihung eine Generalsanierung nötig. Auf Einladung des MdB Volker Ullrich besuchte die Staatsministerin für Kultur und Medien, Monika Grütters, am 27. Juli Augsburg. Gemeinsam mit dem Präsidenten des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, dem Präsidenten der israelitischen Kultusgemeinde, Alexander Mazo, und Rabbiner Henry Brandt informierte sie sich über den Zustand des Jugendstiljuwels. Dabei hatte sie gute Nachrichten im Gepäck: Die Bundesregierung würde das Projekt fördern – unter der Bedingung, dass sich das Land in gleicher Höhe beteiligt. Zuvor traf sich Grütters mit ausgewählten Kulturakteuren im Annahof. Wie sich Freistaat und Bund zum Thema positionieren werden und welche Rolle der Haushalt der Stadt Augsburg dabei spielt, erfahren wir im Laufe der nächsten Monate. www.jkmas.de/synagoge Bahnpark steht unter Volldampf Bis 2018 unterstützen Bezirk, Landkreis und Stadt Augsburg die Entwicklung des Bahnparks zum Erlebnismuseum mit jährlich 100. 000 Euro. Diese Summe ist zwar weniger als ursprünglich erwartet, sichert der Einrichtung aber dennoch eine gute Position beim Rennen um zukünftige europaweite Kooperationen, wie mit dem Haus der Europäischen Geschichte in Brüssel. Welche Maßnahmen mit dieser Förderung in Detail verbunden sind und was die Stadt nun doch dazu bewegte, das Vorhaben zu unterstützen, erfahren wir in den kommenden Wochen. www.bahnpark-augsburg.de IMPRESSUM – a3kultur Chefredakteur: Jürgen Kannler (kaj) (V.i.S.d.P.), Kontakt: [email protected] Titel: Andreas Holzmann, Foto: Armida Quartett Grafik & Satz: Andreas Holzmann Auszubildender: Martin Kohnle (mk) Redaktionelle Mitarbeit: Patrick Bellgardt (pab), Thomas Ferstl (fet), Martin Schmidt (msc), Susanne Thoma (tho), Bettina Kohlen (bek), Sarvara Urunova (sur) Schlussredaktion: Christiane Kühn Redaktionsschluss #10/2016: 19. September oPen air interKultur Über den tellerrand PreMiere www.a3kultur.de Theatersanierungslager positionieren sich Bundesmittel für die Synagoge? Freier eintritt 150 meisterwerke aus der sammlung klewan Die kulturpolitischen Themen drehen sich in der zweiten Jahreshälfte ums Geld, auch wenn das auf den ersten Blick nicht sofort klar wird. Im Juli 2017 endet der Pachtvertrag zwischen der Kulturpark West gGmbH und der AGS als Treuhänder der Stadt Augsburg. Fest steht, dass das komplette Kulturpark-Ensemble auf dem Reese-Gelände bis Sommer 2019 erhalten bleibt. Für eine zweijährige Weiternutzung hat es Ende Juli/Anfang August mehrere Begehungen gegeben. Nach Augenschein durch Brandschutz-, Statik- und Kontaminationsexperten bestehen keine grundsätzlichen Einwände gegen eine Nutzungsverlängerung. Bis zur nächsten Stadtratssitzung am 27. Oktober soll ein beschlussreifer Vorschlag der gGmbH in Abstimmung mit der AGS vorliegen, der eine zweijährige Übergangslösung organisatorisch und finanziell darstellt und eine Regelung zum Übergangsmanagement für das Gaswerk enthält. Das Prozedere gelangt langsam in versöhnlicheres Fahrwasser, nachdem es lange Zeit so ausgesehen hatte, dass die Stadt die gGmbH kaltstellen würde. Ein Grund für diese Entwicklung – so vermuten Insider – könnte in der bis dato mangelnden Akzeptanz der Kreativen von nicht klar definierten Alternativräumen auf dem Gaswerkgelände liegen. www.kulturparkwest.de KinderKultur RENDEZVOUS DER KÜNSTLER Herbstaspekte 02 Kulturparkkünstler bleiben bis 2019 Verlag: studio a UG, Austraße 27, 86153 Augsburg, www.a3kultur.de Tel.: 0821 – 508 14 57, Fax: 0821 – 349 91 37 Druck: Megadruck.de 9.7.–13.11.2016, schaezlerpalais 1. bis 30. September 2016 studio a übernimmt für unverlangt eingesendete Unterlagen und Daten keine Haftung. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. Eine Verwertung der urheberrechtlich geschützten Beiträge, Abbildungen, Anzeigen etc. ist unzulässig und strafbar, soweit sich aus dem Urhebergesetz nichts anderes ergibt. Offene Auseinandersetzung In der Auseinandersetzung zwischen der Stadt und der Initiative Kulturelle Stadtentwicklung Augsburg (IKSA) befeuert ein Gutachterstreit die schon seit geraumer Zeit aus dem Ruder laufende Diskussion. Hintergrund ist die überraschende Schließung des Theaters durch die Stadt zum Ende der letzten Spielzeit aus feuerschutztechnischen Gründen. Dieser Vorgang überraschte nicht nur die Theatermacher, die kurz vorher ihren neuen Spielplan präsentiert hatten. Der Sachverständige Wolfgang Rösner hinterfragt diesen kostspieligen Vorgang und bietet Alternativen. Die Stadt ist daran nicht interessiert, kontert mit Gegengutachten und vergreift sich bei Stellungnahmen in der Tonlage, wie die IKSA kritisiert. Sie wirft der Politik in diesem Zusammenhang auch die Verschleuderung von Steuergeldern vor. Der Streit eskaliert. Hintergrund der Kontroverse ist die Frage ob die Sanierung des Theaters durch Kredite finanziert werden soll. Die Stadt spricht sich dafür aus, die IKSA dagegen. Ob es deswegen zum Bürgerentscheid kommt, erfahren wir im Herbst. 03 1. bis 30. September 2016 World of music Daniel Hope gehört zu den Künstlern, die das hiesige Klassikpublikum in besonders intensiver Weise durch das Festival mozart@augsburg kennenlernen durfte. Gemeinsam mit dem Festivalleiter und Pianisten Sebastian Knauer, mit dem er gut befreundet ist, spielte der Violinist am 1. September 2012 das erste Konzert der nunmehr schon fünfjährigen Festivalreihe. Auf dem breit gefächerten Programm standen an diesem Abend in Evangelisch St. Ulrich Werke von Beethoven, Brahms, Grieg, Clara Schumann und Joseph Joachim sowie natürlich von Wolfgang Amadeus Mozart. Mozart@augsburg Daniel Hope gehört zu den besten Geigern seiner Generation. Im September ist er mit zwei Programmpunkten beim mozart@augsburgFestival zu Gast. Ein Porträt von Jürgen Kannler So ist es nicht verwunderlich, dass einer der beiden Konzertabende, die Hope dieses Jahr bei mozart@augsburg geben wird, einen sehr engen Bezug zu seinem musikalischen Ziehvater herstellt. Die Festivalveranstaltung am 4. September ist mit »East meets West – eine Hommage an Yehudi Menuhin zum 100. Geburtstag« betitelt und wird neben Hope (Violine), Gaurav Mazumdar (Sitar), Shahbaz Hussain Khan (Tabla) und Sebastian Knauer an Klavier und Luthéal getragen. Zur Aufführung kommen an diesem besonderen Abend im Parktheater Kompositionen aus Europa und vom Subkontinent mit einem klaren musikalischen Verweis auf die legendäre Zusammenarbeit in den 1960er-Jahren zwischen dem Sitar-Virtuosen Ravi Shankar und dem Geiger Menuhin. Diese Vielfalt kann man bezeichnend für diesen Künstler nennen. Auf den bezaubernden Abend folgte bis heute etwa ein Dutzend weiterer Konzerte im Rahmen von mozart@augsburg und Hope verstand es, sie zu unvergesslichen Erlebnissen zwischen Barock, Klassik, Neuer Musik und der Kompositionskunst der Gegenwart zu machen. Wer das Glück hatte, diese Auftritte verfolgen zu dürfen, wurde Zeuge einer kontinuierlichen Entwicklung eines der größten Geiger seiner Generation. Daniel Hope wurde 1973 in Südafrika geboren. In seinem 2007 bei Rowohlt erschienenen Buch »Familienstücke: Eine Spurensuche«, Koautorin war die Journalistin Susanne Schädlich, zeichnet er geradezu akribisch die Wege seiner im letzten Jahrhundert nach Afrika ausgewanderten irischen und deutschen Vorfahren nach. Diese Auseinandersetzung mit persönlicher Geschichte im Kontext der Weltgeschichte glänzt ebenso durch ihre Genauigkeit, gerade auch bei sehr sensiblen und zuweilen privaten Themen, wie durch ihren Unterhaltungswert. Nebenbei liefert sie Erklärungsmuster, wie Daniel Hope, geprägt durch Generationen katholischer Iren sowie zum evangelischen Christentum konvertierter jüdischer Preußen, zu dem werden konnte, was er heute ist: ein Weltbürger, der mit künstlerischem Genie den Themen, denen er gerade seine Aufmerksamkeit schenkt, auf den Grund zu gehen weiß. In seiner musikalischen Wirkung zeigt sich dieser fragende und forschende Geist in recht unterschiedlichen Ausprägungen. So erkannte Hope als einer der ersten renommierten Künstler aus der internationalen Klassikszene die Bedeutung von vor den Nazis nach Hollywood geflüchteten Komponisten wie Korngold, Waxman oder Eisler in ihren filmmusikalischen Werken und machte diese mit seiner Einspielung »Escape to Paradise – The Hollywood Album« bei der Deutschen Grammophon 2014 einem breiten Publikum zugänglich. Die intensive Beschäftigung mit dem Thema zeigt ihre Wirkung nicht nur auf dem CD-Markt und in Hopes Konzertprogrammen, sondern auf besondere Weise auch im Internet. Auf seiner offiziellen Homepage labelt sich der Geiger als »The Violinist«, wobei er in feinstem Zwirn und im Habitus der 1930er- und 1940er-Jahre-Filmhelden posiert. Eine zwar etwas verwegene, aber trotz alledem stilsichere Marketingentscheidung von Hope und seinen Beratern. Sie sichert dem Künstler Auf- lie ernähren konnte. Also begab sich seine Mutter Eleanor Klein-Hope zu einer Arbeitsvermittlung und kehrte auch mit zwei recht illuster klingenden Angeboten nach Hause zurück. Jobofferte Nummer eins war die Position als Sekretärin beim Erzbischof von Canterbury. Option Nummer zwei derselbe Posten im Hause Menuhin. Eleanor entschied sich für Letztere und blieb statt der ausgeschriebenen sechs Monate 26 Jahre die rechte Hand des Meisters. In ihm und in Zakhar Bron fand Daniel Hope seine großen Lehrer und Förderer. Die Gelegenheit, Daniel Hope im Rahmen von mozart@augsburg ein zweites Mal zu begegnen, ergibt sich am vorletzten Abend des Festivals. Gemeinsam mit seinen Kollegen Paul Neubauer (Viola), David Finckel (Cello) und der Pianistin Wu Han gibt er an diesem Abend im Kleinen Goldenen Saal Klavierquartette von Gustav Mahler, Robert Schumann und Johannes Brahms. Aufs Engste gemeinsam mit Kollegen zu musizieren, ist Daniel Hope alles andere als fremd. Schließlich schaffte er seinen internationalen Durchbruch als Kammermusiker mit dem legendären Beaux Arts Trio. Von 2002 bis zu seiner Auflösung sechs Jahre später prägte der damals noch keine 30 Jahre alte Violinist das in den 1950er-Jahren vom Pianisten Menahem Pressler gegründete Ensemble. merksamkeit in einem hart umkämpften Markt, der gegenwärtig international fast ausschließlich von Geigerinnen dominiert wird. Und Hope stellt sich diesem Markt, auch um seine ungewöhnlichen Projekte umsetzen und letztendlich erfolgreich vermarkten zu können. Fünf »Echo Klassik« sprechen dafür, dass dieses Konzept Früchte trägt. Ob sich seine soeben wiederum bei der Deutschen Grammophon erschienene CD »My Tribute to Yehudi Menuhin« in diese Erfolgsserie einreihen kann, wird sich zeigen. In dieser sehr persönlichen Produktion reflektiert Hope anlässlich des 100. Geburtstags seines großen Mentors Yehudi Menuhin seine mehr als 20 Jahre andauernde enge Beziehung zu dem großen, 1999 verstorbenen Künstler. Hope und Menuhin fanden durch einen unglaublichen Zufall und dennoch so bezeichnend für das Leben der beiden Musiker zusammen. Der kleine Daniel war noch im Vorschulalter, als seine Eltern Südafrika wegen der Apartheit in den 1970er-Jahren verließen, um sich in Europa eine neue Existenz aufzubauen. Schließlich landeten sie fast mittellos in London. Besonders für seinen Vater Christopher war es schier aussichtslos, als Autor in England einen Job zu finden, mit dem er die Fami- Auch diese Episode belegt die virtuose Vielseitigkeit von Daniel Hope, über den die New York Times schrieb: »Man weiß nie, was der brillante Geiger, der für seine mutigen Aufführungen zeitgenössischer Musik gefeiert wird, als Nächstes tun wird. Er hat mit Schauspielern bei Werken zusammengearbeitet, die Text und Musik verbinden, er hat sich indischer Musik und dem Jazz gewidmet er spielt mit bedingungsloser Intensität.« Seit 2011 ist Daniel Hope künstlerischer Direktor der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern und seit 2004 Associate Artistic Director des Savannah Music Festivals, Savannah (Georgia) in den USA. Im September wird er an zwei Abenden bei mozart@augsburg zu Gast sein, dem Festival in der deutschen Mozartregion. www.mozartaugsburg.com mozart@augsburg – Programmübersicht Das Festival präsentiert vom 3. bis 17. September die internationalen Stars der Klassikszene Mit dem Programm »Ave Verum« präsentieren sich die Augsburger Domsingknaben mit ihrem Leiter Reinhard Kammler am 6. September zum ersten Mal bei mozart@augsburg. Auch der Auftrittsort, den sie gemeinsam mit dem ebenfalls von Künstlern aus der Region geprägten Armida Quartett für die Klassik wiederbeleben, ist ein Novum beim Festival. Es handelt sich um St. Georg, die Taufkirche von Leopold Mozart. An den folgenden Tagen haben sich Sir András Schiff (12. September, Evangelische St. Ulrichskirche) mit einem Programm von Mozart bis Schubert und am 15. September Wu Han (Klavier), David Finckel (Cello), Paul Neubauer (Viola) sowie Daniel Hope (Violine) angesagt. Im Kleinen Goldenen Saal präsentiert das Quartett, dessen Mitglieder im Zusammenspiel mit anderen Künstlern in Augsburg dank des Festivals bestens bekannt sind, sein Programm »Brahms, Mahler, Schumann«. Foto: Lisa Marie Mazzucco Festivalleiter Sebastian Knauer greift als Künstler erst am zweiten Festivaltag am 4. September aktiv ins Programm ein, und zwar am Klavier und Luthéal sitzend. Das überaus spannende Programm für diesen Abend läuft unter dem Titel »East meets West – eine Hommage an Yehudi Menuhin zum 100. Geburtstag« und wird musikalisch neben Knauer von Daniel Hope (Violine), Gaurav Mazumdar (Sitar) und Shahbaz Hussain Khan (Tabla) getragen. Gespielt werden an diesem besonderen Abend im Parktheater natürlich Kompositionen aus Ost und West, unter anderem Maurice Ravels Rhapsodie Tzigane für Luthéal und Violine aus dem Jahr 1924. mal am Klavier, gesellt sich das Solistenensemble des Kammerorchesters Basel. Präsentiert werden unter anderem die Klavierkonzerte F-Dur Hob. XVIII:3 und G-Dur Hob. XVIII:4. Neben großer Musik ist für den Tag bei entsprechender Witterung ein Picknick im wunderbaren Park des Anwesens geplant. Foto: Steven Haberland Zunächst eröffnet das Festival mit einer Gala am 3. September in der Evangelischen St. Ulrichskirche. An diesem Abend heißt es mit dem Orchestra della Svizzera Italiana »alles Mozart«. Hannelore Elsner rezitiert dazu ausgesuchte Texte und der Tenor Michael Schade singt Arien aus »Don Giovanni« und der »Zauberflöte«. Festivalleiter Sebastian Knauer (links oben) präsentiert zur fünften Auflage von mozart@augsburg unter anderem Wu Han und David Finckel (links unten) sowie erstmals den indischen Musiker Gaurav Mazumdar. Zur Aufführung an diesem Abend kommen nicht weniger als neun Titel zwischen Byrd, Mendelssohn und W.A. Mozart. Das Herrenhaus Bannacker, Heimat von Johannes Boecker, dem Geschäftsführer des Festi- vals, rückt am 10. und 11. September in den Programmfokus. Am ersten Tag stehen junge Talente der georgischen Paliaschvili-Schule unter dem Titel »Rising Stars« auf der Bühne des privaten Konzertsaals, bevor es am nächsten Tag heißt: »Haydn Pur«. Zu Sebastian Knauer, dies- Zum Abschluss von mozart@augsburg heißt es am 17. September im Goldenen Saal »Vivat Augsburg! Eine literarisch-musikalische Reise über und um Augsburg durch mehrere Jahrhunderte«. Klaus Maria Brandauer rezitiert und Sebastian Knauer musiziert. Wer die beiden kennt, ahnt, was in diesem Finale auf das Publikum zukommen kann. (kaj) Der Vorverkauf für mozart@augsburg 2016 läuft. Weitere Informationen finden Sie unter: www.mozartaugsburg.com www.a3kultur.de Klassik 1. bis 30. September 2016 Musikperlen im Bezirk Foto: Christina Bleier Das Herbstprogramm des Bezirks Schwaben präsentiert Veranstaltungen vom Ries bis ins Allgäu, von West nach Ost Zu den musikalischen Perlen im klassischen Bereich zählen neben den Auftritten des Schwäbischen Jugendsinfonieorchesters auch Konzerte hochkarätiger Akteure im Schloss Höchstädt und im Kloster Thierhaupten. Zu einem Highlight verspricht das Konzert mit dem Pianisten Benjamin Moser zu werden. Der Musiker erregte internationales Aufsehen, als er im Juni 2007 Preisträger des renommierten Tschaikowsky-Wettbewerbs in Moskau wurde. Im Schloss Höchstädt spielt Moser am 14. September Werke von Beethoven, Brahms und Mussorgski auf dem Steinway Flügel. Die Perlen der Kammermusik erklingen am 24. September im Kapitalsaal des Klosters Thierhaupten. Bereits 2014 haben sich die Dozenten der Berufsfachschule für Musik in Krumbach zu einem interessanten Projekt zusammengefunden. Nach zahlreichen erfolgreichen Konzerten setzen sie nun gemeinsam mit ausgewählten Schülerinnen und Schülern dieses Kammermusik-Projekt mit Werken von Joseph Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart und Carl Maria von Weber fort. Drei der bekanntesten Werke von drei großen Komponisten der Musikgeschichte – Beethoven, Sibelius und Tschaikowsky – stehen bei den Herbstkonzerten des Schwäbischen Jugendsinfonieorchesters (Foto) auf dem Programm. Beethovens Leonore-Ouvertüre Nr. 3 hat als einzige der vier Ouvertüren-Fassungen zu seiner Oper »Fidelio« den Sprung von der Bühne in die Konzertsäle geschafft und wurde zu einem Inbegriff dieser musikalischen Form. Das Violinkonzert von Jean Sibelius zählt zu einem der großen Konzerte des Violinrepertoires und ist ein ergreifendes Zeugnis seiner nordischen Tonsprache. Der Geiger Albrecht Menzel wird den virtuosen Solopart übernehmen. Tschaikowksy schrieb über seine 4. Symphonie: »Vielleicht irre ich mich; aber mir scheint diese Symphonie etwas Außergewöhnliches und das Beste, was ich bis jetzt geleistet habe.« Die Herbstkonzerte des Ensembles finden am 15. (Ottobeuren), 16. (Babenhausen), 17. (Dillingen) und 18. September (Augsburg) statt. (sur) www.sjso.de www.bezirk-schwaben.de Bach in Rokoko. Sakrale Musik auf höchstem Niveau erklingt traditionell im September in der Günzburger Frauenkirche. Die Augsburger Domsingknaben laden vom 23. bis zum 25. des Monats zum Festival »Bach in Rokoko« ein. Beim Eröffnungskonzert am Freitag erklingen die Werke von Johann Sebastian Bach und der Vertreter der franko-flämischen Schule Johannes Ockeghem, Johannes Mangon und Heinrich Isaak. Am Samstag sind der Knabenchor unter der Leitung von Domkapellmeister Reinhard Kammler und das Münchner Residenz-Kammerorchester mit der Sinfonie KV 183 und der Großen Credomesse KV 25 von W.A. Mozart zu hören. Das Abschlussprogramm bildet Bachs Hohe Messe h-moll BWV 232 für Soli, Chor und Orchester. Die Schirmherrschaft über das Festival übernimmt in diesem Jahr der Förderer der Augsburger Domsingknaben, Kurt F. Viermetz. www.augsburger-domsingknaben.de Friedberger Musiksommer. Der 15. Friedberger Musiksommer findet in diesem Jahr vom 7. bis 11. September statt. Das Jazzkonzert »Shakespeare in Love« mit der Musik von Duke Ellington und Bill Strayhorn macht in diesem Jahr den Anfang am 7. September in der Rothenberghalle. Der weltbekannte Bandeonist Richard Galliano, der das Friedberger Publikum bereits 2014 begeistert hat, kommt am 8. September zurück und begleitet in einem Gala-Konzert die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz. Ebenfalls zu Gast an diesem Abend in der Rothenberghalle ist Alexandra Petersamer (Sopran). Die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz unter der Leitung von KarlHeinz Steffens ist nochmals am 9. September mit Bruckners 5. Symphonie in der Kirche St. Jakob zu hören. Am 10. September können die Solisten des Festivals bei einem Abendkonzert unter anderem mit Werken von Gabriel Fauré und am 11. September bei einer Matinee im Zeichen des Impressionismus erlebt werden. www.friedberger-musiksommer.de KLASSIK IM SEPTEMBER Sa 03.09. St. Ulrich – mozart@augsburg Eröffnungsgala 19:00 So 04.09. Parktheater – Daniel Hope: East meets West 19:00 Di 06.09. St. Georg – Armida Quartett & Augsburger Domsingknaben: Ave Verum 20:00 Do 08.09. Rothenberghalle Friedberg – Richard Galliano: Poème de l’amour et de la mer 19:30 Fr 09.09. Parktheater – Salon-Orchester Frank Lippe & Solisten: Hörmann Classic Operngala 19:30 | St. Jakob Friedberg – Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz 19:30 Sa 10.09. Parktheater – Salon-Orchester Frank Lippe & Solisten: Hörmann Classic Operngala 19:30 | Rothenberghalle Friedberg – Solistenkonzert 19:30 | Schloss Aystetten – Luisa Klaus & Johanna Lamprecht: Neue und Alte Musik für Blockflöte und Viola 20:00 So 11.09. Rothenberghalle Friedberg – KarlHeinz Steffens: Matinée 10:30 | Herrenhaus Bannacker – Haydn Pur 18:00 www.a3kultur.de Mo 12.09. St. Ulrich – András Schiff (Piano) 19:30 Do 15.09. Kloster Ottobeuren – Schwäbisches Jugendsinfonieorchester 19:30 Ausflug | Kleiner Goldener Saal – Daniel Hope: Brahms, Mahler, Schumann 19:30 Fr 16.09. Schloss Höchstädt – Benjamin Moser 19:00 Sa 17.09. Stadtsaal Dillingen – Schwäbisches Jugendsinfonieorchester 19:00 Ausflug | St. Anna – Studio XVII: 129 Pfeifen & 1 Vogel 19:00 | Sisi Schloss Aichach – Trio Allegretto 19:30 | Liebfrauenkirche Bobingen – Vox Female 20:00 | Dreifaltigkeitskirche Bobingen – Sonnengesang 20:00 So 18.09. Kongress am Park – Schwäbisches Jugendsinfonieorchester 19:00 Sa 24.09. Kloster Thierhaupten – Perlen der Kammermusik 20:00 So 25.09. Mariä Himmelfahrt Aichach – The Messias 16:00 | St. Ulrich – Bayerische Kammerphilharmonie: Elias 19:00 | Bürgersaal Stadtbergen – Brasspur: no limits 19:30 04 ko nzerte kongresse events k o n g r e s s A M PA r k AUgsBUrg S En PT Ja uE aM rB E R 03/04 15 S Gh / S O N N TA G mA i tM tS wTA oc GUSTI – KULINARISCHER wiener J o h a n n s t r a uWANDERMARKT s s k o n z e r t- g a l a I GUSTI DELLA VIA CLAUDIA seID UMsCHLUngen MILLIonen… In der Ausstellung werden Nahrungsmittel, Produkte und Streetfood vorgestellt wie es in den Eine Auslese ander populären und begehrten Raritäten in erstklassigen Regionen entlang Via ClaudiaSchmankerln zu finden ist: von Molkereiprodukten über Fleisch, Wurst, Obst und Interpretationen der K&K Philharmoniker und des Österreichischen K&Knur Balletts. Gemüse bis hin zu Wein, Bier und allerlei weiteren Leckerbissen (gusti). Es kann nicht fleißig eingekauft und probiert, sondern vor allem auch mitgemacht oder bestaunt werden. Januar 18 /19 10 SEPTEMBER s a m s ta g / s o n n ta g S A M S TA G t r au m fa b rik t r au m fa b rik t r au m fa b rik D A s P H A n tA s t I s C H e s H o w t H e At e r NACHTKONSUM | NACHTFLOHMARKT Eine traumhafte Mischung aus Akrobatik, Tanz, Theater, Comedy, Musik und MitmachGemütlich flanieren, feilschen, trinken und stöbern ab 17 Uhr. Aktionen Phantasie Lebensfreude – zum Staunen, Lachen, Träumen. Foodtrucks,voller Getränke und jede und Menge Raritäten zu bestaunen gibt’s bis 23 Uhr. Infos und Standanmeldungen auf www.nachtkonsum.com. Januar 21 18 SEPTEMBER d i e n s ta g S O N N TA G michl müller »sCHL Uss! AUs! Fer t Ig!« – Der JA HresrüCk BL ICk SCHWÄBISCHES JUGENDSINFONIEORCHESTER Ein Pointen-Marathon durch sämtliche Skandale, Bild-Schlagzeilen und Ereignisse des Beethoven – Leonore Ouvertüre Nr. 3 • Jean Sibelius – Violinkonzert • Tschaikowsky – 4. Symphonie; Jahres 365 Tage Menzel, Nachrichten Dirigent:mit AllanVollgas Bergiusdurch • Solist: Albrecht Violine aus Politik, Sport und Gesellschaf t. Januar SEPTEMBER 26 24/25 s o n n ta g S A M S TA G / S O N N TA G gregorian TRAUT EUCH! HOCHZEITSMESSE MAsters oF ePIC CHAnts LA DIVA BRAUTMODEN Sie sind magisch, bewegend undBrautmode, ihre Konzerte ein Gänsehautgarant. Ideen und mystisch, Tipps rund um das Heiraten und Feiern: Trauringe, Hochzeitskarten, Fotografie, Floristik undSänger vieles mehr. musikalischer Unterhaltung Die zwölf aus Inkl. England verneigen sich vor und denBrautmodenschau. größten Filmmusiken. Ja O Kn Tu Oa Br ER 10/11 26 M On Nn TA Gg / D I E N S TA G so ta e rlesene ort e – l i t e r at u r r e i h e AUGSBURGER PHILHARMONIKER 1.tA SINFONIEKONZERT »BRAHMINEN s n I s L Aw L e M U n D H L . F r A nCONTRA z v o n AWAGNERIANER« ssIsI Johannes Brahms – Tragische Ouvertüre d-Mollals op.Leser: 81, Vier ungewöhnliche ernste Gesänge Texte an außergeEin Fest der Literatur mit Stefan Schön Richard Wagner – Ouvertüre und Die Frist ist um aus »Der fliegende Holländer«, WWV 63; wöhnlichen Orten – das Stuhllager, das Dach oder der Heizungskeller werden aufgesucht. Siegfried Idyll WWV 103; Wotans Abschied und Feuerzauber aus »Die Walküre«, WWV 86B ko n g r e s s a m pa r k au g s b u r g Ihre Kongress- und Konzertlocation in Schwaben. T : + 49 ( 0 ) 8 21 – 45 53 55-0 Göggingerstraße 10 86159 Augsburg [email protected] www.facebook.com/KongressAmPark w w w. k o n g r e s s – a u g s b u r g . d e 05 Kabarett KabarettalarM! 1. bis 30. September 2016 Wer einen Blick in unseren Kulturterminkalender wirft, wird feststellen: Bis Ende des Jahres vergeht fast kein Tag ohne Kabarettveranstaltung. Die Kleinkunst-Bühnen der Region haben erneut ein ausgezeichnetes Programm zusammengestellt. Ob gesellschaftskritisch, musikalisch-literarisch oder einfach nur zum Schreien komisch – a3kultur präsentiert Ihnen die Highlights der kommenden Monate. Lizzy Aumeier: Best of 4. November, 20 Uhr, Kresslesmühle 28. September, 20 Uhr, Spectrum Club Was Ulrike Haidacher und Antonia Stabinger mit »Menschenkür« auf die Bühne bringen, ist kein Kabarett im klassischen Sinne, kein Poin- Ihr Körper ist ihr Kapital und das Markenzeichen der selbstbetitelten »Barbie-Fehlpressung«. Selbstironie, Spontaneität, Hinterfotzigkeit, Schlagfertigkeit und Witz kennzeichnen Lizzy Aumeiers unglaubliche Bühnenpräsenz. Im Spectrum präsentiert die bayerische Musikkabarettistin das Beste aus den Programmen Foto: Robert Maschke Foto: Pia Clodi Flüsterzweieck: Menschenkür ten-Sperrfeuer oder gar kurzweilige Belustigung. Vielmehr erwartet das Publikum ein kabarettistisches Theaterstück, das durch subtile Komik, Sprachwitz und schauspielerische Raffinesse besticht. Flüsterzweieck präsentiert einen rasanten Abend voll von grotesken Figuren und absurden Geschichten. Doch was als unterhaltsame Show beginnt, entpuppt sich bald als eine Reise in die Abgründe der beiden Hauptfiguren. Denn schließlich kann nur ein Mensch der beste sein … www.kresslesmuehle.de Maxi Schafroth: Faszination Bayern 18. September, 20 Uhr, Singoldhalle Bobingen Nach seinem ersten Soloprogramm »Faszination Allgäu« setzt der Kabarettist Maxi Schafroth seine bizarre Beobachtungsreise nahtlos fort: »Faszinati- Lena Liebkind: Kill your Barbie! Böse Mädchen haben mehr Spaß! 10. November, 20 Uhr, Kresslesmühle Lena Liebkind ist eine Comedienne der neuen Generation. Als ukrainischer Rotschopf mit acht Jahren nach Deutschland eingewandert, ist sie mittlerweile »überintegriert«. Umso lustiger ist es, wenn sie über ihre eigenen Wurzeln stolpert, sich über Alltägliches wundert und diese Beobachtungen mit ihrem Publikum auf wunderbare Weise teilt – ganz nach ihrem existenziellen Grundsatz: Die Gedanken sind frei. www.kresslesmuehle.de »AufBass’d«, »Boxenluder« und »Voll drauf«. Der Abend ist eine Benefizveranstaltung für die gemeinnützige Lehmbau Manufaktur, die Arbeitsplätze für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen und nach seelischen Krisen anbietet. Aumeier ist als Schirmfrau für die Augsburger Genossenschaft tätig. www.spectrum-club.de Ennio Marchetto: The Living Paper Cartoon 21. Oktober, 19:30 Uhr, Parktheater Ennio Marchetto gilt in Deutschland noch als Geheimtipp, in der Welt ist er längst kein unbeschriebenes Blatt mehr. Er stand in der »Royal- on Bayern« ist der zweite Teil seiner geplanten Kabarett-Trilogie. Die Idee dazu hatte Schafroth nach eigener Aussage im Alter von sieben Jahren beim Berühren des elektrischen Weidezauns in Gumpratsried bei Eggisried. In »Faszination Bayern« geht die Reise aus dem strukturschwachen Allgäuer Raum über den Lech bis in die gelobte Universitätsstadt München. www.stadt-bobingen.de Die Wellküren: 30 Jahre Wellküren 28. Oktober, 19:30 Uhr, Stadthalle Gersthofen pulver. Nur sie stehen noch da, die drei siegreichen Wellküren Moni, Burgi und Bärbi. In ihrem Jubiläumsprogramm gehts handgemacht von Mozart bis Nina Simone und vom Landler bis La Paloma. Sie zeigen Flüchtlingen, woher der Wind in Bayern weht und erklären nicht mehr ganz so jungen Männern und Frauen, wie man in Würde altert. www.stadthalle-gersthofen.de Foto: Jane Barlow Foto: Christa Kaufmann Sie haben ihn gewonnen: Den 30-jährigen Krieg! Gegen Franz Josef Strauß und Streibls Amigos. Gegen den Paragraph 218 und den Musikantenstadl. Gegen Pershing II und den Nato-Doppelbeschluss, gegen Wackersdorf und verseuchtes Milch- Variety Show« von Prinz Charles auf der Bühne, war bei Elton Johns Aids-Benefizgala dabei und hat auf YouTube fast acht Millionen Klicks. Dabei lebt Ennios Kunst vor allem von Pappe und Papier – und natürlich von seiner unnachahmlichen Beobachtungsgabe. Mit dieser Kombination erweckt der Venezianer in seinen aufklappbaren Papierkostümen Stars wie Madonna, Cher, Michael Jackson, Luciano Pavarotti, Marilyn Monroe, Prince oder auch Mona Lisa zum Leben. www.parktheater.de www.a3kultur.de Kabarett 1. bis 30. September 2016 Kongress am Park DO 27.10. Rolf Miller Philipp Weber: DURST – Warten auf Merlot Harry G: #HarrydieEhre 7. Oktober, 20 Uhr, Kresslesmühle 6. Dezember, 20 Uhr, Kongress am Park Vernünftiges Trinken will gelernt sein. Millionen Deutsche schlucken heute missbräuchlich Alkohol. Auch die Leistungsträger dieser Gesellschaft langen kräftig zu. Es gibt Krankenhäuser, da schwankt die Chefarztvisite als Polonaise ins Zimmer. Und im Flugzeug kann man nicht mehr sicher sein: Wer hat mehr getankt, die Maschine oder der Pilot? Wer bringt Klarheit in die trüben Gewässer der deutschen Trinkkultur? Philipp Weber. Der studierte Chemiker und Biologe ist Deutschlands radikalster Verbraucherschützer. www.kresslesmuehle.de Mehr als 150 Aufführungen seines Debüts »Leben mit dem Isarpreiß« vor fast durchweg ausverkauften Häusern und über 45 Millionen Klicks auf seine Clips machen Harry G zu einem der erfolgreichsten Comedy-Senkrechtstarter der letzten Jahre. In seinem neuen Programm »#HarrydieEhre« seziert der Kult-Grantler erneut die Eigenheiten seines Umfelds und dessen Lebewesen. Ob der Typ von nebenan, die A bis C-Prominenz oder Trends und Traditionen: Mit der Schnelligkeit einer Echse schnappt er sich aus jeder sich bietenden Alltagssituation Themen heraus, um sie auf der Bühne ohne Rücksicht auf Verluste in Einzelteile zu zerlegen. www.musikkantine.de Foto: Christian Brecheis SA 1.10. Sebastian Reich MI 26.10. Wolfgang Krebs 06 SA 12.11. Beier & Hang Barbarasaal Anzeige: Oktober November SA 1.10. SO 9.10. MI 12.10. DO 13.10. SA 15.10. SO 16.10. FR 21.10. MI 26.10. DO 27.10. SA 29.10. SO 30.10. FR 4.11. DO 10.11. SA 12.11. Sebastian Reich Kongress a. P. Michael Altinger Klüpfel & Kobr Kongress a. P. Florian Schröder Spectrum Sebastian Nitsch Vince Ebert Spectrum Suchtpotenzial Wolfgang Krebs Rolf Miller Barbarasaal Chin Meyer Der Tod Spectrum Flüsterzweieck Lena Liebkind Beier & Hang MI 12.10. Klüpfel & Kobr Kongress am Park Weitere Termine unter www.kresslesmuehle.de www.konzertbuero-augsburg.de Tickets an allen AZ-Kartenservice-Vorverkaufsstellen|Hotline: 0821 / 777 3410 und der Stadtzeitung am KÖ|Restkarten an der Abendkasse | www.augsburg.de www.a3kultur.de Theatersanierung wird kompliziert gestaltet Maria Löffler, Geschäftsführerin des Konzertbüros Augsburg, im Interview mit a3kultur Frau Löffler, mit dem diesjährigen Kabarettherbst geht das Konzertbüro Augsburg in seine zweite »Spielzeit« in der Kresslesmühle. Wurden Ihre Erwartungen bislang erfüllt? ähnlich dem Palazzo – und somit keine einzige andere Spielstätte belegt. Die Kosten hierfür trugen sich selbst durch die Einnahmen. Auf künstlerischer Seite durchaus. Wir hatten neben vielen Newcomern auch große Namen dabei – ich würde sagen, ein buntes, anspruchsvolles Programm. Ich wüsste nicht, wie man es hätte besser machen können. Nicht erfüllt wurden die Erwartungen in anderer Hinsicht: Es ist bis jetzt nicht gelungen, in diesem wunderschönen Haus eine Gastronomie einzusetzen, die es auch ernst meint. Was erhoffen Sie sich von der viel zitierten Öffnung des Theaters? Hader, Schwarzmann, Wartke und Co wären doch auch was fürs Große Haus … Die Gastronomie war in der Tat ein großes Diskussionsthema. Nach nur einem halben Jahr mussten Bernd Beigl und seine Kulturküche die Segel streichen. Inzwischen ist ein Nachfolger gefunden, der Name des Pächters wurde jedoch noch nicht veröffentlicht. Was bedeutet das für Ihre Arbeit? Das Konzertbüro ist Mitglied der jüngst gegründeten Club & Kulturkommission Augsburg e.V. Was versprechen Sie sich von diesem Zusammenschluss? Es ist ein Unding, die Gastronomie so zu gestalten, wie es bisher der Fall war. Selbstverständlich hat dieser Umstand die Kabaretttage beeinflusst. Früher sind die Menschen oft in der Mühle essen gegangen oder haben gemütlich ein Glas Wein nach der Arbeit getrunken. Bei der Gelegenheit wurden sie durch Plakate und Flyer auf die Veranstaltungen aufmerksam. Auch wurde die Mühle als Kulturhaus gesehen. Das fällt komplett weg, wenn ein Gastronom nicht aufmacht und somit seiner Aufgabe nicht gerecht wird. Das Theater Augsburg gastiert in seiner Interimszeit unter anderem im Kongress am Park und in der Schwabenhalle. Gehen den freien Kulturveranstaltern jetzt die Bühnen aus? Ein leidiges Thema. Natürlich wird es dort kaum ein kulturelles Programm neben dem Theater geben. Es entsetzt uns, dass die Theatersanierung so kompliziert gestaltet wird. Dabei hat München es uns mit der Sanierung des Deutschen Theaters doch vorgemacht. Es wurde ein Zelt aufgebaut – Das Theater und die Künstler würden sich auf jeden Fall gegenseitig bereichern. Josef Hader hat ja bereits dort gespielt, und das hat wunderbar funktioniert. Bodo Wartke ist ebenfalls ein großes Thema für Theaterräume. Eine gemeinsame Position der freien und unabhängigen Veranstalter gegenüber der Stadt und ihrer Kultur- und Veranstaltungspolitik – unter anderem in der Frage der Ersatzspielstätten während der Theatersanierung. Was ist Ihr Kabaretttipp für die nächsten Wochen? Wir haben am 1. Oktober die Eröffnungsveranstaltung im Kongress am Park mit Sebastian Reich, der wohl jetzt als Newcomer richtig durchstarten wird. Aktuell wird eine Pilotfolge für seine erste eigene Sendung gedreht, die im BR zu sehen sein wird. Von dem jungen Mann wird man noch viel hören. Die Fragen stellte Patrick Bellgardt. Maria Löffler leitet gemeinsam mit Erwin Kistler das Konzertbüro Augsburg. Das Unternehmen mit Sitz in der Maximilianstraße ist seit über 25 Jahren in der Veranstaltungsplanung und -durchführung sowie im Künstlermanagement tätig. Seit 2016 zeichnet das Konzertbüro für das Kabarettprogramm in der Kresslesmühle verantwortlich. www.konzertbuero-augsburg.de 07 1. bis 30. September 2016 KABARETT Do 08.09. Buchhandlung Schmid Schwabmünchen – Andrea Limmer: Aus is! 20:00 Fr 16.09. Kultur-Stadl Wörleschwang – Mom Bee & Serina Thayler: Soul-Stadl Vol.3 20:00 | Kresslesmühle – Open Stage 20:30 Sa 17.09. Kultur-Stadl Wörleschwang – Mom Bee & Serina Thayler: Soul-Stadl Vol.3 20:00 So 18.09. Abraxas – Comedy Lounge mit Michi Marchner 19:30 | Parktheater – Chapertons: Boom 19:30 | Singoldhalle Bobingen – Maxi Schafroth: Faszination Bayern 20:00 Fr 23.09. Schloss Höchstädt – Reiner Panitz: Lieder über Zechlust, Leichtsinn und ausschweifende Lebensweise 20:00 Sa 24.09. Kresslesmühle – Felix Oliver Schepp 20:00 | Abraxas – Idil Baydar als Jilet Ayse: Deutschland, wir müssen reden! 20:00 Mi 28.09. Spectrum – Lizzy Aumeier 20:00 Kabarett/Glaube Buddha in der Reischenau Der Zen-Tempel in Dinkelscherben. Ein Porträt von Martin Schmidt Inmitten des Naturparks Westliche Länder, in der Reischenau, befindet sich ein Zen-Buddhistischer Tempel: der Bodaisan Shoboji am Ortsrand von Dinkelscherben. Er gehört zur Rinzai-Schule, der zweitgrößten Lehrtradition im Zen-Buddhismus. Gegründet wurde der Tempel 1992, Leiter ist Dorin Genpo Osho (Hans Rudolf Döring). Der Dinkelscherbener Shoboji gehört zu den weltweit 3.500 Tempeln, die – zusammen mit 19 Klöstern – ihren Bezugspunkt im Haupttempel Myōshin-ji haben, der sich im japanischen Kyoto befindet. Die RinzaiLinie, der er vertritt, ist die größte der insgesamt existierenden 15 Rinzai-Schulen. Bodaisan Shoboji Rinzai Zen-Tempel Burggasse 15, 86424 Dinkelscherben Telefon: 08292 – 3116 Mobil: 0173 – 3963238 Fax: 08292 – 3325 E-Mail: [email protected] www.zen-meditation-dinkelscherben.de Foto: iambarnie.com SamsTAG 24.09. 20:00 Kulturhaus abraxas – Idil Baydars kli- scheehaft angelegte Kunstfigur Jilet Ayse, eine 18-jährige Kreuzberger Türkin, wurde über YouTube bekannt. Auf ihrem Kanal präsentiert sie seit 2011 selbstgeschriebene und selbstgespielte Stücke zum Thema Integration. Im abraxas gastiert Baydar mit ihrem ersten Soloprogramm »Deutschland, wir müssen reden!« Vermeintlich naiv begegnet Ayse Unbekanntem und hofft, irgendwann den Lohn für ihr anständiges Leben zu bekommen. Der Weg dahin ist sicher noch weit, aber äußerst unterhaltsam für den Zuschauer ... Die Dinkelscherbener Dependance ist der erste und bisher einzige Zweigtempel dieser Rinzai-Tradition in Deutschland. Der Tempelname bedeutet übersetzt in etwa »Berg der Erleuchtung, Tempel zur aufrichtigen Verehrung der drei Juwelen«. Im Buddhismus bezeichnen die drei Juwelen Buddha, seine Lehre (Dharma) und die Gemeinschaft der den Buddhismus Praktizierenden (Sangha). Der Shoboji ist eine Übungs- und Begegnungsstätte für Suchende, Anfänger und Geübte, die sich der Zen-Praxis widmen wollen. Angeboten werden das ganze Jahr über Sesshins (Übungstage mit Meditation und Lehrgesprächen), Zen-Seminare mit Teezeremonie und Ikebana und »Zen in Bewegung«®, auf dem Programm stehen aber auch Totengedenkoder Neujahrszeremonien. An Freitagen oder Samstagen, die im Tempel mit einer Veranstaltung verbunden sind, kann man – bei vorheriger Anmeldung – auch abgelöst davon nur an einem Abend- Dorin Genpo Osho (rechts) erklärt AiR-2016-Künstler Reinhard Gupfinger (links) und a3kultur-Redakteurin Susanne Thoma (Mitte) Details im Inneren des Zen-Tempels in Dinkelscherben. (Foto: Martin Kohnle) Zazen (Sitzmeditation, von 19:25 Uhr bis ca. 21:15 Uhr) teilnehmen, was auch für Einsteiger zum Kennenlernen geeignet ist. Der den Dinkelscherbener Tempel tragende Förderverein ist die Hakuin-Zen-Gemeinschaft (HZG), Sitz und Geschäftsstelle befinden sich ebenfalls in Dinkelscherben. Sie finanziert aber nicht nur den Bodaisan Shoboji, die HZG ist darüber hinaus Regionalcenter der Weltgemeinschaft der Buddhisten (WFB) und beteiligt sich aktiv am Dialog der Religionen; so engagiert sich Dorin Genpo Osho auch bei Augsburgs »Rundem Tisch der Religionen«. Der Zen-Tempel ist einer von neun Orten, mit denen sich Reinhard Gupfinger im Rahmen seiner Artist-in-Residence-Zeit in Augsburg künstlerisch auseinandergesetzt hat. www.welcomein-der-friedensstadt.de Religiöse feiertage DO 01.09. Beginn des orthodoxen Kirchenjahrs: Das liturgische Jahr der orthodoxen Kirchen beginnt im September MO 05.09. Ganesha Chaturthi: Erinnerung an die Geburt des elefantenköpfigen Gottes Ganesha DI 06.09. Samvatsari: Heiligster Tag des Jaina-Jahres, Tag der Busse, der Vergebung und der Absage an Hass und Bosheit DO 08.09. Mariä Geburt: Fest der Geburt Marias (orthodoxer Feiertag am 21.09.) SO 11.09. ‘Id al-Adha (Opferfest)/‘Id al-Kebir (das große Fest): Höhepunkt der Pilgerfahrt nach Mekka MI 14.09. Kreuzerhöhung: Festtag in Erinnerung an die Kreuzauffindung durch Kaiserin Helena (orthodoxer Feiertag am 27.09.) DO 15.09. Zhongqiu: Mittherbstfest zu Ehren des Mondes DI 27.09. Geburt des Konfuzius: Begründer der konfuzianischen Tradition in China www.a3kultur.de Literatur & Bildung 1. bis 30. September 2016 Für seine Kolumne »Deutsch richtig und gut« hat Gino Chiellino Begriffe gesucht, die er paarweise umschreibt, um zu zeigen, wie er sie anders versteht als seine Gesprächspartner. Der elfte Teil, ein Intermezzo, behandelt: Vom »These – Antithese – Synthese« der 68erBewegung bis zum O.k. der begnadigten Zuhörer auf, der sich in den Schwanz beißt und damit den neurotischen Kreis seines Alltags schließt. Dagegen war die marxistische Dreifaltigkeit eine Offenbarung, die Einführung in die Leichtigkeit des Lebens, die allerdings den Maoisten im Seminar völlig abhandengekommen war. Aber wie hat sich die deutsche Sprache in meiner Wahrnehmung im Lauf von fast fünf Jahrzehnten verändert, lautet die Frage, die ich in diesem Intermezzo beantworten möchte. Vor meiner ersten und dauerhaften Begegnung mit der deutschen Sprache war es zwischen uns nur zu flüchtigen Berührungen in Roma und in Düsseldorf gekommen. Aber an der Universität Gießen, wo ich als Student der Germanistik ein Seminar unter lauter Maoisten besuchte, fand die erste beeindruckende Begegnung mit einer Sprachformel statt, die ich wie einen Leuchtturm erlebt haben muss. In der Tat hat sie mich immer wieder vor dem Ertrinken im Mare Magnum der deutschen Sprache gerettet. Die erlösende Formel lautete: These – Antithese – Synthese. Ich fand diese marxistische Dreifaltigkeit anziehender als die von Zufriedenheit strotzende Feststellung »Der Kreis schließt sich«. Diese kursierte zur selben Zeit unter den Studenten der Romanistik. Bei der Letzteren tauchte bei mir sofort das Bild eines Hundes Mit der Zeit wurde die marxistische Dreifaltigkeit aus den Gesprächsrunden, öffentlichen Debatten, trendigen Diskussionen und aus meiner Wahrnehmung durch die Entweder-oder-Formel verdrängt. Mit der neuen Formel wurde bedingungslose Loyalität, und nicht nur von den Gastarbeitern, eingefordert. Jede Gastarbeiterkritik wegen der eigenen schwierige Lebenssituation im Lande wurde erbost mit der Formel quittiert: Wenn es dir hier nicht gefällt, kannst du nach Hause gehen. Unter bundesrepublikanischen Gesprächspartnern galt die Variante: Wenn es dir hier (BRD) nicht gefällt, kannst du nach drüben (DDR) gehen. Dieser rigide Zwang zur Loyalität mag mit der belastenden Spaltung des eigenen Landes und mit der unerwarteten Ankunft der Gastarbeiter zu tun gehabt haben. Da ich damals die Parole »Mehr Demokratie wagen« des ersten SPD-Kanzlers im Ohr hatte, hat mich die Entweder-oder-Formel nicht besonders beunruhigt. Aus dem rigiden und daher konfliktreichen Zwang zur inneren Loyalität hat sich die deutsche Sprache längst mithilfe der Formel »einerseits – andererseits«. Die Formel »einerseits – andererseits« lässt in der Tat eine Dualität in der Betrachtung der Sachlage zu, ohne jedoch die erlösende marxistische Synthese anpeilen zu wollen. Mit ihr wurde der Ausbruch aus rigiden Wahrnehmungs- schemata eingeleitet. Der Ausbruch betraf allerdings die gegenseitige Wahrnehmung unter bundesrepublikanischen Gesprächspartnern. Den Gastarbeitern wurde dagegen ein Sprachreservat zwischen den Kulturen, den Religionen, den Sprachen usw. zugewiesen. Irgendwann hat sich der Entweder-oder-Krampf aufgelöst und das Land fühlte sich auf dem Weg zu einem entspannten Umgang mit sich selbst. Die Wiedervereinigung hat den Weg frei gemacht und die neue Gelassenheit fand ihren Ausdruck in der Formel »ja – aber«. Bei Debatten und Talkshows war man sofort einer Meinung. Die Gesprächspartner gaben offen zu, dass sie ein gemeinsames Ziel zur Wohle der Nation verfolgten. Dabei durften sie jedoch die jeweilige Andersartigkeit nicht völlig aufgeben. Sie waren sich einig, das Land, das immer noch kein Einwanderungsland sein durfte, durch eine große Koalition stabil zu halten. Und heute? Heute kämpfe ich mit mir selbst, wenn mein Gegenüber jeden Satz von mir mit einem selbstzufriedenen O.k. unterstreicht, als ob es in der Lage wäre, meine Gedanken abzulesen. Einem solchen Gegenüber lohnt es sich weder mit ernsthaften Gesprächen noch mit schwierigen Fragestellungen zu begegnen, denn es ist sowieso mit allen einverstanden, selbst wenn man ihm mitteilen würde, dass man mit seiner O.k.-Zustimmung nicht einverstanden ist. Wie gesagt, für Einwanderer ist es vernünftig, Deutsch richtig und gut zu lernen. Unvernünftig ist die damit verbundene Hoffnung, hinterher könne man sich mit den Staatsbürgern des Landes verstehen. In der Tat versteht man sich nicht, weil man eine Sprache fehlerfrei spricht: Gesprächspartner verstehen sich, weil sie sich verstehen wollen, und nicht weil einer von ihnen ständig O.k. sagt. »Deutsch richtig und gut« lautete der Titel der Fibel, mit der sich Chiellino 1970 in Düsseldorf Deutsch beibringen wollte. Der interkulturelle Literaturwissenschaftler, Dichter, Essayist, Herausgeber und Übersetzer wurde unter anderem mit dem Adelbert-von-Chamisso-Preis für sein lyrisches Werk ausgezeichnet. Das neueste Buch Chiellinos, »Interkulturelle Literatur in deutscher Sprache: Das große ABC für interkulturelle Leser«, erschien beim Verlag Peter Lang, Bern. www.chiellino.eu 08 Literatur Fr 02.09. Märchenzelt – Langer Indianermärchen-Abend (ab 6 J) 18:30 So 04.09. Märchenzelt – Zauber-Märchen (ab 5 J) 15:00 Mo 05.09. Märchenzelt – Höre Blumenmärchen, bastle Märchenblumen (ab 5 J) 09:00 // 14:00 Di 06.09. Neue Stadtbücherei – Prinz und Prinzessin: Märchen-Kids aus aller Welt (ab 4 J) 15:30 Mi 07.09. Neue Stadtbücherei – Glücksmärchen mit Musik 15:30 Do 08.09. Neue Stadtbücherei – Mit der Salzkarawane durch die Wüste (ab 8 J) 15:30 Fr 09.09. Märchenzelt – Bayern-Afrika-Orient: Freundschaftsmärchen (ab 5 J) 09:00 // 14:00 | Neue Stadtbücherei – Riese Rick macht sich schick: Jeux Dramatiques 15:30 Sa 10.09. Märchenzelt – Der duftende Märchenblumenkranz (ab 4 J) 16:00 // Märchen von sonnigen Inseln (ab 12 J) 19:00 | Kultur-Stadl Wörleschwang – Meerbaum & Saitenwind 20:00 Mo 12.09. Märchenzelt – Der kleine Drache Kokosnuss kommt in die Schule (ab 5J) 16:00 Di 13.09. Märchenzelt – Der kleine Drache Kokosnuss kommt in die Schule (ab 5J) 16:00 Sa 17.09. Rathaus Augsburg, Goldener Saal – Klaus Maria Brandauer: Vivat Augsburg! 19:30 So 18.09. Tycho Brahe Museum – Anne Jacobs: Die Töchter der Tuchvilla 11:00 So 18.09. Märchenzelt – Herbstzeitmärchen (ab 5 J) 16:00 Di 20.09. Neue Stadtbücherei – Anna Katharina Hahn: Kürzere Tage 19:00 | Sensemble Theater – Silke Scheuermann: Wovon wir lebten 20:00 Mi 21.09. Neue Stadtbücherei – Von Superjungen und Heldenmädchen (ab 4J) 15:30 Do 22.09. Märchenzelt – Herbstmärchen und Gubalklänge 20:00 Fr 23.09. Märchenzelt – Maismutter und Kürbisfee (ab 5 J) 17:00 Sa 24.09. Botanischer Garten – Christa Konnertz: Die blauen Tage brechen an 14:30 Mi 28.09. Neue Stadtbücherei – Vom kleinen Maulwurf 15:30 | Buchhandlung Schmid Schwabmünchen – Isabel Bogdan: Der Pfau 20:00 Fr 30.09. Märchenzelt – Maismutter und Kürbisfee (ab 5 J) 17:00 // Drachenmärchen 20:00 Die KULTURTERMINE präsentiert Ihnen: Bildung Die KULTURTERMINE präsentiert Ihnen: s Stadtsparkasse Augsburg s Stadtsparkasse Augsburg SONNTAG 04.09. 11:00 Jüdisches Kulturmuseum – Am Sonntag, 4. September, ist Europäischer Tag der jüdischen Kultur. In 26 europäischen Ländern stehen Kulturdenkmäler wie Synagogen, Friedhöfe, Schulhäuser, Ritualbäder, Museen und Gedenkstätten zur Besichtigung offen. In Augsburg laden das Jüdische Kulturmuseum und die Israelitische Kultusgemeinde Schwaben-Augsburg von 11 bis 17 Uhr zu einem reichen Kulturtag. Do 01.09. Maximilianmuseum – Der geöffnete Zunftschrein der Bäcker 12:30 Fr 02.09. Interkultureller Garten Grow Up – Landart. Kunst mit der Natur und in der Natur schaffen 15:00 Sa 03.09. Brechthaus – Museumsführung 11:00 So 04.09. Synagoge Augsburg – Europäischer Tag der Jüdischen Kultur 11:00 | Ehemalige Synagoge Kriegshaber – Europäischer Tag der Jüdischen Kultur 11:00 | TIM – Carbon, Stoff der Zukunft (Führung) 13:00 | Schaezlerpalais – Rocci, die kleine Rocaille (ab 6 J) 14:00 | Maximilianmuseum – Turnusführung durch das Maximilianmuseum 15:00 | Herrgottsruh Friedberg – Herrgottsruh unter geistlichem Aspekt (Kirchenführung) 15:00 Do 08.09. Puppenkiste – Schnitz-Workshop 10:00 | Maximilianmuseum – Kunst-Stunde: Diven 18:00 Fr 09.09. Staats- und Stadtbibliothek Augsburg – Geschichte der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg 15:00 Sa 10.09. Abraxas – Irish Set Dance: Anfängerworkshop 10:00 | Bahnpark – Mitmach-Tag 10:00 | Puppenkiste – Friseur-Workshop für Kinder 14:00 | So 11.09. Cosimosinisches SchlöSSchen Bobingen – Führung 10:00 | Synagoge Augsburg – Führung 11:00 | TIM – Carbon, Stoff der Zukunft (Führung) 13:00 | Parktheater – Egon Kunz: Kurhausführung 14:00 // 15:30 | Maximilianmuseum – Turnusführung 15:00 // Turnusführung im Lapidarium 15:00 | Ehemalige Synagoge Kriegshaber – Führung 15:00 Mo 12.09. Evangelisches Forum Annahof – Auf Luthers Spuren (Führung) 15:00 Do 15.09. Parktheater – Holzbildhauer Olli Marschall 16:00 Sa 17.09. Marienbrunnen Friedberg – Romantische Stadtführung 18:00 www.a3kultur.de So 18.09. Puppenkiste – Schauwerkstatt im Museum. Die Bildhauer 11:00 | TIM – Carbon, Stoff der Zukunft (Führung) 13:00 | Botanischer Garten – Volkstanz-Nachmittag 13:30 | Hammerschmiede und Stockerhof Naichen – Führung durch die Ausstellung Landlerisch 15:00 | Maximilianmuseum – Turnusführung 15:00 Mi 21.09. Evangelisches Forum Annahof – Israel im Herbst 2016 - Gesellschaftspolitische Innenansichten und regionale Herausforderungen 19:30 Do 22.09. Parktheater – Olli Marschall: Holzkunst 16:00 Fr 23.09. Puppenkiste – Schauwerkstatt im Museum. Die Müller 11:00 Sa 24.09. Tourist-Information – Stadtrundgang: Casanovas Tour d‘Amour 20:30 So 25.09. Puppenkiste – Schauwerkstatt im Museum. Die Müller 11:00 | Maximilianmuseum – Royals: Kaiser und Könige in Augsburg 11:00 // Turnusführung 15:00 | TIM – Carbon, Stoff der Zukunft (Führung) 13:00 | Mozarthaus – Mozarts Bäsle feiert Geburtstag 16:00 Mo 26.09. Kresslesmühle – Der Kulturbeirat lädt ein: Kultur findet Stadt 19:00 | Halle 116 – Historische Bedeutung der Halle 116 19:00 Di 27.09. Botanischer Garten – 80 Jahre Botanischer Garten (Führung) 16:00 Do 29.09. Parktheater – Olli Marschall: Holzkunst 16:00 Fr 30.09. TIM – Töchter des Aufbruchs (Film) 19:00 | Brechthaus – Vom Tagebuch No.10 bis zur Hauspostille. Der frühe Brecht und die Musik 19:00 diverse Termine 14:00 tim – Faszination Technik! Bis November dreht sich im Staatlichen Textil- und Industriemuseum Augsburg alles um ein ganz besonderes textiles Material. In der Ausstellung »Carbon – Stoff der Zukunft« erleben die Besucher die faszinierenden Eigenschaften und Anwendungsgebiete dieses leichten, aber überaus stabilen Werkstoffs. Jeden Sonntag findet eine öffentliche Führung statt. 09 Livemusik & Clubevents/Jazz 1. bis 30. September 2016 Erst im Frühjahr war’s, da verstreuten die DeathMetal-Bands Dying Fetus und Behemoth bei einem Konzert in Chicago live von der Bühne herab die Asche eines Fans. Es war der Wunsch des jüngst verstorbenen Metal-Aficionados, seine Überreste zerstoben daraufhin im Pogotanz des Moshpits. Keine Frage: In der Farbenlehre der Musik ruht Death Metal im dunklen Anthrazit. Mit der archaischen Geradlinigkeit einer Leberwurstbrezen vereint er formvollendet Tod und die Kraft von Bullenhoden mit beeindruckenden Gitarren-Skills. Aggro-Power trifft auf Fiesheit-Finesse. Ach, ach, ach, was könnte man über Metal alles schreiben – aber ich schreibe am besten mal dies: »Und wenn es im September konzerttechnisch etwas gibt, dass dem Gig der Volkstümlicher-Schlager-Legenden Amigos am 18. September in der Gersthofer Stadthalle diametralbrutal entgegensticht, dann sind dies mit fucking Sicherheit das Augsburger »Deathfest« und das Schrobenhauser »Metal im Woid«-Open Air«. Dabei gilt: Testosteron und Pommes-Gabel im Doppelpack – beide Festivals finden zum dritten Mal statt, beide am selben Termin, Samstag, 24. September, und beide starten natürlich zeitgleich Punkt 15 Uhr. Das nennt man Metal in Stereo, hiermit nun bekannt als Süddeutschlands »Stereo of Death«. Eine Kolumne von Martin Schmidt Death to false metal 2015 zählte das »Metal im Woid« stolze 250 Metalheads als Besucher, und dieses Jahr schaffte es sogar ein Festival-Plakat auf den Campus der Metal-Hochburg Universität Augsburg. Veranstalter des Festivals auf dem SSV-Sportgelände in der Högenau bei Schrobenhausen sind die »Metal Maniacs Schrobenhausen«, ein Zusammenschluss aus sympathischen Halbverrückten, 2006 dem beschaulichen Städtchen Schrobenhausen entsprungen, und seit einiger Zeit auch eingetragener Verein mit Stammtisch, der sich die Förderung der Heavy-Metal-Kultur auf die Fahnen geschrieben hat. Gemäß dem Motto »Metall im Wald, Eier in der Hose« stehen auf dem Festival-Lineup: Schirenc Plays Pungent Stench (Death Metal, Österreich), Skyconqueror (Heavy Metal, Ruhrpott), The Flesh Trading Company (Blackened Death Flesh Metal, Franken), Thrasshole (Trash Metal, Ingolstadt), Toxic Waltz (Trash Metal, München), Empiresfall (Metal, Hamburg) und Stonem (Alterna- Asche, Metall und Sunshine-Pop Bürgerbeteiligungsprozesse in Augsburg sind King. Machen auch Sie mal Theater und beteiligen Sie sich an Publikumsbildungen in Live-Konzerten. Wählen Sie: Death Metal oder Pop. Rüttel mal am Käfig, die Affen sollen was machen: Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen spielen am Freitag, 16. September, im City Club Augsburg. Foto: Martin Morris tive, Landsberg/Augsburg). Dazu: kostenloses Camping, Metal Contest und Bars. metalmaniacs-sob.de Das Deathfest in Augsburg in der Ballonfabrik, selber Tag, selbe Uhrzeit, trumpft auf mit einem Sieben-Bands-Lineup aus Cytotoxin (Tech Brutal Death, Chemnitz), Suffocate Bastard (Brutal Death Metal, Herten), Poppy Seed Grinder (Brutal Death/Grind/ Hardcore, Prag), Chordotomy (Guttural Slamming Brutalität, Augsburg), Disemboweled (Brutal Death Metal, Leipzig), Lower than Zero (Brutal Death/ Grind, Augsburg) und Haunted Cemetery (Grind/ Death Metal, Augsburg). Übrigens, beide Festivals punkten mit fairen Preisen: Der Eintritt beim Deathfest kostet 10 Euro, Metal im Woid 16 Euro Abendkasse. Wie Winston Churchill einst sagte: »They have the balls!« ballonfabrik.org Hat Winston Churchill das wirklich gesagt? Egal, schnell weiter: Oder besser, schnell zu Pop-Legende Bernd Begemann, denn der schreibt in seinem Promotext zum Folgenden, dem sich diese Kolumne nun gleich widmen wird: »Hier geht es um zufriedene Esel und einen kameradschaftlichen Tritt in die Eier.« Gemeint ist nicht der Deutsche Bundestag, sondern das neue Album von Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen. Und tatsächlich: Das ist wirklich ein Paralleluniversum zur Welt des Death Metal. Willkommen bei Sunshine-Pop, Bubblegum, Northern Soul und a bisserl Punk, »im geglückten Leben der Katastrophe«, was ja fast schon wieder Death Metal ist. Gib dem Affen City Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen (DLDGG) ist die Band um Musiker und Songschreiber Carsten Friedrichs. Die Hits seiner Vorgängerband Superpunk wie »Man kann einen ehrlichen Mann nicht auf seine Knie zwingen« oder »Neue Zähne für meinen Bruder und mich« sind längst Klassiker. Am Freitag, 16. September, schlagen die Indie-Pop-ModGentlemen (klingen wie Kettcar auf Koks) nun im City Club Augsburg auf. Und, wie schlechte Musikjournalisten gerne formulieren: »im Gepäck« ihr neues Album, Titel: »Rüttel mal am Käfig, die Affen sollen was machen!«. Augsburgs Jangle-Pop-Gitarrenband Endlich Blüte wird für die Hamburg-Gentlemen den Support geben – und im Herbst eine Sechs-Song-EP auf »Kleine Untergrund Schallplatten« veröffentlichen. Los geht’s um 21 Uhr, und zum Schluss heißt es wieder bis 4:45 Uhr Aftershow-Party – mit nicht nur den geschmackssicheren »Going Underground«-Typen an den Plattentellern, sondern auch mit Liga-der-usw.-Sänger Carsten Friedrichs als DJ. Rüttel mal an Augsburg, Pop soll was machen. diegentlemen.de +++ Neue Party für die schwarze Szene an apartem Ort: Das Hallo Werner wird am Samstag, 10. September, Ort von »Requiem Augusta«. Auf Südbayerns einziger dunkelromantischer Party präsentieren drei DJs die Genres Romantic Wave, Dark Ambient, Heavenly Voices, Neoklassik und mehr. Special Deko, Eintritt auf Spendenbasis. +++ Augsburger Musikerinnen live: Die Reihe »Femme Jam« geht in die neue Runde. Den Start macht am 13. September Daisy Gone Wild. Die aus Sofia stammende 27-jährige Sängerin Desislava Hristova spielt ihren Mix aus englischem Pop, Soul und mystischer bulgarische Folklore. Konzeptgemäß wird nach dem Konzert die Bühne für Interessierte zum Improvisieren und Jammen geöffnet – für eine Backline ist gesorgt, Eintritt und Teilnahme sind kostenlos. Die »Femme Jam«-Abende sind jeweils dienstags um 19:30 Uhr in der Kresslesmühle. +++ Neues Veranstaltungsformat in Augsburg: »VolxGesang«, ein Mitsing-Konzert. Hier treffen sich Menschen, die gern singen, und das sogar gemeinsam. Auf dem Programm stehen Lieder und Hits von damals und heute, englische Evergreens, Pop, Rock, Volkslieder. Die Texte werden gut lesbar auf die Wand projiziert. »Kein Ton wird falsch sein, keine Stimme zu laut«, macht der Veranstaltungstext allen Singbegeisterten Mut. Termin: Freitag, 23. September, 20 Uhr, im Ballettsaal im Kulturhaus abraxas. +++ Sonderveranstaltung im Planetarium Augsburg: Am Donnerstag, 29. September, 20 Uhr, präsentiert das Quartett Mandara meditative Klangwelten mittels Flöte, Saiteninstrumenten, Shruti-Box, Percussion und Handpan. +++ Ordentliches Gerangel gab es unter den Veranstaltern um die acht Zusatztermine der aktuell laufenden BAP-Jubiläumstour – die Stadthalle Gersthofen zählte zu den Gewinnern. Am Montag, 5. Dezember, 19:30 Uhr, spielt nun die NiedeckenTruppe unter dem Tourmotto »Lebenslänglich 1976–2016« in Gersthofen. Der Vorverkauf läuft. Damit auch genügend Platz für alle Fans ist, wird es ein unbestuhltes Konzert. +++ Am Samstag, 10. September, 20 Uhr, findet im »Lokalhelden« die Release-Show der Debut-Vinyl-Single »Du kannst so leben, wie du willst« der Augsburger Band Zimt statt. Das Trio spielt charmant scheppernden Lo-FiPop zwischen Lassie Singers, NDW-Underground und The Clean. Support ist Stefan Geissler (Experimental Pop, Wien), dazu ein DJ-Set mit Unlucky Charm (Going Underground). (msc) +++ LIVEMUSIK & CLUBEVENTS im September Fr 02.09. Soho Stage – Suns of Thyme (Indierock) 20:00 // Adules Dance 23:00 Sa 03.09. Kantine – Forced to Mode (Depeche Mode Tribute) 20:30 | Mahagoni Bar – Rock im Raum (Independent) 23:00 So 04.09. Parkhäusl – Luise Zebrano & The Swing Dogs 12:00 Di 06.09. Abraxas/ Restaurant Reesegarden – Rainer Gruber & Stealing Horse (Folk/Blues/Rock) 19:30 Mi 07.09. Kresslesmühle – Tanzlustfest (Weltmusik) 20:30 | Rothenberghalle Friedberg – Shakespeare in love (Jazz) 20:30 Fr 09.09. Jazzclub – Uli Fiedler & Friends feat. Bruce Foreman (Jazz) 20:30 Sa 10.09. Jugendfreizeitstätte Matrix – Regionales Finale SPH Bandcontest 19:00 | Kultur-Stadl Wörleschwang – Meerbaum & Saitenwind 20:00 | City Club – Kingston City: Dan Deejay & Kid Gringo & Sound Salute (Dancehall) 23:00 So 11.09. Kulperhütte – Schwäbische Wirtshausmusikanten 12:00 | Gaswerk – Uri Caine & Theo Bleckmann (Jazz) 19:00 Di 13.09. Abraxas/ Restaurant Reesegarden – Get Back: The Sound of the Sixties 19:30 | Kresslesmühle – Daisy gone Wild (Pop/Folk) & Femme Jam 20:00 Do 15.09. Kolping Jugendtreff Thierhaupten – Jakarta Blues Band & Jamsession 19:00 | Ballonfabrik – The Noise (Punk) 21:00 Fr 16.09. Soho Stage – Illegale Farben (Indie) 20:00 | Cosmos Café Friedberg – Doux Ambiance (Jazz) 20:30 | Ballonfabrik – Young and Cold Festival IV (Electro/Wave) 21:00 | City Club – Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen & Endlich Blüte (Indiepop) 21:30 | Bob's – Dispatch Skulls (CountryRock) 23:00 Sa 17.09. Ballonfabrik – Young and Cold Festival IV (Electro/Wave) 19:00 | St. Felizitas Bobingen – CrossOver 20:00 | Jugendfreizeitstätte Matrix – Moral Hazard (Metal) & Cedric (Alternative) 20:00 | Soho Stage – Liquid & Maniac (HipHop) 20:00 | Jazzclub – Trio Elf 20:30 | Kresslesmühle – Njamy Sitson (Modern African Music) 21:00 So 18.09. Parkhäusl – Paradiso Quartett (Irish Heartbeat) 12:00 | Stadthalle Gersthofen – Amigos: Danke Freunde 18:00 | Hempels – Boogie Allstars (R&B/Blues) 20:30 | Soho Stage – Abay (Pop/Indie) 20:30 Di 20.09. Abraxas/ Restaurant Reesegarden – SamsTAG 24.09. 20:30 Jazzclub Augsburg – Die Americano-Schweizerin Erika Stucky ist ein kunstvolles, virtuoses One-Woman-Kuriosum, das Stimme, Akkordeon und eigenhändig produzierte Super-8-Filme unnachahmlich miteinander verwebt, begleitet von Marc Unternährer an der Tuba. Während ihrer mittlerweile 30 Jahre währenden Karriere hat Stucky mit renommierten Jazzmusikern wie Ray Anderson, Dino Saluzzi, Carla Bley oder George Gruntz gearbeitet. Heute stellt sie Songs von Willie Nelson oder Bob Dylan neben Hits wie »Hit me Baby« von Britney Spears. arTrio & friends (Worldmusic/Jazz/Latin) 19:30 | Kantine – Tito & Tarantula & T.G. Copperfield (Rock/Blues) 20:00 Mi 21.09. Buchhandlung Schmid Schwabmünchen – Lanzinger Trio (Stubenmusik/Jazz) 20:00 Do 22.09. Kultur-Stadl Wörleschwang – David Blair (Singer/Songwriter) 20:00 | Soho Stage – AWA Kadabra (Elektro) 20:00 Fr 23.09. Kantine – Dicht & Ergreifend & Taiga Trece (Rap/HipHop) 20:00 | Kultur-Stadl Wörleschwang – De Stianghausratschn (Mundart) 20:00 | Kresslesmühle – Bayerisch-interkultureller Zugvogel-Slam 20:30 | Ballonfabrik – Les Fils de Teuhpu (Ska/Balkan/Jazz) 21:00 | Bob's – Hörstreich (Rock/Punk) 23:00 Sa 24.09. Ballonfabrik – Augsburg Deathfest III (Metal) 15:00 | Kultur-Stadl Wörleschwang – De Stianghausratschn (Mundart) 20:00 | Jazzclub – Stucky und Tuba (Jazz) 20:30 | Wirtshaus Frau Huber – Elusive Silence 21:00 So 25.09. Kulperhütte – Pegulan und Harry Alt (RocknRoll/Jazz) 12:00 | Synagoge Augsburg – Feygele: Mit Klezmer ins Jahr 5777 19:00 | Brechthaus – Text will Töne: Wie oft du auch den Fluss ansiehst (Lyrikabend) 20:00 | Kresslesmühle – Abou Fakher Trio (Blues/Soul/Jazz) 20:00 Mo 26.09. Kultur-Stadl Wörleschwang – The Burning Biscuit Band (Folk) 20:00 | Hempels – Open Stage 20:30 Di 27.09. Abraxas/ Restaurant Reesegarden – Johnny und die 5. Dimension (Pop/Rock) 19:30 | Sparkassen-Planetarium – Mandara (Sphärische Klänge) 20:00 Do 29.09. Kantine – Kakkmaddafakka (Indiepop) 20:00 // Abstürzende Brieftauben (Punk) 20:00 | Kultur-Stadl Wörleschwang – Nadia Birkenstock: Die Seele Irlands 20:00 | Spectrum – LEAD Zeppelin (Rock) 20:30 | City Club – SVIN (Alternative/Psychodelic) 21:30 Fr 30.09. Unteres Schlösschen Bobingen – Ukubeats: Zwei Ukulelen mit Gesang 19:00 | Frauenzentrum – Frauendisco (80er/90er Jahre/ Airplay-Charts) 19:30 | Kantine – Heisskalt (Rock/Alternative) 20:00 | Soho Stage – Same Old Song: 99 Luftballons 20:00 | Kresslesmühle – Darifar (Weltmusik/Rock) 20:00 | Bob's – Wo is Kai!? (Alternativ/Rock/Elektro) 23:00 der ay aus ardonn ladenen h C e r schwe hr holzüber se ich sind ector’s Eigentl die teilweise em Dir in e s it eine ll spezie ppola zeigt m ass diese W . Mode, d o , s C . g n r kö nen din nie Kalifor rdonnay aller elegant sein hnten a d ö Cut Ch s modern un sonnenverw rten r u e a d h it c e m za üll dur Fruchtf h aufs Feinste Aromene h c li r r s ic det s ! Die he reiche n verbin ein finessen bei Vinopolis t Traube iv ib s g er xklu ten und sburg e Holzno takel. In Aug spek OLIS P VINO rg ugsbu 167 A 16 Uhr 6 8 / – 0a Sa 10 90 l-Str. 1 renze 0 – 19.30 / 1 – 70 02 F t r u 2 1 C 8 r 0 F l. – e T Mo lis.de po .vino www www.a3kultur.de Film Das Remake oder zu Deutsch die Neuverfilmung hat in den letzten Jahren wieder erhebliche Konjunktur, zumindest gefühlt. Neu verfilmt wurde ja schon immer gerne, und so fällt das wahrscheinlich in jüngster Vergangenheit nur besonders auf, da viele (moderne) Klassiker neu interpretiert wurden. Seien es »Die Vögel« (2010), »Poltergeist« (2015) oder jüngst »Ben Hur« und »Die glorreichen Sieben«, oft fragt man sich: Warum? Eine Neuverfilmung kann viele gute Gründe haben, umso tragischer ist es, wenn die einzige Begründung lautet: »Wir brauchen eine amerikanische Version des erfolgreichen Originals, weil unser Publikum zu faul zum Untertitellesen ist«, denn dabei kommt eben oft Humbug heraus. Im Selbstversuch können Sie sich einmal den französischen Film »Anthony Zimmer« (2005) und sein amerikanisches Remake »The Tourist« (2010) ansehen, dann verstehen Sie vielleicht, was ich meine. Wann und warum ein Hollywoodremake eines Hollywoodklassikers eine gute Idee ist und was im September sonst noch im Lichtspielhaus Ihrer Wahl läuft, lesen Sie hier: eine Kolumne von Thomas Ferstl Den Anfang macht Timur Bekmambetovs »Ben Hur« (1. September, CinemaxX, Cineplex). Der jüdische Prinz Judah Ben-Hur (Jack Huston) konvertiert zu Lebzeiten Jesu (Rodrigo Santoro) zum christlichen Glauben. Seinem in Rom ausgebildeten Jugendfreund Messala (Toby Kebbell) schmeckt das gar nicht, und so intrigiert dieser bald gegen seinen einstigen Freund und sorgt dafür, dass dessen Familie im Gefängnis landet und Judah auf ein Sklavenschiff gebracht wird. Der dort dem sicheren Tod geweihte Ben-Hur überlebt wie durch ein Wunder und kennt nur noch ein Ziel: Rache. Im Dienste des ihm wohlgesonnenen Scheichs Ilderim (Morgan Freeman) will er bei einem Wagenrennen im Circus Maximus Vergeltung üben. Wer sich der Neuauflage eines elffach oscarprämierten Films annimmt, muss fast so mutig sein wie ein römischer Wagenlenker. Story, differenzierte Charakterstudien, Action und technische Neuerungen – es war der erste Film, bei dem in- www.a3kultur.de 1. bis 30. September 2016 10 dynamische Spiel zwischen Yul Brynner und Steve McQueen, die auch abseits der Kameras um die Vormachtstellung am Set kämpften. Sturges’ Film ist ein Klassiker, der heute noch genauso gut funktioniert wie damals und das Westerngenre seither maßgeblich geprägt hat. Der Spaß am neuen »Die glorreichen Sieben« wird dagegen wohl nur so lange anhalten, wie ein Colt raucht. FilmEVENTS Ben Hur (Jack Huston) und Messala (Toby Kerbel) beim alles entscheidenden Wagenrennen Fuck the Remake tensiv mit der Bluescreen-Technik gearbeitet wurde – hat »Ben Hur« von 1959 mit dem unvergesslich charismatischen Charlton Heston im Überfluss. Was kann man da noch besser machen? Abspecken wäre eine Idee. Fast vier Stunden Laufzeit würde sich heute kein Kinogänger mehr antun, zumindest keiner, der nicht fließend Elbisch spricht und seinen Sohn Gandalf nennt. Regisseur Bekmambetov und sein Team haben es bemerkenswerterweise geschafft, die monumentale Geschichte in etwas kontemporärere zwei Stunden zu packen. Laut eigener Aussage hat Bekmambetov den Ton seiner Interpretation von »Ben Hur« auf Vergebung und nicht auf kalte, erbarmungslose Rache ausgerichtet. Durch diese beiden Veränderungen, hervorragende Schauspieler, die großartige Ausstattung sowie ein Drehbuch und Actionszenen, die dem epischen Original ebenbürtig sind, ist der aktuelle »Ben Hur« eine gelungene Neuinterpretation eines Klassikers für das moderne Kinopublikum. Sieben Revolverhelden, »Die glorreichen Sieben« (22. September, CinemaxX, Cineplex), werden von der mexikanischen Siedlung Rose Creek angeheuert, um ihre unschuldigen Bewohner vor dem skrupellosen Geschäftsmann Bartholomew Bogue (Peter Sarsgaard) zu beschützen. Die sieben angeheuerten Söldner, Gesetzlose und Revolverhelden, sind auf den ersten Blick vielleicht nicht die beste Wahl. Doch Josh Farraday (Chris Pratt), Sam Chisolm (Denzel Washington), Goodnight Robicheaux (Ethan Hawke), Billy Rocks (Byung-Hun Lee), Jack Horne (Vincent D’Onofrio), Red Harvest (Martin Sensmeier) und Vasquez (Manuel Garcia-Rulfo) würden so ziemlich alles für Geld tun, und so stellen sie sich Bogue und seinen Schergen mit aller Gewalt in den Weg. Das geschieht über 132 Minuten mit reichlich bangboom-bang und markigen, tarantinoesken Dialogen. Yeehaw also zum zweiten Westernremake von Akira Kurosawas »Die sieben Samurai«! Wie war das denn vor 66 Jahren, als John Sturges’ Version des japanischen Meisterwerks das Licht des Projektors erblickte? Im Gegensatz zur aktuellen Verfilmung legte Sturges den Fokus auf die Charakterentwicklung der Figuren statt auf Explosionen und rauchende Colts, die aber dennoch nicht zu kurz kamen und für schön choreografierte Actionszenen sorgten. Sehenswert auch das SO 04./11.09 CINEPLEX – Reisefilme über Schottland, Südtirol je 13:00 DO 08.09. CINEMAXX, CINEPLEX – Anime: Dragonball Z: Resurrection F 20:00 MI 14.09. CINEPLEX Aichach – Generation 50+: Ein Mann namens Ove 15:00 DO 15.09. CINEPLEX – Frauen-Film-Frühstück: SMS für Dich SO 18.09. CINEPLEX – Puccinis »Turandot« aus der Opera Australia in Sydney 10:30 // CINEMAXX, CINEPLEX – »Zhenikh« in der russischen Originalversion 17:00 MO 19.09. CINEPLEX Königsbrunn – Das Grüne Kino: Plastic Planet 19:30 FR 23.09. CINEMAXX – Havana Moon – The Rolling Stones live in Cuba 18:30 MO 26.09. CINEMAXX, CINEPLEX – Bellinis »Norma« live aus dem Royal Opera House London 20:15 DI 27.09. CINEMAXX – Anime Night 20:00 MI 28.09. CINEPLEX Aichach – Kinofreunde Aichach: Monsieur Chocolat 20:15 Weitere Kinostarts im August DO 01.09. CINEMAXX – Mein ziemlich kleiner Freund // CINEMAXX, CINEPLEX – Mike and Dave Need Wedding Dates DO 08.09. CINEMAXX – Don’t Breathe | The Light Between Oceans // CINEMAXX, KINODREIECK – Absolutely Fabulous | Der Landarzt von Chaussy // CINEMAXX, CINEPLEX – Männertag | Nerve // CINEPLEX – Molly Monster DO 15.09. CINEMAXX – Patient Zero | Spectral // CINEMAXX, CINEPLEX – The Purge: Election Year | Tschick | SMS für Dich DO 22.09. CINEMAXX – 24 Wochen | Der Vollposten | Hedis Hochzeit | War Dogs // CINEMAXX, CINEPLEX – Bad Moms | Snowden DO 29.09. CINEMAXX – Kundschafter des Friedens // CINEMAXX, CINEPLEX – Findet Dorie 11 Ausstellungen & Kunstprojekte 1. bis 30. September 2016 The B Side of Pop Leuchtmittel Philipp Fürhofer macht das Holbeinhaus mit großen Leuchtkasten-Inszenierungen zur »Reflexzone«. Foto: Henning Moser 23. Aichacher Kunstpreis. Am 18. September um 15 Uhr wird im SanDepot der 23. Aichacher Kunstpreis vergeben. Ausgelobt wird der mit 2.500 Euro dotierte, bayernweit aufgeschriebene Preis für zeitgenössische Kunst von der Stadt Aichach und der Sparkasse AichachSchrobenhausen in Zusammenarbeit mit dem Kunstverein Aichach. Aus mehr als 240 Einsendungen wählte die Jury 45 Werke, die von 18. September bis 23. Oktober jeweils samstags, sonntags und feiertags von 14 bis 18 Uhr im SanDepot zu sehen sind. Zusätzlich ist die Ausstellung im Rahmen der Aichacher Museumsnacht am 8. Oktober bis 24 Uhr geöffnet. Besucher können während der Öffnungszeiten wieder über den mit 300 Euro dotierten Publikumspreis abstimmen. Die Vergabe des Publikumspreises erfolgt während der Finissage am 23. Oktober um 16:30 Uhr. www.kunstverein-aichach.de Menschenkette. Hansjürgen Gartner erhielt 2015 den Kunstpreis des Bezirks Schwaben für sein Gesamtwerk. Aus diesem Anlass widmet ihm die Schwäbische Galerie im Volkskundemuseum Oberschönenfeld ab dem 25. September eine Ausstellung mit Bildern, Grafiken und Installationen aus vier Jahrzehnten. Den Schwerpunkt bilden Menschendarstellungen im Spannungsfeld zwischen Körperlichkeit und Abstraktion. Auftakt und Namensgeber ist ein Objektkasten mit dem vielsagenden Titel »Menschenkette« aus den 80er-Jahren. An ihn schließen sich Menschendarstellungen verschiedenster Art an: reduziert wiedergegebene Figuren, Abdrücke von Körpern sowie Spuren und Lasuren, welche die menschliche Gestalt nur noch erahnen lassen. Arbeiten aus der Serie »Lichtlinien« leiten über zu Hansjürgen Gartners neuester malerischer Aufarbeitung der eigenen Vergangenheit. www.schwaebisches-volkskundemuseum.de Spiegelfolien, Glas, Glühbirnen und Leuchtstoffröhren, die zyklisch geschaltet werden: Es blinkt regelmäßig. Die Exponate verändern sich, sie reflektieren, sie erzählen, der Blick des Betrachters wandert hin und her. Philipp Fürhofer zeigt in seiner Ausstellung großformatige Boxen aus transparentem Plexiglas, die an der Wand hängen oder frei im Raum platziert sind. Sie sind innen und außen, vorn und hinten bemalt, darin befinden sich Kabel, Leuchtstoffröhren, textile Reste, Plastikzeug. Die äußeren Grenzen werden aufgebrochen – da biegen sich Ecken hoch, Kabel hängen heraus, die Fronten wellen sich. Je nach Schaltung der Leuchtstoffröhren sind andere Bilder zu erkennen, ergeben sich unterschiedliche Ein- und Durchsichten: Vexierbilder. Die beiden Professionen des gebürtigen Augsburgers Fürhofer greifen in seinem Werk ineinander: Er ist international tätiger Bühnenbildner und Künstler. So sind seine künstlerischen Arbeiten immer auch Inszenierung, die Leuchtkästen werden zu kleinen Kabinetten, in denen Theater gespielt wird. Besonders deutlich wird dies in der zentralen Installation im zweigeschossigen Glasraum des Holbeinhauses. Spiegelausläufer und Fensterfolien greifen von riesigen blau und blassrosa leuchtenden Objektkästen über den Boden, die dunkelpetrol schimmernden Wände und die Fensterfronten – der Raum wird in der Inszenierung eingenommen. Und der Betrachter taucht in diese Bühne ein, er könnte zum Akteur werden. Vorhang auf, die Oper kann beginnen … (Bettina Kohlen) »Reflexzone« ist bis zum 13. Oktober zu sehen. Führungen: 13. September und 5. Oktober, jeweils 19 Uhr, Werkgespräch mit Philipp Fürhofer: 29. September, 19 Uhr www.kunstverein-augsburg.de ZeitRaumKunst. Mit der Vernissage zur Gemeinschaftsausstellung »ZeitRaumKunst« eröffnet die Galerie Extrawurst am 24. September um 20 Uhr die Herbstsaison. Das Künstlerteam der Produzentengalerie nutzt die original erhaltenen Räume der ehemaligen Metzgerei am Stephingerberg diesmal als Kulisse für Eigenes. Abgeschlossene Werke und neue Schöpfungen werden genauso zu sehen sein wie Skizzen und Entwürfe. Neben bildender Kunst finden auch literarische Texte ihren Raum und ihre Zeit. Öffnungszeiten: Donnerstag, Freitag und Sonntag von 14 bis 18 Uhr. Die Ausstellung läuft bis 23. Oktober. Aktuelle Informationen zu Veranstaltungen finden Sie unter: www.galerie-extrawurst.de Stadt der Kinder und der Kunst. So das Motto des 9. Friedberger Skulpturenpfades. 58 regionale und überregionale Künstler folgten diesem Ruf. Sie befassten sich mit dem Thema und erarbeiteten neue Werke. Kunst unter freiem Himmel zu platzieren ist wohl die beste Möglichkeit, Kunst zu vermitteln und möglichst viele Menschen zu erreichen. Bei der Eröffnung im KunstWerk am 18. September um 14 Uhr sind viele der Künstler anwesend. Anschließend geht es um 15 Uhr zu einer ersten Führung. Der Eintritt ist frei. Der Skulpturenpfad ist bis zum 30. Oktober Tag und Nacht geöffnet. www.friedberg.de Mit dem Soundart-Kunstwerk »Soap A« und »Soap B« sind in der Klangkunstgalerie »loop30« im Foyer des Kulturhauses abraxas die Medienkünstler von lab binaer zu Gast. Im Rahmen des Themenschwerpunkts »Die Kehrseite der Kunst / The B Side of Pop« präsentieren die aktuellen Kunstförderpreisträger der Stadt Augsburg eine Arbeit rund um ein Fund- stück vom Dachboden des abraxas, die LP »Soap« aus dem Jahr 1971. Das Vinyl, veröffentlicht von der »Special Services Agency Europe«, präsentiert die Gewinner eines internen Bandwettbewerbs der einst hier stationierten US-Truppen. An einer modifizierten Munitionskiste (»Soap A«) kann der Besucher am Schieberegler durch die Platte navigieren; »Soap B« hingegen ist ein Karussell auf der Basis eines modifizierten Plattenspielers, das auf die amerikanischen Volksfeste im Viertel vor Ort anspielt. Damit weitet »loop30« erstmals seine Dimensionen auf visuelle und interaktive Elemente aus. Veranstaltungsort: Kulturhaus abraxas, Großes Foyer. Ausstellungsdauer: Freitag 23. September, bis Freitag, 21. Oktober. Öffnungszeiten: Mo, Mi 17 – 24 Uhr, Di, Do – So 14 – 24 Uhr. Vernissage ist am Donnerstag, 22. September, 19 Uhr. (msc) mixcloud.com/loop30 labbinaer.de Die KULTURTERMINE präsentiert Ihnen: Ausstellungen im SEPTEMBER Die KULTURTERMINE präsentiert Ihnen: s Stadtsparkasse Augsburg s Stadtsparkasse Augsburg ab Dienstag 20.09. Galerie Beate Berndt – Reinhard Gup- finger, Artist in Residence des Projekts »Welcome in der Friedensstadt«, hat in neun Glaubenseinrichtungen in unserer Region Tonaufnahmen von Gebeten, Konzerten, Messen und Zeremonien gemacht, die er nun in dreidimensionale Reliefs umarbeiten wird. Das Ergebnis ist bis Ende Oktober in der Galerie Beate Berndt zu sehen. Vernissage: 20. September, 19 Uhr. www.welcome-in-der-friedensstadt.de ABRAXAS – Volldabei Kunst-Passagen. Bilder aus der Asylunterkunft Calmbergstraße / 12.09. bis 23.09. // Oda Klonk: Ein Haus das klingt / bis 11.09. // BBK Augsburg und Schwaben Nord: Sammeln und Bewahren / ab 18.09. // lab binaer: Soap A und Soap B / ab 25.09. | ARCHITEKTURMUSEUM – Jason Peters: Carved Space / bis 30.10. // Holzbaupreis Bayern / ab 22.9. | CAFE SAMOCCA – Monika Mendat: Sehnsucht nach Heimat / bis 10.10. | DIÖZESANMUSEUM ST. AFRA – Rita de Muynck: Sehnsucht nach Erlösung / ab 29.09. | ECKE GALERIE – Igor Oleinikov / ab 23.09. | EV. FORUM ANNAHOF – Wahrnehmung von Frauen in Augsburg / bis 28.10. | GALERIE BEATE BERNDT – Reinhard Gupfinger: Silent House of Prayer / ab 21.09. | GALERIE EXTRAWURST – Gemeinschaftsausstellung ZeitRaumKunst / ab 25.09. | GALERIE NOAH – Gerhard Richter / bis 18.09. // Rainer Fetting / ab 23.09. | GLASPALAST – Nur Mut. Farbe bekennen! / bis 13.01. | GRAFISCHES KABINETT – Ein Blick zurück. Alte Fotografien aus Augsburg / bis 09.10. | H2 – Rompeflasche / bis 19.10. | HAMMERSCHMIEDE NAICHEN – Landlerisch / bis 06.11. | HÖHMANNHAUS – Andreas Langen & Kai Loges (die arge lola): on Democracy / bis 25.09. | HOLBEINHAUS – Phlipp Fürhofer: Reflexzone / bis 13.10. | JÜDISCHES KULTURMUSEUM – Jüdisches Leben in Augsburg nach der Katastrophe. Teil 4: Im Übergang. Jüdische Gegenwart, 1990 – 2010 / bis 11.12. // Pessach. Erinnerung an den Auszug aus Ägypten / bis 25.09. | KÜNSTLERHAUS MARKTOBERDORF – Junge Kunst / bis 11.09. | KUNSTHAUS KAUFBEUREN – Hana Usui & Thilo Westermann: High & Slow / ab 07.09. | MAXIMILIANMUSEUM – Friedrich Brenner: Formen und Gestalten / bis 04.09. // Wunderkammer. Reichsstädtische Erinnerungen / bis Sept. // Wolfgang Eidel: Ein Leben für Silber und Gold / ab 15.09. | MEWO MEMMINGEN – Günther Förg / bis 25.09. | PARKTHEATER – Holzbildhauer Olli Marschall / bis 28.10. | PUPPENKISTE – Wer will fleißige Handwerker seh’n. Handwerkkunst im Puppenspiel / bis 15.01. | RATHAUS BOBINGEN – Eun-Ja Koo: Drei Geschichten / bis 30.09. | SANDEPOT AICHACH – 23. Aichacher Kunstpreis / ab 18.09. | SCHAEZLERPALAIS – Rendezvous der Künstler. Meisterwerke aus der Sammlung Helmut Klewan / bis 13.11. | SCHLOSS HÖCHSTÄDT – Heimatfront Kinderzimmer / bis 09.10. // Nicola Klemz: (Tag)Träume. Magische Landschaften / ab 03.09. | SISISCHLOSS AICHACH – Drunter & Drüber. Kaiserin Sisi. Samt und Seide vom Barock bis zur Biedermeierzeit / bis 23.10. | STAATSGALERIE MODERNE KUNST – Aufruhr in Augsburg. Deutsche Malerei der 1960er bis 1980er Jahre / bis 16.10. | STADTMUSEUM AICHACH – Kindheit in der Nachkriegszeit / bis 19.10. | TIM – Carbon. Stoff der Zukunft / bis 06.11. | VOLKSKUNDEMUSEUM OBERSCHÖNENFELD – Do it yourself. Mach’s doch selber! / bis 09.10. // Kilian Lipp: Gratwanderung / bis 11.09. // Hansjürgen Gartner: Menschenkette / ab 25.09. 28. April 2016, 19 Uhr Organische Elektronik – Licht und Strom aus Kunststoffen Prof. Dr. Wolfgang Brütting (Experimentalphysik) 7. Juli 2016, 19 Uhr Von Schwierigkeiten und erstaunlichen Entdeckungen beim Ordnen von Verhältnissen Dr. Renate Motzer (Didaktik der Mathematik) 20. Oktober 2016, 19 Uhr Magnetismus – Anziehend! Und Abstoßend. Dr. Anton Jesche (Experimentalphysik) 24. November 2016, 19 Uhr Der verflixte Mond Prof. Dr. Urs Frauenfelder (Analysis und Geometrie) VORTRAGSREIHE Faszination Mathematik Physik Ort aller Vorträge: Zeughaus Augsburg, Reichlesaal 116 Zeugplatz 4, 86150 Augsburg Veranstaltet von: Institut für Mathematik und Institut für Physik, Universität Augsburg www.a3kultur.de Der Mensch und seine Wunden Kurz vor dem Start in die Spielzeit 2016/17 wirft Dieter Ferdinand für a3kultur einen Blick auf das Schauspielprogramm des Theaters Augsburg von Dieter Ferdinand »Am Anfang steht der Mensch mit seinen Wunden …«, so der Text zum Theaterprojekt von Gerasimos Bekas »Das große Wundenlecken« (Premiere: 23. September, Brechtbühne). Surrealistisch: der Aschenbecher als Symbol für die Geschichte der Menschheit. Rauch steigt auf, Feuer brennt. Zu starke Beschäftigung mit der Wunde verdrängt das Feuer, zu viel Asche verstellt den Blick in die Zukunft, alles ist voll vom Rauch der Vergangenheit. Ein bedenkenswerter Versuch zum Thema der Wunde. Ödön von Horvaths »Der jüngste Tag« (14. Oktober, Martini-Park) beginnt mit einem Zugunglück. Der Stationsvorsteher vergaß, ein Signal zu stellen: 18 Tote. Ein Meineid aus Eifersucht belastet ihn schwer und führt zu einer Kampagne gegen ihn. Ungeklärt bleibt die Schuldfrage, sie wirkt weiter als Wunde im Stationsvorsteher selbst. Ihn verfolgen die Geister der Toten. Das Stück, das im Großen Haus steigen sollte, ist unbedingt empfehlenswert wie alles von Horvath. »Oscar« (25. November, Brechtbühne) von Charles Magnier dreht sich um Steuerhinterziehung. Ein mit allen Wassern gewaschener Choleriker hat mit der Tat andere und zugleich sich selbst geschlagen, die seelische Wunde in ihm macht ihn reif für die Insel. Das »Missverständnis in drei Akten« kann zum Nachdenken anregen über das Verhältnis von Wunden, die wir anderen und damit auch uns selbst schlagen. Endlich Goethes Faust I und II (4. Februar, Spielort noch offen), vierzehn Stunden werden auf einen Abend gekürzt, und dabei soll fast alles angetippt werden. Wie geht das gut? Ein Aspekt sind auch hier die vielen Wunden der Menschen. Gretchen leidet und stirbt an den Wunden, die Faust ihr und sie selbst ihrer Mutter und ihrem Kind schlug. Faust selbst leidet an vielen Wunden zugleich und nacheinander. Er ist Liebhaber, Draufgänger, Mörder, Forscher und immer wieder schuldig, wird aber am Ende doch durch das verklärte Gretchen einer höheren Vergebung zugeführt. Der Schüler Wagner leidet, weil er nicht alles weiß und fabriziert einen Homunkulus, der nicht wirklich entstehen kann. Philemon und Baucis verbrennen in ihrem Haus, was Faust zugunsten von Landgewinnung in Kauf nimmt. Vielleicht regt das zu Sehende trotz der Kürzungen dazu an, sich weiter mit dem Drama zu befassen, mit dem Goethe Kunstwerke, Kompositionen, Dichtungen und weitere Schauspiele angeregt hat. »Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen«, hatte der Theaterdirektor im »Vorspiel auf dem Theater« angekündigt. Mit dem Stück zum Brechtfestival 2017, »Die Welt ist: schlecht! Und ich bin: Brecht!« (9. März, Brechtbühne), feiert Patrick Wengenroth seinen offiziellen Einstand in Augsburg. Das Festival selbst findet im kommenden Jahr vom 3. bis 12. März statt. Wir sind gespannt! Der passionierte Theatergänger Dieter Ferdinand saß zwischen 1990 und 2014 für die Grünen im Augsburger Stadtrat. Ab sofort verstärkt er das a3kulturAutorenteam. 23.09. BRECHTBÜHNE – Das große Wundenlecken: Ein Theaterprojekt von Gerasimos Bekas 24.09. SENSEMBLE THEATER – Personalspielchen: Doppelpremiere von »Contractions« und »Corporate Identitiy« 01.10. SENSEMBLE THEATER – Love Peace And Happiness: Wiederaufnahme des Selbstmanagement-Erfolgsseminars 02.10. ABRAXAS – Die Geschichte von der kaputten Uhr: Moussong Theater mit Figuren 02.10. SCHWABENHALLE – Der Nussknacker: Ballett von Mauro de Candia, Musik von Peter I. Tschaikowsky Do it yourself – Mach‘s doch selber! bis 9. Oktober 2016 Sonntagsführungen: 11. und 25. September, 9. Oktober, 11 Uhr 4. September, 2. und 9. Oktober, 15 Uhr Öffnungszeiten: Familienführung mit Kreativ-Werkstatt: 18. September, 15 Uhr Di bis So 10–17 Uhr, montags geschlossen. Für Gruppen auch nach Vereinbarung. Erzählcafé: 8. Oktober, 14.30 Uhr Oberschönenfeld 4 86459 Gessertshausen Tel. (0 82 38) 30 01-0 [email protected] www.schwaebisches-volkskundemuseum.de Kultur & Küche: 17. September, 16 Uhr, Führung und Menü im Klosterstüble, Anmeldung Tel. (0 82 38) 37 30 www.bezirk-schwaben.de www.a3kultur.de 12.10. SENSEMBLE THEATER – Undercover. Agenten ohne Grenzen: Die Impro-Staffel geht weiter 14.10. MARTINI-PARK – Der jüngste Tag: Schauspiel von Ödön von Horváth 10.11. HOFFMANNKELLER – Edgar Allan Poe Late Night Show: Wiederaufnahme der Theaterwerkstatt 18.11. KONGRESS AM PARK – Pünktchen und Anton: Familienstück zur Weihnachtszeit 22.11. HOFFMANNKELLER – Der Boxer. Die wahre Geschichte des Hertzko Haft: Wiederaufnahme der LivePerformance des Theaters und des Jungen Theaters Theater am tim THEATER & BALLETT IM SEPTEMBER Comoedia Mundi: Bayerns einziges Zelttheater kommt nach Augsburg Das Theaterzelt von Comoedia Mundi steht vom 29. September bis 16. Oktober für rund drei Wochen auf der Grünfläche am Staatlichen Textil- und Industriemuseum (tim). 50 Tonnen Material auf 100 Rädern werden zum traumhaften Spielort für das internationale Ensemble mit Sitz in Mittelfranken. Auf dem Programm stehen elf Aufführungen von »Hamlet« (Foto, Premiere: 29. September, 20 Uhr), ein Konzert mit der Sängerin Loes Snijders und dem NorbertEmminger-Jazz-Quartett (16. Oktober, 20 Uhr) sowie das Kinderstück »Frau Sonntags Woche« (9. Oktober, 16 Uhr). 15.10. ABRAXAS – König Rattus und die Ritter der Käserunde: Das Klexs Theater feiert Premiere 16.10. JUNGES THEATER – Giraffe, Krokodil und ziemlich viel Gefühl: Wiederaufnahme des Stücks nach den Bilderbüchern von Daniela Kulot 20.10. FUGGER UND WELSER ERLEBNISMUSEUM – Jakob Fugger Consulting: Monatlich zu sehende Sensemble-Produktion mit Heinz Schulan als Jakob Fugger 24.11. PLANETARIUM – Folie à deux: Wiederaufnahme des Dramas von Bluespots Productions 25.11. BRECHTBÜHNE – Oscar: Komödie von Claude Magnier 26.11. SENSEMBLE THEATER – Oskar & die Dame in Rosa: Nach dem Buch von Eric-Emmanuel Schmitt 29.11. UNIVERSITÄT KONZERTSAAL – Idomeneo: Konzertante Aufführung der Tragédie lyrique 07.10. HOFFMANNKELLER – If dogs run free: Ein theatrales Konzert über Freiheit, Liebe und den ganzen Quatsch 07.10. ABRAXAS – Der kleine Wassermann: Die Schaubühne Augsburg präsentiert Ottfried Preußlers Klassiker 08.10. JUNGES THEATER – Wiederaufnahme von Anton & Lilli. Das Leben ist ein Abenteuer! Anschließend Fest zur Spielzeiteröffnung Die Balletproduktion »Der Nussknacker« (Premiere: 2. Oktober) und die Oper »Tosca« (28. Oktober) werden an der Messe aufgeführt. Rund 710 Plätze bietet die große Multifunktionslocation Schwabenhalle dem Theater Augsburg. Letz Ausste ter llungs tag: Sonnt ag, 9. Okto Führun ber, ge 11 und n um 15 Uhr 08.10. BRECHTBÜHNE – Die Weiße Rose: Szenen für 2 Sänger und 15 Instumentalisten von Udo Zimmermann THEATER & BALLETT 1. bis 30. September 2016 16.10. ABRAXAS – Eine kleine Dickmadam: Spielzeiteröffnung des Faks Theaters mit anschließenden Überraschungen Schwabenhalle Schwäbisches Volkskundemuseum Oberschönenfeld 13 Die Augsburger Theaterlandschaft startet im September in die neue Saison. Eine Übersicht der Premieren und Wiederaufnahmen bis Jahresende Ein Blick hinter die Kulissen des Theaters lohnt sich immer. Im Stück »Der nackte Wahnsinn« (1. April, Spielort noch offen) von Michael Frayn wird eine Produktion zielsicher in die Katastrophe geführt, trotz dreimaligen Versuchs, eine Boulevardkomödie zustande zu bringen. Ist es etwa doch eine geworden, nicht nur lustig, sondern mindestens ansatzweise tiefgründig? Jeder interessierte Mensch bilde sich seine eigene Meinung dazu. Wichtig außerdem: das Rechercheprojekt »Unruhe im Paradies« (6. Mai, Brechtbühne) zum Augsburger Religionsfrieden 1555 und zugleich ein Theaterabend zum Thema »Glaube und Religion heute«: hochaktuell! 12 SPIELZEITSTART 1. bis 30. September 2016 Foto: Ralph Brugger THEATER & BALLETT 09.12. SENSEMBLE THEATER – Der Messias: Komödien-Klassiker zur Weihnachtszeit 21.10. BRECHTBÜHNE – Die Geierwally: Wiederaufnahme der Geschichte aus den Tiroler Alpen 29.10. SCHWABENHALLE – Tosca: Oper von Puccini 10.12. BRECHTBÜHNE – (R)Evolution: Ballett von Mario Schröder, Krzysztof Pastor und Lode Devos 17.12. FUGGER UND WELSER ERLEBNISMUSEUM – Geld Macht Tod: Weihnachtsstück von Bluespots Productions Theater Augsburg unterwegs Die erste Hälfte des Interimsspielplans 2016/2017 steht fest. Die Schließung des Großen Hauses bringt das Theater Augsburg unter anderem in den Martini-Park Martini-Park Universität Augsburg Die ehemalige Produktionsstätte der Textilindustrie mit einer Industriearchitektur aus dem 19. und 20. Jahrhundert bietet heute attraktive Gewerbeflächen mit Atmosphäre. Die Halle B13 (Fotos) gehört zu den Lager- und Logistikflächen im Angebot der Martini Immobilien. Sie steht dem Theater Augsburg nun für das Schauspiel »Der Jüngste Tag« (Premiere: 14. Oktober) zur Verfügung. Circa 420 Zuschauer finden hier einen Platz. Mozarts Tragédie lyrique »Idomeneo« (Premiere: 19. November) wird konzertant im Auditorium für Kunst und Musik der Universität Augsburg aufgeführt. Etwa 420 Plätze bietet die 2014 eröffnete Bühne. Kongress am Park Das Familienstück »Pünktchen und Anton« (Premiere: 18. November), der Ballettabend »Carmen/Bolero« (18. März) und eine Musiktheaterproduktion (ehemals »Rusalka«) kommen im Kongress am Park zur Aufführung. Mit rund 1.000 Plätzen ist die Location am Wittelsbacher Park die größte Interimsspielstätte. SENSEMBLE THEATER – Zwei Stücke, ein Thema: »Personalspielchen«. Was für eine Rolle spielen persönliche Beziehungen am Arbeitsplatz? Sind sie Karrierebooster oder Karrierehemmnis? Was darf oder muss die Personalabteilung über die Angestellten wissen? Wie weit ist es von der Fürsorgepflicht der Firma bis zur totalen Überwachung? Die Doppelpremiere von »Contractions« und »Corporate Identitiy« gibt Antworten. DO 01.09. PUPPENKISTE – Das kleine Gespenst (ab 3 J) 14:00/16:00 FR 02.09. PUPPENKISTE – Tischlein deck dich (ab 5 J) 14:00/16:00 SA 03.09. PUPPENKISTE – Tischlein deck dich (ab 5 J) 14:00/16:00 | WESTERN-CITY DASING – Winnetou II 16:00/20:00 SO 04.09. PUPPENKISTE – Tischlein deck dich (ab 5 J) 14:00/16:00 | WESTERN-CITY DASING – Winnetou II 17:00 MO 05.09. NEUE STADTBÜCHEREI – Fakstheater: Die kleine Raupe (ab 3 J) 15:30 DI 06.09. PUPPENKISTE – Der kleine Wassermann (ab 3 J) 14:00/16:00 MI 07.09. PUPPENKISTE – Der kleine Wassermann (ab 3 J) 14:00/16:00 DO 08.09. PUPPENKISTE – Der kleine Wassermann (ab 3 J) 14:00/16:00 FR 09.09. PUPPENKISTE – Aladin und die Wunderlampe (ab 5 J) 14:00/16:00 SA 10.09. PUPPENKISTE – Aladin und die Wunderlampe (ab 5 J) 14:00 | WESTERN-CITY DASING – Winnetou II 16:00/20:00 | STADTHALLE GERSTHOFEN – Kids in Action: Maria, ein Mädchen aus Nazareth 16:00 SO 11.09. PUPPENKISTE – Aladin und die Wunderlampe (ab 5 J) 14:00/16:00 | STADTHALLE GERSTHOFEN – Kids in Action: Maria, ein Mädchen aus Nazareth 16:00 SO 11.09. WESTERN-CITY DASING – Winnetou II 17:00 DO 15.09. FUGGER UND WELSER ERLEBNISMUSEUM – Jakob Fugger Consulting 19:30 FR 16.09. ABRAXAS – Gerhard Wittmann: Genaueres erst nach der Obduktion 20:00 SA 17.09. PUPPENKISTE – Der Zauberer von Oz (ab 5 J) 14:00/16:00 | WESTERN-CITY DASING – Winnetou II 16:00/20:00 SA 17.09. ABRAXAS – Gerhard Wittmann: Genaueres erst nach der Obduktion 20:00 SO 18.09. PUPPENKISTE – Der Zauberer von Oz (ab 5 J) 14:00/16:00 | WESTERN-CITY DASING – Winnetou II 17:00 FR 23.09. PUPPENKISTE – Der Zauberer von Oz (ab 5 J) 16:00 | BRECHTBÜHNE – Das große Wundenlecken: Ein Theaterprojekt von Gerasimos Bekas 19:30 SA 24.09. PUPPENKISTE – Der Zauberer von Oz (ab 5 J) 14:00/16:00 | PARKTHEATER – Kleines Volkstheater Göggingen 19:00 | SENSEMBLE THEATER – Personalspielchen. Contractions & Corporate Identity 20:30 SO 25.09. PUPPENKISTE – Der Zauberer von Oz (ab 5 J) 14:00/16:00 | ABRAXAS – Schneewittchen (ab 3 J) 15:00 DO 29.09. PARKTHEATER – Der varreckte Hof 19:30 FR 30.09. PUPPENKISTE – Rumpelstilzchen (ab 3 J) 16:00 // Der kleine Prinz 19:30 | ABRAXAS – JSLN Dance Company: Variations of Pointe. A triple bill 19:30 »Genaueres erst nach der Obduktion« ist eine Tragikomödie um Schein, Sein und Lebenslügen. Mundgeruch als Tatmotiv? Welches Gift eignet sich besonders, um den Ehemann zur Strecke zu bringen? Kann man durch Rektalmessung den Todeszeitpunkt bestimmen? Dies alles weiß Gerichtsmediziner Felix Maria Brandner, Protagonist des Ein-Personen-Stücks. Aller- Alle für die Brechtbühne und den Hoffmannkeller geplanten Premieren können wie geplant durchgeführt werden Die Musiktheaterproduktion „Simplicius Simplicissimus“ ist für das Parktheater im Kurhaus vorgesehen. Für die Musiktheaterproduktion „Kaspar Hauser“ und die Schauspielproduktionen „Faust“ und „Der nackte Wahnsinn“ müssen noch Spielorte gefunden werden Universität Augsburg Mozarts Tragédie lyrique »Idomeneo« (Premiere: 19. November) wird konzertant im Auditorium für Kunst und Musik der Universität Augsburg aufgeführt. Etwa 420 Plätze bietet der 2014 eröffnete Saal. Brechtbühne & Hoffmannkeller Die für die Brechtbühne und den Hoffmannkeller vorgesehenen Premieren können gespielt werden. dings weiß er nicht mehr so recht, wer er selber ist ... In »Genaueres erst nach der Obduktion« bringt Gerhard Wittmann all seine Erfahrung aus Film, Fernsehen und Theater zum Einsatz. Bekannt ist der Schauspieler aus Kinoerfolgen wie »Dampfnudelblues« und »Wer’s glaubt wird selig«. Zudem tritt er seit Jahren als Oberbürgermeister Reiter bei der Salvatorprobe am Nockherberg auf. Am 16. und 17. September um 20 Uhr ist das im Februar in München uraufgeführte Stück im Kulturhaus Abraxas zu sehen. www.abraxas.augsburg.de www.genaueres-erst-nach-der-obduktion.de Kids In Action Noch offen Alle bereits feststehenden Termine in der Übersicht finden Sie unter: www.theater-augsburg.de Karten sind ab sofort unter Tel. 0151–26939781 oder per Mail an kontakt@comoedia-mundi. de reservierbar. Im Vorverkauf in Augsburg sind die Tickets ab dem 29. September zu den Öffnungszeiten des Caféwagens erhältlich: Mittwoch bis Samstag von 17 bis 24 Uhr, Sonntag von 14 bis 20 Uhr. Alle Termine und weitere Infos gibt es unter: www.comoedia-mundi.de 20:30 Brechtbühne & Hoffmannkeller Der Konzertspielplan der Augsburger Philharmoniker im Kongress am Park kann bis auf das »Verdi Requiem«, das in die Stadthalle Gersthofen umzieht, wie geplant gehalten werden. »Simplicius Simplicissimus« ist aktuell für das Parktheater im Kurhaus Göggingen vorgesehen. Für die Musiktheaterproduktion »Kaspar Hauser« (ursprünglicher Premierentermin: 23. April) sowie die Schauspiele »Faust I & II« (4. Februar) und »Der nackte Wahnsinn« (1. April) müssen noch Spielorte gefunden werden. Ein mobiles Theaterzelt für eine begrenzte Zeit mitten in der Stadt, mit den Aufführungen einen Platz verändern, nahe am Zuschauer sein – mit diesem Konzept reisen die Kulturnomaden von Comoedia Mundi seit über 30 Jahren umher. Das 1983 gegründete Ensemble ist mit seinem ganz besonderen Ambiente bundesweit unterwegs. Zuletzt in Augsburg gastierte die Truppe im Herbst 2014 – damals im Kulturpark West. SONNTAG 24.09. Die Halle B13 im Martini-Park wird zur Bühne für Ödön von Horvaths »Der Jüngste Tag«. Premiere feiert das Stück am 14. Oktober. (Fotos: Susanne Thoma) Mehr als 200 Kinder und Jugendliche im Alter von 7 bis 14 Jahren aus unserer Region haben in der letzten Woche der Sommerferien Großes vor: Sie studieren in nur fünf Tagen unter professioneller Anleitung das christliche Musical »Maria: Ein Mädchen aus Nazareth« von Alexander Lombardi und Gregor Breier ein. Bereits zum siebten Mal veranstaltet der ehrenamtlich tätige Arbeitskreis »Kids In Action Stadtbergen« diese Projektwoche. Am 10. und 11. September um jeweils 16 Uhr kann das Ergebnis in der Stadthalle Gersthofen bewundert werden. www.stadthalle-gersthofen.de www.a3kultur.de www.a3kultur.de NACHRICHTEN, TERMINE UND POSITIONEN FÖRDER-ABO ab 49.- € im Jahr www.a3kultur.de FEUILLETON FÜR AUGSBURG STADT/LAND UND WITTELSBACHER LAND Sonderveröffentlichung der Stadtwerke Augsburg: 100 Jahre Gaswerk | September 2016 | 6 Seiten gratis RE JAHWERK S GA Von hier. Für uns. Herr Müllner, Sie sind seit wenigen Wochen gemeinsam mit Herrn Casazza Geschäftsführer der swa-Holding und also noch relativ neu in Augsburg. Wie war Ihr Eindruck, als Sie zum ersten Mal auf dem Gelände des ehemaligen Gaswerks standen? alfred Müllner: Das Gelände ist sehr beeindruckend. nicht umsonst steht das ensemble unter Denkmalschutz, denn diese Symbiose aus Zweckmäßigkeit und ästhetik sucht schon ihresgleichen. natürlich hat augsburg im hinblick auf industriekultur vieles zu bieten, aber das Gaswerk ist definitiv eines der Schmuckstücke. Herr Casazza, seit einigen Wochen verkündet ein riesiges Plakat am Scheibengasbehälter, dass die kommenden 100 Jahre auf diesem Gelände den Kreativen der Region gewidmet sind. Sehen Sie die Kultur- und Kreativwirtschaft als ernst zu nehmende Zukunftsbranche unserer Region? walter casazza: natürlich. augsburg ist eine Stadt, die wächst und in die immer mehr Menschen aus technologiebranchen ziehen. Der techno-Park und auch das bald hier entstehende Uniklinikum ziehen Menschen an, die hohe ansprüche an ihre arbeit, aber auch an die Freizeitqualität ihres Umfelds stellen. ein aktives kulturleben ist da unbedingt notwendig. Mit der Entwicklung des Kreativquartiers am Gaswerk gehen die Stadtwerke als Dienstleister neue Wege. Müssen sich Unternehmen wie das Ihre eigentlich immer wieder neu erfinden, um zukunftstauglich zu bleiben? alfred Müllner: in anbetracht dessen, dass es heutzutage auch dank des internets viele neue Faktoren gibt, die den wirtschaftlichen erfolg eines Unternehmens ausmachen, müssen sich gerade die Unternehmen aus den klassischen branchen immer wieder neu definieren. nur so können wir langfristig am Markt bestehen. 100 JAHrE JUnG die swa feiern in diesem Jahr den 100. Geburtstag des Gaswerks Augsburg-Oberhausen. die größte Party zum Fest richten dem denkmalgeschützten Areal dutzende Künstler aus der ganzen region mit dem Event »Asche zu Farbgut« aus. das macht Sinn, schließlich soll in den kommenden Jahren auf dem Gelände das größte Zentrum für Kultur- und Kreativwirtschaft in Schwaben entstehen. Aus diesem Anlass sprachen wir mit Alfred Müllner und dr. Walter Casazza, den Geschäftsführern der Stadtwerke Augsburg. das kommunale Unternehmen ist Besitzer des Geländes und Motor des Projekts. Lange bevor der Entschluss gefasst wurde, das ehemalige Gaswerk zu einem regionalen Brennpunkt für die Kulturund Kreativwirtschaft zu machen, prüfte Ihr Haus diverse andere Verwertungsoptionen des seit bald zwanzig Jahren brach liegenden Geländes. Was glauben Sie, warum musste so viel Zeit vergehen, ehe eine kulturelle Nutzung ernsthaft in Erwägung gezogen wurde? walter casazza: Die idee der kulturellen nutzung ist nicht neu. Mit der Unterstützung von Professor Ganser hatten die swa schon vor Jahren verfolgt, ein konzept umzusetzen, dass dem Gasometer im nordrhein-westfälischen oberhausen ähnelt. aber vermutlich war die Zeit da einfach noch nicht reif. Jetzt stimmen die rahmenbedingungen und wir freuen uns, dass das Gelände wieder mit leben gefüllt wird. Die swa haben bis heute schon sehr viel Geld in die Hand genommen, um das Areal fit für die Zukunft zu machen. Können Sie beziffern, wie hoch die Investitionen durch Ihr Haus insgesamt sein werden, bis die Umwidmung abgeschlossen ist? walter casazza: wir haben in den vergangenen Jahren mehr als 5 Millionen euro in die altlastensanierung und zusätzlich jährlich rund eine halbe Million in den erhalt der Gebäude gesteckt. Da das Gelände denkmalgeschützt ist, war dies notwendig. nun trägt das engagement Früchte. An wen können sich Unternehmen aus der Kultur- und Kreativwirtschaft oder Künstler wenden, wenn sie Interesse haben, in Zukunft auf dem Gelände des ehemaligen Gaswerks zu arbeiten? alfred Müllner: kreativwirtschaftsunternehmen wenden sich aktuell an die Sparte liegenschaften bei der swa holding Gmbh, künstler und kulturschaffende, die ateliers, Proberäume oder werkstätten benötigen, wenden sich ans Popkulturbüro der Stadt augsburg. Planen Sie in den kommenden Jahren auf dem Gelände regelmäßig mit Events wie dem Grenzenlos-Festival oder Modular? walter casazza: natürlich soll das areal so gut wie möglich genutzt werden. Dieses Jahr zum beispiel auch mit einem viertägigen Festival vom 15. bis 18. September zum 100-jährigen Jubiläum des Gaswerks. Dabei arbeitet erstmals eine große Gruppe unterschiedlicher kreativer organisationen zusammen, um dem Publikum etwas zu bieten. Und auch in Zukunft sollen auf dem Gelände veranstaltungen stattfinden. Verknüpfen Sie diese Investition mit einer Renditeerwartung oder sehen Sie Ihr Engagement als gewaltiges Projekt im Bereich Kultursponsoring? alfred Müllner: wir erwarten uns von dem Projekt schon, dass es wirtschaftlich sinnvoll ist und zu einem weiteren Standbein der swa wird. Daher soll dort auch raum für kreativwirtschaft geschaffen werden. Wie ermitteln die swa, welcher Mietermix für das Gelände ideal ist? walter casazza: Die Stadtwerke vermieten neben kreativwirtschaftsbetrieben nur an die Stadt augsburg. Die besetzung der ateliers und werkstätten erfolgt also über die Stadt. Walter Casazza und Alfred Müllner leiten als Geschäftsführer die Stadtwerke Augsburg. (Foto: Thomas Hosemann, swa) Das Interview führte Jürgen Kannler. www.a3kultur.de gasWerK Morgen Sonderveröffentlichung: 100 Jahre Gaswerk II EnErGiEKULTUrZEnTrUM Auf dem Gaswerkgelände entsteht in den kommenden Jahren das Zentrum für Kultur- und Kreativwirtschaft unserer region 2c 1b 2a 8 1a 2b 10 a 9a 6 Sie handeln mit Strom und Gas, stellen die wasserversorgung sicher und organisieren weite teile des öffentlichen nahverkehrs. es gehört bisher nicht zum tagesgeschäft der Stadtwerke augsburg, die lokalen kulturszenen und die kreativwirtschaft mit bezahlbaren werkstatt-, atelier- und übungsräumen zu versorgen. Das wird sich nun ändern. es ist beschlossene Sache, dass der stadteigene betrieb sein nun seit 15 Jahren brach liegendes areal an der Grenze der augsburger Stadtteile oberhausen, bärenkeller und kriegshaber in absehbarer Zeit zum größten und wichtigsten kreativzentrum der region umbauen wird. Von Jürgen Kannler Die Menschen hier kennen das Gelände als Gaswerk. Sein mächtiger Scheibengasbehälter aus den 50er-Jahren ist eine der auffälligsten Landmarken weit und breit. Der 84 Meter hohe Riese steht für Augsburger Innovationskraft und den Wiederaufbau nach den Zerstörungen der Nazizeit. Er ist ein stählernes Zeichen für den durch harte Arbeit geschaffenen Wohlstand, aber auch für den Verfall ganzer Industriezweige in den 70er- und 80er-Jahren. Wenn es nach den Plänen der Stadtwerke geht, steht der Gaskessel ab sofort für einen Neustart des weitläufigen Areals mit seinem europaweit einzigartigen, denkmalgeschützten Gebäudeensemble, dessen 100. Geburtstag in diesem Jahr gefeiert wird. in diesem Jahr wird das Gebäudeensemble 100 Jahre alt Noch in diesem Jahr soll von der Stadt die Baugenehmigung für das Theaterinterim vorliegen. Parallel dazu werden Ausführungsplanungen erstellt, damit der Baubeginn noch in diesem Jahr erfolgen kann. Im Büro von Hans Koch, Planungsleiter Bau für das »Kreativwerk«, so der stadtwerkeinterne Projekttitel für das Gaswerksareal, laufen dafür die Fäden zusammen. Ein kleines, engagiertes Team sorgt dafür, dass ein historisches Denkmal mit einem hohen Unterhaltsaufwand zu einem belebten Objekt wird, das längerfristig seine Kosten selbst trägt. Da trifft es sich gut, wenn man wie Koch in Sichtweite des Gaskessels aufgewachsen ist und ein fast schon natürlich gewachsenes Verhältnis zu diesem Projekt mitbringt. 10 b Nachdem die Stadtwerke in den letzten Jahren viel Geld in die Hand genommen haben, um den Boden des Geländes zu sanieren – die Schadstoffe wurden dabei bis zu einer Tiefe von 10 Metern entsorgt –, ist es nun an der Zeit, Schritt für Schritt die Sanierung der einzelnen Gebäude des Industriedenkmals in Angriff zu nehmen. Dafür geben die verschiedenen Prioritäten der späteren Nutzung die Taktung vor. Generell lässt sich dieser Plan in zehn Stufen beschreiben: 1 Ofenhaus mit neuer Brechtbühne, Ballettsaal und Gastronomie (a), neUbau für das Theater Augsburg mit Verwaltung, Intendanz, Werkstätten sowie Atelier- und Übungsräumen mit ca. 800 m2 Grundfläche (b) 2 Östliche Werkstätten (a) und Sozialräume 5a 6 Theater und Arbeitsräume für Künstler im Ofenhaus Im Ofenhaus soll mit der Spielzeit 2018/19 die neue Brechtbühne ihr Publikum finden. Dazu werden Tribünenelemente und Technik aus der bis dahin nicht mehr benötigten »alten« Brechtbühne demontiert und im Gaswerk wiederverwendet. Dieses Schauspielhaus nimmt dann samt Technik und einem kleineren Bereich für einen Gastronomiebetrieb fast den gesamten rechten Flügel des Ofenhauses ein. Als spektakulär könnte sich die Umsetzung eines Restaurants, Foyers und Aktionsraumkonzepts erweisen. Im linken Flügel soll dieses rund 20 Meter hohe Raumerlebnis stattfinden. Unter dem Dach ist ein Ballettsaal mit Bogenarchitektur und viel Tageslicht geplant. 3 Messwarte (a) und ehemalige Gasdruckre- Für den gesamten Theaterneubau veranschlagen die Stadtwerke 12,5 Millionen Euro. gelanlage (b): Atelierräume weitere Bauphase, ca. 1.000 m2 4 Scheibengasbehälter, Untergeschoss (a) Räume bis zu 900 m2, Kesselraum für Kunst- und Kulturevents (b) 5 Apparatehaus (a), Kühlerhaus (b): Fläche für Ausstellungen und Events 6 Ehemalige und zukünftige Wirtschaftsgebäude mit technischen Einrichtungen zum Betrieb des Geländes 7 Reinigergebäude, hier soll nach einem Ausschreibungsverfahren eventuell ein neuer Platz für Clubkultur geschaffen werden 8 neU Parkhaus mit bis zu 400 Stellplätzen für Theaterbesucher und Anlieger, dient auch als Firewall gegenüber den Treibstofftanks am angrenzenden Gelände 10 Garagenhaus (a), das ehemalige Portalgebäude (b) und die ehemalige Direktorenvilla (c) spielen beim derzeitigen Planungsstand keine wesentliche Rolle Gegenwärtig stehen vor allem die Punkte 1, 2 und 8 im Fokus der Diskussionen und Planungen. 3a 6 4a 9b 10 c Verlängert werden soll das denkmalgeschützte Stück Industriekultur in Richtung Norden durch einen modernen Zweckbau mit Stahlfassade und vergleichbarer Kubatur. Auf fünf bis sechs Etagen finden dort Verwaltung, Intendanz, Probebühne und die Werkstätten des Theaters Platz. Außerdem sieht das Raumkonzept Flächen für Künstler vor, die zurzeit noch im Kulturpark West in der ehemaligen Reese-Kaserne arbeiten. aus der Kreativwirtschaft und artverwandtem Gewerbe, ca. 5.000 m2 geschaffen durch neUbebauung (a), bis zu 8.000 m2 anstelle der beiden Teleskopgasbehälter (b) Im Büro von Hans Koch laufen die Fäden für den geplanten Neubau zusammen. (Foto: a3kultur) 3b (b): Atelier- und Übungsräume erste Bauphase, ca. 1.700 m2 neU Westliche Werkstätten (c): Das denkmalgeschützte Ensemble soll nach dem technisch bedingten Abriss des westlichen Flügels originalgetreu wieder aufgebaut werden, Termin steht noch nicht fest, neu geschaffene Flächen für Atelier- und Übungsräume ca. 800 m2 9 Nachverdichtungsfläche für Unternehmen www.a3kultur.de 5b 7 4b raumbedarf für Künstler aus dem Kulturpark West decken Nachdem gegenwärtig davon auszugehen ist, dass die Mieter der Kulturpark West gGmbH auf dem Gelände der ehemaligen Reese-Kaserne im Stadtteil Kriegshaber ihre Ateliers, Werkstätten, Büros und Übungsräume noch bis ins Jahr 2019 nutzen können, also zwei Jahre mehr als bisher mit der Stadt mietvertraglich vereinbart, ist auch der Druck auf die Stadtwerke nicht mehr so vehement, für die Kreativen Ersatzräume zu zaubern. Ursprüngliche Pläne der Stadt hatten einen Umzug der Kulturpark-West-Mieter ab 2017 vorgesehen. Ein mehrstufiger Zeitplan soll die Erstellung von rund 5.000 m2 Kreativraum in den kommenden Jahren gewährleisten. Das gesamte Raumpaket soll für 5 Euro Kaltmiete pro m2 an die Stadt abgegeben werden, um die Ateliers, Werkstätten, Büros und Übungsräume an Kultur- und Kreativschaffende zu einem günstigen Preis von gut 7 Euro warm unterzuvermieten. In einer ersten Bauphase ertüchtigen die Stadtwerke die östlichen Werkstätten. Sie bildeten zusammen mit ihrem Gegenpart im Westen die imposanten Flügel für den ersten Scheibengasbehälter der Welt, der vor 100 Jahren von diesem Gelände aus von der Augsburger Innovationskraft in die Welt kündete. Leider sind von diesem Industriedenkmal nur noch die zylinderförmigen Außenmauern und der Ostflügel übrig. Dessen Pendant wurde im Zuge der Bodensanierungen abgerissen, um bis in zu 10 Meter Tiefe benzolbelasteten Boden abzubaggern, soll aber originalgetreu wieder aufgebaut werden. Wesentlich unkomplizierter stellt sich die Sanierung des knapp 800 m2 großen, ehemaligen Sozialgebäudes des Gaswerks für die Kreativen dar. Bezugsfertig sein könnten diese rund 1.500 m2 umfassenden Atelier- und Übungsräume bis Ende 2017. Für den etwa 800 m2 großen Westflügel ist derzeit noch kein Wiederaufbautermin bekannt. das Herz des neuen Zentrums der Kultur- und Kreativwirtschaft in unserer region Die zweite Bauphase umfasst vor allem die Gebäude der ehemaligen Messwarte und der benachbarten Gasdruckregelanlage und soll bis 2019 abgeschlossen sein. Zusammen können hier gut weitere 1.000 m2 Kreativraum generiert werden. Sollte tatsächlich auch das untere Geschoss des großen Scheibengasbehälters zu Übungsräumen für Musiker werden, würde sich diese Fläche sogar verdoppeln. Allerdings ist bis heute, auch durch die hervorgehobene Stellung dieses Industriedenkmals, seine endgültige Nutzung nicht abschließend diskutiert. Sicher ist nur, dass der nahezu einzigartige Kesselraum auch in Zukunft als Ort für besondere Kunstprojekte zur Verfügung stehen wird. Diese anstehenden Baumaßnahmen und ihre anschließende Belebung ergeben in Summe das Herz des neuen Zentrums für Kultur- und Kreativwirtschaft in unserer Region. In Verbindung mit einer Öffnung des Geländes für alle Bürger, einem Anschluss an das Radwegesystem der Stadt und nicht zuletzt belebt durch die Ansiedlung von ausgesuchter Gastronomie und einer abgestimmte Programmplanung der einzelnen Kulturmacher, aber auch über zeitgemäße Festivalformate auf dem gesamten Gelände wird dieses Herz zu schlagen beginnen. Weitere Informationen unter: www.sw-augsburg.de IMPRESSUM Sonderveröffentlichung 100 Jahre Gaswerk Herausgeber: Stadtwerke Augsburg Holding GmbH (V.i.S.d.P.) Chefredakteur: Jürgen Kannler (kaj) [email protected] Titel & Lageplan S. IV: Oliver Haussmann, www.oha-projects.de Grafik & Satz: Andreas Holzmann Foto S. I (Walter Casazza und Alfred Müllner): Thomas Hosemann, swa Redaktionsleitung: Patrick Bellgardt (pab) Redaktionelle Mitarbeit: Susanne Thoma (tho) Schlussredaktion: Christiane Kühn Verlag: studio a ug (haftungsbeschränkt) Austraße 27, 86153 Augsburg, www.a3kultur.de | Tel.: 0821 – 5081457 Druck: Megadruck.de Eine Verwertung der urheberrechtlich geschützten Beiträge, Abbildungen, Anzeigen etc. ist unzulässig und strafbar, soweit sich aus dem Urhebergesetz nichts anderes ergibt. III gasWerK Heute Sonderveröffentlichung: 100 Jahre Gaswerk Orangerie gestaltet Festival-Zentrum Eine Vielfalt an Ausdrucksformen – in Your Face In der Mitte des großen Gaswerkareals auf dem Außengelände wird das Festival-Zentrum entstehen. Hier können die Besucher*innen essen, trinken und feiern. Im Kühlergebäude wird außerdem eine einladende Bar mit »Orangerie-Charme« durch Lichtinstallationen, grafische Werke und virtuose Klänge entstehen. In den Räumen der alten Schlosserei wird die Gruppe handverlesene Medienkunstwerke und im kleinen Scheibengasbehälter experimentelle PerformanceKunst präsentieren. Sehr gespannt sein darf man auch auf spontane künstlerische Interventionen überall auf dem Gelände. Die Orangerie wurde 2010 von Künstler*innen und Kulturschaffenden der Fakultät für Gestaltung in Augsburg gegründet. Als Kulturnomaden bespielen sie mit einem offenen Kunst- und Kulturkonzept immer wieder temporär leer stehende Räume. Bekannt geworden ist die Gruppe spätestens durch die Gestaltung der Brechtfestival-Zentrale 2014 in der ehemaligen Oberpostdirektion in der Grottenau. Sie wurde bespielt mit allem, was die regionale und überregionale Kulturszene hergab. www.orangerie.cc Ob Fotografie, Malerei, Grafik oder Graffiti, Streetart, Bildhauerei, digitale Kunst oder Musik – alle Ausdrucksformen sind vertreten und werden einem breiten Publikum vorgestellt. Gegründet im September 2011 hat sich IYF mit einer Vielzahl regionaler und überregionaler Events und Kunstausstellungen einen Namen gemacht und steht für ausgefallene Konzepte, umgesetzt in Off-Locations – Augsburger Räumen, die nie vorher bespielt wurden. 2013 wurde IYF mit dem Popkulturpreis ROY als Programmmacher des Jahres in Augsburg ausgezeichnet. www.in-your-face.net die Kunst erobert den raum – die Bunten Zum ersten Mal findet auf dem stillgelegten Gaswerk-Areal in Augsburg-Oberhausen ein Festival mit Eventcharakter statt, das auch ein breites Spektrum zeitgenössischer Kunst zeigt. Zahlreiche Konzerte Beispielhaft für die kreativorientierte Neugestaltung des alten Industriegeländes zeigen Sebastian Giussani und Daniel Man vom Verein »Die Bunten« spielerisch, wie Kunst den Raum durchsetzen kann. Irgendwo zwischen Rauminstallation und Aktionskunst laden die beiden Augsburger Künstler mit ihrem interaktiven Werk »Wollfront« die Besucher*innen in das Ofenhaus ein, selbst mit Wollknäueln auf Stacheldraht zu schießen und es so weiterzuführen. Ansonsten wird der »Verein zur Förderung der Graffiti-Kultur« auf dem Festival farbenfroh mitmischen. Gesprüht und gemalt wird auf fest installierten Objekten, Zellophan und auf allem, was besprüht werden soll und darf. www.die-bunten.de Für vier Tage wird das gesamte Gelände des Gaswerks in einen großflächigen Kunstraum verwandelt, in dem eine Vielzahl an Ausstellungen, installationen, Performances und Konzerte stattfinden. Asche zu Farbgut soll einen Ausblick darauf ermöglichen, wie das alte industriegelände in Augsburg-Oberhausen zu einem Kreativ-Areal für alle verwandelt werden kann. Sowohl auf der Hauptbühne im Außenbereich als auch auf einer Bühne im Kühlergebäude, die vor allem abends bespielt wird, gibt es stilistisch ein breit gefächertes Spektrum von Electro, Jazz, Funk, Hip-Hop, Post-Punk, Alternative, Dream-Pop und Crossover. Neben Bands aus der lokalen Musikszene performen Bands aus München, Berlin und Zürich wie Cats & Breakkies, Blue Haze, Festkörper, Dot, Moon Transit, Fräulein Brecheisen als Duo und San Antonio Kid. Als Highlight gilt Egopusher, ein Geigen-Schlagzeug-Duo, bei dem die Gegensätze im Zentrum stehen: Die mürrische, poetische Geige trifft auf den wuchtigen Charakter des Schlagzeugs. Mit dem Festival präsentieren sich sechs Augsburger Kulturinstitutionen: Orangerie, Künstlergruppe 38/40 aus dem Kulturpark West, in Your Face, City Club, die Bunten und die Gaswerksfreunde. durch die Vielfalt der künstlerischen Ausdrucksformen soll nicht nur die industrielle, sondern auch gesellschaftliche »Asche zu Farbgut« umgewandelt werden. Partys und Lounge Foto: Martin Kohnle Der City Club organisiert die Aftershow-Partys am 16. und 17. September und gestaltet hierfür den Scheibengasbehälter neu mit Bars, Bühne und DJ-Pult. Auf dem Außengelände wird durch Essensangebote, überdachte Sitzgelegenheiten, originelle Gestaltung und Beleuchtung eine entspannte Atmosphäre zum Verweilen, Ruhen und Zusammensein geschaffen. www.cityclub.name Gaskessel und Museum Momentbezogene darbietungen der Künstlergruppe 38/40 Die Künstler*innen aus dem Kulturpark West treten unter anderem mit Anna Winter an. Die Artistin ist mit einer aufregenden Trapezperformance im Gaskessel ebenso dabei wie die Ausdruckstänzerin Kathrin Knöpfle. Wer schon immer selbst Sujet eines modernen Kunstwerks werden wollte, hat als Besucher*in die Chance, sich im Œuvre von Christian Dolleschel zu verewigen. Unter dem Motto »Eine Minute für die Kunst« wird er titelgetreu sekundenschnelle Porträtskizzen vom Publikum anfertigen und daraus eine Collage gestalten. Des Weiteren zeigt die Künstlergruppe Rauminstallationen sowie Live-Musik. www.kulturparkwest.de Schiller »Klangwelten«-Show 20. Oktober, 20 Uhr Foto: J.B. Millot Im spektakulären 80 Meter hohen Scheibengasbehälter treffen sie aufeinander: Pianist Uri Caine, Sänger Theo Bleckmann, Geigerin Joyce Hammann, Saxofonist Chris Speed sowie DJ Olive an den Plattentellern. Das Konzert findet im Rahmen der Benefizreihe »Grundton D« von Deutschlandfunk und Deutscher Stiftung Denkmalschutz in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Augsburg statt. Beim Konzert in Augsburg wird sich Uri Caine mit Liedern von Kurt Weill und Hanns Eisler auf Texte von Bertolt Brecht beschäftigen. Und mit Theo Bleckmann steht ihm dabei einer der kreativsten Sängerpersönlichkeiten der internationalen Jazzszene zur Seite. Der Kartenvorverkauf für das Festival läuft. Das Festivalticket (4 Tage) kostet 25 Euro. Tagestickets für den Donnerstag, Freitag und Samstag sind zu einem Preis von 10 Euro erhältlich, sonntags werden 5 Euro fällig. Kinder bis einschließlich 12 Jahre sind frei. Die Tickets sind gleichzeitig Kombitickets für den ÖPNV und gelten an den Veranstaltungstagen jeweils zwei Stunden vor Veranstaltungsbeginn bis Betriebsende als Fahrkarten in den Bussen und Trams der avg in den Zonen 10 und 20 (keine Nachtbusse). swa-Kundencenter Hoher Weg und Königsplatz, Bürgerinformation am Rathausplatz, City Club am Königsplatz, Ko-Ko’s Vitaminbar am Moritzplatz und online unter: www.sw-augsburg.de. Weitere Infos zum Festival gibt es unter: www.aschezufarbgut.de Foto: Philipp Glaser Manuel Engelhardt, In Your Face | Daniel Tröster, Die Bunten | Christa Spaniol, Künstlergruppe 38/40 | Oliver Frühschütz, Gaswerksfreunde | Sebastian Streidl, City Club | Oliver Haussmann, Orangerie Foto: Jörg Grosse Geldermann 11. September, 18 Uhr Tickets Vorverkaufsstellen Grundton d Weltklasse-Jazzer Uri Caine, Theo Bleckmann und ihr Ensemble Die »Freunde des Gaswerks« werden ihr Museum öffnen und ihre beliebten Führungen durch das Gelände und auf den großen Gaskessel anbieten. Weitere Infos zum Verein lesen Sie auf Seite V. www.gaswerk-augsburg.de Schiller alias Christopher von Deylen kommt. Er ist mit über sieben Millionen verkauften Tonträgern, fünf Nummer-eins-Platzierungen in den Album-Charts und zahlreichen Auszeichnungen der erfolgreichste Elektronik-Künstler Deutschlands. Schiller macht mit einer deutschlandexklusiven »Klangwelten«-Show während seiner laufenden Tournee durch die großen Konzerthallen Europas einen Zwischenstopp in Augsburg und präsentiert eine Reise durch sein musikalisches Schaffen bis hin zum aktuellen Nummer-eins-Album »Future«. »Elektronik pur« bietet die Schiller-Werkschau, für die Christopher von Deylen seine persönlichen Highlights aus 18 Jahren Schiller und damit aus allen bisher veröffentlichten Alben ausgewählt und für seine rein elektronische und instrumentale Aufführung neu arrangiert hat. Mit dem Soundvisionär geht das swa-Jubiläum »100 Jahre Gaswerk« zu Ende. Das Konzert findet im Reinigerhaus statt. www.a3kultur.de www.a3kultur.de GRÜNFLÄCHEN FAHRRADABSTELLPLATZ GASTRONOMIE / STÄNDE KONZERTBÜHNE FESTIVAL-ZENTRUM VERANSTALTUNGSGEBÄUDE 8 7 Sonderveröffentlichung: 100 Jahre Gaswerk 11 Museum GASWERKSFREUNDE — Historische Ausstellung 10 KÜHLERGEBÄUDE ORANGERIE — Medienkunst, Grafik, Drinks &Sound 9 APPERATEHAUS 38/40 — Ausstellung 4 SCHLOSSEREI ORANGERIE — Medienkunst 5 FESTIVAL-ZENTRUM ORANGERIE — Gestaltung Außengelände, Konzertbühne CITY CLUB — Food and Drinks IN YOUR FACE — Food 8 KLUBKELLER CITY CLUB — Konzerte, Aftershow-Party und Theater 3 KLEINER SCHEIBENGASBEHÄLTER ORANGERIE UND 38/40 — Performance 6 7 GASKESSEL 38/40 — Performance 9 5 4 2 SCHWABENWAND DIE BUNTEN — „ Maler am Werk“ 10 3 6 REINIGERGEBÄUDE 38/40 — Ausstellung IN YOUR FACE — Urban Art Ausstellung 11 2 1 OFENHAUS DIE BUNTEN — Installation ORANGERIE — Medienkunst 1 gasWerK Heute IV V Sonderveröffentlichung: 100 Jahre Gaswerk Gaswerk Gestern Energie für die region Jürgen Kannler im Gespräch mit Gaswerksfreund Oliver Frühschütz Herr Frühschütz, Sie sind Vorsitzender der 2005 gegründeten Gaswerksfreunde Augsburg. Wie kam es zu diesem Engagement? Ich selbst war von 1993 bis zur Stilllegung 2001 als Elektriker auf dem Gaswerkgelände beschäftigt. Die Idee zum Verein entstand kurze Zeit nach der Schließung, als die Stadtwerke 2002 die Räume leerräumen ließen. Auf dem Schreibtisch des Direktors fand ich vier uralte Fotoalben. Die wurden jahrelang gehütet wie ein Schatz und jetzt sollten sie in den Müll wandern? Das durfte nicht sein! Also habe ich sie mit nach Hause genommen. Beim Durchblättern stößt man dann auf Bezeichnungen wie »Ofenhaus« – für mich war das immer nur das Kulissenlager für das Stadttheater. Und so habe ich mir von den ehemaligen Arbeitskollegen erzählen lassen, wie das früher war. Nach und nach wurde so das Puzzle vervollständigt. Bis dato gab es keine Quellen, wie das Gaswerk funktioniert hat, wie dort gearbeitet wurde. Und dann haben Sie Mitstreiter gesucht? Das Kernteam bestand damals aus drei ehemaligen Gaswerkmitarbeitern sowie Architekten. Die Gründungsversammlung fand im Architekturmuseum Schwaben statt. Mit der Zeit hat sich eine Gruppe von rund 50 Mitgliedern zusammengefunden. Wir haben teilweise Leute dabei, die einmal bei einer unserer Führungen mitgegangen sind und sofort begeistert waren. Das ist richtig. Als das Gaswerk in Betrieb genommen wurde, gab es nur die beiden Teleskopgasbehälter, die heute noch stehen. Erst 1953/54 wurde der große Scheibengasbehälter – der sogenannte Gaskessel – gebaut, um die Speicherkapazität zu erweitern. Zu dieser Zeit wurde sogar eine Ferngasleitung betrieben, die bis nach Kaufbeuren reichte. Ebenfalls auf dem Gelände zu finden ist der kleine Scheibengasbehälter, der im Vergleich zu seinem großen Bruder ein bisschen untergeht. Das habe ich selbst anfangs gar nicht richtig realisiert. Wir haben hier tatsächlich einen Pionierbau von MAN: den weltweit allerersten Scheibengasbehälter, der jemals gebaut wurde. Diese Technik wurde in die ganze Welt exportiert. Heute ist nur noch seine Hülle vorhanden. Das nebenstehende Laborgebäude musste leider zur Beseitigung der hohen Altlasten abgerissen werden. Sie sagten, dass Sie das Ofenhaus zunächst nur als Kulissenlager des Stadttheaters kannten. Demnächst beherbergt das Gebäude die neue/alte Brechtbühne. Was halten Sie von der Entwicklung des Areals? Als Verein war uns von Anfang an wichtig, dass die Gebäude erhalten bleiben und dass das Gelände eine Nutzung bekommt, von der die Bürgerinnen und Bürger profitieren. Die kulturelle Nutzung finde ich daher prima: Das Areal wird neu belebt! Insofern ist es ein wichtiger Meilenstein, wenn das Theater Augsburg hier einzieht. Die Geschichte des Gaswerks in Kurzform Ab 1848 wird Augsburg (anfänglich nur für die Straßenbeleuchtung) mit selbst erzeugtem Stadtgas aus dem ersten Gaswerk versorgt. Seit 1978 wird Augsburg (nur noch) mit Erdgas versorgt. 1863 geht das zweite Gaswerk in Betrieb. Bis 2001 dient die Gasbehälter zur Spitzengasspeicherung. 1907 werden die privaten Gaswerke städtisch. Seit 2001 ist das Gaswerk stillgelegt. 1915 wird ein »neues« Gaswerk am heutigen Standort in Betrieb genommen, das die zwei alten ablöst. 2005 und 2006 feiert Augsburg auf dem Areal das Musikevent Popcity. 1951 erfolgt die Inbetriebnahme des Stillofens für eine größere Gaserzeugung. 2011 bis 2014 bringt das Grenzenlos-Festival Kunst und Kultur auf das Gelände. 1954 wird der Bau des großen Scheibengasbehälters abgeschlossen. 2011 bewirbt sich die Stadt Augsburg mit dem Gaswerk als Standort für das Museum der Bayerischen Geschichte. Bis 1968 wird im Gaswerk Stadtgas aus Kohle hergestellt, damit werden die Haushalte und Firmen in Augsburg mit Energie versorgt. 2014 beschließt der Kulturausschuss die »Zukunftswerkstatt Gaswerk«, die noch im selben Jahr durchgeführt wird. 1970 kommt es zum Abbruch einiger Gebäude und Anlagen der ehemaligen Gaskokerei. 2014/2015 Der katalanische Künstler Jaume Plensa zeigt seine eigens für den Gaskessel konzipierte Installation »The Secret Heart/Das Geheimherz«. Für die Umstellung von Stadtgas auf Erdgas im Versorgungsgebiet wird von 1963 bis 1978 eine Erdgas-Spaltanlage betrieben. Ein wesentlicher Teil Ihrer Arbeit liegt darin, den Menschen das Gaswerkareal näherzubringen. Wir bieten zwischen April und September Führungen an. Rund zwei Stunden dauert der Rundgang. Dabei erklären wir, was hier früher passiert ist, und geben Einblicke in den Alltag der Mitarbeiter. Dazu gehören auch kleine Geschichten, wie die Tatsache, dass die Arbeiter im Ofenhaus früher Holzschuhe anhatten, weil es so heiß war. So etwas steht in keinem Geschichtsbuch. Das Gaswerk war kein Paradies: giftiges Material, dreckig, gefährlich. Dennoch war es für die Stadt Augsburg ein wichtiger Energieträger und insofern ein wichtiges Denkmal, das erhalten bleiben sollte. Lange Zeit ist von Oberhausen aus die gesamte Stadt mit Energie versorgt worden. Genau, das Gaswerk war quasi das Herzstück – auch für die Entwicklung Augsburgs als Industriestadt. Die klassische Gaserzeugung aus Steinkohle wurde hier bis 1968 praktiziert. Danach kam das Erdgas per Pipeline an. Die Erzeugung wurde stillgelegt, die Speicherung jedoch bis 2001 weiterbetrieben. In der Stadt musste von Stadt- auf Erdgas umgerüstet werden – jeder Haushalt, jede Gasleitung musste angepackt und umgerüstet werden. Das europaweit einzigartige Ensemble Gaswerk steht heute unter Denkmalschutz. Der große Scheibengasbehälter ist zur weithin sichtbaren Landmarke geworden. Dabei gehört er gar nicht zur »Ursprungsbesetzung«. 2015/2016 ist das Gaswerk 100 Jahre alt. Bereits bei den Grenzenlos-Festivals war zu spüren, wie groß die Anziehungskraft sein kann. Das hat auch mich fasziniert. Die Stimmung war klasse. Viele Menschen kamen zu mir und haben gesagt: Wow, das ist ja toll hier! Wenn ich das nur früher gewusst hätte … Welche Ziele haben die Gaswerksfreunde für die Zukunft? Wir hoffen, dass wir mit unseren Führungen und unserem Museum auf dem Gelände bleiben können und, dass wir mit den neuen Mietern das ein oder andere Fest feiern dürfen. In den nächsten 10 bis 15 Jahren wird sich hier noch einiges tun. Es bleibt spannend! Noch bis zum 25. September finden wieder jeden Sonntag um 13, 14, 15 und 16 Uhr bei gutem Wetter Aufstiege auf den großen Scheibengasbehälter statt. Anmeldungen sind bis spätestens 15 Minuten vorher am Einfahrtstor an der August-Wessels-Straße 30 möglich. Zudem finden jeden Sonntag um 14 Uhr kostenlose Führungen statt. Auf Anfrage werden auch Sonderführungen und Aufstiege, Nacht- und Kinderführungen angeboten. Kontakt: Oliver Frühschütz, Tel. 0821 – 585041, mail@ gaswerk-augsburg.de. Weitere Informationen gibt es unter: www.gaswerk-augsburg.de Im Fotoarchiv der Gaswerksfreunde Augsburg finden sich so einige Schätze. Das Bild oben zeigt das Areal in einer Luftansicht etwa 1920. Darunter ist das Gaswerk um 1954 zu seiner Blütezeit zu sehen – bereits mit dem großen Scheibengasbehälter. Foto unten: Nur selten und an ganz bestimmten Tagen »erscheint« er im Gaswerk – der Schutzengel »Sankt Gasius«. (Quelle: Archiv der Gaswerksfreunde Augsburg e.V.) www.a3kultur.de 11. September, 18 Uhr Foto: JB Millot Grundton D Uri Caine, Theo Bleckmann & Ensemble Weltklasse-Jazz im Industriedenkmal Ticketvorverkauf ab 16. August 15. - 18. September Asche zu Farbgut Kunst- und Kreativfestival Ausstellungen, Live-Performances & Musik Ticketvorverkauf ab 16. August Foto: Philip Glaser 20. Oktober, 20 Uhr SCHILLER „Klangwelten“-Show Exklusives Konzerthighlight des Soundvisionärs Ticketvorverkauf ab 12. September Tickets: Medienpartner: www.sw-augsburg.de /stadtwerke.augsburg JAHRE GASWERK Von hier. Für uns. www.a3kultur.de
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