Evangelisch Gemeindebrief für Schliersee - Neuhaus – Fischbachau – Bayrischzell Ausgabe September - November 2016 Am Anfang war das Wort wir sind für Sie da Evang.-Luth. Kirchengemeinde Neuhaus (am Schliersee) Pfarramt: 83727 Schliersee Neuhaus 08026/7332 Josefstalerstr. 8a Fax: 08026/922241 e-mail: [email protected] Pfarrer/in: Melanie Striebeck Friedrich Woltereck Matthias Striebeck, Pfr. i.E. 08026/7332 Fax: 08026/922241 08026/5551 Fax: 08026/3702 e-mail: [email protected] 08026/924084 Sekretariat: Hannelore Ransberger Bürozeiten: Dienstag, Mittwoch + Freitag 9.00 - 12.00 Uhr Kirchen: Apostel-Petrus-Kirche Christus-Kirche Heilig-Geist-Kirche Martin-Luther-Kirche Neuhaus Schliersee Bayrischzell Fischbachau Konten: Kreissparkasse MB-Teg. Spendenkonto Gebühren/Kirchgeld BIC: BYLADEM1MIB IBAN: DE45 711525700000158741 IBAN: DE23 711525700000151183 Herausgeber: web-Adresse: Evang.-Luth. Kirchengemeinde Neuhaus (am Schliersee) www.neuhaus-schliersee-evangelisch.de Redaktionsteam: Layout: Druck: Auflage: Redaktionsschluss: Johannes Hütz, Melanie Striebeck (V.i.S.d.P.), Matthias Striebeck, Friedrich Woltereck Johannes Hütz e-mail: [email protected] Gemeindebriefdruckerei, Groß Oesingen 1.500 Für die nächste Ausgabe 08026/7332 Montag, 31.Oktober 2016 Titelbild: „Wortwolke“, gebildet aus den Inhalten dieses Gemeindebriefs Seite 2 Josefstalerstr. 6a Leitnerstraße. 2 Prof.-Kleiber-Str. 9 Birkensteinstr. 35 Editorial Liebe Leserinnen und Leser, «Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.» So beginnt das Johannes-Evangelium. Gottes Wort wird in dieser Ausgabe des Gemeindebriefs den Thementeil ebenso bestimmen, wie die Zeit der Reformation. Im kommenden Jahr feiern wir 500 Jahre Reformation. Unsere Kirchengemeinde versucht in vielfältiger Weise sich darauf vorzubereiten. Dabei geht es sicher nicht allein darum, Luthers Thesenanschlag am Reformationstag 2017 in besonderer Weise zu würdigen, vielmehr gilt es die Befreiung aller Gläubigen dankbar in Erinnerung zu rufen, die durch Luthers Fokussierung auf Gottes Wort ermöglicht wurde. Die Übersetzung und Verbreitung der Heiligen Schrift war dafür Voraussetzung. Die jüngste Anpassung der Lutherbibel, wird am Reformationstag 2016 in der Öffentlichkeit präsentiert. Diese Revision wird der neue von der Evangelischen Kirche empfohlene Bibeltext sein. Um die Zeit der Reformation auch in unserer Gegend plastisch wirken zu lassen, geben wir einem Kirchenhisto- riker gern breiten Raum in diesem Heft. Was sich in jüngster Zeit in unserer Kirchengemeinde alles getan hat, soll ebenso seinen Platz haben wie die Einladung zu zahlreichen Lutherbibel 2017 GruppenJubiläumsausgabe terminen und Gottesdiensten im Herbst. Wir hoffen, dass Sie eine erholsame Zeit in den Sommerferien gefunden haben und wünschen viel Freude mit dem Lesen dieser Zeilen in den beginnenden herbstlichen Tagen! Für das Redaktionsteam Seite 3 Am Anfang war das Wort „… verstehst Du auch, was Du da liest?“ Die Bibel ist voller schöner Geschichten und Gebete. Manche sind uns vertraut, andere sind uns fremd – und bleiben es. Wir lesen zwar die Sätze, aber deren Worte oder deren Zusammenhang verstehen wir nicht gleich. Die altertümliche Sprache und ihre Bilder entziehen sich häufig dem Verständnis gerade der jüngeren Generation. Worte wie Güte, Demut, Buße oder Erbarmen kommen in unserer Alltagssprache nicht mehr vor und lassen sich nur schwer aus sich selbst heraus erschließen. Keine Wunder, wenn Bibellektüren wenig anregend bleiben, weil man nicht versteht, was man da liest. Ähnlich ging es wohl auch einem Afrikaner, der extra nach Jerusalem reiste, weil er sich für die jüdischen und christlichen Schriften interessierte. Beim Lesen aber fiel im auf, dass ihm deren Botschaft verschlossen blieb. Er brauchte jemanden, der sie ihm erklärte. Der Apostel Philippus konnte helfen. Er erzählte von den Ereignissen um Jesus, von dessen Deutung der alten Schriften und ihrer befreienden Kraft. Der Afrikaner staunte über all Seite 4 das, was ihm Philippus im Gespräch eröffnete – und fand den Glauben, den er gesucht hatte. Er ließ sich taufen und „… zog seine Straße fröhlich“. (Apostelgeschichte 8, 26-39) Luther war zu seiner Zeit ein ähnlicher Apostel wie Philippus. Durch seine Bibel-Übersetzung eröffnete er jedem einen eigenen Zugang zur biblischen Botschaft nach dem Motto: „Lies selbst und vertraue dem Wort, das Du liest.“ Weil aber Luthers Deutsch für uns heute wieder unverständlich wirkt, braucht es weitere Übersetzer, die helfen zu verstehen, was man da liest. In unserer Gemeinde finden Sie diese in den Bibelgesprächskreisen und in unseren Gottesdiensten. Hier werden die fremden Zusammenhänge und Bilder in unsere heutige Zeit und Sprache übertragen. Den Besuchern eröffnet sich dadurch ein neuer Zugang zu den Texten und zum Glauben, und jeder - so hoffen wir - „… zieht seine Straße fröhlich.“ Pfarrerin Melanie Striebeck Am Anfang war das Wort Das Wort sie sollen lassen stahn Von Pfarrer Matthias Striebeck Wenn jemand etwas verloren oder vergessen hat, dann rät man ihm ganz gerne, er solle noch mal zum Ausgangspunkt zurückgehen. Wenn einem Schüler oder einer Schülerin ein Lerninhalt abhanden gekommen ist, dann sagen die Eltern harsch: Dann lies halt noch einmal. onsjubiläum an Durchhalteparolen zu den Kämpfen des ersten Weltkrieges gepredigt haben, der will auf die Feiern im nächsten Jahr gerne verzichten. Wie ist die Bibel zu verstehen? Hat Gott den Autoren den Text diktiert? Hat er sie wenigstens inspiriert? Ist alles nur Menschenwerk? Zeitge- Und genau so verhält es sich wohl auch mit unserer Religion. Wenn man weiß - oder auch nur das Gefühl hat - dass etwas nicht stimmt oder abhanden gekommen ist, dann schnappt man sich das Buch der Bücher (die Bibel) und liest nach. Sola scriptura - allein die Heilige Schrift soll uns Christinnen und Christen maßgeblich sein bei der Bewertung der Maßstäbe unseres Glaubens. Aber was heißt das? Jedes Zeitalter aufs Neue hat etwas gänzlich anderes herausgelesen aus der „Frohen Botschaft“. Wer sich z.B. ansieht, was die Prediger vor einhundert Jahren zum 400.sten Reformati- Lutherbibel von 1534 Foto: Torsten Schleese, Lutherhaus Wittenberg bunden und vielleicht irgendwann einmal überholt? Nach 20 Jahren Predigterfahrung wage ich ein erstes Fazit: Die Bibel ist Gottes Wort. Aber nicht in einem Seite 5 Am Anfang war das Wort platten Sinne, wie dies ein Fundamentalist oder Fanatiker wohl zu verstehen glaubt. Das Wort Gottes geschieht im immer wieder neuen Lesen der Texte. Relektüre. Es spricht heute einen ganz anderen Text zu mir, als vor zehn Jahren. So wie eine Faust-Aufführung heute ganz anders aussieht, als noch vor ein paar Jahren. Und ein Gründgens heute niemanden mehr hinter dem Ofen hervorlocken würde. Gott spricht mit den Menschen seiner Zeit. Durch die Texte des ersten und des zweiten Testamentes. Nicht alle sind gleich klar. Nicht alle sind gleich wichtig. In dubio pro christo. Im Zweifel halte dich an das, was Jesus Christus zu diesem oder jenem Thema gesagt hat. Dieser junge Wanderprediger aus Nazareth hat erstaunlich kluge Sachen gesagt und er hat sich überraschend umfangreich geäußert. Freilich haben selbst seine Jünger seinen Worten nicht immer den gleichen Sinn abgerungen. Deshalb lese ich gerne in allen Evangelien nach. Früher habe ich mich häufig auf die Seite von Lukas geschlagen. Heute Seite 6 fange ich an, das Geheimnis bei Johannes ein wenig besser zu verstehen. Insgesamt dauert es immer länger, eine Predigt zu formulieren. Die Auslegungsunendlichkeit ist von so unermesslicher Breite und Tiefe, dass ich schon dazu neige zu sagen: Die einfache Antwort ist immer die falsche. Aber noch nicht einmal darauf ist Verlass. Trotzdem steht über allem mein Vertrauen, dass der Vater seinem Buch zu Hilfe kommt (vgl. Sokrates). Und dann tritt man mit seiner Predigt vor die Gemeinde und die Leute hören etwas gänzlich anderes als das, was man selbst hineingelegt zu haben dachte. Gott schreibt auf krummen Zeilen gerade. Wer bin ich denn, dass ich auch nur glaube beurteilen zu können, was sich Gott bei der einen oder anderen Geschichte gedacht hat? Ich kann mir nur Mühe geben. Und vertrauen. Und mutig sein. Und mich am Ende immer fragen: Steckt da Liebe drin? Wenn ich auf diese Frage mit einem eindeutigen JA antworten kann, dann mache ich in der Richtung weiter. Am Anfang war das Wort Die Geschichte der Lutherbibel und ihrer Revisionen aus: www.die-bibel.de, Bibelgesellschaft, Stuttgart Bis zu seinem Lebensende hat Luther seine Übersetzung weiter verbessert. Ein Jahr vor seinem Tod kam 1545 die „Ausgabe letzter Hand“ heraus, die für die folgenden Jahrhunderte maßgeblich blieb. Weil sich im Lauf der Zeit Druckfehler in den Text eingeschlichen und voneinander abweichende Fassungen herausgebildet hatten und weil die Sprache sich seit dem 16. Jahrhundert weiterentwickelt hatte, wurde die Lutherbibel im 19. Jahrhundert erstmals revidiert. Im Jahr 1892 erschien die erste „kirchenamtliche“ Lutherbibel. Da diese noch sehr nahe am Lutherdeutsch geblieben war, kam es bald zu einer erneuten Revision, die auch die inzwischen eingeführte Duden-Rechtschreibung berücksichtigte. Das Ergebnis war die Textfassung von 1912. Aber auch diese Version erschien vielen noch modernisierungsbedürftig. Schon 1921 fiel der Beschluss zu einer erneuten Revision, die sich – bedingt durch den Zweiten Weltkrieg – lange hinzog. Erst 1956 erschien das revidierte Neue Testament, 1964 folgte das Alte Testament und 1970 waren auch die Apokryphen fertig. Aufgrund des großen zeitlichen Abstands wurde anschließend das Neue Testament noch einmal bearbeitet. Die 1975 erschienene Version wurde jedoch als zu modern abgelehnt, sodass der Revisionsprozess weiterging. Er kam im Jahr 1984 vorläufig zu Ende mit einer Fassung, die wieder stärker die Nähe zu Luther suchte. Im Zusammenhang mit der Einführung der neuen Rechtschreibung gab es 1999 noch einmal einige Veränderungen am Text. Dabei wurde vor allem das Alte Testament, dessen Revision 20 Jahre vor der des Neuen fertig geworden war, sprachlich an das Neue Testament angeglichen. Im Jahr 2010 beschloss der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland eine nochmalige „Durchsicht der Lutherbibel“, die neue Ergebnisse der biblischen Textforschung und Exegese berücksichtigen soll. Veränderungen des Luthertextes sollen allerdings nur dort erfolgen, wo sie zwingend geboten sind. Der in den Gemeinden vertraute Klang der Lutherbibel soll dabei nicht verändert werden. Geplant ist, die durchgesehene Bibel möglichst vor dem Reformationsjubiläum im Jahr 2017 der Öffentlichkeit vorzustellen. Seite 7 Am Anfang war das Wort Die Sprache der Lutherbibel aus: www.die-bibel.de, Bibelgesellschaft, Stuttgart Die bis heute ungebrochene Wirkmächtigkeit der Lutherbibel hängt an der kongenialen Verbindung von sprachlicher und theologischer Kompetenz, die in sie eingeflossen sind. Durch seine Übersetzung der Bibel in eine Sprache, die „die Mutter im Hause, die Kinder auf der Gasse“ und der „Mann auf dem Markt“ (Sendbrief vom Dolmetschen) verstehen konnten, hat Luther die Menschen in die Lage versetzt, ohne Vermittlung durch kirchliche Autoritäten ihren eigenen Zugang zu Gott zu finden - allein durch das Studium der Heiligen Schrift. Dabei hat er zum einen bewusst an der sperrigen Wörtlichkeit des Originals festgehalten, weswegen man gerne von der „kernigen“ Luthersprache spricht. (Entsprechend gehört die Lutherbibel zum Typ der philologischen Bibelübersetzungen.) Zum anderen weist Luthers Übersetzung aber auch schon deutlich kommunikative Elemente auf: Luther hat seine Übersetzung nämlich systematisch im Sinne seiner Rechtfertigungstheologie geprägt, indem er die reformatorischen Zentralbegriffe wie Gnade, Glaube, Trost, predigen (im Sinne von Evangeliumspredigt) viel umfassender verwendet als es die lexikalische Bedeutung der zugrunde liegenden Originalbegriffe erfordert. Es ist gerade diese durchgehende Übersetzungsstrategie, die die Lutherbibel zu einem unverzichtbaren Kristallisationspunkt protestantischer Identität gemacht hat. Der Prozess der jüngsten Anpassung zur Lutherbibel 2017 Quelle: https://www.dbg.de/navi/themen/lutherbibel-2017.html Das Erscheinen der revidierten Lutherbibel 2017 ist einer der großen Höhepunkte des Reformationsjubiläums 2016/17. Über fünf Jahre lang haben rund 70 Theologinnen und Theologen den Text intensiv geprüft und, wo nötig, überarbeitet. Ziel war es, eine größere sprachliche Genauigkeit herzustellen und gleichzeitig der Sprachkraft Martin Luthers gerecht werden. Nach Abschluss der inhaltlichen Arbeiten beginnt die Deutsche Bibelgesellschaft nun mit den Vorbereitungen zur Drucklegung. Pünktlich zum Seite 8 Am Anfang war das Wort Start des Jubiläumsjahres wird die Lutherbibel 2017 der Öffentlichkeit präsentiert werden. Zur Bedeutung der Lutherbibel Sie ist „das Original“ unter den deutschsprachigen Bibeln. Keine Übersetzung hat die deutsche Sprache und Literatur so geprägt wie die Lutherbibel – bis in die heutige Zeit. Luther 2017 - Was ist neu? Auf der Suche nach einer Übersetzung, die wissenschaftlich präzise und zugleich sprachlich treffend ist, hat auch Luther seine Bibelübersetzung immer wieder geprüft und überarbeitet. Die Lutherbibel 2017 in Zahlen Welches Maß an Veränderungen die neue Lutherbibel gegenüber der Fassung von 1984 aufweist, zeigt ein Blick in die Statistik: Von den rund 31.000 Versen des Alten und Neuen Testaments haben knapp 40 Prozent, eine Änderung erfahren. Chronologie der Ereignisse Mit der Übergabe des Manuskripts vom Lenkungsausschuss an den Rat der EKD und weiter an die Deutsche Bibelgesellschaft zur Drucklegung kommt ein fast zehnjähriger Überarbeitungsprozess zu seinem Abschluss. Durchsicht oder Revision Die neue Lutherbibel wird die offizielle Bezeichnung „revidiert 2017“ tragen. Und das, obwohl die Arbeiten im Jahr 2010 ausdrücklich als „Durchsicht“ starteten. Seite 9 Am Anfang war das Wort Die Revision - Das Verfahren Die Revision der Lutherbibel 2017 erfolgte in sechs Verfahrensschritten. An der eigentlichen Überarbeitung waren insgesamt 70 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beteiligt. Der Lenkungsausschuss Dem Gremium obliegt die redaktionelle Verantwortung der Revision und des überarbeiteten Textes. Christoph Kähler übergibt ihn stellvertretend für die Mitglieder des Lenkungsausschusses an den Rat der EKD. Manuskriptübergabe auf der Wartburg Die Revision der Lutherbibel ist abgeschlossen. Nach fünfjähriger Arbeit wurde am 16.09.2015 auf der Wartburg der überarbeitete Text der Lutherbibel dem Rat der EKD übergeben. Prof Dr. Christoph Kähler mit EKD-Ratsvorsitzendem Bischof Bedford-Strohm Seite 10 Am Anfang war das Wort Die Kirchengemeinde - eine Wortprägung Luthers Von Friedrich Woltereck Wie nennt man eine Ansammlung evangelischer Christinnen und Christen an einem Ort? Kirchengemeinde. Ein einziges Wort reicht aus, man braucht noch nicht einmal die Konfession angeben. Praktisch, aber wieso ist das so? Martin Luther hat diesen Begriff geprägt. Er hatte darüber nachgedacht, wie er das Wort "Ekklesia“ aus der Bibel verdeutschen sollte. "Ekklesia“ bedeutet eigentlich "Kirche“ und meint damit sowohl das Kirchengebäude, als auch die Menschen, die zur Kirche gehen. Martin Luther wollte aber bei seiner Bibelübersetzung zur besseren Verständlichkeit diese beiden Bedeutungen auseinander halten. So führte er für die Kirchgänger das Wort "Kirchengemeinde“ ein. Der Bericht des Apostels Lukas in der Apostelgeschichte über die ersten Christen in Jerusalem, die alles gemeinsam hatten, hatte ihn dazu inspiriert. Die Almende oder Gemeine, also die Wiese, die von allen Dorfbewohnern verwendet werden durfte, gab es schon immer. Die Gemeinschaft der Christen vor Ort war aber die Pfarrei. Im Wort "Kirchengemeinde“ macht nicht mehr der Pfarrer die Christinnen und Christen vor Ort zu einer qualifizierten Gemeinschaft, nein, sie selber bilden die Basis der Gemeinschaft in Jesus Christus. Braucht es dann überhaupt noch Pfarrer, könnte man fragen? Man merkt, dass Martin Luther der Gedanke der Priesterschaft aller Glaubenden aus dem 1. Petrusbrief sehr wichtig gewesen ist. Die katholische Kirche hat übrigens Martin Luthers Wortprägung nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil auf ihre Weise adaptiert. Seitdem spricht man von der "Pfarrgemeinde“. Seite 11 Am Anfang war das Wort Luther im Oberland? - Der Landkreis Miesbach in der Visitation von 1560 Von Dr. Roland Götz Als 1517 in Wittenberg im fernen Sachsen der Augustinermönch und Theologie-Professor Martin Luther mit aufsehenerregenden Thesen an die Öffentlichkeit trat, regierten im Herzogtum Bayern die Wittelsbacher Brüder Wilhelm IV. und Ludwig X. Mag sein, dass sie anfänglich mit mancher Kritik Luthers an kirchlichen Verhältnissen sympathisierten. Als sich aber die grundstürzenden Konsequenzen aus der reformatorischen Lehre abzuzeichnen begannen und als Luther von Papst und Kaiser verurteilt war, war für sie klar, dass sie bei der „alten“ Kirche blieben. Das galt für sie selbst und zugleich für ihre Untertanen. Denn in einer Zeit, die eine Trennung von Kirche und Staat noch nicht kannte, war es undenkbar, die Entscheidung über das religiöse Bekenntnis jedem einzelnen freizustellen. Die Entscheidung, die die bayerischen Herzöge im Februar 1522 getroffen hatten, setzten sie auch mit landesherrlichen Machtmitteln durch: mit Religionsverordnungen und in einigen Fällen auch mit Haft, Verbannung, ja Hinrichtung. Endgültig Seite 12 seit dem Augsburger Religionsfrieden Dr. Roland Götz von 1555 galt im ganzen Reich dieses Prinzip, dass die Landesherrschaft die Konfession bestimmt. Später hat man es in die Formel gekleidet: „cuius regio, eius religio“. Allerdings war es mit der Entscheidung der Herzöge nicht getan. Herzöge wie Bischöfe waren sich bewusst, dass es einerseits breite Sympathien für die Reformation gab und dass andererseits die bestehende Kirche einer Reform bedurfte. Deshalb war bereits 1526 beschlossen worden, die tatsächlichen kirchlichen Verhältnisse in ganz Bayern mittels einer Visitation zu erfassen. Doch sollte es mehr als 30 Jahre dauern, bis eine gemischt bischöflich-herzogliche Visitationskommission ihre Arbeit im Bistum Freising aufnahm, um eventuellen reformatorischen Bestrebungen auf die Spur zu kommen und mögliche Missstände festzustellen. Am Anfang war das Wort Ende Oktober 1560 kam die Kommission nach Tegernsee, bezog im Kloster ihre „Mahlstatt“ und lud alle Pfarrer und Kirchpröpste (die Vorgänger der heutigen Kirchenpfleger bzw. Kirchenvorstände) aus der Umgebung zur Befragung vor. Was sie erfuhr, wurde in einem Protokoll festgehalten. Es ist erhalten und erlaubt einen einzigartigen Blick auf die kirchliche Wirklichkeit vor 450 Jahren im heutigen Landkreis Miesbach. Zum Beispiel in der Pfarrei Otterfing: Pfarrer Johannes Gruber stammt aus Miesbach, ist seit sieben Jahren Priester und seit vier Jahren Pfarrer. Seine Schulbildung hat er in Schliersee erhalten, zum Priester wurde er in Freising geweiht. „Helts in Religionssachen durchaus in allen Articln catholisch und nach alltem Prauch“ – so resümiert das Visitationsprotokoll die Befragung des Pfarrers zur Glaubenslehre und zum pfarrlichen Leben in Otterfing. Nur dass das Volk bisweilen gegen den Willen des Pfarrers das Glaubensbekenntnis auf Deutsch singe und Lieder wie das lutherische „Aus tiefer Not“ anstimme. Theologische Schwächen zeigte der Pfarrer, als er auf einige Themen angesprochen wurde, die zwischen den Konfessionen umstritten waren: die Fegefeuer- Dr. Roland Götz, Kirchenhistoriker, Tegernsee Wer das Visitationsprotokoll von 1560 zu den Pfarreien des Landkreises nachlesen will, findet den Text (in einer etwas gewöhnungsbedürftigen Mischung aus Latein und Bayerisch) in folgendem Werk: Anton Landersdorfer, Das Bistum Freising in der bayerischen Visitation des Jahres 1560 (Münchener Theologische Studien. I. Historische Abteilung 26), St. Ottilien 1986. Das Buch ist zwar nicht mehr im Handel, aber z.B. im Stadtarchiv Miesbach einsehbar. Das Original des Protokolls zählt zu den Schätzen des Archivs des Erzbistums München und Freising. Lehre, die Verehrung der Eucharistie außerhalb der Messe und die Einzelbeichte. Mit seinem Lebenswandel war man weithin zufrieden, was die priesterliche Kleidung, das Brevierbeten, die regelmäßige Beichte und den Verzicht auf Jagd oder Wirtshausbesuch betraf. Allerdings besaß der Pfarrer – wie fast die Hälfte des damaligen Klerus – eine „concubina“, wenn auch ohne gemeinsame Kinder. So vermerkt es das Protokoll kommentarlos, um dann mit den wirtschaftlichen Verhältnissen der Seite 13 Am Anfang war das Wort Abbildung: Notizen über die Pfarrei Parsberg im Visitationsprotokoll von 1560 (Foto: Archiv des Erzbistums München und Freising) Pfarrei fortzufahren. Sie sind – wie auch die Kirchpröpste bestätigen – bescheiden, aber leidlich. Das Pfarrvolk zahlt brav seinen Zehnten. Die Pfarrkirche wurde vor einiger Zeit neu gebaut, wovon noch Schulden abzuzahlen sind. Einen Kirchturm gibt es noch nicht, und auch die drei Altäre der Kirche sind „Armuet halben nit Seite 14 sonders getziert“. Messgeräte und liturgische Bücher sind in ausreichender Zahl vorhanden, doch lässt der Zustand der Messgewänder zu wünschen übrig. Ebenso ist es mit der Reinlichkeit bei der Aufbewahrung des Allerheiligsten und der heiligen Öle, doch ist der Tabernakel gut verschlossen und besitzt ein Ewiges Licht. Das Taufwasser wird „in aim Kruegel“ bereitgehalten. Vom Zustand der Pfarrkirche und der Filiale Steingau überzeugte sich die Visitationskommission auch durch Augenschein. Im Ganzen konnte man aus katholischer Sicht mit den Verhältnissen in Otterfing zufrieden sein. Nicht weit entfernt sah das ganz anders aus: In Neukirchen bei Weyarn gestaltete der Pfarrer das kirchliche Leben zwar in den herkömmlichen Formen, doch ein großer Teil seiner Gemeinde lehnte dies ab. Rund 400 der 1.100 Erwachsenen gingen in benachbarte Pfarreien, wo ihnen das Abendmahl in lutherischer Weise unter den beiden Gestalten von Brot und Wein gereicht wurde. Ganz verstockte Pfarrkinder starben sogar lieber ohne Wegzehrung, ehe sie die Kommunion nur unter einer Gestalt akzeptierten. Dorthin, wo „sectische“ Taufpaten akzeptiert wurden, brachte man auch Kinder zur Taufe. Die Gemeinde forderte die Lossprechung Am Anfang war das Wort nach dem allgemeinen Schuldbekenntnis in der Messe und beteiligte sich nicht an den herkömmlichen Prozessionen und Bittgängen. Auch „verfuerische Puecher“ (also lutherische Flugschriften) wurden gelesen. Der Weg für das so genannte „Auslaufen“ zum lutherischen Gottesdienst war nicht weit. Denn mitten im heutigen Landkreis lag die von Bayern (zumindest theoretisch) unabhängige Grafschaft Hohenwaldeck mit den Hauptorten Miesbach und Schliersee. Die hier herrschenden Grafen von Maxlrain sympathisierten aus einer Mischung von religiösen und politischen Gründen mit der Reformation. So ist es kein Wunder, dass sie 1560 den Geistlichen aus Parsberg und Miesbach verboten, vor der bischöflich-herzoglichen Visitationskommission in Tegernsee zu erscheinen. Dass der Kaplan in Miesbach „völlig von der Häresie infiziert“ sei, glaubte man dort ohnehin zu wissen. Der Pfarrer von Schliersee konnte immerhin berichten, dass der Gottesdienst dort in traditioneller Form gefeiert wurde und fast alle Pfarrangehörigen katholisch waren. Jedoch plane der Herr von Maxlrain die Bestellung eines neuen (d.h. lutherischen) Predigers. Die Geschichte der Reformation in der Grafschaft Hohenwaldeck wird in einem eigenen Beitrag dargestellt. An dieser Stelle kann resümiert werden, dass auch noch vier Jahrzehnte nach der Konfessionsentscheidung der bayerischen Herzöge das Oberland nicht so eindeutig katholisch war wie man meinen möchte. Zwar wurden bei der Visitation keine skandalösen Missstände festgestellt, doch entsprach das kirchliche Leben in den Pfarreien keineswegs immer den kirchenamtlichen (und landesherrlichen) Vorstellungen. Dies änderte sich erst allmählich, indem die Reformbeschlüsse des bis 1563 dauernden Konzils von Trient umgesetzt wurden. Veränderungen in der Form des Gottesdienstes, eine systematische Priesterausbildung, disziplinarische Maßnahmen gegenüber dem Klerus und eine Neubelebung traditioneller Frömmigkeitsformen (z.B. Wallfahrten) führten zu der Gestalt der katholischen Kirche, die unsere Region für rund zwei Jahrhunderte prägen sollte. Luther war bis gegen 1800 im Oberland kein Thema mehr. Seite 15 Gottesdienstplan Gottesdienst im September bis Mitte Oktober 2016 T e rm in Sa. 03. Sep So. 04. Sep Sa. 10. Sep So. 11. Sep Sa. 17. Sep So. 18. Sep Sa. 24. Sep So. 25. Sep 02.10.2016 Ernte-Dank Sa. 08. Okt So. 09. Okt Sa. 15. Okt So. 16. Okt Seite 16 … Uhr 18:30 09:00 10:30 18:30 09:00 10:30 18:30 09:00 10:30 18:30 09:00 10:30 10:30 18:30 09:00 10:30 18:30 09:00 10:30 V e ra nst a lt ung GD mit Abendmahl GD mit Abendmahl GD mit Abendmahl Gottesdienst GD mit Abendmahl Gottesdienst Gottesdienst Gottesdienst Gottesdienst Gottesdienst Gottesdienst Gottesdienst Familiengottesdienst zu Ernte-Dank GD mit Abendmahl GD mit Abendmahl GD mit Abendmahl Gottesdienst Gottesdienst Gottesdienst O rt Schliersee Bayrischzell Neuhaus Schliersee Fischbachau Neuhaus Schliersee Bayrischzell Neuhaus Schliersee Fischbachau Neuhaus Schliersee Schliersee Fischbachau Neuhaus Schliersee Bayrischzell Neuhaus ve ra nt wo rt lic h Pfrin. Striebeck Pfrin. Striebeck Pfrin. Striebeck Pfr.i.E. Striebeck Pfr.i.E. Striebeck Pfr.i.E. Striebeck Pfr. Woltereck Pfr. Woltereck Pfr. Woltereck Lektor B. Both Lektor B. Both Lektor B. Both Pfrin. Striebeck / Team Pfr.i.E. Striebeck Pfr.i.E. Striebeck Pfr.i.E. Striebeck Pfr. Woltereck Pfr. Woltereck Pfr. Woltereck Gottesdienstplan Gottesdienst Mitte Oktober und November 2016 T e rm in Sa. 22. Okt So. 23. Okt Sa. 29. Okt So. 30. Okt Mo. 31. Okt So. 06. Nov So. 13. Nov Mi. 16. Nov So. 20. Nov So. 27. Nov 1. Advent So. 04. Dez 2. Advent … Uhr 18:30 09:00 10:30 18:30 10:30 19:00 V e rans ta lt ung Ort 09:00 10:30 09:00 10:30 17:30 Gottesdienst Gottesdienst Gottesdienst Gottesdienst Gottesdienst Gottesdienst zum Reformationsfest mit Gästen aus Ramallah GD mit Abendmahl GD mit Abendmahl GD mit Abendmahl Gottesdienst Gottesdienst zu Buß-und Bettag Gottesdienst Gottesdienst Gottesdienst Gottesdienst Jugendgottesdienst 09:00 10:30 GD mit Abendmahl GD mit Abendmahl Bayrischzell Neuhaus 09:00 10:30 09:00 10:30 19.00 v erant wo rtl ic h Schliersee Fischbachau Neuhaus Schliersee Neuhaus Miesbach Pfrin. Striebeck Pfrin. Striebeck Pfrin. Striebeck Pfr. Woltereck Pfr. Woltereck Pfr. Imad Haddad/ Pfr. Sergel Bayrischzell Neuhaus Fischbachau Neuhaus Neuhaus N.N. N.N. Pfr.i.E. Striebeck Pfr.i.E. Striebeck Pfrin. Striebeck Bayrischzell Neuhaus Fischbachau Neuhaus Neuhaus Pfrin. Striebeck Pfrin. Striebeck Pfr. Woltereck Pfr. Woltereck Pfrin. Striebeck / Team Pfrin. Striebeck Pfrin. Striebeck Regelmäßige Gottesdienste mit Abendmahl in Seniorenheimen Seniorenresidenz Schliersee Montags 10.00 Uhr 19. September 24. Oktober 18. November Haus St. Elisabeth, Neuhaus Montags 10.15 Uhr 12. Sept. 17. Oktober 7. November 5. Dezember Seite 17 Wir laden ein Besondere Gottesdienste: Lassen Sie sich die Gelegenheit nicht entgehen diesen einzigartigen Ort für einen Moment der Einkehr zu nutzen. Alle Urlaubsgäste und die eigene Gemeinde sind herzlichst dazu eingeladen! Ökumenisches Abendgebet mit Gesängen aus Taizé Termine: Jeder 2. und 4. Donnerstag im Monat, jeweils 19.30 Uhr in der Heilig-Geist-Kirche in Bayrischzell mit Pfrin. Melanie Striebeck Bei einem ökumenischen Abendgebet mit Liedern aus Taizé kommt der Tag in der Stille und im Gesang zum Ende. Ein Wort von Gott stärkt und befreit für die Nacht und den kommenden Tag. Kindergottesdienst Jeden Sonntag um 10.30 Uhr in Neuhaus, in der Kirche und im Gemeindehaus Herzliche Einladung an alle Kinder ab 3 Jahren: Sonntags ist Kindergottesdienst! Ihr hört eine biblische Geschichte, es gibt immer was zum Basteln oder Malen, zum Singen, Tanzen und zum Lachen. Zusammen beten wir und danken Gott für seine Freundlichkeit. Wer Lust hat, den Kindergottesdienst selbst zu gestalten, melde sich bei Simone Müller, Tel. 08026-9294642 oder im Pfarramt. Wir freuen uns auf Euch! Ernte-Dank-Fest am 02.10.16, 10.30 Uhr in der Christuskirche in Schliersee Zum traditionellen Kartoffelsuppe-Essen an Erntedank laden wir auch in diesem Jahr wieder ein. Im Anschluss an den Familien-Gottesdienst mit besonderer Kirchenmusik wollen wir gemeinsam wohl einen der letzten warmen Sonn(en)tage im Pfarrgarten in Schliersee genießen (oder bei Regen im Saal unter der Kirche). Wer mitkochen will, melde sich bitte im Pfarrbüro unter Tel. 08026/7332 ( der Gottesdienst in Neuhaus und Bayrischzell entfällt an diesem Sonntag!) Seite 18 Wir laden ein Gottesdienst zum Reformationsfest in Miesbach Montag, den 31.10.2016, 19.00 Uhr in der Apostelkirche, Miesbach Zum Reformationstag laden wir diesmal die Neuhauser Kirchengemeinde nach Miesbach ein! Pfarrer Imad Haddad aus unserer Partnergemeinde in Ramallah kommt zu Besuch und wird die Predigt halten. Den musikalischen Rahmen gestaltet Andrea Wehrmann. Im anschließenden Vortrag mit Bildern erfahren wir mehr über das Leben und die Herausforderungen unserer Partnerkirche in Palästina in. Auch für das leibliche Wohl wird gesorgt. Pfr. Imad Haddad Eröffnungs-Gottesdienst des Reformationsjubiläums am Buß- und Bettag, 16.11.16, 19.00 Uhr, Apostel-Petrus-Kirche in Neuhaus Das kommende Jahr 2017 steht ganz unter dem Zeichen des Gedenkens an Martin Luther und die Reformation. So befreiend viele Luthers kritischen Blick auf die Kirche damals empfanden, so verletzend gingen die Anhänger der künftig getrennten Konfessionen miteinander um. In unserem Gottesdienst an Buß-und Bettag wollen wir die gegenseitigen Verletzungen auch in jüngerer Zeit hören und um Versöhnung bitten - und dies als Auftakt vor allem Feiern im kommenden Jubiläumsjahr. Gedenktag der Verstorbenen am Ewigkeitssonntag, 20.11.16, in Bayrischzell und in Neuhaus Am Ende des Kirchenjahres kommt das Ende unseres Lebens in den Blick. Tod und Sterben und die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod bestimmen die letzten November-Sonntage. Am Ewigkeitssonntag, den 20.11.16, gedenken wir besonders der Verstorbenen des vergangenen Kirchenjahres. Alle Angehörigen, die im letzten Jahr einen lieben Menschen verloren haben, laden wir herzlich in unsere Gottesdienste in Bayrischzell und Neuhaus ein. Seite 19 Wir laden ein Geistliche Angebote: Meditationsabend Freitag 19:00 - 21:00 im Bildungshaus Achatswies, Fischbachau, am 16. September, 7. Oktober, 4. November und 2. Dezember mit Emil Cadrien Wir üben an diesen Abenden das altchristliche Gebet der Kontemplation. Wir lassen die Themen, Gedanken des Alltags hinter uns und kommen zur Ruhe, Stille, und öffnen uns dem geheimnisvollen Gott. Kontakt: Tel. 08028-904902 Bibelgesprächskreis Hausham Dienstags, immer um 19:30 Uhr, im Gemeindehaus Hausham, Agatharieder Weg 10 am 20. September, 4. u. 18. Oktober, 15. November, 05. und 22. Dezember In kleiner Runde Bibel lesen, den biblischen Text bedenken, aber auch über den eigenen Glauben reden. Informationen bei Pfarrer Friedrich Woltereck (08026/5551) Einladung an alle Senioren zum: Evangelischer Seniorenkreis - Schliersee im Kirchenstüberl (Untergeschoss) der Christuskirche, Schliersee, jeweils donnerstags um 14.30 Uhr am mit Christine Mühlhuber und Pfr. Friedrich Woltereck Wir treffen uns wieder in der Christuskirche in Schliersee zu unserem Seniorenkreis. Nach einem schönen Kaffeetrinken, singen wir, hören Lustiges und Nachdenkliches und denken über die Grundsäulen unseres Glaubens nach. Zurzeit beschäftigen wir und dem Glaubensbekenntnis. Seite 20 Wir laden ein 13. Oktober 10. November 8. Dezember "Ich glaube an den Heiligen Geist: die Auferstehung der Toten“ "Ich glaube an den Heiligen Geist: das ewige Leben“ "Du sollst keine Götter neben mir haben“ - ein ungeheurer Anspruch! Neuhauser Nachmittagstreff Mittwochs ab 14.30 Uhr, im katholischen Pfarrheim St Josef, Neuhaus 21. September 19. Oktober Wohnraumförderung, Umbau barrierefreie Gestaltung mit Frau Dietl, Seniorenbeauftragte im Landratsamt Wir spielen BINGO 19./20. November Adventsmarkt, Sa. 10.00-18.00, So. 10.00-13.00 Uhr der Reinerlös wird gespendet Unkostenbeitrag für Kaffee und Kuchen: 3,-- Euro Ansprechpartnerin ist Frau Harraßer, Tel. 08026-1821 Einladung an die Gruppen: Kreuzbund-Gruppe Immer dienstags, 18.30 Uhr im Gemeindehaus Neuhaus Die seit mehr als vier Jahre bestehende Selbsthilfegruppe für Menschen mit Suchtproblemen bietet Betroffenen - und/oder ihren Angehörigen - die Möglichkeit, frei aber natürlich vertraulich - über ihre Sorgen zu sprechen und aus den Erfahrungen der Anderen Hilfe zu finden. Ziel ist, den Weg in eine zufriedene Abstinenz zu finden. Auch für aktuelle Problemfälle kommt den jeweils Betroffenen unser enger Kontakt zur Fachambulanz bei der Caritas in Miesbach zugute. Weitere Informationen erhalten Sie gerne unter der Tel.-Nummer 08026/922252. Herzlich willkommen! Seite 21 Wir laden ein … an alle Generationen: Kirchenkaffee am 11. September, 9. Oktober und 13. November nach den SonntagsGottesdiensten gegen 11.30 Uhr im Gemeindehaus in Neuhaus Jeden 2. Sonntag im Monat öffnet das Kirchencafe seine Pforten. Im Anschluss an den Gottesdienst in Neuhaus lädt das Kirschbaumteam zu kulinarischen Köstlichkeiten und fröhlicher Unterhaltung in den Gemeindesaal. Alte Bekannte und neue Gesichter sind herzlich willkommen. Ansprechpartnerin: Bärbel Soller, Tel.: 08026/94700 … an alle Kinder: Spiel-Cafe Donnerstags von 9.00 -12.00 Uhr mit Frau Steinwinter, Tel. 08026/4473 Für Mütter und Väter mit Kindern von 0-3 Jahre bietet der Kinderschutzbund in unseren Räumen in Neuhaus Gelegenheit zum Kennenlernen und Austausch und gibt Anregungen, die eigenen Kinder spielerisch zu fördern. Donnerstags von 9.00 -12.00 Uhr mit Frau Irene Steinwinter (Tel: 0160-18 60 79 0). Träff-Punkt – Meeting Point Jeden 1. und 3. Dienstag von 14.00 -17.30 Uhr im Gemeindehaus Neuhaus Ein weiteres Eltern-Kind-Treffen in der Woche bietet Irene Steinwinter im Gemeindehaus in Neuhaus an: Es wird Zeit sein zum Genießen und Innehalten, Auftanken und neue Perspektiven schaffen, oder einfach für ein paar Stunden aus dem routinierten Alltag auszubrechen. Nach Absprache wollen wir auch gemeinsame Ausflüge und Unternehmungen machen. Kontakt: Irene Steinwinter, Tel: 0160-1860790 Seite 22 Wir laden ein Kinder-Bibel-Tag am Buß-und Bettag Mittwoch, 16.11.16, 8.00 – 14.00 Uhr im Gemeindehaus in Neuhaus Zum Reformationsjubiläum kommt in diesem Jahr Martin Luther zu Besuch. Er will euch erzählen von seinen Bibelforschungen, seinen Erkenntnissen und was zu einem guten Essen gehört. Spiel und Spaß werden nicht fehlen bei diesem besonderen Tag im Gemeindehaus in Neuhaus. Eingeladen sind alle Schulkinder. Sabine Mack und ihr Team freuen sich auf Euch. Meldet Euch bei ihr telefonisch unter 0162-9492663 Ein kräftiges AMEN „Beim Reformationsjubiläum können wir an die Kraft des Betens erinnern. Es praktizieren. Und Menschen das Gebet anbieten als Zugang zum Gespräch mit Gott. Wie Martin Luther einst seinem Barbier geraten hat: ‚Einmal am Tag das Vaterunser und ein kräftiges AMEN gegen allen Zweifel! Es wird sich etwas verändern in deinem Leben, davon bin ich überzeugt.“ Dr. Margot Käßmann Botschafterin des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für das Reformationsjubiläum, Foto: epd bild Seite 23 Aus der Gemeinde Gabenstatistik 2015 von Hannelore Ransberger Im Jahr 2015 haben wir insgesamt 37.204,72 € an Spenden eingenommen. Dieser stattliche Betrag kam durch einige sehr großzügige Spenden zustande, aber auch durch sehr viele kleinere, für die wir genauso dankbar sind. Jeder Euro, ob im Klingelbeutel, für sonntägliche Kollekten oder per Banküberweisung, hilft unserer Kirchengemeinde oder bei der Unterstützung anderer, sei es in der eigenen Gemeinde, in der Diakonie, in der Diaspora oder in der Dritten Welt. A) Spenden die in der Gemeinde blieben: Wie aus der Tabelle ersichtlich sind Spenden in Höhe von 25.635,71 € in unserer Gemeinde verblieben und in folgende Posten unseres Haushalts investiert worden: Gottesdienst incl. Kindergottesdienst und Mesnerdienst, dazu gehören auch der Unterhalt unserer 4 Kirchen, der Blumenschmuck etc. Kirchenmusik Gemeindearbeit, dazu gehören der Unterhalt des Gemeindehauses, der Gemeindebrief und unsere Veranstaltungen Kinder- und Jugendarbeit incl. Konfirmandenunterricht Diakonie/Unterstützung Bedürftiger 5.149,27 9.549,40 9.111,73 1.018,54 806,77 B) Spenden die zweckbestimmt weitergeleitet wurden: Dies betraf folgende Spendensumme von insgesamt 11.569,01 € Kollekten zur Weiterleitung an andere (z.B. Verwaiste Eltern, Weggefährten Neuhaus, Hospizverein, Partnerschaft Palästina etc.) Landeskirchliche Kollekten Dekanatskollekten Frühjahrs- und Herbstsammlung Diakonie Sammlung Brot für die Welt Seite 24 1.056,24 4.549,09 584,12 475,00 4.904,56 Aus der Gemeinde C) Besondere Spendenaktionen: Kinderkrebshilfe Ebersberg Daneben lief Anfang des Jahres 2015 auch die deutschlandweite Spendenaktion für Nicolas Kutter über unsere Gabenkasse, aus der wir 134.056,63 € an die Kinderkrebshilfe Ebersberg weiterleiten konnten und die dazu verhalf, dass Nici in den USA geheilt werden konnte. Asylkreis Ebenso verwalten wir neben unserer eigenen Gemeindegabenkasse auch die Kasse des Asylkreises. So konnten wir 2015 die Asylbewerber im gesamten Landkreis Miesbach mit Spenden in Höhe von 25.182,85 € unterstützen. Diese Hilfen umfassen beispielsweise Arztkosten, Beiträge zu Sportvereinen, Ausrüstung der Unterkünfte, Fahrtkosten, Beihilfen zu Mietkautionen oder Anwaltskosten – alles Ausgaben, die von den staatlichen Stellen nicht übernommen werden und von den Asylbewerbern selbst unmöglich zu finanzieren sind. Für all diese Spenden, ob sie nun in der eigenen Gemeinde verblieben sind oder für kirchliche, mildtätige oder gemeinnützige Zwecke weitergeleitet wurden, bedanken wir uns ganz herzlich bei unseren Gemeindegliedern, den zahlreichen Zweitwohnsitzlern und vielen großzügigen Gästen. Für größere Spenden ab 50 € verschicken wir in der Regel eine Spendenquittung (ansonsten genügt bis zu 200 € der Kontoauszug als Spendennachweis fürs Finanzamt). Im Jahr 2015 haben wir 289 solcher Zuwendungsbescheinigungen ausgestellt. Seite 25 Aus der Gemeinde Gemeindeversammlung 2016 Ein Interview von Johannes Hütz mit Pfarrerin Melanie Striebeck Liebe Frau Striebeck, am Montag den 25. Juli fand in Bayrischzell eine Gemeindeversammlung unserer evangelischen Kirchengemeinde statt. Warum eigentlich in Bayrischzell, es ist doch nicht unbedingt der geografische Mittelpunkt unserer Kirchengemeinde? Gerade das war dem Kirchenvorstand Anlass genug, einmal ein Satellitenort in den Mittelpunkt zu rücken. Uns liegt Bayrischzell am Herzen und es ist uns wichtig, das Gemeindeleben dort aufzufrischen und Verbindungen zu den anderen Gemeindeteilen herzustellen. Unsere Gemeinde lebt von der Bewegung in allen Orten. Allein kann kein Gemeindeteil für sich bestehen. Dazu sind wir jeweils zu wenig. Wie ist eingeladen worden? War die Versammlung gut besucht? Wir haben alle Bayrischzell’ er persönlich angeschrieben und mit einem Artikel im Gemeindebrief auch alle Gemeindemitglieder eingeladen. Leider kamen nur wenige, dafür aber sehr interessierte Vertreter. Seite 26 Laut Einladungsschreiben wurde auf die letzten „Großereignisse“ eingegangen. Welche wollten Sie insbesondere dabei in Erinnerung bringen? - 60 Jahre Heilig-Geist-Kirche Bayrischzell: Beim Erntedank-Fest im Oktober 2015 haben wir in einem Familiengottesdienst den 60. Geburtstag unserer Heilig-Geist-Kirche gefeiert. Erfreulich war der zahlreiche Besuch aus der gesamten Gemeinde. Bei köstlicher Bewirtung wurde es eng und gemütlich im Gemeinderaum. Erinnerungen an die 1. Konfirmation und den Jugendwald von Bayrischzell wurden ausgetauscht. Es war ein schönes Fest dank allen fleißigen Helfern! - Grundstücksteilung und Teilverkauf: Im letzten Jahr konnte man schon feststellen: Das Kirchengrundstück in Bayrischzell wurde geteilt und der untere Teil an Familie Sikora aus München verkauft. Dies wurde notwendig aufgrund des Pfarrhausbaus in Neuhaus, der zu 2 Dritteln selbst finanziert werden musste. Der Verkaufserlös hat die Finanzierung gedeckt, sodass die Gemeinde noch ausreichend Rücklagen für anstehende Aus der Gemeinde und kommende Renovierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen zur Verfügung hat. - Z.B. die Elektrosanierung im Gemeindehaus Neuhaus, - ein neuer Anstrich der Kirche Bayrischzell, -Fenster Gemeindehaus Neuhaus, -Teildächer in Fischbachau und Neuhaus… Aufgabe bleibt noch die Gestaltung des Rest-Gartens um die Bayrischzell’ er Kirche. Im Herbst will ich eine Pflanzaktion ins Leben rufen und freue mich auf rege Beteiligung aus der Gemeinde. Es stand auch ein expliziter Bezug für den Gemeindeteil Bayrischzell auf der Tagesordnung und Erwartungen und Wünsche der Bayrischzeller waren gefragt. Wie war die Resonanz? Die Sorge über den geringen Gottesdienstbesuch in Bayrischzell stimmte zunächst etwas ratlos. Einig war man sich aber schnell, dass eine Schließung der Kirche wohl nicht infrage käme. Erinnert wurde an die gut angenommene Veranstaltung „Musik und Text am Abend“, die vor einigen Jahren im Sommer viele Gäste einlud. Eine Wiederbelebung wäre schön. Begeistert hat die Idee, Kinoabende in der Kirche zu veranstalten. Dieses Angebot fehle im ganzen Ort. Überhaupt fanden kulturelle Angebote großen Zuspruch. Damit ist auch die Hoffnung verbunden, dass die Kirche und explizit kirchliche Veranstaltungen wieder mehr Aufmerksamkeit erlangen. Eine leere Kirche locke niemanden. Welche Erwartungen haben Sie als Pfarrerin für den Gemeindeteil Bayrischzell und im Besonderen für die Heilig-Geist-Kirche? Um die guten Ideen umsetzen zu können, brauchen wir Bayrischzeller, die sich daran mit Freude beteiligen. Ich freue mich auf jeden Tipp, wen ich darauf ansprechen kann. Zwei Dinge liegen mir noch am Herzen: 1. Derzeit ist Margit Kornder unsere einzige Mesnerin. Ihr an dieser Stelle: Ein herzliches Dankeschön!!! Eine zweite Kraft wird allerdings dringend benötigt, um auch die Hochzeiten und Taufen im Sommer gut begleiten zu können. Eine Entlohnung auf Stundenbasis halte ich für möglich. 2. Uns fehlt ein Gärtner! Bisher habe ich selbst die Sense geschwungen und den Garten vor dem Dschungel bewahrt. Hilfe wäre super. Ein „Schwitztag“ für die Kirche könnte den Zusammenhalt fördern, regelmäßige Pflege aber auch den äußeren Eindruck unseres Kirchleins heben. Wenn Seite 27 Aus der Gemeinde sich außen nichts tut, wird man in der Kirche auch nicht viel vermuten. Noch eine abschließende Frage: Mit dem Reformationstag 2016 wird das 500jährige ReformationsJubiläumsjahr eingeläutet. Gibt es in unserer Gemeinde auch Angebote, sich an diesem „Mega-Ereignis“ zu beteiligen? In den nächsten Wochen wird ein ganzes Heft mit Veranstaltungen der Kirchengemeinden Miesbach und Neuhaus herausgegeben und an alle Haushalte verteilt. Darin finden sich Ein Rätsel Wer die Lösung errät, erhält als Preis einen Platz an der Sonne und eine Flasche guten Rotweins! Haupt- und Ehrenamtler des Kirchengemeinde Neuhaus sind ausgeschlossen! Seite 28 Einladungen zu besonderen Gottesdiensten, Vorträgen, eine Reihe mit Luthers Tischreden, Wanderungen und Radltouren, die je ein eigenes Licht auf das Evangelisch-Sein im Oberland werfen. Es wird ein spannendes und lebendiges Jahr 2017. Den offiziellen Auftakt feiern wir in einem Gottesdienst an Buß-und Bettag um 19.00 Uhr in Neuhaus. Herzlich willkommen! Vorab findet in der letzten Septemberwoche eine GemeindeBildungsreise „Auf den Spuren Martin Luthers“ statt, die unser Johannes Hütz leitet. Die Reise wurde im gesamten Dekanat ausgeschrieben und sehr gut angenommen. Sammlung Herbstsammlung der Diakonie Bayern 10. – 16. Oktober 2016 Raus aus der Überschuldung „Die Versuchungen der Konsumwelt waren zu stark. Ein teures Handy, Möbel und ein Auto auf Kredit. Zum Schluss hatte ich 21.000 € Schulden und verlor auch noch meinen Arbeitsplatz. Mit Hilfe der Schuldnerberatung habe ich meine Finanzen und mein Leben wieder in den Griff bekommen.“ Dies ist eine der Geschichten aus dem Alltag der 28 Schuldnerberatungsstellen der Diakonie. Die Berater klären die finanzielle Situation, erstellen gemeinsam mit den Betroffenen einen Haushalts- und Entschuldungsplan und sichern so die Existenzgrundlage. Für dieses Angebot und andere diakonische Leistungen bittet das Diakonische Werk Bayern anlässlich der Herbstsammlung vom 10. bis 16. Oktober 2016 um Ihre Unterstützung. Herzlichen Dank! 70% der Spenden an die Kirchengemeinden verbleiben direkt im Dekanatsbezirk zur Förderung der diakonischen Arbeit vor Ort. 30% der Spenden werden vom Diakonischen Werk Bayern für die Projektförderung in ganz Bayern eingesetzt. Hiervon wird auch das Infomaterial für die Öffentlichkeitsarbeit finanziert. Weitere Informationen zum Thema Schuldner- und Insolvenzberatung erhalten Sie im Internet unter www.diakonie-bayern.de, bei Ihrem örtlichen Diakonischen Werk sowie beim Diakonischen Werk Bayern, Michael Frank, Telefon: 0911/9354-439, [email protected] Die Diakonie hilft. Helfen Sie mit. Spendenkonto: IBAN: DE45 7115 2570 0000 1587 41 Stichwort: Herbstsammlung 2016 Seite 29 aus den Kirchenbüchern Taufen In der Online-Ausgabe verzichten wir aus Gründen des Datenschutzes auf den Namensabdruck! Hochzeiten Beerdigungen Seite 30 Wenn Sie sich dafür interessieren müssen Sie sich die Printausgabe besorgen. Sie finden Sie in unseren Kirchen aufgelegt Gemeindebrief für: LLuutthheerrggaarrtteenn iinn W Wiitttteennbbeerrgg ""A Auucchh wweennnn iicchh wwüüssssttee,, ddaassss m moorrggeenn ddiiee W Weellttzzuuggrruunnddee gSeite geehhtt,31 , wwüürrddee iicchh hheeuuttee nnoocchh eeiinneenn A Appffeellbbaauum m ppffllaannzzeenn..""
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