Revisionsanforderungen - MC

Michael Claaßen MC-Bankrevision
Nachfolgende Unterlage stellt einzelne Revisionsanforderungen aus Sicht von
MC-Bankrevision dar und gibt Hinweise zu deren Umsetzung.
Sollobjekt
Basis bilden die aufsichtsrechtlichen Anforderungen an eine Interne Revision eines
Kreditinstitutes. Diese ergeben sich aus dem Unionsrecht, insbesondere den MaRisk
und weiteren Gesetzen und Vorschriften (z.B. KWG und Vorschriften zum
Wertpapierbereich). Auf EU- Ebene konkretisieren weiteren Verlautbarungen, wie
z.B. Internal audit function in banks als auch die SREP Leitlinie (insbesondere 5.7.1
Innenrevision) die relevanten Anforderungen an eine Interne Revision.
Kernkompetenz einer Internen Revision ist die Prüfung der Aktivitäten und Prozesse
einer Bank unter Berücksichtigung individueller Gegebenheiten (z.B. Proportionalitätsgrundsatz, Risikokultur und Risikoappetit).
Umsetzungshorizont
1. Die Interne Revision agiert auf Basis von Revisionsstandards, die um
branchenspezifische Aspekte zu ergänzen sind.
Als Standard werden hierbei die Vorgaben der IIA Standards und der weiteren
Vorgaben des DIIR angesehen.
Weitere Standards können im Einzelfall (z.B. im Bereich von IT-Prüfungen) zum
Tragen kommen.
Branchenspezifisch für eine Bankrevision sind die aufsichtsrechtlichen Vorgaben der
NCA und der europäischen Aufsichtsbehörden. Insofern sind die Vorgaben der
MaRisk (Unionsrecht), gesetzliche Anforderungen wie das KWG und Anforderungen
aus europäischen Veröffentlichungen heranzuziehen (z.B. Internal audit function in
banks).
2. Ex post und ex ante Prozesse der Internen Revision sind in einem dynamisch
risikoorientierten Prüfungsansatz permanent zu berücksichtigen.
Eine erfolgte Planung zu einem Zeitpunkt t0 wird bei neuen Erkenntnissen zum
Zeitpunkt der Prüfung t1 aktualisiert. Insofern kann von einer rollierenden Planung
ausgegangen werden. Die grundsätzliche Mehrjahresplanung hat dabei die Prüfung
aller Prüfungsobjekte innerhalb eines Zeithorizontes sicherzustellen.
3. Die Prozesse der Internen Revision sind an der Risikokultur der Bank
auszurichten. Die Gewichtung der Prüfungsobjekte muss dem gerecht werden.
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MC-Bankrevision, Michael Claaßen, Herrenstein 52, 48 317 Drensteinfurt, www.mc-bankrevision.de
Michael Claaßen MC-Bankrevision
Insofern ergeben sich auch bei Banken gleicher Größe und Struktur ausgehend von
der Strategie der Bank unterschiedliche Gewichtungen.
4. Die Gewichtung der Prüfungsobjekte bedarf einer angemessenen Methode in
Bezug auf die Risikobewertungsverfahren. Die Methode muss die Analyse des
aktuellen und künftigen Risikopotentials (ex post und ex ante) aller Aktivitäten und
Prozesse beinhalten.
Das mögliche und schlagend gewordene Verlustpotential aus den Risiken des
Institutes (Risikoquellen und betroffene Risikokategorien) ist dabei zu
berücksichtigen. Diese ergeben sich aus den Informationen des Risikocontrollings
und eines möglichen Erwartungshorizontes aus eigenen Prüfungen.
Die Gefahr doloser Handlungen unter Berücksichtigung vorhandener
Kontrollsysteme ist dabei zu berücksichtigen.
5. Vor dem Hintergrund von Kosten und Prozessoptimierungen stellen neben der
Risikoorientierung ertragsorientierte Prüfungen einen wesentlichen Mehrwert der
Revisionstätigkeit dar.
6.Neben der Prüfungstätigkeit müssen angemessene Ressourcen für
Projektbegleitungen und Beratungen vorgehalten werden.
7.Neue aufsichtsrechtliche und gesetzliche Anforderungen sind zeitnah nach
Einführung in der Prüfungsplanung zu berücksichtigen.
8. Projektbegleitungen der Internen Revision liefern wertvolle Erkenntnisse bezüglich
der Auswirkungen von Anpassungsprozessen auf das Risikomanagement und die
Kontrollsysteme.
9. Die Qualität der Revisionsarbeit ist ständig zu hinterfragen und
weiterzuentwickeln. Im Hinblick auf die eingesetzten Methoden und deren
Anwendung ist eine regelmäßige Validierung notwendig, um den Anforderungen
gerecht zu werden.
10. Wesentlichkeitsgrenzen sind zu begründen und regelmäßig zu validieren.
Michael Claaßen
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