Announcement Deutschland mix in german 100 articles, created at 2016-08-24 06:02 1 Schottischer Königspinguin wurde in Norwegen zum General ernannt (1.08/2) Königspinguin Sir Nils Olav wurde zum Brigadegeneral der Leibgarde des norwegischen Königshauses befördert. 2016-08-23 15:32 1KB www.tt.com 2 Washington bestätigt Auslieferungsantrag für Gülen (1.07/2) Die Türkei hat formell die Auslieferung des Predigers Gülen aus den USA beantragt. Das Ersuchen stehe jedoch nicht in Verbindung mit dem gescheiterten Putschversuch. 2016-08-24 04:55 2KB www.sueddeutsche.de 3 Verletzte bei Unfall: Vollsperrung auf A8 aufgehoben (1.05/2) Nach einem Unfall war die A8 zwischen Günzburg und Leipheim stundenlang gesperrt. Zwei Frauen wurden schwer verletzt. Auf dem Seitenstreifen gab es einen weiteren Vorfall. 2016-08-24 06:02 2KB www.augsburger-allgemeine.de 4 US-Vizepräsident Biden besucht Türkei - Streit um Auslieferung Gülens Ankara (dpa) - Besuch unter schwierigen Vorzeichen: Als erster westlicher Spitzenpolitiker besucht US-Vizepräsident Joe Biden nach dem gesch 2016-08-24 00:00 (1.04/2) 1KB www.sueddeutsche.de 5 Merkel fordert Loyalität von Deutschtürken Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat von türkischstämmigen Bürgern Loyalität eingefordert. "Dafür versuchen wir, für ihre Anliegen ein offenes O... 2016-08-24 04:54 (1.02/2) 2KB www.haz.de 6 Haftstrafen für Rumpold und Hochegger (1.02/2) Sowohl der frühere FPÖ-Bundesgeschäftsführer Rumpold als auch der – in Handfesseln vorgeführte – Ex-Lobbyist Hochegger bekamen teilbedingte Haftstrafen wegen Untreue. Es ging erneut um Telekom-Geld. 2016-08-23 16:58 6KB diepresse.com 7 Dachau - Gemeinsame Verantwortung (0.02/2) Landratsamt und Sozialverband VdK Bayern unterzeichnen Kooperationsvertrag zur Wohnberatung 2016-08-24 04:55 3KB www.sueddeutsche.de 8 Wolfratshausen - Beschimpfung im Vollrausch Amtsgericht verurteilt 18-Jährigen, weil er Polizisten beleidigte 2016-08-24 04:55 4KB www.sueddeutsche.de (0.01/2) 9 Mitten in der Region - Der Tag, der kein Tag ist Es gibt den Weltnudeltag, den "Liebe-deinen-Zahnarzt-Tag" und den "Reite-den-WindTag". Und am 24. August? Ein weißer Fleck im Kalender. Wie schön! 2016-08-24 04:55 (0.01/2) 2KB www.sueddeutsche.de 10 Ebersberg - Zielsichere Tradition (0.01/2) Die königlich privilegierte Feuerschützengesellschaft Ebersberg setzt Hoffnungen in ihren Nachwuchs 2016-08-24 04:55 4KB www.sueddeutsche.de große 11 FC Porto steht nach 3:0 über AS Roma in der Champions League (0.01/2) Die Römer schwächten sich mit zwei Roten Karten. Neben Porto sind auch Legia Warschau, Monaco, Rasgrad und Celtic in der Königsklasse dabei. 2016-08-23 22:43 2KB www.tt.com 12 Paszek verlor in 1. Qualifikations-Runde der US Open (0.01/2) Tamira Paszek ist in der Qualifikation für die US Open der Tennis-Profis bereits in der ersten Runde gescheitert. Die als Nummer drei gesetzte... 2016-08-23 19:31 1KB www.tt.com 13 Lehrer wegen Freiheitsberaubung vor Gericht - Urteil erwartet Neuss (dpa) - Im Prozess gegen einen Realschullehrer wegen Freiheitsberaubung und Körperverletzung soll heute in Nordrhein-Westfalen das Urteil verkündet werden 2016-08-24 03:53 1KB www.t-online.de 14 Natascha Kampusch: Der Fall, der nicht zur Ruhe kommt Vor genau zehn Jahren gelang Natascha Kampusch die Flucht aus ihrem Verlies. Doch das Leben in Freiheit hält nach wie vor viele Mauern bereit. 2016-08-24 04:55 5KB www.tt.com 15 Ende gut, alles gut? - „Liefergate“ bei VW und die Folgen Ein Lieferboykott von wichtigen Zulieferern bringt bei VW Bänder zum Stillstehen. Nach Marathon-Verhandlungen steht eine Einigung. Sieger gibt es nicht. Der Konflikt aber könnte weitreichende Folgen haben. 2016-08-24 04:55 5KB www.tt.com 16 Benediktbeuern - Komponierte Herzrhythmusstörungen Pianist Markus Kreul bringt bei seinen Meisterschülern durch anschauliche Vergleiche versteckte Fähigkeiten hervor 2016-08-24 04:55 5KB www.sueddeutsche.de 17 Lenggries - Vorfahrt missachtet: 10 000 Euro Schaden Mehr auf SZ.de 2016-08-24 04:55 944Bytes www.sueddeutsche.de 18 Petershausen - Solarstrom speichern Kostenloser Vortrag für private Energieerzeuger 2016-08-24 04:55 1KB www.sueddeutsche.de 19 Mann stirbt nach Wespenstichen Nach Wespenstichen ist ein 78 Jahre alter Mann in Bremen gestorben. Bei Gartenarbeiten hatte er ein Erdwespennest gefunden, wie die Polizei mitteilte. 2016-08-24 06:02 2KB www.augsburger-allgemeine.de 20 ZDF-Test: Wie gut und gesund ist Hühnerfleisch? Der Sternekoch Nelson Müller hat in der neuen Folge von ZDFzeit Produkte aus Geflügelfleisch getestet. Bio-Hähnchen überzeugt geschmacklich, aber auch Discounter können punkten. 2016-08-24 06:02 2KB www.augsburger-allgemeine.de 21 Europol sprengt Tauschnetzwerk für Kinderpornografie: 75 Festnahmen Europol ist ein Schlag gegen ein internationales Tauschnetzwerk für Kinderpornografie gelungen: 75 Menschen wurden festgenommen. 2016-08-24 06:02 2KB www.augsburgerallgemeine.de 22 Münchner Straße in Dachau - Dicke Luft Die Jungen Freien Wähler kritisieren die Verengung der Münchner Straße und stellen sich damit gegen die Stadträte der Mutterpartei. Das Bündnis für Dachau reagiert verärgert und hält den Nachwuchspolitikern Stimmungsmache und falsche Behauptungen vor 2016-08-24 04:55 4KB www.sueddeutsche.de 23 Verkehr - Es geht rund Kein Stillstand, weniger Unfälle: Im Straßenbau liegen Kreisverkehre im Trend - auch im Landkreis 2016-08-24 04:55 4KB www.sueddeutsche.de 24 Dachau/Pullach - Aufbruch zur Erinnerung Das Todesmarsch-Denkmal von Hubertus von Pilgrim hat die Auseinandersetzung mit den Naziverbrechen vorangetrieben 2016-08-24 04:55 3KB www.sueddeutsche.de 25 Vierkirchen - Eine Frage der Sicherheit Gemeinde Vierkirchen lässt Grabmale überprüfen 2016-08-24 04:55 1KB www.sueddeutsche.de 26 Kirchseeon - In Unterführung hängen geblieben Lkw-Fahrer erleidet bei Kollision mittelschwere Verletzungen 2016-08-24 04:55 1KB www.sueddeutsche.de 27 Serie: Geschichten aus dem Dachauer Land, Folge 5 - In einem Land vor unserer Zeit Seit 30 Jahren untersucht Christa Liebert akribisch die Geschichte Miesbergs - von den Anfangen menschlicher Besiedlung bis zur Auswanderungswelle des frühen 20. Jahrhunderts. Forschungsobjekt ist auch ihr Wohnhaus, der alte "Girglbauer"-Hof 2016-08-24 04:55 7KB www.sueddeutsche.de 28 Steinhöring - Gedankenreise in die Zukunft Steinhöringer entwerfen Visionen für das Jahr 2040 2016-08-24 04:55 3KB www.sueddeutsche.de 29 Sicherheit - Mehr Spaß auf einer sicheren Wiesn Viele Auseinandersetzungen konnten auf dem Dachauer Volksfest laut Polizei schon im Keim erstickt werden. Die Stadt zählt wie im Vorjahr 300 000 Besucher, auch die Schausteller zeigen sich insgesamt zufrieden 2016-08-24 04:55 5KB www.sueddeutsche.de 30 Kommentar - Richtige Entscheidung Mehr Sicherheitskräfte auf dem Dachauer Volksfest und mehr Kontrollen: Das kostet Geld, bewirkt aber auch etwas. 2016-08-24 04:55 2KB www.sueddeutsche.de 31 Wahlarena: Sellering und Caffier treffen Bürger In der NDR Wahlarena haben sich Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Sellering und sein Herausforderer Caffier den Wählern gestellt. Es ging um die Flüchtlingspolitik, Kitas, Löhne und mehr. 2016-08-24 04:55 1KB www.ndr.de 32 Vom Malz zur Mass - Ein ehrsames Handwerk Einst gab es 22 Brauereien allein in Tölz, auch in Wolfratshausen wurde Bier gebraut bis die Konkurrenz aus München zu übermächtig wurde 2016-08-24 04:55 7KB www.sueddeutsche.de 33 Oberpframmern - Nicht ganz dicht Oberpframmern muss in Wasserleitungsnetz investieren 2016-08-24 04:55 2KB www.sueddeutsche.de 34 Viktorianer geben gute Figur ab Starke Leistungen beim Triathlon 2016-08-24 06:02 1KB www.augsburger-allgemeine.de 35 Obama besuchte Hochwassergebiete in Louisiana Obama traf Flutopfer, Polizisten und andere Helfer und sagte ihnen langfristige Hilfe zu. 2016-08-23 23:03 2KB www.tt.com 36 Als Raubtier vor der Kamera Um 20:15 startete die dritte Staffel der Investment-Show "Die Höhle der Löwen". Die Hauptdarsteller: Das Geld – und diejenigen, die es haben. 2016-08-23 22:58 6KB www.tagesspiegel.de 37 Wir basteln uns einen Roboter Die temporäre Werkstatt im Hallenbad ist ab heute geöffnet. Während dort kleinere Stücke gebaut werden, entstehen im echten Fab Lab sogar Fahrräder und Ski. 2016-08-23 22:55 4KB diepresse.com 38 Wenn Fachhochschulen und Unis einander zuhören Prominenz aus allen Hochschulsektoren traf beim traditionellen Empfang von Fachhochschulkonferenz und „Presse“ im Alpbacherhof zusammen. 2016-08-23 22:53 3KB diepresse.com 39 Landkarten regieren die Welt Die Aufklärung ermutigte Wissenschaftler, Grenzen zu ziehen. Deren Reflexion ist fällig, meint nicht nur Jean-Claude Juncker. 2016-08-23 22:47 4KB diepresse.com 40 Wie viel Aufklärung verträgt der Supermarkt? Mit dem Kalorienzählen begann bereits vor Jahrzehnten eine Radikalisierung der Essenskultur. Heute flüchten Konsumenten in "Fundamentalismen". 2016-08-23 22:42 5KB diepresse.com 41 Der Landarzt könnte schon bald aussterben Der teils dramatische Ärztemangel im ländlichen Raum könnte in ein paar Jahren zu einer Versorgungslücke führen. 2016-08-23 22:36 4KB diepresse.com 42 Augmented Reality: Alpbachs digitale Spielwiese Pokémon Go ist nicht das einzige Spiel, für das man in Alpbach ein Handy wie auch seine Füße braucht. 2016-08-23 22:29 5KB diepresse.com 43 Zwischen Alpbachtattoos und Kaiserschmarrn Twitter ist nicht die richtige Welt, sondern nur eine Blase. Auch beim Forum Alpbach bildet sich eine kleine Parallelwelt im Internet – die aber durchaus ihre amüsanten Seiten hat. Fast wie im richtigen Leben. 2016-08-23 22:26 3KB diepresse.com 44 Ein Alpbacher Autor, mit der Heimat versöhnt Der Schriftsteller Robert Prosser ist inzwischen wieder gern in Alpbach, vor allem zum Schreiben. Heute stellt er einen Teil seines noch unveröffentlichten zweiten Romans vor – in einer Performance, mit Videos und Dosenklappern. 2016-08-23 22:23 5KB diepresse.com 45 Polizei gelingt Schlag gegen Pädophilen-Ring Die Polizei hat europaweit 75 mutmaßliche Pädophile festgenommen, unter anderem in Deutschland. Die Verdächtigen sollen Kinderpornografie produziert und im i... 2016-08-24 04:54 1KB www.haz.de 46 Flüchtling fährt 400 Kilometer unter LKW mit Ein LKW-Fahrer in Italien hat etwa 400 Kilometer lang einen blinden Passagier transportiert. Ein Flüchtling aus Afghanistan hatte sich mit Ledergürteln... 2016-08-24 04:54 2KB www.haz.de 47 Sagen Sie stets "Aibecka" zu ihnen Die Alpbacher Mundart klingt "weich" und ist "konservativ". Das heißt, sie hat sich im Lauf der Zeit kaum verändert. Noch heute trifft man sich am "Erchtåg" und kauft "Mäaö". Selbst der Kaiser hinterließ ein sprachliches Andenken. 2016-08-23 22:14 6KB diepresse.com 48 Tirol entzieht Österreich-Türken den Pass Vermehrt illegale Doppelstaatsbürgerschaften aufgedeckt: Das Land Tirol bürgerte Betroffene sofort aus. 2016-08-23 20:59 6KB www.tt.com 49 „Ihr seid damit nicht alleine“ US-Präsident Barack Obama hat am Dienstag den stark überfluteten Bundesstaat Louisiana besucht. Dabei versprach er langfristige Hilfe. 2016-08-23 20:42 2KB www.tagesspiegel.de 50 Die Polizei ist unterbesetzt und überfordert Jetzt überschlagen sich Politiker sich mit der Ankündigung neuer Stellen. Doch schon viel früher schon hätte gezielt in die Polizei investiert werden müssen. Ein Kommentar. 2016-08-23 20:39 4KB www.tagesspiegel.de 51 Das Geschäft mit den Patientendaten Das digitale Gesundheitswesen boomt. Apple und andere Technologiekonzerne bieten vermehrt Gesundheitssoftware an - und sammeln Daten. Nicht alle finden das gut. 2016-08-23 20:29 5KB www.tagesspiegel.de 52 Transfer fixiert: Dragovic wechselt zu Bayer Leverkusen Der 25-jährige ÖFB-Teamverteidiger unterschrieb einen Vertrag bis 2021. Über die Ablösesumme wurde Stillschweigen vereinbart. 2016-08-23 20:23 4KB www.tt.com 53 Dienst hilft gegen unberechtigte Abmahnungen Immer wieder werden Internetnutzer abgemahnt, oft zu Unrecht, und viele wissen dann nicht, wie sie reagieren können – also zahlen sie lieber die Forderung de... 2016-08-24 04:54 3KB www.haz.de 54 Die erfolglose Suche nach dem Goldzug der Nazis Zwei Hobbyhistoriker sind überzeugt in einem unterirdischen Tunnel einen Goldschatz aufgespürt zu haben. Gefunden wurde bisher nur zerbrochenes Porzellan. 2016-08-23 20:11 4KB www.tagesspiegel.de 55 Wie die AfD um Russlanddeutsche wirbt Die AfD spricht im Wahlkampf in Berlin verstärkt Russlanddeutsche an. Mit Flyern und extra Forderungen im Wahlprogramm. Kann dieser Plan aufgehen? Eine Annäherung. 2016-08-23 20:06 3KB www.tagesspiegel.de 56 Obdachlose fotografieren ihre Stadt Mit Einmalkameras fotografierten Londons Obdachlose ihre Stadt, wie sie erleben. Die Aufnahmen berühren trotz des Grauschleiers. 2016-08-23 19:52 2KB www.tagesspiegel.de 57 Notarzteinsatz am Wittenbergplatz - Bahnhof gesperrt Drei U-Bahnlinien waren von der Sperrung betroffen. Gegen 21 Uhr fuhren die Bahnen wieder. 2016-08-23 19:51 919Bytes www.tagesspiegel.de 58 29.000 Waffenbesitzer mehr innerhalb eines Jahres Heuer gibt es bereits mehr neue Waffenbesitzer als im gesamten Vorjahr. In Tirol wurde ein Plus von 11 Prozent verzeichnet. 2016-08-23 19:39 2KB www.tt.com 59 Bürger planen Wilmersdorfer Kulturquartier Die Bürgerinitiative Quartier Fasanenplatz will den Kiez an der Schaperstraße beleben. Stadtplaner, Politiker und Kulturschaffende ziehen mit – nur ein Investor möchte lieber Bürohäuser bauen. 2016-08-23 18:57 2KB www.tagesspiegel.de 60 Neuerlicher Führungswechsel bei der Vuelta, Atapuma in Rot BMC-Profi Atapuma ist damit bereits der vierte Träger des roten Leadertrikots bei der diesjährigen Spanien-Rundfahrt. Riccardo Zoidl belegte als bester Österreicher Rang 45. 2016-08-23 18:52 2KB www.tt.com 61 Podolski wird Synchronsprecher beim „König der Löwen“ In der Serie „Die Garde der Löwen“ leiht der 31-Jährige einem frechen Stachelschwein seine Stimme. 2016-08-23 18:39 1KB www.tt.com 62 Ärzte holten bei Operation 40 Messer aus Bauch eines Patienten Ärzte haben einem Mann in Neu-Delhi den Bauch aufgeschnitten und 40 Klappmesser herausgeholt. „Geistige Mächte“ hätten ihn zum Verschlingen getrieben, sagte der 42Jährige. 2016-08-23 18:23 2KB www.tt.com 63 Exhibitionist in Schwaz ergriff auf Moped die Flucht Eine 26-Jährige ging Dienstagmittag mit ihrem Hund in Schwaz spazieren. Aus einer Entfernung von etwa 30 Metern sah sie dann einen Mann,... 2016-08-23 18:02 1KB www.tt.com 64 Betoneisen in Wiese vergraben: Mähwerk von Traktor beschädigt Ein bislang Unbekannter steckte zwischen Montag und Dienstag ein etwa 35 Zentimeter langes und zwei Zentimeter starkes Betoneisen in eine Wiese in Obertilliach und ließ... 2016-08-23 17:55 1KB www.tt.com 65 So wollen Berlin und Paris Europa sicherer machen Die Innenminister Deutschlands und Frankreichs fordern eine engere Zusammenarbeit der EU-Länder im Kampf gegen den Terrorismus. Bei einem Treffen in Paris st... 2016-08-24 04:54 2KB www.haz.de 66 Richterbund kritisiert Einmischung von Politikern Der Richterbund hat die Einmischung von Politikern in laufende Gerichtsverfahren scharf kritisiert. Dabei steht besonders Bundesfamilienministerin Manuela Sc... 2016-08-24 04:54 1KB www.haz.de 67 Raketen aus Syrien treffen türkische Grenzstadt Zwischen der Türkei und Kriegsparteien in Syrien schaukelt sich die Lage hoch. Zwei türkische Grenzorten wurden mit Granaten und Raketen beschossen. Das türk... 2016-08-24 04:54 2KB www.haz.de 68 Philippinische Polizei tötet 756 Verdächtige Der Polizeichef der Philippinen hat das harte Vorgehen der Regierung gegen Drogenkriminelle verteidigt. Innerhalb weniger Wochen wurden 756 Verdächtige getöt... 2016-08-24 04:54 1KB www.haz.de 69 Freispruch in Prozess um sexuellen Missbrauch einer Achtjährigen Der Angeklagte bestritt jeglichen Missbrauchsversuch und wurde im Zweifel freigesprochen. 2016-08-23 17:29 3KB www.tt.com 70 Google verteilt neues Betriebssystem „Nougat“ Die neue Android-Version 2016-08-23 16:59 1KB www.tt.com ermöglicht eine parallele Nutzung zweier Apps. 71 Hofer für engere Kooperation mit Staaten wie Kroatien und Slowenien Der freiheitliche Hofburg-Kandidat will sich für eine engere Staatenkooperation innerhalb der EU einsetzen. 2016-08-23 16:56 3KB diepresse.com 72 Schleck bekommt von Ex-Rennstall zwei Millionen Euro Der luxemburgische Radprofi Fränk Schleck kassiert Medienberichten zufolge zwei Millionen Euro von seinem ehemaligen Rennstall Leopard AG. Das Bundesgericht bestätigte demnach in letzter Instanz... 2016-08-23 15:57 1KB www.tt.com 73 Motorradunfall in Söll forderte drei teils Schwerverletzte Zwei sich entgegenkommende Motorräder stießen zusammen. Dabei wurden die beiden Lenker sowie eine Mitfahrerin teils schwer verletzt. 2016-08-23 15:42 1KB www.tt.com 74 Boko-Haram-Chef bei Luftangriff angeblich schwer verwundet Abubakar Shekau wurde laut der nigerianischen Armee bei einem Angriff auf ein Lager der Terrormiliz verletzt. Ein Experte zweifelt die Meldung jedoch an, da Shekau bereits mehrfach für tot erklärt worden war. 2016-08-23 15:42 3KB www.tt.com 75 Lkw-Lenker mit mehr als 1,5 Promille auf A13 gestoppt Auf der Brennerautobahn (A13) nahe der Staatsgrenze hat die Tiroler Polizei Montagmittag einen alkoholisierten Lkw-Lenker gestoppt. Ein Alkomattest bei dem 39... 2016-08-23 15:36 1KB www.tt.com 76 Leverkusen-Stürmer Chicharito brach sich bei Treppensturz Hand Auch Kapitän Lars Bender fehlt Leverkusen im Topspiel zum Bundesliga-Auftakt am Samstag bei Borussia Mönchengladbach. 2016-08-23 15:34 1KB www.tt.com 77 Schmerzmittel nur kurz einsetzen Für den Fall der Fälle haben viele zu Hause ein rezeptfreies Schmerzmittel parat. Doch längerfristig sollten solche Medikamente auf eigene Faust und ohne ärztliche Kontrolle nicht eingenommen werden. Denn sie können Nebenwirkungen haben. 2016-08-23 15:33 4KB www.tt.com 78 Schuldspruch gegen Gina-Lisa: Alice Schwarzer ortet „Skandal“ Der Prozess gegen Gina-Lisa Lohfink hat über Wochen polarisiert. Auch das Urteil wegen falscher Verdächtigung wird unterschiedlich gesehen. Einen Schlusspunkt gibt es noch nicht. 2016-08-23 15:28 2KB www.tt.com 79 Motte in Auto löste Alarmanlage und Polizeieinsatz aus Ein kleines Insekt hat die Anrainer einer ganzen Straße in Braunschweig in Deutschland um ihren Schlaf gebracht. 2016-08-23 15:18 1KB www.tt.com 80 Leuchtstreifen auf Rinderhörnern sollen Unfälle verhindern Um Verkehrsunfälle zu verhindern, tragen streunende Rinder in einem Bezirk im zentralindischen Bundesstaat Madhya Pradesh neuerdings Leuchtstreifen auf den Hörnern. 2016-08-23 14:48 1KB www.tt.com 81 Nordkorea startet Bezahlfernsehen nach Vorbild von Netflix Die Zahl der Abonnenten ist noch unklar, da weniger als tausend Menschen Internetzugang haben. 2016-08-23 14:38 2KB www.tt.com 82 Ärger bei SPÖ: Drozda bezeichnet Kurz als „Oppositionspolitiker“ Außen- und Integrationsminister Sebastian Kurz erntet einen Rüffel des Koalitionspartners, weil er laufend Vorschläge medial präsentiere statt diese regierungsintern zu diskutieren. Die ÖVP weist die Kritik zurück und geht selbst in die Offensive. 2016-08-23 14:28 3KB www.tt.com 83 Tiroler Kassenärzte bekommen bessere Rahmenbedingungen Gebietskrankenkasse und Ärztekammer haben neue Rahmenbedingungen für die Tiroler Kassenärzte vorgestellt. Vertragsformen sollen flexibler werden. 2016-08-23 14:22 2KB www.tt.com 84 Höchste Zeit für Wacker-Wende Hinten offen und fehleranfällig, vorne harm- und glücklos, Zuschauerschwund sowie hartnäckiges Verletzungspech – die Momentaufnahme des FC Wacker fällt krass negativ aus. 2016-08-23 13:57 3KB www.tt.com 85 Guardian-Journalist Kingsley hält hilflosem Europa den Spiegel vor Patrick Kingsley hat dramatische Schicksale von Menschen auf der Flucht hautnah miterlebt. In seinem Buch „Die neue Odyssee“ stellt er der europäischen Migrationspolitik ein verheerendes Zeugnis aus. Sein Fazit: Die Flüchtlinge lassen sich durch keine Abschottungspolitik der Welt aufhalten. 2016-08-23 13:57 5KB www.tt.com 86 Bike-Spektakel mit 700.000 € subventioniert Damit „Crankworx“ nach Tirol kommt, muss die öffentliche Hand kräftig mitzahlen. Nicht alle wissen offenbar von ihrem Glück. TVB Serfaus-Fiss-Ladis hatte Event abgelehnt. 2016-08-23 13:44 3KB www.tt.com 87 Spendenstreit mit Fiona Grasser: Berufung nicht stattgegeben Das Oberlandesgericht Innsbruck bestätigte die Abweisung der Klage eines Tierschutzvereines. 2016-08-23 13:39 2KB www.tt.com 88 Das unterschätzte Vorratslager Was bei den Deutschen derzeit die Angst vor einer bevorstehenden Katastrophe schürt, lässt die Tiroler kalt, fast zu kalt: die Empfehlung des Zivilschutzes, für Notfälle vorzusorgen und zu Hause Vorräte zu lagern. 2016-08-23 13:39 3KB www.tt.com 89 Leipzig startet mit bescheidenen Zielen: Fuß fassen Die roten Bullen aus Leipzig sind nach sieben Jahren am vorläufigen Höhepunkt angelangt. Der Verein sorgt in der Region für eine große Euphorie, scheidet aber in den anderen Stadien Deutschlands weiterhin die Geister. 2016-08-23 13:39 5KB www.tt.com 90 Musiker an Schimmelpilzen in seinem Dudelsack gestorben Ein 61-jähriger Brite ist gestorben, weil sich in seinem Dudelsack gefährliche Schimmelpilze gebildet hatten. 2016-08-23 13:38 2KB www.tt.com 91 Pensionskassen: Vorsorgelösungen sollen attraktiver werden Der Fachverband der Pensionskassen will, dass der Anteil der FirmenpensionBerechtigten in fünf Jahren von 23 auf bis zu 50 Prozent klettert. 2016-08-23 13:33 5KB www.tt.com 92 Jan Böhmermann zurück im Fernsehen Satiriker Jan Böhmermann ist nach der Sommerpause ab Donnerstag wieder auf ZDFneo zu sehen. 2016-08-23 13:29 4KB www.tt.com 93 Türkische Zentralbank senkte Leitzins zum sechsten Mal in Folge Der Satz für Übernachtkredite wurde von 8,75 auf 8,50 Prozent zurückgenommen. 2016-08-23 13:25 1KB www.tt.com 94 Isinbajewa schloss Comeback bei Olympia 2020 nicht aus Die Russin war erst am Freitag in die Athletenkommission des IOC gewählt worden. Bezüglich der Spiele in Tokio in vier Jahren wollte sich Isinbajewa nicht festlegen. 2016-08-23 13:25 2KB www.tt.com 95 Ex-Polizist im Fall Bakary wegen Vergewaltigung angeklagt Jener ehemalige Polizist, der vor vier Jahren mit Kollegen einen Schubhäftling gefoltert hat, wird nun wegen Vergewaltigung angezeigt. 2016-08-23 13:22 2KB www.tt.com 96 GmbH mit Experten: Doskozil verrät Pläne für Sportförderung Die Spitzensportförderung in Österreich soll künftig in der Hand einer von Experten geführten Gesellschaft liegen. Das Projekt soll bereits ab Herbst umgesetzt werden. Sportminister Doskozil geht mit gutem Beispiel voran. 2016-08-23 13:06 6KB www.tt.com 97 Bericht zu Hypo-U-Ausschuss empfiehlt Insolvenzrecht für Länder Verfahrensrichter Pilgermair schreibt im Berichtsentwurf, ohne Insolvenzrecht für Länder gebe es die Gefahr, dass diese sorglos ökonomisches Fehlverhalten an den Tag legen – weil sie auf den Bund vertrauen. 2016-08-23 13:02 3KB www.tt.com 98 Deutsches Bündnis will sofortigen Stopp der TTIPVerhandlungen In Deutschland sind im Sommer Großdemonstrationen in sieben Städten gegen das Freihandelsabkommen TTIP geplant. 2016-08-23 12:53 3KB www.tt.com 99 Markenstreit zwischen Ischgler Hotelier und Champagnerriesen Der Ischlger Hotelier Aloys wirft einem französischen Konzern vor, seinen DosenProsecco für die Bewerbung von Veuve Clicquot auszunutzen. 2016-08-23 12:27 2KB www.tt.com 100 Schockrocker Alice Cooper tritt gegen Clinton und Trump an Der Neuzugang im US-Präsidentenwahlkampf erweist sich auch in der Politik als skurril und einfallsreich. 2016-08-23 12:19 5KB www.tt.com Articles Deutschland mix in german 100 articles, created at 2016-08-24 06:02 1 /100 Schottischer Königspinguin wurde in Norwegen zum (1.08/2) General ernannt Edinburgh – Ein Königspinguin ist am Montag an mehr als 50 in Reih und Glied aufgestellten Soldaten der Leibgarde des norwegischen Königshauses entlanggewatschelt. Der Auftritt im Tiergarten der schottischen Hauptstadt Edinburgh gehörte zu einer Zeremonie mit langer Tradition. Der Pinguin namens Sir Nils Olav wurde bei der Gelegenheit zum Brigadegeneral befördert. Seit 1972 dient ein Königspinguin aus dem Edinburgher Zoo der norwegisch-königlichen Leibgarde „Hans Majestet Kongens Garde“ als Maskottchen. Alle paar Jahre, wenn das Regiment am „Royal Edinburgh Military Tattoo“ - einem Militärmusikfestival - teilnimmt, wird das Tier mit einem Ehrentitel ausgezeichnet. Zuletzt wurde Nils Olav 2008 zum Ritter geschlagen. (APA/dpa) Dieser Pinguin wird gerade zum Brigardegeneral stern.de 2016-08-23 15:32 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 2 /100 Washington bestätigt Auslieferungsantrag für Gülen (1.07/2) Die Türkei hat formell die Auslieferung des Predigers Gülen aus den USA beantragt. Das Ersuchen stehe jedoch nicht in Verbindung mit dem gescheiterten Putschversuch. Das US-Außenministerium hat den Eingang eines offiziellen Auslieferungsantrags der Türkei für den in den USA lebenden Geistlichen Fethullah Gülen bestätigt. "Wir können nun bestätigen, dass die Türkei die Auslieferung von Herrn Gülen beantragt hat", sagte Ministeriumssprecher Mark Toner. Das Ersuchen stehe nicht im Zusammenhang mit dem gescheiterten Putschversuch im Juli in der Türkei, betone Toner. Ähnlich hatte sich bereits in der vergangenen Woche das Weiße Haus geäußert, das Außenministerium gab nun aber die erste offizielle Bestätigung dazu ab. Ankara dringt seit Wochen auf die Auslieferung des im US-Exil lebenden Predigers. Die türkischen Behörden stellten aber erst Anfang des Monats einen Haftbefehl aus, in welchem dem 75-jährigen Geistlichen offiziell zur Last gelegt wird, den Befehl für den Umsturzversuch in der Türkei gegeben zu haben. Gülen weist die Vorwürfe entschieden zurück. In den vergangenen Wochen hatte die US-Regierung hervorgehoben, dass sie noch keinen formellen Auslieferungsantrag der Türkei erhalten habe. Außerdem rief Washington die türkische Justiz auf, Beweise vorzulegen, statt lediglich Anschuldigungen vorzubringen. Die Regierung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan macht Gülen für den versuchten Putsch verantwortlich und fordert eine schnelle Auslieferung. Das Thema dürfte auch im Mittelpunkt von Gesprächen stehen, die US-Vizepräsident Joe Biden am Mittwoch in Ankara unter anderen mit Erdogan führen will. US-Außenministerium bestätigt Auslieferungsantrag für Gülen sueddeutsche.de Türkei beantragt Auslieferung von Fethullah Gülen tagesspiegel.de 2016-08-24 04:55 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de 3 /100 Verletzte bei Unfall: Vollsperrung auf A8 aufgehoben (1.05/2) Bei einem Verkehrsunfall auf der A8 zwischen Günzburg und Leipheim ist am späten Dienstagnachmittag eine 51-jährige Motorradfahrerin lebensgefährlich verletzt worden. Laut Polizei hatte eine Autofahrerin beim Spurwechsel die Frau erfasst. Sie selbst geriet ebenfalls ins Schleudern und wurde schwer verletzt. Wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd-West auf Anfrage mitteilte, passierte der Unfall um kurz nach 17 Uhr in Fahrtrichtung Stuttgart. Ersten Erkenntnissen zufolge wollte eine 72-jährige Autofahrerin vom linken auf den mittleren Fahrstreifen wechseln und schätzte dabei wohl die Geschwindigkeit zweier Motorräder. Ihr Wagen erfasste das hintere der Motorräder, die darauf sitzende Frau wurde von ihrem Zweirad geschleudert und kam auf der Fahrbahn zum Liegen. Der Helm wurde ihr beim Sturz vom Kopf gerissen, sie erlitt schwerste Kopfverletzungen. Die 72-jährige Autofahrerin kam ebenfalls ins Schleudern, ihr Fahrzeug krachte links gegen die Betongleitwand, überschlug sich dann mehrmals und kam auf dem Dach zum Liegen. Die Frau wurde dabei schwer verletzt. Zwei Helikopter waren im Einsatz und flogen die Verletzten in umliegende Kliniken. Bis etwa 20.45 Uhr war die A8 zwischen Günzburg und Leipheim komplett gesperrt. Es bildete sich ein bis zu zehn Kilometer lange Stau. Während der Vollsperrung nutzten laut Polizei mehrere Autofahrer den Seitenstreifen, um schneller voranzukommen. Ein LKW-Fahrer habe diesen blockiert, um das zu verhindern. Ein Autofahrer war laut Polizei so wütend darüber, dass er sich mit dem Lkw-Fahrer einen handgreiflichen Streit lieferte. Beide schlugen sich demnach gegenseitig, erlitten dabei leichte Verletzungen und wurden später von der Autobahnpolizei vernommen. Unfall bei Sommerrodelbahn: Frau in Elbigenalp schwer verletzt tt.com Drama in OÖ: Zehn Verletzte bei Unfall auf Kinder-Erlebnishof tt.com 2016-08-24 06:02 Augsburger Allgemeine www.augsburger-allgemeine.de 4 /100 US-Vizepräsident Biden besucht Türkei - Streit um (1.04/2) Auslieferung Gülens Ankara (dpa) - Besuch unter schwierigen Vorzeichen: Als erster westlicher Spitzenpolitiker besucht US-Vizepräsident Joe Biden nach dem gescheiterten Putschversuch heute die Türkei. Unter anderem ist ein Gespräch mit Präsident Recep Tayyip Erdogan geplant. Biden will die türkische Regierung der Solidarität der USA versichern. Allerdings belasten gleich mehrere Streitpunkte die Beziehungen beider Länder. So dürfte es um die von der Türkei geforderte Auslieferung des in den USA lebenden Geistlichen Fethullah Gülen gehen, den Ankara für den Putschversuch verantwortlich macht. Türkei beantragt Auslieferung von Fethullah Gülen tagesspiegel.de 2016-08-24 00:00 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de 5 /100 Merkel fordert Loyalität von Deutschtürken (1.02/2) Berlin. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) fordert von türkischstämmigen Bürgern in Deutschland, loyal zur Bundesrepublik zu stehen. "Von den Türkischstämmigen, die schon lange in Deutschland leben, erwarten wir, dass sie ein hohes Maß an Loyalität zu unserem Land entwickeln", sagte Merkel den "Ruhr Nachrichten". "Dafür versuchen wir, für ihre Anliegen ein offenes Ohr zu haben und sie zu verstehen", sagte Merkel weiter. Dafür halte man auch engen Kontakt zu den Migrantenverbänden. Mit Blick auf innertürkische Konflikte mahnte Merkel die Türkischstämmigen zu Besonnenheit: "Die Meinungs- und Demonstrationsfreiheit gilt in Deutschland für alle, die hier leben, aber natürlich müssen alle ihre Meinungsverschiedenheiten friedlich austragen", sagte die Kanzlerin. Zuletzt hatten Kundgebungen von Anhängern des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in Deutschland für politische Diskussionen gesorgt. Ende Juli hatten mehrere Zehntausend Menschen in Köln friedlich für Erdogan demonstriert. Eine geplante LiveÜbertragung einer Rede des türkischen Präsidenten wurde dem Veranstalter der Demonstration aber wegen der aufgeheizten Stimmung verboten. Stattdessen wurde eine Botschaft Erdogans verlesen. Darin dankte Erdoğan den türkischstämmigen Bürgern in Deutschland für ihre moralische Unterstützung bei der Vereitelung des Staatsstreichs am 15. Juli. Aus der CDU kamen Forderungen, die doppelte Staatsbürgerschaft wieder abzuschaffen. Begründet wurde dies auch mit möglichen Loyalitätskonflikten. In den vergangenen Monaten hatte es Meinungsverschiedenheiten zwischen der Regierung und Vertretern der Türkischen Gemeinde in Deutschland gegeben. Der Vorsitzende Gökay Sofuoglu hatte zum Beispiel im Juni eine mangelnde Sensibilität deutscher Parlamentarier gegenüber den Deutschtürken beklagt. Hintergrund war der fast einstimmige Beschluss der Armenien-Resolution durch den Bundestag. dpa/afp/RND/wer Merkel ruft türkischstämmige Deutsche zu Loyalität auf diepresse.com 2016-08-24 04:54 Hannoversche Allgemeine www.haz.de 6 /100 Haftstrafen für Rumpold und Hochegger (1.02/2) Sowohl der frühere FPÖBundesgeschäftsführer Rumpold als auch der – in Handfesseln vorgeführte – ExLobbyist Hochegger bekamen teilbedingte Haftstrafen wegen Untreue. Es ging erneut um Telekom-Geld. 23.08.2016 | 16:58 | MANFRED SEEH VON ( DiePresse.com ) Zuerst war Gernot Rumpold an der Reihe. Der 58-Jährige, in den 1990-er-Jahren FPÖ-Politiker, später Geschäftsführer der Werbeagentur mediaConnection, trat am Dienstag vor ein Wiener Strafgericht. Schon vor drei Jahren wurde der als Jörg Haiders „Mann fürs Grobe“ bekannt gewordene Ex-Politiker wegen Beteiligung an der Untreue verurteilt. Nun ging es auf Geheiß des OGH „nur“ noch um das Strafausmaß: Dieses fiel geringer als in der ersten Instanz aus. Diesmal erhielt Rumpold zwei Jahre und neun Monate Haft. Von den insgesamt also 33 Monaten wurden 22 Monate auf Bewährung nachgesehen. Ursprünglich hatte Rumpold drei Jahre ausgefasst. Die Strafe wurde reduziert, weil ein Teil der Anklage, nämlich Falschaussage vor dem Korruptions-U-Ausschuss, weggefallen war. Angesichts des unbedingten Haftteils (elf Monate) könnte Rumpold, so diese Strafe rechtskräftig wird, einen Antrag auf Hausarrest (überwacht mittels Fußfessel) stellen. Problematisch könnte dabei der Umstand werden, dass Rumpold keiner geregelten Beschäftigung nachgeht. Dies ist an sich eine der Voraussetzungen für die Gewährung der Fußfessel. "Ich bin beim AMS als Arbeitssuchender angemeldet und habe ein Ansuchen auf Mindestsicherung gestellt.“ Dies erklärte der wahrlich tief gefallene Ex-FPÖ-Politiker nun dem Gericht. Er befinde sich zudem "seit 2014 in Privatinsolvenz". Schulden? "Zirka drei Millionen anerkannt", so Rumpold. Seine Strafe erging nun, weil Rumpold vor zwölf Jahren 600.000 Euro von der Telekom Austria (TA) kassiert hatte. Damals hatte die FPÖ bei Rumpold Schulden. Diese erließ Rumpold „seiner“ Partei zum Teil – als er in den Genuss des TA-Geldes kam. Der Deal war von Kärntens Landeshauptmann Jörg Haider eingefädelt worden. Rumpold selbst (er hat auch eine Strafe aus einem Finanzstrafverfahren) zeigte sich nun als reuiger Sünder: "Was ich getan habe, war schuldhaftes Verhalten. Das möchte ich eingestehen. " Staatsanwalt Michael Radasztics nutzte die Rumpold-Verhandlung für herbe Kritik am Verantwortungsbewusstsein so mancher Unternehmensvorstände. "Wir haben keine Kultur der Verantwortungsübernahme in diesem Land. " Bei den früheren Vorständen der Telekom Austria sei von 15.000-Euro-Monatsgehältern gesprochen worden. "Mit einem so hohen Einkommen wird die Übernahme von Verantwortung abgegolten. " Trotzdem stünden viele Vorstände nicht zu ihren Entscheidungen. Vieles würde auf Fachabteilungen oder Prokuristen abgeschoben. Oder auf Personen, die bereits gestorben sind. "In Österreich sind die größten Verbrecher oft die, die schon gestorben sind. " Nicht "die Gärtner oder die Butler", seien oftmals die Täter, sondern eben die Verantwortungsträger. Nur sehr selten höre man das Bekenntnis: "Ja, das war falsch, das hätte ich nicht tun dürfen. " Vielmehr höre man: "Mir geht es schlecht. " Dies durfte als Seitenhieb auf Ex-Immofinanz-Chef Karl Petrikovics verstanden werden, der nach Verhängung von sechs Jahren Haft plötzlich versucht hatte, Haftunfähigkeit vorzugeben. Dieser Versuch scheiterte vor kurzem, allerdings ist noch eine Beschwerde von Petrikovics offen. Im Gefängnis sitzt er jedenfalls nicht. Bild vergrößern Peter Hochegger / Bild: (c) APA/HERBERT NEUBAUER Nicht nur Rumpold, auch Ex-Lobbyist Peter Hochegger hatte am Dienstag seinen „großen Tag“, wie Richter Wolfgang Etl sagte. Hochegger wurde in Handfesseln unter Blitzlichtgewitter aus der U-Haft vorgeführt. Diese war vor ein paar Tagen verhängt worden, weil der 67-Jährige einen Gerichtstermin platzen hatte lassen – unter Hinweis darauf, dass er psychisch zu angeschlagen sei. Das Gericht glaubte dies nicht, nahm Fluchtgefahr an und ließ den 67-Jährigen einsperren Auch gestern wies Hochegger - einst der Star der österreichischen Berater-Branche - ein Gutachten vor, wonach er verhandlungsunfähig sei. Der daraufhin verärgerte Richter sprach von einem oberflächlichen Gefälligkeitsgutachten. Und bat die eigens in den Gerichtssaal bestellte Gerichtsgutachterin Sigrun Rossmanith um ihre Ausführungen. Wenig überraschendes Fazit: Hochegger sei sehr wohl verhandlungsfähig. Eine schwere depressive Erkrankung liege "dezidiert nicht" vor. Hocheggers Anwalt Karl Schön versuchte noch die Situation zu retten, indem er darauf hinwies, dass Hocheggers Privatgutachter immerhin auch ein gerichtlich beeideter Sachverständiger sei. Dies schien den Richter nur noch mehr zu stören: Ein solcher Gutachter erweise dem Stand der psychiatrischen Gerichtsgutachter "keinen guten Dienst". Letztlich bekam auch der PR-Profi – dieser sah bleich und abgemagert aus und sprach kaum ein Wort – eine Strafreduktion: Für eine 960.000-Euro-Parteienspende der TA an das BZÖ – Hochegger war damals (2006) Vermittler – erhielt er nun zwei Jahre Haft, davon 16 Monate bedingt. Im ersten Rechtsgang hatte der einstige Berater von Unternehmen wie eben der Telekom, aber auch zum Beispiel von Karl-Heinz Grasser, noch zweieinhalb Jahre unbedingte Haft erhalten. Auch in seinem Fall hatte der OGH eine Neufestsetzung der Strafe verlangt, weil auch bei ihm der Schuldspruch "Falschaussage" aufgehoben worden war. Wird die neue Strafe rechtskräftig, hat auch Hochegger Chancen auf die Fußfessel. Vorerst aber bleibt die U-Haft aufrecht. Hochegger (er ist so wie Rumpold hoch verschuldet) wird derzeit in U-Haft psychiatrisch betreut. Seine Medikamente seien jedoch "milde", wie Sachverständige Rossmanith darlegte. Mildere Strafen: Bleibt Hochegger und Rumpold Haft erspart? tt.com 2016-08-23 16:58 Von Manfred diepresse.com 7 /100 Dachau - Gemeinsame Verantwortung (0.02/2) Landratsamt und Sozialverband VdK Bayern unterzeichnen Kooperationsvertrag zur Wohnberatung Das Landratsamt Dachau hat die Aufgabe der Wohnberatung für Behinderte an den Sozialverband VdK Bayern vergeben. Dazu wurde nun eine Kooperationsvereinbarung zwischen dem Landkreis und dem Sozialverband unterzeichnet. Eine ausgebildete Fachkraft, die diese Aufgabe wahrnehmen kann, wird der Sozialverband allerdings voraussichtlich erst im Sommer 2017 haben. Das Landratsamt hält dennoch den VdK auf lange Sicht für die beste Lösung. Für den Landkreis waren Landrat Stefan Löwl und Wolfgang Gartenlöhner vom Fachbereich Sozialwesen, für den VdK Landesgeschäftsführer Michael Pausder, Yvonne Knobloch, die für das Projekt zuständige Ressortleiterin "Leben im Alter" und Architekt Ulrich Neumeier, Leiter der Häuserverwaltung des VdK zur Vertragsunterzeichnung anwesend, ebenso Vertreter der Kreistagsfraktionen. Ein wichtiger Eckpunkt der Vereinbarung ist laut Mitteilung des Landratsamts "die Koordinierung des Beratungsprozesses hinsichtlich der intensiven Zusammenarbeit des Sozialverbands mit den ambulanten Diensten, den Handwerksbetrieben und Architekten. " Dabei kommt auch auf die ehrenamtlichen Wohnberater in den Gemeinden eine bedeutende Aufgabe zu. Die Akquise und die Aus- und Fortbildung liegt in der gemeinsamen Verantwortung des Landkreises und des VdK. "Mit dieser Entscheidung hat der Kreisausschuss einen richtungsweisenden und Kontinuität garantierenden Beschluss gefasst", sagte Landrat Stefan Löwl. Und VdK-Landesgeschäftsführer Michael Pausder sagte bei der Unterzeichnung des Kooperationsvertrags: "Das Interesse an professioneller Unterstützung beim alters- und behindertengerechten Umbau von Häusern und Wohnungen nimmt stark zu. " Yvonne Knobloch, die für das Projekt in Dachau zuständige VdK-Ressortleiterin "Leben im Alter", habe selbst bereits 400 Wohnraumberatungen bei Hausbesuchen durchgeführt und diese bis zur Fertigstellung begleitet sowie die Beantragung von Fördermittel übernommen. Ihre Vorträge beim Sozialverband VdK Bayern seien regelmäßig ausgebucht, und auch beim kostenlosen Beratungstelefon "Pflege und Wohnen" des VdK Bayern riefen immer mehr Menschen an, die ihr Zuhause barrierefrei gestalten wollen und dafür Informationen benötigten. "Für uns ist es ein großen Anliegen, Barrierefreiheit in allen Bereichen zu verwirklichen", sagte VdKLandesgeschäftsführer Pausder. Er verwies auf die erfolgreiche bundesweite VdK-Kampagne "Weg mit den Barrieren! " Rund 60 000 Menschen haben die Kampagne im Internet (www.wegmit-den-barrieren.de) und per Unterschrift bereits unterstützt. Viele meldeten auch Hindernisse in Mietwohnungen. Durch den Einsatz des VdK seien bereits zahlreiche Barrieren beseitigt worden. "Nun wollen wir im Landkreis Dachau viele Menschen unterstützen, ihr Zuhause so umzugestalten, dass sie dort so lange wie möglich selbstständig leben können", sagte Pausder. Wer Interesse hat, in seiner Gemeinde ehrenamtlich als Wohnberater tätig zu werden, kann sich von sofort an beim Sozialverband der Rufnummer 089/2117-133 melden", Dachau Auslandsaufenthalte für Jugendliche sueddeutsche.de Dachau - Seminar für Firmengründer sueddeutsche.de 2016-08-24 04:55 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de 8 /100 Wolfratshausen - Beschimpfung im Vollrausch (0.01/2) Amtsgericht verurteilt 18-Jährigen, weil er Polizisten beleidigte Immer wieder hat das Amtsgericht Wolfratshausen mit jungen Erwachsenen zu tun, die gerade erst 18 Jahre alt geworden oder etwa Anfang 20 sind, aber schon ein gut gefülltes Vorstrafenregister vorweisen können. So war es auch im Fall eines 18-jährigen Tölzers, der sich am Dienstag vor Gericht verantworten musste. Ihm wurde vorgeworfen, betrunken Polizeibeamte beleidigt zu haben. Ein Bluttest zeigte damals, dass er 2,5 Promille Alkohol im Blut hatte - zuvor war er noch mit dem Mofa unterwegs gewesen. Die Alkoholprobleme des Tölzers waren dem Amtsgericht bekannt, er war schon zuvor wegen Körperverletzung mit Geldstrafen und Arrest belangt worden. Der junge Mann erschien ohne Anwalt und zeigte sich geständig. Ein Tölzer Polizeibeamter trat als Zeuge auf und berichtete von einem Nachmittag im Februar, als der Angeklagte betrunken neben seinem Mofa im Feld gefunden wurde. Zunächst sei es unmöglich gewesen, ihn zu wecken. Erst als der Krankenwagen eintraf, sei er zu sich gekommen. Bei der Blutuntersuchung im Krankenhaus habe sich dann herausgestellt, dass der Beschuldigte nicht nur 2,5 Promille, sondern auch Spuren von THC im Blut hatte. Die jedoch seien so gering gewesen, dass sie noch unter der Bestimmungsgrenze gelegen hätten. Als sich die Polizeibeamten von dem jungen Mann trennten, drehte sich dieser nach Zeugenaussage noch ein letztes Mal zu ihnen um und beschimpfte die Beamten wüst. Diese fühlten sich so gekränkt, dass sie Anzeige erstatteten. Auf das Urteil wirkte sich der nachweisliche Cannabis-Konsum nicht gerade vorteilhaft aus, ebenso wenig, wie die Trunkenheit des jungen Mannes ein strafmilderndes Urteil zur Folge hatte. Denn schon vorher war sein zunehmendes Alkoholproblem bei Gerichtsverhandlungen Thema gewesen. Im Oktober 2015 hatte der Angeklagte einem anderen jungen Mann dreimal ins Gesicht geschlagen, im Januar 2016 wiederholte sich die Gewalt. Der Tölzer wurde dafür zweimal verurteilt, verbüßte einen Arrest und zahlte eine Geldstrafe, außerdem musste er zu fünf Beratungsgesprächen bei der Caritas gehen. Seine dortige Betreuerin gab bei der Gerichtsverhandlung am Dienstag einen Bericht ab, in dem sie auch die Familiensituation des Angeklagten beschrieb. Seine Familie habe einen eigenen Betrieb, in dem er schon als Kind mitgeholfen habe. Er sei der mit Abstand jüngste von drei Brüdern; vor allem zum mittleren Bruder habe er ein gutes Verhältnis, während es mit den Eltern Probleme gebe. In der Jugend habe er teilweise suizidales Verhalten gezeigt. Im Juli habe er nun erfolgreich seine Ausbildung zum Metzger abgeschlossen und bereits in einer anderen Stadt Arbeit gefunden. Im Verlauf der Gespräche habe sich sein Verhalten verbessert, er sei jetzt pünktlicher, reflektierter und aufgeschlossener. Sein Verhältnis zum Alkohol sei jedoch ambivalent: Einerseits sehe er selbst, dass er in den vergangenen Monaten viel getrunken habe, andererseits trinke er nach eigener Einschätzung nicht mehr als seine Freunde. Dennoch habe er seinen Konsum nun aufs Wochenende beschränkt. Seit einigen Monaten habe er eine Freundin, die einen positiven Einfluss auf ihn habe, außerdem blicke er mit neuer Zuversicht seinem Leben in einer anderen Stadt entgegen. Die Verselbständigung sei allerdings noch in den Anfängen, hieß es - ohne weitere Betreuung könnte sie auch schiefgehen. Das Gericht verurteilte den Tölzer zu einer Geldstrafe von 600 Euro, die er in vier Raten an die Caritas zu zahlen hat. Außerdem darf er für 17 Monate nicht fahren und wird wohl eine medizinisch-psychologische Untersuchung über sich ergehen lassen müssen. Auf einen erneuten Arrest verzichtete das Gericht, damit sich der Angeklagte auf seine neue Stelle konzentrieren könne. Wolfratshausen Jugendliche werden handgreiflich sueddeutsche.de 2016-08-24 04:55 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de 9 /100 Mitten in der Region - Der Tag, der kein Tag ist (0.01/2) Es gibt den Weltnudeltag, den "Liebe-deinen-Zahnarzt-Tag" und den "Reite-den-Wind-Tag". Und am 24. August? Ein weißer Fleck im Kalender. Wie schön! Heute ist kein Tag. Gut, natürlich ist heute die Sonne aufgegangen und der Kalender nennt das Ganze einen Mittwoch, genauer gesagt den 24. Tag im August. Aber heute ist kein Tag, was Aktionen oder Gedenken betrifft. Das wiederum ist bemerkenswert, denn inzwischen wimmelt es in handelsüblichen Kalendarien nur so von Aktions-, Gedenk- oder Nationalfeiertagen. Früher kannte man Ostern, Pfingsten und Weihnachten und dazwischen vielleicht noch Muttertag. Alles recht übersichtlich. Den Rest füllte man individuell mit Geburtstagen auf und war ansonsten ausgelastet mit Arbeits- oder Urlaubstagen sowie dem über Tage vorher ansteigenden Stresshormonpegel vor größeren Familienfeiern. Dann kam die Professionalisierung. Es entstanden Tage, an denen sich die Menschen zum Beispiel für Toleranz (16. November), für Menschenrechte (10. Dezember und 21. März), gegen Nuklearversuche (29. August) oder für Autoren hinter Gittern (15. November) einsetzen sollten. Soweit, so gut. Wenn nicht irgendwann Marketingstrategen das Ruder übernommen hätten: Internationale PastaProduzenten erfanden den Weltnudeltag (25. Oktober). Es gibt den Tag der Blockflöte (10. Januar), der Seifenblasen (5. Oktober) und des Videorekorders (7. Juni), einen "Liebe-deinenZahnarzt-Tag" (2. Juni) und einen "Reite-den-Wind-Tag (23. August). Das schrie natürlich nach einer Gegenbewegung. Wahrscheinlich entstanden so der Tag der Freundschaft (30. Juli), der Weltglückstag (20. März) und der Weltlachtag (erster Sonntag im Mai). Heute aber? Ist nichts. Kein Gedenken, kein Aufruf. Balsam für die Seele! Erst am Samstag steht wieder etwas im Kalender: der "Einfach-so-Tag". Ohne Anlass und tieferen Sinn findet er am 27. August statt, 2005 wurde er in den USA eingeführt - um einfach mal das zu tun, was einem gerade einfällt. Im Landkreis Ebersberg könnte man diesen Tag nutzen, um wie einst Huckleberry Finn am Ufer des Mississippi am Ufer der Attel oder der Glonn - vielleicht tut's auch der Urtlbach - zu sitzen und den Herrgott einen guten Mann sein zu lassen. Einfach so. Obwohl, das könnte einen jeden Tag locken, ganz ohne Kalenderaufruf. Mitten in Wolfratshausen Der Tag, der kein Tag ist sueddeutsche.de 2016-08-24 04:55 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de 10 /100 Ebersberg - Zielsichere Tradition (0.01/2) Die königlich privilegierte Feuerschützengesellschaft Ebersberg setzt große Hoffnungen in ihren Nachwuchs Für den perfekten Schuss müssen Körper, Arm und Gewehr ein Dreieck bilden. Wenn der Finger den Abzug drückt, sollte die Hälfte des Lungenvolumens ausgeatmet sein, dann ist der Körper am ruhigsten. Ein hohes Maß an Disziplin ist erforderlich, an Körperspannung, an Selbstbeherrschung. Für Katharina Stuhlmann, 16 Jahre alt, eine leichte Übung. Hoch konzentriert zielt sie, atmet aus, drückt ab - und trifft ins Schwarze. Wieder und wieder. Das Schießen gibt dem zierlichen Mädchen Selbstbewusstsein. Katharina ist eine gute Schützin, hat sich und ihr Gewehr unter Kontrolle. "Leute wie Katharina sind unsere Zukunft", sagt Josef Schauberger, Sportleiter der königlich privilegierten Feuerschützengesellschaft Ebersberg, stolz. Magdalena Neuner habe auch einmal so angefangen. Und wer weiß, vielleicht verbirgt sich unter den 120 Hobby-Schützen des Vereins die nächste Schieß-Legende. Davon zumindest träumen Schauberger und Franz Kisters, der erste Schützenmeister der Feuerschützen. Sie setzen auf Jugendförderung, auf Vielfalt: "Wir sind ein schöner, gemischter Haufen", beschreibt Schauberger, zwischen zwölf und 80 Jahren alt, Männer und Frauen. Mit zwei Mannschaften ist der Verein bei den Rundenwettkämpfen des Schützengau Ebersberg vertreten. Auf 13 Schießständen üben die königlich privilegierten Schützen in einem ehemaligen Kuhstall bei der Kugler Alm. Den Stall haben sie eigenhändig renoviert, die Stände selbst aufgebaut, ein Hauch Salpeter liegt noch in der Luft. Sie schießen mit Luftgewehren und Bleikugeln. Geschossen wird auf kleine Zielscheiben, zehn Meter weit entfernt. Das Schießen ist für die Schützen ein Hobby - und eine Tradition, die sie bewahren. "Früher war der Schützensport noch eine Sache der Verteidigung", erklärt Kisters. Dem ist heutzutage nicht mehr so, dennoch hafte der ganzen Sache nach wie vor etwas Ehrwürdiges an. Vielleicht auch dieser Ehre wegen sind die Böllerschützen, eine Untergruppe der Feuerschützengesellschaft, auf Feierlichkeiten zugegen - "um ordentlich Krach zu machen", so Schauberger, und um einem Fest mehr Würde zu verleihen. Diese Würde sei der Feuerschützengesellschaft schon allein wegen ihrer langen Geschichte zu eigen, so Kisters. 1435 finde die Gesellschaft ihre erste urkundliche Erwähnung, was sie zum ältesten Verein des Landkreises Ebersberg mache. Einige Vereine - wie den ihren - habe der König in der Vergangenheit privilegiert behandelt, erklärt Kisters. Demnach war der Schützenkönig früher beispielsweise ein Jahr lang steuerfrei. Diesen "privilegierten" Status hat der Verein nicht verloren - obwohl Bayern seit der Abdankung Ludwig III vor knapp 100 Jahren keinen König mehr hat. Die Ebersberger Schießsportler nennen sich also weiterhin königlich privilegiert - und das mit Stolz. Einen Schützenkönig bestimmen sie weiterhin jährlich, durch einen einzigen Schuss. Steuern müsse der Sieger heutzutage leider trotzdem zahlen, bemerkt Kisters bedauernd. Die deutsche Zeitgeschichte spiegelt sich auch in der Chronik des Vereins wieder. Während der Weltkriege und in der Nachkriegszeit wurde der Verein zwischenzeitlich aufgelöst und blieb es zunächst auch. Erst 1959 beschlossen einige Schützenfreunde die Wiedergründung der Feuerschützengesellschaft. Schauberger ist mittlerweile seit 40 Jahren dabei. Er weiß, dass sein Sport gefährlich sein kann. Regelmäßig kommt er mit besorgten Eltern ins Gespräch. Doch größer als das Risiko ist für ihn das Potenzial, das in "seinem" Sport steckt. Eltern hätten immer Angst, dass ihre Kinder wild oder gewalttätig würden, wenn sie schössen, beschreibt auch Kisters. Dabei gebe es Belege dafür, dass der Schießsport Jugendlichen helfe: "Es ist nachgewiesen, dass Jugendliche, die den Schießsport betreiben, sich besser konzentrieren können und sozialer sind", so Kisters. Beim Schießen gehe es in erster Linie um Disziplin - und die brauche man schließlich dringend bei den Matheaufgaben. Ebersberg - Kostenlose MVV-Radlkarte sueddeutsche.de 2016-08-24 04:55 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de 11 /100 FC Porto steht nach 3:0 über AS Roma in der Champions (0.01/2) League Rom – Der FC Porto hat über die AS Roma den Sprung in die Champions League geschafft. Im Schlager der Dienstag-Rückspiele im Play-off um den Einzug in die FußballKönigsklasse setzten sich die Portugiesen in Rom mit 3:0 durch. Porto profitierte dabei auch von zwei Roten Karten gegen die Italiener. Ebenfalls in der Champions League dabei sind Monaco, Legia Warschau, Celtic Glasgow und Ludogorez Rasgrad. Porto hatte im Hinspiel nur ein 1:1 erreicht. Felipe brachte die Gäste in Rom aber bereits in der 8. Minute in Führung. Daniele De Rossi (39.) und Emerson (50.) mussten nach glatt roten Karten dann vorzeitig vom Feld. Ein Doppelschlag von Miguel Layun (73.) und Jesus Corona (75.) bedeutete das Ende der Ambitionen der Römer. Monaco siegte gegen Villarreal nach einem späten Elfmeter 1:0, die Monegassen hatten bereits in der Vorwoche mit 2:1 gewonnen. Celtic musste trotz eines 5:2-Polsters beim 0:2 bei Hapoel Beer-Sheva noch zittern. Legia gelang beim 1:1-Heimremis gegen den irischen Außenseiter Dundalk erst in der Schlussminute der Ausgleich. Polens Meister hatte auswärts mit 2:0 gewonnen. Rasgrad gelang indes nach einem 2:2 bei Viktoria Pilsen mit einem Gesamtscore von 4:2 der Einzug in die Champions League. Die letzten fünf Plätze werden am Mittwoch vergeben. Dabei will auch Red Bull Salzburg über Dinamo Zagreb (Hinspiel 1:1) in die lukrative Gruppenphase einziehen. Die Auslosung der Gruppenphase findet am Donnerstag (18 Uhr) im Grimaldi Forum von Monaco statt. (APA) Champions League vor Reform: Mehr Fixplätze für Top-Ligen tt.com 2016-08-23 22:43 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 12 /100 Paszek verlor in 1. Qualifikations-Runde der US Open (0.01/2) Tamira Paszek ist in der Qualifikation für die US Open der Tennis-Profis bereits in der ersten Runde gescheitert. Die als Nummer drei gesetzte Vorarlbergerin unterlag der Bulgarin Viktorija Tomowa am Dienstag mit 4:6,2:6. In der Ausscheidung um einen Platz im vierten Grand-SlamTurnier des Jahres am Dienstag ebenfalls noch im Einsatz war Jürgen Melzer gegen den US-Amerikaner Tennys Sandgren. (APA) ÖTV-Quartett kämpft in Quali um Startplatz bei den US Open tt.com 2016-08-23 19:31 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 13 /100 Lehrer wegen Freiheitsberaubung vor Gericht - Urteil erwartet Neuss (dpa) - Im Prozess gegen einen Realschullehrer wegen Freiheitsberaubung und Körperverletzung soll heute in NordrheinWestfalen das Urteil verkündet werden. Zuvor soll aber noch ein Schüler als Zeuge und mutmaßliches Opfer vor dem Amtsgericht in Neuss aussagen. Der 50 Jahre alte Lehrer hatte einer lauten Schulklasse eine schriftliche Arbeit aufgebrummt. Laut Anklage verbot er den Schülern, den Raum zu verlassen, ehe sie die Aufgabe erledigt hatten. Als ein Junge dennoch gehen wollte, soll der Lehrer ihm den Arm in den Bauch gestoßen haben. 2016-08-24 03:53 www.t-online.de 14 /100 Natascha Kampusch: Der Fall, der nicht zur Ruhe kommt Wien – Am 23. August 2006 ist Natascha Kampusch in Strasshof in Niederösterreich die Flucht vor ihrem Entführer Wolfgang Priklopil gelungen. Doch obwohl der Fall für die Polizei nach umfassenden Ermittlungen abgeschlossen ist, kommt auch nach zehn Jahren keine Ruhe in die Causa. Immer wieder melden sich private Ermittler zu Wort, die nicht glauben wollen, dass Priklopil alleine gehandelt haben soll. Laut der offiziellen - und gleich durch mehrere Ermittlungsverfahren bestätigten - Version wurde die damals zehnjährige Kampusch am 2. März 1998 von Wolfgang Priklopil entführt und mehr als acht Jahre lang in Priklopils Haus in Strasshof gefangen gehalten. Einen Teil der Zeit war sie in dem zu einem „Verlies“ umgebauten Keller des Entführers eingesperrt gewesen. Erst im August 2006 gelang der mittlerweile 28-Jährigen die Flucht, ihr Peiniger beging daraufhin Selbstmord. Priklopil fungierte dabei als Einzeltäter, was auch Kampusch selbst immer wieder unterstrich. Doch nicht nur Kampusch wies eine etwaige „Mehrtäter-Theorie“ zurück, auch sämtliche Ermittlungsverfahren kamen bisher zu dem Schluss, dass Priklopil keine Hintermänner hatte. Zuletzt wies 2013 eine Evaluierungskommission unter Beteiligung des FBI und des deutschen Bundeskriminalamtes alle Verschwörungstheorien zurück: „Die Evaluierung hat ergeben, dass Wolfgang Priklopil die Entführung mit hoher Wahrscheinlichkeit alleine durchgeführt hat“, sagte damals der Präsident des deutschen Bundeskriminalamtes, Jörg Ziercke. Ermittlungspannen festgestellt Verbindungen des Entführers zu Rotlicht-, Sado-Maso- oder Pädophilenszene „konnten trotz umfangreicher Ermittlungen nicht festgestellt werden“. Sehr wohl festgestellt wurden von der Kommission aber „Ermittlungspannen“ und „Fehleinschätzungen“ bei den Ermittlungen. Trotz diesem eindeutigen Urteil tauchen immer wieder - zum Teil auch prominente - Personen auf, die der offiziellen Version keinen Glauben schenken. Einer der lautstärksten Kritiker ist der pensionierte Präsident des Obersten Gerichtshofs (OGH), Johann Rzeszut, der seit 2010 schwere Vorwürfe gegen die mit dem Fall Kampusch betraut gewesenen Anklagebehörden erhebt. Rzeszut verfasste nun auch „Der Tod des Kampusch-Kidnappers: Wahrheitsfindung im Würgegriff“. Der Leiter der Evaluierungskommission im Fall Kampusch, der früherer Präsident des Verfassungsgerichtshofs (VfGH), Ludwig Adamovich, landete vor Gericht, weil er in den Raum gestellt hatte, dass es Kampusch nach der Entführung „womöglich besser ergangen war als zuvor bei ihrer Familie“. Ihren Entführer Priklopil bezeichnete Adamovich als „Auftragstäter“. Doch es liegt nicht alleine an den diversen Verschwörungstheorien, dass der Fall einfach nicht zur Ruhe kommen will. Immer wieder werden Bücher veröffentlicht, die immer neue Aspekte der Causa aufrollen wollen. Auch Kampusch selbst ist mehrfach in die Öffentlichkeit gegangen. 2012 kam ihr Buch „3096 Tage“ auf den Markt, das später auch verfilmt wurde. Anlässlich des Zehn-Jahres-Jubiläums ihrer Selbstbefreiung kam am 12. August „Zehn Jahre Freiheit“ (List Verlag) in den Buchhandel. Der Wahnsinn lebt weiter Kampusch beschreibt darin die vergangenen zehn Jahre mit den „neuen Mauern“, die sich in der Freiheit gebildet haben, wie sie sich von Anfang an von Medienberatern, Psychologen oder Anwälten okkupiert erlebte. „Jeder Journalist, jede Person auf der Straße wusste subjektiv besser über mich und meine Lebensgeschichte Bescheid als ich selbst“, erläutert Kampusch. Die Patienten auf der psychiatrischen Station seien „noch die Normalsten in dem ganzen Wahnsinn“ gewesen. In dem Buch zeigt sie auch das Positive der vergangenen Jahre auf - etwa ihr Engagement in Sri Lanka. Kampusch erzählt auf den 234 Seiten, wie sie in der Außenwelt viel Unterstützung bekam, aber etwa in manchen Briefen erneut mit „Besitzansprüchen und krankhafte Phantasien“ konfrontiert wurde. Sie beschreibt die vielen Pöbeleien und selbst körperliche Übergriffe, denen sie im öffentlichen Raum ausgesetzt war und erzählt von dem „Trotz und Masochismus“, den sie alldem entgegensetzte - ehe sie dann nach rund sechs Jahren Probleme damit bekam, ihre Wohnung überhaupt zu verlassen. Den Vorwurf, mit ihrer Geschichte Geld verdienen zu wollen, ließ die 28-Jährige in einem Interview mit der ORF-Sendung „Thema“ nicht gelten, sie wolle ihre Geschichte einfach „selbst erzählen“. (APA) 2016-08-24 04:55 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 15 /100 Ende gut, alles gut? - „Liefergate“ bei VW und die Folgen Vermehrt illegale Doppelstaatsbürgerschaften aufgedeckt: Das Land Tirol bürgerte Betroffene sofor... Mitte Juli, mitten in Innsbruck: Nahe der Altstadt wird ein älterer Mann mit einer Pistole bedroht. Eine Kamera filmt die Szenerie. Für die ermittelnden Poli... Eine 30-Jährige wurde Dienstagnachmittag bei einem Freizeitunfall in Elbigenalp schwer verletzt. Trotz Warnungen des Liftpersonals der Sommerrodelbahn nähert... In Rio de Janeiro fanden die Olympischen Spiele 2016 statt. Österreichs Athleten vermieden mit einer Bronzemedaille eine erneute Nullnummer. Die wichtigsten... Die Vorwahlen sind geschlagen, die Kandidaten stehen fest: Donald Trump (Republikaner) und Hillary Clinton (Demokraten) rittern am 8. November um die Präside... Von der Ski- bis zur Bergtour, von der Mountainbike-Runde bis zur Kletterpartie: Für die wöchentlichen Tourentipps in der TT sind die Redakteure immer aktuel... Vermehrt illegale Doppelstaatsbürgerschaften aufgedeckt: Das Land Tirol bürgerte Betroffene sofor... Mitte Juli, mitten in Innsbruck: Nahe der Altstadt wird ein älterer Mann mit einer Pistole bedroht. Eine Kamera filmt die Szenerie. Für die ermittelnden Poli... Eine 30-Jährige wurde Dienstagnachmittag bei einem Freizeitunfall in Elbigenalp schwer verletzt. Trotz Warnungen des Liftpersonals der Sommerrodelbahn nähert... Vermehrt illegale Doppelstaatsbürgerschaften aufgedeckt: Das Land Tirol bürgerte Betroffene sofor... Außen- und Integrationsminister Sebastian Kurz erntet einen Rüffel des Koalitionspartners, weil er laufend Vorschläge medial präsentiere statt diese regierun... Die Türkei ruft ihren Botschafter in Österreich zurück und sorgt damit für eine neue Eskalationsstufe im Zwist mit Österreich. Aktueller Auslöser war die Kur... Die Bundespräsidenten-Stichwahl zwischen Alexander Van der Bellen und Norbert Hofer muss neu ausgetragen werden. Die Wahlanfechtung der FPÖ war erfolgreich. ... Großbritannien kehrt Europa den Rücken: Eine knappe Mehrheit der Briten hat bei dem historischen Brexit-Referendum für einen Ausstieg aus der Europäischen Un... Die Vorwahlen sind geschlagen, die Kandidaten stehen fest: Donald Trump (Republikaner) und Hillary Clinton (Demokraten) rittern am 8. November um die Präside... Im neuen Pema-Hochhaus beim Hauptbahnhof soll ein 300-Zimmer-Hotel Unterschlupf finden. Alteinges... Ein Lieferboykott von wichtigen Zulieferern bringt bei VW Bänder zum Stillstehen. Nach Marathon-Verhandlungen steht eine Einigung. Sieger gibt es nicht. Der... Hotellerie-Sprecher Gerber warnt bei 600 neuen Betten vor einem „schmerzvollen Verdrängungswettbewerb“. Hotelkette setzt auf Innsbruck. Zwei sich entgegenkommende Motorräder stießen zusammen. Dabei wurden die beiden Lenker sowie eine... Eine 30-Jährige wurde Dienstagnachmittag bei einem Freizeitunfall in Elbigenalp schwer verletzt. Trotz Warnungen des Liftpersonals der Sommerrodelbahn nähert... Mitte Juli, mitten in Innsbruck: Nahe der Altstadt wird ein älterer Mann mit einer Pistole bedroht. Eine Kamera filmt die Szenerie. Für die ermittelnden Poli... Der 25-jährige ÖFB-Teamverteidiger unterschrieb einen Vertrag bis 2021. Über die Ablösesumme wurd... Die Römer schwächten sich mit zwei Roten Karten. Neben Porto sind auch Legia Warschau, Monaco, Rasgrad und Celtic in der Königsklasse dabei. Mit „Crankworx“ zieht Tirol eines der größten Bikefestivals an Land, das in Kanada 130.000 Gäste anlockt. Aber passt das auch? In Rio de Janeiro fanden die Olympischen Spiele 2016 statt. Österreichs Athleten vermieden mit einer Bronzemedaille eine erneute Nullnummer. Die wichtigsten... Vierfach-Weltmeister Sebastian Vettel macht sich im Ferrari auf die Jagd nach Champion Lewis Hamilton und Mercedes. Eine erneute Solofahrt der Silberpfeile i... Nach der enttäuschenden EURO will das ÖFB-Team in der WM-Quali sein wahres Gesicht zeigen. Die Gegner auf dem Weg nach Russland: Wales, Serbien, Irland, Geor... Bei allen wichtigen Fußball-Spielen dieser Welt darf ein subjektiver Beobachter nicht fehlen. Der TT.com-Live-Ticker schaute den Kickern immer ganz genau auf... Zwei Tiroler Biker und ein Filmteam hatten eigentlich vor, spektakuläre Action-Szenen in Malawi z... Die neue Android-Version ermöglicht eine parallele Nutzung zweier Apps. Für den Fall der Fälle haben viele zu Hause ein rezeptfreies Schmerzmittel parat. Doch längerfristig sollten solche Medikamente auf eigene Faust und ohne ärz... Von der Ski- bis zur Bergtour, von der Mountainbike-Runde bis zur Kletterpartie: Für die wöchentlichen Tourentipps in der TT sind die Redakteure immer aktuel... Interviews, Porträts, Album-Kritiken: In der Rubrik Soundstube Tirol stellen wir lokale Künstler und Bands vor. Aber auch Neuigkeiten aus der Tiroler Musiksz... Fehlkauf vermeiden, vorher informieren. Rezensionen zu den aktuellsten Spielen regelmäßig auf TT Online. Termin: 09-05. - 16.05.2017 Termin: 08.04. - 15.04.2017 Die WohnTTräume-Gewinnspiel-Teilnehmer dürfen sich im August wieder auf einen 500-EuroGutschein von Projekta freuen. 2016-08-24 04:55 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 16 /100 Benediktbeuern - Komponierte Herzrhythmusstörungen Pianist Markus Kreul bringt bei seinen Meisterschülern durch anschauliche Vergleiche versteckte Fähigkeiten hervor Während sich draußen im Biergarten des Klosterstüberls die Gäste verwöhnen lassen, sind zwölf junge Leute im darüber liegenden Allianzsaal hoch konzentriert in die Arbeit vertieft. Jakob Wagner und Valentin Steffens, Flöte und Klavier, schließen ihre Unterrichtseinheit für den Montagnachmittag gerade ab. Sofort betreten die Sopranistin Susanne Müller und der Klarinettist Dominic Seibold das Podium. Auf dem Klavierstuhl nimmt nun Markus Kreul selbst Platz; er leitet hier einen Meisterkurs. Franz Schuberts "Der Hirt auf dem Felsen" erklingt - eine der Perlen der Lied-Literatur, die höchste Ansprüche an die Interpreten stellt. Die Klarinette entfaltet einen warmen, runden Ton, doch Kreul bricht ab: "Die Wiederholung bräuchte eine andere Farbe. Was möchtest du denn ausdrücken? " Seibold erklärt, er sehe dieses Klarinettenvorspiel als eine Art inneren Dialog, ein Nachsinnen. Als er es nun nochmals spielt, wird die innere Bewegung spürbar. Auch Susanne Müller wird in ihrer ersten Passage "Wenn auf dem höchsten Fels ich steh', ins tiefe Tal hernieder seh'" unterbrochen: "Das hat zu viel Instabilität: Du stehst da ganz oben, ruhig, fest' das muss deutlich werden. " Wird es! "Je weiter meine Stimme dringt, je heller sie mir wieder klingt" lässt die Freude spüren. Umso deutlicher der Gefühlsumschwang zu "In tiefem Gram verzehr' ich mich", dunkel angetönt, anrührend, intensiv. Die Klarinette leitet wiederum trefflich über zum abschließenden Jubelgesang "Der Frühling will kommen, der Frühling, meine Freud'! ". Doch Kreul will von Müller hier noch mehr Binnendynamik, um die innere Erregung deutlicher zu machen. Auch das wird umgesetzt. Und schon sind die Mezzosopranistin Franziska Wetzler und der Pianist Stefan Pitz an der Reihe. Von Schubert zu Brahms - und gleich zu einer weiteren Lied-Kostbarkeit: "Von ewiger Liebe". Wetzlers ausdrucksvoller Beginn wird rasch gestoppt: "Die Endungen sind von Brahms unterschiedlich lang auskomponiert, bitte unterscheide deutlich zwischen Viertel und Achtel". Dann geht es um den Ausdruck: "Schilderst du hier eine Beobachtung oder ein eigenes Erlebnis? Bist du nur Erzähler oder selbst betroffen? " Der Pianist fragt zurück, was das ändere. Kreul führt es ihm anschaulich vor. "'Dunkel, wie dunkel...' Hier schildert jemand sein Erleben: Das musst du ganz emotional gestalten. " Die Sängerin setzt die Anregung eindrucksvoll um. Als es im Klavier ein wenig holpert, ruft Kreul: "Ich habe einen super patentieren Fingersatz für dieses Zwischenspiel, Stefan! " Dann wendet er sich Wetzler zu: "Ich höre nicht, wo hier die wörtliche Rede beginnt" "Aber dann brauche ich ja noch eine andere Farbe! " - "Aber die hast du doch... ". Die hat die Wetzler tatsächlich. Die Mezzosopranistin Judith Werner begibt sich darauf auf schwieriges Terrain: Sie hat sich Lieder von Hugo Wolf ausgesucht, dem grüblerischen Liedkomponisten, bei dem weniger Singen als Deklamieren auf verschiedenen Tonhöhen gefragt ist. "Machen wir erst mal den Teil, wo es rhythmisch vertrackt ist", schlägt Kreul am Klavier vor. "Also von Anfang", scherzt Werner mit einem leichten Anflug von Verzweiflung. Als sie beklagt, sich nicht auf sicheren Boden zu finden, entgegnet Kreul: "Das ist ja der Effekt, den Wolf hier will. Du hast gewissermaßen Herzrhythmusstörungen, bist emotional auf schwankendem Grund. " Exaltiert gibt sich auch das nächste Lied: "Bedeckt mich mit Blumen, ich sterbe vor Liebe". Kreul mahnt, hier brauche es totale Gefühlsintensität, Sinnlichkeit. "Die ist ja schon so ein bisschen high - das muss man hören! " Nachdem er dem Pianisten Stefan noch eine Anleitung gegeben hat, wie er sich Beethovens "Appassionata" übetechnisch am besten nähert, gönnt sich Kreul eine kurze Kaffeepause, während Müller, Seibold und Pitz schon mal die nächsten Lieder durchgehen. "Heute, am ersten Tag, müssen erst einmal alle zusammenfinden, sich kennenlernen. Da läuft es noch etwas chaotisch", erklärt der renommierte Pianist und Dozent. Für die kommenden Tage sind Arbeitszeiten von 9 bis 13 und 15 bis 18 Uhr festgelegt. Vor dem gemeinsamen Abendessen heißt es "Meet and share": Jeder stellt eine besondere Fähigkeit, ein Hobby vor und leitet die anderen dazu an. Zwölf Teilnehmer hat der Kurs: fünf Sängerinnen, vier Pianisten, eine Geigerin, einen Flötisten und einen Klarinettisten. Darunter Musikstudenten, ein paar Schüler und fertige Musiker wie Susanne Müller. Sie hat in Berlin Gesang studiert und lebt in Freiburg. Kreul hat sie bei einem Konzert in Altomünster kennengelernt. "Da habe ich zum ersten Mal kapiert, wie geil Lied und Kammermusik sind", sagt sie. Seither ist das Lied ihr Herzensanliegen, sie nutzt jede Gelegenheit, an Kreuls Meisterkursen teilzunehmen. Einen ersten Einblick in die spannende Arbeit bietet das Konzert an diesem Mittwoch. Das Abschlusskonzert findet am Samstag statt. Mittwoch, 24. August, 19.30 Uhr, Allianzhörsaal des Zentrums für Umwelt und Kultur im Kloster Benediktbeuern: Konzert mit Klavier- und Kammermusikwerken. Samstag, 27. August, 19.30 Uhr, Barocksaal des Kloster: Abschlusskonzert des Meisterkurses . 2016-08-24 04:55 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de 17 /100 Lenggries - Vorfahrt missachtet: 10 000 Euro Schaden Sachschaden in Höhe von rund 10 000 Euro ist die Bilanz eines Unfalles am Montag. Wie die Polizei mitteilt, wollte ein 31jähriger Lenggrieser gegen 18.35 Uhr mit seinem Kleintransporter die Münchner Straße in Lenggries überqueren. Hierbei übersah er eine 19Jährige Lenggrieser Autofahrerin, die von rechts kam und Vorfahrt hatte. Verletzt wurde bei dem Zusammenstoß niemand. 2016-08-24 04:55 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de 18 /100 Petershausen - Solarstrom speichern Kostenloser Vortrag für private Energieerzeuger Alle, die sich über den aktuellen Stand der Technik von Speichersystemen für Photovoltaik-Strom informieren möchten, sind eingeladen zur Vortragsveranstaltung "Batteriespeicher für Solarstrom" am Mittwoch, 14. September, um 19 Uhr in der Aula der Grundschule Petershausen , Pfarrangerweg 6. Ein Mitarbeiter von C. A. R. M. E. N, dem Centralen AgrarRohstoff Marketing- und Energie-Netzwerk e. V., referiert zum Thema und steht anschließend für Fragen zur Verfügung. Die gemeinsam vom Landratsamt Dachau und dem Energieforum Petershausen organisierte Veranstaltung ist kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. "Bei niedriger Einspeisevergütung und steigendem Strompreis ist es günstiger, den auf dem eigenen Dach erzeugten Solarstrom selbst zu nutzen als ihn zu verkaufen", schreiben die Organisatoren in ihrer Ankündigung. "Mit einem Batteriespeicher können Einspeisespitzen abgetragen, eingespeichert und der selbst erzeugte Strom auch dann genutzt werden, wenn die Sonne nicht scheint. Der Betreiber wird durch die so erhöhte Eigenverbrauchsquote unabhängiger von steigenden Strompreisen und die fluktuierende Einspeisung wird geglättet, was zur Entlastung der Verteilernetze beiträgt. " Die privaten Solaranlagen sind auch ein wichtiger Baustein, um die ehrgeizigen Klimaschutzziele des Landkreises zu erreichen: Bis zum Jahr 2020 soll der Anteil erneuerbarer Energien im Landkreis auf 40 Prozent steigen. 2016-08-24 04:55 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de 19 /100 Mann stirbt nach Wespenstichen «Der Insektenschwarm wurde sofort aggressiv. Die Wespen griffen seine Ehefrau und ihn an und stachen mehrmals zu», hieß es. Die Ermittler gehen davon aus, dass eine oder mehrere Wespen den Mann in den MundRachenraum stachen. Durch die Anschwellung der Zunge sei der Mann erstickt. Er starb im Rettungswagen auf dem Weg zum Krankenhaus. Nach dem Vorfall vom Freitag warnt die Polizei nun davor, Wespennester selbst zu beseitigen. Betroffene sollten sich an Fachleute wie Imker oder Schädlingsbekämpfer wenden. Polizeisprecher Nils Matthiesen sprach von einem «tragischen Unfall». Es sei Zufall gewesen, dass die Wespen in den Mund des Mannes geflogen seien. Eine Allergie gegen Wespen hatte der 78-Jährige demnach nicht. Seine Ehefrau wurde am Kopf gestochen, trug aber keine ernsten Verletzungen davon. Jährlich sterben in Deutschland etwa 20 Menschen an Stichen von Wespen, Bienen oder Hummeln, wie der Vize-Präsident des Ärzteverbandes Deutscher Allergologen, Professor Thomas Fuchs, sagte. Die Zahl sei eine Schätzung, erfasst würden solche Fälle nicht. Die Standardreaktion auf einen Wespenstich sei harmlos, betonte der Arzt von der Universitätsmedizin Göttingen. Schwellung und Schmerzen an der Einstichstelle seien in der Regel keine Gefahr für den Betroffenen. Dennoch gebe es immer wieder tragische Unglücksfälle und schwere allergische Reaktionen. Eine Allergie könne man mit einer Therapie gut behandeln. Besonders viele Wespen seien in diesem Sommer nicht aufgetaucht, sagte Fuchs. «Es bleibt abzuwarten, wie es sich im August und September weiter entwickelt.» (dpa) 2016-08-24 06:02 Augsburger Allgemeine www.augsburger-allgemeine.de 20 /100 ZDF-Test: Wie gut und gesund ist Hühnerfleisch? In der ZDFzeit-Folge von Dienstagabend hat Sternekoch Nelson Müller wieder einmal Lebensmittel unter die Lupe genommen. Nach Kartoffel- nahm er sich diesmal Geflügelprodukte vor. Er wollte wissen, wie gut und gesund Hühnerfleisch und Co. wirklich sind. Wie der Focus berichtet , schnitt beim Test besonders Bio-Fleisch gut ab. Aber auch Produkte vom Discounter konnten punkten. Dies galt beispielsweise für Chicken Nuggets. Die panierten Teile aus Hähnchenfleisch, bekannt vom Fast-Food-Riesen McDonalds , bestehen häufig zu großen Teilen aus Panade, viel Fleisch enthalten sie meist nicht. Die Nuggets von Iglo und McDonalds waren zudem aus Formfleisch zusammengepresst. Besser beurteilte Nelson Müller die günstigsten Teile von den Discountern Aldi und Lidl. Die bestanden als einzige aus echtem Hähnchenfleisch. Beim Nahrungsmittel-Test von ZDFzeit steht allerdings nicht nur die Zusammensetzung der Produkte auf dem Prüfstand, sondern auch die Gesundheit der Verbraucher. Zwei Testerinnen ersetzten deshalb vier Wochen lang jedes Fleisch auf ihrem Speiseplan durch Geflügel. Weder Gewicht, noch Blutdruck oder Blutwerte veränderten sich dadurch allerdings. Lediglich die Cholerstinwerte einer der Frauen verbesserten sich um knapp 15 Prozent. Ein weiteres Test-Kriterium: Die Qualität des Fleisches. Laboruntersuchen ergaben, dass acht der neun getesteten frischen Hähnchenbrüste nicht mit Keimen belastet waren. Dabei handelte es sich um Fleisch von den Discountern Aldi , Lidl und Netto, von Edeka, Rewe und vom Metzger sowie um eine Bio-Variante. Nur die Probe des schon oft in die Kritik gerateten Geflügel-Großproduzenten Wiesenhof wurde als nicht verkehrsfähig eingestuft - sie war schon vor Ablauf des Verbrauchsdatums schlecht. Auch im Geschmackstest schneidet dieses Hähnchen am schlechtesten ab. Die beste Note erhielt das Bio-Fleisch. 2016-08-24 06:02 Augsburger Allgemeine www.augsburger-allgemeine.de 21 /100 Europol sprengt Tauschnetzwerk für Kinderpornografie: 75 Festnahmen Bei Polizeieinsätzen in 28 europäischen Ländern sind 75 Verdächtige festgenommen worden, die über das Internet kinderpornografische Bilder geteilt haben sollen. Die Operation »Daylight» (Tageslicht) sei durch Informationen der Schweizer Polizei über ein riesiges Netzwerk zur Verbreitung von Kinderpornografie ins Rollen gekommen, sagte die Sprecherin der europäischen Polizeibehörde Europol, Claire Georges, am Dienstag in Den Haag der Nachrichtenagentur AFP. Es werde in insgesamt 207 Fällen ermittelt. Die Ermittlungen hätten über ein Jahr gedauert, führte die Sprecherin aus. Als Ergebnis seien Angaben zu Verdächtigen oder ihre IP-Adressen an die Behörden in 26 EU-Ländern sowie in Norwegen und in der Schweiz weitergegeben. Die Verdächtigen nutzten den Angaben zufolge oftmals das sogenannte Darknet und Verschlüsselungstechniken. Die Ermittlungen sollen weiter fortgesetzt werden, es wurde mit weiteren Festnahmen gerechnet. Die italienische Polizei teilte in einer eigenen Erklärung mit, die festgenommenen Verdächtigen seien der Polizei bisher unbekannt und »über jeden Verdacht» erhaben gewesen. Die meisten Verdächtigen seien älter als 50 Jahre alt. Sie hätten »insgeheim zwischen den vier Wänden ihres Hauses dazu beigetragen, das abstoßende Tauschnetzwerk zu versorgen, mit einem maximalen Augenmerk darauf, immer das neueste Material zu haben». Europol erklärte, das Internet sei weiterhin »eine wesentliche Quelle für diejenigen, die ein sexuelles Interesse an Kindern haben». Nach Angaben der Sprecherin waren Kinder unterschiedlicher Altersgruppen von dem massiven Missbrauch betroffen. Es gebe allerdings einen besorgniserregenden Trend, verstärkt Kleinkinder, die jünger als 18 Monate sind, zu missbrauchen. 2016-08-24 06:02 Augsburger Allgemeine www.augsburger-allgemeine.de 22 /100 Münchner Straße in Dachau - Dicke Luft Die Jungen Freien Wähler kritisieren die Verengung der Münchner Straße und stellen sich damit gegen die Stadträte der Mutterpartei. Das Bündnis für Dachau reagiert verärgert und hält den Nachwuchspolitikern Stimmungsmache und falsche Behauptungen vor Der Umbau der Münchner Straße für einen Probebetrieb liefert weiter politischen Zündstoff. Die Jungen Freien Wähler (JFW) in Dachau sehen die Verengung auf drei Fahrspuren als Hindernis, das den Verkehr auf der Straße zum Stocken bringt. Die Kritik der JFW stößt dem Bündnis für Dachau sauer auf. Die Pressemitteilung der Nachwuchsorganisation der Freien Wähler verbreite "Pseudowahrheiten von ein paar Irregeleiteten", ärgert sich die Bündnis-Stadtratsfraktion. Fakten und Studien würden ignoriert, Unwahrheiten gezielt eingestreut, Standpunkte je nach Publikum variiert, um damit Stimmung zu machen. Mit der Kritik beziehen die JFW eine andere Position als ihre Mutterpartei. Denn die Fraktion der Freien Wähler Dachau (FWD) hatte für den Umbau der Münchner Straße mitgestimmt. Daran erinnert auch die Bündnis-Fraktion in ihrer Stellungnahme. Der Markierungsplan für eine dreispurige Fahrbahn mit Fahrradstreifen in der inneren Münchner Straße sei einstimmig beschlossen worden - mit gutem Grund und ohne Gegenrede. Dasselbe gelte für den Probebetrieb, der fachlich begleitet und dokumentiert werden soll. Diese von den eigenen Stadträten mitgetragenen Beschlüsse würden jetzt von den JFW als Teufelszeug kritisiert. Die politische Glaubwürdigkeit der FWD-Stadträte spiele dabei keinerlei Rolle. Das Bündnis für Dachau spekuliert deshalb über "erhebliche Spannungen innerhalb der FWD". Anders seien die konträren Positionen nicht zu erklären. Die Veränderungen in der Münchner Straße werden in einem einjährigen Probebetrieb getestet. Für Fußgänger gibt es jetzt Mittelinseln, damit sie die Straße leichter überqueren können. Radler fahren auf Seitenstreifen, die von der Fahrbahn abmarkiert sind. Aus Sicht der JFW eine "Scheinlösung", die nur den Verkehr ins Stocken bringt und zu Rückstaus führt. Die Straße, befürchtet Markus Erhorn, werde auf einen Infarkt zusteuern. Auf einer Strecke von 540 Metern gebe es neben den drei Ampeln fünf Verkehrsinseln. Das werde in einer Stop-and-GoZone enden. Nicht nur Autofahrer, sondern auch Fußgänger und Radler würden darunter leiden. Durch das häufige Bremsen und Anfahren entstünden zusätzliche Emissionen, die sich negativ auf die Gesundheit aller Besucher und Anwohner auswirken würden. Wenn die Stadt etwas in der Münchner Straße verändern wolle, benötige sie ein schlüssiges Gesamtkonzept. Dazu gehöre auch die Ostumfahrung. Das Bündnis für Dachau widerspricht. Demnach besagen alle Gutachten, dass der Bau einer Umfahrung für Dachau keine Auswirkungen auf den Verkehr in der Münchner Straße hat. Die Verkehrsbelastung werde in jedem Fall von derzeit täglich 19 000 auf etwa 21 000 Fahrzeuge im Jahr 2025 steigen. Im Übrigen würden Studien und Expertisen regelmäßig Behauptungen der FWD widerlegen - auch die Behauptung, dass Tempo 30 zu mehr Schadstoffemissionen führt. Unwahr sei auch die Aussage, so die Bündnis-Fraktion, dass die Markierungsarbeiten und die Probephase 100 000 Euro kosten werden. Die Arbeiten hätten 10 000 bis 20 000 Euro gekostet; eine 100 000 Euro teure Studie zur neuen Verkehrsführung wurde so eingespart. "Wir sind nicht glücklich mit dieser Entscheidung", beharrt Sebastian Leiß von den JFW auf der Kritik. Dass er die Position der Stadträte aus der eigenen Partei nicht teilt, ist für ihn nicht problematisch. "Das ist ein Zeichen eines lebendigen Vereins. " Viele Dachauer seien dafür, viele aber auch dagegen. Grundsätzliche Differenzen oder Spannungen innerhalb der FWD sieht er nicht. "Das gibt es öfter, dass die Nachwuchsorganisation anderer Meinung als die Mutterpartei ist. " Leiß ist auch Vorsitzender der FWD-Kreistagsfraktion. Auch in diesem Gremium eckt er manchmal an. Andere Fraktionen halten viele seiner Anträge für überflüssig. "Schaufensteranträge", sagt Josef Baumgartner, Vorsitzender des Kreisverbands der Freien Wähler. "Sie kosten nur Geld, und was rauskommt, ist völlig klar. " Kreisverband und FWD liegen seit langem im Clinch. Der Verband hat einen Ausschlussantrag gegen die FWD gestellt, der jetzt beim Schiedsgericht der Landesvereinigung liegt. 2016-08-24 04:55 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de 23 /100 Verkehr - Es geht rund Kein Stillstand, weniger Unfälle: Im Straßenbau liegen Kreisverkehre im Trend - auch im Landkreis Monströs liegt er in der Landschaft. Er unterbricht die gerade Fahrbahn für nur wenige Meter. Außen Teer, in der Mitte begrünt, wahlweise verziert mit Blumen, Schildern oder Kunstwerken. Eine runde Sache für viele, der Kreisverkehr - nicht nur optisch, sondern auch funktional. Der Kreisverkehr ist ein straßenbauliches Trendobjekt, der als solches Lob von vielen Seiten erhält. Kein Stillstand, wenige Unfälle und eine breite Akzeptanz bei den Bürgern. Was wünscht man sich mehr? Im Landkreis lässt sich inzwischen eine Vielzahl der geteerten Kreisel finden. Auf Kreisstraßen gibt es neun Kreisverkehre, die sich unter der Verwaltung des Staatlichen Bauamts Rosenheim befinden. Hinzu kommen viele Kreisverkehre, für die die jeweiligen Gemeinden selbst zuständig sind. Die ersten Kreisverkehre sind in den 1990er Jahren entstanden, die Entwicklung in den vergangenen Jahren zeigt steil nach oben. "Ein großer Vorteil ist, dass der Verkehrsfluss nicht unterbrochen wird wie bei den Ampeln", sagte Evelyn Schwaiger, die Sprecherin des Landratsamts. So lasse sich die Zahl der schweren Unfälle drastisch reduzieren. Lediglich kleinere Blechschäden seien noch zu beobachten. Eine unbegrenzte Kapazität kann aber auch der Kreisverkehr nicht stemmen. Je nach Größe und Durchmesser, sind die Kreisel auf bis zu 25 000 Fahrzeuge pro Tag ausgelegt. Wenn der Verkehr über diese Grenze ansteigt, ist laut Verkehrsexperten die Ampelanlage leistungsfähiger - kann also mehr Fahrzeuge in kürzerer Zeit sicher über die Kreuzung lotsen. Rein äußerlich ist der Kreisverkehr der Stahlkonstruktion mit ihren drei leuchtenden Farben aber weit überlegen. Denn auf der kreisrunden Fläche in der Mitte bleibt viel Freiraum für Kreativität. Ob hübsch angelegte Beete mit bunten Blümchen, kleine Wasserfontänen, grüne Büsche oder Skulpturen, die den Namen des nächsten Ortes künstlerisch preisgeben, in der Mitte der runden Fahrbahn findet sich alles. Inzwischen hat sogar die Polizei in Poing auf die steigende Zahl der Kreisel reagiert. "Kreisverkehre sind heute gang und gäbe, da müssen wir nachziehen", erklärte Anette Della Sala, zuständig für den Bereich Verkehr. Um den Kindern "verkehrsgerechtes Fahren" näher zu bringen, sollen sie als angehende Verkehrsteilnehmer auf die Nutzung von Kreisverkehren vorbereitet werden. Deswegen will die Polizeiinspektion einen Kreisel in ihren VerkehrsParcours integrieren, den die Schulkinder für ihren Fahrradführerschein absolvieren müssen. Doch nicht nur die Polizei rüstet auf, im Landkreis ist bereits wieder ein neuer Kreisverkehr in Planung. An der Seeschneider Kreuzung zwischen Nettelkofen und Grafing soll er 2017 gebaut werden. Die Kreuzung mitten im Wald birgt bisher ein erhebliches Gefahrenpotenzial. Um die Finanzierung kümmert sich der Freistaat und kommt für einen Großteil der Kosten in der Höhe von 450 000 Euro auf. Damit liegt der Preis für dieses Projekt im üblichen Rahmen, auch wenn sich dieser nur schwer abstecken lässt. 300 000 Euro bis 600 000 Euro muss man veranschlagen. "Die Ausgaben schwanken aber sehr stark und sind abhängig von vielen Faktoren", erklärt Matthias Kreuz vom Bauamt in Rosenheim. Bei der Kostenschätzung müsse nämlich nicht nur auf die Baukosten, sondern auch auf die finanziellen Aufwendungen für mögliche Grundstückskäufe und Geländeanpassungen geachtet werden. Dadurch sei ein Kreisverkehr um ein Vielfaches teurer als eine Ampel. Der Kreisverkehr kann aber nicht nur die Kosten in die Höhe treiben, sondern beeinträchtigt in manchen Fällen auch den Verkehr. "Vor allem für überlange Schwertransporte und große Lastwagen stellen die kleinen Kreisel ein Problem dar", sagt Kreuzer. Dieses Hindernis ist besonders an der Bundesstraße 12 in Hohenlinden sichtbar. Am dortigen Kreisel quälen sich die Laster in gefühlter Zeitlupengeschwindigkeit durch die enge Kurve und streifen des öfteren die seitliche Befestigung der Straße. "Der Kreisverkehr ist zwar sinnvoll und liegt im Trend, ein Allheilmittel ist er aber nicht", so Kreuzer. 2016-08-24 04:55 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de 24 /100 Dachau/Pullach - Aufbruch zur Erinnerung Das TodesmarschDenkmal von Hubertus von Pilgrim hat die Auseinandersetzung mit den Naziverbrechen vorangetrieben Die berühmte Rede des Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker gegen die Versuche, einen Schlussstrich unter die NSVergangenheit zu ziehen, war 1989 gerade mal vier Jahre alt. Da verlangte ein 49-jähriger bayerischer Bürgermeister nach aktiver Erinnerung an die NS-Verbrechen. Ekkehard Knobloch, heute Altbürgermeister von Gauting, regte in einem Rundbrief an 25 Kollegen in der Region Denkmäler entlang der Todesmarsch-Strecke an. Tausende völlig geschwächter Dachauer KZ-Häftlinge wurden am 26. April 1945, drei Tage vor der Befreiung des Konzentrationslagers, nach Süden getrieben. Trotz Weizsäcker, die Neigung zum Vergessen war stärker - nur sieben Kommunen folgten zunächst dem Aufruf des Gautinger Gemeindechefs. Der Pullacher Bildhauer Hubertus von Pilgrim schuf eine beeindruckende Skulptur der Holocaust-Erinnerung, die 1989 in Gauting eingeweiht wurde. Heute wird der Künstler 85 Jahre alt. Das Denkmal, mit dem der gebürtige Berliner weltweit Beachtung fand, ist auch ein Beispiel für den schwierigen Umgang mit der Nazivergangenheit und dem Massenmord an den europäischen Juden. Auch in Dachau: Kommunalpolitiker sperrten sich gegen die Pläne für ein Internationales Jugendgästehaus für Besucher der KZ-Gedenkstätte und feindeten die KZGedenkstätte an. Auf von Pilgrims Denkmäler wurden anfangs gar Anschläge verübt. Die widerstrebenden Bürgermeister gaben mit der Zeit nach: Bis zum Jahr 2009 wurden identische Skulpturen in weiteren 21 Kommunen entlang der Strecke des Todesmarsches aufgestellt - in Dachau im Jahr 2001. Fast jedes Jahr spricht der Israeli Abba Naor vor der Skulptur nahe dem Kennedy-Platz. Für die Überlebenden ist das Denkmal von großer Bedeutung. Auch für Hubertus von Pilgrim. Er schloss Freundschaften mit Überlebenden, die bis heute andauern. Zu seinem Geburtstag erhielt er Briefe aus Israel, am Sonntag Besuch von Peter Johann Gardosch, einem 84-jährigen Auschwitz-Überlebenden. "Dass die Überlebenden meine Arbeit anerkannt haben, hat mein Leben geprägt", sagt von Pilgrim. Das stärkte ihn auch gegen die Kritik, die er neben so mancher Ehrung wegen der figürlichen Darstellung des Mahnmals erntete. Das Figürliche war verfemt. Aber gerade seine Werke sprengen die Konventionen der herkömmlichen Denkmalsprache. 1992 war ein besonderes Jahr: Yad Vashem nahm ein Exemplar seines Werkes. Von Pilgrim ist als erster deutscher und christlicher Bildhauer in der Gedenkstätte bei Jerusalem vertreten. Eine Version der Skulptur steht im NSDokumentationszentrum in München. Bekannt geworden ist Hubertus von Pilgrim auch durch seinen 1982 geschaffenen Monumentalkopf Konrad Adenauers in Bonn. Von ihm stammt auch ein Denkmal für Wolfgang Amadeus Mozart in München. Nach einer Lehre als Böttcher studierte er Kunst- und Literaturgeschichte und Philosophie an der Universität Heidelberg. Gleichzeitig nahm er künstlerischen Unterricht bei Erich Heckel. Schließlich studierte er Bildhauerei bei Bernhard Heiliger an der Hochschule der Künste in Berlin. 1963 bis 1977 war er Professor an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, dann erhielt er einen Ruf an die Akademie der Bildenden Künste in München. 1995 wurde er emeritiert und im selben Jahr in den Orden Pour le merite für Wissenschaften und Künste aufgenommen. Seitdem ist er freischaffend tätig - Kunst kennt keinen Ruhestand. 2016-08-24 04:55 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de 25 /100 Vierkirchen - Eine Frage der Sicherheit Gemeinde Vierkirchen lässt Grabmale überprüfen Die Gemeinde Vierkirchen lässt Grabmale auf ihre Standsicherheit überprüft. "Aufgrund von witterungsbedingten Einflüssen an den Grabstellen besteht die Gefahr, dass sich diese lockern und in der Folge umstürzen können", schreibt Bürgermeister Harald Dirlenbach (SPD) in einer Pressemitteilung. Um diese Unfallgefahr zu vermeiden, sei die Gemeinde zur Prüfung der Standsicherheit der Grabmale verpflichtet. Stelle sich heraus, dass ein Grabmal nicht mehr ordnungsgemäß befestigt ist, würden die bei der Friedhofsverwaltung eingetragenen Grabinhaber von der Gemeinde verständigt. Mit der technischen Prüfung wurde ein sachkundiges Unternehmen beauftragt, um eine rechtssichere Kontrolle für jedes Grabmal, angepasst an dessen Konstruktion zu gewährleisten, teilt die Gemeinde weiter mit. Die Prüfung der Standfestigkeit dauert pro Grabmal nur wenige Sekunden. Wer noch Fragen zu dieser Prüfung hat, kann sich vom 8. September an gerne an die Friedhofsverwaltung der Gemeinde Vierkirchen wenden. 2016-08-24 04:55 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de 26 /100 Kirchseeon - In Unterführung hängen geblieben Lkw-Fahrer erleidet bei Kollision mittelschwere Verletzungen Am Montagnachmittag gegen 15.55 Uhr ist ein 63-Jähriger aus dem Landkreis Traunstein mit seinem Lkw in einer Unterführung hängen geblieben. Der Mann hatte über die Osterseeonstraße in Kirchseeon den dortigen Wertstoffhof anfahren wollen und einen Container gegeladen. Wie die Polizei mitteilte, nahm seine Fahrt jedoch ein abruptes Ende an der Unterführung der B 304. Demnach war einer der beiden Teleskoparme, die zum Ab- und Aufladen des Containers dienen, zu weit ausgefahren gewesen, so dass dieser das Gefährt an der Weiterfahrt hinderte. Die genaue Ursache für den unzureichend eingefahrenen Teleskoparm muss noch ermittelt werden. Der Fahrer wurde mit mittelschweren Verletzungen in die Kreisklinik Ebersberg gebracht. Der Lkw konnte laut Polizei wieder aus der Unterführung herausgefahren werden, er musste nicht abgeschleppt werden. An dessen Aufbau sowie an dem Container, der bei dem Unfall verbogen wurde, entstand ein Sachschaden, der auf etwa 4000 Euro geschätzt wird. Die Unterführung muss noch von einem Fachmann in Augenschein genommen werden, bevor hier endgültige Angaben zur Schadenshöhe gemacht werden können. Die Zufahrt über die Osterseeonstraße zum Wertstoffhof war während der Unfallaufnahme etwa eine Stunde lang für den Fahrzeugverkehr gesperrt. 2016-08-24 04:55 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de 27 /100 Serie: Geschichten aus dem Dachauer Land, Folge 5 - In einem Land vor unserer Zeit Seit 30 Jahren untersucht Christa Liebert akribisch die Geschichte Miesbergs - von den Anfangen menschlicher Besiedlung bis zur Auswanderungswelle des frühen 20. Jahrhunderts. Forschungsobjekt ist auch ihr Wohnhaus, der alte "Girglbauer"-Hof Angefangen hat alles mit einem kleinen Stück gebrannten Tons: mit dem Henkel eines Keramikgefäßes, das Klaus, einer der drei Söhne von Christa Liebert, beim Rübenhacken mit seiner Mutter im Ackerboden entdeckte. "Da wusste ich, du musst suchen", sagt Liebert im Rückblick auf den Moment vor 30 Jahren, der zur Initialzündung für ihr archäologisches und historisches Interesse werden sollte. Seit der Entdeckung des kleinen Keramikteils auf eigenem Grund und Boden "sucht" Christa Liebert: auf den Feldern, in Archiven, im Internet. Sie ist an der Geschichte der Lieberts ebenso interessiert wie an der des "Girglbauer"-Hofs, in den sie 1967 eingeheiratet hat: einer der beiden großen Höfe, aus denen der Weiler Miesberg in der Gemeinde Pfaffenhofen an der Glonn besteht. Vielleicht liegt eines der Motive für Christa Lieberts Suche nach den Spuren der Vergangenheit in dem Bewusstsein, auf uraltem Siedlungsboden zu leben. Seit Jahrtausenden muss es hier Menschen gegeben haben. Schon Lieberts Schwiegervater Michael hat 1926 auf seinen Feldern ein Steinbeil aus dem dritten oder sogar vierten Jahrtausend von Christus gefunden, das sich heute im Wittelsbacher Museum in Aichach befindet. Auch aus der späteren Bronzeund der Hallstattzeit wurden Artefakte in der näheren Umgebung entdeckt, und es gibt Belege für die Eisengewinnung in Miesberg und dem nahen Stockach. Typisch für Christa Liebert dürfte sein, dass sie die bei der Feldarbeit gefundene Keramikscherbe, die sich später als sogenannter "Ösenhenkel" einer Tüllenkanne aus dem 12. Jahrhundert herausstellte, nicht einfach in eine Vitrine legte und die Sache auf sich beruhen ließ. Sie wollte genauer wissen, um was es sich handelt und nahm Kontakt zum damaligen Leiter des Friedberger Heimatmuseums auf. "Der hat mich richtig eingeführt in die Materie", sagt Liebert: Anhand von Keramikscherben, die er auf dem Tisch vor ihr ausbreitete, erklärte er ihr, wie solche Funde zeitlich einzuordnen sind. Christa Lieberts archäologische Jagdleidenschaft begleitet sie bis heute. Sie hat Keramikreste gefunden, die von einem römischen Gutshof in der Umgebung stammen müssen, und eine ihrer jüngsten Entdeckungen war vor einem Jahr das Mittelteil einer aus dunkelgrünem Serpentin gefertigten Steinaxt aus dem späten Neolithicum. Kurz darauf fand sie einige Meter weiter das dazu passende vordere Stück der Axt: ein Glücksfall sondergleichen. Auch einen Mahlstein aus der Hallstattzeit hat Christa Liebert erst kürzlich gefunden: zunächst den sogenannten "Unterlieger", dann, vor wenigen Wochen, auch den "Läufer". Im Landesamt für Denkmalpflege holt sich Christa Liebert immer mal wieder Auskunft und Ratschläge bei der Bestimmung ihrer Funde, zu denen etwa auch die "Viereckschüsselchen" gehören, Ofenkacheln aus dem 15. Jahrhundert, die im Jahr 2009 beim Bau einer Solaranlage auf einem Acker des Girglbauern gefunden wurden. Neben der Vor- und Frühgeschichte hat Christa Liebert schon früh die Geschichte des Girglbauer-Hofs interessiert. Von ihrer Schwiegermutter Maria lernte sie alte Kataster zu lesen und die deutsche Schrift zu entziffern, und als vor zwölf Jahren von der Kompetenzagentur Dachau in Zusammenarbeit mit "Region Aktiv" eine Ausbildung zur Heimatforscherin und Heimatpflegerin angeboten wurde, war Christa Liebert gleich mit dabei. Praktisches Ergebnis dieser Ausbildung, an der auch verschiedene andere Pfaffenhofener teilnahmen, ist die umfangreiche, sehr gründliche Gemeindechronik, die vor rund drei Jahren erschienen ist. Das Projekt, mit dem sich Christa Liebert derzeit intensiv beschäftigt, ist die Erforschung der Geschichte des eigenen Hofs, der nach dem Tod von Lieberts Mann Richard 1990 vom ältesten Sohn übernommen wurde. Bereits 1304 wird ein "Chunrat von Miesbach" im Zusammenhang mit einem Tauschgeschäft des Klosters Fürstenfeld erwähnt, bei dem es sich - trotz der anderen Namensschreibung - um einen Miesberger handelt. 1554 wurde der Hof im damals erstellten "Herdstättenregister" einem Lienhart Khüemair zugeschrieben. Der Girglbauer-Hof gehörte, anders als viele vergleichbare Besitzungen, nie zu einem Kloster, stattdessen zur Hofmark Dasing und ab 1644 zu der in Weyhern. Als nach dem Dreißigjährigen Krieg vom Kurfürsten ein sogenanntes "Leibregister" erstellt wurde, mit dem man feststellen wollte, wo nach den Verwüstungen des Krieges überhaupt noch Steuerzahler zu finden seien, heißt es über Miesberg, dass hier "alle betteln gehen". Der Name Liebert taucht erst viel später, 1873, in Zusammenhang mit dem Girglbauer-Hof auf. Die Auswanderungswelle des frühen 20. Jahrhunderts hat auch zahlreiche bäuerliche Familien in der Region betroffen. So gingen je zwei Familienmitglieder der Lieberts in Miesberg und der Ernsts in Stockach in die USA. Aber auch eine Generation später waren USA und Kanada Sehnsuchtsorte mancher Auswanderer. So verließ auch Richard Liebert 1957 Miesberg und lebte und arbeitete drei Jahre lang auf Farmen in der Nähe von Seattle, ehe er 1960 doch noch den elterlichen Hof übernahm. Von seinem Aufenthalt in den Vereinigten Staaten brachte er zahlreiche Ideen und Pläne für die Entwicklung der Landwirtschaft zu Hause mit: Ein selbstfahrender Mähdrescher etwa erregte erhebliches Aufsehen in der Umgebung. Zu den Aufgaben, die Christa Liebert auf dem Girglbauer-Hof übernommen hat, gehört auch die Pflege der Kapelle in Miesberg, einem kleinen Barockbau aus der Mitte des 18. Jahrhunderts mit schöner Rokoko-Ausstattung. Das kleine Gotteshaus ist dem heiligen Richard geweiht, und wenn Besucher kommen, übernimmt Christa Liebert die Führung. Zusammen mit ihrer Nachbarin Anna Huber sorgt sie für den Blumenschmuck der Kapelle. Verantwortung für das, was erhalten und weitergegeben werden soll, für Christa Liebert ist sie ebenso wichtig wie die Freude am Finden und Entdecken. Sieben Enkel hat die heute 72Jährige, und wenn Annika, eines der älteren Enkelkinder, sie mit dem Satz "Oma, erzähl mir was" um Geschichten aus der früheren Zeit oder aus dem eigenen Leben bittet, dann weiß Christa Liebert, dass auch in der nächsten und übernächsten Generation das Interesse für die Geschichte weiterlebt. 2016-08-24 04:55 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de 28 /100 Steinhöring - Gedankenreise in die Zukunft Steinhöringer entwerfen Visionen für das Jahr 2040 "Wie soll Ihre Gemeinde im Jahr 2040 aussehen? " Was wie ein futuristisches Gedankenexperiment klingt, war eine der Fragen, die bei der Bürgerwerkstatt in Steinhöring vor kurzem diskutiert wurden. Mängel und Wünsche wurden gesammelt und als Grundlage für die Überlegungen genutzt. 21 Teilnehmer nahmen die Gelegenheit wahr, ihre Stimme in die Vorplanung für die Erneuerung des Ortskerns einzubringen. Für dieses Projekt erhält die Gemeinde auch eine Finanzspritze vom Staat: Im Rahmen des Städtebauförderprogramms der Staatsregierung wurden Steinhöring zunächst 60 000 Euro bewilligt, die in die Verschönerung des Ortskerns fließen sollen. Beim Ergebnis der Bürgerwerkstatt fällt vor allem eines auf: Die vier Gruppen - unterteilt in Jugendliche, Ältere, Familien und "Treffpunkte im öffentlichen Raum" - teilen eine sehr ähnliche Zukunftsvision. Grüner solle der Ort werden, mehr gemeinsame Treffpunkte haben, auch eine Parkanlage. Auch ein Mehrgenerationenhaus taucht bei allen Gruppen auf der Wunschliste auf. "Natürlich muss man ein bisschen im Hinterkopf haben, dass gut 20 Leute natürlich trotz der Kleingruppen auch miteinander reden", erläutert Sandra Urbaniak vom Münchner Stadtplanungs- und Architekturbüro Akfu. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Brigitte Konrad betreut sie das Projekt in Steinhöring. "Es ist trotzdem ein schönes Zeichen, dass die Wünsche so nahe beieinander liegen", fügt sie hinzu. Die Erkenntnisse aus der Bürgerwerkstatt werden in die Vorplanungen des Architekturbüros einfließen. Eine Verlegung des Kriegerdenkmals gehört beispielsweise ebenfalls zu den Vorschlägen. "Es stimmt, dass man den Platz vor dem Rathaus zu einer Begegnungsstätte machen könnte", so Urbaniak. Auch eine bessere Nutzung des Parkplatzes bei der Post wurde von den Gruppen diskutiert. Die Vorschläge der Teilnehmer wurden gut dokumentiert und "nehmen natürlich einen Einfluss auf die Vorplanung", so die Stadtplanerin. Nicht zu vergessen ist jedoch, dass das gesamte Projekt ein Langzeitprojekt ist. "Ortskernsanierungen sind teils auf 20 Jahre angelegt", erklärt sie. In Bezug auf das diskutierte Mehrgenerationenhaus sei es gut, dass die Gemeinde nun von dem Wunsch in der Bevölkerung wisse. Sollte in den kommenden Jahren ein dafür geeignetes Gebäude frei werden, sei die Möglichkeit vorhanden, aktiv zu werden. Besonders häufig wiederholt sich bei der Bürgerwerkstatt der Wunsch nach Begegnungsstätten: Ob vor dem Rathaus, der Kirche oder dem Platz vor der Post, ein gemeinsamer Platz soll her. Die Aufenthaltsqualität wollen die Bürger durch Grünbepflanzung steigern und gleichzeitig auch Raum für kulturelle Veranstaltungen schaffen. Im imaginierten Jahr 2040 gibt es neben den neuen Treffpunkten und den Generationenhäusern nämlich eine Bühne im Freien - ein Vorschlag der Familiengruppe-, die Raum dafür schafft. Steinhöring in einem Vierteljahrhundert ist - so der Wunsch der Bürger - bunter, fußgängerfreundlicher und durch die Mehrgenerationenhäuser und Treffpunkte noch vereinter. Da sind sich, sieht man sich dieses Ergebnis der Bürgerwerkstatt an, die Generationen bereits heute sehr einig. 2016-08-24 04:55 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de 29 /100 Sicherheit - Mehr Spaß auf einer sicheren Wiesn Viele Auseinandersetzungen konnten auf dem Dachauer Volksfest laut Polizei schon im Keim erstickt werden. Die Stadt zählt wie im Vorjahr 300 000 Besucher, auch die Schausteller zeigen sich insgesamt zufrieden Es wurde viel spekuliert, ob sich die Angst vor Terroranschlägen in diesem Jahr negativ auf die Besucherzahlen des Dachauer Volksfests auswirken würde. Die schrecklichen Gewalttaten in Würzburg, München und Ansbach lagen kaum zwei Wochen zurück, als das Volksfest am 13. August unter verschärften Sicherheitsvorkehrungen begann. Nun, da das Volksfest zu Ende ist, kann bilanziert werden: Die Befürchtungen traten nicht ein. Das Volksfest verlief friedlich. Auch in diesem Jahr zählte die Stadt 300 000 Besucher, wie sie in einer Pressemitteilung erklärt. SPD-Oberbürgermeister Florian Hartmann schreibt darin: "Wir sind mit dem Verlauf des Volksfestes sehr zufrieden. Die erhöhten Sicherheitsmaßnahmen haben sich bewährt und sind bei den Volksfestgästen auf große Akzeptanz gestoßen. " Bereits am ersten Wiesn-Samstag zeichnete sich ab, dass sich die Dachauer von den verschärften Sicherheitsvorkehrungen wie Taschenkontrollen an den Eingängen nicht abschrecken lassen würden: Schon mittags strömten sie zu Tausenden auf die Ludwig-ThomaWiese. OB Hartmann war es wieder vorbehalten, die Dachauer Wiesn mit dem traditionellen Bieranstich zu eröffnen. Mit vier Schlägen, bis dato sein Negativrekord, läutete Hartmann ein "grandioses" erstes Wochenende ein, wie Schaustellersprecher Paul Tille bilanziert. Wegen der etwas gemäßigteren Temperaturen sei das diesjährige Volksfest aus Schaustellersicht erfolgreicher verlaufen als das im Vorjahr. Durchwachsen gestalteten sich demnach lediglich der Dienstag und der Donnerstag. Der für die Schausteller ertragreichste Tag sei der letzte Volksfestsonntag gewesen. Tilles Resümee: "Das Dachauer Volksfest gehört zu den fünf besten in ganz Bayern. Wer als Schausteller hier kein Geld verdient, der macht irgendetwas verkehrt. " Etwas verhaltener fällt die Bilanz von Ewald und Magdalena Zechner aus, die im dritten Jahr das große Bierzelt bewirteten. Magdalena Zechner schätzt, dass die Besucherzahlen in ihrem Zelt um etwa drei bis fünf Prozent zurück gegangen sind im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl der verkauften Hendl lag bei rund 12 000. Der Bierdurst habe leicht abgenommen, die Zechners wollen rund 1000 Hektoliter ausgeschenkt haben, das wären 249 weniger als noch im vergangenen Jahr. Grundsätzlich tendiere der Volksfestbesucher dazu, etwas verhaltener als noch früher zu trinken. Meist bleibe es zwei oder drei Mass. Der geringere Alkoholkonsum habe aber durchaus positive Auswirkungen. Im Gegensatz zum Vorjahr sei es im großen Bierzelt durchgehend friedlich zugegangen. "Es gab nicht eine Schubserei", sagt Magdalena Zechner, die ihr Sicherheitspersonal von zehn auf 14 Kräfte ausgeweitet hatte. Auch aus Sicht der Polizei verlief das Volksfest erfreulich. In Absprache mit der Stadt Dachau wurde die Polizeipräsenz auf der Festwiese deutlich erhöht. An zehn Festtagen registrierte die PI Dachau insgesamt 13 Körperverletzungen, vermehrt an den Wochenenden. Einige Auseinandersetzungen konnten laut Polizeisprecher Ernst Ziegenheim im Keim erstickt werden, weil die Beamten sofort zur Stelle waren. Mehrere Randalierer erhielten Platzverweise. In zwei Fällen wurden Anzeigen wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und Beleidigung erstattet. Außerdem nahm die Polizei in Zusammenhang mit dem Volksfest vier Sachbeschädigungen auf. Alles in allem ein ganz gewöhnliches Volksfest, so Ziegenheim. Auch das Bayerische Rote Kreuz zieht eine positive Bilanz. Laut BRK-Einsatzleiter Dieter Ebermann ist alles "völlig normal verlaufen, vergleichbar mit den vergangenen Jahren". Die ehrenamtlichen Sanitäter auf der Wiesn-Wache verpflegten während des gesamten Volksfest 350 Patienten. "Von kleinen Wunden bis zur Herzerkrankung war alles dabei", sagt Ebermann. 37 Patienten mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Insgesamt waren etwa 30 Ehrenamtliche in zwei Schichten von zwölf Uhr mittags bis nach Mitternacht im Einsatz. Auch das BRK hatte unter dem Eindruck der Gewalttaten in Bayern die Zahl seiner Einsatzkräfte aufgestockt. Aus Perspektive der Stadt war die Entwicklung beim Losverkauf am städtischen Glückshafen erfreulich. Von 160 000 Losen wurden 147 000 verkauft, das sind 17 000 mehr als 2015. Der Erlös kommt über die Bürgerspitalstiftung sozial schwachen Bürgern aus Dachau zugute. 2016-08-24 04:55 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de 30 /100 Kommentar - Richtige Entscheidung Mehr Sicherheitskräfte auf dem Dachauer Volksfest und mehr Kontrollen: Das kostet Geld, bewirkt aber auch etwas. Seit Ende Juli eine Serie von Gewalttaten in Bayern verübt wurde, sitzt die Angst vor Anschlägen tiefer denn je in den Köpfen der Menschen. Der Terror, das haben die Leute spätestens jetzt verinnerlicht, findet auch vor der eigenen Haustür statt und nicht nur in Paris, Brüssel oder Istanbul. Unter diesen neuen Vorzeichen hat die Stadt Dachau den einzig richtigen Schluss gezogen und die Sicherheitsmaßnahmen auf dem Volksfest deutlich erhöht. Die Polizeipräsenz wurde verstärkt, an den Zugängen zur Festwiese kontrollierte ein Sicherheitsdienst den Großteil der Taschen, die die Festgäste mit sich führten. Attentate wie jenes in München, dem neun Menschen zum Opfer fielen, können durch diese Maßnahmen natürlich nicht ausgeschlossen werden. Doch sie geben immerhin ein Gefühl der Sicherheit. Ein Gefühl, das die Menschen offensichtlich brauchen, um befreit auf einem Rummel feiern zu können. Die Reaktionen auf die verschärften Sicherheitsvorkehrungen zeigen dies deutlich. Die Kontrollen, das bestätigten die Stadt Dachau und die örtliche Polizei immer wieder, wurden von den Volksfestbesuchern nicht nur in Kauf genommen, sondern begrüßt. Manchem, das zeigt wie groß die Angst ist, waren die Kontrollen sogar zu lasch. Nun, da das Volksfest friedlich zu Ende gegangen ist, sollte man sich hüten, das verschärfte Sicherheitskonzept rückblickend als überflüssig zu bezeichnen. Mehrere Straftaten konnten durch die große Polizeipräsenz vereitelt werden. Und nicht auszudenken, welche Vorwürfe der Stadt gemacht worden wären, wenn doch etwas passiert wäre. Schon deshalb hatte sie überhaupt keine andere Wahl, als mehr für die Sicherheit ihrer Volksfestgäste zu tun. Die Kosten von geschätzt 20 000 Euro für den Sicherheitsdienst an den Eingängen waren dafür eine Investition, die überschaubar und gut angelegt war. 2016-08-24 04:55 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de 31 /100 Wahlarena: Sellering und Caffier treffen Bürger Sind denn alle verrückt geworden? Warum gibts denn plötzlich nur noch Flüchtlinge als Wahlthema? #wahlarena #ltwmv 23.08.2016 21:21 Uhr via Twitter Folgen #Wahlarena Symbolpolitik reicht Fragenden nicht mehr bei Arbeitsmarktpolitik #ndr 23.08.2016 21:29 Uhr via Twitter Folgen #wahlarena - Die Zeichen stehen auf GroKo 23.08.2016 21:35 Uhr via Twitter Folgen #Wahlarena Wir müssen , wir werden , das ist eine gemeinsame Aufgabe , wir können werden ; blah, blah .... 23.08.2016 21:36 Uhr via Twitter Folgen Hohles Gequatsche der Spitzenkandidaten zur Wahl Mecklenburg-Vorpolen. Kein Wunder, dass Menschen sich von Demokratie abwenden. #wahlarena 23.08.2016 21:46 Uhr via Twitter Folgen Wann verstehen die Leute, dass es bei #wahlarena nicht um ein Duell möglicher "wahlsieger" geht, sondern um den nächsten Ministerpräsidenten 23.08.2016 21:49 Uhr via Twitter Folgen Vielleicht sollte man das Geld eben nicht immer nur an Kommunen weiterleiten. #Kitaplätze #Sellering #Wahlarena 23.08.2016 21:50 Uhr via Twitter Folgen "Die Leute trauen sich nachts nicht mehr allein auf den Parkplatz" #Wahlarena Haha! 23.08.2016 21:52 Uhr via Twitter Folgen 2016-08-24 04:55 NDR www.ndr.de 32 /100 Vom Malz zur Mass - Ein ehrsames Handwerk Einst gab es 22 Brauereien allein in Tölz, auch in Wolfratshausen wurde Bier gebraut bis die Konkurrenz aus München zu übermächtig wurde Noch um 1830 war das Tölzer Bier wegen seiner ausgezeichneten Qualität in der bayerischen Residenzstadt gefragt: Am Oktoberfest wechselten die Münchner von Bude zu Bude - zumindest am Rande des Festgeländes wurde Tölzer Bier ausgeschenkt - und probierten, welches Bier besser schmeckt. Journalisten empfahlen den Münchner Großbrauereien sich ein Beispiel an den kleinen Betrieben von Bad Tölz zu nehmen. So berichten es damalige Zeitungen. Gleichzeitig wird daran die große Bedeutung des Bieres im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen mit zahlreichen Brauereien in Bad Tölz, Wolfratshausen, den Klöstern und den Hofmarken deutlich. In Bad Tölz blühte das Brauerei-Handwerk bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Vor 1800 waren allein 22 Brauereien in der Stadt angesiedelt. Sie lieferten ihr Bier bis ins Tegernseer und Loisachtal und nach München - auf Pferdefuhrwerken und mit Flößen auf der Isar. 1792 zahlten die Tölzer Brauer direkt nach München den zweithöchsten Anteil an Biersteuer im bayerischen Herzogtum. "Die Keller im Mühlfeld waren der Wettbewerbsvorteil der Tölzer", sagt Claus Janßen, Heimatforscher und Vorsitzender im Tölzer Historischen Verein. Denn weil es damals verboten war, von Georgi (23. April) bis Michaeli (29. September) Bier zu brauen, brauchten die Betriebe kühle Lagerstätten für die warme Jahreszeit. Die konnten die Brauer ohne großen Aufwand in den Tuffstein des Tölzer Mühlfelds schlagen. Um den Gerstensaft über den Sommer frisch zu halten, schlugen sie im Winter Eisblöcke aus den umliegenden Weihern und lagerten diese dort ein. So blieb das stärkere Märzenbier - es wurde eigens für die Sommersaison eingelagert noch vor der Existenz moderner Kühlmethoden länger kühl und haltbar. Als Carl von Linde 1876 die Kompressions-Kältemaschine entwickelte, war der Wettbewerbsvorteil der Tölzer Brauer endgültig dahin. Ohnehin hatte im 19. Jahrhundert deren langsamer wirtschaftlicher Niedergang eingesetzt. Nach und nach schlossen immer mehr gewerbliche Betriebe. Gegen die Konkurrenz der Münchner Großbrauereien konnten sie nicht mehr bestehen. Ebenso brauten die Hofmarken in Hohenburg und Eurasburg sowie die Klöster in Reutberg die Brauerei existiert heute noch als Genossenschaft - sowie Dietramszell und Benediktbeuern Gerstensaft. Um ihre Absatzmärkte stritten sich Klöster und Tölzer Brauer sogar wiederholt vor Gericht. So hatten die Tölzer früher die fünf Benediktbeurer Hofmarkstavernen beliefert, was dem Abt des örtlichen Klosters missfiel. Als er schließlich die Baupflicht für die Brücke und die Straße am Kesselberg übernahm, übertrug der bayerische Herzog den Mönchen das Recht, die Hofmarkstavernen mit Bier zu beliefern. Bevor Bier zum Volksgetränk wurde, musste es sich aber erst gegen den auch in Altbayern angebauten Wein durchsetzen. Noch 1577 existierten im Tölzer Markt zehn Weinwirte und vier Bierbrauer, 1631 waren letztere schon 22. Sie waren in Tölz vor 1800 in einer Zunft organisiert. Im 17. Jahrhundert gab es in der Stadt sogar kurzzeitig Hopfengärten. Bierbrauer besaßen Äcker, Wald, Wiesen, ein paar Kühe und einige Pferde zum Biertransport auf Fuhrwerken. Die zum Bierbrauen nötige Gerste kauften sie auch auf der Münchner Schranne. Schon vor 1600 existierten in Tölz sogar hölzerne Wasserleitungen, worüber Brauer frisches Quellwasser direkt in ihre Betriebe leiten konnten. Vor 1800 stellten die Brauer nur untergäriges Braunbier mit dem Grundgetreide Gerste her. Mit untergärigen Hefen lässt sich laut Janßen höchstens bei Temperaturen bis zu zehn Grad arbeiten, weswegen im Sommer ohnehin nicht gebraut werden konnte. Nur das bayerische Herzogshaus durfte dank seines Monopols Weißbier mit Weizen brauen. Das als Sommerbier ausgeschenkte Märzenbier wurde im Frühjahr gebraut, hatte zur längeren Haltbarkeit einen höheren Alkoholgehalt und musste nach dem Brauen erst noch einige Wochen lagern. Nur jeweils zwei Brauer durften das Märzenbier im Sommer gleichzeitig ausschenken. Das kennzeichneten sie mit einem Kranz an der Hausfassade. Die Reihenfolge wurde ausgelost. Noch heute erinnern in Bad Tölz etwa das Hotel Kolberbräu, das Starnbräu oder das Tölzer Bräustüberl mit ihren Namen an die früheren Braubetriebe. Am Areal des Bräustüberls versuchte sich Anton Höfter (1889 bis 1974) noch 1924 gegen die wachsende Konkurrenz aus München zu stemmen. Der Chef des Klammerbräu fasste 1924 seinen Betrieb mit dem Kolberund Bruckbräu zur Tölzer Aktienbrauerei zusammen. Vier Jahre später bot Höfter die Aktienbrauerei dem Münchner Löwenbräu zum Kauf an. Mit der Grüner-Brauerei schloss nach der Jahrtausendwende die letzte der alten Traditionsbetriebe. Heute wird im neu gegründeten Mühlfeldbräu, dem Binderbräu und Stegbräu in Bad Tölz wieder Bier gebraut. In Wolfratshausen existiert dagegen schon seit mehr als 100 Jahren keine Brauerei mehr. Als letzte schloss der im Jahr 1619 erstmals als Brauerei urkundlich erwähnte Humplbräu am Marienplatz. Am 1. Juli 1909 hatte die Kochelbrauerei aus München das Anwesen gekauft. Die neuen Inhaber stellten den Braubetrieb ein und errichteten ein Bierdepot. Wenige Jahre später erwarb die Familie Fagner den Komplex und betreibt dort bis heute ein Hotel und ein Gasthaus. In einer Grundbeschreibung für den Markt Wolfratshausen von 1633 sind zwölf Bräubehausungen aufgelistet. Im 17. Jahrhundert zählten die Besitzer zu den reichsten Einwohnern. Sie stifteten häufig für kirchliche Zwecke. 1803 waren der Humplbräu mit rund 77 000 Litern und der Haderbräu mit rund 70 000 Litern im Jahr die größten Wolfratshauser Betriebe. Der Besenbräu stellte beispielsweise nur etwa 20 000 Liter jährlich her. Laut dem früheren Wolfratshauser Stadtarchivar existierten in demselben Jahr in München 71, in Bad Tölz 21 und in Wolfratshausen zwölf Brauereien. Insgesamt führen Archivunterlagen sogar 13 Brauereien in Wolfratshausen an. Dazu zählte um 1900 auch die Weißbierbrauerei "beim Kellerbauern" außerhalb des Marktes an der Geltinger Straße. Genauso wie in Bad Tölz konnten auch die im Vergleich dazu wirtschaftlich weniger bedeutsamen Wolfratshauser Betriebe gegen die Konkurrenz aus München kaum bestehen. Im Laufe des 19. Jahrhunderts schlossen immer mehr, bis 1841 etwa der Ochsen- und Lochbräu sowie der Weilheimer Bräu. Um 1880 brauten nur noch drei Betriebe Bier. Der jetzige Wolfratshauser Stadtarchivar Peter Bergmann-Franke begründet den Niedergang damit, dass die Münchner Großbetriebe rationeller arbeiten konnten. Zudem habe die Flößerei im 19. Jahrhundert ihre einstige Bedeutung als Transportgewerbe verloren. Negativ wirkte sich ebenso die Eröffnung der Isartalbahn von München nach Wolfratshausen aus. Denn auf der Schiene ließ sich der Gerstensaft schnell und unkompliziert bis zur Loisachstadt transportieren. So kauften die Münchner Brauereien nach und nach die alten Braugaststätten auf und gelangten so an deren Lieferverträge. Vorträge zur Bier-Historie: Claus Janßen, "Ein ehrsames Handwerch derPierpreuen zu Töltz" Zur Geschichte des Tölzer Brauereiwesens (20. September)/Karl Gattinger, "Der Landesherr als Bierbrauer" (25. Oktober)/Lothar Ebbertz, "Das Bier und sein Reinheitsgebot (22. November), jeweils 19.30 Uhr, Eintritt frei, Historischer Ratssaal, Bad Tölz 2016-08-24 04:55 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de 33 /100 Oberpframmern - Nicht ganz dicht Oberpframmern muss in Wasserleitungsnetz investieren Die Gemeinde Oberpframmern muss viel Geld in ihr Wasserleitungsnetz investieren: Die Leitung von Niederpframmern zum Gewerbegebiet Aich ist nämlich so marode, dass häufig Rohrbrücke vorkommen und das wertvolle Wasser einfach im Boden versickert. Die Reparaturkosten sind inzwischen erheblich, wie die Gemeinderäte in ihrer jüngsten Sitzung erfuhren, und können auch nur ausgeführt werden, wenn die Wasserversorgung ins Gewerbegebiet abgestellt wird. Keine angenehme Situation also für die Gewerbetreibenden dort, wie Bürgermeister Andreas Lutz (CSU) und seine Fachleute von der Verwaltung unterstrichen. Daher soll nun eine neue Wasserleitung gebaut werden, die Trasse soll im Gegensatz zur vorhandenen Leitung, die teils mitten durch die Felder führte, entlang der Straße verlaufen. Vom Verteiler an der Straßenkreuzung Zornedinger Straße/Dorfstraße bis zum Gewerbegebiet wird die Leitung etwa 1700 Meter lang sein. Nicht auf der ganzen Strecke müssen dabei tiefe Gräben angelegt werden, so die Fachleute in der Gemeinderatssitzung. Gut die Hälfte der neuen Leitung kann mit einer modernen Pflügetechnik im Boden verankert werden. Dabei wird das robuste Leitungsrohr mit einer Pflugvorrichtung in etwa 1,80 Meter Tiefe verlegt. Dennoch wird das Projekt die Gemeindekasse gehörig belasten: Das planende Ingenieurbüro rechnet mit Kosten in Höhe von etwa 427 000 Euro. Die Gemeinderäte sahen keine Alternative zum Leitungsneubau und billigten das Projekt ohne Gegenstimmen. Die Neuverlegung der Leitung soll noch in diesem Jahr nach dem Abernten der Felder erfolgen. Gemeinderat Bernhard Lutz (FW) äußerte bei der Debatte noch einmal den Wunsch nach einem straßenbegleitenden Fahrradweg bis Aich, vorrangig aber bis Zorneding. Der Bürgermeister stimmte zu - sobald es wieder Fördergelder gebe, solle eine Umsetzung geprüft werden. 2016-08-24 04:55 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de 34 /100 Viktorianer geben gute Figur ab Beim 34. Allgäu-Triathlon in Immenstadt zeigte sich Roman Deisenhofer erneut in Bestform. Der ProfiTriathlet von der TG Viktoria Augsburg triumphierte beim ClassicWettbewerb über die Mitteldistanz nach 4:02 Stunden (wie bereits berichtet). Zu absolvieren waren 1900 Meter Schwimmen im Alpsee, 84 Kilometer Radfahren durch die Voralpen und nonstop abschließend 21 Kilometer Laufen. Ansprechende Leistungen boten Manuel Kirschey von TG Viktoria (48. Mann in 4:47 Std.) und die vereinslose Veronika Umrath aus Augsburg (17. Frau in 5:36 Std.). Auf der olympischen Distanz (1500 m / 42,5 km / 10,5 km) wurde in Immenstadt auch die deutsche Meisterschaft ausgetragen. Die besten Augsburger hießen Alexander Klimek von TG Viktoria (72. Mann in 2:28 Std.) und Sarah Ziem von Alko Triathlon (12. Frau in 2:38 Std.). Als Dritte ihrer Altersklasse 25–30 kam die 29-jährige Ziem auf das DM-Siegerpodest. Beim Sprint-Wettbewerb (500 m / 27 km / 5 km) gefielen Felix Grätz von Alko Triathlon (11. Mann in 1:24 Std.) und Katharina Engelhardt vom Team Tomj (9. Frau in 1:39 Std.). Mehr als 2000 Teilnehmer in den drei Wettbewerben sorgten bei diesem ältesten deutschen Nonstop-Triathlon für einen Teilnehmerrekord. (wilm) 2016-08-24 06:02 Augsburger Allgemeine www.augsburger-allgemeine.de 35 /100 Obama besuchte Hochwassergebiete in Louisiana Baton Rouge (Louisiana) – US-Präsident Barack Obama hat den Menschen im überfluteten USStaat Louisiana langfristige Hilfe zugesagt. „Es wird darauf ankommen, was wir tun, wenn die Fernsehkameras wieder weg sind“, sagte Obama am Dienstag bei einem Besuch in Zachary nahe Baton Rouge. Der Präsident war kritisiert worden, weil er seinen bis Sonntag dauernden Urlaub nicht für einen früheren Besuch des Katastrophengebiets unterbrochen hatte. Er hatte argumentiert, ein sofortiger Besuch bringe den Menschen nichts. Am Dienstag twitterte Donald Trump, der am Freitag in Louisville medienwirksam einen Lastwagen voll Spielzeug entladen hatte, Obama hätte viel früher kommen sollen. 60.000 beschädigte Häuser Weite Teile des Staates waren in einem gewaltigen Hochwasser nach tagelangen Regenfällen überschwemmt worden. Bisher wurden 13 Tote gezählt, 60.000 Häuser sind beschädigt. Obama traf Flutopfer, Polizisten und andere Helfer. Er sagte, für die Opfer seien rasch Mittel in ausreichender Höhe zur Verfügung gestellt worden, um jetzt auf die Katastrophe zu reagieren. Gut 100.000 Menschen haben staatliche Katastrophenhilfe beantragt. Für sie seien bisher 127 Millionen Dollar (112 Mio. Euro) bereitgestellt worden, sagte Obama. „Die Menschen von Louisiana sind mit alldem hier nicht alleine“, sagte er. Den Flutopfern sei es egal, ob man Demokrat oder Republikaner sei, es gehe um konkrete Hilfe, Politik sei ihnen nicht so wichtig. (APA/dpa) 2016-08-23 23:03 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 36 /100 Als Raubtier vor der Kamera Fünf Investoren plus sechs Start-Ups gleich vier Deals: Das ist das Ergebnis der ersten Folge der neuen Staffel von „Die Höhle der Löwen“ – ausgestrahlt heute um 20:15 auf „Vox“. Die Show bringt Gründer und Investoren vor laufender Kamera zusammen. Das Prinzip: Gründer stellen ihre Ideen vor und die Investoren entscheiden, ob sie ihr Geld investieren – im Tausch für Anteile an den jungen Unternehmen. Die fünf Investoren sind selbst erfolgreiche Unternehmer. Ralf Dümmel beliefert Discounter mit nicht-essbaren Waren, Frank Thelen gründet seit Jahrzehnten Start-Ups, Carsten Maschmeyer betreibt Investmentfirmen , Jochen Schweizer ist Gründer und Vorsitzender der nach ihm benannten Erlebnis-Unternehmensgruppe und Judith Williams verkauft Kosmetik über Teleund Onlineshopping. „Die Höhle der Löwen“ läuft seit 2014, mit wechselnden sowie Stamm-Investoren, und wurde bereits mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet. Moderiert wird die Sendung von Ermias Habtu, der auch in der Tiertalentshow „Oberaffengeil“ zu sehen war und durch das Promi-Magazin „Prominent!“ führt. Nirgendwo könne man als Gründer so schnell an so viel Geld kommen, heißt es zu Beginn der Show. Und genau das haben die sechs Kandidaten versucht. Die Gewürzmanufaktur Ankerkraut, der Pflanzenversandhandel Evergreen, das Bügelzubehör Bügel Clou, der Online-Shop für Designertrachten Limberry, die Zahnschiene Dental Power Splint und die Reise-Webseite Find Penguins: Ihre Gründer beziehungsweise Erfinder sind angetreten, um von sich und ihren Ideen zu überzeugen. Doch sie stoßen auf Schwierigkeiten: Die Investoren konkurrieren nicht miteinander, ja, sie scheinen Konkurrenz zu meiden. Sie bilden eine Front, sprechen sich ab, tun sich zusammen. Williams sagt beispielsweise, Thelen sei genau, was die Gründer von Ankerkraut bräuchten: „Deshalb bin ich draußen.“ Die zweite Auffälligkeit: Die Machtverhältnisse sind klar verteilt. Keiner der fünf Investoren hat ein abgeschlossenes BWL-Studium – was Maschmeyer nicht daran hindert, die Gründer von Evergreens wegen ihrer Lebensläufe abzufertigen. „Ich vermisse bei euch die Kompetenz“, sagt er, einen Botaniker hätte er sich gewünscht, oder einen Biologen. Maschmeyer selbst wurde aufgrund seiner Fehlzeiten aus seinem Medizinstudium zwangsexmatrikuliert und hat kein abgeschlossenes Studium. Doch er sagt: „Meine Gartenpraktikantin hat mehr Ahnung von Pflanzen.“ So findet Evergreens an diesem Abend keinen Investor. „Das Thema stimmte“, kommt die Stimme aus dem Off, „Es lag an den Gründern selbst.“ Die dritte Auffälligkeit: Die Kandidaten werden nicht auf Augenhöhe, manchmal sogar respektlos behandelt. Am offensichtlichsten wird das beim letzten Kandidaten, Find Penguins. „Sehr viel Halluzination“ sei da dabei, lässt Maschmeyer den Gründer wissen. „Sie kommen noch ein bisschen aus Fantasialand.“ Schließlich kommt doch noch ein Deal zustande: Schweizer steigt ein, mit 200.000 Euro, allerdings für 50 Prozent der Firma, statt der 15, die der Gründer eigentlich hergeben wollte. Schweizer sichert umfangreiche Unterstützung zu und Arbeit „auf Augenhöhe“ – doch damit ist es bald vorbei. Schweizer lässt wissen: „Den musst du bei der Hand nehmen, sonst wird das nichts.“ Die Helden der Castingshow sind nicht die Start-Ups oder ihre Gründer, sondern die fünf Juroren, die Investoren. Dass das so ist, zeigen nicht nur die ihnen gewidmeten Image-Filme, die zwischendurch eingespielt werden. Schon der Titel der Show ist ein Hinweis auf den Schwerpunkt: Eine Sendung, der es vorrangig darum geht, vielversprechende Start-Ups zu entdecken und zu fördern – würde man die „Die Höhle der Löwen“ nennen? Was passiert denn in einer „Höhle der Löwen“? Eine solche Höhle ist ein gefährlicher, ein dunkler Ort, an dem wilde Tiere leben, die unvorsichtige Gazellen zerfleischen. Die Logik hinter dem Ausdruck: Wer hineingeht, kann gewinnen – und ist selbst schuld, wenn er verliert. Fiese Sprüche und Respektlosigkeiten? Muss man abkönnen: Wer geht da auch rein, ohne auf sowas vorbereitet zu sein? Hinzu kommt, dass „Die Höhle der Löwen“ eine Fernseh-Show im wahrsten Sinne ist: Investitionen – vor der Kamera knallhart verhandelt – finden im Nachhinein nicht unbedingt statt. Die Verträge von Vox und der Produktionsfirma Sony Pictures sind zwar geheim, doch nach Recherchen von „Focus Online“ haftet keine der beiden Firmen dafür, dass Zusagen auch eingehalten werden. „Es gibt Deals, die im Nachhinein nicht zustande gekommen sind“, zitiert die Seite einen Vox-Sprecher. Gründe dafür? Darüber könne man keine Auskunft geben. In „Die Höhle der Löwen“ sind gute Ideen und diejenigen Menschen, die sie vorstellen, die Nebendarsteller. „Die Höhle der Löwen“ ist eine Sendung über Geld. Über Menschen, die Geld haben – und deshalb ins Fernsehen kommen, um als „Löwen“ die mehr oder weniger selbstbewussten Gazellen aufmarschieren zu lassen. „Es geht um Millionen und so viele Deals wie nie zuvor!“, heißt es in der Vox-Promo. Dabei ist fraglich, ob die Investoren eine Fernsehsendung brauchen, um Kontakte zu interessanten Start-Ups zu knüpfen und in sie zu investieren. Könnten sie sich nicht zum Geschäftsessen mit interessanten Start-Up-Gründern treffen, sie zu sich ins Büro einladen oder bei ihnen vorbeifahren? Muss man dafür im Fernsehen sein Portemonnaie-gepolstertes Ego austoben und in die Rolle der „Löwen“ schlüpfen, die die Gazellen vor der Kameralinse auseinandernehmen? Sich einem Investor eigene Ideen vorzustellen ist fordernd, auch ohne den zusätzlichen Druck durch laufende Kamera und Vox-Publikum. „Die Höhle der Löwen“ bringt die Gründer den Investoren nahe, macht aber gleichzeitig eine schwierige Situation noch schwerer. Welchen Grund könnten die Investoren also dafür haben, solche Treffen nicht vertraulich zu suchen, sondern Start-Up-Unternehmer stattdessen wie „Oh-mein-Gott-ich-werde-der-nächsteSuperstar“-Kandidaten vor sich antanzen zu lassen? Und das bereits zum dritten Mal, in der dritten Staffel? Fragen über Fragen, doch das Fazit des heutigen Abends ist die folgende: Ist eine Sendung wie „Die Höhle der Löwen“ wirklich der beste Weg, den Investoren den Start-Ups in Deutschland zu bieten haben, um mit ihnen Kontakt aufzunehmen? Und wenn ja: Wie viele Staffeln der „Löwen“ braucht es noch, bis zu der einen Start-Up-Idee, die diesen Zustand ändert? Wünschenswert wäre, sie käme bald. 2016-08-23 22:58 Anett Selle www.tagesspiegel.de 37 /100 Wir basteln uns einen Roboter Die temporäre Werkstatt im Hallenbad ist ab heute geöffnet. Während dort kleinere Stücke gebaut werden, entstehen im echten Fab Lab sogar Fahrräder und Ski. 23.08.2016 | 22:55 | Bernadette Bayrhammer von ( Die Presse ) Der ehemalige Eingangsbereich des Hallenbads füllt sich langsam mit allerhand technischem Werkzeug: Auf den Holztischen um die frühere Schwimmbadkassa stehen einige Laptops und ein paar andere auf den ersten Blick nicht zuordenbare Geräte: ein Schneidplotter und zwei 3D-Drucker. Der Lasercutter ist noch auf dem Weg nach Alpbach. Und wenn der da ist, kann es eigentlich losgehen. Von Raketen bis zu Robotern, von 3D-Puzzles bis zu singenden Bleistiften: All das kann man ab heute Nachmittag im temporären Fab Lab in Alpbach selbst basteln. Ein Fab Lab, das ist eine offene Werkstatt mit dem Ziel, Privatpersonen den Zugang zu Geräten zu ermöglichen, die sie sonst nicht nutzen könnten. Damit sie sich dort kreativ austoben können. „Mit ein bisschen Improvisation kriegt man fast alles hin“, sagt Christian Riedlsperger (32), der den Salzburger Ableger des Wiener Happy Lab leitet – und zehn Tage lang jetzt auch die Popup-Werkstatt in Alpbach. „Das Motto ist: Make almost anything.“ Im Salzburger Fab Lab – in dem es noch eine ganze Reihe anderer Geräte gibt, von der Fräse bis zur Werkbank –, ist schon alles mögliche entstanden. Darunter sind Dinge, die man sich gar nicht vorstellen würde: So hat dort schon einmal jemand ein Fahrrad aus Holz gefräst, ein anderer ein Surfbrett, auch Ski sind im Salzburger Fab Lab schon entstanden. Eine Designerin macht mithilfe des Lasercutters Taschen aus Leder, eine andere entwirft Hundeaccessoires. Ein Tischler kommt manchmal vorbei, um die Fräse zu nutzen, ein Architektenbüro gestaltet manche seiner Modelle im Fab Lab. Wieder andere basteln dort Prototypen für ihre Geschäftsideen – einen Elektromotor fürs Fahrrad, zum Beispiel, oder Paneele für eine Solaranlage. Ein Fahrrad oder ein Surfbrett wird sich in Alpbach wohl nicht ausgehen. Ab heute ist das temporäre Happy Lab aber jeden Tag geöffnet und bietet Workshops an, zu denen man ohne Anmeldung kommen kann. Und danach mit einer Tasche, einem Lampenschirm oder einem leuchtenden Armband wieder hinausgehen kann. Den oben schon erwähnten Roboter, der in einem Workshop des Saalfeldner Do Lab entsteht, einem von mehreren Partnern des Pop-up-Lab, kann man am Samstag sogar gegen andere Roboter kämpfen lassen. Um keine allzu hohen Erwartungen aufkommen zu lassen: Bügeln, Abwaschen oder Regale aufbauen kann der dann leider nicht. „Das sind Low-Tech-Roboter“, erklärt Riedlsperger: Es ist ein Vibrationsmotor mit irgendeinem Alltagsgegenstand („Das kann ein Tannenzapfen sein“) und einer Schaltung. Der dann irgendwelche lustigen Sachen macht. „Wir wollen zeigen, wie einfach es ist, selbst etwas zu machen. Dass man sich hinsetzt, es ausprobiert und dann ein Produkt mit nach Hause nimmt“, sagt Riedlsperger. Und das in nur einer halben oder Dreiviertelstunde. So lange dauern die Workshops, in der temporären Werkstatt, die bis zum 1. September jeden Tag von 17 Uhr bis 22 Uhr geöffnet hat. Anders als in Alpbach kann man in den echten Happy Labs in Wien und Salzburg – bald folgt auch Berlin – mit einer großen Mitgliedschaft um 29 Euro pro Monat 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche werken. „Sie können zu den unmöglichsten Zeiten kommen und irgendwelche Ideen umsetzen“, sagt Riedlsperger, der an der FH Technikum Wien Sportgerätetechnik studiert hat. Die meisten – der jüngste Bastler ist zwölf, der älteste 80 Jahre alt – kommen trotzdem tagsüber. „Man geht hin und bekommt dann auch Ideen und Hilfe, weil total viele fähige Leute vor Ort sind“, sagt Riedlsperger. „Das macht es in meinen Augen auch ein bisschen aus. Und die Leute sind total lieb miteinander.“ >>> Zum Alpbach-Ressort 2016-08-23 22:55 Von Bernadette diepresse.com 38 /100 Wenn Fachhochschulen und Unis einander zuhören Prominenz aus allen Hochschulsektoren traf beim traditionellen Empfang von Fachhochschulkonferenz und „Presse“ im Alpbacherhof zusammen. Das Fazit des Abends: Die Probleme sind durchaus komplex. Manche allerdings lassen sich recht einfach lösen. 23.08.2016 | 22:53 | ( Die Presse ) Leider lassen sich nicht alle Probleme im heimischen Hochschulsektor so leicht lösen wie die Frage, wer die beliebtesten Worte einer Begrüßungsrede aussprechen darf. „Das Buffet ist eröffnet“, sagte Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP), nachdem ihm die beiden Gastgeber beim traditionellen Empfang von Fachhochschulkonferenz und „Presse“ zum Auftakt der Hochschulgespräche zugenickt hatten. FHK-Präsident Helmut Holzinger hatte zuvor die positiven Signale des Ressortchefs in Richtung der Fachhochschulen gelobt. „Presse“Chefredakteur Rainer Nowak bedankte sich bei Forumspräsident Franz Fischler für die Wahl des diesjährigen Generalthemas („Neue Aufklärung“) und plädierte dafür, weniger zu polarisieren und mehr zuzuhören. Bei dem Empfang im Garten des Alpbacher Hofs wurde denn mindestens genauso viel geredet wie zugehört. Ganz im Sinne des Wissenschaftsministers, der dazu aufrief, die Chance für Gespräche zu nutzen – auch zwischen den Hochschulsektoren, die beide prominent vertreten waren. Bei den Fachhochschulen führten Präsident Holzinger und Generalsekretär Kurt Koleznik eine Reihe von Geschäftsführern und Rektoren an, darunter Gerald Reisinger (Fachhochschule OÖ), Andreas Altmann (MCI), Stefan Fitz-Rankl (FH Vorarlberg) und Doris Walter (FH Salzburg). Auf Uni-Seite kam Rektorenchef Oliver Vitouch mit seiner Generalsekretärin Elisabeth Fiorioli und zahlreichen Rektoren, unter anderem Gerald Bast (Angewandte), Helga Fritsch (Medizin-Uni Innsbruck), Christa Neuper (Universität Graz) und Harald Kainz (Technische Universität Graz). Donau-Uni-Rektor Friedrich Faulhammer war ebenso zugegen wie seine früheren Kollegen im Wissenschaftsministerium, die Sektionschefs Elmar Pichl und Barbara Weitgruber und Studierendenanwalt Josef Leidenfrost. Die Forschung vertraten unter anderem die Professoren Christiane Spiel (Uni Wien) und Jens Dangschat (TU Wien). Prominent vertreten war die Forschungsförderung mit Henrietta Egerth (FFG) und Ex-ERC-Präsidentin Helga Nowotny, die sich angeregt mit Fischler und mit dem ehemaligen Wissenschaftsminister, dem Forums-Vizepräsidenten Caspar Einem unterhielt. Nebenan, mit Vizekanzler Mitterlehner: der frühere Vizekanzler und aktuelle Ehrenpräsident des Forums: Erhard Busek. Aus der Politik kamen unter anderem die Wissenschaftssprecherinnen Claudia Gamon (Neos) und Sigrid Maurer (Grüne). Diese traf am Empfang ihr ehemaliges Gegenüber aus ihrer ÖHZeit: Ex-Wissenschaftsministerin Beatrix Karl. Die Hochschülerschaft war unter anderem durch Marie Fleischhacker vertreten; die Wirtschaft mit Michael Landertshammer (WKO), dem langjährigen IV-Bildungsexperten Gerhard Riemer und dem österreichischen Unternehmer Hermann Hauser. Der Kurzanalyse von Minister Mitterlehner aus der Begrüßung stimmten am Ende wohl alle zu: Die Probleme sind komplex. Aber wie, wenn nicht durchs Reden und durchs Zuhören, soll man sie lösen können. (red.) 2016-08-23 22:53 diepresse.com 39 /100 Landkarten regieren die Welt Die Aufklärung ermutigte Wissenschaftler, Grenzen zu ziehen. Deren Reflexion ist fällig, meint nicht nur Jean-Claude Juncker. 23.08.2016 | 22:47 | ( Die Presse ) Was ist ein Nationalpark? Eine geschützte Sphäre, in die wir Menschen möglichst wenig eingreifen, indem wir zum Beispiel dort keine Straßen bauen. Das schützt die Flora und Fauna, stellen wir uns vor. Die kanadische Schriftstellerin Katherine Govier sagt: Ein Nationalpark ist „Natur, eingesperrt in eine kleine Box“. Wildtiere lassen sich allerdings schwer an einem Ort festhalten. „Man kann versuchen, den Zustand zu konservieren – aber dann handelt es sich nicht mehr um das, was wir unter Natur verstehen.“ In einem literarisch-geisteswissenschaftlichen Seminar bearbeitete Govier von Donnerstag bis gestern das Thema „Jenseits von Karten“ gemeinsam mit dem Wissenschaftshistoriker Christoph Irmscher (Universität Indiana, USA). 40 Teilnehmer aus der ganzen Welt besuchten den Kurs – eine gute Auslastung für ein geisteswissenschaftliches Thema beim eher naturwissenschaftlich orientierten Forum Alpbach, wie Irmscher meint. Um den Anforderungen eines „Reading Course“ während der Seminarwoche – bei der außerhalb des Hörsaals natürlich auch Skikursstimmung aufkommt – gerecht zu werden, ergriffen die Lektoren kreative Maßnahmen: Sie ließen die Teilnehmer selbst Passagen der Texte in kleinen szenischen Einlagen spontan vorlesen. Ein Text von Govier leitete als roter Faden durch die Seminarwoche: Die Autorin spürt in ihrem Roman „Creation“ der Expedition des Ornithologen John James Audubon im Jahre 1833 nach Labrador (in den Nordosten Kanadas) nach. Bloß: Was hat ein Naturwissenschaftler des 19. Jahrhunderts mit Grenzziehungen in der Gegenwart zu tun? „Die damalige Wissenschaft vertrat die Auffassung, die Welt sei da, um von uns entziffert zu werden“, sagt Irmscher. Erst Darwin, der 1859 „Über die Entstehung der Arten“ publizierte, rückte diesen arroganten Standpunkt zurecht: „Die Natur braucht uns nicht, um zu existieren“, verweist Irmscher auf die Evolutionstheorie. Daraus folge ein „nicht-anthropozentrischer Zugang zu Natur“, also ein Zugang, in dem nicht der Mensch von oben herab alles rund um ihn herum bezeichnet und bestimmt. Genau das aber passierte ab zirka 1800 als Folge der Aufklärung, so Irmscher. Der Ornithologe Audubon sei ein Charakter, der diesem Drang nach Kontrolle zuwider handelte. „Für einen Vogel, sogar für mich, ist das Ei Gott“, lässt Govier ihn in ihrem Text sagen. Der Geist der Aufklärung gestaltete so die Entdeckung und Vermessung der Welt mit – ganz konkret durchs Zeichnen von Landkarten und Ziehen von Artgrenzen. „Grenzen sind die schlimmste Erfindung, die Politiker je gemacht haben“, sagte EUKommissionspräsident Jean-Claude Juncker vergangenen Sonntag in seiner Eröffnungsrede des Congress Centrums. „Es ist nicht die schlimmste Erfindung, das ist zu hart“, meint Govier, die die Rede insgesamt „erstaunlich“ fand. „Grenzen können falsch sein, destruktiv, sie können Menschen trennen, Familien, Kulturen oder Gefangene von der übrigen Bevölkerung. Aber eine Welt ohne Grenzen anzudenken, das gelingt mir nicht.“ Es waren nicht die Grenzen Europas, die ihr vorschwebten, als sie sich das Seminarthema überlegte, erzählt Govier. „Vielmehr waren es die Handelnden im 19. Jahrhundert, die die Neue Welt mit ihren Landkarten überlagerten. Als ich hier in Alpbach ankam, wurde mir klar, dass Landkarten als Definition, wo man hineingeraten ist, die brennende Frage darstellen.“ Sie prädeterminieren unsere Wahrnehmung. Sie dokumentieren Reisen, Eroberungen oder Narrative, wie die beiden Lektoren erzählen. Govier lebt an der längsten unverteidigten Grenze der Welt, der zwischen den USA und Kanada – nördlich davon, wie sie betont. „Diese Grenze hat uns zu etwas anderem gemacht, als die USAmerikaner. Grenzen lassen Unterscheidungen zu. Aber vielleicht müssen wir einen anderen Weg finden, um Unterscheidungen zu treffen.“ (trick) 2016-08-23 22:47 diepresse.com 40 /100 Wie viel Aufklärung verträgt der Supermarkt? Mit dem Kalorienzählen begann bereits vor Jahrzehnten eine Radikalisierung der Essenskultur. Heute flüchten Konsumenten in "Fundamentalismen". 23.08.2016 | 22:42 | Patricia Käfer von ( Die Presse ) „Als ich hierher nach Alpbach hergekommen bin, erinnerte mich das an den ,Zauberberg‘ von Thomas Mann“, sagt Daniel Kofahl. Er ist Ernährungssoziologe und reiste von der Universität Trier an. In Manns Roman besucht ein junger Mann ein Kurhotel; der Arzt dort fragt ihn, woran er leide. „Er beschreibt sich als gesund, woraufhin der Arzt sagt: ,Ein ganz gesunder Mensch, den gibt's ja gar nicht!‘“ Kofahl diskutierte am Dienstag mit Robert Nagele, Vorstandsdirektor bei Billa, zum Thema „Ernährung, Gesundheit & Co. – Alles auf Mausklick?“ die vermeintliche Aufklärung von Gesundheitsmythen im Web. Der Soziologe kritisiert, was es in unserer Gesellschaft bedeutet, gesund zu sein: Der Begriff ist als strenger Gegensatz zu Krankheit definiert. „Dabei ist man nie nur gesund oder nur krank; vielmehr handelt es sich um ein Kontinuum.“ Wo darin man sich positioniere, sei weniger vom körperlichen Zustand als von der Geisteshaltung abhängig. „Der Optimist sagt: Ich bin nicht ganz gesund, kann aber diese Aspekte betonen.“ Nahrungsmittel tragen zur Gesundheit bei, keine Frage. Doch wird, auch um verschiedene Produkte oder Marken voneinander abzugrenzen, Inhaltsstoffen heute enorme Bedeutung zugeschrieben. Ist es zu viel der Information, mit der Konsumenten auf Lebensmittelpackungen konfrontiert werden? Nagele ist bewusst, dass die vielen verschiedenen Gütesiegel und Qualitätszeichen die Menschen überfordern: „Wir haben uns für die nächsten Jahre vorgenommen, da Komplexität herauszunehmen.“ Kofahl meint, viele Menschen retteten sich – angesichts des Informationsüberflusses – in vermeintliche Vereinfachungen. Sie rutschten so in Fundamentalismen, um sich in einer Welt mit komplexen Anforderungen zurechtzufinden. „Es gibt etwa die Social-Media-Bewegung ,Punch a Vegan‘“, erzählt er, in der sich Fleischesser gegen Veganer verbünden. Diese Radikalisierung habe aber schon vor 20 Jahren im Offline-Bereich begonnen – „denken Sie ans Kalorienzählen.“ Stattdessen gehe es darum, Informationskompetenz zu entwickeln: „Nicht viel zu wissen, ist per se nichts Schlechtes“, wenn man es dennoch schaffe, fundierte Informationen aus dem Web und anderen Quellen laufend in seine Gesundheits- und Ernährungskonzepte zu integrieren. Die Zuverlässigkeit von Quellen abzuschätzen, sei aber gerade im Ernährungsbereich eine Kunst. Denn jeder von uns könne hier als glaubwürdiger Experte auftreten: „Wir alle essen und wissen, wie Produkte auf uns wirken.“ Manche Konsumenten vertrauen eher einer Marke, andere lieber einer Person – dem Bauern, auf dessen Hof man einkauft, oder dem Fleischhauer. Kofahl: „Online funktioniert das stark über Kommentarfunktionen – wie bewertet die Schwarmintelligenz oder Schwarmdummheit etwas?“ In unserer Kultur seien wir ständig zwischen Nachahmung anderer und der eigenen Individualisierung hin- und hergerissen. In Web orientiere man sich gerne an Leuten, die ähnliche Probleme haben wie man selbst. Dass die einen dazu bringen können, falschen Idealen nachzueifern, sieht Kofahl. Er meint aber, das sei nicht nur ein Phänomen des digitalen Diskurses: „Man muss schließlich auch im echten Leben begreifen, wie der eigene Körper als Sinnesmaschine funktioniert.“ Menschen, die nur wahrnehmen, was der Computer (oder die Meinungen in Online-Foren und Blogs) ihnen reflektiert, hätten dies verlernt. Der Handel liefert durchaus auch mit aufklärerisch gemeinten Kampagnen Informationen zu seinen Produkten: In einer Werbung besuchte etwa das Billa-Testimonial „Hausverstand“ das Tote Meer und wollte die Konsumenten so daran erinnern, nicht zu viel Salz zu sich zu nehmen, sagt Nagele. „Wir können die Konsumenten schon verführen, gesündere Angebote in Anspruch zu nehmen – aber nur in vielen kleinen Schritten.“ Auch hierbei helfe die Digitalisierung (und in diesem speziellen Fall auch finanzielle Unterstützung aus Brüssel): „Schulen können über unseren Onlineshop Schulobst und -gemüse bestellen, das wir am nächsten Tag liefern.“ Die EU fördere diese Initiative laut Nagele zu 75 Prozent. So kommen auch Kinder an „gesunde“ Lebensmittel, die sich sonst vielleicht eher von Fertigkost ernähren. „Gesundheitsbewusstsein ist schichtabhängig“, sagt Kofahl. Einkommensschwache Familien könnten sich in kaum einem Bereich inszenieren: Die Plattenbauwohnung sei weniger attraktiv als die Villa am Stadtrand. „Schnäpschen und Torte“ hingegen munden unter Umständen besser als das karge Biomahl der Oberschicht. >>> Zum Alpbach-Ressort 2016-08-23 22:42 Von Patricia diepresse.com 41 /100 Der Landarzt könnte schon bald aussterben Der teils dramatische Ärztemangel im ländlichen Raum könnte in ein paar Jahren zu einer Versorgungslücke führen. Der deutsche Volkswirt Boris Augurszky rät zu raschen und umfassenden Maßnahmen. 23.08.2016 | 22:36 | Köksal Baltaci von ( Die Presse ) Es ist ein Phänomen, das nicht nur Österreich, sondern ganz Europa betrifft – der immer stärker werdende Ärztemangel im ländlichen Raum. Kassenordinationen können trotz mehrmaliger Ausschreibung nicht nachbesetzt werden, zudem steht ab 2020 eine große Pensionierungswelle bevor. Effektive Lösungen sind keine in Sicht. Dementsprechend ernüchternd fällt das Urteil von Boris Augurszky, dem Leiter des Kompetenzbereichs Gesundheit am Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung in Essen, aus: „Aus der Nummer kommen wir nicht heraus. Der Fachkräftemangel ist zu groß.“ Er nahm am Dienstag bei den Gesundheitsgesprächen an einer Podiumsdiskussion zum Thema „Smarte Gesundheitstechnologien – die Zukunft des Patientenmanagements“ teil und leitete auch einen Workshop dazu. Dass Medizinabsolventen nicht mehr Landarzt werden wollen, führt Augurszky auf diverse Faktoren zurück. Der Hauptgrund dürfte die Wahlfreiheit sein. Im gesamten deutschsprachigen Raum gibt es einen mehr oder weniger dramatischen Ärztemangel, die Mediziner wählen lieber prestigeträchtige Stellen in Krankenhäusern und Universitätskliniken, in denen sie auch forschen und sich laufend fortbilden können. „Vor 30, 40 Jahren war das noch ganz anders, damals gab es zu viele Ärzte und viele von ihnen mussten nehmen, was sie kriegten“, sagt Augurszky. „Und ihre Ehepartner gingen für gewöhnlich mit.“ Auch, wenn sie dort keinen Job fanden und zu Hause bleiben mussten. Was auch schon das nächste Problem sei. Denn anders als früher habe die jetzige Generation an jungen Ärzten Ehepartner, die zumeist ebenfalls ein Hochschulstudium absolviert hätten und für die es keine Option sei, nicht zu arbeiten. „Damit verdoppelt sich das Problem“, sagt Augurszky. „Man muss nicht nur dem Arzt, der Ärztin, sondern auch seinem bzw. ihrem Ehepartner eine Stelle anbieten.“ Was auf dem Land beinahe unmöglich sei. Der Luxus der Wahlfreiheit habe auch zur Folge, dass die Ärzte größeren Wert auf ihre Work-Live-Balance legen würden und „auch einmal Feierabend haben“ wollten. Landärzte haben meist keine geregelten Arbeitszeiten und müssen im Notfall de facto rund um die Uhr erreichbar sein, da in manchen Gegenden das nächste Krankenhaus zu weit weg ist. Insbesondere bei Frauen ist der Beruf einer praktischen Ärztin auf dem Land sehr unattraktiv. Augurszky plädiert dafür, diesem Trend jetzt schon konsequent entgegenzuwirken, bevor sich die Situation ab 2020 durch die Pensionierungen der Babyboomer noch verschärft und es noch schwieriger wird, Lösungen zu finden. Eine – legitime – Möglichkeit seien natürlich monetäre Anreize, die allerdings ihre Grenzen hätten, schließlich müsse das System finanzierbar bleiben. Grundsätzlich denkbar sei auch eine Verpflichtung von Ärzten, einige Jahre auf dem Land zu praktizieren – als Gegenleistung für ein kostenloses Studium. Augurszky: „Wer weiß, vielleicht finden einige Gefallen daran und bleiben länger.“ Diese Idee wird derzeit in Tirol diskutiert, wo die Landesregierung plant, an einer Privatuniversität kostenlos Ärzte auszubilden, die sich bereit erklären, anschließend einige Jahre in Tirol zu bleiben – je nach Bedarf entweder als praktischer Arzt oder in einem Bezirkskrankenhaus in der Peripherie. Denkbar sind fünf bis zehn Jahre. Die ersten 100 Studenten könnten im günstigsten Fall 2018, realistischerweise aber erst 2020 ihr Studium beginnen. Als dritte und vielleicht wirksamste Lösung bringt Augurszky technische Möglichkeiten ins Spiel – etwa die Telemedikation. Ärzte würden bei Hausbesuchen ihrer Patienten zu viel Zeit verlieren. Dabei könnte die erste Anamnese auch eine Pflegekraft per Tablet durchführen und „den Arzt erst bei Bedarf auf den Bildschirm holen“. In weiterer Folge seien auch selbstfahrende Autos und sogar Helikopter ohne Pilot vorstellbar, die Patienten abholen und zum Arzt bringen. Augurszky: „Gerade im ländlichen Bereich wäre ein selbstfliegender Hubschrauber schon von enormem Vorteil.“ >>> Zum Alpbach-Ressort 2016-08-23 22:36 Von K diepresse.com 42 /100 Augmented Reality: Alpbachs digitale Spielwiese Pokémon Go ist nicht das einzige Spiel, für das man in Alpbach ein Handy wie auch seine Füße braucht. 23.08.2016 | 22:29 | von Katrin Nussmayr ( Die Presse ) Die Kinder von Alpbach hat der digitale Spielehype längst erreicht. Fragt man die beiden Mädchen, die vor dem Congress Centrum Kuchen und Melonenscheiben verkaufen, welche Spiele sie in ihrer Freizeit bevorzugen, werden einem zwar erst noch analoge Klassiker genannt: Völkerball, „mit der ganzen Nachbarschaft“, und „Abbecken“ (ein Versteck- und Fangspiel, anderswo bekannt als „Abtatscheln“). An dritter Stelle, ganz selbstverständlich, folgt: Pokémon Go. Die App sorgte bei ihrem Erscheinen im Juli für einen weltweiten Hype – und frischte nebenbei das Image von Gamern, die gerne als blasse Stubenhocker dargestellt werden, gehörig auf. Denn auch, wenn das Smartphone bei Augmented-Reality-Spielen das wesentliche Werkzeug ist, mit Verkriechen hinter einem Bildschirm hat das nichts zu tun. Mittels GPS und Handykamera holt Pokémon Go die echte Umgebung auf das Gerät. Und, was noch spannender ist, eine Fantasie-Welt, in der sich überall kleine Monster verstecken, in die echte Umgebung. Auch nach Alpbach: Zwei Pokéstops gibt es im Dorf, also Stationen, an denen man Punkte einsammeln und seine Vorräte auffüllen kann – etwa mit Pokébällen oder heilenden Tränken. Erstere braucht man, um die kleinen Taschenmonster, die einem überall und jederzeit begegnen können, einzufangen; letztere, um sie aufzupäppeln, wenn sie nach einem Kampf keine Kraft mehr haben. Auch das kann in Alpbach passieren, zwei Arenen gibt es, in denen man gegen feindliche Pokémon antreten oder solche des eigenen Teams unterstützen kann. Ein typischer Pokémon-Spaziergang, der sämtliche Stationen abklappert, ist knapp 500 Meter lang und beginnt vor dem Gasthaus Postalm. Hier gibt es nicht nur Pizzen und (meist) lokale Speisen, sondern auch virtuellen Proviant für die Reise. Bluzuks, Habitaks und Zubats wurden hier schon gesichtet, entdeckt man eines oder ein anderes der japanischen, meist tierähnlichen Kreaturen, kann man es fangen, indem man es mittels Touchscreen des eigenen Handys mit einem Pokéball bewirft. Bergauf geht es weiter in Richtung der Pfarrkirche zum Heiligen Oskar, oder, wie sie in der Pokémon-Parallelwelt heißt, der Arena namens „Alpbach Kirche“. Zum Zeitpunkt der Recherche hat sie den Arenalevel drei und ist mit zwei Pokémon besetzt – die beiden zu besiegen und die Arena einzunehmen, ist für fortgeschrittene Spieler somit ein durchaus erfolgsversprechendes Unterfangen. Man kann aber auch erst einmal weitergehen, am Schuhgeschäft und der Touristeninformation vorbei, zum nächsten Pokéstop, der häufig von Spielern mit einem Lockmodul bestückt wird, das zusätzliche Pokémon in die Nähe locken soll. „Wooden Bird“ nennt sich der Pokéstop in der App, am Foto dazu ist eine geschnitzte Vogelskulptur zu sehen: In der realen Welt sieht man keine Spur von der Statue – jedenfalls nicht an der Stelle, an der der Pokéstop in der Karte eingezeichnet ist. Wer das Motiv in echt besuchen möchte, muss hinauf zur Schneise, in der der Postbus hält, gegenüber des Böglerhofs. Die „Schnitzstube“ war früher ein Feuerwehrhaus, die Schläuche wurden darin zum Trocknen aufgehängt. Letzter Halt der Pokémontour ist das Congress Centrum, derzeit eine recht stark „bewachte“ Arena. Spaziergänge könnte man von hier aus freilich noch viele machen – weitere Pokéstops wird man in nächster Umgebung allerdings keine finden. Dabei gibt es noch andere Möglichkeiten, sich mit Hilfe eines Smartphones spielerisch und körperlich zu betätigen. Das Geocaching, so etwas wie eine digital erweiterte Schatzsuche, ist im Hype der Augmented-Reality-Spiele fast ein bisschen in Vergessenheit geraten. In Alpbach gibt es nun seit Anfang August eine neue Route, „Silverstar“ nennt sie sich und orientiert sich inhaltlich an einem Flugzeugabsturz, der sich 1944 tatsächlich ereignet hat: Am 25. Dezember stürzte damals ein amerikanischer B-24 Bomber über dem Schatzberg ab, die zehnköpfige Besatzung konnte sich mit Fallschirmen retten. In der Geschichte, die den Cache „Silverstar“ begleitet, hat einer der amerikanischen Soldaten seine Uniform und seinen „Silverstar“, eine Tapferkeitsmedaille, versteckt – das Ziel des Spiel ist es, diese zu finden. Für die Schatzsuche braucht man zunächst eine App („Geocaching.com“ für iOS, „c:geo“ für Android“). Los geht es dann bei der Jausenstation Oberthalerhof, die drei Kilometer oder einen knapp einstündigen Fußweg von Alpbach entfernt liegt. Von da führt der Rundwanderweg über vier Kilometer zu verschiedenen Stationen, an denen man Rätsel lösen muss, um dann von den Lösungen über einen Schlüssel zu den Koordinaten des Ziels zu kommen. Auch direkt im Ort gibt es einen – wenn auch sehr kurzen – Cache, der in die Nähe von Erwin Schrödingers Grab führt. Von Alpbach nach Inneralpbach führt der Cache „Spurlos im Alpbachtal“: Die acht Stationen sind allesamt Schauplätze der ARD-Serie „Wildbach“ aus den 90er-Jahren, die hier im Alpbachtal gedreht wurde. >>> Zum Alpbach-Ressort 2016-08-23 22:29 Von Katrin diepresse.com 43 /100 Zwischen Alpbachtattoos und Kaiserschmarrn Twitter ist nicht die richtige Welt, sondern nur eine Blase. Auch beim Forum Alpbach bildet sich eine kleine Parallelwelt im Internet – die aber durchaus ihre amüsanten Seiten hat. Fast wie im richtigen Leben. 23.08.2016 | 22:26 | ( Die Presse ) Manche Dinge wiederholen sich. Regelmäßige Besucher des Forum Alpbach haben etwa die Diskussion schon öfter geführt, wo es nun den besten Kaiserschmarrn gibt (im Zottahof, natürlich, aber manche sehen das anders). Eine Debatte, die auch in der virtuellen Welt geführt wird. Auf Twitter wurde sie kürzlich wieder angestoßen – ein endgültiges Ergebnis gab es freilich nicht. Was aber auch gar nicht der Sinn der Sache ist. Denn im Gegensatz zu Panels und Breakout-Sessions eignen sich Tweets nur bedingt dazu, eine sinnvolle Diskussion zu führen. Es sind Momentaufnahmen, die unter dem Hashtag #efa16 einen kleinen Einblick geben, was gerade in oder rund um Alpbach passiert. Da postet etwa eine Teilnehmerin ein Foto ihres gepackten Koffers, in dem ihr „elitäres Katzi“ sitzt, das offenbar mit zum Forum kommen will. Andere wiederum posten ansichtskartenverwandte Handyfotos vom Panorama – als Wink an die Leute daheim, dass man es hier ziemlich gut hat. So, wie es manche auch im Urlaub machen. Andere wiederum erzählen von ihrem persönlichen Ohrwurm, wenn die Kinder in der Volksschule „We will rock you“ auf die Tische klopfen. Und manche wiederum lassen die Passivtwitterer breitwillig an ihrem nächtlichen Alkoholkonsum teilhaben. Seine wirkliche kreative Kraft entfaltet Twitter aber auch rund um das #efa16 vor allem dann, wenn die Schwarmintelligenz an Pointen arbeitet. #whatwouldmyalpbachtattoobe, zum Beispiel, dem Hashtag, der am Montagabend auftauchte. Von „Meine Visitenkarte“ oder „leadershipstartuppotential“ bis zu „Dance for us Philippe Narval“ reichten die Vorschläge. „Und was studierst du?“ Aber es gibt auch jene, die Twitter tatsächlich für das Verbreiten von Information nutzen. So berichten einige Teilnehmer detailliert von den Panels, die sie gerade besuchen. Andere wiederum haben Twitter als Rekrutierungstool entdeckt. „Die Vorfreude steigt! Wir sind auch heuer wieder mit einer Veranstaltung in #Alpbach vertreten. Bist Du dabei?“, twittert etwa die Junge ÖVP. Insofern ist Twitter in Alpbach auch nicht viel anders als im wirklichen Leben. Nur, dass es schon im Forum weniger Menschen gibt als im Alltag daheim – und in diesem Mikrokosmos ist die Twitteria fast nur noch ein Nanokosmos. Ja, genau, es sind gar nicht so viele, die sich den Alpbach-Twitteria-Button auf die Brust heften können. Auch das fast wie im richtigen Leben. Abgesehen davon hat man hier aber durchaus ähnliche Sorgen und Probleme. So wie @annavomwolf meint: „Worauf ich mich beim #efa16 nicht freue: rausfinden dass manche Leute im RL bei weitem nicht so leiwand sind wie auf Twitter.“ (eko) 2016-08-23 22:26 diepresse.com 44 /100 Ein Alpbacher Autor, mit der Heimat versöhnt Der Schriftsteller Robert Prosser ist inzwischen wieder gern in Alpbach, vor allem zum Schreiben. Heute stellt er einen Teil seines noch unveröffentlichten zweiten Romans vor – in einer Performance, mit Videos und Dosenklappern. 23.08.2016 | 22:23 | Bernadette Bayrhammer von ( Die Presse ) Mittlerweile ist Robert Prosser (32) wieder versöhnt mit seiner Heimat Alpbach. Nicht zuletzt deshalb, weil er derzeit sehr viel unterwegs ist. Im Frühjahr war er in Kasachstan und in Kirgisistan, um dort Deutschstudenten in Lyrik zu unterrichten und darin, wie man Gedichte vorträgt. Demnächst geht es zu einem Literaturfestival in Montenegro, dann nach Bosnien. „Das taugt mir voll, dass ich fürs Schreiben viel unterwegs bin“, sagt er. „Das wollte ich immer haben.“ Gesät hat diesen Samen wohl irgendwie der deutsche Schriftsteller Karl May mit seinen Reiseerzählungen vom Orient bis nach Amerika, die Prosser als Zehnjähriger verschlang. Wirklich stark wurde der Drang, aus dem Tiroler Alpinmassiv – wie er es gern bezeichnet – wegzugehen, ein paar Jahre später. „Eigentlich, sobald es bei mir mit Hiphop und Graffiti losging“, erzählt er. „Da waren Interessen da, die hier niemals zu befriedigen gewesen wären. Eine Neugier, die man nur woanders stillen konnte.“ Stillen konnte er diesen Drang zum Beispiel in Wien, wo Prosser Komparatistik sowie Kulturund Sozialanthropologie studierte. Und wo er immer noch lebt, zur Hälfte zumindest. Die andere Hälfte der Zeit – jener Zeit zumal, die er nicht in Zentralasien verbringt oder am Balkan – ist der junge Vater inzwischen wieder in Alpbach. Dort öffnete er vor zwei Tagen als erster Einheimischer sein Wohnzimmer für „Hausbesuch Europa“, eine aktuelle Inszenierung des Künstlerkollektivs Rimini Protokoll, die einige Tage im Dorf gastiert – Armdrücken mit Forumspräsident Franz Fischler inklusive („Die Presse“ berichtete). „Ich schätze Alpbach als Rückzugsort“, sagt Prosser. „Und um zu schreiben.“ Zuletzt etwa an einem Buch über Bosnien und Wien, über Srebrenica und Sufis, über Flüchtlinge und über illegale Graffitis. Es ist Prossers zweiter Roman, der im kommenden Jahr erscheinen soll: „Die riesige Sonne, ein entfesseltes Pferd“. Unter diesem etwas sperrigen Titel trägt der Alpbacher heute, Mittwoch, in einer Performance im Erwin-Schrödinger-Saal in Alpbach auch einen ersten Teil daraus vor. Es ist eine Art innerer Monolog eines Graffitisprayers in Wien, versetzt mit Ausschnitten aus den Gesprächen, die der Autor bei seinen Recherchen in Bosnien geführt hat. Mit Videos aus der Stadt Srebrenica, die wegen des Massakers im Bosnienkrieg zu unrühmlicher Bekanntheit gelangte. Und mit dem Klappern von Lackdosen, gewissermaßen als musikalische Untermalung. „Dieser Text – es ist einer von drei Teilen des neuen Buchs – eignet sich gut für eine Performance, weil er sehr rhythmisch ist.“ Diese rhythmische Sprache ist nichts Neues, es ist eher ein Markenzeichen des Autors, der in Wien unter anderem Lesereihen gestaltet und für Österreich das Projekt „Babelsprech“ kuratiert, ein Forum für junge deutschsprachige Lyrik. „Prosser schafft mit Elementen des Hip-Hop, der Wiener Avantgarde und Beat-Literatur eine eigene originelle und hochartifizielle Prosa“, urteilte die Jury des Priessnitz-Preises vor zwei Jahren über seine beiden ersten Bände „Strom“ und „Feuerwerk“. Diese seine Sprache verleihe „in ihrer überbordenden Sprachlust, in ihrer Rasanz, Spontanität und strengen Rhythmik“ Figuren, Alltagsereignissen und den Besonderheiten verschiedener Kulturen eine unmittelbare Präsenz. Auch, wenn Prossers erste zwei Bände unter „Prosa“ (oder: „ausufernde Prosa“ laufen, stellt sich da die Frage nach dem Verschwimmen in Richtung Lyrik. Was Prosser eigentlich gleich ist, wie er meint. „Da lege ich mich nicht so fest, das ist wie mit Alpbach und Wien“, sagt er. „Was mir wichtig ist, ist Dichtung. Und das ist, wenn man bewusst etwas mit Sprache macht.“ Für dieses bewusste Arbeiten mit der Sprache wurde er auch bei seinem vorigen Buch, seinem ersten Roman „Geister und Tattoos“, gelobt. Ständig werde da der richtige, ja der einzige zutreffende Ausdruck gesucht, schreibt Simon Leitner vom Wiener Literaturhaus in seiner Rezension. Am Ende sitze jedes Wort. Prosser überlasse beim Schreiben nichts dem Zufall. Jedenfalls nichts, was Sprache angeht. Anders als beim Thema. Denn nach Armenien, dem Land, in dem sich der Roman zuträgt, hat es ihn auf einer Reise eher zufällig hinverschlagen. Interessanterweise schöpfte er für die Geschichte aber auch Inspirationen aus seiner Heimat. Je mehr er sich eingearbeitet habe, desto klarer sei ihm geworden, dass diese beiden Welten im Grunde gar nicht so verschieden seien. „Berge, egal ob in Tirol oder im Kaukasus, stellen eine Welt dar, die von Archaik und Gewalt geprägt ist und nichts mit romantischen Idealen zu tun hat“, sagte er einmal zur „Presse“. „Ältere Alpbacher, die das Buch gelesen haben, haben sich sehr an ihre eigene Jugend erinnert gefühlt.“ Dass es in einem zukünftigen Buch tatsächlich um Alpbach geht, um das Dorf, in dem seine Familie väterlicherseits seit vielen Generationen lebt („Die kommen von irgendwelchen Bauern ganz tief in Inneralpbach“), ist übrigens nicht ausgeschlossen. Er habe schon seit einer Weile Versatzstücke im Kopf, die mit Dorf und mit Alpen zu tun hätten, sagt Prosser. „Aber das ist noch sehr tief in der Schublade.“ >>> Zum Alpbach-Ressort 2016-08-23 22:23 Von Bernadette diepresse.com 45 /100 Polizei gelingt Schlag gegen Pädophilen-Ring Rom. Europol habe Informationen über 611 Verdachtsfälle an die Sicherheitsbehörden in den Staaten weitergeleitet, in 207 Fällen wurde ermittelt, teilten die europäische Polizeibehörde Europol und die italienische Polizei am Dienstag mit. Es habe 75 Festnahmen oder Verurteilungen gegeben. Die Aktion mit dem Namen "Operation Daylight" habe alle EUMitgliedsländer außer Malta und die Tschechische Republik betroffen, sagte eine Sprecherin. In welchem Umfang Deutschland betroffen war, sagte sie nicht. "Die Operation hat ein umfangreiches Pädophilen-Netzwerk aufgedeckt", hieß es in einer Mitteilung der italienischen Polizei. In Italien wurden fünf Verdächtige festgenommen, 16 wurden angezeigt. Nach Angaben der italienischen Polizei wurden europaweit mehr als Hundert Menschen wegen Produktion oder Verbreitung von kinderpornografischem Material angezeigt. dpa/RND 2016-08-24 04:54 Hannoversche Allgemeine www.haz.de 46 /100 Flüchtling fährt 400 Kilometer unter LKW mit Rom. Nur mit Ledergürteln an der Unterseite eines Lkw angeschnallt, ist ein afghanischer Flüchtling offenbar mehrere hundert Kilometer auf einer italienischen Autobahn mitgefahren. Nach Angaben eines Polizeisprechers vom Dienstag hatte ein Autofahrer die Polizei alarmiert, als er beim Überholen auf der Autobahn Füße unter einem fahrenden LKW hervorragen sah. Die Beamten stoppten das Fahrzeug am Montag etwa 65 Kilometer südöstlich von Rom und entdeckten den 20-jährigen Afghanen, der sich unter dem Fahrzeug festgezurrt hatte. Wie lange genau der junge Afghane auf diese Weise mitfuhr, blieb unklar. Die Polizei ging aber davon aus, dass er sich in der südöstlichen Hafenstadt Brindisi und damit 400 Kilometer vom Ort seiner Festnahme nahe Frosinone entfernt unter dem Lastwagen angeschnallt hatte. Die bulgarischen Fahrer des Lkw, die auf dem Weg von der Türkei nach Spanien waren, wussten den Angaben zufolge nichts von ihrem blinden Passagier und durften ihre Fahrt fortsetzen. Der junge Flüchtling wirkte den Angaben zufolge erschöpft und wurde kurz ins Krankenhaus und danach in ein Aufnahmezentrum für Flüchtling gebracht. Er hatte demnach ein Transitdokument bei sich, das ihm die griechischen Behörden ausgestellt hatten. Da er keinen Asylantrag in Italien stellen wollte, soll er abgeschoben werden. Seit Schließung der Balkanroute kommen Flüchtlinge wieder vermehrt über Italien nach Europa. Ministerpräsident Matteo Renzi sagte am Montag, seit Jahresbeginn hätten rund 102.000 Flüchtlinge und Migranten Italien erreicht. dpa/afp/RND 2016-08-24 04:54 Hannoversche Allgemeine www.haz.de 47 /100 Sagen Sie stets "Aibecka" zu ihnen Die Alpbacher Mundart klingt "weich" und ist "konservativ". Das heißt, sie hat sich im Lauf der Zeit kaum verändert. Noch heute trifft man sich am "Erchtåg" und kauft "Mäaö". Selbst der Kaiser hinterließ ein sprachliches Andenken. 23.08.2016 | 22:14 | Hellin Sapinski von ( Die Presse ) Wer Alpbacher sagt, kann kein Alpbacher sein. Tatsächlich rufen sich die Einwohner des Tiroler Bergdorfes nämlich „Aibeckarinna“, respektive „Aibecka“ – geschrieben durchaus auch Oipbecka. „Bereits in den Nachbarorten hört man das fast nicht mehr“, sagt David Gschösser, „schon sie sprechen uns als Aipåcher oder Alpåcher an“. Der wissenschaftliche Projektmitarbeiter am Tiroler Dialektarchiv der Universität Innsbruck hat sich der Mundart seines Heimartortes verschrieben. Dessen Name, „Aibåch“, geht übrigens nicht auf die Alpbacher Ache zurück, die unweit aus der Schlucht heraustritt, sondern bezeichnete einst die hier befindliche „Ansammlung von Almen“. Die Alpbacher Mundart hat ihre Wurzeln indes im Mittelbairischen, das von den Großstädten München und Wien in die Alpen ausstrahlte, und das auch den Salzburger Raum prägte. „In Innsbruck werde ich deswegen des öfteren für einen Salzburger gehalten“, sagt Gschösser. Unangenehm sei ihm das aber nicht. Immerhin hätten die Hauptstädter nicht ganz unrecht – zumindest aus kirchlicher Sicht: Die Gemeinde Alpbach liegt im Bezirk Kufstein und der gehört, neben 16 weiteren Dekanaten (darunter auf Tiroler Seite noch Brixen im Thale, Reith im Alpbachtal, St. Johann und Zell am Ziller), zur Erzdiözese Salzburg. „Die Grenze ist der Ziller – ein rechter Nebenfluss des Inn –, das erkennt man auch an den Kirchturmdächern“, so der Linguist, „wir haben grüne, die dahinter sind rot“. Zurück zum Dialekt: „Eigentlich haben wir in Alpbach 2581 verschiedene Dialekte“, sagt Gschösser. So viele, wie es Einwohner gibt. „Wenn man wirklich genau ist, dann hat jeder von uns seine ganz individuelle Art zu reden – und das nicht nur in Alpbach.“ Freilich gebe es auch lokale Besonderheiten. „Die Grenzen sind aber nicht scharf, sondern sie verschwimmen.“ So sagt man im Bergdorf etwa „Hoiz“ und „Müch“. „Ein Tal weiter hört man hingegen schon Holz und Milch.“ Weitere Beispiele: „Wir sagen nicht, dass wir ein kaltes Wetter haben, sondern 'a kåids Weda'.“ Während die Wiedergabe der Witterungsverhältnisse recht einfach scheint, verlangt die Küchensprache Nachahmern mehr Lautakrobatik ab. „Wir backen mit ,Mäaö'“, sagt Gschösser – Mehl ist gemeint. Die Sprachwissenschaft macht für die Tiroler Sprecharten vier Varianten aus: Zu Zeiten des Frühmittelalters prägten die Alemannen die Sprache im Außerfern (Bezirk Reutte), während sich in Osttirol die Slawen aufhielten und ausdrückten. Im übrigen Tirol entwickelten sich indes Dialekte, die in der bajuwarischen und romanischen Sprache wurzeln. Letzteres lässt sich bis heute in der Alpbacher Umgebung feststellen. „Es gibt Flurnamen, die nach wie vor endbetont ausgesprochen werden, etwa Mareit, zu dem man ,Maráit' sagt“, so Gschösser. Als sich die Römer schließlich in großen Teilen Tirols breitmachten, brachten sie das Vulgärlatein mit. „Das hat sich im sechsten Jahrhundert mit den ersten deutschen Worten der Bajuwaren, die sich im Tiroler Inntal niederließen, vermischt“, erzählt Gschösser. In den einzelnen Regionen entstanden dann über die Jahrzehnte und Jahrhunderte hinweg, wieder eigene Ausprägungen. Als Faustregel gilt seither: Je westlicher, desto härter die Aussprache – auch über die Grenzen des Bundeslandes hinweg: „Gibt es in Imst ,Knödl' zum Mittagessen, sind es in Innsbruck ,Cknödl', die in Alpbach zu ,Knedl' werden, bis man in Wien ,Gneel' serviert bekommt. Ein Mädchen ruft man im Westen ,Gitsche', während in Alpbach das weit weichere Wort ,Dinnl' gebraucht wird.“ Dieses Phänomen beschrieb Jacob Grimm schon im 19. Jahrhundert: „Die Erfahrung lehrt, dass Bergluft die Laute scharf und rau, das flache Land sie weich und blöd macht.“ Wobei er unter blöd nicht dumm verstand, sondern sanft und schwach. „Sprache wird stets auch von der geografischen Struktur einer Region beeinflusst“, sagt Gschösser. Das zeige sich zum Beispiel an Innsbruck, das aufgrund seiner Position als Verkehrsknotenpunkt und Tourismusstadt einem regen sprachlichen Austausch ausgesetzt ist. Der Alpbacher Dialekt sei da weit konservativer. „Das liegt daran, dass wir im Talschluss liegen.“ Aufgrund dieser Abgeschiedenheit konnte sich auch so mancher „Spezialausdruck“ halten: Meint ein Alpbacher gestern, sagt er ,nacht'. „Die alten Germanen zählten die Tage in Nächten“, klärt der Linguist auf. Vergangenes Jahr heißt kurzum „feascht“, hinter dem Wort „Erchtåg“ verbirgt sich der Dienstag. Verabredet man sich erst für „Pfinztåg“, ist bis Donnerstag Zeit. Viele Alpbacher machten sich übrigens erst Gedanken über die Schreibung ihres Dialekts, als Handys Einzug in das Dorf der Denker hielten, wie Gschösser erzählt. „Die Feldpost, die meine Großmutter von meinem Großvater erhalten hat, war auf Hochdeutsch verfasst, auch meine Mutter wäre nie auf die Idee gekommen, einen Brief in der Mundarzt zu schreiben. Erst mit den SMS wurde aus dem gesprochenen Wort ein geschriebenes.“ Schon lange davor gab es hingegen Zuschreibungen, von denen sich manche bis heute gehalten haben. So wird den Alpbachern nachgesagt, „wunnåa“ zu sein. Die hochdeutsche Entsprechung wäre wunderlich, gemeint ist, dass wir sehr neugierig sein sollen. Angeblich sind die Ortseinwohner auch eher kleinwüchsig. So lautet ein böser Witz, der allenthalben die Runde macht: „Alles, was größer ist als 1,20 Meter, kann kein Alpbacher mehr sein.“ Eine andere Anekdote geht auf Franz Joseph I. zurück. „Bei der Einweihung der Zillertalbahn sollen dem Kaiser einige Alpbacher als ,Alpböcker' vorgestellt worden sein, da man sich vornehmer ausdrücken wollte“, so Gschösser. „Er verstand als passionierter Jäger aber Alp-Böcke und forderte dazu auf, den Böcken doch Heu zu geben.“ Geblieben ist der Spottname „Alpböck“. >>> Zum Alpbach-Ressort 2016-08-23 22:14 Von Hellin diepresse.com 48 /100 Tirol entzieht Österreich-Türken den Pass Von Peter Nindler Innsbruck – Die diplomatische Krise zwischen Österreich und der Türkei spitzt sich nach Abzug des türkischen Botschafters zu. Andererseits dürften sich jetzt Mutmaßungen bestätigen, dass Tausende türkischstämmige Österreicher nach Zurücklegung ihrer türkischen Staatsbürgerschaft diese nach Erhalt eines rotweißroten Passes wieder beantragt und erhalten haben. Allein in Tirol sind in den vergangenen Monaten fünf Fälle solcher illegalen Staatsbürgerschaften aufgeflogen. Nach Erkundigungen im türkischen Standes- bzw. Personenstandsregister wurde den Betroffenen der österreichische Pass aberkannt. Das bestätigte der Leiter der Abteilung Staatsbürgerschaftswesen im Land, Martin Plunger, auf Anfrage der Tiroler Tageszeitung. Aus den entsprechenden Feststellungsbescheiden geht hervor, dass die Eingebürgerten zum Teil bereits ein Jahr später wieder türkische Staatsbürger wurden. Vier Betroffene haben zuletzt ihre Ausbürgerung bekämpft. Sie gaben an, sie hätten sich nie um die Wiedererlangung bemüht. Das Landesverwaltungsgericht lehnte ihre Beschwerden ab, weil laut türkischem Gesetz die Staatsbürgerschaft nicht gegen den Willen verliehen werde. Detail am Rande: Wegen Doppelstaatsbürgerschaften verlieren jährlich 30 Tiroler den Pass, überwiegend sind es eingebürgerte Türken. Die Türkei hat am Montagabend ihren Botschafter in Österreich, Hasan Gögüs, zu Konsultationen nach Ankara zurückgerufen. Zugleich wurde der österreichische Geschäftsträger in Ankara, Georg Oberreiter, ins türkische Außenministerium einbestellt. Stein des Anstoßes von Seiten Ankaras ist die Demonstration kurdischer Gruppen vergangenen Samstag in Wien. Die türkische Regierung wirft Österreich im Umgang mit terroristischen Vereinigungen in Hinblick auf die PKK Untätigkeit vor. Wien wies die Vorwürfe umgehend zurück. Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) betonte, dass man an den Positionen zur Türkei festhalte und weiter Gespräche auf allen Ebenen führen wolle. Unterdessen hat die türkische Armee gestern den Beschuss von Stellungen der Jihadistenmiliz IS in Syrien verstärkt. Fünf Fälle aktenkundig Fünf Fälle sind seit April dieses Jahres aktenkundig, die Dunkelziffer illegaler Doppelstaatsbürgerschaften von türkischstämmigen Österreichern dürfte allerdings weit höher sein und entsprechende Mutmaßungen bestätigen. Weil die Türkei Österreich nicht über die Ansuchen zur Wiedererlangung der türkischen Staatsbürgerschaft informiert, beginnen die Behörden erst nach einem begründeten Verdacht zu ermitteln und ziehen von sich aus beim türkischen Personenstandsregister Erkundigungen ein. Denn ohne einen so genannten Beibehaltungsbescheid, der von Österreich nur in Ausnahmefällen erteilt wird, bedeuten Doppelstaatsbürgerschaften automatisch den Verlust des österreichischen Passes. Zuerst muss also die türkische Staatsbürgerschaft zurückgelegt werden, bevor die österreichische zuerkannt wird. Das gilt jedoch für alle Ausländer, die Österreicher werden wollen. Aufgeflogen sind die jüngsten Aberkennungen meist durch Familienangehörige; weil u. a. ein Antrag auf einen Aufenthaltstitel für die Ehefrau gestellt wurde. Bei den Nachforschungen im Personenstandsregister in der Türkei flogen dann die Ungereimheiten beim Ehemann auf. Oft lagen nur wenige Monate zwischen Erhalt des österreichischen Passes, dem Austritt aus dem türkischen Staatsverband und dem Ansuchen auf Wiedererlangung der türkischen Staatsbürgerschaft. Fünf Betroffene haben im heurigen Jahr gegen den Verlust der österreichischen Staatsbürgerschaft Beschwerde beim Landesverwaltungsgericht eingebracht, sie wurden allesamt abgewiesen. Sie gaben an, dass sie sich nicht selbst bzw. aktiv um die Doppelstaatsbürgerschaft bemüht hätten. Einer machte die negative rechtsstaatliche Entwicklung in der Türkei verantwortlich und erklärte, grob ungesetzliche Verwaltungsakte seien nicht unwahrscheinlich. Ohne ihr Wissen seien sie wieder türkische Staatsbürger geworden. Das Landesverwaltungsgericht hingegen geht davon aus, dass „auch in der Türkei aufgrund rechtsstaatlicher Grundsätze und Verfahrensvorschriften einer Person nicht gegen deren Willen die türkische Staatsbürgerschaft ohne entsprechenden Antrag oder derartiges Bestreben verliehen, ja geradezu aufgezwungen wird“. Andererseits gibt es Spekulationen darüber, dass vielen Türken seinerzeit beim Bemühen um die österreichische Staatsbürgerschaft Ende der 1990er-, Anfang der 2000er-Jahre von ihren Vertretern vermittelt wurde, ein Doppelpass sei eigentlich kein Problem. Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Türkei seit jeher Doppelstaatsbürgerschaften fördert, vor allem auch der jetzige Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan. 280.000 Menschen mit türkischem Migrationshintergrund leben in Österreich, rund 165.000 davon haben einen rotweißroten Pass. Der Leiter der Abteilung Staatsbürgerschaftswesen, Martin Plunger, bestätigte der TT die genannten Fälle. 559 Menschen erhielten im Vorjahr 2015 in Tirol die österreichische Staatsbürgerschaft, 30 wird sie jährlich aberkannt. „Zwei- bis dreimal im Monat ist das der Fall, das betrifft aber nicht nur eingebürgerte Türken, sondern auch Österreicher, die beispielsweise ohne auf die Konsequenzen zu achten eine amerikanische Staatsbürgerschaft angenommen haben. Aber in der Mehrzahl betrifft es Österreicher mit türkischem Migrationshintergrund.“ Der Verlust zieht viele Probleme nach sich. Die Ausgebürgerten müssen sich dann um einen anderen Aufenthaltstitel in Österreich bemühen. 2016-08-23 20:59 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 49 /100 „Ihr seid damit nicht alleine“ US-Präsident Barack Obama hat den Menschen im überfluteten Bundesstaat Louisiana langfristige Hilfe zugesagt. „Es wird darauf ankommen, was wir tun, wenn die Fernsehkameras wieder weg sind“, sagte Obama am Dienstag bei einem Besuch in Zachary nahe Baton Rouge. Der Präsident war kritisiert worden, weil er seinen bis Sonntag dauernden Urlaub nicht für einen früheren Besuch des Katastrophengebiets unterbrochen hatte. Er hatte argumentiert, ein sofortiger Besuch bringe den Menschen nichts. Am Dienstag twitterte Donald Trump, der am Freitag in Louisville medienwirksam einen Lastwagen voll Spielzeug entladen hatte, Obama hätte viel früher kommen sollen. Weite Teile des Staates waren in einem gewaltigen Hochwasser nach tagelangen Regenfällen überschwemmt worden. Bisher wurden 13 Tote gezählt, 60.000 Häuser sind beschädigt. Obama traf Flutopfer, Polizisten und andere Helfer. Er sagte, für die Opfer seien rasch Mittel in ausreichender Höhe zur Verfügung gestellt worden, um jetzt auf die Katastrophe zu reagieren. Gut 100.000 Menschen haben staatliche Katastrophenhilfe beantragt. Für sie seien bisher 127 Millionen Dollar bereitgestellt worden, sagte Obama. „Die Menschen von Louisiana sind mit alldem hier nicht alleine“, sagte er. Den Flutopfern sei es egal, ob man Demokrat oder Republikaner sei, es gehe um konkrete Hilfe, Politik sei ihnen nicht so wichtig. ( dpa ) 2016-08-23 20:42 www.tagesspiegel.de 50 /100 Die Polizei ist unterbesetzt und überfordert Von kaum einer Institution erwartet das Land derart viel Einsatz wie von der Polizei. Sie soll vor Terroristen und anderen Kriminellen schützen , sie soll blitzschnell an jedem Tatort auftauchen, sie soll die gigantischen Verkehrsströme leiten. Die Beamtinnen und Beamten sollen zügig Ermittlungserfolge präsentieren, sie sollen flüchtige Verbrecher schnell ergreifen, und sie sollen stets souverän, fair und freundlich auftreten. Ist das zu viel verlangt? Nein. Die Bevölkerung hat das Recht, von einem der wichtigsten Träger des staatlichen Gewaltmonopols einen Rundum-Service größter Sicherheit zu erwarten. Auch und gerade in unruhigen Zeiten wie diesen. Dass fast 80 Prozent der Einwohner der Polizei vertrauen, wie eine Umfrage im Frühjahr ergab, belegt die Bedeutung der Polizei für die Stabilität der Demokratie. Deshalb ist jedes Defizit ein Nadelstich gegen das Sicherheitsgefühl eines ganzen Landes. Es muss beunruhigen, dass die Polizei zunehmend Probleme bekommt, die wachsende Szene der militanten Islamisten im Blick zu behalten. Das Bundeskriminalamt spricht aktuell von mehr als 500 terroristischen Gefährdern und ungefähr 360 „relevanten Personen“, also mutmaßlichen Unterstützern. Und das ist nur ein Teil des Spektrums der Salafisten – inzwischen sind es fast 9000. Nicht alle potenziell terrorverdächtigen Fanatiker befinden sich in Deutschland, doch auch die Anwesenden kann die Polizei nur zum Teil observieren. Für die Beobachtung nur einer Person sind mindestens 20 Beamte notwendig. Auch wenn der Verfassungsschutz die gefährliche Szene ebenfalls im Blick hat, zeichnet sich ab, dass die Behörden überfordert sind. Und in Berlin verfügt die Polizei nicht mehr über genügend brauchbare Schießstände. Außerdem wird ewig diskutiert, ob Streifenbeamte nicht wenigstens den Taser erhalten und an ihm ausgebildet werden. Die Elektroschockwaffe ist umstritten, hätte aber bei einem heiklen Einsatz am Sonnabend in Hellersdorf wohl kein Leben gefährdet. Eine Polizistin zog ihre Pistole, als ein Randalierer angriff, und schoss ihm in den Bauch. Vielleicht fehlt es manchen Beamten auch an Training zur Abwehr psychisch gestörter Personen. Doch problematischer noch ist für die Polizei der Mangel an tauglichen Schießständen. Und das in der Hauptstadt, die für Terroristen als besonders symbolträchtiges Ziel gilt. Die Nöte der Polizei werden sie womöglich animieren. Der Staat kann und darf sich einen Verlust an Autorität nicht leisten. Das ist nicht nur die Aufgabe der Polizei selbst, sondern auch und vornehmlich der Politik. Sie muss dafür sorgen, dass die Beamten angemessen ausgestattet und ausgebildet sind. Und dass es überhaupt genug Polizisten gibt, um den Gefahren gewachsen zu sein. Auf der Straße wie in den oftmals dunklen Weiten des Internets. Die Republik muss offenbar „Polizei“ neu denken. Viel zu lange wurde an der Inneren Sicherheit gespart, jetzt überschlagen sich Politiker mit der Ankündigung neuer Stellen. Doch früher schon hätte mehr und vor allem gezielter in die Modernisierung der Polizei investiert werden sollen. Es müsste zum Beispiel mehr Spezialeinheiten mit szenekundigen Beamten geben, die Extremisten permanent auf den Füßen stehen und somit die oft überlasteten Staatsschutzabteilungen der Landeskriminalämter unterstützen. Und die Polizeien des Bundes wie die in den Ländern benötigen schon lange mehr Experten, die sich mit politischer wie rein krimineller Cyberkriminalität auseinandersetzen. Den Mangel werden Politik und Öffentlichkeit spätestens dann lautstark beklagen, wenn Hacker über digitale Netze spektakuläre Angriffe auf die Stromversorgung einer Stadt oder andere sensible Ziele der Infrastruktur verüben. Nur zur Erinnerung: Cyberkriminelle, mutmaßlich gesteuert von russischen Geheimdienstlern, haben im vergangenen Jahr 14 Server des Bundestages gekapert und eine riesige Menge Daten entwendet. Mehr und bessere Polizei bedeutet mehr Sicherheit. Und damit mehr Schutz für die Freiheit der Bundesrepublik. 2016-08-23 20:39 Frank Jansen www.tagesspiegel.de 51 /100 Das Geschäft mit den Patientendaten Apple setzt immer mehr auf die Gesundheit. Ein Sektor, der boomt. Der Technologiekonzern gab nun bekannt, dass er das Start-up Gliimpse gekauft hat. Die Idee dahinter: Medizinische Unterlagen, Daten und Dokumente sammeln – und mit Ärzten teilen. Ein umstrittenes Geschäftsmodell. Apple bestätigte den Kauf denn auch eher indirekt: „Apple kauft von Zeit zu Zeit kleinere Technologieunternehmen, generell kommentieren wir Unternehmensentscheidungen nicht“, sagte ein Sprecher dem US-Magazin „Fast Company“. Gliimpse ermöglicht es dem Nutzer, ein Gesundheitsprofil anzulegen, das mobil abgerufen werden kann. Die Behandlungsgeschichte, selbst Röntgenbilder, können hinterlegt und geteilt werden. Mit Ärzten zum Beispiel oder Versicherern. Neben der Verwaltungsfunktion liest das Programm medizinische Berichte aus und übersetzt sie vom Fachjargon in „verständliche und standardisierte“ Sprache. Branchenkenner gehen davon aus, dass die Technologie von Gliimpse in bereits bestehende Angebote von Apple einfließt. Das Unternehmen ist bereits mit drei Apps im Digital Health Sektor vertreten: Research Kit, CareKit und HealthKit. Forscher, Ärzte und Patienten sind die Wunschkunden. Nach der Weiterentwicklung der drei Apps verdichten sich mit dem neuen Zukauf die Vermutungen, dass Apple aus seinem Datenreichtum Kapital schlagen möchte. In Insiderkreisen gelten die Kalifornier schon jetzt als potenziell größtes Gesundheitsunternehmen. Über eingebaute iPhone-Sensoren können detaillierte Verhaltensdaten von Kunden gesammelt werden. Wie viel Sport man treibt, ob man hingefallen ist – der Konzern weiß alles. Das Start-up AliveCor kündigte an, für die kommende Apple Watch ein Messband zu liefern, das einem Elektrokardiogramm (EKG) gleichkommt. Softwarekonkurrent Microsoft weiß ebenfalls um die Chancen in diesem Bereich. „Die Digitalisierung ist im Gesundheitswesen noch kaum vorangeschritten, da gibt es viel Potenzial“, sagte Thomas Mickeleit, Kommunikationsdirektor bei Microsoft Deutschland. „Wir betrachten das Geschäftsfeld intensiv: unter anderem die Versorgung im ländlichen Raum und die Verwaltungseffizienz.“ In Kooperation mit Siemens arbeitet das Unternehmen seit 2009 an HealthVault – einer Patientenplattform, die die gleichen Vorteile bringen soll wie der AppleZukauf. Waren die Macher ihrer Zeit voraus? „Bis jetzt sind die Umsatzzahlen noch niedrig. Wie bei anderen cloudbasierten Angeboten ist der Markt in den USA reifer, aber die deutsche Nachfrage nimmt zu“, sagte Mickeleit. Um beim Cloud-Computing den hierzulande geltenden Datenschutzbestimmungen gerecht zu werden, hat Microsoft in Magdeburg und Frankfurt am Main große Rechenzentren installiert. So müssen Daten „deutschen Boden nicht mehr verlassen“. Der gläserne Patient: Befürchtungen davor bestimmten vor Kurzem eine Debatte, die eine App der Versicherung Generali ausgelöst hat. Das Prinzip: Versicherte können bei „Vitality“ Daten zu ihrem Gesundheitsverhalten eingeben und über ein Punktesystem Beitragsminderung ihrer Lebensversicherung erhalten. Mit dem Rauchen aufhören, einen Marathon laufen und anderes wird direkt belohnt. Auch die Techniker Krankenkasse erwägt, ein Bonusprogramm mit Fitnessarmbändern einzuführen. Kai Vogel, Leiter des Teams Gesundheit bei der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV), findet Prävention wichtig, solange nicht nur Gesunde davon einen Nutzen haben. „Es muss gewährleistet sein, dass das solidarische Krankensystem nicht ausgehebelt wird“, sagte er. Tendenziell sieht Vogel eine Chance in der Digitalisierungwelle. Es brauche aber viel mehr Qualitätskriterien. Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) sagte der Deutschen Presseagentur, es mangele bei Gesundheits-Apps generell an Transparenz. Außerdem werde der Datenschutz oft nicht eingehalten. Verbraucher betrachten die Datensammlung gespalten: Eine Erhebung des Marktforschungsinstituts Dr. Grieger & Cie. ergab, dass 54 Prozent der Bevölkerung ihre selbsterhobenen Daten an Versicherer weiterleiten würden. Vorausgesetzt, sie erhalten eine finanzielle Gegenleistung. Das Thema sorgt für viel Dynamik in der Start-up-Welt. Im ersten Halbjahr 2016 wurden in Deutschland 93 Millionen Euro Wagniskapital in Gesundheitsinnovation gesteckt. Ein Zuwachs von 900 Prozent, wie eine Studie der Wirtschaftsprüfung Ernst & Young herausfand. Die Trends sind vor allem Fitness-Apps, was Kai Vogel vom VZBV „Spielereien“ nennt, und die Auswertungen von persönlichen Daten. Der Standort Berlin mischt bei der Gesundheitsversorgung der Zukunft mit. Bei der alljährlichen Messe Conh-IT trifft die Gesundheitsbranche auf IT-Unternehmer, um gemeinsam an neuen Lösungen zu arbeiten. Bei diesem Treffen ist unter anderem Bayer mit dabei. Im Wedding hat der Pharmariese einen sogenannten Accelerator eingerichtet, um in die Gesundheitsideen von jungen Unternehmern zu investieren. Es gab bereits 406 Bewerbungen aus 66 Ländern. mit dpa 2016-08-23 20:29 Sebastian Gluschak www.tagesspiegel.de 52 /100 Transfer fixiert: Dragovic wechselt zu Bayer Leverkusen Leverkusen, Wien - Die Zukunft von ÖFB-Teamverteidiger Aleksandar Dragovic ist geklärt. Der 25-jährige Wiener wechselte vom ukrainischen Meister Dynamo Kiew in die deutsche FußballBundesliga zu Bayer Leverkusen. Dies gaben die beteiligten Clubs am Dienstagabend bekannt. Über die Ablösesumme wurde Stillschweigen vereinbart, Dragovic unterschrieb beim Champions-League-Teilnehmer einen Vertrag bis 2021. Laut "Bild" liegt die Ablösesumme bei 18 Millionen Euro, laut "Kurier" bei rund 20 Millionen Euro. Damit wäre Dragovic der teuerste österreichische Fußballer. Schon bisher hielt er diesen Rekord, Kiew überwies 2013 neun Millionen Euro an den FC Basel. Der Innenverteidiger wurde in den vergangenen Jahren immer wieder mit einem Wechsel in eine der großen europäischen Ligen in Verbindung gebracht. Erst am Wochenende spekulierten englische Medien neuerlich über das Interesse von Leicester City. Nun ist der Wechsel nach Leverkusen fixiert. "Das Umfeld ist perfekt, der Erfolgshunger deutlich spürbar, Leverkusen ist für mich der richtige Schritt, ich bin extrem froh und erleichtert, dass die Vereine nach intensiven Verhandlungen eine Einigung erzielt haben", sagte Dragovic in einem Statement über seinen neuen Club. Das Interesse von Leverkusen am 49-fachen Internationalen war seit Wochen bekannt. "Bayer Leverkusen hat von Beginn an klargemacht, dass sie mich wollen, nie locker gelassen und sehr hart um mich gekämpft. Das imponiert mir extrem, gleichzeitig pusht es mich. Ich möchte dieses Vertrauen so rasch wie möglich zurückzuzahlen und werde vom ersten Tag an alles reinhauen", meinte Dragovic. Leverkusen beendete die vergangene Bundesliga-Saison auf Rang drei und hat damit einen Fixplatz in der Gruppenphase der Champions League. Mit Baumgartlinger und Özcan Mit Kiew hat Dragovic in dieser Saison bereits fünf Runden absolviert, die deutsche Bundesliga startet ihre Saison am kommenden Wochenende. "Die Akkus sind voll, jetzt ist auch der Kopf klar. Ich kann mich ausschließlich auf das Sportliche konzentrieren und werde alles daran setzen, so schnell wie möglich ein Teil der Bayer-Mannschaft zu werden", kündigte Dragovic an. In Leverkusen trifft er mit Julian Baumgartlinger und Ramazan Özcan auf zwei NationalteamKollegen, die ebenfalls erst in diesem Sommer nach Leverkusen wechselten. Mit den beiden treffe er auf "zwei alte Bekannte und Freunde", so Dragovic. "Das ist eine super Sache, zumal ich mir sicher bin, dass beide den sportlichen Prozess durch ihre Qualitäten bereichern werden. " Schade: "Es war nicht leicht" Leverkusen-Geschäftsführer Michael Schade deutete an, dass die Umsetzung des Transfers nicht einfach war. "Wir haben uns vorgenommen und es auch umgesetzt, unseren Kader zusammenzuhalten und punktuell zu verstärken. Wir sind froh, dass unsere Geduld in dieser recht schwierigen Personalie zum Erfolg geführt hat. Es war nicht leicht, umso glücklicher sind wir, dass es doch noch geklappt hat", sagte Schade. In Kiew wäre Dragovic noch bis 2018 unter Vertrag gestanden. Zuletzt hatte Leverkusen-Sportdirektor Rudi Völler angekündigt, der Transfer ginge nur über die Bühne, wenn Verteidiger Ömer Toprak den Verein verließe. Dortmund galt als größter ToprakInteressent, ein Wechsel ist bis dato aber noch nicht über die Bühne gegangen. 2016-08-23 20:23 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 53 /100 Dienst hilft gegen unberechtigte Abmahnungen Hannover. Am Dienstag ist der sogenannte "Abmahnbeantworter" vorgestellt worden. Es handelt sich um einen Internetdienst, der für Verbraucher einen automatischen Widerspruch verfasst. Dafür muss der Internetnutzer nur einige Angaben darüber machen, wer die Abmahnung geschickt hat und warum sie unberechtigt ist. Hinter dem "Abmahnbeantworter" stehen die Internetaktivisten des Fördervereins Freie Netze (Freifunk) und des Chaos Computer Club (CCC). Einige Anwälte hätten sich darauf spezialisiert, bei mutmaßlichen Urheberrechtsverletzungen im Internet "automatisch formulierte" Mahnschreiben "massenweise" zu verschicken, erklärte der CCC. Zum Beispiel, wenn ein Internetnutzer Filme oder Musik illegal heruntergeladen hat. Oft seien die Schreiben aber unberechtigt. Viele Betroffene würden die Forderungen trotzdem widerspruchslos bezahlen. Das soll sich mit dem neuen Dienst ändern. "Mit dem 'Abmahnbeantworter' wollen wir diesen Sumpf trockenlegen", erklärte Linus Neumann vom CCC. Die Internetseite sei mit erfahrenen Juristen entwickelt worden. Dort können Betroffene die Daten ihrer Abmahnung eingeben, etwa Datum und Uhrzeit des angeblichen Verstoßes und warum sie den Verstoß nicht begangen haben können. Das Programm generiert daraus einen Brief an die Mahner. Mit jedem Widerspruch, den die Kanzleien erhielten, steige deren Aufwand und ihr Geschäftsmodell würde zunehmend unprofitabel, erklärten die Internetaktivisten. Denn der Widerspruch bringe den Abmahner unter Zugzwang, seine Abmahnung zurückzunehmen. "Und er schafft die rechtlichen Voraussetzungen, um später erfolgreich eine negative Feststellungsklage zu erheben, falls die Abmahnung nicht fristgerecht zurückgenommen wird. " "Eine Abmahnung ist eine formale Aufforderung einer Person an eine andere Person, eine bestimmte Handlung künftig zu unterlassen", erklären die Verbraucherzentralen auf ihrer Internetseite "Surfer haben Rechte". Demnach enthält eine Abmahnung folgende Elemente: Die Verbraucherzentralen warnen: Wenn ein Internetnutzer eine Abmahnung zugeschickt bekomme und nicht darauf eingehe, "können schnell weitere Zahlungsaufforderungen sowie eine Erhöhung der angedrohten Strafzahlung folgen. Darüber hinaus kann der Rechteinhaber eine kostspielige einstweilige Verfügung beantragen. Bei dieser Art von Verfahren wird der Beschuldigte nicht gehört, was seine Position deutlich schwächt". Dabei handle es sich um die Rechtsanwaltsgebühren, die der Rechte-Inhaber an den Rechtsanwalt zahlen müsse, den er mit der Abmahnung beauftragt habe, erklären die Verbraucherzentralen. "Ist die Abmahnung berechtigt, muss der Beschuldigte diese Kosten übernehmen. Darüber hinaus kann der Rechteinhaber auch Schadensersatz verlangen. " Nach Erfahrung der Verbraucherzentralen werden mit einer Abmahnung oft mehrere Hundert Euro von den angeschriebenen Internetnutzern gefordert. afp/RND/wer 2016-08-24 04:54 Hannoversche Allgemeine www.haz.de 54 /100 Die erfolglose Suche nach dem Goldzug der Nazis Die Vorfreude war groß: „Ich kann es nicht erwarten, diesen Goldzug mit meinen eigenen Augen zu sehen“, sagte ein aufgeräumter Pjotr Koper dem polnischen Newsportal onet.pl Mitte Juli. „Das Gefühl wird unbeschreiblich sein, mit nichts zu vergleichen“, freute sich der polnische Hobbyhistoriker. Zusammen mit seinem deutschen Kumpel Andreas Richter hatte der Pole vor Jahresfrist mit der Kunde von einem angeblichen Fund eines Nazi-Goldzugs weltweit für Aufsehen gesorgt. Der Goldschatz sollte sich in einem geheimen unterirdischen Tunnel bei Walbrzych in Niederschlesien befinden. Dies wollen Koper und Richter mittels eigenen Georadaraufnahmen ermittelt haben. Am Montag begannen die Erdarbeiten für den dritten und letzten Sondierungsgraben. Zwei solche Gräben wurden bisher auf einer Länge von über 20 Metern bis zu neun Meter tief ins Erdreich gebaggert. Bisher haben die beiden Hobbyhistoriker mit ihrem 35-köpfigen Team an sieben Grabungstagen außer ein paar Porzellanscherben nichts gefunden. „Die Ergebnisse sind bislang schon etwas enttäuschend, das müssen wir zugeben“, gestand die Pressesprecherin der Schatzsucher Ende letzter Woche ein. „Aber wir haben noch Hoffnung“, fügte Christel Focken an. Zudem, so Focken, solle ja einfach der Mythos Goldzug geklärt werden. Bisher hatte das Team Richter-Koper ganz anders geklungen. „Ich bin sicher, dass wir den Goldzug finden“, sagte Koper immer wieder gegenüber polnischen Journalisten. Den Behörden warf er mangelndes Interesse an dem Goldfund vor. Auch kritisierte er das Schatzministerium, weil dieses noch keine Eigentumsansprüche angemeldet hatte. „Damit riskiert Polen, dass andere Staaten Ansprüche erheben“, sagte Koper. Laut polnischem Recht ist indes klar, dass im Erdreich gefundene Schätze dem Staat gehören und Findern nur eine nicht näher definierte Belohnung zusteht. Vor Jahresfrist war darüber spekuliert worden, dass Moskau Ansprüche auf den Goldzug erheben könnte. Die Rote Armee hatte nach dem Rückzug der Deutschen Wehrmacht aus der Gegend Walbrzych das dort von Zwangsarbeitern angelegte unterirdische Stollensystem teils zerstört und Lagepläne vernichtet. Die Deutschen hatten zwischen Walbrzych und Schloss Zamek Ksiaz Dutzende von Kilometern unterirdische Stollen anlegen lassen, um diese möglicherweise als zweites Führerquartier zu nutzen. Das Tunnelsystem ist bis heute schlecht erforscht, was seit 70 Jahren die Phantasie der Schatzsucher anregt. Viele von ihnen rechnen damit, dass die Nazis dort Goldreserven aus dem nahen Wroclaw vor der heranrückenden Front der Roten Armee in Sicherheit gebracht haben könnten. In Polen hatten vor allem Geologen die angeblichen Erkenntnisse von Koper und Richter bezweifelt. Deren Georadaraufnahmen bewiesen gar nichts oder seien gar gefälscht, heißt es. Die angesehene Krakauer Bergbau-Akademie veröffentlichte im Juni ein Gutachten, das die Existenz von Metallen in dem angeblich entdeckten Tunnel ausschließt. Die Bewohner der Krisenregion Walbrzych haben sich in Spötter und Gläubige geteilt. Letztere haben sogar schon Messen für das deutsch-polnische Schatzsucherpaar lesen lassen. „Wir beten für den Fund dieses Goldschatzes“, berichtete einer. Auf den Erfolg der Schatzsucher hatte das bisher keinen Einfluss. Gefunden wurden bis Montag neben dem zerbrochenen Porzellan nur noch etwas Kohleschlacke. Genau damit sollen die Nationalsozialisten ihre geheimen Tunnelbauten getarnt haben, heißt es nun in Kreisen der Schatzsucher. Koper und Richter bestehen weiter auf ihrer Version vom Goldschatz. Mit ihrem 35-köpfigen Team aus Baggerfahrern, Wächtern und Archäologen wollen sie noch mindestens bis Mitte der Woche nach dem Tunnel und dem angeblich dort versteckten mit Gold gefüllten Panzerzug graben. Für das Unternehmen haben sie nach den jüngsten Angaben je über 100 000 Euro an Eigenmitteln und Spenden gesammelt. Die Einholung aller nötigen Erlaubnisse hatte angeblich genau ein Jahr gedauert – bis zur diesjährigen sommerlichen Gurkensaison. 2016-08-23 20:11 Paul Fl www.tagesspiegel.de 55 /100 Wie die AfD um Russlanddeutsche wirbt Für Politik, sagt Alexander Wolf, hat er sich lange nicht interessiert. Dann kam die Ukrainekrise, der Krieg in Syrien, kamen die Flüchtlinge nach Berlin. „Das war der Punkt, wo ich nicht mehr einverstanden war mit der deutschen Politik“, erzählt der Russlanddeutsche mit leichtem Akzent. Wolf – hellblaues Hemd, rundes Gesicht, geduldiges Lächeln – ist Versicherungsmakler und sitzt in seinem kahlen Büro in der Einkaufspassage Carrée Marzahn. Gerade ist er mit einem Vertrag fertig geworden – jetzt hat kurz er Zeit, um über Politik zu reden. Damit ist er eine Ausnahme in dieser Gegend, die wegen ihres hohen Anteils an Russlanddeutschen auch „Klein-Moskau“ genannt wird. Ihre Meinung behalten viele hier lieber für sich. Die Russlanddeutschen in Berlin sind unauffällig, aber keineswegs unbedeutend. Allein in Marzahn-Hellersdorf um das Carrée herum leben bis zu 30 000. Dort tönt in einem Supermarkt, dem Mix Markt, russischer Pop aus den Lautsprechern, viele Produkte sind mit kyrillischen Buchstaben versehen. In ganz Berlin gibt es Schätzungen zufolge 150 000 Russlanddeutsche – manche gehen sogar von 200000 aus. Allein ihre schiere Menge macht diese Menschen nun vor der Abgeordnetenhauswahl in Berlin zu einer interessanten Wählergruppe. So thematisiert besonders die AfD , dass sie die Russlanddeutschen für sich gewinnen will – die Partei hat sogar Flyer drucken lassen, auf denen die wichtigsten Forderungen auf Deutsch und auf Russisch zu lesen sind. Verteilt wurden diese etwa im Juni bei den DeutschRussischen Festtagen in Karlshorst. Im Wahlprogramm geht die AfD explizit auf Russlanddeutsche ein. Sie fordert, dass die Mittel für die Absicherung des Integrationserfolgs der Russlanddeutschen erhalten bleiben. In Marzahn lächelt kurz vorm Carrée AfD-Spitzenkandidat Georg Pazderski zwischen den Plattenbauten vom Laternenmast. Die Rechtspopulisten wollen die CDU, die als traditionelle Aussiedlerpartei gilt, in der Gunst der Russlanddeutschen ablösen. Bei früheren Landtagswahlen fuhr die AfD in russisch geprägten Gegenden hohe Ergebnisse ein. Kann dieser Plan auch in Berlin aufgehen? Wer Antworten darauf sucht, muss zunächst verstehen, wer diese Menschen sind, die nicht nur im Osten der Stadt, sondern auch etwa in Spandau – oftmals sehr gut integriert – leben. Wenn in Deutschland von Russlanddeutschen die Rede ist, sind in der Regel Aussiedler und Spätaussiedler gemeint, die aus Staaten der ehemaligen Sowjetunion eingewandert sind und die dann die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten haben. Menschen, die Deutschland nur aus Erzählungen ihrer Vorfahren kannten. Auch Wolf zählt dazu. Er kam 1998 von Sibirien nach Deutschland, seine Vorfahren stammen aus Bayern. „Mein Blut ist deutsch, man Stammbaum besteht aus Deutschen, ich fühle mich als Deutscher“, sagt er. Wolfs Einstellung ist typisch. „Russlanddeutsche fühlen sich häufig mit Deutschland sehr verbunden. Sie sind Patrioten mit einer nationalen und konservativen Ader“, sagt Burkard Dregger, integrationspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus. Auch seine Partei bemüht sich um die Russlanddeutschen. So hat die CDU etwa ein Landesnetzwerk Aussiedler gegründet. Zudem treten für die CDU fünf Russlanddeutsche bei den Abgeordnetenhaus- und BVV-Wahlen an. Als Aussiedlerpartei gilt die CDU, weil sie unter Helmut Kohl die Einbürgerung der Russlanddeutschen möglich machte. 2016-08-23 20:06 Maria Fiedler www.tagesspiegel.de 56 /100 Obdachlose fotografieren ihre Stadt Die verbreitete Vorstellung eines Fotografen ist nicht die eines Obdachlosen. Das ist nicht weiter wunderlich, denn die meisten Obdachlosen sind keine Fotografen und die meisten Fotografen keine Obdachlosen. Das Londoner Art Café jedoch zeigt, dass auch Menschen ohne feste Unterkunft ein Händchen für fotografische Ästhetik haben können. Bereits zum zweiten Mal richtete die Initiative ihren Foto-Wettbewerb „My London“ aus und verteilte rund 100 Einwegkameras an Obdachlose. Diese zogen los und fotografierten London so, wie sie es erleben – abseits von Big Ben und Buckingham Palace. Aus rund 5.000 eingegangenen Fotografien wählte eine Jury zunächst 20 Gewinnerfotos. Anschließend bestimmte die Öffentlichkeit 13 Bilder, die in einem Kalender veröffentlicht werden. Trotz des braun-grauen Schleiers der Einmalkamera haben diese Fotos eine subjektive Schönheit und Strahlkraft. Da ist ein Banksy-Graffiti-Hund mit echten Dalmatiner davor. Eine Telefonzelle im Lavendelfeld. Ein anderer Obdachloser mit ausgebreiteten Armen, fotografiert aus der Vogelperspektive. Ungewöhnliche Blickwinkel, fernab des Mainstreams. Der Qualität der Bilder ist es auch zu verdanken, dass bereits der „MyLondon“-Kalender 2016 ein Verkaufserfolg wurde. Ein Artikel im britischen Magazin „Amateur Photographer“ verlieh ihm internationale Aufmerksamkeit und hunderttausende Klicks in den sozialen Netzwerken. Andere Städte bekamen Wind von der Aktion und stießen ähnliche Projekte an. Sydney gehört dazu, ebenso Budapest, São Paulo, New Orleans und Toronto. In London gilt das Art Café längst als gar nicht mehr so geheimer Geheimtipp. Es wird von Obdachlosen betrieben und dient Künstlern als Galerie, die sonst keine Chance auf Ausstellungsfläche haben. Nach der Gründung 2012 wurde es schnell zum hippen Hipster-, Studenten- und Künstlertreff. Bis zum 10. September kann der Café Art „MyLondon“-Kalender auf Kickstarter.com für 9 Pfund (umgerechnet etwa 12 Euro) bestellt werden. Der Erlös deckt die Ausgaben für das Projekt und ermöglicht Obdachlosen-Fotokurse sowie weitere Initiativen des Art Cafés. 2016-08-23 19:52 Julius Heinrichs www.tagesspiegel.de 57 /100 Notarzteinsatz am Wittenbergplatz - Bahnhof gesperrt Wegen eines Notarzteinsatzes war am Dienstagabend der UBahnhof Wittenbergplatz für den gesamten Zugverkehr gesperrt. U1, U2 und U3 waren unterbrochen. Gegen 21 Uhr war der Einsatz beendet, es kam aber weiterhin zu Verspätungen auf den betroffenen Linien. Die BVG hatte einen Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Die Berliner Polizei konnte am Abend noch keine genauen Angaben zu dem Unfall machen. ( Tsp ) 2016-08-23 19:51 www.tagesspiegel.de 58 /100 29.000 Waffenbesitzer mehr innerhalb eines Jahres Wien – 283.569 Waffenbesitzer waren am 1. August im Zentralen Waffenregister (ZWR) gemeldet. Die Zahl ist seit Anfang August des Vorjahres um 29.080 Personen oder 11,4 Prozent gestiegen, wie die APA am Dienstag auf Anfrage aus dem Innenministerium erfuhr. Die Zahl der registrierten Schusswaffen stieg in den vergangenen zwölf Monaten um 64.870 Stück auf 961.342 an. Das ist ein Plus von 7,2 Prozent. In der Steiermark wurde mit plus 13,5 Prozent im Jahresvergleich der größte Zuwachs an Waffenbesitzern verzeichnet. Dahinter folgen Vorarlberg mit einem Plus von 12,6 und Oberösterreich mit 12,1 Prozent. Auch in allen anderen Bundesländern stieg die Zahl der Besitzer von Schusswaffen. In Salzburg waren es 11,9 Prozent mehr, in Kärnten 11,4, in Niederösterreich 11,1 und in Tirol 11,0 Prozent. Plus 9,5 Prozent wurden im Burgenland und 9,0 Prozent mehr in Wien registriert. Aus den Daten geht außerdem hervor, dass in den ersten sieben Monaten des heurigen Jahres schon mehr Waffenbesitzer hinzugekommen sind als im gesamten Jahr 2015. Gab es von 22. Dezember 2014 (nächste verfügbare Auswertung zum Jahreswechsel aus dem ZWR, Anm.) bis 1. Jänner 2016 noch 15.185 neu registrierte Personen, so waren es von Jahresbeginn bis 1. August 2016 bereits 17.474. Die Zahl der im Jahr 2016 zusätzlich registrierten Waffen lag mit 39.063 noch hinter dem Vorjahreszuwachs von 43.670 Waffen zurück. Eine Interpretation der Zahlen „nehmen wir nicht vor“, sagte Innenministeriums-Sprecher KarlHeinz Grundböck auf Nachfrage. Das ZWR werde erst seit 2012 geführt, mit einer Frist zur Registrierung des Altbestandes von Schusswaffen bis Mitte 2014. Der Beobachtungszeitraum sei damit relativ gering, erläuterte der Sprecher. (APA) 2016-08-23 19:39 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 59 /100 Bürger planen Wilmersdorfer Kulturquartier Der Wilmersdorfer Kiez um die Schaperstraße , die Bundesallee, die Meierottostraße und den Fasanenplatz ist ein kleines Künstlerviertel: Hier stehen das Haus der Berliner Festspiele , das Spiegelzelt der „ Bar jeder Vernunf t“ und die Fakultät Musik der Universität der Künste (UdK) im alten Joachimsthalschen Gymnasium. Doch außerhalb der Gebäude ist wenig los, abgesehen davon, dass es nebenan Spiel- und Bolzplätze im Gerhart-Hauptmann-Park gibt. Neue Perspektiven für ein Kulturquartier stellte nun die „Bürgerinitiative Quartier Fasanenplatz“ vor – zusammen mit Stadtplanern, Politikern und Vertretern der Kulturstätten. Vor allem soll das Parkdeck weg, das wie eine Barriere mitten auf dem Areal wirkt. Darin waren sich am Montagabend rund 120 Teilnehmer einer Diskussion einig. Der Betonklotz sei „eine städtebauliche Sünde“, sagte der CDUAbgeordnete Stefan Evers. Der Schweizer Landschaftsarchitekt Guido Hager , der Umgestaltungsentwürfe erarbeitet hat, möchte eine „Achse als Fußgängerverbindung“ schaffen, die Grünanlage vergrößern und eine Bar oder ein Restaurant ansiedeln. Auf der Parkpalette steht bisher die „Bar jeder Vernunft“, die näher an die Schaperstraße ziehen soll. Als Schallschutz ist eine „Umhausung“ des Zelts angedacht. Matthias Borgmann, der die Kleinstkunstbühne zusammen mit Holger Klotzbach leitet, begrüßte die Ideen, betonte jedoch: „Wir können keinen Umzug und keine Umhausung bezahlen.“ Woher Geld kommen könnte, blieb offen. Teile des Areals gehören einem Investor, der Bürohäuser plant. „Es gibt aber kein Baurecht“, stellte der Charlottenburg-Wilmersdorfer Baustadtrat Marc Schulte (SPD) klar. Die BVV hat bereits einstimmig beschlossen , die Bürger zu unterstützen. Auch Festspiele-Intendant Thomas Oberender lobte das „hohe planerische Niveau“. 2016-08-23 18:57 Cay Dobberke www.tagesspiegel.de 60 /100 Neuerlicher Führungswechsel bei der Vuelta, Atapuma in Rot San Andres de Teixido – Der Franzose Lilian Calmejane hat die vierte Etappe der 71. Vuelta über 163,5 km von Betanzos nach San Andres de Teixido gewonnen. Der 23-Jährige vom Team Direct Energie rettete nach dem 11 km langen Schlussanstieg 15 Sekunden Vorsprung auf den Kolumbianer Darwin Atapuma, der den Spanier Ruben Fernandez als Leader ablöste. BMC-Profi Atapuma ist damit bereits der vierte Träger des roten Leadertrikots bei der diesjährigen Spanien-Rundfahrt. Er und sein Fluchtgefährte Calmejane lösten sich neun Kilometer vor dem Ziel aus einer achtköpfigen Spitzengruppe. Christopher Froome, Favorit auf den Gesamtsieg und in der Gesamtwertung mit 33 Sekunden Rückstand auf Platz drei, verwaltete seinen Vorsprung auf die Mitfavoriten mühelos. Froome erreichte das Ziel zeitgleich mit Alberto Contador aus Spanien und dem Kolumbianer Nairo Quintana. Der dreifache Gewinner der Frankreich-Rundfahrt ließ weiter keinen Zweifel an seinen Ambitionen, 38 Jahre nach Bernard Hinault das Double aus Tour- und Vuelta-Sieg zu schaffen. Der bisherige Leader Fernandez war auf dem Schlussanstieg zurückgefallen, nachdem er für seine Kapitäne Alejandro Valverde und Quintana gearbeitet hatte. Riccardo Zoidl belegte als bester Österreicher mit 2:29 Minuten Rückstand Rang 45. In der Gesamtwertung liegt Zoidl mit 2:52 Minuten Rückstand auf Rang 27. Die 5. Vuelta-Etappe führt am Mittwoch über 171,3 km von Viveiro nach Lugo und ist aufgrund ihres flachen Profils eine der wenigen Gelegenheiten für die Sprinter. (APA/sda/dpa/AFP) 2016-08-23 18:52 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 61 /100 Podolski wird Synchronsprecher beim „König der Löwen“ München – Kurz nach seinem Rücktritt aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft schlägt Lukas Podolski (31) einen ganz neuen Karriereweg ein: Er wird Synchronsprecher. In der Serie „Die Garde der Löwen“ leiht er einem frechen Stachelschwein seine Stimme. Das teilte der Disney Channel in München am Dienstag unter der doppeldeutigen Überschrift „Lukas Podolski geht zu den Löwen“ mit. Als „Die Löwen“ werden die Spieler des Fußballclubs 1860 München bezeichnet. Die Serie beruht auf dem Trickfilmklassiker „Der König der Löwen“ und startet am 23. September. „‘Der König der Löwen‘ ist mir von früher und jetzt als Familienvater natürlich bekannt“, sagte Podolski nach Senderangaben. „Ich freue mich, dass ich ‚Die Garde der Löwen‘ dank meiner ersten Synchronrolle auch mal von der anderen Seite kennengelernt habe.“ (APA/dpa) 2016-08-23 18:39 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 62 /100 Ärzte holten bei Operation 40 Messer aus Bauch eines Patienten Neu-Delhi – Ärzte in Indien haben einen Polizisten gerettet, der dutzende Messer heruntergeschluckt hatte. „Geistige Mächte“ hätten ihn zum Verschlingen getrieben, sagte der 42-Jährige am Dienstag. Zwei Monate lang hatte der Mann insgesamt 40 Messer geschluckt. Nachdem er mit Bauchschmerzen zum Arzt ging, wurden sie am vergangenen Freitag in einer fünfstündigen Operation aus seinem Magen geholt. „Ich weiß nicht, warum ich das tat, es war eine Art geistige Macht dahinter“, sagte der zweifache Vater aus dem Bundesstaat Punjab, der seinen Namen nicht öffentlich preisgeben wollte. „Es fing im Juni an, da habe ich das erste Messer geschluckt, und ich mochte das Gefühl. Dann wurde es eine Gewohnheit.“ Dutzende Klappmesser mit Metall- und Holzgriffen Seine Beschwerden führte er offenbar nicht auf diese Gewohnheit zurück - und ließ die Ärzte über die Ursache seiner starken Bauschschmerzen rätseln. Diese sahen auf Röntgenaufnahmen eine große, feste Masse. Bei näherer Untersuchung stellte sich heraus, dass im Magen des Mannes dutzende Klappmesser mit Metall- und Holzgriffen lagen. „Wir haben ihn sofort für eine Operation vorbereitet“, sagte einer der Chirurgen, Rajinder Rajan, vom Corporate-Krankenhaus in Amritsar. „Es blutete, weil einige der Messer aufgeklappt waren.“ Rajan vermutete, dass eine Depression die Ursache für dieses Verhalten ist. Der Mann werde psychologisch untersucht, bevor er aus dem Krankenhaus entlassen werde, sagte er. Der Polizist versprach indes, nie wieder ein Messer zu schlucken. „Ich habe zwei Monate lang fast jeden Tag ein Messer geschluckt. Ich hätte nie gedacht, dass es mir wehtun würde, aber als ich ins Krankenhaus kam, habe ich gelitten.“ Nun sei er froh, am Leben zu sein und seine Familie wiederzusehen. (APA/AFP) 2016-08-23 18:23 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 63 /100 Exhibitionist in Schwaz ergriff auf Moped die Flucht Eine 26-Jährige ging Dienstagmittag mit ihrem Hund in Schwaz spazieren. Aus einer Entfernung von etwa 30 Metern sah sie dann einen Mann, der auf einer Parkbank saß und sein Geschlechtsteil entblößt hatte, teilte die Polizei mit. Als der Mann die Frau bemerkte, ergriff er mit einem Moped die Flucht. Der Mann ist zwischen 40 und 50 Jahre alt, hat kurzes graues Haar und war mit einer blauen Jeans und einem dunklen Oberteil bekleidet. (TT.com) 2016-08-23 18:02 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 64 /100 Betoneisen in Wiese vergraben: Mähwerk von Traktor beschädigt Ein bislang Unbekannter steckte zwischen Montag und Dienstag ein etwa 35 Zentimeter langes und zwei Zentimeter starkes Betoneisen in eine Wiese in Obertilliach und ließ es einige Zentimeter hervorragen. Beim Mähen wurde dadurch das Mähwerk eines Traktors beschädigt, teilte die Polizei mit. Während der weiteren Feldarbeit wurde dann ein Gegenstand durch die geschlossene Heckscheibe des Traktors geschleudert. Dabei wurde der 57-jährige Landwirt am Hinterkopf getroffen und zum Glück nicht verletzt. (TT.com) 2016-08-23 17:55 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 65 /100 So wollen Berlin und Paris Europa sicherer machen Paris. Das gemeinsame Papier stellten die beiden Innenminister insbesondere mit Blick auf den EUGipfel Mitte September im slowakischen Bratislava vor. "Wenn es um Sicherheit geht, bringt Europa einen Mehrwert", sagte de Maizière. Das sind die Kernforderungen: Die verschiedenen europäischen Datenbanken mit Informationen über gesuchte Personen, Visavergaben, registrierte Flüchtlinge und demnächst Flugreisende sollen in eine zentrale Datenbank zusammengeführt werden. "Wir wollen europäisches Identitätsmanagement für Reise, Sicherheit und Bundesinnenminister Thomas d e Maizière. ein gemeinsames Migration", sagte Die EU-Staaten sollen sich noch in diesem Jahr auf ein Register verständigen, in dem Ein- und Ausreisen zentral erfasst werden - möglicherweise nicht nur für Besucher aus Nicht-EULändern, sondern auch für EU-Bürger. Außerdem sollen die EU-Staaten ein elektronisches System einführen, mit dem Besucher aus Drittstaaten sich vor einer Einreise anmelden müssen, um ihre Identitäten zu überprüfen. Vorbild ist das ESTA-System der USA. Die Beschlüsse zum Ausbau der EU-Grenzschutzagentur Frontex sollen schnell umgesetzt werden. Frankreich und Deutschland stellen gemeinsam 395 Beamte für eine 1500 Mann starke Grenzschützer-Truppe, die in Krisen eingesetzt werden soll. Bei der europäischen Polizeibehörde Europol soll ein Zentrum zum Kampf gegen Terrorismus und Radikalisierung im Internet geschaffen werden. Mit einer neuen Regelung könnten nicht kooperationswillige Anbieter verpflichtet werden, beim Löschen illegaler Inhalte oder bei der Entschlüsselung von Nachrichten mit den Behörden zusammenzuarbeiten. Es gehe lediglich um eine Entschlüsselung der Kommunikation im Zuge juristischer Ermittlungen, betonte der französische Innenminister. dpa/RND 2016-08-24 04:54 Hannoversche Allgemeine www.haz.de 66 /100 Richterbund kritisiert Einmischung von Politikern Berlin. Im Gespräch mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND), zu dem die HAZ gehört, rief der Vorsitzende des deutschen Richterbundes, Jens Gnisa, zu "mehr Sachkenntnis" und "weniger Emotionen" in den Debatten auf. Anlass ist der Fall der verurteilten Gina-Lisa Lohfink, die nach Überzeugung des Gerichts eine Vergewaltigung nur behauptet hatte. Ziel der Kritik ist in erster Linie Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD), die vor dem Hintergrund des Falles für für ein schärferes Sexualstrafrecht geworben hatte. "Vorschnelle Äußerungen von Politikern und Demonstrationen vor dem Gerichtssaal – wie im Fall Lohfink – tragen nicht zur Wahrheitsfindung bei", kritisierte der Richterbund-Vorsitzende Gnisa. Leider würden oft Fälle in der Öffentlichkeit diskutiert, in denen viele Fragen noch völlig ungeklärt seien. "Ich wünsche mir aber, dass solche Debatten mit weniger Emotionen und mit mehr Sachkenntnis geführt werden", sagte Gnisa. RND 2016-08-24 04:54 Hannoversche Allgemeine www.haz.de 67 /100 Raketen aus Syrien treffen türkische Grenzstadt Kilis/Istanbul. In der türkischen Grenzstadt Kilis sind am Dienstag erstmals seit Monaten wieder Raketen aus Syrien eingeschlagen. Der türkische Nachrichtensender CNN Türk berichtete von drei Einschlägen. Weitere Einzelheiten waren zunächst nicht bekannt. Auf der syrischen Seite der Grenze haben sowohl die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) als auch syrische Rebellen Stellungen. Bis vor wenigen Monaten waren regelmäßig Raketen in Kilis eingeschlagen. Beschossen wurde auch der türkische Grenzort Karkamis: Wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Dienstag berichtete, schlugen am frühen Morgen zwei Mörsergranaten im Garten eines Wohnhauses im türkischen Grenzort Karkamis ein, ohne dass Menschen zu Schaden kamen. Es werde angenommen, dass sie aus der zwischen dem IS und syrischen Rebellen umkämpften syrischen Grenzstadt Dscharablus abgeschossen wurden. Die türkische Armee hat laut Medienberichten reagiert: Demnach hat die türkische Artillerie auf vier ISStellungen gefeuert, berichtete der türkische Nachrichtensender NTV am Dienstag unter Berufung auf die Streitkräfte. Die Lage im türkisch-syrischen Grenzgebiet hat sich verschärft, seit die Türkei am Montag an einem anderen Abschnitt der Grenze Stellungen der mit den USA verbündeten Kurden-Miliz YPG beschossen hatte. Zugleich machte Ankara laut Medienberichten geltend, Stellungen der ISTerrormiliz in der syrischen Grenzstadt Dscharablus unter Artilleriefeuer genommen zu haben. Am Mittwoch wird US-Vizepräsident Joe Biden zu politischen Gesprächen in Ankara erwartet. Dabei dürfte es auch um die neueste Entwicklung im Syrien-Konflikt gehen. dpa/RND/zys 2016-08-24 04:54 Hannoversche Allgemeine www.haz.de 68 /100 Philippinische Polizei tötet 756 Verdächtige Manila. Wie General Ronald Dela Rosa am Dienstag in einer Anhörung vor dem philippinischen Senat aussagte, tötete die Polizei vom 1. Juli bis zum 22. August 756 Verdächtige. Diese hätten sich der Festnahme widersetzt. "Wenn sie das nicht getan hätten, wären sie noch am Leben", sagte er. Die Getöteten hätten wohl unter dem Einfluss von Drogen gestanden. "Wir kämpfen gegen abnormale Menschen. " Zudem untersuche die Polizei 1160 Tötungen, bei denen die Täter nicht bekannt seien. Darunter seien 273 mutmaßliche Drogenabhängige oder Händler. Einige von ihnen seien gefesselt und mit Schildern aufgefunden worden, die ihre angebliche Verwicklung in den Drogenhandel beschreiben. In 757 Fällen ermittle die Polizei noch, ob eine mögliche Verbindung bestehe, so Dela Rosa. In den vergangenen sieben Wochen seien Fortschritte im Kampf gegen die Drogen erzielt worden. Insgesamt 670.000 Drogenkonsumenten und Händler hatten sich ergeben, knapp 12.000 Verdächtige wurden festgenommen. Menschenrechtsgruppen verurteilten die hohe Zahl an Opfern und forderten ein Ende der Drogenpolitik, die Präsident Rodrigo Duterte seit seinem Amtsantritt Ende Juni verfolgt. dpa/RND 2016-08-24 04:54 Hannoversche Allgemeine www.haz.de 69 /100 Freispruch in Prozess um sexuellen Missbrauch einer Achtjährigen Korneuburg – Wegen sexuellen Missbrauchs einer Unmündigen musste sich ein (fast) 61-Jähriger am Dienstag in Korneuburg vor einem Schöffensenat verantworten. Er bekannte sich nicht schuldig und wurde am Nachmittag rechtskräftig im Zweifel freigesprochen. Laut Anklage sollte es im Herbst 2014 und Sommer 2015 zu mehreren Übergriffen auf die damals achtjährige Tochter von Verwandten gekommen sein. Es gebe keine objektiven Beweise, so Richter Helmut Neumar in der Begründung. Die Staatsanwältin verzichtete auf Rechtsmittel. „Unser Sonnenschein“ Das in Wien wohnende Mädchen hatte jedes zweite Wochenende beim Angeklagten und seiner Frau übernachtet und die halben Sommerferien dort verbracht. Es war „wie ein Enkelkind“ für das kinderlose Paar, „unser Sonnenschein“, sagte die Ehefrau des 61-Jährigen, der sich die Anschuldigungen - laut Aussagen der Kleinen u.a. Berührungen bei einem „Spiel“ in der Badewanne und nach Herunterziehen der Pyjamahose - nicht erklären konnte. Er sei mit keinem bös, meinte er. Das Opfer habe bei den Befragungen im Jänner und Februar glaubwürdig geschildert, was der Onkel gemacht habe, meinte die Anklägerin. Der Fall flog im vergangenen November auf, nachdem die Neunjährige die Vorfälle zunächst einer Freundin und diese wiederum ihrer Mutter erzählt hatte. „Sie war so gern bei uns“ Sein Mandant, der mit seiner Frau keine Kinder hat, habe für das Mädchen sogar ein Kinderzimmer eingerichtet, sagte der Verteidiger. Er stellte in den Raum, warum denn, wenn die Vorwürfe wahr wären, etwa bei gemeinsamen Ausflügen niemandem irgendetwas aufgefallen war. „Sie war so gern bei uns, wir haben uns mit ihr beschäftigt, Ausflüge gemacht...“, erzählte der Niederösterreicher und bestritt jeglichen Missbrauchsversuch. Er schloss auch aus, das Kind etwa beim Kitzeln im Geschlechtsbereich erwischt zu haben. Seine Frau hielt zu ihm, als für ihn eine Welt zusammenbrach. Der Kontakt riss nach Bekanntwerden der Causa ab, wenngleich die Kindeseltern im Zeugenstand ebenfalls von einem ehemals engen Verhältnis der Familien berichteten. Man werfe dem Onkel gar nichts vor, hieß es. Die Mutter des Mädchens hatte keinerlei Veränderungen oder Auffälligkeiten an ihrer Tochter bemerkt. Das Kind, das Onkel und Tante sehr gerne habe, wurde in dem teilweise unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführten Prozess als sehr aufgeweckt, fantasievoll und mitteilungsbedürftig beschrieben. (APA) 2016-08-23 17:29 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 70 /100 Google verteilt neues Betriebssystem „Nougat“ Hamburg, Mountain View – Google hat die neue Version seines mobilen Betriebssystems Android veröffentlicht. Die Version mit dem Namen „Nougat“ ist zunächst für Nexus-Geräte und das Tablet Pixel C verfügbar, wie Google am Dienstag mitteilte. Sie ermögliche Nutzern nun unter anderem, „problemlos mehrere Dinge parallel“ zu erledigen. So könnten zwei Apps gleichzeitig benutzt werden. Sie werden demnach über einen geteilten Bildschirm angezeigt. Mit „Nougat“ können Besitzer von Smartphones mit dem Google-Betriebssystem zudem direkt auf eine Nachricht antworten und müssen dazu nicht erst die App öffnen. Außerdem sei die Akkulaufzeit verbessert worden, Software-Updates würden schneller installiert, teilte Google weiter mit. Google greift für seine neuen Android-Versionen stets ins Süßigkeitenregal. Nachdem die erste Version im Jahr 2009 „Cupcake“ getauft wurde, folgten „Donut“, „Eclair“, „Froyo“ und „Gingerbread“. Die darauffolgenden Versionen hießen „Honeycomb“, „Ice Cream Sandwich“, „Jelly Bean“, „Kitkat“, „Lollipop“ und „Marshmallow“. (APA/AFP) 2016-08-23 16:59 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 71 /100 Hofer für engere Kooperation mit Staaten wie Kroatien und Slowenien Der freiheitliche HofburgKandidat will sich für eine engere Staatenkooperation innerhalb der EU einsetzen. 23.08.2016 | 16:56 | ( DiePresse.com ) Der freiheitliche BundespräsidentschaftsKandidat und Dritter Nationalratspräsident Norbert Hofer hat am Dienstag bei seinen Besuchen in Kroatien und Slowenien eine Initiative für eine engere Staatenkooperation innerhalb der EU präsentiert. Bei den Treffen mit ranghohen Politikern war auch die Zusammenarbeit im Umgang mit der Flüchtlingskrise ein Thema gewesen. Die Idee sei, dass Länder wie Österreich, Kroatien, Slowenien, Ungarn, die Slowakei enger zusammenarbeiten, sich im Voraus in den wesentlichen Themen einigen und innerhalb der EU mit einer starken Stimme sprechen, erklärte Hofer in Ljubljana. Bei diesem Modell nach dem Beispiel der Beneluxländer geht es darum, "den Einfluss dieser Staaten, die ähnliche Probleme haben und die vor ähnlichen Herausforderungen stehen, zu stärken". Die Initiative sieht der freiheitliche Politiker als zukunftsfähig, weil die Länder eine ähnliche Kultur haben und deren Bevölkerungen im engen Kontakt stehen. "Wenn ich Bundespräsident werde, dann werde ich daran arbeiten, dass dieses Model auch realisiert werden kann", sagte Hofer. Eine engere Kooperation müsse es auch in der Flüchtlingskrise geben. "Das Ziel kann es nicht sein, die Grenzen innerhalb Europas dicht zu machen, sondern es muss natürlich die Schengenaußengrenze funktionieren", betonte Hofer. Es gehe nicht darum, die Grenzen zu schließen, sondern ums Kontrollieren. "Um festzustellen, wer wandert ein und dann klar zu machen, dass nur jene Menschen die Möglichkeit haben, Asyl zu bekommen, die wirklich in der Heimat verfolgt sind und nicht jene, die in die Zahlsysteme der EU einwandern wollen. Diese Selektion muss es einfach geben. " Der FPÖ-Vize sprach sich für einen "humanitären, aber vernünftigen Weg" in der Flüchtlingskrise aus. "Wir dürfen nicht vergessen, dass unsere Systeme nur begrenzt leistungsfähig sind", sagte er. Auf der anderen Seite müsse auch viel mehr vor Ort geholfen werden. "Jeder Euro, denn wir vor Ort einsetzen, bewirkt wesentlich mehr, als der Euro, denn wir hier einsetzen, um jemanden zu helfen", so Hofer. Auch die Interventionspolitik müsse überdacht werden: "Wir müssen bei jeder Intervention auch darauf drängen, dass die Stabilität in der Region bewahrt bleibt. Man kann nicht intervenieren, sich dann zurückziehen und die Menschen dort alleine lassen. " In Zagreb führte Hofer, der die Besuche in seiner Funktion als Dritter Nationalratspräsident absolvierte, Gespräche mit dem kroatischen Parlamentspräsidenten Zeljko Reiner von der nationalkonservativen Kroatischen Demokratischen Gemeinschaft (HDZ) und der stellvertretenden Außenministerin Zdravka Busic. In Ljubljana traf er mit dem slowenischen Parlamentschef Milan Brglez von der regierenden "Partei des modernen Zentrums" (SMC) zusammen und wurde anschließend vom Erzbischof von Ljubljana, Stanislav Zore, empfangen. Zum Abschluss des Besuchs nimmt Hofer an einem Runden Tisch der Paneuropa-Bewegung zum Thema "Neue Umstände der Flüchtlingskrise und die Stabilität im Mitteleuropa" teil. (APA) 2016-08-23 16:56 diepresse.com 72 /100 Schleck bekommt von Ex-Rennstall zwei Millionen Euro Der luxemburgische Radprofi Fränk Schleck kassiert Medienberichten zufolge zwei Millionen Euro von seinem ehemaligen Rennstall Leopard AG. Das Bundesgericht bestätigte demnach in letzter Instanz die Entscheidung des Sportgerichtshofs CAS in Lausanne, der den Rennstall wegen Vertragsauflösung zur Zahlung verpflichtet hatte. Im Jänner 2013 hatte die Disziplinarkommission der Anti-Doping-Agentur Luxemburgs den 36-Jährigen bei der Tour de France 2012 rückwirkend zum 14. Juli gesperrt. Ein Dopingtest war bei dem Sportler positiv ausgefallen. Weil aber sein Rennstall den Vertrag erst nach fast einem Jahr, im Juni 2013, rückwirkend gekündigt hatte, schuldet die Leopard AG nach Auffassung des Gerichts dem Fahrer noch Geld. Der CAS hatte damals geurteilt, dass der Teambetreiber durch Abwarten sein Recht auf vorzeitige Vertragsauflösung verwirkt hatte. Schleck, Tour-Dritter von 2011, will seine Karriere mit Ende der Saison beenden. (APA) 2016-08-23 15:57 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 73 /100 Motorradunfall in Söll forderte drei teils Schwerverletzte Söll – Ein schwerer Verkehrsunfall ereignete sich Dienstagvormittag auf der Eibergstraße (B173) in Söll. Zwei sich entgegenkommende Motorradfahrer kollidierten kurz nach 10 Uhr seitlich miteinander und kamen zu Sturz. Ein 61-jähriger Deutscher erlitt massive Beinverletzungen und wurde ins Klinikum München eingeliefert. Der zweite Unfalllenker (49) sowie dessen 50-jährige Beifahrerin (beide ebenfalls aus Deutschland) wurden ins Bezirkskrankenhaus Kufstein gebracht. Der genaue Unfallhergang ist derzeit Gegenstand von Ermittlungen. Die Eibergstraße war für die Dauer der Rettungs- und Bergemaßnahmen für rund drei Stunden gesperrt. (TT.com) 2016-08-23 15:42 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 74 /100 Boko-Haram-Chef verwundet bei Luftangriff angeblich schwer Lagos/Abuja - Die nigerianische Armee hat nach eigenen Angaben den Anführer der Islamistengruppe Boko Haram schwer verletzt sowie mehrere Kommandeure der Organisation getötet. Der Anführer Abubakar Shekau sei bei einem Luftangriff auf ein Boko-Haram-Lager an der Schulter „schwer verwundet“ worden, erklärte Armeesprecher Sani Usman am Dienstag. Allerdings zweifelte ein Experte die Meldung der Armee an - schon zuvor war Shekau mehrfach für tot erklärt worden. Nach Angaben des Armeesprechers wurden bei dem Angriff am vergangenen Freitag auf das Lager in einem Wald im Nordosten Nigerias auch drei Kommandeure getötet. Zu Shekau sagte Sprecher Usman, er habe gesagt, dieser sei „verwundet“ worden. „Wenn es weitere Entwicklungen gibt, werde ich das bekannt geben.“ Shekau war bereits wiederholt für tot erklärt worden, allerdings erwiesen sich die Berichte stets als falsch. Erst vor einer Woche war ein Internetvideo aufgetaucht, in dem Shekau die Berichte über seinen Tod zurückwies. Auf den Aufnahmen wirkte Shekau kräftiger und ruhiger als in früheren Videos. Offenbar gebe es „keine andere Bestätigung“ von Shekaus Verletzung, sagte der Experte Omar Mahmood vom Institut für Sicherheitsstudien (ISS) in Südafrika. Auch er gab zu bedenken, dass Shekaus Tod bereits mehrfach verkündet worden sei. Gleichwohl komme die Nachricht zu einem „interessanten“ Zeitpunkt, da es Brüche innerhalb der Gruppe gebe. Sollte Shekau „ausgeschaltet“ werden, würde das seinem Umfeld einen „entscheidenden Schlag versetzen“, sagte Mahmood. US-Außenminister Kerry lobt „effizienten“ Kampf Am Dienstag hielt sich auch US-Außenminister John Kerry in Nigeria auf. Bei einer Rede im nördlichen Sokoto lobte er den „effizienten“ Kampf der nigerianischen Armee gegen Boko Haram, mahnte aber auch zur Einhaltung der Menschenrechte. In der Vergangenheit hatten zahlreiche Organisationen den nigerianischen Streitkräften immer wieder vorgeworfen, mit exzessiver Gewalt gegen vermeintliche Boko-Haram-Känmpfer vorzugehen. Shekau hatte die Führung der Extremistengruppe übernommen, nachdem ihr Gründer Mohammed Yusuf 2009 vom Militär getötet worden war. Boko Haram kämpft seit mehreren Jahren im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias für einen islamischen Staat. In dem Konflikt wurden schon mehr als 20.000 Menschen getötet und 2,6 Millionen weitere zur Flucht gezwungen. Nach der Ausweitung des Konflikts auf die Nachbarländer Kamerun, Niger und Tschad griffen diese militärisch ein und drängten die Rebellengruppe deutlich zurück. Dafür setzt Boko Haram nun aber verstärkt auf Anschläge auf die Zivilbevölkerung. (APA/AFP) 2016-08-23 15:42 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 75 /100 Lkw-Lenker mit mehr als 1,5 Promille auf A13 gestoppt Auf der Brennerautobahn (A13) nahe der Staatsgrenze hat die Tiroler Polizei Montagmittag einen alkoholisierten Lkw-Lenker gestoppt. Ein Alkomattest bei dem 39-Jährigen ergab mehr als 1,5 Promille, teilte die Exekutive am Dienstag mit. Dem Bulgaren wurde der Führerschein abgenommen und die Weiterfahrt untersagt. Er wird angezeigt. (TT.com) 2016-08-23 15:36 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 76 /100 LeverkusenStürmer Chicharito brach sich bei Treppensturz Hand Leverkusen - Bayer Leverkusen muss zum Saisonstart bei Borussia Mönchengladbach am Samstag (18.30 Uhr/Sky) auf die Fußball-Profis Lars Bender und Javier „Chicharito“ Hernandez verzichten. Bayer-Kapitän Bender hat sich im verlorenen Olympia-Finale der deutschen Auswahl gegen Brasilien in Rio de Janeiro am vergangenen Samstag eine Kapselverletzung im rechten Sprunggelenk zugezogen. Das ergab eine MRTUntersuchung nach Benders Rückkehr beim Mannschaftsarzt Burak Yildirim in einer Kölner Klinik, teilte Bayer am Dienstag mit. Stürmer Chicharito erlitt bei einem Treppensturz in seiner Wohnung am Montagabend eine Mittelhand-Fraktur der rechten Hand. Der Mexikaner ist bereits am Dienstag erfolgreich operiert worden. Beide Profis fallen nach Einschätzung der Ärzte mindestens zwei Wochen aus. (dpa) 2016-08-23 15:34 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 77 /100 Schmerzmittel nur kurz einsetzen Im Kopf hämmert es, ein Zahn pocht, und der untere Teil des Rückens tut höllisch weh: Schmerzen will jeder so schnell wie möglich loswerden. Um gewappnet zu sein, haben viele das eine oder andere Schmerzmittel zu Hause auf Vorrat. Präparate zum Beispiel mit Acetylsalicylsäure (ASS), Diclofenac oder Ibuprofen sind oft ohne Rezept in der Apotheke erhältlich. Doch die Arzneimittel haben einen Haken: Auch wenn sie den Schmerz kurzzeitig ausschalten, seine Ursache bekämpfen sie nicht. Außerdem können sich nach der Einnahme Nebenwirkungen einstellen. „Es spricht nichts dagegen, wenn bei kurzzeitigen Schmerzzuständen ein ansonsten gesunder Patient auf eigene Faust eine Schmerztablette schluckt“, erklärt etwa der Bonner Internist und Intensivmediziner Peter Walger. Bei anhaltenden Schmerzen ist das aber anders. Denn: „In keinem Fall sollten rezeptfreie Schmerzmittel in der Selbstmedikation länger als drei Tage hintereinander eingenommen werden“, sagt Julia Richter, Vertreterin der pharmazeutischen Industrie in Deutschland. Unterschieden wird zwischen akuten und chronischen Schmerzen. „Als chronisch werden solche Schmerzen bezeichnet, die seit mindestens drei Monaten regelmäßig auftreten und den betroffenen Patienten physisch, psychisch-kognitiv und sozial beeinträchtigen“, erläutert Richter. Kehren Schmerzen immer wieder, dann ist es unabdingbar, mithilfe eines Arztes den Auslöser hierfür zu finden. Akute Schmerzen sind zum Beispiel eine Migräne-Attacke oder Zahnweh. In solchen Fällen greifen Betroffene nicht selten zu einem rezeptfreien Schmerzmittel. Vorübergehend und in Maßen ist das häufig kein Problem. „Bestimmte Schmerzmittel können jedoch unmittelbar eine Magenschleimhaut-Entzündung auslösen“, erklärt der Intensivmediziner. Bei einer unkontrollierten Einnahme sei das Risiko von Magenblutungen verdoppelt bis vervierfacht. Eine Magenblutung kann im schlimmsten Fall sogar eine notärztliche Behandlung erforderlich machen. Anzeichen sind etwa das Ausscheiden von Blut über den Stuhlgang. Nicht selten bleiben Magenblutungen aber auch unentdeckt und können dann eines Tages Ursache von Eisenmangel und chronischer Blutarmut sein. Es besteht außerdem das Risiko, dass die Nieren Schaden nehmen. „Auch steigt im Fall von Vorerkrankungen die Gefahr, einen Schlaganfall oder Herzinfarkt zu erleiden“, sagt der Arzt. Wer ohnehin Medikamente gegen bestimmte Krankheiten schluckt, sollte bei längerer Einnahme von Schmerzpräparaten Rücksprache mit einem Arzt halten. Nicht ausgeschlossen ist außerdem, dass Schmerzmittel asthmatische Beschwerden verstärken können. Grundsätzlich sollte man die längerfristige Einnahme von verschiedenen Präparaten und die Einnahme von Mitteln bei Vorerkrankungen immer mit einem Arzt abklären. Ein weiterer Grund, weshalb man nicht unbedacht Schmerzmittel einnehmen sollte: Das Präparat entfaltet nicht unbedingt die gewünschte Wirkung. „So gelten Paracetamol, Ibuprofen oder ASS als Entzündungshemmer“, erläutert Walger. Entzündungshemmer sind aber nicht selten bei Spannungskopfschmerzen oder Rückenschmerzen fehl am Platz. „Helfen kann in solchen Fällen oft eher Physiotherapie, sportliche Betätigung oder einfach ein Spaziergang an der frischen Luft“, weiß die Münchner Psychologin Brigitte Gudra. Bei Kopfschmerzen hat es oft schon eine wohltuende Wirkung, ausreichend zu trinken – etwa ein großes Glas Leitungswasser. (APA, dpa) 2016-08-23 15:33 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 78 /100 Schuldspruch gegen Gina-Lisa: Alice Schwarzer ortet „Skandal“ Berlin – Der Schuldspruch wegen falscher Verdächtigung gegen das Model Gina-Lisa Lohfink (29) hat zu neuen Diskussionen geführt. Die Frauenrechtlerin Alice Schwarzer bezeichnete das Urteil als „Skandal“. Es handlesich um einen von vielen Skandalen beim Umgang der Justiz mit dem dunklen Kapitel Sexualgewalt, sagte die 73-Jährige der „ Neuen Osnabrücker Zeitung “ vom Dienstag. Lohfink war am Montag zu einer Geldstrafe von 20.000 Euro verurteilt worden, weil sie zwei Männer laut Urteil zu Unrecht der Vergewaltigung beschuldigt und wissentlich gelogen hatte. Nach Angaben von Lohfinks Anwalt Burkhard Benecken ist das Model emotional angeschlagen. „Das war schon eine enorme psychische Belastung“, sagte der Verteidiger am Dienstag. Schwarzer befürchtet weniger Anzeigen Berufung gegen das Urteil des Amtsgerichts Berlin-Tiergarten werde – wie angekündigt – auf jeden Fall eingelegt, voraussichtlich am Mittwoch. Auch Benecken hatte das Urteil als Skandal bezeichnet. Schwarzer verwies darauf, dass nur wenige Vergewaltigungen in Deutschland angezeigt würden und nur ein Bruchteil der Täter verurteilt werde. „Es ist zu befürchten, dass es nach dem Berliner Urteil noch weniger sein werden.“ Wird Berufung innerhalb einer Woche nach Urteil eingelegt, gibt es einen neuen Prozess in der nächsten Instanz – dann beim Berliner Landgericht. Ohne Berufung in der Wochenfrist wird das Urteil des Amtsgerichts rechtskräftig. Laut Gericht kann eine Berufung auch zurückgezogen werden. „Wir beraten jetzt, ob wir das durchziehen und ob Frau Lohfink die Kraft dazu hat. Wir tendieren zu Ja“, sagte Anwalt Benecken. Dass Lohfink ins Gefängnis kommen könnte, ist laut Gericht „sehr unwahrscheinlich“. Eine Ersatzfreiheitsstrafe käme nur infrage, wenn bei rechtskräftigem Urteil die Geldstrafe nicht gezahlt würde. Doch auch da würde vorher versucht, die Summe per Vollstreckung zu bekommen. (APA/dpa) 2016-08-23 15:28 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 79 /100 Motte in Auto löste Alarmanlage und Polizeieinsatz aus Braunschweig – Die in einem geparkten Auto eingesperrte Motte aktivierte in der Nacht auf Dienstag nach Angaben der Polizei durch ihr Geflatter immer wieder den Bewegungssensor der Fahrzeug-Alarmanlage, was zu entsprechender Lärmbelästigung durch Hupen führte. Genervte Anrainer riefen die Polizei, woraufhin eine Streife der Sache auf den Grund ging und die Motte als Verursacher im Inneren des Wagens entdeckte. Die Beamten ermittelten den Fahrzeughalter und holten ihn aus dem Bett. Dieser „befreite“ den Störenfried und stellte die Nachtruhe wieder her. (APA/AFP) 2016-08-23 15:18 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 80 /100 Leuchtstreifen Rinderhörnern Unfälle verhindern auf sollen Neu-Delhi – Insgesamt 300 Kühe und Bullen würden mit den orangefarbenen Klebestreifen ausgestattet, damit Autofahrer die frei laufenden Tiere nachts sehen, sagte der Verkehrspolizist Kailash Chauhan am Dienstag. „Viele Fahrer haben sich verletzt oder die Tiere getötet, wenn sie nachts in sie hineingefahren sind“, sagte Chauhan. „Da musste dringend etwas getan werden.“ Die Maßnahme erwies sich als so erfolgreich, dass die Polizei nun reflektierende Farbe kaufen will, um die Hörner damit anzumalen - denn die Plastikstreifen halten lediglich einige Wochen. Außerdem wurden Bauern aufgefordert, ihr Vieh mit Reflektorbändern zu versehen. Streunendes Vieh ist ein großes Verkehrsrisiko in Indien. Nach offiziellen Angaben kamen im vergangenen Jahr 550 Menschen bei Verkehrsunfällen mit Vieh ums Leben. (APA/AFP) 2016-08-23 14:48 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 81 /100 Nordkorea startet Bezahlfernsehen nach Vorbild von Netflix Seoul – Obwohl in Nordkorea weniger als tausend Menschen Zugang zum Internet haben, startet das kommunistische Land eine TV-Plattform nach dem Vorbild des Streamingdienstes Netflix. Während das staatliche Fernsehen nur zwischen 15 und 23 Uhr sendet, können die Nutzer der Plattform „Manbang“ (auf Deutsch: Überall) das Angebot der staatlichen Fernsehsender nun dann schauen, wenn es ihnen zeitlich passt. Laut einer in der vergangenen Woche vom zentralen Fernsehsender KCTV ausgestrahlten Sendung kann das Angebot von jedem genutzt werden, der das nordkoreanische Intranet abonniert hat. Die Zahl dieser Abonnenten ist jedoch unbekannt. Laut KCTV unterschrieben in der Stadt Sinuiju hunderte Menschen einen Vertrag für „Manbang“. Sinuiju ist eine von drei Städten, in denen das Bezahlfernsehen genutzt werden kann. Das im Jahr 2000 geschaffene nordkoreanische Intranet erlaubt nur den Zugang zu ausgewählten Websites, die von der Regierung genehmigt wurden. Es dient vor allem als Kommunikationsplattform für Ministerien, Universitäten und Unternehmen. Der Zugang zum weltweiten Internet ist auf Hotels mit ausländischen Gästen beschränkt - und auf eine Elite, die höchstens tausend Menschen umfasst. Das neue Angebot zeige den „technologischen Fortschritt“, erklärte Martyn Williams, Chefredakteur der Website North Korea Tech. Es sei aber unklar, wie viele Häuser in Nordkorea überhaupt mit den für die Datenmengen notwendigen Leitungen ausgestattet seien. (APA/AFP) 2016-08-23 14:38 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 82 /100 Ärger bei SPÖ: Drozda „Oppositionspolitiker“ bezeichnet Kurz als Wien - Regierungskoordinator Thomas Drozda (SPÖ) kritisiert die jüngste Vorgangsweise von Minister Sebastian Kurz (ÖVP), Vorschläge medial zu präsentieren anstatt regierungsintern zu diskutieren. Das Verhalten einzelner würde eher dem eines „Oppositionspolitikers“ entsprechen, meinte Drozda am Dienstag im Ö1-Mittagsjournal. Rückendeckung für Kurz kam unterdessen von Parteiobmann Reinhold Mitterlehner. ÖVP-Generalsekretär Peter McDonald kritisierte seinerseits die SPÖ für die „mediale Abwertung“. Stattdessen solle der Regierungspartner viel eher „konstruktiv mitarbeiten“. McDonald appellierte außerdem an die SPÖ, „zuerst vor der eigenen Haustüre zu kehren und wichtige Projekte voranzutreiben“. Es gebe schließlich genug zu erledigen, verwies er etwa auf die Pensionsreform. Drozda: „Kontraproduktiv bis gefährlich“ Drozda hatte zuvor gesagt, die Regierung arbeite seit dem Wechsel im Kanzleramt in Arbeitsgruppen gut zusammen. „In vier Themenfeldern funktionieren die Gruppen sehr gut“, so Drozda. Die Gruppe „Sicherheit und Integration“ tage allerdings „defacto nicht“. Danach gefragt, wer in der Regierung wie ein Oppositionsvertreter agiere, stellte der Kanzleramtsminister fest: „Das ist sicher ein Befund, der auf den Außenminister zutrifft.“ Dass Kurz seine Vorschläge - Stichwort „Ein-Euro-Job“ oder Burka-Verbot - nicht in der Arbeitsgruppe diskutiere, sondern medial präsentiere, vereinfache die Regierungsarbeit nicht, kritisierte Drozda weiter. Die Vorgangsweise sei „nicht zweckmäßig“: „Da erwarte ich von den Kollegen, dass sie sich an den Kabinettstisch setzen.“ Es handle sich dabei schließlich um sensible Themen, betonte der Minister: „Ich halte es für kontraproduktiv bis gefährlich, permanent Einzelvorschläge öffentlich zu diskutieren.“ Drozda wehrte sich gegen die Analyse, dass die Aufbruchstimmung nach dem Kanzlerwechsel verflogen sei und verwies darauf, dass noch vor dem Sommer wichtige Materien vorgelegt wurden. Auch eine Koalitionskrise sieht er nicht. Mitterlehner: Wer in Österreich leben will, soll Beitrag leisten Vizekanzler und ÖVP-Chef Mitterlehner unterstützte unterdessen die jüngsten Vorschläge von Parteikollegen Kurz für Änderungen im Integrationsgesetz sowie die Einführung von „Ein-EuroJobs“. „Jedes Arbeitsangebot ist besser als in der Mindestsicherung zu verharren“, meinte Mitterlehner in einem Statement. Integration erfordere Rechte und Pflichten, die nun schärfer definiert werden sollen, so der Vizekanzler: „Das wird Thema der Regierungsarbeit und mit dem Koalitionspartner verhandelt.“ Wer in Österreich leben will, soll einen Beitrag leisten - dies soll das künftige Integrationsgesetz vorsehen. (TT.com, APA) 2016-08-23 14:28 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 83 /100 Tiroler Kassenärzte Rahmenbedingungen bekommen bessere Alpbach – Die Tiroler Gebietskrankenkasse (TGKK) und Ärztekammer für Tirol haben am Rande der Alpbacher Gesundheitsgespräche flexiblere Vertragsformen für Kassenärzte vorgestellt. Das soll die Tätigkeit als Kassenarzt attraktiver machen, hieß es am Dienstag bei einer Pressekonferenz. Für die Jahre 2016 bis 2018 kam man in den Vertragsverhandlungen zu einem ganzen Maßnahmenpaket. So wird das Honorarvolumen der TGKK um 14,3 Millionen Euro für die Vertragsärzte erhöht. Die wöchentliche Mindestordinationszeit wird auf 22 Wochenstunden angehoben. Es werden fünf Facharzt-Kassenstellen neu geschaffen, nämlich in Wörgl (Orthopädie und Neurologie), Innsbruck (Lungenheilkunde), Hall (Augenheilkunde) und Telfs (Urologie). Eine Vertragsstelle für Psychiatrie wird von Landeck nach Zams verlegt. Zusätzlich werden die Möglichkeiten zur Zusammenarbeit von Ärzten verbessert. Eine „Partnerpraxis“ ermöglicht beispielsweise einem Arzt, sich durch einen Kollegen vertreten zu lassen. Insbesondere Kassenärzten, die kurz vor der Pension stehen oder die sich aufgrund sonstiger Verpflichtungen oder Umstände vertreten lassen möchten, kommen diese neuen Zusammenarbeitsmodelle entgegen. Es gibt weiters die Möglichkeit zur Teilung einer Kassenstelle. Schließlich soll die Gründung einer Gruppenpraxis in Form einer GmbH oder OG in Zukunft möglich sein. (APA) 2016-08-23 14:22 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 84 /100 Höchste Zeit für Wacker-Wende Von Wolfgang Müller Innsbruck – Der Blick auf die Tabelle der zweitklassigen Sky Go Ersten Liga schreit aus Sicht des FC Wacker förmlich nach einer Trendumkehr. Die Zeit ist überreif für die Wende. Es ist zwar erst ein Sechstel der Meisterschaft gespielt, doch wenn am Freitag im NachzüglerDuell bei BW Linz wieder nichts Zählbares herausschaut, dann muss man sich um den Dauer- Patienten FC Wacker ernsthaft Sorgen machen. So trist die Momentaufnahme aus schwarz-grüner Sicht auch ist, die Meisterschaft des letzten Jahres verdeutlich, dass wie immer am Schluss abgerechnet wird. Ewig wird das Beispiel St. Pölten aber auch nicht herhalten können, um die Hoffnung am Leben zu erhalten. Präsident Josef Gunsch, von Abstürzen und zwischenzeitlichen Höhenflügen in seiner Amtszeit schon abgehärtet, sieht die Lage noch pragmatisch: „Ich bin kein Freund von Diskussionen, ich setze auf Aktionen und akribisches Arbeiten. Freilich bin ich enttäuscht, aber auch überzeugt, dass wir Qualität im Kader haben und die sportliche Leitung den Umschwung schafft.“ Fakt ist, dass nach sechs Runden das Negative klar überwiegt und sich der notorische Optimist verdammt schwertut, etwas Positives herauszukitzeln. Das läuft bei Wacker schief Defensive: Das Dilemma der fatalen Eigenfehler begann beim blamablen Cup-Ausscheiden in Mannsdorf und setzte sich nahtlos in der Meisterschaft fort. Von Stabilität ist man weit entfernt, kein Spiel wurde bislang ohne Gegentreffer überstanden. Spielaufbau: Ein Pfeiler im neuen System von Trainer Jacobacci. Mit den Negativerlebnissen schrumpften Selbstvertrauen und Sicherheit. Das Herausspielen aus der Verteidigung funktioniert zu selten bis gar nicht. Offensive: Nur fünf Tore in sechs Spielen sind ein Beleg, dass der Sturm des proklamierten Titel- aspiranten nicht viel mehr als ein laues Lüftchen ist. Es fehlt generell an Chancen im Sechzehner, zudem am letzten Pass, und wenn der einmal ankommt, auch am Glück – Pichlmann! – im Abschluss. Verletzungen: Wie verhext, die Serie von verletzungsbedingten Ausfällen reißt einfach nicht ab. Zurzeit sind Andi Hölzl, Alex Hauser und Tormann Pascal Grünwald angeschlagen, Roman Kerschbaum erwischte es am Freitag gegen Lustenau, Alexander Riemann im Training. Mittelfeldstratege Christoph Freitag, den ein Muskelbündelriss wochenlang außer Gefecht setzte, ist dafür für das nächste Spiel ein Comeback-Thema. Zuschauer: In den beiden letzten Heimspielen gegen Tabellenführer Liefering und gegen Lustenau kamen weniger Fans ins Tivoli (4300) als beim Westschlager vor genau einem Jahr. Damals bejubelten 4500 Fans einen 1:0-Sieg durch ein Freitag-Tor gegen Lustenau. Die Derby-Watschn gegen Wattens (9000 Zuschauer) haben offensichtlich weder Fans noch FCWProfikicker richtig verdaut. Darauf kann Wacker bauen Hoffnung: Die stirbt bekanntlich zuletzt. Der Wacker-Kader muss in der Lage sein, in dieser zweitklassigen Liga oben mitzuspielen. Es braucht halt dringend ein Erfolgserlebnis, um den Knoten zu lösen und den schwarz-grünen Motor zum Laufen zu bringen. Zieht sich das weiter wie ein Strudelteig, dann wir man wohl oder übel die Reißleine ziehen müssen, um den Fall ins Bodenlose zu verhindern. 2016-08-23 13:57 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 85 /100 Guardian-Journalist Kingsley hält hilflosem Europa den Spiegel vor Von Sibylle Peine/dpa Berlin - Am 28. April 2015 nähert sich Haschem dem Land seiner Träume. Schon bald wird er in Schweden sein. Als der syrische Flüchtling mitten in der Nacht mit dem Zug in Malmö ankommt, kann er kaum glauben, dass er tatsächlich am Ziel ist. Hinter ihm liegt ein dreijähriges Martyrium: Mehrere Gefängnisaufenthalte in Syrien, eine gefährliche Flucht mit seiner Familie nach Ägypten, schließlich allein eine noch gefährlichere Überfahrt in einem wackeligen Boot nach Italien, eine Eisenbahnfahrt quer durch Europa, immer in der Angst vor Entdeckung und Zurückweisung. Dazwischen zahlreiche Demütigungen und Schikanen, das Gefühl von Ausgeliefertsein und absoluter Schutzlosigkeit. Der britische Journalist Patrick Kingsley hat Haschem al-Souki auf seiner jahrelangen Irrfahrt begleitet. Die Flucht des Syrers ist der rote Faden in seinem Buch „Die neue Odyssee“ zur europäischen Flüchtlingskrise, dem derzeit vielleicht besten Werk zum Thema, das auf dem Markt ist. Kaum ein anderer hat das Flüchtlingsdrama so hautnah und so umfassend erlebt wie Kingsley. Als „Migrationskorrespondent“ des „Guardian“ ist der noch nicht 30 Jahre alte Brite mit Flüchtlingen, Schleppern und Helfern in 17 Ländern auf drei Kontinenten in Kontakt gekommen. Kingsley stellt der europäischen Flüchtlingspolitik ein verheerendes Zeugnis aus: Wenn man sein Buch liest, bekommt man fast schon Mitleid mit Europas Politikern, so naiv, weltfremd und letztlich sinnlos erscheint deren Politik. Doch die Vermutung liegt nahe, dass die Politiker sehr wohl Bescheid wissen, ihrem verängstigten Wahlvolk aber die höchst verstörende Wahrheit nicht zumuten wollen: Die Flüchtlinge lassen sich durch keine Abschottungspolitik der Welt aufhalten. Warum das so ist, lässt sich am besten in dem Kapitel über Afrika nachvollziehen. Kingsley beschreibt darin das Schicksal von Flüchtlingen aus West- und Ostafrika, die meist über Libyen nach Europa kommen. Die Fluchtursachen sind vielfältig: Bürgerkriege, Militärdiktaturen, wirtschaftliche Perspektivlosigkeit und Klimakatastrophen. Und so lange es diese Ursachen gibt, werden Menschen fliehen und viele andere davon profitieren. Schlepper preisen Überfahrten in „Yachten“ an In weiten Teilen Afrikas ist längst ein blühender Menschenschmuggel entstanden, an dem Händler, Militär und Polizei mitverdienen. Die Stadt Agadez im Niger etwa war einst ein Touristenzentrum, jetzt ist sie Drehkreuz des Menschenschmuggels. Jeden Montag starten die Schleusertouren in die Sahara, mit stillschweigendem Einverständnis der Polizei: „Die Polizisten schauen weg - sie zeigen mehr Interesse an meinem Fahrzeug als an jenen der vorbeifahrenden Schleuser.“ Unverfroren preisen libysche Schleuser auf einer Facebook-Seite ihre Dienste an, als handele es sich um eine erholsame AIDA-Kreuzfahrt: „Eine Fahrt nach Italien nächste Woche mit einer großen, schnellen Touristenyacht. Zwei Stockwerke, klimatisiert, ausgelegt für Touristen. Auch für Familien empfohlen.“ Ein anderer Schleuser bewirbt auf seiner Seite sein rostiges Boot mit den Worten: „Vvvvery safe“. Man müsste fast schon lachen, wenn es nicht so traurig wäre. Die Wahrheit ist viel komplexer Das Geschäft ist so gut durchorganisiert und wirft für so viele Menschen so viel ab, dass die Versuche europäischer Politiker, die Schleuserproblematik in den Griff zu bekommen, völlig hilflos wirken. Man versteht: es ist nur Show fürs heimische Publikum. Ein 35-jähriger Syrer bringt es auf den Punkt: „Selbst wenn es eine Entscheidung gäbe, die Migrantenschiffe zu versenken, würden es manche Leute immer noch mit dem Schiff versuchen, weil der Einzelne sich bereits als tot betrachtet.“ Kingsley ist ganz nah dran an den Menschen und ihren traumatischen Schicksalen, doch bei aller Empathie bleibt er erstaunlich sachlich in seiner Rolle als Beobachter. Vor allem zwingt er uns, unsere eingefahrenen und bequemen Denkweisen infrage zu stellen, unsere schlichte Kategorisierung in gute und schlechte Flüchtlinge und böse Schleuser. Die Wahrheit ist viel komplexer und so gibt es auch keine einfachen Lösungen. Nur eines ist klar: Europa ist bisher seiner historischen Aufgabe nicht annähernd gerecht geworden. 2016-08-23 13:57 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 86 /100 Bike-Spektakel mit 700.000 € subventioniert Von Mitterwachauer Manfred Mutters, Innsbruck, Fiss – Die Infrastruktur im Bikepark Serfaus-FissLadis wäre perfekt. Und doch entschied sich der gleichnamige Tourismusverband gegen eine Kooperation mit „Crankworx“. Jenem mehrtägigen MountainbikeSpektakel aus Whistler (Kanada) mit Ablegern in Frankreich und Neuseeland, das nun der TVB Innsbruck für Mutters und die Landeshauptstadt an Land gezogen hat. Wie berichtet, finden im Rahmen von Crankworx 2017 mehrere Bike-Rennen in Mutters sowie in Innsbruck statt. Die Verantwortlichen rechnen für diese Erstauflage samt Festivalcharakter mit rund 10.000 Besuchern. „Das ist nicht unser Thema, weil wir uns den Familien verschrieben haben“, begründet GF Josef Schirgi das Ausschlagen des Angebotes durch den TVB Serfaus-Fiss-Ladis. Seit drei Jahren findet dort bereits ein Mountainbike-Festival für 11- bis 18-Jährige statt. Man habe sich in Whistler umgesehen, die Gespräche blieben aber nur auf informeller Ebene. Den Kontakt zu den Tirolern habe Crankworx gesucht. Dieser Profisport sei aber „nicht das, was wir wollen“. Zumal man den angeblich geforderten TVB-Zuschuss in der Höhe von 200.000 bis 250.000 Euro nicht leisten wollte. „Wir investieren lieber in die Qualität unseres Parks.“ Schirgi glaubt auch nicht, dass die europäische Version an jene in Whistler herankommen könne, wenngleich er überzeugt ist, dass Innsbruck „sicher daraus etwas machen wird“. Eine Million Euro kostet die Veranstaltung in Tirol. Das wurde gestern bekannt. Davon entfallen 700.000 € auf die öffentliche Hand. Je 200.000 € sollen TVB, Stadt und Land (plus Tirol Werbung) zahlen, den Rest der Planungsverband westliches Mittelgebirge (100.000 Euro). Je 150.000 € sollen durch Sponsoring seitens Crankworx und nationale Sponsoren bzw. den ‐ Ticketverkauf reinkommen. Christian Abenthung, BM von Axams und Planungsverbandsobmann, will zwar vom TVB über die Veranstaltung informiert worden sein, eine Co-Finanzierung sei ihm aber „völlig neu und auch nicht vorstellbar“. TVB-Obmann Karl Gostner indes beteuert, dass „die Finanzierung gesichert ist“. Der Vertrag laufe über zwei Jahre. Schließlich solle die Bikeregion weiterentwickelt werden. Der Mutterer Bikepark wurde indes „aus marketingtechnischen Gründen“ in „Bikepark Innsbruck“ umbenannt. Auch das soll der Regionsidee dienen. Die Stadt hat 150.000 € beschlossen und weitere 50.000 € „in Aussicht gestellt“. Das Land hat eine Verwendungszusage über 100.000 Euro erteilt, sagt LHStv. Josef Geisler. Ein Beschluss soll folgen. 2016-08-23 13:44 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 87 /100 Spendenstreit stattgegeben mit Fiona Grasser: Berufung nicht Innsbruck – Das Oberlandesgericht Innsbruck (OLG) hat der Berufung des Vereins „Event & Plattform gegen Tierleid“ im Streit um Spendengelder nach dem ersten Wiener Tierball im Jahr 2012 rund um Fiona Pacifico Griffini-Grasser keine Folge geleistet. Dies teilte ihr Anwalt Hermann Holzmann der APA am Dienstag mit. Das OLG bestätigte damit die erstinstanzliche Abweisung der Klage des Vereins. Nach Unstimmigkeiten bei der Spendenverteilung hatte der Verein, der den Ball veranstaltete, die damalige Schirmherrin Fiona Grasser auf Rechnungsoffenlegung geklagt. Die geltend gemachten Verfahrensmängel würden aber nach Ansicht des Berufungsgerichts nicht vorliegen, hieß es in dem der APA vorliegenden Urteil des OLG. Fiona Grasser hatte 50.000 Euro vom Unternehmen Swarovski lukriert und weitere rund 25.000 Euro bei Prominenten gesammelt. Während die 50.000 Euro den vorgesehenen Tierschutzvereinen zugeflossen waren, war der Verbleib der rund 25.000 Euro vorerst offen. Fiona Grasser konnte jedoch bereits am ersten Verhandlungstag belegen, dass die Gelder direkt an Tierschutzorganisationen geflossen waren, wie zu Prozessbeginn außer Streit gestellt worden war. Veranstalterin Brigitte Martzak behauptete aber, dass die Spenden laut einer Vereinbarung mit der Frau des ehemaligen Finanzministers Karl-Heinz Grasser an ihren Verein hätten fließen müssen, um sie auch zur Aufwandsabdeckung heranziehen zu können. Das Beweisverfahren habe „eine Vereinbarung, wie ursprünglich von der Klägerin behauptet, dass die Beklagte selbst Spenden sammeln, auf einem Konto vereinnahmen und an die Klägerin abführen sollte“ nicht ergeben, hieß es in dem erstinstanzlichen Urteil. Abgesehen davon habe die Klägerin auch selbst außer Streit gestellt, dass die Beklagte keine Malversationen begangen habe. (APA) 2016-08-23 13:39 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 88 /100 Das unterschätzte Vorratslager Von Gabriele Starck Innsbruck – Die Wogen in Deutschland gingen hoch, als am Wochenende durchsickerte, dass Berlin die Bevölkerung dazu bringen will, Vorräte für den Krisenfall anzulegen. Die Aufforderung zu Hamsterkäufen verunsichere die Menschen, tobte die Opposition. Es gebe keinerlei Anlass, ein Angriffsszenario an die Wand zu malen. Beim Zivil- und Katastrophenschutz des Landes Tirol wundert man sich über die deutsche Erregung. Hierzulande habe man nie damit aufgehört, den Menschen zur Vorratshaltung zu raten – auch nicht nach Ende des Kalten Krieges. „Wir bewerben das sogar ganzjährig bei Veranstaltungen und jeden Oktober besonders intensiv“, sagt Gabor Gunda, heuer in den Wartezimmern von Ärzten und mit einer neuen Zivilschutz-App. Wie viele Haushalte den Empfehlungen nachkommen, ist nicht bekannt. Eine Imas-Umfrage von 2015 in Oberösterreich ergab jedenfalls, dass sich gerade einmal 16 Prozent „sehr gut“ für den Ernstfall vorbereitet halten, 26 Prozent aber gar nicht. Verunsichern würden derartige Informationskampagnen hierzulande jedenfalls kaum jemanden. Nur ein paar deutsche Mitbürger hätten tatsächlich schon bei ihm nachgefragt, welche konkrete Gefahr denn da vor der Bevölkerung geheim gehalten werde. Dabei, so Gunda, gehe es gar nicht unbedingt um den Katastrophenfall. Er versucht den Menschen die Vorratshaltung mit positiven Beispielen näherzubringen. „Es ist doch auch fein, wenn ich schon was daheim habe, falls ich krank oder auch nur müde bin oder überraschend Gäste kriege.“ Was sei dabei, ein paar Pakete Reis, Nudeln und Konservendosen daheim zu lagern. Davon abgesehen muss weder ein Reaktorunfall noch ein Cyberangriff Tirol überraschen, um die öffentliche Versorgung lahmzulegen. Dafür reichten schon extreme Wetterverhältnisse, erinnert der für Zivil- und Katastrophenschutz zuständige LHStv. Josef Geisler. Lawinen, Muren oder Überschwemmungen können sowohl die Straßenverbindungen als auch die Strom- und die Wasserversorgung für einige Tage unterbrechen. „Dann kann im betroffenen Gebiet auch kein Lebensmittelgeschäft mehr beliefert werden“, mahnt Gunda. Sehr wohl in den Hintergrund geraten sei hingegen der Luftschutz-Gedanke. Die Vorschrift, bei Neubauten einen Raum zum Schutz vor Atomangriffen vorzusehen, wurde 1997 aufgehoben. Doch auch von den damals schon privat errichteten Luftschutzräumen – da ist von immerhin zwei Millionen Plätzen die Rede – würde heute kaum jemand profitieren. „Denn es war nie vorgeschrieben, dass der Raum auch fertig gestellt sein muss.“ So gesehen, gibt es zumindest in den Häusern aus jenen Jahren einen Platz, der gut als Vorratskeller genutzt werden kann. 2016-08-23 13:39 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 89 /100 Leipzig startet mit bescheidenen Zielen: Fuß fassen Leipzig - Im Cup ausgeschieden, in der Liga reüssiert: Der steirische Coach Ralph Hasenhüttl hofft nach dem bitteren Aus in der ersten DFB-Cup-Runde gegen Dynamo Dresden darauf, dass die Premierensaison mit Aufsteiger RB Leipzig in der deutschen Fußball-Bundesliga genauso verläuft wie jene mit Ingolstadt 2015/16. Da hatte es für den damaligen Aufsteiger mit 40 Punkten Rang elf gegeben. Die Leipziger waren vor dem Cup-Aus im Elfmeterschießen ungeschlagen durch die Vorbereitung gekommen. Das macht Mut für den Start ins Bundesliga-Abenteuer. „Wir als Mannschaft haben uns keine Ziele wie Tabellenplatz oder Punkte gesetzt, weil es nichts bringt. Wir versuchen Fuß zu fassen in der Liga, das wird schwer genug“, sagte Defensivspieler Stefan Ilsanker. Ilsanker: „Absolut wettbewerbsfähig“ Wichtig sei es, den eigenen Fußball weiter zu festigen. „Ich denke, wenn wir die Sachen, die wir bei den Topspielen in der zweiten Liga schon gut umgesetzt haben, auch in der ersten Liga umsetzen, dann sind wir absolut wettbewerbsfähig“, blickte Ilsanker optimistisch voraus. Der ÖFB-Teamkicker ist vorerst in der Innenverteidigung gesetzt, genauso wie Marcel Sabitzer in der Offensive. Beide haben mit dem Aufstieg die nächste Stufe auf der Karriereleiter erreicht, dürfen sich erstmals außerhalb von Österreich in einer ersten Liga beweisen. „Beide haben absolut das Zeug für die Bundesliga“, betonte Sportdirektor Ralf Rangnick. Die Vorfreude ist groß, bei Ilsanker auch die Hoffnung, dass ihm Stars wie Robert Lewandowski oder Pierre-Emerick Aubameyang nicht um die Ohren laufen. „Natürlich freue ich mich brutal auf so große Namen und Weltstars, dass ich mich mit denen messen darf. Es ist schon richtig geil, aber auf der anderen Seite harte Arbeit, denn von denen wird jeder Fehler gnadenlos bestraft“, weiß Ilsanker. Er will persönlich noch einen Schritt nach vorne machen. „Ich bin auf einem guten Weg und jetzt gilt es in einer Topliga zu bestätigen, dass ich auch da mithalten kann“, sagte der Salzburger. Im ÖFB-Nationalteam habe er das bereits in Duellen mit Stars wie Neymar, Zlatan Ibrahimovic oder Cristiano Ronaldo unter Beweis gestellt. „Jetzt gilt es das Woche für Woche zu bestätigen und dann wird man sehen, ob mich das noch einmal auf ein anderes Level bringt“, sagte Ilsanker. Schweres Programm zum Auftakt Als erste Prüfung wartet am Sonntag (17.30) das Gastspiel bei 1899 Hoffenheim. „Unser Startprogramm hätte leichter sein können, deshalb ist es wichtig, in Hoffenheim gleich zu punkten“, gab Rangnick die Marschroute vor. Danach wartet das Heimspiel gegen Borussia Dortmund, gefolgt vom Gastspiel in Hamburg und der Heimpartie gegen Gladbach. Der Deutsche erwartet sich keinen Fehlstart, sollte es dazu kommen, würde man aber ruhig bleiben. „Gladbach hatte letztes Jahr fünf Niederlagen in Serie und ist nachher noch Vierter geworden“, erinnerte Rangnick. Neben der Ligapremiere am Wochenende fiebern die Leipziger auch dem Heimdebüt am 10. September entgegen. Der Dauerkartenverkauf wurde bei 20.000 gestoppt, das Duell mit dem BVB in der 42.959 Sitzplätze fassenden Red-Bull-Arena hätte laut Ilsanker „dreimal ausverkauft“ werden können. „Die Nachfrage ist riesengroß, die Euphorie ist riesengroß. Wir haben unglaublich tolle Fans, ich nehme an, dass jedes Heimspiel ausverkauft sein wird“, sagte der ÖFB-Teamkicker voller Vorfreude. Die großen Highlights werden trotzdem auswärts stattfinden. „Ich freue mich riesig darauf, in Dortmund vor über 80.000 zu spielen, in München, auf Schalke, das werden unglaublich geile Spiele werden“, meinte Ilsanker. Im Titelkampf hat er neben den Bayern und Dortmund auch Leverkusen auf der Rechnung. Imponiert hat ihm zuletzt die Entwicklung von Mainz, das vergangenes Jahr lange um einen Champions-League-Platz kämpfte, am Ende Sechster wurde. „Das zeigt, wie eng die Liga ist, was möglich ist. Auf der anderen Seite sieht man bei Clubs wie Bremen oder Stuttgart, dass man mit einem schlechten Jahr schnell gegen den Abstieg spielt.“ Das 2009 in einer Kooperation mit dem SSV Markranstädt in der fünften Liga gestartete Projekt „RB Leipzig“ ist am vorläufigen Höhepunkt angelangt. Angefeindet wird der Club von vielen Seiten nach wie vor. „Dass einem in den gegnerischen Stadien natürlich nicht der rote Teppich ausgerollt wird, ist klar“, rechnet Ilsanker mit der ein oder anderen Verbalattacke. In Dresden blieb es zuletzt nicht bei verbalen Angriffen, Anhänger warfen da einen blutig abgetrennten Bullen-Kopf aus dem Sektor auf den Boden, um offenbar gegen Red Bull zu protestieren. (APA) 2016-08-23 13:39 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 90 /100 Musiker an gestorben Schimmelpilzen in seinem Dudelsack London/Glasgow – Musizieren kann lebensgefährlich sein: Weil er sein Instrument jahrelang nicht gereinigt hat, ist ein Dudelsackspieler in Großbritannien im Alter von 61 Jahren gestorben. Laut einer in der Zeitschrift „Thorax“ veröffentlichten Studie waren der trockene Husten und die Atemnot, die dem Musiker zu schaffen machten, auf Schimmelpilze in seinem Instrument zurückzuführen. Auf die Idee, den Dudelsack zu untersuchen, kamen seine Ärzte nach der Rückkehr des Musikers von einem dreimonatigen Australien-Aufenthalt. Denn während der Reise hatte er das Instrument nicht dabei und fühlte sich deutlich besser. In Analysen wurden mehrere Pilzarten an verschiedenen Stellen des Dudelsacks entdeckt. Der Mann unterzog sich einer Behandlung, doch diese kam zu spät: Er starb im Oktober 2014. Risse in der Lunge entdeckt Die Obduktion brachte große Risse in der Lunge zum Vorschein. Zum ersten Mal sei entdeckt worden, dass derartige Beschwerden auf das Einatmen von Pilzen aus einem Dudelsack zurückzuführen seien, heißt es in der Studie. Eine deutliche Warnung an Musiker enthält der Bericht auch: „Spieler von Blasinstrumenten müssen verstehen, wie wichtig die regelmäßige Reinigung ist.“ Andrew Bova vom Nationalen Dudelsack-Zentrum im schottischen Glasgow schwört auf die Reinigung mit einem Wattebausch nach jeder Nutzung. „So stellt sich gar nicht erst Feuchtigkeit ein“, sagte er der BBC. (APA/AFP) 2016-08-23 13:38 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 91 /100 Pensionskassen: werden Vorsorgelösungen sollen attraktiver Wien – Der Fachverband der Pensionskassen der Wirtschaftskammer Österreich will, dass in fünf Jahren jeder zweite heimische Arbeitnehmer über eine PensionskassenVorsorgelösung verfügt. Bis dahin soll der Anteil der FirmenpensionBerechtigten von 23 auf bis zu 50 Prozent klettern, sagte FachverbandsObmann Andreas Zakostelsky am Dienstag. Dazu sollen Firmenpensionen vermehrt in Kollektivverträgen verankert werden, derzeit haben 69 von 859 KV entsprechende Regelungen. Auf das KV-Thema lege man jetzt im Hinblick auf die Herbstlohnabschlüsse der Sozialpartner besonders großes Augenmerk und werde das Modell im Detail bei ÖGB, AK und WKÖ vorstellen. Seit vorigem Jahr, als der Fachverband erstmals dafür die Werbetrommel rührte, habe sich einiges getan, mittlerweile habe rund ein Zehntel der Kollektivverträge eine solche Regelung. Das betrifft etwa Papierindustrie, Banken, Bundesforste, Telekom, Fluglinien, Versicherungen, Bundesbedienstete, Bundesbahnen, ORF, Universitäten, Eisenbahnunternehmen. „100 Euro bleiben 100 Euro“ Arbeitgebern und Arbeitnehmern seien die steuerlichen Möglichkeiten offenbar zu wenig bewusst, so Zakostelsky. Von 100 Euro Gehaltserhöhung, die ein Dienstgeber zahle, bekomme der Beschäftigte netto nur 70 Euro, während die Firma samt Nebenkosten 135 Euro zu berappen habe. Dagegen erhalte der Dienstnehmer beim Pensionskassenmodell die 100 Euro brutto für netto, da weder Lohnsteuer noch SV-Abgaben anfallen, und die Kosten für die Firma lägen wegen der reduzierten Steuerbasis bei nur 75 Euro. Auch diese Rechnung wolle man jetzt den KV-Verhandlungen „transparent machen“, kündigte der Fachverbandsobmann an. Zur besseren Ausnutzung der mit 10 Prozent limitierten steuerlichen Absetzbarkeit der Arbeitgeber-Beiträge in eine Pensionskasse sollte diese Begrenzung für beide Seiten zusammen, also auch für Dienstnehmer gelten. Sprich: Jenen Anteil, den ein Unternehmen nicht voll ausschöpft, sollte der Arbeitnehmer nutzen können, bis der 10-Prozent-Rahmen erreicht ist. Damit könnten Dienstnehmer mit zusätzlichen Eigenbeiträgen zur Pensionskasse ihre Firmenpension erhöhen, lautet das Argument. Neu für KV-Lösungen vorsehen sollte man zudem eine Kombination mit Opting-Out-Modellen, also einer Entgeltumwandlung. Falls ein Beschäftiger nämlich eine Lohnerhöhung nicht bar auf die Hand wolle, sondern sich für eine Pensionskasse entscheide, so hätte er von 100 Euro, die ein Arbeitgeber zahlt, nicht netto 70 Euro mehr am Konto, sondern 100 Euro in der Pensionskasse, rechnete Zakostelsky vor. Wolle ein Arbeitnehmer dies nicht, sollte er innerhalb einer bestimmten Frist widersprechen können. Langzeitkonto für flexible Lebensgestaltung Als Langfrist-Idee schwebt dem Fachverband ein „Langzeitkonto“ für Arbeitnehmer vor, das diesen während des Berufs eine flexiblere Lebensgestaltung und obendrein den Aufbau einer Altersvorsorge ermöglichen könnte. Auf einem Konto sollten etwa Überstunden oder andere Entgeltbestandteile als Geldbetrag „angespart“ werden können, aber falls nötig vor der Pension teilweise für die Pflege Angehöriger, eine längere Kinderbetreuung oder ein Sabbatical genutzt werden können. Möglich sein sollte auch die Übertragung in eine Pensionskasse. Administrieren sollten die Konten Pensions- oder Vorsorgekassen. Die Idee sei als Anstoß an die Sozialpartner gedacht und noch kein fertiges Modell, betonte Zakostelsky. Die langfristige Performance der Pensionskassen sei trotz der aktuellen Niedrigzinsphase intakt und viel besser als etwa auf einem Sparbuch oder bei Anleihen, so Zakostelsky. Auf 3-JahresSicht liege sie bei 5,93 Prozent pro Jahr, für die letzten fünf Jahre im Schnitt bei 4,14 Prozent jährlich. Über 25 Jahre seien im Schnitt 5,58 Prozent pro Jahr erwirtschaftet worden. Heuer im ersten Halbjahr habe das Brexit-Votum kurz vor Ende Juni das Veranlagungsergebnis bei niedrigen 0,22 Prozent gehalten. Doch aufgrund der Entwicklung im Juli und August „sind wir zuversichtlich, dass wir mit Jahresende 2016 ein respektables Ergebnis erreichen“. Zinspolitik ist „systematische Enteignung“ Die „EZB-Null- oder Niedrigzinspolitik“ kritisierte Zakostelsky als „an der Grenze einer gewissen Verantwortungslosigkeit“, denn sie verhinderte zum Beispiel, dass eine breite Schicht, nämlich die Mittelschicht, mit einem Zinseffekt vernünftig vorsorgen könne: „Das ist eine systematische Umverteilung - um nicht zu sagen systematische Enteignung.“ Die Europäische Zentralbank (EZB) setze Schritte, die sie selbst noch vor einigen Jahren abgelehnt habe, etwa durch den Erwerb von Staatsanleihen und nun auch Corporate Bonds. Damit halte sie den Preis bestimmter Waren bei Null - dennoch brächten die Maßnahmen nur teils die gewünschten Effekte. Ende 2015 hatten 883.219 Österreicher Anspruch auf eine Firmenpension. Davon waren 793.598 Anwartschaftsberechtigte - und 89.621 bezogen schon eine Zusatzpension. Mit 614 Mio. Euro an Auszahlungen waren die Pensionskassen der größte private Pensionszahler im Land, im Schnitt lag eine Pensionskassenpension bei 489 Euro pro Monat. Ende 2015 hatten die Kassen 20,2 Mrd. Euro an Vermögen veranlagt. (APA) 2016-08-23 13:33 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 92 /100 Jan Böhmermann zurück im Fernsehen Von Jonas-Erik Schmidt/dpa Köln – Jan Böhmermann kann nicht gut schweigen. Andere Moderatoren nutzen Sommerpausen, um mal komplett von der Bildfläche zu verschwinden. Böhmermann eher nicht. Der Rückzug von Lukas Podolski aus der deutschen Fußballnationalmannschaft, „Pokémon Go“, die Eigenheiten von Saugrobotern - auf Twitter und Facebook versorgte er das Netz in den vergangenen Wochen recht konstant mit Gedanken zum Weltenlauf. Am Donnerstag (ZDFneo, 22.30 Uhr) wird er das auch wieder vor der Kamera tun. Sein „Neo Magazin Royale“ kehrt aus Sommerpause zurück - auch wenn es sich so anfühlt, als sei der 35-jährige Satiriker und TV-Moderator nie weg gewesen. Wobei es natürlich nicht ganz stimmt, dass Böhmermann nie schweigt. Im April hatte er eine dieser seltenen Phasen - auf dem Höhepunkt der sogenannten Böhmermann-Affäre rund um sein Gedicht über den türkischen Präsidenten Erdogan und die juristischen Querelen, die es auslöste. Fans machten sich Sorgen Damals tauchte Böhmermann zeitweise komplett ab, manche Fans machten sich sogar leise Sorgen um ihn. Nach der Schaffenspause kehrte er allerdings mit einem Paukenschlag zurück und führte RTL mit einem Fake-Kandidaten bei „Schwiegertochter gesucht“ vor. Das erste Halbjahr 2016 hat Böhmermann - zum Teil von ihm provoziert, zum Teil wohl auch für ihn überraschend - in eine neue Wahrnehmungsstufe katapultiert. Wessen Sendung sogar von der deutschen Bundeskanzlerin kommentiert wird - Angela Merkel nannte das Gedicht „bewusst verletzend“ -, der gehört zum medialen Inventar der Republik. ZDF-Intendant Thomas Bellut bekräftigte bereits, den zum Jahresende auslaufenden Vertrag verlängern zu wollen. Die spannende Frage ist, ob sich diese riesige Aufmerksamkeit in den neuen Folgen noch mal annähernd erreichen lässt. An dem Auszug aus der Gästeliste lässt sich das noch nicht ablesen - da stehen unter anderem CDU-Politiker und Talkshow-Veteran Wolfgang Bosbach, Rapper Samy Deluxe und Moderator Klaas Heufer-Umlauf drauf. Aber Gäste sind bei Böhmermann sowieso eher zweitrangig. Die großen Aufschläge gelingen ihm meist mit seinen Einspielern und dem folgenden Aufruhr im Netz. Für die erste Folge verspricht das ZDF eine Rückkehr in seiner Rolle als Rapper „POL1Z1STENS0HN“. Am Konzept der Sendung werde sich zunächst nichts ändern. Witzchen über die Affäre Dass Böhmermann seine „Böhmermann-Affäre“ komplett links liegen lässt, ist aber wohl eher unwahrscheinlich - selbst wenn man sich im Rückblick immer mehr fragt, wie sie Deutschland mal über Wochen beschäftigen konnte. Nach einer Anfangsphase ohne jeden Kommentar ist er längst dazu übergegangen, Witzchen darüber zu machen, wenn auch wohldosiert. Zum Ende der Sommerpause lässt er sich vom ZDF zitieren: „Dass so viele spannende Dinge in der Welt passiert sind, während das ‚Neo Magazin Royale‘ in der Sommerpause war, finde ich bewusst verletzend. Ich bin froh, dass es am Donnerstag endlich wieder losgeht.“ Den Gruß an die Kanzlerin und ihr „Bewusst verletzend“-Zitat goss er jüngst schon in eine neue gleichnamige Rubrik im „Neo Magazin Royale“. Seine bisher letzte Sendung vor der Pause schloss der Moderator Anfang Juli mit einer theatralischen Darbietung des Bee-Gees-Covers „I Started a Joke“. Inhalt: Jemand macht einen Witz, muss aber erkennen, dass er auf ihn selbst zurückfällt. Böhmermann widmete das Lied unter anderem der Rechtsabteilung des ZDF. Es klang aber nicht so, als wolle er die Witze sein lassen. (APA/dpa) 2016-08-23 13:29 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 93 /100 Türkische Zentralbank senkte Leitzins zum sechsten Mal in Folge Istanbul – Die türkische Zentralbank hat ihren Leitzins den sechsten Monat gesenkt. Der Satz für Übernachtkredite werde von 8,75 auf 8,50 Prozent zurückgenommen, teilte die Notenbank am Dienstag mit. Ökonomen hatten mit diesem Schritt gerechnet. Denn Präsident Recep Tayyip Erdogan hat wiederholt billigeres Geld gefordert. Er will eine stärker konsumgetriebene Wirtschaft und appellierte an die Geschäftsbanken, nach dem fehlgeschlagenen Militärputsch keine hohen Zinsen zu nehmen. Er drohte sogar mit Aktionen gegen diejenigen, „die den falschen Weg gehen“. Investoren sind seit dem Putschversuch vom 15. Juli verunsichert - zumal der Staat schon fast 80.000 Beschäftigte aus dem öffentlichen Dienst entfernt hat. Die Regierung rückte inzwischen von ihrem Wachstumsziel ab: „Wir können ein Wachstum von 4,5 Prozent in diesem Jahr nicht erreichen“, sagte der stellvertretende Ministerpräsident Mehmet Simsek kürzlich. Weniger Touristen nach mehreren Anschlägen, zunehmende Firmenpleiten und viele faule Kredite bei den Banken setzten dem lange boomenden Schwellenland ohnehin schon zu. (APA, Reuters) 2016-08-23 13:25 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 94 /100 Isinbajewa schloss Comeback bei Olympia 2020 nicht aus Moskau - Trotz ihres offiziellen Karriereendes schließt die russische Stabhochspringerin Jelena Isinbajewa eine Teilnahme an Olympia in Tokio 2020 nicht aus. „Was bei den nächsten Olympischen Spielen sein wird, weiß nur Gott. Im Prinzip ist nichts unmöglich“, sagte Isinbajewa der Zeitung Sport-Express. Die 34-jährige Olympiasiegerin und Weltrekordlerin hatte am Freitag das Ende ihrer Karriere erklärt. Zuvor war sie in die Athletenkommission des IOC gewählt worden. „Mein Leben ändert sich“, sagte sie. Jetzt werde sie sich auf die neue Aufgabe konzentrieren. Bezüglich Tokio wolle sie weder Nein sagen noch etwas versprechen. Wegen des russischen DopingSkandals durfte Isinbajewa nicht bei den Sommerspielen in Rio de Janeiro antreten. Ursprünglich hatte sie nach eigenen Worten davon geträumt, in Brasilien ihre Karriere mit einer weiteren Goldmedaille zu beenden. Sie hatte vehement gegen den Komplettausschluss der russischen Leichtathleten von Olympia protestiert und das Vorgehen gegen Russland verurteilt. Auch im Interview spielte sie den Doping-Skandal herunter. „Das Dopingproblem in Russland existiert, aber es ist nicht so groß, wie es aufgeblasen wurde“, meinte sie. „Es existiert auf der ganzen Welt, und alle wissen das“, kritisierte Isinbajewa. (APA) 2016-08-23 13:25 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 95 /100 Ex-Polizist angeklagt im Fall Bakary wegen Vergewaltigung Wien – Vier Jahre nach der Tat wird ein ehemaliger Wiener Polizist, der mit Kollegen den damaligen Schubhäftling Bakary J. gefoltert hat, nun doch wegen Vergewaltigung seiner ExFreundin angeklagt. „Über Weisung der Oberstaatsanwaltschaft wurde die Anklageschrift eingebracht“, bestätigte Behördensprecher Thomas Haslwanter einen entsprechenden Bericht des „Falters“. Nähere Details machte Haslwanter unter Verweis auf den Persönlichkeitsschutz der Betroffenen nicht. Allgemein sei es jedoch so, dass „Anklage einzubringen ist, wenn eine Verurteilung wahrscheinlicher ist als ein Freispruch“. Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft das Verfahren bereits 2013 eingestellt, ehe einem Fortführungsantrag des Opfers stattgegeben wurde. Entlassener WEGA-Beamte Bei dem Beschuldigten handelt es sich um einen von drei mittlerweile entlassenen WEGABeamten, die im Jahr 2006 den Schubhäftling Bakary J. nach einem missglückten AbschiebeVersuch in einer Lagerhalle in Wien-Brigittenau gefoltert hatten. Der Mann bestritt die Vergewaltigung in der Nacht auf den 22. Mai 2012, welche die Frau im weiteren Ermittlungsverfahren angeblich mit Fotos und Arztberichten zu untermauern versuchte. Nach Erstattung der Anzeige begab sie sich in ein Spital, wo Würgemale am Hals und blaue Flecken am Oberschenkel diagnostiziert wurden. Der Mann behauptete, er habe „leidenschaftlichen Sex“ gehabt und die Gegenwehr der Frau als „Sadomaso-Spiel“ angesehen. Die Staatsanwaltschaft Wien folgte vor drei Jahren im Zweifel den Angaben des entlassenen Polizisten, obwohl die Frau entschieden in Abrede stellte, mit diesem je SM-Praktiken ausgelebt zu haben. Die Behörde stellte das Verfahren 2013 ein. Die Frau reichte in weiterer Folge einen Fortführungsantrag ein. Vier Jahre nach der Tat landet der Fall nun doch vor Gericht. Der ehemalige Wega-Beamte wird angeklagt. (APA) 2016-08-23 13:22 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 96 /100 GmbH mit Experten: Sportförderung Doskozil verrät Pläne für Wien - Nach der Nullnummer von London 2012 und der Bronzemedaille in Rio will der neue Sportminister Hans Peter Doskozil die Sportförderung in Österreich radikal umkrempeln. Die Spitzensportförderung soll entpolitisiert werden und künftig in der Hand einer von Experten geführten Gesellschaft liegen. Im Breitensport muss an der Basis künftig mehr Geld ankommen, fordert Doskozil. Erst 2013 war das Bundes-Sportfördergesetz von Doskozils Vorgänger als Verteidigungs- und Sportminister, Gerald Klug, reformiert worden, mit dem Ziel, das Gießkannensystem zu beenden sowie Spitzen- und Breitensport klar zu trennen. Zudem war die Förderung transparenter geworden. Bei der Sportförderung in Österreich geht es bekanntlich um sehr viel Geld. An die 130 Millionen Euro werden 2016 aus den beiden großen Töpfen Allgemeine und Besondere Sportförderung in den heimischen Sport gepumpt. Das, was Doskozil jetzt vor hat, ist aber zumindest im Spitzensportbereich eine radikale Neuausrichtung. „Es geht darum, alle Fördergeldmöglichkeiten zusammenzuziehen und in einer Gesellschaft zu fokussieren“, erklärte der Ressortchef. Umsetzten soll dies künftig eine GmbH außerhalb des Ministeriums, die von Sportexperten geleitet wird und eine klare Führungsstruktur mit zwei Geschäftsführern und einem Aufsichtsrat hat. „Unser Signal ist, Parteipolitik raus aus dieser GmbH“, so Doskozil. In der Gesellschaft können künftig auch Förderungen ähnlich wie das mit 20 Millionen Euro dotierte Olympia-Projekt „Rio 2016“, das aber nicht das gebracht hat, was man sich erhofft hat, angesiedelt sein. Die Umsetzung soll bereits diesen Herbst geschehen und der erst seit Jänner im Amt befindliche Minister ist zuversichtlich, dass schon in drei Wochen ein Papier vorliegen wird. „Das wird sicherlich noch diskutiert und angepasst. Aber die Grundausrichtung soll bleiben: Geld für den Spitzensport in eine Hand und nicht in eine politische Hand, sondern in die von Sportexperten.“ Sportministerium geht mit gutem Beispiel voran Die Zuversicht ist groß, denn laut Doskozil wurden mit wesentlichen Vertretern des Sport schon vor Olympia in Rio Gespräche geführt und man habe bisher nur positive Rückmeldungen bekommen. „Auch vom Koalitionspartner und dem Innenministerium“, versicherte Doskozil. Zudem gehe man selbst mit gutem Beispiel voran. „Ich bin bereit, auch die Gelder des Sportministeriums in diese neue Institution überzuführen. Ich lege in Zukunft keinen Wert darauf, dass ich Förderung vergebe. Vielmehr soll der Spitzensport professionell von Sportprofis organisiert und administriert werden“, signalisiert der Minister, dass er bereit ist, selbst ein politisches Instrument aus der Hand zu geben. Man habe aufgrund der Vorgespräche bereits ganz konkrete Vorschläge und die legistische Vorarbeiten in Auftrag gegeben, erklärte Doskozil. Das notwendige Gesetz soll es noch in diesem Jahr geben. „Ich glaube, dass jetzt im Sport etwas gemacht werden muss und dass die Zeit reif ist für diese Entscheidungen.“ Wer die Experten in dieser neuen Gesellschaft sein könnten, ist natürlich noch offen. Doskozil: „Dazu ist es noch zu früh. Aber es gibt sehr viele österreichische Sportexperten, die auch international erfolgreich sind. Man könnte versuchen, die wieder zurückzuholen.“ Mehr Planstellen für Sportler im Bundesheer Auch im Bundesheer zeichnen sich Verbesserungen hinsichtlich Sportförderung ab. Derzeit gibt es dort etwa 190 Planstellen für Sportler, die sich dank sozialer Absicherung dem Spitzensport widmen können. Diese Planstellen werden nun auch für den Behindertensport geöffnet, außerdem sollen sie auf deutlich über 200 ausgebaut werden. Wie der Spitzensport ist Doskozil auch der Breitensport und der Nachwuchs ein Anliegen. „Sport ist ein Thema von klein auf. Spitzensportler werden nicht erst mit 20 oder 21 produziert oder fallen vom Himmel. Sie entstehen sehr früh in den Vereinen, an der Basis. Die Eltern und das ganze Umfeld haben eine Riesenaufgabe und Verantwortung.“ Deshalb werde man in einem nächsten Schritt trachten, mehr Geld in die Basisvereine und den Nachwuchs hineinzubringen. Derzeit kämen durch die Verteilung über die Dachverbände nur 40 Prozent der Gelder auch an der Basis an. „Diese Quote ist mir ein Dorn im Auge“, machte Doskozil klar, dass er diese deutlich steigern möchte. Eine Änderung der (dreifach vorhandenen, Anm.) Dachverbands-Struktur sei eher nicht möglich, glaubt Doskozil. „Das hat historische Gründe und ist auch gut so, jeder Sportverein findet sich da wieder.“ Es müsse aber mehr Geld bei den Basisvereinen ankommen. „Dann gibt es auch eine bessere Nachwuchsförderung oder einige Infrastrukturprojekte mehr.“ Tägliche Turnstunde startet im Burgenland In diesem Zusammenhang freut sich Doskozil auch, dass mit 1. September in seinem Heimatbundesland Burgenland als Projekt auch die „Tägliche Turnstunde“ endlich stattfindet. 20 von den Dachverbänden kommende Sportlehrer mit einer spezifischen Ausbildung werden in den Pflichtschulen Sportunterricht realisieren. Ziel ist, dieses Projekt auf ganz Österreich auszurollen. „Das Ganze wird ein Volumen von über 30 Millionen Euro haben und wir haben sichergestellt, dass diese Finanzierung bis 2019 funktionieren wird“, betonte der Minister. Ziel sei, die tägliche Turnstunde österreichweit fix zu implementieren. Stattfinden werde die Bewegungseinheit im Rahmen der Schul-Autonomie. „Die Schulen sollen selbst entscheiden, ob sie das wollen oder nicht.“ Die Möglichkeiten reichten von einer echten Turnstunde bis zu einer Kombination aus Lernen und Bewegung, sagte Doskozil. (APA) 2016-08-23 13:06 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 97 /100 Bericht zu Hypo-U-Ausschuss empfiehlt Insolvenzrecht für Länder Wien, Klagenfurt – Der Berichtsentwurf zum HypoU-Ausschuss, erstellt von Verfahrensrichter Walter Pilgermair, ist heute an die Parteien ergangen. Laut dem Entwurf, der der APA vorliegt, „erscheint eine Reform bei Ermittlung und Begrenzung von Haftungen der Gebietskörperschaften unerlässlich“. Auch ein Insolvenzrecht für Länder und Gemeinden sei geboten. Die Aufsicht könnte besser zusammenarbeiten. „Mittels einer transparenten Haushaltsgebarung unter Veröffentlichung aller Haftungsrisiken soll gewährleistet werden, dass eventuelle finanzielle Risiken für Bund wie Länder erfasst sind“, heißt es unter vielen anderen Punkten auf den knapp 500 Seiten weiters. Derzeit seien Vergleiche der Haftungsstände und der Obergrenzen wegen uneinheitlicher Methodiken zur Berechnung praktisch unmöglich. Dass es noch kein Länder-Insolvenzrecht gebe „führt zu Fehlanreizen und birgt auf Länderseite die Gefahr eines nicht nachhaltigen, sorglosen ökonomischen Fehlverhaltens, da auf die Hilfe von außen, durch den Bund, spekuliert wird“. Gläubigerseitig könne es hingegen dazu führen, dass die Haftungen von Gebietskörperschaften implizit als Bundeshaftungen gewertet werden, schreibt Pilgermair. Staatskommissäre streichen oder stärken Staatskommissäre, die für den Bund in Banken-Aufsichtsräten sitzen, gehörten abgeschafft oder gestärkt, heißt es im Berichtsentwurf zum Hypo-U-Ausschuss über die Aufpasser der Republik, die in Banken-Aufsichtsräte entsandt werden. Zur Kontrolle aus Finanzmarktaufsicht (FMA) und Oesterreichischer Nationalbank (OeNB) heißt es, dass deren „Koordinierung, Aufgabenteilung, Informationsfluss“ untereinander „verbessert und institutionalisiert werden“ solle. „Auch wäre die Verantwortlichkeit bzw. Rechenschaftspflicht der handelnden Akteure anzuheben.“ Wirtschaftsprüfer von Bank bestellt und bezahlt Mangelnde Kritik der Wirtschaftsprüfer trotz teils kritischer Berichte der Aufsicht „scheint das Ergebnis eines Interessens- und Zielkonfliktes zu sein. So ist es die Bank, die ihren Prüfer bestellt und bezahlt“, heißt es im Berichtsentwurf. Klare Regeln wären angebracht. Große Mandate wie jene zur Prüfung einer Bank seien außerdem von zentraler wirtschaftlicher Bedeutung für den einzelnen Wirtschaftsprüfer und auch die tätige Kanzlei. Also „ist es daher angezeigt, diese Abhängigkeit bzw. auch nur deren Anschein durch gesetzliche Vorgaben zu beenden. Dies kann durch eine Beschränkung der Anzahl der maximal zulässigen Jahresabschlussprüfungen durch denselben Prüfer, dasselbe Prüfteam oder dasselbe Prüfungsunternehmen geschehen.“ Register soll Transparenz schaffen Da Firmen- und Trustkonstrukte im Finanzsektor dazu genutzt würden, um die Nachvollziehbarkeit der wirtschaftlich Begünstigten zu verschleiern und die Aufklärung zu erschweren, wird im Berichtsentwurf auch „eine gesetzliche Regelung“ vorgeschlagen, „die ein öffentlich einsehbares Register mit zertifizierten Letztbegünstigten von internationalen Firmennetzwerken vorsieht“. So „könnte für erhöhte Transparenz und ein geringeres Kreditrisiko“ gesorgt werden. (TT.com/APA) 2016-08-23 13:02 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 98 /100 Deutsches Bündnis will sofortigen Stopp der TTIPVerhandlungen Berlin – Ein breites Bündnis aus Gewerkschaften, Wohlfahrts-, Sozial- und Umweltverbänden, entwicklungspolitischen Organisationen und Kircheninitiativen fordert den sofortigen Stopp der Verhandlungen über das umstrittene Freihandelsabkommen TTIP mit den USA. Die Ratifizierung des schon fertig verhandelten Abkommens CETA mit Kanada müsse ausgesetzt werden, forderte das Bündnis am Dienstag in Berlin. Großdemonstrationen in sieben deutschen Städten am 17. September sollen diesen Forderungen Nachdruck verleihen. Die bundesweite Demonstration unmittelbar vor dem SPDParteikonvent, bei dem CETA das Hauptthema ist, und vor dem Treffen des EUHandelsministerrats markiere den bisherigen Höhepunkt der Proteste, erklärte das Bündnis „TTIP und CETA stoppen“. Ihm gehören mehr als 30 Organisationen an. Die Abkommen seien „ein demokratischer Skandal“. „Leidtragende sind die Ärmsten der Armen“ CETA und TTIP verankerten „eine Paralleljustiz“ für Investoren; rechtsstaatliche Prinzipien würden außer Kraft gesetzt, kritisierte das Bündnis. Staaten würden auf Investitionsschutz zulasten der Gemeinwohlorientierung verpflichtete, soziale und ökologische Errungenschaften der Gewinnerwartung von Großunternehmen untergeordnet. Zu den Leidtragenden der durch die Abkommen forcierten Handelspolitik gehörten insbesondere im Agrarsektor weltweit „die Ärmsten der Armen“, erklärte die Präsidentin von Brot für die Welt, Cornelia Füllkrug-Weitzel. Laut dem Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes, Ulrich Schneider, gefährden die Abkommen die gemeinnützigen sozialen Dienste in Deutschland. Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sieht die kulturelle Vielfalt gefährdet. Die öffentliche Förderung von Kultureinrichtungen und der öffentlich-rechtliche Rundfunk seien nicht ausreichend gesichert. Das Bündnis hofft früheren Angaben zufolge auf weit mehr als 100.000 Teilnehmer bei den Demonstrationen am 17. September. Sie sind in Berlin, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig, München und Stuttgart geplant. Im vergangenen Oktober hatte das Bündnis in Berlin eine Großdemonstration gegen TTIP organisiert, die laut Organisatoren rund 250.000, laut Polizei 150.000 Teilnehmer hatte. Vor dem Besuch von US-Präsident Barack Obama in Hannover protestierten im April erneut Zehntausende Menschen gegen das Freihandelsabkommen. (APA, AFP) 2016-08-23 12:53 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 99 /100 Markenstreit zwischen Champagnerriesen Ischgl – Zwischen dem Ischgler Hotelier Günther Aloys und dem französischen Champagnerhersteller MHCS ist ein Markenstreit um den von Aloys erfundenen Dosen-Prosecco „Rich“ entbrannt. Der Unternehmer wirft MHCS vor, die Marke seines Unternehmens „Rich“ ganz gezielt und „über die Maßen“ für die Bewerbung der ChampagnerMarke Veuve Clicquot auszunutzen, wie er in einer Aussendung argumentierte. Der Champagnerriese wiederum habe zuvor ihn und die RICH AG vor dem Ischgler Hotelier und Landgericht München I in erster Instanz insbesondere auf Feststellung geklagt, dass die Verwendung des Zeichens gestattet sei und man den eigenen Markenanmeldungen zustimmen müsse, so Aloys. In einer Gegenklage betreibt der Hotelier nun die Untersagung der Nutzung des Zeichens in der derzeitigen Form. Laut einem Bericht der Kronen Zeitung klagte Aloys MHCS auf 300.000 Euro. Vor rund einem Jahr sei MHCS an ihn herangetreten, um über die Verwendung der Bezeichnung „Rich“ zu verhandeln, erklärte Aloys zur Vorgeschichte. Man habe sich in einer Vereinbarung darauf geeinigt, dass MHCS „Rich“ ausschließlich als zusätzliche weitere Bezeichnung für Produkte nutzen dürfe, die unter einer anderen Hauptmarke, wie z. B. Veuve Clicquot, vertrieben werden. Die Verwendung von „Rich“ als Hauptmarke sei dadurch nicht gestattet worden. „Rich“ prange aber nun so groß auf den Etiketten von zahlreichen Veuve-Clicquot-Sorten, dass insbesondere für den Flaschen-Prosecco von „Rich“eine große Verwechslungsgefahr bestehe, argumentierte Aloys. Der eigentliche Name des Getränks - Veuve Clicquot - sei wegen der dominanten und übergeordneten Bezeichnung „Rich“ kaum mehr wahrnehmbar. „Originär war es die RICH AG, nicht MHCS, die die Markenrechte besaß und wir sehen, dass MHCS eine Markenrechtsverletzung nun billigend in Kauf zu nehmen scheint“, kritisierte der Hotelier. Der 2006 erstmals vorgestellte Dosen-Prosecco hatte vor allem durch PR-Events mit Paris Hilton Schlagzeilen gemacht. (APA) 2016-08-23 12:27 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 100 /100 Schockrocker Alice Cooper tritt gegen Clinton und Trump an Washington – Nach Bekanntgabe seiner mehr oder weniger ernst gemeinten Kandidatur für die US-Präsidentschaft zeigt sich Schockrocker Alice Cooper bei angedachten Maßnahmen kreativ. Schon auf der Website seiner Wahlkampagne fordert der 68-jährige Musiker, den verstorbenen MotörheadFrontmann Ian „Lemmy“ Kilmister am Mount Rushmore neben den bedeutendsten US-Präsidenten zu verewigen. Auf dem 50-Dollar-Schein soll der Komiker Groucho Marx den früheren Präsidenten Ulysses S. Grant ersetzen. Großbritannien fordert Cooper auf, den 20-Pfund-Schein mit dem Konterfei des Komikers Peter Sellers zu bedrucken. „A Troubled Man for Troubled Times“ Das Wahlkampfteam des Musikers konzentriert sich derzeit darauf, Fan-Artikel zu verkaufen und Coopers Song „Elected“ aus dem 1972 neu aufzulegen. Der Song, der während der erfolgreichen Kampagne zur Wiederwahl des US-Präsidenten Richard Nixon ein Hit war, endet mit den Worten: „Jeder hat Probleme und mir persönlich sind sie egal“. Sein Slogan für den USWahlkampf lautet: „A troubled Man for Troubled Times.“ (Ein geplagter Mann für schwierige Zeiten). Rocker Alice Cooper hat seine Kandidatur gegen Donald Trump und Hillary Clinton am Montag öffentlich gemacht. Erfindergeist hatte der 68-Jährige bereits im Juni am österreichischen NovaRock-Festival bewiesen. Cooper ließ bei dieser Gelegenheit Doppelgänger seiner nunmehrigen Rivalen gegeneinander antreten. Bei seinem Uralt-Hit „Elected“ ließ er zwei Verkleidete als Donald Trump und Hillary Clinton aufeinander los. Nach einem kurzen Boxkampf begannen die beiden Rivalen sich heftig zu lieben. Als Solo-Künstler lieferte Cooper am Nickelsdorfer Musikfestival eine Performance gespickt mit Hits aus seiner langen Karriere und zeigte schon damals politisches Interesse. Mit schaurigem Make-up, Kunstblut und geköpften Baby-Puppen auf der Bühne erfand Alice Cooper den „Schockrock“ - privat aber geht der amerikanische Sänger lieber in die Kirche oder auf den Golfplatz. 22 Stunden am Tag sei er der ganz normale Vincent Damon Furnier, als der er geboren wurde, sagte Cooper einmal in einem Interview. „Die restliche Zeit bin ich Alice Cooper, eine völlig eigenständige Persönlichkeit.“ Karriere begann harmlos Die Karriere des heutigen Schockrock-Stars begann einst ganz harmlos. Als Sohn eines Priesters wurde Vincent Damon Furnier in Detroit im US-Staat Michigan geboren und zog später mit seiner Familie nach Arizona. Mit Freunden aus dem Langlauf-Team nahm Cooper aus Spaß an Talentwettbewerben teil, zunächst noch als Beatles verkleidet. Nach einigen Umbesetzungen, Umbenennungen und einem Umzug nach Los Angeles bekam die Truppe dann einen Plattenvertrag. Ein magisches Hexenbrett soll der Legende nach den endgültigen Bandnamen „Alice Cooper“ ausgespuckt haben. Nachdem sich frühe Alben zunächst schlecht verkauften, brachte schließlich der Song „School‘s Out“ im Jahr 1972 den internationalen Durchbruch. Innerhalb der Band lösten Stress und Alkohol allerdings einen Dauer-Streit aus, welcher damit endete, dass Cooper den Bandnamen für sich alleine reklamierte und eine Solokarriere begann. Noch heute muss er den anderen Mitgliedern der Gruppe von damals jährlich Tantiemen zahlen. „Welcome To My Nightmare“ hieß das erste Solo-Album des Rockers 1975. „Am Ende bleibt dir nichts“ Der Erfolg blieb Cooper erhalten, aber auch der Alkohol ließ ihn nicht los. „Ich war mein ganzes Leben Alkoholiker, aber all die Autos, Häuser, Frauen, Drogen - am Ende bleibt Dir nichts“, sagte der Rocker mit den langen Haaren und den auf der Bühne immer kohlschwarz umrandeten Augen einmal. „Es gab Phasen in meinem Leben, an denen ich keine Ahnung mehr hatte, wer ich eigentlich war und was ich da machte.“ Schließlich wies sich Cooper freiwillig selbst in eine Entzugsklinik ein. Neben seinem exzessiven Leben als Grusel-Rocker ist Cooper jedoch auch ein Familienmensch und hat gemeinsam mit der Tänzerin Sheryl Goddard - seit mehr als 35 Jahren seine Ehefrau - drei Kinder großgezogen. Zu Hause sei er lieb und brav, beteuert Cooper. „Ich habe den merkwürdigsten Charakter des Planeten. Ich benutze keine Kraftausdrücke und ich werde nie sauer. Für meine Familie bin ich ein Held.“ Im Vorjahr gründete Cooper gemeinsam mit Hobby-Musiker Johnny Depp und „Aerosmith“Gitarrist Joe Perry die Band Hollywood Vampires. Wirklich ernst nimmt Cooper sein Auftreten in Politik wie Musik wohl eher nicht. Schon zu Beginn seiner Karriere sei ihm schnell klar geworden, dass er kein hochtrabender Künstler, sondern einfach ein Entertainer sei, sagte der Schockrocker einmal. (APA) 2016-08-23 12:19 Tiroler Tageszeitung www.tt.com Total 100 articles. Created at 2016-08-24 06:02
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