Deutschland mix in german Created at 2016-08

Announcement
Deutschland mix in german 100 articles, created at 2016-08-24 06:02
1 Schottischer Königspinguin wurde in Norwegen zum
General ernannt
(1.08/2)
Königspinguin Sir Nils Olav wurde zum Brigadegeneral der Leibgarde des
norwegischen Königshauses befördert. 2016-08-23 15:32 1KB www.tt.com
2 Washington bestätigt Auslieferungsantrag für Gülen
(1.07/2)
Die Türkei hat formell die Auslieferung des Predigers Gülen aus den USA beantragt.
Das Ersuchen stehe jedoch nicht in Verbindung mit dem gescheiterten Putschversuch.
2016-08-24 04:55 2KB www.sueddeutsche.de
3 Verletzte bei Unfall: Vollsperrung auf A8 aufgehoben
(1.05/2)
Nach einem Unfall war die A8 zwischen Günzburg und Leipheim stundenlang gesperrt.
Zwei Frauen wurden schwer verletzt. Auf dem Seitenstreifen gab es einen weiteren
Vorfall. 2016-08-24 06:02 2KB www.augsburger-allgemeine.de
4 US-Vizepräsident Biden besucht Türkei - Streit um
Auslieferung Gülens
Ankara (dpa) - Besuch unter schwierigen Vorzeichen: Als erster westlicher
Spitzenpolitiker besucht US-Vizepräsident Joe Biden nach dem gesch 2016-08-24 00:00
(1.04/2)
1KB www.sueddeutsche.de
5 Merkel fordert Loyalität von Deutschtürken
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat von türkischstämmigen Bürgern Loyalität
eingefordert. "Dafür versuchen wir, für ihre Anliegen ein offenes O... 2016-08-24 04:54
(1.02/2)
2KB www.haz.de
6 Haftstrafen für Rumpold und Hochegger
(1.02/2)
Sowohl der frühere FPÖ-Bundesgeschäftsführer Rumpold als auch der – in
Handfesseln vorgeführte – Ex-Lobbyist Hochegger bekamen teilbedingte Haftstrafen
wegen Untreue. Es ging erneut um Telekom-Geld. 2016-08-23 16:58 6KB diepresse.com
7 Dachau - Gemeinsame Verantwortung
(0.02/2)
Landratsamt und Sozialverband VdK Bayern unterzeichnen Kooperationsvertrag zur
Wohnberatung 2016-08-24 04:55 3KB www.sueddeutsche.de
8 Wolfratshausen - Beschimpfung im Vollrausch
Amtsgericht verurteilt 18-Jährigen, weil er Polizisten beleidigte 2016-08-24 04:55 4KB
www.sueddeutsche.de
(0.01/2)
9 Mitten in der Region - Der Tag, der kein Tag ist
Es gibt den Weltnudeltag, den "Liebe-deinen-Zahnarzt-Tag" und den "Reite-den-WindTag". Und am 24. August? Ein weißer Fleck im Kalender. Wie schön! 2016-08-24 04:55
(0.01/2)
2KB www.sueddeutsche.de
10 Ebersberg - Zielsichere Tradition
(0.01/2)
Die königlich privilegierte Feuerschützengesellschaft Ebersberg setzt
Hoffnungen in ihren Nachwuchs 2016-08-24 04:55 4KB www.sueddeutsche.de
große
11 FC Porto steht nach 3:0 über AS Roma in der
Champions League
(0.01/2)
Die Römer schwächten sich mit zwei Roten Karten. Neben Porto sind auch Legia
Warschau, Monaco, Rasgrad und Celtic in der Königsklasse dabei. 2016-08-23 22:43 2KB
www.tt.com
12 Paszek verlor in 1. Qualifikations-Runde der US Open
(0.01/2)
Tamira Paszek ist in der Qualifikation für die US Open der Tennis-Profis bereits in der
ersten Runde gescheitert. Die als Nummer drei gesetzte... 2016-08-23 19:31 1KB
www.tt.com
13 Lehrer wegen Freiheitsberaubung vor Gericht - Urteil
erwartet
Neuss (dpa) - Im Prozess gegen einen Realschullehrer wegen Freiheitsberaubung und
Körperverletzung soll heute in Nordrhein-Westfalen das Urteil verkündet werden
2016-08-24 03:53 1KB www.t-online.de
14 Natascha Kampusch: Der Fall, der nicht zur Ruhe
kommt
Vor genau zehn Jahren gelang Natascha Kampusch die Flucht aus ihrem Verlies.
Doch das Leben in Freiheit hält nach wie vor viele Mauern bereit. 2016-08-24 04:55 5KB
www.tt.com
15 Ende gut, alles gut? - „Liefergate“ bei VW und die
Folgen
Ein Lieferboykott von wichtigen Zulieferern bringt bei VW Bänder zum Stillstehen. Nach
Marathon-Verhandlungen steht eine Einigung. Sieger gibt es nicht. Der Konflikt aber
könnte weitreichende Folgen haben. 2016-08-24 04:55 5KB www.tt.com
16 Benediktbeuern - Komponierte Herzrhythmusstörungen
Pianist Markus Kreul bringt bei seinen Meisterschülern durch anschauliche Vergleiche
versteckte Fähigkeiten hervor 2016-08-24 04:55 5KB www.sueddeutsche.de
17 Lenggries - Vorfahrt missachtet: 10 000 Euro Schaden
Mehr auf SZ.de 2016-08-24 04:55 944Bytes www.sueddeutsche.de
18 Petershausen - Solarstrom speichern
Kostenloser
Vortrag
für
private
Energieerzeuger 2016-08-24
04:55
1KB
www.sueddeutsche.de
19 Mann stirbt nach Wespenstichen
Nach Wespenstichen ist ein 78 Jahre alter Mann in Bremen gestorben. Bei
Gartenarbeiten hatte er ein Erdwespennest gefunden, wie die Polizei mitteilte.
2016-08-24 06:02 2KB www.augsburger-allgemeine.de
20 ZDF-Test: Wie gut und gesund ist Hühnerfleisch?
Der Sternekoch Nelson Müller hat in der neuen Folge von ZDFzeit Produkte aus
Geflügelfleisch getestet. Bio-Hähnchen überzeugt geschmacklich, aber auch
Discounter können punkten. 2016-08-24 06:02 2KB www.augsburger-allgemeine.de
21 Europol sprengt Tauschnetzwerk für Kinderpornografie:
75 Festnahmen
Europol ist ein Schlag gegen ein internationales Tauschnetzwerk für Kinderpornografie
gelungen: 75 Menschen wurden festgenommen. 2016-08-24 06:02 2KB www.augsburgerallgemeine.de
22 Münchner Straße in Dachau - Dicke Luft
Die Jungen Freien Wähler kritisieren die Verengung der Münchner Straße und stellen
sich damit gegen die Stadträte der Mutterpartei. Das Bündnis für Dachau reagiert
verärgert und hält den Nachwuchspolitikern Stimmungsmache und falsche
Behauptungen vor 2016-08-24 04:55 4KB www.sueddeutsche.de
23 Verkehr - Es geht rund
Kein Stillstand, weniger Unfälle: Im Straßenbau liegen Kreisverkehre im Trend - auch
im Landkreis 2016-08-24 04:55 4KB www.sueddeutsche.de
24 Dachau/Pullach - Aufbruch zur Erinnerung
Das Todesmarsch-Denkmal von Hubertus von Pilgrim hat die Auseinandersetzung mit
den Naziverbrechen vorangetrieben 2016-08-24 04:55 3KB www.sueddeutsche.de
25 Vierkirchen - Eine Frage der Sicherheit
Gemeinde
Vierkirchen
lässt
Grabmale
überprüfen 2016-08-24
04:55
1KB
www.sueddeutsche.de
26 Kirchseeon - In Unterführung hängen geblieben
Lkw-Fahrer erleidet bei Kollision mittelschwere Verletzungen 2016-08-24 04:55 1KB
www.sueddeutsche.de
27 Serie: Geschichten aus dem Dachauer Land, Folge 5 - In
einem Land vor unserer Zeit
Seit 30 Jahren untersucht Christa Liebert akribisch die Geschichte Miesbergs - von
den Anfangen menschlicher Besiedlung bis zur Auswanderungswelle des frühen 20.
Jahrhunderts. Forschungsobjekt ist auch ihr Wohnhaus, der alte "Girglbauer"-Hof
2016-08-24 04:55 7KB www.sueddeutsche.de
28 Steinhöring - Gedankenreise in die Zukunft
Steinhöringer
entwerfen
Visionen
für
das
Jahr
2040 2016-08-24
04:55
3KB
www.sueddeutsche.de
29 Sicherheit - Mehr Spaß auf einer sicheren Wiesn
Viele Auseinandersetzungen konnten auf dem Dachauer Volksfest laut Polizei schon
im Keim erstickt werden. Die Stadt zählt wie im Vorjahr 300 000 Besucher, auch die
Schausteller zeigen sich insgesamt zufrieden 2016-08-24 04:55 5KB www.sueddeutsche.de
30 Kommentar - Richtige Entscheidung
Mehr Sicherheitskräfte auf dem Dachauer Volksfest und mehr Kontrollen: Das kostet
Geld, bewirkt aber auch etwas. 2016-08-24 04:55 2KB www.sueddeutsche.de
31 Wahlarena: Sellering und Caffier treffen Bürger
In der NDR Wahlarena haben sich Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident
Sellering und sein Herausforderer Caffier den Wählern gestellt. Es ging um die
Flüchtlingspolitik, Kitas, Löhne und mehr. 2016-08-24 04:55 1KB www.ndr.de
32 Vom Malz zur Mass - Ein ehrsames Handwerk
Einst gab es 22 Brauereien allein in Tölz, auch in Wolfratshausen wurde Bier gebraut bis die Konkurrenz aus München zu übermächtig wurde 2016-08-24 04:55 7KB
www.sueddeutsche.de
33 Oberpframmern - Nicht ganz dicht
Oberpframmern
muss
in
Wasserleitungsnetz
investieren 2016-08-24 04:55
2KB
www.sueddeutsche.de
34 Viktorianer geben gute Figur ab
Starke Leistungen beim Triathlon 2016-08-24 06:02 1KB www.augsburger-allgemeine.de
35 Obama besuchte Hochwassergebiete in Louisiana
Obama traf Flutopfer, Polizisten und andere Helfer und sagte ihnen langfristige Hilfe zu.
2016-08-23 23:03 2KB www.tt.com
36 Als Raubtier vor der Kamera
Um 20:15 startete die dritte Staffel der Investment-Show "Die Höhle der Löwen". Die
Hauptdarsteller: Das Geld – und diejenigen, die es haben. 2016-08-23 22:58 6KB
www.tagesspiegel.de
37 Wir basteln uns einen Roboter
Die temporäre Werkstatt im Hallenbad ist ab heute geöffnet. Während dort kleinere
Stücke gebaut werden, entstehen im echten Fab Lab sogar Fahrräder und Ski.
2016-08-23 22:55 4KB diepresse.com
38 Wenn Fachhochschulen und Unis einander zuhören
Prominenz aus allen Hochschulsektoren traf beim traditionellen Empfang von
Fachhochschulkonferenz und „Presse“ im Alpbacherhof zusammen. 2016-08-23 22:53
3KB diepresse.com
39 Landkarten regieren die Welt
Die Aufklärung ermutigte Wissenschaftler, Grenzen zu ziehen. Deren Reflexion ist
fällig, meint nicht nur Jean-Claude Juncker. 2016-08-23 22:47 4KB diepresse.com
40 Wie viel Aufklärung verträgt der Supermarkt?
Mit dem Kalorienzählen begann bereits vor Jahrzehnten eine Radikalisierung der
Essenskultur. Heute flüchten Konsumenten in "Fundamentalismen". 2016-08-23 22:42
5KB diepresse.com
41 Der Landarzt könnte schon bald aussterben
Der teils dramatische Ärztemangel im ländlichen Raum könnte in ein paar Jahren zu
einer Versorgungslücke führen. 2016-08-23 22:36 4KB diepresse.com
42 Augmented Reality: Alpbachs digitale Spielwiese
Pokémon Go ist nicht das einzige Spiel, für das man in Alpbach ein Handy wie auch
seine Füße braucht. 2016-08-23 22:29 5KB diepresse.com
43 Zwischen Alpbachtattoos und Kaiserschmarrn
Twitter ist nicht die richtige Welt, sondern nur eine Blase. Auch beim Forum Alpbach
bildet sich eine kleine Parallelwelt im Internet – die aber durchaus ihre amüsanten
Seiten hat. Fast wie im richtigen Leben. 2016-08-23 22:26 3KB diepresse.com
44 Ein Alpbacher Autor, mit der Heimat versöhnt
Der Schriftsteller Robert Prosser ist inzwischen wieder gern in Alpbach, vor allem zum
Schreiben. Heute stellt er einen Teil seines noch unveröffentlichten zweiten Romans
vor – in einer Performance, mit Videos und Dosenklappern. 2016-08-23 22:23 5KB
diepresse.com
45 Polizei gelingt Schlag gegen Pädophilen-Ring
Die Polizei hat europaweit 75 mutmaßliche Pädophile festgenommen, unter anderem in
Deutschland. Die Verdächtigen sollen Kinderpornografie produziert und im i...
2016-08-24 04:54 1KB www.haz.de
46 Flüchtling fährt 400 Kilometer unter LKW mit
Ein LKW-Fahrer in Italien hat etwa 400 Kilometer lang einen blinden Passagier
transportiert. Ein Flüchtling aus Afghanistan hatte sich mit Ledergürteln...
2016-08-24 04:54 2KB www.haz.de
47 Sagen Sie stets "Aibecka" zu ihnen
Die Alpbacher Mundart klingt "weich" und ist "konservativ". Das heißt, sie hat sich im
Lauf der Zeit kaum verändert. Noch heute trifft man sich am "Erchtåg" und kauft
"Mäaö". Selbst der Kaiser hinterließ ein sprachliches Andenken. 2016-08-23 22:14 6KB
diepresse.com
48 Tirol entzieht Österreich-Türken den Pass
Vermehrt illegale Doppelstaatsbürgerschaften aufgedeckt: Das Land Tirol bürgerte
Betroffene sofort aus. 2016-08-23 20:59 6KB www.tt.com
49 „Ihr seid damit nicht alleine“
US-Präsident Barack Obama hat am Dienstag den stark überfluteten Bundesstaat
Louisiana besucht. Dabei versprach er langfristige Hilfe. 2016-08-23 20:42 2KB
www.tagesspiegel.de
50 Die Polizei ist unterbesetzt und überfordert
Jetzt überschlagen sich Politiker sich mit der Ankündigung neuer Stellen. Doch schon
viel früher schon hätte gezielt in die Polizei investiert werden müssen. Ein Kommentar.
2016-08-23 20:39 4KB www.tagesspiegel.de
51 Das Geschäft mit den Patientendaten
Das digitale Gesundheitswesen boomt. Apple und andere Technologiekonzerne bieten
vermehrt Gesundheitssoftware an - und sammeln Daten. Nicht alle finden das gut.
2016-08-23 20:29 5KB www.tagesspiegel.de
52 Transfer fixiert: Dragovic wechselt zu Bayer Leverkusen
Der 25-jährige ÖFB-Teamverteidiger unterschrieb einen Vertrag bis 2021. Über die
Ablösesumme wurde Stillschweigen vereinbart. 2016-08-23 20:23 4KB www.tt.com
53 Dienst hilft gegen unberechtigte Abmahnungen
Immer wieder werden Internetnutzer abgemahnt, oft zu Unrecht, und viele wissen dann
nicht, wie sie reagieren können – also zahlen sie lieber die Forderung de...
2016-08-24 04:54 3KB www.haz.de
54 Die erfolglose Suche nach dem Goldzug der Nazis
Zwei Hobbyhistoriker sind überzeugt in einem unterirdischen Tunnel einen Goldschatz
aufgespürt zu haben. Gefunden wurde bisher nur zerbrochenes Porzellan.
2016-08-23 20:11 4KB www.tagesspiegel.de
55 Wie die AfD um Russlanddeutsche wirbt
Die AfD spricht im Wahlkampf in Berlin verstärkt Russlanddeutsche an. Mit Flyern und
extra Forderungen im Wahlprogramm. Kann dieser Plan aufgehen? Eine Annäherung.
2016-08-23 20:06 3KB www.tagesspiegel.de
56 Obdachlose fotografieren ihre Stadt
Mit Einmalkameras fotografierten Londons Obdachlose ihre Stadt, wie sie erleben. Die
Aufnahmen
berühren
trotz
des
Grauschleiers. 2016-08-23 19:52 2KB
www.tagesspiegel.de
57 Notarzteinsatz am Wittenbergplatz - Bahnhof gesperrt
Drei U-Bahnlinien waren von der Sperrung betroffen. Gegen 21 Uhr fuhren die Bahnen
wieder. 2016-08-23 19:51 919Bytes www.tagesspiegel.de
58 29.000 Waffenbesitzer mehr innerhalb eines Jahres
Heuer gibt es bereits mehr neue Waffenbesitzer als im gesamten Vorjahr. In Tirol
wurde ein Plus von 11 Prozent verzeichnet. 2016-08-23 19:39 2KB www.tt.com
59 Bürger planen Wilmersdorfer Kulturquartier
Die Bürgerinitiative Quartier Fasanenplatz will den Kiez an der Schaperstraße beleben.
Stadtplaner, Politiker und Kulturschaffende ziehen mit – nur ein Investor möchte lieber
Bürohäuser bauen. 2016-08-23 18:57 2KB www.tagesspiegel.de
60 Neuerlicher Führungswechsel bei der Vuelta, Atapuma
in Rot
BMC-Profi Atapuma ist damit bereits der vierte Träger des roten Leadertrikots bei der
diesjährigen Spanien-Rundfahrt. Riccardo Zoidl belegte als bester Österreicher Rang
45. 2016-08-23 18:52 2KB www.tt.com
61 Podolski wird Synchronsprecher beim „König der
Löwen“
In der Serie „Die Garde der Löwen“ leiht der 31-Jährige einem frechen Stachelschwein
seine Stimme. 2016-08-23 18:39 1KB www.tt.com
62 Ärzte holten bei Operation 40 Messer aus Bauch eines
Patienten
Ärzte haben einem Mann in Neu-Delhi den Bauch aufgeschnitten und 40 Klappmesser
herausgeholt. „Geistige Mächte“ hätten ihn zum Verschlingen getrieben, sagte der 42Jährige. 2016-08-23 18:23 2KB www.tt.com
63 Exhibitionist in Schwaz ergriff auf Moped die Flucht
Eine 26-Jährige ging Dienstagmittag mit ihrem Hund in Schwaz spazieren. Aus einer
Entfernung von etwa 30 Metern sah sie dann einen Mann,... 2016-08-23 18:02 1KB
www.tt.com
64 Betoneisen in Wiese vergraben: Mähwerk von Traktor
beschädigt
Ein bislang Unbekannter steckte zwischen Montag und Dienstag ein etwa 35
Zentimeter langes und zwei Zentimeter starkes Betoneisen in eine Wiese in Obertilliach
und ließ... 2016-08-23 17:55 1KB www.tt.com
65 So wollen Berlin und Paris Europa sicherer machen
Die Innenminister Deutschlands und Frankreichs fordern eine engere Zusammenarbeit
der EU-Länder im Kampf gegen den Terrorismus. Bei einem Treffen in Paris st...
2016-08-24 04:54 2KB www.haz.de
66 Richterbund kritisiert Einmischung von Politikern
Der Richterbund hat die Einmischung von Politikern in laufende Gerichtsverfahren
scharf kritisiert. Dabei steht besonders Bundesfamilienministerin Manuela Sc...
2016-08-24 04:54 1KB www.haz.de
67 Raketen aus Syrien treffen türkische Grenzstadt
Zwischen der Türkei und Kriegsparteien in Syrien schaukelt sich die Lage hoch. Zwei
türkische Grenzorten wurden mit Granaten und Raketen beschossen. Das türk...
2016-08-24 04:54 2KB www.haz.de
68 Philippinische Polizei tötet 756 Verdächtige
Der Polizeichef der Philippinen hat das harte Vorgehen der Regierung gegen
Drogenkriminelle verteidigt. Innerhalb weniger Wochen wurden 756 Verdächtige getöt...
2016-08-24 04:54 1KB www.haz.de
69 Freispruch in Prozess um sexuellen Missbrauch einer
Achtjährigen
Der Angeklagte bestritt jeglichen Missbrauchsversuch und wurde im Zweifel
freigesprochen. 2016-08-23 17:29 3KB www.tt.com
70 Google verteilt neues Betriebssystem „Nougat“
Die
neue
Android-Version
2016-08-23 16:59 1KB www.tt.com
ermöglicht
eine
parallele
Nutzung
zweier
Apps.
71 Hofer für engere Kooperation mit Staaten wie Kroatien
und Slowenien
Der freiheitliche Hofburg-Kandidat will sich für eine engere Staatenkooperation
innerhalb der EU einsetzen. 2016-08-23 16:56 3KB diepresse.com
72 Schleck bekommt von Ex-Rennstall zwei Millionen Euro
Der luxemburgische Radprofi Fränk Schleck kassiert Medienberichten zufolge zwei
Millionen Euro von seinem ehemaligen Rennstall Leopard AG. Das Bundesgericht
bestätigte demnach in letzter Instanz... 2016-08-23 15:57 1KB www.tt.com
73 Motorradunfall in Söll forderte drei teils Schwerverletzte
Zwei sich entgegenkommende Motorräder stießen zusammen. Dabei wurden die
beiden Lenker sowie eine Mitfahrerin teils schwer verletzt. 2016-08-23 15:42 1KB
www.tt.com
74 Boko-Haram-Chef bei Luftangriff angeblich schwer
verwundet
Abubakar Shekau wurde laut der nigerianischen Armee bei einem Angriff auf ein Lager
der Terrormiliz verletzt. Ein Experte zweifelt die Meldung jedoch an, da Shekau bereits
mehrfach für tot erklärt worden war. 2016-08-23 15:42 3KB www.tt.com
75 Lkw-Lenker mit mehr als 1,5 Promille auf A13 gestoppt
Auf der Brennerautobahn (A13) nahe der Staatsgrenze hat die Tiroler Polizei
Montagmittag einen alkoholisierten Lkw-Lenker gestoppt. Ein Alkomattest bei dem 39...
2016-08-23 15:36 1KB www.tt.com
76 Leverkusen-Stürmer Chicharito brach sich bei
Treppensturz Hand
Auch Kapitän Lars Bender fehlt Leverkusen im Topspiel zum Bundesliga-Auftakt am
Samstag bei Borussia Mönchengladbach. 2016-08-23 15:34 1KB www.tt.com
77 Schmerzmittel nur kurz einsetzen
Für den Fall der Fälle haben viele zu Hause ein rezeptfreies Schmerzmittel parat. Doch
längerfristig sollten solche Medikamente auf eigene Faust und ohne ärztliche Kontrolle
nicht eingenommen werden. Denn sie können Nebenwirkungen haben. 2016-08-23 15:33
4KB www.tt.com
78 Schuldspruch gegen Gina-Lisa: Alice Schwarzer ortet
„Skandal“
Der Prozess gegen Gina-Lisa Lohfink hat über Wochen polarisiert. Auch das Urteil
wegen falscher Verdächtigung wird unterschiedlich gesehen. Einen Schlusspunkt gibt
es noch nicht. 2016-08-23 15:28 2KB www.tt.com
79 Motte in Auto löste Alarmanlage und Polizeieinsatz aus
Ein kleines Insekt hat die Anrainer einer ganzen Straße in Braunschweig in
Deutschland um ihren Schlaf gebracht. 2016-08-23 15:18 1KB www.tt.com
80 Leuchtstreifen auf Rinderhörnern sollen Unfälle
verhindern
Um Verkehrsunfälle zu verhindern, tragen streunende Rinder in einem Bezirk im
zentralindischen Bundesstaat Madhya Pradesh neuerdings Leuchtstreifen auf den
Hörnern. 2016-08-23 14:48 1KB www.tt.com
81 Nordkorea startet Bezahlfernsehen nach Vorbild von
Netflix
Die Zahl der Abonnenten ist noch unklar, da weniger als tausend Menschen
Internetzugang haben. 2016-08-23 14:38 2KB www.tt.com
82 Ärger bei SPÖ: Drozda bezeichnet Kurz als
„Oppositionspolitiker“
Außen- und Integrationsminister Sebastian Kurz erntet einen Rüffel des
Koalitionspartners, weil er laufend Vorschläge medial präsentiere statt diese
regierungsintern zu diskutieren. Die ÖVP weist die Kritik zurück und geht selbst in die
Offensive. 2016-08-23 14:28 3KB www.tt.com
83 Tiroler Kassenärzte bekommen bessere
Rahmenbedingungen
Gebietskrankenkasse und Ärztekammer haben neue Rahmenbedingungen für die
Tiroler Kassenärzte vorgestellt. Vertragsformen sollen flexibler werden. 2016-08-23 14:22
2KB www.tt.com
84 Höchste Zeit für Wacker-Wende
Hinten offen und fehleranfällig, vorne harm- und glücklos, Zuschauerschwund sowie
hartnäckiges Verletzungspech – die Momentaufnahme des FC Wacker fällt krass
negativ aus. 2016-08-23 13:57 3KB www.tt.com
85 Guardian-Journalist Kingsley hält hilflosem Europa den
Spiegel vor
Patrick Kingsley hat dramatische Schicksale von Menschen auf der Flucht hautnah
miterlebt. In seinem Buch „Die neue Odyssee“ stellt er der europäischen
Migrationspolitik ein verheerendes Zeugnis aus. Sein Fazit: Die Flüchtlinge lassen sich
durch keine Abschottungspolitik der Welt aufhalten. 2016-08-23 13:57 5KB www.tt.com
86 Bike-Spektakel mit 700.000 € subventioniert
Damit „Crankworx“ nach Tirol kommt, muss die öffentliche Hand kräftig mitzahlen.
Nicht alle wissen offenbar von ihrem Glück. TVB Serfaus-Fiss-Ladis hatte Event
abgelehnt. 2016-08-23 13:44 3KB www.tt.com
87 Spendenstreit mit Fiona Grasser: Berufung nicht
stattgegeben
Das Oberlandesgericht Innsbruck bestätigte die Abweisung der Klage eines
Tierschutzvereines. 2016-08-23 13:39 2KB www.tt.com
88 Das unterschätzte Vorratslager
Was bei den Deutschen derzeit die Angst vor einer bevorstehenden Katastrophe
schürt, lässt die Tiroler kalt, fast zu kalt: die Empfehlung des Zivilschutzes, für Notfälle
vorzusorgen und zu Hause Vorräte zu lagern. 2016-08-23 13:39 3KB www.tt.com
89 Leipzig startet mit bescheidenen Zielen: Fuß fassen
Die roten Bullen aus Leipzig sind nach sieben Jahren am vorläufigen Höhepunkt
angelangt. Der Verein sorgt in der Region für eine große Euphorie, scheidet aber in den
anderen Stadien Deutschlands weiterhin die Geister. 2016-08-23 13:39 5KB www.tt.com
90 Musiker an Schimmelpilzen in seinem Dudelsack
gestorben
Ein 61-jähriger Brite ist gestorben, weil sich in seinem Dudelsack gefährliche
Schimmelpilze gebildet hatten. 2016-08-23 13:38 2KB www.tt.com
91 Pensionskassen: Vorsorgelösungen sollen attraktiver
werden
Der Fachverband der Pensionskassen will, dass der Anteil der FirmenpensionBerechtigten in fünf Jahren von 23 auf bis zu 50 Prozent klettert. 2016-08-23 13:33 5KB
www.tt.com
92 Jan Böhmermann zurück im Fernsehen
Satiriker Jan Böhmermann ist nach der Sommerpause ab Donnerstag wieder auf
ZDFneo zu sehen. 2016-08-23 13:29 4KB www.tt.com
93 Türkische Zentralbank senkte Leitzins zum sechsten
Mal in Folge
Der Satz für Übernachtkredite wurde von 8,75 auf 8,50 Prozent zurückgenommen.
2016-08-23 13:25 1KB www.tt.com
94 Isinbajewa schloss Comeback bei Olympia 2020 nicht
aus
Die Russin war erst am Freitag in die Athletenkommission des IOC gewählt worden.
Bezüglich der Spiele in Tokio in vier Jahren wollte sich Isinbajewa nicht festlegen.
2016-08-23 13:25 2KB www.tt.com
95 Ex-Polizist im Fall Bakary wegen Vergewaltigung
angeklagt
Jener ehemalige Polizist, der vor vier Jahren mit Kollegen einen Schubhäftling gefoltert
hat, wird nun wegen Vergewaltigung angezeigt. 2016-08-23 13:22 2KB www.tt.com
96 GmbH mit Experten: Doskozil verrät Pläne für
Sportförderung
Die Spitzensportförderung in Österreich soll künftig in der Hand einer von Experten
geführten Gesellschaft liegen. Das Projekt soll bereits ab Herbst umgesetzt werden.
Sportminister Doskozil geht mit gutem Beispiel voran. 2016-08-23 13:06 6KB www.tt.com
97 Bericht zu Hypo-U-Ausschuss empfiehlt Insolvenzrecht
für Länder
Verfahrensrichter Pilgermair schreibt im Berichtsentwurf, ohne Insolvenzrecht für
Länder gebe es die Gefahr, dass diese sorglos ökonomisches Fehlverhalten an den
Tag legen – weil sie auf den Bund vertrauen. 2016-08-23 13:02 3KB www.tt.com
98 Deutsches Bündnis will sofortigen Stopp der TTIPVerhandlungen
In Deutschland sind im Sommer Großdemonstrationen in sieben Städten gegen das
Freihandelsabkommen TTIP geplant. 2016-08-23 12:53 3KB www.tt.com
99 Markenstreit zwischen Ischgler Hotelier und
Champagnerriesen
Der Ischlger Hotelier Aloys wirft einem französischen Konzern vor, seinen DosenProsecco für die Bewerbung von Veuve Clicquot auszunutzen. 2016-08-23 12:27 2KB
www.tt.com
100 Schockrocker Alice Cooper tritt gegen Clinton und
Trump an
Der Neuzugang im US-Präsidentenwahlkampf erweist sich auch in der Politik als
skurril und einfallsreich. 2016-08-23 12:19 5KB www.tt.com
Articles
Deutschland mix in german 100 articles, created at 2016-08-24 06:02
1 /100
Schottischer Königspinguin wurde in Norwegen zum
(1.08/2)
General ernannt
Edinburgh – Ein Königspinguin ist
am Montag an mehr als 50 in Reih
und Glied aufgestellten Soldaten
der Leibgarde des norwegischen
Königshauses entlanggewatschelt.
Der Auftritt im Tiergarten der
schottischen Hauptstadt Edinburgh
gehörte zu einer Zeremonie mit
langer Tradition. Der Pinguin
namens Sir Nils Olav wurde bei der
Gelegenheit zum Brigadegeneral
befördert.
Seit 1972 dient ein Königspinguin
aus dem Edinburgher Zoo der norwegisch-königlichen Leibgarde „Hans Majestet Kongens
Garde“ als Maskottchen. Alle paar Jahre, wenn das Regiment am „Royal Edinburgh Military
Tattoo“ - einem Militärmusikfestival - teilnimmt, wird das Tier mit einem Ehrentitel ausgezeichnet.
Zuletzt wurde Nils Olav 2008 zum Ritter geschlagen. (APA/dpa)
Dieser Pinguin wird gerade
zum Brigardegeneral
stern.de
2016-08-23 15:32 Tiroler Tageszeitung www.tt.com
2 /100
Washington bestätigt Auslieferungsantrag für Gülen
(1.07/2)
Die Türkei hat formell die Auslieferung des Predigers Gülen aus den USA beantragt. Das
Ersuchen stehe jedoch nicht in Verbindung mit dem gescheiterten Putschversuch.
Das US-Außenministerium hat den Eingang eines offiziellen Auslieferungsantrags der Türkei für
den in den USA lebenden Geistlichen Fethullah Gülen bestätigt. "Wir können nun bestätigen,
dass die Türkei die Auslieferung von Herrn Gülen beantragt hat", sagte Ministeriumssprecher
Mark Toner.
Das Ersuchen stehe nicht im Zusammenhang mit dem gescheiterten Putschversuch im Juli in
der Türkei, betone Toner. Ähnlich hatte sich bereits in der vergangenen Woche das Weiße Haus
geäußert,
das
Außenministerium gab nun
aber die erste offizielle
Bestätigung dazu ab.
Ankara dringt seit Wochen
auf die Auslieferung des im
US-Exil
lebenden
Predigers. Die türkischen
Behörden stellten aber erst
Anfang des Monats einen
Haftbefehl aus, in welchem
dem
75-jährigen
Geistlichen offiziell zur Last
gelegt wird, den Befehl für den Umsturzversuch in der Türkei gegeben zu haben. Gülen weist
die Vorwürfe entschieden zurück.
In den vergangenen Wochen hatte die US-Regierung hervorgehoben, dass sie noch keinen
formellen Auslieferungsantrag der Türkei erhalten habe. Außerdem rief Washington die
türkische Justiz auf, Beweise vorzulegen, statt lediglich Anschuldigungen vorzubringen.
Die Regierung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan macht Gülen für den
versuchten Putsch verantwortlich und fordert eine schnelle Auslieferung. Das Thema dürfte
auch im Mittelpunkt von Gesprächen stehen, die US-Vizepräsident Joe Biden am Mittwoch in
Ankara unter anderen mit Erdogan führen will.
US-Außenministerium
bestätigt
Auslieferungsantrag für
Gülen
sueddeutsche.de
Türkei beantragt
Auslieferung von Fethullah
Gülen
tagesspiegel.de
2016-08-24 04:55 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de
3 /100
Verletzte bei Unfall: Vollsperrung auf A8 aufgehoben
(1.05/2)
Bei einem Verkehrsunfall auf der A8 zwischen Günzburg und Leipheim ist am späten
Dienstagnachmittag eine 51-jährige Motorradfahrerin lebensgefährlich verletzt worden. Laut
Polizei hatte eine Autofahrerin beim Spurwechsel die Frau erfasst. Sie selbst geriet ebenfalls ins
Schleudern und wurde schwer verletzt.
Wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd-West auf Anfrage mitteilte, passierte
der Unfall um kurz nach 17 Uhr in Fahrtrichtung Stuttgart. Ersten Erkenntnissen zufolge wollte
eine 72-jährige Autofahrerin vom linken auf den mittleren Fahrstreifen wechseln und schätzte
dabei wohl die Geschwindigkeit zweier Motorräder. Ihr Wagen erfasste das hintere der
Motorräder, die darauf sitzende Frau wurde von ihrem Zweirad geschleudert und kam auf der
Fahrbahn zum Liegen. Der
Helm wurde ihr beim Sturz
vom Kopf gerissen, sie erlitt
schwerste
Kopfverletzungen.
Die 72-jährige Autofahrerin
kam
ebenfalls
ins
Schleudern, ihr Fahrzeug
krachte links gegen die
Betongleitwand,
überschlug
sich
dann
mehrmals und kam auf
dem Dach zum Liegen. Die
Frau wurde dabei schwer verletzt. Zwei Helikopter waren im Einsatz und flogen die Verletzten in
umliegende Kliniken.
Bis etwa 20.45 Uhr war die A8 zwischen Günzburg und Leipheim komplett gesperrt. Es bildete
sich ein bis zu zehn Kilometer lange Stau.
Während der Vollsperrung nutzten laut Polizei mehrere Autofahrer den Seitenstreifen, um
schneller voranzukommen. Ein LKW-Fahrer habe diesen blockiert, um das zu verhindern. Ein
Autofahrer war laut Polizei so wütend darüber, dass er sich mit dem Lkw-Fahrer einen
handgreiflichen Streit lieferte. Beide schlugen sich demnach gegenseitig, erlitten dabei leichte
Verletzungen und wurden später von der Autobahnpolizei vernommen.
Unfall bei Sommerrodelbahn:
Frau in Elbigenalp schwer
verletzt
tt.com
Drama in OÖ: Zehn
Verletzte bei Unfall auf
Kinder-Erlebnishof
tt.com
2016-08-24 06:02 Augsburger Allgemeine www.augsburger-allgemeine.de
4 /100
US-Vizepräsident Biden besucht Türkei - Streit um
(1.04/2)
Auslieferung Gülens
Ankara (dpa) - Besuch unter schwierigen Vorzeichen: Als erster
westlicher Spitzenpolitiker besucht US-Vizepräsident Joe Biden nach
dem gescheiterten Putschversuch heute die Türkei. Unter anderem ist
ein Gespräch mit Präsident Recep Tayyip Erdogan geplant. Biden will die
türkische Regierung der Solidarität der USA versichern. Allerdings
belasten gleich mehrere Streitpunkte die Beziehungen beider Länder. So
dürfte es um die von der Türkei geforderte Auslieferung des in den
USA lebenden Geistlichen Fethullah Gülen gehen, den Ankara für den
Putschversuch verantwortlich macht.
Türkei beantragt
Auslieferung von Fethullah
Gülen
tagesspiegel.de
2016-08-24 00:00 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de
5 /100
Merkel fordert Loyalität von Deutschtürken
(1.02/2)
Berlin. Bundeskanzlerin Angela
Merkel
(CDU)
fordert
von
türkischstämmigen
Bürgern
in
Deutschland,
loyal
zur
Bundesrepublik zu stehen. "Von den
Türkischstämmigen, die schon lange
in Deutschland leben, erwarten wir,
dass sie ein hohes Maß an Loyalität
zu unserem Land entwickeln", sagte
Merkel den "Ruhr Nachrichten".
"Dafür versuchen wir, für ihre
Anliegen ein offenes Ohr zu haben
und sie zu verstehen", sagte Merkel
weiter. Dafür halte man auch engen Kontakt zu den Migrantenverbänden.
Mit Blick auf innertürkische Konflikte mahnte Merkel die Türkischstämmigen zu Besonnenheit:
"Die Meinungs- und Demonstrationsfreiheit gilt in Deutschland für alle, die hier leben, aber
natürlich müssen alle ihre Meinungsverschiedenheiten friedlich austragen", sagte die Kanzlerin.
Zuletzt hatten Kundgebungen von Anhängern des türkischen Präsidenten Recep Tayyip
Erdogan in Deutschland für politische Diskussionen gesorgt. Ende Juli hatten mehrere
Zehntausend Menschen in Köln friedlich für Erdogan demonstriert. Eine geplante LiveÜbertragung einer Rede des türkischen Präsidenten wurde dem Veranstalter der
Demonstration aber wegen der aufgeheizten Stimmung verboten.
Stattdessen wurde eine Botschaft Erdogans verlesen. Darin dankte Erdoğan den
türkischstämmigen Bürgern in Deutschland für ihre moralische Unterstützung bei der
Vereitelung des Staatsstreichs am 15. Juli. Aus der CDU kamen Forderungen, die doppelte
Staatsbürgerschaft wieder abzuschaffen. Begründet wurde dies auch mit möglichen
Loyalitätskonflikten.
In den vergangenen Monaten hatte es Meinungsverschiedenheiten zwischen der Regierung
und Vertretern der Türkischen Gemeinde in Deutschland gegeben. Der Vorsitzende Gökay
Sofuoglu hatte zum Beispiel im Juni eine mangelnde Sensibilität deutscher Parlamentarier
gegenüber den Deutschtürken beklagt. Hintergrund war der fast einstimmige Beschluss der
Armenien-Resolution durch den Bundestag.
dpa/afp/RND/wer
Merkel ruft
türkischstämmige Deutsche
zu Loyalität auf
diepresse.com
2016-08-24 04:54 Hannoversche Allgemeine www.haz.de
6 /100
Haftstrafen für Rumpold und Hochegger
(1.02/2)
Sowohl der frühere FPÖBundesgeschäftsführer
Rumpold als auch der – in
Handfesseln vorgeführte – ExLobbyist Hochegger bekamen
teilbedingte Haftstrafen wegen
Untreue. Es ging erneut um
Telekom-Geld.
23.08.2016 | 16:58 |
MANFRED SEEH
VON
( DiePresse.com )
Zuerst war Gernot Rumpold
an der Reihe. Der 58-Jährige, in den 1990-er-Jahren FPÖ-Politiker, später Geschäftsführer der
Werbeagentur mediaConnection, trat am Dienstag vor ein Wiener Strafgericht. Schon vor drei
Jahren wurde der als Jörg Haiders „Mann fürs Grobe“ bekannt gewordene Ex-Politiker wegen
Beteiligung an der Untreue verurteilt. Nun ging es auf Geheiß des OGH „nur“ noch um das
Strafausmaß: Dieses fiel geringer als in der ersten Instanz aus.
Diesmal erhielt Rumpold zwei Jahre und neun Monate Haft. Von den insgesamt also 33
Monaten wurden 22 Monate auf Bewährung nachgesehen. Ursprünglich hatte Rumpold drei
Jahre ausgefasst.
Die Strafe wurde reduziert, weil ein Teil der Anklage, nämlich Falschaussage vor dem
Korruptions-U-Ausschuss, weggefallen war. Angesichts des unbedingten Haftteils (elf Monate)
könnte Rumpold, so diese Strafe rechtskräftig wird, einen Antrag auf Hausarrest (überwacht
mittels Fußfessel) stellen. Problematisch könnte dabei der Umstand werden, dass Rumpold
keiner geregelten Beschäftigung nachgeht. Dies ist an sich eine der Voraussetzungen für die
Gewährung der Fußfessel.
"Ich bin beim AMS als Arbeitssuchender angemeldet und habe ein Ansuchen auf
Mindestsicherung gestellt.“ Dies erklärte der wahrlich tief gefallene Ex-FPÖ-Politiker nun dem
Gericht. Er befinde sich zudem "seit 2014 in Privatinsolvenz". Schulden? "Zirka drei Millionen
anerkannt", so Rumpold.
Seine Strafe erging nun, weil Rumpold vor zwölf Jahren 600.000 Euro von der Telekom Austria
(TA) kassiert hatte. Damals hatte die FPÖ bei Rumpold Schulden. Diese erließ Rumpold
„seiner“ Partei zum Teil – als er in den Genuss des TA-Geldes kam. Der Deal war von Kärntens
Landeshauptmann Jörg Haider eingefädelt worden.
Rumpold selbst (er hat auch eine Strafe aus einem Finanzstrafverfahren) zeigte sich nun als
reuiger Sünder: "Was ich getan habe, war schuldhaftes Verhalten. Das möchte ich eingestehen.
"
Staatsanwalt Michael Radasztics nutzte die Rumpold-Verhandlung für herbe Kritik am
Verantwortungsbewusstsein so mancher Unternehmensvorstände. "Wir haben keine Kultur der
Verantwortungsübernahme in diesem Land. " Bei den früheren Vorständen der Telekom Austria
sei von 15.000-Euro-Monatsgehältern gesprochen worden. "Mit einem so hohen Einkommen
wird die Übernahme von Verantwortung abgegolten. " Trotzdem stünden viele Vorstände nicht
zu ihren Entscheidungen.
Vieles würde auf Fachabteilungen oder Prokuristen abgeschoben. Oder auf Personen, die
bereits gestorben sind. "In Österreich sind die größten Verbrecher oft die, die schon gestorben
sind. " Nicht "die Gärtner oder die Butler", seien oftmals die Täter, sondern eben die
Verantwortungsträger.
Nur sehr selten höre man das Bekenntnis: "Ja, das war falsch, das hätte ich nicht tun dürfen. "
Vielmehr höre man: "Mir geht es schlecht. " Dies durfte als Seitenhieb auf Ex-Immofinanz-Chef
Karl Petrikovics verstanden werden, der nach Verhängung von sechs Jahren Haft plötzlich
versucht hatte, Haftunfähigkeit vorzugeben. Dieser Versuch scheiterte vor kurzem, allerdings ist
noch eine Beschwerde von Petrikovics offen. Im Gefängnis sitzt er jedenfalls nicht.
Bild vergrößern Peter Hochegger / Bild: (c) APA/HERBERT NEUBAUER Nicht nur Rumpold,
auch Ex-Lobbyist Peter Hochegger hatte am Dienstag seinen „großen Tag“, wie Richter
Wolfgang Etl sagte. Hochegger wurde in Handfesseln unter Blitzlichtgewitter aus der U-Haft
vorgeführt. Diese war vor ein paar Tagen verhängt worden, weil der 67-Jährige einen
Gerichtstermin platzen hatte lassen – unter Hinweis darauf, dass er psychisch zu angeschlagen
sei. Das Gericht glaubte dies nicht, nahm Fluchtgefahr an und ließ den 67-Jährigen einsperren
Auch gestern wies Hochegger - einst der Star der österreichischen Berater-Branche - ein
Gutachten vor, wonach er verhandlungsunfähig sei. Der daraufhin verärgerte Richter sprach
von einem oberflächlichen Gefälligkeitsgutachten. Und bat die eigens in den Gerichtssaal
bestellte Gerichtsgutachterin Sigrun Rossmanith um ihre Ausführungen. Wenig überraschendes
Fazit: Hochegger sei sehr wohl verhandlungsfähig. Eine schwere depressive Erkrankung liege
"dezidiert nicht" vor.
Hocheggers Anwalt Karl Schön versuchte noch die Situation zu retten, indem er darauf hinwies,
dass Hocheggers Privatgutachter immerhin auch ein gerichtlich beeideter Sachverständiger sei.
Dies schien den Richter nur noch mehr zu stören: Ein solcher Gutachter erweise dem Stand der
psychiatrischen Gerichtsgutachter "keinen guten Dienst".
Letztlich bekam auch der PR-Profi – dieser sah bleich und abgemagert aus und sprach kaum
ein Wort – eine Strafreduktion: Für eine 960.000-Euro-Parteienspende der TA an das BZÖ –
Hochegger war damals (2006) Vermittler – erhielt er nun zwei Jahre Haft, davon 16 Monate
bedingt.
Im ersten Rechtsgang hatte der einstige Berater von Unternehmen wie eben der Telekom, aber
auch zum Beispiel von Karl-Heinz Grasser, noch zweieinhalb Jahre unbedingte Haft erhalten.
Auch in seinem Fall hatte der OGH eine Neufestsetzung der Strafe verlangt, weil auch bei ihm
der Schuldspruch "Falschaussage" aufgehoben worden war.
Wird die neue Strafe rechtskräftig, hat auch Hochegger Chancen auf die Fußfessel. Vorerst aber
bleibt die U-Haft aufrecht. Hochegger (er ist so wie Rumpold hoch verschuldet) wird derzeit in
U-Haft psychiatrisch betreut. Seine Medikamente seien jedoch "milde", wie Sachverständige
Rossmanith darlegte.
Mildere Strafen: Bleibt
Hochegger und Rumpold
Haft erspart?
tt.com
2016-08-23 16:58 Von Manfred diepresse.com
7 /100
Dachau - Gemeinsame Verantwortung
(0.02/2)
Landratsamt
und
Sozialverband VdK Bayern
unterzeichnen
Kooperationsvertrag
zur
Wohnberatung
Das Landratsamt Dachau
hat die Aufgabe der
Wohnberatung
für
Behinderte
an
den
Sozialverband VdK Bayern
vergeben. Dazu wurde nun
eine
Kooperationsvereinbarung
zwischen dem Landkreis und dem Sozialverband unterzeichnet. Eine ausgebildete Fachkraft,
die diese Aufgabe wahrnehmen kann, wird der Sozialverband allerdings voraussichtlich erst im
Sommer 2017 haben. Das Landratsamt hält dennoch den VdK auf lange Sicht für die beste
Lösung. Für den Landkreis waren Landrat Stefan Löwl und Wolfgang Gartenlöhner vom
Fachbereich Sozialwesen, für den VdK Landesgeschäftsführer Michael Pausder, Yvonne
Knobloch, die für das Projekt zuständige Ressortleiterin "Leben im Alter" und Architekt Ulrich
Neumeier, Leiter der Häuserverwaltung des VdK zur Vertragsunterzeichnung anwesend,
ebenso Vertreter der Kreistagsfraktionen.
Ein wichtiger Eckpunkt der Vereinbarung ist laut Mitteilung des Landratsamts "die
Koordinierung des Beratungsprozesses hinsichtlich der intensiven Zusammenarbeit des
Sozialverbands mit den ambulanten Diensten, den Handwerksbetrieben und Architekten. "
Dabei kommt auch auf die ehrenamtlichen Wohnberater in den Gemeinden eine bedeutende
Aufgabe zu. Die Akquise und die Aus- und Fortbildung liegt in der gemeinsamen Verantwortung
des Landkreises und des VdK. "Mit dieser Entscheidung hat der Kreisausschuss einen
richtungsweisenden und Kontinuität garantierenden Beschluss gefasst", sagte Landrat Stefan
Löwl. Und VdK-Landesgeschäftsführer Michael Pausder sagte bei der Unterzeichnung des
Kooperationsvertrags: "Das Interesse an professioneller Unterstützung beim alters- und
behindertengerechten Umbau von Häusern und Wohnungen nimmt stark zu. " Yvonne
Knobloch, die für das Projekt in Dachau zuständige VdK-Ressortleiterin "Leben im Alter", habe
selbst bereits 400 Wohnraumberatungen bei Hausbesuchen durchgeführt und diese bis zur
Fertigstellung begleitet sowie die Beantragung von Fördermittel übernommen. Ihre Vorträge
beim Sozialverband VdK Bayern seien regelmäßig ausgebucht, und auch beim kostenlosen
Beratungstelefon "Pflege und Wohnen" des VdK Bayern riefen immer mehr Menschen an, die
ihr Zuhause barrierefrei gestalten wollen und dafür Informationen benötigten. "Für uns ist es ein
großen Anliegen, Barrierefreiheit in allen Bereichen zu verwirklichen", sagte VdKLandesgeschäftsführer Pausder. Er verwies auf die erfolgreiche bundesweite VdK-Kampagne
"Weg mit den Barrieren! " Rund 60 000 Menschen haben die Kampagne im Internet (www.wegmit-den-barrieren.de) und per Unterschrift bereits unterstützt. Viele meldeten auch Hindernisse
in Mietwohnungen. Durch den Einsatz des VdK seien bereits zahlreiche Barrieren beseitigt
worden. "Nun wollen wir im Landkreis Dachau viele Menschen unterstützen, ihr Zuhause so
umzugestalten, dass sie dort so lange wie möglich selbstständig leben können", sagte Pausder.
Wer Interesse hat, in seiner Gemeinde ehrenamtlich als Wohnberater tätig zu werden, kann sich
von sofort an beim Sozialverband der Rufnummer 089/2117-133 melden",
Dachau Auslandsaufenthalte für
Jugendliche
sueddeutsche.de
Dachau - Seminar für
Firmengründer
sueddeutsche.de
2016-08-24 04:55 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de
8 /100
Wolfratshausen - Beschimpfung im Vollrausch
(0.01/2)
Amtsgericht verurteilt 18-Jährigen, weil er Polizisten beleidigte
Immer wieder hat das Amtsgericht Wolfratshausen mit jungen
Erwachsenen zu tun, die gerade erst 18 Jahre alt geworden oder etwa
Anfang 20 sind, aber schon ein gut gefülltes Vorstrafenregister vorweisen
können. So war es auch im Fall eines 18-jährigen Tölzers, der sich am
Dienstag vor Gericht verantworten musste. Ihm wurde vorgeworfen, betrunken Polizeibeamte
beleidigt zu haben. Ein Bluttest zeigte damals, dass er 2,5 Promille Alkohol im Blut hatte - zuvor
war er noch mit dem Mofa unterwegs gewesen. Die Alkoholprobleme des Tölzers waren dem
Amtsgericht bekannt, er war schon zuvor wegen Körperverletzung mit Geldstrafen und Arrest
belangt worden.
Der junge Mann erschien ohne Anwalt und zeigte sich geständig. Ein Tölzer Polizeibeamter trat
als Zeuge auf und berichtete von einem Nachmittag im Februar, als der Angeklagte betrunken
neben seinem Mofa im Feld gefunden wurde. Zunächst sei es unmöglich gewesen, ihn zu
wecken. Erst als der Krankenwagen eintraf, sei er zu sich gekommen. Bei der Blutuntersuchung
im Krankenhaus habe sich dann herausgestellt, dass der Beschuldigte nicht nur 2,5 Promille,
sondern auch Spuren von THC im Blut hatte. Die jedoch seien so gering gewesen, dass sie
noch unter der Bestimmungsgrenze gelegen hätten. Als sich die Polizeibeamten von dem
jungen Mann trennten, drehte sich dieser nach Zeugenaussage noch ein letztes Mal zu ihnen
um und beschimpfte die Beamten wüst. Diese fühlten sich so gekränkt, dass sie Anzeige
erstatteten. Auf das Urteil wirkte sich der nachweisliche Cannabis-Konsum nicht gerade
vorteilhaft aus, ebenso wenig, wie die Trunkenheit des jungen Mannes ein strafmilderndes
Urteil zur Folge hatte. Denn schon vorher war sein zunehmendes Alkoholproblem bei
Gerichtsverhandlungen Thema gewesen.
Im Oktober 2015 hatte der Angeklagte einem anderen jungen Mann dreimal ins Gesicht
geschlagen, im Januar 2016 wiederholte sich die Gewalt. Der Tölzer wurde dafür zweimal
verurteilt, verbüßte einen Arrest und zahlte eine Geldstrafe, außerdem musste er zu fünf
Beratungsgesprächen bei der Caritas gehen. Seine dortige Betreuerin gab bei der
Gerichtsverhandlung am Dienstag einen Bericht ab, in dem sie auch die Familiensituation des
Angeklagten beschrieb. Seine Familie habe einen eigenen Betrieb, in dem er schon als Kind
mitgeholfen habe. Er sei der mit Abstand jüngste von drei Brüdern; vor allem zum mittleren
Bruder habe er ein gutes Verhältnis, während es mit den Eltern Probleme gebe. In der Jugend
habe er teilweise suizidales Verhalten gezeigt. Im Juli habe er nun erfolgreich seine Ausbildung
zum Metzger abgeschlossen und bereits in einer anderen Stadt Arbeit gefunden. Im Verlauf der
Gespräche habe sich sein Verhalten verbessert, er sei jetzt pünktlicher, reflektierter und
aufgeschlossener. Sein Verhältnis zum Alkohol sei jedoch ambivalent: Einerseits sehe er selbst,
dass er in den vergangenen Monaten viel getrunken habe, andererseits trinke er nach eigener
Einschätzung nicht mehr als seine Freunde. Dennoch habe er seinen Konsum nun aufs
Wochenende beschränkt. Seit einigen Monaten habe er eine Freundin, die einen positiven
Einfluss auf ihn habe, außerdem blicke er mit neuer Zuversicht seinem Leben in einer anderen
Stadt entgegen. Die Verselbständigung sei allerdings noch in den Anfängen, hieß es - ohne
weitere Betreuung könnte sie auch schiefgehen.
Das Gericht verurteilte den Tölzer zu einer Geldstrafe von 600 Euro, die er in vier Raten an die
Caritas zu zahlen hat. Außerdem darf er für 17 Monate nicht fahren und wird wohl eine
medizinisch-psychologische Untersuchung über sich ergehen lassen müssen. Auf einen
erneuten Arrest verzichtete das Gericht, damit sich der Angeklagte auf seine neue Stelle
konzentrieren könne.
Wolfratshausen Jugendliche werden
handgreiflich
sueddeutsche.de
2016-08-24 04:55 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de
9 /100
Mitten in der Region - Der Tag, der kein Tag ist
(0.01/2)
Es gibt den Weltnudeltag, den "Liebe-deinen-Zahnarzt-Tag" und den "Reite-den-Wind-Tag".
Und am 24. August? Ein weißer Fleck im Kalender. Wie schön!
Heute ist kein Tag. Gut, natürlich ist heute die Sonne aufgegangen und der Kalender nennt das
Ganze einen Mittwoch, genauer gesagt den 24. Tag im August. Aber heute ist kein Tag, was
Aktionen oder Gedenken betrifft. Das wiederum ist bemerkenswert, denn
inzwischen wimmelt es in handelsüblichen Kalendarien nur so von
Aktions-, Gedenk- oder Nationalfeiertagen.
Früher kannte man Ostern, Pfingsten und Weihnachten und dazwischen
vielleicht noch Muttertag. Alles recht übersichtlich. Den Rest füllte man
individuell mit Geburtstagen auf und war ansonsten ausgelastet mit Arbeits- oder Urlaubstagen
sowie dem über Tage vorher ansteigenden Stresshormonpegel vor größeren Familienfeiern.
Dann kam die Professionalisierung.
Es entstanden Tage, an denen sich die Menschen zum Beispiel für Toleranz (16. November),
für Menschenrechte (10. Dezember und 21. März), gegen Nuklearversuche (29. August) oder
für Autoren hinter Gittern (15. November) einsetzen sollten. Soweit, so gut. Wenn nicht
irgendwann Marketingstrategen das Ruder übernommen hätten: Internationale PastaProduzenten erfanden den Weltnudeltag (25. Oktober). Es gibt den Tag der Blockflöte (10.
Januar), der Seifenblasen (5. Oktober) und des Videorekorders (7. Juni), einen "Liebe-deinenZahnarzt-Tag" (2. Juni) und einen "Reite-den-Wind-Tag (23. August). Das schrie natürlich nach
einer Gegenbewegung. Wahrscheinlich entstanden so der Tag der Freundschaft (30. Juli), der
Weltglückstag (20. März) und der Weltlachtag (erster Sonntag im Mai).
Heute aber? Ist nichts. Kein Gedenken, kein Aufruf. Balsam für die Seele! Erst am Samstag steht
wieder etwas im Kalender: der "Einfach-so-Tag". Ohne Anlass und tieferen Sinn findet er am 27.
August statt, 2005 wurde er in den USA eingeführt - um einfach mal das zu tun, was einem
gerade einfällt. Im Landkreis Ebersberg könnte man diesen Tag nutzen, um wie einst
Huckleberry Finn am Ufer des Mississippi am Ufer der Attel oder der Glonn - vielleicht tut's auch
der Urtlbach - zu sitzen und den Herrgott einen guten Mann sein zu lassen. Einfach so. Obwohl,
das könnte einen jeden Tag locken, ganz ohne Kalenderaufruf.
Mitten in Wolfratshausen Der Tag, der kein Tag ist
sueddeutsche.de
2016-08-24 04:55 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de
10 /100
Ebersberg - Zielsichere Tradition
(0.01/2)
Die königlich privilegierte Feuerschützengesellschaft Ebersberg setzt große Hoffnungen in
ihren Nachwuchs
Für den perfekten Schuss müssen Körper, Arm und Gewehr ein Dreieck bilden. Wenn der
Finger den Abzug drückt, sollte die Hälfte des Lungenvolumens ausgeatmet sein, dann ist der
Körper am ruhigsten. Ein hohes Maß an Disziplin ist erforderlich, an Körperspannung, an
Selbstbeherrschung. Für Katharina Stuhlmann, 16 Jahre alt, eine leichte Übung. Hoch
konzentriert zielt sie, atmet aus, drückt ab - und trifft ins Schwarze. Wieder und wieder. Das
Schießen gibt dem zierlichen Mädchen Selbstbewusstsein. Katharina ist eine gute Schützin, hat
sich und ihr Gewehr unter Kontrolle.
"Leute wie Katharina sind
unsere Zukunft", sagt Josef
Schauberger,
Sportleiter
der königlich privilegierten
Feuerschützengesellschaft
Ebersberg,
stolz.
Magdalena Neuner habe
auch
einmal
so
angefangen. Und wer weiß,
vielleicht verbirgt sich unter
den 120 Hobby-Schützen
des Vereins die nächste
Schieß-Legende.
Davon
zumindest
träumen
Schauberger und Franz Kisters, der erste Schützenmeister der Feuerschützen. Sie setzen auf
Jugendförderung, auf Vielfalt: "Wir sind ein schöner, gemischter Haufen", beschreibt
Schauberger, zwischen zwölf und 80 Jahren alt, Männer und Frauen. Mit zwei Mannschaften ist
der Verein bei den Rundenwettkämpfen des Schützengau Ebersberg vertreten.
Auf 13 Schießständen üben die königlich privilegierten Schützen in einem ehemaligen Kuhstall
bei der Kugler Alm. Den Stall haben sie eigenhändig renoviert, die Stände selbst aufgebaut, ein
Hauch Salpeter liegt noch in der Luft. Sie schießen mit Luftgewehren und Bleikugeln.
Geschossen wird auf kleine Zielscheiben, zehn Meter weit entfernt. Das Schießen ist für die
Schützen ein Hobby - und eine Tradition, die sie bewahren. "Früher war der Schützensport noch
eine Sache der Verteidigung", erklärt Kisters. Dem ist heutzutage nicht mehr so, dennoch hafte
der ganzen Sache nach wie vor etwas Ehrwürdiges an. Vielleicht auch dieser Ehre wegen sind
die Böllerschützen, eine Untergruppe der Feuerschützengesellschaft, auf Feierlichkeiten
zugegen - "um ordentlich Krach zu machen", so Schauberger, und um einem Fest mehr Würde
zu verleihen.
Diese Würde sei der Feuerschützengesellschaft schon allein wegen ihrer langen Geschichte zu
eigen, so Kisters. 1435 finde die Gesellschaft ihre erste urkundliche Erwähnung, was sie zum
ältesten Verein des Landkreises Ebersberg mache. Einige Vereine - wie den ihren - habe der
König in der Vergangenheit privilegiert behandelt, erklärt Kisters. Demnach war der
Schützenkönig früher beispielsweise ein Jahr lang steuerfrei. Diesen "privilegierten" Status hat
der Verein nicht verloren - obwohl Bayern seit der Abdankung Ludwig III vor knapp 100 Jahren
keinen König mehr hat. Die Ebersberger Schießsportler nennen sich also weiterhin königlich
privilegiert - und das mit Stolz. Einen Schützenkönig bestimmen sie weiterhin jährlich, durch
einen einzigen Schuss. Steuern müsse der Sieger heutzutage leider trotzdem zahlen, bemerkt
Kisters bedauernd.
Die deutsche Zeitgeschichte spiegelt sich auch in der Chronik des Vereins wieder. Während der
Weltkriege und in der Nachkriegszeit wurde der Verein zwischenzeitlich aufgelöst und blieb es
zunächst auch. Erst 1959 beschlossen einige Schützenfreunde die Wiedergründung der
Feuerschützengesellschaft. Schauberger ist mittlerweile seit 40 Jahren dabei. Er weiß, dass
sein Sport gefährlich sein kann. Regelmäßig kommt er mit besorgten Eltern ins Gespräch. Doch
größer als das Risiko ist für ihn das Potenzial, das in "seinem" Sport steckt.
Eltern hätten immer Angst, dass ihre Kinder wild oder gewalttätig würden, wenn sie schössen,
beschreibt auch Kisters. Dabei gebe es Belege dafür, dass der Schießsport Jugendlichen helfe:
"Es ist nachgewiesen, dass Jugendliche, die den Schießsport betreiben, sich besser
konzentrieren können und sozialer sind", so Kisters. Beim Schießen gehe es in erster Linie um
Disziplin - und die brauche man schließlich dringend bei den Matheaufgaben.
Ebersberg - Kostenlose
MVV-Radlkarte
sueddeutsche.de
2016-08-24 04:55 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de
11 /100
FC Porto steht nach 3:0 über AS Roma in der Champions
(0.01/2)
League
Rom – Der FC Porto hat über die AS
Roma den Sprung in die Champions
League geschafft. Im Schlager der
Dienstag-Rückspiele im Play-off um
den Einzug in die FußballKönigsklasse setzten sich die
Portugiesen in Rom mit 3:0 durch.
Porto profitierte dabei auch von zwei
Roten Karten gegen die Italiener.
Ebenfalls in der Champions League
dabei
sind
Monaco,
Legia
Warschau, Celtic Glasgow und
Ludogorez Rasgrad.
Porto hatte im Hinspiel nur ein 1:1 erreicht. Felipe brachte die Gäste in Rom aber bereits in der
8. Minute in Führung. Daniele De Rossi (39.) und Emerson (50.) mussten nach glatt roten
Karten dann vorzeitig vom Feld. Ein Doppelschlag von Miguel Layun (73.) und Jesus Corona
(75.) bedeutete das Ende der Ambitionen der Römer.
Monaco siegte gegen Villarreal nach einem späten Elfmeter 1:0, die Monegassen hatten bereits
in der Vorwoche mit 2:1 gewonnen. Celtic musste trotz eines 5:2-Polsters beim 0:2 bei Hapoel
Beer-Sheva noch zittern. Legia gelang beim 1:1-Heimremis gegen den irischen Außenseiter
Dundalk erst in der Schlussminute der Ausgleich. Polens Meister hatte auswärts mit 2:0
gewonnen. Rasgrad gelang indes nach einem 2:2 bei Viktoria Pilsen mit einem Gesamtscore
von 4:2 der Einzug in die Champions League.
Die letzten fünf Plätze werden am Mittwoch vergeben. Dabei will auch Red Bull Salzburg über
Dinamo Zagreb (Hinspiel 1:1) in die lukrative Gruppenphase einziehen. Die Auslosung der
Gruppenphase findet am Donnerstag (18 Uhr) im Grimaldi Forum von Monaco statt. (APA)
Champions League vor
Reform: Mehr Fixplätze für
Top-Ligen
tt.com
2016-08-23 22:43 Tiroler Tageszeitung www.tt.com
12 /100
Paszek verlor in 1. Qualifikations-Runde der US Open
(0.01/2)
Tamira Paszek ist in der
Qualifikation für die US Open
der Tennis-Profis bereits in
der ersten Runde gescheitert.
Die als Nummer drei gesetzte
Vorarlbergerin unterlag der
Bulgarin Viktorija Tomowa am
Dienstag mit 4:6,2:6. In der
Ausscheidung um einen Platz
im
vierten
Grand-SlamTurnier des Jahres am
Dienstag ebenfalls noch im
Einsatz war Jürgen Melzer
gegen den US-Amerikaner
Tennys Sandgren. (APA)
ÖTV-Quartett kämpft in
Quali um Startplatz bei den
US Open
tt.com
2016-08-23 19:31 Tiroler Tageszeitung www.tt.com
13 /100
Lehrer wegen Freiheitsberaubung vor Gericht - Urteil
erwartet
Neuss (dpa) - Im Prozess gegen einen Realschullehrer wegen
Freiheitsberaubung und Körperverletzung soll heute in NordrheinWestfalen das Urteil verkündet werden. Zuvor soll aber noch ein Schüler
als Zeuge und mutmaßliches Opfer vor dem Amtsgericht in Neuss
aussagen. Der 50 Jahre alte Lehrer hatte einer lauten Schulklasse eine
schriftliche Arbeit aufgebrummt. Laut Anklage verbot er den Schülern, den Raum zu verlassen,
ehe sie die Aufgabe erledigt hatten. Als ein Junge dennoch gehen wollte, soll der Lehrer ihm
den Arm in den Bauch gestoßen haben.
2016-08-24 03:53 www.t-online.de
14 /100
Natascha Kampusch: Der Fall, der nicht zur Ruhe kommt
Wien – Am 23. August
2006
ist
Natascha
Kampusch in Strasshof in
Niederösterreich die Flucht
vor
ihrem
Entführer
Wolfgang
Priklopil
gelungen. Doch obwohl
der Fall für die Polizei nach
umfassenden Ermittlungen
abgeschlossen ist, kommt
auch nach zehn Jahren
keine Ruhe in die Causa.
Immer wieder melden sich
private Ermittler zu Wort,
die nicht glauben wollen, dass Priklopil alleine gehandelt haben soll.
Laut der offiziellen - und gleich durch mehrere Ermittlungsverfahren bestätigten - Version wurde
die damals zehnjährige Kampusch am 2. März 1998 von Wolfgang Priklopil entführt und mehr
als acht Jahre lang in Priklopils Haus in Strasshof gefangen gehalten. Einen Teil der Zeit war
sie in dem zu einem „Verlies“ umgebauten Keller des Entführers eingesperrt gewesen. Erst im
August 2006 gelang der mittlerweile 28-Jährigen die Flucht, ihr Peiniger beging daraufhin
Selbstmord. Priklopil fungierte dabei als Einzeltäter, was auch Kampusch selbst immer wieder
unterstrich.
Doch nicht nur Kampusch wies eine etwaige „Mehrtäter-Theorie“ zurück, auch sämtliche
Ermittlungsverfahren kamen bisher zu dem Schluss, dass Priklopil keine Hintermänner hatte.
Zuletzt wies 2013 eine Evaluierungskommission unter Beteiligung des FBI und des deutschen
Bundeskriminalamtes alle Verschwörungstheorien zurück: „Die Evaluierung hat ergeben, dass
Wolfgang Priklopil die Entführung mit hoher Wahrscheinlichkeit alleine durchgeführt hat“, sagte
damals der Präsident des deutschen Bundeskriminalamtes, Jörg Ziercke.
Ermittlungspannen festgestellt
Verbindungen des Entführers zu Rotlicht-, Sado-Maso- oder Pädophilenszene „konnten trotz
umfangreicher Ermittlungen nicht festgestellt werden“. Sehr wohl festgestellt wurden von der
Kommission aber „Ermittlungspannen“ und „Fehleinschätzungen“ bei den Ermittlungen.
Trotz diesem eindeutigen Urteil tauchen immer wieder - zum Teil auch prominente - Personen
auf, die der offiziellen Version keinen Glauben schenken. Einer der lautstärksten Kritiker ist der
pensionierte Präsident des Obersten Gerichtshofs (OGH), Johann Rzeszut, der seit 2010
schwere Vorwürfe gegen die mit dem Fall Kampusch betraut gewesenen Anklagebehörden
erhebt. Rzeszut verfasste nun auch „Der Tod des Kampusch-Kidnappers: Wahrheitsfindung im
Würgegriff“.
Der Leiter der Evaluierungskommission im Fall Kampusch, der früherer Präsident des
Verfassungsgerichtshofs (VfGH), Ludwig Adamovich, landete vor Gericht, weil er in den Raum
gestellt hatte, dass es Kampusch nach der Entführung „womöglich besser ergangen war als
zuvor bei ihrer Familie“. Ihren Entführer Priklopil bezeichnete Adamovich als „Auftragstäter“.
Doch es liegt nicht alleine an den diversen Verschwörungstheorien, dass der Fall einfach nicht
zur Ruhe kommen will. Immer wieder werden Bücher veröffentlicht, die immer neue Aspekte der
Causa aufrollen wollen. Auch Kampusch selbst ist mehrfach in die Öffentlichkeit gegangen.
2012 kam ihr Buch „3096 Tage“ auf den Markt, das später auch verfilmt wurde. Anlässlich des
Zehn-Jahres-Jubiläums ihrer Selbstbefreiung kam am 12. August „Zehn Jahre Freiheit“ (List
Verlag) in den Buchhandel.
Der Wahnsinn lebt weiter
Kampusch beschreibt darin die vergangenen zehn Jahre mit den „neuen Mauern“, die sich in
der Freiheit gebildet haben, wie sie sich von Anfang an von Medienberatern, Psychologen oder
Anwälten okkupiert erlebte. „Jeder Journalist, jede Person auf der Straße wusste subjektiv
besser über mich und meine Lebensgeschichte Bescheid als ich selbst“, erläutert Kampusch.
Die Patienten auf der psychiatrischen Station seien „noch die Normalsten in dem ganzen
Wahnsinn“ gewesen. In dem Buch zeigt sie auch das Positive der vergangenen Jahre auf - etwa
ihr Engagement in Sri Lanka.
Kampusch erzählt auf den 234 Seiten, wie sie in der Außenwelt viel Unterstützung bekam, aber
etwa in manchen Briefen erneut mit „Besitzansprüchen und krankhafte Phantasien“ konfrontiert
wurde. Sie beschreibt die vielen Pöbeleien und selbst körperliche Übergriffe, denen sie im
öffentlichen Raum ausgesetzt war und erzählt von dem „Trotz und Masochismus“, den sie
alldem entgegensetzte - ehe sie dann nach rund sechs Jahren Probleme damit bekam, ihre
Wohnung überhaupt zu verlassen.
Den Vorwurf, mit ihrer Geschichte Geld verdienen zu wollen, ließ die 28-Jährige in einem
Interview mit der ORF-Sendung „Thema“ nicht gelten, sie wolle ihre Geschichte einfach „selbst
erzählen“. (APA)
2016-08-24 04:55 Tiroler Tageszeitung www.tt.com
15 /100
Ende gut, alles gut? - „Liefergate“ bei VW und die Folgen
Vermehrt illegale Doppelstaatsbürgerschaften aufgedeckt: Das Land Tirol bürgerte Betroffene
sofor...
Mitte Juli, mitten in Innsbruck: Nahe der Altstadt wird ein älterer Mann mit einer Pistole bedroht.
Eine Kamera filmt die Szenerie. Für die ermittelnden Poli...
Eine 30-Jährige wurde Dienstagnachmittag bei einem Freizeitunfall in Elbigenalp schwer
verletzt. Trotz Warnungen des Liftpersonals der Sommerrodelbahn nähert...
In Rio de Janeiro fanden die Olympischen Spiele 2016 statt. Österreichs Athleten vermieden mit
einer Bronzemedaille eine erneute Nullnummer. Die wichtigsten...
Die Vorwahlen sind geschlagen, die Kandidaten stehen fest: Donald Trump (Republikaner) und
Hillary Clinton (Demokraten) rittern
am 8. November um die Präside...
Von der Ski- bis zur Bergtour, von
der Mountainbike-Runde bis zur
Kletterpartie: Für die wöchentlichen
Tourentipps in der TT sind die
Redakteure immer aktuel...
Vermehrt
illegale
Doppelstaatsbürgerschaften
aufgedeckt: Das Land Tirol bürgerte
Betroffene sofor...
Mitte Juli, mitten in Innsbruck: Nahe
der Altstadt wird ein älterer Mann mit einer Pistole bedroht. Eine Kamera filmt die Szenerie. Für
die ermittelnden Poli...
Eine 30-Jährige wurde Dienstagnachmittag bei einem Freizeitunfall in Elbigenalp schwer
verletzt. Trotz Warnungen des Liftpersonals der Sommerrodelbahn nähert...
Vermehrt illegale Doppelstaatsbürgerschaften aufgedeckt: Das Land Tirol bürgerte Betroffene
sofor...
Außen- und Integrationsminister Sebastian Kurz erntet einen Rüffel des Koalitionspartners, weil
er laufend Vorschläge medial präsentiere statt diese regierun...
Die Türkei ruft ihren Botschafter in Österreich zurück und sorgt damit für eine neue
Eskalationsstufe im Zwist mit Österreich. Aktueller Auslöser war die Kur...
Die Bundespräsidenten-Stichwahl zwischen Alexander Van der Bellen und Norbert Hofer muss
neu ausgetragen werden. Die Wahlanfechtung der FPÖ war erfolgreich. ...
Großbritannien kehrt Europa den Rücken: Eine knappe Mehrheit der Briten hat bei dem
historischen Brexit-Referendum für einen Ausstieg aus der Europäischen Un...
Die Vorwahlen sind geschlagen, die Kandidaten stehen fest: Donald Trump (Republikaner) und
Hillary Clinton (Demokraten) rittern am 8. November um die Präside...
Im neuen Pema-Hochhaus beim Hauptbahnhof soll ein 300-Zimmer-Hotel Unterschlupf finden.
Alteinges...
Ein Lieferboykott von wichtigen Zulieferern bringt bei VW Bänder zum Stillstehen. Nach
Marathon-Verhandlungen steht eine Einigung. Sieger gibt es nicht. Der...
Hotellerie-Sprecher Gerber warnt bei 600 neuen Betten vor einem „schmerzvollen
Verdrängungswettbewerb“. Hotelkette setzt auf Innsbruck.
Zwei sich entgegenkommende Motorräder stießen zusammen. Dabei wurden die beiden
Lenker sowie eine...
Eine 30-Jährige wurde Dienstagnachmittag bei einem Freizeitunfall in Elbigenalp schwer
verletzt. Trotz Warnungen des Liftpersonals der Sommerrodelbahn nähert...
Mitte Juli, mitten in Innsbruck: Nahe der Altstadt wird ein älterer Mann mit einer Pistole bedroht.
Eine Kamera filmt die Szenerie. Für die ermittelnden Poli...
Der 25-jährige ÖFB-Teamverteidiger unterschrieb einen Vertrag bis 2021. Über die
Ablösesumme wurd...
Die Römer schwächten sich mit zwei Roten Karten. Neben Porto sind auch Legia Warschau,
Monaco, Rasgrad und Celtic in der Königsklasse dabei.
Mit „Crankworx“ zieht Tirol eines der größten Bikefestivals an Land, das in Kanada 130.000
Gäste anlockt. Aber passt das auch?
In Rio de Janeiro fanden die Olympischen Spiele 2016 statt. Österreichs Athleten vermieden mit
einer Bronzemedaille eine erneute Nullnummer. Die wichtigsten...
Vierfach-Weltmeister Sebastian Vettel macht sich im Ferrari auf die Jagd nach Champion Lewis
Hamilton und Mercedes. Eine erneute Solofahrt der Silberpfeile i...
Nach der enttäuschenden EURO will das ÖFB-Team in der WM-Quali sein wahres Gesicht
zeigen. Die Gegner auf dem Weg nach Russland: Wales, Serbien, Irland, Geor...
Bei allen wichtigen Fußball-Spielen dieser Welt darf ein subjektiver Beobachter nicht fehlen.
Der TT.com-Live-Ticker schaute den Kickern immer ganz genau auf...
Zwei Tiroler Biker und ein Filmteam hatten eigentlich vor, spektakuläre Action-Szenen in Malawi
z...
Die neue Android-Version ermöglicht eine parallele Nutzung zweier Apps.
Für den Fall der Fälle haben viele zu Hause ein rezeptfreies Schmerzmittel parat. Doch
längerfristig sollten solche Medikamente auf eigene Faust und ohne ärz...
Von der Ski- bis zur Bergtour, von der Mountainbike-Runde bis zur Kletterpartie: Für die
wöchentlichen Tourentipps in der TT sind die Redakteure immer aktuel...
Interviews, Porträts, Album-Kritiken: In der Rubrik Soundstube Tirol stellen wir lokale Künstler
und Bands vor. Aber auch Neuigkeiten aus der Tiroler Musiksz...
Fehlkauf vermeiden, vorher informieren. Rezensionen zu den aktuellsten Spielen regelmäßig
auf TT Online.
Termin: 09-05. - 16.05.2017
Termin: 08.04. - 15.04.2017
Die WohnTTräume-Gewinnspiel-Teilnehmer dürfen sich im August wieder auf einen 500-EuroGutschein von Projekta freuen.
2016-08-24 04:55 Tiroler Tageszeitung www.tt.com
16 /100
Benediktbeuern - Komponierte Herzrhythmusstörungen
Pianist Markus Kreul bringt
bei seinen Meisterschülern
durch
anschauliche
Vergleiche
versteckte
Fähigkeiten hervor
Während sich draußen im
Biergarten
des
Klosterstüberls die Gäste
verwöhnen lassen, sind
zwölf junge Leute im
darüber
liegenden
Allianzsaal
hoch
konzentriert in die Arbeit
vertieft. Jakob Wagner und Valentin Steffens, Flöte und Klavier, schließen ihre Unterrichtseinheit
für den Montagnachmittag gerade ab. Sofort betreten die Sopranistin Susanne Müller und der
Klarinettist Dominic Seibold das Podium. Auf dem Klavierstuhl nimmt nun Markus Kreul selbst
Platz; er leitet hier einen Meisterkurs.
Franz Schuberts "Der Hirt auf dem Felsen" erklingt - eine der Perlen der Lied-Literatur, die
höchste Ansprüche an die Interpreten stellt. Die Klarinette entfaltet einen warmen, runden Ton,
doch Kreul bricht ab: "Die Wiederholung bräuchte eine andere Farbe. Was möchtest du denn
ausdrücken? " Seibold erklärt, er sehe dieses Klarinettenvorspiel als eine Art inneren Dialog,
ein Nachsinnen. Als er es nun nochmals spielt, wird die innere Bewegung spürbar.
Auch Susanne Müller wird in ihrer ersten Passage "Wenn auf dem höchsten Fels ich steh', ins
tiefe Tal hernieder seh'" unterbrochen: "Das hat zu viel Instabilität: Du stehst da ganz oben,
ruhig, fest' das muss deutlich werden. " Wird es! "Je weiter meine Stimme dringt, je heller sie mir
wieder klingt" lässt die Freude spüren. Umso deutlicher der Gefühlsumschwang zu "In tiefem
Gram verzehr' ich mich", dunkel angetönt, anrührend, intensiv. Die Klarinette leitet wiederum
trefflich über zum abschließenden Jubelgesang "Der Frühling will kommen, der Frühling,
meine Freud'! ".
Doch Kreul will von Müller hier noch mehr Binnendynamik, um die innere Erregung deutlicher
zu machen. Auch das wird umgesetzt. Und schon sind die Mezzosopranistin Franziska Wetzler
und der Pianist Stefan Pitz an der Reihe. Von Schubert zu Brahms - und gleich zu einer
weiteren Lied-Kostbarkeit: "Von ewiger Liebe". Wetzlers ausdrucksvoller Beginn wird rasch
gestoppt: "Die Endungen sind von Brahms unterschiedlich lang auskomponiert, bitte
unterscheide deutlich zwischen Viertel und Achtel". Dann geht es um den Ausdruck: "Schilderst
du hier eine Beobachtung oder ein eigenes Erlebnis? Bist du nur Erzähler oder selbst
betroffen? " Der Pianist fragt zurück, was das ändere. Kreul führt es ihm anschaulich vor.
"'Dunkel, wie dunkel...' Hier schildert jemand sein Erleben: Das musst du ganz emotional
gestalten. " Die Sängerin setzt die Anregung eindrucksvoll um. Als es im Klavier ein wenig
holpert, ruft Kreul: "Ich habe einen super patentieren Fingersatz für dieses Zwischenspiel,
Stefan! " Dann wendet er sich Wetzler zu: "Ich höre nicht, wo hier die wörtliche Rede beginnt" "Aber dann brauche ich ja noch eine andere Farbe! " - "Aber die hast du doch... ". Die hat die
Wetzler tatsächlich.
Die Mezzosopranistin Judith Werner begibt sich darauf auf schwieriges Terrain: Sie hat sich
Lieder von Hugo Wolf ausgesucht, dem grüblerischen Liedkomponisten, bei dem weniger
Singen als Deklamieren auf verschiedenen Tonhöhen gefragt ist. "Machen wir erst mal den Teil,
wo es rhythmisch vertrackt ist", schlägt Kreul am Klavier vor. "Also von Anfang", scherzt Werner
mit einem leichten Anflug von Verzweiflung. Als sie beklagt, sich nicht auf sicheren Boden zu
finden, entgegnet Kreul: "Das ist ja der Effekt, den Wolf hier will. Du hast gewissermaßen
Herzrhythmusstörungen, bist emotional auf schwankendem Grund. " Exaltiert gibt sich auch das
nächste Lied: "Bedeckt mich mit Blumen, ich sterbe vor Liebe". Kreul mahnt, hier brauche es
totale Gefühlsintensität, Sinnlichkeit. "Die ist ja schon so ein bisschen high - das muss man
hören! " Nachdem er dem Pianisten Stefan noch eine Anleitung gegeben hat, wie er sich
Beethovens "Appassionata" übetechnisch am besten nähert, gönnt sich Kreul eine kurze
Kaffeepause, während Müller, Seibold und Pitz schon mal die nächsten Lieder durchgehen.
"Heute, am ersten Tag, müssen erst einmal alle zusammenfinden, sich kennenlernen. Da läuft
es noch etwas chaotisch", erklärt der renommierte Pianist und Dozent. Für die kommenden
Tage sind Arbeitszeiten von 9 bis 13 und 15 bis 18 Uhr festgelegt. Vor dem gemeinsamen
Abendessen heißt es "Meet and share": Jeder stellt eine besondere Fähigkeit, ein Hobby vor
und leitet die anderen dazu an. Zwölf Teilnehmer hat der Kurs: fünf Sängerinnen, vier Pianisten,
eine Geigerin, einen Flötisten und einen Klarinettisten. Darunter Musikstudenten, ein paar
Schüler und fertige Musiker wie Susanne Müller. Sie hat in Berlin Gesang studiert und lebt in
Freiburg. Kreul hat sie bei einem Konzert in Altomünster kennengelernt. "Da habe ich zum
ersten Mal kapiert, wie geil Lied und Kammermusik sind", sagt sie. Seither ist das Lied ihr
Herzensanliegen, sie nutzt jede Gelegenheit, an Kreuls Meisterkursen teilzunehmen. Einen
ersten Einblick in die spannende Arbeit bietet das Konzert an diesem Mittwoch. Das
Abschlusskonzert findet am Samstag statt.
Mittwoch, 24. August, 19.30 Uhr, Allianzhörsaal des Zentrums für Umwelt und Kultur im Kloster
Benediktbeuern: Konzert mit Klavier- und Kammermusikwerken. Samstag, 27. August, 19.30
Uhr, Barocksaal des Kloster: Abschlusskonzert des Meisterkurses .
2016-08-24 04:55 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de
17 /100
Lenggries - Vorfahrt missachtet: 10 000 Euro Schaden
Sachschaden in Höhe von
rund 10 000 Euro ist die
Bilanz eines Unfalles am
Montag. Wie die Polizei
mitteilt, wollte ein 31jähriger Lenggrieser gegen
18.35 Uhr mit seinem
Kleintransporter
die
Münchner
Straße
in
Lenggries
überqueren.
Hierbei übersah er eine 19Jährige
Lenggrieser
Autofahrerin, die von rechts
kam und Vorfahrt hatte. Verletzt wurde bei dem Zusammenstoß niemand.
2016-08-24 04:55 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de
18 /100
Petershausen - Solarstrom speichern
Kostenloser Vortrag für private Energieerzeuger
Alle, die sich über den aktuellen Stand der Technik von
Speichersystemen für Photovoltaik-Strom informieren möchten, sind
eingeladen zur Vortragsveranstaltung "Batteriespeicher für Solarstrom"
am Mittwoch, 14. September, um 19 Uhr in der Aula der Grundschule
Petershausen , Pfarrangerweg 6. Ein Mitarbeiter von C. A. R. M. E. N, dem Centralen AgrarRohstoff Marketing- und Energie-Netzwerk e. V., referiert zum Thema und steht anschließend für
Fragen zur Verfügung. Die gemeinsam vom Landratsamt Dachau und dem Energieforum
Petershausen organisierte Veranstaltung ist kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
"Bei niedriger Einspeisevergütung und steigendem Strompreis ist es günstiger, den auf dem
eigenen Dach erzeugten Solarstrom selbst zu nutzen als ihn zu verkaufen", schreiben die
Organisatoren in ihrer Ankündigung. "Mit einem Batteriespeicher können Einspeisespitzen
abgetragen, eingespeichert und der selbst erzeugte Strom auch dann genutzt werden, wenn die
Sonne nicht scheint. Der Betreiber wird durch die so erhöhte Eigenverbrauchsquote
unabhängiger von steigenden Strompreisen und die fluktuierende Einspeisung wird geglättet,
was zur Entlastung der Verteilernetze beiträgt. " Die privaten Solaranlagen sind auch ein
wichtiger Baustein, um die ehrgeizigen Klimaschutzziele des Landkreises zu erreichen: Bis zum
Jahr 2020 soll der Anteil erneuerbarer Energien im Landkreis auf 40 Prozent steigen.
2016-08-24 04:55 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de
19 /100
Mann stirbt nach Wespenstichen
«Der
Insektenschwarm
wurde sofort aggressiv. Die
Wespen
griffen
seine
Ehefrau und ihn an und
stachen mehrmals zu»,
hieß es. Die Ermittler
gehen davon aus, dass
eine oder mehrere Wespen
den Mann in den MundRachenraum
stachen.
Durch die Anschwellung
der Zunge sei der Mann
erstickt.
Er
starb
im
Rettungswagen auf dem
Weg zum Krankenhaus.
Nach dem Vorfall vom Freitag warnt die Polizei nun davor, Wespennester selbst zu beseitigen.
Betroffene sollten sich an Fachleute wie Imker oder Schädlingsbekämpfer wenden.
Polizeisprecher Nils Matthiesen sprach von einem «tragischen Unfall». Es sei Zufall gewesen,
dass die Wespen in den Mund des Mannes geflogen seien. Eine Allergie gegen Wespen hatte
der 78-Jährige demnach nicht. Seine Ehefrau wurde am Kopf gestochen, trug aber keine
ernsten Verletzungen davon.
Jährlich sterben in Deutschland etwa 20 Menschen an Stichen von Wespen, Bienen oder
Hummeln, wie der Vize-Präsident des Ärzteverbandes Deutscher Allergologen, Professor
Thomas Fuchs, sagte. Die Zahl sei eine Schätzung, erfasst würden solche Fälle nicht.
Die Standardreaktion auf einen Wespenstich sei harmlos, betonte der Arzt von der
Universitätsmedizin Göttingen. Schwellung und Schmerzen an der Einstichstelle seien in der
Regel keine Gefahr für den Betroffenen. Dennoch gebe es immer wieder tragische
Unglücksfälle und schwere allergische Reaktionen. Eine Allergie könne man mit einer Therapie
gut behandeln.
Besonders viele Wespen seien in diesem Sommer nicht aufgetaucht, sagte Fuchs. «Es bleibt
abzuwarten, wie es sich im August und September weiter entwickelt.» (dpa)
2016-08-24 06:02 Augsburger Allgemeine www.augsburger-allgemeine.de
20 /100
ZDF-Test: Wie gut und gesund ist Hühnerfleisch?
In der ZDFzeit-Folge von
Dienstagabend
hat
Sternekoch Nelson Müller
wieder einmal Lebensmittel
unter die Lupe genommen.
Nach Kartoffel- nahm er
sich
diesmal
Geflügelprodukte vor. Er
wollte wissen, wie gut und
gesund Hühnerfleisch und
Co. wirklich sind.
Wie der Focus berichtet ,
schnitt
beim
Test
besonders Bio-Fleisch gut ab. Aber auch Produkte vom Discounter konnten punkten.
Dies galt beispielsweise für Chicken Nuggets. Die panierten Teile aus Hähnchenfleisch,
bekannt vom Fast-Food-Riesen McDonalds , bestehen häufig zu großen Teilen aus Panade,
viel Fleisch enthalten sie meist nicht. Die Nuggets von Iglo und McDonalds waren zudem aus
Formfleisch zusammengepresst. Besser beurteilte Nelson Müller die günstigsten Teile von den
Discountern Aldi und Lidl. Die bestanden als einzige aus echtem Hähnchenfleisch.
Beim Nahrungsmittel-Test von ZDFzeit steht allerdings nicht nur die Zusammensetzung der
Produkte auf dem Prüfstand, sondern auch die Gesundheit der Verbraucher. Zwei Testerinnen
ersetzten deshalb vier Wochen lang jedes Fleisch auf ihrem Speiseplan durch Geflügel. Weder
Gewicht, noch Blutdruck oder Blutwerte veränderten sich dadurch allerdings. Lediglich die
Cholerstinwerte einer der Frauen verbesserten sich um knapp 15 Prozent.
Ein weiteres Test-Kriterium: Die Qualität des Fleisches. Laboruntersuchen ergaben, dass acht
der neun getesteten frischen Hähnchenbrüste nicht mit Keimen belastet waren. Dabei handelte
es sich um Fleisch von den Discountern Aldi , Lidl und Netto, von Edeka, Rewe und vom
Metzger sowie um eine Bio-Variante. Nur die Probe des schon oft in die Kritik gerateten
Geflügel-Großproduzenten Wiesenhof wurde als nicht verkehrsfähig eingestuft - sie war schon
vor Ablauf des Verbrauchsdatums schlecht.
Auch im Geschmackstest schneidet dieses Hähnchen am schlechtesten ab. Die beste Note
erhielt das Bio-Fleisch.
2016-08-24 06:02 Augsburger Allgemeine www.augsburger-allgemeine.de
21 /100
Europol sprengt Tauschnetzwerk für Kinderpornografie:
75 Festnahmen
Bei Polizeieinsätzen in 28
europäischen Ländern sind
75
Verdächtige
festgenommen worden, die
über
das
Internet
kinderpornografische
Bilder geteilt haben sollen.
Die Operation »Daylight»
(Tageslicht)
sei
durch
Informationen
der
Schweizer Polizei über ein
riesiges
Netzwerk
zur
Verbreitung
von
Kinderpornografie
ins
Rollen gekommen, sagte die Sprecherin der europäischen Polizeibehörde Europol, Claire
Georges, am Dienstag in Den Haag der Nachrichtenagentur AFP. Es werde in insgesamt 207
Fällen ermittelt.
Die Ermittlungen hätten über ein Jahr gedauert, führte die Sprecherin aus. Als Ergebnis seien
Angaben zu Verdächtigen oder ihre IP-Adressen an die Behörden in 26 EU-Ländern sowie in
Norwegen und in der Schweiz weitergegeben. Die Verdächtigen nutzten den Angaben zufolge
oftmals das sogenannte Darknet und Verschlüsselungstechniken. Die Ermittlungen sollen
weiter fortgesetzt werden, es wurde mit weiteren Festnahmen gerechnet.
Die italienische Polizei teilte in einer eigenen Erklärung mit, die festgenommenen Verdächtigen
seien der Polizei bisher unbekannt und »über jeden Verdacht» erhaben gewesen. Die meisten
Verdächtigen seien älter als 50 Jahre alt. Sie hätten »insgeheim zwischen den vier Wänden
ihres Hauses dazu beigetragen, das abstoßende Tauschnetzwerk zu versorgen, mit einem
maximalen Augenmerk darauf, immer das neueste Material zu haben».
Europol erklärte, das Internet sei weiterhin »eine wesentliche Quelle für diejenigen, die ein
sexuelles Interesse an Kindern haben». Nach Angaben der Sprecherin waren Kinder
unterschiedlicher Altersgruppen von dem massiven Missbrauch betroffen. Es gebe allerdings
einen besorgniserregenden Trend, verstärkt Kleinkinder, die jünger als 18 Monate sind, zu
missbrauchen.
2016-08-24 06:02 Augsburger Allgemeine www.augsburger-allgemeine.de
22 /100
Münchner Straße in Dachau - Dicke Luft
Die Jungen Freien Wähler kritisieren die Verengung der Münchner Straße und stellen sich
damit gegen die Stadträte der Mutterpartei. Das Bündnis für Dachau
reagiert verärgert und hält den Nachwuchspolitikern Stimmungsmache
und falsche Behauptungen vor
Der Umbau der Münchner Straße für einen Probebetrieb liefert weiter
politischen Zündstoff. Die Jungen Freien Wähler (JFW) in Dachau sehen
die Verengung auf drei Fahrspuren als Hindernis, das den Verkehr auf der Straße zum Stocken
bringt. Die Kritik der JFW stößt dem Bündnis für Dachau sauer auf. Die Pressemitteilung der
Nachwuchsorganisation der Freien Wähler verbreite "Pseudowahrheiten von ein paar
Irregeleiteten", ärgert sich die Bündnis-Stadtratsfraktion. Fakten und Studien würden ignoriert,
Unwahrheiten gezielt eingestreut, Standpunkte je nach Publikum variiert, um damit Stimmung
zu machen. Mit der Kritik beziehen die JFW eine andere Position als ihre Mutterpartei. Denn die
Fraktion der Freien Wähler Dachau (FWD) hatte für den Umbau der Münchner
Straße mitgestimmt.
Daran erinnert auch die Bündnis-Fraktion in ihrer Stellungnahme. Der Markierungsplan für eine
dreispurige Fahrbahn mit Fahrradstreifen in der inneren Münchner Straße sei einstimmig
beschlossen worden - mit gutem Grund und ohne Gegenrede. Dasselbe gelte für den
Probebetrieb, der fachlich begleitet und dokumentiert werden soll. Diese von den eigenen
Stadträten mitgetragenen Beschlüsse würden jetzt von den JFW als Teufelszeug kritisiert. Die
politische Glaubwürdigkeit der FWD-Stadträte spiele dabei keinerlei Rolle. Das Bündnis für
Dachau spekuliert deshalb über "erhebliche Spannungen innerhalb der FWD". Anders seien
die konträren Positionen nicht zu erklären.
Die Veränderungen in der Münchner Straße werden in einem einjährigen Probebetrieb
getestet. Für Fußgänger gibt es jetzt Mittelinseln, damit sie die Straße leichter überqueren
können. Radler fahren auf Seitenstreifen, die von der Fahrbahn abmarkiert sind. Aus Sicht der
JFW eine "Scheinlösung", die nur den Verkehr ins Stocken bringt und zu Rückstaus führt. Die
Straße, befürchtet Markus Erhorn, werde auf einen Infarkt zusteuern. Auf einer Strecke von 540
Metern gebe es neben den drei Ampeln fünf Verkehrsinseln. Das werde in einer Stop-and-GoZone enden. Nicht nur Autofahrer, sondern auch Fußgänger und Radler würden darunter
leiden. Durch das häufige Bremsen und Anfahren entstünden zusätzliche Emissionen, die sich
negativ auf die Gesundheit aller Besucher und Anwohner auswirken würden. Wenn die Stadt
etwas in der Münchner Straße verändern wolle, benötige sie ein schlüssiges Gesamtkonzept.
Dazu gehöre auch die Ostumfahrung.
Das Bündnis für Dachau widerspricht. Demnach besagen alle Gutachten, dass der Bau einer
Umfahrung für Dachau keine Auswirkungen auf den Verkehr in der Münchner Straße hat. Die
Verkehrsbelastung werde in jedem Fall von derzeit täglich 19 000 auf etwa 21 000 Fahrzeuge
im Jahr 2025 steigen. Im Übrigen würden Studien und Expertisen regelmäßig Behauptungen
der FWD widerlegen - auch die Behauptung, dass Tempo 30 zu mehr Schadstoffemissionen
führt. Unwahr sei auch die Aussage, so die Bündnis-Fraktion, dass die Markierungsarbeiten und
die Probephase 100 000 Euro kosten werden. Die Arbeiten hätten 10 000 bis 20 000 Euro
gekostet; eine 100 000 Euro teure Studie zur neuen Verkehrsführung wurde so eingespart.
"Wir sind nicht glücklich mit dieser Entscheidung", beharrt Sebastian Leiß von den JFW auf der
Kritik. Dass er die Position der Stadträte aus der eigenen Partei nicht teilt, ist für ihn nicht
problematisch. "Das ist ein Zeichen eines lebendigen Vereins. " Viele Dachauer seien dafür,
viele aber auch dagegen. Grundsätzliche Differenzen oder Spannungen innerhalb der FWD
sieht er nicht. "Das gibt es öfter, dass die Nachwuchsorganisation anderer Meinung als die
Mutterpartei ist. " Leiß ist auch Vorsitzender der FWD-Kreistagsfraktion. Auch in diesem
Gremium eckt er manchmal an. Andere Fraktionen halten viele seiner Anträge für überflüssig.
"Schaufensteranträge", sagt Josef Baumgartner, Vorsitzender des Kreisverbands der Freien
Wähler. "Sie kosten nur Geld, und was rauskommt, ist völlig klar. " Kreisverband und FWD
liegen seit langem im Clinch. Der Verband hat einen Ausschlussantrag gegen die FWD gestellt,
der jetzt beim Schiedsgericht der Landesvereinigung liegt.
2016-08-24 04:55 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de
23 /100
Verkehr - Es geht rund
Kein Stillstand, weniger Unfälle: Im Straßenbau liegen Kreisverkehre im
Trend - auch im Landkreis
Monströs liegt er in der Landschaft. Er unterbricht die gerade Fahrbahn
für nur wenige Meter. Außen Teer, in der Mitte begrünt, wahlweise verziert
mit Blumen, Schildern oder Kunstwerken. Eine runde Sache für viele, der
Kreisverkehr - nicht nur optisch, sondern auch funktional. Der Kreisverkehr ist ein
straßenbauliches Trendobjekt, der als solches Lob von vielen Seiten erhält. Kein Stillstand,
wenige Unfälle und eine breite Akzeptanz bei den Bürgern. Was wünscht man sich mehr?
Im Landkreis lässt sich inzwischen eine Vielzahl der geteerten Kreisel finden. Auf Kreisstraßen
gibt es neun Kreisverkehre, die sich unter der Verwaltung des Staatlichen Bauamts Rosenheim
befinden. Hinzu kommen viele Kreisverkehre, für die die jeweiligen Gemeinden selbst
zuständig sind. Die ersten Kreisverkehre sind in den 1990er Jahren entstanden, die
Entwicklung in den vergangenen Jahren zeigt steil nach oben. "Ein großer Vorteil ist, dass der
Verkehrsfluss nicht unterbrochen wird wie bei den Ampeln", sagte Evelyn Schwaiger, die
Sprecherin des Landratsamts. So lasse sich die Zahl der schweren Unfälle drastisch
reduzieren. Lediglich kleinere Blechschäden seien noch zu beobachten. Eine unbegrenzte
Kapazität kann aber auch der Kreisverkehr nicht stemmen. Je nach Größe und Durchmesser,
sind die Kreisel auf bis zu 25 000 Fahrzeuge pro Tag ausgelegt. Wenn der Verkehr über diese
Grenze ansteigt, ist laut Verkehrsexperten die Ampelanlage leistungsfähiger - kann also mehr
Fahrzeuge in kürzerer Zeit sicher über die Kreuzung lotsen.
Rein äußerlich ist der Kreisverkehr der Stahlkonstruktion mit ihren drei leuchtenden Farben
aber weit überlegen. Denn auf der kreisrunden Fläche in der Mitte bleibt viel Freiraum für
Kreativität. Ob hübsch angelegte Beete mit bunten Blümchen, kleine Wasserfontänen, grüne
Büsche oder Skulpturen, die den Namen des nächsten Ortes künstlerisch preisgeben, in der
Mitte der runden Fahrbahn findet sich alles.
Inzwischen hat sogar die Polizei in Poing auf die steigende Zahl der Kreisel reagiert.
"Kreisverkehre sind heute gang und gäbe, da müssen wir nachziehen", erklärte Anette Della
Sala, zuständig für den Bereich Verkehr. Um den Kindern "verkehrsgerechtes Fahren" näher zu
bringen, sollen sie als angehende Verkehrsteilnehmer auf die Nutzung von Kreisverkehren
vorbereitet werden. Deswegen will die Polizeiinspektion einen Kreisel in ihren VerkehrsParcours integrieren, den die Schulkinder für ihren Fahrradführerschein absolvieren müssen.
Doch nicht nur die Polizei rüstet auf, im Landkreis ist bereits wieder ein neuer Kreisverkehr in
Planung. An der Seeschneider Kreuzung zwischen Nettelkofen und Grafing soll er 2017 gebaut
werden. Die Kreuzung mitten im Wald birgt bisher ein erhebliches Gefahrenpotenzial. Um die
Finanzierung kümmert sich der Freistaat und kommt für einen Großteil der Kosten in der Höhe
von 450 000 Euro auf.
Damit liegt der Preis für dieses Projekt im üblichen Rahmen, auch wenn sich dieser nur schwer
abstecken lässt. 300 000 Euro bis 600 000 Euro muss man veranschlagen. "Die Ausgaben
schwanken aber sehr stark und sind abhängig von vielen Faktoren", erklärt Matthias Kreuz vom
Bauamt in Rosenheim. Bei der Kostenschätzung müsse nämlich nicht nur auf die Baukosten,
sondern auch auf die finanziellen Aufwendungen für mögliche Grundstückskäufe und
Geländeanpassungen geachtet werden. Dadurch sei ein Kreisverkehr um ein Vielfaches teurer
als eine Ampel.
Der Kreisverkehr kann aber nicht nur die Kosten in die Höhe treiben, sondern beeinträchtigt in
manchen Fällen auch den Verkehr. "Vor allem für überlange Schwertransporte und große
Lastwagen stellen die kleinen Kreisel ein Problem dar", sagt Kreuzer. Dieses Hindernis ist
besonders an der Bundesstraße 12 in Hohenlinden sichtbar. Am dortigen Kreisel quälen sich
die Laster in gefühlter Zeitlupengeschwindigkeit durch die enge Kurve und streifen des öfteren
die seitliche Befestigung der Straße. "Der Kreisverkehr ist zwar sinnvoll und liegt im Trend, ein
Allheilmittel ist er aber nicht", so Kreuzer.
2016-08-24 04:55 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de
24 /100
Dachau/Pullach - Aufbruch zur Erinnerung
Das
TodesmarschDenkmal von Hubertus von
Pilgrim
hat
die
Auseinandersetzung
mit
den
Naziverbrechen
vorangetrieben
Die berühmte Rede des
Bundespräsidenten
Richard von Weizsäcker
gegen die Versuche, einen
Schlussstrich unter die NSVergangenheit zu ziehen,
war 1989 gerade mal vier
Jahre alt. Da verlangte ein 49-jähriger bayerischer Bürgermeister nach aktiver Erinnerung an
die NS-Verbrechen. Ekkehard Knobloch, heute Altbürgermeister von Gauting, regte in einem
Rundbrief an 25 Kollegen in der Region Denkmäler entlang der Todesmarsch-Strecke an.
Tausende völlig geschwächter Dachauer KZ-Häftlinge wurden am 26. April 1945, drei Tage vor
der Befreiung des Konzentrationslagers, nach Süden getrieben. Trotz Weizsäcker, die Neigung
zum Vergessen war stärker - nur sieben Kommunen folgten zunächst dem Aufruf des Gautinger
Gemeindechefs. Der Pullacher Bildhauer Hubertus von Pilgrim schuf eine beeindruckende
Skulptur der Holocaust-Erinnerung, die 1989 in Gauting eingeweiht wurde. Heute wird der
Künstler 85 Jahre alt.
Das Denkmal, mit dem der gebürtige Berliner weltweit Beachtung fand, ist auch ein Beispiel für
den schwierigen Umgang mit der Nazivergangenheit und dem Massenmord an den
europäischen Juden. Auch in Dachau: Kommunalpolitiker sperrten sich gegen die Pläne für ein
Internationales Jugendgästehaus für Besucher der KZ-Gedenkstätte und feindeten die KZGedenkstätte an. Auf von Pilgrims Denkmäler wurden anfangs gar Anschläge verübt. Die
widerstrebenden Bürgermeister gaben mit der Zeit nach: Bis zum Jahr 2009 wurden identische
Skulpturen in weiteren 21 Kommunen entlang der Strecke des Todesmarsches aufgestellt - in
Dachau im Jahr 2001. Fast jedes Jahr spricht der Israeli Abba Naor vor der Skulptur nahe dem
Kennedy-Platz. Für die Überlebenden ist das Denkmal von großer Bedeutung. Auch für
Hubertus von Pilgrim. Er schloss Freundschaften mit Überlebenden, die bis heute andauern. Zu
seinem Geburtstag erhielt er Briefe aus Israel, am Sonntag Besuch von Peter Johann Gardosch,
einem 84-jährigen Auschwitz-Überlebenden. "Dass die Überlebenden meine Arbeit anerkannt
haben, hat mein Leben geprägt", sagt von Pilgrim. Das stärkte ihn auch gegen die Kritik, die er
neben so mancher Ehrung wegen der figürlichen Darstellung des Mahnmals erntete. Das
Figürliche war verfemt. Aber gerade seine Werke sprengen die Konventionen der
herkömmlichen Denkmalsprache. 1992 war ein besonderes Jahr: Yad Vashem nahm ein
Exemplar seines Werkes. Von Pilgrim ist als erster deutscher und christlicher Bildhauer in der
Gedenkstätte bei Jerusalem vertreten. Eine Version der Skulptur steht im NSDokumentationszentrum in München.
Bekannt geworden ist Hubertus von Pilgrim auch durch seinen 1982 geschaffenen
Monumentalkopf Konrad Adenauers in Bonn. Von ihm stammt auch ein Denkmal für Wolfgang
Amadeus Mozart in München. Nach einer Lehre als Böttcher studierte er Kunst- und
Literaturgeschichte und Philosophie an der Universität Heidelberg. Gleichzeitig nahm er
künstlerischen Unterricht bei Erich Heckel. Schließlich studierte er Bildhauerei bei Bernhard
Heiliger an der Hochschule der Künste in Berlin. 1963 bis 1977 war er Professor an der
Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, dann erhielt er einen Ruf an die Akademie der
Bildenden Künste in München. 1995 wurde er emeritiert und im selben Jahr in den Orden Pour
le merite für Wissenschaften und Künste aufgenommen. Seitdem ist er freischaffend tätig - Kunst
kennt keinen Ruhestand.
2016-08-24 04:55 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de
25 /100
Vierkirchen - Eine Frage der Sicherheit
Gemeinde Vierkirchen lässt Grabmale überprüfen
Die Gemeinde Vierkirchen lässt Grabmale auf ihre Standsicherheit
überprüft. "Aufgrund von witterungsbedingten Einflüssen an den
Grabstellen besteht die Gefahr, dass sich diese lockern und in der Folge
umstürzen können", schreibt Bürgermeister Harald Dirlenbach (SPD) in
einer Pressemitteilung. Um diese Unfallgefahr zu vermeiden, sei die Gemeinde zur Prüfung der
Standsicherheit der Grabmale verpflichtet. Stelle sich heraus, dass ein Grabmal nicht mehr
ordnungsgemäß befestigt ist, würden die bei der Friedhofsverwaltung eingetragenen
Grabinhaber von der Gemeinde verständigt.
Mit der technischen Prüfung wurde ein sachkundiges Unternehmen beauftragt, um eine
rechtssichere Kontrolle für jedes Grabmal, angepasst an dessen Konstruktion zu gewährleisten,
teilt die Gemeinde weiter mit. Die Prüfung der Standfestigkeit dauert pro Grabmal nur wenige
Sekunden. Wer noch Fragen zu dieser Prüfung hat, kann sich vom 8. September an gerne an
die Friedhofsverwaltung der Gemeinde Vierkirchen wenden.
2016-08-24 04:55 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de
26 /100
Kirchseeon - In Unterführung hängen geblieben
Lkw-Fahrer erleidet bei Kollision mittelschwere Verletzungen
Am Montagnachmittag gegen 15.55 Uhr ist ein 63-Jähriger aus dem
Landkreis Traunstein mit seinem Lkw in einer Unterführung hängen
geblieben. Der Mann hatte über die Osterseeonstraße in Kirchseeon den
dortigen Wertstoffhof anfahren wollen und einen Container gegeladen.
Wie die Polizei mitteilte, nahm seine Fahrt jedoch ein abruptes Ende an der Unterführung der B
304. Demnach war einer der beiden Teleskoparme, die zum Ab- und Aufladen des Containers
dienen, zu weit ausgefahren gewesen, so dass dieser das Gefährt an der Weiterfahrt hinderte.
Die genaue Ursache für den unzureichend eingefahrenen Teleskoparm muss noch
ermittelt werden.
Der Fahrer wurde mit mittelschweren Verletzungen in die Kreisklinik Ebersberg gebracht. Der
Lkw konnte laut Polizei wieder aus der Unterführung herausgefahren werden, er musste nicht
abgeschleppt werden. An dessen Aufbau sowie an dem Container, der bei dem Unfall
verbogen wurde, entstand ein Sachschaden, der auf etwa 4000 Euro geschätzt wird. Die
Unterführung muss noch von einem Fachmann in Augenschein genommen werden, bevor hier
endgültige Angaben zur Schadenshöhe gemacht werden können. Die Zufahrt über die
Osterseeonstraße zum Wertstoffhof war während der Unfallaufnahme etwa eine Stunde lang für
den Fahrzeugverkehr gesperrt.
2016-08-24 04:55 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de
27 /100
Serie: Geschichten aus dem Dachauer Land, Folge 5 - In
einem Land vor unserer Zeit
Seit 30 Jahren untersucht Christa Liebert akribisch die Geschichte
Miesbergs - von den Anfangen menschlicher Besiedlung bis zur
Auswanderungswelle des frühen 20. Jahrhunderts. Forschungsobjekt ist
auch ihr Wohnhaus, der alte "Girglbauer"-Hof
Angefangen hat alles mit einem kleinen Stück gebrannten Tons: mit dem
Henkel eines Keramikgefäßes, das Klaus, einer der drei Söhne von Christa Liebert, beim
Rübenhacken mit seiner Mutter im Ackerboden entdeckte. "Da wusste ich, du musst suchen",
sagt Liebert im Rückblick auf den Moment vor 30 Jahren, der zur Initialzündung für ihr
archäologisches und historisches Interesse werden sollte.
Seit der Entdeckung des kleinen Keramikteils auf eigenem Grund und Boden "sucht" Christa
Liebert: auf den Feldern, in Archiven, im Internet. Sie ist an der Geschichte der Lieberts ebenso
interessiert wie an der des "Girglbauer"-Hofs, in den sie 1967 eingeheiratet hat: einer der
beiden großen Höfe, aus denen der Weiler Miesberg in der Gemeinde Pfaffenhofen an der
Glonn besteht.
Vielleicht liegt eines der Motive für Christa Lieberts Suche nach den Spuren der Vergangenheit
in dem Bewusstsein, auf uraltem Siedlungsboden zu leben. Seit Jahrtausenden muss es hier
Menschen gegeben haben. Schon Lieberts Schwiegervater Michael hat 1926 auf seinen
Feldern ein Steinbeil aus dem dritten oder sogar vierten Jahrtausend von Christus gefunden,
das sich heute im Wittelsbacher Museum in Aichach befindet. Auch aus der späteren Bronzeund der Hallstattzeit wurden Artefakte in der näheren Umgebung entdeckt, und es gibt Belege
für die Eisengewinnung in Miesberg und dem nahen Stockach.
Typisch für Christa Liebert dürfte sein, dass sie die bei der Feldarbeit gefundene
Keramikscherbe, die sich später als sogenannter "Ösenhenkel" einer Tüllenkanne aus dem 12.
Jahrhundert herausstellte, nicht einfach in eine Vitrine legte und die Sache auf sich beruhen
ließ. Sie wollte genauer wissen, um was es sich handelt und nahm Kontakt zum damaligen
Leiter des Friedberger Heimatmuseums auf. "Der hat mich richtig eingeführt in die Materie", sagt
Liebert: Anhand von Keramikscherben, die er auf dem Tisch vor ihr ausbreitete, erklärte er ihr,
wie solche Funde zeitlich einzuordnen sind.
Christa Lieberts archäologische Jagdleidenschaft begleitet sie bis heute. Sie hat Keramikreste
gefunden, die von einem römischen Gutshof in der Umgebung stammen müssen, und eine ihrer
jüngsten Entdeckungen war vor einem Jahr das Mittelteil einer aus dunkelgrünem Serpentin
gefertigten Steinaxt aus dem späten Neolithicum. Kurz darauf fand sie einige Meter weiter das
dazu passende vordere Stück der Axt: ein Glücksfall sondergleichen. Auch einen Mahlstein aus
der Hallstattzeit hat Christa Liebert erst kürzlich gefunden: zunächst den sogenannten
"Unterlieger", dann, vor wenigen Wochen, auch den "Läufer". Im Landesamt für Denkmalpflege
holt sich Christa Liebert immer mal wieder Auskunft und Ratschläge bei der Bestimmung ihrer
Funde, zu denen etwa auch die "Viereckschüsselchen" gehören, Ofenkacheln aus dem 15.
Jahrhundert, die im Jahr 2009 beim Bau einer Solaranlage auf einem Acker des Girglbauern
gefunden wurden.
Neben der Vor- und Frühgeschichte hat Christa Liebert schon früh die Geschichte des
Girglbauer-Hofs interessiert. Von ihrer Schwiegermutter Maria lernte sie alte Kataster zu lesen
und die deutsche Schrift zu entziffern, und als vor zwölf Jahren von der Kompetenzagentur
Dachau in Zusammenarbeit mit "Region Aktiv" eine Ausbildung zur Heimatforscherin und
Heimatpflegerin angeboten wurde, war Christa Liebert gleich mit dabei. Praktisches Ergebnis
dieser Ausbildung, an der auch verschiedene andere Pfaffenhofener teilnahmen, ist die
umfangreiche, sehr gründliche Gemeindechronik, die vor rund drei Jahren erschienen ist.
Das Projekt, mit dem sich Christa Liebert derzeit intensiv beschäftigt, ist die Erforschung der
Geschichte des eigenen Hofs, der nach dem Tod von Lieberts Mann Richard 1990 vom ältesten
Sohn übernommen wurde. Bereits 1304 wird ein "Chunrat von Miesbach" im Zusammenhang
mit einem Tauschgeschäft des Klosters Fürstenfeld erwähnt, bei dem es sich - trotz der anderen
Namensschreibung - um einen Miesberger handelt. 1554 wurde der Hof im damals erstellten
"Herdstättenregister" einem Lienhart Khüemair zugeschrieben. Der Girglbauer-Hof gehörte,
anders als viele vergleichbare Besitzungen, nie zu einem Kloster, stattdessen zur Hofmark
Dasing und ab 1644 zu der in Weyhern. Als nach dem Dreißigjährigen Krieg vom Kurfürsten ein
sogenanntes "Leibregister" erstellt wurde, mit dem man feststellen wollte, wo nach den
Verwüstungen des Krieges überhaupt noch Steuerzahler zu finden seien, heißt es über
Miesberg, dass hier "alle betteln gehen". Der Name Liebert taucht erst viel später, 1873, in
Zusammenhang mit dem Girglbauer-Hof auf.
Die Auswanderungswelle des frühen 20. Jahrhunderts hat auch zahlreiche bäuerliche Familien
in der Region betroffen. So gingen je zwei Familienmitglieder der Lieberts in Miesberg und der
Ernsts in Stockach in die USA. Aber auch eine Generation später waren USA und Kanada
Sehnsuchtsorte mancher Auswanderer. So verließ auch Richard Liebert 1957 Miesberg und
lebte und arbeitete drei Jahre lang auf Farmen in der Nähe von Seattle, ehe er 1960 doch noch
den elterlichen Hof übernahm. Von seinem Aufenthalt in den Vereinigten Staaten brachte er
zahlreiche Ideen und Pläne für die Entwicklung der Landwirtschaft zu Hause mit: Ein
selbstfahrender Mähdrescher etwa erregte erhebliches Aufsehen in der Umgebung.
Zu den Aufgaben, die Christa Liebert auf dem Girglbauer-Hof übernommen hat, gehört auch die
Pflege der Kapelle in Miesberg, einem kleinen Barockbau aus der Mitte des 18. Jahrhunderts
mit schöner Rokoko-Ausstattung. Das kleine Gotteshaus ist dem heiligen Richard geweiht, und
wenn Besucher kommen, übernimmt Christa Liebert die Führung. Zusammen mit ihrer
Nachbarin Anna Huber sorgt sie für den Blumenschmuck der Kapelle.
Verantwortung für das, was erhalten und weitergegeben werden soll, für Christa Liebert ist sie
ebenso wichtig wie die Freude am Finden und Entdecken. Sieben Enkel hat die heute 72Jährige, und wenn Annika, eines der älteren Enkelkinder, sie mit dem Satz "Oma, erzähl mir
was" um Geschichten aus der früheren Zeit oder aus dem eigenen Leben bittet, dann weiß
Christa Liebert, dass auch in der nächsten und übernächsten Generation das Interesse für die
Geschichte weiterlebt.
2016-08-24 04:55 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de
28 /100
Steinhöring - Gedankenreise in die Zukunft
Steinhöringer entwerfen Visionen für das Jahr 2040
"Wie soll Ihre Gemeinde im Jahr 2040 aussehen? " Was wie ein
futuristisches Gedankenexperiment klingt, war eine der Fragen, die bei
der Bürgerwerkstatt in Steinhöring vor kurzem diskutiert wurden. Mängel
und Wünsche wurden gesammelt und als Grundlage für die
Überlegungen genutzt. 21 Teilnehmer nahmen die Gelegenheit wahr, ihre Stimme in die
Vorplanung für die Erneuerung des Ortskerns einzubringen. Für dieses Projekt erhält die
Gemeinde auch eine Finanzspritze vom Staat: Im Rahmen des Städtebauförderprogramms der
Staatsregierung wurden Steinhöring zunächst 60 000 Euro bewilligt, die in die Verschönerung
des Ortskerns fließen sollen.
Beim Ergebnis der Bürgerwerkstatt fällt vor allem eines auf: Die vier Gruppen - unterteilt in
Jugendliche, Ältere, Familien und "Treffpunkte im öffentlichen Raum" - teilen eine sehr ähnliche
Zukunftsvision. Grüner solle der Ort werden, mehr gemeinsame Treffpunkte haben, auch eine
Parkanlage. Auch ein Mehrgenerationenhaus taucht bei allen Gruppen auf der Wunschliste auf.
"Natürlich muss man ein bisschen im Hinterkopf haben, dass gut 20 Leute natürlich trotz der
Kleingruppen auch miteinander reden", erläutert Sandra Urbaniak vom Münchner
Stadtplanungs- und Architekturbüro Akfu. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Brigitte Konrad betreut
sie das Projekt in Steinhöring. "Es ist trotzdem ein schönes Zeichen, dass die Wünsche so nahe
beieinander liegen", fügt sie hinzu.
Die Erkenntnisse aus der Bürgerwerkstatt werden in die Vorplanungen des Architekturbüros
einfließen. Eine Verlegung des Kriegerdenkmals gehört beispielsweise ebenfalls zu den
Vorschlägen. "Es stimmt, dass man den Platz vor dem Rathaus zu einer Begegnungsstätte
machen könnte", so Urbaniak. Auch eine bessere Nutzung des Parkplatzes bei der Post wurde
von den Gruppen diskutiert. Die Vorschläge der Teilnehmer wurden gut dokumentiert und
"nehmen natürlich einen Einfluss auf die Vorplanung", so die Stadtplanerin. Nicht zu vergessen
ist jedoch, dass das gesamte Projekt ein Langzeitprojekt ist. "Ortskernsanierungen sind teils auf
20 Jahre angelegt", erklärt sie. In Bezug auf das diskutierte Mehrgenerationenhaus sei es gut,
dass die Gemeinde nun von dem Wunsch in der Bevölkerung wisse. Sollte in den kommenden
Jahren ein dafür geeignetes Gebäude frei werden, sei die Möglichkeit vorhanden, aktiv
zu werden.
Besonders häufig wiederholt sich bei der Bürgerwerkstatt der Wunsch nach Begegnungsstätten:
Ob vor dem Rathaus, der Kirche oder dem Platz vor der Post, ein gemeinsamer Platz soll her.
Die Aufenthaltsqualität wollen die Bürger durch Grünbepflanzung steigern und gleichzeitig auch
Raum für kulturelle Veranstaltungen schaffen. Im imaginierten Jahr 2040 gibt es neben den
neuen Treffpunkten und den Generationenhäusern nämlich eine Bühne im Freien - ein
Vorschlag der Familiengruppe-, die Raum dafür schafft.
Steinhöring in einem Vierteljahrhundert ist - so der Wunsch der Bürger - bunter,
fußgängerfreundlicher und durch die Mehrgenerationenhäuser und Treffpunkte noch vereinter.
Da sind sich, sieht man sich dieses Ergebnis der Bürgerwerkstatt an, die Generationen bereits
heute sehr einig.
2016-08-24 04:55 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de
29 /100
Sicherheit - Mehr Spaß auf einer sicheren Wiesn
Viele
Auseinandersetzungen
konnten auf dem Dachauer
Volksfest laut Polizei schon
im Keim erstickt werden.
Die Stadt zählt wie im
Vorjahr 300 000 Besucher,
auch
die
Schausteller
zeigen sich insgesamt
zufrieden
Es wurde viel spekuliert, ob
sich
die
Angst
vor
Terroranschlägen
in
diesem Jahr negativ auf die Besucherzahlen des Dachauer Volksfests auswirken würde. Die
schrecklichen Gewalttaten in Würzburg, München und Ansbach lagen kaum zwei Wochen
zurück, als das Volksfest am 13. August unter verschärften Sicherheitsvorkehrungen begann.
Nun, da das Volksfest zu Ende ist, kann bilanziert werden: Die Befürchtungen traten nicht ein.
Das Volksfest verlief friedlich. Auch in diesem Jahr zählte die Stadt 300 000 Besucher, wie sie in
einer Pressemitteilung erklärt. SPD-Oberbürgermeister Florian Hartmann schreibt darin: "Wir
sind mit dem Verlauf des Volksfestes sehr zufrieden. Die erhöhten Sicherheitsmaßnahmen
haben sich bewährt und sind bei den Volksfestgästen auf große Akzeptanz gestoßen. "
Bereits am ersten Wiesn-Samstag zeichnete sich ab, dass sich die Dachauer von den
verschärften Sicherheitsvorkehrungen wie Taschenkontrollen an den Eingängen nicht
abschrecken lassen würden: Schon mittags strömten sie zu Tausenden auf die Ludwig-ThomaWiese. OB Hartmann war es wieder vorbehalten, die Dachauer Wiesn mit dem traditionellen
Bieranstich zu eröffnen. Mit vier Schlägen, bis dato sein Negativrekord, läutete Hartmann ein
"grandioses" erstes Wochenende ein, wie Schaustellersprecher Paul Tille bilanziert. Wegen der
etwas gemäßigteren Temperaturen sei das diesjährige Volksfest aus Schaustellersicht
erfolgreicher verlaufen als das im Vorjahr. Durchwachsen gestalteten sich demnach lediglich
der Dienstag und der Donnerstag. Der für die Schausteller ertragreichste Tag sei der letzte
Volksfestsonntag gewesen. Tilles Resümee: "Das Dachauer Volksfest gehört zu den fünf besten
in ganz Bayern. Wer als Schausteller hier kein Geld verdient, der macht irgendetwas verkehrt. "
Etwas verhaltener fällt die Bilanz von Ewald und Magdalena Zechner aus, die im dritten Jahr
das große Bierzelt bewirteten. Magdalena Zechner schätzt, dass die Besucherzahlen in ihrem
Zelt um etwa drei bis fünf Prozent zurück gegangen sind im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl der
verkauften Hendl lag bei rund 12 000. Der Bierdurst habe leicht abgenommen, die Zechners
wollen rund 1000 Hektoliter ausgeschenkt haben, das wären 249 weniger als noch im
vergangenen Jahr. Grundsätzlich tendiere der Volksfestbesucher dazu, etwas verhaltener als
noch früher zu trinken. Meist bleibe es zwei oder drei Mass.
Der geringere Alkoholkonsum habe aber durchaus positive Auswirkungen. Im Gegensatz zum
Vorjahr sei es im großen Bierzelt durchgehend friedlich zugegangen. "Es gab nicht eine
Schubserei", sagt Magdalena Zechner, die ihr Sicherheitspersonal von zehn auf 14 Kräfte
ausgeweitet hatte.
Auch aus Sicht der Polizei verlief das Volksfest erfreulich. In Absprache mit der Stadt Dachau
wurde die Polizeipräsenz auf der Festwiese deutlich erhöht. An zehn Festtagen registrierte die
PI Dachau insgesamt 13 Körperverletzungen, vermehrt an den Wochenenden. Einige
Auseinandersetzungen konnten laut Polizeisprecher Ernst Ziegenheim im Keim erstickt werden,
weil die Beamten sofort zur Stelle waren. Mehrere Randalierer erhielten Platzverweise. In zwei
Fällen wurden Anzeigen wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und Beleidigung
erstattet. Außerdem nahm die Polizei in Zusammenhang mit dem Volksfest vier
Sachbeschädigungen auf.
Alles in allem ein ganz gewöhnliches Volksfest, so Ziegenheim. Auch das Bayerische Rote
Kreuz zieht eine positive Bilanz. Laut BRK-Einsatzleiter Dieter Ebermann ist alles "völlig normal
verlaufen, vergleichbar mit den vergangenen Jahren".
Die ehrenamtlichen Sanitäter auf der Wiesn-Wache verpflegten während des gesamten
Volksfest 350 Patienten. "Von kleinen Wunden bis zur Herzerkrankung war alles dabei", sagt
Ebermann. 37 Patienten mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Insgesamt waren etwa 30
Ehrenamtliche in zwei Schichten von zwölf Uhr mittags bis nach Mitternacht im Einsatz. Auch
das BRK hatte unter dem Eindruck der Gewalttaten in Bayern die Zahl seiner Einsatzkräfte
aufgestockt. Aus Perspektive der Stadt war die Entwicklung beim Losverkauf am städtischen
Glückshafen erfreulich. Von 160 000 Losen wurden 147 000 verkauft, das sind 17 000 mehr als
2015. Der Erlös kommt über die Bürgerspitalstiftung sozial schwachen Bürgern aus
Dachau zugute.
2016-08-24 04:55 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de
30 /100
Kommentar - Richtige Entscheidung
Mehr Sicherheitskräfte auf dem Dachauer Volksfest und mehr Kontrollen:
Das kostet Geld, bewirkt aber auch etwas.
Seit Ende Juli eine Serie von Gewalttaten in Bayern verübt wurde, sitzt
die Angst vor Anschlägen tiefer denn je in den Köpfen der Menschen. Der
Terror, das haben die Leute spätestens jetzt verinnerlicht, findet auch vor
der eigenen Haustür statt und nicht nur in Paris, Brüssel oder Istanbul. Unter diesen neuen
Vorzeichen hat die Stadt Dachau den einzig richtigen Schluss gezogen und die
Sicherheitsmaßnahmen auf dem Volksfest deutlich erhöht. Die Polizeipräsenz wurde verstärkt,
an den Zugängen zur Festwiese kontrollierte ein Sicherheitsdienst den Großteil der Taschen,
die die Festgäste mit sich führten. Attentate wie jenes in München, dem neun Menschen zum
Opfer fielen, können durch diese Maßnahmen natürlich nicht ausgeschlossen werden. Doch sie
geben immerhin ein Gefühl der Sicherheit.
Ein Gefühl, das die Menschen offensichtlich brauchen, um befreit auf einem Rummel feiern zu
können. Die Reaktionen auf die verschärften Sicherheitsvorkehrungen zeigen dies deutlich. Die
Kontrollen, das bestätigten die Stadt Dachau und die örtliche Polizei immer wieder, wurden von
den Volksfestbesuchern nicht nur in Kauf genommen, sondern begrüßt. Manchem, das zeigt wie
groß die Angst ist, waren die Kontrollen sogar zu lasch.
Nun, da das Volksfest friedlich zu Ende gegangen ist, sollte man sich hüten, das verschärfte
Sicherheitskonzept rückblickend als überflüssig zu bezeichnen. Mehrere Straftaten konnten
durch die große Polizeipräsenz vereitelt werden. Und nicht auszudenken, welche Vorwürfe der
Stadt gemacht worden wären, wenn doch etwas passiert wäre. Schon deshalb hatte sie
überhaupt keine andere Wahl, als mehr für die Sicherheit ihrer Volksfestgäste zu tun. Die
Kosten von geschätzt 20 000 Euro für den Sicherheitsdienst an den Eingängen waren dafür
eine Investition, die überschaubar und gut angelegt war.
2016-08-24 04:55 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de
31 /100
Wahlarena: Sellering und Caffier treffen Bürger
Sind denn alle verrückt
geworden? Warum gibts
denn plötzlich nur noch
Flüchtlinge
als
Wahlthema? #wahlarena
#ltwmv
23.08.2016 21:21 Uhr via
Twitter Folgen
#Wahlarena Symbolpolitik
reicht Fragenden nicht
mehr
bei
Arbeitsmarktpolitik #ndr
23.08.2016 21:29 Uhr via Twitter Folgen
#wahlarena - Die Zeichen stehen auf GroKo
23.08.2016 21:35 Uhr via Twitter Folgen
#Wahlarena Wir müssen , wir werden , das ist eine gemeinsame Aufgabe , wir können werden ;
blah, blah ....
23.08.2016 21:36 Uhr via Twitter Folgen
Hohles Gequatsche der Spitzenkandidaten zur Wahl Mecklenburg-Vorpolen. Kein Wunder,
dass Menschen sich von Demokratie abwenden. #wahlarena
23.08.2016 21:46 Uhr via Twitter Folgen
Wann verstehen die Leute, dass es bei #wahlarena nicht um ein Duell möglicher "wahlsieger"
geht, sondern um den nächsten Ministerpräsidenten
23.08.2016 21:49 Uhr via Twitter Folgen
Vielleicht sollte man das Geld eben nicht immer nur an Kommunen weiterleiten. #Kitaplätze
#Sellering #Wahlarena
23.08.2016 21:50 Uhr via Twitter Folgen
"Die Leute trauen sich nachts nicht mehr allein auf den Parkplatz" #Wahlarena Haha!
23.08.2016 21:52 Uhr via Twitter Folgen
2016-08-24 04:55 NDR www.ndr.de
32 /100
Vom Malz zur Mass - Ein ehrsames Handwerk
Einst gab es 22 Brauereien
allein in Tölz, auch in
Wolfratshausen wurde Bier
gebraut
bis
die
Konkurrenz aus München
zu übermächtig wurde
Noch um 1830 war das
Tölzer Bier wegen seiner
ausgezeichneten Qualität
in
der
bayerischen
Residenzstadt gefragt: Am
Oktoberfest wechselten die
Münchner von Bude zu
Bude - zumindest am Rande des Festgeländes wurde Tölzer Bier ausgeschenkt - und
probierten, welches Bier besser schmeckt. Journalisten empfahlen den Münchner
Großbrauereien sich ein Beispiel an den kleinen Betrieben von Bad Tölz zu nehmen. So
berichten es damalige Zeitungen. Gleichzeitig wird daran die große Bedeutung des Bieres im
Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen mit zahlreichen Brauereien in Bad Tölz, Wolfratshausen,
den Klöstern und den Hofmarken deutlich.
In Bad Tölz blühte das Brauerei-Handwerk bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Vor 1800 waren
allein 22 Brauereien in der Stadt angesiedelt. Sie lieferten ihr Bier bis ins Tegernseer und
Loisachtal und nach München - auf Pferdefuhrwerken und mit Flößen auf der Isar. 1792 zahlten
die Tölzer Brauer direkt nach München den zweithöchsten Anteil an Biersteuer im
bayerischen Herzogtum.
"Die Keller im Mühlfeld waren der Wettbewerbsvorteil der Tölzer", sagt Claus Janßen,
Heimatforscher und Vorsitzender im Tölzer Historischen Verein. Denn weil es damals verboten
war, von Georgi (23. April) bis Michaeli (29. September) Bier zu brauen, brauchten die Betriebe
kühle Lagerstätten für die warme Jahreszeit. Die konnten die Brauer ohne großen Aufwand in
den Tuffstein des Tölzer Mühlfelds schlagen. Um den Gerstensaft über den Sommer frisch zu
halten, schlugen sie im Winter Eisblöcke aus den umliegenden Weihern und lagerten diese dort
ein. So blieb das stärkere Märzenbier - es wurde eigens für die Sommersaison eingelagert noch vor der Existenz moderner Kühlmethoden länger kühl und haltbar. Als Carl von Linde
1876 die Kompressions-Kältemaschine entwickelte, war der Wettbewerbsvorteil der Tölzer
Brauer endgültig dahin. Ohnehin hatte im 19. Jahrhundert deren langsamer wirtschaftlicher
Niedergang eingesetzt. Nach und nach schlossen immer mehr gewerbliche Betriebe. Gegen
die Konkurrenz der Münchner Großbrauereien konnten sie nicht mehr bestehen.
Ebenso brauten die Hofmarken in Hohenburg und Eurasburg sowie die Klöster in Reutberg die Brauerei existiert heute noch als Genossenschaft - sowie Dietramszell und Benediktbeuern
Gerstensaft. Um ihre Absatzmärkte stritten sich Klöster und Tölzer Brauer sogar wiederholt vor
Gericht. So hatten die Tölzer früher die fünf Benediktbeurer Hofmarkstavernen beliefert, was
dem Abt des örtlichen Klosters missfiel. Als er schließlich die Baupflicht für die Brücke und die
Straße am Kesselberg übernahm, übertrug der bayerische Herzog den Mönchen das Recht, die
Hofmarkstavernen mit Bier zu beliefern.
Bevor Bier zum Volksgetränk wurde, musste es sich aber erst gegen den auch in Altbayern
angebauten Wein durchsetzen. Noch 1577 existierten im Tölzer Markt zehn Weinwirte und vier
Bierbrauer, 1631 waren letztere schon 22. Sie waren in Tölz vor 1800 in einer Zunft organisiert.
Im 17. Jahrhundert gab es in der Stadt sogar kurzzeitig Hopfengärten. Bierbrauer besaßen
Äcker, Wald, Wiesen, ein paar Kühe und einige Pferde zum Biertransport auf Fuhrwerken. Die
zum Bierbrauen nötige Gerste kauften sie auch auf der Münchner Schranne. Schon vor 1600
existierten in Tölz sogar hölzerne Wasserleitungen, worüber Brauer frisches Quellwasser direkt
in ihre Betriebe leiten konnten.
Vor 1800 stellten die Brauer nur untergäriges Braunbier mit dem Grundgetreide Gerste her. Mit
untergärigen Hefen lässt sich laut Janßen höchstens bei Temperaturen bis zu zehn Grad
arbeiten, weswegen im Sommer ohnehin nicht gebraut werden konnte. Nur das bayerische
Herzogshaus durfte dank seines Monopols Weißbier mit Weizen brauen. Das als Sommerbier
ausgeschenkte Märzenbier wurde im Frühjahr gebraut, hatte zur längeren Haltbarkeit einen
höheren Alkoholgehalt und musste nach dem Brauen erst noch einige Wochen lagern. Nur
jeweils zwei Brauer durften das Märzenbier im Sommer gleichzeitig ausschenken. Das
kennzeichneten sie mit einem Kranz an der Hausfassade. Die Reihenfolge wurde ausgelost.
Noch heute erinnern in Bad Tölz etwa das Hotel Kolberbräu, das Starnbräu oder das Tölzer
Bräustüberl mit ihren Namen an die früheren Braubetriebe. Am Areal des Bräustüberls
versuchte sich Anton Höfter (1889 bis 1974) noch 1924 gegen die wachsende Konkurrenz aus
München zu stemmen. Der Chef des Klammerbräu fasste 1924 seinen Betrieb mit dem Kolberund Bruckbräu zur Tölzer Aktienbrauerei zusammen. Vier Jahre später bot Höfter die
Aktienbrauerei dem Münchner Löwenbräu zum Kauf an. Mit der Grüner-Brauerei schloss nach
der Jahrtausendwende die letzte der alten Traditionsbetriebe. Heute wird im neu gegründeten
Mühlfeldbräu, dem Binderbräu und Stegbräu in Bad Tölz wieder Bier gebraut.
In Wolfratshausen existiert dagegen schon seit mehr als 100 Jahren keine Brauerei mehr. Als
letzte schloss der im Jahr 1619 erstmals als Brauerei urkundlich erwähnte Humplbräu am
Marienplatz. Am 1. Juli 1909 hatte die Kochelbrauerei aus München das Anwesen gekauft. Die
neuen Inhaber stellten den Braubetrieb ein und errichteten ein Bierdepot. Wenige Jahre später
erwarb die Familie Fagner den Komplex und betreibt dort bis heute ein Hotel und ein Gasthaus.
In einer Grundbeschreibung für den Markt Wolfratshausen von 1633 sind zwölf
Bräubehausungen aufgelistet. Im 17. Jahrhundert zählten die Besitzer zu den reichsten
Einwohnern. Sie stifteten häufig für kirchliche Zwecke. 1803 waren der Humplbräu mit rund 77
000 Litern und der Haderbräu mit rund 70 000 Litern im Jahr die größten Wolfratshauser
Betriebe. Der Besenbräu stellte beispielsweise nur etwa 20 000 Liter jährlich her. Laut dem
früheren Wolfratshauser Stadtarchivar existierten in demselben Jahr in München 71, in Bad Tölz
21 und in Wolfratshausen zwölf Brauereien. Insgesamt führen Archivunterlagen sogar 13
Brauereien in Wolfratshausen an. Dazu zählte um 1900 auch die Weißbierbrauerei "beim
Kellerbauern" außerhalb des Marktes an der Geltinger Straße.
Genauso wie in Bad Tölz konnten auch die im Vergleich dazu wirtschaftlich weniger
bedeutsamen Wolfratshauser Betriebe gegen die Konkurrenz aus München kaum bestehen. Im
Laufe des 19. Jahrhunderts schlossen immer mehr, bis 1841 etwa der Ochsen- und Lochbräu
sowie der Weilheimer Bräu. Um 1880 brauten nur noch drei Betriebe Bier. Der jetzige
Wolfratshauser Stadtarchivar Peter Bergmann-Franke begründet den Niedergang damit, dass
die Münchner Großbetriebe rationeller arbeiten konnten. Zudem habe die Flößerei im 19.
Jahrhundert ihre einstige Bedeutung als Transportgewerbe verloren. Negativ wirkte sich
ebenso die Eröffnung der Isartalbahn von München nach Wolfratshausen aus. Denn auf der
Schiene ließ sich der Gerstensaft schnell und unkompliziert bis zur Loisachstadt transportieren.
So kauften die Münchner Brauereien nach und nach die alten Braugaststätten auf und
gelangten so an deren Lieferverträge.
Vorträge zur Bier-Historie: Claus Janßen, "Ein ehrsames Handwerch derPierpreuen zu Töltz" Zur Geschichte des Tölzer Brauereiwesens (20. September)/Karl Gattinger, "Der Landesherr als
Bierbrauer" (25. Oktober)/Lothar Ebbertz, "Das Bier und sein Reinheitsgebot (22. November),
jeweils 19.30 Uhr, Eintritt frei, Historischer Ratssaal, Bad Tölz
2016-08-24 04:55 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de
33 /100
Oberpframmern - Nicht ganz dicht
Oberpframmern muss in Wasserleitungsnetz investieren
Die Gemeinde Oberpframmern muss viel Geld in ihr Wasserleitungsnetz
investieren: Die Leitung von Niederpframmern zum Gewerbegebiet Aich
ist nämlich so marode, dass häufig Rohrbrücke vorkommen und das
wertvolle Wasser einfach im Boden versickert. Die Reparaturkosten sind
inzwischen erheblich, wie die Gemeinderäte in ihrer jüngsten Sitzung erfuhren, und können
auch nur ausgeführt werden, wenn die Wasserversorgung ins Gewerbegebiet abgestellt wird.
Keine angenehme Situation also für die Gewerbetreibenden dort, wie Bürgermeister Andreas
Lutz (CSU) und seine Fachleute von der Verwaltung unterstrichen.
Daher soll nun eine neue Wasserleitung gebaut werden, die Trasse soll im Gegensatz zur
vorhandenen Leitung, die teils mitten durch die Felder führte, entlang der Straße verlaufen. Vom
Verteiler an der Straßenkreuzung Zornedinger Straße/Dorfstraße bis zum Gewerbegebiet wird
die Leitung etwa 1700 Meter lang sein. Nicht auf der ganzen Strecke müssen dabei tiefe
Gräben angelegt werden, so die Fachleute in der Gemeinderatssitzung. Gut die Hälfte der
neuen Leitung kann mit einer modernen Pflügetechnik im Boden verankert werden. Dabei wird
das robuste Leitungsrohr mit einer Pflugvorrichtung in etwa 1,80 Meter Tiefe verlegt.
Dennoch wird das Projekt die Gemeindekasse gehörig belasten: Das planende Ingenieurbüro
rechnet mit Kosten in Höhe von etwa 427 000 Euro. Die Gemeinderäte sahen keine Alternative
zum Leitungsneubau und billigten das Projekt ohne Gegenstimmen. Die Neuverlegung der
Leitung soll noch in diesem Jahr nach dem Abernten der Felder erfolgen. Gemeinderat
Bernhard Lutz (FW) äußerte bei der Debatte noch einmal den Wunsch nach einem
straßenbegleitenden Fahrradweg bis Aich, vorrangig aber bis Zorneding. Der Bürgermeister
stimmte zu - sobald es wieder Fördergelder gebe, solle eine Umsetzung geprüft werden.
2016-08-24 04:55 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de
34 /100
Viktorianer geben gute Figur ab
Beim 34. Allgäu-Triathlon
in Immenstadt zeigte sich
Roman Deisenhofer erneut
in Bestform. Der ProfiTriathlet von der TG
Viktoria
Augsburg
triumphierte beim ClassicWettbewerb
über
die
Mitteldistanz nach 4:02
Stunden
(wie
bereits
berichtet).
Zu absolvieren waren 1900
Meter Schwimmen im Alpsee, 84 Kilometer Radfahren durch die Voralpen und nonstop
abschließend 21 Kilometer Laufen. Ansprechende Leistungen boten Manuel Kirschey von TG
Viktoria (48. Mann in 4:47 Std.) und die vereinslose Veronika Umrath aus Augsburg (17. Frau in
5:36 Std.).
Auf der olympischen Distanz (1500 m / 42,5 km / 10,5 km) wurde in Immenstadt auch die
deutsche Meisterschaft ausgetragen. Die besten Augsburger hießen Alexander Klimek von TG
Viktoria (72. Mann in 2:28 Std.) und Sarah Ziem von Alko Triathlon (12. Frau in 2:38 Std.).
Als Dritte ihrer Altersklasse 25–30 kam die 29-jährige Ziem auf das DM-Siegerpodest. Beim
Sprint-Wettbewerb (500 m / 27 km / 5 km) gefielen Felix Grätz von Alko Triathlon (11. Mann in
1:24 Std.) und Katharina Engelhardt vom Team Tomj (9. Frau in 1:39 Std.). Mehr als 2000
Teilnehmer in den drei Wettbewerben sorgten bei diesem ältesten deutschen Nonstop-Triathlon
für einen Teilnehmerrekord. (wilm)
2016-08-24 06:02 Augsburger Allgemeine www.augsburger-allgemeine.de
35 /100
Obama besuchte Hochwassergebiete in Louisiana
Baton Rouge (Louisiana) – US-Präsident Barack Obama hat den Menschen im überfluteten USStaat Louisiana langfristige Hilfe zugesagt. „Es wird darauf ankommen, was wir tun, wenn die
Fernsehkameras wieder weg sind“, sagte Obama am Dienstag bei einem Besuch in Zachary
nahe Baton Rouge.
Der Präsident war kritisiert worden, weil er seinen bis Sonntag dauernden Urlaub nicht für einen
früheren Besuch des Katastrophengebiets unterbrochen hatte. Er hatte argumentiert, ein
sofortiger Besuch bringe den Menschen nichts.
Am Dienstag twitterte Donald Trump, der am Freitag in Louisville medienwirksam einen
Lastwagen voll Spielzeug entladen
hatte, Obama hätte viel früher
kommen sollen.
60.000 beschädigte Häuser
Weite Teile des Staates waren in
einem gewaltigen Hochwasser nach
tagelangen
Regenfällen
überschwemmt
worden.
Bisher
wurden 13 Tote gezählt, 60.000
Häuser sind beschädigt.
Obama traf Flutopfer, Polizisten und
andere Helfer. Er sagte, für die Opfer
seien rasch Mittel in ausreichender Höhe zur Verfügung gestellt worden, um jetzt auf die
Katastrophe zu reagieren. Gut 100.000 Menschen haben staatliche Katastrophenhilfe
beantragt. Für sie seien bisher 127 Millionen Dollar (112 Mio. Euro) bereitgestellt worden, sagte
Obama.
„Die Menschen von Louisiana sind mit alldem hier nicht alleine“, sagte er. Den Flutopfern sei es
egal, ob man Demokrat oder Republikaner sei, es gehe um konkrete Hilfe, Politik sei ihnen nicht
so wichtig. (APA/dpa)
2016-08-23 23:03 Tiroler Tageszeitung www.tt.com
36 /100
Als Raubtier vor der Kamera
Fünf Investoren plus sechs
Start-Ups gleich vier Deals:
Das ist das Ergebnis der
ersten Folge der neuen
Staffel von „Die Höhle der
Löwen“ – ausgestrahlt
heute um 20:15 auf „Vox“.
Die Show bringt Gründer
und
Investoren
vor
laufender
Kamera
zusammen. Das Prinzip:
Gründer stellen ihre Ideen
vor und die Investoren
entscheiden, ob sie ihr
Geld investieren – im Tausch für Anteile an den jungen Unternehmen.
Die fünf Investoren sind selbst erfolgreiche Unternehmer. Ralf Dümmel beliefert Discounter mit
nicht-essbaren Waren, Frank Thelen gründet seit Jahrzehnten Start-Ups, Carsten Maschmeyer
betreibt Investmentfirmen , Jochen Schweizer ist Gründer und Vorsitzender der nach ihm
benannten Erlebnis-Unternehmensgruppe und Judith Williams verkauft Kosmetik über Teleund Onlineshopping.
„Die Höhle der Löwen“ läuft seit 2014, mit wechselnden sowie Stamm-Investoren, und wurde
bereits mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet. Moderiert wird die Sendung von
Ermias Habtu, der auch in der Tiertalentshow „Oberaffengeil“ zu sehen war und durch das
Promi-Magazin „Prominent!“ führt. Nirgendwo könne man als Gründer so schnell an so viel Geld
kommen, heißt es zu Beginn der Show. Und genau das haben die sechs Kandidaten versucht.
Die Gewürzmanufaktur Ankerkraut, der Pflanzenversandhandel Evergreen, das Bügelzubehör
Bügel Clou, der Online-Shop für Designertrachten Limberry, die Zahnschiene Dental Power
Splint und die Reise-Webseite Find Penguins: Ihre Gründer beziehungsweise Erfinder sind
angetreten, um von sich und ihren Ideen zu überzeugen. Doch sie stoßen auf Schwierigkeiten:
Die Investoren konkurrieren nicht miteinander, ja, sie scheinen Konkurrenz zu meiden. Sie
bilden eine Front, sprechen sich ab, tun sich zusammen. Williams sagt beispielsweise, Thelen
sei genau, was die Gründer von Ankerkraut bräuchten: „Deshalb bin ich draußen.“
Die zweite Auffälligkeit: Die Machtverhältnisse sind klar verteilt. Keiner der fünf Investoren hat
ein abgeschlossenes BWL-Studium – was Maschmeyer nicht daran hindert, die Gründer von
Evergreens wegen ihrer Lebensläufe abzufertigen. „Ich vermisse bei euch die Kompetenz“, sagt
er, einen Botaniker hätte er sich gewünscht, oder einen Biologen. Maschmeyer selbst wurde
aufgrund seiner Fehlzeiten aus seinem Medizinstudium zwangsexmatrikuliert und hat kein
abgeschlossenes Studium. Doch er sagt: „Meine Gartenpraktikantin hat mehr Ahnung von
Pflanzen.“ So findet Evergreens an diesem Abend keinen Investor. „Das Thema stimmte“,
kommt die Stimme aus dem Off, „Es lag an den Gründern selbst.“
Die dritte Auffälligkeit: Die Kandidaten werden nicht auf Augenhöhe, manchmal sogar
respektlos behandelt. Am offensichtlichsten wird das beim letzten Kandidaten, Find Penguins.
„Sehr viel Halluzination“ sei da dabei, lässt Maschmeyer den Gründer wissen. „Sie kommen
noch ein bisschen aus Fantasialand.“ Schließlich kommt doch noch ein Deal zustande:
Schweizer steigt ein, mit 200.000 Euro, allerdings für 50 Prozent der Firma, statt der 15, die der
Gründer eigentlich hergeben wollte. Schweizer sichert umfangreiche Unterstützung zu und
Arbeit „auf Augenhöhe“ – doch damit ist es bald vorbei. Schweizer lässt wissen: „Den musst du
bei der Hand nehmen, sonst wird das nichts.“
Die Helden der Castingshow sind nicht die Start-Ups oder ihre Gründer, sondern die fünf
Juroren, die Investoren. Dass das so ist, zeigen nicht nur die ihnen gewidmeten Image-Filme,
die zwischendurch eingespielt werden. Schon der Titel der Show ist ein Hinweis auf den
Schwerpunkt: Eine Sendung, der es vorrangig darum geht, vielversprechende Start-Ups zu
entdecken und zu fördern – würde man die „Die Höhle der Löwen“ nennen? Was passiert denn
in einer „Höhle der Löwen“? Eine solche Höhle ist ein gefährlicher, ein dunkler Ort, an dem
wilde Tiere leben, die unvorsichtige Gazellen zerfleischen. Die Logik hinter dem Ausdruck: Wer
hineingeht, kann gewinnen – und ist selbst schuld, wenn er verliert. Fiese Sprüche und
Respektlosigkeiten? Muss man abkönnen: Wer geht da auch rein, ohne auf sowas vorbereitet
zu sein?
Hinzu kommt, dass „Die Höhle der Löwen“ eine Fernseh-Show im wahrsten Sinne ist:
Investitionen – vor der Kamera knallhart verhandelt – finden im Nachhinein nicht unbedingt
statt. Die Verträge von Vox und der Produktionsfirma Sony Pictures sind zwar geheim, doch
nach Recherchen von „Focus Online“ haftet keine der beiden Firmen dafür, dass Zusagen auch
eingehalten werden. „Es gibt Deals, die im Nachhinein nicht zustande gekommen sind“, zitiert
die Seite einen Vox-Sprecher. Gründe dafür? Darüber könne man keine Auskunft geben.
In „Die Höhle der Löwen“ sind gute Ideen und diejenigen Menschen, die sie vorstellen, die
Nebendarsteller. „Die Höhle der Löwen“ ist eine Sendung über Geld. Über Menschen, die Geld
haben – und deshalb ins Fernsehen kommen, um als „Löwen“ die mehr oder weniger
selbstbewussten Gazellen aufmarschieren zu lassen. „Es geht um Millionen und so viele Deals
wie nie zuvor!“, heißt es in der Vox-Promo.
Dabei ist fraglich, ob die Investoren eine Fernsehsendung brauchen, um Kontakte zu
interessanten Start-Ups zu knüpfen und in sie zu investieren. Könnten sie sich nicht zum
Geschäftsessen mit interessanten Start-Up-Gründern treffen, sie zu sich ins Büro einladen oder
bei ihnen vorbeifahren? Muss man dafür im Fernsehen sein Portemonnaie-gepolstertes Ego
austoben und in die Rolle der „Löwen“ schlüpfen, die die Gazellen vor der Kameralinse
auseinandernehmen?
Sich einem Investor eigene Ideen vorzustellen ist fordernd, auch ohne den zusätzlichen Druck
durch laufende Kamera und Vox-Publikum. „Die Höhle der Löwen“ bringt die Gründer den
Investoren nahe, macht aber gleichzeitig eine schwierige Situation noch schwerer. Welchen
Grund könnten die Investoren also dafür haben, solche Treffen nicht vertraulich zu suchen,
sondern Start-Up-Unternehmer stattdessen wie „Oh-mein-Gott-ich-werde-der-nächsteSuperstar“-Kandidaten vor sich antanzen zu lassen? Und das bereits zum dritten Mal, in der
dritten Staffel?
Fragen über Fragen, doch das Fazit des heutigen Abends ist die folgende: Ist eine Sendung wie
„Die Höhle der Löwen“ wirklich der beste Weg, den Investoren den Start-Ups in Deutschland zu
bieten haben, um mit ihnen Kontakt aufzunehmen? Und wenn ja: Wie viele Staffeln der „Löwen“
braucht es noch, bis zu der einen Start-Up-Idee, die diesen Zustand ändert? Wünschenswert
wäre, sie käme bald.
2016-08-23 22:58 Anett Selle www.tagesspiegel.de
37 /100
Wir basteln uns einen Roboter
Die temporäre Werkstatt im
Hallenbad
ist ab
heute
geöffnet.
Während
dort
kleinere
Stücke
gebaut
werden, entstehen im echten
Fab Lab sogar Fahrräder und
Ski.
23.08.2016 | 22:55 |
Bernadette Bayrhammer
von
( Die Presse )
Der
ehemalige
Eingangsbereich
des
Hallenbads füllt sich langsam mit allerhand technischem Werkzeug: Auf den Holztischen um die
frühere Schwimmbadkassa stehen einige Laptops und ein paar andere auf den ersten Blick
nicht zuordenbare Geräte: ein Schneidplotter und zwei 3D-Drucker. Der Lasercutter ist noch auf
dem Weg nach Alpbach. Und wenn der da ist, kann es eigentlich losgehen. Von Raketen bis zu
Robotern, von 3D-Puzzles bis zu singenden Bleistiften: All das kann man ab heute Nachmittag
im temporären Fab Lab in Alpbach selbst basteln.
Ein Fab Lab, das ist eine offene Werkstatt mit dem Ziel, Privatpersonen den Zugang zu Geräten
zu ermöglichen, die sie sonst nicht nutzen könnten. Damit sie sich dort kreativ austoben können.
„Mit ein bisschen Improvisation kriegt man fast alles hin“, sagt Christian Riedlsperger (32), der
den Salzburger Ableger des Wiener Happy Lab leitet – und zehn Tage lang jetzt auch die Popup-Werkstatt in Alpbach. „Das Motto ist: Make almost anything.“ Im Salzburger Fab Lab – in dem
es noch eine ganze Reihe anderer Geräte gibt, von der Fräse bis zur Werkbank –, ist schon
alles mögliche entstanden.
Darunter sind Dinge, die man sich gar nicht vorstellen würde: So hat dort schon einmal jemand
ein Fahrrad aus Holz gefräst, ein anderer ein Surfbrett, auch Ski sind im Salzburger Fab Lab
schon entstanden. Eine Designerin macht mithilfe des Lasercutters Taschen aus Leder, eine
andere entwirft Hundeaccessoires. Ein Tischler kommt manchmal vorbei, um die Fräse zu
nutzen, ein Architektenbüro gestaltet manche seiner Modelle im Fab Lab. Wieder andere
basteln dort Prototypen für ihre Geschäftsideen – einen Elektromotor fürs Fahrrad, zum Beispiel,
oder Paneele für eine Solaranlage.
Ein Fahrrad oder ein Surfbrett wird sich in Alpbach wohl nicht ausgehen. Ab heute ist das
temporäre Happy Lab aber jeden Tag geöffnet und bietet Workshops an, zu denen man ohne
Anmeldung kommen kann. Und danach mit einer Tasche, einem Lampenschirm oder einem
leuchtenden Armband wieder hinausgehen kann.
Den oben schon erwähnten Roboter, der in einem Workshop des Saalfeldner Do Lab entsteht,
einem von mehreren Partnern des Pop-up-Lab, kann man am Samstag sogar gegen andere
Roboter kämpfen lassen. Um keine allzu hohen Erwartungen aufkommen zu lassen: Bügeln,
Abwaschen oder Regale aufbauen kann der dann leider nicht. „Das sind Low-Tech-Roboter“,
erklärt Riedlsperger: Es ist ein Vibrationsmotor mit irgendeinem Alltagsgegenstand („Das kann
ein Tannenzapfen sein“) und einer Schaltung. Der dann irgendwelche lustigen Sachen macht.
„Wir wollen zeigen, wie einfach es ist, selbst etwas zu machen. Dass man sich hinsetzt, es
ausprobiert und dann ein Produkt mit nach Hause nimmt“, sagt Riedlsperger. Und das in nur
einer halben oder Dreiviertelstunde. So lange dauern die Workshops, in der temporären
Werkstatt, die bis zum 1. September jeden Tag von 17 Uhr bis 22 Uhr geöffnet hat.
Anders als in Alpbach kann man in den echten Happy Labs in Wien und Salzburg – bald folgt
auch Berlin – mit einer großen Mitgliedschaft um 29 Euro pro Monat 24 Stunden am Tag, sieben
Tage die Woche werken. „Sie können zu den unmöglichsten Zeiten kommen und irgendwelche
Ideen umsetzen“, sagt Riedlsperger, der an der FH Technikum Wien Sportgerätetechnik studiert
hat. Die meisten – der jüngste Bastler ist zwölf, der älteste 80 Jahre alt – kommen trotzdem
tagsüber. „Man geht hin und bekommt dann auch Ideen und Hilfe, weil total viele fähige Leute
vor Ort sind“, sagt Riedlsperger. „Das macht es in meinen Augen auch ein bisschen aus. Und
die Leute sind total lieb miteinander.“
>>> Zum Alpbach-Ressort
2016-08-23 22:55 Von Bernadette diepresse.com
38 /100
Wenn Fachhochschulen und Unis einander zuhören
Prominenz aus allen Hochschulsektoren traf beim traditionellen Empfang von
Fachhochschulkonferenz und „Presse“ im Alpbacherhof zusammen. Das Fazit des Abends: Die
Probleme sind durchaus komplex. Manche allerdings lassen sich recht einfach lösen.
23.08.2016 | 22:53 |
( Die Presse )
Leider lassen sich nicht alle
Probleme
im
heimischen
Hochschulsektor so leicht
lösen wie die Frage, wer die
beliebtesten
Worte
einer
Begrüßungsrede aussprechen
darf. „Das Buffet ist eröffnet“,
sagte Wissenschaftsminister
Reinhold Mitterlehner (ÖVP),
nachdem ihm die beiden
Gastgeber beim traditionellen Empfang von Fachhochschulkonferenz und „Presse“ zum Auftakt
der Hochschulgespräche zugenickt hatten. FHK-Präsident Helmut Holzinger hatte zuvor die
positiven Signale des Ressortchefs in Richtung der Fachhochschulen gelobt. „Presse“Chefredakteur Rainer Nowak bedankte sich bei Forumspräsident Franz Fischler für die Wahl
des diesjährigen Generalthemas („Neue Aufklärung“) und plädierte dafür, weniger zu
polarisieren und mehr zuzuhören.
Bei dem Empfang im Garten des Alpbacher Hofs wurde denn mindestens genauso viel geredet
wie zugehört. Ganz im Sinne des Wissenschaftsministers, der dazu aufrief, die Chance für
Gespräche zu nutzen – auch zwischen den Hochschulsektoren, die beide prominent vertreten
waren.
Bei den Fachhochschulen führten Präsident Holzinger und Generalsekretär Kurt Koleznik eine
Reihe von Geschäftsführern und Rektoren an, darunter Gerald Reisinger (Fachhochschule OÖ),
Andreas Altmann (MCI), Stefan Fitz-Rankl (FH Vorarlberg) und Doris Walter (FH Salzburg). Auf
Uni-Seite kam Rektorenchef Oliver Vitouch mit seiner Generalsekretärin Elisabeth Fiorioli und
zahlreichen Rektoren, unter anderem Gerald Bast (Angewandte), Helga Fritsch (Medizin-Uni
Innsbruck), Christa Neuper (Universität Graz) und Harald Kainz (Technische Universität Graz).
Donau-Uni-Rektor Friedrich Faulhammer war ebenso zugegen wie seine früheren Kollegen im
Wissenschaftsministerium, die Sektionschefs Elmar Pichl und Barbara Weitgruber und
Studierendenanwalt Josef Leidenfrost.
Die Forschung vertraten unter anderem die Professoren Christiane Spiel (Uni Wien) und Jens
Dangschat (TU Wien). Prominent vertreten war die Forschungsförderung mit Henrietta Egerth
(FFG) und Ex-ERC-Präsidentin Helga Nowotny, die sich angeregt mit Fischler und mit dem
ehemaligen Wissenschaftsminister, dem Forums-Vizepräsidenten Caspar Einem unterhielt.
Nebenan, mit Vizekanzler Mitterlehner: der frühere Vizekanzler und aktuelle Ehrenpräsident
des Forums: Erhard Busek.
Aus der Politik kamen unter anderem die Wissenschaftssprecherinnen Claudia Gamon (Neos)
und Sigrid Maurer (Grüne). Diese traf am Empfang ihr ehemaliges Gegenüber aus ihrer ÖHZeit: Ex-Wissenschaftsministerin Beatrix Karl.
Die Hochschülerschaft war unter anderem durch Marie Fleischhacker vertreten; die Wirtschaft
mit Michael Landertshammer (WKO), dem langjährigen IV-Bildungsexperten Gerhard Riemer
und dem österreichischen Unternehmer Hermann Hauser.
Der Kurzanalyse von Minister Mitterlehner aus der Begrüßung stimmten am Ende wohl alle zu:
Die Probleme sind komplex. Aber wie, wenn nicht durchs Reden und durchs Zuhören, soll man
sie lösen können. (red.)
2016-08-23 22:53 diepresse.com
39 /100
Landkarten regieren die Welt
Die
Aufklärung
ermutigte
Wissenschaftler, Grenzen zu ziehen.
Deren Reflexion ist fällig, meint nicht
nur Jean-Claude Juncker.
23.08.2016 | 22:47 |
( Die Presse )
Was ist ein Nationalpark? Eine
geschützte Sphäre, in die wir
Menschen
möglichst
wenig
eingreifen, indem wir zum Beispiel
dort keine Straßen bauen. Das
schützt die Flora und Fauna, stellen
wir uns vor. Die kanadische Schriftstellerin Katherine Govier sagt: Ein Nationalpark ist „Natur,
eingesperrt in eine kleine Box“. Wildtiere lassen sich allerdings schwer an einem Ort festhalten.
„Man kann versuchen, den Zustand zu konservieren – aber dann handelt es sich nicht mehr um
das, was wir unter Natur verstehen.“
In einem literarisch-geisteswissenschaftlichen Seminar bearbeitete Govier von Donnerstag bis
gestern das Thema „Jenseits von Karten“ gemeinsam mit dem Wissenschaftshistoriker
Christoph Irmscher (Universität Indiana, USA). 40 Teilnehmer aus der ganzen Welt besuchten
den Kurs – eine gute Auslastung für ein geisteswissenschaftliches Thema beim eher
naturwissenschaftlich orientierten Forum Alpbach, wie Irmscher meint. Um den Anforderungen
eines „Reading Course“ während der Seminarwoche – bei der außerhalb des Hörsaals
natürlich auch Skikursstimmung aufkommt – gerecht zu werden, ergriffen die Lektoren kreative
Maßnahmen: Sie ließen die Teilnehmer selbst Passagen der Texte in kleinen szenischen
Einlagen spontan vorlesen.
Ein Text von Govier leitete als roter Faden durch die Seminarwoche: Die Autorin spürt in ihrem
Roman „Creation“ der Expedition des Ornithologen John James Audubon im Jahre 1833 nach
Labrador (in den Nordosten Kanadas) nach. Bloß: Was hat ein Naturwissenschaftler des 19.
Jahrhunderts mit Grenzziehungen in der Gegenwart zu tun? „Die damalige Wissenschaft vertrat
die Auffassung, die Welt sei da, um von uns entziffert zu werden“, sagt Irmscher.
Erst Darwin, der 1859 „Über die Entstehung der Arten“ publizierte, rückte diesen arroganten
Standpunkt zurecht: „Die Natur braucht uns nicht, um zu existieren“, verweist Irmscher auf die
Evolutionstheorie. Daraus folge ein „nicht-anthropozentrischer Zugang zu Natur“, also ein
Zugang, in dem nicht der Mensch von oben herab alles rund um ihn herum bezeichnet und
bestimmt.
Genau das aber passierte ab zirka 1800 als Folge der Aufklärung, so Irmscher. Der Ornithologe
Audubon sei ein Charakter, der diesem Drang nach Kontrolle zuwider handelte. „Für einen
Vogel, sogar für mich, ist das Ei Gott“, lässt Govier ihn in ihrem Text sagen. Der Geist der
Aufklärung gestaltete so die Entdeckung und Vermessung der Welt mit – ganz konkret durchs
Zeichnen von Landkarten und Ziehen von Artgrenzen.
„Grenzen sind die schlimmste Erfindung, die Politiker je gemacht haben“, sagte EUKommissionspräsident Jean-Claude Juncker vergangenen Sonntag in seiner Eröffnungsrede
des Congress Centrums. „Es ist nicht die schlimmste Erfindung, das ist zu hart“, meint Govier,
die die Rede insgesamt „erstaunlich“ fand. „Grenzen können falsch sein, destruktiv, sie können
Menschen trennen, Familien, Kulturen oder Gefangene von der übrigen Bevölkerung. Aber eine
Welt ohne Grenzen anzudenken, das gelingt mir nicht.“
Es waren nicht die Grenzen Europas, die ihr vorschwebten, als sie sich das Seminarthema
überlegte, erzählt Govier. „Vielmehr waren es die Handelnden im 19. Jahrhundert, die die Neue
Welt mit ihren Landkarten überlagerten. Als ich hier in Alpbach ankam, wurde mir klar, dass
Landkarten als Definition, wo man hineingeraten ist, die brennende Frage darstellen.“ Sie
prädeterminieren unsere Wahrnehmung. Sie dokumentieren Reisen, Eroberungen oder
Narrative, wie die beiden Lektoren erzählen.
Govier lebt an der längsten unverteidigten Grenze der Welt, der zwischen den USA und Kanada
– nördlich davon, wie sie betont. „Diese Grenze hat uns zu etwas anderem gemacht, als die USAmerikaner. Grenzen lassen Unterscheidungen zu. Aber vielleicht müssen wir einen anderen
Weg finden, um Unterscheidungen zu treffen.“ (trick)
2016-08-23 22:47 diepresse.com
40 /100
Wie viel Aufklärung verträgt der Supermarkt?
Mit
dem
Kalorienzählen
begann
bereits
vor
Jahrzehnten
eine
Radikalisierung
der
Essenskultur. Heute flüchten
Konsumenten
in
"Fundamentalismen".
23.08.2016 | 22:42 |
Patricia Käfer
von
( Die Presse )
„Als ich hierher nach Alpbach
hergekommen bin, erinnerte
mich das an den ,Zauberberg‘ von Thomas Mann“, sagt Daniel Kofahl. Er ist
Ernährungssoziologe und reiste von der Universität Trier an. In Manns Roman besucht ein
junger Mann ein Kurhotel; der Arzt dort fragt ihn, woran er leide. „Er beschreibt sich als gesund,
woraufhin der Arzt sagt: ,Ein ganz gesunder Mensch, den gibt's ja gar nicht!‘“ Kofahl diskutierte
am Dienstag mit Robert Nagele, Vorstandsdirektor bei Billa, zum Thema „Ernährung,
Gesundheit & Co. – Alles auf Mausklick?“ die vermeintliche Aufklärung von Gesundheitsmythen
im Web.
Der Soziologe kritisiert, was es in unserer Gesellschaft bedeutet, gesund zu sein: Der Begriff ist
als strenger Gegensatz zu Krankheit definiert. „Dabei ist man nie nur gesund oder nur krank;
vielmehr handelt es sich um ein Kontinuum.“ Wo darin man sich positioniere, sei weniger vom
körperlichen Zustand als von der Geisteshaltung abhängig. „Der Optimist sagt: Ich bin nicht
ganz gesund, kann aber diese Aspekte betonen.“
Nahrungsmittel tragen zur Gesundheit bei, keine Frage. Doch wird, auch um verschiedene
Produkte oder Marken voneinander abzugrenzen, Inhaltsstoffen heute enorme Bedeutung
zugeschrieben. Ist es zu viel der Information, mit der Konsumenten auf Lebensmittelpackungen
konfrontiert werden? Nagele ist bewusst, dass die vielen verschiedenen Gütesiegel und
Qualitätszeichen die Menschen überfordern: „Wir haben uns für die nächsten Jahre
vorgenommen, da Komplexität herauszunehmen.“
Kofahl meint, viele Menschen retteten sich – angesichts des Informationsüberflusses – in
vermeintliche Vereinfachungen. Sie rutschten so in Fundamentalismen, um sich in einer Welt
mit komplexen Anforderungen zurechtzufinden. „Es gibt etwa die Social-Media-Bewegung
,Punch a Vegan‘“, erzählt er, in der sich Fleischesser gegen Veganer verbünden. Diese
Radikalisierung habe aber schon vor 20 Jahren im Offline-Bereich begonnen – „denken Sie ans
Kalorienzählen.“
Stattdessen gehe es darum, Informationskompetenz zu entwickeln: „Nicht viel zu wissen, ist per
se nichts Schlechtes“, wenn man es dennoch schaffe, fundierte Informationen aus dem Web
und anderen Quellen laufend in seine Gesundheits- und Ernährungskonzepte zu integrieren.
Die Zuverlässigkeit von Quellen abzuschätzen, sei aber gerade im Ernährungsbereich eine
Kunst. Denn jeder von uns könne hier als glaubwürdiger Experte auftreten: „Wir alle essen und
wissen, wie Produkte auf uns wirken.“ Manche Konsumenten vertrauen eher einer Marke,
andere lieber einer Person – dem Bauern, auf dessen Hof man einkauft, oder dem
Fleischhauer. Kofahl: „Online funktioniert das stark über Kommentarfunktionen – wie bewertet
die Schwarmintelligenz oder Schwarmdummheit etwas?“
In unserer Kultur seien wir ständig zwischen Nachahmung anderer und der eigenen
Individualisierung hin- und hergerissen. In Web orientiere man sich gerne an Leuten, die
ähnliche Probleme haben wie man selbst. Dass die einen dazu bringen können, falschen
Idealen nachzueifern, sieht Kofahl. Er meint aber, das sei nicht nur ein Phänomen des digitalen
Diskurses: „Man muss schließlich auch im echten Leben begreifen, wie der eigene Körper als
Sinnesmaschine funktioniert.“ Menschen, die nur wahrnehmen, was der Computer (oder die
Meinungen in Online-Foren und Blogs) ihnen reflektiert, hätten dies verlernt.
Der Handel liefert durchaus auch mit aufklärerisch gemeinten Kampagnen Informationen zu
seinen Produkten: In einer Werbung besuchte etwa das Billa-Testimonial „Hausverstand“ das
Tote Meer und wollte die Konsumenten so daran erinnern, nicht zu viel Salz zu sich zu nehmen,
sagt Nagele. „Wir können die Konsumenten schon verführen, gesündere Angebote in Anspruch
zu nehmen – aber nur in vielen kleinen Schritten.“ Auch hierbei helfe die Digitalisierung (und in
diesem speziellen Fall auch finanzielle Unterstützung aus Brüssel): „Schulen können über
unseren Onlineshop Schulobst und -gemüse bestellen, das wir am nächsten Tag liefern.“ Die
EU fördere diese Initiative laut Nagele zu 75 Prozent. So kommen auch Kinder an „gesunde“
Lebensmittel, die sich sonst vielleicht eher von Fertigkost ernähren.
„Gesundheitsbewusstsein ist schichtabhängig“, sagt Kofahl. Einkommensschwache Familien
könnten sich in kaum einem Bereich inszenieren: Die Plattenbauwohnung sei weniger attraktiv
als die Villa am Stadtrand. „Schnäpschen und Torte“ hingegen munden unter Umständen
besser als das karge Biomahl der Oberschicht.
>>> Zum Alpbach-Ressort
2016-08-23 22:42 Von Patricia diepresse.com
41 /100
Der Landarzt könnte schon bald aussterben
Der
teils
dramatische
Ärztemangel im ländlichen
Raum könnte in ein paar
Jahren
zu
einer
Versorgungslücke führen. Der
deutsche
Volkswirt
Boris
Augurszky rät zu raschen und
umfassenden Maßnahmen.
23.08.2016 | 22:36 |
Köksal Baltaci
von
( Die Presse )
Es ist ein Phänomen, das nicht
nur Österreich, sondern ganz Europa betrifft – der immer stärker werdende Ärztemangel im
ländlichen Raum. Kassenordinationen können trotz mehrmaliger Ausschreibung nicht
nachbesetzt werden, zudem steht ab 2020 eine große Pensionierungswelle bevor. Effektive
Lösungen sind keine in Sicht.
Dementsprechend ernüchternd fällt das Urteil von Boris Augurszky, dem Leiter des
Kompetenzbereichs Gesundheit am Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung in
Essen, aus: „Aus der Nummer kommen wir nicht heraus. Der Fachkräftemangel ist zu groß.“ Er
nahm am Dienstag bei den Gesundheitsgesprächen an einer Podiumsdiskussion zum Thema
„Smarte Gesundheitstechnologien – die Zukunft des Patientenmanagements“ teil und leitete
auch einen Workshop dazu.
Dass Medizinabsolventen nicht mehr Landarzt werden wollen, führt Augurszky auf diverse
Faktoren zurück. Der Hauptgrund dürfte die Wahlfreiheit sein. Im gesamten deutschsprachigen
Raum gibt es einen mehr oder weniger dramatischen Ärztemangel, die Mediziner wählen lieber
prestigeträchtige Stellen in Krankenhäusern und Universitätskliniken, in denen sie auch
forschen und sich laufend fortbilden können. „Vor 30, 40 Jahren war das noch ganz anders,
damals gab es zu viele Ärzte und viele von ihnen mussten nehmen, was sie kriegten“, sagt
Augurszky. „Und ihre Ehepartner gingen für gewöhnlich mit.“ Auch, wenn sie dort keinen Job
fanden und zu Hause bleiben mussten. Was auch schon das nächste Problem sei. Denn anders
als früher habe die jetzige Generation an jungen Ärzten Ehepartner, die zumeist ebenfalls ein
Hochschulstudium absolviert hätten und für die es keine Option sei, nicht zu arbeiten.
„Damit verdoppelt sich das Problem“, sagt Augurszky. „Man muss nicht nur dem Arzt, der Ärztin,
sondern auch seinem bzw. ihrem Ehepartner eine Stelle anbieten.“ Was auf dem Land beinahe
unmöglich sei. Der Luxus der Wahlfreiheit habe auch zur Folge, dass die Ärzte größeren Wert
auf ihre Work-Live-Balance legen würden und „auch einmal Feierabend haben“ wollten.
Landärzte haben meist keine geregelten Arbeitszeiten und müssen im Notfall de facto rund um
die Uhr erreichbar sein, da in manchen Gegenden das nächste Krankenhaus zu weit weg ist.
Insbesondere bei Frauen ist der Beruf einer praktischen Ärztin auf dem Land sehr unattraktiv.
Augurszky plädiert dafür, diesem Trend jetzt schon konsequent entgegenzuwirken, bevor sich
die Situation ab 2020 durch die Pensionierungen der Babyboomer noch verschärft und es noch
schwieriger wird, Lösungen zu finden. Eine – legitime – Möglichkeit seien natürlich monetäre
Anreize, die allerdings ihre Grenzen hätten, schließlich müsse das System finanzierbar bleiben.
Grundsätzlich denkbar sei auch eine Verpflichtung von Ärzten, einige Jahre auf dem Land zu
praktizieren – als Gegenleistung für ein kostenloses Studium. Augurszky: „Wer weiß, vielleicht
finden einige Gefallen daran und bleiben länger.“ Diese Idee wird derzeit in Tirol diskutiert, wo
die Landesregierung plant, an einer Privatuniversität kostenlos Ärzte auszubilden, die sich
bereit erklären, anschließend einige Jahre in Tirol zu bleiben – je nach Bedarf entweder als
praktischer Arzt oder in einem Bezirkskrankenhaus in der Peripherie. Denkbar sind fünf bis
zehn Jahre. Die ersten 100 Studenten könnten im günstigsten Fall 2018, realistischerweise
aber erst 2020 ihr Studium beginnen.
Als dritte und vielleicht wirksamste Lösung bringt Augurszky technische Möglichkeiten ins Spiel
– etwa die Telemedikation. Ärzte würden bei Hausbesuchen ihrer Patienten zu viel Zeit
verlieren. Dabei könnte die erste Anamnese auch eine Pflegekraft per Tablet durchführen und
„den Arzt erst bei Bedarf auf den Bildschirm holen“. In weiterer Folge seien auch selbstfahrende
Autos und sogar Helikopter ohne Pilot vorstellbar, die Patienten abholen und zum Arzt bringen.
Augurszky: „Gerade im ländlichen Bereich wäre ein selbstfliegender Hubschrauber schon von
enormem Vorteil.“
>>> Zum Alpbach-Ressort
2016-08-23 22:36 Von K diepresse.com
42 /100
Augmented Reality: Alpbachs digitale Spielwiese
Pokémon Go ist nicht das
einzige Spiel, für das man in
Alpbach ein Handy wie auch
seine Füße braucht.
23.08.2016 | 22:29 | von Katrin
Nussmayr
( Die Presse )
Die Kinder von Alpbach hat
der digitale Spielehype längst
erreicht. Fragt man die beiden
Mädchen,
die
vor
dem
Congress Centrum Kuchen
und Melonenscheiben verkaufen, welche Spiele sie in ihrer Freizeit bevorzugen, werden einem
zwar erst noch analoge Klassiker genannt: Völkerball, „mit der ganzen Nachbarschaft“, und
„Abbecken“ (ein Versteck- und Fangspiel, anderswo bekannt als „Abtatscheln“). An dritter Stelle,
ganz selbstverständlich, folgt: Pokémon Go.
Die App sorgte bei ihrem Erscheinen im Juli für einen weltweiten Hype – und frischte nebenbei
das Image von Gamern, die gerne als blasse Stubenhocker dargestellt werden, gehörig auf.
Denn auch, wenn das Smartphone bei Augmented-Reality-Spielen das wesentliche Werkzeug
ist, mit Verkriechen hinter einem Bildschirm hat das nichts zu tun. Mittels GPS und
Handykamera holt Pokémon Go die echte Umgebung auf das Gerät. Und, was noch
spannender ist, eine Fantasie-Welt, in der sich überall kleine Monster verstecken, in die echte
Umgebung.
Auch nach Alpbach: Zwei Pokéstops gibt es im Dorf, also Stationen, an denen man Punkte
einsammeln und seine Vorräte auffüllen kann – etwa mit Pokébällen oder heilenden Tränken.
Erstere braucht man, um die kleinen Taschenmonster, die einem überall und jederzeit
begegnen können, einzufangen; letztere, um sie aufzupäppeln, wenn sie nach einem Kampf
keine Kraft mehr haben. Auch das kann in Alpbach passieren, zwei Arenen gibt es, in denen
man gegen feindliche Pokémon antreten oder solche des eigenen Teams unterstützen kann.
Ein typischer Pokémon-Spaziergang, der sämtliche Stationen abklappert, ist knapp 500 Meter
lang und beginnt vor dem Gasthaus Postalm. Hier gibt es nicht nur Pizzen und (meist) lokale
Speisen, sondern auch virtuellen Proviant für die Reise. Bluzuks, Habitaks und Zubats wurden
hier schon gesichtet, entdeckt man eines oder ein anderes der japanischen, meist tierähnlichen
Kreaturen, kann man es fangen, indem man es mittels Touchscreen des eigenen Handys mit
einem Pokéball bewirft.
Bergauf geht es weiter in Richtung der Pfarrkirche zum Heiligen Oskar, oder, wie sie in der
Pokémon-Parallelwelt heißt, der Arena namens „Alpbach Kirche“. Zum Zeitpunkt der Recherche
hat sie den Arenalevel drei und ist mit zwei Pokémon besetzt – die beiden zu besiegen und die
Arena einzunehmen, ist für fortgeschrittene Spieler somit ein durchaus erfolgsversprechendes
Unterfangen.
Man kann aber auch erst einmal weitergehen, am Schuhgeschäft und der Touristeninformation
vorbei, zum nächsten Pokéstop, der häufig von Spielern mit einem Lockmodul bestückt wird,
das zusätzliche Pokémon in die Nähe locken soll. „Wooden Bird“ nennt sich der Pokéstop in der
App, am Foto dazu ist eine geschnitzte Vogelskulptur zu sehen: In der realen Welt sieht man
keine Spur von der Statue – jedenfalls nicht an der Stelle, an der der Pokéstop in der Karte
eingezeichnet ist. Wer das Motiv in echt besuchen möchte, muss hinauf zur Schneise, in der der
Postbus hält, gegenüber des Böglerhofs. Die „Schnitzstube“ war früher ein Feuerwehrhaus, die
Schläuche wurden darin zum Trocknen aufgehängt. Letzter Halt der Pokémontour ist das
Congress Centrum, derzeit eine recht stark „bewachte“ Arena. Spaziergänge könnte man von
hier aus freilich noch viele machen – weitere Pokéstops wird man in nächster Umgebung
allerdings keine finden.
Dabei gibt es noch andere Möglichkeiten, sich mit Hilfe eines Smartphones spielerisch und
körperlich zu betätigen. Das Geocaching, so etwas wie eine digital erweiterte Schatzsuche, ist
im Hype der Augmented-Reality-Spiele fast ein bisschen in Vergessenheit geraten. In Alpbach
gibt es nun seit Anfang August eine neue Route, „Silverstar“ nennt sie sich und orientiert sich
inhaltlich an einem Flugzeugabsturz, der sich 1944 tatsächlich ereignet hat: Am 25. Dezember
stürzte damals ein amerikanischer B-24 Bomber über dem Schatzberg ab, die zehnköpfige
Besatzung konnte sich mit Fallschirmen retten. In der Geschichte, die den Cache „Silverstar“
begleitet, hat einer der amerikanischen Soldaten seine Uniform und seinen „Silverstar“, eine
Tapferkeitsmedaille, versteckt – das Ziel des Spiel ist es, diese zu finden.
Für die Schatzsuche braucht man zunächst eine App („Geocaching.com“ für iOS, „c:geo“ für
Android“). Los geht es dann bei der Jausenstation Oberthalerhof, die drei Kilometer oder einen
knapp einstündigen Fußweg von Alpbach entfernt liegt. Von da führt der Rundwanderweg über
vier Kilometer zu verschiedenen Stationen, an denen man Rätsel lösen muss, um dann von den
Lösungen über einen Schlüssel zu den Koordinaten des Ziels zu kommen.
Auch direkt im Ort gibt es einen – wenn auch sehr kurzen – Cache, der in die Nähe von Erwin
Schrödingers Grab führt. Von Alpbach nach Inneralpbach führt der Cache „Spurlos im
Alpbachtal“: Die acht Stationen sind allesamt Schauplätze der ARD-Serie „Wildbach“ aus den
90er-Jahren, die hier im Alpbachtal gedreht wurde.
>>> Zum Alpbach-Ressort
2016-08-23 22:29 Von Katrin diepresse.com
43 /100
Zwischen Alpbachtattoos und Kaiserschmarrn
Twitter ist nicht die richtige
Welt, sondern nur eine Blase.
Auch beim Forum Alpbach
bildet
sich
eine
kleine
Parallelwelt im Internet – die
aber
durchaus
ihre
amüsanten Seiten hat. Fast
wie im richtigen Leben.
23.08.2016 | 22:26 |
( Die Presse )
Manche Dinge wiederholen
sich. Regelmäßige Besucher
des Forum Alpbach haben etwa die Diskussion schon öfter geführt, wo es nun den besten
Kaiserschmarrn gibt (im Zottahof, natürlich, aber manche sehen das anders). Eine Debatte, die
auch in der virtuellen Welt geführt wird. Auf Twitter wurde sie kürzlich wieder angestoßen – ein
endgültiges Ergebnis gab es freilich nicht. Was aber auch gar nicht der Sinn der Sache ist.
Denn im Gegensatz zu Panels und Breakout-Sessions eignen sich Tweets nur bedingt dazu,
eine sinnvolle Diskussion zu führen.
Es sind Momentaufnahmen, die unter dem Hashtag #efa16 einen kleinen Einblick geben, was
gerade in oder rund um Alpbach passiert. Da postet etwa eine Teilnehmerin ein Foto ihres
gepackten Koffers, in dem ihr „elitäres Katzi“ sitzt, das offenbar mit zum Forum kommen will.
Andere wiederum posten ansichtskartenverwandte Handyfotos vom Panorama – als Wink an
die Leute daheim, dass man es hier ziemlich gut hat. So, wie es manche auch im Urlaub
machen. Andere wiederum erzählen von ihrem persönlichen Ohrwurm, wenn die Kinder in der
Volksschule „We will rock you“ auf die Tische klopfen. Und manche wiederum lassen die
Passivtwitterer breitwillig an ihrem nächtlichen Alkoholkonsum teilhaben.
Seine wirkliche kreative Kraft entfaltet Twitter aber auch rund um das #efa16 vor allem dann,
wenn die Schwarmintelligenz an Pointen arbeitet. #whatwouldmyalpbachtattoobe, zum
Beispiel, dem Hashtag, der am Montagabend auftauchte. Von „Meine Visitenkarte“ oder
„leadershipstartuppotential“ bis zu „Dance for us Philippe Narval“ reichten die Vorschläge. „Und
was studierst du?“
Aber es gibt auch jene, die Twitter tatsächlich für das Verbreiten von Information nutzen. So
berichten einige Teilnehmer detailliert von den Panels, die sie gerade besuchen. Andere
wiederum haben Twitter als Rekrutierungstool entdeckt. „Die Vorfreude steigt! Wir sind auch
heuer wieder mit einer Veranstaltung in #Alpbach vertreten. Bist Du dabei?“, twittert etwa die
Junge ÖVP. Insofern ist Twitter in Alpbach auch nicht viel anders als im wirklichen Leben.
Nur, dass es schon im Forum weniger Menschen gibt als im Alltag daheim – und in diesem
Mikrokosmos ist die Twitteria fast nur noch ein Nanokosmos. Ja, genau, es sind gar nicht so
viele, die sich den Alpbach-Twitteria-Button auf die Brust heften können. Auch das fast wie im
richtigen Leben.
Abgesehen davon hat man hier aber durchaus ähnliche Sorgen und Probleme. So wie
@annavomwolf meint: „Worauf ich mich beim #efa16 nicht freue: rausfinden dass manche Leute
im RL bei weitem nicht so leiwand sind wie auf Twitter.“ (eko)
2016-08-23 22:26 diepresse.com
44 /100
Ein Alpbacher Autor, mit der Heimat versöhnt
Der
Schriftsteller
Robert
Prosser ist inzwischen wieder
gern in Alpbach, vor allem
zum Schreiben. Heute stellt er
einen Teil seines noch
unveröffentlichten
zweiten
Romans vor – in einer
Performance, mit Videos und
Dosenklappern.
23.08.2016 | 22:23 |
Bernadette Bayrhammer
von
( Die Presse )
Mittlerweile ist Robert Prosser (32) wieder versöhnt mit seiner Heimat Alpbach. Nicht zuletzt
deshalb, weil er derzeit sehr viel unterwegs ist. Im Frühjahr war er in Kasachstan und in
Kirgisistan, um dort Deutschstudenten in Lyrik zu unterrichten und darin, wie man Gedichte
vorträgt. Demnächst geht es zu einem Literaturfestival in Montenegro, dann nach Bosnien. „Das
taugt mir voll, dass ich fürs Schreiben viel unterwegs bin“, sagt er. „Das wollte ich immer haben.“
Gesät hat diesen Samen wohl irgendwie der deutsche Schriftsteller Karl May mit seinen
Reiseerzählungen vom Orient bis nach Amerika, die Prosser als Zehnjähriger verschlang.
Wirklich stark wurde der Drang, aus dem Tiroler Alpinmassiv – wie er es gern bezeichnet –
wegzugehen, ein paar Jahre später. „Eigentlich, sobald es bei mir mit Hiphop und Graffiti
losging“, erzählt er. „Da waren Interessen da, die hier niemals zu befriedigen gewesen wären.
Eine Neugier, die man nur woanders stillen konnte.“
Stillen konnte er diesen Drang zum Beispiel in Wien, wo Prosser Komparatistik sowie Kulturund Sozialanthropologie studierte. Und wo er immer noch lebt, zur Hälfte zumindest. Die andere
Hälfte der Zeit – jener Zeit zumal, die er nicht in Zentralasien verbringt oder am Balkan – ist der
junge Vater inzwischen wieder in Alpbach. Dort öffnete er vor zwei Tagen als erster
Einheimischer sein Wohnzimmer für „Hausbesuch Europa“, eine aktuelle Inszenierung des
Künstlerkollektivs Rimini Protokoll, die einige Tage im Dorf gastiert – Armdrücken mit
Forumspräsident Franz Fischler inklusive („Die Presse“ berichtete).
„Ich schätze Alpbach als Rückzugsort“, sagt Prosser. „Und um zu schreiben.“ Zuletzt etwa an
einem Buch über Bosnien und Wien, über Srebrenica und Sufis, über Flüchtlinge und über
illegale Graffitis. Es ist Prossers zweiter Roman, der im kommenden Jahr erscheinen soll: „Die
riesige Sonne, ein entfesseltes Pferd“. Unter diesem etwas sperrigen Titel trägt der Alpbacher
heute, Mittwoch, in einer Performance im Erwin-Schrödinger-Saal in Alpbach auch einen ersten
Teil daraus vor.
Es ist eine Art innerer Monolog eines Graffitisprayers in Wien, versetzt mit Ausschnitten aus den
Gesprächen, die der Autor bei seinen Recherchen in Bosnien geführt hat. Mit Videos aus der
Stadt Srebrenica, die wegen des Massakers im Bosnienkrieg zu unrühmlicher Bekanntheit
gelangte. Und mit dem Klappern von Lackdosen, gewissermaßen als musikalische
Untermalung. „Dieser Text – es ist einer von drei Teilen des neuen Buchs – eignet sich gut für
eine Performance, weil er sehr rhythmisch ist.“ Diese rhythmische Sprache ist nichts Neues, es
ist eher ein Markenzeichen des Autors, der in Wien unter anderem Lesereihen gestaltet und für
Österreich das Projekt „Babelsprech“ kuratiert, ein Forum für junge deutschsprachige Lyrik.
„Prosser schafft mit Elementen des Hip-Hop, der Wiener Avantgarde und Beat-Literatur eine
eigene originelle und hochartifizielle Prosa“, urteilte die Jury des Priessnitz-Preises vor zwei
Jahren über seine beiden ersten Bände „Strom“ und „Feuerwerk“. Diese seine Sprache verleihe
„in ihrer überbordenden Sprachlust, in ihrer Rasanz, Spontanität und strengen Rhythmik“
Figuren, Alltagsereignissen und den Besonderheiten verschiedener Kulturen eine unmittelbare
Präsenz.
Auch, wenn Prossers erste zwei Bände unter „Prosa“ (oder: „ausufernde Prosa“ laufen, stellt
sich da die Frage nach dem Verschwimmen in Richtung Lyrik. Was Prosser eigentlich gleich ist,
wie er meint. „Da lege ich mich nicht so fest, das ist wie mit Alpbach und Wien“, sagt er. „Was mir
wichtig ist, ist Dichtung. Und das ist, wenn man bewusst etwas mit Sprache macht.“
Für dieses bewusste Arbeiten mit der Sprache wurde er auch bei seinem vorigen Buch, seinem
ersten Roman „Geister und Tattoos“, gelobt. Ständig werde da der richtige, ja der einzige
zutreffende Ausdruck gesucht, schreibt Simon Leitner vom Wiener Literaturhaus in seiner
Rezension. Am Ende sitze jedes Wort. Prosser überlasse beim Schreiben nichts dem Zufall.
Jedenfalls nichts, was Sprache angeht. Anders als beim Thema.
Denn nach Armenien, dem Land, in dem sich der Roman zuträgt, hat es ihn auf einer Reise
eher zufällig hinverschlagen. Interessanterweise schöpfte er für die Geschichte aber auch
Inspirationen aus seiner Heimat. Je mehr er sich eingearbeitet habe, desto klarer sei ihm
geworden, dass diese beiden Welten im Grunde gar nicht so verschieden seien. „Berge, egal
ob in Tirol oder im Kaukasus, stellen eine Welt dar, die von Archaik und Gewalt geprägt ist und
nichts mit romantischen Idealen zu tun hat“, sagte er einmal zur „Presse“. „Ältere Alpbacher, die
das Buch gelesen haben, haben sich sehr an ihre eigene Jugend erinnert gefühlt.“
Dass es in einem zukünftigen Buch tatsächlich um Alpbach geht, um das Dorf, in dem seine
Familie väterlicherseits seit vielen Generationen lebt („Die kommen von irgendwelchen Bauern
ganz tief in Inneralpbach“), ist übrigens nicht ausgeschlossen. Er habe schon seit einer Weile
Versatzstücke im Kopf, die mit Dorf und mit Alpen zu tun hätten, sagt Prosser. „Aber das ist noch
sehr tief in der Schublade.“
>>> Zum Alpbach-Ressort
2016-08-23 22:23 Von Bernadette diepresse.com
45 /100
Polizei gelingt Schlag gegen Pädophilen-Ring
Rom. Europol habe Informationen
über 611 Verdachtsfälle an die
Sicherheitsbehörden in den Staaten
weitergeleitet, in 207 Fällen wurde
ermittelt, teilten die europäische
Polizeibehörde Europol und die
italienische Polizei am Dienstag mit.
Es habe 75 Festnahmen oder
Verurteilungen gegeben.
Die Aktion mit dem Namen
"Operation Daylight" habe alle EUMitgliedsländer außer Malta und die
Tschechische Republik betroffen,
sagte eine Sprecherin. In welchem Umfang Deutschland betroffen war, sagte sie nicht.
"Die Operation hat ein umfangreiches Pädophilen-Netzwerk aufgedeckt", hieß es in einer
Mitteilung der italienischen Polizei. In Italien wurden fünf Verdächtige festgenommen, 16
wurden angezeigt.
Nach Angaben der italienischen Polizei wurden europaweit mehr als Hundert Menschen wegen
Produktion oder Verbreitung von kinderpornografischem Material angezeigt.
dpa/RND
2016-08-24 04:54 Hannoversche Allgemeine www.haz.de
46 /100
Flüchtling fährt 400 Kilometer unter LKW mit
Rom. Nur mit Ledergürteln an der
Unterseite eines Lkw angeschnallt,
ist ein afghanischer Flüchtling
offenbar mehrere hundert Kilometer
auf einer italienischen Autobahn
mitgefahren. Nach Angaben eines
Polizeisprechers vom Dienstag hatte
ein Autofahrer die Polizei alarmiert,
als er beim Überholen auf der
Autobahn
Füße
unter
einem
fahrenden LKW hervorragen sah.
Die Beamten stoppten das Fahrzeug
am Montag etwa 65 Kilometer
südöstlich von Rom und entdeckten den 20-jährigen Afghanen, der sich unter dem Fahrzeug
festgezurrt hatte. Wie lange genau der junge Afghane auf diese Weise mitfuhr, blieb unklar. Die
Polizei ging aber davon aus, dass er sich in der südöstlichen Hafenstadt Brindisi und damit 400
Kilometer vom Ort seiner Festnahme nahe Frosinone entfernt unter dem Lastwagen
angeschnallt hatte.
Die bulgarischen Fahrer des Lkw, die auf dem Weg von der Türkei nach Spanien waren,
wussten den Angaben zufolge nichts von ihrem blinden Passagier und durften ihre Fahrt
fortsetzen.
Der junge Flüchtling wirkte den Angaben zufolge erschöpft und wurde kurz ins Krankenhaus
und danach in ein Aufnahmezentrum für Flüchtling gebracht. Er hatte demnach ein
Transitdokument bei sich, das ihm die griechischen Behörden ausgestellt hatten. Da er keinen
Asylantrag in Italien stellen wollte, soll er abgeschoben werden.
Seit Schließung der Balkanroute kommen Flüchtlinge wieder vermehrt über Italien nach Europa.
Ministerpräsident Matteo Renzi sagte am Montag, seit Jahresbeginn hätten rund
102.000 Flüchtlinge und Migranten Italien erreicht.
dpa/afp/RND
2016-08-24 04:54 Hannoversche Allgemeine www.haz.de
47 /100
Sagen Sie stets "Aibecka" zu ihnen
Die Alpbacher Mundart klingt
"weich" und ist "konservativ".
Das heißt, sie hat sich im Lauf
der Zeit kaum verändert. Noch
heute trifft man sich am
"Erchtåg" und kauft "Mäaö".
Selbst der Kaiser hinterließ ein
sprachliches Andenken.
23.08.2016 | 22:14 |
Hellin Sapinski
von
( Die Presse )
Wer Alpbacher sagt, kann kein
Alpbacher sein. Tatsächlich rufen sich die Einwohner des Tiroler Bergdorfes nämlich
„Aibeckarinna“, respektive „Aibecka“ – geschrieben durchaus auch Oipbecka. „Bereits in den
Nachbarorten hört man das fast nicht mehr“, sagt David Gschösser, „schon sie sprechen uns als
Aipåcher oder Alpåcher an“. Der wissenschaftliche Projektmitarbeiter am Tiroler Dialektarchiv
der Universität Innsbruck hat sich der Mundart seines Heimartortes verschrieben. Dessen
Name, „Aibåch“, geht übrigens nicht auf die Alpbacher Ache zurück, die unweit aus der Schlucht
heraustritt, sondern bezeichnete einst die hier befindliche „Ansammlung von Almen“.
Die Alpbacher Mundart hat ihre Wurzeln indes im Mittelbairischen, das von den Großstädten
München und Wien in die Alpen ausstrahlte, und das auch den Salzburger Raum prägte. „In
Innsbruck werde ich deswegen des öfteren für einen Salzburger gehalten“, sagt Gschösser.
Unangenehm sei ihm das aber nicht. Immerhin hätten die Hauptstädter nicht ganz unrecht –
zumindest aus kirchlicher Sicht: Die Gemeinde Alpbach liegt im Bezirk Kufstein und der gehört,
neben 16 weiteren Dekanaten (darunter auf Tiroler Seite noch Brixen im Thale, Reith im
Alpbachtal, St. Johann und Zell am Ziller), zur Erzdiözese Salzburg. „Die Grenze ist der Ziller –
ein rechter Nebenfluss des Inn –, das erkennt man auch an den Kirchturmdächern“, so der
Linguist, „wir haben grüne, die dahinter sind rot“.
Zurück zum Dialekt: „Eigentlich haben wir in Alpbach 2581 verschiedene Dialekte“, sagt
Gschösser. So viele, wie es Einwohner gibt. „Wenn man wirklich genau ist, dann hat jeder von
uns seine ganz individuelle Art zu reden – und das nicht nur in Alpbach.“ Freilich gebe es auch
lokale Besonderheiten. „Die Grenzen sind aber nicht scharf, sondern sie verschwimmen.“ So
sagt man im Bergdorf etwa „Hoiz“ und „Müch“. „Ein Tal weiter hört man hingegen schon Holz
und Milch.“ Weitere Beispiele: „Wir sagen nicht, dass wir ein kaltes Wetter haben, sondern 'a
kåids Weda'.“ Während die Wiedergabe der Witterungsverhältnisse recht einfach scheint,
verlangt die Küchensprache Nachahmern mehr Lautakrobatik ab. „Wir backen mit ,Mäaö'“, sagt
Gschösser – Mehl ist gemeint.
Die Sprachwissenschaft macht für die Tiroler Sprecharten vier Varianten aus: Zu Zeiten des
Frühmittelalters prägten die Alemannen die Sprache im Außerfern (Bezirk Reutte), während sich
in Osttirol die Slawen aufhielten und ausdrückten. Im übrigen Tirol entwickelten sich indes
Dialekte, die in der bajuwarischen und romanischen Sprache wurzeln. Letzteres lässt sich bis
heute in der Alpbacher Umgebung feststellen. „Es gibt Flurnamen, die nach wie vor endbetont
ausgesprochen werden, etwa Mareit, zu dem man ,Maráit' sagt“, so Gschösser.
Als sich die Römer schließlich in großen Teilen Tirols breitmachten, brachten sie das
Vulgärlatein mit. „Das hat sich im sechsten Jahrhundert mit den ersten deutschen Worten der
Bajuwaren, die sich im Tiroler Inntal niederließen, vermischt“, erzählt Gschösser. In den
einzelnen Regionen entstanden dann über die Jahrzehnte und Jahrhunderte hinweg, wieder
eigene Ausprägungen. Als Faustregel gilt seither: Je westlicher, desto härter die Aussprache –
auch über die Grenzen des Bundeslandes hinweg: „Gibt es in Imst ,Knödl' zum Mittagessen,
sind es in Innsbruck ,Cknödl', die in Alpbach zu ,Knedl' werden, bis man in Wien ,Gneel' serviert
bekommt. Ein Mädchen ruft man im Westen ,Gitsche', während in Alpbach das weit weichere
Wort ,Dinnl' gebraucht wird.“
Dieses Phänomen beschrieb Jacob Grimm schon im 19. Jahrhundert: „Die Erfahrung lehrt, dass
Bergluft die Laute scharf und rau, das flache Land sie weich und blöd macht.“ Wobei er unter
blöd nicht dumm verstand, sondern sanft und schwach. „Sprache wird stets auch von der
geografischen Struktur einer Region beeinflusst“, sagt Gschösser. Das zeige sich zum Beispiel
an Innsbruck, das aufgrund seiner Position als Verkehrsknotenpunkt und Tourismusstadt einem
regen sprachlichen Austausch ausgesetzt ist. Der Alpbacher Dialekt sei da weit konservativer.
„Das liegt daran, dass wir im Talschluss liegen.“
Aufgrund dieser Abgeschiedenheit konnte sich auch so mancher „Spezialausdruck“ halten:
Meint ein Alpbacher gestern, sagt er ,nacht'. „Die alten Germanen zählten die Tage in Nächten“,
klärt der Linguist auf. Vergangenes Jahr heißt kurzum „feascht“, hinter dem Wort „Erchtåg“
verbirgt sich der Dienstag. Verabredet man sich erst für „Pfinztåg“, ist bis Donnerstag Zeit.
Viele Alpbacher machten sich übrigens erst Gedanken über die Schreibung ihres Dialekts, als
Handys Einzug in das Dorf der Denker hielten, wie Gschösser erzählt. „Die Feldpost, die meine
Großmutter von meinem Großvater erhalten hat, war auf Hochdeutsch verfasst, auch meine
Mutter wäre nie auf die Idee gekommen, einen Brief in der Mundarzt zu schreiben. Erst mit den
SMS wurde aus dem gesprochenen Wort ein geschriebenes.“
Schon lange davor gab es hingegen Zuschreibungen, von denen sich manche bis heute
gehalten haben. So wird den Alpbachern nachgesagt, „wunnåa“ zu sein. Die hochdeutsche
Entsprechung wäre wunderlich, gemeint ist, dass wir sehr neugierig sein sollen. Angeblich sind
die Ortseinwohner auch eher kleinwüchsig. So lautet ein böser Witz, der allenthalben die
Runde macht: „Alles, was größer ist als 1,20 Meter, kann kein Alpbacher mehr sein.“ Eine
andere Anekdote geht auf Franz Joseph I. zurück. „Bei der Einweihung der Zillertalbahn sollen
dem Kaiser einige Alpbacher als ,Alpböcker' vorgestellt worden sein, da man sich vornehmer
ausdrücken wollte“, so Gschösser. „Er verstand als passionierter Jäger aber Alp-Böcke und
forderte dazu auf, den Böcken doch Heu zu geben.“ Geblieben ist der Spottname „Alpböck“.
>>> Zum Alpbach-Ressort
2016-08-23 22:14 Von Hellin diepresse.com
48 /100
Tirol entzieht Österreich-Türken den Pass
Von Peter Nindler
Innsbruck
–
Die
diplomatische
Krise
zwischen Österreich und
der Türkei spitzt sich nach
Abzug
des
türkischen
Botschafters
zu.
Andererseits dürften sich
jetzt
Mutmaßungen
bestätigen, dass Tausende
türkischstämmige
Österreicher
nach
Zurücklegung
ihrer
türkischen Staatsbürgerschaft diese nach Erhalt eines rotweißroten Passes wieder beantragt
und erhalten haben. Allein in Tirol sind in den vergangenen Monaten fünf Fälle solcher illegalen
Staatsbürgerschaften aufgeflogen. Nach Erkundigungen im türkischen Standes- bzw.
Personenstandsregister wurde den Betroffenen der österreichische Pass aberkannt. Das
bestätigte der Leiter der Abteilung Staatsbürgerschaftswesen im Land, Martin Plunger, auf
Anfrage der Tiroler Tageszeitung.
Aus den entsprechenden Feststellungsbescheiden geht hervor, dass die Eingebürgerten zum
Teil bereits ein Jahr später wieder türkische Staatsbürger wurden. Vier Betroffene haben zuletzt
ihre Ausbürgerung bekämpft. Sie gaben an, sie hätten sich nie um die Wiedererlangung
bemüht. Das Landesverwaltungsgericht lehnte ihre Beschwerden ab, weil laut türkischem
Gesetz die Staatsbürgerschaft nicht gegen den Willen verliehen werde. Detail am Rande:
Wegen Doppelstaatsbürgerschaften verlieren jährlich 30 Tiroler den Pass, überwiegend sind es
eingebürgerte Türken.
Die Türkei hat am Montagabend ihren Botschafter in Österreich, Hasan Gögüs, zu
Konsultationen nach Ankara zurückgerufen. Zugleich wurde der österreichische
Geschäftsträger in Ankara, Georg Oberreiter, ins türkische Außenministerium einbestellt. Stein
des Anstoßes von Seiten Ankaras ist die Demonstration kurdischer Gruppen vergangenen
Samstag in Wien. Die türkische Regierung wirft Österreich im Umgang mit terroristischen
Vereinigungen in Hinblick auf die PKK Untätigkeit vor. Wien wies die Vorwürfe umgehend
zurück. Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) betonte, dass man an den Positionen zur Türkei
festhalte und weiter Gespräche auf allen Ebenen führen wolle. Unterdessen hat die türkische
Armee gestern den Beschuss von Stellungen der Jihadistenmiliz IS in Syrien verstärkt.
Fünf Fälle aktenkundig
Fünf Fälle sind seit April dieses Jahres aktenkundig, die Dunkelziffer illegaler
Doppelstaatsbürgerschaften von türkischstämmigen Österreichern dürfte allerdings weit höher
sein und entsprechende Mutmaßungen bestätigen. Weil die Türkei Österreich nicht über die
Ansuchen zur Wiedererlangung der türkischen Staatsbürgerschaft informiert, beginnen die
Behörden erst nach einem begründeten Verdacht zu ermitteln und ziehen von sich aus beim
türkischen Personenstandsregister Erkundigungen ein. Denn ohne einen so genannten
Beibehaltungsbescheid, der von Österreich nur in Ausnahmefällen erteilt wird, bedeuten
Doppelstaatsbürgerschaften automatisch den Verlust des österreichischen Passes. Zuerst muss
also die türkische Staatsbürgerschaft zurückgelegt werden, bevor die österreichische zuerkannt
wird. Das gilt jedoch für alle Ausländer, die Österreicher werden wollen.
Aufgeflogen sind die jüngsten Aberkennungen meist durch Familienangehörige; weil u. a. ein
Antrag auf einen Aufenthaltstitel für die Ehefrau gestellt wurde. Bei den Nachforschungen im
Personenstandsregister in der Türkei flogen dann die Ungereimheiten beim Ehemann auf. Oft
lagen nur wenige Monate zwischen Erhalt des österreichischen Passes, dem Austritt aus dem
türkischen Staatsverband und dem Ansuchen auf Wiedererlangung der türkischen
Staatsbürgerschaft.
Fünf Betroffene haben im heurigen Jahr gegen den Verlust der österreichischen
Staatsbürgerschaft Beschwerde beim Landesverwaltungsgericht eingebracht, sie wurden
allesamt abgewiesen. Sie gaben an, dass sie sich nicht selbst bzw. aktiv um die
Doppelstaatsbürgerschaft bemüht hätten. Einer machte die negative rechtsstaatliche
Entwicklung in der Türkei verantwortlich und erklärte, grob ungesetzliche Verwaltungsakte
seien nicht unwahrscheinlich. Ohne ihr Wissen seien sie wieder türkische Staatsbürger
geworden. Das Landesverwaltungsgericht hingegen geht davon aus, dass „auch in der Türkei
aufgrund rechtsstaatlicher Grundsätze und Verfahrensvorschriften einer Person nicht gegen
deren Willen die türkische Staatsbürgerschaft ohne entsprechenden Antrag oder derartiges
Bestreben verliehen, ja geradezu aufgezwungen wird“.
Andererseits gibt es Spekulationen darüber, dass vielen Türken seinerzeit beim Bemühen um
die österreichische Staatsbürgerschaft Ende der 1990er-, Anfang der 2000er-Jahre von ihren
Vertretern vermittelt wurde, ein Doppelpass sei eigentlich kein Problem. Es ist ein offenes
Geheimnis, dass die Türkei seit jeher Doppelstaatsbürgerschaften fördert, vor allem auch der
jetzige Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan. 280.000 Menschen mit türkischem
Migrationshintergrund leben in Österreich, rund 165.000 davon haben einen rotweißroten Pass.
Der Leiter der Abteilung Staatsbürgerschaftswesen, Martin Plunger, bestätigte der TT die
genannten Fälle. 559 Menschen erhielten im Vorjahr 2015 in Tirol die österreichische
Staatsbürgerschaft, 30 wird sie jährlich aberkannt. „Zwei- bis dreimal im Monat ist das der Fall,
das betrifft aber nicht nur eingebürgerte Türken, sondern auch Österreicher, die beispielsweise
ohne auf die Konsequenzen zu achten eine amerikanische Staatsbürgerschaft angenommen
haben. Aber in der Mehrzahl betrifft es Österreicher mit türkischem Migrationshintergrund.“ Der
Verlust zieht viele Probleme nach sich. Die Ausgebürgerten müssen sich dann um einen
anderen Aufenthaltstitel in Österreich bemühen.
2016-08-23 20:59 Tiroler Tageszeitung www.tt.com
49 /100
„Ihr seid damit nicht alleine“
US-Präsident
Barack
Obama hat den Menschen
im
überfluteten
Bundesstaat
Louisiana
langfristige Hilfe zugesagt.
„Es wird darauf ankommen,
was wir tun, wenn die
Fernsehkameras
wieder
weg sind“, sagte Obama
am Dienstag bei einem
Besuch in Zachary nahe
Baton
Rouge.
Der
Präsident war
kritisiert
worden, weil er seinen bis
Sonntag dauernden Urlaub nicht für einen früheren Besuch des Katastrophengebiets
unterbrochen hatte. Er hatte argumentiert, ein sofortiger Besuch bringe den Menschen nichts.
Am Dienstag twitterte Donald Trump, der am Freitag in Louisville medienwirksam einen
Lastwagen voll Spielzeug entladen hatte, Obama hätte viel früher kommen sollen. Weite Teile
des Staates waren in einem gewaltigen Hochwasser nach tagelangen Regenfällen
überschwemmt worden. Bisher wurden 13 Tote gezählt, 60.000 Häuser sind beschädigt.
Obama traf Flutopfer, Polizisten und andere Helfer. Er sagte, für die Opfer seien rasch Mittel in
ausreichender Höhe zur Verfügung gestellt worden, um jetzt auf die Katastrophe zu reagieren.
Gut 100.000 Menschen haben staatliche Katastrophenhilfe beantragt. Für sie seien bisher 127
Millionen Dollar bereitgestellt worden, sagte Obama.
„Die Menschen von Louisiana sind mit alldem hier nicht alleine“, sagte er. Den Flutopfern sei es
egal, ob man Demokrat oder Republikaner sei, es gehe um konkrete Hilfe, Politik sei ihnen nicht
so wichtig. ( dpa )
2016-08-23 20:42 www.tagesspiegel.de
50 /100
Die Polizei ist unterbesetzt und überfordert
Von kaum einer Institution erwartet das Land derart viel Einsatz wie von der Polizei. Sie soll vor
Terroristen und anderen Kriminellen schützen , sie soll blitzschnell an jedem Tatort auftauchen,
sie soll die gigantischen Verkehrsströme leiten. Die Beamtinnen und Beamten sollen zügig
Ermittlungserfolge präsentieren, sie sollen flüchtige Verbrecher schnell ergreifen, und sie sollen
stets souverän, fair und freundlich auftreten. Ist das zu viel verlangt?
Nein. Die Bevölkerung hat das Recht, von einem der wichtigsten Träger des staatlichen
Gewaltmonopols einen Rundum-Service größter Sicherheit zu erwarten. Auch und gerade in
unruhigen Zeiten wie diesen. Dass fast 80 Prozent der Einwohner der Polizei vertrauen, wie
eine Umfrage im Frühjahr ergab, belegt die Bedeutung der Polizei für die Stabilität der
Demokratie. Deshalb ist jedes Defizit ein Nadelstich gegen das Sicherheitsgefühl eines ganzen
Landes.
Es muss beunruhigen,
dass
die
Polizei
zunehmend
Probleme
bekommt, die wachsende
Szene
der
militanten
Islamisten im Blick zu
behalten.
Das
Bundeskriminalamt spricht
aktuell von mehr als 500
terroristischen Gefährdern
und
ungefähr
360
„relevanten
Personen“,
also mutmaßlichen Unterstützern. Und das ist nur ein Teil des Spektrums der Salafisten –
inzwischen sind es fast 9000. Nicht alle potenziell terrorverdächtigen Fanatiker befinden sich in
Deutschland, doch auch die Anwesenden kann die Polizei nur zum Teil observieren. Für die
Beobachtung nur einer Person sind mindestens 20 Beamte notwendig. Auch wenn der
Verfassungsschutz die gefährliche Szene ebenfalls im Blick hat, zeichnet sich ab, dass die
Behörden überfordert sind.
Und in Berlin verfügt die Polizei nicht mehr über genügend brauchbare Schießstände.
Außerdem wird ewig diskutiert, ob Streifenbeamte nicht wenigstens den Taser erhalten und an
ihm ausgebildet werden. Die Elektroschockwaffe ist umstritten, hätte aber bei einem heiklen
Einsatz am Sonnabend in Hellersdorf wohl kein Leben gefährdet. Eine Polizistin zog ihre
Pistole, als ein Randalierer angriff, und schoss ihm in den Bauch. Vielleicht fehlt es manchen
Beamten auch an Training zur Abwehr psychisch gestörter Personen. Doch problematischer
noch ist für die Polizei der Mangel an tauglichen Schießständen. Und das in der Hauptstadt, die
für Terroristen als besonders symbolträchtiges Ziel gilt. Die Nöte der Polizei werden sie
womöglich animieren.
Der Staat kann und darf sich einen Verlust an Autorität nicht leisten. Das ist nicht nur die
Aufgabe der Polizei selbst, sondern auch und vornehmlich der Politik. Sie muss dafür sorgen,
dass die Beamten angemessen ausgestattet und ausgebildet sind. Und dass es überhaupt
genug Polizisten gibt, um den Gefahren gewachsen zu sein. Auf der Straße wie in den oftmals
dunklen Weiten des Internets.
Die Republik muss offenbar „Polizei“ neu denken. Viel zu lange wurde an der Inneren
Sicherheit gespart, jetzt überschlagen sich Politiker mit der Ankündigung neuer Stellen. Doch
früher schon hätte mehr und vor allem gezielter in die Modernisierung der Polizei investiert
werden sollen. Es müsste zum Beispiel mehr Spezialeinheiten mit szenekundigen Beamten
geben, die Extremisten permanent auf den Füßen stehen und somit die oft überlasteten
Staatsschutzabteilungen der Landeskriminalämter unterstützen. Und die Polizeien des Bundes
wie die in den Ländern benötigen schon lange mehr Experten, die sich mit politischer wie rein
krimineller Cyberkriminalität auseinandersetzen.
Den Mangel werden Politik und Öffentlichkeit spätestens dann lautstark beklagen, wenn Hacker
über digitale Netze spektakuläre Angriffe auf die Stromversorgung einer Stadt oder andere
sensible Ziele der Infrastruktur verüben. Nur zur Erinnerung: Cyberkriminelle, mutmaßlich
gesteuert von russischen Geheimdienstlern, haben im vergangenen Jahr 14 Server des
Bundestages gekapert und eine riesige Menge Daten entwendet.
Mehr und bessere Polizei bedeutet mehr Sicherheit. Und damit mehr Schutz für die Freiheit der
Bundesrepublik.
2016-08-23 20:39 Frank Jansen www.tagesspiegel.de
51 /100
Das Geschäft mit den Patientendaten
Apple setzt immer mehr auf
die Gesundheit. Ein Sektor,
der
boomt.
Der
Technologiekonzern gab
nun bekannt, dass er das
Start-up Gliimpse gekauft
hat. Die Idee dahinter:
Medizinische Unterlagen,
Daten und Dokumente
sammeln – und mit Ärzten
teilen. Ein umstrittenes
Geschäftsmodell.
Apple
bestätigte den Kauf denn
auch eher indirekt: „Apple
kauft von Zeit zu Zeit kleinere Technologieunternehmen, generell kommentieren wir
Unternehmensentscheidungen nicht“, sagte ein Sprecher dem US-Magazin „Fast Company“.
Gliimpse ermöglicht es dem Nutzer, ein Gesundheitsprofil anzulegen, das mobil abgerufen
werden kann. Die Behandlungsgeschichte, selbst Röntgenbilder, können hinterlegt und geteilt
werden. Mit Ärzten zum Beispiel oder Versicherern. Neben der Verwaltungsfunktion liest das
Programm medizinische Berichte aus und übersetzt sie vom Fachjargon in „verständliche und
standardisierte“ Sprache. Branchenkenner gehen davon aus, dass die Technologie von
Gliimpse in bereits bestehende Angebote von Apple einfließt. Das Unternehmen ist bereits mit
drei Apps im Digital Health Sektor vertreten: Research Kit, CareKit und HealthKit. Forscher,
Ärzte und Patienten sind die Wunschkunden.
Nach der Weiterentwicklung der drei Apps verdichten sich mit dem neuen Zukauf die
Vermutungen, dass Apple aus seinem Datenreichtum Kapital schlagen möchte. In
Insiderkreisen
gelten
die
Kalifornier
schon
jetzt
als
potenziell
größtes
Gesundheitsunternehmen.
Über
eingebaute
iPhone-Sensoren
können
detaillierte
Verhaltensdaten von Kunden gesammelt werden. Wie viel Sport man treibt, ob man hingefallen
ist – der Konzern weiß alles. Das Start-up AliveCor kündigte an, für die kommende Apple Watch
ein Messband zu liefern, das einem Elektrokardiogramm (EKG) gleichkommt.
Softwarekonkurrent Microsoft weiß ebenfalls um die Chancen in diesem Bereich. „Die
Digitalisierung ist im Gesundheitswesen noch kaum vorangeschritten, da gibt es viel Potenzial“,
sagte Thomas Mickeleit, Kommunikationsdirektor bei Microsoft Deutschland. „Wir betrachten
das Geschäftsfeld intensiv: unter anderem die Versorgung im ländlichen Raum und die
Verwaltungseffizienz.“ In Kooperation mit Siemens arbeitet das Unternehmen seit 2009 an
HealthVault – einer Patientenplattform, die die gleichen Vorteile bringen soll wie der AppleZukauf. Waren die Macher ihrer Zeit voraus? „Bis jetzt sind die Umsatzzahlen noch niedrig. Wie
bei anderen cloudbasierten Angeboten ist der Markt in den USA reifer, aber die deutsche
Nachfrage nimmt zu“, sagte Mickeleit. Um beim Cloud-Computing den hierzulande geltenden
Datenschutzbestimmungen gerecht zu werden, hat Microsoft in Magdeburg und Frankfurt am
Main große Rechenzentren installiert. So müssen Daten „deutschen Boden nicht mehr
verlassen“.
Der gläserne Patient: Befürchtungen davor bestimmten vor Kurzem eine Debatte, die eine App
der Versicherung Generali ausgelöst hat. Das Prinzip: Versicherte können bei „Vitality“ Daten zu
ihrem Gesundheitsverhalten eingeben und über ein Punktesystem Beitragsminderung ihrer
Lebensversicherung erhalten. Mit dem Rauchen aufhören, einen Marathon laufen und anderes
wird direkt belohnt. Auch die Techniker Krankenkasse erwägt, ein Bonusprogramm mit
Fitnessarmbändern einzuführen. Kai Vogel, Leiter des Teams Gesundheit bei der
Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV), findet Prävention wichtig, solange nicht nur
Gesunde davon einen Nutzen haben. „Es muss gewährleistet sein, dass das solidarische
Krankensystem nicht ausgehebelt wird“, sagte er. Tendenziell sieht Vogel eine Chance in der
Digitalisierungwelle. Es brauche aber viel mehr Qualitätskriterien. Gesundheitsminister
Hermann Gröhe (CDU) sagte der Deutschen Presseagentur, es mangele bei Gesundheits-Apps
generell an Transparenz. Außerdem werde der Datenschutz oft nicht eingehalten.
Verbraucher
betrachten
die
Datensammlung
gespalten:
Eine
Erhebung
des
Marktforschungsinstituts Dr. Grieger & Cie. ergab, dass 54 Prozent der Bevölkerung ihre
selbsterhobenen Daten an Versicherer weiterleiten würden. Vorausgesetzt, sie erhalten eine
finanzielle Gegenleistung.
Das Thema sorgt für viel Dynamik in der Start-up-Welt. Im ersten Halbjahr 2016 wurden in
Deutschland 93 Millionen Euro Wagniskapital in Gesundheitsinnovation gesteckt. Ein Zuwachs
von 900 Prozent, wie eine Studie der Wirtschaftsprüfung Ernst & Young herausfand. Die Trends
sind vor allem Fitness-Apps, was Kai Vogel vom VZBV „Spielereien“ nennt, und die
Auswertungen von persönlichen Daten. Der Standort Berlin mischt bei der
Gesundheitsversorgung der Zukunft mit. Bei der alljährlichen Messe Conh-IT trifft die
Gesundheitsbranche auf IT-Unternehmer, um gemeinsam an neuen Lösungen zu arbeiten. Bei
diesem Treffen ist unter anderem Bayer mit dabei. Im Wedding hat der Pharmariese einen
sogenannten Accelerator eingerichtet, um in die Gesundheitsideen von jungen Unternehmern
zu investieren. Es gab bereits 406 Bewerbungen aus 66 Ländern. mit dpa
2016-08-23 20:29 Sebastian Gluschak www.tagesspiegel.de
52 /100
Transfer fixiert: Dragovic wechselt zu Bayer Leverkusen
Leverkusen, Wien - Die Zukunft von ÖFB-Teamverteidiger Aleksandar Dragovic ist geklärt. Der
25-jährige Wiener wechselte vom ukrainischen Meister Dynamo Kiew in die deutsche FußballBundesliga zu Bayer Leverkusen. Dies gaben die beteiligten Clubs am Dienstagabend
bekannt.
Über die Ablösesumme wurde Stillschweigen vereinbart, Dragovic unterschrieb beim
Champions-League-Teilnehmer einen Vertrag bis 2021. Laut "Bild" liegt die Ablösesumme bei
18 Millionen Euro, laut "Kurier" bei rund 20 Millionen Euro. Damit wäre Dragovic der teuerste
österreichische Fußballer. Schon bisher hielt er diesen Rekord, Kiew überwies 2013 neun
Millionen Euro an den FC Basel.
Der Innenverteidiger wurde in den vergangenen Jahren immer wieder mit einem Wechsel in
eine der großen europäischen Ligen in Verbindung gebracht. Erst am Wochenende
spekulierten englische Medien neuerlich über das Interesse von Leicester City. Nun ist der
Wechsel nach Leverkusen fixiert.
"Das Umfeld ist perfekt, der
Erfolgshunger deutlich spürbar,
Leverkusen ist für mich der
richtige Schritt, ich bin extrem froh
und erleichtert, dass die Vereine
nach intensiven Verhandlungen
eine Einigung erzielt haben",
sagte
Dragovic
in
einem
Statement über seinen neuen
Club.
Das
Interesse
von
Leverkusen
am
49-fachen
Internationalen war seit Wochen
bekannt.
"Bayer Leverkusen hat von Beginn an klargemacht, dass sie mich wollen, nie locker gelassen
und sehr hart um mich gekämpft. Das imponiert mir extrem, gleichzeitig pusht es mich. Ich
möchte dieses Vertrauen so rasch wie möglich zurückzuzahlen und werde vom ersten Tag an
alles reinhauen", meinte Dragovic. Leverkusen beendete die vergangene Bundesliga-Saison
auf Rang drei und hat damit einen Fixplatz in der Gruppenphase der Champions League.
Mit Baumgartlinger und Özcan
Mit Kiew hat Dragovic in dieser Saison bereits fünf Runden absolviert, die deutsche Bundesliga
startet ihre Saison am kommenden Wochenende. "Die Akkus sind voll, jetzt ist auch der Kopf
klar. Ich kann mich ausschließlich auf das Sportliche konzentrieren und werde alles daran
setzen, so schnell wie möglich ein Teil der Bayer-Mannschaft zu werden", kündigte Dragovic an.
In Leverkusen trifft er mit Julian Baumgartlinger und Ramazan Özcan auf zwei NationalteamKollegen, die ebenfalls erst in diesem Sommer nach Leverkusen wechselten. Mit den beiden
treffe er auf "zwei alte Bekannte und Freunde", so Dragovic. "Das ist eine super Sache, zumal
ich mir sicher bin, dass beide den sportlichen Prozess durch ihre Qualitäten bereichern werden.
"
Schade: "Es war nicht leicht"
Leverkusen-Geschäftsführer Michael Schade deutete an, dass die Umsetzung des Transfers
nicht einfach war. "Wir haben uns vorgenommen und es auch umgesetzt, unseren Kader
zusammenzuhalten und punktuell zu verstärken. Wir sind froh, dass unsere Geduld in dieser
recht schwierigen Personalie zum Erfolg geführt hat. Es war nicht leicht, umso glücklicher sind
wir, dass es doch noch geklappt hat", sagte Schade. In Kiew wäre Dragovic noch bis 2018 unter
Vertrag gestanden.
Zuletzt hatte Leverkusen-Sportdirektor Rudi Völler angekündigt, der Transfer ginge nur über die
Bühne, wenn Verteidiger Ömer Toprak den Verein verließe. Dortmund galt als größter ToprakInteressent, ein Wechsel ist bis dato aber noch nicht über die Bühne gegangen.
2016-08-23 20:23 Tiroler Tageszeitung www.tt.com
53 /100
Dienst hilft gegen unberechtigte Abmahnungen
Hannover. Am Dienstag ist der
sogenannte "Abmahnbeantworter"
vorgestellt worden. Es handelt sich
um einen Internetdienst, der für
Verbraucher einen automatischen
Widerspruch verfasst. Dafür muss
der
Internetnutzer
nur
einige
Angaben darüber machen, wer die
Abmahnung geschickt hat und
warum sie unberechtigt ist. Hinter
dem "Abmahnbeantworter" stehen
die
Internetaktivisten
des
Fördervereins Freie Netze (Freifunk)
und des Chaos Computer Club
(CCC).
Einige Anwälte hätten sich darauf spezialisiert, bei mutmaßlichen Urheberrechtsverletzungen
im Internet "automatisch formulierte" Mahnschreiben "massenweise" zu verschicken, erklärte
der CCC. Zum Beispiel, wenn ein Internetnutzer Filme oder Musik illegal heruntergeladen hat.
Oft seien die Schreiben aber unberechtigt. Viele Betroffene würden die Forderungen trotzdem
widerspruchslos bezahlen. Das soll sich mit dem neuen Dienst ändern.
"Mit dem 'Abmahnbeantworter' wollen wir diesen Sumpf trockenlegen", erklärte Linus Neumann
vom CCC. Die Internetseite sei mit erfahrenen Juristen entwickelt worden. Dort können
Betroffene die Daten ihrer Abmahnung eingeben, etwa Datum und Uhrzeit des angeblichen
Verstoßes und warum sie den Verstoß nicht begangen haben können. Das Programm generiert
daraus einen Brief an die Mahner.
Mit jedem Widerspruch, den die Kanzleien erhielten, steige deren Aufwand und ihr
Geschäftsmodell würde zunehmend unprofitabel, erklärten die Internetaktivisten. Denn der
Widerspruch bringe den Abmahner unter Zugzwang, seine Abmahnung zurückzunehmen. "Und
er schafft die rechtlichen Voraussetzungen, um später erfolgreich eine negative
Feststellungsklage zu erheben, falls die Abmahnung nicht fristgerecht zurückgenommen wird. "
"Eine Abmahnung ist eine formale Aufforderung einer Person an eine andere Person, eine
bestimmte Handlung künftig zu unterlassen", erklären die Verbraucherzentralen auf ihrer
Internetseite "Surfer haben Rechte". Demnach enthält eine Abmahnung folgende Elemente:
Die Verbraucherzentralen warnen: Wenn ein Internetnutzer eine Abmahnung zugeschickt
bekomme und nicht darauf eingehe, "können schnell weitere Zahlungsaufforderungen sowie
eine Erhöhung der angedrohten Strafzahlung folgen. Darüber hinaus kann der Rechteinhaber
eine kostspielige einstweilige Verfügung beantragen. Bei dieser Art von Verfahren wird der
Beschuldigte nicht gehört, was seine Position deutlich schwächt".
Dabei handle es sich um die Rechtsanwaltsgebühren, die der Rechte-Inhaber an den
Rechtsanwalt zahlen müsse, den er mit der Abmahnung beauftragt habe, erklären die
Verbraucherzentralen. "Ist die Abmahnung berechtigt, muss der Beschuldigte diese Kosten
übernehmen. Darüber hinaus kann der Rechteinhaber auch Schadensersatz verlangen. " Nach
Erfahrung der Verbraucherzentralen werden mit einer Abmahnung oft mehrere Hundert Euro
von den angeschriebenen Internetnutzern gefordert.
afp/RND/wer
2016-08-24 04:54 Hannoversche Allgemeine www.haz.de
54 /100
Die erfolglose Suche nach dem Goldzug der Nazis
Die Vorfreude war groß:
„Ich kann es nicht erwarten,
diesen Goldzug mit meinen
eigenen Augen zu sehen“,
sagte ein aufgeräumter
Pjotr
Koper
dem
polnischen
Newsportal
onet.pl Mitte Juli. „Das
Gefühl
wird
unbeschreiblich sein, mit
nichts zu vergleichen“,
freute sich der polnische
Hobbyhistoriker.
Zusammen mit seinem
deutschen Kumpel Andreas Richter hatte der Pole vor Jahresfrist mit der Kunde von einem
angeblichen Fund eines Nazi-Goldzugs weltweit für Aufsehen gesorgt. Der Goldschatz sollte
sich in einem geheimen unterirdischen Tunnel bei Walbrzych in Niederschlesien befinden. Dies
wollen Koper und Richter mittels eigenen Georadaraufnahmen ermittelt haben.
Am Montag begannen die Erdarbeiten für den dritten und letzten Sondierungsgraben. Zwei
solche Gräben wurden bisher auf einer Länge von über 20 Metern bis zu neun Meter tief ins
Erdreich gebaggert. Bisher haben die beiden Hobbyhistoriker mit ihrem 35-köpfigen Team an
sieben Grabungstagen außer ein paar Porzellanscherben nichts gefunden. „Die Ergebnisse
sind bislang schon etwas enttäuschend, das müssen wir zugeben“, gestand die
Pressesprecherin der Schatzsucher Ende letzter Woche ein. „Aber wir haben noch Hoffnung“,
fügte Christel Focken an. Zudem, so Focken, solle ja einfach der Mythos Goldzug geklärt
werden.
Bisher hatte das Team Richter-Koper ganz anders geklungen. „Ich bin sicher, dass wir den
Goldzug finden“, sagte Koper immer wieder gegenüber polnischen Journalisten. Den Behörden
warf er mangelndes Interesse an dem Goldfund vor. Auch kritisierte er das Schatzministerium,
weil dieses noch keine Eigentumsansprüche angemeldet hatte. „Damit riskiert Polen, dass
andere Staaten Ansprüche erheben“, sagte Koper. Laut polnischem Recht ist indes klar, dass
im Erdreich gefundene Schätze dem Staat gehören und Findern nur eine nicht näher definierte
Belohnung zusteht.
Vor Jahresfrist war darüber spekuliert worden, dass Moskau Ansprüche auf den Goldzug
erheben könnte. Die Rote Armee hatte nach dem Rückzug der Deutschen Wehrmacht aus der
Gegend Walbrzych das dort von Zwangsarbeitern angelegte unterirdische Stollensystem teils
zerstört und Lagepläne vernichtet. Die Deutschen hatten zwischen Walbrzych und Schloss
Zamek Ksiaz Dutzende von Kilometern unterirdische Stollen anlegen lassen, um diese
möglicherweise als zweites Führerquartier zu nutzen. Das Tunnelsystem ist bis heute schlecht
erforscht, was seit 70 Jahren die Phantasie der Schatzsucher anregt. Viele von ihnen rechnen
damit, dass die Nazis dort Goldreserven aus dem nahen Wroclaw vor der heranrückenden Front
der Roten Armee in Sicherheit gebracht haben könnten.
In Polen hatten vor allem Geologen die angeblichen Erkenntnisse von Koper und Richter
bezweifelt. Deren Georadaraufnahmen bewiesen gar nichts oder seien gar gefälscht, heißt es.
Die angesehene Krakauer Bergbau-Akademie veröffentlichte im Juni ein Gutachten, das die
Existenz von Metallen in dem angeblich entdeckten Tunnel ausschließt.
Die Bewohner der Krisenregion Walbrzych haben sich in Spötter und Gläubige geteilt. Letztere
haben sogar schon Messen für das deutsch-polnische Schatzsucherpaar lesen lassen. „Wir
beten für den Fund dieses Goldschatzes“, berichtete einer. Auf den Erfolg der Schatzsucher
hatte das bisher keinen Einfluss. Gefunden wurden bis Montag neben dem zerbrochenen
Porzellan nur noch etwas Kohleschlacke. Genau damit sollen die Nationalsozialisten ihre
geheimen Tunnelbauten getarnt haben, heißt es nun in Kreisen der Schatzsucher.
Koper und Richter bestehen weiter auf ihrer Version vom Goldschatz. Mit ihrem 35-köpfigen
Team aus Baggerfahrern, Wächtern und Archäologen wollen sie noch mindestens bis Mitte der
Woche nach dem Tunnel und dem angeblich dort versteckten mit Gold gefüllten Panzerzug
graben. Für das Unternehmen haben sie nach den jüngsten Angaben je über 100 000 Euro an
Eigenmitteln und Spenden gesammelt. Die Einholung aller nötigen Erlaubnisse hatte angeblich
genau ein Jahr gedauert – bis zur diesjährigen sommerlichen Gurkensaison.
2016-08-23 20:11 Paul Fl www.tagesspiegel.de
55 /100
Wie die AfD um Russlanddeutsche wirbt
Für Politik, sagt Alexander
Wolf, hat er sich lange nicht
interessiert. Dann kam die
Ukrainekrise, der Krieg in
Syrien,
kamen
die
Flüchtlinge nach Berlin.
„Das war der Punkt, wo ich
nicht mehr einverstanden
war mit der deutschen
Politik“,
erzählt
der
Russlanddeutsche
mit
leichtem Akzent.
Wolf – hellblaues Hemd,
rundes Gesicht, geduldiges Lächeln – ist Versicherungsmakler und sitzt in seinem kahlen Büro
in der Einkaufspassage Carrée Marzahn. Gerade ist er mit einem Vertrag fertig geworden – jetzt
hat kurz er Zeit, um über Politik zu reden. Damit ist er eine Ausnahme in dieser Gegend, die
wegen ihres hohen Anteils an Russlanddeutschen auch „Klein-Moskau“ genannt wird. Ihre
Meinung behalten viele hier lieber für sich.
Die Russlanddeutschen in Berlin sind unauffällig, aber keineswegs unbedeutend. Allein in
Marzahn-Hellersdorf um das Carrée herum leben bis zu 30 000. Dort tönt in einem Supermarkt,
dem Mix Markt, russischer Pop aus den Lautsprechern, viele Produkte sind mit kyrillischen
Buchstaben versehen. In ganz Berlin gibt es Schätzungen zufolge 150 000 Russlanddeutsche –
manche gehen sogar von 200000 aus. Allein ihre schiere Menge macht diese Menschen nun
vor der Abgeordnetenhauswahl in Berlin zu einer interessanten Wählergruppe.
So thematisiert besonders die AfD , dass sie die Russlanddeutschen für sich gewinnen will –
die Partei hat sogar Flyer drucken lassen, auf denen die wichtigsten Forderungen auf Deutsch
und auf Russisch zu lesen sind. Verteilt wurden diese etwa im Juni bei den DeutschRussischen Festtagen in Karlshorst. Im Wahlprogramm geht die AfD explizit auf
Russlanddeutsche ein. Sie fordert, dass die Mittel für die Absicherung des Integrationserfolgs
der Russlanddeutschen erhalten bleiben.
In Marzahn lächelt kurz vorm Carrée AfD-Spitzenkandidat Georg Pazderski zwischen den
Plattenbauten vom Laternenmast. Die Rechtspopulisten wollen die CDU, die als traditionelle
Aussiedlerpartei gilt, in der Gunst der Russlanddeutschen ablösen. Bei früheren
Landtagswahlen fuhr die AfD in russisch geprägten Gegenden hohe Ergebnisse ein.
Kann dieser Plan auch in Berlin aufgehen? Wer Antworten darauf sucht, muss zunächst
verstehen, wer diese Menschen sind, die nicht nur im Osten der Stadt, sondern auch etwa in
Spandau – oftmals sehr gut integriert – leben.
Wenn in Deutschland von Russlanddeutschen die Rede ist, sind in der Regel Aussiedler und
Spätaussiedler gemeint, die aus Staaten der ehemaligen Sowjetunion eingewandert sind und
die dann die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten haben. Menschen, die Deutschland nur aus
Erzählungen ihrer Vorfahren kannten. Auch Wolf zählt dazu. Er kam 1998 von Sibirien nach
Deutschland, seine Vorfahren stammen aus Bayern. „Mein Blut ist deutsch, man Stammbaum
besteht aus Deutschen, ich fühle mich als Deutscher“, sagt er.
Wolfs Einstellung ist typisch. „Russlanddeutsche fühlen sich häufig mit Deutschland sehr
verbunden. Sie sind Patrioten mit einer nationalen und konservativen Ader“, sagt Burkard
Dregger, integrationspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus. Auch seine
Partei bemüht sich um die Russlanddeutschen. So hat die CDU etwa ein Landesnetzwerk
Aussiedler gegründet. Zudem treten für die CDU fünf Russlanddeutsche bei den
Abgeordnetenhaus- und BVV-Wahlen an. Als Aussiedlerpartei gilt die CDU, weil sie unter
Helmut Kohl die Einbürgerung der Russlanddeutschen möglich machte.
2016-08-23 20:06 Maria Fiedler www.tagesspiegel.de
56 /100
Obdachlose fotografieren ihre Stadt
Die verbreitete Vorstellung
eines Fotografen ist nicht
die eines Obdachlosen.
Das
ist
nicht
weiter
wunderlich,
denn
die
meisten Obdachlosen sind
keine Fotografen und die
meisten Fotografen keine
Obdachlosen.
Das
Londoner Art Café jedoch
zeigt, dass auch Menschen
ohne feste Unterkunft ein
Händchen für fotografische
Ästhetik haben können.
Bereits zum zweiten Mal richtete die Initiative ihren Foto-Wettbewerb „My London“ aus und
verteilte rund 100 Einwegkameras an Obdachlose. Diese zogen los und fotografierten London
so, wie sie es erleben – abseits von Big Ben und Buckingham Palace. Aus rund 5.000
eingegangenen Fotografien wählte eine Jury zunächst 20 Gewinnerfotos. Anschließend
bestimmte die Öffentlichkeit 13 Bilder, die in einem Kalender veröffentlicht werden.
Trotz des braun-grauen Schleiers der Einmalkamera haben diese Fotos eine subjektive
Schönheit und Strahlkraft. Da ist ein Banksy-Graffiti-Hund mit echten Dalmatiner davor. Eine
Telefonzelle im Lavendelfeld. Ein anderer Obdachloser mit ausgebreiteten Armen, fotografiert
aus der Vogelperspektive. Ungewöhnliche Blickwinkel, fernab des Mainstreams.
Der Qualität der Bilder ist es auch zu verdanken, dass bereits der „MyLondon“-Kalender 2016
ein Verkaufserfolg wurde. Ein Artikel im britischen Magazin „Amateur Photographer“ verlieh ihm
internationale Aufmerksamkeit und hunderttausende Klicks in den sozialen Netzwerken. Andere
Städte bekamen Wind von der Aktion und stießen ähnliche Projekte an. Sydney gehört dazu,
ebenso Budapest, São Paulo, New Orleans und Toronto.
In London gilt das Art Café längst als gar nicht mehr so geheimer Geheimtipp. Es wird von
Obdachlosen betrieben und dient Künstlern als Galerie, die sonst keine Chance auf
Ausstellungsfläche haben. Nach der Gründung 2012 wurde es schnell zum hippen Hipster-,
Studenten- und Künstlertreff.
Bis zum 10. September kann der Café Art „MyLondon“-Kalender auf Kickstarter.com für 9 Pfund
(umgerechnet etwa 12 Euro) bestellt werden. Der Erlös deckt die Ausgaben für das Projekt und
ermöglicht Obdachlosen-Fotokurse sowie weitere Initiativen des Art Cafés.
2016-08-23 19:52 Julius Heinrichs www.tagesspiegel.de
57 /100
Notarzteinsatz am Wittenbergplatz - Bahnhof gesperrt
Wegen
eines
Notarzteinsatzes war am
Dienstagabend der UBahnhof
Wittenbergplatz
für
den
gesamten
Zugverkehr gesperrt. U1,
U2
und
U3
waren
unterbrochen. Gegen 21
Uhr war der Einsatz
beendet, es kam aber
weiterhin zu Verspätungen
auf den betroffenen Linien.
Die BVG hatte einen
Ersatzverkehr mit Bussen
eingerichtet.
Die Berliner Polizei konnte am Abend noch keine genauen Angaben zu dem Unfall machen. (
Tsp )
2016-08-23 19:51 www.tagesspiegel.de
58 /100
29.000 Waffenbesitzer mehr innerhalb eines Jahres
Wien
–
283.569
Waffenbesitzer waren am
1. August im Zentralen
Waffenregister
(ZWR)
gemeldet. Die Zahl ist seit
Anfang
August
des
Vorjahres
um
29.080
Personen
oder
11,4
Prozent gestiegen, wie die
APA am Dienstag auf
Anfrage
aus
dem
Innenministerium
erfuhr.
Die Zahl der registrierten
Schusswaffen stieg in den
vergangenen zwölf Monaten um 64.870 Stück auf 961.342 an. Das ist ein Plus von 7,2 Prozent.
In der Steiermark wurde mit plus 13,5 Prozent im Jahresvergleich der größte Zuwachs an
Waffenbesitzern verzeichnet. Dahinter folgen Vorarlberg mit einem Plus von 12,6 und
Oberösterreich mit 12,1 Prozent. Auch in allen anderen Bundesländern stieg die Zahl der
Besitzer von Schusswaffen. In Salzburg waren es 11,9 Prozent mehr, in Kärnten 11,4, in
Niederösterreich 11,1 und in Tirol 11,0 Prozent. Plus 9,5 Prozent wurden im Burgenland und 9,0
Prozent mehr in Wien registriert.
Aus den Daten geht außerdem hervor, dass in den ersten sieben Monaten des heurigen Jahres
schon mehr Waffenbesitzer hinzugekommen sind als im gesamten Jahr 2015. Gab es von 22.
Dezember 2014 (nächste verfügbare Auswertung zum Jahreswechsel aus dem ZWR, Anm.) bis
1. Jänner 2016 noch 15.185 neu registrierte Personen, so waren es von Jahresbeginn bis 1.
August 2016 bereits 17.474. Die Zahl der im Jahr 2016 zusätzlich registrierten Waffen lag mit
39.063 noch hinter dem Vorjahreszuwachs von 43.670 Waffen zurück.
Eine Interpretation der Zahlen „nehmen wir nicht vor“, sagte Innenministeriums-Sprecher KarlHeinz Grundböck auf Nachfrage. Das ZWR werde erst seit 2012 geführt, mit einer Frist zur
Registrierung des Altbestandes von Schusswaffen bis Mitte 2014. Der Beobachtungszeitraum
sei damit relativ gering, erläuterte der Sprecher. (APA)
2016-08-23 19:39 Tiroler Tageszeitung www.tt.com
59 /100
Bürger planen Wilmersdorfer Kulturquartier
Der Wilmersdorfer Kiez um die Schaperstraße , die Bundesallee, die Meierottostraße und den
Fasanenplatz ist ein kleines Künstlerviertel: Hier stehen das Haus der Berliner Festspiele , das
Spiegelzelt der „ Bar jeder Vernunf t“ und die Fakultät Musik der Universität der Künste (UdK) im
alten Joachimsthalschen Gymnasium. Doch außerhalb der Gebäude ist wenig los, abgesehen
davon, dass es nebenan Spiel- und Bolzplätze im Gerhart-Hauptmann-Park gibt. Neue
Perspektiven für ein Kulturquartier stellte nun die „Bürgerinitiative Quartier Fasanenplatz“ vor –
zusammen mit Stadtplanern, Politikern und Vertretern der Kulturstätten.
Vor allem soll das Parkdeck weg, das wie eine Barriere mitten auf dem Areal wirkt. Darin waren
sich am Montagabend rund 120 Teilnehmer einer Diskussion einig. Der Betonklotz sei „eine
städtebauliche
Sünde“,
sagte
der
CDUAbgeordnete Stefan Evers.
Der
Schweizer
Landschaftsarchitekt Guido
Hager
,
der
Umgestaltungsentwürfe
erarbeitet hat, möchte eine
„Achse
als
Fußgängerverbindung“
schaffen, die Grünanlage
vergrößern und eine Bar
oder
ein
Restaurant
ansiedeln.
Auf der Parkpalette steht bisher die „Bar jeder Vernunft“, die näher an die Schaperstraße ziehen
soll. Als Schallschutz ist eine „Umhausung“ des Zelts angedacht.
Matthias Borgmann, der die Kleinstkunstbühne zusammen mit Holger Klotzbach leitet, begrüßte
die Ideen, betonte jedoch: „Wir können keinen Umzug und keine Umhausung bezahlen.“ Woher
Geld kommen könnte, blieb offen. Teile des Areals gehören einem Investor, der Bürohäuser
plant. „Es gibt aber kein Baurecht“, stellte der Charlottenburg-Wilmersdorfer Baustadtrat Marc
Schulte (SPD) klar. Die BVV hat bereits einstimmig beschlossen , die Bürger zu unterstützen.
Auch Festspiele-Intendant Thomas Oberender lobte das „hohe planerische Niveau“.
2016-08-23 18:57 Cay Dobberke www.tagesspiegel.de
60 /100
Neuerlicher Führungswechsel bei der Vuelta, Atapuma in
Rot
San Andres de Teixido – Der Franzose Lilian Calmejane hat die vierte
Etappe der 71. Vuelta über 163,5 km von Betanzos nach San Andres de
Teixido gewonnen. Der 23-Jährige vom Team Direct Energie rettete nach
dem 11 km langen Schlussanstieg 15 Sekunden Vorsprung auf den
Kolumbianer Darwin Atapuma, der den Spanier Ruben Fernandez als
Leader ablöste.
BMC-Profi Atapuma ist damit bereits der vierte Träger des roten
Leadertrikots bei der diesjährigen Spanien-Rundfahrt. Er und sein Fluchtgefährte Calmejane
lösten sich neun Kilometer vor dem Ziel aus einer achtköpfigen Spitzengruppe. Christopher
Froome, Favorit auf den Gesamtsieg und in der Gesamtwertung mit 33 Sekunden Rückstand auf
Platz drei, verwaltete seinen Vorsprung auf die Mitfavoriten mühelos.
Froome erreichte das Ziel zeitgleich mit Alberto Contador aus Spanien und dem Kolumbianer
Nairo Quintana. Der dreifache Gewinner der Frankreich-Rundfahrt ließ weiter keinen Zweifel an
seinen Ambitionen, 38 Jahre nach Bernard Hinault das Double aus Tour- und Vuelta-Sieg zu
schaffen. Der bisherige Leader Fernandez war auf dem Schlussanstieg zurückgefallen,
nachdem er für seine Kapitäne Alejandro Valverde und Quintana gearbeitet hatte.
Riccardo Zoidl belegte als bester Österreicher mit 2:29 Minuten Rückstand Rang 45. In der
Gesamtwertung liegt Zoidl mit 2:52 Minuten Rückstand auf Rang 27. Die 5. Vuelta-Etappe führt
am Mittwoch über 171,3 km von Viveiro nach Lugo und ist aufgrund ihres flachen Profils eine
der wenigen Gelegenheiten für die Sprinter. (APA/sda/dpa/AFP)
2016-08-23 18:52 Tiroler Tageszeitung www.tt.com
61 /100
Podolski wird Synchronsprecher beim „König der Löwen“
München – Kurz nach seinem
Rücktritt
aus
der
deutschen
Fußball-Nationalmannschaft
schlägt Lukas Podolski (31) einen
ganz neuen Karriereweg ein: Er
wird Synchronsprecher. In der Serie
„Die Garde der Löwen“ leiht er
einem frechen Stachelschwein
seine Stimme. Das teilte der Disney
Channel in München am Dienstag
unter
der
doppeldeutigen
Überschrift „Lukas Podolski geht zu
den Löwen“ mit. Als „Die Löwen“
werden
die
Spieler
des
Fußballclubs 1860 München bezeichnet.
Die Serie beruht auf dem Trickfilmklassiker „Der König der Löwen“ und startet am 23.
September. „‘Der König der Löwen‘ ist mir von früher und jetzt als Familienvater natürlich
bekannt“, sagte Podolski nach Senderangaben. „Ich freue mich, dass ich ‚Die Garde der Löwen‘
dank meiner ersten Synchronrolle auch mal von der anderen Seite kennengelernt habe.“
(APA/dpa)
2016-08-23 18:39 Tiroler Tageszeitung www.tt.com
62 /100
Ärzte holten bei Operation 40 Messer aus Bauch eines
Patienten
Neu-Delhi – Ärzte in Indien
haben einen Polizisten gerettet,
der
dutzende
Messer
heruntergeschluckt
hatte.
„Geistige Mächte“ hätten ihn
zum Verschlingen getrieben,
sagte der 42-Jährige am
Dienstag. Zwei Monate lang
hatte der Mann insgesamt 40
Messer geschluckt. Nachdem er
mit Bauchschmerzen zum Arzt
ging,
wurden
sie
am
vergangenen Freitag in einer
fünfstündigen Operation aus
seinem Magen geholt.
„Ich weiß nicht, warum ich das tat, es war eine Art geistige Macht dahinter“, sagte der zweifache
Vater aus dem Bundesstaat Punjab, der seinen Namen nicht öffentlich preisgeben wollte. „Es
fing im Juni an, da habe ich das erste Messer geschluckt, und ich mochte das Gefühl. Dann
wurde es eine Gewohnheit.“
Dutzende Klappmesser mit Metall- und Holzgriffen
Seine Beschwerden führte er offenbar nicht auf diese Gewohnheit zurück - und ließ die Ärzte
über die Ursache seiner starken Bauschschmerzen rätseln. Diese sahen auf
Röntgenaufnahmen eine große, feste Masse. Bei näherer Untersuchung stellte sich heraus,
dass im Magen des Mannes dutzende Klappmesser mit Metall- und Holzgriffen lagen.
„Wir haben ihn sofort für eine Operation vorbereitet“, sagte einer der Chirurgen, Rajinder Rajan,
vom Corporate-Krankenhaus in Amritsar. „Es blutete, weil einige der Messer aufgeklappt
waren.“ Rajan vermutete, dass eine Depression die Ursache für dieses Verhalten ist. Der Mann
werde psychologisch untersucht, bevor er aus dem Krankenhaus entlassen werde, sagte er.
Der Polizist versprach indes, nie wieder ein Messer zu schlucken. „Ich habe zwei Monate lang
fast jeden Tag ein Messer geschluckt. Ich hätte nie gedacht, dass es mir wehtun würde, aber als
ich ins Krankenhaus kam, habe ich gelitten.“ Nun sei er froh, am Leben zu sein und seine
Familie wiederzusehen. (APA/AFP)
2016-08-23 18:23 Tiroler Tageszeitung www.tt.com
63 /100
Exhibitionist in Schwaz ergriff auf Moped die Flucht
Eine
26-Jährige
ging
Dienstagmittag mit ihrem Hund in
Schwaz spazieren. Aus einer
Entfernung von etwa 30 Metern
sah sie dann einen Mann, der
auf einer Parkbank saß und sein
Geschlechtsteil entblößt hatte,
teilte die Polizei mit. Als der
Mann die Frau bemerkte, ergriff
er mit einem Moped die Flucht.
Der Mann ist zwischen 40 und 50
Jahre alt, hat kurzes graues Haar
und war mit einer blauen Jeans
und einem dunklen Oberteil bekleidet. (TT.com)
2016-08-23 18:02 Tiroler Tageszeitung www.tt.com
64 /100
Betoneisen in Wiese vergraben: Mähwerk von Traktor
beschädigt
Ein bislang Unbekannter steckte zwischen Montag und Dienstag ein etwa 35 Zentimeter langes
und zwei Zentimeter starkes
Betoneisen in eine Wiese in
Obertilliach und ließ es einige
Zentimeter hervorragen. Beim
Mähen wurde dadurch das
Mähwerk
eines
Traktors
beschädigt, teilte die Polizei mit.
Während der weiteren Feldarbeit
wurde dann ein Gegenstand
durch
die
geschlossene
Heckscheibe
des
Traktors
geschleudert. Dabei wurde der
57-jährige
Landwirt
am
Hinterkopf getroffen und zum
Glück nicht verletzt. (TT.com)
2016-08-23 17:55 Tiroler Tageszeitung www.tt.com
65 /100
So wollen Berlin und Paris Europa sicherer machen
Paris. Das gemeinsame Papier
stellten die beiden Innenminister
insbesondere mit Blick auf den EUGipfel
Mitte
September
im
slowakischen Bratislava vor. "Wenn
es um Sicherheit geht, bringt Europa
einen Mehrwert", sagte de Maizière.
Das sind die Kernforderungen:
Die verschiedenen europäischen
Datenbanken mit Informationen über
gesuchte Personen, Visavergaben,
registrierte
Flüchtlinge
und
demnächst Flugreisende sollen in
eine zentrale Datenbank zusammengeführt werden. "Wir wollen
europäisches Identitätsmanagement für Reise, Sicherheit und
Bundesinnenminister Thomas d e Maizière.
ein gemeinsames
Migration", sagte
Die EU-Staaten sollen sich noch in diesem Jahr auf ein Register verständigen, in dem Ein- und
Ausreisen zentral erfasst werden - möglicherweise nicht nur für Besucher aus Nicht-EULändern, sondern auch für EU-Bürger. Außerdem sollen die EU-Staaten ein elektronisches
System einführen, mit dem Besucher aus Drittstaaten sich vor einer Einreise anmelden müssen,
um ihre Identitäten zu überprüfen. Vorbild ist das ESTA-System der USA.
Die Beschlüsse zum Ausbau der EU-Grenzschutzagentur Frontex sollen schnell umgesetzt
werden. Frankreich und Deutschland stellen gemeinsam 395 Beamte für eine 1500 Mann
starke Grenzschützer-Truppe, die in Krisen eingesetzt werden soll.
Bei der europäischen Polizeibehörde Europol soll ein Zentrum zum Kampf gegen Terrorismus
und Radikalisierung im Internet geschaffen werden.
Mit einer neuen Regelung könnten nicht kooperationswillige Anbieter verpflichtet werden, beim
Löschen illegaler Inhalte oder bei der Entschlüsselung von Nachrichten mit den Behörden
zusammenzuarbeiten. Es gehe lediglich um eine Entschlüsselung der Kommunikation im Zuge
juristischer Ermittlungen, betonte der französische Innenminister.
dpa/RND
2016-08-24 04:54 Hannoversche Allgemeine www.haz.de
66 /100
Richterbund kritisiert Einmischung von Politikern
Berlin. Im Gespräch mit dem
RedaktionsNetzwerk
Deutschland
(RND), zu dem die HAZ gehört, rief
der Vorsitzende des deutschen
Richterbundes, Jens Gnisa, zu
"mehr Sachkenntnis" und "weniger
Emotionen" in den Debatten auf.
Anlass ist der Fall der verurteilten
Gina-Lisa
Lohfink,
die
nach
Überzeugung des Gerichts eine
Vergewaltigung nur behauptet hatte.
Ziel der Kritik ist in erster Linie
Bundesfamilienministerin Manuela
Schwesig (SPD), die vor dem
Hintergrund des Falles für für ein schärferes Sexualstrafrecht geworben hatte. "Vorschnelle
Äußerungen von Politikern und Demonstrationen vor dem Gerichtssaal – wie im Fall Lohfink –
tragen nicht zur Wahrheitsfindung bei", kritisierte der Richterbund-Vorsitzende Gnisa. Leider
würden oft Fälle in der Öffentlichkeit diskutiert, in denen viele Fragen noch völlig ungeklärt
seien. "Ich wünsche mir aber, dass solche Debatten mit weniger Emotionen und mit mehr
Sachkenntnis geführt werden", sagte Gnisa.
RND
2016-08-24 04:54 Hannoversche Allgemeine www.haz.de
67 /100
Raketen aus Syrien treffen türkische Grenzstadt
Kilis/Istanbul. In der türkischen Grenzstadt Kilis sind am Dienstag erstmals seit Monaten wieder
Raketen aus Syrien eingeschlagen. Der türkische Nachrichtensender CNN Türk berichtete von
drei Einschlägen. Weitere Einzelheiten waren zunächst nicht bekannt.
Auf der syrischen Seite der Grenze haben sowohl die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) als auch
syrische Rebellen Stellungen. Bis vor wenigen Monaten waren regelmäßig Raketen in Kilis
eingeschlagen.
Beschossen wurde auch der türkische Grenzort Karkamis: Wie die staatliche
Nachrichtenagentur Anadolu am Dienstag berichtete, schlugen am frühen Morgen zwei
Mörsergranaten im Garten eines Wohnhauses im türkischen Grenzort Karkamis ein, ohne dass
Menschen zu Schaden kamen. Es werde angenommen, dass sie aus der zwischen dem IS und
syrischen Rebellen umkämpften
syrischen Grenzstadt Dscharablus
abgeschossen wurden.
Die türkische Armee hat laut
Medienberichten reagiert: Demnach
hat die türkische Artillerie auf vier ISStellungen gefeuert, berichtete der
türkische Nachrichtensender NTV
am Dienstag unter Berufung auf die
Streitkräfte.
Die Lage im türkisch-syrischen
Grenzgebiet hat sich verschärft, seit
die Türkei am Montag an einem
anderen Abschnitt der Grenze Stellungen der mit den USA verbündeten Kurden-Miliz YPG
beschossen hatte. Zugleich machte Ankara laut Medienberichten geltend, Stellungen der ISTerrormiliz in der syrischen Grenzstadt Dscharablus unter Artilleriefeuer genommen zu haben.
Am Mittwoch wird US-Vizepräsident Joe Biden zu politischen Gesprächen in Ankara erwartet.
Dabei dürfte es auch um die neueste Entwicklung im Syrien-Konflikt gehen.
dpa/RND/zys
2016-08-24 04:54 Hannoversche Allgemeine www.haz.de
68 /100
Philippinische Polizei tötet 756 Verdächtige
Manila. Wie General Ronald Dela
Rosa am Dienstag in einer
Anhörung vor dem philippinischen
Senat aussagte, tötete die Polizei
vom 1. Juli bis zum 22. August 756
Verdächtige. Diese hätten sich der
Festnahme widersetzt. "Wenn sie
das nicht getan hätten, wären sie
noch am Leben", sagte er. Die
Getöteten hätten wohl unter dem
Einfluss von Drogen gestanden. "Wir
kämpfen
gegen
abnormale
Menschen. "
Zudem untersuche die Polizei 1160 Tötungen, bei denen die Täter nicht bekannt seien.
Darunter seien 273 mutmaßliche Drogenabhängige oder Händler. Einige von ihnen seien
gefesselt und mit Schildern aufgefunden worden, die ihre angebliche Verwicklung in den
Drogenhandel beschreiben. In 757 Fällen ermittle die Polizei noch, ob eine mögliche
Verbindung bestehe, so Dela Rosa.
In den vergangenen sieben Wochen seien Fortschritte im Kampf gegen die Drogen erzielt
worden. Insgesamt 670.000 Drogenkonsumenten und Händler hatten sich ergeben, knapp
12.000 Verdächtige wurden festgenommen. Menschenrechtsgruppen verurteilten die hohe Zahl
an Opfern und forderten ein Ende der Drogenpolitik, die Präsident Rodrigo Duterte seit seinem
Amtsantritt Ende Juni verfolgt.
dpa/RND
2016-08-24 04:54 Hannoversche Allgemeine www.haz.de
69 /100
Freispruch in Prozess um sexuellen Missbrauch einer
Achtjährigen
Korneuburg – Wegen sexuellen
Missbrauchs einer Unmündigen
musste sich ein (fast) 61-Jähriger
am Dienstag in Korneuburg vor
einem
Schöffensenat
verantworten. Er bekannte sich
nicht schuldig und wurde am
Nachmittag
rechtskräftig
im
Zweifel freigesprochen. Laut
Anklage sollte es im Herbst 2014
und Sommer 2015 zu mehreren
Übergriffen auf die damals
achtjährige
Tochter
von
Verwandten gekommen sein. Es
gebe keine objektiven Beweise, so Richter Helmut Neumar in der Begründung. Die
Staatsanwältin verzichtete auf Rechtsmittel.
„Unser Sonnenschein“
Das in Wien wohnende Mädchen hatte jedes zweite Wochenende beim Angeklagten und
seiner Frau übernachtet und die halben Sommerferien dort verbracht. Es war „wie ein
Enkelkind“ für das kinderlose Paar, „unser Sonnenschein“, sagte die Ehefrau des 61-Jährigen,
der sich die Anschuldigungen - laut Aussagen der Kleinen u.a. Berührungen bei einem „Spiel“
in der Badewanne und nach Herunterziehen der Pyjamahose - nicht erklären konnte. Er sei mit
keinem bös, meinte er.
Das Opfer habe bei den Befragungen im Jänner und Februar glaubwürdig geschildert, was der
Onkel gemacht habe, meinte die Anklägerin. Der Fall flog im vergangenen November auf,
nachdem die Neunjährige die Vorfälle zunächst einer Freundin und diese wiederum ihrer
Mutter erzählt hatte.
„Sie war so gern bei uns“
Sein Mandant, der mit seiner Frau keine Kinder hat, habe für das Mädchen sogar ein
Kinderzimmer eingerichtet, sagte der Verteidiger. Er stellte in den Raum, warum denn, wenn die
Vorwürfe wahr wären, etwa bei gemeinsamen Ausflügen niemandem irgendetwas aufgefallen
war.
„Sie war so gern bei uns, wir haben uns mit ihr beschäftigt, Ausflüge gemacht...“, erzählte der
Niederösterreicher und bestritt jeglichen Missbrauchsversuch. Er schloss auch aus, das Kind
etwa beim Kitzeln im Geschlechtsbereich erwischt zu haben. Seine Frau hielt zu ihm, als für ihn
eine Welt zusammenbrach. Der Kontakt riss nach Bekanntwerden der Causa ab, wenngleich
die Kindeseltern im Zeugenstand ebenfalls von einem ehemals engen Verhältnis der Familien
berichteten. Man werfe dem Onkel gar nichts vor, hieß es. Die Mutter des Mädchens hatte
keinerlei Veränderungen oder Auffälligkeiten an ihrer Tochter bemerkt. Das Kind, das Onkel
und Tante sehr gerne habe, wurde in dem teilweise unter Ausschluss der Öffentlichkeit
geführten Prozess als sehr aufgeweckt, fantasievoll und mitteilungsbedürftig beschrieben.
(APA)
2016-08-23 17:29 Tiroler Tageszeitung www.tt.com
70 /100
Google verteilt neues Betriebssystem „Nougat“
Hamburg, Mountain View – Google hat die neue Version seines mobilen
Betriebssystems Android veröffentlicht. Die Version mit dem Namen
„Nougat“ ist zunächst für Nexus-Geräte und das Tablet Pixel C verfügbar,
wie Google am Dienstag mitteilte. Sie ermögliche Nutzern nun unter
anderem, „problemlos mehrere Dinge parallel“ zu erledigen. So könnten
zwei Apps gleichzeitig benutzt werden. Sie werden demnach über einen
geteilten Bildschirm angezeigt.
Mit „Nougat“ können Besitzer von Smartphones mit dem Google-Betriebssystem zudem direkt
auf eine Nachricht antworten und müssen dazu nicht erst die App öffnen. Außerdem sei die
Akkulaufzeit verbessert worden, Software-Updates würden schneller installiert, teilte Google
weiter mit.
Google greift für seine neuen Android-Versionen stets ins Süßigkeitenregal. Nachdem die erste
Version im Jahr 2009 „Cupcake“ getauft wurde, folgten „Donut“, „Eclair“, „Froyo“ und
„Gingerbread“. Die darauffolgenden Versionen hießen „Honeycomb“, „Ice Cream Sandwich“,
„Jelly Bean“, „Kitkat“, „Lollipop“ und „Marshmallow“. (APA/AFP)
2016-08-23 16:59 Tiroler Tageszeitung www.tt.com
71 /100
Hofer für engere Kooperation mit Staaten wie Kroatien
und Slowenien
Der freiheitliche HofburgKandidat will sich für eine
engere
Staatenkooperation
innerhalb der EU einsetzen.
23.08.2016 | 16:56 |
( DiePresse.com )
Der
freiheitliche
BundespräsidentschaftsKandidat
und
Dritter
Nationalratspräsident Norbert
Hofer hat am Dienstag bei
seinen Besuchen in Kroatien und Slowenien eine Initiative für eine engere Staatenkooperation
innerhalb der EU präsentiert. Bei den Treffen mit ranghohen Politikern war auch die
Zusammenarbeit im Umgang mit der Flüchtlingskrise ein Thema gewesen.
Die Idee sei, dass Länder wie Österreich, Kroatien, Slowenien, Ungarn, die Slowakei enger
zusammenarbeiten, sich im Voraus in den wesentlichen Themen einigen und innerhalb der EU
mit einer starken Stimme sprechen, erklärte Hofer in Ljubljana. Bei diesem Modell nach dem
Beispiel der Beneluxländer geht es darum, "den Einfluss dieser Staaten, die ähnliche Probleme
haben und die vor ähnlichen Herausforderungen stehen, zu stärken".
Die Initiative sieht der freiheitliche Politiker als zukunftsfähig, weil die Länder eine ähnliche
Kultur haben und deren Bevölkerungen im engen Kontakt stehen. "Wenn ich Bundespräsident
werde, dann werde ich daran arbeiten, dass dieses Model auch realisiert werden kann", sagte
Hofer.
Eine engere Kooperation müsse es auch in der Flüchtlingskrise geben. "Das Ziel kann es nicht
sein, die Grenzen innerhalb Europas dicht zu machen, sondern es muss natürlich die
Schengenaußengrenze funktionieren", betonte Hofer. Es gehe nicht darum, die Grenzen zu
schließen, sondern ums Kontrollieren. "Um festzustellen, wer wandert ein und dann klar zu
machen, dass nur jene Menschen die Möglichkeit haben, Asyl zu bekommen, die wirklich in der
Heimat verfolgt sind und nicht jene, die in die Zahlsysteme der EU einwandern wollen. Diese
Selektion muss es einfach geben. "
Der FPÖ-Vize sprach sich für einen "humanitären, aber vernünftigen Weg" in der
Flüchtlingskrise aus. "Wir dürfen nicht vergessen, dass unsere Systeme nur begrenzt
leistungsfähig sind", sagte er. Auf der anderen Seite müsse auch viel mehr vor Ort geholfen
werden. "Jeder Euro, denn wir vor Ort einsetzen, bewirkt wesentlich mehr, als der Euro, denn
wir hier einsetzen, um jemanden zu helfen", so Hofer. Auch die Interventionspolitik müsse
überdacht werden: "Wir müssen bei jeder Intervention auch darauf drängen, dass die Stabilität
in der Region bewahrt bleibt. Man kann nicht intervenieren, sich dann zurückziehen und die
Menschen dort alleine lassen. "
In Zagreb führte Hofer, der die Besuche in seiner Funktion als Dritter Nationalratspräsident
absolvierte, Gespräche mit dem kroatischen Parlamentspräsidenten Zeljko Reiner von der
nationalkonservativen Kroatischen Demokratischen Gemeinschaft (HDZ) und der
stellvertretenden Außenministerin Zdravka Busic. In Ljubljana traf er mit dem slowenischen
Parlamentschef Milan Brglez von der regierenden "Partei des modernen Zentrums" (SMC)
zusammen und wurde anschließend vom Erzbischof von Ljubljana, Stanislav Zore, empfangen.
Zum Abschluss des Besuchs nimmt Hofer an einem Runden Tisch der Paneuropa-Bewegung
zum Thema "Neue Umstände der Flüchtlingskrise und die Stabilität im Mitteleuropa" teil.
(APA)
2016-08-23 16:56 diepresse.com
72 /100
Schleck bekommt von Ex-Rennstall zwei Millionen Euro
Der luxemburgische Radprofi Fränk Schleck kassiert Medienberichten zufolge zwei Millionen
Euro von seinem ehemaligen Rennstall Leopard AG. Das Bundesgericht bestätigte demnach in
letzter Instanz die Entscheidung des Sportgerichtshofs CAS in Lausanne, der den Rennstall
wegen Vertragsauflösung zur Zahlung verpflichtet hatte.
Im Jänner 2013 hatte die Disziplinarkommission der Anti-Doping-Agentur
Luxemburgs den 36-Jährigen bei der Tour de France 2012 rückwirkend
zum 14. Juli gesperrt. Ein Dopingtest war bei dem Sportler positiv
ausgefallen. Weil aber sein Rennstall den Vertrag erst nach fast einem
Jahr, im Juni 2013, rückwirkend gekündigt hatte, schuldet die Leopard AG
nach Auffassung des Gerichts dem Fahrer noch Geld.
Der CAS hatte damals geurteilt, dass der Teambetreiber durch Abwarten sein Recht auf
vorzeitige Vertragsauflösung verwirkt hatte. Schleck, Tour-Dritter von 2011, will seine Karriere
mit Ende der Saison beenden. (APA)
2016-08-23 15:57 Tiroler Tageszeitung www.tt.com
73 /100
Motorradunfall in Söll forderte drei teils Schwerverletzte
Söll
–
Ein
schwerer
Verkehrsunfall
ereignete
sich Dienstagvormittag auf
der Eibergstraße (B173) in
Söll.
Zwei
sich
entgegenkommende
Motorradfahrer kollidierten
kurz nach 10 Uhr seitlich
miteinander und kamen zu
Sturz.
Ein 61-jähriger Deutscher
erlitt
massive
Beinverletzungen
und
wurde ins Klinikum München eingeliefert. Der zweite Unfalllenker (49) sowie dessen 50-jährige
Beifahrerin (beide ebenfalls aus Deutschland) wurden ins Bezirkskrankenhaus Kufstein
gebracht. Der genaue Unfallhergang ist derzeit Gegenstand von Ermittlungen. Die Eibergstraße
war für die Dauer der Rettungs- und Bergemaßnahmen für rund drei Stunden gesperrt. (TT.com)
2016-08-23 15:42 Tiroler Tageszeitung www.tt.com
74 /100
Boko-Haram-Chef
verwundet
bei
Luftangriff
angeblich
schwer
Lagos/Abuja - Die nigerianische Armee hat nach eigenen Angaben den Anführer der
Islamistengruppe Boko Haram schwer verletzt sowie mehrere Kommandeure der Organisation
getötet. Der Anführer Abubakar Shekau sei bei einem Luftangriff auf ein Boko-Haram-Lager an
der Schulter „schwer verwundet“ worden, erklärte Armeesprecher Sani Usman am Dienstag.
Allerdings zweifelte ein Experte die Meldung der Armee an - schon zuvor war Shekau mehrfach
für tot erklärt worden.
Nach Angaben des Armeesprechers wurden bei dem Angriff am vergangenen Freitag auf das
Lager in einem Wald im Nordosten Nigerias auch drei Kommandeure getötet. Zu Shekau sagte
Sprecher Usman, er habe
gesagt,
dieser
sei
„verwundet“
worden.
„Wenn
es
weitere
Entwicklungen gibt, werde
ich das bekannt geben.“
Shekau
war
bereits
wiederholt für tot erklärt
worden,
allerdings
erwiesen sich die Berichte
stets als falsch. Erst vor
einer Woche war ein
Internetvideo aufgetaucht,
in dem Shekau die Berichte über seinen Tod zurückwies. Auf den Aufnahmen wirkte Shekau
kräftiger und ruhiger als in früheren Videos.
Offenbar gebe es „keine andere Bestätigung“ von Shekaus Verletzung, sagte der Experte Omar
Mahmood vom Institut für Sicherheitsstudien (ISS) in Südafrika. Auch er gab zu bedenken, dass
Shekaus Tod bereits mehrfach verkündet worden sei. Gleichwohl komme die Nachricht zu
einem „interessanten“ Zeitpunkt, da es Brüche innerhalb der Gruppe gebe. Sollte Shekau
„ausgeschaltet“ werden, würde das seinem Umfeld einen „entscheidenden Schlag versetzen“,
sagte Mahmood.
US-Außenminister Kerry lobt „effizienten“ Kampf
Am Dienstag hielt sich auch US-Außenminister John Kerry in Nigeria auf. Bei einer Rede im
nördlichen Sokoto lobte er den „effizienten“ Kampf der nigerianischen Armee gegen Boko
Haram, mahnte aber auch zur Einhaltung der Menschenrechte. In der Vergangenheit hatten
zahlreiche Organisationen den nigerianischen Streitkräften immer wieder vorgeworfen, mit
exzessiver Gewalt gegen vermeintliche Boko-Haram-Känmpfer vorzugehen.
Shekau hatte die Führung der Extremistengruppe übernommen, nachdem ihr Gründer
Mohammed Yusuf 2009 vom Militär getötet worden war. Boko Haram kämpft seit mehreren
Jahren im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias für einen islamischen Staat. In dem
Konflikt wurden schon mehr als 20.000 Menschen getötet und 2,6 Millionen weitere zur Flucht
gezwungen.
Nach der Ausweitung des Konflikts auf die Nachbarländer Kamerun, Niger und Tschad griffen
diese militärisch ein und drängten die Rebellengruppe deutlich zurück. Dafür setzt Boko Haram
nun aber verstärkt auf Anschläge auf die Zivilbevölkerung. (APA/AFP)
2016-08-23 15:42 Tiroler Tageszeitung www.tt.com
75 /100
Lkw-Lenker mit mehr als 1,5 Promille auf A13 gestoppt
Auf der Brennerautobahn (A13) nahe der Staatsgrenze hat die Tiroler Polizei Montagmittag
einen alkoholisierten Lkw-Lenker gestoppt. Ein Alkomattest bei dem 39-Jährigen ergab mehr
als 1,5 Promille, teilte die Exekutive am Dienstag mit. Dem Bulgaren wurde der Führerschein
abgenommen und die Weiterfahrt untersagt. Er wird angezeigt. (TT.com)
2016-08-23 15:36 Tiroler Tageszeitung
www.tt.com
76 /100
LeverkusenStürmer
Chicharito brach
sich
bei
Treppensturz
Hand
Leverkusen - Bayer Leverkusen
muss zum Saisonstart bei Borussia
Mönchengladbach
am
Samstag (18.30 Uhr/Sky) auf
die
Fußball-Profis
Lars
Bender
und
Javier
„Chicharito“
Hernandez
verzichten.
Bayer-Kapitän
Bender hat sich im verlorenen
Olympia-Finale der deutschen
Auswahl gegen Brasilien in
Rio
de
Janeiro
am
vergangenen Samstag eine
Kapselverletzung im rechten
Sprunggelenk
zugezogen.
Das
ergab
eine
MRTUntersuchung nach Benders Rückkehr beim Mannschaftsarzt Burak Yildirim in einer Kölner
Klinik, teilte Bayer am Dienstag mit.
Stürmer Chicharito erlitt bei einem Treppensturz in seiner Wohnung am Montagabend eine
Mittelhand-Fraktur der rechten Hand. Der Mexikaner ist bereits am Dienstag erfolgreich operiert
worden. Beide Profis fallen nach Einschätzung der Ärzte mindestens zwei Wochen aus. (dpa)
2016-08-23 15:34 Tiroler Tageszeitung www.tt.com
77 /100
Schmerzmittel nur kurz einsetzen
Im Kopf hämmert es, ein Zahn pocht, und der untere Teil des Rückens tut höllisch weh:
Schmerzen will jeder so schnell wie möglich loswerden. Um gewappnet zu sein, haben viele
das eine oder andere Schmerzmittel zu Hause auf Vorrat. Präparate zum Beispiel mit
Acetylsalicylsäure (ASS), Diclofenac oder Ibuprofen sind oft ohne Rezept in der Apotheke
erhältlich. Doch die Arzneimittel haben einen Haken: Auch wenn sie den Schmerz kurzzeitig
ausschalten, seine Ursache bekämpfen sie nicht. Außerdem können sich nach der Einnahme
Nebenwirkungen einstellen.
„Es spricht nichts dagegen, wenn bei kurzzeitigen Schmerzzuständen ein ansonsten gesunder
Patient auf eigene Faust eine Schmerztablette schluckt“, erklärt etwa der Bonner Internist und
Intensivmediziner Peter Walger.
Bei anhaltenden Schmerzen ist das
aber anders. Denn: „In keinem Fall
sollten rezeptfreie Schmerzmittel in
der Selbstmedikation länger als drei
Tage hintereinander eingenommen
werden“,
sagt
Julia
Richter,
Vertreterin der pharmazeutischen
Industrie in Deutschland.
Unterschieden wird zwischen akuten
und chronischen Schmerzen. „Als
chronisch werden solche Schmerzen
bezeichnet, die seit mindestens drei
Monaten regelmäßig auftreten und
den betroffenen Patienten physisch, psychisch-kognitiv und sozial beeinträchtigen“, erläutert
Richter. Kehren Schmerzen immer wieder, dann ist es unabdingbar, mithilfe eines Arztes den
Auslöser hierfür zu finden.
Akute Schmerzen sind zum Beispiel eine Migräne-Attacke oder Zahnweh. In solchen Fällen
greifen Betroffene nicht selten zu einem rezeptfreien Schmerzmittel. Vorübergehend und in
Maßen ist das häufig kein Problem. „Bestimmte Schmerzmittel können jedoch unmittelbar eine
Magenschleimhaut-Entzündung auslösen“, erklärt der Intensivmediziner.
Bei einer unkontrollierten Einnahme sei das Risiko von Magenblutungen verdoppelt bis
vervierfacht. Eine Magenblutung kann im schlimmsten Fall sogar eine notärztliche Behandlung
erforderlich machen. Anzeichen sind etwa das Ausscheiden von Blut über den Stuhlgang. Nicht
selten bleiben Magenblutungen aber auch unentdeckt und können dann eines Tages Ursache
von Eisenmangel und chronischer Blutarmut sein.
Es besteht außerdem das Risiko, dass die Nieren Schaden nehmen. „Auch steigt im Fall von
Vorerkrankungen die Gefahr, einen Schlaganfall oder Herzinfarkt zu erleiden“, sagt der Arzt.
Wer ohnehin Medikamente gegen bestimmte Krankheiten schluckt, sollte bei längerer
Einnahme von Schmerzpräparaten Rücksprache mit einem Arzt halten. Nicht ausgeschlossen
ist außerdem, dass Schmerzmittel asthmatische Beschwerden verstärken können.
Grundsätzlich sollte man die längerfristige Einnahme von verschiedenen Präparaten und die
Einnahme von Mitteln bei Vorerkrankungen immer mit einem Arzt abklären. Ein weiterer Grund,
weshalb man nicht unbedacht Schmerzmittel einnehmen sollte: Das Präparat entfaltet nicht
unbedingt die gewünschte Wirkung. „So gelten Paracetamol, Ibuprofen oder ASS als
Entzündungshemmer“, erläutert Walger.
Entzündungshemmer sind aber nicht selten bei Spannungskopfschmerzen oder
Rückenschmerzen fehl am Platz. „Helfen kann in solchen Fällen oft eher Physiotherapie,
sportliche Betätigung oder einfach ein Spaziergang an der frischen Luft“, weiß die Münchner
Psychologin Brigitte Gudra. Bei Kopfschmerzen hat es oft schon eine wohltuende Wirkung,
ausreichend zu trinken – etwa ein großes Glas Leitungswasser. (APA, dpa)
2016-08-23 15:33 Tiroler Tageszeitung www.tt.com
78 /100
Schuldspruch gegen Gina-Lisa: Alice Schwarzer ortet
„Skandal“
Berlin – Der Schuldspruch wegen
falscher Verdächtigung gegen das
Model Gina-Lisa Lohfink (29) hat zu
neuen
Diskussionen
geführt. Die
Frauenrechtlerin
Alice
Schwarzer
bezeichnete das Urteil als „Skandal“. Es
handlesich um einen von vielen
Skandalen beim Umgang der Justiz mit
dem dunklen Kapitel Sexualgewalt,
sagte die 73-Jährige der „ Neuen
Osnabrücker Zeitung “ vom Dienstag.
Lohfink war am Montag zu einer
Geldstrafe von 20.000 Euro verurteilt
worden, weil sie zwei Männer laut Urteil zu Unrecht der Vergewaltigung beschuldigt und
wissentlich gelogen hatte. Nach Angaben von Lohfinks Anwalt Burkhard Benecken ist das
Model emotional angeschlagen. „Das war schon eine enorme psychische Belastung“, sagte der
Verteidiger am Dienstag.
Schwarzer befürchtet weniger Anzeigen
Berufung gegen das Urteil des Amtsgerichts Berlin-Tiergarten werde – wie angekündigt – auf
jeden Fall eingelegt, voraussichtlich am Mittwoch. Auch Benecken hatte das Urteil als Skandal
bezeichnet.
Schwarzer verwies darauf, dass nur wenige Vergewaltigungen in Deutschland angezeigt
würden und nur ein Bruchteil der Täter verurteilt werde. „Es ist zu befürchten, dass es nach dem
Berliner Urteil noch weniger sein werden.“
Wird Berufung innerhalb einer Woche nach Urteil eingelegt, gibt es einen neuen Prozess in der
nächsten Instanz – dann beim Berliner Landgericht. Ohne Berufung in der Wochenfrist wird das
Urteil des Amtsgerichts rechtskräftig. Laut Gericht kann eine Berufung auch zurückgezogen
werden. „Wir beraten jetzt, ob wir das durchziehen und ob Frau Lohfink die Kraft dazu hat. Wir
tendieren zu Ja“, sagte Anwalt Benecken.
Dass Lohfink ins Gefängnis kommen könnte, ist laut Gericht „sehr unwahrscheinlich“. Eine
Ersatzfreiheitsstrafe käme nur infrage, wenn bei rechtskräftigem Urteil die Geldstrafe nicht
gezahlt würde. Doch auch da würde vorher versucht, die Summe per Vollstreckung zu
bekommen. (APA/dpa)
2016-08-23 15:28 Tiroler Tageszeitung www.tt.com
79 /100
Motte in Auto löste Alarmanlage und Polizeieinsatz aus
Braunschweig – Die in einem geparkten Auto eingesperrte Motte aktivierte in der Nacht auf
Dienstag nach Angaben der Polizei durch ihr Geflatter immer wieder den Bewegungssensor der
Fahrzeug-Alarmanlage, was zu entsprechender Lärmbelästigung durch Hupen führte.
Genervte Anrainer riefen die Polizei, woraufhin
eine Streife der Sache auf den Grund ging und die
Motte als Verursacher im Inneren des Wagens
entdeckte.
Die
Beamten
ermittelten
den
Fahrzeughalter und holten ihn aus dem Bett.
Dieser „befreite“ den Störenfried und stellte die
Nachtruhe wieder her. (APA/AFP)
2016-08-23 15:18 Tiroler Tageszeitung www.tt.com
80 /100
Leuchtstreifen
Rinderhörnern
Unfälle verhindern
auf
sollen
Neu-Delhi – Insgesamt 300 Kühe
und Bullen würden mit den
orangefarbenen
Klebestreifen
ausgestattet, damit Autofahrer die
frei laufenden Tiere nachts sehen,
sagte der Verkehrspolizist Kailash
Chauhan am Dienstag.
„Viele Fahrer haben sich verletzt
oder die Tiere getötet, wenn sie
nachts in sie hineingefahren sind“,
sagte Chauhan. „Da musste
dringend etwas getan werden.“ Die
Maßnahme erwies sich als so
erfolgreich, dass die Polizei nun reflektierende Farbe kaufen will, um die Hörner damit
anzumalen - denn die Plastikstreifen halten lediglich einige Wochen.
Außerdem wurden Bauern aufgefordert, ihr Vieh mit Reflektorbändern zu versehen.
Streunendes Vieh ist ein großes Verkehrsrisiko in Indien. Nach offiziellen Angaben kamen im
vergangenen Jahr 550 Menschen bei Verkehrsunfällen mit Vieh ums Leben. (APA/AFP)
2016-08-23 14:48 Tiroler Tageszeitung www.tt.com
81 /100
Nordkorea startet Bezahlfernsehen nach Vorbild von
Netflix
Seoul – Obwohl in Nordkorea weniger als tausend Menschen Zugang zum Internet haben,
startet das kommunistische Land eine TV-Plattform nach dem Vorbild des Streamingdienstes
Netflix. Während das staatliche Fernsehen nur zwischen 15 und 23 Uhr sendet, können die
Nutzer der Plattform „Manbang“ (auf Deutsch: Überall) das Angebot der staatlichen
Fernsehsender nun dann schauen, wenn es ihnen zeitlich passt.
Laut einer in der vergangenen Woche vom zentralen Fernsehsender KCTV ausgestrahlten
Sendung kann das Angebot von jedem genutzt werden, der das nordkoreanische Intranet
abonniert hat. Die Zahl dieser
Abonnenten ist jedoch unbekannt.
Laut KCTV unterschrieben in der Stadt
Sinuiju hunderte Menschen einen
Vertrag für „Manbang“. Sinuiju ist eine
von drei Städten, in denen das
Bezahlfernsehen
genutzt
werden
kann.
Das im Jahr 2000 geschaffene
nordkoreanische Intranet erlaubt nur
den
Zugang
zu
ausgewählten
Websites, die von der Regierung
genehmigt wurden. Es dient vor allem
als Kommunikationsplattform für Ministerien, Universitäten und Unternehmen. Der Zugang zum
weltweiten Internet ist auf Hotels mit ausländischen Gästen beschränkt - und auf eine Elite, die
höchstens tausend Menschen umfasst.
Das neue Angebot zeige den „technologischen Fortschritt“, erklärte Martyn Williams,
Chefredakteur der Website North Korea Tech. Es sei aber unklar, wie viele Häuser in Nordkorea
überhaupt mit den für die Datenmengen notwendigen Leitungen ausgestattet seien. (APA/AFP)
2016-08-23 14:38 Tiroler Tageszeitung www.tt.com
82 /100
Ärger bei SPÖ: Drozda
„Oppositionspolitiker“
bezeichnet
Kurz
als
Wien - Regierungskoordinator
Thomas Drozda (SPÖ) kritisiert die
jüngste
Vorgangsweise
von
Minister Sebastian Kurz (ÖVP),
Vorschläge medial zu präsentieren
anstatt
regierungsintern
zu
diskutieren.
Das
Verhalten
einzelner würde eher dem eines
„Oppositionspolitikers“
entsprechen, meinte Drozda am
Dienstag im Ö1-Mittagsjournal.
Rückendeckung für Kurz kam
unterdessen von Parteiobmann
Reinhold Mitterlehner. ÖVP-Generalsekretär Peter McDonald kritisierte seinerseits die SPÖ für
die „mediale Abwertung“. Stattdessen solle der Regierungspartner viel eher „konstruktiv
mitarbeiten“. McDonald appellierte außerdem an die SPÖ, „zuerst vor der eigenen Haustüre zu
kehren und wichtige Projekte voranzutreiben“. Es gebe schließlich genug zu erledigen, verwies
er etwa auf die Pensionsreform.
Drozda: „Kontraproduktiv bis gefährlich“
Drozda hatte zuvor gesagt, die Regierung arbeite seit dem Wechsel im Kanzleramt in
Arbeitsgruppen gut zusammen. „In vier Themenfeldern funktionieren die Gruppen sehr gut“, so
Drozda. Die Gruppe „Sicherheit und Integration“ tage allerdings „defacto nicht“.
Danach gefragt, wer in der Regierung wie ein Oppositionsvertreter agiere, stellte der
Kanzleramtsminister fest: „Das ist sicher ein Befund, der auf den Außenminister zutrifft.“ Dass
Kurz seine Vorschläge - Stichwort „Ein-Euro-Job“ oder Burka-Verbot - nicht in der Arbeitsgruppe
diskutiere, sondern medial präsentiere, vereinfache die Regierungsarbeit nicht, kritisierte
Drozda weiter. Die Vorgangsweise sei „nicht zweckmäßig“: „Da erwarte ich von den Kollegen,
dass sie sich an den Kabinettstisch setzen.“
Es handle sich dabei schließlich um sensible Themen, betonte der Minister: „Ich halte es für
kontraproduktiv bis gefährlich, permanent Einzelvorschläge öffentlich zu diskutieren.“
Drozda wehrte sich gegen die Analyse, dass die Aufbruchstimmung nach dem Kanzlerwechsel
verflogen sei und verwies darauf, dass noch vor dem Sommer wichtige Materien vorgelegt
wurden. Auch eine Koalitionskrise sieht er nicht.
Mitterlehner: Wer in Österreich leben will, soll Beitrag leisten
Vizekanzler und ÖVP-Chef Mitterlehner unterstützte unterdessen die jüngsten Vorschläge von
Parteikollegen Kurz für Änderungen im Integrationsgesetz sowie die Einführung von „Ein-EuroJobs“. „Jedes Arbeitsangebot ist besser als in der Mindestsicherung zu verharren“, meinte
Mitterlehner in einem Statement.
Integration erfordere Rechte und Pflichten, die nun schärfer definiert werden sollen, so der
Vizekanzler: „Das wird Thema der Regierungsarbeit und mit dem Koalitionspartner verhandelt.“
Wer in Österreich leben will, soll einen Beitrag leisten - dies soll das künftige Integrationsgesetz
vorsehen. (TT.com, APA)
2016-08-23 14:28 Tiroler Tageszeitung www.tt.com
83 /100
Tiroler
Kassenärzte
Rahmenbedingungen
bekommen
bessere
Alpbach
–
Die
Tiroler
Gebietskrankenkasse
(TGKK)
und Ärztekammer für Tirol haben
am Rande
der Alpbacher
Gesundheitsgespräche flexiblere
Vertragsformen für Kassenärzte
vorgestellt. Das soll die Tätigkeit
als
Kassenarzt
attraktiver
machen, hieß es am Dienstag
bei einer Pressekonferenz.
Für die Jahre 2016 bis 2018 kam
man
in
den
Vertragsverhandlungen
zu
einem ganzen Maßnahmenpaket. So wird das Honorarvolumen der TGKK um 14,3 Millionen
Euro für die Vertragsärzte erhöht. Die wöchentliche Mindestordinationszeit wird auf 22
Wochenstunden angehoben. Es werden fünf Facharzt-Kassenstellen neu geschaffen, nämlich
in Wörgl (Orthopädie und Neurologie), Innsbruck (Lungenheilkunde), Hall (Augenheilkunde)
und Telfs (Urologie). Eine Vertragsstelle für Psychiatrie wird von Landeck nach Zams verlegt.
Zusätzlich werden die Möglichkeiten zur Zusammenarbeit von Ärzten verbessert. Eine
„Partnerpraxis“ ermöglicht beispielsweise einem Arzt, sich durch einen Kollegen vertreten zu
lassen. Insbesondere Kassenärzten, die kurz vor der Pension stehen oder die sich aufgrund
sonstiger Verpflichtungen oder Umstände vertreten lassen möchten, kommen diese neuen
Zusammenarbeitsmodelle entgegen. Es gibt weiters die Möglichkeit zur Teilung einer
Kassenstelle. Schließlich soll die Gründung einer Gruppenpraxis in Form einer GmbH oder OG
in Zukunft möglich sein. (APA)
2016-08-23 14:22 Tiroler Tageszeitung www.tt.com
84 /100
Höchste Zeit für Wacker-Wende
Von Wolfgang Müller
Innsbruck – Der Blick auf die
Tabelle der zweitklassigen Sky
Go Ersten Liga schreit aus Sicht
des FC Wacker förmlich nach
einer Trendumkehr. Die Zeit ist
überreif für die Wende. Es ist
zwar erst ein Sechstel der
Meisterschaft gespielt, doch
wenn am Freitag im NachzüglerDuell bei BW Linz wieder nichts
Zählbares herausschaut, dann
muss man sich um den Dauer-
Patienten FC Wacker ernsthaft Sorgen machen.
So trist die Momentaufnahme aus schwarz-grüner Sicht auch ist, die Meisterschaft des letzten
Jahres verdeutlich, dass wie immer am Schluss abgerechnet wird. Ewig wird das Beispiel St.
Pölten aber auch nicht herhalten können, um die Hoffnung am Leben zu erhalten. Präsident
Josef Gunsch, von Abstürzen und zwischenzeitlichen Höhenflügen in seiner Amtszeit schon
abgehärtet, sieht die Lage noch pragmatisch: „Ich bin kein Freund von Diskussionen, ich setze
auf Aktionen und akribisches Arbeiten. Freilich bin ich enttäuscht, aber auch überzeugt, dass wir
Qualität im Kader haben und die sportliche Leitung den Umschwung schafft.“
Fakt ist, dass nach sechs Runden das Negative klar überwiegt und sich der notorische Optimist
verdammt schwertut, etwas Positives herauszukitzeln.
Das läuft bei Wacker schief
Defensive: Das Dilemma der fatalen Eigenfehler begann beim blamablen Cup-Ausscheiden in
Mannsdorf und setzte sich nahtlos in der Meisterschaft fort. Von Stabilität ist man weit entfernt,
kein Spiel wurde bislang ohne Gegentreffer überstanden.
Spielaufbau: Ein Pfeiler im neuen System von Trainer Jacobacci. Mit den Negativerlebnissen
schrumpften Selbstvertrauen und Sicherheit. Das Herausspielen aus der Verteidigung
funktioniert zu selten bis gar nicht.
Offensive: Nur fünf Tore in sechs Spielen sind ein Beleg, dass der Sturm des proklamierten
Titel- aspiranten nicht viel mehr als ein laues Lüftchen ist. Es fehlt generell an Chancen im
Sechzehner, zudem am letzten Pass, und wenn der einmal ankommt, auch am Glück –
Pichlmann! – im Abschluss.
Verletzungen: Wie verhext, die Serie von verletzungsbedingten Ausfällen reißt einfach nicht ab.
Zurzeit sind Andi Hölzl, Alex Hauser und Tormann Pascal Grünwald angeschlagen, Roman
Kerschbaum erwischte es am Freitag gegen Lustenau, Alexander Riemann im Training.
Mittelfeldstratege Christoph Freitag, den ein Muskelbündelriss wochenlang außer Gefecht
setzte, ist dafür für das nächste Spiel ein Comeback-Thema.
Zuschauer: In den beiden letzten Heimspielen gegen Tabellenführer Liefering und gegen
Lustenau kamen weniger Fans ins Tivoli (4300) als beim Westschlager vor genau einem Jahr.
Damals bejubelten 4500 Fans einen 1:0-Sieg durch ein Freitag-Tor gegen Lustenau. Die
Derby-Watschn gegen Wattens (9000 Zuschauer) haben offensichtlich weder Fans noch FCWProfikicker richtig verdaut.
Darauf kann Wacker bauen
Hoffnung: Die stirbt bekanntlich zuletzt. Der Wacker-Kader muss in der Lage sein, in dieser
zweitklassigen Liga oben mitzuspielen. Es braucht halt dringend ein Erfolgserlebnis, um den
Knoten zu lösen und den schwarz-grünen Motor zum Laufen zu bringen. Zieht sich das weiter
wie ein Strudelteig, dann wir man wohl oder übel die Reißleine ziehen müssen, um den Fall ins
Bodenlose zu verhindern.
2016-08-23 13:57 Tiroler Tageszeitung www.tt.com
85 /100
Guardian-Journalist Kingsley hält hilflosem Europa den
Spiegel vor
Von Sibylle Peine/dpa
Berlin - Am 28. April 2015 nähert
sich Haschem dem Land seiner
Träume. Schon bald wird er in
Schweden sein. Als der syrische
Flüchtling mitten in der Nacht mit
dem Zug in Malmö ankommt, kann
er kaum glauben, dass er
tatsächlich am Ziel ist.
Hinter ihm liegt ein dreijähriges
Martyrium:
Mehrere
Gefängnisaufenthalte in Syrien,
eine gefährliche Flucht mit seiner
Familie nach Ägypten, schließlich allein eine noch gefährlichere Überfahrt in einem wackeligen
Boot nach Italien, eine Eisenbahnfahrt quer durch Europa, immer in der Angst vor Entdeckung
und Zurückweisung. Dazwischen zahlreiche Demütigungen und Schikanen, das Gefühl von
Ausgeliefertsein und absoluter Schutzlosigkeit.
Der britische Journalist Patrick Kingsley hat Haschem al-Souki auf seiner jahrelangen Irrfahrt
begleitet. Die Flucht des Syrers ist der rote Faden in seinem Buch „Die neue Odyssee“ zur
europäischen Flüchtlingskrise, dem derzeit vielleicht besten Werk zum Thema, das auf dem
Markt ist. Kaum ein anderer hat das Flüchtlingsdrama so hautnah und so umfassend erlebt wie
Kingsley. Als „Migrationskorrespondent“ des „Guardian“ ist der noch nicht 30 Jahre alte Brite mit
Flüchtlingen, Schleppern und Helfern in 17 Ländern auf drei Kontinenten in Kontakt gekommen.
Kingsley stellt der europäischen Flüchtlingspolitik ein verheerendes Zeugnis aus: Wenn man
sein Buch liest, bekommt man fast schon Mitleid mit Europas Politikern, so naiv, weltfremd und
letztlich sinnlos erscheint deren Politik. Doch die Vermutung liegt nahe, dass die Politiker sehr
wohl Bescheid wissen, ihrem verängstigten Wahlvolk aber die höchst verstörende Wahrheit
nicht zumuten wollen: Die Flüchtlinge lassen sich durch keine Abschottungspolitik der Welt
aufhalten.
Warum das so ist, lässt sich am besten in dem Kapitel über Afrika nachvollziehen. Kingsley
beschreibt darin das Schicksal von Flüchtlingen aus West- und Ostafrika, die meist über Libyen
nach Europa kommen. Die Fluchtursachen sind vielfältig: Bürgerkriege, Militärdiktaturen,
wirtschaftliche Perspektivlosigkeit und Klimakatastrophen. Und so lange es diese Ursachen
gibt, werden Menschen fliehen und viele andere davon profitieren.
Schlepper preisen Überfahrten in „Yachten“ an
In weiten Teilen Afrikas ist längst ein blühender Menschenschmuggel entstanden, an dem
Händler, Militär und Polizei mitverdienen. Die Stadt Agadez im Niger etwa war einst ein
Touristenzentrum, jetzt ist sie Drehkreuz des Menschenschmuggels. Jeden Montag starten die
Schleusertouren in die Sahara, mit stillschweigendem Einverständnis der Polizei: „Die
Polizisten schauen weg - sie zeigen mehr Interesse an meinem Fahrzeug als an jenen der
vorbeifahrenden Schleuser.“
Unverfroren preisen libysche Schleuser auf einer Facebook-Seite ihre Dienste an, als handele
es sich um eine erholsame AIDA-Kreuzfahrt: „Eine Fahrt nach Italien nächste Woche mit einer
großen, schnellen Touristenyacht. Zwei Stockwerke, klimatisiert, ausgelegt für Touristen. Auch
für Familien empfohlen.“ Ein anderer Schleuser bewirbt auf seiner Seite sein rostiges Boot mit
den Worten: „Vvvvery safe“. Man müsste fast schon lachen, wenn es nicht so traurig wäre.
Die Wahrheit ist viel komplexer
Das Geschäft ist so gut durchorganisiert und wirft für so viele Menschen so viel ab, dass die
Versuche europäischer Politiker, die Schleuserproblematik in den Griff zu bekommen, völlig
hilflos wirken. Man versteht: es ist nur Show fürs heimische Publikum. Ein 35-jähriger Syrer
bringt es auf den Punkt: „Selbst wenn es eine Entscheidung gäbe, die Migrantenschiffe zu
versenken, würden es manche Leute immer noch mit dem Schiff versuchen, weil der Einzelne
sich bereits als tot betrachtet.“
Kingsley ist ganz nah dran an den Menschen und ihren traumatischen Schicksalen, doch bei
aller Empathie bleibt er erstaunlich sachlich in seiner Rolle als Beobachter. Vor allem zwingt er
uns, unsere eingefahrenen und bequemen Denkweisen infrage zu stellen, unsere schlichte
Kategorisierung in gute und schlechte Flüchtlinge und böse Schleuser. Die Wahrheit ist viel
komplexer und so gibt es auch keine einfachen Lösungen. Nur eines ist klar: Europa ist bisher
seiner historischen Aufgabe nicht annähernd gerecht geworden.
2016-08-23 13:57 Tiroler Tageszeitung www.tt.com
86 /100
Bike-Spektakel mit 700.000 € subventioniert
Von
Mitterwachauer
Manfred
Mutters, Innsbruck, Fiss –
Die
Infrastruktur
im
Bikepark
Serfaus-FissLadis wäre perfekt. Und
doch entschied sich der
gleichnamige
Tourismusverband gegen
eine
Kooperation
mit
„Crankworx“.
Jenem
mehrtägigen MountainbikeSpektakel aus Whistler
(Kanada) mit Ablegern in Frankreich und Neuseeland, das nun der TVB Innsbruck für Mutters
und die Landeshauptstadt an Land gezogen hat. Wie berichtet, finden im Rahmen von
Crankworx 2017 mehrere Bike-Rennen in Mutters sowie in Innsbruck statt. Die Verantwortlichen
rechnen für diese Erstauflage samt Festivalcharakter mit rund 10.000 Besuchern.
„Das ist nicht unser Thema, weil wir uns den Familien verschrieben haben“, begründet GF Josef
Schirgi das Ausschlagen des Angebotes durch den TVB Serfaus-Fiss-Ladis. Seit drei Jahren
findet dort bereits ein Mountainbike-Festival für 11- bis 18-Jährige statt. Man habe sich in
Whistler umgesehen, die Gespräche blieben aber nur auf informeller Ebene. Den Kontakt zu
den Tirolern habe Crankworx gesucht. Dieser Profisport sei aber „nicht das, was wir wollen“.
Zumal man den angeblich geforderten TVB-Zuschuss in der Höhe von 200.000 bis 250.000
Euro nicht leisten wollte. „Wir investieren lieber in die Qualität unseres Parks.“ Schirgi glaubt
auch nicht, dass die europäische Version an jene in Whistler herankommen könne, wenngleich
er überzeugt ist, dass Innsbruck „sicher daraus etwas machen wird“.
Eine Million Euro kostet die Veranstaltung in Tirol. Das wurde gestern bekannt. Davon entfallen
700.000 € auf die öffentliche Hand. Je 200.000 € sollen TVB, Stadt und Land (plus Tirol
Werbung) zahlen, den Rest der Planungsverband westliches Mittelgebirge (100.000 Euro). Je
150.000 € sollen durch Sponsoring seitens Crankworx und nationale Sponsoren bzw. den ‐
Ticketverkauf reinkommen.
Christian Abenthung, BM von Axams und Planungsverbandsobmann, will zwar vom TVB über
die Veranstaltung informiert worden sein, eine Co-Finanzierung sei ihm aber „völlig neu und
auch nicht vorstellbar“. TVB-Obmann Karl Gostner indes beteuert, dass „die Finanzierung
gesichert ist“. Der Vertrag laufe über zwei Jahre. Schließlich solle die Bikeregion
weiterentwickelt werden. Der Mutterer Bikepark wurde indes „aus marketingtechnischen
Gründen“ in „Bikepark Innsbruck“ umbenannt. Auch das soll der Regionsidee dienen.
Die Stadt hat 150.000 € beschlossen und weitere 50.000 € „in Aussicht gestellt“. Das Land hat
eine Verwendungszusage über 100.000 Euro erteilt, sagt LHStv. Josef Geisler. Ein Beschluss
soll folgen.
2016-08-23 13:44 Tiroler Tageszeitung www.tt.com
87 /100
Spendenstreit
stattgegeben
mit
Fiona
Grasser:
Berufung
nicht
Innsbruck
–
Das
Oberlandesgericht
Innsbruck
(OLG) hat der Berufung des
Vereins „Event & Plattform
gegen Tierleid“ im Streit um
Spendengelder
nach
dem
ersten Wiener Tierball im Jahr
2012 rund um Fiona Pacifico
Griffini-Grasser keine Folge
geleistet. Dies teilte ihr Anwalt
Hermann Holzmann der APA
am Dienstag mit. Das OLG
bestätigte
damit
die
erstinstanzliche Abweisung der
Klage des Vereins.
Nach Unstimmigkeiten bei der Spendenverteilung hatte der Verein, der den Ball veranstaltete,
die damalige Schirmherrin Fiona Grasser auf Rechnungsoffenlegung geklagt. Die geltend
gemachten Verfahrensmängel würden aber nach Ansicht des Berufungsgerichts nicht
vorliegen, hieß es in dem der APA vorliegenden Urteil des OLG.
Fiona Grasser hatte 50.000 Euro vom Unternehmen Swarovski lukriert und weitere rund 25.000
Euro bei Prominenten gesammelt. Während die 50.000 Euro den vorgesehenen
Tierschutzvereinen zugeflossen waren, war der Verbleib der rund 25.000 Euro vorerst offen.
Fiona Grasser konnte jedoch bereits am ersten Verhandlungstag belegen, dass die Gelder
direkt an Tierschutzorganisationen geflossen waren, wie zu Prozessbeginn außer Streit gestellt
worden war. Veranstalterin Brigitte Martzak behauptete aber, dass die Spenden laut einer
Vereinbarung mit der Frau des ehemaligen Finanzministers Karl-Heinz Grasser an ihren Verein
hätten fließen müssen, um sie auch zur Aufwandsabdeckung heranziehen zu können.
Das Beweisverfahren habe „eine Vereinbarung, wie ursprünglich von der Klägerin behauptet,
dass die Beklagte selbst Spenden sammeln, auf einem Konto vereinnahmen und an die
Klägerin abführen sollte“ nicht ergeben, hieß es in dem erstinstanzlichen Urteil. Abgesehen
davon habe die Klägerin auch selbst außer Streit gestellt, dass die Beklagte keine
Malversationen begangen habe. (APA)
2016-08-23 13:39 Tiroler Tageszeitung www.tt.com
88 /100
Das unterschätzte Vorratslager
Von Gabriele Starck
Innsbruck – Die Wogen in Deutschland gingen hoch, als am Wochenende durchsickerte, dass
Berlin die Bevölkerung dazu bringen will, Vorräte für den Krisenfall anzulegen. Die
Aufforderung zu Hamsterkäufen verunsichere die Menschen, tobte die Opposition. Es gebe
keinerlei Anlass, ein Angriffsszenario an die Wand zu malen.
Beim Zivil- und Katastrophenschutz
des Landes Tirol wundert man sich
über
die
deutsche
Erregung.
Hierzulande habe man nie damit
aufgehört, den Menschen zur
Vorratshaltung zu raten – auch nicht
nach Ende des Kalten Krieges. „Wir
bewerben das sogar ganzjährig bei
Veranstaltungen und jeden Oktober
besonders intensiv“, sagt Gabor
Gunda, heuer in den Wartezimmern
von Ärzten und mit einer neuen
Zivilschutz-App.
Wie viele Haushalte den Empfehlungen nachkommen, ist nicht bekannt. Eine Imas-Umfrage
von 2015 in Oberösterreich ergab jedenfalls, dass sich gerade einmal 16 Prozent „sehr gut“ für
den Ernstfall vorbereitet halten, 26 Prozent aber gar nicht. Verunsichern würden derartige
Informationskampagnen hierzulande jedenfalls kaum jemanden. Nur ein paar deutsche
Mitbürger hätten tatsächlich schon bei ihm nachgefragt, welche konkrete Gefahr denn da vor
der Bevölkerung geheim gehalten werde.
Dabei, so Gunda, gehe es gar nicht unbedingt um den Katastrophenfall. Er versucht den
Menschen die Vorratshaltung mit positiven Beispielen näherzubringen. „Es ist doch auch fein,
wenn ich schon was daheim habe, falls ich krank oder auch nur müde bin oder überraschend
Gäste kriege.“ Was sei dabei, ein paar Pakete Reis, Nudeln und Konservendosen daheim zu
lagern.
Davon abgesehen muss weder ein Reaktorunfall noch ein Cyberangriff Tirol überraschen, um
die öffentliche Versorgung lahmzulegen. Dafür reichten schon extreme Wetterverhältnisse,
erinnert der für Zivil- und Katastrophenschutz zuständige LHStv. Josef Geisler. Lawinen, Muren
oder Überschwemmungen können sowohl die Straßenverbindungen als auch die Strom- und
die Wasserversorgung für einige Tage unterbrechen. „Dann kann im betroffenen Gebiet auch
kein Lebensmittelgeschäft mehr beliefert werden“, mahnt Gunda.
Sehr wohl in den Hintergrund geraten sei hingegen der Luftschutz-Gedanke. Die Vorschrift, bei
Neubauten einen Raum zum Schutz vor Atomangriffen vorzusehen, wurde 1997 aufgehoben.
Doch auch von den damals schon privat errichteten Luftschutzräumen – da ist von immerhin
zwei Millionen Plätzen die Rede – würde heute kaum jemand profitieren. „Denn es war nie
vorgeschrieben, dass der Raum auch fertig gestellt sein muss.“ So gesehen, gibt es zumindest
in den Häusern aus jenen Jahren einen Platz, der gut als Vorratskeller genutzt werden kann.
2016-08-23 13:39 Tiroler Tageszeitung www.tt.com
89 /100
Leipzig startet mit bescheidenen Zielen: Fuß fassen
Leipzig - Im Cup ausgeschieden, in der Liga reüssiert: Der steirische Coach Ralph Hasenhüttl
hofft nach dem bitteren Aus in der ersten DFB-Cup-Runde gegen Dynamo Dresden darauf,
dass die Premierensaison mit Aufsteiger RB Leipzig in der deutschen Fußball-Bundesliga
genauso verläuft wie jene mit Ingolstadt 2015/16. Da hatte es für den damaligen Aufsteiger mit
40 Punkten Rang elf gegeben.
Die Leipziger waren vor dem
Cup-Aus im Elfmeterschießen
ungeschlagen
durch
die
Vorbereitung gekommen. Das
macht Mut für den Start ins
Bundesliga-Abenteuer. „Wir
als Mannschaft haben uns
keine Ziele wie Tabellenplatz
oder Punkte gesetzt, weil es
nichts bringt. Wir versuchen
Fuß zu fassen in der Liga, das
wird schwer genug“, sagte
Defensivspieler
Stefan
Ilsanker.
Ilsanker: „Absolut wettbewerbsfähig“
Wichtig sei es, den eigenen Fußball weiter zu festigen. „Ich denke, wenn wir die Sachen, die wir
bei den Topspielen in der zweiten Liga schon gut umgesetzt haben, auch in der ersten Liga
umsetzen, dann sind wir absolut wettbewerbsfähig“, blickte Ilsanker optimistisch voraus. Der
ÖFB-Teamkicker ist vorerst in der Innenverteidigung gesetzt, genauso wie Marcel Sabitzer in
der Offensive.
Beide haben mit dem Aufstieg die nächste Stufe auf der Karriereleiter erreicht, dürfen sich
erstmals außerhalb von Österreich in einer ersten Liga beweisen. „Beide haben absolut das
Zeug für die Bundesliga“, betonte Sportdirektor Ralf Rangnick.
Die Vorfreude ist groß, bei Ilsanker auch die Hoffnung, dass ihm Stars wie Robert Lewandowski
oder Pierre-Emerick Aubameyang nicht um die Ohren laufen. „Natürlich freue ich mich brutal auf
so große Namen und Weltstars, dass ich mich mit denen messen darf. Es ist schon richtig geil,
aber auf der anderen Seite harte Arbeit, denn von denen wird jeder Fehler gnadenlos bestraft“,
weiß Ilsanker.
Er will persönlich noch einen Schritt nach vorne machen. „Ich bin auf einem guten Weg und jetzt
gilt es in einer Topliga zu bestätigen, dass ich auch da mithalten kann“, sagte der Salzburger. Im
ÖFB-Nationalteam habe er das bereits in Duellen mit Stars wie Neymar, Zlatan Ibrahimovic oder
Cristiano Ronaldo unter Beweis gestellt. „Jetzt gilt es das Woche für Woche zu bestätigen und
dann wird man sehen, ob mich das noch einmal auf ein anderes Level bringt“, sagte Ilsanker.
Schweres Programm zum Auftakt
Als erste Prüfung wartet am Sonntag (17.30) das Gastspiel bei 1899 Hoffenheim. „Unser
Startprogramm hätte leichter sein können, deshalb ist es wichtig, in Hoffenheim gleich zu
punkten“, gab Rangnick die Marschroute vor. Danach wartet das Heimspiel gegen Borussia
Dortmund, gefolgt vom Gastspiel in Hamburg und der Heimpartie gegen Gladbach. Der
Deutsche erwartet sich keinen Fehlstart, sollte es dazu kommen, würde man aber ruhig bleiben.
„Gladbach hatte letztes Jahr fünf Niederlagen in Serie und ist nachher noch Vierter geworden“,
erinnerte Rangnick.
Neben der Ligapremiere am Wochenende fiebern die Leipziger auch dem Heimdebüt am 10.
September entgegen. Der Dauerkartenverkauf wurde bei 20.000 gestoppt, das Duell mit dem
BVB in der 42.959 Sitzplätze fassenden Red-Bull-Arena hätte laut Ilsanker „dreimal ausverkauft“
werden können. „Die Nachfrage ist riesengroß, die Euphorie ist riesengroß. Wir haben
unglaublich tolle Fans, ich nehme an, dass jedes Heimspiel ausverkauft sein wird“, sagte der
ÖFB-Teamkicker voller Vorfreude.
Die großen Highlights werden trotzdem auswärts stattfinden. „Ich freue mich riesig darauf, in
Dortmund vor über 80.000 zu spielen, in München, auf Schalke, das werden unglaublich geile
Spiele werden“, meinte Ilsanker. Im Titelkampf hat er neben den Bayern und Dortmund auch
Leverkusen auf der Rechnung.
Imponiert hat ihm zuletzt die Entwicklung von Mainz, das vergangenes Jahr lange um einen
Champions-League-Platz kämpfte, am Ende Sechster wurde. „Das zeigt, wie eng die Liga ist,
was möglich ist. Auf der anderen Seite sieht man bei Clubs wie Bremen oder Stuttgart, dass
man mit einem schlechten Jahr schnell gegen den Abstieg spielt.“
Das 2009 in einer Kooperation mit dem SSV Markranstädt in der fünften Liga gestartete Projekt
„RB Leipzig“ ist am vorläufigen Höhepunkt angelangt. Angefeindet wird der Club von vielen
Seiten nach wie vor. „Dass einem in den gegnerischen Stadien natürlich nicht der rote Teppich
ausgerollt wird, ist klar“, rechnet Ilsanker mit der ein oder anderen Verbalattacke. In Dresden
blieb es zuletzt nicht bei verbalen Angriffen, Anhänger warfen da einen blutig abgetrennten
Bullen-Kopf aus dem Sektor auf den Boden, um offenbar gegen Red Bull zu protestieren. (APA)
2016-08-23 13:39 Tiroler Tageszeitung www.tt.com
90 /100
Musiker an
gestorben
Schimmelpilzen
in
seinem
Dudelsack
London/Glasgow – Musizieren
kann lebensgefährlich sein:
Weil
er
sein
Instrument
jahrelang nicht gereinigt hat, ist
ein
Dudelsackspieler
in
Großbritannien im Alter von 61
Jahren gestorben. Laut einer in
der
Zeitschrift
„Thorax“
veröffentlichten Studie waren
der trockene Husten und die
Atemnot, die dem Musiker zu
schaffen
machten,
auf
Schimmelpilze
in
seinem
Instrument zurückzuführen.
Auf die Idee, den Dudelsack zu untersuchen, kamen seine Ärzte nach der Rückkehr des
Musikers von einem dreimonatigen Australien-Aufenthalt. Denn während der Reise hatte er das
Instrument nicht dabei und fühlte sich deutlich besser. In Analysen wurden mehrere Pilzarten an
verschiedenen Stellen des Dudelsacks entdeckt. Der Mann unterzog sich einer Behandlung,
doch diese kam zu spät: Er starb im Oktober 2014.
Risse in der Lunge entdeckt
Die Obduktion brachte große Risse in der Lunge zum Vorschein. Zum ersten Mal sei entdeckt
worden, dass derartige Beschwerden auf das Einatmen von Pilzen aus einem Dudelsack
zurückzuführen seien, heißt es in der Studie.
Eine deutliche Warnung an Musiker enthält der Bericht auch: „Spieler von Blasinstrumenten
müssen verstehen, wie wichtig die regelmäßige Reinigung ist.“ Andrew Bova vom Nationalen
Dudelsack-Zentrum im schottischen Glasgow schwört auf die Reinigung mit einem Wattebausch
nach jeder Nutzung. „So stellt sich gar nicht erst Feuchtigkeit ein“, sagte er der BBC. (APA/AFP)
2016-08-23 13:38 Tiroler Tageszeitung www.tt.com
91 /100
Pensionskassen:
werden
Vorsorgelösungen
sollen
attraktiver
Wien – Der Fachverband
der Pensionskassen der
Wirtschaftskammer
Österreich will, dass in fünf
Jahren
jeder
zweite
heimische
Arbeitnehmer
über eine PensionskassenVorsorgelösung verfügt. Bis
dahin soll der Anteil der
FirmenpensionBerechtigten von 23 auf bis
zu 50 Prozent klettern,
sagte
FachverbandsObmann
Andreas
Zakostelsky am Dienstag. Dazu sollen Firmenpensionen vermehrt in Kollektivverträgen
verankert werden, derzeit haben 69 von 859 KV entsprechende Regelungen.
Auf das KV-Thema lege man jetzt im Hinblick auf die Herbstlohnabschlüsse der Sozialpartner
besonders großes Augenmerk und werde das Modell im Detail bei ÖGB, AK und WKÖ
vorstellen. Seit vorigem Jahr, als der Fachverband erstmals dafür die Werbetrommel rührte,
habe sich einiges getan, mittlerweile habe rund ein Zehntel der Kollektivverträge eine solche
Regelung. Das betrifft etwa Papierindustrie, Banken, Bundesforste, Telekom, Fluglinien,
Versicherungen,
Bundesbedienstete,
Bundesbahnen,
ORF,
Universitäten,
Eisenbahnunternehmen.
„100 Euro bleiben 100 Euro“
Arbeitgebern und Arbeitnehmern seien die steuerlichen Möglichkeiten offenbar zu wenig
bewusst, so Zakostelsky. Von 100 Euro Gehaltserhöhung, die ein Dienstgeber zahle, bekomme
der Beschäftigte netto nur 70 Euro, während die Firma samt Nebenkosten 135 Euro zu
berappen habe. Dagegen erhalte der Dienstnehmer beim Pensionskassenmodell die 100 Euro
brutto für netto, da weder Lohnsteuer noch SV-Abgaben anfallen, und die Kosten für die Firma
lägen wegen der reduzierten Steuerbasis bei nur 75 Euro. Auch diese Rechnung wolle man
jetzt den KV-Verhandlungen „transparent machen“, kündigte der Fachverbandsobmann an.
Zur besseren Ausnutzung der mit 10 Prozent limitierten steuerlichen Absetzbarkeit der
Arbeitgeber-Beiträge in eine Pensionskasse sollte diese Begrenzung für beide Seiten
zusammen, also auch für Dienstnehmer gelten. Sprich: Jenen Anteil, den ein Unternehmen
nicht voll ausschöpft, sollte der Arbeitnehmer nutzen können, bis der 10-Prozent-Rahmen
erreicht ist. Damit könnten Dienstnehmer mit zusätzlichen Eigenbeiträgen zur Pensionskasse
ihre Firmenpension erhöhen, lautet das Argument.
Neu für KV-Lösungen vorsehen sollte man zudem eine Kombination mit Opting-Out-Modellen,
also einer Entgeltumwandlung. Falls ein Beschäftiger nämlich eine Lohnerhöhung nicht bar auf
die Hand wolle, sondern sich für eine Pensionskasse entscheide, so hätte er von 100 Euro, die
ein Arbeitgeber zahlt, nicht netto 70 Euro mehr am Konto, sondern 100 Euro in der
Pensionskasse, rechnete Zakostelsky vor. Wolle ein Arbeitnehmer dies nicht, sollte er innerhalb
einer bestimmten Frist widersprechen können.
Langzeitkonto für flexible Lebensgestaltung
Als Langfrist-Idee schwebt dem Fachverband ein „Langzeitkonto“ für Arbeitnehmer vor, das
diesen während des Berufs eine flexiblere Lebensgestaltung und obendrein den Aufbau einer
Altersvorsorge ermöglichen könnte. Auf einem Konto sollten etwa Überstunden oder andere
Entgeltbestandteile als Geldbetrag „angespart“ werden können, aber falls nötig vor der Pension
teilweise für die Pflege Angehöriger, eine längere Kinderbetreuung oder ein Sabbatical genutzt
werden können. Möglich sein sollte auch die Übertragung in eine Pensionskasse.
Administrieren sollten die Konten Pensions- oder Vorsorgekassen. Die Idee sei als Anstoß an
die Sozialpartner gedacht und noch kein fertiges Modell, betonte Zakostelsky.
Die langfristige Performance der Pensionskassen sei trotz der aktuellen Niedrigzinsphase intakt
und viel besser als etwa auf einem Sparbuch oder bei Anleihen, so Zakostelsky. Auf 3-JahresSicht liege sie bei 5,93 Prozent pro Jahr, für die letzten fünf Jahre im Schnitt bei 4,14 Prozent
jährlich. Über 25 Jahre seien im Schnitt 5,58 Prozent pro Jahr erwirtschaftet worden. Heuer im
ersten Halbjahr habe das Brexit-Votum kurz vor Ende Juni das Veranlagungsergebnis bei
niedrigen 0,22 Prozent gehalten. Doch aufgrund der Entwicklung im Juli und August „sind wir
zuversichtlich, dass wir mit Jahresende 2016 ein respektables Ergebnis erreichen“.
Zinspolitik ist „systematische Enteignung“
Die „EZB-Null- oder Niedrigzinspolitik“ kritisierte Zakostelsky als „an der Grenze einer gewissen
Verantwortungslosigkeit“, denn sie verhinderte zum Beispiel, dass eine breite Schicht, nämlich
die Mittelschicht, mit einem Zinseffekt vernünftig vorsorgen könne: „Das ist eine systematische
Umverteilung - um nicht zu sagen systematische Enteignung.“ Die Europäische Zentralbank
(EZB) setze Schritte, die sie selbst noch vor einigen Jahren abgelehnt habe, etwa durch den
Erwerb von Staatsanleihen und nun auch Corporate Bonds. Damit halte sie den Preis
bestimmter Waren bei Null - dennoch brächten die Maßnahmen nur teils die gewünschten
Effekte.
Ende 2015 hatten 883.219 Österreicher Anspruch auf eine Firmenpension. Davon waren
793.598 Anwartschaftsberechtigte - und 89.621 bezogen schon eine Zusatzpension. Mit 614
Mio. Euro an Auszahlungen waren die Pensionskassen der größte private Pensionszahler im
Land, im Schnitt lag eine Pensionskassenpension bei 489 Euro pro Monat. Ende 2015 hatten
die Kassen 20,2 Mrd. Euro an Vermögen veranlagt. (APA)
2016-08-23 13:33 Tiroler Tageszeitung www.tt.com
92 /100
Jan Böhmermann zurück im Fernsehen
Von Jonas-Erik Schmidt/dpa
Köln – Jan Böhmermann kann nicht gut
schweigen. Andere Moderatoren nutzen
Sommerpausen, um mal komplett von der
Bildfläche zu verschwinden. Böhmermann
eher nicht. Der Rückzug von Lukas Podolski
aus
der
deutschen
Fußballnationalmannschaft, „Pokémon Go“,
die Eigenheiten von Saugrobotern - auf
Twitter und Facebook versorgte er das Netz
in den vergangenen Wochen recht konstant
mit Gedanken zum Weltenlauf.
Am Donnerstag (ZDFneo, 22.30 Uhr) wird er
das auch wieder vor der Kamera tun. Sein „Neo Magazin Royale“ kehrt aus Sommerpause
zurück - auch wenn es sich so anfühlt, als sei der 35-jährige Satiriker und TV-Moderator nie weg
gewesen. Wobei es natürlich nicht ganz stimmt, dass Böhmermann nie schweigt. Im April hatte
er eine dieser seltenen Phasen - auf dem Höhepunkt der sogenannten Böhmermann-Affäre
rund um sein Gedicht über den türkischen Präsidenten Erdogan und die juristischen Querelen,
die es auslöste.
Fans machten sich Sorgen
Damals tauchte Böhmermann zeitweise komplett ab, manche Fans machten sich sogar leise
Sorgen um ihn. Nach der Schaffenspause kehrte er allerdings mit einem Paukenschlag zurück
und führte RTL mit einem Fake-Kandidaten bei „Schwiegertochter gesucht“ vor.
Das erste Halbjahr 2016 hat Böhmermann - zum Teil von ihm provoziert, zum Teil wohl auch für
ihn überraschend - in eine neue Wahrnehmungsstufe katapultiert. Wessen Sendung sogar von
der deutschen Bundeskanzlerin kommentiert wird - Angela Merkel nannte das Gedicht „bewusst
verletzend“ -, der gehört zum medialen Inventar der Republik. ZDF-Intendant Thomas Bellut
bekräftigte bereits, den zum Jahresende auslaufenden Vertrag verlängern zu wollen.
Die spannende Frage ist, ob sich diese riesige Aufmerksamkeit in den neuen Folgen noch mal
annähernd erreichen lässt. An dem Auszug aus der Gästeliste lässt sich das noch nicht ablesen
- da stehen unter anderem CDU-Politiker und Talkshow-Veteran Wolfgang Bosbach, Rapper
Samy Deluxe und Moderator Klaas Heufer-Umlauf drauf. Aber Gäste sind bei Böhmermann
sowieso eher zweitrangig. Die großen Aufschläge gelingen ihm meist mit seinen Einspielern
und dem folgenden Aufruhr im Netz. Für die erste Folge verspricht das ZDF eine Rückkehr in
seiner Rolle als Rapper „POL1Z1STENS0HN“. Am Konzept der Sendung werde sich zunächst
nichts ändern.
Witzchen über die Affäre
Dass Böhmermann seine „Böhmermann-Affäre“ komplett links liegen lässt, ist aber wohl eher
unwahrscheinlich - selbst wenn man sich im Rückblick immer mehr fragt, wie sie Deutschland
mal über Wochen beschäftigen konnte. Nach einer Anfangsphase ohne jeden Kommentar ist er
längst dazu übergegangen, Witzchen darüber zu machen, wenn auch wohldosiert. Zum Ende
der Sommerpause lässt er sich vom ZDF zitieren: „Dass so viele spannende Dinge in der Welt
passiert sind, während das ‚Neo Magazin Royale‘ in der Sommerpause war, finde ich bewusst
verletzend. Ich bin froh, dass es am Donnerstag endlich wieder losgeht.“ Den Gruß an die
Kanzlerin und ihr „Bewusst verletzend“-Zitat goss er jüngst schon in eine neue gleichnamige
Rubrik im „Neo Magazin Royale“.
Seine bisher letzte Sendung vor der Pause schloss der Moderator Anfang Juli mit einer
theatralischen Darbietung des Bee-Gees-Covers „I Started a Joke“. Inhalt: Jemand macht einen
Witz, muss aber erkennen, dass er auf ihn selbst zurückfällt. Böhmermann widmete das Lied
unter anderem der Rechtsabteilung des ZDF. Es klang aber nicht so, als wolle er die Witze sein
lassen. (APA/dpa)
2016-08-23 13:29 Tiroler Tageszeitung www.tt.com
93 /100
Türkische Zentralbank senkte Leitzins zum sechsten Mal
in Folge
Istanbul – Die türkische
Zentralbank
hat
ihren
Leitzins
den
sechsten
Monat gesenkt. Der Satz für
Übernachtkredite
werde
von 8,75 auf 8,50 Prozent
zurückgenommen, teilte die
Notenbank am Dienstag
mit. Ökonomen hatten mit
diesem Schritt gerechnet.
Denn Präsident Recep
Tayyip
Erdogan
hat
wiederholt billigeres Geld
gefordert.
Er will eine stärker konsumgetriebene Wirtschaft und appellierte an die Geschäftsbanken, nach
dem fehlgeschlagenen Militärputsch keine hohen Zinsen zu nehmen. Er drohte sogar mit
Aktionen gegen diejenigen, „die den falschen Weg gehen“.
Investoren sind seit dem Putschversuch vom 15. Juli verunsichert - zumal der Staat schon fast
80.000 Beschäftigte aus dem öffentlichen Dienst entfernt hat. Die Regierung rückte inzwischen
von ihrem Wachstumsziel ab: „Wir können ein Wachstum von 4,5 Prozent in diesem Jahr nicht
erreichen“, sagte der stellvertretende Ministerpräsident Mehmet Simsek kürzlich. Weniger
Touristen nach mehreren Anschlägen, zunehmende Firmenpleiten und viele faule Kredite bei
den Banken setzten dem lange boomenden Schwellenland ohnehin schon zu. (APA, Reuters)
2016-08-23 13:25 Tiroler Tageszeitung www.tt.com
94 /100
Isinbajewa schloss Comeback bei Olympia 2020 nicht aus
Moskau - Trotz ihres offiziellen Karriereendes schließt die russische Stabhochspringerin Jelena
Isinbajewa eine Teilnahme an Olympia in Tokio 2020 nicht aus. „Was bei den nächsten
Olympischen Spielen sein wird, weiß nur Gott. Im Prinzip ist nichts unmöglich“, sagte Isinbajewa
der Zeitung Sport-Express.
Die 34-jährige Olympiasiegerin und
Weltrekordlerin hatte am Freitag das
Ende ihrer Karriere erklärt. Zuvor war
sie in die Athletenkommission des
IOC gewählt worden. „Mein Leben
ändert sich“, sagte sie. Jetzt werde
sie sich auf die neue Aufgabe
konzentrieren. Bezüglich Tokio wolle
sie weder Nein sagen noch etwas
versprechen.
Wegen des russischen DopingSkandals durfte Isinbajewa nicht bei
den Sommerspielen in Rio de Janeiro antreten. Ursprünglich hatte sie nach eigenen Worten
davon geträumt, in Brasilien ihre Karriere mit einer weiteren Goldmedaille zu beenden. Sie
hatte vehement gegen den Komplettausschluss der russischen Leichtathleten von Olympia
protestiert und das Vorgehen gegen Russland verurteilt.
Auch im Interview spielte sie den Doping-Skandal herunter. „Das Dopingproblem in Russland
existiert, aber es ist nicht so groß, wie es aufgeblasen wurde“, meinte sie. „Es existiert auf der
ganzen Welt, und alle wissen das“, kritisierte Isinbajewa. (APA)
2016-08-23 13:25 Tiroler Tageszeitung www.tt.com
95 /100
Ex-Polizist
angeklagt
im
Fall
Bakary
wegen
Vergewaltigung
Wien – Vier Jahre nach der Tat
wird ein ehemaliger Wiener
Polizist, der mit Kollegen den
damaligen Schubhäftling Bakary
J. gefoltert hat, nun doch wegen
Vergewaltigung
seiner
ExFreundin
angeklagt.
„Über
Weisung
der
Oberstaatsanwaltschaft
wurde
die Anklageschrift eingebracht“,
bestätigte
Behördensprecher
Thomas
Haslwanter
einen
entsprechenden Bericht des
„Falters“.
Nähere Details machte Haslwanter unter Verweis auf den Persönlichkeitsschutz der Betroffenen
nicht. Allgemein sei es jedoch so, dass „Anklage einzubringen ist, wenn eine Verurteilung
wahrscheinlicher ist als ein Freispruch“. Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft das Verfahren
bereits 2013 eingestellt, ehe einem Fortführungsantrag des Opfers stattgegeben wurde.
Entlassener WEGA-Beamte
Bei dem Beschuldigten handelt es sich um einen von drei mittlerweile entlassenen WEGABeamten, die im Jahr 2006 den Schubhäftling Bakary J. nach einem missglückten AbschiebeVersuch in einer Lagerhalle in Wien-Brigittenau gefoltert hatten. Der Mann bestritt die
Vergewaltigung in der Nacht auf den 22. Mai 2012, welche die Frau im weiteren
Ermittlungsverfahren angeblich mit Fotos und Arztberichten zu untermauern versuchte. Nach
Erstattung der Anzeige begab sie sich in ein Spital, wo Würgemale am Hals und blaue Flecken
am Oberschenkel diagnostiziert wurden. Der Mann behauptete, er habe „leidenschaftlichen
Sex“ gehabt und die Gegenwehr der Frau als „Sadomaso-Spiel“ angesehen.
Die Staatsanwaltschaft Wien folgte vor drei Jahren im Zweifel den Angaben des entlassenen
Polizisten, obwohl die Frau entschieden in Abrede stellte, mit diesem je SM-Praktiken ausgelebt
zu haben. Die Behörde stellte das Verfahren 2013 ein. Die Frau reichte in weiterer Folge einen
Fortführungsantrag ein. Vier Jahre nach der Tat landet der Fall nun doch vor Gericht. Der
ehemalige Wega-Beamte wird angeklagt. (APA)
2016-08-23 13:22 Tiroler Tageszeitung www.tt.com
96 /100
GmbH mit Experten:
Sportförderung
Doskozil
verrät
Pläne
für
Wien - Nach der Nullnummer
von London 2012 und der
Bronzemedaille in Rio will der
neue Sportminister Hans
Peter
Doskozil
die
Sportförderung in Österreich
radikal
umkrempeln.
Die
Spitzensportförderung
soll
entpolitisiert werden
und
künftig in der Hand einer von
Experten
geführten
Gesellschaft
liegen.
Im
Breitensport muss an der
Basis künftig mehr Geld
ankommen, fordert Doskozil.
Erst 2013 war das Bundes-Sportfördergesetz von Doskozils Vorgänger als Verteidigungs- und
Sportminister, Gerald Klug, reformiert worden, mit dem Ziel, das Gießkannensystem zu beenden
sowie Spitzen- und Breitensport klar zu trennen. Zudem war die Förderung transparenter
geworden. Bei der Sportförderung in Österreich geht es bekanntlich um sehr viel Geld. An die
130 Millionen Euro werden 2016 aus den beiden großen Töpfen Allgemeine und Besondere
Sportförderung in den heimischen Sport gepumpt.
Das, was Doskozil jetzt vor hat, ist aber zumindest im Spitzensportbereich eine radikale
Neuausrichtung. „Es geht darum, alle Fördergeldmöglichkeiten zusammenzuziehen und in
einer Gesellschaft zu fokussieren“, erklärte der Ressortchef. Umsetzten soll dies künftig eine
GmbH außerhalb des Ministeriums, die von Sportexperten geleitet wird und eine klare
Führungsstruktur mit zwei Geschäftsführern und einem Aufsichtsrat hat. „Unser Signal ist,
Parteipolitik raus aus dieser GmbH“, so Doskozil. In der Gesellschaft können künftig auch
Förderungen ähnlich wie das mit 20 Millionen Euro dotierte Olympia-Projekt „Rio 2016“, das
aber nicht das gebracht hat, was man sich erhofft hat, angesiedelt sein.
Die Umsetzung soll bereits diesen Herbst geschehen und der erst seit Jänner im Amt
befindliche Minister ist zuversichtlich, dass schon in drei Wochen ein Papier vorliegen wird.
„Das wird sicherlich noch diskutiert und angepasst. Aber die Grundausrichtung soll bleiben:
Geld für den Spitzensport in eine Hand und nicht in eine politische Hand, sondern in die von
Sportexperten.“
Sportministerium geht mit gutem Beispiel voran
Die Zuversicht ist groß, denn laut Doskozil wurden mit wesentlichen Vertretern des Sport schon
vor Olympia in Rio Gespräche geführt und man habe bisher nur positive Rückmeldungen
bekommen. „Auch vom Koalitionspartner und dem Innenministerium“, versicherte Doskozil.
Zudem gehe man selbst mit gutem Beispiel voran. „Ich bin bereit, auch die Gelder des
Sportministeriums in diese neue Institution überzuführen. Ich lege in Zukunft keinen Wert darauf,
dass ich Förderung vergebe. Vielmehr soll der Spitzensport professionell von Sportprofis
organisiert und administriert werden“, signalisiert der Minister, dass er bereit ist, selbst ein
politisches Instrument aus der Hand zu geben.
Man habe aufgrund der Vorgespräche bereits ganz konkrete Vorschläge und die legistische
Vorarbeiten in Auftrag gegeben, erklärte Doskozil. Das notwendige Gesetz soll es noch in
diesem Jahr geben. „Ich glaube, dass jetzt im Sport etwas gemacht werden muss und dass die
Zeit reif ist für diese Entscheidungen.“
Wer die Experten in dieser neuen Gesellschaft sein könnten, ist natürlich noch offen. Doskozil:
„Dazu ist es noch zu früh. Aber es gibt sehr viele österreichische Sportexperten, die auch
international erfolgreich sind. Man könnte versuchen, die wieder zurückzuholen.“
Mehr Planstellen für Sportler im Bundesheer
Auch im Bundesheer zeichnen sich Verbesserungen hinsichtlich Sportförderung ab. Derzeit gibt
es dort etwa 190 Planstellen für Sportler, die sich dank sozialer Absicherung dem Spitzensport
widmen können. Diese Planstellen werden nun auch für den Behindertensport geöffnet,
außerdem sollen sie auf deutlich über 200 ausgebaut werden.
Wie der Spitzensport ist Doskozil auch der Breitensport und der Nachwuchs ein Anliegen.
„Sport ist ein Thema von klein auf. Spitzensportler werden nicht erst mit 20 oder 21 produziert
oder fallen vom Himmel. Sie entstehen sehr früh in den Vereinen, an der Basis. Die Eltern und
das ganze Umfeld haben eine Riesenaufgabe und Verantwortung.“
Deshalb werde man in einem nächsten Schritt trachten, mehr Geld in die Basisvereine und den
Nachwuchs hineinzubringen. Derzeit kämen durch die Verteilung über die Dachverbände nur
40 Prozent der Gelder auch an der Basis an. „Diese Quote ist mir ein Dorn im Auge“, machte
Doskozil klar, dass er diese deutlich steigern möchte.
Eine Änderung der (dreifach vorhandenen, Anm.) Dachverbands-Struktur sei eher nicht
möglich, glaubt Doskozil. „Das hat historische Gründe und ist auch gut so, jeder Sportverein
findet sich da wieder.“ Es müsse aber mehr Geld bei den Basisvereinen ankommen. „Dann gibt
es auch eine bessere Nachwuchsförderung oder einige Infrastrukturprojekte mehr.“
Tägliche Turnstunde startet im Burgenland
In diesem Zusammenhang freut sich Doskozil auch, dass mit 1. September in seinem
Heimatbundesland Burgenland als Projekt auch die „Tägliche Turnstunde“ endlich stattfindet.
20 von den Dachverbänden kommende Sportlehrer mit einer spezifischen Ausbildung werden
in den Pflichtschulen Sportunterricht realisieren. Ziel ist, dieses Projekt auf ganz Österreich
auszurollen.
„Das Ganze wird ein Volumen von über 30 Millionen Euro haben und wir haben sichergestellt,
dass diese Finanzierung bis 2019 funktionieren wird“, betonte der Minister. Ziel sei, die tägliche
Turnstunde österreichweit fix zu implementieren. Stattfinden werde die Bewegungseinheit im
Rahmen der Schul-Autonomie. „Die Schulen sollen selbst entscheiden, ob sie das wollen oder
nicht.“ Die Möglichkeiten reichten von einer echten Turnstunde bis zu einer Kombination aus
Lernen und Bewegung, sagte Doskozil. (APA)
2016-08-23 13:06 Tiroler Tageszeitung www.tt.com
97 /100
Bericht zu Hypo-U-Ausschuss empfiehlt Insolvenzrecht
für Länder
Wien, Klagenfurt – Der
Berichtsentwurf zum HypoU-Ausschuss, erstellt von
Verfahrensrichter
Walter
Pilgermair, ist heute an die
Parteien ergangen. Laut
dem Entwurf, der der APA
vorliegt, „erscheint eine
Reform bei Ermittlung und
Begrenzung von Haftungen
der Gebietskörperschaften
unerlässlich“. Auch ein
Insolvenzrecht für Länder
und
Gemeinden
sei
geboten. Die Aufsicht könnte besser zusammenarbeiten.
„Mittels einer transparenten Haushaltsgebarung unter Veröffentlichung aller Haftungsrisiken soll
gewährleistet werden, dass eventuelle finanzielle Risiken für Bund wie Länder erfasst sind“,
heißt es unter vielen anderen Punkten auf den knapp 500 Seiten weiters. Derzeit seien
Vergleiche der Haftungsstände und der Obergrenzen wegen uneinheitlicher Methodiken zur
Berechnung praktisch unmöglich.
Dass es noch kein Länder-Insolvenzrecht gebe „führt zu Fehlanreizen und birgt auf Länderseite
die Gefahr eines nicht nachhaltigen, sorglosen ökonomischen Fehlverhaltens, da auf die Hilfe
von außen, durch den Bund, spekuliert wird“. Gläubigerseitig könne es hingegen dazu führen,
dass die Haftungen von Gebietskörperschaften implizit als Bundeshaftungen gewertet werden,
schreibt Pilgermair.
Staatskommissäre streichen oder stärken
Staatskommissäre, die für den Bund in Banken-Aufsichtsräten sitzen, gehörten abgeschafft oder
gestärkt, heißt es im Berichtsentwurf zum Hypo-U-Ausschuss über die Aufpasser der Republik,
die in Banken-Aufsichtsräte entsandt werden.
Zur Kontrolle aus Finanzmarktaufsicht (FMA) und Oesterreichischer Nationalbank (OeNB) heißt
es, dass deren „Koordinierung, Aufgabenteilung, Informationsfluss“ untereinander „verbessert
und institutionalisiert werden“ solle. „Auch wäre die Verantwortlichkeit bzw.
Rechenschaftspflicht der handelnden Akteure anzuheben.“
Wirtschaftsprüfer von Bank bestellt und bezahlt
Mangelnde Kritik der Wirtschaftsprüfer trotz teils kritischer Berichte der Aufsicht „scheint das
Ergebnis eines Interessens- und Zielkonfliktes zu sein. So ist es die Bank, die ihren Prüfer
bestellt und bezahlt“, heißt es im Berichtsentwurf. Klare Regeln wären angebracht. Große
Mandate wie jene zur Prüfung einer Bank seien außerdem von zentraler wirtschaftlicher
Bedeutung für den einzelnen Wirtschaftsprüfer und auch die tätige Kanzlei.
Also „ist es daher angezeigt, diese Abhängigkeit bzw. auch nur deren Anschein durch
gesetzliche Vorgaben zu beenden. Dies kann durch eine Beschränkung der Anzahl der
maximal zulässigen Jahresabschlussprüfungen durch denselben Prüfer, dasselbe Prüfteam
oder dasselbe Prüfungsunternehmen geschehen.“
Register soll Transparenz schaffen
Da Firmen- und Trustkonstrukte im Finanzsektor dazu genutzt würden, um die
Nachvollziehbarkeit der wirtschaftlich Begünstigten zu verschleiern und die Aufklärung zu
erschweren, wird im Berichtsentwurf auch „eine gesetzliche Regelung“ vorgeschlagen, „die ein
öffentlich einsehbares Register mit zertifizierten Letztbegünstigten von internationalen
Firmennetzwerken vorsieht“. So „könnte für erhöhte Transparenz und ein geringeres
Kreditrisiko“ gesorgt werden. (TT.com/APA)
2016-08-23 13:02 Tiroler Tageszeitung www.tt.com
98 /100
Deutsches Bündnis will sofortigen Stopp der TTIPVerhandlungen
Berlin
–
Ein
breites
Bündnis
aus
Gewerkschaften,
Wohlfahrts-, Sozial- und
Umweltverbänden,
entwicklungspolitischen
Organisationen
und
Kircheninitiativen
fordert
den sofortigen Stopp der
Verhandlungen über das
umstrittene
Freihandelsabkommen
TTIP mit den USA. Die
Ratifizierung des schon
fertig verhandelten Abkommens CETA mit Kanada müsse ausgesetzt werden, forderte das
Bündnis am Dienstag in Berlin.
Großdemonstrationen in sieben deutschen Städten am 17. September sollen diesen
Forderungen Nachdruck verleihen. Die bundesweite Demonstration unmittelbar vor dem SPDParteikonvent, bei dem CETA das Hauptthema ist, und vor dem Treffen des EUHandelsministerrats markiere den bisherigen Höhepunkt der Proteste, erklärte das Bündnis
„TTIP und CETA stoppen“. Ihm gehören mehr als 30 Organisationen an. Die Abkommen seien
„ein demokratischer Skandal“.
„Leidtragende sind die Ärmsten der Armen“
CETA und TTIP verankerten „eine Paralleljustiz“ für Investoren; rechtsstaatliche Prinzipien
würden außer Kraft gesetzt, kritisierte das Bündnis. Staaten würden auf Investitionsschutz
zulasten der Gemeinwohlorientierung verpflichtete, soziale und ökologische Errungenschaften
der Gewinnerwartung von Großunternehmen untergeordnet.
Zu den Leidtragenden der durch die Abkommen forcierten Handelspolitik gehörten
insbesondere im Agrarsektor weltweit „die Ärmsten der Armen“, erklärte die Präsidentin von Brot
für die Welt, Cornelia Füllkrug-Weitzel. Laut dem Hauptgeschäftsführer des Paritätischen
Gesamtverbandes, Ulrich Schneider, gefährden die Abkommen die gemeinnützigen sozialen
Dienste in Deutschland. Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann,
sieht die kulturelle Vielfalt gefährdet. Die öffentliche Förderung von Kultureinrichtungen und der
öffentlich-rechtliche Rundfunk seien nicht ausreichend gesichert.
Das Bündnis hofft früheren Angaben zufolge auf weit mehr als 100.000 Teilnehmer bei den
Demonstrationen am 17. September. Sie sind in Berlin, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig,
München und Stuttgart geplant.
Im vergangenen Oktober hatte das Bündnis in Berlin eine Großdemonstration gegen TTIP
organisiert, die laut Organisatoren rund 250.000, laut Polizei 150.000 Teilnehmer hatte. Vor
dem Besuch von US-Präsident Barack Obama in Hannover protestierten im April erneut
Zehntausende Menschen gegen das Freihandelsabkommen. (APA, AFP)
2016-08-23 12:53 Tiroler Tageszeitung www.tt.com
99 /100
Markenstreit
zwischen
Champagnerriesen
Ischgl – Zwischen dem Ischgler Hotelier
Günther Aloys und dem französischen
Champagnerhersteller MHCS ist ein
Markenstreit
um
den
von
Aloys
erfundenen
Dosen-Prosecco
„Rich“
entbrannt. Der Unternehmer wirft MHCS
vor, die Marke seines Unternehmens
„Rich“ ganz gezielt und „über die Maßen“
für die Bewerbung der ChampagnerMarke Veuve Clicquot auszunutzen, wie
er in einer Aussendung argumentierte.
Der Champagnerriese wiederum habe
zuvor ihn und die RICH AG vor dem
Ischgler
Hotelier
und
Landgericht München I in erster Instanz insbesondere auf Feststellung geklagt, dass die
Verwendung des Zeichens gestattet sei und man den eigenen Markenanmeldungen zustimmen
müsse, so Aloys. In einer Gegenklage betreibt der Hotelier nun die Untersagung der Nutzung
des Zeichens in der derzeitigen Form. Laut einem Bericht der Kronen Zeitung klagte Aloys
MHCS auf 300.000 Euro.
Vor rund einem Jahr sei MHCS an ihn herangetreten, um über die Verwendung der
Bezeichnung „Rich“ zu verhandeln, erklärte Aloys zur Vorgeschichte. Man habe sich in einer
Vereinbarung darauf geeinigt, dass MHCS „Rich“ ausschließlich als zusätzliche weitere
Bezeichnung für Produkte nutzen dürfe, die unter einer anderen Hauptmarke, wie z. B. Veuve
Clicquot, vertrieben werden. Die Verwendung von „Rich“ als Hauptmarke sei dadurch nicht
gestattet worden.
„Rich“ prange aber nun so groß auf den Etiketten von zahlreichen Veuve-Clicquot-Sorten, dass
insbesondere für den Flaschen-Prosecco von „Rich“eine große Verwechslungsgefahr bestehe,
argumentierte Aloys. Der eigentliche Name des Getränks - Veuve Clicquot - sei wegen der
dominanten und übergeordneten Bezeichnung „Rich“ kaum mehr wahrnehmbar. „Originär war
es die RICH AG, nicht MHCS, die die Markenrechte besaß und wir sehen, dass MHCS eine
Markenrechtsverletzung nun billigend in Kauf zu nehmen scheint“, kritisierte der Hotelier. Der
2006 erstmals vorgestellte Dosen-Prosecco hatte vor allem durch PR-Events mit Paris Hilton
Schlagzeilen gemacht. (APA)
2016-08-23 12:27 Tiroler Tageszeitung www.tt.com
100 /100
Schockrocker Alice Cooper tritt gegen Clinton und
Trump an
Washington
–
Nach
Bekanntgabe seiner mehr
oder
weniger
ernst
gemeinten Kandidatur für
die
US-Präsidentschaft
zeigt sich Schockrocker
Alice
Cooper
bei
angedachten Maßnahmen
kreativ. Schon auf der
Website
seiner
Wahlkampagne fordert der
68-jährige Musiker, den
verstorbenen MotörheadFrontmann Ian „Lemmy“
Kilmister am Mount Rushmore neben den bedeutendsten US-Präsidenten zu verewigen.
Auf dem 50-Dollar-Schein soll der Komiker Groucho Marx den früheren Präsidenten Ulysses S.
Grant ersetzen. Großbritannien fordert Cooper auf, den 20-Pfund-Schein mit dem Konterfei des
Komikers Peter Sellers zu bedrucken.
„A Troubled Man for Troubled Times“
Das Wahlkampfteam des Musikers konzentriert sich derzeit darauf, Fan-Artikel zu verkaufen und
Coopers Song „Elected“ aus dem 1972 neu aufzulegen. Der Song, der während der
erfolgreichen Kampagne zur Wiederwahl des US-Präsidenten Richard Nixon ein Hit war, endet
mit den Worten: „Jeder hat Probleme und mir persönlich sind sie egal“. Sein Slogan für den USWahlkampf lautet: „A troubled Man for Troubled Times.“ (Ein geplagter Mann für schwierige
Zeiten).
Rocker Alice Cooper hat seine Kandidatur gegen Donald Trump und Hillary Clinton am Montag
öffentlich gemacht. Erfindergeist hatte der 68-Jährige bereits im Juni am österreichischen NovaRock-Festival bewiesen. Cooper ließ bei dieser Gelegenheit Doppelgänger seiner
nunmehrigen Rivalen gegeneinander antreten. Bei seinem Uralt-Hit „Elected“ ließ er zwei
Verkleidete als Donald Trump und Hillary Clinton aufeinander los. Nach einem kurzen
Boxkampf begannen die beiden Rivalen sich heftig zu lieben. Als Solo-Künstler lieferte Cooper
am Nickelsdorfer Musikfestival eine Performance gespickt mit Hits aus seiner langen Karriere
und zeigte schon damals politisches Interesse.
Mit schaurigem Make-up, Kunstblut und geköpften Baby-Puppen auf der Bühne erfand Alice
Cooper den „Schockrock“ - privat aber geht der amerikanische Sänger lieber in die Kirche oder
auf den Golfplatz. 22 Stunden am Tag sei er der ganz normale Vincent Damon Furnier, als der
er geboren wurde, sagte Cooper einmal in einem Interview. „Die restliche Zeit bin ich Alice
Cooper, eine völlig eigenständige Persönlichkeit.“
Karriere begann harmlos
Die Karriere des heutigen Schockrock-Stars begann einst ganz harmlos. Als Sohn eines
Priesters wurde Vincent Damon Furnier in Detroit im US-Staat Michigan geboren und zog später
mit seiner Familie nach Arizona. Mit Freunden aus dem Langlauf-Team nahm Cooper aus Spaß
an Talentwettbewerben teil, zunächst noch als Beatles verkleidet. Nach einigen
Umbesetzungen, Umbenennungen und einem Umzug nach Los Angeles bekam die Truppe
dann einen Plattenvertrag. Ein magisches Hexenbrett soll der Legende nach den endgültigen
Bandnamen „Alice Cooper“ ausgespuckt haben.
Nachdem sich frühe Alben zunächst schlecht verkauften, brachte schließlich der Song „School‘s
Out“ im Jahr 1972 den internationalen Durchbruch. Innerhalb der Band lösten Stress und
Alkohol allerdings einen Dauer-Streit aus, welcher damit endete, dass Cooper den Bandnamen
für sich alleine reklamierte und eine Solokarriere begann. Noch heute muss er den anderen
Mitgliedern der Gruppe von damals jährlich Tantiemen zahlen. „Welcome To My Nightmare“
hieß das erste Solo-Album des Rockers 1975.
„Am Ende bleibt dir nichts“
Der Erfolg blieb Cooper erhalten, aber auch der Alkohol ließ ihn nicht los. „Ich war mein ganzes
Leben Alkoholiker, aber all die Autos, Häuser, Frauen, Drogen - am Ende bleibt Dir nichts“,
sagte der Rocker mit den langen Haaren und den auf der Bühne immer kohlschwarz
umrandeten Augen einmal. „Es gab Phasen in meinem Leben, an denen ich keine Ahnung
mehr hatte, wer ich eigentlich war und was ich da machte.“ Schließlich wies sich Cooper
freiwillig selbst in eine Entzugsklinik ein.
Neben seinem exzessiven Leben als Grusel-Rocker ist Cooper jedoch auch ein
Familienmensch und hat gemeinsam mit der Tänzerin Sheryl Goddard - seit mehr als 35 Jahren
seine Ehefrau - drei Kinder großgezogen. Zu Hause sei er lieb und brav, beteuert Cooper. „Ich
habe den merkwürdigsten Charakter des Planeten. Ich benutze keine Kraftausdrücke und ich
werde nie sauer. Für meine Familie bin ich ein Held.“
Im Vorjahr gründete Cooper gemeinsam mit Hobby-Musiker Johnny Depp und „Aerosmith“Gitarrist Joe Perry die Band Hollywood Vampires. Wirklich ernst nimmt Cooper sein Auftreten in
Politik wie Musik wohl eher nicht. Schon zu Beginn seiner Karriere sei ihm schnell klar
geworden, dass er kein hochtrabender Künstler, sondern einfach ein Entertainer sei, sagte der
Schockrocker einmal. (APA)
2016-08-23 12:19 Tiroler Tageszeitung www.tt.com
Total 100 articles.
Created at 2016-08-24 06:02