32. Jahrgang GZA/PP 8048 Zürich, Post CH AG Donnerstag, 25. August 2016 Nr. 34 Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch Ursula Bieri übergibt ihre Buchhandlung cial Media offenstehen. Deshalb fehlen oft die Ruhe und die Geduld, um ein Buch in die Hand zu nehmen. Zusätzlich machen Online-Anbieter wie Amazon den Buchhandlungen zu schaffen. Dass sich Ursula Bieri nach der Schule überhaupt dazu entschied, Buchhändlerin zu werden, liegt an ihrer «begrenzten Neigung zur Mathematik», wie sie selber sagt. Dass Bieri doch zum Buchhandel kam, verdankt sie ihrem Schulort. Ganz in der Nähe ihrer Schule in Zürich gab es damals eine Buchhandlung, und so kam ihr, die schon immer gerne gelesen hat, die Idee, dort eine Lehre zu machen. Mit der Buchhandlung Wolf kam sie Ende der 70er-Jahre in Berührung. Reinhard Wolf bat sie während der Weihnachtszeit, auszuhelfen. Eine Aushilfestelle, die sich bis zur Leitung entwickelte, denn 1988 übernahm schliesslich Bieri das Zepter. Dieses Kapitel geht nun zu Ende. Über dreissig Jahre arbeitete Ursula Bieri in der Buchhandlung Wolf. Ende Monat übergibt sie, die eigentlich gar nicht Buchhändlerin werden wollte, das Geschäft ihrem Nachfolger. Oliver Linow Jules und seine Geschwister geniessen eine behütete Kindheit. Durch den plötzlichen Unfalltod ihrer Eltern werden sie allerdings aus den bestehenden Strukturen herausgerissen und müssen sich völlig neu orientieren. Die Geschichte der drei Geschwister erzählt Benedict Wells in seinem Roman «Vom Ende der Einsamkeit», der in diesem Frühling erschienen ist. Ursula Bieri ist extrem angetan von diesem Buch, in dem «ein junger Autor so reif über das Leben und die Liebe schreibt», wie sie selber sagt. Vielleicht berührt es die Küsnachterin aber auch, dass für die Geschwister ein völlig neuer Lebensabschnitt beginnt. In einen solchen startet die 67-Jährige nämlich Ende August selber, glücklicherweise nicht aus tragischem Anlass. Über dreissig Jahre war sie der Buchhandlung Wolf in Küsnacht treu: zunächst als Teilzeitangestellte, dann als Leiterin und in den letzten elf Jahren als Inhaberin. Von der Chefin zur Angestellten Nun ist damit Schluss. Ende August übergibt Bieri die Zügel ihrem Nachfolger Stephan Winiger. Der Abschied löst gemischte Gefühle aus. «Ich bin froh, nach den intensiven Jahren vermehrt Zeit für mich zu haben», erzählt die Buchhändlerin. Museumsbesuche, ausgedehnte Waldspaziergänge Küsnacht ohne Wolf unvorstellbar Lustvoller lesen: Darauf freut sich Buchhändlerin Ursula Bieri, die bald mehr Zeit haben wird. sowie ihre beiden Enkelinnen kamen oft zu kurz. Zudem freut sich Bieri darauf, wieder «lustvoller» zu lesen. Das bedeute nicht, dass sie als Buchhändlerin nicht lustvoll lesen konnte. Buchhändlerisches Lesen bedeutet vor allem Arbeit, sich auseinanderzusetzen mit Verlagsvorschauen und Neuerscheinungen. Jetzt freut sie sich, auch wieder einmal ein altes Buch hervornehmen zu können. Gleichzeitig fällt Bieri der Abschied sehr schwer. «Viele meiner Kundinnen und Kunden kenne ich schon sehr lange. Da haben sich zum Teil echte Freundschaften entwickelt», erzählt die Küsnachterin mit feuchten Augen. Deshalb ist sie froh, vorläufig weiterhin zwei Tage pro Woche in der Buchhandlung zu arbeiten. Allerdings nicht mehr als Chefin, sondern plötzlich auf einer Stufe mit den Angestellten, die jahrelang unter ihr standen. «Das könnte am Anfang schon ein bisschen ungewohnt sein. Aber ich werde mich umstellen, und dann klappt das schon», meint die Buchhändlerin lachend. Bieri ist mit Leib und Seele Foto: O. Linow Buchhändlerin. Wäre sie heute zwanzig, würde die Küsnachterin aber vielleicht einen anderen Beruf wählen. Nicht wegen der Arbeit an sich, wie sie betont. «Der Buchhandel hat sich in den letzten Jahren einfach extrem verändert», begründet sie. Die Berufsaussichten seien in den nächsten Jahren viel zu unsicher. «Besonders die Jungen lesen weniger als früher», ist die Buchhändlerin überzeugt. Den Grund dafür sieht sie vor allem in den vielen Möglichkeiten, die den Jungen beispielsweise mit Computern und So- Glücklich ist die Küsnachterin, dass sie mit Stephan Winiger einen Nachfolger gefunden hat: «Denn Küsnacht ohne Buchhandlung ist für mich unvorstellbar», betont sie. Mit Winiger hatte Bieri viele Gespräche, und sie ist überzeugt, dass der Laden bei ihm in guten Händen ist. Winiger arbeitet schon lange als Buchhändler und freut sich, nun eine eigene Buchhandlung leiten zu können. Bleibt zu hoffen, dass für Bieri der neue Lebensabschnitt, anders als für Jules aus «Vom Ende der Einsamkeit», viel Glück und Freude bereithält. Lesung und Verabschiedung: Fr. 26. August, ab 19.30 Uhr. Autorin Johanna Lier liest aus «Bring mir Jagdfang». Anschliessend Abschiedsapéro von U. Bieri. Anmeldung erforderlich. 044 910 41 38, mail@ wolf.ch. Buchhandlung Wolf, Küsnacht. Eine Enttäuschung für die Nachbarn Ein Profi für die Amateure Ein Applaus für die Kinder Das Pfarrhaus der reformierten Kirche in Küsnacht wird bald umgebaut. Trotz Versprechungen an der Kirchgemeindeversammlung konnte mit der Anwohnerfamilie Egli keine einvernehmliche Lösung gefunden werden. Seite 3 Von der Super League zum FC Küsnacht: Nach über zehn Jahren im Profifussball hat Marco Bernet in den Amateurbereich gewechselt. Dort übernimmt er die technische Leitung bei den Junioren E, D und C. Seite 7 Am Ende gab es kein Halten mehr: Mit einer bewegenden Schlussaufführung ging am Wochenende die Kinderkulturwoche der reformierten Kirche zu Ende. Die jungen Künstlerinnen und Künstler wurden gefeiert. Seite 9 Biswindstrasse 53, 8704 Herrliberg Telefon 044 915 22 08, Fax 044 915 42 90 www.biswind.ch, [email protected] 2 Stadt Zürich Nr. 34 25. August 2016 AKTUELL Gratis mit Countryschiff aufs Mittelmeer Acht Tage lang auf dem Countryschiff von Hotelplan das Mittelmeer und Konzerte geniessen: Für zwei Leser und ihre Begleitperson wird dies gratis möglich – inklusive Vollpension in einer Premium-Aussenkabine. «Jedes Jahr kommen 200 Leute mehr, beim zweiten Mal waren es bereits 550», schwärmt Albi Matter. Der Countrypapst aus Wiedikon, der alljährlich das internationale Countryfestival im Albisgüetli organisiert, hat für das Kreuzfahrtschiff von Hotelplan erneut ein attraktives Programm zusammengestellt. Über 30 Musiker und 5 Bands unterhalten die Gäste, darunter Stars aus den USA wie Two Tons of Steel und James Intveld mit Band & Chuck Mead von ex BR549, aber auch Schweizer Grössen wie Nashville Rebels, Jeff Turner oder Bluegrass Beans. Ferner stehen LineDance-Kurse mit der Europameisterin Sigi Strahm auf dem Programm. Im Angebot von Hotelplan ist fast alles inbegriffen (ausser Anreise nach Ancona, fakultative Landausflüge, Getränke, Trinkgelder etc): Die Vollpension gehört ebenso zum Verwöhnpaket wie die täglichen Konzerte auf mehreren Bühnen. Die Preise für eine Innenkabine betragen pro Person zwischen 990 und 1490 Franken, für eine Aussenkabine 1790 bis 2990 Franken. In See sticht das Kreuzfahrschiff am 16. Oktober, dann geht es via Kreta und Rhodos durch das östliche Mittelmeer. (ho.) kreuzfahrten.hotelplan.ch, www.countrymusiccruise.ch. Premiumkabine, Vollpension und täglich Konzerte Die Wettbewerbspreise von Hotelplan können sich sehen lassen: Für zwei Leserinnen oder Leser winkt auf dem Countryschiff eine Premium-Aussenkabine für je zwei Personen im Wert von 4380 Franken pro Kabine. Die Reise führt vom 16. bis 23. Oktober durch das östliche Mittelmeer. Inbegriffen sind Vollpension an Bord, täglich Konzerte auf mehreren Bühnen, Line-Dance-Kurse und mehr. Und so sind Sie dabei: Bis Sonntag, 4. September, ein Mail mit Vor- und Nachname, vollständiger Adresse und Telefon sowie dem Vermerk «Countryschiff» an [email protected] senden. Die Gewinner werden direkt benachrichtigt. Session auf Deck (v.l.): Buddy Dee und Alex Enrico (Las Vegas Country Band) mit Session-Musikern. Buddy Dee (Prix-Walo-Gewinner), Fan und Jeff Turner beim Rettungstest. Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen. Das neue Schiff von Hotelplan, die «Celestyal Crystal». Fotos: zvg. ANZEIGEN Spass in der Natur für die ganze Familie am abwechslungsreichen Erlebnistag auf der Felsenegg. Foto: zvg. Rätseln und morsen auf der Felsenegg Unter dem Motto «Laufen – Rätseln – Gewinnen» findet am Sonntag, 4. September, der Erlebnistag auf der Felsenegg statt. Bereits zum sechsten Mal veranstaltet die Luftseilbahn Adliswil-Felsenegg (LAF) diesen besonderen Tag, der sich an all jene richtet, die abwechslungsreiche Stunden in der freien Natur verbringen möchten. Wer bei den Rätselposten auf der Strecke zwischen der Felsenegg und der Balderen das richtige Lösungswort findet, bekommt einen FinisherPreis, und in der Schlussverlosung die Chance auf den Gewinn von drei attraktiven Hauptpreisen. Die Rätselposten in der Balderen werden auch dieses Jahr von Mitgliedern der Jungwacht Blauring Adliswil betreut. Gross und Klein können die Natur auf einem Blindenparcours hautnah erleben, das Morsealphabet kennen lernen und zwei knifflige Fragen beantworten. Dazu gibt es leckeres Schlangenbrot am Lagerfeuer. Anreise mit dem öV Der Startpunkt befindet sich auf der Felsenegg. Die Anreise aus der Stadt Zürich und dem Sihltal erfolgt mit der Sihltalbahn S4 bis nach Adliswil. Nach einem kurzen Fussmarsch transportiert die Felseneggbahn die Besucherinnen und Besucher in nur fünf Minuten auf die Felsenegg. (pd./mai.) Erlebnistag auf der Felsenegg: «Laufen – Rätseln – Gewinnen». Sonntag, 4. September, 10–16 Uhr. Weitere Infos: www.laf.ch. Wettbewerb Lokalinfo verlost 10× 2 AlbisTageskarten der SZU. Die Karten berechtigen zur Nutzung sämtlicher öffentlicher Verkehrsmittel der Stadt Zürich und des Albisgebiets. Wer Albis-Tageskarten gewinnen möchte, schickt bis spätestens 29. August eine Mail mit Betreffzeile «Albis» und vollständigem Absender an: [email protected] oder eine Postkarte an: Lokalinfo AG Wettbewerb «Albis» Buckhauserstrasse 11 8048 Zürich Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen. Küsnachter AKTUELL Baupläne der Kirche verärgern Nachbarn Der bevorstehende Umbau des Pfarrhauses Dorf sorgt bei der Anwohnerfamilie Egli für Unmut. Trotz Versprechen der Kirchenpflege, eine einvernehmliche Lösung mit den Nachbarn zu suchen, ist dies nicht gelungen. Ab Anfang September wird hier gebaut: Das Pfarrhaus Dorf. Ganz rechts im Bild ist der Verbindungstrakt zum Foto: Annina Just Kirchgemeindehaus zu sehen. Dahinter auf dessen Flachdach kommt die Terrasse zu liegen. Abänderung eines Satteldaches zugestimmt, was zu einer Erweiterung und Aufstockung des Verbindungstraktes und zu einem Flachdach führte. Mit den damals unterzeichneten Vereinbarungen wurden die früheren «Wir fühlen uns über den Tisch gezogen und für dumm verkauft.» Immer wieder Zugeständnisse «Zu allem, was aussen am Pfarrhaus geplant ist, sagen wir ganz sicher nicht ja», hatte Renate Egli damals an der Versammlung gesagt. Ihre Familie sei der Kirche in den vergangenen fünf Jahrzehnten bei Aus- und Umbauarbeiten stets entgegengekommen, doch nun sei genug, hatte die redegewandte Seniorin vor 72 Stimmberechtigen erklärt. Sie meinte damit Zugeständnisse, die ihr Schwiegervater Jacques Egli sowie dessen Söhne Jakob und Alfred gemacht haben. Dazu gehört das Abtreten eines Streifen Landes durch Jacques Egli im Jahre 1954. Gemäss Renate Egli habe der Malermeister im Gegenzug dafür einen Malerauftrag für einen Teil des damals neu gebauten Kirchgemeindehauses erhalten. Weiter habe ihr Schwiegervater ein Näherbaurecht für die Annexbauten (Hauswarthaus und Küchentrakt) in limitierter Höhe und später für den Bau eines neuen Lifts erteilt. Die Erben Jakob und Alfred Egli genehmigten in der Folge freiwillig eine neue Schleppgaube auf dem Hauswartdach für ein zusätzliches Zimmer im Estrich – trotz der noch gültigen Eingeschossigkeit. Wie Renate Egli erzählt, kam dies zustande, weil sie selbst damals Liegenschaftsverwalterin in der Kirchenpflege war und sich für eine Erweiterung der kleinen Hauswartswohnung eingesetzt hatte. Weiter haben die beiden Brüder bei der Renovation des Kirchgemeindehauses im Jahr 2004 einer Vergrösserung des Lifts sowie einer Renate Egli, Anwohnerin Grunddienstbarkeiten, wie die Höhenlimitierung für die beiden Annexbauten, gelöscht. Dies geht aus Dokumenten hervor, die dem «Küsnachter» vorliegen. Renate Egli bezeichnet den damaligen Entscheid der Familie Egli heute als grossen Fehler: «Wir taten dies im guten Glauben, dass dieses Flachdach unverbaut bleibe.» Doch nun ist ihrer Meinung nach genau das Gegenteil eingetroffen. Man fühle sich durch das Vorgehen der Kirchgemeinde vor den Kopf gestossen, meint die Küsnachterin. Eine Frage der Messmethode Renate Egli sieht heute die Forderungen der Familie Egli bei weitem nicht erfüllt. Dies obwohl die Vorlage für den Umbaukredit von 812 000 Franken im November 2015 nur nach langen Diskussionen und dem Versprechen seitens der Kirchgemeinde, eine einvernehmliche Lösung mit Eglis zu suchen, durchgekommen ist. Laut Egli wird die Terrasse nun keinen Quadratzentimenter kleiner gebaut, als ursprünglich geplant. Zwar legte die Kirchgemeinde den Anwohnern einen Vertrag vor, indem sie festhielt, «den Sitzbereich der Terrasse auf 10 Quadratmeter zu beschränken, gemessen von der Dachtraufe aus.» In den aktuellen Bauplänen ist die Terrasse jedoch unverändert mit 13,4 Quadratmetern bezeichnet – die 10 Quadratmeter entstammen also lediglich einer anderen Messmethode. Renate Egli meint zu diesem Vorgehen: «Wir fühlen uns über den Tisch gezogen und für dumm verkauft.» Sowohl Max Heberlein, Präsident der Kirchenpflege, wie auch Jörg Wieland, Bauvorstand in diesem Gremium, bestätigen, dass es nicht gelungen sei, eine Lösung zu finden, die beide Seite glücklich macht. «Aber schlussendlich habe ich die Aufgabe, den Beschluss des Souveräns umzusetzen», räumt Wieland ein. Und dieser habe ja die Vorlage angenommen. Nur wurde die Genehmigung der Vorlage mit folgendem Zusatz protokolliert: «Die Kirchenpflege wird beauftragt, mit der Familie Egli eine einvernehmliche Lösung bezüglich der projektierten Dachterrasse und der Lukarne zu finden.» Darauf angesprochen meint Wieland, dass es nicht immer möglich sei, einen Auftrag erfolgreich abzuschliessen. Er betont aber: «Ich habe mich wirklich um eine Einigung bemüht, und wir sind in zwei wesentlichen Punkten entgegengekommen. Immerhin konnte so ein Modus vivendi gefunden werden.» Ausserdem habe er durchaus Verständnis dafür, dass die Nachbarn nicht nur glücklich sind über den Ausbau. Zufrieden ist die Anwohnerin einzig mit den zwei Änderungen am Projekt: Als Mehrraum für die oberste Wohnung und Ausgang auf die Terrasse wird eine Schleppgaube (schräg abfallendes Dach) anstatt einer Lukarne (kleines Giebeldach) gebaut. So fällt der Dachaufsatz weniger hoch aus als ursprünglich geplant. Zudem wird auf einen Sichtschutz auf der Terrasse in Form eines Rankgerüstes verzichtet. «Der Baukommission der Politischen Gemeinde ist es zu verdanken, dass die Höhe dieser Schleppgaube reduziert werden musste, damit die neue Schleppgaube symmetrisch zur bereits vorhandenen südlichen passt», fasst Egli die Geschehnisse zusam- men. Den oben erwähnten Vertrag hat das Ehepaar Egli nicht unterschrieben. «Uns wurden zwar zwei Punkte, die dem Umbau in keiner Weise schaden, von der Kirchenbehörde zugestanden. Weitere Punkte hätten sich hingegen für die Familie höchst nachteilig auswirken können», erklärt Egli. So sollte im Dokument, das dem «Küsnachter» ebenfalls vorliegt, festgehalten werden, dass bei einem allfälligen Neubau auf jenem strittigen Grundstück die vereinbarte Grunddienstbarkeit wieder gestrichen würde. «Der Vertrag verlangte von uns unter anderem, auf jegliche Rechtsmittel zu verzichten. Dies würde im Falle eines Neubaus zwar auch gestrichen, raffinierterweise aber erst, wenn die Baubewilligung für einen Neubau vorliegt», empört sich die Anwohnerin. Denn damit würde – laut ihrem Anwalt – jeglicher Rekurs bei einem erneuten Vorhaben verunmöglicht. «Keine Chance für Rekurs» Trotz allem haben die Anwohner nun aber darauf verzichtet, Rekurs gegen den aktuellen Umbau einzulegen. «Wir hätten wohl keine Chance gehabt, gegen eine öffentliche Institution zu rekurrieren», erklärt Egli ihren Entscheid. Ausserdem sei sie sich bewusst, dass baurechtlich nichts gegen das Projekt einzuwenden sei. «Aber moralisch gesehen, ist das alles andere als richtig abgelaufen», so die Küsnachterin. Besonders zeigt sie sich auch über die Art und Weise des Vorgehens enttäuscht. «Erst im Nachhinein und auf Verlangen der Kirchgemeindemitglieder hat man sich die Mühe genommen, mit uns zu sprechen.» Und schlussfolgert: «Die Kirche will ihre Liegenschaft aufwerten, und nimmt in aller Selbstverständlichkeit an, dass wir die Abwertung des benachbarten Wohnhauses zu dulden haben. In der ganzen Angelegenheit ist vom evangelischen Geist der Kirche enttäuschend wenig zu spüren.» Polizeipräsenz sorgte für Fragen Einkaufstaschen als Blickfang Am vergangenen Sonntag bot sich in Küsnacht ein Bild, als wäre etwas Verheerendes vorgefallen. Gegen Mittag trafen zahlreiche Polizeiwagen bei einer kleinen Nebenstrasse im Quartier Goldbach ein, die Feuerwehr sperrte die Zufahrt ab und es wurde eine Einsatzzentrale der Kantonspolizei aufgebaut. Gemäss einem «Küsnachter»-Leser reisten auch zahlreiche Medienvertreter an. Auskunft gab es zunächst keine und manch ein Passant wird sich gefragt 25. August 2016 3 APROPOS . . . Annina Just Annina Just «Wir sind masslos enttäuscht», sagt Renate Egli. Sie und ihr Mann Alfred Egli mitsamt Familie sind Anwohner des Grundstücks, auf dem das reformierte Kirchgemeindehaus sowie das Pfarrhaus Dorf liegen. Letzteres ist das Haus, aus dem Pfarrerin Brigitte Crummenerl vor wenigen Wochen ausgezogen ist und das demnächst umgebaut wird. Aus einer Wohnung werden zwei kleinere gemacht, die obere davon mit neuer Dachterrasse. Renate Egli hatte sich an der Kirchgemeindeversammlung Ende November 2015 in einem flammenden Votum gegen diese Umbaupläne ausgesprochen. Ihre Bedenken richteten sich vor allem gegen die Terrasse, die auf dem Verbindungstrakt zwischen Kirchgemeinde- und Pfarrhaus entsteht. Denn diese kommt direkt vor die sechs Schlafzimmer des angrenzenden Mehrfamilienhauses – das im Besitze von Alfred Egli ist – zu liegen. Nr. 34 haben, was vorgefallen ist. Erst gegen 18 Uhr zogen dann die Einsatzkräfte wieder ab. Auf Anfrage gibt die Kantonspolizei bekannt, dass es sich beim Vorfall um einen Todesfall ohne kriminellen Hintergrund gehandelt habe. Weil aber anfänglich die Umstände unklar waren und ein Delikt nicht ausgeschlossen werden konnte, musste die Spurensicherung ausrücken und zahlreiche Abklärungen mussten getroffen werden. (aj.) Küsnacht hat neu seine eigene Einkaufstasche: Unter der Aktion «#meinKüsnacht – Einkaufen im Dorf» hat der Gewerbeverein Küsnacht in Zusammenarbeit mit der Gemeinde roten Taschen und gelbe Turnsäcke entworfen. Ab nächster Woche werden sie den Kundinnen und Kunden in verschiedenen Geschäften und Betrieben abgegeben oder können bei der Gemeindeverwaltung erworben werden. Damit wollen sich Detaillisten, Handwerker und Dienstleister bei ihren Kundinnen und Kunden bedanken. «Indem die Küsnachterinnen und Küsnachter die Taschen benutzen, können sie ihre Verbundenheit zum lokalen Gewerbe und zur Gemeinde zum Ausdruck bringen», heisst es in der Mitteilung. Start der Aktion ist am Neuzuzügeranlass an der Chilbi. Am Stand des Gewerbevereins werden die Taschen an die Neuzuzügerinnen und Neuzuzüger abgegeben. (pd.) Dass Grundstückbesitzer keine Freude haben, wenn ihr Nachbar ausbaut, ist nichts weiter als üblich und noch keinen Aufschrei wert. Beim aktuellen Zwist um den Ausbau des Pfarrhauses zwischen der Kirchgemeinde und der Anwohnerfamilie Egli finde ich allerdings einen Aspekt tatsächlich etwas bedenklich. Als unbeteiligte Mitverfolgerin der Kirchgemeindeversammlung vor gut acht Monaten, als über den Umbaukredit abgestimmt wurde, überrascht es mich nun, wie leicht sich das damals abgegebene Versprechen in Luft aufgelöst hat. Renate Egli hatte es mit ihrer Rede geschafft, zahlreiche Anwesende auf ihre Seite zu bringen. Von verschiedenen Stim- Manchmal ist «früher war’s besser» wahr men wurde eine Neuprojektierung gefordert. Es schien vielen Kirchgemeindemitgliedern wirklich ein Anliegen zu sein, dass man nicht gegen den Willen der Anwohnerfamilie plante. Als dann vom Präsidenten der Kirchenpflege das Versprechen kam, eine einvernehmliche Lösung zu suchen, segnete schliesslich eine Mehrheit die Vorlage ab. Betrachtet man heute, was daraus resultiert ist, muss man sich wohl oder übel fragen, ob es sich nicht um eine Irreführung der Stimmbürger handelte … Trotzdem, es ist durchaus verständlich und vernünftig, dass die Kirche ihre Liegenschaft aufwerten und an solch zentraler Lage im Dorf mehr Wohnraum schaffen will – dies ist nicht nur aus finanzieller Sicht sinnvoll. Nur scheint es mir noblere Wege zu geben, als derjenige, der gewählt wurde. Ein früheres Anhören der nachbarschaftlichen Anliegen hätte vielleicht eine Lösung ermöglicht, die insgesamt für mehr Zufriedenheit gesorgt hätte. Aus einer anderen Generation stammend als Herr und Frau Egli, verwundert es mich grundsätzlich aber nicht, dass man die Grenzen des Möglichen auslotet und eher wenig auf Befindlichkeiten achtet. Es gibt tatsächlich Dinge, die früher besser waren – oder zumindest menschlicher. KORRIGENDUM Im Artikel über die unbesetzten Lehrstellen im «Küsnachter» vom 11. August hat sich ein Fehler eingeschlichen. Gemäss Bruno Ehrenberger vom BIZ Meilen ist die Zahl der noch als offen gemeldeten Stellen immer einiges höher als die der effektiv noch offenen Stellen. Aufgrund der momentan zur Verfügung stehenden Zahlen ist deshalb keine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr anzunehmen. Auch beim Badi-Test ist im Text über die Holzbadi Wyden in Erlenbach eine Ungenauigkeit zu finden. Die Tore der Badi stehen Juni bis August auch am Wochenende bis 20 Uhr offen, nicht wie angegeben nur bis 19 Uhr. Ausserdem sind beim nahe gelegenen Ruderclub Parkplätze zu finden und nicht bei der Tauchschule; eine solche gibt es in Erlenbach nämlich gar nicht. Wir bitten um Entschuldigung. Die Redaktion 4 Nr. 34 AMTLICHE ANZEIGEN / INFORMATION 25. August 2016 Amtliche Publikationen Bauprojekte Bauherrschaft: Staat Zürich, c/o HBA Kanton Zürich, Stampfenbachstrasse 110, Postfach, 8090 Zürich Projektverfasser: Bétrix & Consolascio Architekten AG, Bellerivestrasse 7, 8008 Zürich Objekt/Beschrieb: Galerieeinbau in überkommunalem Schutzobjekt, Gebäude Vers.-Nr. 324, auf dem Grundstück Kat.-Nr. 9409 Zone: Zone für öffentliche Bauten OeB, Freihaltezone kommunal F Strasse/Nr.: Obere Dorfstrasse 28c, 8700 Küsnacht Bauherrschaft: vertreten durch Architekturglarner GmbH, Jürg Glarner, Dufourstrasse 122, 8008 Zürich Projektverfasser: Architekturglarner GmbH, Jürg Glarner, Dufourstrasse 122, 8008 Zürich Objekt/Beschrieb: Sanierung, Um- und Anbauten am Einfamilienhaus Vers.-Nr. 2984, auf dem Grundstück Kat.-Nr. 9814 Zone: Wohnzone W2/1.40 Strasse/Nr.: Weinmanngasse 110, 8700 Küsnacht Die Bauakten liegen während 20 Tagen, vom Datum der Ausschreibung an, beim Bauamt der Gemeindeverwaltung Küsnacht auf. Begehren um Zustellung baurechtlicher Entscheide können innert der gleichen Frist schriftlich bei der örtlichen Baubehörde gestellt werden. E-Mail-Zuschriften erfüllen die Anforderungen an die Schriftlichkeit in der Regel nicht. Wer das Begehren nicht innert dieser Frist stellt, hat das Rekursrecht verwirkt. Die Rekursfrist läuft ab Zustellung des Entscheids (§§ 314–316 PBG). 25. August 2016 Die Baukommission Gebührenreglement/Teilrevision Der Gemeinderat hat im Gebührenreglement diverse Bestimmungen geändert. Die Änderungen gelten per 1. Oktober 2016. Gegen den Entscheid kann innert 30 Tagen ab Publikation beim Bezirksrat, Postfach, 8706 Meilen, schriftlich begründet Rekurs erhoben werden. Der Beschluss und das geänderte Reglement liegen während der Rekursfrist im Gemeindehaus (Gemeinderatskanzlei) zur Einsicht auf. Das Gebührenreglement ist auch auf www.kuesnacht.ch abrufbar. Bei Fragen zu den Gebührenänderungen steht die Gemeindeverwaltung zur Verfügung. Gesamtrevision Regionaler Richtplan Pfannenstil – öffentliche Auflage und 2. Vorprüfung Die Delegiertenversammlung des Zweckverbandes Zürcher Planungsgruppe Pfannenstil ZPP hat am 29. Juni 2016 beschlossen: Die Gesamtüberarbeitung des Regionalen Richtplans Pfannenstil (RRP) samt Richtplankarten (3. Entwurf) wird zur öffentlichen Auflage nach § 7 PBG und zur 2. kantonalen Vorprüfung freigegeben. Die öffentliche Auflage dauert vom 26. August bis 25. Oktober 2016. Während dieser Zeit können die Akten zu den ordentlichen Öffnungszeiten auf den Gemeinden Egg, Erlenbach, Herrliberg, Hombrechtikon, Küsnacht, Männedorf, Meilen, Oetwil am See, Stäfa, Uetikon am See, Zollikon und Zumikon oder im Internet (www.zpp.ch, News, amtliche Publikationen) eingesehen werden. Während der Auflagefrist kann jedermann zur Gesamtrevision RRP Einwendungen erheben. Diese haben einen Antrag und dessen Begründung zu enthalten. Sie sind schriftlich bis spätestens 25. Oktober 2016 (Datum des Poststempels) zu richten an das Sekretariat ZPP, Goethestrasse 16, Postfach, 8712 Stäfa. 25. August 2016 ZPP Amtliche Informationen Hesligenstrasse Ränkestrasse bis Güstrasse Damit Sie auch in Zukunft von einer einwandfrei funktionierenden Infrastruktur profitieren können, erneuert die Gemeinde Küsnacht die Hesligenstrasse im Abschnitt Ränkestrasse bis Güstrasse. Mit den Bauarbeiten werden die Werkleitungen sowie die Randabschlüsse und die Strasse erneuert. Verkehr Während der Bauarbeiten ist die Hesligenstrasse für den Durchgangsverkehr gesperrt. Der Verkehr wird mit einer entsprechenden Umleitung über die Ränkestrasse/Güstrasse geführt. Bestattungen Huwyler geb. Fischer, Heidrun, von Küsnacht ZH, wohnhaft gewesen in 8700 Küsnacht, Schüracherstrasse 6, geboren am 18. Juni 1942, gestorben am 4. August 2016. Roos, Karl Anton, von Kaltbrunn SG, wohnhaft gewesen in 8700 Küsnacht, Tägermoosstrasse 27, geboren am 29. Juni 1923, gestorben am 11. August 2016. Kindlimann geb. Wagner, Lucie Christa Josefina, von Zürich ZH, Luzern LU und Wald ZH, wohnhaft gewesen in 8700 Küsnacht, Schüracherstrasse 154, geboren am 19. Dezember 1931, gestorben am 17. August 2016. Der Gemeinderat hat die Taxordnung ab 1. Oktober 2016 für die Alters- und Gesundheitszentren der Gemeinde Küsnacht erlassen und per 1. Oktober 2016 in Kraft gesetzt. 25. August 2016 Der Gemeinderat 25. August 2016 ZPP Knöpfel, Susann Maria, von Hundwil AR, wohnhaft gewesen in 8700 Küsnacht, Seestrasse 151, geboren am 22. März 1967, gestorben am 9. August 2016. Alters- und Gesundheitszentren/ Taxordnung ab 1. Oktober 2016 Der Beschluss und die Taxordnung liegen während der Rekursfrist im Gemeindehaus (Gemeinderatskanzlei) zur Einsicht auf. Die Taxordnung ist auch auf www.kuesnacht.ch abrufbar. Bei Fragen zu den Gebührenänderungen steht die Gemeindeverwaltung zur Verfügung. Information der Öffentlichkeit vor der öffentlichen Auflage der Gesamtrevision des Regionalen Richtplans Pfannenstil (RRP) am 25. August 2016 um 20.15 Uhr, Kirchgemeindesaal Leue in Männedorf, Alte Landstrasse 254, Männedorf. Die Bauarbeiten beginnen am Montag, 29. August 2016, und dauern bis Mitte Dezember 2016. 25. August 2016 Der Gemeinderat Gegen den Erlass der Taxordnung kann innert 30 Tagen ab Publikation beim Bezirksrat, Postfach, 8706 Meilen, schriftlich begründet Rekurs erhoben werden. Öffentliche Informationsveranstaltung zum Regionalen Richtplan 25. August 2016 Das Bestattungsamt 25. August 2016 Abteilung Tiefbau/Strassen Chilbi Die Gemeindeverwaltung bleibt geschlossen am: Montag, 29. August 2016 Bei Todesfällen ausserhalb der Öffnungszeiten können Einsargungen und Überführungen bei der Rudolf Günthardt AG, Tel. 044 914 70 80, angemeldet werden. 25. August 2016 Die Gemeindeverwaltung Gemeindehaus Obere Dorfstrasse 32 8700 Küsnacht T 044 913 11 11 www.kuesnacht.ch Ortsmuseum Küsnacht Öffnungszeiten: Mittwoch, Samstag und Sonntag 14–17 Uhr An Feiertagen können spezielle Öffnungszeiten gelten, mehr unter www.ortsmuseum-kuesnacht.ch Ortsmuseum Küsnacht, Tobelweg 1, 8700 Küsnacht Telefon 044 910 59 70 www.facebook.com/ortsmuseumkuesnacht KIRCHE / SCHULE Küsnachter Chilbi-Höck für Senioren Foto: Archiv. Die Küsnachter Chilbi ist da Von Samstag bis Montag findet in Küsnacht die Chilbi statt. Auch dieses Jahr verwandeln Marktstände und Wirtschaftsbetriebe das Dorfzentrum in einen grossen Festplatz mit zahlreichen Unterhaltungsmöglichkeiten. Nr. 34 25. August 2016 5 Pfadi in Action und Geschichte Am Chilbi-Montagnachmittag, 29. August, lädt der Verein «Senioren für Senioren von Küsnacht-Erlenbach-Zumikon» alle Mitglieder zum ungezwungenen Schwatz bei einem Zvieri ein. Seit vielen Jahren findet der «ChilbiHöck» für die Oldies von Küsnacht statt. Jedes Jahr ein Grosserfolg! Das Ziel der Einladung ist die Geselligkeit, das gegenseitige Kennenlernen, der Austausch von Gedanken über Freuden und Sorgen der älteren Generation oder einfach die Belebung des Dorflebens. Auch Nichtmitglieder sind willkommen. Die Mitglieder des Vereins treffen sich zwischen 15 und 17 Uhr im grossen Festzelt des Fussballclubs Küsnacht. Zum 100-Jahr-Jubiläum der Pfadi Küsnacht/Erlenbach hat das Ortsmuseum zusammen mit der Pfadi Wulp eine Sonderausstellung eröffnet. Am Chilbi-Samstag gibt es einen Rundgang durch diese Ausstellung sowie ein Gespräch mit der Kuratorin Elisabeth Abgottspon und Rolf Meyer v/o Pinguin über die Entwicklung der Pfadi. Von 16 bis 17 Uhr gibt es im Ortsmuseum zudem Auskunft über: Was macht die Pfadi heute? Am Samstag bietet sich am Chilbistand der Pfadi Wulp ausserdem die Möglichkeit, beim wagemutigen Harassenstapeln mitzumachen oder zuzuschauen. (e.) Weitere Informationen: 044 912 08 13 oder www.seniorenfuersenioren.ch. Ortsmuseum: Tobelweg 1. www.ortsmuseum-kuesnacht.ch, www.wulp.ch. Das Ortsmuseum beschäftigt sich mit der Geschichte der Pfadi. F: zvg. Schule Küsnacht Mitteilungen der Schulpflege zur Sitzung vom 28. Juni 2016 Lehrpersonal Musikalische Grundausbildung. Einreihung Lohnklasse und Anforderungen Die Musikschule Küsnacht zieht sich aus der personellen Verantwortung des in der Schule angegliederten Musikalischen Grundschulunterrichts in den 1. und 2. Primarklassen zurück. Im Januar 2016 hat die Schulpflege entschieden, die Musikalische Grundausbildung (MAG) auch zukünftig als Teil der Lektionentafel zu führen, und die Personalplanung und organisatorische Verantwortung den Schulleitungen übertragen. Die Musikalische Grundausbildung legt das Fundament für einen weiterführenden Musikunterricht. Die Schülerinnen und Schüler erwerben erste musikalische Grundbegriffe und lernen verschiedene Instrumente, Musikstile und Komponisten kennen. Mit Präsidialverfügung vom 8. Juli 2016 legt die Schulpflege abschliessend fest, dass Fachlehrpersonen für die Musikalische Grundausbildung ab Schuljahr 2016/17 analog wie das Lehrpersonal der Primarstufe in Klasse 19 eingestuft werden. Voraussetzung für die Erteilung des Unterrichts ist ein Primarlehrdiplom mit Musik im Profil, andernfalls wird der Jahresgrundlohn um 10 Prozent gekürzt. Die Personalmehrkosten betragen rund Fr. 21’000.– und sind im Voranschlag 2016 enthalten. Die Mehrkosten entstehen aus der individuellen Einstufung für die bisherigen Fachlehrpersonen der Musikschule. Zudem fällt der Staatsbeitrag weg, der bisher durch die Musikschule direkt vereinnahmt wurde. Gestaltungspool für Schulentwicklungsprojekte und Entlastung grosser Klassen Die Schulpflege legt jährlich die Verteilung der zusätzlichen kantonalen Ressourcen des sogenannten Gestaltungspools fest. Für die Schuljahre 2016/17 und 2017/18 hat der Personalausschuss zusätzliche Gestaltungspool-Ressourcen zur Entlastung der Schulleitungen beschlossen. Diese Verlagerung hat zur Folge, dass die Ressourcen für die Schulen noch weiter eingeschränkt werden und u. a. in den Bereichen Schulentwicklung und Entlastung von grossen Klassen fehlen. Die Schulpflege lehnt die Neuschaffung eines entsprechenden kommunalen Gestaltungspools für die Schulen namentlich mit Blick auf die kantonalen Vorgaben und die aktuellen finanzpolitischen Herausforderungen ab. Finanzielle Mehrbelastungen sollen vermieden resp. müssten andernorts eingespart werden. Der Gestaltungspool hätte Personalkosten von Fr. 65’000.– pro betroffenes Schuljahr zur Folge gehabt. Befristeter Einsatz von Klassenassistenzen in grossen Kindergartenklassen Durch die jährliche Verschiebung des Stichtags für die Einschulung sinkt das Alter der zuzuteilenden Kindergartenkinder. Dadurch sind bei einzelnen Kindern die wichtigsten Grundkompetenzen noch nicht vorhanden. Zusätzlich führen anzahlmässige Ungleichgewichte bei den Erst- und Zweitkindergärtlern sowie Fremdsprachigkeit oder Entwicklungsunterschiede im sozialen und kognitiven Bereich zu grossen Herausforderungen für das Kindergarten-Lehrpersonal. Die Schulpflege stimmt einer vorerst einmaligen Entlastung von grossen Kindergartenklassen während der ersten sieben Schulwochen zu und legt die Voraussetzungen fest. Der Eintritt ins Schulsystem verdient besondere Unterstützung aller Beteiligten. Mit Präsidialverfügung vom 8. Juli 2016 definiert die Schulpflege die gemäss aktuellsten Schülerzahlen zu entlastenden Kindergärten und genehmigt für die Personalmehrkosten in insgesamt fünf Kindergärten einen Kredit von Fr. 28’500.– zulasten der Kompetenzlimite. Entlastung Kindergärten Heslibach im Schuljahr 2016/17 Die Kindergärten Heslibach I und III weisen im Schuljahr 2016/17 gemäss Stand Schülerzahlen vom 1. Juli 2016 je 24 Kinder, davon je 16 Erstkindergartenkinder, aus. Mit Präsidialverfügung vom 8. Juli 2016 setzt die Schulpflege für beide Kindergärten je eine ganzjährige Entlastung ein und genehmigt für die Personalmehrkosten einen Kredit von Fr. 69’400.–, davon Fr. 29’000.– unter Anrechnung an die Kompetenzlimite. Die Klassengrössen und der Anteil «Kleine» werden regelmässig überprüft. Neue Richtlinien Personalanlässe Gemäss finanzpolitischen Grundsätzen und Zielsetzungen 2015/16 sollen die Personalanlässe definiert, erfasst und koordiniert sowie einheitliche Kostenpauschalen eingeführt werden. Die Schulpflege hat dazu eine Arbeitsgruppe mit der Ausarbeitung neuer Richtlinien zu den Personalanlässen beauftragt. Aufgrund der aktuellen finanziellen Situation soll eine deutliche Kürzung der Ausgaben für Personalanlässe erfolgen. Die Schulpflege lehnt die neu ausgearbeiteten Richtlinien ab und gibt stattdessen den finanziellen Rahmen in Form einer Pauschale von Fr. 200.– pro Vollzeitstelle vor. Die Ausgabenkompetenz wird neu in die operative Führungsebene delegiert. Die Schulpflegemitglieder begleichen ihre Kosten für gesellige Anlässe bis auf weiteres selbst. Neubewertung Liegenschaften des Finanzvermögens per 1. Januar 2016 Gestützt auf § 16 Abs. 4 der Verordnung über den Gemeindehaushalt vom 26. September 1984 bzw. das Kreisschreiben der Direktion der Justiz und des Innern vom 10. August 2015 ist das Grundeigentum Finanzvermögen per 1. Januar 2016 neu zu bewerten. Die Schulpflege genehmigt die durchgeführte Neubewertung der Liegenschaften des Finanzvermögens. Der Gewinn von Fr. 1’521’411.65 wird dem Eigenkapital gutgeschrieben. Der Bestand des Eigenkapitals erhöht sich dadurch auf Fr. 23’607’024.38. Nach Abschluss der Neubewertung weist das Grundeigentum Finanzvermögen per 1. Januar 2016 folgende Werte aus: nichtüberbaute Liegenschaften Fr. 2’003’400.00, überbaute Liegenschaften Fr. 6’966’000.00, total Fr. 8’969’400.00. Neubau Schulanlage Goldbach, Vergaben Ende Januar 2016 sind die Ausschreibungen verschiedener Arbeitsgattungen für den Neubau der Schulanlage Goldbach erfolgt. Die Schulpflege bewilligt folgende Vergaben (jeweils netto inkl. MwSt.): • Arbeitsgattung BKP 240 Heizungsanlagen, an die Lippuner AG, 8050 Zürich, zu Fr. 455’388.70 • Arbeitsgattung BKP 244 Lüftungsanlagen, an die ASAG Air System AG, 9470 Buchs, zu Fr. 425’282.80 • Arbeitsgattung BKP 250 Sanitäranlagen, an die Guyer Wärme und Wasser AG, 8044 Zürich, zu Fr. 457’434.00. Einheitsgemeinde. Rahmenbedingungen und Zeitplan Die Schulpflege spricht sich für die Weiterverfolgung des Projekts Einheitsgemeinde aus und verweist auf die Kommunikation der Steuerungsgruppe (vgl. separaten Beitrag im «Küsnachter» vom 28. Juli 2016). Insbesondere die in die Steuerungsgruppe delegierten Mitglieder der Verwaltung sehen sich durch die zusätzliche Arbeit im Projekt Einheitsgemeinde gezwungen, wichtige und auch dringliche Projekte zurückzustellen. Eine erste Entlastung erfolgt ab Beginn des Schuljahres 2016/17 durch eine Assistenz Geschäftsleitung (50 Prozent). Diese erfolgt innerhalb des Etats der Schulverwaltung finanzneutral. Mit Blick auf den anvisierten sportlicheren Zeitplan für die Umsetzung des Projekts Einheitsgemeinde und die sehr hohe individuelle Belastung stimmt die Schulpflege einer befristeten Erhöhung dieser Unterstützung um weitere 50 Prozent per 1. Januar 2017 bis Ende Schuljahr 2017/18 zu und bewilligt einen Kredit von Fr. 35’000.– zulasten laufende Rechnung. Einführung Raucherzone Tempus am See, Berufsvorbereitung Die Schulpflege stimmt dem Einrichten einer Raucherzone im Sinne eines Pilotversuchs bis Ende Schuljahr 2016/17 zu. Sie trägt damit den besonderen Bedürfnissen der oft schon erwachsenen Schülerinnen und Schüler des Berufsvorbereitungsjahrs Rechnung. Gemäss Schulordnung ist es diesen nicht erlaubt, das Schulareal zu verlassen, ausser in Zwischenstunden und über Mittag. Das Rauchverbot führt dazu, dass unkonventionelle Wege gefunden werden, die auch immer wieder zu Belästigungen und Störungen in der Nachbarschaft führen. Die Schulpflege legt die Rahmenbedingungen der Raucherzone fest und ordnet die Anpassung der Haus- und Arealordnungen an. Mit Ausnahme der Raucherzone gilt auf dem gesamten Schulareal und insbesondere für die Sekundarschülerinnen und -schüler unverändert das allgemeine Alkohol- und Tabakverbot gemäss Volksschulverordnung. Mensa Schulanlage Zentrum. Betriebskonzept Nach den Sommerferien nimmt die Mensa der Schulanlage Zentrum ihren Betrieb wieder auf. (Der «Küsnachter» hat verschiedentlich berichtet). Die Schulpflege genehmigt das entsprechende Betriebskonzept für die Pilotphase vom 1. August 2016 bis zum 28. Februar 2018, verabschiedet das für das Kundenverhältnis massgebende Merkblatt und ordnet eine semesterweise Auswertung der Umsatzzahlen, erstmals per 31. Januar 2017, an. Die Schulpflege Küsnacht wünscht allen Schülerinnen und Schülern, Eltern und Mitarbeitenden einen guten Start im neuen Schuljahr! • Arbeitsgattung BKP 211 Baumeisterarbeiten, an die Anliker AG, 8800 Thalwil, zu Fr. 3’594’767.15 • Arbeitsgattung BKP 230 Elektroanlagen, an die BE electric AG, 8702 Zollikon, zu Fr. 876’024.74 Gemeindehaus Obere Dorfstrasse 32 8700 Küsnacht T 044 913 11 11 www.kuesnacht.ch 25. August 2016 Die Schulpflege 6 Küsnachter Nr. 34 VE R E I N E / PA R TE I E N / K I R C H E 25. August 2016 AUS DER KÜSNACHTER POLITIK Interesse an neuen Wohnformen steigt Laira Trio: Andriu Deplazes, Dario Romaniello und Hannes Von Kaenel. F:zvg. Saisonauftakt mit vier jungen Künstlerinnen und Künstlern Mit historischer Führung und Konzert startet der Verein Wohnliches Küsnacht (WOK) am Freitag, 2. September, in die Herbstsaison seines Kulturprogramms. Die Studentin Anne Sophie Mazzoni nimmt alle Interessierten mit auf einen historisch-literarischen Rundgang durch Küsnacht. Mit ihren originellen, auf historischen Quellen basierenden Texten bringt sie den Teilnehmern Küsnachts Vergangenheit näher. Zur Einhaltung der Struktur der verschiedenen literarischen Gattungen der Geschichten, die sie im Rahmen ihrer Maturitätsarbeit schrieb, hat sie den historischen Fakten die richtige Portion Fantasie beigefügt. Nach einem verführerischen Imbiss in der Chrottegrotte übernimmt dann das Laira Trio die Bühne. Andriu Deplazes, Dario Romaniello und Hannes Von Kaenel sind drei Musiker, die seit ihrer Schulzeit zusam- getrennten Bauweise der sozialen Schichten geprägt. Wesentlich neu am heutigen Wohnbedarf ist, dass der soziale Unterschied nicht mehr viel mit dem Wunsch nach neuen Wohnformen zu tun hat, weil auch wohlhabende Leute im Alter vermehrt nach neuen Wohnformen suchen. Susanna Schubiger men spielen. Sie werfen alles was sich an Melodie, Poesie, und Improvisation in ihnen findet, zusammen und knüpfen daraus einen Klangteppich, der sich wie das Deckenmosaik einer venezianischen Basilika über den Zuhörern zu einem grossen Ganzen entfaltet. Das Trio vermischt diverse Musiktraditionen, experimentiert mit verschiedenen Gesangsarten und den unterschiedlichen Spielweisen von Kontrabass, Klarinette, Mundharmonika und Gitarre. Dabei entsteht ein Gefüge aus vertrauten und neuen Klängen. Melancholisch, farbig, leicht grotesk und nicht ohne Scharlatanerie. (e.) Chrottegrotte Küsnacht, Freitag, 2. September 2016. Start des Rundgangs ist um 19 Uhr bei der Chrottegrotte Küsnacht, Obere Dorfstrasse 27, vis-à-vis Gemeindehaus, Imbiss ab 20.15 Uhr, Konzert ab 21 Uhr. Eintritt inkl. Imbiss 50 Franken (Vorverkauf bei Christoph Krähenmann, Goldschmied, Am Bach 7, Küsnacht; [email protected]), nur Konzert 25 Franken (mit Legi 10 Franken). Abendkasse ab 20 Uhr. Eine Veranstaltung des Vereins Wohnliches Küsnacht, www.wohnlicheskuesnacht.ch Mitten im Leben und eingebunden in Nachbarschaft und Gesellschaft zu sein, diesen Wunsch hegen viele Menschen. Eine Veranstaltung der GLP Küsnacht/Zollikon zum Thema Mehrgenerationen-Wohnen gab den Anstoss, dieses Thema als politisches Handlungsfeld aufzunehmen. Die GLP ist der Meinung, neue Wohnformen wurden bis heute nicht genügend erwogen, und unterstützt daher in den Gemeinden die Bestrebungen, Wohnraum für neue Wohnformen zu schaffen. Diese können der Vereinsamung der älteren Wohnbevölkerung entgegenwirken, Pflege- und Betreuungskosten für Kinder und Senioren senken sowie dazu beitragen, den Bodenverbrauch in den Ballungsgebieten zu reduzieren. Neue Wohnformen ermöglichen individuelles Wohnen in der Gemeinschaft und können bedürfnisbezogen entwickelt werden. Entscheidend ist eine architektonische Entwicklung unter Einbezug der quartierbezogenen Wohn- und Lebenskonzepte. Diese können von selbstinitiierten und -organisierten gemeinschaftlichen Wohnformen mit gegenseitiger Hilfe und Zugang zu Dienstleistungen bis hin zu luxuriösem Zusammenleben mit Concierge, Sicherheitssystemen und hocheffektiven Haustechniken reichen. Unabhängig von sozialer Schicht Der gesellschaftliche Wandel zeigt sich mit einer neuen jungen Generation, die keine Autos mehr besitzen möchte, sondern nach mobilen Konzepten sucht. Sie wollen nahe am öV oder am Bahnhof wohnen und Mobility vor dem Haus vorfinden. Junge Familien haben seit wenigen Jahren auch wieder mehr Kinder. Deshalb muss noch mehr Familie und Beruf koordiniert werden. Diese «jungen Wilden» werden zu den «neuen Alten». Die Babyboomer-Generation zeichnet sich aus Hilft die «Tesla-Strategie»? «Die Gemeinde sollte sich neuen Ideen gegenüber öffnen. Sie sollte nicht als Bauherrin oder Investorin, sondern als Vermittlerin agieren» Susanna Schubiger (GLP) mit mehr Vitalität im Alter, mit gestiegenen Ansprüchen ans Wohnen und weniger Unterstützung durch Familienmitglieder. Die «Generation 50+» hat gemäss einer Studie der ETH Zürich ein wachsendes Interesse an gemeinschaftlichen Wohnformen. Eine zunehmende soziale Ungleichheit zeichnet sich ab. Die Nachfrageschere zwischen günstigen Alterswohnungen und luxuriösen Wohnformen wird begleitet von dem Konzept, zu Hause alt zu werden und so lange wie möglich autonom in der Gesellschaft integriert zu sein. In Küsnacht ist die Suche nach geeignetem Wohnraum von einem anspruchsvollen Umfeld und von hohen Landpreisen beeinflusst. Etwas Neues in Küsnacht entstehen zu lassen, ist daher wesentlich schwieriger als im urbanen Raum. Der ländliche Agglomerationsraum Küsnacht ist von der Ein Dankeschön an Spitex-Fahrer Curler diskutierten über Budget Zu den Dienstleistungen der Spitex Küsnacht gehört unter anderem auch das Angebot eines Mahlzeitendienstes. Täglich werden die zubereiteten Gerichte auf verschiedenen Touren von freiwilligen Fahrerinnen und Fahrern nach Hause geliefert. Als Dankeschön für diese tolle Arbeit organisiert die Spitex jeweils einen Ausflug. Dieses Jahr durfte eine Gruppe von Fahrerinnen und Fahrern die Orgelbau Kuhn AG in Männedorf besuchen und erhielt eindrückliche und interessante Informationen über den Orgelbau. Die drei Standbeine der Kuhn AG sind Neubau, Restaurierung sowie Orgelpflege und Revisionen, die im In- und Ausland getätigt werden. Die etwas über 30 Angestellten erledigen diese Auf- gaben zum grossen Teil in Handarbeit. Der Rundgang führte durch das Holzlager, die Gehäuse-Schreinerei, die Zinnpfeifenmacherei mit Schmelzofen und Giesstisch, die Intonationswerkstatt, den Montagesaal mit über zehn Metern Höhe und das Konstruktionsbüro. Die Begeisterung der Besucher war gross und die zahlreich gestellten Fragen wollten kein Ende nehmen. Beim anschliessenden Apéro wurden in der Gruppe viele Neuigkeiten ausgetauscht und man war sich einig, dass dies ein gelungener Anlass war. (e.) Interessierte an einer Mitarbeit beim freiwilligen Mahlzeitendienst melden sich bei der Spitex Küsnacht, Tel. 043 266 70 20. Die freiwilligen Spitex-Fahrer und -Fahrerinnen bei Orgelbau Kuhn. F: zvg. Über 80 aktive und passive Clubmitglieder konnte Peter Brandt, Präsident des Curling Clubs Küsnacht, Mitte Juli zur 56. Generalversammlung begrüssen. Obwohl noch nicht ordentlich gewählt, verwies der Präsident auf die «neue» Vollzähligkeit des Vorstands. Zu Beginn der Versammlung wurde den im letzten Vereinsjahr verstorbenen Vereinsmitgliedern mit einer Schweigeminute gedacht. In der Folge wurden das Protokoll der vergangenen Generalversammlung, der Jahresbericht, die Jahresrechnung und die Genehmigung der Gebühren und Beiträge 2016/2017 von den Stimmberechtigten mit grossem Mehr verabschiedet. Zu diskutieren gab das präsentierte Budget für die neue Saison. Eisvermietung, Werbeerträge sowie Jahresbeiträge entwickelten sich nicht wie erhofft. Zudem steht auf die neue Saison eine grössere Investition mit der Beschaffung neuer Curlingsteine an. Am Ende einer regen Diskussion wurde auch das Budget 2016/2017 von der Versammlung genehmigt. Am 1. September beginnt bereits wieder die neue Spielsaison mit ein paar Neuerungen im Spielbetrieb. Spiko-Obmann Dani Brassel informierte die Anwesenden zu den neuen Formaten wie September-Clubi und Mixedturnier. Die Spiel- und Turnierdaten sind bereits auf dem Internet (www.cck.ch) publiziert. Aktuarin Myrta Bugini präsentierte die Mitgliederentwicklung über die vergangenen Jahre. Der Zuwachs an Mitgliedern ist leicht rückläufig. Diesem Trend muss unbedingt entgegengewirkt werden, nach dem Motto: «Neue Mitglieder gewinnen, bisherige Mitglieder halten». Drei neue Vorstandsmitglieder Rechtzeitig vor der Generalversammlung erfolgte der Antrag von den zwei langjährigen Mitgliedern Ruth und Ernst Frei zur Schaffung einer neuen Mitgliederkategorie, der Halbmitgliedschaft für ältere Gelegenheitscurler, dem sogenannten «Ziischtigsclub». Von den zwei vom Vorstand ausgearbeiteten Vorschlägen, A: 50% oder B: 70% des ordentlichen AktivBeitrags, wurde in der Endabstimmung Vorschlag A deutlich angenommen. Als neue Vorstandsmitglieder wurden Micheal Baer (Hallenmanagement), Werner Mathys (Finanzen) und Adrian Ritter (Marketing/ Sponsoring) gewählt. Zum Ehrenmitglied ernannt wurde Hans-Peter Lanz. Er ist seit 1989 Mitglied, war 20 Jahre im Vorstand für die Finanzen zuständig und ist Leiter der Curlingschule des Clubs. Zu guter Letzt gabs nochmals eine erfreuliche Nachricht: Die Donatorenvereinigung übernimmt die Finanzierung eines Curlingsteinsets. Curling Club Küsnacht Diese Situation verlangt nach innovativen Wegen. Das Kreisen um die Probleme des zahlbaren Wohnraums und die gesellschaftliche Kluft bringt jedoch keine Lösung für die Bedürfnisse der kommenden Gesellschaft hervor. Vielleicht zeigt uns der Masterplan des Autokonzerns Tesla eine gangbare und mutige Vorgehensweise auf: Er schaffte die Akzeptanz für das Elektroauto durch die Entwicklung eines supercoolen Flitzers im Luxussegment mit dem Resultat, dass sich heute die Menschen auf eine Warteliste für das kostengünstigere elektrische Familienauto setzen lassen. Auf den Wohnungsmarkt übersetzt, könnte die Tesla-Strategie mit einem innovativen Investor gelingen, der von Beginn weg die Idee der neuen Wohnformen mitträgt, und einem geeigneten Landstück. Die Konzeptidee heisst «neue Wohnformen für alle Generationen mit unterschiedlichen Standards». Ein guter Prototyp in unserer Region könnte Nachahmungspotenzial haben und sich zu einem erfolgreichen Geschäftsmodell entwickeln. Die Gemeinde sollte sich neuen Ideen gegenüber öffnen. Sie sollte nicht als Bauherrin oder Investorin, sondern als Vermittlerin agieren. Das Liegenschaftskonzept, das derzeit überarbeitet wird, und die laufende BZO sollten die Chance zu neuen Wohnmodellen nicht verpassen. Küsnacht könnte diesen Schritt Richtung Zukunft wagen, die Chance packen und eine Vorreiterrolle übernehmen. Susanna Schubiger ist Vorstandsmitglied der GLP Küsnacht/Zollikon. Grill beim Forsthaus Wie jedes Jahr organisiert die reformierte Kirchgemeinde Küsnacht einen «Grill-Zmittag» am Mittwoch, 31. August, beim Forsthaus Erlenbach. Teilnehmer treffen sich um 11 Uhr bei der Busstation Küsnacht Allmend und wandern etwa eine Stunde zum Forsthaus. Sonia Oesch und Team werden für das leibliche Wohl sorgen. Ein Genuss mitten in der Natur! Der Anlass findet bei jeder Witterung statt. Bei Regenwetter trifft man sich um 10.50 Uhr am Bahnhof Küsnacht und fährt mit der S16 Richtung Erlenbach. Wem die Wanderung zu beschwerlich ist, kann sich bis zum 26. August bei Katharina Jauch (Tel. 044 914 20 45) melden, damit eine Fahrmöglichkeit organisiert werden kann. Es ist keine Anmeldung nötig (e.). ANZEIGEN AKTUELL Küsnachter Nr. 34 25. August 2016 Aus der Super League zum FC Küsnacht Professionalisierung beim FC Küsnacht Nach über zehn Jahren im Profifussball wechselt Marco Bernet zum FC Küsnacht in den Amateurfussball. Dort übernimmt er die technische Leitung bei den Junioren E, D und C. Gegenüber dem «Küsnachter» verrät er seine Ziele. Annina Just Neben Marco Bernet hat der FC Küsnacht auf die neue Saison hin mit Adrian Elvedi einen weiteren Trainer mit bekanntem Namen engagiert. Der 49-Jährige war zuletzt beim FC Zürich als Leiter Préformation tätig. Seine Spielerlaufbahn begann Elvedi beim FC Winterthur, danach folgte eine Ausbildungszeit bei den Grasshoppers, bevor er als aktiver Spieler beim FC Stäfa in der Ersten Liga auflief. Der Vater des Schweizer Nationalspielers Nico Elvedi (19) möchte mit seinem Wechsel vom FCZ zum FCK mehr Zeit haben, um am Wochenende die Spiele seines Sohns beim Bundesligisten Mönchengladbach zu besuchen. Beim Seeklub wird er als Bereichsleiter der Junioren C und D tätig sein und übernimmt zudem die Betreuung der Footeco-Spieler. Als Trainer besitzt er die B+-Lizenz. Oliver Linow Herr Bernet, Sie waren über zehn Jahre beim FCZ tätig. Wieso jetzt dieser Rückschritt zum FC Küsnacht (FCK) in den Amateurbereich? Ich sehe das nicht als Rückschritt. Der FCK ist mein Stammklub und ich war gerade frei. Es ist für mich eine Möglichkeit, dem Verein etwas zurückzugeben. Ich konnte dort meine gesamte Trainerausbildung machen. Reaktion auf den FCK-Boom Welche Aufgaben übernehmen Sie als Technischer Leiter? Primär werde ich Trainer ausbilden. Oft gibt es viele Junioren und keine Trainer. Welche Probleme haben Sie bei der Rekrutierung? Das Problem ist, qualitativ gute Trainer zu finden. Viele Eltern stellen sich zur Verfügung und übernehmen die Aufgabe vor allem für ihr Kind. Für den Verein ist es aber wichtig, gute Trainer zu finden, die das aus Überzeugung machen. Wo findet man solche Trainer? Meist über persönliche Kontakte, viele sind ehemalige Spieler des FCK. Es gibt einige junge Trainer, die sehr talentiert sind. Diesen müssen wir ein gutes Umfeld bieten, damit sie mit Freude und ohne Druck arbeiten können. Was bringen sie abgesehen von der Trainerausbildung in den Verein ein? Ich begleite unsere Junioren. Allerdings übernehme ich nicht eine Mannschaft, sondern kümmere mich um verschiedene Teams. Beim FCK gab es bereits im Ansatz ein sogenanntes Pooltraining. Dieses möchte ich weiterentwickeln. Was bedeutet Pooltraining? Ein grosses Trainerteam trainiert verschiedene Mannschaften gemeinsam in einer Gruppe. Die Mannschaften werden nur für die Spiele getrennt. Wie viele Trainer sind das für wie viele Junioren? Das sind 3 bis 5 Trainer für ein Training mit 20 bis 28 Kindern. Welche Vorteile bringt diese Methode? Zum einen kann man gut junge Trainer einbinden, da sie nicht sofort alleine eine Mannschaft betreuen müssen. Zudem profitieren die Junioren davon. Kinder schauen primär auf ihre Mitspieler und versuchen, die guten nachzuahmen. Wenn die Trainer ihre Spieler aber je nach Stärke separieren, geht diese Möglichkeit verloren. Wieso hat der FCK das bisher nicht so intensiv gemacht? Der erste Schritt dazu ist aufwendig. Die Verantwortlichen müssen neue Strukturen aufbauen. Ausserdem müssen die Eltern überzeugt werden, die das Gefühl haben, ihr Kind werde in einer grossen Gruppe weniger gefördert. Gibt es Bestrebungen, mit Nachbarvereinen zusammenzuarbeiten, um einen noch grösseren Pool zu schaffen? 7 Marco Bernet möchte vermehrt eigene Nachwuchsspieler in die erste Mannschaft integrieren. Wenn andere Vereine auf uns zukommen sollten, stehen wir dem sicher offen gegenüber. Gibt es von Ihrer Seite aktive Bemühungen in diese Richtung? Nein. Wenn Sie einen guten Ruf erlangen, können Sie anderen Vereinen sicher junge Talente abjagen? Das wollen wir gar nicht. Im Amateurbereich ist es wichtig zusammenzuarbeiten. So lange ich hier bin, wird es keine Abwerbungen von Talenten geben. Viele Amateurmannschaften haben Partnerschaften mit Profivereinen. Wie sieht es mit dem FCK aus? Sollte GC oder der FCZ auf uns zukommen, würden wir uns das sicher gut überlegen. Dafür müssen wir aber im Juniorenbereich mehr Talente herausbringen. Was bringt eine Partnerschaft einem kleinen Verein wie Küsnacht? Das bringt etwas, wenn die Talente zu den grossen Vereinen wechseln können und von der dortigen Ausbildung profitieren können. Viele schaffen den Sprung zum Profi nicht und kehren zu ihren Stammvereinen zurück. Beim FCZ arbeiteten sie lange mit Spielern der ersten Mannschaft, jetzt mit Junioren. Wo liegen die Unterschiede? Das Entwicklungspotenzial ist bei jungen Spielern viel höher. Die Kinder überraschen dich in jedem Training, sind offen für Neues. Aktivspieler sind beschränkter und haben ein gewisses Muster. Es ist schwierig, sie an neue Methoden zu gewöhnen. Welches sind ihre Ziele mit den Nachwuchsmannschaften? Primär geht es darum, die einzelnen Kinder zu fördern. Ich möchte keine Ziele für die Mannschaften formulieren, aber wenn wir die Kinder individuell besser fördern, werden die Mannschaften automatisch stärker. Viele Profimannschaften sprechen immer davon, dass sie von den Junioren bis zur ersten Mannschaft eine einheitliche Philosophie brauchen. Wie sehen Sie das beim FCK? Sicher wollen wir auch hier eine bestimmte Philosophie entwickeln, an die wir dann unser Training anpassen. Wie soll der FCK in Zukunft spielen? Wir möchten das Spiel kontrollieren, aber es soll immer Raum für etwas Überraschendes bleiben. Die Spieler, die den Ball führen, müssen kreativ sein. Das sind sehr hohe Ansprüche. Wie waren denn die Grundlagen hierfür, als Sie neu zum FCK gekommen sind? Ich habe gute Grundlagen vorgefunden, die mich zuversichtlich stimmen, dass wir rasch vorwärtsgehen können. Es gibt allerdings in allen Bereichen Entwicklungsmöglichkeiten. Können Sie das konkretisieren? Wir müssen die Messlatte möglichst hoch ansetzen und uns nicht mit wenig zufriedengeben. Denn wir wissen nicht, zu was die Kinder überhaupt fähig sind. Das grösste Potenzial liegt in der Entwicklung des Hirns. Die kognitiven Fähigkeiten entscheiden über Handlungsschnelligkeit und Kreativität. Wie kann das gefördert werden? Intensität und Effektivität des Trainings, Variationen in Übung und Spiel, spielsituatives Training und immer wieder neue, herausfordernde Aufgaben stellen. Wie frei sind Sie bei der Umsetzung Ihrer Ideen? Inhaltlich bin ich sehr frei. Aber ich muss mich dem Budget anpassen. Haben Sie ein klares Budget, über das Sie frei verfügen können? Ich verwalte das Budget nicht selbst, aber ich kenne den Rahmen, in dem ich mich bewegen kann. Foto: O. Linow In welchem Rahmen liegt dieses Budget? Ich kann hier keine Zahlen nennen. Wie sehr setzt der FC Küsnacht in der ersten Mannschaft junge Spieler ein? Meine Anstellung ist ein klares Zeichen, dass der FCK auf seine Jugend setzt. Sonst würde diese Investition gar nichts bringen. Wie viele Spieler der ersten Mannschaft stammen aus der eigenen Jugend? Zurzeit ist es mehr als ein Drittel. Langfristig sollten es über 50 Prozent sein. Wie können Sie das erreichen? So lange die erste Mannschaft in der Zweiten Liga spielt, sollte das möglich sein. Voraussetzung ist aber, dass wir im Juniorenbereich eine höhere Messlatte setzen. Hat der Verein denn keine Ambitionen höher als in der Zweiten Liga zu spielen? Sicher ist der Aufstieg längerfristig ein Ziel, aber nur mit mehrheitlich selbst ausgebildeten Spielern und ohne finanzielle Abenteuer. Je höher die Liga, desto schwieriger ist der Sprung in die erste Mannschaft. Es geht darum, eine gute Mischung zu finden, die gewisse Limiten setzt. Zur Person In den 80er-Jahren spielte Marco Bernet (58) mit dem FC Küsnacht in der Ersten Liga. Anschliessend folgten 20 Jahre als Trainer verschiedener Altersstufen beim FC Herrliberg und wiederum in Küsnacht. Bernet arbeitete später auch für die Fifa und den FC Zürich. Beim Stadtklub war er acht Jahre als Sportchef für die erste Mannschaft zuständig, bevor er den Verein 2014 auf eigenen Wunsch verliess. Ab der Saison 2016/17 ist er beim FC Küsnacht als Technischer Leiter im Juniorenbereich tätig. Somit untersteht ihm der FCK-Nachwuchs im Alter von fünf bis fünfzehn Jahren. (oli.) Beide Neuverpflichtungen fanden im Rahmen einer Professionalisierung der Strukturen des Fussballvereins statt. Gemäss FCK-Präsident Heinz Gross möchte der Verein damit dem aktuellen Boom gerecht werden und die Ausbildung in der stetig wachsenden Nachwuchsabteilung stärken und nachhaltig sichern. Mit dem Engagement von Marco Bernet wird das Amt des Technischen Leiters, das bisher Rainer Bieli ausgeübt hat, aufgeteilt. Bieli wird weiterhin als Trainer der 1. Mannschaft und als Technischer Leiter im Bereich Junioren B bis Aktive tätig sein. Marco Bernet amtet als Technischer Leiter der Junioren C bis G. Ihm untersteht Adrian Elvedi als Leiter Junioren C und D. Die Leitung des Kinderfussballs übernimmt wiederum Bernet. Ebenfalls zur Professionalisierung des Vereins gehört die Besetzung der Geschäftsstelle mit Lorelei Fröhlich. Die 27-jährige SportmanagementStudentin übt dieses Amt ab Saison 2016/17 in einer 60-Prozentstelle aus. Da all dies Geld kostet, ist der FC Küsnacht auf grosszügige Unterstützung von Gönnern, Sponsoren und Spendern angewiesen. Wie Gross gegenüber dem «Küsnachter» bestätigt, wird die Professionalisierung auch eine Erhöhung der Mitgliederbeiträge nach sich ziehen. ANZEIGEN 8 Küsnachter Nr. 34 25. August 2016 Kollektions- und Musterverkauf Damenbekleidung und Accessoirs Freitag, 26. August von 10.00–20.00 Uhr Samstag, 27. August von 10.00–16.00 Uhr in Zollikon Gemeindesaal-Foyer, Zentrum Rotfluhstrasse 96 Kaufe Pelz-Jacken und Pelz-Mäntel Leder und Taschen seriös und fair, H. Braun, 076 424 45 05 Ich freue mich auf Ihren Besuch. Ihre Quintfashion CULINARIUM Blues, Apéro & köstliche Spezialitäten aus Joãos Küche Samstag, 27. August 2016, ab 18 Uhr Sommerterrasse & Schlemmerraum Reservieren Sie umgehend Ihre Plätze, denn diese sind limitiert. Tel. 044 980 21 34 Apéro & Musik gibts ab 18 Uhr. Anschliessend können Sie Joãos kulinarische Spezialitäten geniessen. Ab ca. 20 Uhr wird dann die VINTAGE BLUE BAND nochmals für groovige Stimmung sorgen. Auf einen Blick Bäckerei-Konditorei Von Burg, Allmendstrasse 4 Küsnacht 044 910 42 75 Messerschmied/Stahlwaren Rasenmäher/Schleiferei Teppiche/Parkett Vorhänge/PVC-Beläge M. Kürsteiner, Langägertenstr. 3 Seit 1952, Zollikerberg 044 391 62 62 Schmidli Innendekoration, Drusbergstr. 18, Erlenbach 044 910 87 42 Kehrichtabfuhr/ Tankstelle Umzüge Hausräumungen Rudolf Günthardt AG, Seestrasse 89 Küsnacht 044 914 70 80 Rudolf Günthardt AG, Seestrasse 89 Küsnacht 044 914 70 80 Für Ihre Eintragungen in unserer Rubrik «Auf einen Blick»: Frau H. Haltiner berät Sie gerne. Telefon 044 910 88 26 Küsnachter AKTUELL Nr. 34 25. August 2016 9 Kleine Künstler sorgen für grosse Emotionen Mit einer bewegenden Schlussaufführung ging am Wochenende die Kinderkulturwoche der reformierten Kirche zu Ende. Es war eine Darbietung sondergleichen. Annina Just Am Ende gab es kein Halten mehr: Mit Standing-Ovations und kaum mehr enden wollendem Applaus würdigten die Zuschauerinnen und Zuschauer das soeben Gesehene. Was die rund 50 Kinder zwischen 3 und 15 Jahren vorgeführt hatten, war tatsächlich aussergewöhnlich – beeindruckend und berührend zu gleich. Unter der künstlerischen Leitung von Bettina Boller und in Zusammenarbeit mit dem Perkussionisten Simon Benz und der Animationskünstlerin Michèle Ettlin haben die jungen Teilnehmer Gedichte vertont und zur Aufführung gebracht. Die Texte hat Boller allesamt selbst geschrieben. Sie trugen Namen wie «Himmelskörper Erde», «Fremdi Mänsche» oder «immer nur hetze» und beschäftigten sich mit aktuellen Themen des Zeitgeschehens, mit Hunger und Armut, Gerechtigkeit, Lebenslust oder Freude. Von Klein bis Gross sangen sie alle mit Inbrunst und verdeutlichten die Bedeutung der Worte mit Rhythmik. Die Texte wurden nicht nur einwandfrei gelernt, sondern sie wurden auch gelebt. Regie führte dabei Renate Muggli, die als Regisseurin der Theatergruppe Kulisse in Küsnacht bestens bekannt ist. Im Anschluss der Vorführung lobte Boller die Zusammenarbeit mit ihr: «Wir haben uns zuvor nicht gekannt. Aber sofort gemerkt; wir sind Schwestern im Geiste». Und auch Pfarrer René Weisstanner, der zusammen mit der Sozialdiakonin Kathrin Heeb die Projektleitung innehatte, zeigt sich hin und weg: «Ich wünsche mir, dass das, was wir soeben erlebt haben, noch in uns weiter klingt.» Die jungen Künstlerinnen und Künstler wurden vom Publikum frenetisch gefeiert und von der Projektgruppe mit Blumen geehrt. Perkussionsinstrumente spielten eine wichtige Rolle – unter der Leitung von Simon Benz wurde die ganze Kirche zum Klangkörper. «Das Gemüsesuppen-Koch-Lied» verzückte mit Text und Darbietung: «Chömed ihr wo Hunger händ, und e warmi Suppe wänd». Mit Fotos und Filmen dokumentierte Michèle Ettlin die Woche. Diese zeigen: Von Klein bis Gross waren alle mit Konzentration und Engagement dabei. «D Wält isch gross, d Wält isch schön. Si isch farbig volle Tön …», heisst es im Song «Unterschiedlichi Läbe». Fotos oben: Annina Just Fotos unten: Michèle Ettlin Leiterin und Konzertgeigerin Bettina Boller in ihrem Element. 10 Stadt Zürich Nr. 34 MARKTPLATZ / AKTUELL 25. August 2016 Für alle Sinne wird etwas geboten Aderlass beim Atelier Blasio Am Samstag, 3. September, ist es wieder so weit: 51 Museen öffnen um 19 Uhr ihre Tore, um sie nicht vor 2 Uhr wieder zu schliessen. Das abwechslungsreiche Programm ermöglicht eine einmalige Entdeckungsreise. Die Stadt Zürich hat das Atelier Blasio inklusive Namensrechte verkauft. Der Standort in Wollishofen wurde geschlossen. Es gibt kaum eine bessere Gelegenheit als die «Lange Nacht», um die Vielfalt der Zürcher Museen zu entdecken. Zu den Institutionen, die ihre Türen öffnen, gehören 51 Museen vom Archäologischen Fenster über das FCZ-Museum, das Mühlerama, das Museum Rietberg, die Shedhalle und die Stadtgärtnerei bis zum Zürcher Spielzeugmuseum. Dort können die unterschiedlichsten Sammlungen, Dauer- und Sonderausstellungen besichtigt, an Führungen teilgenommen, Vorträge besucht, Gesprächen mit Experten beigewohnt oder einfach geplaudert werden. Es gibt Angebote für alle Sinne. So wird auch ein Glas Wein angeboten. Die Besucherinnen und Besucher können zudem selbst aktiv werden, indem sie zum Beispiel bei der Archäologischen Sammlung einen Turm aus Salzteig bauen. Auch musikalisch wird einiges geboten, so zum Beispiel archaische sardische Klänge. Weiter stehen Lesungen auf dem Programm, wie die szenischmusikalische Lesung «Alice im Wunderland». Bei Focus Terra an der ETH Zürich kann man erfahren, wie Lorenz Steinmann Lichtinstallation im Museum Rietberg im 2014. Erdbeben und Vulkanausbrüche zusammenhängen, und im Simulator erleben, wie sich ein Beben anfühlt. Bei einem Workshop erfährt man, wie sich Lavagestein anfühlt und wie schwer eine vulkanische Bombe ist. Und was haben Bimsstein und Obsidian gemein? Bei Vorträgen wird weiteres Wissen vermittelt. Auch das Friedhof Forum ist beteiligt an der «Langen Nacht der Museen». Auf dem Programm steht unter anderem ein theatralischer Rundgang auf dem nächtlichen Friedhof. Foto: Florian Bachmann einer Führung einen kleinen Vorgeschmack auf die Sonderausstellung «Brazil 2014 revisited», die im September eröffnet wird. Von 14 bis 21 Uhr schlagen Kickerherzen beim Fussball-Flohmarkt mit Nippes, präsentiert vom FCZ-Museum und vom Sportantiquariat Germond, höher. Ob Trikots, Matchprogramme oder Plakate, alte Tickets oder historische Fotos, Taktikbücher oder Fan-Literatur, Ausrüstung oder Raritäten, alles wird feilgeboten. Kurze Wege Illustre Gäste Als Gäste öffnen das Fifa World Football Museum, das MuDA Museum of Digital Art und das Schweizer Tanzarchiv ihre Türen. Zudem wird in den Museen der Löwenbräu-Kunst AG die Ausstellung der Manifesta 11 präsentiert. Im Fifa-Museum erhalten die Besucherinnen und Besucher bei Die VBZ-Museum-Shuttlebusse garantieren kurze Wege. Für etwas Romantik unterwegs sorgen die Museumsfähre «MS Sentosa» und die alten Trams. Wer den Takt selber vorgeben will, schwingt sich auf ein Fahrrad von «Züri rollt». (pd./pm.) www.langenacht.ch AKTUELLES VOM HAUSEIGENTÜMERVERBAND Publireportage Grenzabstände von Bäumen und Sträuchern beachten Um das Verhältnis zu Nachbarn nicht zu trüben oder einen Streit auszulösen, müssen die gesetzlichen Mindestabstände beachtet werden: • 60 cm für Gartenbäume, kleinere Zierbäume, Zwergobstbäume und Sträucher • 4 m für Feldobstbäume und kleinere, nicht unter der Schere zu haltende Zierbäume • 8 m für einzelne Waldbäume und grosse Zierbäume wie etwa Pappeln, Kastanienbäume, Platanen und Nussbäume • mindestens 60 cm für Sträucher, die eine Einheit bzw. eine Grünhecke bilden. Oft ist die juristische Einordnung der Pflanzen problematisch. Der Un- Cornel Tanno. Foto: zvg. ternehmerverband der Gärtner Schweiz, Jardin Suisse, führt im Buch «Bäume und Sträucher im Nachbarrecht» alle kantonalen Bestimmungen auf und ordnet die gängigsten Pflanzen juristisch ein. Der Eigentümer eines benachbarten Grundstücks kann innert fünf Jahren seit der Pflanzung auf Beseitigung von Bäumen und Sträuchern, die näher an der Grenze stehen, als erlaubt ist, klagen. Der Anspruch auf Zurückschneiden einer Pflanze verjährt nicht. Für Grünhecken gilt diese Verjährungsregel nicht. Cornel Tanno, Leiter Rechtsberatung/Prozessführung, Hauseigentümerverband Zürich Hauseigentümerverband Zürich, Albisstr. 28, 8038 Zürich, Tel. 044 487 17 11. Für rund 30 000 Franken – das entspricht lediglich der 100-fachen Miete einer simplen Blasio-Hüpfmatte – hat die Stadt Zürich die bisher in Wollishofen hergestellten BlasioHüpfburgen inklusive Namensrechte an die Fehraltdorfer Firma TIT-PIT GmbH verkauft. Grund: Die Nachfrage sei in den letzten Jahren gesunken, und die Herstellung habe den Mitarbeitern wenig Möglichkeiten geboten, in den ersten Arbeitsmarkt zu wechseln. Laut Stefan Schmid, dem Geschäftsleiter der TIT-PIT GmbH, bleiben die Mietpreise künftig gleich hoch wie bisher. Auch begleitete Animationen würden preislich «nur unwesentlich» steigen, weil man als Privatfirma zwar höhere Personalkosten habe, nun aber mit weniger Personal vor Ort sei. Kaspar Hauser, Leiter der Stadtzürcher Arbeitsintegration bestätigte, dass der Blasio-Betrieb am Mythenquai 345 geschlossen wurde. Hauser relativiert: «Niemand wurde entlassen, für die rund 30 Angestellten wurden Lösungen gefunden.» Den vergleichsweise tiefen Verkaufspreis erklärt er damit, dass der Käufer für einen langen Fortbestand garantiert habe. Die Blasio-Spielaktionen in den Freibädern werden vom Sportamt weitergeführt. Nein zu einer Krippensteuer zulasten der Zürcher Betriebe Am 25. September stimmt die Zürcher Bevölkerung über die Volksinitiative der Alternativen Liste (AL) «Bezahlbare Kinderbetreuung für alle» ab. Die Initianten fordern eine weitere Zwangsabgabe einseitig zulasten der Unternehmen. Stimmen Sie daher Nein! Mit ihrer Initiative will die AL einen kantonalen Betreuungsfonds zur Verbilligung der Elternbeiträge für die externe Kinderbetreuung schaffen. Dieser soll über eine Lohnabgabe von 2 bis 5 Promille der AHV-pflichtigen Lohnsumme zu alleinigen Lasten der Betriebe finanziert werden. Unnötige Bürokratie abbauen Jährlich sollen so rund 120 Millionen Steuereinnahmen zur Verfügung stehen. Dies entspricht einer steuerlichen Mehrbelastung der Unternehmen im Kanton Zürich von 8,5 Prozent. Die ohnehin schon hohen Kosten der KMU würden weiter ansteigen und so den Druck auf dem Arbeitsmarkt zusätzlich erhöhen. In einem durch den starken Franken sowieso schon schwierigen Umfeld würden weitere Arbeitsplätze gefährdet. Anstatt die zu hohen Kosten der externen Betreuung zu senken, will die Initiative diese auf die KMU überwälzen. Die Subventionierung der ex- Publireportage Urs Egger ist gegen die «KrippenInitiative. Foto: zvg. ternen Kinderbetreuung wird heute auf Gemeindestufe geregelt. Die Gemeinden haben Regelungen getroffen, wonach die Elternbeiträge einkommensabhängig sind. Sie bieten familienergänzende Betreuungsplätze an, die sich am tatsächlichen Bedarf orientieren. Ein System, das sich bewährt hat und im Jahr 2010 vom Zürcher Stimmvolk beschlossen wurde. Den Kanton neu in dieses gut funktionierende System einzugliedern, ist ein unnötiger und teurer Bürokratieaufwand. Vielmehr muss die kostentreibende Überregulierung bei der externen Kinderbetreuung gestoppt werden. Im Abbau der unnötigen Bürokratie liegt der richtige Ansatzpunkt für eine wettbewerbsfähige und bezahlbare Kinderbetreuung für alle. Darum sagen Sie Nein zur überflüssigen Initiative, die Arbeitsplätze gefährdet. Urs Egger, FDP-Gemeinderat Stadt Zürich Fein essen zu Hause Mahlzeitendienst Wir liefern in der Stadt Zürich und Umgebung, für weitere Infos und die aktuellen Menüpläne: 044 271 55 66 www.gourmet-domizil.ch KLEINANZEIGEN ANZEIGEN Kleinanzeigen kosten pro Doppelzeile Fr. 20.-. Chiffrezuschlag Fr. 5.- Bargeld beilegen und mit dem Coupon einsenden an: Lokalinfo AG, «Kleinanzeigen», Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich. Diese Inserate sind nur für private Anbieter. Aufträge, die bis Freitag, 10.00 Uhr, bei uns eintreffen, erscheinen in der nächsten Ausgabe. Den Text bitte in Blockschrift ausfüllen (pro Feld 1 Buchstabe, Satzzeichen oder Wortzwischenraum). ❏ Freizeit/Ferien ❏ Unterricht/Kurse ❏ Fitness/Gesundheit ❏ Musik/Unterhaltung ❏ Diverses ❏ Fahrzeuge Name/Vorname: Strasse: PLZ/Ort: Telefon: ❏ Wohnungen ❏ Möbel/Antiquitäten AKTUELL Küsnachter «Man kann sehr vieles automatisieren» Schweiz und bringt viel Erfahrung mit, von der wir profitieren werden. Vor allem hält er Marc und mir den Rücken frei für Innovationen. «Blöde» Fragen im Büro gehören der Vergangenheit an. Wer etwas nicht weiss, fragt anonym das KonzernGehirn. Möglich macht dies Starmind. Pascal Kaufmann über sein Startup aus Küsnacht und wie sich die Arbeitswelt verändern wird. Jetzt sind Sie also mehr in New York als in der Schweiz? In der Übergangsphase bin ich öfters in unseren Büros in Küsnacht. Nachher werde ich mich vor allem auf die USA konzentrieren. Die USA sind ein wichtiger Markt, die Technologie ist ein paar Jahre weiter und die Leute sind noch mehr bereit, Risiken einzugehen. Das ideale Umfeld für eine ambitionierte Tech-Company wie Starmind. Pascal Wiederkehr Waren Sie ein guter Schüler? An der Kantonsschule Zürich Unterland (KZU) war ich gut. Ein schlechter Schüler war ich eigentlich nie. Was ist Ihre Aufgabe? Ich werde das Ohr auf der Schiene haben, Talente finden und strategische Partnerschaften mit Technologiekonzernen knüpfen. Es ist wichtig für uns, nahe am Epizentrum der Tech-Industrie zu sein. Also waren Sie ein Streber? Ja, ich war eigentlich eher der Streber (lacht). Während die anderen Party gemacht haben, habe ich griechische Wörtchen gelernt. Und dann haben Sie Biologie an der ETH studiert und Starmind gegründet. Während meines Biologiestudiums an der ETH habe ich einen Austausch an die Northwestern University in Chicago gemacht. Dort war die Komplexität so hoch, dass ich am liebsten mit tausend Hirnen gleichzeitig hätte forschen und denken wollen. Gemeinsam mit Marc Vontobel, dem Mitgründer von Starmind, haben wir dann 12 000 Wissenschaftler weltweit vernetzt. Geld verdient haben wir damit keinen Franken. Was macht Starmind eigentlich genau? Starmind ist wie ein künstliches Gehirn, das wir an Grosskonzerne verkaufen. Es hilft den Mitarbeitern, dass sie nicht nur mit ihrem eigenen Hirn, sondern mit tausend verschiedenen Gehirnen denken können. Wenn jemand ein Problem hat, muss er es nicht selbst lösen, sondern er kann die Frage an das zentrale Konzernhirn schicken. Wie funktioniert das? Wir haben eine Software entwickelt, die mittels Algorithmen Fragen analysiert und herausfindet, wer diese intern beantworten kann. Wenn man überlegt, hat man bei 20 000 oder vielleicht 60 000 Mitarbeitern immer jemanden, der das Problem lösen kann. Das Hirn lernt konstant mit und macht die Firma und alle Mitarbeiter jeden Tag etwas effizienter. Wer speist die Antworten ins System ein? Das funktioniert so: Wenn eine Frage bereits bekannt ist, wird die Lösung sofort angezeigt. Wenn nicht, dann findet das Hirn heraus, wer der Know-how-Träger in der Firma ist, der die Frage beantworten kann und auch würde. Sämtliche erstellten Antworten werden vom Hirn gespeichert und automatisiert überprüft. Wie weiss das Hirn am Anfang, welcher Mitarbeiter was weiss? Das Hirn lernt von alleine, das ist das Besondere. Nach wenigen Klicks hat jeder Mitarbeiter Zugang zur gesamten Expertise des Unternehmens. Wer was weiss und wer wofür der richtige Experte ist, lernt die Starmind Brain Technology selbstständig. Wenn man schon genau weiss, wer der richtige Experte ist, kann man diesen auch vorschlagen. Am Tag 1 ist das Hirn also noch ziemlich dumm, aber es lernt dazu. Genau. Es ist wie ein Babyhirn, das herausfindet, wer was weiss, stets weiterlernt und mit der Zeit immer mehr weiss. Insbesondere das Wissen, das in den Köpfen der Mitarbeiter steckt, ist sehr entscheidend. Das Kon- Pascal Kaufmann übernimmt neu das Büro in New York. zernhirn hilft dabei, dieses nicht dokumentierte Wissen zu erschliessen. Wie ist die Idee entstanden? Ich bin Hirnforscher gewesen. Meine Aufgabe war es, Hirne in Gefässe einzutauchen und mit künstlichem Blut am Leben zu erhalten. Wir haben die Hirne mit Robotern verbunden. Der erste Roboter ist dann im Labor in einer Arena herumgefahren und hat die Videosignale direkt in das Sehzentrum gespeist. Das Rückenmark haben wir dann an Räder angeschlossen. So entstand im Jahr 2000 einer der ersten Cyborgs, also die Verschmelzung von Hirn und Maschine. Aber wie kommt man vom Hirnforscher zum Startup-CEO? Damals war ich total verloren, hatte zwar Ahnung von Hirnen, aber keine von Robotern oder Computern. Bis ich alles gelernt hätte, wäre ich 65 gewesen. Da ist mir die Idee von einem zentralen, künstlichen Gehirn gekommen. Marc hat die Idee dann weitergetrieben. Was sind eure bekanntesten Kunden? Wir haben Kunden in über 40 Ländern, darunter auch Grosskonzerne mit verschiedenen Tochtergesellschaften. Dazu gehören in der Schweiz unter anderem die UBS, Bayer Pharma, Georg Fischer, Planzer, Swisscom oder die Zürich Versicherung. Erhaltet ihr positive Rückmeldungen? Ja. Wenn man sich einmal daran gewöhnt hat, möchte man das Starmind Brain nicht mehr ausstecken. Es hat einen grossen Nutzen. Neue Mitarbeiter schämen sich oft, dem Vorgesetzten Fragen zu stellen. Wenn man sie dem Gehirn anonym stellen kann, dann wird man nicht blossgestellt und die Effizienz steigt. Der Mitarbeiter kann sich auf die wirklich wichtigen Dinge fokussieren. Eine grosse Datenbank also. Eher lebendiges Wissen. Wenn jemand die Firma verlässt, ging bisher viel Know-how verloren. Mit dem künstlichen Hirn bleibt das Wissen im Unternehmen, jederzeit zugänglich und aktuell. Wie wird die künstliche Intelligenz die Arbeitswelt verändern? Künstliche Intelligenz wird dafür sorgen, dass Menschen immer weniger selbst zu tun haben und wegautomatisiert werden. Aber die wenigen die bleiben, sind extrem wichtig. Diese Foto: pw. kann man offenbar nicht wegrationalisieren. Wenn man diese durch die Technologie besser und effizienter machen kann, dann ist das super. Starmind macht Mitarbeiter gegenüber Maschinen und Computer effizienter. Was kann man nicht automatisieren? Man kann sehr vieles automatisieren und eines Tages auch ein ganzes Gehirn künstlich bauen. Wir sind einfach noch nicht soweit. Was aktuell nicht geht, ist die ganze zwischenmenschliche Interaktion. Den Kontext mitdenken, wie sich jemand fühlt, das können Maschinen heutzutage noch nicht. Aber bald. Dunkle Zeiten für die Arbeitnehmer. Ich weiss nicht, ob sich die künstliche Intelligenz zum Guten oder zum Schlechten für die Menschheit entwickeln wird. Grundsätzlich kann ich mir aber eine Welt vorstellen, in denen die Menschen nicht mehr arbeiten müssen. Meine Zeit kann ich anders nutzen und meine Roboter für mich arbeiten lassen. Es gibt viel Unerforschtes und viele Grenzen, die man überschreiten kann, da möchte ich meine Zeit darauf verwenden. Dann braucht also jeder einen Roboter. Oder zwei bis drei. Seit kurzem sind Sie nicht mehr CEO von Starmind, sondern «nur» noch der Niederlassung in Nordamerika. Haben Sie die Macht freiwillig abgegeben? In einem Startup geht es nicht um Macht. Mein Aufgabenfeld fokussiert sich nun auf unseren wichtigsten Markt. Wir sehen ein enormes Entwicklungspotenzial für Starmind in Nordamerika. Neu bin ich Mitglied des Verwaltungsrates und gestalte zusammen mit Marc die Strategie der Starmind International AG. Wir freuen uns sehr, dass wir den CEO-Posten mit Peter Waser besetzen konnten. Er war früher Chef von Microsoft Zur Person Der 37-jährige Pascal Kaufmann hat Neurowissenschaften (Biologie) und Wirtschaft an der ETH und an der Northwestern University in Chicago studiert. 2010 gründete er mit Marc Vontobel Starmind. Neu ist er CEO der Niederlassung in New York. Mit Rolf Pfeifer initiierte Kaufmann den Roboter «Roboy» im Labor für künstliche Intelligenz der Universität Zürich. (pw.) Müsste man da nicht eine Niederlassung im Silicon Valley eröffnen? Marc und ich pendeln viel zwischen dem Silicon Valley und New York. Es ist aber so, dass New York wegen der Zeitverschiebung in einem ersten Schritt vorteilhafter ist und die wirklich grossen Konzerne ihren Sitz an der Ostküste haben. Im Silicon Valley sitzen die Entwickler. Vielleicht haben wir eines Tages dort ein Entwicklungsbüro, wer weiss. Wieso habt Ihr eure Büros in Küsnacht? Ursprünglich waren wir in Zürich City, in der Nähe der ETH. Doch wenn man in der Stadt mit 50 Mitarbeitern wachsen will, wird dies zu teuer. Küsnacht ist gut mit dem öffentlichen Verkehr erschlossen und wir haben genügend Platz für Aufenthaltsträume mit Café, Sofas und Fernseher. Zudem verfügen wir über eine schöne Terrasse für Teamevents. Bei uns fühlen sich die Leute wie zu Hause, Privates und Berufliches dürfen sich bei uns vermischen. Es geht um die Work-Life-Harmonie. Bleibt die Entwicklung in Küsnacht? Ja. Die Algorithmen sind das, was uns ausmacht. Zürich ist ein guter Standort für Talente; es gelingt uns, Talente aus der ganzen Welt anzuziehen. Was ist das Ziel in zehn Jahren? Die Tech-Industrie ist sehr schnelllebig, wir planen operativ auf zwei bis drei Jahre hinaus. Unser Ziel ist es, dass jeder Konzern ein Unternehmenshirn hat. Eine Vision von uns ist es zudem, dass jeder Mensch eines Tages mit tausend Hirnen gleichzeitig denken kann. Ich kann mir spezielle Linsen vorstellen, die man auf dem Auge trägt und die Lösungen live anzeigen. Das Gegenüber merkt dabei nicht, über welches Know-how man selbst verfügt oder in Echtzeit bezieht. Sie stammen aus Kloten. Was verbindet Sie noch mit dem Zürcher Unterland? Ich bin in Kloten aufgewachsen und in Bülach ans Gymnasium gegangen. Mich verbindet noch viel mit dem Unterland. In Bülach sponsere ich jedes Jahr an der KZU einen Preis für den besten Maturaabschluss, in Kloten treffe ich mich mit Freunden. Bei jedem Start und jeder Landung am Flughafen fühle ich mich zu Hause. Haben Google oder Microsoft bereits angeklopft, um Starmind zu kaufen? Ich darf natürlich keine Namen nennen, es gibt immer Interessenten für neuartige Technologien. In der heutigen Zeit kann man schon mit drei guten Programmierern ein Produkt entwickeln, das die Welt verändert. Wir haben zurzeit kein Interesse, in einem Grosskonzern zu arbeiten. Nr. 34 25. August 2016 11 AUF EIN WORT Pascal Wiederkehr «Ein Roboter darf kein menschliches Wesen (wissentlich) verletzen oder durch Untätigkeit gestatten, dass einem menschlichen Wesen (wissentlich) Schaden zugefügt wird» lautet eines der Robotergesetze des russisch-amerikanischen Science-Fiction-Schriftstellers Isaac Asimov. Erstmals erwähnt wurden die Gesetze in seinem 1950 veröffentlichten Roman «Ich, der Robot». Schon damals waren Roboter keine Zukunftsmusik mehr. General Motors setzte bereits 1961 einen Roboter zum Entnehmen von Spritzgussteilen ein. Heute sind sie in der Industrie alltäglich. Sie können messen, schleifen, montieren, palettieren, kleben, abdichten, schneiden, sägen und vieles mehr. Und das, ohne zu Automatisierung schafft Jobs murren, schwanger zu werden, ein Burnout zu kriegen oder eine Lohnerhöhung zu verlangen. Ein Traum für jeden Arbeitgeber. Künstliche Intelligenz wird unsere Arbeitswelt verändern – unabhängig davon, ob es ein Roboter in einer Fabrikhalle oder eine Software ist, die mittels Algorithmen Aufgaben übernehmen. Die Frage ist, welche Rolle der Mensch in dieser automatisierten Welt spielen wird. Und ob Maschinen irgendwann gar intelligenter als Menschen sein könnten. Das Beratungshaus Deloitte geht für die Schweiz davon aus, dass in den nächsten Jahren und Jahrzehnten fast 50 Prozent der Beschäftigten durch Automatisierung ersetzt werden können. In der Vergangenheit sind schon viele Routinetätigkeiten verschwunden, in Zukunft liegt der Fokus auf dem Dienstleistungssektor sowie auf Stellen in der Administration im Industriebereich. Heisst das also, dass in zehn Jahren die Hälfte der Bevölkerung arbeitslos ist? Nein. Auch eine automatisierte Wirtschaft braucht Fachkräfte. Spezialisten werden immer gefragter. Es braucht Menschen, die Roboter programmieren, warten und weiterentwickeln. Zukunftssicherer sind kreative Berufe und Tätigkeiten, die Interaktionen mit Maschinen oder Menschen erfordern, beispielsweise im Gesundheitssektor. Zudem ist es schwer vorstellbar, dass dereinst ein Roboter das Haareschneiden übernimmt oder TVModerator wird. Hingegen wird wohl der Coiffeur-Termin von einer Software vereinbart und der Sport-Ticker automatisch vom Computer verfasst. Alles, was nach einem Schema erledigt werden kann, ist automatisierbar. «Gemäss Prognosen dürften auf gesamtwirtschaftlicher Ebene in der Schweiz bis 2025 netto rund 270 000 neue Arbeitsstellen entstehen», so Deloitte. Weiterbildung und Studium werden unabdingbar. Ständige Weiterqualifzierung ist der einzige Weg, um nicht von einem Roboter oder einem Programm ersetzt zu werden. Die Zeiten sind schon lange vorbei, als man nach einer Lehre oder einem Studium ausgelernt hatte. Auf lange Sicht wird es keine «einfachen» Jobs mehr geben. 12 Küsnachter Nr. 34 25. August 2016 Küsnachter AKTUELL Nr. 34 25. August 2016 13 Von der Goldküste in die Zürcher Obdachlosen-Szene – nicht aufgrund der Wortwahl, sondern wegen der feinfühligen und impliziten Beschreibung von fehlender Empathie. Der kleine Sebastian erinnert sich zum Beispiel an eine Szene im Sandkasten: «Sie packte meine Hand und zog mich fort von meinen Spielkameraden, ohne dass mir Gelegenheit blieb, mich zu verabschieden. Wir hatten es eilig. Wir hatten es immer eilig, Iris und ich.» Anders als bei anderen Kinder habe seine Mutter Iris sich daran gestört, wenn er sie mit «Mami» oder «Mama» ansprach, erzählt der kleine Sebastian. «Wir waren irgendwie anders, Iris und ich.» Die Autorin Linda Solanki sorgte mit ihrem Roman «Dem See entlang Richtung verlorene Jugend» für Aufsehen. Auch ihr zweites Buch zeigt die Geschichte eines Jugendlichen auf Abwegen – jedoch in einer ganz anderen Welt. Annina Just 0Mit ihrem ersten Roman über sogenannte «Rich-Kids» von der Goldküste war Linda Solanki in aller Munde. Nun ist ihr zweites Buch erschienen. Die Sprache in «Verdammter Paul» ist ebenso direkt und unverblümt wie in ihrem Erstling. Doch beim Thema wagt sich die junge Zürcherin, die regelmässig für den «Blick am Abend» Kolumnen schreibt, auf ein neues Terrain – eines, das nicht gegensätzlicher sein könnte zur oberflächlichen Welt der High-Society-Kids: Sie taucht ab in die Obdachlosen-Szene in der Schweiz. Man stellt sich Zürich vor Mit Pfarrer Sieber unterwegs Solankis Protagonist, der 20-jährige Sebastian, leidet an akustischen Halluzinationen und ist nach Problemen mit seiner alleinerziehenden Mutter und einer dramatischen Eskalation der Ereignisse von zu Hause abgehauen. Statt in der Psychiatrie will er auf der Strasse leben. Bald lernt er die Regeln der Szene kennen, fühlt sich immer wohler, und seine Symptome lindern sich. Doch er muss auch merken, dass das Leben auf der Strasse härter ist als erwartet ... «Mich interessieren die dunklen Seiten des Menschen. Das Leben, das nicht so spielt, wie man es sich vorstellt», erzählt die 26-Jährige. Um das ernste Thema zu bearbeiten, hat sie ein halbes Jahr lang recherchiert, hat das Hilfswerk von Pfarrer Sieber besucht, war mit einem Streetworker unterwegs und hat sich mit einer Psychiaterin aus ihrem familiären Linda Solanki schreibt immer und überall, am liebsten aber in gemütlichen Strassencafés, wie hier im Kafi Lang. Foto: Annina Just Umfeld in das Thema Schizophrenie eingearbeitet. «Es war mir sehr wichtig, fundierte Kenntnisse des psychologischen Hintergrunds zu haben», erzählt Solanki beim Treffen im Kafi Lang im Zürcher Kreis 5. Ein Ort, an den sie gerne hinkomme, um zu schreiben. «Ich mag es, wenn es um mich herum lebendig ist», so die freischaffende Autorin und Kolumnistin. Überhaupt, sie habe andauernd und überall den Drang zu schreiben, sonst werde es ihr langweilig. «Das heisst aber nicht, dass alles gut ist und veröffentlicht wird», sagt sie lachend. Man nimmt ihr diese Bescheidenheit sofort ab. Solanki wirkt im Gespräch viel höflicher und angepasster, als man es nach der Lektüre ihrer Texte, insbesondere ihrer Sex- Kolumnen, erwarten würde. Darauf angesprochen meint sie: «Ja, das höre ich oft. Aber beim Schreiben habe ich ja kein Gegenüber, auf dessen Gefühle ich Rücksicht nehmen muss.» Rücksicht auf Gefühle nimmt sie auch in ihrem zweiten Roman nicht, aber das menschliche Drama kommt subtiler zum Ausdruck als im Erstling, in dem Solanki über Drogen, Magersucht und Prostitution schrieb und dabei Wörter wie «vögeln» und «kotzen» beinahe inflationär verwendete. In «Verdammter Paul» wird die zerrüttete Mutter-Sohn-Beziehung durch viele kleine Anekdoten aus der Kindheit des Protagonisten beschrieben, rückblickend und aus Kindersicht. Manchmal sind solche Beschreibungen nur schwer aushaltbar Der «Küsnachter» verlost fünf Exemplare des Romans «Verdammter Paul» von Linda Solanki. Einfach bis zum 19. September eine Mail mit Betreffzeile «Paul» und vollständigem Absender schicken an [email protected] oder eine Postkarte an Lokalinfo AG Wettbewerb «Paul» Buckhauserstrasse 11 8048 Zürich. Im Kanton Zürich leben 18 000 Menschen mit Demenz, mehr als 4000 erkranken jährlich neu. Die Angehörigen sind betroffen und oft überfordert. Christina Krebs wird am Montag, 12. September, um 14.30 Uhr im Alters- und Gesundheitszentrum Tägerhalde in Küsnacht auf Einladung von «Senioren für Senioren Küsnacht-Erlenbach-Zumikon» einen Vortrag über Demenz halten. Sie ist Geschäftsleiterin der AlzheimervereiANZEIGEN Foto: Archiv KGH/zvg. Kirchenkreis sammelt Spenden mit Flohmarkt «Der Flohmarkt bringt gute Gefühle»: gute Gefühle für die fleissigen Frauen und Männer, die ihn seit Jahren organisieren und mithelfen, den Anlass zu einem Fest zu machen; gute Gefühle für die, die das, was sie nicht mehr brauchen (und mehr), uns zum Verkaufen spenden; Wettbewerb Am liebsten 50 Sachen machen Die letzten zwei Jahre hat die ehemalige Jus-Studentin in New York und Paris gelebt und die Freiheit genossen, ihren Beruf irgendwo auf der Welt ausüben zu können. Während der Entstehung ihres ersten Romans habe sie bemerkt, dass sie sich viel lieber dem Schreiben widmen wolle und das Jus-Studium nicht das Richtige sei. «Viele Leute hören zu wenig auf sich selber», meint Solanki nachdenklich. Sie versuche, genau das zu tun, hat daher das Studium abgebrochen und ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht. Sie könne sich allerdings vorstellen, als Pensionärin wieder zur Uni zu gehen. «Englisch, Germanistik oder Philosophie würden mich reizen», erzählt sie. Auch um ihrem Gefühl zu folgen, ist sie deshalb vor wenigen Wochen wieder nach Zürich gezogen. «Es war nun einfach an der Zeit. Und Zürich bietet so viel, ich geniesse es gerade sehr», schwärmt sie. Was man als Nächstes von ihr erwarten darf, will Linda Solanki noch nicht verraten. Gut möglich aber, dass die vielfältige junge Frau ihre Leser irgendwann erneut wieder in eine völlig neue Welt führen wird. Sie sagt von sich selber nämlich, dass sie am liebsten 50 verschiedene Sachen machen würde. Man darf also gespannt sein. Linda Solanki: «Verdammter Paul». Zytglogge-Verlag, 2016, 202 Seiten. Buchvernissage und Lesung: Mittwoch, 21. September, 20 Uhr, Kaufleuten, Zürich. Die Autorin unterhält sich mit Moderatorin und Kolumnistin Yoni Meyer (Pony M.) Tickets: www.kaufleuten.ch/event/lindasolanki. Vortrag: Nur vergesslich oder schon dement? Flohmarkt im Kirchgemeindehaus Hottingen soll auch dieses Jahr ein Treffpunkt werden. Morgen Freitag um 16 Uhr öffnen die Türen zum Flohmarkt 2016. Bis Samstag um 15 Uhr werden die Leute in Geschichten schwelgen und Raritäten suchen. Die Idee zu ihrem zweiten Roman sei entstanden, nachdem ein junger Obdachloser sie auf der Strasse angesprochen habe und sie für ihn etwas zu essen gekauft habe. «Da war der Funken rübergesprungen», blickt sie zurück. Bei der Recherche zum Thema wurde sie in der Vermutung bestätigt, dass in vielen Fällen eine Sucht der Auslöser ist, um auf der Strasse zu landen. Aber sie habe auch erfahren, dass ein Verharren in dieser Welt oftmals mit Ideologie zu tun habe. «In der Schweiz bekommt man Hilfe, wenn man solche will», ist Solanki überzeugt. Daher sei es für sie wichtig gewesen, zu wissen, dass der Roman in diesem Land spielt. «Sonst wäre es eine andere Geschichte geworden.» Auch wenn die Autorin nie Namen von Ortschaften oder Plätzen nennt, stellt man sich als Zürcher Leser unweigerlich die Limmatstadt als Schauplatz der Obdachlosen-Szene und eine Gemeinde am See als Sebastians Heimat vor. «Es kann überall in der Schweiz sein. Wichtig ist mir, dass sich jeder Leser selber etwas herausnehmen kann und das Buch für ihn eine persönliche Bedeutung erhält», so die Autorin. gute Gefühle für die, die etwas Schönes finden, und auch für die, die einfach dabei sind. «Denn wir alle haben teil ...» (1. Korinther, 17) und sind Gemeinde, Zeichen der Liebe Gottes in der Welt. Am Flohmarkt 2016 engagieren sich Frauen und Männer aus allen fünf Gemeinden des zukünftigen Kirchenkreises (Hottingen, Neumünster, Balgrist, Fluntern und Witikon). Selbstverständlich gibt es warmes Essen (Schinken, Salat, Würste vom Grill), das bei schönem Wetter gemütlich auf der Terrasse genossen werden kann. Am Freitag ab 18 Uhr unterhält die Konf-Band 2016 die Besucherinnen und Besucher musikalisch. Der Erlös der Spendensammlung geht dieses Jahr an Solinetz Zürich für den Mittagstisch für Flüchtlinge, an dem derzeit täglich 250 Menschen teilnehmen, an «Lebendige Hoffnung für Odessa», Ukraine, wo das Kinder-Tageszentrum unterstützt wird, und an das Blaue Kreuz, Brockenstube Dübendorf. (mh.) Flohmarkt: Freitag, 26. August, 16 bis 21 Uhr, Samstag, 27. August, 10 bis 15 Uhr, Kirchgemeindehaus Hottingen, Asylstr. 36. nigung Zürich und schöpft aus vielen Jahren Erfahrung. Die Moderation übernimmt Karin Schmidiger, Bereichsleiterin von Pro Senectute Kanton Zürich, Dienstleitungszentrum Pfannenstiel. Der Eintritt ist frei. Die Platzzahl ist jedoch beschränkt, was eine Anmeldung nötig macht: bis 5. September an Jürg Angst, Sonnenrain 56, Küsnacht, Tel 044 910 54 64, angst@ ggaweb.ch (e.) 14 Küsnachter Nr. 34 25. August 2016 So wird der Garten zur Wohlfühl-Oase Stauden sind pflegeleichter. «Es reicht, wenn man ihnen einmal pro Woche Wasser gibt», sagt Obergärtner Kuonen. Sommerflor braucht täglich Wasser. «Am besten auch morgens, aus dem gleichen Grund wie beim Rasen.» Aufgepasst: Wenn man zu viel Wasser gibt und der Boden dieses nicht absickern lässt, können die Wurzeln zu faulen beginnen. Der Garten: Für viele Menschen ein Ort, an dem man sich entspannen und abschalten kann. Nachfolgend einige Tipps, wie der eigene Garten zum Paradies wird. Flavio Zwahlen Heikle Pflanzen Der Sommer neigt sich dem Ende zu. Wir geniessen noch die letzten warmen Abende im Garten. Ob Grillparty oder einfach ein bisschen faulenzen, im Garten kann man vom Alltag abschalten. Dabei lohnt es sich, einige Dinge im Umgang mit dem Aussenbereich zu beachten. Am Morgen giessen Häufig unterschätzt wird zum Beispiel die Pflege der Wiesen. Gerade im Sommer benötigt das Gras zum Teil hohe Aufmerksamkeit. Sebastian Kuonen, Obergärtner bei der Garten- und Landschaftsbau AG Reiss & Reber in Affoltern, weiss, worauf man achten sollte. Da der Sommer bisher unbeständig Gärten sind allgemein auf viel Pflege angewiesen. war und sich nie mehrere Hitzetage aneinandergereiht haben, war es noch nicht nötig, den Rasen selbst zu wässern. «Ein durchschnittlicher Rasen übersteht eine einwöchige Hitzeperiode ohne Probleme», so Kuonen. Sollte es länger trocken bleiben, sei es wichtig, dass man den Rasen am Morgen zwischen 5 und 7 Uhr für rund eine Stunde giesst. «Am Morgen nimmt das Gras die Feuchtigkeit am besten auf.» Wem das zu Foto: fzw. früh ist, kann den Rasen auch am späten Abend wässern. Bei den Blumen wird unterschieden zwischen Stauden und Sommerflor. Die oberirdischen Pflanzenteile von Stauden sterben nach der Vegetationszeit (meist im Winter) ab. Im Frühling treiben sie dann von Neuem aus. Sommerflor hingegen ist einjährig und blüht bis in den Herbst hinein. Danach sterben die Blumen ab. Publireportage Einblicke in die Tertianum-Residenz Enge: Genuss und Lebensfreude kennen kein Alter Erlesene Weine, ein SchnupperTanzkurs, Gesichtsgymnastik, karibische Live-Musik und wohltuende Düfte – am Tag der offenen Tür der Tertianum-Residenz Enge am Samstag, 27. August, sorgen zahlreiche attraktive Programmpunkte für Unterhaltung. So lebendig wie das Wasser der Hürlimann-Quelle ist auch der Alltag in der Tertianum-Residenz auf dem Hürlimann-Areal im grünen Quartier Zürich-Enge. Zugleich urban und naturnah, befinden sich hier 77 lichtdurchflutete Appartements mit 2½ bis 4½ Zimmern. Die Überbauung besticht nicht nur durch ihre moderne Infrastruktur, sondern auch durch eine komfortable Anbindung ans öffentliche Verkehrsnetz. Herzstück der Altersresidenz bilden die individuelle Betreuung und Pflege, wodurch die Gäste einen selbstbestimmten und sorgenfreien Alltag geniessen können. Buntes Rahmenprogramm am 27. August Was die Residenz alles zu bieten hat, zeigt sie am Samstag, 27. August, zwischen 10 und 16 Uhr. Die Besucher können sich ein Bild von der seniorengerechten Anlage mit eigenem Restaurant sowie Fitness- und weiteren Dienstleistungsangeboten machen. Die Tertianum-Residenz Enge öffnet am 27. August ihre Türen. Neben den Rundgängen durch die 2005 eröffnete Residenz sorgt ein buntes Rahmenprogramm für weitere Erlebnisse. So lädt beispielsweise ein Schnupper-Tanzkurs mit Standardtänzen zur Bewegung ein. Der Workshop «Facies» lüftet die Geheimnisse der entspannenden und straffenden Gesichtsgymnastik, während eine Wein-Degustation und eine Präsentation ausgewählter, luxuriöser Parfums für betörte Gaumen und Nasen sorgen. Weitere Leckerbissen besche- Foto: zvg. ren kulinarische Köstlichkeiten aus dem Residenzrestaurant sowie live gespielte Evergreens. Mit etwas Glück bei der Verlosung winkt zudem ein «genussvoller» Hauptgewinn. (pd.) Tag der offenen Tür. Samstag, 27. August, 10 bis 16 Uhr. Tertianum-Residenz Zürich Enge, Brandschenkestrasse 82, 8002 Zürich. Zusätzliche Informationen unter www.enge.tertianum.ch und Telefon 043 817 75 75. Der Traum vieler Leute ist es, im warmen Süden zu leben. In unserer Region versucht man den südländischen «Touch» anhand spezieller Pflanzen in den Garten zu bringen. So steht bei vielen Zürchern eine Palme im Garten. Und das ganz ohne Probleme. «Sie sollte möglichst an einer geschützten Stelle stehen.» Im Winter benötigen Palmen zusätzlichen Schutz. «Entweder man stellt sie ins Haus oder man packt die Blätter ein, um die Pflanze vor der Kälte zu schützen.» Auch die Wurzeln müssen abgedeckt und geschützt werden. «Eine südländische Pflanze gibt viel Arbeit. Wer eine im Garten haben will, sollte einen grünen Daumen haben.» 16 Stadt Zürich Nr. 34 25. August 2016 AU TO M O B I L Ein VW-Bus lockt in die weite Welt hinaus Sommerzeit, Campingzeit. Wer kein riesiges Wohnmobil will, ist mit einem Camper-Bus gut bedient – er taugt gleichzeitig als Alltagsauto. Wir machten den Selbstversuch im VW T6 California. Dave Schneider Als «VW-Büsli-Camper» habe ich eine gewisse Routine – in einem alten T3 Westfalia habe ich so manche Region Europas angesteuert, auf den schlechten Sitzen Tausende Kilometer abgeritten und diverse Nächte auf den unbequemen «Betten» im Fond verbracht. Insofern war ich sehr gespannt auf den Test des VW T6 California Beach, ist er doch der 34 Jahre jüngere Nachfahre meines einstigen Wegbegleiters. Der VW T6 California bietet Schlafplätze für vier Personen, Küche, Kühlschrank und vieles mehr. Fotos: zvg. Die Markise ist schnell herausgekurbelt und mittels Teleskopstangen im Boden verankert – das ist der gleiche Standard wie vor 34 Jahren. Deutlicher Fortschritt dafür in der gesamten Innenausstattung: Die Standklimatisierung lässt sich über ein digitales Panel regeln, an den Fenstern sind clevere Abdunklungsstoren integriert, und in der Heckklappe sind sogar zwei Campingstühle verstaut, die einfach herausgezogen werden können. Natürlich ist eine kleine Küche mit Gasherd, Frischwassertank und Kühlfach vorhanden, die auf kleinstem Raum alles bietet, was man im Campingurlaub braucht. Wir haben uns nur mit der Funktionsweise vertraut gemacht und zogen dann ein Restaurant vor, doch kochen kann man problemlos im California. Diverse Verstaumöglichkeiten inklusive kleinen Garderobenschranks schaffen Platz für die notwendigen Utensilien. Angenehmes Reisen Positives Fazit Für eine grosse Reise fehlte leider der nötige Urlaub, doch für ein längeres Wochenende im nahen Tirol reichte die Zeit. 320 Kilometer pro Weg, das ist kein Härtetest für einen Vielfahrer, doch zeigt sich auf einer solchen Fahrt gleichwohl, wie komfortabel ein Auto ist. Im Fall des T6 California ist das schnell erzählt: Die Sitze sind prima, die Ergonomie stimmt, die Übersicht ist tipptopp, und an Komfortfeatures mangelt es nicht. Das Reisen an sich ist also äusserst angenehm, lediglich die Kupp- Nach unserem Kurztrip ziehen wir ein durchweg positives Fazit: Wer einen modernen, komfortablen Camper-Van sucht, der auch als Alltagsauto eingesetzt werden kann, der liegt mit dem VW T6 California bestimmt nicht falsch. Dass dieser hohe Ausbaustandard auch seinen Preis hat, ist klar: Unser Testwagen war mit 80 545 Franken angeschrieben. Unbezahlbar ist hingegen das Gefühl, jederzeit losfahren zu können – hinaus in die Wildnis, hinaus in die weite Welt. Toyota gibt Rallye-Comeback Toyota bereitet sich intensiv auf das Comeback in der Rallye-Weltmeisterschaft 2017 vor. Das WRC-Team des japanischen Autoherstellers arbeitet gemäss eigenen Angaben seit neun Monaten akribisch am Rallyefahrzeug für die kommende Saison: Mehr als 5000 Testkilometer abseits befestigter Strassen wurden inzwischen abgespult. Bevor die diesjährige FIA World Rally Championship (WRC) dieses Wochenende in Finnland startet, hat Toyota Gazoo Racing WRC schon ausgiebige Tests in dem skandinavischen Land absolviert. Im Mai wirbelte der Toyota Yaris WRC (Foto) erstmals mächtig Staub unweit des Team-Standorts im finnischen Puuppola auf. Mittlerweile ist ein zweiter Yaris WRC im Einsatz. «Wir arbeiten mit zwei Fahrzeugen, weil wir das Entwicklungsprogramm aufgeteilt haben. Das erste Team arbeitet ausschliesslich in Finnland an der Zuverlässigkeit und Haltbarkeit des Fahrzeugs. Insbesondere Motor und Schaltgetriebe stehen dabei im Fokus», erläutert Tom Fowler, WRC-Chefingenieur von Toyota. «Das zweite Team konzentriert sich auf das Fahrwerk und ist in anderen europäischen Ländern wie Spanien und Portugal unterwegs.» Tests auf Asphalt stehen noch an. Neben Teamchef Tommi Mäkinen, vierfacher Rallye-Weltmeister, sind Juho Hanninen und Karkko Nikara als Test- und Entwicklungsfahrer auf den unterschiedlichen Strecken unterwegs. Weitere Fahrer sollen folgen. Ohnehin wächst das ToyotaWRC-Team jede Woche; mittlerweile arbeiten Menschen aus sieben Nationen am selben Ziel: einem Rallyewagen für die Rückkehr von Toyota in die WRC. (zb.) lung mit hartem Druckpunkt kann im unvermeidbaren Urlaubsstau unangenehm werden – Abhilfe schafft das optionale Doppelkupplungsgetriebe. Am Campingplatz angekommen, erfolgt die Installation des temporären Zuhauses. Und das geht ebenfalls sehr komfortabel vonstatten: Das Aufstelldach öffnet in der von uns getesteten Variante auf Knopfdruck automatisch und spannt sich faltenfrei über den gesamten Innenraum. Das obere Bett lässt sich mit einem Handgriff ebenfalls hochklappen, dann kann man im Innern locker stehen, ohne den Kopf einziehen zu müssen. Ist man wie wir nur zu zweit unterwegs, kann man auch im «Erdgeschoss» schlafen; auch dieser Schlafplatz ist in wenigen Handgriffen hergerichtet und ausreichend bequem. AUTONEWS Edler Smart verspricht viel Komfort Mercedes-Benz Jetzt ist die Brabus-Version von Smart auf dem Markt: Er bietet 109 PS und ein agileres Fahrwerk. Mercedes-Benz setzt sein Engagement in der PGA (Professional Golfers Association) als «Official Patron of the PGA of America» und «Official Vehicle of the PGA Championship» fort und stellt eine Flotte von Fahrzeugen für den Transport von Spielern, Caddies und VIP-Gästen zur Verfügung. Martin Schatzmann Erhältlich ist der Brabus-Smart in allen drei Karosserievarianten und stellt mit seinen 109 PS nach dem Sauger mit 61 und 71 PS und dem Turbo mit 90 PS die inzwischen vierte Leistungsstufe. Zu den optischen Anpassungen kommen diverse technische Veränderungen zugunsten des Fahrverhaltens. Die Karosserie wurde um 10 Millimeter tiefergelegt, die Federrate um 20 Prozent steifer abgestimmt, und neue, sportlichere Dämpfer wurden eingebaut. Auch der vordere Kurvenstabilisator wurde steifer abgestimmt und das ESP auf die geänderten Ansprüche angepasst. Zudem kommen 17-Zoll-YokohamaReifen (Fortwo vorne 16 Zoll) zum Einsatz, was den Grip wesentlich verbessert und das Lenkgefühl nachhaltig dynamisiert. Volkswagen VW hat im ersten Semester weltweit 238 800 Nutzfahrzeuge verkauft, was einem Zuwachs von 7 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode entspricht. Besonders erfolgreich war die T-Baureihe mit 100 300 Fahrzeugen (+ 12,9 Prozent). Im Juni lag die Marke mit 43 700 Auslieferungen 13,3 Prozent über Vorjahresniveau. Porsche Nur mit DSG Schneller, wendiger, luxuriöser: Der neue Brabus-Smart. Motorenseitig erhielt das 90-PS-Basistriebwerk nicht nur eine neue Motorelektronik, es wurde auch der Ladedruck erhöht und ein grösserer Ladeluftkühler eingebaut. Die serienmässig doppelflutige Auspuffanlage hat optische Aufgaben und beeinflusst das Klangverhalten des 900 Kubikzentimeter kleinen Dreizylinders. Mit 170 Newtonmeter maximalem Drehmoment konnte eine Steigerung um 23 Nm bewirkt werden, die sich vor allem in satterem Durchzug manifestiert. Fortwo und Cabriolet beschleunigen damit in 9,5 Sekunden von 0 auf Tempo 100 und werden bei einem Topspeed von 165 km/h begrenzt. Smart bietet seinen Brabus ausschliesslich mit Doppelkupplungsgetriebe (DSG) an. Für das Sport- modell wurde aber nicht etwa die Getriebebasis des 90-PS-Turbomotors genutzt, sondern jene des 71-PS-Saugers. Diese ist etwas kürzer ausgelegt, was dem Wagen den zusätzlichen Pfupf beim Losstürmen an der Ampel gibt. Sowohl im Alltagsverkehr als auch auf dem Handlingkurs gibt der Smart Brabus eine gelungene erste Vorstellung. Das Fahrwerk wirkt im Fortwo wie im Forfour zwar deutlich straffer und verbessert die Querbeschleunigung merklich. Gleichwohl bietet der Wagen mehr als nur einen marginalen Federungskomfort. Die Schaltzeiten wurden übrigens um 40 Prozent verkürzt, was vor allem mit Sport-Vorwahl durch kurze, knackige Fotos: zvg. Gangwechsel gefällt und in Kombination mit dem knurrigeren Auspuffgeräusch eine schöne Kombination abgibt. Schaltpaddel erleichtern manuelle Eingriffe in die Getriebearbeit. Gefertigt werden praktisch alle Brabus direkt auf den Smart-Produktionslinien. Lediglich mit «Tailor made» individualisierte Fahrzeuge – gemäss Annette Winkler ist «Tailor made» ausgezeichnet angelaufen und sorgt bereits für Kapazitätsprobleme – erhalten ihr Finish im Brabus-Werk in Bottrop. Das Cabrio kostet gegenüber dem Basispreis von 23 600 Franken 3700 Franken Aufpreis, beim Forfour sind es 800 Franken. Die Xclusive-Ausstattung kostet bei allen 5000 Franken Aufpreis. 1400 neue Stellen für den E-Porsche: Für die Entwicklung und die Produktion seines ersten rein elektrisch angetriebenen Sportwagens stellt Porsche 1400 neue Angestellte ein. Die meisten davon, gut 1200, werden im Standort in Zuffenhausen bei Stuttgart arbeiten. Eingestellt werden Experten aus den Bereichen Digitalisierung und E-Mobility. Opel Wenig überraschend ist die Nachricht, dass der Opel Mokka X, der im Herbst vorgestellt wird, ebenfalls mit dem Online- und Telefondienst OnStar bestellt werden kann. Stadt Zürich Nr. 34 25. August 2016 17 ZÜRICH INSIDE Ursula Litmanowitsch E-Mail: [email protected] Bundespräsident Johann Schneider-Ammann und Ehefrau Katharina werden von Stiftungsratspräsident Hubert Achermann willkommen geheissen. Tom de Swaan, VR-Präsident Zürich Versicherung, und Psychologin Helen Terwijn. Mövenpick-Chef Guido Egli und Gattin Katrina (in Manuela Copetti, Art da Moda). Mäzen Michael Pieper (Franke Group und Artemis) mit Gattin Emmylou. Ex-UBS- und CS-Chef Oswald Grübel mit Partnerin Renate Häusler. Udo Jürgens-Manager Freddy Bur- Bandleader Pepe Lienhard mit Gatger mit Isabelle Recker. tin Christine Lienhard-Köhli. «Lucerne Festival Sommer» – Treffpunkt für Zürcher VIPs Heuer haben die Frauen die Hauptrolle am Sommer-Festival in Luzern übernommen (noch bis 11. September). «Primadonna» lautet das Motto und es bedeutet «erste Dame». Im Fokus stehen fünf Dirigentinnen, die am Festival die Stabführung haben. Der Begriff war aber am Eröffnungstag auch als Bonmot allgegenwärtig: Von den Herren nannten die meisten ihre Partnerin ihre Primadonna. Christine Achermann, Primadonna von Stiftungsratspräsident Hubert Achermann (ex KPMG-Chef; Georg Fischer AG und UBS-Verwaltungsrat), begrüsste in dezenter Abendgarderobe aus Seidentaft gemeinsam mit Musikerin Andrea Loetscher (Ehefrau von Intendant Michael Haefliger) im pinken Abenddress und Valentina Rota (Geschäftsführerin der Freunde des Lucerne Festivals) die Premierengäste. Die gertenschlanke Andrea Loetscher, die ebenso gut als Model auf einem Laufsteg Furore machen könnte, hat kürzlich ihre eigene Firma, «Host a Concert», gegründet, die Hauskonzerte in der Tradition der Salons vermittelt. Die Gäste aus Wirtschaft und Politik wurden am Eröffnungstag mit einem reichen Cocktail-Empfang verwöhnt. Bundespräsident Johann Schneider-Ammann beehrte das Festival zusammen mit Gattin Katharina (ganz in Schwarz). Für die Tierärztin und Züchterin von Labrador-Retrie- ANZEIGEN Gutschein für ® 1 Frauentraum zu CHF 5.– statt CHF 10.50 Der Gutschein kann bis am 30. Sept. 2016 eingelöst werden. Gültig jeweils von 14.00 – 17.00 Uhr (nach Sitzplatz-Verfügbarkeit, keine Reservationen!) Mercure Hotel Stoller Stoller Gastronomieunternehmen Badenerstrasse 357 8040 Zürich ver-Hunden sind ihre Hündinnen ihre tierischen Primadonnen. Maestro Riccardo Chailly gab seinen fulminanten Einstand mit Mahlers 8. Sinfonie. Auf dem dezentgrauen Teppich stachen einige Damen in Rot farblich aus allen andern hervor. So etwa IKRK-Präsidentin Anne-Marie Huber-Hotz, Christine Lienhard oder Helen Terwijn, Partnerin von Tom de Swaan, CEO Zurich Versicherungen. Als stets aufgestellte und fröhliche Festivalbesucherin fiel auch heuer wieder Emmylou Pieper auf. Bei den Männern galt der flamboyante Mövenpick-Manager Guido Egli mit seiner bezaubernden Katrina als «Charmebolzen des Abends». Strahlendes Gastgeberpaar: Intendant Michael Haefliger mit Ehefrau Andrea Loetscher, Musikerin und Unternehmerin. 18 Küsnachter Nr. 34 25. August 2016 Veranstaltungen & Freizeit BUCHTIPP Die Stadtbibliothek Opfikon empfiehlt: Lady Africa Als einer der ersten Siedler Britisch-Ostafrikas nimmt Charles Clutterbuck seine Familie 1906 mit in den tiefsten Busch des späteren Kenia: zwei Lehmhütten, kein fliessend Wasser, der nächste Nachbar einen halben Tagesritt durch die Savanne entfernt. Bald darauf reist seine Frau entmutigt – und ohne ihre kleine Tochter – zurück nach England. So wächst Beryl wild und frei mit den einheimischen Kipsigis heran, während die Farm ihres Vaters langsam erblüht. Aus dem unbändigen Mädchen wird eine unkonventionelle junge Frau, die sich bald als erste weibliche Pferdetrainerin einen Namen macht, in der engstirnigen Kolonialgesellschaft jedoch nicht immer wohlgelitten ist. Nach zwei dramatisch gescheiterten Ehen entdeckt sie durch den faszinierenden Denys Finch Hatton die Fliegerei als neue Herausforderung für sich, nicht ahnend, dass sie mit ihrer Atlantiküberquerung einst Fluggeschichte schreiben wird. Vor dem Hintergrund einer vor Umbrüchen und Pioniergeist brodelnden Epoche erzählt Paula McLain einfühlsam und meisterhaft die ebenso atemberaubende wie berührende Geschichte einer leidenschaftlichen Abenteuerin. Paula McLain, Lady Africa, Aufbau-Verlag, 2015. Best Boy Todd Aron ist Autist, Mitte 40 und Spezialist in Sachen Fastfood, Flugzeuge und Neil Young. Mit seinem Heimleben in Payton hat er sich gut arrangiert. Er ist immer pünktlich zur Stelle, schluckt jeden Tag die richtige Pille und verhält sich auch sonst unauffällig – ein richtiger «Best Boy» eben –, bis sein Leben mit einem Mal aus den Fugen gerät. Auslöser hierfür sind vor allem die obskuren Ereignisse rund um einen neuen Pfleger, der bei Todd grenzenloses Misstrauen auslöst. Und dann ist da noch Martine, die mit allen Mitteln der Kunst versucht, ihn zur Rebellion zu verführen. Schliesslich begibt sich Todd auf eine wagemutige Reise, an deren Ende eine zutiefst berührende letzte Botschaft seiner Mutter auf ihn wartet. Mit hoher Sensibilität und aussergewöhnlichem Einfühlungsvermögen schildert «Best Boy» das Innenleben eines autistischen Mannes – ein warmherziges, authentisches und in seiner sprachlichen Klarheit brillantes Porträt und eine ergreifende Erzählung darüber, was es bedeutet, eine Familie zu sein. Eli Gottlieb, Best Boy, C.H. Beck, 2016. Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region Donnerstag, 25. August 10.00–11.30 Stammtisch mit IT-Support: Für Seniorinnen und Senioren. Organisiert vom Verein Senioren für Senioren (SfS). Erlibacherhof, Seestrasse 83, Erlenbach. 18.15 Turnen für Alle: Gesundheits- und Fitnesstraining für Jung und Alt unter Leitung von Bruno F. Dümmler. Jeden Donnerstag ausser in den Schulferien, Garderoben stehen zur Verfügung. Unkostenbeitrag oder Jahresbeitrag beim Leichtathletikclub Küsnacht. Schulhaus Zentrum (Untere Turnhalle), Rigistrasse, Küsnacht. Freitag, 26. August 15.00–17.00 Live Pianomusik: Mit Evelyne Kunz. Restaurant Rondo, Sennhofweg 23, Zollikerberg. 19.30 Lesung Johanna Lier: Die Autorin liest aus «Bring mir Jagdfang». Gleichzeitig verabschiedet sich Buchhändlerin Ursula Bieri. Anmeldung an [email protected], Tel. 044 910 41 38. Buchhandlung Wolf, Zürichstrasse 149, Küsnacht. 20.00 Singers & Songs: Benefizkonzert mit Philipp Fankhauser und Lilly Martin zugunsten der Kispex. 18.30 Uhr Türöffnung, Apéro und Essen. FCK-Zelt, Parkplatz Alte Landstrasse, Küsnacht. Samstag, 27. August 8.00 Kantonaler Jugendfeuerwehr-Wettkampf: Jugendliche Teams aus dem Kanton Zürich kämpfen in verschiedenen Disziplinen um den Pokal. Dorfplatz Meilen. 9.00–14.00 Dorfmärt mit Kinderflohmarkt: Dorfplatz, Zumikon. 14.00-2.00 Chilbi Küsnacht: Um 10.30 bis 13 Uhr: Neuzuzüger-Apéro der Gemeinde Küsnacht. 15 Uhr: Jass-Turnier, beides im FCK-Festzelt. 15.00 Ausstellung: Rundgang mit Kuratorin Elisabeth Abgottspon im Gespräch mit Rolf Meyer v/o Pinguin über die Entwicklung der Pfadi. Ortsmuseum Küsnacht, Tobelweg 1, Küsnacht. 17.45 Ökumenischer Gottesdienst: Mit Abt em. Daniel Schönbächler und Pfarrer Andreas Cabalzar. Veranstaltung im Rahmen des Projekts «KulturKircheErlenbachKUNST» mit Werken von Kurt Sigrist. Ref. Kirche Erlenbach, Erlenbach. Sonntag, 28. August 10.00–24.00 Chilbi Küsnacht: Um 10 Uhr: Ökumenischer Gottesdienst, 11 Uhr: Frühschoppenkonzert der Harmonie Eintracht, 16 Uhr: Billy und Benno, Kinderkonzert, und um 19 Uhr: Liveband «Die Schilcher», alles im FCK-Zelt. Montag, 29. August 15.00–24.00 Chilbi Küsnacht: 15–17 Uhr: Senioren-Chilbi-Höck. 19 Uhr: Carlo Brunner und die Superländelerkapelle, beides im FCK-Zelt. Mittwoch, 31. August 14.45–16.30 Erlebniswerkstatt: Stempeln: Für Kinder ab 18 Monaten in Begleitung. Familienzentrum Küsnacht, Tobelweg 4, Küsnacht. Donnerstag, 1. September 12.00 Senioren-Mittagstisch: Organisator Triangel Herrliberg, Kontakt: 043 277 54 00 oder [email protected]. Immer am ersten Donnerstag im Monat. Restaurant Rössli, Herrliberg. 18.15 Turnen für Alle: Gesundheits- und Fitnesstraining für Jung und Alt unter Leitung von Bruno F. Dümmler. Garderoben stehen zur Verfügung. Unkostenbeitrag oder Jahresbeitrag beim Leichtathletikclub Küsnacht. Schulhaus Zentrum (Untere Turnhalle), Rigistrasse, Küsnacht. 20.00 Orientierungsveranstaltung: Zur Urnenabstimmung vom 25. September. Dr. Urs Schneider, Initiant der «Einzelinitiative», Dr. Christian König, Mitglied des Vereins Zollikerwald.ch. Gerenhaus, Chramschopf, Zollikerberg. Freitag, 2. September 9.30–10.30 Sprechstunde: Kinderernährung: Unverbindliche und kostenlose Beratung im Familienzentrum mit Kinderbetreuung oder am Telefon 079 793 67 62. Nicole Meybohm, ernährungspsych. Beraterin. Familienzentrum Küsnacht, Tobelweg 4, Küsnacht. 11.30–13.30 Mittagstisch für alle: Für alle mit und ohne Kinder ein einfaches und feines Mittagessen. Nur mit Anmeldung – Platzzahl beschränkt. Person ab 5 Jahren. Anmeldung bis 10 Uhr im Familienzentrum. Familienzentrum Küsnacht, Tobelweg 4, Küsnacht. 17.00–21.00 Finissage: Ausstellung Christine Gut. Keramik-Stall, General Guisan-Strasse, Forch. Milchhütte zeigt Übergänge In der allsommerlichen Themenausstellung präsentieren 20 mit der Galerie Milchhütte verbundene Künstler ihre Werke zum Thema «Übergänge». Die Ausstellung «Le passage dans l’art» dauert vom Samstag, 27. August, bis Samstag, 3. September. Als Fest der Kreativität und des Austausches versammelt dieser Anlass jedes Jahr lokale und regionale Künstler und viele interessierte Gäste zu einem freundschaftlichen Austausch. Übergänge sind existenziell mit dem Sein auf unserer Erde, nicht alleine mit dem Lebendigen, sondern auch mit der Materie verbunden. Das im Wort enthaltene Verb «gehen» verweist auf die im Begriff enthaltene Bewegungs- und Zeitkomponente. Unsere Sinneswahrnehmung ist dar- auf ausgerichtet, Übergänge wahrzunehmen und diese zu interpretieren. Sie erzeugen Emotionen und Spannung. Stimuliert durch ganz unterschiedliche Zugänge zum Begriff «Übergänge», entstand eine breite und interessante Auswahl ganz verschiedener Umsetzungen des Themas. Wie auch letztes Jahr beeindruckt die grosse Qualität der Werke. Die Kunsthistorikerin Yvonne Türler wird an der Vernissage um 17 Uhr auf die einzelnen Künstler und Werke eingehen. (e.) Ausstellung: Samstag, 27. August, bis Samstag, 3. September. Tägliche Öffnungszeiten: 17 bis 19 Uhr. Vernissage: Samstag, 27. August, 16 bis 19 Uhr. Finissage: Samstag, 3. September, 17 bis 20 Uhr. Galerie Milchhütte, Dorfstrasse 31, Zumikon. KIRCHEN Katholisches Pfarramt Küsnacht-Erlenbach Küsnacht, St. Georg 22. Sonntag im Jahreskreis Samstag, 27. August 17.00 Eucharistiefeier Sonntag, 28. August 10.00 Ökumenischer Gottesdienst Reformierte Kirchgemeinde Küsnacht Sonntag, 28. August 10.00 Chilbi-Gottesdienst Chilbizelt, Pfr. Andrea Marco Bianca und Pfr. Katharina Hoby und Pfr. Karl Wolf Itschnach Friedhofkapelle Hinterriet Sonntag, 28. August 9.00 Eucharistiefeier Anschliessend Festwirtschaft und Konzert der Harmonie Eintracht Küsnacht Erlenbach Kirchenzentrum St. Agnes Samstag, 27. August 17.45 Ökumenischer Gottesdienst 10.15 Heimgottesdienst Pfr. Annemarie Kummer Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Auflage: 12’327 (Wemf beglaubigt) Jahresabonnement: Fr. 90.– Inserate: Fr. 1.07/mm-Spalte Anzeigenschluss: Freitagmorgen, 10 Uhr Geschäftsleitung/Verlag: Liliane Müggenburg Redaktion: Annina Just (aj.), Oliver Linow (oli.) E-Mail: [email protected] Redaktionelle Sonderthemen: Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.), Pascal Wiederkehr (pw.) Ständige Mitarbeiter: Willy Neubauer (wn.), Annemarie Schmidt-Pfister (asp.) Sport: Hanspeter Rathgeb (hr.) Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl, Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33 Anzeigenverkauf: Heidi Haltiner, Tel. 044 910 88 26, [email protected] Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33, [email protected] Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich, Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 E-Mail: [email protected], www.lokalinfo.ch Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln Küsnachter Veranstaltungen & Freizeit Weltstar Fankhauser singt im FCK-Zelt Sein Name verspricht Blues vom Feinsten: Philipp Fankhauser. Morgen Freitag wird der Weltstar zusammen mit Lilly Martin das FCK-Zelt der Chilbi Küsnacht zum Beben bringen. Die Einnahmen des dritten «singers&songs»Konzerts gehen an die Kispex. Der Thuner Bluesmusiker Philipp Fankhauser ist seit über 25 Jahren als Botschafter des Blues auf den Bühnen der Welt anzutreffen, und dies überaus erfolgreich: Seine letzten StudioAlben haben in der Schweiz alle Goldoder gar Platin-Status erreicht. Zuletzt unzählige Club-Konzerte, Auftritte an allen renommierten Festivals und euphorische Kritiken haben ihn als unbestrittenen Star der Schweizer Blues-Szene etabliert. Spätestens seit seinem Einsatz als Coach in der SRFTV-Show «The Voice of Switzerland» ist er schweizweit bekannt. Fankhauser im Duett mit Martin Am Vortag der Küsnachter Chilbi wird Fankhauser im FCK-Zelt im Rahmen des dritten Benefizkonzerts «singers&songs» zusammen mit seiner Band auf der Bühne stehen. Als Special Guest wirkt die US-Sängerin Lilly Martin mit. Die Soul- und Bluessängerin aus New York ist gleichzeitig auch «Lokalmatadorin», hat sie doch acht Jahre in Küsnacht gelebt. Seit langem in der Schweiz wohnhaft, ist sie hier vor allem durch ihren engagierten Einsatz als Vocal Coach in Philipp Fankhausers Team von «The Voice of Switzerland» aufgefallen. Martins Schweizer Musiklegende: Der Blueser Philipp Fankhauser. F: Balmat Schweiz-Amerikanerin: Die Soul- und F: zvg. Blues-Sängerin Lilly Martin. Solo-Karriere hat mit dem Erscheinen und Erfolg ihrer 2012er-CD «The velvet Mission» mächtig Auftrieb erhalten. Aktuell begeistert die Amerikanerin die Musikkritiker mit ihrer 2015 erschienenen CD «Right now». Auch Martins Palmarès an Kooperationen ist eindrücklich: Unter anderem tritt sie für Stars wie Harry Belafonte und Bob Geldof auf, singt Backing Vocals für Michael Bublé und Phil Collins und hat schon mehrfach mit Schweizer Musik-Grössen wie Polo Hofer oder eben Philipp Fankhauser zusammengearbeitet. ersten «Church-Air». Seit ihren Anfängen werden diese Anlässe von den drei Küsnachtern Andreas Tanner, Christian Bonnot und Pfarrer Andrea Marco Bianca organisiert (siehe dazu Artikel im «Küsnachter» vom 11. August). Dieses Jahr moderiert Bianca den Event zusammen mit TV-Frau und Kispex-Botschafterin Sandra Studer. Alle Einnahmen gehen an den Gönnerverein Kispex des Kantons Zürich und werden somit dafür eingesetzt, dass schwerkranke Kinder in ihrem Zuhause gepflegt werden können. (pd./aj.) Einnahmen zugunsten der Kispex Das «singers&songs» steht in einer langen Tradition von Küsnachter Benefiz-Veranstaltungen, die christliche Werte mit Musik und Wohltätigkeit verbindet. Sie begann 1998 mit dem «singers&songs»: Fr, 26. August. Türöffnung und Festwirtschaft 18.30 Uhr, Konzert 20 Uhr. FCK-Zelt auf dem Parkplatz Alte Landstrasse. Tickets an der Abendkasse oder unter www.ticketino.com. Preise: Jugendliche 20, Erwachsene 40 und Familien 80 Franken. Xang mit und ohne Worte im Erlenbacher Kulturkeller Am Freitag, 9. September, führt Bruno Bieri in Erlenbach durch einen musikalischen Troubadour-Abend – mit Hang und «Gsang». Alles etwas aussergewöhnlich. Der Kulturtreff Erlenbach lädt den Troubadour und Experimentalmusiker Bruno Bieri beim ersten Anlass diesen Spätsommer auf die Bühne im Erlengut ein. Bieri bezeichnet sich als «Troubadour mit und ohne Worte». Er spielt und singt mit einem Hang – das ist ein in Bern hergestelltes Begleitinstrument, das aussieht wie zwei aufeinandergeschichtete Woks. Diesem neuartigen Musikgerät können die vielseitigsten Töne entlockt werden. Die zweite Passion des ausgebildeten Lehrers ist hingegen sehr traditionell: Er ist ein leidenschaftlicher Alphorn- ANZEIGEN bläser. Begleitet vom Hang, erklingt der «Xang» (Gesang) von Bruno Bieri über fünf Oktaven und lässt zeitgenössische und zeitlose Klangwelten entstehen. Inspiriert vom HangKlang, ertönen aussergewöhnliche Lieder mit und ohne Worte – mal Obertongesang, mal Mönchsgesang wie aus dem Himalaja, mal Berner Troubadour mit einem Hang zu Mani Matter. Bieri ist nicht nur ein wagemutiger Musiker, dessen Leitsatz lautet «Musik macht die Stille hörbar», sondern auch Lehrperson an der Pädagogischen Hochschule Solothurn. In der Pause ergeben sich gewiss spannende Gespräche mit dem Tausendsassa – wie immer bei einem gemütlichen Apéro riche. (e.) «Hang & Xang»: Freitag, 9. September, 20 Uhr, Gutskeller im Erlengut, Erlenbach. Vorverkauf ab dem 29. August, online unter [email protected] oder direkt in der Gemeindebibliothek Erlenbach. Lässt Hang und «Gsang» erklingen: Der Troubadour Bruno Bieri. F: zvg. KEK-Wirt lädt zum Ländler- und Weinfest Nach einigen Veranstaltungen unter dem Titel «Stubete uf de KEK» lädt KEK-Wirt Rene Wider Küsnacht und Umgebung ein zum Küsnachter Ländler- und Weinfest. Mit dabei ist der bekannte Weinhändler Gottlieb Welti mit einer speziellen Weinkarte. Am Freitag, 2. September, eröffnen Fredi und Abi aus Zumikon die Reihe bekannter Formationen, die in den drei Tagen das Festival bestreiten. Sie waren bis- her die Stubete-Formation auf der KEK. Am Freitag und Samstag treten drei weitere Formationen auf. Den Abschluss am Sonntag bildet das Trio Holldrio mit einem musikalischen Frühshoppen. (e.) Freitag, 2., bis Sonntag, 4. September, Restaurant KEK Küsnacht (Kunsteisbahn). Terrasse gedeckt. Konzerte: Freitag und Samstag 19 bis 22 Uhr, Sonntag 10.30 bis 14 Uhr. Eintritt frei. Nr. 34 25. August 2016 19 20 Küsnachter Nr. 34 25. August 2016 KUNST Junge Sprayerin verschönert Küsnacht Die Gymnasiastin Leah Süss nutzte für ihre Maturarbeit in Street Art eine Küsnachter Unterführung als Atelier. Ein Passant rief ihretwegen sogar die Polizei. Oliver Linow Grau in Grau: So präsentiert sie sich normalerweise; die Personenunterführung , die in Küsnacht das Dorf mit der «Sunnemetzg» verbindet, ist nicht gerade als Kunstgalerie bekannt. Dies hat sich in der vergangenen Woche geändert. Die Küsnachter Maturandin Leah Süss, die das Gymnasium in Küsnacht besucht, verwirklicht hier ihrer Maturarbeit. Mit Spraydosen und Schablonen bewaffnet, kniet die 18-Jährige auf dem Boden und verziert die Wand. Zu sehen ist eine Reihe von Motiven, angefangen mit einem Smartphone, abgeschlossen mit dem Kopf eines Mädchens. Dazwischen reihen sich beispielsweise ein Mann im Mond, der mit einer Angel im Meer fischt, oder Meerjungfrauen, die im Wasser schwimmen. Die Motive stellen eine sogenannte Assoziationskette dar. Jedes Motiv soll also eine oder mehrere Erinnerungen wecken. Der Mann im Mond zeigt zum Mithilfe von Schablonen sprayt Leah Süss Motive an die Wand. Beispiel das Dreamworks-Logo und soll an die Disney-Filme und die Kindheit erinnern. Leah beginnt mit dem Handy, das die virtuelle Welt als Fantasiequelle verkörpert. Das Mädchen am Ende der Kette stellt die «menschliche Fantasiequelle» dar. Die Schülerin will damit zeigen, wie die verschiedenen Fantasiewelten ineinanderfliessen. In diesen überlegten Motiven liegt für Leah der Unterschied zwischen Kunst und Schmierereien, die bei- Sprayen in Zürich: Hier ist es erlaubt Graffitis werden oft mit Kriminalität verbunden. In Zürich sind sie erlaubt, wenn der Eigentümer einer Fläche diese fürs Sprayen anbietet. Auch die Stadt selber stellt öffentliche Orte zur Verfügung.: • Oberer Letten: Im Oberen Letten dürfen Sprayer gewisse Bereiche ohne Absprache als Leinwand benutzen. Allerdings müssen sie sich an die Grenzen der Fläche halten. Das Restaurant Primitivo sowie die Natursteinmauern dürfen beispielsweise nicht besprayt werden. • Freestylepark Allmend: Pools, Rampen und Hindernisse im Freestylpark Allmend bieten riesige Flächen, die ohne Absprache legal besprayt werden können. Der Pavillon und die Personenunterführung sind hingegen Sperrgebiet. • Rote Fabrik: Nach Absprache dürfen sich Sprayer auch an der Roten Fabrik amüsieren. Hierfür müssen sie aber zunächst mit dem Team der Roten Fabrik Kontakt aufnehmen. (oli.) Fotos: oli. spielsweise nur aus einem Namen bestehen. Am aufwendigsten bei ihrer Arbeit ist nicht das Sprayen an sich, sondern das Vorbereiten der Schablonen, die sie dafür benutzt. «Die Motive habe ich spontan skizziert und anschliessend noch verbessert», erklärt die Schülerin. Passant rief die Polizei Ihre Zeichnungen sollen vor allem eines: gefallen. Dieses Ziel hat Leah bisher erreicht, wie sie selber erzählt: «Fast alle Passanten, die durch die Unterführung kommen, bleiben kurz stehen und reden mit mir.» Die Reaktionen auf ihre Arbeit seien dabei meist positiv. «Schön, dass hier mal etwas an die Wände kommt» oder «Das ist Kunst» sind nur einige der Komplimente, die die Schülerin schon erhalten hat. Sie ist sich aber bewusst, dass nicht alle etwas mit ihren Bildern anfangen können. Die Leute, die sich an ihrer Arbeit stören, würden aber oft einfach weitergehen und leise etwas murmeln. «Jemand hat sogar die Polizei gerufen», erzählt die 18-Jährige lachend. Ihre Arbeit ist aber von der Gemeinde bewilligt. Genau diese leichten Provokationen sind es, die Leah an der Street Art faszinieren und sie auf die Idee brachten, sich in ihrer Maturarbeit mit diesem Thema zu befassen. Trotzdem würde sie sich selber nicht unbedingt als provokative Person beschreiben. Wirklich Street Art gemacht hat Leah vor ihrer Maturarbeit noch nie. «Am Anfang habe ich einfach auf Papier gesprayt und ausprobiert. Beigebracht hat es mir niemand», verrät die junge Frau, die sehr gerne zeichnet und fotografiert. Woher dieses Interesse für die Kunst kommt, weiss sie selber nicht. In der Familie beider Elternteile gebe es zwar einige kunstinteressierte Leute, sie sei aber nicht in einem extrem künstlerischen Umfeld aufgewachsen, meint die Küsnachterin. Auch für Leah ist die Kunst nur ein Hobby. Sie weiss zwar noch nicht, was sie nach ihrer Matur machen möchte, ein Studium im Bereich Kunst kann sich die Gymnasiastin allerdings nicht vorstellen. «Dieses Interesse werde ich weiterhin nebenbei ausleben», erzählt Leah. An ihre Maturarbeit dürfte sie sich aber noch lange erinnern. Das Werk in der Unterführung soll nämlich nur übermalt werden, wenn es misslingt. «Deshalb hoffe ich, dass es noch lange bleibt», schliesst die junge Frau. Leah Süss aus Küsnacht. LESERBRIEF Nachkommen des Sprayer-Vaters Wer kennt ihn nicht, den Strichmännchen-Sprayer, der seine Spuren auf frisch verputzten Hauswänden hinterliess. Harald Nägeli hiess dieser Vater aller Sprayer. Er handelte als Spross eines berühmten Nervenarztes, des letzten Exorzisten von Zürich, laut Titelblatt eines «Tages-Anzeiger-Magazins». Sprayer sind heute weit verbreitet. Man kennt ihre Werke nicht nur auf Hauswänden, sondern auch auf Trams und Eisenbahnwagen, wo mit besonderer Hingabe Fenster versprayt werden. Man verfolgt sie strafrechtlich, liefert sie in ihre Herkunftsländer aus, büsst sie. Ob sie einsichtig werden, ist mir nicht bekannt. Bei Nägeli verlief es etwas anders. Seine Nacht- und Nebelaktionen blieben die längste Zeit ein anonymes Ärgernis. Als man ihn dann endlich erwischte, entlud sich geballte Wut über ihn. Bis jemand auf die gloriose Idee kam, die Männchen seien ja Kunst. An der Kunst scheiden sich die Geister. An unbedeutenden Schulinstituten kann man mit Strichmännchen sogar zu einer Professur kommen. In Küsnacht gibt es eine Unterführung bei der «Sunnemetzg», die uns zum Horn führt. Sie wurde in den letzten Tagen an ihrem Beginn mit Sprayereien bereichert. Eigentlich sind sie schwarz, die Bereicherung bezieht sich nur auf etwas Gold. Ein Mitglied des Gemeinderats wirkte dabei aktiv mit. Seine Vorbildfunktion soll wohl zu vermehrter Sprayertätigkeit auf unseren Hauswänden aufrufen. Sieht man da in weiter Ferne etwa schon eine Kunstkommission zur Beurteilung solcher Exzesse? Küsnacht wird allerdings keinen Professor ernennen können, zum Ehrenbürger jedoch könnte es unter Umständen gerade noch reichen. Vorderhand warten wir gespannt auf die kommenden Vergleichsobjekte. Heinz Eggimann, Küsnacht Naturnah und doch fast surreal Die Küsnachter Künstlerin Silvia Mende belebt die Galerie Höchhuus in Küsnacht mit ihren farbenprächtigen Gemälden und Objekten. Schwungvoll und doch präzise sitzt jedes Detail in den neuen Gemälden von Silvia Mende: Ihre Vogelnester laden die Betrachter dazu ein, das kunstvolle Geflecht genau zu studieren. «Die Dynamik und Ästhetik, welche die Natur immer wieder hervorbringt, faszinieren mich», erklärt die Künstlerin. «Der Umsetzungsprozess wird mit dem Auftragen der Farben und dem Flechten der Pinselstriche fast meditativ», freut sich Mende über ihre Arbeit bei den jüngsten Werken. Sujet entspricht der Technik Die Küsnachter Künstlerin ist bekannt für ihre naturalistischen Landschaftsund Tierbilder. Und so dürfen in der aktuellen Ausstellung im Höchhuus ihre üppigen Blumenwiesen und beeindruckenden Baumlandschaften ebenso wenig fehlen wie die charmanten Tierporträts. Die Werke präsentieren sich in Gross-, Klein-, aber auch in dreidimensionalen Würfelformaten. Ferien an der Ostsee, eine Theateraufführung oder Materialien in einem Möbelgeschäft können Auslöser für eine Bildidee sein. So entstehen als freie Kompositionen Landschafts- und Wiesenbilder. Solche Sujets entspre- Silvia Mende mit ihrem Gemälde «Einzelkind». chen sehr der Technik der Künstlerin. Denn sie malt mit Acryl auf Leinwand und bearbeitet das Gemälde mit Spachtel und Pinsel weiter. Mit dieser Arbeitsweise kann sie die «Architektur» einer Wiese oder die Struktur einer Baumrinde besonders gut wiedergeben. Ihre Werke seien aber nicht botanisch korrekt, betont Mende. Vielmehr würden sie ihrem eigenen ästhetischen Sinn entsprechen. Anders geht Mende bei den Tierbildern vor. Sie recherchiert so lange in Büchern und im Internet und studiert so lange Fotos ihrer Protagonisten, bis jedes Detail des Fells oder der Anatomie stimmt. Für die aktuelle Fotos zvg. Ausstellung in der Galerie Höchhuus legt die Malerin den Fokus bewusst auf Tiere, die im Winter anzutreffen sind. Einerseits als augenzwinkernder Kontrast zur Ausstellung im Spätsommer. Andererseits, weil die Zerbrechlichkeit und der Überlebenswille der Tiere in einer Winteratmosphäre deutlicher zum Ausdruck kommen. (e.) Samstag, 3., bis Sonntag, 18. September. Öffnungszeiten: Donnerstag von 17 bis 20 Uhr, Samstag und Sonntag von 14 bis 17 Uhr. Vernissage: Donnerstag, 1. September, von 17 bis 20 Uhr. Künstlerapéro: Sonntag, 11. September, von 14 bis 17 Uhr. Finissage: Sonntag, 18. September, von 14 bis 17 Uhr, Galerie im Höchhuus: Seestrasse 123, Küsnacht. Florian Fauschs Bilder geben einem das Gefühl, selbst im Raum zu sein. F: zvg «Reflexted Spaces» in Erlenbach Die Python Gallery in Erlenbach zeigt von Sonntag, 28. August, bis Sonntag, 23. Oktober, eine spannende Show der Schweizer Künstler Florian Fausch und Philippe Zumstein sowie den beiden deutschen Künstlern Georg Küttinger und Jürgen Paas. Alle vier Künstler befassen sich auf unterschiedlichste Art und Weise mit dem Thema «Raum und Interferenz». Dazu gehören Reflexionen über Räume, ihre Konstruktion sowie die Auffächerung durch das Sichtbarmachen, das Zusammen- spiel und die synchronisierte Darstellung verschiedener Ebenen und Zustände. Florian Fauschs Räume beispielsweise sind menschenleer, und trotzdem fühlt sich der Betrachter, als sei er selber Protagonist im Raum. (e.) Ausstellung «Reflexted Spaces»: Sonntag, 28. August, bis Sonntag, 23. Oktober. Dienstag bis Freitag von 13 bis 18 Uhr, Samstag von 10 bis 14 Uhr oder nach Vereinbarung in der Python Gallery an der Dorfstrasse 2 in Erlenbach. Öffentliche Vernissage: Sonntag, 28. August, mit Art Breakfast von 11 bis 14 Uhr.
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