IHK Halle-Dessau: viele Flüchtlinge erfüllen

IHK Halle-Dessau: viele Flüchtlinge
erfüllen Ausbildungsvoraussetzungen
nicht
Flüchtlinge sind bisher im südlichen Sachsen-Anhalt erst langsam in die duale
Berufsausbildung eingegliedert worden. Bisher meldeten dies zwei Prozent der
befragten Ausbildungsunternehmen, wie eine Umfrage der Industrie- und
Handelskammer Halle-Dessau (IHK) ergab.
„An der Bereitschaft unserer Firmen mangelt es nicht“, betont Dr. Simone
Danek, IHK-Geschäftsführerin für Aus- und Weiterbildung. Bei einer früheren
Befragung Ende 2015 hätten rund ein Viertel aller Unternehmen in der Region
angegeben, sie seien offen für Asyl oder Zuflucht suchende Menschen als
Auszubildende. „Vielfach sind aber die Voraussetzungen dafür schlicht noch
nicht erfüllt“, erklärt Danek.
Aktuell erwarten vier von fünf Ausbildungsunternehmen nach eigenen Angaben,
dass der Aufenthaltsstatus ihrer künftigen ausländischen Azubis rechtssicher
geklärt sei. „Vorher wäre der Ausbildungsbeginn für beide Seiten ein
Lotteriespiel“, sagt Danek. Das neue Integrationsgesetz werde hier sicher
Abhilfe schaffen. Allerdings betonten praktisch alle Befragten (94 Prozent),
fortgeschrittene Deutschkenntnisse seien unverzichtbar. „Es ist eine
Binsenweisheit: Nur wer richtig versteht, kann erfolgreich lernen.“
Dennoch habe die Wirtschaft hierzulande bislang nicht nur abgewartet: So sei
etwa die Einstiegsqualifizierung mit berufsvorbereitenden Praktika und
einzelnen Berufsschultagen auf Flüchtlinge ausgeweitet und mit
Deutschunterricht verknüpft worden. „Dieses Instrument hat sich schon dabei
bewährt, schwächere Jugendliche an eine Berufsausbildung heranzuführen“, so
Danek. Gegenwärtig würden einige Flüchtlinge in der Region auf diesem Weg fit
gemacht. „Daraus werden sicher auch reguläre Ausbildungsverhältnisse
entstehen.“