extra blick 3 Thomas Kerbl gastiert mit Erfolgsmusical in Bad Hall Am 8. Oktober geht im Stadttheater die Premiere von „My Fair Lady“ über die Bühne. Bis 12. November stehen insgesamt zehn Vorstellungen am Programm – wies derzeit ausschaut vor ausverkauftem Haus. Der extra-blick bat Intendant und Produktionsleiter Thomas Kerbl zum Interview. Der gebürtige Micheldorfer ist Dekan der künstlerischen Studien und Leiter des Musiktheaterstudios an der Anton Bruckner-Universität. Herr Kerbl, My Fair Lady hatte 2015 in Bad Leonfelden eine Auslastung von einhundert Prozent. Jetzt kommt das Erfolgsmusical nach Bad Hall und auch dort läuft der Karten-Vorverkauf sensationell. Was ist Ihr Erfolgsrezept? Die Menschen kennen My Fair Lady und haben gewisse Erwartungshaltungen an das Musical. Irgendwelche Theater-Experimente wären da fehl am Platz, man muss ein so wunderbares Werk nicht neu erfinden. Ganz anderes verhält es sich da bei Viktor Ullmanns „Der Kaiser von Atlantis“. Die Oper, die ich beim Brucknerfest realisieren darf, wurde 1944 im ehemaligen KZ Theresienstadt geschrieben. Blick Thomas Sternecker Bauernsterben Produktionsleiter Thomas Kerbl (rechts) mit TV-Legende Franz Suhrada – er schlüpft in Bad Hall in die Rolles des Alfred P. Doolittle. Zurück nach Bad Hall: My Fair Lady ist mit Guido Weber als Professor Higgins und Volksschauspieler Franz Suhrada als Alfred P. Doolittle sehr prominent besetzt. Wer verkörpert eigentlich die Eliza? In diese Rolle wird meine ehemalige Studentin Beate Korntner schlüpfen. Sie hat ihr Studium mit Auszeichnung abgeschlossen und war erst jetzt im Sommer bei den Lehar-Festspielen in Bad Ischl im Einsatz. Sie hat familiäre Wurzeln in Bad Hall, für sie wird das quasi ein Heimspiel. International ist Anna Netrebko, aber die kommt sicher nicht nach Bad Hall “ Beate Korntner hat familiäre Wurzeln in Bad Hall und verkörpert am Stadttheater die Eliza Doolittle. winkel Nummer 12, 26. August 2016 Ihre Produktionen gelten als Musterbeispiel für Synergien aus den besten Kräften der Ausbildungsstätten in Oberösterreich und haben schon vielen Künstlern den Weg zu einer internationalen Karriere geebnet. Es ist unglaublich, welch große Talente unser Land in den Musikschulen oder an der Bruckner-Universität hervorbringt. Es wird in unserer Branche gerne mit dem Begriff der Internationalität herumgefuhrwerkt. International ist Anna Netrebko, aber die kommt sicher nicht nach Bad Hall. Es ist toll, dass hier neben absoluten Profis wie Weber oder Suhrada junge Talente auf sich aufmerksam machen, und dann ihren Weg weiter gehen können. Erinnern wir uns an Albert Pesendorfer, der 2002 in Bad Hall seine erste Mozart-Rolle sang und heuer als Hagen bei den Beyreuther Festspielen Triumphe feierte. Sie üben ja bei verschiedensten Produktionen die Funktion des Intendanten aus. Warum vermeiden Sie so hartnäckig, sich als solcher ansprechen zu lassen? In Oberösterreich bezeichnen sich viele Festivalleiter als Intendant. Meiner Meinung gebührt das nur Personen, die einen Ganzjahresbetrieb leiten, wie zum Beispiel am Landestheater in Linz. Ich bin Produktionsleiter, das reicht auch. Vorverkaufskarten für die zehn Vorstellungen gibts beim Kartenservice unter Tel. 07258 7755-0. Weit mehr als zweitausend Menschen waren beim Almwandertag in Hinterstoder mit von der Partie. Unter ihnen viele Bauern, die ihren Unmut über die derzeitige Situation in der Landwirtschaft zum Ausdruck brachten. Zu diesen Preisen und Bedingungen wirds die Landwirtschaft wie wir sie kennen bald nicht mehr geben, brachten es einige auf den Punkt. Wenn die Konsumenten nicht bereit sind, mehr Geld für wertvolle Lebensmittel wie Milch, Butter, Fleisch, Obst und Gemüse zu bezahlen, dann ists bald vorbei mit den kleinen Bauernhöfen, die seit Jahrhunderten unseren ländlichen Raum prägen. Dann wirds künftig nur mehr große landwirtschaftliche Konzerne geben, die tausende Schweine oder Rindviecher und zehntausende Hendeln unter Bedingungen halten, auf die wir alle verzichten können. Möchten wir das? Nein! Die Politik muss endlich regulierend eingreifen und die großen Handelsketten zwingen, erstens diese Produkte teurer zu verkaufen und den Bauern mehr dafür zu bezahlen. Ansonsten werden wir kleine, fleißige Bauern bald nur mehr auf alten Fotos bewundern können.
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