HintergrundInformation Erlangen, August 2016 Siemens stellt mit der Mobile Factory eine Mobile Verlegeplattform für gasisolierte Übertragungsleitungen (GIL) vor Technologie Mit der Mobile Factory (de: mobile Verlegeplattform) entwickelt die Siemens AG eine hochautomatisierte Anlage zum Verschweißen und Verlegen von gasisolierten Übertragungsleitungen (GIL). Damit soll zukünftig die unterirdische Stromübertragung flexibler und kosteneffizienter gestaltet werden können, bei gleichzeitig verringertem Eingriff in die Umwelt. Bei der unterirdischen Verlegung von GIL unterscheidet man zwischen der direkten Erd- und der Tunnelverlegung. Bei beiden Anwendungsfällen werden die einzelnen Rohrsegmente zu einem Strang verschweißt und anschließend in einem vorher vorbereiteten Graben oder Tunnel verlegt. Bisher musste für die GILVerlegung ein spezielles projektspezifisches Montagezelt oder ein entsprechendes Bauwerk konzipiert und errichtet werden, was einen erhöhten Kosten- und Zeitaufwand bedeutete. Die Mobile Factory ersetzt das bisherige Montageverfahren. Mit der mobilen Verlegeplattform ist es möglich, flexibel an verschiedenen Orten die GIL-Stränge schneller und damit wirtschaftlicher zu verlegen. Zur Fortbewegung im Graben oderTunnel kommt ein Kettenfahrwerk zum Einsatz, das über vier Hydraulikmotoren angetrieben wird. Der Transport der Mobile Factory zur Baustelle kann aufgrund der modularen Bauweise problemlos per LKW erfolgen. Die Mobile Factory besteht aus zwei einzelnen Modulen, dem Rohrmagazin mit der Schweißplattform und dem sog. Technikmodul. Beide Module werden selbstständig mit Strom, Druckluft, Hydraulik, Licht, etc. versorgt Neuartig an der Mobile Factory ist auch das eingesetzte Schweißverfahren zum Verbinden der Rohre. „Rührreibschweißen“ Auf zum der Schweißplattform Ausführen von wird umlaufenden, das sogenannte stoffschlüssigen Verbindungen angewandt, anstatt dem bisher üblichen Wolfram-Inertgas-SchweißSiemens AG Communications Leitung: Clarissa Haller Wittelsbacherplatz 2 80333 München Deutschland Hintergrund-Information: HI2016080003EMDE Seite 1/4 Siemens AG Hintergrund-Information Verfahren (WIG). Vorteil des Rührreibschweißverfahrens ist u.a. das schnelle Schweißen von hochwertigen Verbindungen. Mobile factory Verlegemethoden für erdverlegte GIL Zur Verlegung der GIL-Rohre wird die Trasse in unterschiedliche Teilabschnitte von ca. 500 m aufgeteilt. Auf dieser Länge wird die Verlegetrasse geöffnet bzw. die Erdarbeiten durchgeführt und die „Mobile Factory“ entsprechend positioniert (Station 1). Dann werden die vormontierten Rohrbausteine aus der Vorfertigung angeliefert, ins Magazin verbracht, ausgerichtet und zu einem Strang verschweißt. Sobald eine Schweißverbindung fertig ist, wird der betroffene Rohrstrang mittels einer Winde in die Trasse eingezogen. Das Schweißteam kann sofort an der nächsten Verbindung weiterarbeiten. Die Bestückung des Magazins kann parallel dazu erfolgen. Sind die zwei Phasen vom Start bis zum Zielpunkt des Rohrstranges gezogen, wird die „Mobile Factory“ zur nächsten Station versetzt (Station 2) und der bereits verlegte Abschnitt kann wieder zugeschüttet werden. Auch hier kann die „Mobile Factory“ eigenständig im Graben (mit den Kettenfahrwerken) fahren. Ist der neue Anfangspunkt erreicht, kann der Prozess von vorne beginnen (siehe dazu auch Abbildung 1). Abbildung 1: Verlegeprozess Hintergrund-Information: HI2016080003EMDE Seite 2/4 Siemens AG Hintergrund-Information Für die Errichtung von sehr langen Trassen innerhalb einer begrenzten Zeit können zahlreiche Arbeiten mit mehreren mobilen Verlegeplattformen parallelisiert werden. Die gesamte Strecke wird dazu in mehrere Bauabschnitte unterteilt und die Anzahl der parallel einzusetzenden mobilen Verlegeplattformen festgelegt. Dank dieser modularen, parallelisierten Bauweise können zeitliche Vorteile geschaffen werden. Denis Imamovic, Leiter des Geschäftsbereichs Power Transmission Lines, Siemens AG: „Mit der Mobile Factory setzen wir auf einen hochautomatisierten Prozess, um unseren Kunden eine kosteneffiziente Lösung Stromübertragung hoher zur Leistungen unterirdischen über lange Strecken anzubieten.“ Technische Daten Außenmaße: 23m, 4m, 3,5m (L/B/H) Umgebungsbedingungen: -25°C bis +55°C Pot. Steigung: 8% Geschwindigkeit: 4km/h Spindelkapazität: Pro Spindel 4 Lagerpositionen Vorteile Lagerung von bis zu acht GIL-Rohren mit automatischer Ausgabe zur weiteren Bearbeitung Axiale, horizontale und vertikale Positionierung der Rohre auf bis zu 0,2mm Optimale Montagebedingungen durch selbstversorgende Container- Einhausung Automatisiertes, hochpräzises und kreisrundes Verschweißen von Mantel- und Leiterrohren (engl. enclosure and conductor tubes) Hintergrund-Information: HI2016080003EMDE Seite 3/4 Siemens AG Hintergrund-Information Signifikante Kostenreduktion in der Verlegung langer Distanzen Steigerung der Produktivität um rund 100 Prozent von ehemals zwei bis drei Schweißungen pro Tag auf mindestens sechs pro Tag Dieses Hintergrundpapier sowie Pressebilder finden Sie unter: www.siemens.com/press/cigre2016 Weitere Informationen zum Thema GIL finden Sie unter: www.energy.siemens.com/hq/de/stromuebertragung/gasisolierteuebertragungsleitungen.htm Weitere Informationen zur Division Energy Management finden Sie hier: www.siemens.de/energy-management Ansprechpartner für Journalisten: Sabrina Martin, Tel.: +49 9131 7-37168 E-Mail: [email protected] Die Siemens AG (Berlin und München) ist ein führender internationaler Technologiekonzern, der seit mehr als 165 Jahren für technische Leistungsfähigkeit, Innovation, Qualität, Zuverlässigkeit und Internationalität steht. Das Unternehmen ist in mehr als 200 Ländern aktiv, und zwar schwerpunktmäßig auf den Gebieten Elektrifizierung, Automatisierung und Digitalisierung. Siemens ist weltweit einer der größten Hersteller energieeffizienter ressourcenschonender Technologien. Das Unternehmen ist Nummer eins im Offshore-Windanlagenbau, einer der führenden Anbieter von Gas- und Dampfturbinen für die Energieerzeugung sowie von Energieübertragungslösungen, Pionier bei Infrastrukturlösungen sowie bei Automatisierungs-, Antriebs- und Softwarelösungen für die Industrie. Darüber hinaus ist das Unternehmen ein führender Anbieter bildgebender medizinischer Geräte wie Computertomographen und Magnetresonanztomographen sowie in der Labordiagnostik und klinischer IT. Im Geschäftsjahr 2015, das am 30. September 2015 endete, erzielte Siemens einen Umsatz von 75,6 Milliarden Euro und einen Gewinn nach Steuern von 7,4 Milliarden Euro. Ende September 2015 hatte das Unternehmen weltweit rund 348.000 Beschäftigte. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.siemens.com. Hintergrund-Information: HI2016080003EMDE Seite 4/4
© Copyright 2025 ExpyDoc