Frankfurt am Main / Mainz Call for Papers zum Thema: „Zwischen Pragmatismus und Inszenierung? Zur sekundären Nutzung von Objekten, Orten, Räumen und Landschaften in prähistorischen und antiken Gesellschaften“ Fokus der Tagung ist die kulturelle Praxis der Wiedernutzung und Umnutzung von Objekten, Räumen, Orten und Landschaften. Diese Praxis wird in der archäologischen Forschung zwar häufig beobachtet und erwähnt, als soziales Phänomen aber bislang nur selten ausdrücklich thematisiert. Im Rahmen eines interdisziplinären Kolloquiums soll insbesondere beleuchtet werden Wie und Warum Menschen auf Vergangenes bewusst zurückgreifen oder Vergangenes durch Veränderung bewusst verdrängen. Die archäologischen Disziplinen bieten die große Chance diachrone und grenzübergreifende Perspektiven einnehmen zu können und so entsprechende Phänomene zu identifizieren, beispielsweise durch die Feststellung von Formveränderungen oder durch Re-Kontextualisierungen von Objekten, Räumen, Orten oder Landschaften. Durch die Einbeziehung verschiedener Disziplinen (Alte Philologien, Alte Geschichte, Ethnologie, Soziologie, …), an die sich dieser Call gleichermaßen wendet, erhoffen wir uns einerseits eine inhaltliche Schärfung und methodologische Erweiterung sowie andererseits die Möglichkeit unterschiedliche Facetten und Quellensituationen vergleichend einbeziehen zu können. Um über eine gemeinsame Diskussionsbasis zu verfügen, schlagen wir folgende Themenblöcke und Fragestellungen vor: • Das Phänomen sekundärer Nutzungen und ihre Identifikation In diesem allgemeinen Themenblock sollen die Gedanken um folgende Fragen kreisen: Wie lassen sich Wieder- und Umnutzungen erkennen? Wie lassen sich verschiedene Handlungsrahmen in der Vieldeutigkeit der Quellen konturieren? Die Beiträge sollen sich anhand von Fallbeispielen mit den Begriffen Wiedernutzung und Umnutzung beschäftigen. • Die Wiedernutzung von Objekten, Räumen, Orten und Landschaften Zielfragen könnten lauten: Handelt es sich in dem überlieferten Fall um eine bewusste Anknüpfung an Vergangenes nach einem zeitlichen Hiatus? Lassen sich aus den Quellen Ursachen und Wirkungen herauslesen? • Die Umnutzung von Objekten, Räumen, Orten und Landschaften Zielfragen könnten lauten: Handelt es sich in dem überlieferten Fall um eine bewusste Ablehnung von Vergangenem? Lassen sich aus dem Kontext Ursachen und Wirkungen herausarbeiten? Frankfurt am Main / Mainz Um die Relevanz der sozialen Praxis und Prozesse einer zeitübergreifenden Bezugnahme bzw. Neubesetzung interdisziplinär diskutieren zu können, richtet sich unsere Einladung an Wissenschaftler*innen und insbesondere Nachwuchswissenschaftler*innen aus dem gesamten Spektrum der Altertums- und Geisteswissenschaften. Wir sind eine Forschergruppe an der Gutenberg-Universität Mainz, der GoetheUniversität Frankfurt sowie der Römisch-Germanischen Kommission Frankfurt mit einem Interessenschwerpunkt an der skizzierten Thematik und freuen uns auf anregende Vortragsvorschläge bis zum 15.10.2016! Nähere Informationen zum Programm ergehen nach Auswahl der eingegangenen Papers, voraussichtlich im November 2017. WEITERE HINWEISE: Die zweitägige Tagung findet statt am Fr. 17. – Sa. 18. Februar 2017. Goethe-Universität Frankfurt am Main Campus Westend / Casino des IG-Farbenhauses Theodor-W.-Adorno-Platz 2a 60323 Frankfurt am Main Zugesagte Keynotes von: - Prof. Dr. H.-P. Hahn (Goethe Universität Frankfurt am Main, Ethnologie) - Dr. A. Lindenlauf (Bryn Mawr College, Klassische Archäologie) Weiterhin angefragt: - D. Fontijn (Universität Leiden, Landschaftsarchäologie) Abstracts von max. 300 Wörtern richten Sie bitte an eine der folgenden Ansprechpersonen: Prof. Dr. H. Frielinghaus (JGU Mainz) – [email protected] Dr. D. Neumann (RgK Frankfurt) – [email protected] Prof. Dr. D. Wicke (GU Frankfurt) – [email protected]
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